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Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin

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Tribüne<br />

Sozialstudie am »Kolle«<br />

Von Christiane Hannemann, Stadtplaner<strong>in</strong> bei der S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />

Seitdem das Gebiet um den Kollwitzplatz,<br />

das sich zwischen der Danziger<br />

Straße, der <strong>Prenzlauer</strong> Allee, der<br />

Torstraße und der Schönhauser Allee<br />

auf e<strong>in</strong>er Fläche von mehr als 60<br />

Hektar erstreckt, im Herbst 1993 vom<br />

Senat als Sanierungsgebiet Kollwitzplatz<br />

förmlich festgelegt wurde, hat<br />

sich <strong>in</strong> dem Quartier e<strong>in</strong>e ganze<br />

Menge getan. Die Zahl der Gebietsbewohner<br />

ist um rund 1.000 angestie-<br />

©S.T.E.R.N. <strong>GmbH</strong><br />

Nach se<strong>in</strong>er Neugestaltung im vergangenen Jahr ist auf dem Spielplatz am Wasserturm besonders im Sommer viel los.<br />

gen, und die der K<strong>in</strong>der unter sechs<br />

Jahren hat sich um ca. 50 Prozent<br />

erhöht. Schulen, Kitas, Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

und Jugendfreizeitstätten<br />

wurden saniert, Grünflächen und<br />

Spielplätze verbessert oder neu angelegt.<br />

Die Wohnhäuser im Gebiet, das<br />

zu den am dichtesten besiedelten<br />

Stadtquartieren Berl<strong>in</strong>s zählt, s<strong>in</strong>d zu<br />

65 Prozent umfassend <strong>in</strong>standgesetzt<br />

und modernisiert. Im Ergebnis der<br />

Bebauung kle<strong>in</strong>erer und größerer<br />

Baulücken sowie im Zuge von Dachgeschossausbauten<br />

s<strong>in</strong>d rund 750<br />

Wohnungen neu entstanden.<br />

Der Sanierungsprozess ist je-<br />

doch noch nicht abgeschlossen. Ganz<br />

augensche<strong>in</strong>lich wird das zum Beispiel<br />

am schlechten Zustand der<br />

Gehwege im Quartier. Ebenso konnten<br />

drei der geplanten Spielplätze<br />

bisher nicht angelegt werden. <strong>Vor</strong><br />

allem aber ist der erst kürzlich<br />

beschlossene Umbau der Schule <strong>in</strong><br />

der Danziger Straße 50 zu e<strong>in</strong>em<br />

dr<strong>in</strong>gend benötigten Grundschulstandort<br />

noch offen.<br />

Dagegen lassen sich die mit dem<br />

Sanierungsprozess e<strong>in</strong>hergehenden<br />

sozialen Veränderungen nicht so<br />

ohne weiteres am Stadtbild ablesen.<br />

Zu diesem Thema hat zwar jeder<br />

se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung, aber außer den<br />

Zahlen des Statistischen Bundesamts<br />

gibt es dazu bisher ke<strong>in</strong>e klaren<br />

Erkenntnisse. Die bereits <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit im Kollwitzplatzgebiet<br />

durchgeführten Haushaltsbefragungen<br />

hatten andere Schwerpunkte<br />

und liegen auch schon zu weit zurück,<br />

als dass sie die aktuellen Fragen<br />

beantworten könnten. So wurden1999<br />

die Wegzugsmotive von<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 12. 2 0 0 7 6<br />

Haushalten <strong>in</strong> allen fünf Sanierungsgebieten<br />

von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> untersucht,<br />

und bis 2002 fanden <strong>in</strong><br />

regelmäßigen Zeitabständen Überprüfungen<br />

der Wirkungsweise der<br />

Mietobergrenzen statt, <strong>in</strong> deren Rahmen<br />

die Wohnkosten und die Mietpreissteigerungen<br />

ermittelt wurden.<br />

Jetzt nun steht im Sanierungsgebiet<br />

Kollwitzplatz e<strong>in</strong>e Studie zum Thema<br />

»Veränderung der Wohnungs-, Haushalts-<br />

und Sozialstruktur« an, bei deren<br />

Erarbeitung natürlich auch die Ergebnisse<br />

bislang durchgeführter Untersuchungen<br />

berücksichtigt werden. Dabei<br />

sollen soziale Aspekte der Stadterneuerung<br />

untersucht und die sozialpolitischen<br />

Ergebnisse des bisherigen<br />

Sanierungsgeschehens bilanziert werden,<br />

auch, um gegebenenfalls weitere<br />

Handlungserfordernisse zur langfristigen<br />

Sicherung sozialer Sanierungsziele<br />

formulieren zu können.<br />

Um die dazu erforderlichen<br />

Informationen zu erhalten, haben das<br />

Bezirksamt Pankow und die S.T.E.R.N.<br />

<strong>GmbH</strong> als Sanierungsbeauftragte des<br />

Landes Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Sanierungsgebieten<br />

von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> das Büro für<br />

Stadtplanung, Stadtforschung und<br />

Stadterneuerung PFE mit e<strong>in</strong>er repräsentativen<br />

Befragung von Haushalten<br />

im Sanierungsgebiet Kollwitzplatz beauftragt.<br />

Über grundlegende Fragestellungen<br />

zur Wohnungsgröße bzw.<br />

-ausstattung, zur Miete und zur<br />

Wohndauer h<strong>in</strong>aus werden auch<br />

Fragen zur Beurteilung des Quartiers<br />

und der durch das Sanierungsgeschehen<br />

bewirkten sozialen Veränderungen<br />

gestellt. Insgesamt 20 geschulte<br />

Interviewer führen noch im Dezember<br />

sowie im Januar anhand e<strong>in</strong>es Befragungsleitfadens<br />

diesbezügliche Gespräche<br />

mit Bewohnern. Die für diese<br />

Befragung ausgewählten 800 Haushalte<br />

wurden mittels e<strong>in</strong>er Zufallsstichprobe<br />

ermittelt. Wir hoffen, dass sich<br />

die bereits angeschriebenen Haushalte<br />

an der Befragung rege beteiligen.<br />

Die von den befragten Bewohnern des<br />

Sanierungsgebiets gemachten Angaben<br />

werden <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang mit dem<br />

Berl<strong>in</strong>er Datenschutzgesetz vertraulich<br />

behandelt. Die Ergebnisse der<br />

Befragung werden Mitte März vorliegen<br />

und dann im BVV-Ausschuss für<br />

Stadtentwicklung sowie <strong>in</strong> anderen<br />

öffentlichen Gremien vorgestellt und<br />

erörtert werden.

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