Ausgabe 05/2002 - Gameswelt
Ausgabe 05/2002 - Gameswelt
Ausgabe 05/2002 - Gameswelt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gamesweb.com REVIEW: Halo<br />
UNLEASHED<br />
Konsolen - <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2002</strong> 14<br />
Im Wechsel der Zeit<br />
Seit Mitte 1999 werkelte die<br />
Entwicklerschmiede Bungie an<br />
'Halo', das ganze Heerscharen<br />
von PC- und Vi-deospielern das<br />
Wasser im Mund zusammenlaufen<br />
lassen soll. Denn mit<br />
diesem Spiel wollten die Entwickler<br />
etwas absolut Neues<br />
schaffen, das sich vor allem in<br />
punkto Komplexität und Feeling<br />
von anderen Games abheben<br />
soll. Bereits seit der frühen Entwicklungsphase<br />
versorgte Bungie<br />
die Presse mit detaillierten<br />
Infos, Bildern und Status-Reports.<br />
Man versprach eine riesige<br />
Welt und ein Abenteuer, das<br />
sich vom bisherigen Levelaufbau<br />
abwendet. Besonders die<br />
strategischen und taktischen<br />
Elemente sollten ausserdem im<br />
Vordergrund stehen, wobei der<br />
Kampf mit vom Computer gesteuerten<br />
Kollegen in dieser<br />
Form damals absolut neu war.<br />
Ausserdem sollte man das<br />
Spiel wahlweise aus der Third-<br />
Person-Sicht oder der klassischen<br />
Ego-Perspektive zocken<br />
können. Vor allem der Multiplayer-Modus<br />
sollte im Vordergrund<br />
stehen, in dem jedes<br />
Teammitglied eine spezielle<br />
Rolle inne haben sollte, so dass<br />
man koordiniert gegen die<br />
feindlichen Aliens antreten<br />
konnte. Einer der wichtigsten<br />
Punkte von 'Halo' war aber die<br />
Grafik, die alles bisher Dagewesene<br />
schlagen sollte und die<br />
Spieler damals zweifeln liess,<br />
ob die ersten Screenshots wirklich<br />
1:1 vom Spiel stammten.<br />
HALO - REVIEW (Xbox)<br />
Über kaum einen anderen Titel wurde vor allem in den PC-Spielemagazinen so viel<br />
berichtet wie über 'Halo', das zuerst auf Xbox erscheint. Microsoft liess bereits<br />
lange vor dem Launch durchblicken, dass dieser Egoshooter den wohl wichtigsten<br />
Titel zum Xbox-Start darstellt. Wir haben nun die lokalisierte Version ausführlich<br />
gespielt und verraten, ob der Titel tatsächlich den hohen<br />
Erwartungen gerecht wird.<br />
Vergleicht man die damaligen<br />
Features, Ideen und Screenshots<br />
mit dem fertigen Spiel,<br />
fallen sofort einige Änderungen<br />
auf: Das Design der Figuren<br />
und teilweise der Umgebung<br />
hat sich klar verändert, wobei<br />
die Grafik sogar noch deutlich<br />
verbessert wurde. Weiter ist die<br />
Third-Person-Perspektive fast<br />
komplett verschwunden und<br />
das Gameplay orientiert sich<br />
eher an schneller Egoshooter-<br />
Action, wobei einige taktische<br />
Elemente durchaus noch vorhanden<br />
sind. Der Multiplayer-<br />
Modus wurde ebenfalls stark<br />
umgemodelt, was wohl vor<br />
allem daran liegt, dass die<br />
Online-Funktion der Xbox erst<br />
in ein paar Monaten in vollem<br />
Umfang genutzt werden kann.<br />
Filmreife Story<br />
Doch der Reihe nach: Wie so<br />
ziemlich jeder Egoshooter besitzt<br />
auch 'Halo' eine Hintergrundstory.<br />
Hier hat man sich<br />
einige Mühe gegeben und eine<br />
spannende Geschichte entworfen,<br />
die während des Spielens<br />
immer mal wieder weitergesponnen<br />
wird. Allerdings nur<br />
selten in Form von Zwischensequenzen,<br />
sondern durch den<br />
Ablauf der Gebiete und die Dialoge<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Charakteren. 'Halo' ist in<br />
der Zukunft angesiedelt, in der<br />
die Menschheit dank fortgeschrittener<br />
Technik immer weiter<br />
in den Weltraum vordringen<br />
und auf andere Planeten expandieren.<br />
Doch eine feindliche<br />
Der Gegner erwartet euch bereits im Morgengrauen.<br />
ausserirdische Rasse hat etwas<br />
gegen die forschen Erdlinge<br />
und bekämpft sie bis aufs<br />
Blut. Zu Anfang der Einführungssequenz<br />
seht ihr ein riesiges<br />
Raumschiff durch das<br />
Weltall schweben. Die Kamera<br />
zoomt auf ein zunächst winzig<br />
scheinendes Fenster, hinter<br />
dem der Kapitän dieses Schiffs<br />
besorgt nach draussen blickt.<br />
Denn ein Angriff der feindlichen<br />
Aliens steht kurz bevor und die<br />
Chancen auf eine erfolgreiche<br />
Verteidigung stehen schlecht.<br />
Sofort werden die Soldaten mobilisiert<br />
und als letzter Joker<br />
wird der Master Chief aus seinem<br />
Kälteschlaf geweckt. Ihr<br />
übernehmt nun die Rolle des<br />
Master Chiefs, eines genetisch<br />
verbesserten Superkämpfers,<br />
der deutlich leistungsfähiger ist<br />
als normale Soldaten.<br />
Hier dürft ihr dann auch schon<br />
selbst Hand anlegen. Nach einem<br />
kurzen Tutorial lauft ihr<br />
durch die verschachtelten<br />
Gänge des Raumschiffs und<br />
kommt an unzähligen Kampfhandlungen<br />
vorbei, ohne aber<br />
vorerst selbst einzugreifen. Solche<br />
Szenen - zum Beispiel ein<br />
verzweifeltes Duell zwischen<br />
einer Gruppe Menschen und<br />
hereinstürmenden Aliens - lassen<br />
richtige SciFi-Kinoatmosphäre<br />
aufkommen und erinnern<br />
zuweilen auch an Klassiker<br />
wie 'Unreal' oder 'Half-Life'.<br />
Nach einiger Zeit dürft ihr dann<br />
aber endlich selbst zu den Waffen<br />
greifen: Immer wieder gegnerische<br />
Invasoren bekämpfend<br />
schlagt ihr euch bis zum<br />
Captain vor, der schweren Herzens<br />
das Schiff aufgibt und<br />
euch zur Flucht per Rettungskapsel<br />
überredet. Ausserdem<br />
übergibt er euch ein vorwitziges<br />
Computerprogramm mit menschlichen<br />
Zügen, das euch fortan<br />
nützliche Tipps zum Weiterkommen<br />
gibt. Mit einer Handvoll<br />
Soldaten schafft ihr es bis<br />
in die Kapsel, stürzt aber schon<br />
bald auf einen seltsamen, ringförmigen<br />
Planeten ab. Ihr seid<br />
der einzige Überlebende der<br />
Kapsel und flieht sofort, bevor<br />
© <strong>2002</strong> by gamesweb.com AG, Bern - Schweiz | Internet: www.gamesweb.com<br />
die Patrouillen der Aliens euch<br />
entdecken.<br />
In insgesamt etwa zehn Levels<br />
durchstöbert ihr nun diesen riesigen<br />
Planeten. Neben dem anfänglichen<br />
Waldszenario erwarten<br />
euch so unterschiedliche<br />
Gebiete wie Canyons, Schneeumgebungen<br />
und diverse Alienbauten.<br />
Die Levels sind dabei<br />
ineinander verflochten, so dass<br />
der Übergang oft praktisch<br />
nahtlos von statten geht und<br />
sich logisch in die Story einfügt.<br />
Schon bald bemerkt unser<br />
Held, dass er nicht alleine auf<br />
dem Planeten ist. Zahlreiche<br />
menschliche Soldaten sind<br />
ebenfalls auf diesem Planet gestrandet<br />
und versuchen sich<br />
mehr oder weniger organisiert<br />
gegen die Alienangriffe zu verteidigen.<br />
Der Vorteil dieser Situation<br />
ist, dass ihr nicht alleine<br />
gegen die Aliens kämpfen<br />
müsst, sondern immer mal wieder<br />
auf Hilfe stosst. Da diese<br />
Typen weit weniger als ihr aushalten,<br />
seid ihr oftmals im<br />
schlimmsten Gefecht wieder alleine<br />
auf weiter Flur. Doch auch<br />
die Aliens wollen diesen seltsamen<br />
Ringplaneten besetzten -<br />
wieso soll hier nicht verraten<br />
werden.