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Anfang kommt - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend ...

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Wie ich mir das Baby vorstelle Modul 1.02<br />

• Botschaften austauschen: „Wir haben nun eine Sammlung von Botschaften. Welche dieser<br />

Botschaften spricht Sie ganz besonders an? Welche Botschaft hätten Sie gerne als Kind gehört?<br />

Welche hören Sie heute gerne?<br />

Wählen Sie sich eine oder mehrere Botschaften aus und schreiben Sie sie auf eine neue Karte.“<br />

• Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wählt Botschaften aus.<br />

• „Jetzt haben Sie Ihre Botschaften ausgewählt. Nehmen Sie sie mit nach Hause. Wenn Sie<br />

möchten, befestigen Sie sie am Spiegel. Sagen Sie sich selbst diese Botschaft hin und wieder<br />

und sagen Sie sie auch Ihrem Baby, jetzt im Bauch und später, wenn es auf der Welt ist.“<br />

Abschluss:<br />

Im Plenum:<br />

• Progressive Muskelentspannung (ca. 9 Minuten mit Ruhebild)<br />

• Abschlussritual<br />

Information <strong>für</strong> Dozentinnen und Dozenten zur Übung:<br />

Botschaften aus meiner Kindheit<br />

Eigene innere Vorstellungen vom zukünftigen Baby hängen eng mit eigenen<br />

Bindungsvorerfahrungen der Eltern zusammen, der Vorstellung, wie das<br />

Baby aussehen wird, wem es ähneln wird, an wen es die zukünftigen Eltern<br />

erinnern wird. Dies ist die Auffassung der Bindungstheorie. Danach werden<br />

Beziehungserfahrungen mit den eigenen Eltern im Laufe der Entwicklung in<br />

so genannten inneren Bindungsrepräsentationen oder mentalen Bindungsmodellen<br />

gespeichert. Mentale Bindungsmodelle repräsentieren bewusstes<br />

und unbewusstes Wissen über Bindungserfahrungen und verknüpfen dabei<br />

kognitives Wissen bzw. Bewertungen mit Gefühlen über diese Beziehungserfahrungen.<br />

Sie sind damit von individuell unterschiedlicher Qualität, die<br />

wesentlich <strong>für</strong> die Entwicklung und Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehung<br />

ist. Forschungsbefunde belegen eine sehr hohe Übereinstimmung zwischen<br />

der Qualität der Bindungsrepräsentation von Eltern und der Bindungsqualität<br />

ihres Kindes (Gloger-Tippelt, 2001).<br />

Enge Bezugspersonen können den Entwicklungsverlauf entscheidend fördern,<br />

aber auch behindern, und zwar durch mehr oder weniger feinfühliges, das heißt<br />

individuell unterschiedlich emotional zuverlässiges Verhalten. Angenommen<br />

wird, dass die elterliche Fähigkeit, mental die Perspektive des Kindes einzunehmen,<br />

feinfühliges Verhalten begünstigt, während umgekehrt unvollständige,<br />

gefilterte oder verzerrte Repräsentationen feinfühliges Verhalten hemmen.<br />

Seien Sie darauf vorbereitet, dass diese Übung sehr intensiv sein kann und<br />

auch unangenehme Erinnerungen aktivieren kann. Sie kann starke Emotionen<br />

auslösen, insbesondere dann, wenn es negative, schmerzhafte Botschaften<br />

aus der Kindheit gibt. Wichtig ist, dass Sie gegebenenfalls wissen, wie Sie<br />

angemessen reagieren, wenn Teilnehmerinnen oder Teilnehmer traurig oder<br />

bekümmert sind. Lassen Sie bitte aufgewühlte Personen nicht in diesem Zustand<br />

alleine nach Hause gehen und stellen Sie sicher, dass sie mit jemandem<br />

darüber reden können. Prüfen Sie, ob Sie diese Übung durchführen möchten.<br />

Denken Sie daran, dass Sie sich selbst nicht überfordern!<br />

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