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Sie - Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution

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1<br />

Lärm...VORwORt<br />

<strong>Sie</strong> als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in Paketdiensten haben täglich alle Hände voll zu tun:<br />

Beim Umladen <strong>und</strong> Sortieren kommt es auf die Minute an, denn schließlich müssen alle<br />

Pakete den so genannten »Nachtsprung« schaffen. <strong>Sie</strong> beherrschen diese Tätigkeiten wahrscheinlich<br />

im Schlaf. Aber gerade dann, wenn es besonders schnell gehen muss, lässt häufig<br />

die Konzentration nach, <strong>und</strong> es kommt zu gefährlichen Situationen. Deshalb möchten wir<br />

<strong>Sie</strong> mit diesem Handbuch auf mögliche Gefahren am Arbeitsplatz aufmerksam machen <strong>und</strong><br />

Ihnen <strong>und</strong> Ihrem Unternehmen Maßnahmen zum Umgang mit Belastungen <strong>und</strong> Gefährdungssituationen<br />

vorschlagen. Diese Lösungen haben sich im Arbeitsalltag bewährt – wir<br />

schließen damit aber andere, ebenso sichere Lösungen nicht aus.<br />

Darüber hinaus erfahren <strong>Sie</strong> auch, was <strong>Sie</strong> in der Freizeit für Ihre Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Fitness tun<br />

können. Denn die Erfahrung zeigt: Wer sich bewusst ernährt, beweglich bleibt <strong>und</strong> sich<br />

regelmäßig erholt, hält im Arbeitsalltag belastende Situationen besser aus.


8<br />

30<br />

INHALt<br />

40<br />

34<br />

Ihr Alltag 4<br />

Belastung <strong>und</strong> Beanspruchung 5<br />

Verantwortung <strong>und</strong> Pflichten 6<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz 8<br />

Zeigt her Eure Füße... 12<br />

Gelegenheit macht Stürze 13<br />

Gefahrenquelle Fördertechnik 14<br />

Wartung <strong>und</strong> Störungsbeseitigung<br />

16<br />

Verkehrswege 18<br />

Sicher auf dem Weg zur Arbeit 22<br />

42<br />

Kommt man von der Schicht 24<br />

Und zu Hause 25<br />

Ges<strong>und</strong> schlafen 26<br />

Wechselbrücken an- <strong>und</strong><br />

abdocken 28<br />

Wechselbrücken be- <strong>und</strong><br />

entladen 30<br />

Transportboxen 32<br />

Wechselbrücken bewegen 34<br />

Flurförderzeuge fahren 36<br />

Ladestationen 39


68<br />

Lärm...<br />

Wer hoch hinaus will... 40<br />

Bewusst essen 42<br />

Nur ein Gläschen? 46<br />

Die letzte Zigarette 48<br />

So bleiben <strong>Sie</strong> fit 50<br />

Älter werden <strong>und</strong> jung bleiben 54<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Check 56<br />

Sicher nach oben 58<br />

Müllpresscontainer 59<br />

Vorsicht: Gefahrstoffe 61<br />

Können <strong>Sie</strong> erste Hilfe leisten? 62<br />

Rette sich wer kann 64<br />

Was tun, wenn´s brennt 65<br />

Brandschutz: Türen, Tore <strong>und</strong><br />

Wände 66<br />

Stress für die Ohren 68<br />

Entspannen <strong>Sie</strong> sich 72<br />

Konflikte lösen 76<br />

66<br />

56<br />

32<br />

17


4<br />

Ihr Alltag<br />

Um Ihren typischen Arbeitsalltag im Hinblick<br />

auf Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

beurteilen zu können, sollten <strong>Sie</strong> sich<br />

zunächst einmal folgende Situationen vor<br />

Augen führen: <strong>Sie</strong> glauben, zu wenig Zeit<br />

für die zu entladenden Wechselbrücken zu<br />

haben. Beim Pushen der Pakete dürfen <strong>Sie</strong><br />

nicht die Nummern der Warenausgangstore<br />

verwechseln. Durch eine defekte Förderstrecke<br />

verzögert sich das Umladen der<br />

Pakete. Es sind noch mehrere tausend Pakete<br />

zu sortieren, <strong>und</strong> alle Pakete müssen den<br />

»Nachtsprung« schaffen. Denken <strong>Sie</strong> über<br />

solche Alltagssituationen nach <strong>und</strong> beurteilen<br />

<strong>Sie</strong> dann die in der Tabelle aufgeführten<br />

Faktoren:


Die Tabelle soll Ihnen lediglich bei der<br />

Beurteilung Ihres Arbeitsalltags helfen. Eine<br />

Auswertung, wie <strong>Sie</strong> sie von ähnlichen Tests<br />

kennen, gibt es deshalb nicht. Denken <strong>Sie</strong><br />

an Ihre Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die den<br />

gleichen Arbeitsplatz haben wie <strong>Sie</strong>. Hätten<br />

sie bei den Arbeitsalltagsfragen dasselbe<br />

angekreuzt? Nicht unbedingt, denn verschiedene<br />

Menschen empfinden dieselbe<br />

Situation unterschiedlich. Ähnlich verhält es<br />

sich mit dem Thema Belastung <strong>und</strong> Beanspruchung.<br />

Dieselbe Last (Belastung) führt<br />

bei unterschiedlichen Menschen zu verschiedenen<br />

Beanspruchungen. Es kann also<br />

sein, dass durch eine bestimmte Last ein<br />

großer, kräftiger Mensch kaum belastet, ein<br />

kleiner, untrainierter jedoch stark belastet<br />

wird. Ihr Ziel sollte sein, Ihre Beanspruchung<br />

auf ein vernünftiges <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />

Maß zu mindern. Das erreichen <strong>Sie</strong>, indem<br />

<strong>Sie</strong> entweder die Belastung reduzieren oder<br />

Ihre Belastbarkeit erhöhen. In dieser Broschüre<br />

erhalten <strong>Sie</strong> zahlreiche Tipps <strong>und</strong><br />

Informationen zu diesem Thema.<br />

Belastung Lärm... <strong>und</strong> Beanspruchung<br />

5


6<br />

Verantwortung <strong>und</strong> Pflichten<br />

Jeder trägt selbst die Verantwortung für<br />

sein <strong>Handel</strong>n <strong>und</strong> seine Sicherheit. Gegenüber<br />

Ihrer Partnerin, Ihrem Partner oder<br />

Ihrer Familie haben <strong>Sie</strong> aber eine besondere<br />

Verantwortung, ges<strong>und</strong> zu bleiben. Stellen<br />

<strong>Sie</strong> sich dieser besonderen Verantwortung.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> sich selbst sicher verhalten, schützen<br />

<strong>Sie</strong> auch Ihre Familie, Fre<strong>und</strong>e sowie die<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen. Zum sicheren<br />

Verhalten gehört es auch, alle Maßnahmen<br />

für mehr Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der<br />

Arbeit zu unterstützen:<br />

Zum Beispiel<br />

• die persönliche Schutzausrüstung, beispielsweise<br />

Sicherheitsschuhe, zu benutzen,<br />

• Sicherheitsmängel zu melden oder –<br />

soweit zulässig – selbst zu beseitigen,<br />

• Arbeitsmaschinen <strong>und</strong> Geräte nur für<br />

den vorgesehenen Zweck zu benutzen<br />

<strong>und</strong><br />

• Schutzvorrichtungen nicht zu entfernen.<br />

Unterweisung durch Vorgesetzte<br />

Setzen <strong>Sie</strong> also Ihren Sachverstand ein, um<br />

Unfälle zu verhindern. Ihr Arbeitgeber muss<br />

Ihnen dazu Hilfestellungen geben: Haben<br />

<strong>Sie</strong> in Ihrem Unternehmen schon einmal<br />

Betriebsanweisungen gesehen <strong>und</strong> gelesen?<br />

Werden <strong>Sie</strong> vom Vorgesetzten anhand<br />

dieser Betriebsanweisung regelmäßig unterwiesen<br />

<strong>und</strong> auf Gefahren aufmerksam<br />

gemacht? Wenn nicht, fragen <strong>Sie</strong> danach.<br />

Jeder Vorgesetzte ist für den Arbeitsschutz


Lärm...<br />

PfLIcHteN<br />

in seinem Bereich verantwortlich. Wenn der<br />

Vorgesetzte über finanzielle Mittel verfügen<br />

darf, um einen Sicherheitsmangel zu beseitigen,<br />

muss er dies veranlassen. Überschreiten<br />

die Kosten den finanziellen Verfügungsrahmen,<br />

muss er den Mangel seinem Vorgesetzten<br />

am besten schriftlich melden. Dann<br />

trägt dieser die Verantwortung dafür, dass<br />

der Sicherheitsmangel schnellstmöglich<br />

behoben wird. Letztendlich verantwortlich<br />

ist der Chef des Unternehmens. Er muss<br />

sich durch regelmäßige Kontrollen davon<br />

überzeugen, dass die von ihm eingesetzten<br />

Vorgesetzten alles richtig machen <strong>und</strong> für<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der Arbeit<br />

sorgen.<br />

7


8<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz<br />

Die Wirbelsäule ist das wesentlich stützende<br />

Element unseres Skelettsystems. <strong>Sie</strong><br />

gleicht einem beweglichen Stab <strong>und</strong> ist aus<br />

Wirbelknochen <strong>und</strong> elastischen Bandscheiben<br />

aufgebaut. Die Bandscheiben bestehen<br />

aus einem flüssigkeitshaltigen Kern (Gallertkern)<br />

<strong>und</strong> dem darum befindlichen Faserring.<br />

<strong>Sie</strong> fangen wie ein Stoßdämpfer den<br />

Druck zwischen den Wirbeln ab. Die Bandscheiben<br />

sind nicht durchblutet. <strong>Sie</strong><br />

»ernähren« sich durch einen Flüssigkeitsaustausch<br />

mit ihrer Umgebung. Wird die


Lärm...<br />

Bandscheibe belastet, tritt – wie bei einem<br />

gedrückten Schwamm – Flüssigkeit aus. Bei<br />

längerer Entlastung, beispielsweise beim<br />

Schlafen <strong>und</strong> Liegen, nimmt sie Flüssigkeit<br />

<strong>und</strong> damit auch Nährstoffe auf. Die Bandscheibe<br />

lebt von dem Wechsel zwischen Be-<br />

<strong>und</strong> Entlastung.<br />

Wirbelsäulenbeschwerden sind die Volkskrankheit<br />

Nummer 1. Jeder vierte Erwachsene<br />

klagt darüber. Zumeist ist die Lendenwirbelsäule<br />

betroffen. Eine der Ursachen für<br />

die Beschwerden können zu hohe Belastungen<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende Beanspruchungen<br />

sein. Ein Maß dafür ist die Druck-<br />

KReuz<br />

kraft auf die Bandscheiben <strong>und</strong> die Wirbelkörper.<br />

Die Grafik auf dieser Seite zeigt die<br />

Druckkraft im unteren Lendenwirbelbereich<br />

bei verschiedenen Körperhaltungen <strong>und</strong><br />

Lastgewichten.<br />

Rücken- <strong>und</strong> Kreuzschmerzen zeigen an,<br />

dass das Gleichgewicht zwischen dem Trainingszustand<br />

des Rückens <strong>und</strong> den zugemuteten<br />

Belastungen gestört ist. Bei<br />

Rückenschmerzen müssen <strong>Sie</strong> entweder<br />

Ihren Trainingszustand verbessern, die Be -<br />

lastungen verringern oder beides koordinieren.<br />

Der Verschleiß im Bereich der Bandscheiben<br />

<strong>und</strong> Wirbel ist weder aufzuhalten<br />

noch rückgängig zu machen. Zur Linderung<br />

oder Heilung der schmerzhaften Begleiterscheinungen<br />

bedarf es Wochen oder Monate.<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> deshalb, Ihren Arbeitsablauf<br />

im Betrieb zu kontrollieren <strong>und</strong> rückengerecht<br />

zu verändern. Bei allen körperlichen<br />

Aktivitäten ist die Lendenwirbelsäule (die<br />

Wirbelkörper in Gürtelhöhe) der Dreh- <strong>und</strong><br />

Angelpunkt. Hier konzentrieren sich die<br />

Kräfte zum Beugen, Strecken, Senken <strong>und</strong><br />

9


10<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz<br />

Drehen nur auf die fünf Lendenwirbel <strong>und</strong><br />

die dazwischen liegenden Bandscheiben.<br />

Auf die letzten beiden Lendenwirbel <strong>und</strong><br />

Bandscheiben drücken selbst im günstigsten<br />

Zustand bereits 60 Prozent des gesamten<br />

Körpergewichts. Doch schon ein 10 Kilogramm<br />

schweres Paket, das mit gekrümmtem,<br />

nach vorn gebeugtem Rücken gehoben<br />

wird, erhöht den Druck in der Lendenwirbelregion<br />

auf ein Maß, das mehreren h<strong>und</strong>ert<br />

Kilogramm entspricht. Das bedeutet,<br />

dass Ihre Wirbelsäule durch Ihre tägliche<br />

Arbeit besonders strapaziert wird: Gerade


Lärm...<br />

dann, wenn <strong>Sie</strong> sich mit gekrümmtem<br />

Rücken weit nach vorn beugen, etwa um<br />

ein Paket vom Boden der Wechselbrücke auf<br />

das Band zu heben. Die auf Ihre Bandscheiben<br />

wirkenden Kräfte sind dabei abhängig<br />

vom Lastgewicht, von der Armhaltung, der<br />

Geschwindigkeit des Hebevorgangs, der<br />

Beugung <strong>und</strong> Verdrehung sowie der Seitenneigung<br />

des Oberkörpers. Das Gewicht<br />

eines Versandstücks oder eines Pakets können<br />

<strong>Sie</strong> natürlich nicht beeinflussen. <strong>Sie</strong><br />

können aber Körperhaltungen vermeiden,<br />

die Ihre Wirbelsäule unnötig beanspruchen.<br />

Halten <strong>Sie</strong> sich richtig<br />

Die wichtigste Regel beim Heben, Tragen<br />

<strong>und</strong> Absetzen von Lasten lautet:<br />

Halten <strong>Sie</strong> den Rücken möglichst gerade.<br />

Heben oder tragen <strong>Sie</strong> Lasten nicht mit<br />

gekrümmtem, nach vorn gebeugtem<br />

Rücken oder mit einem Hohlkreuz.<br />

Weitere wichtige Tipps:<br />

• Treten <strong>Sie</strong> möglichst nah <strong>und</strong> frontal an<br />

den Gegenstand heran.<br />

• Spreizen <strong>Sie</strong> die Beine, gehen <strong>Sie</strong> ganz<br />

leicht in die Hocke <strong>und</strong> schieben <strong>Sie</strong> das<br />

Gesäß etwas nach hinten.<br />

• Beugen <strong>Sie</strong> gleichzeitig den geraden<br />

Oberkörper durch Kippen im Hüftgelenk<br />

leicht nach vorn <strong>und</strong> greifen <strong>Sie</strong> die Last<br />

mit beiden Händen.<br />

• Stabilisieren <strong>Sie</strong> Ihren Körper durch<br />

Anspannen der Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskulatur.<br />

• Heben <strong>Sie</strong> die Last gleichmäßig <strong>und</strong> nicht<br />

ruckartig mit geradem Oberkörper durch<br />

Strecken aller angewinkelten Gelenke an.<br />

• Tragen <strong>Sie</strong> die Last anschließend dicht<br />

am Körper.<br />

• Vermeiden <strong>Sie</strong> einseitige Körperbelastung<br />

<strong>und</strong> tragen <strong>Sie</strong> nicht mit verdrehter<br />

Haltung.<br />

KReuz<br />

• Tragen <strong>Sie</strong> in aufrechter Körperhaltung.<br />

• Gehen <strong>Sie</strong> beim Absetzen in umgekehrter<br />

Weise wie beim Anheben vor.<br />

Regelmäßig trainieren<br />

Auch in der Freizeit können <strong>Sie</strong> etwas für<br />

Ihren Rücken tun: Treiben <strong>Sie</strong> regelmäßig<br />

Ausgleichssport, halten <strong>Sie</strong> Ihr »Wohlfühlgewicht«<br />

<strong>und</strong> sorgen <strong>Sie</strong> für eine gut ausgebildete<br />

Muskulatur des Rumpfes, die das<br />

Skelettsystem stützt <strong>und</strong> hält. Trainieren <strong>Sie</strong><br />

besonders die Rücken- <strong>und</strong> Bauch-<br />

muskulatur. Damit erhalten <strong>Sie</strong><br />

Ihre Wirbelsäule bis ins hohe<br />

Alter ges<strong>und</strong>.<br />

11


12<br />

Zeigt her Eure Füße ...<br />

Trotz der fortschreitenden Verbesserung<br />

der eingesetzten Technik <strong>und</strong> Arbeitsverfahren<br />

sind nicht alle Gefährdungen durch<br />

technische Maßnahmen abwendbar. Wenn<br />

der technische Schutz nicht ausreicht, müssen<br />

gefährdete Körperteile, insbesondere<br />

Ihre Füße, gegen Prellungen, Quetschungen<br />

<strong>und</strong> ähnliche Verletzungen geschützt werden.<br />

Hier kommt die persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) zum Einsatz. Beim Umgang<br />

mit schweren Lasten oder bei der Bedienung<br />

mitgängergeführter Flurförderzeuge<br />

brauchen Ihre Füße Schutz durch geeignete<br />

Schuhe. Der »harte Kern« aller Sicherheitsschuhe<br />

- <strong>und</strong> seien sie noch so modisch<br />

gestaltet - ist eine eingearbeitete Kappe<br />

aus Metall oder Kunststoff zum Schutz Ihrer<br />

Zehen. Weitere schützende Bestandteile<br />

können Polsterungen im Knöchel- <strong>und</strong> Fersenbereich<br />

oder eine durchtrittsichere Sohle<br />

sein. Angaben zu den Eigenschaften des<br />

Schuhs können <strong>Sie</strong> der Kennzeichnung im<br />

Schuhinneren entnehmen, wobei das »S«<br />

für einen hoch belastbaren Sicherheitsschuh<br />

steht.<br />

Hände nicht vergessen<br />

Natürlich brauchen auch Ihre Hände Schutz,<br />

denn Stich-, Schnitt- oder Rissverletzungen<br />

durch Pakete sind nicht auszuschließen. Je<br />

nach Art der Gefährdung können <strong>Sie</strong> sich<br />

mit Handschuhen verschiedener Ausführung<br />

– beispielsweise aus Leder oder Textilmaterial<br />

– gegen diese Gefahren wirksam schützen.


Stolpern, Rutschen <strong>und</strong> Stürzen – auch bei<br />

der täglichen Arbeit im Paketdienst gleitet<br />

immer wieder mal jemand aus oder knickt<br />

um. Kaum der Rede wert? Weit gefehlt:<br />

Mehr als ein Viertel der anzeigepflichtigen<br />

Unfälle im Paketdienst sind Stolper-,<br />

Rutsch- <strong>und</strong> Sturzunfälle.<br />

Stolperstellen beseitigen<br />

Heruntergefallene Pakete oder Verpackungsmaterial<br />

- vieles bleibt stehen oder<br />

liegen <strong>und</strong> kann somit schnell zur Stolperfalle<br />

werden. Aufgeräumt wird meist erst<br />

Gelegenheit Lärm... macht Stürze<br />

am Schichtende, weil die Zeit knapp ist.<br />

Denken <strong>Sie</strong> aber auch einmal daran, wie<br />

viel Zeit es kostet, wenn <strong>Sie</strong> oder ein Kollege<br />

wegen eines Unfalls ausfallen. Schon<br />

alleine deshalb müssen <strong>Sie</strong> Stolperstellen<br />

<strong>und</strong> Hindernisse sofort beseitigen. Wer<br />

strauchelt, hat schon eine Stolperstelle entdeckt.<br />

Dann heißt es: Alles, was im Weg<br />

liegt, aufheben <strong>und</strong> Verpackungsmittel zur<br />

Sammelstelle bringen. Wenn es keine Sammelstellen<br />

gibt, sollten schleunigst welche<br />

eingerichtet werden.<br />

Regelmäßig reinigen<br />

Aus einem Paket ist Flüssigkeit ausgetreten<br />

– schon wird der Boden zur gefährlichen<br />

Rutschbahn. Und auf umherliegenden<br />

Folienstücken rutschen <strong>Sie</strong> wie auf der<br />

sprichwörtlichen Bananenschale aus. Deshalb<br />

müssen Böden regelmäßig gereinigt<br />

werden. Ausgelaufene Flüssigkeiten sind<br />

sofort zu beseitigen. Dazu sollten natürlich<br />

entsprechende Putzutensilien bereitstehen.<br />

Sichere Schuhe<br />

Nur mit geeigneten Schuhen können <strong>Sie</strong><br />

sicher arbeiten. Die Laufsohle ist dabei entscheidend<br />

für die Bodenhaftung: Schuhe<br />

mit griffiger Sohle sind ideal. Wo schwere<br />

Lasten bewegt werden, brauchen Ihre Füße<br />

zusätzlichen Schutz. Hier gilt: Unbedingt mit<br />

Sicherheitsschuhen arbeiten!<br />

13


14<br />

Gefahrenquelle Fördertechnik<br />

Etwa ein Fünftel aller Unfälle in Paketdiensten<br />

ereignen sich im Bereich der Fördertechnik,<br />

häufig auch schwere Unfälle.<br />

Damit <strong>Sie</strong> keinen Unfall erleiden, müssen<br />

<strong>Sie</strong> ganz besonders auf der Hut sein: Wo<br />

sich Trommeln, Räder oder Rollen gegeneinander<br />

drehen oder an festen Bauteilen vorbei<br />

bewegt werden, entstehen Einzugs- <strong>und</strong><br />

Auflaufstellen, <strong>und</strong> genau dort besteht die<br />

Gefahr, eingezogen oder erfasst zu werden.<br />

Achten <strong>Sie</strong> also in Ihrem Arbeitsbereich darauf,<br />

dass die Verkleidungen zur Absicherung<br />

dieser Gefahrstellen nicht entfernt<br />

worden sind <strong>und</strong> dass sie sich in Schutzstellung<br />

befinden.<br />

• Entfernen <strong>Sie</strong> diese Schutzeinrichtungen<br />

niemals selbst!<br />

• Reparaturen, beispielsweise im Bereich<br />

der kettengetriebenen Antriebe von Rollenbahnen,<br />

dürfen nur von hierfür unterwiesenen<br />

Personen <strong>und</strong> erst nach<br />

Abschalten <strong>und</strong> nach Sicherung gegen<br />

Wiedereinschalten der betreffenden<br />

Anlage durchgeführt werden.<br />

• Kriechen <strong>Sie</strong> nie unter fördertechnische<br />

Anlagen, denn dabei können Ihre Haare<br />

erfasst <strong>und</strong> eingezogen werden. Lange<br />

Haare dürfen <strong>Sie</strong> bei Arbeiten im Bereich<br />

fördertechnischer Anlagen nicht offen<br />

tragen – verwenden <strong>Sie</strong> ein Haarnetz.<br />

• Wenn <strong>Sie</strong> direkt an fördertechnischen<br />

Anlagen arbeiten, zum Beispiel als<br />

Pusher oder Scanner, dürfen <strong>Sie</strong> nur enganliegende<br />

Kleidung tragen. Lose Kleidungsstücke<br />

können schnell erfasst <strong>und</strong><br />

eingezogen werden.<br />

• Schauen <strong>Sie</strong> beim Scannen von Paketen<br />

nicht in die Öffnung des Scanners, um<br />

Ges<strong>und</strong>heitsgefährdungen durch die<br />

Laserstrahlung zu verhindern. Und denken<br />

<strong>Sie</strong> immer daran: Fördertechnische<br />

Anlagen niemals besteigen oder auf<br />

ihnen mitfahren!


föRdeRtecHNIK<br />

Lärm...<br />

15


16<br />

Wartung <strong>und</strong> Störungsbeseitigung<br />

Fördertechnische Anlagen müssen auch<br />

gewartet <strong>und</strong> instandgesetzt werden. Diese<br />

Arbeiten sowie die Störungsbeseitigung<br />

dürfen nur hierfür unterwiesene Personen<br />

durchführen. Beim Instandsetzen <strong>und</strong> War-<br />

ten müssen Förderanlagen sicher stillgesetzt<br />

werden. Die betroffenen Bereiche sind<br />

dabei durch abschließbare Hauptschalter<br />

allpolig vom elektrischen Netz zu trennen<br />

<strong>und</strong> gegen Wiedereinschalten zu sichern.<br />

Für das Verhalten bei Störungen gibt es<br />

auch in Ihrer Firma Verfahrens- oder<br />

Betriebsanweisungen, die <strong>Sie</strong> kennen müssen.<br />

Melden <strong>Sie</strong> Störungen sofort Ihrem


Lärm...<br />

wARtuNg<br />

Vorgesetzten. Unternehmen <strong>Sie</strong> nichts<br />

selbstständig, denn das führt oft zu Unfällen.<br />

<strong>Sie</strong> müssen auch wissen, wo <strong>und</strong> wie<br />

Stetigförderer im Gefahrfall unverzüglich<br />

stillgesetzt werden können. Informieren <strong>Sie</strong><br />

sich darüber, wo sich in Ihrem Arbeitsbereich<br />

die Not-Abschalteinrichtungen befinden.<br />

17


18<br />

Verkehrswege<br />

Zu den innerbetrieblichen Verkehrswegen<br />

gehören Flure, Gänge, Laufstege, Bühnen,<br />

Galerien, Treppen, Rampen <strong>und</strong> Fahrstraßen.<br />

Dabei ist es unerheblich, ob Personenverkehr<br />

oder Gütertransporte regelmäßig<br />

oder nur gelegentlich stattfinden.<br />

Verkehrswege <strong>und</strong> Arbeitsplätze können<br />

sich überschneiden: Auch die Zugänge zu<br />

den Arbeitsplätzen sind Verkehrswege. Deshalb<br />

müssen alle Mitarbeiter die betriebli-<br />

chen Regelungen für Verkehrsbereiche kennen<br />

<strong>und</strong> beachten. Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen<br />

<strong>Sie</strong> zweckmäßig <strong>und</strong> sicher auf den innerbetrieblichen<br />

Verkehrswegen gehen <strong>und</strong> fah-<br />

ren können. Natürlich dürfen auch die Kollegen<br />

nicht durch den Verkehr gefährdet<br />

werden.


Lärm...<br />

VeRKeHR<br />

19


20<br />

Verkehrsregeln beachten<br />

Verkehrswege<br />

• Helfen <strong>Sie</strong> mit, die Wege immer freizuhalten,<br />

damit sie jederzeit sicher benutzt<br />

werden können.<br />

• Begeben <strong>Sie</strong> sich immer auf sicheren<br />

Wegen zu Ihrem Arbeitsplatz, zum Beispiel<br />

zu den Toren, an denen Wechselbrücken<br />

be- <strong>und</strong> entladen werden oder<br />

zu den Stellen, an denen Störungen<br />

beseitigt werden müssen.<br />

• Benutzen <strong>Sie</strong> immer die Über- oder<br />

Durchgänge, wenn <strong>Sie</strong> fördertechnische<br />

Einrichtungen passieren.<br />

• Auf dem Betriebshof fahren vorwiegend<br />

in der Nacht viele LKW. Benutzen <strong>Sie</strong><br />

deshalb auch nachts als Fußgänger nur<br />

gekennzeichnete Wege <strong>und</strong> tragen <strong>Sie</strong> zu<br />

Ihrer eigenen Sicherheit eine Warnweste.


Lärm...<br />

• Mit kraftbetriebenen, nicht ortsgeb<strong>und</strong>enen<br />

Transportgeräten dürfen <strong>Sie</strong> nur Verkehrswege<br />

befahren, die von der Unternehmensleitung<br />

hierfür freigegeben wurden.<br />

Dabei müssen <strong>Sie</strong> auch die zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeiten <strong>und</strong> die<br />

Fahrtrichtungen beachten.<br />

Die räumlichen Abmessungen für Verkehrswege<br />

richten sich nach deren Nutzung <strong>und</strong><br />

Lage. Zu Türen, Toren, Durchgängen, Durchfahrten<br />

<strong>und</strong> Treppenaustritten, die im<br />

Bereich von Straßen <strong>und</strong> Wegen liegen, ist<br />

ein Abstand von mindestens einem Meter<br />

einzuhalten, damit niemand unmittelbar in<br />

den Querverkehr hineinlaufen kann. Darüber<br />

hinaus sollte durch Warnschilder auf<br />

den Querverkehr aufmerksam gemacht werden.<br />

Absperrungen bieten zusätzliche<br />

Sicherheit. <strong>Sie</strong> sind sogar zwingend erforderlich,<br />

wenn der oben genannte Abstand<br />

weniger als ein Meter beträgt.<br />

Verkehrswege sollen eben <strong>und</strong> trittsicher<br />

sein. <strong>Sie</strong> dürfen keine Löcher, Rillen oder<br />

andere Stolperstellen aufweisen <strong>und</strong> müssen<br />

ausreichend tragfähig sein. Ihr Belag<br />

sollte außerdem rutschhemmend sein, bei<br />

Gebrauch nicht glatt werden <strong>und</strong> die maximalen<br />

Beanspruchungen <strong>und</strong> Verkehrsbelastungen<br />

aufnehmen können.<br />

Verkehrswege, die höher als ein Meter über<br />

dem Boden liegen, oder solche, die über<br />

offene Behälter führen, müssen durch<br />

Geländer mit Hand-, Knie- <strong>und</strong> Fußleiste<br />

gesichert sein. Ausgleichsstufen in Verkehrswegen<br />

sind nach Möglichkeit zu vermeiden.<br />

<strong>Sie</strong> sind nur zulässig, wenn sie<br />

an übersichtlichen Stellen liegen<br />

<strong>und</strong> der Höhenunterschied<br />

nicht durch eine Schrägrampe<br />

ausgeglichen werden kann. Die<br />

Neigung von Schrägrampen, die<br />

in Verkehrswegen eingebaut<br />

sind, soll 12,5 Prozent nicht<br />

überschreiten.<br />

Verkehrswege müssen erkennbar<br />

<strong>und</strong> von angrenzenden<br />

VeRKeHR<br />

Flächen sichtbar abgeteilt sein. Dies gilt<br />

auch für die Trennung nebeneinander verlaufender<br />

Geh- <strong>und</strong> Fahrwege. Wie im<br />

Straßenverkehr ist ebenso im innerbetrieblichen<br />

Verkehr eine klare Verkehrsführung<br />

durch besondere Regelungen unerlässlich.<br />

Dazu gehört eine eindeutige Beschilderung.<br />

Dabei ist zu bedenken, dass zu viele Verkehrszeichen<br />

verwirrend sein könnten. Lassen<br />

sich Gefahrstellen im Bereich von Verkehrswegen<br />

nicht durch technische Maßnahmen<br />

vermeiden oder sichern, müssen sie<br />

gekennzeichnet werden.<br />

21


22<br />

Der Weg zur Arbeit ist die vielleicht<br />

gefährlichste Zeit des Arbeitstages. <strong>Sie</strong> können<br />

jedoch selbst dafür sorgen, dass <strong>Sie</strong><br />

sicher ankommen: Zu Fuß, mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, dem Fahrrad, dem Roller,<br />

dem Motorrad oder dem Pkw. Es kommt vor<br />

allem darauf an, dass <strong>Sie</strong> gut sehen <strong>und</strong><br />

gesehen werden.<br />

Sichtbar bleiben<br />

Sicher auf dem Weg zur Arbeit<br />

Gerade als Fußgänger oder Zweiradfahrer<br />

sollten <strong>Sie</strong> sich auffallend <strong>und</strong> hell kleiden.<br />

In der Dunkelheit erkennt <strong>Sie</strong> ein Autofahrer<br />

im Abblendlichtkegel auf einer ansonsten<br />

nicht beleuchteten Straße erst aus einer<br />

Entfernung von 25 bis 30 Metern, wenn <strong>Sie</strong><br />

dunkle Kleidung tragen. Mit heller Kleidung<br />

sind <strong>Sie</strong> dagegen schon aus 100 Metern<br />

sichtbar. Noch besser werden <strong>Sie</strong> gesehen,<br />

wenn <strong>Sie</strong> reflektierende Kleidung tragen<br />

oder Reflektionsstreifen an Kleidungsstücken<br />

anbringen.


ARbeItsweg<br />

Lärm...<br />

Besser sehen<br />

Schauen <strong>Sie</strong> nachts möglichst nicht in helle<br />

Lichtquellen – das Auge braucht danach<br />

etwa 5 Minuten, bis die volle Nachtsehfähigkeit<br />

wieder hergestellt ist. Hinzu<br />

kommt, dass die Sehfähigkeit im Alter<br />

abnimmt. Lassen <strong>Sie</strong> daher Ihre Sehfähigkeit<br />

regelmäßig überprüfen, zum Beispiel<br />

vom Betriebsarzt. Sorgen <strong>Sie</strong> für gute Sicht,<br />

indem <strong>Sie</strong> Scheiben, Spiegel <strong>und</strong> Ihre Brille<br />

stets sauber halten. Dabei sollten Brillen mit<br />

Kunststoffgläsern vorsichtig <strong>und</strong> gründlich<br />

behandelt werden, da Verunreinigungen<br />

oder Kratzer zu Streulichtbildung <strong>und</strong> damit<br />

zu schlechterem Sehen führen. Bevorzugen<br />

<strong>Sie</strong> Brillen mit entspiegelten Gläsern. Und<br />

vergessen <strong>Sie</strong> nicht Ihre Ersatzbrille.<br />

Sicher auf Rädern<br />

Damit <strong>Sie</strong> auch auf dem Fahrrad, auf dem<br />

Motorrad <strong>und</strong> im Auto gut sehen <strong>und</strong> gesehen<br />

werden, brauchen <strong>Sie</strong> helle, saubere<br />

Leuchten <strong>und</strong> Reflektoren. Als Autofahrer<br />

kontrollieren <strong>Sie</strong> am besten regelmäßig die<br />

Scheibenwischer <strong>und</strong> füllen den Scheibenwischwasserbehälter<br />

auf – je nach Jahreszeit<br />

mit Reinigungsmittel oder Frostschutz.<br />

Stellen <strong>Sie</strong> Ihren Fahrersitz so ein, dass <strong>Sie</strong><br />

ergonomisch sitzen <strong>und</strong> sicher reagieren<br />

können (Winkel zwischen Unterarm <strong>und</strong><br />

Oberarm zwischen 95 <strong>und</strong> 135 Grad; Winkel<br />

zwischen Sitzfläche <strong>und</strong> Lehne zwischen<br />

100 <strong>und</strong> 115 Grad). Achten <strong>Sie</strong> schließlich<br />

auf gutes, den Witterungsverhältnissen <strong>und</strong><br />

der Jahreszeit angepasstes Profil: Nicht nur<br />

an den Fahrzeugreifen, sondern auch auf<br />

Ihren Schuhsohlen.<br />

23


24<br />

In Paketdiensten wird nachts gearbeitet,<br />

daran führt kein Weg vorbei. Wie sehr <strong>Sie</strong><br />

aber durch Schicht- <strong>und</strong> Nachtarbeit beansprucht<br />

werden, können <strong>Sie</strong> selbst beeinflussen.<br />

• Nutzen <strong>Sie</strong> die Pausen, um sich an der<br />

frischen Luft zu bewegen.<br />

• Eine Unterhaltung tut gut <strong>und</strong> sorgt für<br />

Aufmunterung.<br />

• Die Pausen lassen sich auch für kleinere<br />

Entspannungsübungen nutzen, die vorbeugend<br />

gegen Muskelverspannungen<br />

<strong>und</strong> Stress wirken.<br />

Schlafen nach der Schicht<br />

Kommt man von der Schicht<br />

Berücksichtigen <strong>Sie</strong> die Gr<strong>und</strong>regeln der<br />

Schlafhygiene (S. 27). Darüber hinaus sollten<br />

<strong>Sie</strong> sich <strong>und</strong> Ihre Schlafgewohnheiten<br />

an die Gegebenheiten der Schichtarbeit<br />

anpassen:<br />

• Dunkeln <strong>Sie</strong> Ihr Schlafzimmer effektiv ab.<br />

• Stellen <strong>Sie</strong> das Telefon <strong>und</strong> die Türklingel<br />

ab.<br />

• Gehen <strong>Sie</strong> direkt nach der Schicht ins<br />

Bett, wenn <strong>Sie</strong> nachts arbeiten müssen.<br />

• Nehmen <strong>Sie</strong> keine Schlafmittel oder Alkohol<br />

zu sich.<br />

Richtig essen<br />

Fällt die Arbeitszeit zwischen 22 <strong>und</strong> 6 Uhr,<br />

sollte die Nachtverpflegung fettarm <strong>und</strong><br />

leicht verdaulich sein. Der Energiebedarf<br />

eines Nachtschichtarbeiters ist genauso<br />

hoch wie der eines Tagarbeiters. Lediglich<br />

die Verteilung der Mahlzeiten ist anders. Zu<br />

Hause empfiehlt sich ein leichtes Abendessen<br />

zwischen 19 <strong>und</strong> 20 Uhr. Während der<br />

Nachtst<strong>und</strong>en sind eine warme Mahlzeit<br />

gegen Mitternacht <strong>und</strong> eine Zwischenmahlzeit<br />

zwei St<strong>und</strong>en vor Arbeitsende ideal.<br />

Durch eine den Gegebenheiten entsprechende<br />

regelmäßige Nahrungsaufnahme<br />

lassen sich Appetitlosigkeit <strong>und</strong> Magen-<br />

Darmstörungen weitgehend reduzieren.


Und Lärm... zu Hause<br />

Schichtarbeit beeinträchtigt auch das<br />

Familienleben. Deshalb ist es besonders<br />

wichtig, wie <strong>Sie</strong> die arbeitsfreie Zeit zu<br />

Hause verbringen. Nutzen <strong>Sie</strong> die Freiräume,<br />

die <strong>Sie</strong> durch die Schichtarbeit gewinnen<br />

<strong>und</strong> widmen <strong>Sie</strong> sich ganz bewusst dem<br />

Partner oder den Kindern. Nehmen <strong>Sie</strong> so<br />

oft wie möglich Mahlzeiten mit der Familie<br />

ein: Dabei können <strong>Sie</strong> sich mit Ihrer Familie<br />

austauschen – außerdem schmeckt es<br />

gemeinsam besser.<br />

Um Rücksicht bitten<br />

Durch den notwendigen Tagesschlaf sind<br />

<strong>Sie</strong> auf die Rücksicht anderer angewiesen.<br />

Sprechen <strong>Sie</strong> Ihre Nachbarn auf Ihre<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Schlafzeiten an. <strong>Sie</strong> werden<br />

sicher Verständnis haben <strong>und</strong> das Rasenmähen<br />

oder das Schreddern des Grünschnitts<br />

verschieben.<br />

25


26<br />

Ges<strong>und</strong> schlafen


Lärm...<br />

Der Mensch verschläft ein Drittel seines<br />

Lebens. Diese Zeit ist nicht verloren, sondern<br />

im Gegenteil äußerst wichtig, denn<br />

während des Schlafens tanken wir neue<br />

Energie. Viele sind aber nicht nur nachts<br />

müde: <strong>Sie</strong> erleben das so genannte »Mittagstief«.<br />

In dieser Zeit lässt die Leistungsbereitschaft<br />

spürbar nach. Diese Tagesmüdigkeit<br />

wird zunehmend als Ursache von<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Verkehrsunfällen erkannt. Die<br />

durchschnittliche Schlafdauer hat sich in<br />

den letzten h<strong>und</strong>ert Jahren um ein Fünftel<br />

verkürzt. Heute leidet jeder Fünfte unter<br />

Schlafstörungen.<br />

Wie man sich bettet,...<br />

Gegen Müdigkeit gibt es nur ein Mittel: ausreichenden Schlaf. Ärzte empfehlen daher, die<br />

einfachen Gr<strong>und</strong>regeln der Schlafhygiene zu beachten:<br />

1. Versuchen <strong>Sie</strong>, Ihr individuelles Schlafbedürfnis herauszufinden <strong>und</strong> richten <strong>Sie</strong> sich in<br />

Ihren Schlafgewohnheiten danach.<br />

2. Ruhig schlafen kann man nur in einer störungsfreien Umgebung. Versuchen <strong>Sie</strong> also<br />

Geräusche <strong>und</strong> Lichtquellen zu beseitigen oder zu dämpfen. Wenn das nicht möglich<br />

ist, sollten <strong>Sie</strong> eine Augenmaske <strong>und</strong> Ohrenstöpsel verwenden.<br />

3. Der Schlafraum sollte gut gelüftet <strong>und</strong> weder zu kalt noch zu warm sein.<br />

4. Rauchen <strong>Sie</strong> nicht vor dem Zu-Bett-Gehen oder im Bett.<br />

5. Trinken <strong>Sie</strong> vor dem Schlafengehen keinen Alkohol <strong>und</strong> keine<br />

koffeinhaltigen Getränke.<br />

6. Treiben <strong>Sie</strong> regelmäßig Sport.<br />

scHLAf<br />

7. Schlafen <strong>Sie</strong> nach Möglichkeit nicht tagsüber, wenn <strong>Sie</strong> an Schlafstörungen leiden.<br />

27


28<br />

Wechselbrücken an- <strong>und</strong> abdocken<br />

Überall dort, wo Informationen ausgetauscht<br />

werden müssen, kann es zu Missverständnissen<br />

<strong>und</strong> somit zu Problemen<br />

kommen. Zum Beispiel beim Bereitstellen<br />

<strong>und</strong> Entfernen von Wechselbrücken. Dabei<br />

arbeiten die Fahrer auf dem Betriebshof mit<br />

dem Be- <strong>und</strong> Entladepersonal in der Halle<br />

zusammen. <strong>Sie</strong> müssen ihre Arbeitsabläufe<br />

gut aufeinander abstimmen. Die Mitarbeiter<br />

können zudem noch aus unterschiedlichen<br />

Firmen kommen. Das erfordert erst recht die<br />

genaue Einhaltung festgelegter Abläufe.


Lärm...<br />

ANdOcKeN<br />

<strong>Sie</strong> müssen beispielsweise wissen, unter<br />

welchen Voraussetzungen eine Wechselbrücke<br />

am Dock bereitgestellt werden darf.<br />

Als Gr<strong>und</strong>satz gilt:<br />

Das An- <strong>und</strong> Abdocken darf möglichst nur<br />

bei geschlossenem Rolltor vorgenommen<br />

werden, wenn keine andere, gleichwertige<br />

Absicherung besteht.<br />

Beim Andocken von Fahrzeugen haben sich<br />

immer wieder Unfälle ereignet, bei denen<br />

Mitarbeiter von Fahrzeugen gegen Gebäudeteile<br />

gequetscht worden sind. Deshalb<br />

dürfen <strong>Sie</strong> sich als Mitarbeiter in der Halle<br />

beim Andocken nicht im direkten Dockbereich<br />

aufhalten. <strong>Sie</strong> müssen wissen, wann<br />

die Wechselbrücken abgezogen werden,<br />

denn dann dürfen sie nicht mehr betreten<br />

werden. Informieren <strong>Sie</strong> sich also über die<br />

genauen Regelungen. Beachten <strong>Sie</strong> diese<br />

Regeln auch dann, wenn an den Docks<br />

Ampeln angebracht sind. Wenn <strong>Sie</strong> Fragen<br />

zu den Regelungen der Abläufe beim An-<br />

<strong>und</strong> Abdocken von Wechselbrücken haben,<br />

wenden <strong>Sie</strong> sich an Ihren Vorgesetzten!<br />

29


30<br />

Wechselbrücken be- <strong>und</strong> entladen<br />

Fast ein Drittel aller Unfälle in den Paketdiensten<br />

werden durch herabfallende<br />

Waren, insbesondere Pakete, verursacht.<br />

Um solche Unfälle zu verhüten, hat Ihr<br />

Arbeitgeber Regelungen getroffen, zum Beispiel<br />

Verlade-, Sicherungs- oder Betriebsanweisungen.<br />

Diese Anweisungen müssen <strong>Sie</strong><br />

in Ihrem eigenen Interesse beachten.<br />

Umsichtig arbeiten<br />

• Rechnen <strong>Sie</strong> immer damit, dass Pakete<br />

herunterfallen. Beim Entladen besteht<br />

außerdem die Gefahr, dass Teile der<br />

Ladung umstürzen oder zusammenrutschen.<br />

• Achten <strong>Sie</strong> beim Beladen von Wechselbrücken<br />

darauf, dass die Pakete gleichmäßig<br />

zwischen rechter <strong>und</strong> linker Fahrzeugseite<br />

verteilt <strong>und</strong> möglichst formschlüssig<br />

– insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung<br />

– geladen werden.<br />

• Laden <strong>Sie</strong> schwere Pakete in Wechselbrücken<br />

immer bodennah. Bei höheren<br />

Fahrzeugen sind die Stapelhöhen durch<br />

den Einsatz von Zwischenböden zu reduzieren.<br />

Aber passen <strong>Sie</strong> dabei besonders<br />

gut auf: Beim Umgang mit diesen Zwi-


Lärm...<br />

eNtLAdeN<br />

schenböden kommt es immer wieder zu<br />

Unfällen, weil sie aus der Hand rutschen<br />

oder nicht richtig arretiert werden <strong>und</strong><br />

deshalb herabschlagen.<br />

• Wenn die Ladung während des Transports<br />

verrutschen kann, müssen <strong>Sie</strong> Maßnahmen<br />

zur Ladungssicherung durchführen,<br />

zum Beispiel mit Zurrnetzen.<br />

• Beim Transport der Ladung kann die<br />

Ladung verrutschen. Dadurch können<br />

Fahrzeugtüren beim Öffnen unter Druck<br />

stehen <strong>und</strong> <strong>Sie</strong> mit großer Wucht treffen.<br />

31


32<br />

Transportboxen<br />

Beim Umgang mit den Transportboxen für<br />

Pakete, Packstücke <strong>und</strong> Gefahrgut können<br />

leicht Pakete herunterfallen <strong>und</strong> <strong>Sie</strong> gefährden.<br />

Deshalb ist es besonders wichtig, dass<br />

genügend geeignete Transportboxen bereitstehen.<br />

<strong>Sie</strong> sollten nur solche Boxen verwenden,<br />

die für die unterschiedlichen Pakete<br />

<strong>und</strong> Packstücke geeignet sind. Passen<br />

<strong>Sie</strong>, wenn nötig, die Boxen an die Größe der<br />

Packstücke an, damit auch Klein- oder<br />

Langgutsendungen sicher transportiert werden<br />

können.<br />

Klappbare Zwischenebenen müssen im<br />

hochgeklappten Zustand gesichert werden,<br />

damit sie nicht beim Bewegen der Boxen<br />

unvermittelt herunterklappen <strong>und</strong> <strong>Sie</strong><br />

dadurch verletzt werden. Wo ein erhöhtes<br />

Gefährdungspotenzial herrscht – etwa im<br />

Gefahrgutbereich – sollten <strong>Sie</strong> Transportboxen<br />

ohne Rollen verwenden. Andernfalls<br />

müssen <strong>Sie</strong> durch die Arretierung der Rollen<br />

dafür sorgen, dass die Boxen nicht unbeabsichtigt<br />

wegrollen. Der Gefahr von Fußverletzungen<br />

durch die Rollen begegnen <strong>Sie</strong>,<br />

indem <strong>Sie</strong> beim Schieben oder Ziehen der<br />

Transportboxen Sicherheitsschuhe tragen.


Lärm...<br />

tRANsPORt<br />

33


34<br />

Wechselbrücken bewegen<br />

<strong>Sie</strong> kennen das aus Ihrer täglichen Arbeit<br />

im Paketdienst: Wechselbrücken werden auf<br />

dem Betriebshof ständig angedockt <strong>und</strong><br />

wieder abgezogen. Immer sind mehrere<br />

Umsetzfahrzeuge im Einsatz. Hinzu kommen<br />

gelegentlich Fahrer fremder Firmen, die<br />

auch auf dem Betriebshof unterwegs sind.<br />

Um hier den Überblick zu behalten, müssen<br />

alle Beteiligten die komplexen Abläufe<br />

genau kennen:<br />

• Beachten <strong>Sie</strong> immer die Anweisungen<br />

Ihres Dispatchers oder Koordinators.<br />

• Wechselbrücken dürfen keine Mängel<br />

aufweisen. Melden <strong>Sie</strong> alle Mängel sofort<br />

Ihrem Vorgesetzten!<br />

• Wechselbrücken dürfen nur an geeigneten,<br />

ausreichend tragfähigen Stellplätzen<br />

abgestellt werden. Die Stützfüße <strong>und</strong><br />

deren Sicherungen müssen dabei in<br />

Schutzstellung gebracht werden, damit<br />

die Wechselbrücken nicht umkippen.<br />

Die Pakete werden nachts sortiert – bei<br />

Wind <strong>und</strong> Wetter, <strong>und</strong> natürlich auch im<br />

Winter. Für die Fahrer der Umsetzfahrzeuge<br />

ist es eine besondere Belastung, Wechselbrücken<br />

bei Dunkelheit aufzunehmen <strong>und</strong><br />

umzusetzen. Außerdem sind Fußgänger im<br />

Dunkeln nur sehr schwer zu erkennen.<br />

• Tragen <strong>Sie</strong> deshalb als Fußgänger auf<br />

dem Betriebshof unbedingt eine Warnweste.<br />

• Halten <strong>Sie</strong> sich beim Kuppeln von LKW-<br />

Anhängern nie zwischen dem Anhänger<br />

<strong>und</strong> dem zurückfahrenden LKW auf.<br />

• Anhängefahrzeuge dürfen <strong>Sie</strong> zum Kuppeln<br />

niemals »auflaufen« lassen.<br />

• Werden Anhängefahrzeuge angedockt,<br />

sind sie gegen Wegrollen zu sichern. Verwenden<br />

<strong>Sie</strong> dazu beispielsweise Unterlegkeile.


Lärm...<br />

bewegeN<br />

35


36<br />

Flurförderzeuge fahren<br />

Flurförderzeuge, wie zum Beispiel Gabelstapler,<br />

Quersitzstapler, Kommissionierstapler,<br />

»Schnellläufer«, elektrische Mitgänger-<br />

Flurförderzeuge <strong>und</strong> Handhubwagen<br />

erleichtern den Transport von Waren<br />

er heblich. Ihr Betrieb bringt aber auch<br />

besondere Gefahren mit sich. So verliefen<br />

in den letzten Jahren im Bereich der Sparte<br />

Großhandel <strong>und</strong> Lagerei der BGHW im<br />

Jahresdurchschnitt 126 Staplerunfälle so<br />

schwer, dass aufgr<strong>und</strong> einer bleibenden<br />

Minderung der Erwerbsfähigkeit den Verletzten<br />

eine Rente zugesprochen wurde.<br />

Fast jeder zweite schwere Staplerunfall ist<br />

ein Anfahrunfall.<br />

Das Führen von Flurförderzeugen ist eine<br />

verantwortungsvolle Tätigkeit. <strong>Sie</strong> darf nicht<br />

von jedem ausgeführt werden. Insbesondere<br />

beim Bedienen von Flurförderzeugen<br />

mit Fahrersitz oder Fahrerstand müssen<br />

auch die körperlichen Voraussetzungen<br />

stimmen. Die körperliche Eignung kann mit<br />

Hilfe der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung<br />

nach Gr<strong>und</strong>satz G 25 »Fahr-,<br />

Steuer- <strong>und</strong> Überwachungstätigkeiten«<br />

überprüft werden. Dabei geht es vor allem<br />

um das Sehen <strong>und</strong> Hören sowie um Allgemeinerkrankungen,<br />

die die Fahrtauglichkeit<br />

beeinflussen können.<br />

Betriebsanweisung beachten<br />

Beim Betrieb der verschiedenen Flurförderzeuge<br />

müssen <strong>Sie</strong> die im Betrieb vorhandene<br />

schriftliche Betriebsanweisung <strong>und</strong> den<br />

Inhalt Ihrer jährlichen Unterweisung beachten.<br />

Die wesentlichen Regeln für den<br />

Betrieb von Gabelstaplern sind in den<br />

»4 x 4 Merkregeln für den Gabelstapler«<br />

zusammengefasst.


I. Aufnehmen <strong>und</strong> Absetzen der Last<br />

Lärm...<br />

1. Tragfähigkeit nicht überschreiten.<br />

Tragkraftdiagramm beachten.<br />

2. Last möglichst nahe am Gabelrücken<br />

aufnehmen. Darauf achten, dass sie nicht<br />

abrutschen, abrollen, abgleiten oder<br />

abkippen kann.<br />

3. Gabelstapler nur so beladen, dass ausreichende<br />

Sicht auf die Fahrbahn erhalten<br />

bleibt.<br />

4. Hubgerüst nur über die Stapelfläche nach<br />

vorne neigen.<br />

II. Auf sicherer Fahrt<br />

1. Fahrerrückhalteeinrichtungen vor<br />

Fahrtantritt aktivieren.<br />

2. Lastaufnahmemittel in möglichst niedriger<br />

Stellung verfahren. *)<br />

3. Fahrbahnunebenheiten meiden, Kurven<br />

langsam <strong>und</strong> weit durchfahren.<br />

4. Im Gefälle <strong>und</strong> in Steigungen Last bergseitig<br />

führen.<br />

III. Auch<br />

an die<br />

*) Ausnahme s. § 12 Abs. 4 u. 5 BGV D27 »Flurförderzeuge«<br />

**) Ausnahme s. § 25 BGV D27 »Flurförderzeuge«<br />

***) Ausnahme s. § 26 BGV D27 »Flurförderzeuge«<br />

****) Ausnahme s. § 15 Abs. 2 BGV D27 »Flurförderzeuge«<br />

stAPLeR<br />

4 x 4 Merkregeln<br />

für den Gabelstapler<br />

III. Auch an die Sicherheit anderer denken<br />

1. Während der Fahrt auf Personen im<br />

Fahrweg <strong>und</strong> in der Umgebung achten.<br />

2. Nur freigegebene Verkehrswege benutzen.<br />

3. Von Ausgängen <strong>und</strong> Ausfahrten mindestens<br />

1 m Abstand halten.<br />

4. In Tordurchfahrten, an Einmündungen,<br />

Kreuzungen <strong>und</strong> Regalgängen langsam<br />

fahren. Auf Querverkehr achten.<br />

IV. Gewissenhaft auf jeden Fall<br />

1. Vor Fahrtantritt Gerät auf ordnungsgemäße<br />

Funktion <strong>und</strong> erkennbare Schäden<br />

kontrollieren.<br />

2. Auf dem Gabelstapler keine Personen mitnehmen.<br />

**)<br />

3. Mit dem Lastaufnahmemittel oder der Last<br />

keine Personen auf- <strong>und</strong> abwärtsfahren. ***)<br />

4. Vor dem Verlassen des Gabelstaplers<br />

Feststellbremse betätigen. Lastaufnahme-<br />

mittel absenken. Gabel mit der Spitze nach<br />

unten neigen. Antriebsmotor abstellen,<br />

Zünd-/Schaltschlüssel abziehen <strong>und</strong> mitnehmen.<br />

****)<br />

37


38<br />

Mängel melden<br />

Flurförderzeuge fahren<br />

Stellen <strong>Sie</strong> bei der Kontrolle vor Fahrtantritt<br />

oder beim Betrieb des Gerätes Mängel fest,<br />

melden <strong>Sie</strong> diese ebenso wie erkennbar<br />

überfällige Prüfungen bitte Ihrem Vorgesetzten.<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> nicht, Reparaturen<br />

oder Instandsetzungsarbeiten selbst durchzuführen<br />

- das ist Sache der Fachleute.<br />

Manipulationen am Flurförderzeug, insbesondere<br />

an den Sicherheitseinrichtungen,<br />

sind im Interesse Ihrer Ges<strong>und</strong>heit sowie<br />

der Ges<strong>und</strong>heit der Kollegen verboten. Die<br />

Mitnahme von Personen auf Flurförderzeugen<br />

ist nur erlaubt, wenn die Flurförderzeuge<br />

hierfür vorgesehen <strong>und</strong> mit besonderen<br />

Sitzen oder Standplätzen sowie mit Haltegriffen<br />

innerhalb der Kontur des Flurförderzeuges<br />

ausgerüstet sind, der Unternehmer<br />

die Mitnahme in der Betriebsanweisung<br />

erlaubt hat <strong>und</strong> der Mitfahrer den hierfür<br />

vorgesehenen Platz eingenommen hat. Das<br />

Mitfahren auf anderen Plätzen, wie zum<br />

Beispiel der Gabel oder dem Batteriekasten,<br />

ist nicht erlaubt. Beim Fahren von Gabelstaplern<br />

beziehungsweise von Mitgänger-<br />

Flurförderzeugen mit Mitfahrgelegenheit ist<br />

darauf zu achten, dass keine Körperteile<br />

über den Rand der Geräte hinausragen. Es<br />

kommt immer wieder zu schweren Fuß-<br />

oder Beinverletzungen durch Einklemmen<br />

oder Quetschen dieser Körperteile zwischen<br />

Teilen der Umgebung <strong>und</strong> beispielsweise<br />

der Standplattform.


Beim Laden von Batterien – zum Beispiel<br />

der Antriebsbatterien von Gabelstaplern<br />

<strong>und</strong> Mitgängerflurförderzeugen mit Elektroantrieb<br />

– kann ein explosionsfähiges<br />

Gemisch, das so genannte Knallgas entstehen.<br />

Wird das Gemisch etwa durch einen<br />

Funken beim Ziehen des Steckers während<br />

des Ladevorgangs gezündet, kommt es zur<br />

Explosion. Die Zündung des explosionsfähigen<br />

Gemisches kann aber auch durch Rauchen,<br />

Feuer oder offenes Licht erfolgen.<br />

Eine weitere mögliche Zündquelle entsteht<br />

beim Kurzschluss infolge des Ablegens von<br />

Metallteilen auf den Batteriepolen.<br />

Sicher laden<br />

Ladegeräte oder Bereiche um diese Geräte<br />

werden manchmal als Ablageflächen für<br />

Kartonagen, Folien <strong>und</strong> Ähnliches verwendet.<br />

Das ist nicht zulässig!<br />

Ladestationen<br />

Lärm...<br />

An Einzelladeplätzen gilt unter anderem:<br />

• Der horizontale Abstand von diesen Plätzen<br />

zu brennbaren Materialien muss<br />

mindestens 2,50 m betragen.<br />

• Über Einzelladeplätzen dürfen unter<br />

anderem keine brennbaren Materialien<br />

(zum Beispiel in Regalen) eingelagert<br />

werden.<br />

39


40<br />

Wer hoch hinaus will...<br />

Die Verlockung ist groß, auf den Gabelzinken<br />

des Gabelstaplers hochzufahren, etwa<br />

um Leuchten auszutauschen. Das dürfen <strong>Sie</strong><br />

auch, aber unter keinen Umständen auf den<br />

Gabelzinken des Flurförderzeuges, auf einer<br />

Palette, die auf den Gabelzinken liegt, in<br />

einer Kiste oder in einer Gitterbox stehend.<br />

Verwenden <strong>Sie</strong> dafür nur einen geeigneten<br />

Gabelstapler <strong>und</strong> eine ordnungsgemäße<br />

Arbeitsbühne. Die Arbeitsbühne muss so<br />

befestigt werden, dass sie sich nicht verschieben<br />

lässt oder gar abrutschen kann:<br />

Achten <strong>Sie</strong> auf formschlüssige Verbindung


ARbeItsbüHNe<br />

Lärm...<br />

der Arbeitsbühne mit dem Gabelstapler <strong>und</strong><br />

auf geschlossene Einfahrtaschen. Die<br />

Arbeitsbühne muss eine Umwehrung<br />

(Geländer) <strong>und</strong> einen geeigneten Einstieg<br />

aufweisen. Zum Hubmast hin muss ein zusätzlicher<br />

Schutz gegenüber den Quetsch-,<br />

Scher- <strong>und</strong> Kettenauflaufstellen (Rückenschutz<br />

als Gitter, mindestens 1,80 m hoch)<br />

vorhanden sein.<br />

Achtung: Quetsch- <strong>und</strong> Schergefahr<br />

Eine solche Arbeitsbühne ist nur für Wartungs-<br />

<strong>und</strong> Reparaturarbeiten geeignet. <strong>Sie</strong><br />

darf nicht für den Einsatz an Regalen oder<br />

in Schmalgängen verwendet werden – dann<br />

besteht Quetsch- <strong>und</strong> Schergefahr beim<br />

Auf- <strong>und</strong> Abwärtsfahren.<br />

Mit Arbeitsbühnen richtig umgehen<br />

Folgende Verhaltensregeln beim Betrieb<br />

sind zu beachten:<br />

• Vor dem Anheben der Arbeitsbühne Fahr-<br />

antrieb abstellen <strong>und</strong> die Feststellbremse<br />

betätigen.<br />

• Den Hubmast senkrecht stellen. Die Arbeitsbühne<br />

sollte nicht höher als 5 Meter<br />

angehoben werden.<br />

• Einwandfreie Verständigung von der<br />

Arbeitsbühne aus mit dem Gabelstaplerfahrer<br />

muss gewährleistet sein.<br />

• Der Fahrer darf seinen Platz bei angehobener<br />

Arbeitsbühne nicht verlassen. Mit<br />

besetzter Arbeitsbühne darf er den<br />

Gabelstapler nicht verfahren, außer zur<br />

Feinpositionierung an der Einsatzstelle.<br />

• Die Gerätebewegungen sind nur langsam<br />

<strong>und</strong> vorsichtig auszuführen. Auf ausreichenden<br />

Abstand zu Teilen der Umgebung<br />

ist zu achten.<br />

• Beim Auf- oder Abwärtsfahren dürfen <strong>Sie</strong><br />

sich nicht aus der Arbeitsbühne beugen.<br />

• Der Standplatz auf der Arbeitsbühne darf<br />

nicht durch Kisten, Tritte oder Ähnliches<br />

erhöht werden.<br />

41


42<br />

Bewusst essen<br />

Die Folgen einer falschen Ernährung werden<br />

immer häufiger in den Medien thematisiert.<br />

Zu viele Menschen essen zu viel, zu<br />

fett <strong>und</strong> zu süß. Die Folgen sind Übergewicht,<br />

Zuckerkrankheit <strong>und</strong> eine Vielzahl<br />

weiterer Erkrankungen. Milliarden Euro<br />

müssen in unserem Ges<strong>und</strong>heitssystem für<br />

die Behandlung dieser Erkrankungen ausgegeben<br />

werden. Umgekehrt gilt: Wer seine<br />

Ernährungsgewohnheiten umstellt, erhöht<br />

seine Chancen auf ein langes <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />

Leben.<br />

Fit durch vollwertiges Essen<br />

Zunächst gilt es, das Essverhalten dem individuellen<br />

Energiebedarf anzupassen. Veränderte<br />

Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

erfordern heutzutage eine kalorienärmere<br />

Kost als noch vor einigen Jahrzehnten. <strong>Sie</strong><br />

muss aber dennoch alle notwendigen Nährstoffe<br />

enthalten. Besonders um ausreichend<br />

Vitamine, Mineralstoffe <strong>und</strong> Ballaststoffe<br />

aufzunehmen, bedarf es einer gezielten<br />

Lebensmittelauswahl <strong>und</strong> der richtigen<br />

Zubereitung. Vollwertiges Essen hält nicht<br />

nur ges<strong>und</strong>, sondern fördert auch Leistung<br />

<strong>und</strong> Wohlbefinden im Beruf wie im Privatleben.<br />

Bei der Auswahl der Lebensmittel ist<br />

auf eine ausgewogene Vielfalt zu achten. Es<br />

gibt keine »ges<strong>und</strong>en«, »unges<strong>und</strong>en« oder<br />

sogar »verbotenen« Lebensmittel. Auswahl,<br />

Menge <strong>und</strong> Kombination sind entscheidend.<br />

Produkte wie Brot, Nudeln <strong>und</strong> Reis aus<br />

Vollkorn bieten einen hohen Anteil an Ballaststoffen,<br />

Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen<br />

<strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Pflanzenstoffen.<br />

Kartoffeln, Getreide <strong>und</strong> Hülsenfrüchte<br />

enthalten kaum Fett <strong>und</strong> sind pflanzliche<br />

Eiweißlieferanten. Gemüse <strong>und</strong> Obst –<br />

frisch, kurz gegart oder als Saft – sollten<br />

wegen der wertvollen Inhaltsstoffe besonders<br />

häufig auf dem Speiseplan stehen. In


Lärm...<br />

Milch <strong>und</strong> den daraus hergestellten Produkten<br />

sind wertvolle Nährstoffe wie Kalzium<br />

enthalten. Seefisch enthält wichtige Spurenelemente.<br />

Ernährungswissenschaftler empfehlen<br />

Milchprodukte täglich, Fisch einmal<br />

wöchentlich zu berücksichtigen. Wurst,<br />

Fleisch <strong>und</strong> Eier sollten dagegen nur in<br />

Maßen verzehrt werden.<br />

Fett macht fett<br />

Zu viel Fett begünstigt die Entstehung von<br />

Übergewicht, Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

<strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen. Insgesamt<br />

sollten <strong>Sie</strong> pro Tag nicht mehr als 70 bis 90<br />

Gramm Fett, möglichst pflanzlicher Herkunft,<br />

zu sich nehmen. Dabei sollten <strong>Sie</strong><br />

auch auf die versteckten Fette in Fleischerzeugnissen,<br />

Süßwaren, Gebäck <strong>und</strong> Milchprodukten<br />

achten.<br />

Zucker <strong>und</strong> Salz in Maßen<br />

Zucker enthält kaum Nährstoffe, dafür aber<br />

viele leere Kalorien. Deshalb sollten <strong>Sie</strong><br />

Zucker oder mit Zuckerzusatz versehene<br />

Lebensmittel <strong>und</strong> Getränke möglichst meiden.<br />

Salz sollte sparsam verwendet werden,<br />

am besten <strong>Sie</strong> benutzen mit Jod angereichertes<br />

Salz zum Kochen. Der kreative<br />

Umgang mit Kräutern <strong>und</strong> Gewürzen kann<br />

Salz oft ersetzen.<br />

esseN<br />

Trinken nicht vergessen<br />

Für die Aufrechterhaltung seiner Funktionen<br />

braucht Ihr Körper Flüssigkeit. Die meisten<br />

Erwachsenen trinken aber zu wenig. <strong>Sie</strong><br />

sollten täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu<br />

sich nehmen, am besten eignen sich Wasser,<br />

ungesüßte Säfte, Früchtetees <strong>und</strong> ähnliche<br />

Getränke.<br />

43


44<br />

Bewusst essen<br />

Lassen <strong>Sie</strong> sich Zeit<br />

Versuchen <strong>Sie</strong> einmal, bewusst zu essen<br />

<strong>und</strong> sich dabei Zeit zu lassen: <strong>Sie</strong> werden<br />

feststellen, dass <strong>Sie</strong> dann nicht etwa mehr,<br />

sondern weniger essen. Der Gr<strong>und</strong>: Wer<br />

sein Essen schnell in sich hineinschaufelt,<br />

isst mehr, als er eigentlich müsste, denn das<br />

Sättigungsempfinden stellt sich erst nach<br />

einigen Minuten ein.<br />

Haben <strong>Sie</strong> Übergewicht?<br />

Heute geht man davon aus, dass es für das<br />

persönliche »Wohlfühlgewicht« eine größere<br />

Spannweite gibt. Legen <strong>Sie</strong> bei der rechts<br />

abgedruckten Tabelle ein Lineal von Ihrer<br />

Körpergröße hin zu Ihrem Gewicht <strong>und</strong><br />

lesen <strong>Sie</strong> in der Mitte Ihre Gewichtskennzahl<br />

(»Body-Mass-Index«) ab. Haben <strong>Sie</strong><br />

Übergewicht?<br />

Abnehmen – aber richtig<br />

Diätvorschläge finden <strong>Sie</strong> überall in den<br />

Medien. Damit das Abnehmen auch gelingt,<br />

müssen viele persönliche Faktoren wie<br />

Lebensgewohnheiten <strong>und</strong> Erkrankungen<br />

analysiert <strong>und</strong> im Diätkonzept beachtet<br />

werden. Notwendig ist in den meisten<br />

Fällen ein Besuch beim Arzt oder bei einer<br />

Ernährungsberatung, wie sie die Krankenkassen<br />

anbieten.<br />

Wirkungsvoll abnehmen <strong>und</strong> das geringere<br />

Gewicht dann halten – das gelingt nur<br />

durch eine dauerhafte Umstellung der<br />

Ernährungs- <strong>und</strong> Lebensgewohnheiten.<br />

Dabei sind die zwei Seiten der Energiebilanz<br />

zu berücksichtigen. Einerseits sollten <strong>Sie</strong><br />

dem Körper nicht zu viele Kalorien zumuten,<br />

andererseits sollten <strong>Sie</strong> durch regelmäßige<br />

körperliche Aktivität die Gewichtsabnahme<br />

unterstützen. Auch wenn <strong>Sie</strong> Ihr<br />

Wunschgewicht erreicht haben, müssen<br />

Energiezufuhr <strong>und</strong> individueller Energiebedarf<br />

in einem ausgeglichenen Verhältnis


Lärm...<br />

zueinander stehen. Schon regelmäßiges<br />

Laufen, Rad fahren oder Schwimmen sind<br />

meist ausreichend. Auch der Alltag bietet<br />

Gelegenheit zur Bewegung. Nehmen <strong>Sie</strong><br />

statt des Aufzugs die Treppen oder erledigen<br />

<strong>Sie</strong> Besorgungen zu Fuß oder mit dem<br />

Fahrrad <strong>und</strong> lassen <strong>Sie</strong> das Auto stehen.<br />

Legen <strong>Sie</strong> bei der abgedruckten<br />

Tabelle ein Lineal von Ihrer<br />

Körpergröße zu Ihren Gewicht<br />

<strong>und</strong> lesen <strong>Sie</strong> in der Mitte Ihre<br />

Gewichtskennzahl (“Body-<br />

Mass-Index”) ab.<br />

Zum Beispiel:<br />

178 cm, 80 kg = BMI 25<br />

esseN<br />

45


46<br />

R<strong>und</strong> 1,6 Millionen Menschen in Deutschland<br />

sind alkoholabhängig, Alkoholmissbrauch<br />

liegt bei r<strong>und</strong> 2,5 Millionen Menschen<br />

vor. Insgesamt trinken mindestens<br />

zehn Prozent der Bevölkerung so viel Alkohol,<br />

dass sie ihre Ges<strong>und</strong>heit damit gefährden.<br />

Alkoholprobleme gehören damit zu<br />

den größten Ges<strong>und</strong>heitsproblemen überhaupt.<br />

Der Weg in die Abhängigkeit<br />

Nur ein Gläschen?<br />

Über Art <strong>und</strong> Menge des Alkoholkonsums,<br />

der zwangsläufig in die Sucht führt, eine<br />

Aussage zu treffen, ist unmöglich. Dies ist<br />

von Mensch zu Mensch verschieden. Körperliche<br />

Schäden sind zu erwarten, wenn<br />

Männer 30 Gramm oder Frauen 20 Gramm<br />

reinen Alkohols täglich über längere Zeit<br />

trinken. Zehn Gramm reinen Alkohols sind<br />

zum Beispiel enthalten in einem kleinen


Lärm...<br />

Bier (0,25 l), 0,04 l Spirituosen (33,0 Vol.-<br />

Prozent), einem Glas (0,125 l) Wein oder<br />

Sekt. Als Kriterien für einen beginnenden<br />

Missbrauch gelten Konsum zur unpassenden<br />

Gelegenheit, etwa beim Autofahren,<br />

das Trinken bis zum Rausch, zur Problembewältigung<br />

oder der chronische Konsum. Der<br />

Übergang vom Missbrauch der Alkoholabhängigkeit<br />

ist vor allem durch Konsumsteigerung,<br />

Kontrollverlust <strong>und</strong> Entzugssymptome<br />

gekennzeichnet.<br />

Risiko am Arbeitsplatz<br />

Bereits ab einer Blutalkoholkonzentration<br />

von 0,2 Promille kommt es zu einer Einschränkung<br />

der Wahrnehmungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> zur Zunahme der Risikobereitschaft. Ab<br />

0,5 Promille treten Konzentrationsstörungen,<br />

Gleichgewichtsstörungen <strong>und</strong> vor<br />

allem eine Verlängerung der Reaktionszeit<br />

auf. Beachten <strong>Sie</strong>, dass sich die Blutalkoholkonzentration<br />

über die Zeit nur langsam<br />

abbaut (etwa 0,1 Promille pro St<strong>und</strong>e).<br />

ALKOHOL<br />

Diese Wirkungen des Alkohols können im<br />

Betrieb zu Fehlern führen <strong>und</strong> im schlimmsten<br />

Fall zu Unfällen. Darüber hinaus<br />

erhöhen sich die Fehlzeiten. Bei chronischem<br />

Alkoholkonsum ist oft die Entlassung<br />

die Folge. Machen <strong>Sie</strong>, sofern <strong>Sie</strong> Alkoholprobleme<br />

haben, deshalb frühzeitig von den<br />

vielfältigen Hilfsangeboten Gebrauch. Es ist<br />

nie zu spät. Erster Ansprechpartner kann<br />

der Hausarzt oder der Betriebsarzt sein.<br />

Habe ich ein Alkohol-Problem?<br />

Beantworten <strong>Sie</strong> ehrlich diese vier Fragen. Zwei oder mehr Ja-Antworten zeigen an, dass<br />

ein Alkoholmissbrauch oder eine Alkoholabhängigkeit vorliegt. In diesem Fall empfehlen<br />

wir ärztlichen Rat zu suchen oder sich an eine Fachberatungsstelle zu wenden.<br />

Haben <strong>Sie</strong> jemals daran gedacht, weniger zu trinken? ja nein<br />

Haben <strong>Sie</strong> sich schon einmal darüber geärgert, dass <strong>Sie</strong> von<br />

anderen wegen Ihres Alkoholkonsums kritisiert wurden? ja nein<br />

Haben <strong>Sie</strong> sich jemals wegen Ihres Trinkens schuldig gefühlt? ja nein<br />

Haben <strong>Sie</strong> jemals morgens als Erstes Alkohol getrunken, um sich<br />

nervlich zu stabilisieren oder einen Kater loszuwerden? ja nein<br />

47


48<br />

Warum mit dem Rauchen aufhören?<br />

Eigentlich müsste die Frage anders gestellt<br />

werden. Warum überhaupt rauchen?<br />

Besser ohne Rauch<br />

Die letzte Zigarette<br />

Denn nicht mehr zu rauchen bedeutet alles<br />

andere als Verzicht. <strong>Sie</strong> werden bald nach<br />

der letzten Zigarette positive Effekte an sich<br />

erfahren.<br />

Das sind die ges<strong>und</strong>heitlichen Verbesserungen nach dem Rauchstopp:<br />

Nach 20 Minuten: Puls <strong>und</strong> Blutdruck sinken auf normale Werte<br />

Nach 8 St<strong>und</strong>en: Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, Sauerstoff-<br />

Spiegel steigt auf normale Höhe.<br />

Nach 24 St<strong>und</strong>en: Herzinfarktrisiko beginnt zu sinken.<br />

Nach 48 St<strong>und</strong>en: Geruchs- <strong>und</strong> Geschmackssinn verbessern sich.<br />

Nach 2 Wochen<br />

bis 3 Monaten: Kreislauf stabilisiert sich.<br />

Lungenfunktion verbessert sich.<br />

Nach 4 Wochen<br />

bis 9 Monaten: Lunge wird allmählich gereinigt.<br />

Nach 1 Jahr: Risiko von Sauerstoffmangel des Herzmuskels ist<br />

deutlich gesunken.<br />

Nach 5 Jahren: Lungenkrebsrisiko ist um 50 Prozent reduziert.<br />

Nach 10 Jahren: Lungenkrebsrisiko ist weiter gesunken.<br />

Nach 15 Jahren: Herzinfarktrisiko gleicht dem eines Nichtrauchers.<br />

(Quelle: Amerikanische Krebsgesellschaft)


Rückfälle sind normal<br />

Lärm...<br />

Die Wege zur letzten Zigarette sind individuell<br />

verschieden. Manche schaffen es alleine<br />

– meist nach mehreren Anläufen. Andere<br />

wiederum setzen auf gezielte professionelle<br />

Unterstützung, wodurch sie die Chancen<br />

einer erfolgreichen Entwöhnung erhöhen.<br />

Beim Rauchstopp sind Entzugssymptome<br />

häufig ein großes Problem. Nervosität,<br />

Gereiztheit, Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerzen<br />

<strong>und</strong> starkes Rauchverlangen treten<br />

bereits wenige St<strong>und</strong>en nach der letzten<br />

Zigarette auf. Nach 24 bis 48 St<strong>und</strong>en erreichen<br />

sie meist ihren Höhepunkt. Eine Nikotinersatztherapie<br />

mit Kaugummi oder Pflaster<br />

kann über die schlimmsten Entzugs-<br />

symptome hinweghelfen. Nur wenige schaffen<br />

den Weg in ein rauchfreies Leben in<br />

einem Rutsch. Rückfälle sollten als Etappen<br />

auf dem Weg ins rauchfreie Dasein verstanden<br />

werden. <strong>Sie</strong> sind keine Katastrophe,<br />

müssen aber sofort gestoppt werden <strong>und</strong><br />

dürfen nicht dazu verleiten, wieder in die<br />

alten Rauchgewohnheiten zurückzufallen.<br />

RAucHeN<br />

49


50<br />

Es gibt gute Gründe für regelmäßige<br />

Bewegung <strong>und</strong> sportliche Betätigung: Herz,<br />

Kreislauf, Muskeln <strong>und</strong> Gelenke werden<br />

gestärkt. Besonders bei einseitig belasteten<br />

<strong>und</strong> verspannten Muskelgruppen kann<br />

durch Sport ein guter Ausgleich gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Auch die Seele profitiert. Durch<br />

Sport werden <strong>Sie</strong> gelassener <strong>und</strong> können<br />

stressige Situationen besser verkraften, Ihre<br />

Stimmung bessert sich. Mehr Bewegung<br />

lässt <strong>Sie</strong> auch tiefer <strong>und</strong> erholsamer schlafen.<br />

Ihr Immunsystem wird trainiert, <strong>und</strong> <strong>Sie</strong><br />

sind vor den üblichen Erkältungskrankheiten<br />

besser geschützt. Überschüssige Fettpölsterchen<br />

werden abgeschmolzen. Zudem<br />

steigert Sport die Durchblutung der Haut<br />

<strong>und</strong> beugt somit auch der Hautalterung vor.<br />

Vorher zum Arzt<br />

So bleiben <strong>Sie</strong> fit<br />

Sport ist nicht nur etwas für Ges<strong>und</strong>e. Ganz<br />

im Gegenteil. In vielen Fällen trägt leichter<br />

Sport sogar zur Stabilisierung oder Besserung<br />

von Krankheiten bei. Sportanfänger<br />

<strong>und</strong> Untrainierte über 35 sowie Personen<br />

mit chronischen Krankheiten sollten aber<br />

unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, bevor<br />

sie mit dem Sport beginnen. Der Arzt kann<br />

Ihnen auch Tipps für die richtige Sportart<br />

geben.<br />

Regelmäßig trainieren<br />

Das wichtigste Ziel bei jeglicher sportlicher<br />

Betätigung ist: <strong>Sie</strong> sollten sich danach besser<br />

als vorher fühlen. Wer nur in den Kategorien<br />

»schneller, höher, weiter« denkt, verliert<br />

rasch die Lust. Bleiben <strong>Sie</strong> beim Sport<br />

gelassen. Nehmen <strong>Sie</strong> sich genügend<br />

Zeit <strong>und</strong> machen <strong>Sie</strong> nur das, worauf<br />

<strong>Sie</strong> wirklich Lust haben. Seien <strong>Sie</strong><br />

stolz auf das Erreichte <strong>und</strong> vergleichen<br />

<strong>Sie</strong> sich nicht ständig mit der<br />

Leistung anderer. Tag <strong>und</strong> Uhrzeit<br />

Ihres Trainings legen <strong>Sie</strong> am besten<br />

schon zu Beginn der Woche fest.<br />

Regelmäßige Zeiten sind ein gutes<br />

Mittel gegen Unlust. Motivieren <strong>Sie</strong><br />

sich in der Gruppe. In Lauftreffs, Vereinen<br />

oder mit Fre<strong>und</strong>en können <strong>Sie</strong><br />

Training <strong>und</strong> Erlebnisse teilen.<br />

Schritt für Schritt<br />

Gehen <strong>und</strong> Laufen in freier Natur<br />

sind für fast jeden ohne größeren


Lärm...<br />

Aufwand möglich. Kombinieren <strong>Sie</strong> als<br />

Anfänger Laufen <strong>und</strong> Gehen. In den ersten<br />

Wochen sind 20 Minuten Training ausreichend.<br />

Steigern <strong>Sie</strong> sich langsam auf maximal<br />

40 Minuten. Der Körper muss dabei mit<br />

ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Ein<br />

gutes Zeichen: <strong>Sie</strong> kommen nicht außer<br />

Atem <strong>und</strong> <strong>Sie</strong> sollten sich während des Lau-<br />

fens noch unterhalten können. Wer überflüssige<br />

Pf<strong>und</strong>e durch Laufen verlieren will,<br />

sollte betont langsam laufen. Am meisten<br />

Fett verbrennt, wer nicht aus der Puste<br />

kommt. Bleiben <strong>Sie</strong> immer locker <strong>und</strong> verkrampfen<br />

<strong>Sie</strong> nicht. Machen <strong>Sie</strong> keine zu<br />

langen Schritte <strong>und</strong> pendeln <strong>Sie</strong> nicht allzu<br />

stark mit den Armen. Wenn <strong>Sie</strong> länger als<br />

fItNess<br />

45 Minuten unterwegs sein wollen, sollten<br />

<strong>Sie</strong> sich etwas zu trinken mitnehmen. Beim<br />

Schuhkauf sollten <strong>Sie</strong> sich von Experten<br />

beraten lassen <strong>und</strong> nicht am falschen Ende<br />

sparen.<br />

Auf zwei Rädern<br />

Beginnen <strong>Sie</strong> mit dem Radfahren langsam,<br />

auf kurzen Strecken <strong>und</strong> mit gemäßigtem<br />

Tempo. Treten <strong>Sie</strong> gleichmäßig in die Pedale,<br />

in einem Rhythmus, der <strong>Sie</strong> nicht außer<br />

Atem bringt. Treten <strong>Sie</strong> lieber in einem niedrigen<br />

Gang etwas schneller als in einem<br />

höheren Gang mit zu viel Kraftaufwand.<br />

Radeln <strong>Sie</strong> zunächst auf flacheren Strecken,<br />

um starke Pulsschwankungen zu vermeiden.<br />

Bei Anfängern steigt der Puls am Berg<br />

schnell an <strong>und</strong> fällt auch danach nicht mehr<br />

richtig ab. Ein Fahrradhelm als Schutz vor<br />

schweren Kopfverletzungen sollte nicht<br />

fehlen.<br />

51


So bleiben <strong>Sie</strong> fit


Wie ein Fisch im Wasser!<br />

Lärm...<br />

Wer als Anfänger monoton seine Bahnen<br />

zieht, verliert schnell die Lust am Schwimmen.<br />

So geht's viel leichter: zweimal 50<br />

Meter <strong>und</strong> zweimal 100 Meter schwimmen,<br />

jeweils mit kurzer Pause dazwischen. Die<br />

Distanzen Woche für Woche langsam steigern.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> verschiedene Schwimmstile<br />

beherrschen, dann wechseln <strong>Sie</strong> ab. Die<br />

Muskeln werden so gleichmäßiger belastet.<br />

Halten <strong>Sie</strong> den Kopf beim Brustschwimmen<br />

nicht krampfhaft aus dem Wasser, denn das<br />

belastet die Halswirbelsäule. Besser ist es<br />

mit dem Gesicht einzutauchen <strong>und</strong> unter<br />

Wasser zu gleiten. Eine dicht sitzende<br />

Schwimmbrille ist hier von Vorteil. Bewegen<br />

<strong>Sie</strong> beim Kraulen die Arme möglichst hoch<br />

fItNess<br />

über dem Wasser nach vorn. Drehen <strong>Sie</strong> bei<br />

der Atmung nur den Kopf zur Seite, nicht<br />

den ganzen Oberkörper. Atmen <strong>Sie</strong> regelmäßig<br />

über Wasser ein <strong>und</strong> unter Wasser<br />

aus.<br />

<strong>Sie</strong> sehen: Fitness <strong>und</strong> Erholung sind mit<br />

einfachen Mitteln zu erreichen. Legen <strong>Sie</strong><br />

also gleich los!<br />

53


54<br />

Älter werden <strong>und</strong> jung bleiben<br />

Die deutsche Bevölkerung altert insgesamt.<br />

Das hat auch Folgen für den Arbeitsmarkt:<br />

Ältere Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer werden in Zukunft zwangsläufig<br />

immer mehr zu bedeutenden Leistungsträgern<br />

in der Wirtschaft. Bald wird<br />

man nicht mehr auf sie verzichten können.<br />

Als Mitarbeiter über 50 zählt man noch<br />

lange nicht zum »alten Eisen«. Es ist sicher<br />

richtig, dass mit zunehmendem Alter Kraft,<br />

Seh- <strong>und</strong> Hörfähigkeit, Auffassungsgabe<br />

<strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeit nachlassen.<br />

Das heißt aber nicht unbedingt, dass sich<br />

gleichzeitig das Leistungsvermögen ebenfalls<br />

reduziert. In der täglichen beruflichen<br />

Praxis können die altersbedingten Defizite<br />

durch Erfahrung, Überblick <strong>und</strong> Routine<br />

ausgeglichen werden.<br />

Wer rastet, der rostet<br />

Trotzdem ist es ratsam, gegen den Alterungsprozess<br />

frühzeitig anzugehen. Treiben<br />

<strong>Sie</strong> Sport <strong>und</strong> bewegen <strong>Sie</strong> sich ausreichend,<br />

ohne sich zu überfordern. <strong>Sie</strong> erhalten<br />

damit Ihre körperliche Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> tragen dazu bei, dass Ihr Stütz-<br />

<strong>und</strong> Bewegungssystem elastisch <strong>und</strong> kräftig<br />

bleibt. Sprechen <strong>Sie</strong> mit Ihrem Arzt darüber,<br />

welches körperliche Training für <strong>Sie</strong> angebracht<br />

ist. Welche Sportart <strong>Sie</strong> wählen, ist<br />

nicht entscheidend: Ausdauersportarten wie<br />

Radfahren, Schwimmen oder Laufen sind<br />

ebenso geeignet wie die meisten Mannschaftssportarten.<br />

Wichtig ist, dass Ihnen<br />

die sportliche Betätigung Spaß macht <strong>und</strong><br />

einen Ausgleich zum Beruf darstellt. Vermei-<br />

den <strong>Sie</strong> einseitige Belastungen <strong>und</strong> körperliche<br />

Überbeanspruchungen. Achten <strong>Sie</strong> auf<br />

eine ausgewogene Ernährung, vermeiden<br />

<strong>Sie</strong> Nikotin <strong>und</strong> andere Suchtmittel, gehen<br />

<strong>Sie</strong> verantwortlich mit Alkohol <strong>und</strong> Medikamenten<br />

um. Versuchen <strong>Sie</strong>, langanhaltende<br />

körperliche <strong>und</strong> seelische Überlastungen zu<br />

vermeiden <strong>und</strong> nutzen <strong>Sie</strong> ärztliche Vorsorgeuntersuchungen.<br />

So können drohende


Lärm...<br />

Krankheiten frühzeitig erkannt <strong>und</strong> eine<br />

Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden.<br />

Setzen <strong>Sie</strong> körperliche, geistige <strong>und</strong> soziale<br />

Aktivitäten, die <strong>Sie</strong> in früheren Lebensjahren<br />

entwickelt haben, auch im zunehmenden<br />

Alter fort.<br />

Sport für die grauen Zellen<br />

Nutzen <strong>Sie</strong> Ihre Freizeit, um Neues zu lernen<br />

<strong>und</strong> auch im Alter Gedächtnis <strong>und</strong> Denken<br />

zu trainieren. Setzen <strong>Sie</strong> sich bewusst mit<br />

Entwicklungen in Ihrer Umgebung auseinander<br />

<strong>und</strong> fragen <strong>Sie</strong> sich, wie <strong>Sie</strong> diese für<br />

sich selbst nutzen können. Suchen <strong>Sie</strong> nach<br />

Aufgaben, die <strong>Sie</strong> ansprechen <strong>und</strong> herausfordern.<br />

Durch Ihr Verhalten können <strong>Sie</strong><br />

schon in jungen Jahren entscheidend dazu<br />

beitragen, ein hohes Alter bei guter<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Aktivität <strong>und</strong> Selbstständigkeit<br />

zu erreichen.<br />

ALteR<br />

55


56<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Check<br />

Maschinen, Stapler <strong>und</strong> andere Einrichtungen<br />

in Ihrer Firma werden regelmäßig<br />

geprüft. Und wie sieht es bei Ihnen selbst<br />

aus?<br />

Risiken frühzeitig erkennen<br />

Für die Mitarbeiter im Betrieb gibt es die so<br />

genannten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen<br />

beim Betriebsarzt (Facharzt<br />

für Arbeitsmedizin oder Arzt mit der Zusatzbezeichnung<br />

Betriebsmedizin). Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind vorgesehen, wenn<br />

besondere Unfall- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

am Arbeitsplatz bestehen. Die arbeitsmedizinische<br />

Vorsorge dient dazu, über Risiken<br />

<strong>und</strong> Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz zu


Untersucht werden:<br />

• Hörvermögen<br />

• Sehvermögen<br />

• Sehschärfe<br />

• räumliches Sehen<br />

• Gesichtsfeld<br />

gesuNdHeIt<br />

Lärm...<br />

beraten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche Folgen der<br />

Belastungen am Arbeitsplatz möglichst<br />

frühzeitig zu erkennen. Für den Bereich der<br />

Paketdienste gibt es mehrere Belastungsschwerpunkte<br />

<strong>und</strong> somit auch verschiedene<br />

Arten von Untersuchungen, die in Frage<br />

kommen.<br />

Vorsorge in Ihrem Interesse<br />

Auch wenn Ihnen die Untersuchungen vielleicht<br />

wenig sinnvoll <strong>und</strong> unangenehm<br />

erscheinen, sind sie in Ihrem eigenen Interesse:<br />

Ges<strong>und</strong>heitliche Veränderungen können<br />

rechtzeitig erkannt <strong>und</strong> die richtige<br />

Behandlung eingeleitet werden. Nehmen<br />

<strong>Sie</strong> deshalb das Angebot der arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorge wahr. Ansprechpartner ist<br />

der Betriebsarzt, ansonsten natürlich Ihr<br />

Vorgesetzter oder die Sicherheitsfachkraft.<br />

57


58<br />

Sicher nach oben<br />

Bei der Durchführung von Wartungs- <strong>und</strong><br />

Reparaturarbeiten sind manchmal Aufstiege<br />

<strong>und</strong> Leitern erforderlich. <strong>Sie</strong> müssen für<br />

diese Tätigkeiten geeignete Aufstiege verwenden<br />

<strong>und</strong> auch bestimmungsgemäß<br />

damit umgehen. Dabei sind folgende Verhaltensregeln<br />

zu beachten:<br />

• Beim Begehen der Leiter müssen <strong>Sie</strong><br />

immer eine Hand zum Festhalten frei<br />

haben.<br />

• Transportieren <strong>Sie</strong> keine schweren oder<br />

sperrigen Lasten auf der Leiter.<br />

• Führen <strong>Sie</strong> nur Arbeiten geringen<br />

Umfangs auf der Leiter aus.<br />

• Beugen <strong>Sie</strong> sich nicht zu weit zur Seite.<br />

• Setzen <strong>Sie</strong> die Leiter rechtzeitig um.<br />

Leitern müssen regelmäßig auf ihren ordnungsgemäßen<br />

Zustand geprüft werden.<br />

Schauen <strong>Sie</strong> sich die Leiter genau an, bevor<br />

<strong>Sie</strong> sie benutzen. Wenn <strong>Sie</strong> Mängel erkennen,<br />

melden <strong>Sie</strong> diese Ihrem Vorgesetzten<br />

<strong>und</strong> benutzen <strong>Sie</strong> die Leiter nicht mehr!


In vielen Paketdiensten werden zur Entsorgung<br />

von Verpackungen oder Abfällen Container<br />

mit eingebauter Presse – so genannte<br />

Presscontainer – eingesetzt. Üblicherweise<br />

werden diese Container unmittelbar an<br />

einer Laderampe aufgestellt. Von dort aus<br />

kann der Müll bequem in die Einfüllöffnung<br />

der Presse geworfen werden. Fehlen aber<br />

geeignete Sicherungseinrichtungen, können<br />

Personen in den Presscontainer stürzen.<br />

Dann besteht Lebensgefahr. Der Bereich der<br />

Müllpresscontainer<br />

Lärm...<br />

59


60<br />

Müllpresscontainer<br />

Rampe vor der Einfüllöffnung des Presscontainers<br />

muss deshalb mit geeigneten<br />

Absturzsicherungen von mindestens einem<br />

Meter Höhe versehen sein, damit ein Absturz<br />

– etwa infolge Stolperns oder Ausrutschens<br />

- wirksam verhindert wird. Weiteren<br />

Schutz im Gefahrfall bieten die Abschalteinrichtungen<br />

des Pressenantriebes: Der rotgelb<br />

gekennzeichnete »NOT-AUS«-Schalter<br />

<strong>und</strong> der Hauptschalter (oder Stecker). Sämtliche<br />

Betätigungseinrichtungen des Presscontainers<br />

soll der Bediener von der Rampe<br />

aus leicht erreichen können. Eine gute<br />

Lösung sind auf Rampenhöhe hochgeführte<br />

Bedienpaneele mit einer Kabelverbindung<br />

zum Presscontainer.<br />

Das Betreten des Randes der Einfüllöffnung - z. B. um<br />

das Pressgut mit Hilfsmitteln nachzustopfen - ist ebenso<br />

wie der Einstieg in den Container selbstverständlich<br />

strikt verboten !<br />

Betriebsanweisung notwendig<br />

Wer im Betrieb berechtigt ist, den Presscontainer<br />

zu bedienen, sollte in einer Betriebsanweisung<br />

festgelegt sein. Diese Anweisung<br />

regelt darüber hinaus die notwendigen<br />

Verhaltensmaßnahmen für den sicheren<br />

Betrieb des Presscontainers.


Im Paketdienst kommen <strong>Sie</strong> täglich mit<br />

Tausenden von Paketen in Berührung. In<br />

einigen können sich Gefahrstoffe befinden.<br />

Da nur der Versender der Pakete Einfluss<br />

auf die Qualität der Verpackung hat, kommt<br />

es immer wieder vor, dass Gefahrstoffe aus<br />

Paketen austreten. Für derartige Fälle müssen<br />

<strong>Sie</strong> wissen, was zu tun ist. Informieren<br />

<strong>Sie</strong> sich über das Notfallkonzept Ihrer<br />

Firma, über die Standorte des Erste-Hilfe-<br />

Materials <strong>und</strong> die Erreichbarkeit der Ersthelfer.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> dazu Fragen haben, wenden<br />

<strong>Sie</strong> sich an Ihren Vorgesetzten! Beachten<br />

<strong>Sie</strong> die Betriebsanweisungen, die Ihr Verhalten<br />

bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen regeln<br />

<strong>und</strong> aus denen <strong>Sie</strong> auch geeignete Schutzmaßnahmen<br />

entnehmen können. Und vertrauen<br />

<strong>Sie</strong> auch Ihrem Instinkt: Wenn <strong>Sie</strong><br />

beim Betreten einer Wechselbrücke Gefahrstoffgerüche<br />

oder Reizerscheinungen an<br />

Augen oder Atemwegen wahrnehmen, verlassen<br />

<strong>Sie</strong> diese sofort <strong>und</strong> informieren <strong>Sie</strong><br />

Vorgesetzte <strong>und</strong> Kollegen.<br />

Vorsicht: Lärm... Gefahrstoffe<br />

61


62<br />

Können <strong>Sie</strong> erste Hilfe leisten?<br />

Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

erhöhen die Überlebenschancen bei schweren<br />

Unfällen <strong>und</strong> den Heilungsverlauf bei<br />

leichteren Verletzungen. Auch <strong>Sie</strong> können in<br />

Situationen kommen, in denen <strong>Sie</strong> erste<br />

Hilfe leisten müssen: im Betrieb, im Straßenverkehr,<br />

in der Freizeit oder innerhalb der<br />

Familie. Wissen <strong>Sie</strong>, wo in Ihrem Betriebsbereich<br />

das nächste Notruf-Telefon zu finden<br />

ist? Wo die Ersthelfer in Ihrem Betrieb zu<br />

erreichen sind? Wo sich der Verbandkasten<br />

befindet?<br />

Kennen <strong>Sie</strong> die fünf »W« für einen<br />

Notruf?:<br />

• Wo ereignete sich der Unfall?<br />

• Was geschah?<br />

• Wie viele Verletzte sind zu behandeln?<br />

• Welche Arten von Verletzungen?<br />

• Warten auf Rückfragen des Angerufenen!<br />

Jeder hat bei der Erstversorgung von Verletzten<br />

im Rahmen seiner Möglichkeiten zu<br />

helfen. Zumindest einen Notruf kann jeder<br />

tätigen. Im Betrieb gilt generell: Alle Verletzungen<br />

sind sofort dem oder der Vorgesetzten<br />

zu melden. Bei einer leichten Verletzung<br />

ist kein Notruf erforderlich. Jede Erste-Hilfe-<br />

Leistung im Betrieb muss jedoch ins Verbandbuch<br />

eingetragen werden. Auch eine<br />

leichte Verletzung kann schwerwiegende<br />

Folgen haben. Dann ist es wichtig, nachweisen<br />

zu können, dass die Verletzung eine<br />

betriebliche Ursache hatte.


Lärm...<br />

eRste HILfe<br />

Werden <strong>Sie</strong> Ersthelfer!<br />

Bei Erste-Hilfe-Leistungen kommt es auf<br />

Schnelligkeit an. Deshalb wäre es ideal,<br />

wenn sich alle Menschen zum Ersthelfer<br />

ausbilden ließen. Wie ist es mit Ihnen? Können<br />

<strong>Sie</strong> Ihren Kollegen, Ihrer Partnerin oder<br />

Ihrem Partner <strong>und</strong> Ihrem Kind bei einer Verletzung<br />

oder einem Notfall wirklich helfen?<br />

Für eine Erste-Hilfe-Ausbildung müssen <strong>Sie</strong><br />

nur acht Doppelst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für die Auffrischung<br />

beim Erste-Hilfe-Training nur vier<br />

Doppelst<strong>und</strong>en opfern. Fragen <strong>Sie</strong> in Ihrem<br />

Betrieb nach Erste-Hilfe-Kursen. Die<br />

Gebühren für diese Kurse bezahlt die<br />

<strong>Berufsgenossenschaft</strong>.<br />

63


64<br />

Rette sich wer kann<br />

Notausgänge, Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege<br />

können Ihr Leben <strong>und</strong> das Ihrer Kollegen im<br />

Gefahrenfall retten. Über Fluchtwege <strong>und</strong><br />

Notausgänge gelangen <strong>Sie</strong> schnell in sichere<br />

Bereiche. Diese Wege sind aber nicht nur<br />

wichtig, damit <strong>Sie</strong> selbst den Betrieb schnell<br />

<strong>und</strong> sicher verlassen können – auch die<br />

Feuerwehr <strong>und</strong> andere Rettungskräfte sind<br />

darauf angewiesen.<br />

Rettungswege freihalten<br />

Deshalb sollten <strong>Sie</strong> <strong>und</strong> Ihre Kollegen dafür<br />

sorgen, dass Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege<br />

sowie Notausgänge immer frei sind. Stellen<br />

<strong>Sie</strong> dort niemals Waren, Fahrzeuge oder<br />

Gegenstände ab. Die Beschilderung mit<br />

genormten, nachleuchtenden oder beleuchteten<br />

Zeichen stellt die schnelle Erkennbarkeit<br />

der Fluchtwege sicher. Notausgänge<br />

dürfen nicht abgeschlossen sein, wenn sich<br />

Mitarbeiter im Betrieb befinden – sie müs-<br />

sen sich jederzeit <strong>und</strong> ohne Hilfsmittel von<br />

innen leicht öffnen lassen <strong>und</strong> immer in<br />

Fluchtrichtung aufschlagen. Schließen <strong>Sie</strong><br />

im Brandfall die Türen wieder, sofern keine<br />

Kollegen folgen, damit sich der Brandrauch<br />

nicht ausbreiten kann. Orientieren <strong>Sie</strong> sich<br />

frühzeitig über die Lage der Notausgänge<br />

sowie der Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege in<br />

Ihrem Betrieb. In großen oder unübersichtlichen<br />

Betrieben hängen zu diesem Zweck<br />

Flucht- <strong>und</strong> Rettungswegepläne aus. Benutzen<br />

<strong>Sie</strong> im Brandfall keine Aufzüge, denn sie<br />

können zur tödlichen Falle werden.


Die Feuerlöscher in Ihrem Betrieb unterstützen<br />

<strong>Sie</strong> <strong>und</strong> die Selbsthilfekräfte des<br />

Betriebs bei der Brandbekämpfung. Zusätzlich<br />

gibt es in manchen Betrieben auch<br />

Wand- <strong>und</strong> Außenhydranten: Die Wandhydranten<br />

sind für die Brandbekämpfung<br />

durch Mitarbeiter, Selbsthilfekräfte <strong>und</strong> die<br />

Feuerwehr gedacht; die Außenhydranten<br />

auf dem Betriebsgelände dienen in der<br />

Regel der Feuerwehr zur Löschwasserversorgung.<br />

Wo sind die Feuerlöscher?<br />

Feuerlöscheinrichtungen sind – der Art <strong>und</strong><br />

Größe des Betriebes entsprechend – durch<br />

den Arbeitgeber bereitzustellen <strong>und</strong><br />

gebrauchsfähig zu halten. Deren Standorte<br />

sind mit entsprechenden Zeichen beschildert.<br />

Feuerlöscheinrichtungen dürfen weder<br />

durch Witterungseinflüsse noch durch andere<br />

äußere Einwirkungen in ihrer Funktion<br />

beeinträchtigt werden. Von Hand zu betätigende<br />

Feuerlöscheinrichtungen müssen<br />

Was Lärm... tun, wenn’s brennt?<br />

jederzeit schnell <strong>und</strong> leicht zu erreichen<br />

sein. Verstellen <strong>Sie</strong> daher nie Standorte <strong>und</strong><br />

Hinweisschilder von Feuerlöscheinrichtungen.<br />

Übung macht den Meister<br />

Das beste Löschgerät ist aber sinnlos, wenn<br />

es nicht richtig bedient werden kann. Üben<br />

<strong>Sie</strong> daher nach Möglichkeit den Umgang<br />

<strong>und</strong> lassen <strong>Sie</strong> sich entsprechend unterweisen.<br />

Feuerlöscher sind trag- oder fahrbare<br />

Löschgeräte mit Füllgewichten von bis zu<br />

50 kg. <strong>Sie</strong> können das Löschmittel durch<br />

dauernd gespeicherten oder bei Inbetriebnahme<br />

erzeugten Druck selbstständig ausstoßen.<br />

Für die unterschiedlichen brennbaren<br />

Stoffe, die verschiedenen Brandklassen<br />

zugeordnet sind, gibt es jeweils passende<br />

Feuerlöscher: Wasserlöscher, Schaumlöscher,<br />

Pulverlöscher <strong>und</strong> Kohlendioxidlöscher.<br />

Schnell <strong>und</strong> überlegt löschen<br />

Die wichtigsten Leistungsdaten von Feuerlöschern<br />

sind das Löschvermögen <strong>und</strong> die<br />

Funktionsdauer. Das Löschvermögen wird<br />

über so genannte Löschmitteleinheiten (LE)<br />

definiert. Die Funktionsdauer ist die Zeit,<br />

über die das Löschmittel bis zur Leerung<br />

des Löschers ununterbrochen ausgestoßen<br />

werden kann. <strong>Sie</strong> ist relativ kurz. Die Funktionsdauer<br />

beträgt zum Beispiel für einen<br />

Löscher von 6 kg etwa 9 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für<br />

einen Löscher von 12 kg etwa12 Sek<strong>und</strong>en.<br />

Die Brandbekämpfung muss also überlegt<br />

<strong>und</strong> zielsicher erfolgen.<br />

65


66<br />

Sicherlich kennen <strong>Sie</strong> die Brandschutzeinrichtungen<br />

in Ihrem Betrieb. <strong>Sie</strong> <strong>und</strong> Ihre<br />

Kollegen verlassen sich täglich darauf, dass<br />

sie im Brandfall funktionieren.<br />

Feuerschutzabschlüsse<br />

Wahrscheinlich gibt es in Ihrem Betrieb<br />

Brandwände. <strong>Sie</strong> haben im Verlauf von<br />

Wegen bei Bedarf befahr- <strong>und</strong> begehbare<br />

Öffnungen, damit Personen, Waren <strong>und</strong><br />

Geräte nahezu ungehindert von einem<br />

Bereich des Betriebes in einen anderen<br />

wechseln können. Diese Öffnungen werden<br />

durch Brandschutztüren <strong>und</strong> -tore – so<br />

genannte Feuerschutzabschlüsse – gesichert.<br />

Die Feuerschutzabschlüsse müssen<br />

bauaufsichtlich zugelassen sein <strong>und</strong><br />

bestimmten Klassifikationen entsprechen.<br />

Entsprechend der Klassifikation halten sie<br />

im Brandfall Rauch <strong>und</strong> Feuer einer vorgegebenen<br />

Zeit stand.<br />

Brandschutz: Türen, Tore <strong>und</strong> Wände<br />

Ständig geschlossen halten<br />

Diese Anforderung können Feuerschutzabschlüsse<br />

aber nur erfüllen, wenn sie unbeschädigt<br />

sind <strong>und</strong> dicht schließen: Dabei gilt<br />

der Gr<strong>und</strong>satz, dass sie möglichst<br />

ständig geschlossen zu<br />

halten sind. Wenn sie aus<br />

betrieblichen Gründen<br />

während der Arbeitszeit geöffnet<br />

bleiben müssen, darf dies<br />

nur mit bauaufsichtlich zugelassenen<br />

Feststelleinrichtungen<br />

geschehen. Die Feststelleinrichtungen<br />

werden durch Rauchmelder<br />

gesteuert <strong>und</strong> geben<br />

die Feuerschutzabschlüsse im<br />

Brandfall frei, so dass sie<br />

selbstständig schließen. Diese<br />

Funktion ist aber nur gewährleistet,<br />

wenn die Brandschutztüren<br />

beziehungsweise Brandschutztore<br />

nicht mit Holzkeilen<br />

oder anderen Mitteln festge-<br />

stellt oder blockiert wurden. Im Schließbereich<br />

von Feuerschutzabschlüssen dürfen<br />

keine Gegenstände abgestellt werden –<br />

auch nicht kurzfristig. Nach Arbeitsende<br />

sind die Brandschutztüren <strong>und</strong> die Brand-


RANdscHutz<br />

Lärm...<br />

schutztore zu schließen. Sowohl die Feuerschutzabschlüsse<br />

als auch die Feststellanlagen<br />

sind regelmäßig zu prüfen.<br />

Helfen <strong>Sie</strong> mit!<br />

Erfahrungsgemäß sind Feuerschutzabschlüsse<br />

häufig nicht in Ordnung: <strong>Sie</strong> können zum<br />

Beispiel festgestellt oder blockiert sein.<br />

Manchmal sind sie so stark beschädigt,<br />

dass sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen<br />

können. Im Brandfall wäre dann der gesamte<br />

Betrieb in Gefahr. Helfen <strong>Sie</strong> mit <strong>und</strong><br />

informieren <strong>Sie</strong> Ihre Vorgesetzten über<br />

beschädigte, festgestellte oder blockierte<br />

Feuerschutzabschlüsse.<br />

67


68<br />

Stress für die Ohren<br />

Sicher kennen <strong>Sie</strong> die Redewendung »Viel<br />

um die Ohren haben«, wenn es gilt zu<br />

beschreiben, wie belastet man ist. Als<br />

Nebenerscheinung des technischen Fortschritts<br />

macht uns außerdem der allgegenwärtige<br />

Lärm zu schaffen: die Autobahn in<br />

geringer Entfernung, die startenden Flugzeuge<br />

vom nahe gelegenen Flughafen oder<br />

die HiFi-Anlage des Nachbarn.<br />

Von 100 Befragten nannten als störende<br />

Lärmquelle:<br />

Straßenverkehr 69 Prozent<br />

Flugverkehr 42 Prozent<br />

Eisenbahn 22 Prozent<br />

Nachbarn 21 Prozent<br />

Industrie 21 Prozent<br />

Lärm macht krank<br />

Lärm löst im Körper eine Stressreaktion aus.<br />

Je nach Art, Intensität sowie Einwirkdauer<br />

des Schalls können seelische Beschwerden<br />

bis hin zu einer dauerhaften Schädigung<br />

des Gehörs eintreten. Die Lautstärke – so<br />

wie der Mensch sie hört – lässt sich leicht<br />

bestimmen. Man spricht vom Schallpegel,<br />

der gemessen wird. Angegeben wird der<br />

Schallpegel in Dezibel (A), abgekürzt als<br />

dB(A). Der Mensch besitzt kein zuverlässi-


Lärm...<br />

ges Warnsystem für die Gefahr schädlicher<br />

Lärmeinwirkung, denn unsere Vorfahren<br />

waren nie dauerhaft lauten Geräuschen<br />

ausgesetzt.<br />

Die Lärmgefahr hängt nicht nur von der<br />

Höhe der Schallpegel, sondern auch von der<br />

Dauer der Einwirkung ab. Geräuscheinwirkungen<br />

über 85 dB (A) schädigen bei entsprechender<br />

Dauer Ihre Ohren: nicht nur am<br />

Arbeitsplatz, sondern auch beim Heimwerken,<br />

beim Discobesuch <strong>und</strong> beim Musikhören<br />

mit dem Walkman. Schädigungen des<br />

Gehörs durch Lärmeinwirkung lassen sich<br />

nicht heilen. Durch Hörgeräte werden die<br />

Symptome lediglich gemildert. Schützen <strong>Sie</strong><br />

Ihr Gehör deshalb konsequent vor zu hohen<br />

Schalleinwirkungen:<br />

• Tragen <strong>Sie</strong> bei lärmintensiven Arbeiten<br />

immer Gehörschutz.<br />

• Vermeiden <strong>Sie</strong> dauerhaftes lautes Musikhören.<br />

• Suchen <strong>Sie</strong> bewusst bei Spaziergängen<br />

die Stille.<br />

LäRm<br />

69


70<br />

Kapselgehörschutz<br />

Bügelgehörschutz<br />

Stress für die Ohren<br />

Otoplastik<br />

Gehörschutzstöpsel<br />

Gehörschutz ununterbrochen tragen<br />

Ungeachtet der genannten Kriterien ist der beste Gehörschutz der, der konsequent<br />

getragen wird. Das folgende Beispiel zeigt, wie wichtig das ist:<br />

Angenommen, <strong>Sie</strong> arbeiten an einem sehr lauten Arbeitsplatz, an dem der<br />

Schallpegel r<strong>und</strong> 105 dB(A) beträgt. Hat Ihr Gehörschutz eine Dämmwirkung<br />

von 30 dB(A), so wirkt auf Ihre geschützten Ohren ein Schallpegel<br />

von 75 dB(A). Wenn <strong>Sie</strong> nun nach etwa vier St<strong>und</strong>en Arbeit den Gehörschutz<br />

kurzfristig – etwa für 5 Minuten – abnehmen, bedeutet diese Unterbrechung<br />

eine Zunahme für den Beurteilungspegel von 11 dB(A). Am Ende<br />

Ihres Arbeitstages wirkten im Mittel somit nicht 75 dB(A) auf Ihr Gehör,<br />

sondern tatsächlich 86 dB(A).<br />

Gehörschutzstöpsel<br />

Gehörschutz<br />

stöpsel


Lärmquellenzuordnung<br />

Lärm...<br />

LäRm<br />

71


72<br />

Kennen <strong>Sie</strong> das? <strong>Sie</strong> bearbeiten gerade<br />

einen Auftrag, sind voll ausgelastet, da<br />

kommt der Chef mit weiteren dringenden<br />

Arbeiten. Der Feierabend könnte Entspannung<br />

bringen, stattdessen wartet der Haushalt<br />

auf <strong>Sie</strong>. Sicher hat jeder von uns solche<br />

Situationen schon einmal erlebt. Man fühlt<br />

sich überlastet in der Arbeit <strong>und</strong> in der Freizeit,<br />

ist unausgeglichen <strong>und</strong> nervös.<br />

Stress gehört zum Alltag<br />

Entspannen <strong>Sie</strong> sich!<br />

In unserem Alltag begegnen wir ständig<br />

Anforderungen, die andere oder wir selbst<br />

an uns stellen, beispielsweise im Job, in der<br />

Familie, beim Autofahren oder Einkaufen.<br />

Wir fühlen uns wohl, wenn wir solche Situationen<br />

im Griff haben. Stress kann dann<br />

auftreten, wenn uns die Anforderungen<br />

über den Kopf wachsen. Idealerweise<br />

besteht in unserem Tagesablauf ein Gleichgewicht<br />

zwischen Anspannung <strong>und</strong> Ruhe,<br />

zwischen Stress <strong>und</strong> Erholung. Stress gehört<br />

also zunächst einmal zu unserem Alltag. Er<br />

spornt zu Leistungen an <strong>und</strong> ist eine wichti-<br />

ge Quelle für Erfolgserlebnisse. Wenn der<br />

Stress jedoch überwiegt, dann ist das<br />

Gleichgewicht gestört. Zu viel Stress kann<br />

das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen<br />

<strong>und</strong> uns auf Dauer sogar krank machen.<br />

Stressreaktion ist lebenswichtig<br />

Stress ist ein menschlicher Urinstinkt. Er<br />

sicherte unseren Vorfahren das Überleben,<br />

wenn sie von Feinden angegriffen wurden.<br />

Denn die biologische Stressreaktion bereitet<br />

unseren Körper darauf vor, alles zu tun, um<br />

das Überleben zu sichern. Für unsere Urahnen<br />

bedeutete dies meist Kampf oder<br />

Flucht.<br />

So entsteht Stress<br />

Stellen <strong>Sie</strong> sich vor, einer Ihrer Vorfahren<br />

aus der Urzeit ist im Wald unterwegs <strong>und</strong><br />

hört ein verdächtiges Geräusch: Ein Raubtier<br />

pirscht sich an. Was passiert jetzt?<br />

1. Alarmphase: Bei Ihrem Vorfahren wird<br />

das vegetative Nervensystem aktiviert. Der<br />

Herzschlag <strong>und</strong> die Atmung beschleunigen<br />

sich <strong>und</strong> die Muskulatur ist angespannt.<br />

2. Handlungs- <strong>und</strong> Widerstandsphase: Ihr<br />

Vorfahre entscheidet blitzschnell, ob er<br />

angreift oder das Weite sucht.<br />

3. Erholungsphase: Ihr Vorfahre ist<br />

erschöpft <strong>und</strong> ruht sich aus, um wieder<br />

neue Reserven aufzubauen.<br />

Und heute?<br />

In unserer Gesellschaft können wir nicht<br />

mehr mit Flucht oder Kampf reagieren. Die<br />

Energie, die sich in Stresssituationen aufstaut,<br />

kann meist nicht mehr richtig abgebaut<br />

werden. Die Ursachen liegen im Bewegungsmangel,<br />

aber auch in der fehlenden<br />

Zeit für Erholung <strong>und</strong> Entspannung. Das<br />

kann körperliche Beschwerden bis hin zu<br />

ernsthaften Erkrankungen zur Folge haben.


eNtsPANNuNg<br />

Lärm...<br />

Kurz vor 1Feierabend bekommt<br />

Paketdienst-Mitarbeiter Bernd<br />

von seinem Chef eine lange Liste<br />

mit Aufträgen, die er unbedingt<br />

noch abarbeiten muss.<br />

Bernd ist völlig erledigt, denn so<br />

3<br />

geht das schon seit geraumer<br />

Zeit. Nervös steckt er sich eine<br />

Zigarette nach der anderen an.<br />

Richtig abschalten kann er erst,<br />

nachdem er sich ein paar Bierchen<br />

genehmigt hat.<br />

So sollte es nicht laufen...<br />

Bernd erschrickt: »Wie soll ich<br />

2<br />

das nur alles schaffen«? Hektisch<br />

beginnt er die Liste abzuarbeiten.<br />

Ein paar Monate später: Bernd<br />

4<br />

ist krank; der permanente Druck<br />

<strong>und</strong> der fehlende Ausgleich haben<br />

ihn geschafft. Doch es hätte<br />

auch anders kommen können....<br />

73


74<br />

Entspannen <strong>Sie</strong> sich!<br />

So läuft es besser...<br />

Obwohl er 1bereits völlig ausgelastet<br />

ist, bekommt Bernd zusätzlich<br />

noch wichtige Aufträge.<br />

Er überlegt, wie er die Mehrarbeit<br />

bewältigen soll.<br />

Kollegen aus einer anderen Ab-<br />

3<br />

teilung unterstützen Bernd.<br />

Bernd erkennt die drohende<br />

2<br />

Überlastung <strong>und</strong> bespricht mit<br />

seinem Chef, wie die Arbeit besser<br />

organisiert <strong>und</strong> verteilt werden<br />

könnte.<br />

Bernd hält sich zweimal die Wo-<br />

4<br />

che durch Laufen fit. Seitdem er<br />

regelmäßig Sport treibt, fühlt er<br />

sich ausgeglichener <strong>und</strong> kann<br />

den Stress besser bewältigen.


So erkennen <strong>Sie</strong> Stress<br />

eNtsPANNuNg<br />

Lärm...<br />

<strong>Sie</strong> stehen unter Stress, wenn eine Situation<br />

<strong>Sie</strong> im Griff hat <strong>und</strong> nicht umgekehrt. Typische<br />

Stressreaktionen können sein:<br />

1. Körperliche Reaktionen wie Herzklopfen,<br />

beschleunigte Atmung, Blutdruckanstieg,<br />

Schwitzen, Verstopfung oder Verspannung.<br />

2. Gedankliche <strong>und</strong> gefühlsmäßige Reaktionen<br />

wie Unsicherheit, Überempfindlichkeit,<br />

innere Anspannung, Angst, Nervosität,<br />

Gereiztheit, Konzentrationsschwäche oder<br />

gedankliches Kreisen um den Belastungsfaktor.<br />

3. Verhaltensreaktionen wie Meiden der<br />

stressauslösenden Situation, gereiztes Verhalten<br />

<strong>und</strong> sozialer Rückzug.<br />

Das können <strong>Sie</strong> gegen Stress tun<br />

Eine besonders wirkungsvolle Strategie<br />

gegen den Stress ist körperliche Aktivität.<br />

Hierbei wird die Energie, die der Körper<br />

unter dem Einfluss des Belastungsfaktors<br />

bereitstellt, abgebaut <strong>und</strong> nicht aufgestaut.<br />

Auch scheinbar geringe Anstrengungen sind<br />

durchaus effektiv: Benutzen <strong>Sie</strong> zum Beispiel<br />

die Treppe anstelle des Fahrstuhls.<br />

Noch besser ist es, in der Freizeit Sport zu<br />

treiben. Insbesondere Ausdauertraining –<br />

beispielsweise Rad fahren, Schwimmen,<br />

Laufen oder Wandern – hilft Stress abzubauen.<br />

Aber auch am Arbeitsplatz können <strong>Sie</strong> mit<br />

kleinen Übungen den Stress verringern. Eine<br />

Entspannungsübung in der Pause wirkt<br />

W<strong>und</strong>er: Stehen <strong>Sie</strong> bequem <strong>und</strong> falten <strong>Sie</strong><br />

ihre Hände vor dem Bauch. Die Handflächen<br />

zeigen nach oben <strong>und</strong> bilden eine<br />

Schale. Nun atmen <strong>Sie</strong> langsam durch die<br />

Nase ein <strong>und</strong> schöpfen begleitend den<br />

Atem mit den Händen in Brusthöhe. Im<br />

Übergang vom Einatmen zum Ausatmen<br />

kehren <strong>Sie</strong> langsam Ihre Handflächen nach<br />

unten <strong>und</strong> bewegen Ihre Hände mit dem<br />

Ausatmen wieder nach unten in die Aus-<br />

gangshaltung. Hier ruhen Ihre Hände kurz,<br />

bis die nächste Einatmung beginnt. Schon<br />

nach ein paar Minuten werden <strong>Sie</strong> merken,<br />

wie <strong>Sie</strong> langsam ruhiger <strong>und</strong> entspannter<br />

werden.<br />

Nein sagen<br />

Wenn Ihnen die Aufgaben <strong>und</strong> Anforderungen<br />

über den Kopf wachsen, sollten <strong>Sie</strong> darüber<br />

nachdenken, ob <strong>Sie</strong> sich nicht zu viel<br />

aufladen (lassen). Üben <strong>Sie</strong> auch einmal<br />

Nein zu sagen oder suchen <strong>Sie</strong> sich Hilfe bei<br />

Kollegen.<br />

75


76<br />

Konflikte lösen<br />

Gerade am Arbeitsplatz treffen häufig<br />

unterschiedliche Interessen, Meinungen,<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Arbeitsweisen aufeinander.<br />

Dadurch können Konflikte entstehen. Nicht<br />

umsonst heißt es im Sprichwort: »Allen<br />

Menschen recht getan ist eine Kunst, die<br />

niemand kann.«


Konflikte gehören dazu<br />

Lärm...<br />

Konflikte können aber auch sehr fruchtbar<br />

sein. Wenn es gelingt, einen Konflikt zu<br />

lösen, kommen Veränderungen, Weiterentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungen in Gang.<br />

Bleibt der Konflikt ungelöst, tritt das<br />

Gegenteil ein. Es geht also nicht darum, alle<br />

Konflikte zu vermeiden. Wichtig ist der richtige<br />

Umgang mit Konflikten: Die einen tragen<br />

Konflikte an Ort <strong>und</strong> Stelle aus, andere<br />

reagieren sich beim Sport ab. Manche beruhigen<br />

sich mit Musik oder Computerspielen,<br />

wieder andere schlucken den Ärger herunter<br />

oder reagieren mit Totschweigen.<br />

Verschiedene Konflikte<br />

Allerdings sollte nicht jede Meinungsverschiedenheit<br />

gleich als schwerer Konflikt<br />

betrachtet werden. Es lohnt sich genauer<br />

hinzuschauen: Worum geht es in einem<br />

KONfLIKte<br />

Konflikt? <strong>Handel</strong>t es sich um einen Sachkonflikt?<br />

Vielleicht liegt der eigentliche<br />

Streitpunkt eher in der Beziehung der beiden<br />

Konfliktpartner. Etwa weil sie sich einfach<br />

nicht leiden können, oder weil es vor<br />

einiger Zeit einen Sachkonflikt gegeben hat,<br />

der nicht gelöst wurde. Dann kann aus<br />

einem anfänglichen Sachkonflikt ein Beziehungskonflikt<br />

werden. Wenn es zum Konflikt<br />

kommt, wendet jeder unterschiedliche<br />

Lösungsstrategien an. Aber nicht jeder<br />

Lösungsversuch führt auch tatsächlich zum<br />

gewünschten Ziel. Ein schlechter Lösungsversuch<br />

kann den Konflikt noch verschärfen.<br />

Unterschiedliche Lösungen<br />

Flucht: Eine der beiden Konfliktparteien entzieht<br />

sich der Situation.<br />

Vernichtung oder Kampf: Der Stärkere setzt<br />

sich gegen den Willen des anderen durch.<br />

Unterwerfung oder Unterordnung: Der<br />

Schwächere gibt nach.<br />

Kompromiss: Die Konfliktparteien einigen<br />

sich teilweise - das bedeutet aber auch,<br />

dass ursprüngliche Absichten zum Teil aufgegeben<br />

werden müssen.<br />

Konsens: In einer Verhandlung wird eine<br />

Lösung gef<strong>und</strong>en, die beide Interessenten<br />

gleichermaßen befriedigt.<br />

Konflikte gemeinsam lösen<br />

Es gibt in der Konfliktlösung keine allgemeine<br />

Regel. Es hängt von den Umständen ab,<br />

welche Lösungsstrategie die beste ist.<br />

Manchmal ist es von Vorteil, einfach mal<br />

nicht hinzuhören. Die gemeinsame Suche<br />

nach einer Lösung ist oft eine befriedigende<br />

Strategie.<br />

Stellen <strong>Sie</strong> sich einen Aufenthaltsraum vor,<br />

der von allen Arbeitern genutzt wird. Einer<br />

Ihrer Kollegen macht immer eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e vor Ihnen bei offenem Fenster Pause<br />

<strong>und</strong> vergisst regelmäßig, das Fenster zu<br />

schließen. Wenn <strong>Sie</strong> den Raum betreten, ist<br />

77


78<br />

Konflikte lösen<br />

er kalt <strong>und</strong> ungemütlich. Lange Zeit haben<br />

<strong>Sie</strong> geschwiegen <strong>und</strong> vergeblich gehofft,<br />

der Kollege würde sein Verhalten ändern.<br />

Eines Tages reißt Ihnen der Geduldsfaden.<br />

<strong>Sie</strong> haben eine Menge Ärger aufgestaut<br />

<strong>und</strong> sind nicht mehr in der Lage, angemessen<br />

zu reagieren. <strong>Sie</strong> fahren Ihren Kollegen<br />

an: »Jetzt reicht’s. Das hier ist ein Aufenthaltsraum<br />

<strong>und</strong> kein Gefrierschrank. Wenn<br />

du das Fenster noch einmal offen lässt,<br />

kannst du was erleben.«<br />

Bitten statt brüllen<br />

Möglicherweise wird es Ihnen danach im<br />

ersten Moment besser gehen. Aber zur<br />

Lösung des Konflikts hat dieser Ausbruch<br />

sicher nicht beigetragen. Im Gegenteil. Ihr<br />

Kollege wird sich persönlich angegriffen<br />

fühlen <strong>und</strong> zum Gegenangriff übergehen.<br />

Wer lässt sich schon gern anbrüllen? Außerdem<br />

möchte nicht Ihr Kollege, dass sich<br />

etwas ändert, sondern <strong>Sie</strong>.<br />

1. Aktives Zuhören (statt Weghören)<br />

2. Ich-Aussagen (statt Du-Aussagen)<br />

3. Gefühle äußern (statt immer nur sach-<br />

lich zu bleiben)<br />

Wenn <strong>Sie</strong> einen Konflikt angemessen lösen<br />

wollen, sollten sie zunächst versuchen Ihr<br />

Gegenüber zu verstehen <strong>und</strong> ihn nicht persönlich<br />

angreifen. Hierbei sind so genannte<br />

»Konfliktkompetenzen« sehr hilfreich. Ihre<br />

Reaktion hätte auch so aussehen können:<br />

»In der letzten Woche war jedes Mal das<br />

Fenster auf, wenn ich in den Pausenraum<br />

gekommen bin. Jetzt im Winter wird es dort<br />

schnell sehr kalt, <strong>und</strong> ich friere leicht. Würdest<br />

Du bitte das Fenster wieder schließen,<br />

wenn Du den Pausenraum verlässt?« Ihr<br />

Kollege wird jetzt vielleicht versuchen, sich<br />

zu rechtfertigen <strong>und</strong> Ihnen seinerseits Vorwürfe<br />

zu machen. Er könnte darauf hinweisen,<br />

dass sich kein Kollege außer Ihnen<br />

gestört fühlt. Vielleicht wirft er Ihnen etwas<br />

vor: »Letztes Jahr hast Du dauernd die<br />

Lagertür zuknallen lassen, da hab ich auch<br />

nichts gesagt, obwohl mich das nervt.«<br />

Wenn <strong>Sie</strong> sich jetzt provozieren lassen, sind<br />

<strong>Sie</strong> auf dem besten Wege den Konflikt eskalieren<br />

zu lassen. Lassen <strong>Sie</strong> sich nicht aus<br />

der Ruhe bringen <strong>und</strong> reagieren <strong>Sie</strong> nicht<br />

mit »Du-Vorwürfen«. Denn allgemein gilt:<br />

Wenn <strong>Sie</strong> möchten, dass jemand sein Verhalten<br />

ändert, dann müssen <strong>Sie</strong> selbst<br />

damit anfangen. <strong>Sie</strong> sollten also ruhig <strong>und</strong><br />

verständnisvoll bleiben <strong>und</strong> sich nicht von<br />

Ihrem Anliegen ablenken lassen, auch wenn<br />

es zunächst schwer fällt.


Notizen<br />

Lärm...<br />

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80<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> <strong>Warendistribution</strong><br />

BGHW<br />

Sparte Großhandel <strong>und</strong> Lagerei<br />

68145 Mannheim<br />

Telefon: 0621 183-0<br />

Telefax: 0621 183-490<br />

www.bghw.de<br />

© BGHW. Alle Rechte vorbehalten<br />

2. Auflage 2008<br />

Text:<br />

Mathias Krüger<br />

Mitarbeit:<br />

Steffen Kirschenlohr<br />

Steffen-Raym<strong>und</strong> Lübke<br />

Thomas Schlicht<br />

Gerd Schure<br />

Kathrin Schwarzmann<br />

Dr. Karl Stöckl<br />

Jürgen Wolter<br />

Redaktion:<br />

Dr. Stefan Hoffmann<br />

Gestaltung:<br />

Bernhard Zerwann<br />

Fotos:<br />

Mathias Krüger, Klaus Hecke, Bernhard Zerwann,<br />

CMA, Inqa

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