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3H / BMb-Labor (Antibiotika) 1/5<br />

30.08.08 © C.N.<br />

<strong>Antibiogramm</strong><br />

Antibiotika sind Stoffe, die entweder das Wachstum von Bakterien hemmen oder sie<br />

abtöten. Entsprechend unterscheidet man bakteriostatische (= das Wachstum hemmende)<br />

und bakterizide (Bakterien tötende) Antibiotika.<br />

Ein <strong>Antibiogramm</strong> dient zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der Wirkung<br />

bestimmter Antibiotika. Meist wird dazu ein Agardiffusionstest durchgeführt, wobei ein<br />

Teststamm dem zu testenden Wirkstoff ausgesetzt wird. Je nach Art des verwendeten<br />

Bakterienstammes kann die Wirkung sehr unterschiedlich sein. In der Medizin werden<br />

solche Tests durchgeführt, um festzustellen, mit welchem Antibiotikum ein bestimmter<br />

bakterieller Krankheitserreger wirkungsvoll bekämpft<br />

werden kann.<br />

In diesem Beispiel wird zunächst ein Nähboden<br />

gleichmäßig mit einem passenden Teststamm beschichtet<br />

(Deckschichtagar mit Bakteriensuspension). Danach<br />

werden Filterscheibchen, die mit einem Antibiotikum in<br />

definierter Konzentration getränkt sind, auf diesem<br />

Nährboden aufgelegt. Nach einer Inkubationszeit von 1-<br />

1½ Tagen erkennt man den Bewuchs an der Bildung<br />

eines gleichmäßigen Bakterienrasens, der rund um die<br />

Filterscheibchen durch Hemmhöfe unterbrochen ist. Der<br />

Hemmhofdurchmesser ist proportional dem Wirkungsgrad<br />

des Antibiotikums (qualitative Bestimmung), in den<br />

meisten Fällen ist dieser Wirkungsgrad auch proportional<br />

der Konzentration des Antibiotikums (quantitative Bestimmung).<br />

Agardiffusionstest auf Penicillin-G<br />

Empfindlichkeit<br />

In der Abbildung rechts ist ein Nährboden zu sehen auf dem eine Mischkultur aus Bacillus<br />

subtilis und Escherichia coli ausgestrichen wurde. Die drei Plättchen enthielten<br />

unterschiedliche Mengen an Antibiotikum. Wegen der unterschiedlichen Empfindlichkeit<br />

Gram-negativer und Gram-positiver Bakterien gegenüber Penicillin-G sind zwei<br />

Hemmhofgrenzen sichtbar.<br />

1. theoretischer Hintergrund:<br />

1.1. Das erste entdeckte Antibiotikum, Penicillin :<br />

Dass Mikroorganismen sich gegenseitig im Wachstum behindern können war schon seit<br />

Beginn der systematischen Mikrobiologie Ende des 19.Jahrhunderts bekannt. Es war aber<br />

erst Alexander Fleming 1929, der den antibakteriellen Effekt von Penicillin anhand einer<br />

Kontamination einer Staphylokokken-Kultur mit dem<br />

Schimmelpilz Penicillium notatum genauer untersucht hat.<br />

Bakterien konnten dort, wo der Schimmelpilz sich ausgebreitet<br />

hatte, selbst nicht wachsen. Fleming teilte sich 1945 den<br />

Nobelpreis für Medizin mit Chain und Florey, die wesentliche<br />

HO<br />

O<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

NH<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

HN<br />

L-Alanin<br />

D-Glutaminsäure<br />

O<br />

O<br />

Arbeiten zur Aufklärung der biochemischen Funktionsweise und<br />

meso-Diaminopimelinsäure<br />

D-Alanin<br />

der chemischen Modifizierung von Penicillin geleistet hatten. Die<br />

Isolierung des reinen Penicillins gelang erst in den USA während<br />

Peptidoglycan<br />

des 2. Weltkrieges.<br />

Penicillin verhindert die Verknüpfung der Peptidketten im Peptidoglycans, welches den<br />

Großteil der Bakterienzellwand bildet. Von der Hemmung des Zellwandaufbaus sind zwar<br />

bestehende Zellen nicht betroffen, sobald sich die Bakterienzellen aber teilen, wird die<br />

Zellwand instabil und brüchig (Wachstumshemmung). Gram-positive Bakterien reagieren<br />

auf Penicillin-Antibiotika empfindlicher als Gram-negative, da ihre Zellwand aus einer


3H / BMb-Labor (Antibiotika) 2/5<br />

30.08.08 © C.N.<br />

dickeren Schicht Peptidoglycan besteht und ihnen die zweite äußere Hülle der Gramnegativen<br />

Bakterien fehlt (siehe <strong>Antibiogramm</strong> oben).<br />

Alle Penicilline sind β-Lactame (rotes Ringsystem<br />

in der Abbildung rechts ), die aus den<br />

Aminosäuren Cystein und Valin zusammengesetzt<br />

sind.<br />

Der Rest (R) kann je nach Bedarf variiert<br />

werden (Derivatisierungen), um dem Penicillin<br />

Antibiotikum Organismus Anwendung Wirkungsweise<br />

Bacitracin Bacillus subtilis G+ Bakterien Polypeptid-Komplex hemmt Zellwandaufbau<br />

http://www.m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/<br />

Cephalosporine Cephalosporium<br />

acremonium<br />

Breitband β-Lactam Antibiotika, Zellwandaufbau<br />

Chloramphenicol Streptomyces Breitband<br />

Typhus, Paratyphus, bakterieller Meningiten. Wirkt auf<br />

venezulae bei schweren Infektionen bakterielle Ribosomen, Proteinsynthese<br />

Erythromycin Streptomyces Gram-positive Bakterien Ef-G Hemmung bei der Proteinsynthese<br />

erythreus<br />

Gentamicin: Micromonospora<br />

purpurea<br />

Kanamycin Streptomyces<br />

kanamyceticus<br />

Neomycin<br />

Streptomyces<br />

(1mg = 1000 IE) fradiae<br />

Penicillin-G<br />

Penicillium<br />

(1mg=1666 IE) chrysogenum<br />

Streptomycin Streptomyces<br />

griseus<br />

Tetracycline Streptomyces<br />

rimosus<br />

Vancomycin Amycolatopsis<br />

orientalis<br />

; Pseudomonas aeruginosa;<br />

Staphylococcus aureus<br />

z.B. Augeninfektionen<br />

Hemmung der Proteinsynthese, Breitband gegen G-<br />

Stäbchen, Nebenwirkungen problematische<br />

Breitband (Aminoglycosid) Proteinsynthese β-Lactam-Analogon<br />

Zellwandaufbau<br />

Gram-negative Bakterien Proteinsynthese<br />

Breitband Proteinsynthese<br />

Gram-positive Bakterien Proteinsynthese<br />

R<br />

HN<br />

O<br />

O<br />

S<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

N N<br />

COOH<br />

Penicillin Penicillin-G<br />

andere Eigenschaften zu verleihen (z.B. Löslichkeit, Stabilität gegenüber Magensäure).<br />

Als Derivate sind z.B. Ampicillin, Amoxicillin Methcillin, Oxacillin im Handel.<br />

Als Metabolit des Penicillium chrysogenum ist Penicillin-G ebenfalls ein natürliches<br />

Penicillin, welches zur Beseitigung wundpathogener Keime dient.<br />

Die Entwicklung von Antibiotika ist nach wie vor ein wichtiges pharmakologisches<br />

Forschungsgebiet, weil Bakterien einerseits sehr rasch vermehrungsfähig sind und<br />

andererseits vielfältige Möglichkeiten besitzen, neue genetische Varianten<br />

hervorzubringen. Daher kommt es oft zur Entwicklung von Resistenzen. Sie beruhen meist<br />

auf der Aktivität bestimmter Proteine, die antibiotischen Wirkstoffe zu spalten (z.B.<br />

Penicillinase) oder sie aus den Zellen zu pumpen, bevor sie zu wirken beginnen.<br />

1.2. Andere Antibiotika:<br />

O2N<br />

OH<br />

HN<br />

OH<br />

O<br />

Cl<br />

Cl<br />

O<br />

HO<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

N<br />

HN<br />

H 2N<br />

O<br />

H 2N<br />

O O<br />

NH2<br />

OH<br />

HO<br />

NH<br />

Chloramphenicol Erythromycin Gentamycin Kanamycin<br />

HO<br />

HO NH 2<br />

NH 2<br />

O<br />

H 2N<br />

O<br />

OH<br />

H2N HO<br />

O O<br />

Cl<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

NH2<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

NH2 OH<br />

OH<br />

NH2 HO<br />

HO<br />

HO<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

O H<br />

N<br />

NH<br />

O<br />

NH<br />

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O<br />

OH N<br />

HO<br />

HO<br />

NH<br />

NH2 HO<br />

OH O<br />

OH<br />

OH O<br />

OH<br />

NH2 O<br />

HO<br />

HO<br />

O<br />

NH<br />

O<br />

HO<br />

O<br />

Cl<br />

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H<br />

N<br />

N<br />

H<br />

O<br />

OH<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

N<br />

H<br />

O<br />

NH2 H<br />

N<br />

O<br />

Neomycin Streptomycin Tetracyclin Vancomycin<br />

HO H2N<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

OH<br />

H2N HO<br />

HO<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

NH 2<br />

O<br />

O<br />

NH 2<br />

HO<br />

O<br />

H<br />

N<br />

OH<br />

NH<br />

O<br />

O<br />

NH 2<br />

OH<br />

OH<br />

S<br />

NH 2<br />

CH3<br />

CH3<br />

COOH


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30.08.08 © C.N.<br />

Neben Antibiotika, die den Zellwandaufbau stören, gibt es Substanzen, die auf<br />

verschiedene andere Stoffwechselleistungen der Bakterien wirken. So wird z.B. mit<br />

Chloramphenicol die bakterielle Proteinsynthese gehemmt. Aufgrund der<br />

unterschiedlichen Beschaffenheit der Bakterienribosomen (70S) im Gegensatz zu jener<br />

der 80S-Ribosomen in Eukaryonten wird daher der eukaryotische Zellstoffwechsel durch<br />

Chloramphenicol kaum beeinträchtigt.<br />

2. mikrobiologische Untersuchungen:<br />

2.1. Probennahme und Aufbewahrung:<br />

Probenzubereitungen (z.B. von handelsüblichen Antibiotika) können in Tablettenform auch<br />

über das Ablaufdatum hinaus für den Hemmhoftest verwendet werden, wenn sie<br />

lichtgeschützt, trocken und kühl gelagert werden. Antibiotikasuspensionen sollten nicht<br />

länger als einen Monat gelagert werden.<br />

Sporensuspensionen (z.B. von Penicillium chrysogenum) sollten stets frisch zubereitet,<br />

und auf den Platten in nur einem kleinen, klar begrenzten Bereich aufgebracht werden<br />

(z.B. 20µL Suspension in markierten Bereich auftragen).<br />

2.2. Materialien:<br />

Übernachtkultur: Escherichia coli: JM 101 (in Nährbouillon)<br />

Grundschicht: z.B. Plate Count Agar (1,5-2% Agar Agar)<br />

Deckschicht: Nährbouillon-Agar (0,7%ig) + 200µL E.coli Vorkultur<br />

Antibiotikum: Penicillin-G (Standardreihe Konzentrationen siehe <strong>Antibiogramm</strong>, 2.6.)<br />

Testantibiotika: Chloramphenicol, Bacitracin, Gentamicin (vorgefertigte Testscheibchen)<br />

Testscheibchen (Von Sensi-Disc)<br />

Steriles Deionat, 30 Eprouvetten + Kapsenbergverschlüsse + Eprouvettengestell,<br />

10 Eppendorfgefäße (steril), 10 Petrischalen, 2 Erlenmeyerkolben 500mL,<br />

1 Erlenmeyerkolben 250mL, Abfüllbürette, 1 Kolbenhubpipette 20µL (verstellbar),<br />

1 Kolbenhubpipette 1000µL (verstellbar), Tarawaage, Analysenwaage, Mirkowellenherd,<br />

Brenner, Autoklav, Laminar Flow, Brutschrank: 37°C, Wasserbad, Pinzette, Spatel,<br />

Impföse, Impfnadel, Geodreieck<br />

2.3. Vorkultur (o/n-Kultur):<br />

Für die Anzucht des Teststammes (z.B. E.coli JM101 oder E.coli HB101) wird von einer<br />

Reinkultur in 5mL sterile Nährbouillon überimpft und über Nacht bei 37°C im<br />

Schüttelbrutschrank bebrütet.<br />

2.4. Platten mit Grundschicht (1,5%ig an Agar-Agar):<br />

Zur Herstellung der Platten mit der Grundschicht werden für 200mL Nährboden (inklusive<br />

Reserve ca.10 Platten) in einem 300mL Erlenmeyerkolben 1,6g Nährbouillon und 3g Agar-<br />

Agar (1,5%) eingewogen und auf 200mL aufgefüllt. Es wird bei 121°C für 15min<br />

autoklaviert und nach dem Abkühlen auf ca. 80°C im LF direkt aus dem Kolben in die<br />

Petrischalen etwa 20mL Nährboden ausgegossen. Nach dem Erstarren lässt man das<br />

Kondenswasser im Laminar-Flow (siehe Steriltechnik, 2.1.) abtrocknen und legt die Platten<br />

vor dem Auftragen der Deckschicht (top-Agar) für ca. 15 min verkehrt in den Brutschrank,<br />

damit die Deckschicht beim Ausgießen auf einen zu kalten Grundschichtagar nicht zu<br />

schnell fest wird. Es ist auch möglich die Grundschicht früher zu gießen, allerdings muss<br />

darauf geachtet werden, dass vor dem Aufbringen der Deckschicht das Kondenswasser<br />

auch nach Lagerung im Kühlschrank getrocknet wird.


3H / BMb-Labor (Antibiotika) 4/5<br />

30.08.08 © C.N.<br />

2.5. Deckschicht (top-Agar, ~0,8%ig):<br />

0,50 g Nährbouillon und 0,50 g Agar-Agar werden in 60mL<br />

Wasser gelöst, in dem Mikrowellenherd aufgeschmolzen<br />

und zu je 5mL in Eprouvetten mittels Abfüllbürette<br />

portioniert. Durch Kapsenbergverschlüsse geschützt wird<br />

15min bei 121°C autoklaviert. Nach dem Autoklavieren<br />

temperiert man die noch flüssigen Medien in den Röhrchen<br />

auf 60°C im Wasserbad. Vor dem Ausgießen wird das temperierte Deckschichtmedium mit<br />

200µl der vorbereiteten Flüssigkultur (über Nacht) im Röhrchen beimpft, gut gemischt<br />

(Vortex) und auf einer zuvor auf 37°C temperierten Platte mit Grundschicht-Agar<br />

ausgegossen.<br />

2.6. Penicillin Standardreihe:<br />

Um die antibiotische Wirkung einer Substanz testen zu können, muss eine Vergleichsreihe<br />

herangezogen werden. Jeder Charge oder Zubereitungsform wird dann eine bestimmte<br />

Wirkung pro mg zugeordnet. Für das Penicillin-G von Sigma gilt z.B. 1595IE/mg. Für eine<br />

Standardlösung mit 200.000IE/mL müssen daher 0,1254g/mL an Penicillin-G eingewogen<br />

werden.<br />

Internationale Einheiten sind nicht im SI-System und werden oft in der Medizin eingesetzt<br />

um eine reproduzierbare Dosierung von Medikamenten anhand ihrer Wirkung zu<br />

ermöglichen. Die World Health Organization definiert internationale Einheiten indem<br />

entweder durch Referenzpräparate oder international vereinbarte Standards ein<br />

bestimmtes Verhältnis zwischen IE und Masse oder Stoffmenge definiert wird<br />

(http://www.who.int/en/). Für jeden Stoff ist dieses Verhältnis anders und man muss die<br />

genaue Zahl auf der Packung nachsehen.<br />

Für dieses Beispiel können 0,478 g Penicillin eingewogen auf 2mL mit entmineralisierten<br />

Wasser aufgefüllt werden. Diese Stammlösung wird vor der Verwendung steril filtriert,<br />

wobei das Filter zur Füllung etwa 0,5mL benötigt (Totvolumen). Verdünnt man nach<br />

folgendem Schema ergibt sich eine Standardreihe:<br />

IE/mL Penicillin-G [g/mL] Verdünnungsschritte<br />

Standard 1 200 000 0,12 - (davon werden etwa 600µL benötigt) -<br />

Standard 2 100 000 0,06 Std.1, 1:2 verdünnt (250µL Std1 + 250µL H2O)<br />

Standard 3 50 000 0,03 Std.1, 1:4 verdünnt ( 50µL Std1 + 150µL H2O)<br />

Standard 4 30 000 0,018 Std.1, 1:6,6 verdünnt ( 30µL Std1 + 170µL H2O)<br />

Standard 5 10 000 0,006 Std.2, 1:10 verdünnt ( 50µL Std2 + 450µL H2O)<br />

Standard 6 5.000 3,00mg/mL Std.2, 1:20 verdünnt ( 50µL Std2 + 950µL H2O)<br />

2.7. Durchführung:<br />

Von den Penicillin Standards gibt man jeweils 45µL<br />

auf ein steriles Testscheibchen welches dann mit einer<br />

sterilen Pinzette auf die erstarrte Deckschicht<br />

aufgelegt wird (2 Scheibchen pro Standard/Probe).<br />

Alternativ können die Testscheibchen in die Verdünnungslösung auch eingetaucht<br />

werden, wobei man beachten muss, dass die Scheibchen alle von derselben Art und<br />

Qualität sind.<br />

Beim Auflegen sollte darauf geachtet werden, dass die zu<br />

erwartenden Hemmhöfe sich nicht überschneiden, Plättchen mit<br />

hohen Wirkstoffkonzentrationen dürfen also nicht nebeneinander<br />

gelegt werden.<br />

Für die 6 Verdünnungen der Standardreihe werden insgesamt 4<br />

Platten benötigt, eine für den Standard mit der höchsten<br />

Konzentration und 3 für die restlichen Standards. 3 weitere Platten


3H / BMb-Labor (Antibiotika) 5/5<br />

30.08.08 © C.N.<br />

werden mit Verdünnungen des zu testenden antibiotischen Wirkstoffes beschickt (z.B.<br />

abgelaufene Präparate aus der Hausapotheke). Parallel dazu kann eine<br />

Konzentrationsbestimmung einer ausgegeben Penicillin-G Probe erfolgen. Die Bebrütung<br />

erfolgte 1-2 Tage bei 37°C.<br />

3. Auswertungsrichtlinien<br />

Durch Abmessung der Hemmhöfe und Interpolation einer<br />

Standardgeraden (Ordinate: Hemmhofdurchmesser,<br />

Abszisse: log(IE)) kann auf die Wirksamkeit (in IE) des<br />

Testantibiotikums geschlossen werden.<br />

Anhand der Standardreihe kann auch die<br />

Probenkonzentration bestimmt werden ;<br />

Aus einer früheren Untersuchung ist z.B. bekannt, dass ein<br />

Testscheibchen getränkt mit Gentamicin ca. 11000 IE/mL<br />

entspricht (gemessen an Penicillin G – Standardreihe bei<br />

E.coli). Dies entspricht einer Penicillin-Konzentration von 6,6<br />

mg/mL.<br />

GM10: Gentamycin,10µg / AM10: Ampicillin 10µg /<br />

P10: Penicillin-G 10µg / C30: Chloramphenicol 30µg<br />

© Pearson 2006<br />

Ein Testscheibchen getränkt mit Chloramphenicol entspricht ca. 70000 IE/mL (gemessen<br />

an Penicillin G – Standardreihe bei E.coli). Dies entspricht einer Penicillin-Konzentration<br />

von 42 mg/mL.<br />

4. Protokollierung<br />

Für alle getesteten Antibiotika ist eine tabellarische Auswertung (Hemmhofdurchmesser<br />

gegen log IE) und eine entsprechende Graphik abzugeben! (Excel)<br />

1) Untersuchungsobjekt (Name der Substanz oder Probe), Entnahme wann, wo, welche<br />

Chargennummer.<br />

2) Beobachtungen: Bewuchs und Zustand der Platten.<br />

3) Beobachtungen und Tipps zur Durchführung, Abweichungen von der Standardprozedur<br />

4) zeichnerische oder photographische Anleitung zur Durchführung falls notwendig<br />

5) Vergleiche getesteter Antibiotika mit der Penicillin-Standardreihe<br />

5. Literatur<br />

Arbeitsunterlagen zu den BMb-Übungen (2008 / C.Neumann, MbaM/BMb/AMGt )<br />

Mikrobiologisches Praktikum (Gerhart Drews), S.144<br />

http://home.schule.at/<strong>member</strong>/neumann<br />

http://www.wikipedia.de<br />

http://www.who.int/en/<br />

http://www.drak.de/Glossar/C.html

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