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Nr. 1<br />

Jän. 2003<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

THEMA<br />

Haften Gemeinden<br />

bei Widmungen?<br />

Eine juristische Klarstellung zu<br />

einer aktuellen Diskussion<br />

SEITE 16<br />

PRAXIS<br />

Thermische<br />

Modernisierung<br />

Ein Konjunkturprogramm für<br />

Österreichs Gemeinden<br />

SEITE 36<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Gemeinden im<br />

Zerrspiegel der<br />

Kompetenzen<br />

Die Erwartungen der Kommunen<br />

an den Verfassungskonvent<br />

– Klare Abgrenzung<br />

der Kompetenzen vor einer<br />

Verwaltungsreform<br />

SEITE 8


Gemeindepolitik<br />

6 Schluß mit dem Schwarz-Peter-Spiel:<br />

Gemeinden stehen zu mutigen Reformen<br />

8 Die Gemeinden und die Verfassungsreform:<br />

Klare Kompetenzverteilung ist gefordert<br />

10 Heißes Eisen Reform und Kompetenzen:<br />

Politik mit Augenmaß<br />

23 Das Gemeindebund-Arbeitsprogramm 2003:<br />

Wir haben viel vor<br />

Recht & Verwaltung<br />

16 Haften Gemeinden für Baulandwidmungen?<br />

Zivilgericht muß „Verschulden“ feststellen<br />

Gemeindefinanzen<br />

12 Getränkesteuer: Konjunktur beeinflußt<br />

die Höhe des Ausgleichs<br />

14 Haushaltskoordinierung im Stabilitätspakt 2001:<br />

Mittelfristig planen, gegenseitig informieren<br />

Europapolitik<br />

18 Die Beitrittsländer: Geschichtsträchtiges Baltikum<br />

20 Das „Grenzland-Projekt“: Aufruf zur Meldungen<br />

grenzüberschreitender kommunaler Initiativen<br />

21 Der Konvent zur Zukunft Europas:<br />

Signal für eine Zukunftsdiskussion<br />

24 Der Gemeindebund ist in Europa ativ:<br />

Quer durch Europa für die Gemeinden<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Sanierung & Renovierung<br />

36 Thermische Modernisierung:<br />

Ein Konjunkturprogramm für<br />

die Gemeinden<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

44 Wiederaufbau nach der Katastrophe:<br />

Gemeinden helfen Gemeinden<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

54 Die Gemeindebundpräsidenten:<br />

Hermann Kröll / Schladming<br />

56 Aus den Bundesländern<br />

60 Info - Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


Gebäudereinigung,<br />

Verkehrswegereinigung<br />

Elektro- und<br />

Notstromanlagen<br />

Aufzüge- und<br />

Rolltreppentechnik<br />

Grünflächenpflege, Schneeräumung<br />

Contracting<br />

Sanitäreinrichtungen<br />

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Komfort.<br />

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Wärmeversorgung<br />

Flächenmanagement<br />

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Lichttechnik<br />

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Sicherheitstechnik


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

e-mail:noeverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführer:<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun (Leitung)<br />

Walter Grossmann<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

NÖ Verlag, E. Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />

(Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik)<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink<br />

(Generalsekretär Gemeindebund),<br />

Mag. Karin Holdhaus<br />

(Bundesministerium für Inneres)<br />

Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef im BM<br />

für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />

Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindebund),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />

sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Erscheinungsort:<br />

2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />

nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

KOMMUNAL ist das offizielle Organ des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und erscheint<br />

monatlich. Es wird im Direktversand an folgende<br />

Personen- und Zielgruppen versandt:<br />

Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />

und Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />

Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />

und alle führenden Gemeindebediensteten<br />

sowie die Spitzenfunktionäre und<br />

Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />

Abwasser-, Müll- und Reinhalteverbände sowie<br />

der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die <strong>Kommunal</strong>politik<br />

relevanten Behördenvertreter und<br />

Beamten der Ministerien, Bundesstellen und der<br />

österreichischen Bundesländer. Alle politischen<br />

Mandatare der im Parlament vertretenen Parteien<br />

auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene.<br />

Wichtige Meinungsträger im Bereich anderer<br />

Behörden und Interessensvertretungen sowie der<br />

österreichischen Wirschaft.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Auflage: 34.018<br />

Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegt eine Beilage der<br />

Firma Gestrata bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Der Jahresbeginn 2003 steht deutlich im Zeichen großer Umwälzungen. Durch die<br />

Verhandlungen um die Bildung einer neuen Bundesregierung wurde nur öffentlich,<br />

was insgeheim den handelnden Personen auf dem politischen Parkett längst klar<br />

war: der Zwang zu umfassenden Reformen. Und dieser Druck betrifft nicht nur den<br />

sektoralen Handlungsbedarf im Sozial- oder Bildungsbereich, beim Budget oder im<br />

Gesundheitswesen, sondern er geht mit dem unüberhörbaren Ruf nach einer<br />

umfassenden Verwaltungsreform ans vielzitierte „Eingemachte“.<br />

Eine Verwaltungsreform, die diesen Namen auch verdient, kann logischerweise erst<br />

dann wirklich greifen, wenn es im Vorfeld zu einer sinnvollen Abgrenzung und<br />

Neuverteilung der Kompetenzen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden kommt.<br />

Wenn bestehende Doppelgleisigkeiten abgebaut werden und die mit dem EU-<br />

Beitritt entstandene vierte Entscheidungsebene angemessen berücksichtigt wird.<br />

Der Vorschlag, einen nationalen Konvent zur tabulosen Diskussion über eine<br />

umfassende Verfassungsreform einzusetzen, geht daher durchaus in die richtige<br />

Richtung.<br />

Bemerkenswert ist, dass sich alle bisherigen Diskussionsbeiträge zu diesem Thema<br />

darin einig sind, dass den Gemeinden in Zukunft eine größere Verantwortung zu<br />

übertragen sein wird.Und das hat seinen guten Grund: die Kommunen sind nun<br />

einmal jene Gebietskörperschaft, die das öffentliche Steuergeld am effektivsten<br />

und mit dem wenigsten Reibungsverlust einsetzt, die so nahe am Bürger ist, um<br />

flexibel und menschlich zu verwalten und die öffentliche Dienstleistungen mit der<br />

größtmöglichen Transparenz und Kontrolle für den Souverän durchführt. Eine<br />

bürgernahe Verwaltung mit möglichst effizientem Einsatz von Steuermitteln kann<br />

daher nur mit einem Mehr an kommunalen Kompetenzen und Aufgaben sowie<br />

dem adäquaten Mehr an öffentlichen Geldern für die Gemeinden erreicht werden.<br />

Diese Feststellung ist weitgehend unbestritten und jederzeit statistisch beweisbar.<br />

Die Frage ist nur, ob dieser realen Erkenntnis auch die Chance eingeräumt wird,<br />

sich politisch durchzusetzen. Am Grad dieser Durchsetzung wird der Erfolg einer<br />

angestrebten Verfassungsreform für Österreich abzulesen sein.<br />

An dieser immer stärker gewordenen Einsicht hat jedoch auch KOMMUNAL sein<br />

gerüttelt Maß an Anteil. Es ist mit seiner großen Verbreitung ein wirkungsvolles<br />

Sprachrohr für die kommunalen Interessen und mit seinem geballten Informationsangebot<br />

zugleich ein wertvoller Wegweiser für die Funktionäre und Bediensteten in<br />

Österreichs Gemeinden.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> erhalten diese flexibelsten Manager der öffentlichen Verwaltung<br />

unserer Republik mit aktuellsten Infos wieder exklusiv eine große Portion theoretischen<br />

Rüstzeugs für ihr praktisches Handeln:<br />

Für ihren täglichen Dienst am Bürger präsentieren wir ihnen heute z. B. eine<br />

Abhandlung über die kommunale Haftung bei Baulandwidmungen oder die<br />

Koordinierung der öffentlichen Haushalte. Berichte über die thermische Sanierung<br />

als Konjunkturprogramm oder die Leistungen der Gemeinden beim Wiederaufbau<br />

nach der Flutkatastrophe 2002 ergänzen neben aktuellen Berichten aus der EU und<br />

interessanten Personalmeldungen den praktischen Teil dieses Heftes.<br />

KOMMUNAL bleibt also auch 2003 stets am Ball des kommunalen Geschehens.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Die Gemeinden stehen zu mutigen Reformschritten<br />

Kein Schwarz-Peter-Spiel<br />

Weder gibt es eine neue Regierung<br />

und schon gar nicht die vielberedete<br />

Verwaltungs- oder Bundesstaatsreform.<br />

Aber die gegenseitige<br />

Schuldzuweisung hat schon intensiv eingesetzt,<br />

wer diese Reform behindert oder<br />

blockiert. Schon bemühen sich die Vertreter<br />

der verschiedenen Gebietskörperschaften<br />

den jeweils anderen den<br />

Schwarzen Peter zuzuschieben. Man<br />

wollte ja eine tiefgreifende Reform, aber<br />

der liebe Partner auf der anderen Seite<br />

hat nicht mitgespielt. Nicht anders ist der<br />

Versuch zu sehen, der jetzt auf Bundesebene<br />

und manchmal auch auf Landesebene<br />

gestartet wird. Da wird getrommelt,<br />

was man nicht schon alles eingespart<br />

und reformiert habe und wie<br />

schlank die Verwaltung schon sei. Aber<br />

bei den Gemeinden, ja, da sei der Speck<br />

noch in Hülle und Fülle vorhanden, da<br />

gebe es noch genügend Reform-Reserven,<br />

da könne man noch Tausende Beamte<br />

einsparen. Und dieser Unsinn findet dann<br />

auch noch entsprechendes Echo in den<br />

Medien. Wie schaut es tatsächlich aus?<br />

Selbstverständlich kann und muss überall<br />

gespart werden. Die Gemeinden wollen<br />

und können keine Ausnahme sein. Nur<br />

die Voraussetzungen sind bei den Kommunen<br />

ganz anders als bei den Ländern<br />

und beim Bund. Wie viele Bürger werden<br />

schon vom Land oder Bund betreut, wie<br />

viele Bürger haben jemals Kontakt mit<br />

einer Landes- oder Bundesstelle? Wo<br />

gehen denn die Bürger hin, wenn etwas<br />

im öffentlichen Bereich nicht funktioniert?<br />

Wer ist denn für die Kinderbetreuung,<br />

für den Bau und die Erhaltung schöner<br />

Schulgebäude, für die Wasserversorgung,<br />

die Abwasserentsorgung, die Müllbeseitigung,<br />

die Bauverwaltung, die<br />

Straßen im Ort, die Pflegeheime für die<br />

älteren Menschen oder den Friedhof<br />

zuständig? Dabei ließe sich diese Liste fast<br />

unendlich fortsetzen, so viele neue Aufgaben<br />

haben die Gemeinden übernehmen<br />

müssen. Und die Gemeinden erfüllen ihre<br />

Aufgaben in großartiger Weise.<br />

Sie sind nicht nur die größten öffentlichen<br />

Auftraggeber, sie sind die<br />

Bürgerservicestellen in jeder Hinsicht,<br />

sie sind moderne Wirtschaftskörper<br />

geworden und haben keine überbordende<br />

Verwaltung. Bei den Gemeinden<br />

ist der Euro am wirkungsvollsten eingesetzt,<br />

bei den Gemeinden gibt es die<br />

6 KOMMUNAL<br />

größte Überschaubarkeit und Kontrolle<br />

durch die Bürger.<br />

Die Gemeinden sind aber trotzdem<br />

bereit, am Reformwerk mitzuwirken. Sie<br />

gehen mutig an neue Herausforderungen<br />

heran. Sie verdienen es aber nicht, als die<br />

Buhmänner der Nation dargestellt zu<br />

werden. Die Gemeinden werden künftig<br />

mehr zusammenarbeiten müssen, sie<br />

werden auch in manchen Bereichen privatwirtschaftliche<br />

Wege gehen müssen.<br />

Aber sie brauchen in erster Linie<br />

klare Kompetenzen, mehr Eigenständigkeit,<br />

weniger verworrene<br />

Gesetze, mehr Handlungsspielraum. Sie<br />

stehen auch für mutige Reformen ein.<br />

Dazu gehört das Abgeben von Kompetenzen<br />

genau so wie die Übernahme neuer<br />

Aufgaben. Überörtliche Aufgaben<br />

gehören in überörtliche Hände, aber alles<br />

was vor Ort, in der Nähe des Bürgers<br />

getan werden soll, das ist eine Kernkompetenz<br />

der Gemeinde. Der Gemeindebund<br />

wird deshalb sowohl in der gegenwärtigen<br />

Reformdiskussion als auch im<br />

Österreich-Konvent seine Stimme erheben<br />

und auch entsprechende Vorschläge<br />

über eine Neuordnung der öffentlichen<br />

Aufgaben einbringen. Er wird mutige<br />

Vorschläge erstellen, die auch bei einzelnen<br />

Gemeinden Kritik hervorrufen wird.<br />

Wir müssen uns aber vor Augen führen,<br />

dass wir uns alle gemeinsam anstrengen<br />

müssen, jene finanziellen Freiräume zu<br />

schaffen, die eine positive Weiterentwicklung<br />

in den Gemeinden ermöglichen.<br />

Und dazu wird es erforderlich sein,<br />

gewissen Ballast abzuwerfen, die Verantwortung<br />

zu stärken und sinnvolle Entflechtungen<br />

durchzuführen.<br />

Die dramatische Entwicklung in Deutschland<br />

zeigt ganz deutlich, dass ein zu langes<br />

Zuwarten aus Angst vor Reformen<br />

nicht nur die Kommunen, sondern den<br />

gesamten Staat in ein Wirtschaftsdesaster<br />

führt. Wir sagen ja zu mutigen Schritten,<br />

werden aber gleichzeitig mit aller Kraft<br />

darum kämpfen, dass wir bei diesen<br />

Reformen nicht die hohe Qualität der<br />

Kommunen für die Bürger leichtfertig<br />

aufs Spiel setzen. Wir sind für sinnvolle<br />

Vorschläge bereit, das Schwarz-Peter-Spiel<br />

muss aber sehr rasch beendet werden!<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Die Gemeinden<br />

sind für sinnvolle<br />

Vorschläge bereit, das<br />

Schwarz-Peter-Spiel<br />

muss aber sehr rasch<br />

beendet werden!<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Gemeindebund: Kapital „Bürgernähe“ nicht leichtfertig aufs Spiel setzen<br />

Kein Spielraum mehr für Gemeinden<br />

„Man kann über alles diskutieren<br />

und wir sind immer<br />

gesprächsbereit. Gerade deshalb<br />

aber hätte man vor einer<br />

so gravierenden Aussage doch<br />

mit uns reden sollen“ stellte<br />

der Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindebundes,<br />

Hofrat Dr. Robert Hink, zur<br />

Forderung von Minister Bartenstein,<br />

in den Ländern und<br />

Gemeinden 20.000 Dienstsposten<br />

einzusparen, fest.<br />

Er verwies darauf, dass in den<br />

letzten Jahren zahlreiche Auf-<br />

Europ. Gemeindetag<br />

Entwicklung der<br />

europ. Zukunft<br />

Vom 14. Mai bis 16. Mai 2003<br />

findet in Posen/Polen die<br />

22. Generalversammlung des<br />

RGRE, besser bekannt als<br />

Europäischer Gemeindetag<br />

statt. An dieser Tagung wird<br />

in einer prominent besetzten<br />

Runde mit dem Parlamentspräsidenten<br />

Pat Cox und<br />

Erweiterungskommissar<br />

Günther Verheugen auch<br />

Vizepräsident Prof. Walter<br />

Zimper zur Erweiterung eine<br />

Stellungnahme abgeben.<br />

Statistik Austria: Gemeinden sind Sparmeister<br />

Sparen im Sinn der Bürger<br />

Eine Studie der Statistik Austria<br />

stellt den Gemeinden ein gutes<br />

Zeugnis für ihre sparsame Haushaltsführung<br />

aus. Sie trugen mit<br />

den Ländern am meisten zur Konsolidierung<br />

des Staatshaushaltes<br />

2001 bei. Die Länder und<br />

Gemeinden Österreichs haben<br />

den größten Anteil zum Nulldefizit<br />

beigetragen. Dies ist die Kernaussage<br />

einer erst kürzlich veröffentlichten<br />

Studie der Statistik<br />

Austria. Vor allem bei den Gehäl-<br />

gaben vom Bund an die Länder<br />

und von den Ländern an<br />

die Gemeinden übertragen<br />

wurden, „eine im Sinn des<br />

Prinzips ‚Nähe zum Bürger‘<br />

durchaus positive Entwicklung,<br />

die aber auch entsprechende<br />

personelle Ressourcen<br />

erfordert.“ Gerade die kleinen<br />

Gemeinden hätten ihre Bereitschaft<br />

zum Sparen längst<br />

unter Beweis gestellt, „sie<br />

haben beim Personal sicher<br />

keinen Spielraum mehr, sollen<br />

sie ihre Grundaufgaben für<br />

Jahr des Wassers: Spektakuläre Projekte<br />

Bundesforste engagieren sich<br />

Anlässlich des von der UNO<br />

ausgerufenen „Jahr des Wassers“<br />

wird es in Österreich<br />

eine Vielzahl von Naturprojekten<br />

geben. Eines der spektakulärsten<br />

Ereignisse wird<br />

von den Bundesforsten (ÖBf)<br />

verwirklicht: die Rückführung<br />

des Toplitzbaches in sein<br />

tern für den öffentlichen Dienst<br />

haben die Länder, insbesondere<br />

aber die Gemeinden eingespart.<br />

Der Bund schneidet trotz Konsolidierungsbemühungen<br />

deutlich<br />

schlechter ab. Die Gemeinden<br />

sind im Vergleich dazu wahre<br />

Sparmeister, sie tragen zur Budgetkonsolidierung<br />

bei, ohne<br />

wesentliche Abgabenerhöhungen<br />

durchzuführen. Ihr Handeln wirkt<br />

sich somit schonend auf die Brieftaschen<br />

der Steuerzahler aus.<br />

die Bürger auch in Zukunft<br />

erfüllen.“ Abschließend<br />

erklärte Robert Hink: „Umfragen<br />

zeigen immer wieder,<br />

dass die Bürger vor allem mit<br />

den Leistungen der Gemeinden<br />

sehr zufrieden sind. Die<br />

Gemeindebediensteten stehen<br />

im ständigen Kontakt mit der<br />

Bevölkerung und leisten hervorragende<br />

Arbeit für die<br />

Menschen. Dieses ‚Kapital‘ der<br />

bürgernächsten Gebietskörperschaft<br />

sollte nicht leichtfertig<br />

aufs Spiel gesetzt werden!“<br />

natürliches Flussbett. Für die<br />

Bundesforste ist das „Jahr des<br />

Wassers“ ein besonderer Auftrag,<br />

denn mit 82 Seen,<br />

20.000 km Fließgewässer,<br />

Mooren und Gletschern<br />

bewirtschaften die Bundesforste<br />

einen Großteil der Wasservorkommen<br />

Österreichs.<br />

Bgm. Ernst Schmid<br />

Bild: Jungwirth © ÖVP<br />

Bundesminister Dr. Martin<br />

Bartenstein: Sein „Vorschlag“<br />

ist mehr ein „Schlag“ für die<br />

Gemeinden.<br />

Preis der Kommunen<br />

Ausschreibung<br />

für 2003<br />

Der Österreichische Gemeindebund<br />

und der Städtebund<br />

schreiben nach dem Erfolg<br />

2002 auch für 2003 den Wissenschaftspreis<br />

für hervorragende<br />

Arbeiten zu kommunalwissenschaftlichenThemen<br />

aus. Die Höhe der Preise<br />

beträgt für Diplomarbeiten<br />

1.500 €, für Dissertationen<br />

2.500 € sowie für Habilitationen<br />

und andere Forschungsarbeiten<br />

3000 € . Details auf<br />

www.gemeindebund.at<br />

Burgenland<br />

Positive Signale<br />

Auf Initiative von Bürgermeister<br />

Ernst Schmid, Präsident des sozialdemokratischenGemeindevertreterverbandes<br />

des Burgenlandes werden<br />

2003 Verhandlungen mit dem<br />

burgenländischen Gemeindebund<br />

der ÖVP geführt. Ziel: Eine gemeinsame<br />

Gemeindevertretung im Burgenland.<br />

„Die Anliegen sind überall<br />

die gleichen,“ so Ernst Schmid.<br />

In einem überparteilichen Verband<br />

würden die bisherigen Verbände als<br />

Fraktionen weiter bestehen.<br />

KOMMUNAL 7


Gemeindebund<br />

Die Gemeinden und die Verfassungsreform<br />

Klare Kompetenzverteilung<br />

ist gefordert<br />

„Verfassungsreform“, „Bundesstaatsreform“, „Verwaltungsreform“, nunmehr auch<br />

„Verfassungskonvent“ – das sind Schlagworte, die derzeit, nicht zuletzt im Zusammenhang<br />

mit den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene, hoch im Kurs stehen. In der<br />

Öffentlichkeit sorgen sie aber oft eher für Begriffsverwirrung als für Klarstellungen.<br />

KOMMUNAL sagt, was die Bürger wirklich wollen.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Die Bürger wollen und fordern – zu<br />

Recht – nur eines: eine leistungsfähige,<br />

bürgerfreundliche, bevölkerungsnahe,<br />

sparsame und transparente Verwaltung.<br />

Aber ebenso klar ist, dass vor einer<br />

wirklich tiefgreifenden Verwaltungsreform<br />

eine Verfassungsreform stehen<br />

muss, die eine neue, klare Verteilung<br />

der Kompetenzen umfasst. Darauf werden<br />

die kommunalen Interessenvertretungen<br />

im Verfassungskonvent vehement<br />

drängen.<br />

Mit diesem Österreichkonvent hat die<br />

Bundesregierung einen neuen Vorstoß<br />

eingeleitet, der von den Gemeinden<br />

selbstverständlich begrüßt wird. Soll<br />

der Konvent aber seinem Namen und<br />

den hoch gesteckten Erwartungen<br />

gerecht werden, dann muss er sich<br />

zunächst einer umfassenden Neuordnung<br />

der Kompetenzbestände widmen.<br />

Die Aufgaben, die von Bund, von den<br />

◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />

Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

Ländern und von den Gemeinden zu<br />

besorgen sind, müssen nach einfachen,<br />

sachlichen Kriterien neu verteilt werden!<br />

Die in der Bundesverfassung festgelegt,<br />

zum Teil noch<br />

auf die Monarchie<br />

zurückgehende Aufga-<br />

benverteilung hat sich<br />

überlebt, sie hat in vielen<br />

Bereichen zu<br />

einem Kompetenzdschungel<br />

geführt und<br />

ist dringend an die<br />

geänderten Lebensverhältnisse<br />

und an die<br />

Herausforderungen<br />

der Zukunft anzupassen.<br />

Im Klartext: Eine wirklich<br />

wirksame Verwaltungsreform<br />

kann nur<br />

der zweite Schritt nach einer Verfassungsreform<br />

sein. Sie kann erst in<br />

Angriff genommen werden, wenn die<br />

Bundesverfassung geändert ist, wenn<br />

die Aufgaben neu und sinnvoll verteilt<br />

sind.<br />

Kompetenzdschungel<br />

Schule<br />

Ein typisches Beispiel für den Wildwuchs,<br />

der im Lauf der Jahrzehnte entstanden<br />

ist, ist das Pflichtschulwesen.<br />

Man muss wirklich kein Experte sein,<br />

um zu erkennen, welcher Koordinierungsbedarf<br />

hier besteht und dass die<br />

Die Aufgaben,<br />

die von Bund, von<br />

den Ländern und von<br />

den Gemeinden zu<br />

besorgen sind, müssen<br />

nach einfachen,<br />

sachlichen Kriterien<br />

neu verteilt werden.<br />

Diskussion um eine Abschaffung der<br />

Landesschulräte weit an den tatsächlichen<br />

Problemen vorbei geht.<br />

Die Errichtung und Erhaltung der<br />

Schulgebäude fällt in<br />

den Verantwortungsbereich<br />

der Gemeinden,<br />

für die Lehrer sind die<br />

Länder zuständig. Die<br />

Bezahlung der Pädagogen<br />

obliegt allerdings<br />

dem Bund, während für<br />

das übrige Personal wieder<br />

die Gemeinden<br />

zuständig sind.<br />

Für die Schulbücher tritt<br />

der Bund als Zahler auf.<br />

Wird aber das Schulbuch<br />

durch den Computer<br />

ersetzt – was immer<br />

häufiger vorkommt und<br />

im Sinn des Auftrags, die Jugend auf<br />

die Herausforderungen der modernen<br />

Arbeitswelt vorzubereiten, auch positiv<br />

zu bewerten ist –, dann stellt das einen<br />

„Sachaufwand“ dar, der wiederum von<br />

den kommunalen Schulerhaltern zu<br />

finanzieren ist.<br />

Noch komplizierter wird es beim<br />

Schülertransport. Der Bund ist in weiten<br />

Bereichen der Zahler, aber er reduziert<br />

auf dem Erlassweg seine Beiträge,<br />

so dass die Gemeinden immer mehr<br />

zuschießen müssen, um den Schülertransport<br />

aufrecht zu erhalten. So will<br />

der Bund etwa den Unternehmern die<br />

Fahrt vom Standort zum ersten abzuholenden<br />

Kind bzw. zurück nicht mehr


ezahlen. Das<br />

trifft besonders<br />

kleine Gemeinden<br />

im ländlichen<br />

Raum mit<br />

geringer Siedlungsdichte<br />

und<br />

langen Transportwegen.<br />

Wenn dann vernünftigerweise<br />

in einem Schulbus<br />

auch noch<br />

Kindergartenkinder mitbefördert<br />

werden, dann wird die Administration<br />

endgültig zum Albtraum.<br />

Dass hier endlich klare Strukturen<br />

zu schaffen sind, liegt wohl auf der<br />

Hand.<br />

Überschneidungen, Doppelgleisigkeiten<br />

und Kompetenzenwirrwarr<br />

gibt es aber auch noch in vielen<br />

anderen Bereichen, etwa im<br />

Gesundheitswesen und im Sozialbereich.<br />

Hier liegt auch ein gewaltiges Einsparungspotenzial.<br />

Allerdings: Einfach eine Zahl in den<br />

Raum zu stellen – die Länder und<br />

die Gemeinden sollen 20.000<br />

Dienstposten einsparen – ist wenig<br />

hilfreich. Denn Einsparungen sind<br />

nur eine Seite der Medaille. Die<br />

andere – noch wichtigere – ist die<br />

Verbesserung des Services für die<br />

Bürger.<br />

Gemeinden brauchen<br />

finanzielle Sicherheit<br />

Mit der Schaffung klarer Strukturen<br />

und Kompetenzen und mit der<br />

Beseitigung von Doppelgleisigkeiten<br />

in der Verwaltung muss daher<br />

unbedingt ein weiterer Schritt<br />

erfolgen.<br />

Nämlich<br />

die<br />

Kostenschätzung<br />

und -<br />

zuordnung.<br />

Jede Verwaltungsvereinfachung,<br />

die wirklichsinnvoll<br />

ist,<br />

weil sie<br />

Einsparungen<br />

sind eine Seite<br />

der Medaille.<br />

Die andere –<br />

wichtigere – ist<br />

die Verbesserung<br />

des Services für<br />

die Bürger.<br />

Die Gemeinden<br />

brauchen aber, wenn<br />

sie neue Aufgaben<br />

übernehmen – und sie<br />

tun das gerne –, auch<br />

die entsprechenden<br />

Mitteln und finanzielle<br />

Sicherheit.<br />

den Menschen zugute kommt, läuft<br />

letztlich auf eine Verlagerung der<br />

Aufgaben näher zum Bürger hinaus,<br />

also in Richtung Gemeinden.<br />

Gemeindebund<br />

Dazu bekennen sich die Kommunen,<br />

sie haben längst bewiesen,<br />

dass sie bereit sind, Verantwortung<br />

und Arbeit zu übernehmen. Die<br />

Ausstellung von Personalausweisen<br />

und Reisepässen, die Führung des<br />

Zentralen Melderegisters und vieles<br />

andere mehr – alles das sind Aufgaben,<br />

die eigentlich nicht in die<br />

Kompetenzen der Gemeinden fallen,<br />

die sie aber im Interesse des<br />

Gesamtstaates und der Bürger<br />

übernommen haben bzw. an denen<br />

sie mitwirken. Und zwar ohne<br />

dafür bisher einen Kostenersatz zu<br />

erhalten. Das aber kann nicht der<br />

Weg einer Verwaltungsreform im<br />

Sinn der Bürgernähe und des Bürgerservices<br />

sein. Die Gemeinden<br />

brauchen,<br />

wenn sie<br />

neue<br />

Aufgaben<br />

übernehmen<br />

–<br />

und sie<br />

tun das<br />

gerne –,<br />

auch die<br />

entsprechenden<br />

Mitteln<br />

und<br />

finanzielleSicherheit.<br />

Dann werden sie auch weiterhin<br />

beweisen: Die kleinen Verwaltungseinheiten<br />

sind nicht nur näher beim<br />

Bürger, sie können auch am kostengünstigsten<br />

wirtschaften.<br />

Eines der zentralen Themen des<br />

Verfassungskonvents muss daher<br />

sein: Jede Aufgabe ist auch im<br />

Zusammenhang mit den zu ihrer<br />

Erfüllung notwendigen finanziellen<br />

Mittel zu sehen. Die kommunalen<br />

Interessenvertretungen jedenfalls<br />

gehen in die Gespräche mit dem<br />

Grundprinzip: „Alles was machbar<br />

ist zu den Gemeinden, zur bürgernächsten<br />

Gebietskörperschaft –<br />

bei entsprechender Abdeckung der<br />

Kosten!“<br />

Mit der Schaffung<br />

klarer Strukturen<br />

und Kompetenzen und<br />

mit der Beseitigung von<br />

Doppelgleisigkeiten in<br />

der Verwaltung muss<br />

daher unbedingt ein<br />

weiterer Schritt erfolgen:<br />

Kostenschätzung<br />

und -zuordnung.<br />

Österreichs Staatswesen im<br />

Umbruch? Eine wirklich wirksame<br />

Verwaltungsreform kann nur der<br />

zweite Schritt nach einer Verfassungsreform<br />

sein. Sie kann erst in<br />

Angriff genommen werden, wenn<br />

die Bundesverfassung geändert ist,<br />

wenn die Aufgaben neu und sinnvoll<br />

verteilt sind.<br />

KOMMUNAL 9


Gemeindebund<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Generaldirektor Dr. Reinhard<br />

Platzer (<strong>Kommunal</strong>kredit)<br />

und o.Univ.Prof. Dr. Markus<br />

Achatz: Größere Eigenverantwortung<br />

sowie kostenorientierte<br />

Optimierung der Leistungen<br />

weisen den Gemeinden<br />

den Weg in die Zukunft.<br />

Heißes Eisen Verwaltungsreform und Kompetenzaufteilung<br />

Mutige Reformen und<br />

Politik mit Augenmaß<br />

„Weg vom Kompetenzdschungel und Doppelgleisigkeiten zu mehr Bürgernähe durch<br />

größere Eigenverantwortung und neue Kernkompetenzzuteilung.“ Diese zentrale<br />

Forderung von Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer leitete eine<br />

vielbeachtete Pressekonferenz Mitte Jänner ein.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

„Schluss mit dem Kompetenzdschungel in<br />

verschiedensten Verwaltungsbereichen! –<br />

hin zu einer Neuregelegung<br />

der<br />

Kernkompetenzzuteilung<br />

und<br />

nicht nur mehr<br />

Eigenständigkeit,<br />

sondern auch<br />

mehr Eigenverantwortung<br />

für<br />

die Gemeinden!“,<br />

fordert Bgm. HelmutMödlhammer<br />

im Rahmen<br />

einer Pressekon-<br />

»<br />

ferenz in Wien.<br />

Die Gemeinden Die Überschneidungen<br />

und Dop-<br />

sollten entscheipelgleisigkeitenden, wie die Kin- erschweren<br />

sowohl ein effiziderbetreuung<br />

im<br />

«<br />

entes Arbeiten als<br />

Ort ausschaut. sie auch den Blick<br />

auf potentielle<br />

Helmut Mödlhammer Einsparungspo-<br />

über Bürgernähe<br />

tentiale trüben:<br />

Der Kompetenzschungel<br />

wäre durch klare Regelungen<br />

der Verfassungsbestimmungen auf Ebene<br />

10 KOMMUNAL<br />

von Bund, Ländern und Gemeinden vermeidbar:<br />

Die Vertreter des Gemeindebundes<br />

werden im Rahmen des Konvents<br />

eine effiziente Neuordnung der Kompetenzen<br />

fordern: Die Nähe zum Bürger,<br />

Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

sollen keine leeren Floskeln,<br />

sondern Leitmotiv des Handelns sein –<br />

kleine Verwaltungseinheiten können am<br />

kostengünstigsten wirtschaften. „Alles,<br />

was machbar ist zu den Gemeinden – bei<br />

entsprechender Abdeckung der Kosten!“,<br />

gibt Präsident Mödlhammer in diesem<br />

Zusammenhang die Devise für die Beteiligung<br />

am Österreich-Konvent aus.<br />

Einsparungspotentiale<br />

Einsparungspotenziale sind quer durch<br />

alle Verwaltungsebenen und –bereiche<br />

möglich: Zum Beispiel kann die effiziente<br />

Verwendung des Pflegegeldes, durchsichtigere<br />

Sockelbeträge bei der Spitalsfinanzierung,<br />

Zusammenführung der Förde-<br />

Personalleistungen der Gemeinden an den ordentlichen Einnahmen,<br />

Angabe des prozentuellen Ausmaßes für den Zeitraum 1999 bis 2001<br />

Gemeinden<br />

bundesländerweise 1999 2000 2001<br />

Burgenland 19,18 % 18,82 % 18,45 %<br />

Kärnten 22,98 % 23,96 % 22,77 %<br />

Niederösterreich 21,60 % 21,68 % 20,60 %<br />

Oberösterreich 25,62 % 23,94 % 23,38 %<br />

Salzburg 26,54 % 23,96 % 23,03 %<br />

Steiermark 21,86 % 22,13 % 21,01 %<br />

Tirol 19,65 % 19,56 % 18,78 %<br />

Vorarlberg 24,29 % 23, 91 % 23,62 %<br />

Bundessumme gesamt 24,88 % 26,42 % 26,12 %


ung in der Siedlungswasserwirtschaft,<br />

mehr Eigenständigkeit im Kinderbetreuungs-<br />

und Pflichtschulbereich für die<br />

Kommunen angeführt werden, wobei<br />

sich Mödlhammer in diesem Kontext klar<br />

positioniert: „Die Gemeinden entziehen<br />

sich auch nicht der Verantwortung in<br />

sozial heiklen Bereichen, in denen<br />

gespart werden muss!“<br />

Ein Paradebeispiel für Ineffizienz sei der<br />

Kompetenzsdschungel im Pflichtschulwesen:<br />

Der Bund ist zuständig für Schulbuchkosten,<br />

Bezahlung des Lehrpersonals;<br />

die Einstellung des Lehrpersonals<br />

liegt beim Land, Reinigungspersonal,<br />

Betrieb, EDV-Ausstattung und Lehrmittel<br />

sind im Kompetenzbereich der<br />

Gemeinde. „Hier soll Gesamtverantwortung<br />

und Politik mit Augenmaß Platz<br />

greifen!“, appelliert Mödlhammer sowohl<br />

an den Österreich-Konvent als auch an<br />

die künftige Bundesregierung.<br />

Doppelgleisigkeiten<br />

Die Verwaltungsreform zeigt bereits erste<br />

optische Erfolge: Sowohl dem Bund als<br />

auch den Ländern<br />

gelang es, von 2000 bis<br />

2001 seine Personalkosten<br />

reduzieren: Dies<br />

gelang vor allem durch<br />

Ausgliederungen, Kompetenzübertragungen<br />

an die nächstgeordnete<br />

»<br />

Gebietskörperschaft.<br />

Das Ausgliederungspotential<br />

mangelt allerdings<br />

den Gemeinden.<br />

„Bürgernähe ist mit<br />

Kosten verbunden – die<br />

Kompetenzverschiebung<br />

zur Gemeinde ist<br />

sinnvoll: Allerdings<br />

erschwert sie Personalreduktionen<br />

auf kommunaler<br />

Ebene und ist<br />

ohne entsprechende Abgeltungen nur<br />

Kosmetik!“ Dies beweist der Anstieg der<br />

Personalleistungen der Gemeinden an<br />

den ordentlichen Einnahmen (siehe<br />

Tabelle: „Personalleistungen der Gemein-<br />

»<br />

den an den ordentlichen Einnahmen,<br />

Angabe des prozentuellen Ausmaßes für<br />

den Zeitraum 1999 bis 2001“).<br />

Investitionsfähigkeit der<br />

Gemeinden erhalten<br />

Ein zentraler Punkt in der Bundesstaatsreform<br />

ist für Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor<br />

der<br />

Alles, was<br />

machbar ist zu den<br />

Gemeinden – bei<br />

entsprechender<br />

Abdeckung der<br />

Kosten.<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria,<br />

der Spezialbank<br />

für<br />

Public<br />

Finance, die<br />

«<br />

Investitionsfähigkeit<br />

der<br />

Gemeinden zu<br />

Helmut Mödlhammer halten. Mehr<br />

über eine neue Kompetenz- als 50 Prozent<br />

verteilung im Staat aller öffentlichenInvestitionen<br />

kommen von den Gemeinden. Sie<br />

sind größter öffentlicher Investor und<br />

einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren,<br />

insbesondere im ländlichen Raum. Platzers<br />

Wunsch: „Diese Rolle darf nicht weiter<br />

gefährdet werden. Im Gegenteil,<br />

Gemeinden müssen weiterhin offensiv in<br />

Infrastruktur investieren. Fallen sie als<br />

Investor aus, besteht die Gefahr, dass wir<br />

die derzeitige Wachstumschance Zentraleuropa<br />

nicht nutzen und insbesondere<br />

die Grenzregionen der Entwicklung nur<br />

hinterherhinken können.“<br />

Zur Gegenfinanzierung der Infrastrukturinvestitionen<br />

wären laut Platzer folgende<br />

Maßnahmen notwendig: Ein neues Aufgabenverständnis:<br />

Gewährleistung für die<br />

Daseinsvorsorge übernehmen.<br />

Das heißt<br />

erstens, dass die<br />

öffentliche Hand in<br />

Zukunft nicht alles selber<br />

machen muss:<br />

Aufgaben könnten<br />

auch vermehrt von<br />

privaten Partnern<br />

übernommen werden.<br />

Die öffentliche Hand<br />

darf sich aber auch<br />

nicht aus der Verantwortungverabschie-<br />

«<br />

den. Zweitens<br />

gehören Mittel und<br />

Aufgaben zusammen,<br />

drittens muss flexibler<br />

Personaleinsatz möglich<br />

sein, viertens ist<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber innovativen<br />

Ansätzen (neue Finanzierungsmodelle<br />

wie Cross Border Lease und struktu-<br />

Die Gemeinden<br />

müssen nicht alles selber<br />

machen, dürfen<br />

sich aber auch nicht<br />

aus der Verantwortung<br />

verabschieden.<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

über die Daseinsvorsorge<br />

Ausführliche Unterlagen sind auf<br />

www.gemeindebund.at oder<br />

www.kommunalkredit.at erhältlich.<br />

Gemeindebund<br />

Information ist<br />

die Zukunft<br />

Österreichs Gemeinden bauen ihre Zukunft<br />

auf Information. Das garantiert eine europaweit<br />

einzigartige Publikations-Kooperation,<br />

die im Rahmen der Pressekonferenz unterzeichnet<br />

wurde. Für Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer ist das ein<br />

besonderer Erfolg, denn für Österreichs<br />

Gemeinden ist es enorm wichtig, auf dem<br />

neuesten Stand zu sein.<br />

Die neue Publikations-Partnerschaft baut auf<br />

das Fundament der bisher bereits erfolgreichen<br />

„Schriftenreihe“ des<br />

Gemeindebundes.<br />

Weitere Säulen der Partnerschaft<br />

sind eine unter<br />

dem Titel „RFG - Recht<br />

und Finanzen der<br />

Gemeinden“ einmal im<br />

Quartal erscheinende<br />

Fachzeitschrift, wissenschaftliche<br />

Fachbücher<br />

zu kommunalen Themenstellungen<br />

sowie<br />

einmal jährlich eine<br />

Fachtagung. „Eine Informationsschiene<br />

höchster<br />

wissenschaftlicher und<br />

praxisrelevanter Standards ist für die<br />

O. Univ. Prof. Dr.<br />

Markus Achatz.<br />

Gemeinden und deren Bediensteten in allen<br />

kommunalrelevanten Bereichen gewährleistet“,<br />

freuen sich Hofrat Dr. Robert Hink,<br />

Generalsekretär des Gemeindebundes, und<br />

Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit, die beiden Herausgeber<br />

der neuen Fach-Medien.<br />

Für Univ.-Prof. Dr. Markus Achatz, Schriftenleiter<br />

der Fachzeitschrift, ist es wichtig, dass<br />

in Zeiten knapper werdender öffentlicher<br />

Mittel kostenorientierte Optimierungen in<br />

juristischen wie auch in betriebswirtschaftlichen<br />

Hinsicht von den Gemeinden genutzt<br />

werden können.<br />

„Sowohl im Rahmen meiner wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit als Universitätsprofessor an<br />

der Universität Linz wie auch in meiner<br />

Beratungspraxis im Rahmen der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungskanzlei<br />

Leitner + Leitner habe ich festgestellt,<br />

dass hier für Gemeinden zum Teil erhebliche<br />

Potenziale noch nicht genutzt sind“, so<br />

Achatz. Ziel dieses Medien-Projektes ist es,<br />

gemeinsam mit kompetenten Partnern in<br />

Zeiten nicht vorhandener finanzieller Spielräume<br />

für Gemeinden Informationen, Beratungsansätze<br />

und Gestaltungsvorschläge zu<br />

vermitteln, die helfen können, die bestehenden<br />

finanziellen Zwänge zu lindern.<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von KOMMUNAL<br />

stellen wir die Kooperation ausführlicher dar.<br />

KOMMUNAL 11


Getränkesteuer<br />

Der Getränkeabgabeausgleich für das Jahr 2002<br />

Konjunktur beeinflusst<br />

Höhe des Ausgleiches<br />

Entwicklung Getränkeabgabeausgleich 2001/2002 länderweise 1)<br />

Der zwischen dem Bund und den<br />

Gemeinden durch Aufhebung der<br />

Getränkeabgabe (EuGH-Erkenntnis)<br />

vereinbarte Getränkeabgabeausgleich<br />

aus dem Jahr 2000 wurde an das<br />

Umsatzsteueraufkommen gekoppelt,<br />

womit die Höhe des Getränkeabgabeausgleiches<br />

vom Konjunkturverlauf<br />

beeinflusst ist.<br />

Mit dem Aufkommen der Umsatzsteuer<br />

für den Monat Oktober 2002 liegen die<br />

Grundlagen für den Getränkeabgabeausgleich<br />

kassenmäßig für das laufende<br />

Jahr vor.<br />

Das BMF hat den Getränkeabgabeausgleich<br />

für das Jahr 2002 länderweise<br />

wie folgt berechnet.<br />

12 KOMMUNAL<br />

1-12/2001 1-12/2002 +/- %<br />

Burgenland 7.631 7.852<br />

Kärnten 26.017 26.632<br />

Niederösterreich 46.511 47.599<br />

Oberösterreich 44.694 45.724<br />

Salzburg 28.851 29.547<br />

Steiermark 40.115 41.019<br />

Tirol 44.476 45.489<br />

Vorarlberg 14.753 15.081<br />

Wien 53.269 54.517<br />

Summe 306.317 313.460 +2,33 %<br />

Beträge in 1.000 Euro<br />

1) Getränkeabgabeausgleich einschließlich Zwischenabrechnung<br />

Vom im Jahre 2000 vereinbarten<br />

Getränkesteuerausgleich in Höhe von<br />

4.500 Millionen Schilling (rund 327<br />

Millionen € ) entfällt größenordnungsmäßig<br />

vom jeweiligen jährlichen valorisierten<br />

Vergütungsbetrag (Dynamik der<br />

Umsatzsteuer) der größte Teil auf die<br />

Ertragsanteilvorschüsse (siehe Tabelle<br />

„Entwicklung Getränkeabgabeausgleich<br />

...“), ein Teil fließt den Gemeinden<br />

durch Umschichtungen innerhalb der<br />

Ertragsanteile zu, bedingt durch<br />

diverse Vorwegabzüge (System des<br />

Finanzausgleiches) und ein Teil wird<br />

im Wege der jährlichen Zwischenabrechnung<br />

überwiesen.


Verwirrung um das „Passamt Gemeindestube“<br />

So mancher Bürgermeister staunte<br />

nicht schlecht, als er zum Jahresausklang<br />

in der letzten Dezemberwoche<br />

aus den Medien erfahren durfte, eine<br />

neue Kompetenz zugewiesen bekommen<br />

zu haben: „Ab 1. Februar 2003<br />

gibt es Reisepässe nicht mehr bei Polizei<br />

und Gendarmerie, sondern in den<br />

Gemeinde- bzw. Magistratsstuben. Die<br />

Kompetenz wandert direkt an die Bürgermeister.<br />

Auch die Fundämter werden<br />

von der Exekutive zu den Gemeinden<br />

übersiedelt... „, war etwa am<br />

28.12.2002 in den Salzburger Nachrichten<br />

Schwarz auf<br />

Weiß nachzulesen,<br />

die es sämtlichen<br />

anderen Tageszeitungen<br />

das Passwesen<br />

betreffend<br />

gleich machte.<br />

Trotzdem einige<br />

Bürger schon zur<br />

kürzeren Reise in<br />

manche Gemeindestubeaufbrachen<br />

und in den<br />

Amtsräumen der<br />

Kommunen Verwirrung<br />

stifteten,<br />

blieb eine Berichtigung<br />

seitens der Medien aus; lediglich<br />

auf das Bundesministerium für Inneres<br />

war Verlass, die Zeitungsente als solche<br />

zu enttarnen:<br />

„Die Übernahme der Passangelegenheiten<br />

erfolgt nur durch die Magistrate<br />

bzw. Bürgermeister jener Städte, in<br />

denen eine Bundespolizeidirektion<br />

errichtet ist. Eine mediale Umsetzung<br />

vor Übernahme der Agenden wird noch<br />

erfolgen“, stellt Dr. Heinrich Pawlicek,<br />

der Verantwortliche für das Passwesen<br />

und Koordinator für das Übernahmeprojekt<br />

im Innenministerium, die Kompetenzneuregelung<br />

klar.<br />

Änderungen im<br />

Passgesetz 1992<br />

Die wesentliche Änderung im Passgesetz<br />

(1992, BGBl. Nr.<br />

839/1992) ist allerdings<br />

im § 16. (1) erfolgt:<br />

„Die Ausstellung, die<br />

Verlängerung der Gültigkeitsdauer,<br />

die Erweiterung<br />

des Geltungsbereiches,<br />

die Änderung,<br />

die Entziehung und die<br />

Einschränkung von Rei-<br />

«<br />

sepässen obliegen bei<br />

gewöhnlichen Reisepässen<br />

im Inland den<br />

Bezirksverwaltungsbehörden,<br />

im örtlichen<br />

Wirkungsbereich einer<br />

Bundespolizeidirektion<br />

dem Bürgermeister, im Ausland den<br />

Vertretungsbehörden.“<br />

Für Gemeinden ändert<br />

sich vorerst nichts<br />

Für den überwiegenden Großteil der<br />

Gemeinden ändert sich demnach<br />

nichts: Die meisten Gemeindestuben<br />

Recht & Verwaltung<br />

Nur wenige Pässe<br />

treten diese Reise an...<br />

Medien können schon kräftig für Verwirrung sorgen. Zuletzt sorgten Meldungen<br />

über geänderte Zuständigkeiten beim Passwesen für Kopfweh in Österreichs<br />

Gemeindestuben. KOMMUNAL klärt die Zuständigkeiten auf.<br />

◆ Mag. Petra Schröder<br />

»<br />

Die Übernahme der<br />

Passangelegenheiten<br />

erfolgt nur durch die<br />

Magistrate bzw.<br />

Bürgermeister jener<br />

Städte, in denen eine<br />

Bundespolizeidirektion<br />

errichtet ist.<br />

Klarstellung des<br />

Innenministeriums<br />

Reisepässe: Die meisten Gemeindestuben<br />

bleiben weiterhin lediglich<br />

Annahme- und Abgabestelle.<br />

bleiben weiterhin lediglich Annahmeund<br />

Abgabestelle. Um dennoch Wartezeit<br />

zu sparen und den Reisepass –<br />

wenn nicht beim Gemeindeamt<br />

abwickelbar – so schnell als möglich zu<br />

erhalten, empfiehlt es sich, die Check-<br />

Liste für den Pass-Neuantrag, zu befolgen:<br />

◆ Alter Reisepass (falls vorhanden),<br />

◆ Geburtsurkunde (falls im „alten“ Reisepass“<br />

kein Geburtsort eingetragen<br />

ist),<br />

◆ zwei gleiche Passbilder<br />

(Format 3,5x 4,5 cm),<br />

◆ entsprechende Dokumente bei<br />

Namensänderung (Hochzeit, Scheidung<br />

oder Erwerb eines akademischen<br />

Grades).<br />

Ist kein Reisepass vorhanden oder der<br />

alte mehr als fünf Jahre abgelaufen,<br />

benötigt man zusätzlich einen Amtlichen<br />

Lichtbildausweis, Geburtsurkunde<br />

und einen Staatsbürgerschaftsnachweis.<br />

◆ Mag. Petra Schröder<br />

ist Pressereferentin des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 13


Finanzen<br />

Die Haushaltskoordinierung im Stabilitätspakt 2001<br />

Mittelfristig planen,<br />

gegenseitig informieren<br />

Mit dem Österreichischen Stabilitätspakt 2001 haben sich Bund, Länder und<br />

Gemeinden verpflichtet, die Stabilitätsorientierung ihrer Haushalte zu verstärken.<br />

KOMMUNAL beleuchtet, wozu sich die Gemeinden tatsächlich verpflichtet haben und<br />

was das für die kommunalen Haushalte bedeutet.<br />

◆ Dietmar Pilz<br />

Der Stabilitätsbeitrag der österreichischen<br />

Gemeinden zum gesamtstaatlichen<br />

Konsolidierungspfad besteht in<br />

einem für die Jahre 2001 bis 2004 ausgeglichenen<br />

Haushaltsergebnis nach<br />

ESVG 95 (Europäisches System der<br />

volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung).<br />

Zur effektiven Umsetzung der Verpflichtungen<br />

des Stabilitätspaktes<br />

haben die drei Ebenen der Gebietskörperschaften<br />

ihre Haushaltsführung zu<br />

koordinieren.<br />

Haushaltskoordinierung<br />

Der Artikel 6 des Österreichischen Stabilitätspaktes<br />

regelt die Haushaltskoordinierung<br />

der Gebietskörperschaften.<br />

Dazu wurden auf Landes- sowie auf<br />

Bundesebene Koordinationsgremien<br />

eingerichtet. Aus Gemeindesicht ist die<br />

mittelfristige Ausrichtung der Haushaltsführung<br />

und die wechselseitige<br />

◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

14 KOMMUNAL<br />

Information darüber eine der wesentlichsten<br />

Maßnahmen zur Einhaltung<br />

der vereinbarten Stabilitätsbeiträge<br />

(Null-Defizit für die Gemeinden).<br />

Mittelfristige Ausrichtung<br />

der Haushaltsführung<br />

Nach Artikel 7 des Österreichischen<br />

Stabilitätspaktes haben Bund, Länder<br />

und Gemeinden die mittelfristige Orientierung<br />

der Haushaltsführung sicherzustellen.<br />

Diese Sicherstellung der mittelfristigen<br />

Orientierung soll durch die aktuellen<br />

Planungen für die mittelfristige Orien-<br />

tierung der Haushaltsführung erfolgen,<br />

die zwar von dem einzelnen Finanzausgleichspartner<br />

jeweils für sich zu erstellen<br />

sind, aber ebenfalls dem System der<br />

Haushaltskoordinierung unterliegen.<br />

Durch die Vereinbarung von Berichtspflichten<br />

und Terminen wird der<br />

gegenseitige Informationsfluss und<br />

letztlich die Koordinierung der Haushaltsergebnisse<br />

möglich sein.<br />

Frist für die Gemeinden<br />

Die österreichischen Gemeinden haben<br />

über die mittelfristige Ausrichtung der<br />

Haushaltsführung dem Landeskoordinationskomitee<br />

bis jeweils 31. Juli zu<br />

berichten. Gemeinden mit mehr als<br />

20.000 Einwohnern haben gleichzeitig<br />

auch dem Österreichischen Koordinationskomitee<br />

zu berichten.<br />

Berichtswesen<br />

Zeitraum für die mittelfristige Ausrichtung<br />

Jahr X -1 Jahr X Jahr X +1 Jahr X +2<br />

[2002] [2003] [2004] [2005]<br />

Die mittelfristige Ausrichtung der Haushaltsführung<br />

umfasst einen 4-Jahreszeitraum,<br />

der sich am Jahr 2003 so<br />

darstellt (siehe Tabelle „Zeitraum für<br />

die mittelfristige Ausrichtung“).<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

für die Berechnungsgrundlagen<br />

(Veränderungen zum Vorjahr in Prozenten)<br />

werden zum Teil vom Bund<br />

(Bruttoinlandsprodukt real und nomi-<br />

nell Verbraucherpreisindex, Lohn- und<br />

Gehaltssumme) und zum Teil von den<br />

Ländern (Ertragsanteile der Gemeinde,<br />

Landesumlage, Sozialhilfeumlage,<br />

Krankenanstalten-Umlage) zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die Darstellung der Haushaltsabwicklung<br />

der Gemeinde selbst hat sich an<br />

der Anlage 5b der VRV zu orientieren.<br />

Bei einem negativen Finanzierungssaldo<br />

(Maastricht-Defizit) sind von den<br />

Gemeinden jene Maßnahmen ergänzend<br />

zu beschreiben, die zur Verbesserung<br />

des Saldos beitragen und zwar<br />

getrennt in nachhaltige Maßnahmen<br />

und Einmaleffekte (z.B. Privatisierungen).


Dazu hat das Bundeskoordinationskomitee<br />

unter Vorsitz von Bundesminister<br />

Karl-Heinz Grasser am 30. Oktober<br />

2002 ein Formblatt beschlossen, Dieses<br />

Formblatt ist von den Gemeinden ab<br />

dem Jahr 2003 zu verwenden. Zur Verfügung<br />

gestellt wird es von den<br />

Gemeindeaufsichtsbehörden über die<br />

Landeskoordinierungskomitees.<br />

In einer der nächsten Folgen des <strong>Kommunal</strong><br />

wird dieses Formblatt noch<br />

näher erläutert werden.<br />

Prognose Ertragsanteile<br />

bis 2005<br />

Mit der Steuerprognose des BMF mit<br />

Stand Oktober 2002 wurden für die<br />

Haushaltskoordinierung der Gemeinden<br />

die kassenmäßigen Ertragsanteile länderweise<br />

bis zum Jahr 2006 ermittelt.<br />

Die Berechnungen der Ertragsanteile ab<br />

dem Jahr 2005<br />

erfolgten grundsätzlich<br />

nach der derzeitigen<br />

Rechtslage.<br />

Unter Bezug auf<br />

Artikel 6 des ÖsterreichischenStabilitätspaktes<br />

2001<br />

wurden diese Prognosedaten<br />

vom<br />

BMF den Gemeindeaufsichtsbehörden<br />

bzw. den<br />

Gemeindeninteressenvertretungen<br />

übermittelt (siehe<br />

Tabelle „Länderweise Entwicklung der<br />

kassenmäßigen Ertragsabteile“).<br />

Der erhoffte<br />

Konjunkturaufschwung<br />

zeigt sich aber – wie<br />

dies auch international<br />

gesehen wird – erst ab<br />

dem Jahr 2004 ab.<br />

Für die mittelfristige Einnahmenschätzung<br />

der Gemeindeertragsanteile können<br />

die tabellarisch<br />

dargestellten Ertragsanteilevorschauen<br />

(länderweise Dyna-<br />

mik) im wesentlichen<br />

als Grundlage für die<br />

Ermittlung der Haushaltsergebnisse<br />

der<br />

Gemeinden herangezogen<br />

werden. Der<br />

erhoffte Konjunkturaufschwung<br />

zeigt sich<br />

aber – wie dies auch<br />

international gesehen<br />

wird – erst ab dem Jahr 2004 ab.<br />

Für die mittelfristige Berechnung der<br />

Ertragsanteileentwicklung von Einzel-<br />

Finanzen<br />

Länderweise Entwicklung der kassenmäßigen Ertragsanteile<br />

(ohne Spielbankenabgabe)<br />

Jahr X -1 Jahr X Jahr X +1 Jahr X +2<br />

[2002] [2003] [2004] [2005]<br />

vorläufig Prognose Prognose Prognose<br />

Burgenland 163,5 165,0 172,1 180,0<br />

Kärnten 406,1 406,5 424,0 443,8<br />

Niederösterreich 1.028,8 1.034,6 1.077,1 1.127,7<br />

Oberösterreich 1.002,6 996,1 1.040,9 1.090,2<br />

Salzburg 428,9 430,2 449,0 469,7<br />

Steiermark 805,0 806,0 840,8 879,5<br />

Tirol 539,8 539,7 565,7 590,4<br />

Vorarlberg 288,3 289,7 302,4 316,1<br />

Wien 1.610,8 1.603,5 1.661,9 1.744,4<br />

Summe 6.273,8 6.271,3 6.533,9 6.841,8<br />

+/- % gg. Vj. -0,04 +4,19 +4,7<br />

Beträge in Millionen Euro<br />

Aus Gemeindesicht ist die<br />

mittelfristige Ausrichtung<br />

der Haushaltsführung und<br />

die wechselseitige Information<br />

darüber eine der<br />

wesentlichsten Maßnahmen<br />

zur Einhaltung der vereinbarten<br />

Stabilitätsbeiträge<br />

gemeinden sind aber bundes- und landesgesetzliche<br />

Ausgleichsmechanismen<br />

(Finanzkraft/Finanzbedarfsausgleich,<br />

Gemeindekopfquotenausgleich, Umlagesysteme,<br />

Sockelbetragsregelung,<br />

etc.) zu berücksichtigen, die eine -<br />

wenn auch in der Regel marginale –<br />

Abweichung gegenüber dem Bundestrend<br />

mit sich bringen. Diese Berechnungen<br />

haben die Gemeindeaufsichtsbehörden<br />

vorzunehmen, und zwar im<br />

Rahmen der im Stabilitätspakt verankerten<br />

wechselseitigen Information.<br />

Diese Daten sind den Gemeinden so zu<br />

übermitteln, dass eine rechtzeitige<br />

Berichtspflicht, also die Übermittlung<br />

des Formblattes bis 31. Juli an die<br />

Gemeindeaufsichtsbehörden, sichergestellt<br />

ist.<br />

KOMMUNAL 15


Recht & Verwaltung<br />

Haften Gemeinden für fehlerhafte Baulandwidmungen?<br />

Ein Zivilgericht muss<br />

„Verschulden“ klären<br />

Flächenwidmungspläne und allfällige Haftungen der Gemeinden durch fehlerhafte<br />

Widmungen sind immer wieder Themen von Schlagzeilen. Nach dem Amtshaftungsgesetz<br />

(AHG) scheint die Lage klar: Für eine Haftung einer Gemeinde, selbst bei<br />

Feststellung eines rechtswidrigen Verhaltens, ist das Vorliegen eines Verschuldens<br />

Voraussetzung. KOMMUNAL beleuchtet diese komplizierte Materie.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

In der TV-Sendung „Volksanwaltschaft“<br />

mit Peter Resetarits vom 16.11.2002<br />

wurden die Fälle zweier steirischer<br />

Gemeinden behandelt, die schon vor<br />

Jahren in ihren Flächenwidmungsplänen<br />

Baulandwidmungen von Grundstücken<br />

vorgenommen haben, die sich<br />

bei der nunmehr beabsichtigten Bebauung<br />

als Abfalllagerstätten erwiesen<br />

haben, was ihre Bebauung unmöglich<br />

macht bzw. wesentlich erschwert.<br />

Volksanwältin Rosemarie Bauer hat<br />

dazu die Meinung vertreten, daß die<br />

Gemeinden an dieser Situation eine<br />

Mitschuld trifft und sie demnach<br />

zumindest für den aufgetretenen Schaden<br />

mithaften. Diese Aussage kann in<br />

dieser Form nicht unwidersprochen<br />

bleiben.<br />

Gemäß § 1 Abs.1 Amtshaftungsgesetz<br />

(AHG), BGBl.Nr. 20/1949, i.d.F. BGBl. I<br />

Nr. 194/1999, haften der Bund, die<br />

◆ Dr. Roman<br />

Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Franz Nistelberger<br />

und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />

16 KOMMUNAL<br />

Länder, die Bezirke, die Gemeinden,<br />

sonstige Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechts und die Träger der Sozialversicherung<br />

- im folgenden Rechtsträger<br />

genannt – nach<br />

den Bestimmungen<br />

des bürgerlichen<br />

Rechts für den Scha-<br />

den am Vermögen<br />

oder an der Person,<br />

den die als ihre<br />

Organe handelnden<br />

Personen in Vollziehung<br />

der Gesetze<br />

durch ein rechtswidriges<br />

Verhalten wem<br />

immer schuldhaft<br />

zugefügt haben; dem<br />

Geschädigten haftet<br />

das Organ nicht. Der<br />

Schaden ist nur in<br />

Geld zu ersetzen.<br />

Es ist nachfolgend<br />

daher zu prüfen, ob<br />

im Gegenstand die<br />

grundsätzlichen Voraussetzungen<br />

für<br />

eine Haftung nach dem AHG vorliegen.<br />

Aufgrund des AHG haften die Gemeinden<br />

nach den ...<br />

. . . Bestimmungen des<br />

Bürgerlichen Rechts<br />

Das AHG ist eine „lex specialis“ zu den<br />

schadenersatzrechtlichen Bestimmun-<br />

Rechtsträger<br />

haften nach den<br />

Bestimmungen des<br />

bürgerlichen Rechts<br />

für den Schaden am<br />

Vermögen oder an<br />

der Person, den die<br />

als ihre Organe<br />

handelnden Personen<br />

in Vollziehung der<br />

Gesetze ... zugefügt<br />

haben.<br />

gen des Bürgerlichen Rechts. Es stellt<br />

eine abschließende Regelung der Haftung<br />

von Rechtsträgern für Schäden<br />

aus hoheitlichem Verhalten ihrer<br />

Organe dar. Das bedeutet,<br />

daß für Schäden aus<br />

hoheitlichem Verhalten<br />

nur Schadenersatzan-<br />

sprüche und nicht auch<br />

andere privatrechtliche<br />

Ansprüche (z.B. Besitzstörungsansprüche)<br />

im<br />

Zivilrechtsweg geltend<br />

gemacht werden können.<br />

. . . für Schaden<br />

an Vermögen<br />

oder Person<br />

Das AHG spricht nur vom<br />

Ersatz des Schadens am<br />

Vermögen und an der Person.<br />

Trotzdem scheint<br />

auch die Geltendmachung<br />

immateriellen Schadens<br />

(z.B. Schmerzen bei Körperverletzung)<br />

in gewissen Fällen nicht<br />

ausgeschlossen zu sein.<br />

. . . für die als Organe<br />

handelnden Personen<br />

Darunter sind alle physischen Personen<br />

zu verstehen, die für die Gemeinde<br />

handeln, also nicht nur der Bürgermeister,<br />

der Gemeindevorstand und der


Gemeinderat, sondern auch Gemeindebedienstete,<br />

Amtssachverständige<br />

sowie Personen, die durch privatrechtlichen<br />

Vertrag (Werkvertrag) oder durch<br />

Realakt bestellt sind. Die Organbestellung<br />

setzt nicht die Einbindung in den<br />

Weisungszusammenhang voraus. Daß<br />

demnach der Gemeinderat, der in aller<br />

Regel den Flächenwidmungsplan zu<br />

beschließen hat, als Organ der Gebietskörperschaft<br />

„Gemeinde“ handelt, ist<br />

wohl unbestritten.<br />

. . . in Vollziehung der<br />

Gesetze<br />

In Vollziehung der Gesetze handelt eine<br />

Person dann, wenn sie im Rahmen der<br />

Gerichtsbarkeit oder der Hoheitsverwaltung<br />

tätig wird. Gemeint ist also die<br />

hoheitliche Tätigkeit. Daß die<br />

Beschlußfassung eines Flächenwidmungsplanes,<br />

der als Verordnung anzusehen<br />

ist und zu dessen Erlassung die<br />

Gemeinden aufgrund der jeweiligen<br />

Raumordnungsgesetze verpflichtet<br />

sind, in „Vollziehung der Gesetze“<br />

geschieht, ist ebenfalls unbestritten.<br />

... durch rechtswidriges<br />

Verhalten<br />

Ein haftungsbegründendes Organver-<br />

halten kann entweder<br />

in einer Handlung<br />

oder Unterlassung<br />

bestehen,<br />

wobei letztere nur<br />

dann zu einer Haftung<br />

führen kann,<br />

wenn eine Rechtspflicht<br />

zum Handeln<br />

bestand. Ob<br />

der Flächenwidmungsplan rechtswidrig<br />

erlassen wurde bzw. ob die verfügte<br />

Baulandwidmung dem Gesetz widerspricht<br />

und demnach fehlerhaft ist,<br />

kann nur im Wege eines Normprüfungsverfahrens<br />

vom Verfassungsgerichtshof<br />

festgestellt werden (SZ<br />

55/190).<br />

. . . wem immer schuldhaft<br />

zugefügt haben<br />

In Vollziehung der<br />

Gesetze handelt eine<br />

Person dann, wenn<br />

sie im Rahmen der<br />

Gerichtsbarkeit oder<br />

der Hoheitsverwaltung<br />

tätig wird.<br />

Als Geschädigter und somit aktiv zur<br />

Amtshaftungsklage legitimiert, kann<br />

jeder auftreten (auch Ausländer, wenn<br />

die Rechtsordnung des Heimatstaates<br />

die formelle Gegenseitigkeit gewährleistet).<br />

Für eine Haftung der Gemeinde, selbst<br />

bei Feststellung eines rechtswidrigen<br />

Verhaltens, ist also das Vorliegen eines<br />

Verschuldens Voraussetzung. Selbst<br />

wenn daher seitens des Verfassungsgerichtshofes<br />

festgestellt werden sollte,<br />

Recht & Verwaltung<br />

daß eine bestimmte Widmung<br />

in einem Flächenwidmungsplanrechtswidrig<br />

erfolgt ist, wird noch<br />

vom Zivilgericht, das über<br />

die Amtshaftungsansprüche<br />

abzusprechen hat,<br />

zu klären sein, ob auch ein<br />

Verschulden vorliegt. Erst<br />

wenn alle diese Voraussetzungen<br />

gegeben sind, kann es sohin zu<br />

einer Haftung der Gemeinde kommen.<br />

So gesehen sind die Aussagen von Frau<br />

VolksanwaltRosemarie<br />

Bauer in<br />

der von ihr<br />

getroffenen<br />

Art unrichtig.Ungeachtetdessen<br />

ist den<br />

Gemeinden<br />

jedoch zu<br />

empfehlen,<br />

bei der<br />

Erlassung<br />

oder Abänderung<br />

von<br />

örtlichen<br />

Den Gemeinden<br />

ist zu empfehlen, bei<br />

der Erlassung oder<br />

Abänderung von<br />

örtlichen Raumordnungsprogrammen<br />

im Hinblick<br />

auf allfällige Amtshaftung<br />

besondere Sorgfalt<br />

obwalten zu lassen.<br />

Raumordnungsprogrammen (Flächenwidmungsplänen)<br />

im Hinblick auf eine<br />

allfällige Amtshaftung besondere Sorgfalt<br />

obwalten zu lassen.<br />

KOMMUNAL 17


EU-Erweiterung<br />

Die Porträts der Beitrittsländer 2004<br />

Das Baltikum kommt<br />

geschlossen zur EU<br />

In den letzten <strong>Ausgabe</strong>n haben wir die Kandidatenländer Tschechien, Slowakei,<br />

Slowenien und Polen vorgestellt. Heute schauen wir ein Stück weiter nach<br />

Norden: In das Baltikum zu den drei Ländern Estland, Lettland und Litauen.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

„Skeptische“ Esten<br />

Estland ist die nördlichste baltische Republik.<br />

Auf einer Fläche von ungefähr der<br />

Hälfte Österreichs leben 1,4 Millionen<br />

Menschen. Seine geographische Lage hat<br />

bis heute wirtschaftlich-strategische<br />

Bedeutung, die vier ehemaligen Hansestädte,<br />

darunter die Hauptstadt Tallinn<br />

(Reval ca. 400.000 EW), geben beredtes<br />

Zeugnis über ein einst florierendes Wirtschaftsleben.<br />

Politische Entwicklung<br />

Die Esten gehören zur westfinnischen<br />

Völkerfamilie und konnten sich trotz<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

18 KOMMUNAL<br />

sehr langer fremder Herrschaft ihre<br />

Identität bewahren. Daraus resultiert<br />

auch ihre besondere Anlehnung an die<br />

nordischen Staaten. Neben der skandinavischen<br />

gibt es auch eine lange deutsche<br />

und russische Tradition in diesem<br />

Land. Am 24. Februar 1918 wurde die<br />

unabhängige Republik Estland proklamiert.<br />

Im Frieden von Dorpat (1920)<br />

wurde Estland von Sowjetrussland anerkannt.<br />

Dies hinderte aber nicht daran,<br />

dass die Sowjetunion<br />

es im Jahr 1940<br />

annektierte. Danach<br />

dauerte es 50 Jahre,<br />

um die Selbständigkeit<br />

wiederzuerringen. Im<br />

November 1988 proklamierte<br />

Estland<br />

seine Souveränität, die<br />

Unabhängigkeit wurde<br />

aber erst im August<br />

1991 ausgerufen.<br />

Aufgrund der 1992<br />

verabschiedeten Verfassung<br />

ist die Republik<br />

Estland ist eine parla-<br />

Die kommunale<br />

Ebene Estlands<br />

mit Gemeindeselbstverwaltung<br />

wird von 205<br />

Gemeinden und<br />

42 Städten<br />

repräsentiert.<br />

mentarische Demokratie mit einem Präsidenten<br />

(Arnold Rüütel, seit 2001) und<br />

einem Einkammerparlament (Riigikogu).<br />

Die 101 Abgeordneten gehören im<br />

wesentlichen der konservativen Vaterlandsunion,<br />

der liberalen Reformpartei,<br />

der sozialdemokratischen „Gemäßigten“,<br />

der Zentrumspartei, der Volksunion<br />

(Landvolkpartei) und der Vereinigten<br />

Russischen Fraktion an. Regierungschef<br />

ist seit 2002 Siim Kallas. Das Land ist in<br />

15 Distrikte unterteilt. Die kommunale<br />

Ebene mit Gemeindeselbstverwaltung<br />

wird von 205 Gemeinden (vallapiir) und<br />

42 Städten repräsentiert.<br />

Mit 68% hat der Dienstleistungssektor<br />

den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt.<br />

Die Industrie ist mit 26%, die Landwirtschaft<br />

mit 6% beteiligt. In den letzten<br />

Jahren entwickelte sich auch der Tourismus<br />

zu einem ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor.<br />

In der derzeitigen Situation<br />

einer eines stagnierenden Wirtschaftswachstums<br />

in einigen EU-Ländern erweisen<br />

sich die baltischen Staaten leider als<br />

zu klein, um mit ihren immer noch relativ<br />

hohen Wirtschaftswachstum einen<br />

Ausschlag zu geben. Beanstandet<br />

wurde seitens der<br />

EU-Kommission ein hohes<br />

Leistungsbilanzdefizit (2001<br />

–6,1 Prozent des BIP). Die<br />

Arbeitslosenquote hat sich<br />

nur unmerklich verbessert<br />

(Von 2000 13,2 Prozent auf<br />

2001 12,4 Prozent). Die<br />

Inflation lag 2001 bei 5,6<br />

Prozent. Dennoch liegt Estland<br />

im Spitzenfeld bei den<br />

abgeschlossenen Verhandlungskapitel<br />

für den EU-Beitritt.<br />

In ihrem Bericht „Auf<br />

dem Weg zur erweiterten<br />

Union“ äußert sich die Kommission<br />

zuversichtlich, dass Estland in der Lage<br />

sein wird, die aus einer EU-Mitgliedschaft<br />

erwachsenen Pflichten innerhalb des vorgesehenen<br />

Zeitrahmens zu erfüllen.<br />

„Russische“ Letten<br />

Lettland ist mit seinen knapp 64.600<br />

km 2 etwa um die Hälfte größer als sein<br />

nördlicher Nachbar Estland. Von den<br />

etwa 2,4 Millionen Einwohnern lebt etwa<br />

ein Drittel in der Hauptstadt Riga. Sie ist<br />

nicht nur eine besonders traditionsreiche,<br />

sondern auch die größte baltische Stadt.


Geschichtsträchtiges Baltikum: Nach dem Beitritt Estlands, Lettlands und Litauens wird<br />

die EU russisches Hoheitsgebiet (Kaliningrad, das ehemalige Königsberg) einschließen.<br />

Die Letten haben einen Bevölkerungsanteil<br />

von etwa 58 Prozent, die Russen stellen<br />

mit einem knappen Drittel (rund 29<br />

Prozent) einen beträchtlichen Teil dar,<br />

von diesen hat bisher etwa die Hälfte<br />

durch Einbürgerung die lettische Staatsbürgerschaft<br />

erhalten.<br />

Politische Entwicklung<br />

In der geschichtlichen Entwicklung und<br />

dem politischen Schicksal finden sich<br />

zwischen Estland und seinem südlichen<br />

Nachbarn Lettland viele Ähnlichkeiten.<br />

Der Deutschen Orden kolonisierte das<br />

Land, das von ostbaltischen Stämmen<br />

bewohnt war im 13. Jahrhundert, sein<br />

Wirken dauerte etwa 200 Jahre, danach<br />

folgt die polnische bzw. schwedische<br />

Herrschaft, bis das Land schließlich im<br />

18. Jahrhundert nach und nach an Russland<br />

fiel. Im 19. Jahrhundert entwickelte<br />

sich eine lettische Nationalbewegung. Die<br />

deutsche Oberschicht behält bis ins 20.<br />

Jahrhundert vor allem wirtschaftlich eine<br />

starke Stellung. Der Friedensvertrag von<br />

Brest-Litowsk beschert dem lettischen<br />

Volk 1918 erstmals in<br />

seiner Geschichte die<br />

politische Unabhängig-<br />

keit. Die Republik Lettland<br />

wird aber erst<br />

1920 im Frieden von<br />

Riga von Sowjetrussland<br />

anerkannt. 1940<br />

annektiert die Sowjetunion<br />

die Baltenrepublik.<br />

Animiert durch Gorbatschows„Perestroika“<br />

entsteht 1988 die lettische Volksfront<br />

für demokratische Reformen. Nach deren<br />

Wahlsieg proklamiert das neue lettische<br />

Parlament am 4. Mai 1990 die Souveränität<br />

des Landes. Die letzten russischen<br />

Truppen verlassen Lettland 1994. Lettland<br />

ist aufgrund seiner Verfassung eine<br />

parlamentarische Demokratie. Seit 1999<br />

ist Vaira Vike-Freiberga Staatsoberhaupt,<br />

als Ministerpräsident fungiert seit 2002<br />

Einars Repse. Das Parlament ist nach dem<br />

EU-Erweiterung<br />

Einkammernsystem organisiert. Die Versammlung<br />

(Saiema) zählt 100 Abgeordnete.<br />

Wichtigste Parteien sind die Volkspartei,<br />

der liberale Lettische Weg, die Partei<br />

„Für Vaterland und Freiheit/Lettische<br />

Nationale Unabhängigkeitsbewegung“,<br />

die Sozialdemokraten sowie die Partei<br />

„Neue Zeit“. Das Land gliedert sich in 33<br />

Distrikte. Auch in Lettland wurde den<br />

586 Gemeinden kommunale Autonomie<br />

zugestanden.<br />

Wirtschaft<br />

Lettland gliedert<br />

sich in 33 Distrikte.<br />

Auch hier wurde den<br />

586 Gemeinden kommunale<br />

Autonomie<br />

zugestanden.<br />

Die EU-Kandidatur Lettlands hat sich<br />

bereits positiv auf die Wirtschaft ausgewirkt.<br />

Den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />

haben Handel, Tourismus<br />

und Finanzdienstleistungen, aber auch<br />

die verarbeitende Industrie. Erzeugt werden<br />

Eisenbahnausrüstungen und Verbrauchsgüter,<br />

besonders Haushaltsgeräte<br />

und Textilien. Lettland exportiert Maschinen,<br />

Geräte, Lebensmittel, Textilien und<br />

Holzprodukte.<br />

Lettland hatte im vergangenen Jahr ein<br />

vergleichsweise bedeutendes Wirtschaftswachstum<br />

von etwa 5 Prozent, das ist im<br />

Vergleich zum Vorjahren doch ein Rückfall<br />

(2001 7,7 Prozent), es reicht aber<br />

noch immer aus, um unter den Bewerberstaaten<br />

(mit Litauen) an der Spitze zu liegen.<br />

Trotzdem Lettland also den Niedergang<br />

der russischen Wirtschaft von den<br />

baltischen Staaten offenbar am schnellsten<br />

meistern konnte, bleiben doch die<br />

Probleme Haushaltsdisziplin und Arbeitslosigkeit.<br />

Trotzdem Lettland im öffentlichen<br />

Haushaltswesen ein baltisches Sorgenkind<br />

ist, haben sich die Budgetdefizite<br />

in den letzten Jahren auf unter 3 Prozent<br />

(Durchschnitt 1997/2001) eingependelt,<br />

ein Wert, den einige EU-<br />

Mitglieder als Ziel anpeilen.<br />

Dennoch weist Lett-<br />

land unter allen Bewerberstaaten<br />

das höchste Leistungsbilanzdefizit<br />

auf<br />

(2001 –9,7 Prozent des<br />

BIP). Außerdem ist die<br />

Arbeitslosenquote besonders<br />

hoch (2001 13,1 Prozent).<br />

Die Inflation lag<br />

2001 bei unbedeutenden<br />

2,5 Prozent. Dennoch hat<br />

die Kommission auch bei Lettland, das bis<br />

zum Herbst 27 Verhandlungskapitel vorläufig<br />

abgeschlossen hatte, ein zuversichtliches<br />

Urteil abgegeben.<br />

„Kraftwerk“ Litauen<br />

Lettland ist in seiner Ausdehnung nur<br />

knapp größer als sein nördlicher Nachbar<br />

Lettland (65.300 km 2 ). Im Südwesten<br />

KOMMUNAL 19


EU-Erweiterung<br />

grenzen Polen und Kaliningrad (das alte<br />

Königsberg, Exklave der Russischen Föderation)<br />

an. Litauen ist nicht nur der<br />

flächenmäßig größte, sondern mit 3,7<br />

Millionen Einwohnern der bevölkerungs-<br />

reichste baltische Staat. In Litauen gibt es<br />

das Problem eines starken russischen<br />

Bevölkerungsanteils nicht, die Bewohner<br />

sind zu 83 Prozent Litauer. Die polnische<br />

und russische Volksgruppe sind mit ca.<br />

6,5 Prozent etwa gleich groß.<br />

Einzigartig in Europas Landschaftsbild ist<br />

die Kurische Nehrung Litauens, eine<br />

schmale Landzunge zwischen Ostsee und<br />

Kurischem Haff. Sie gehört je zur Hälfte<br />

zu Litauen und zu Russland. Die Hauptstadt<br />

Wilna (Vilnius) hat etwa eine halbe<br />

Million Einwohner, Kaunas ist die zweitgrößte<br />

Stadt des Landes.<br />

Politische Entwicklung<br />

Ebenso wie die beiden nördlichen baltischen<br />

Staaten laufen viele historische Entwicklungen<br />

in Litauen Parallel, jedoch<br />

nicht ohne eine Besonderheit. Im Vierzehnten<br />

Jahrhundert<br />

entsteht unter der litauischen<br />

Dynastie des<br />

Großfürsten Jagiello<br />

durch Heiratspolitik mit<br />

dem Großfürstentum<br />

Litauen ein mächtiges<br />

Staatsgebilde, das sogar<br />

das in Personalunion mitregierte<br />

Polen überflügelte.<br />

Ein litauisch-polnisches<br />

Heer war es auch,<br />

das den Herrschaftsanspruch<br />

des Deutschen<br />

Ritterordens in der<br />

Schlacht von Tannenberg<br />

(1410) in die Schranken wiesen. Bei den<br />

drei Polnischen Teilungen (1772, 1793<br />

und 1795) zwischen Österreich, Preußen<br />

und Russland fiel das litauische Gebiet<br />

nach und nach an Russland. Wie die anderen<br />

baltischen Staaten erklärte Litauen<br />

1918 seine Unabhängigkeit, die 1920 von<br />

Sowjetrussland anerkannt wurde. Als<br />

Folge des Hitler-Stalin-Paktes besetzten<br />

sowjetische Truppen 1940 das Land. In<br />

den späten 80er Jahren entsteht die<br />

„Bewegung für die Perestrojka“ (Sajudis),<br />

die für Demokratie und nationale Autono-<br />

20 KOMMUNAL<br />

mie eintritt. Seit dem 11. März 1990 ist<br />

Litauen wieder unabhängig.<br />

Litauen ist aufgrund seiner Verfassung von<br />

1992 eine parlamentarische Demokratie<br />

mit einem Einkammerparlament (141<br />

Abgeordnete). Zu den wichtigsten Parteien<br />

Litauens zählen die Litauische Sozialdemokratische<br />

Partei und die Neue Union (die<br />

Sozialliberalen), die eine Regierungskoalition<br />

im Litauischen Parlament, Seimas, bilden.<br />

Die größten Oppositionsparteien sind<br />

die Litauische Liberale Union und die<br />

Vaterlandsunion (die Litauischen Konservativen).<br />

Staatspräsident ist seit 1998<br />

Valdas Adamkus, die Regierung wird seit<br />

2001 von Algirdas Brazauskas geführt.<br />

Litauen gliedert sich in 10 Distrikte, die<br />

Gemeinden (savivaldybes) sind relativ<br />

groß, es bestehen lediglich 56 kommunale<br />

Gebietskörperschaften.<br />

Wirtschaft<br />

Litauen gliedert<br />

sich in 10 Distrikte,<br />

die Gemeinden sind<br />

relativ groß, es<br />

bestehen lediglich<br />

56 kommunale<br />

Gebietskörperschaften.<br />

Litauen wird besonders stark von der<br />

Landwirtschaft geprägt. In der Landwirtschaft<br />

steht die Schweine- und Rinderhaltung<br />

im Vordergrund. Nach Polen hat<br />

Litauen unter den Kandidatenländern<br />

den zweithöchsten Beschäftigungsanteil<br />

in der Landwirtschaft (16,5 Prozent), am<br />

Bruttosozialprodukt ist die Landwirtschaft<br />

allerdings lediglich mit 7 Prozent<br />

beteiligt. Demgegenüber stehen Industrie<br />

und Bauwesen mit 27% Anteil am BIP.<br />

Wichtigste Branchen sind der Maschinenbau,<br />

die Metallverarbeitung sowie die<br />

Textil-, chemische, Holz- und Papierindustrie.<br />

Die Privatisierung der<br />

früher staatlich gelenkten<br />

Wirtschaft ist weitgehend<br />

abgeschlossen.<br />

Litauen kam wie sein<br />

Nachbar Lettland im vergangenen<br />

Jahr 2002 in<br />

den Genuß des höchsten<br />

Wirtschaftswachstums<br />

aller zehn Kandidatenländer<br />

von etwa 5 Prozent.<br />

Im Gegensatz zu Lettland<br />

hat sich in Litauen aber<br />

das Wachstum nicht so<br />

drastisch abgeschwächt<br />

(2001 5,9 Prozent). Die Inflation war<br />

2001 mit 1,3 Prozent kaum der rede<br />

wert. In ihrem Bericht hob die Kommission<br />

hervor, dass Litauen im Hinblick auf<br />

die nukleare Sicherheit einen bedeutenden<br />

Schritt gesetzt hatte, indem es<br />

bekräftigte, einen Block des Kernkraftwerkes<br />

Ignalina vom Typ Tschernobyl<br />

bis 2005 abzuschalten, den zweiten bis<br />

2009. Auch das hat dazu beigetragen,<br />

dass die Kommission auch diesem Beitrittskandidaten<br />

ein positives Zeugnis<br />

ausgestellt hat.<br />

Grenzüberschreitende Initiativen<br />

Grenzland-Projekt<br />

Die österreichischen Gemeinden leisten<br />

Beachtliches für den Aufbau von grenzüberschreitenden<br />

kommunalen und regionalen<br />

Kontakten, vor allem in Zusammenarbeit mit<br />

den lokalen Gebietskörperschaften der<br />

angrenzenden Beitrittsländer.<br />

Um den zahlreichen Veranstaltungen in diesem<br />

Zusammenhang, das durch die bevorstehende<br />

EU-Mitgliedschaft unserer östlichen<br />

Nachbarn besonders aktuell ist, auch die<br />

nötige Aufmerksamkeit zu schenken, ruft der<br />

Gemeindebund alle Gemeinden auf, jede<br />

Initiative, und sei sie auch noch so klein, dem<br />

Gemeindebund mitzuteilen. Es ist hier besonders<br />

wichtig herauszustreichen, welche<br />

Bedeutung die Gemeinden für die Integration<br />

unserer Nachbarn sind. Gerade in den Kommunen,<br />

in denen sich die Fülle des Gemeinwesens<br />

abspielt, ist die Möglichkeit eines vielfältigen<br />

Austausches, von kulturellen Fragen<br />

bis zu technischen Fragen und dem Katastrophenschutz<br />

gegeben.<br />

Der Österreichische Gemeindebund hat diesbezüglich<br />

auch ein Projekt eingereicht, über<br />

dessen Schicksal die EU-Kommission Ende<br />

Jänner entscheiden wird. Nichtsdestotrotz<br />

ersuchen wir Sie zur Erstellung eines Veranstaltungskalenders<br />

und zur Erarbeitung einer<br />

Dokumentation über die Leistungen der<br />

Österreichischen Gemeinden folgende Daten<br />

Ihrer Veranstaltungen bis 12. Februar<br />

bekanntzugeben.<br />

Anzugeben sind in diesen Meldungen:<br />

◆ Ort und Zeit der Veranstaltung<br />

◆ Art der Zusammenkunft<br />

◆ Name und Land der Kommunen aus den<br />

angrenzenden Beitrittsländern<br />

◆ Zielgruppe (kann weit gefächert sein) und<br />

Anzahl der dabei involvierten Personen,<br />

gegliedert nach Herkunft<br />

◆ Thematische Orientierung (Von Kulturtagen<br />

bis zum Know-How-Transfer, oder Diskussion<br />

von Entwicklungsvisionen in den<br />

betroffenen Grenzräumen)<br />

◆ Allfällige weitere Projektpartner<br />

Zur leichteren Abgabe einer Meldung wird<br />

auf der Homepage des Österreichischen<br />

Gemeindebundes (www.gemeindebund.at)<br />

ein Meldeformular aufscheinen.<br />

Die Initiativen sollen bis zu den Gremiensitzungen<br />

des Gemeindebundes im Februar<br />

gesammelt und zu einem Veranstaltungskalender<br />

zusammengefasst werden. So kann<br />

auch gewährleistet werden, dass Vertreter des<br />

Gemeindebundes respektive seiner Landesverbände<br />

diese Veranstaltungen auch durch<br />

deren Repräsentanten beehren. Letztlich sollen<br />

diese Initiativen zu einer Dokumentation<br />

zusammengefasst und am Vorabend der<br />

Erweiterung anlässlich des 50. Österreichischen<br />

Gemeindetages am 18./19. September<br />

2003 in Wiener Neustadt präsentiert werden.


Foto: European Commission Audiovisual Library<br />

Das Präsidium des Europäischen Konvents: Jean-Luc Dehaene, Giulano Amato and Valéry Giscard d'Estaing.<br />

Der Konvent zur Zukunft Europas<br />

Signal für eine<br />

Zukunftsdiskussion<br />

Ende Dezember 2002 hat der Ausschuss<br />

der Gemeinden und Regionen Europas<br />

(AdR) zur untersuchung seiner bisherigen<br />

Forderungen ein Papier mit Erläuterungen<br />

und Begründungen an den<br />

Europäischen Konvent gerichtet, die seine<br />

bisherigen Forderungen untermauern sollen.<br />

Der Ausschuss hat sich das ganze<br />

Jahr 2002 mit der Arbeit des Konventes<br />

befasst und im<br />

Sommer einen<br />

ersten Beitrag<br />

(CdR 127/<br />

2002) dazu<br />

beschlossen<br />

und im Herbst<br />

Stellungnahmen<br />

über eine<br />

bessere Aufteilung<br />

der<br />

Zuständigkeiten<br />

in der EU<br />

(CdR 119/<br />

2002) und<br />

eine Vereinfachung der politischen Instrumente<br />

(CdR 263/2002) der Union abgegeben.<br />

In der Letzteren verlangt er unter<br />

dem Titel „Die Kultur der Konsultation“<br />

die korrekte Anwendung des Subsidiaritätsprinzipes<br />

zur Überbrückung des<br />

konstatierten Fehlens an Bürgernähe in<br />

europäischen Willensbildungsprozessen.<br />

In seinem jüngsten Papier mahnt der<br />

Ausschuss der Regionen „den Grundsatz<br />

auf Achtung der regionalen und lokalen -<br />

neben der nationalen – Identität im Verfassungsvertrag<br />

ein“, dies<br />

versteht er „als Grundvoraussetzung<br />

für jegliche<br />

Überlegungen zu einem<br />

neuen Regieren in Europa“.<br />

Werte der Union<br />

Der AdR setzt dem außer-<br />

«<br />

dem die Forderung nach<br />

Achtung der kulturellen,<br />

sprachlichen und geographischen<br />

Vielfalt hinzu. Diese<br />

sind als Werte der Union<br />

aufzunehmen, vor allem<br />

seien aber die Grundsätze der regionalen<br />

und lokalen Selbstverwaltung in den Vertrag<br />

aufzunehmen – letztere wurden in<br />

EU-Erweiterung<br />

Auf dem Gipfel von Laeken wurde ein Konvent zur Zukunft Europas mit dem Auftrag<br />

eingesetzt, innerhalb eines Jahres Vorarbeiten zur nächsten Regierungskonferenz 2004<br />

durchzuführen.<br />

»<br />

Der AdR fordert die<br />

korrekte Anwendung<br />

des Subsidiaritätsprinzipes<br />

zur Überbrückung<br />

des<br />

konstatierten Fehlens<br />

an Bürgernähe.<br />

Über die Vereinfachung der<br />

politischen Instrumente<br />

der vom Europarat 1985 verabschiedeten<br />

Europäischen Charta der kommunalen<br />

Selbstverwaltung behandelt. In diesen Zeilen<br />

spiegeln sich auch schon die Forderungen<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

an den Europa-Konvent.<br />

Verständlich, dass sich das AdR-Papier,<br />

indem es die Notwendigkeit der Konsultation<br />

von Vertretern der kommunalen<br />

Gebietskörperschaften beim europäischen<br />

Rechtssetzungsprozess verlangt, an österreichischen<br />

Vorbildern orientiert. Ausdrücklich<br />

wird sogar die Einbindung von<br />

kommunalen Interessensvertretungen in<br />

diese Konsultation verlangt.<br />

Hintergrund dieser Diskussion ist wie<br />

bereits bekannt die Straffung und<br />

effizientere Gestaltung der Willensbildungsprozesse,<br />

die mit der Erweiterung<br />

der Union einhergehen muss. Die EU<br />

soll ja nicht an der Durchführung ihrer<br />

Politiken durch blockierte Gremien<br />

gehindert sein. Doch jede Vereinfachung<br />

birgt auch für die Minderheiten die<br />

Gefahr, an die Wand gespielt zu werden.<br />

Das erfordert dann eben die „Kultur der<br />

Konsultation“.<br />

KOMMUNAL 21


EU-Erweiterung<br />

Kultur der Konsultation<br />

Anhand einiger Beispiele aus dem Vertrag<br />

von Nizza, der das institutionelle<br />

Gefüge der EU an die Erweiterung<br />

anpassen soll und mit Hinterlegung der<br />

Ratifikationsurkunde durch Irland am 1.<br />

Februar 2003 in Kraft treten wird, lässt<br />

sich der Verlust an Einfluß der Mitgliedstaaten<br />

leicht illustrieren. Allein mit dem<br />

Beitritt der ersten 10 Kandidatenländer<br />

im Jahr 2004 ergibt sich eine Vergrößerung<br />

der Organe und damit auch eine<br />

neue Stimmengewichtung, nicht nur im<br />

Parlament oder im Rat, sondern auch im<br />

AdR, der ja eine Aufwertung seiner Position<br />

mit der Organstellung anstrebt.<br />

Für das EU-Parlament wurde durch den<br />

Vertrag von Nizza vorgesorgt, dass es<br />

von derzeit 626 Mitgliedern auf eine<br />

Höchstzahl von 732 anwachsen kann.<br />

Mit der ersten Beitrittswelle werden es<br />

dann schon 682 Parlamentarier sein,<br />

wobei mit der kommenden Europawahl<br />

von allen bisherigen Mitgliedsländern<br />

außer Deutschland zu gewärtigen ist,<br />

dass ihre bisherigen Mitgliederzahlen<br />

sinken werden. Für Österreich von derzeit<br />

21 auf nur mehr 17 Sitze. Deutschland<br />

bleibt auf dem gleichen Stand, weil<br />

es mit der Wiedervereinigung das mit<br />

Abstand einwohnerstärkste EU-Land<br />

geworden ist. Kurz - wir haben uns<br />

damit abzufinden, dass die Familie<br />

größer geworden ist und die Torte der<br />

Mitbestimmung nur begrenzt wachsen<br />

kann. Unsere<br />

Kuchenstücke<br />

werden damit<br />

auch kleiner.<br />

Ähnliches gilt<br />

für die Stimmengewichtung<br />

im Rat oder für<br />

die Zusammensetzung<br />

des<br />

Ausschusses der<br />

Regionen. Derzeit<br />

hat Österreich<br />

im Rat<br />

noch eine Stimmengewichtung<br />

von 4,6 %, auf-<br />

grund des Nizza-Vertrages mit den beabsichtigten<br />

27 EU-Mitgliedern wird dieser<br />

Prozentsatz auf 2,9 Prozent schrumpfen.<br />

Eine Neugewichtung der Stimmen im<br />

Rat wird spätestens im Jänner 2005 vorgenommen<br />

werden müssen. Das<br />

Einstimmigkeitsprinzip, mit dem sich<br />

kleine Staaten wehren konnten, wird<br />

Stück für Stück zurückgedrängt werden.<br />

Alle Möglichkeiten zur besseren Aufteilung<br />

der Zuständigkeiten und der Vereinfachung<br />

der politischen Willensbildung<br />

können es sich jedoch nicht leisten,<br />

an den betroffenen Bürgern vorbeizure-<br />

22 KOMMUNAL<br />

Wir haben uns<br />

damit abzufinden, dass<br />

die Familie größer<br />

geworden ist und die<br />

Torte der Mitbestimmung<br />

nur begrenzt<br />

wachsen kann. Unsere<br />

Kuchenstücke werden<br />

damit kleiner.<br />

Bürgernähe ist viel schwerer zu erreichen,<br />

als Effizienzsteigerungen von<br />

Abstimmungsmechanismen.<br />

gieren. Die Bürgernähe ist daher wohl<br />

viel schwerer zu erreichen, als Effizienzsteigerungen<br />

von Abstimmungsmechanismen.<br />

Die Gemeinden wollen und<br />

müssen dabei eine wichtige<br />

Rolle spielen, sie allein kön-<br />

nen durch ihr Engagement<br />

vor Ort auf Fehlentwicklungen<br />

in der europäischen<br />

Gesetzgebung hinweisen. Das<br />

ist Kernpunkt der Forderung<br />

der österreichischen Gemeinden<br />

nach einer seriösen<br />

Gesetzesfolgenabschätzung<br />

auch auf europäischer Ebene.<br />

In diesem Licht muss daher<br />

das Papier des AdR verstanden<br />

werden, in dem sich auch<br />

folgender Passus findet:<br />

„Die Union<br />

wird unter Wahrung des<br />

Subsidiaritäts- und Ver-<br />

hältnismäßigkeitsprinzips<br />

tätig.<br />

Die Institutionen der<br />

Union beachten die<br />

Grundsätze der Konsultierung,<br />

Partnerschaft und<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

sämtlichen nationalen,<br />

regionalen und<br />

lokalen Regierungs- und<br />

Verwaltungsebenen.<br />

Bei der Vorbereitung einer<br />

Foto: European Commission Audiovisual Library<br />

Die Gemeinden<br />

müssen eine wichtige<br />

Rolle spielen, sie<br />

allein können durch<br />

ihr Engagement vor<br />

Ort auf Fehlentwicklungen<br />

in der<br />

europäischen Gesetzgebung<br />

hinweisen.<br />

Rechtsvorschrift oder einer neuen Politik,<br />

die erhebliche Auswirkungen auf die<br />

Regionen und Gemeinden in ganz Europa<br />

oder in weiten Teilen Europas haben können,<br />

wird der Ausschuss der Regionen als<br />

das politische Organ, das die Gesamtheit<br />

der Regionen und Gemeinden der Union<br />

vertritt, von der Kommission in der Phase<br />

der Ausarbeitung der betreffenden Politik<br />

oder Maßnahme unter Einhaltung der<br />

Grundsätze des guten Regierens gehört.<br />

Die Vertretungsorganisationen der Regionen<br />

und Gemeinden, die spezifische Interessen<br />

vertreten, können ebenfalls gehört<br />

werden.“<br />

Den österreichischen Gemeinden geht<br />

dieses Papier aber noch nicht weit<br />

genug. Die Formulierung des AdR mit<br />

einer Konsultation als Feigenblatt für<br />

eine EU-weite Gesetzgebung ist allein zu<br />

wenig, da immer noch über die Interessen<br />

der Gemeinden und der dort lebenden<br />

Bürgerinnen und Bürger hinweggegangen<br />

werden kann. Denn was ist denn<br />

in den Augen der größeren Union noch<br />

erheblich? Für einen Bürger ist eine<br />

Maßnahme der Zentralgewalt schon<br />

dann erheblich, wenn er davon besonders<br />

betroffen ist. Das heißt, der kluge<br />

Gesetzgeber wird sich auch mit lokalen<br />

und regionalen massiven Auswirkungen<br />

verpflichtend zu befassen und diese<br />

möglichst zu verhindern haben. Insofern<br />

dürfen sich die Gemeinden und auch die<br />

kommunalen Interessensvereinigungen<br />

nicht mit hohlen Konsultationsrechten<br />

ohne Sanktionsmechanismus begnügen.<br />

Für die Österreichischen Gemeinden<br />

bedeutet „Kultur der Konsultation“ eben<br />

etwas anderes.<br />

Die Gemeinden werden sich daher weiterhin<br />

in den Diskussionsprozess um den<br />

Konvent einbringen, denn es hängt nicht<br />

nur die Zukunft Europas, sondern auch<br />

die Zukunft seiner Bürger daran. Heinrich<br />

Neisser hat es auf den Punkt<br />

gebracht, es gibt ein neues Schlüsselwort:<br />

„Konvent, er ist“, so Neisser „ein<br />

Signal einer breit angelegten Zukunftsdiskussion“.<br />

Die bisherigen Ergebnisse<br />

haben gezeigt, dass bereits Überlegungen<br />

zu Zukunftsdebatten<br />

in den einzelnen<br />

Mitgliedsländern beste-<br />

hen. Am 15. Jänner<br />

erhielt der Österreichische<br />

Gemeindebund<br />

die Einladung zur Teilnahme<br />

an einem<br />

Österreich-Konvent.<br />

Die Zukunftsdiskussion<br />

soll daher auch auf die<br />

nationale Ebene verbreitert<br />

werden, die<br />

Signale werden verstanden.


Das Arbeitsprogramm 2003 des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Wir haben viel vor<br />

In rund 500 Tagen wird die Erweiterung<br />

der Europäischen Union Realität sein, die<br />

Vorbereitung auf diese historische Zäsur<br />

ist auch für den Österreichischen Gemeindebund<br />

ein zentrales Anliegen.<br />

Österreichs Gemeinden und der Gemeindebund<br />

waren schon in den fünfziger<br />

Jahren Vorreiter der Europaidee, sie können<br />

also auf einer guten Basis aufbauen.<br />

Während des gesamten Jahres 2003 sind<br />

die Gemeinden aufgerufen, Kontakte mit<br />

Kommunen in den Erweiterungsländern<br />

zu knüpfen, bestehende Verbindungen zu<br />

intensivieren und im direkten Kontakt,<br />

also von Mensch zu Mensch, bestehende<br />

Ängste vor der Erweiterung abzubauen<br />

sowie konkrete Informationen und Ratschläge<br />

anzubieten.<br />

Jubiläums-Gemeindetag im<br />

Zeichen Europas<br />

Alle diese Aktivitäten der Gemeinden und<br />

der Regionen sollen am 18. und 19. September<br />

beim 50. Gemeindetag in Wiener<br />

Neustadt präsentiert werden. Der<br />

Jubiläums-Gemeindetag wird ganz im<br />

Zeichen Europas und der Erweiterung stehen.<br />

Es soll ein Dialog mit <strong>Kommunal</strong>vertretern<br />

aus den Kandidatenländern<br />

geführt werden, und auch das Exkursionsprogramm<br />

ist auf diese historische<br />

Zäsur abgestimmt – es sind Ziele in<br />

Ungarn und in der Slowakei geplant.<br />

Bereits im Mai geht in Posen der Europäische<br />

Gemeindetag über die Bühne, der<br />

selbstverständlich ebenfalls vom Thema<br />

EU-Erweiterung geprägt sein wird. Der<br />

Österreichische Gemeindebund wird sehr<br />

aktiv an diesem Europäischen Gemeindetag<br />

mitwirken und kann zweifellos wichtige<br />

Erfahrungen beisteuern.<br />

Gerechter Finanzausgleich<br />

„Ohne Geld ka Musi!“ Selbstverständlich<br />

wird auch im laufenden Jahr die Problematik<br />

des Finanzausgleichs die kommunale<br />

Interessenvertretung vorrangig<br />

beschäftigen. Dabei geht es diesmal um<br />

Weichenstellungen von größter Tragweite:<br />

Grundsätzlich haben sich der Städtebund<br />

und der Gemeindebund geeinigt, dass in<br />

Zukunft die Verteilung der Ertragsanteile<br />

nicht mehr nur nach dem Abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel erfolgen soll. Der<br />

künftige Finanzausgleich soll die Mittel<br />

auf die Gemeinden bedarf- und aufgabenorientiert<br />

verteilen.<br />

Als wichtige Grundlage liegt nunmehr<br />

auch die Studie vor, die im Auftrag des<br />

Österreichischen Gemeindebundes vom<br />

Wirtschaftsforschungsinstitut erarbeitet<br />

wurde. Sie bestätigt eindeutig, dass der<br />

Abgestufte Bevölkerungsschlüssel nicht<br />

mehr zeitgemäß ist und dass auch andere<br />

Kriterien heranzuziehen sind.<br />

Ein Grundsatzbeschluss und eine Studie<br />

sind sehr wichtig, aber der Teufel steckt<br />

bekanntlich im Detail. Der Österreichische<br />

Gemeindebund und der Österreichische<br />

Städtebund werden daher im Jahr 2003<br />

ausführliche Gespräche über die künftigen<br />

Indikatoren und Kriterien führen.<br />

Damit es ab 2005 einen gerechteren<br />

Finanzausgleich gibt.<br />

Neues auf den Deponien<br />

Im Jahr 2004 wird die Deponieverordnung<br />

in Kraft treten und bedeutende<br />

Umstellungen auf dem Gebiet der Abfallbeseitigung<br />

bringen. Künftig wird auf den<br />

Deponien kein Müll, der nicht entsprechend<br />

vorbehandelt ist, abgelagert werden<br />

dürfen. Die Errichtung von Verbrennungsanlagen,<br />

die Erhöhung des Altlastensanierungsbeitrages<br />

sowie die Verhandlungen<br />

mit der ARA und den BRGs<br />

über die geänderte Situation für Verpackungsabfälle<br />

werden im laufenden<br />

Jahr Gegenstand intensiver Gespräche<br />

sein.<br />

15 Jahre Verankerung in der<br />

Bundesverfassung<br />

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.<br />

Im Vorjahr konnten wir auf 40 Jahre<br />

Gemeindeverfassungsnovelle 1962<br />

zurückblicken, heuer steht ein weiteres<br />

bedeutendes Jubiläum ins Haus: Vor 15<br />

Jahren wurden die kommunalen Interessenvertretungen<br />

in der Bundesverfassung<br />

verankert, seither heißt es im Artikel 115:<br />

„Der Österreichische Gemeindebund und<br />

der Österreichische Städtebund sind berufen,<br />

die Interessen der Gemeinden zu vertreten.“<br />

Das ist alles andere als selbstverständlich<br />

für eine Institution auf Vereinsbasis<br />

mit freiwilligen Mitgliedern, und wir<br />

werden darum von vielen ausländischen<br />

<strong>Kommunal</strong>vertretern beneidet.<br />

Gemeindebund<br />

Das Jubiläum soll wieder Gelegenheit zu<br />

einer Bilanz, zu einer Standortbestimmung<br />

und zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven<br />

sein. Unter anderem ist, wie<br />

im Vorjahr, eine Festveranstaltung im Parlament<br />

vorgesehen.<br />

Aus Anlass des vorjährigen Jubiläums<br />

haben der Städtebund und der Gemeindebund<br />

erstmals einen Wissenschaftspreis<br />

ausgeschrieben. Er hat großen Anklang<br />

gefunden und soll daher heuer eine Fortsetzung<br />

erfahren. Die Vergabe wird voraussichtlich<br />

im November 2003 erfolgen.<br />

Im Licht der Öffentlichkeit<br />

Es gibt aber noch eine „runde Zahl“ zu<br />

feiern: 10 Jahre KOMMUNAL als offizielles<br />

Organ des Österreichischen Gemeindebundes.<br />

Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten<br />

ist „unsere Zeitung“ zur<br />

unangefochtenen Nummer 1 der österreichischen<br />

<strong>Kommunal</strong>presse aufgestiegen,<br />

und diese Entwicklung wird in einer<br />

eigenen Veranstaltung beleuchtet und<br />

entsprechend gewürdigt werden.<br />

Es ist ein Jubiläum, dessen Bedeutung<br />

nicht unterschätzt werden darf. Eine<br />

wirksame und moderne Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist für eine Interessenvertretung<br />

heute eine entscheidende Existenzgrundlage<br />

Das gilt für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

nach innen, also für die Information der<br />

Bürgermeister, Gemeindemandatare und<br />

Gemeindebediensteten, ebenso wie für<br />

jene nach außen, also für die Information<br />

der Bürger über die Tätigkeit, die Probleme<br />

und die Anliegen der Kommunen.<br />

Wir haben uns daher auch für diesen<br />

Bereich Einiges vorgenommen. So wird<br />

der Gemeindebund schon bald mit einer<br />

neuen Homepage noch umfassender und<br />

noch aktueller informieren. Auch die<br />

Schriftenreihe des Gemeindebundes<br />

umgestaltet und neu organisiert sowie<br />

durch eine neue Fachzeitschrift ergänzt.<br />

Dafür haben wir mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria und mit dem traditionsreichen<br />

Manz’schen Verlag potente Partner gefunden.<br />

2003 wird somit für Österreichs Gemeinden<br />

und ihre Interessenvertretung sicher<br />

wieder ein arbeitsreiches Jahr. Wir haben<br />

uns mit diesem Arbeitsprogramm viel vorgenommen<br />

und wir werden es gemeinsam<br />

umsetzen.<br />

Dr. Robert Hink<br />

KOMMUNAL 23


Europa<br />

Der Gemeindebund ist in Europa aktiv<br />

Quer durch Europa<br />

für die Gemeinden<br />

Ob Straßburg, Aarhus oder Brüssel – im Dezember hatte der Österreichische<br />

Gemeindebund überall etwas mitzureden und ließ mit so mancher Meldung richtig<br />

aufhorchen. KOMMUNAL blickt zurück.<br />

◆ Mag. Sylvia Rojer<br />

Die „Fachkommission für konstitutionelle<br />

Fragen und Regieren in Europa“<br />

lud für 3. und 4. Dezember zu einer<br />

Tagung nach Aarhus, um anschließend<br />

mit möglichst vielen<br />

AdR-Vertretern am<br />

zweitägigen Gipfeltreffen<br />

der lokalen<br />

und regionalen<br />

Gebietskörperschaften<br />

teilzunehmen.<br />

Geladen waren hochrangige<br />

Gäste um in<br />

vier verschiedenen<br />

Workshops die<br />

„Instrumente für effiziente<br />

und autonome<br />

Kommunen und Regionen“ ausgiebig zu<br />

diskutieren. Der Österreichische<br />

Gemeindebund war durch Vizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper im Workshop<br />

1 „Finanzen und Strukturen der lokalen<br />

und regionalen Gebietskörperschaften“<br />

vertreten, wo er mit seinen Erläuterungen<br />

des Österreichischen Stabilitätspakts<br />

und Konsultationsmechanismus<br />

bei so manch anderem Mitgliedsstaat<br />

etwas Neid hervorrief. In der ansch-<br />

◆ Mag. Sylvia<br />

Rojer leitet das Brüsseler Büro des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

24 KOMMUNAL<br />

»<br />

Für mehr Bürgernähe<br />

muss der Druck auf<br />

die nationalen<br />

Konvents-Mitglieder<br />

erhöht werden.<br />

ließenden Diskussionsrunde zum<br />

Thema „Der Entscheidungsprozess in<br />

der EU – Einfluss und Bedeutung“ – an<br />

der der Vizepräsident des Gemeindebundes<br />

in Vertre-<br />

tung von LH Franz<br />

Schausberger teilnahm<br />

– richtete er<br />

einen eindringlichen<br />

Appell an alle<br />

«<br />

Regionen und<br />

Gemeinden der<br />

Mitgliedsstaaten<br />

und auch der Beitrittsländer,<br />

ihr<br />

ganzes politisches<br />

Gewicht und alle<br />

politischen Beziehungen zu nutzen, um<br />

die nationalen Konventsmitglieder von<br />

der Notwendigkeit eines raschen Engagements<br />

für mehr Subsidiarität und<br />

Bürgernähe zu überzeugen.<br />

Prof. Walter Zimpers eindringlicher<br />

Appell an alle<br />

Regionen und Gemeinden<br />

Kein Verfassungsvertrag<br />

ohne die 4. Ebene<br />

Diese Forderung von Vizepräsident Zimper<br />

wurde in der Sitzung des Hauptausschusses<br />

des Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas (RGRE) am<br />

5. Dezember gleich untermauert. Der<br />

RGRE verabschiedete in Aarhus erneut<br />

eine Botschaft der Bürgermeister und<br />

politischen Verantwortungsträger der<br />

Städte, der Regionen und der lokalen<br />

Gebietskörperschaften Europas an die<br />

Konventsmitglieder. Diese würdigt den<br />

ersten Vorentwurf für einen Verfassungsvertrag,<br />

fordert jedoch gleichzeitig die<br />

Rolle der lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften auch in angemessener<br />

Weise zu verankern. „Die lokale<br />

Ebene, die für die Umsetzung der meisten<br />

europäischen Politiken und gesetzlichen<br />

Regelungen verantwortlich ist,<br />

könne einen wesentlichen und positiven<br />

Beitrag zur künftigen Entwicklung der<br />

Europäischen Union leisten“, so die Mitglieder<br />

des RGRE. Ein Europa, das sich<br />

auf die Werteordnung der Demokratie,<br />

der Freiheit, der Gerechtigkeit und der<br />

Solidarität gründe, setze das enge und<br />

stetige Zusammenwirken der lokalen,<br />

regionalen, nationalen und europäischen<br />

Ebene voraus. Diese Zusammenarbeit<br />

der<br />

verschiedenen<br />

Ebenen<br />

ist auch die<br />

Grundvoraussetzung,<br />

um den<br />

Erwartungen<br />

der<br />

Bürger<br />

überhaupt<br />

gerecht<br />

werden<br />

und sich<br />

den neuen<br />

Herausforderungen<br />

des neuen<br />

Jahrhundertsstellen<br />

zu können.Weitersfor-<br />

»<br />

Ökologie ist die<br />

Grundvoraussetzung<br />

für den nachhaltigen<br />

Tourismus.<br />

Bgm. Ludwig Muxel<br />

beim ersten Europäischen<br />

Tourismusforum in Brüssel<br />

derte der RGRE auf, sicherzustellen,<br />

dass die lokale und regionale Selbstverwaltung<br />

in allen Mitgliedsstaaten<br />

geschützt würde, indem insbesonders<br />

die Grundsätze der Europäischen Charta<br />

der <strong>Kommunal</strong>en Selbstverwaltung<br />

(1985) anerkannt würden. Eine Veran-<br />

«


Europa<br />

An die Kommission gerichtet, verlangte Ludwig Muxel die Einführung eines Europäischen Umweltzertifikates für umweltfreundliche<br />

Gemeinden, das z.B. vorbildliche Verkehrslösungen, freiwillige Beschränkungen bei Raumplanung und Bebauung oder die Verarbeitung<br />

von Biomasse honoriert und auszeichnet.<br />

kerung der Charta der Europäischen<br />

Grundrechte im künftigen Verfassungsvertrag<br />

ist genauso wie die Niederschrift<br />

des Subsidiaritätsprinzipes, das alle vier<br />

Ebenen einbinden muss, unverzichtbar.<br />

Ebenfalls spricht sich der RGRE dafür<br />

aus, den Ausschuss der Regionen in seiner<br />

Rolle und seinem Status zu stärken.<br />

Schließlich wurde der Konvent gebeten,<br />

eine spezielle Plenartagung für die lokalen<br />

und regionalen Gebietskörperschaften<br />

freizuhalten, um gemeinsam spezifische<br />

Vorschläge zu deren Anerkennung<br />

der Rolle im Entwurf für den Verfassungsvertrag<br />

zu diskutieren.<br />

Europäisches Umweltzertifikat<br />

für Tourismus<br />

Wie in der letzten <strong>Ausgabe</strong> angekündigt,<br />

fand am 10. Dezember das erste<br />

„Europäische Tourismusforum“ in Brüssel<br />

statt. Dieses Forum ist Teil der 10<br />

Maßnahmen, die in der Kommissionsmitteilung<br />

vom November 2001 unter<br />

dem Titel „Zusammenarbeit für die<br />

Zukunft des Tourismus in Europa“<br />

angekündigt wurden. Die Europäische<br />

Kommission vereinte führende Vertreter<br />

der Tourismuswirtschaft, der Zivilgesellschaft,<br />

Europäischer Institutionen, nationaler<br />

und regionaler Behörden aus dem<br />

Bereich des Tourismus und internationaler<br />

Organisationen um über die EUweite<br />

Zusammenarbeit bei der Förderung<br />

der Nachhaltigkeit im europäischen<br />

Tourismus zu diskutieren. Auch<br />

auf der Tagesordnung stand die<br />

Zukunftsperspektive des europäischen<br />

Tourismus, die Agenda 21 und die Prüfung<br />

der Unternehmensverträglichkeit<br />

für den Tourismus. (Anmerkung: sämtli-<br />

che Redebeiträge sind in deutscher Sprache<br />

im GB Brüssel erhältlich). Der<br />

Gemeindebund war beim Forum durch<br />

seinen Tourismusausschuss-Vorsitzenden,<br />

Bgm. Ludwig Muxel aus<br />

Lech am Arlberg vertreten.<br />

Dieser begeisterte<br />

mit seiner Ansicht, dass<br />

Qualität und Ökologie<br />

eng zusammen gehören,<br />

um Destinationen, Regionen,<br />

Städte und Dörfer<br />

langfristig weiter erfolgreich<br />

im internationalen<br />

Tourismusgefüge positionieren<br />

zu können. An die<br />

Kommission gerichtet,<br />

verlangte Bgm. Muxel die<br />

Einführung eines<br />

Europäischen Umweltzertifikates<br />

für umweltfreundliche<br />

Gemeinden,<br />

das z.B. vorbildliche Verkehrslösungen,<br />

freiwillige<br />

Beschränkungen bei<br />

Raumplanung und<br />

Bebauung oder die Verarbeitung von<br />

Biomasse honoriere und auszeichne.<br />

Dass solche Gütesiegel für<br />

Benchmarkingaktivitäten unumgänglich<br />

seien, bestätigte sogar die Kommission<br />

vor immerhin 300 Teilnehmern.<br />

Bürgermeister Bernd<br />

Vögerle in Straßburg<br />

Um Nachhaltigkeit und Globalisierung<br />

sowie die berühmte Agenda 21 ging es<br />

auch bei den KGRE-Sitzungen des Ausschusses<br />

für nachhaltige Entwicklung in<br />

Straßburg. Die Vertreterin des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, Ute Koczy, informierte<br />

den Ausschuss über die in NW<br />

bereits 2001 eingerichtete „landesweite<br />

Agenda 21“. Man<br />

konzentriere sich<br />

dabei auf insgesamt<br />

sechs Themenbereiche:<br />

a)<br />

Klimaschutz und<br />

nachhaltige<br />

Mobilität, b)<br />

nachhaltiges<br />

Wirtschaften, c)<br />

Siedlungs- und<br />

Naturräume, d)<br />

Globale Verantwortung<br />

, e) Ver-<br />

braucherschutz<br />

und Gesundheit<br />

und f)nachhaltige<br />

Sozial- und<br />

Gesellschaftspolitik.<br />

Dabei will<br />

man die landesweite<br />

Agenda 21<br />

als nachhaltige<br />

Innovationsstrategie<br />

entwickeln und setzt auf Kooperation<br />

mit den Vertretern aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Verbänden und gesellschaftlichen<br />

Gruppen. Ziel ist, die Entwicklung<br />

der regenerativen Energien<br />

fortzuführen, sie zu sichern und auszubauen.<br />

A la longue soll durch nachhaltiges<br />

Wirtschaften auch die Chance auf<br />

zukünftige Arbeitsplätze steigen. Bürgermeister<br />

Bernd Vögerle folgt Gemeindebundvizepräsident<br />

Bgm. Anton Koczur<br />

in den Ausschüssen für nachhaltige Entwicklung<br />

sowohl im Kongress der<br />

Gemeinden und Regionen Europas<br />

(KGRE) wie auch im Ausschuss der<br />

Regionen (AdR).<br />

Bürgermeister Bernd Vögerle<br />

folgt Gemeindebundvizepräsident<br />

Bgm. Anton Koczur in den<br />

Ausschüssen für nachhaltige Entwicklung<br />

sowohl im Kongress<br />

der Gemeinden und Regionen<br />

Europas (KGRE) wie auch im Ausschuss<br />

der Regionen (AdR).<br />

KOMMUNAL 25


Europäische Union<br />

Gruppenfoto mit den Teilnehmern des EU-Gipfels von Kopenhagen.<br />

Die Vertretung der EU-Kommission in Wien informiert<br />

1. Mai 2004: Zehn neue<br />

Mitglieder für die EU<br />

Der Europäische Rat hat auf seiner Tagung am 12. und 13. Dezember 2002 in<br />

Kopenhagen die Beitrittsverhandlungen mit zehn Bewerberländern<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Aufnahme dieser Länder in<br />

die Union soll zum 1. Mai 2004<br />

erfolgen, also noch rechtzeitig,<br />

damit die neuen Mitglieder an den<br />

nächsten Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament teilnehmen können,<br />

die für Juni 2004 geplant<br />

sind. Voraussetzung für die Einhaltung<br />

des Zieldatums 1. Mai 2004<br />

ist allerdings, dass die jetzigen<br />

und künftigen Mitgliedstaaten den<br />

Beitrittsvertrag rechtzeitig ratifizieren<br />

und auch das Europäische<br />

Parlament dem Beitritt jedes einzelnen<br />

Bewerbers sowie dem Beitrittsvertrag<br />

zustimmt. Der Ratifizierung<br />

des Beitrittsvertrages<br />

durch die nationalen Parlamente<br />

26 KOMMUNAL<br />

«<br />

Die Kosten der Erweiterung<br />

sind im Vergleich zu den<br />

Kosten einer Nicht-Erweiterung<br />

verschwindend gering. Wir<br />

wissen, dass die Vorteile der<br />

Mitgliedschaft die zusätzlichen<br />

Verpflichtungen mehr als<br />

wettmachen. Aber wir müssen<br />

dieses Wissen auch unter<br />

die Leute bringen.<br />

EU-Kommissionspräsident Romano<br />

Prodi am 18. Dezember 2002 vor dem<br />

Europäischen Parlament<br />

«<br />

wird in voraussichtlich allen zehn<br />

Bewerberländern eine Volksabstimmung<br />

über die künftige EU-<br />

Mitgliedschaft vorausgehen.<br />

Den Abschluß der Beitrittsverhandlungen<br />

wertete der EU-Ratspräsident,<br />

der dänische Ministerpräsident<br />

Rasmussen, als einen<br />

„wahrhaft historischen Moment“.<br />

Mit der Einigung von Kopenhagen<br />

trete Europa in eine völlig neue<br />

Ära ein. In der Tat: Mit dem EU-<br />

Beitritt von zehn neuen Staaten -<br />

Estland, Lettland, Litauen, Malta,<br />

Polen, die Slowakei, Slowenien,<br />

die Tschechische Republik, Ungarn<br />

und Zypern - wird die Teilung<br />

Foto: Concil of the EU


Europas endgültig überwunden werden.<br />

Die um zehn Mitglieder erweiterte<br />

Union, so erklärten die in Kopenhagen<br />

versammelten Staats- und Regierungschefs,<br />

ist Ausdruck der „gemeinsamen<br />

Entschlossenheit der Völker Europas,<br />

sich in einer Union zusammenzufinden,<br />

die zur treibenden Kraft für Frieden,<br />

Demokratie, Stabilität und Wohlstand<br />

auf unserem Kontinent geworden ist.<br />

Als vollwertige Mitglieder einer auf Solidarität<br />

gründenden Union werden diese<br />

Staaten an der Ausgestaltung der weiteren<br />

Entwicklung des europäischen Projektes<br />

uneingeschränkt beteiligt sein.“<br />

Zypern:Warten auf<br />

Einigung<br />

Was das künftige Mitgliedsland Zypern<br />

anbelangt, das noch in einen griechisch-<br />

und einen türkischsprachigen<br />

Teil gespalten ist, wird der gemeinschaftliche<br />

Besitzstand (acquis communautaire)<br />

auf den Nordteil der Insel<br />

ausgesetzt bleiben bis zu einer umfassenden<br />

politischen Regelung auf der<br />

Grundlage der Vorschläge des<br />

UN-Generalsekretärs.<br />

Die Staats- und Regierungschefs haben<br />

in Kopenhagen die Hoffnung geäußert,<br />

dass die Führer der zyperngriechischen<br />

und der zyperntürkischen Gemeinschaft<br />

bis Ende Februar 2003 eine Einigung<br />

erzielen. Auf einer solchen<br />

Grundlage könnte der Rat dann die<br />

Anwendung des „acquis communautaire“<br />

auch auf den Nordteil der Insel<br />

beschliessen.<br />

Türkei: Verhandlungsbeginn<br />

2005?<br />

Die vollwertige und gleichberechtigte<br />

Teilnahme am europäischen Einigungsprozess<br />

ist auf dem EU-Gipfel von<br />

Kopenhagen weiteren Ländern in Aussicht<br />

gestellt worden. So gaben die<br />

Staats- und Regierungschefs Rumänien<br />

und Bulgarien einen detaillierten „Fahrplan“<br />

bis zu ihrem angepeilten Beitrittsdatum<br />

2007 mit auf den Weg. Dieser<br />

sieht klar definierte Ziele vor, mit deren<br />

Hilfe die Vorbereitungen auf die EU-<br />

Mitgliedschaft beschleunigt werden sollen.<br />

Auch mit der Türkei könnten die<br />

Beitrittsverhandlungen im Jahr 2005<br />

beginnen, sofern dieser Bewerber bis<br />

dahin die politischen Kriterien von<br />

Kopenhagen (die Verwirklichung „einer<br />

institutionellen Stabilität als Garantie<br />

für demokratische und rechtsstaatliche<br />

Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte<br />

sowie die Achtung und den<br />

Foto: European Commission Audiovisual Library<br />

Schutz von Minderheiten“)<br />

erfüllt. Wie schon<br />

für Rumänien und<br />

Bulgarien will die<br />

Union auch für<br />

die Türkei die<br />

„Heranführungshilfe“<br />

aufstocken.<br />

Der Europäische<br />

Rat von Kopenha-<br />

gen hat ferner den Anspruch der Länder<br />

des westlichen Balkans auf eine Mitgliedschaft<br />

in der EU bekräftigt. Von<br />

Seiten dieser Länder liegen bislang<br />

noch keine Anträge auf Aufnahme in<br />

die Union vor.<br />

Die Frage der<br />

EU-Außengrenzen<br />

Ob die Union über diese Länder hinaus<br />

eines Tages erweitert werden soll, lässt<br />

sich derzeit nicht absehen. So hält<br />

Kommissionspräsident Romano Prodi<br />

die Zeit reif für eine tiefgehende Diskussion<br />

darüber, wo die Außengrenzen<br />

Europäische Union<br />

Kommissionspräsident Romano Prodi mt dem dänischen Ratspräsidenten Anders Fogh<br />

Rasmussen in Kopenhagen.<br />

«<br />

Die Debatte über<br />

Europas Grenzen ist<br />

in Wirklichkeit eine<br />

Debatte über unsere<br />

Identität.<br />

Romano Prodi<br />

der Union letztlich<br />

verlaufen sollen.<br />

Dies, so Prodi, „ist<br />

jedoch etwas, was<br />

wir Europäer selbst<br />

ohne Einmischung<br />

«<br />

von außen entscheiden<br />

sollten.“ Und<br />

noch etwas gibt der<br />

Kommissionspräsident<br />

zu bedenken:<br />

„Die Debatte über Europas Grenzen ist<br />

in Wirklichkeit eine Debatte über<br />

unsere Identität.“<br />

Eine Information der Vertretung der<br />

Europäischen Kommission in Österreich<br />

KOMMUNAL 27


BMLFUW-Gemeindeservice<br />

Althaussanierung als Kernfaktor der Klimastrategie<br />

Klimaschutzfaktor<br />

Althaussanierung<br />

Noch immer wird für die Beheizung der Gebäude und für die Bereitung von<br />

Warmwasser die meiste Energie aufgewendet, nämlich fast 40 Prozent des<br />

gesamten Energieverbrauchs in Österreich.<br />

Etwa 20 Prozent der heimischen CO 2 -<br />

Emissionen werden durch die Raumheizung<br />

verursacht (ohne Stromheizungen!).<br />

Sowohl im Alt- als auch im Neubau<br />

bestehen enorm hohe Energie-<br />

Einsparungspotenziale. Während ein<br />

Wohnhaus aus den 60er Jahren einen<br />

Heizenergiebedarf von etwa 150<br />

kWh/m 2 im Jahr aufweist, finden neue<br />

Gebäude sogar mit nur 35 kWh/m 2<br />

das Auslangen. Passivhäuser benötigen<br />

sogar weniger als 15 kWh/m 2 im Jahr.<br />

Aber auch ältere Gebäude können<br />

durch thermische Sanierungen wesentlich<br />

in ihrer Energieeffizienz verbessert<br />

werden. 50 Prozent Energieeinsparung<br />

stellen dabei meist eine relativ leicht<br />

realisierbare Größe dar. Wichtig ist es<br />

daher, den Energieverbrauch von bestehenden<br />

Gebäuden zu reduzieren oder<br />

neue Häuser gleich als Niedrigenergiehäuser<br />

zu errichten. Energie, die<br />

nicht verbraucht wird, kostet nichts<br />

und ist daher die umweltfreundlichste<br />

Form der „Heizung“.<br />

Es gibt beim Bauen und Wohnen eine<br />

Reihe von möglichen Maßnahmen:<br />

◆ Wärmedämmung: Gut gedämmte<br />

Dächer können 7 bis 13 Liter Heizöl<br />

pro m2 Dachfläche und Winter einsparen.<br />

Für die oberste Geschoßdecke sollten<br />

mindestens 25 bis 30 cm, für die<br />

Außenwand mindestens 10 cm Dämmstoff<br />

verwendet werden. Gute Verglasungen<br />

mit einem maximalen k-Wert<br />

von 1,1 bieten weiteres Sparpotential.<br />

◆ Umstieg auf erneuerbare Energieträger<br />

beim Heizen: Moderne Holz- oder<br />

Biomasse-Heizungen bieten Komfort,<br />

helfen Geld sparen und schädigen im<br />

Gegensatz zu Kohle-, Öl- oder Gasheizungen<br />

das Klima nicht.<br />

◆ Nutzung von Sonnenkollektoren für<br />

Warmwasser und Heizung<br />

28 KOMMUNAL<br />

Förderungen für<br />

thermische<br />

Gebäudesanierung<br />

Für private Dienstleistungsgebäude<br />

(Betriebe) gibt es ein speziellesUmweltförderungsprogramm<br />

des BMLFUW, das thermische<br />

Gebäudesanierungen mit<br />

bis zu 30 % der Investitionskosten<br />

unterstützt. Zielgruppen<br />

sind insbesondere Beherbergungsbetriebe,<br />

private Heime,<br />

Schulen, Horte und Bürogebäude.<br />

Gefördert werden Wärmeschutzmaßnahmen,<br />

die zu einer Energiekennzahl<br />

des Gebäudes von<br />

weniger als 70 kWh/m und<br />

Jahr führen. Informationsblatt<br />

und technisches Datenblatt zu<br />

dieser Förderaktion bietet die<br />

Homepage der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria AG (www.kommunalkredit.at)<br />

.<br />

Zur Verbesserung der Energieeinsparung<br />

bei Dienstleistungsgebäuden<br />

wurde vom Umweltministerium<br />

ein Aktionsprogramm<br />

zur Forcierung von Contractinglösungen<br />

in Auftrag<br />

gegeben. Die Energieverwertungsagentur<br />

(EVA) wird ein<br />

Beraternetzwerk aufbauen, das<br />

sowohl technische als auch<br />

finanzielle Aspekte der thermischen<br />

Gebäudesanierung<br />

abdecken soll. Diese Berater stehen<br />

auch Gemeinden zur Verfügung,<br />

die entsprechende Sanierungsmaßnahmen<br />

setzen wollen.<br />

◆ Einsatz von Energiesparlampen und<br />

effizienten Elektrogeräten<br />

Althaussanierung Kernpunkt<br />

der Klimastrategie<br />

Die Verbesserung der energetischen<br />

Qualität von Gebäuden bildet daher<br />

einen wesentlichen Maßnahmenschwerpunkt<br />

der Österreichischen Klimastrategie.<br />

So sollen durch verstärkte<br />

thermisch-energetische Sanierungen bis<br />

2010 etwa 1,6 bis 1,9 Mio t CO2 eingespart<br />

werden. Etwa 2 Millionen Tonnen<br />

CO2 könnten durch den verstärkten<br />

Einsatz von erneuerbaren Energieträgern<br />

in Einzelheizungen und Fernwärmesystemen<br />

(Biomasse, thermische<br />

Solaranlagen, Wärmepumpen) vermieden<br />

werden.<br />

Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen,<br />

erfordern kurzfristig zwar oft<br />

höhere Investitionen, mittel- und langfristig<br />

werden sie aber zu echten Sparfaktoren.<br />

Ein gründliches Durchdenken<br />

dieser Maßnahmen lohnt sich auf jeden<br />

Fall. Noch dazu, wenn viele Investitionen<br />

von Bund oder Land gefördert werden.<br />

Eine Übersicht über die Förderungsmaßnahmen<br />

der einzelnen Bundesländer<br />

für Neubauten und für die Sanierung<br />

von Althäusern bietet die Energieverwertungsagentur<br />

unter<br />

www.eva.ac.at/service/wbf.htm.<br />

Energiesparfinanzierung<br />

durch Contracting<br />

Eine weitere Möglichkeit, vorhandene<br />

Energieeinsparpotenziale besser auszuschöpfen,<br />

ist die Drittfinanzierung<br />

(Contracting). Wenn die jährlichen<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at


Energiekosten eine Größenordnung<br />

von 20.000 Euro überschreiten und<br />

wenig Investitionskapital zur Verfügung<br />

steht - etwa bei der öffentlichen<br />

Hand - können über Drittfinanzierung<br />

Energiekosten, Schadstoffausstoß und<br />

Ressourcenverbrauch gesenkt werden.<br />

Contracting mobilisert privates Kapital,<br />

der Contractor bietet dem Kunden<br />

neben der Technik bzw. dem technischen<br />

Know-How die (Vor-)Finanzierung<br />

an und übernimmt ganz oder<br />

teilweise das Investitionsrisiko. Untersuchungen<br />

zeigen, daß Energieeinsparungen<br />

von 20 Prozent und mehr,<br />

wie sie für erfolgreiche Contracting-<br />

Holz verbindet wie kein anderer Baustoff<br />

die beiden Komponenten Ökologie<br />

und Technik.<br />

◆ Baustoff mit enormen<br />

Eigenschaften<br />

Holz hat ein extrem günstiges Verhältnis<br />

von Gewicht und Tragfähigkeit. Bei<br />

geringem Eigengewicht erreicht Holz<br />

ausgezeichnete Werte was die Druck-,<br />

Biege und Zugfestigkeit betrifft.<br />

Man benötigt zum Bauen mit Holz aufgrund<br />

seines geringen Gewichts weniger<br />

Fundament, als zum Beispiel mit<br />

Beton. Darüber hinaus sind Wandkonstruktionen<br />

aus Holz im Vergleich zu<br />

massiven Konstruktionen um die Hälfte<br />

dünner und trotzdem genauso stabil.<br />

Diese Tatsache ermöglicht es, dass man<br />

beim Holzbau bei gleichen Gebäudegrundrissen<br />

einiges an Nutzfläche dazugewinnt.<br />

Da Holz so sensationell leicht ist, eignet<br />

es sich ganz besonders für die Vorfertigung<br />

von Bauelementen. Das hat<br />

den großen Vorteil, dass diese schnell<br />

und einfach in Serie produziert werden<br />

können und somit der Ablauf auf der<br />

Baustelle um einiges beschleunigt<br />

wird.<br />

Holz unterliegt kaum mehr konstruktiven<br />

Beschränkungen. Seine Leichtigkeit<br />

ist wie geschaffen für Tragwerke<br />

mit sehr großen Spannweiten.<br />

Der Leistungsfähigkeit des Baustoffs<br />

Holz sind nach oben hin keine Grenzen<br />

gesetzt. Bereits jetzt zählen 3- und 4geschossige<br />

moderne Wohnbauten aus<br />

Holz in Österreich zum Stand der Bautechnik.<br />

Bedenkt man aber, dass die<br />

höchsten Bäume der Erde über 100<br />

Meter Höhe erreichen, dann darf man<br />

Holz in Zukunft ruhig noch mehr<br />

zutrauen.<br />

Projekte benötigt werden, in den meisten<br />

Fällen durch Sofortmaßnahmen<br />

bzw. durch sich kurzfristig refinanzierende<br />

Investitionen erzielt werden<br />

können.<br />

Klimaschutz schafft<br />

Arbeitsplätze<br />

Energietechniken, die zur Verringerung<br />

des CO 2 -Ausstoßes beitragen, beleben<br />

nicht nur die Umwelt, sondern auch<br />

den Arbeitsmarkt. Eine im Auftrag von<br />

Umwelt- und Wirtschaftsressort vom<br />

Wirtschafts-forschungsinstitut (WIFO)<br />

Holz - die nachhaltige Hightech-Anwendung<br />

Verbindet Ökologie und Technik<br />

◆ Holzbau und CO 2<br />

Holz kann Kohlenstoff binden und über<br />

längere Zeiträume speichern. Daher<br />

sind Wälder bedeutende Kohlenstoffspeicher<br />

und tragen wesentlich zur<br />

Kohlenstoffsenke bei.<br />

Ob Bauen oder Sanieren: Holz ist genial.<br />

◆ Holz der nachwachsende Rohstoff<br />

Als nachwachsender Rohstoff ist Holz in<br />

Österreich reichlich vorhanden<br />

Um den Waldbestand zu erhalten, wird<br />

bei der Bewirtschaftung des Waldes in<br />

Österreich streng darauf geachtet, dass<br />

niemals Substanz vernichtet wird. Zwei<br />

Drittel der Wälder Österreichs, in denen<br />

rund 80 verschiedene Baumarten wachsen,<br />

befinden sich in einem naturnahen<br />

Zustand. Nur 2/3 (19 Mio. m ) des<br />

Zuwachses werden geerntet. Das heißt<br />

ein Drittel verbleibt im Wald und vergrößert<br />

den Holzvorrat. Holz steht<br />

daher uns und auch kommenden Generationen<br />

nachhaltig zur Verfügung.<br />

◆ Holz ideal für die Altbausanierung<br />

Die Altbausanierung erspart Grundstücksanschaffung<br />

bzw. Grundstücksaufschließung<br />

und bietet kostengünstige<br />

Realisierungen neuer Wohnvorstellungen.<br />

Altbausanierung versprechen<br />

Verbesserungen des Wärme und<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

BMLFUW-Gemeindeservice<br />

durchgeführte Studie („Energieszenarien<br />

bis 2020“) unterstreicht die positiven<br />

wirtschaftlichen Aspekte der Klimastrategie.<br />

Neben einer zusätzlichen<br />

Beschäftigung von ca. 20.000 bis<br />

25.000 Personen in den Jahren 2005<br />

bis 2010 wird es durch die hohe heimische<br />

Wertschöpfung der meisten<br />

Maßnahmen sogar zu leichten Wachstumsimpulsen<br />

und zusätzlichen<br />

Steuereinnahmen kommen. Allein<br />

11.000 neue Arbeitsplätze entstehen<br />

alleine durch eine Steigerung der thermischen<br />

Sanierungsrate von derzeit<br />

jährlich 0,5 Prozent des Gebäudebestands<br />

auf künftig 2 Prozent.<br />

Schallschutz. Heizkosten können reduziert<br />

werden. Der Wohnwert sowie der<br />

Wert des Objektes steigen. Viele Argumente<br />

sprechen dabei für die Verwendung<br />

von Holz:<br />

◆ Die Holzkonstruktionen können<br />

kostensparend vorgefertigt werden. Die<br />

Trockenbauweise ermöglicht einen<br />

Umbau auch in den Wintermonaten<br />

und sichert so Arbeitsplätze. Kurze Bauzeiten<br />

sind garantiert. Holz ist rasant -<br />

kurze Bauzeit, schneller Bezug und<br />

keine Baufeuchte.<br />

◆ Holz besitzt sehr gute Dämmeigenschaften.<br />

Der Wärmedämmwert einer<br />

10 cm dünnen Massivholzwand entspricht<br />

dem einer 160 cm dicken Betonwand.<br />

Selbst bei relativ geringer Raumtemperatur<br />

empfindet man eine Holzoberfläche<br />

als warm.<br />

◆ Bauen mit Holz ist ein wesentlicher<br />

Beitrag zum Klimaschutz, es werden<br />

Kohlenstoffe dauerhaft gebunden. Holzprodukte<br />

sind Plus-Energie-Produkte.<br />

Sie erhalten mehr gespeicherte (Sonnen)-Energie,<br />

als zu Ihrer Herstellung<br />

und Entsorgung nötig ist.<br />

◆ Holz nimmt Wasser auf und ist<br />

atmungsaktiv, sorgt das ganze Jahr über<br />

für angenehmes Raumklima. Holz ist<br />

elektostatisch neutral und nicht leitend.<br />

◆ Die höchsten Brandschutznormen<br />

sind im Holzbau erfüllbar. Das gut berechenbare<br />

Brandverhalten ermöglicht bei<br />

fachgerechten Einsatz Holz auch für<br />

größere Bauvorhaben.<br />

◆ Holz ist stabil, es ist fest und elastisch<br />

zugleich und trotz seines geringen<br />

Eigengewichts hoch belastbar. Bezogen<br />

auf sein Eigengewicht trägt Holz 14-mal<br />

soviel wie Stahl, seine Druckfestigkeit<br />

entspricht der des Stahlbetons.<br />

Holz ist eben genial. Mehr dazu unter<br />

www.proholz.at<br />

KOMMUNAL 29


Das Angebot des AZV<br />

wurde im vergangenen Jahr<br />

von vielen Vorarlberger<br />

Betrieben in Anspruch<br />

genommen.<br />

Die starke Jause für Berufstätige<br />

Top im Job<br />

Weg vom kalorienreichen Konzentrationskiller, hin zum nährstoffreichen Snack:<br />

Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz steigert die Leistungsfähigkeit.<br />

Bereits die Hälfte der Vorarlberger Bevölkerung<br />

ist übergewichtig (Quelle:<br />

Gesundheitsbericht Vorarlberg, 2001),<br />

wodurch ernährungsrelevante Folgeerkrankungen<br />

wie Diabetes mellitus<br />

(„Zuckerkrankheit“), Bluthochdruck oder<br />

Herzinfarkt auch im „Ländle“ immer häu-<br />

»<br />

figer auftreten. Eine Verbesserung der<br />

Ernährungsgewohnheiten gilt als wesentlicher<br />

Pfeiler der Gesundheitsvorsorge.<br />

Allerdings stehen die BetriebsärztInnen<br />

bei der Umsetzung von Verbesserungen<br />

in den Betrieben oft vor großen Hürden:<br />

Einerseits ist es die Gewohnheit, die MitarbeiterInnen<br />

nicht auf ihre Leberkässemmel<br />

verzichten lässt, andererseits verhindern<br />

fehlende Angebotsalternativen oder<br />

Schwierigkeiten bei der Realisierung die<br />

notwendige Umstellung im Speisenangebot.<br />

Das Arbeitsmedizinische Zentrum Vorarlberg<br />

(AZV) des Arbeitskreises für Vorsorge-<br />

und Sozialmedizin (aks) nahm<br />

dies zum Anlass, mit dem von Fonds<br />

Gesundes Österreich und Fonds Gesundes<br />

Vorarlberg geförderten Projekt „Top<br />

im Job“ Vorarlberger Betriebe im Zeitraum<br />

September 2001 bis September<br />

2002 zu motivieren, die Ernährung am<br />

Arbeitsplatz bewusst zu überdenken und<br />

30 KOMMUNAL<br />

Schon eine regelmäßige<br />

bewusste Jause bringt<br />

uns gesünderen<br />

Essgewohnheiten<br />

einen großen<br />

Schritt näher.<br />

Mag. Angelika Stöckler<br />

Ernährungswissenschaftlerin<br />

nach gesundheitlichen Gesichtspunkten<br />

umzugestalten.<br />

Die gesunde Zwischenmahlzeit. Rigorose<br />

Eingriffe in das Essverhalten sind<br />

in der Regel von kurzer Dauer. „Deshalb<br />

durchleuchteten wir zuerst die alltäglichen<br />

Essgewohnheiten am Arbeitsplatz,<br />

um danach einen Weg<br />

in kleinen Schritten zu gehen.<br />

Denn schon eine regelmäßige<br />

bewusste Jause bringt uns<br />

gesünderen Essgewohnheiten<br />

einen großen Schritt näher“,<br />

sagen die beiden Projektleiterinnen,<br />

die Arbeitsmedizinerin<br />

«<br />

Dr. Christine Klien und die<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

Mag. Angelika Stöckler.<br />

Zunächst führten die<br />

ErnährungsberaterInnen des<br />

aks in 30 Betrieben eine Beratung<br />

zu gesunder Ernährung<br />

am Arbeitsplatz durch. Anhand eines<br />

einheitlichen Fragebogens wurde außerdem<br />

der Ist-Zustand des Verpflegungsangebotes<br />

erhoben, der je nach Betrieb<br />

sehr unterschiedlich war: Genannt wurden<br />

vor allem Leberkäse-, Wurst- und<br />

Käse-Semmel ohne Gemüseergänzung,<br />

viel Automatenverpflegung und Süßigkeiten,<br />

teilweise wurden auch Salat und<br />

Obst angeboten.<br />

Als wertvolle Pausenalternative sieht Dr.<br />

Klien die „Top im Job-Jause“. Sie besteht<br />

aus einem Kornbrötchen mit Topfenaufstrich,<br />

magerem Schinken, Geflügelwurst<br />

oder Käse und Salat, Tomate,<br />

Gurke oder Radieschen. Die „Top im<br />

Job-Jause“ hat im Vergleich zur Leberkässemmel<br />

mit zirka 450 Kalorien beziehungsweise<br />

zum Topfentascherl mit<br />

über 500 Kalorien nur um die 200 Kalorien,<br />

aber auch einen höheren Vitaminund<br />

Mineralstoffgehalt als herkömmliche<br />

Jausen.<br />

Spezifisch optimieren. Die aks-<br />

ErnährungsberaterInnen versuchten, je<br />

nach vorhandenen Möglichkeiten im<br />

jeweiligen Betrieb, das Jausenangebot<br />

zu verbessern, zum Beispiel durch entsprechende<br />

Beratung des Jausenherstellers:<br />

Wo Nahversorger wie Bäcker, Spar,<br />

Adeg oder Interspar die Jausenlieferanten<br />

waren, wurden diese motiviert, die<br />

„Top im Job-Jause“ zu liefern. Bei Selbstversorgung<br />

wurden die MitarbeiterInnen<br />

durch Vorträge zu gesunder Pausenverpflegung<br />

motiviert.<br />

„Das Angebot des AZV wurde im vergangenen<br />

Jahr von vielen Vorarlberger<br />

Betrieben in Anspruch genommen. Sehr<br />

erfreulich ist, dass neben lokalen Jausenanbietern<br />

mittlerweile große Supermarktketten<br />

die ‚Top im Job-Jause’ in<br />

einigen Filialen anbieten“, berichtet<br />

Mag. Stöckler, die für die Zusammenstellung<br />

der schmackhaften Zwischenmahlzeit<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

„Schließlich ist diese Jause nicht nur in<br />

gesundheitlicher Hinsicht, sondern auch<br />

geschmacklich und preislich mit 1,10<br />

Euro eine echte Alternative.“<br />

Information<br />

Über die Aktion „Top im Job“ beziehungsweise<br />

die „Top im Job-Jause“<br />

erhalten Sie beim AZV: Bettina<br />

Kostka, Tel. : 05574/64570-1031,<br />

E-Mail: azv@aks.or.at, ww.aks.or.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Internationales Interkommunales Zentrum (IIZ): Europäische Premiere<br />

Kooperation über die Grenzen hinweg<br />

„Die EU-Erweiterung ist das<br />

größte Friedensprojekt des<br />

Kontinents. Die Rolle der<br />

Gemeinden bei diesem Projekt<br />

als bürgernähste Institution<br />

des Staates ist es, dieses<br />

Projekt allen Bürgern nahe zu<br />

bringen. Kooperationen über<br />

die Grenzen hinaus erweite-<br />

Sepp Wallenberger (ÖAR<br />

Regionalberatung), Dr. Illan<br />

Knapp (ÖkoPlus), Präsident<br />

Bgm. Anton Koczur und Ricky<br />

Heimpel (Projektmanagement<br />

IIZ) bei der Vorstellung des IIZ.<br />

Der Tätigkeitsbereich des<br />

„IIZ Groß Siegharts“<br />

erstreckt sich bevorzugt auf<br />

die Gemeinden des nö. und<br />

tschechischen Grenzraumes.<br />

Altstoffsammlung: Neuübernahme<br />

Servus Abfall in Graz<br />

Mit 1. Jänner 2003 wurde<br />

die Sammlung von Altpapier,<br />

Altglas, Altholz sowie<br />

Kunststoffverpackungen und<br />

Bioabfall und deren Verwertung<br />

in der „Kulturhauptstadt<br />

Europas 2003“, in<br />

Graz, von der „Servus<br />

Abfall“, Österreichs größtem<br />

Öffentlich-Privaten Unternehmen,<br />

übernommen.<br />

„Für die Grazerinnen und<br />

Grazer änderte sich durch<br />

die Übernahme der sogenannten<br />

„getrennten Sammlung“<br />

vorderhand nichts, vor<br />

allem die Entsorgungskosten<br />

sind gleich geblieben“,<br />

ren überdies die kommunalen<br />

Aktionsräume.“ Mit diesen<br />

Worten stellte Groß Siegharts<br />

Bgm. Anton Koczur, Vizepräsident<br />

des Öst. Gemeindebundes,<br />

Mitte Jänner im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz das<br />

„Internationale Interkommunale<br />

Zentrum“ Groß Siegharts<br />

vor. Die einzelnenGeschäftsfelder<br />

des IIZ<br />

sind „Akademie<br />

und Wissenstransfer“,„Grenzlandge-<br />

erklärte Dipl. Ing. Walter<br />

Sattler, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer der Servus<br />

Abfall.<br />

Ganz beachtlich sind die<br />

jährlichen Altstoff-Sammelmengen<br />

in Graz: Rund<br />

26.000 Tonnen Altpapier,<br />

über 8000 Tonnen Altglas,<br />

ca. 17.400 Tonnen Bioabfall,<br />

die zusammen mit dem<br />

Grünschnitt eine Behandlungs-<br />

und verwertungsmenge<br />

von rund 26.000<br />

Tonnen ergeben, knapp<br />

7000 Tonnen Altholz und<br />

etwas mehr als 4000 Tonnen<br />

Kunststoff-Verpackungen.<br />

spräche“, Interkommunale<br />

Angebote“, „Strategische Projekte“<br />

und ein „Grenzland<br />

Wissenspeicher“. In Zusammenarbeit<br />

mit den tschechischen<br />

Partnern des Projekts<br />

wird überdies ein „Kompetenzzentrum“<br />

entstehen, dass den<br />

gesamten EU-Erweiterungsraum<br />

anspricht.<br />

Infos zum IIZ: Ricky Heimpel,<br />

Schlossplatz 2, 3812 Groß<br />

Siegharts, Tel: 02847/84198,<br />

Fax: DW 12,<br />

E-Mail: iiz@siegharts.at;<br />

Internet:www.iiz.siegharts.at<br />

KOMMUNALMESSE<br />

Positive Bilanz<br />

Eine überaus positive Bilanz<br />

über die erste „Public Services/KOMMUNALMESSE“<br />

legte die Reed Exhibitions<br />

Österreich.<br />

So zog allein diese erste interregionale<br />

Fachmesse unter<br />

der Reed-Flagge in Wien<br />

gemeinsam mit der Umwelttechnikmesse<br />

„Pollutec“ 9.400<br />

Besucher an. Davon kamen<br />

rund ein Drittel aus Ungarn,<br />

Tschechien, Slowenien, Kroatien<br />

und der Slowakei. 300<br />

Aussteller - ebenfalls mit<br />

hohem internationalen Anteil<br />

- präsentierten sich diesem<br />

hochkarätigen Fachpublikum.<br />

Foto: B. Teupen<br />

Teupen Euro B 25 T: Neue Maßstäbe<br />

in Sachen Hubbühnen.<br />

<strong>Kommunal</strong>maschinen<br />

Ein Grenzgänger<br />

wächst hinaus<br />

Der Hubarbeitsbühnenmarkt<br />

wächst stetig durch immer neue<br />

Einsatzgebiete. Ein Klassiker<br />

sind dabei Arbeitsbühnen aufgebaut<br />

auf Standard-Kleintransportern<br />

bis 3,5 Tonnen und<br />

einer Reichweite von ca. 20<br />

Metern. Diese Grenze hat das<br />

neue Gerät aus dem Hause Teupern<br />

überschritten: Mit satten<br />

25 Metern Arbeitshöhe.<br />

Die zahlreichen Extras erlauben<br />

überdies das Fahren am Sonntag<br />

und gestatten niedrige Versicherungsprämien.<br />

Um diese<br />

Vorteile weitergeben zu können,<br />

waren fünf neue Patente nötig.<br />

Infos bei: Teupen, Tel: 0049/<br />

2562/8161-0 oder E-Mail:<br />

mail@teupen.info


Wirtschafts-Info<br />

Quadriga Informatik auf der IT-Fachmesse „Exponet Wien 2003“<br />

Verwaltung von PCs<br />

Je mehr PCs in den kommunalen Behörden zum Einsatz kommen, desto notwendiger ist<br />

eine systematische Verwaltung dieser PCs und sonstiger IT-Ressourcen.<br />

In den letzten Jahren ist der PC als<br />

Arbeitsmittel in den kommunalen Verwaltungen<br />

immer wichtiger geworden.<br />

In allen Ämtern stehen auf den Schreibtischen<br />

PCs, die für immer weitgehendere<br />

Aufgaben eingesetzt werden - ein Trend,<br />

den die zunehmende Nutzung des Internet<br />

im Rahmen des Bürgerservice und<br />

innerhalb der Verwaltungen noch verstärkt.<br />

Auch Schulen werden mit immer<br />

mehr PCs ausgestattet, um die Schüler<br />

an die moderne Informationstechnologie<br />

und das Internet heranzuführen. Irgendwie<br />

sind diese PCs sowie die zugehörigen<br />

Drucker, Bildschirme und andere IT-<br />

Ressourcen zu verwalten. Zu berücksichtigen<br />

ist dabei, dass die IT-Ausstattung<br />

einem ständigen Wandel unterliegt:<br />

Technische Neuerungen zwingen zu<br />

Neuanschaffungen oder Erweiterungen,<br />

interne Veränderungen zu häufigeren<br />

Umstellungen, neue Software ist zu<br />

installieren, Störungen und Anwenderprobleme<br />

sind an der Tagesordnung. Da<br />

fällt es schwer, den Überblick zu behalten.<br />

In Zeiten knapper Budgets ist ein<br />

solcher Überblick auch aus Kostengesichtspunkten<br />

wichtig, denn nur er<br />

erlaubt eine fundierte Entscheidung, ob<br />

Neuanschaffungen nötig sind oder ob<br />

sich das gewünschte Ziel nicht auch mit<br />

einer besseren Nutzung vorhandener<br />

Ressourcen erreichen lässt.<br />

Bedienerfreundlich und<br />

flexibel<br />

Vieles spricht also für eine systematische<br />

Vorgehensweise bei der Verwaltung der<br />

IT-Ressourcen. Auf der IT-Fachmesse<br />

„Exponet Wien 2003“, die vom 11. bis<br />

13.2.2003 im „Austria Center Vienna“<br />

stattfindet, stellt die Firma Quadriga<br />

Informatik mit „Quadriga-IT“ ein Softwareprodukt<br />

für diese Aufgabenstellung<br />

vor. Diese bedienerfreundliche und flexible<br />

Standardlösung verwaltet Hardund<br />

Software-Komponenten, Anwender,<br />

Lieferanten, Räume, Lizenzen und Verträge,<br />

sorgt für den nötigen Überblick<br />

und unterstützt mit dem integrierten<br />

HelpDesk die Mitarbeiter der EDV bei<br />

32 KOMMUNAL<br />

IT-Ressourcen in übersichtlicher Darstellung<br />

Ein Palm-Computer zum Scannen der<br />

Inventaretiketten<br />

der Lösung von Anwenderproblemen.<br />

Durch frei definierbare Zusatzinformationen<br />

und Auswertungen lässt sich<br />

Quadriga-IT an ganz unterschiedliche<br />

Bedürfnisse anpassen und eignet sich<br />

auch zur Inventarverwaltung von Einrichtungsgegenständen<br />

sowie technischem<br />

Gerät aller Art.<br />

Inventarisierung mit<br />

Barcodes<br />

Mit einer besonderen Option „Quadriga-<br />

Barcodes“ kann der Anwender Inventaretiketten<br />

für die IT-Komponenten selbst<br />

gestalten und drucken, wobei sich die<br />

Inventarnummer auf diesen Etiketten<br />

als Barcode verschlüsseln lässt. Nach<br />

dem Anbringen der Etiketten an den<br />

Gegenständen sind Bestandskontrollen<br />

sehr komfortabel und zeitsparend mit<br />

einem Barcode-Scanner möglich.<br />

Informationen:<br />

Quadriga Informatik GmbH<br />

Frankfurter Str. 61<br />

D-63067 Offenbach<br />

Tel.: 0049/69/850030-0, Fax:<br />

0049/69/850030-99<br />

E-Mail: info@quadriga.de<br />

www.quadriga.de<br />

Exponet Wien 2003, 11.-13.2.2003<br />

Halle O2, Stand FO2/15<br />

www.exponet.at<br />

E.E.


Eine neue E-Government-Lösung bietet Hilfestellung<br />

Stellen Sie sich vor, Sie radeln am Neusiedler<br />

See entlang und bemerken beim<br />

ersten Zwischenstopp nach 53 Kilometern<br />

den Verlust Ihrer neu erworbenen<br />

Designersonnenbrille. Derartig verlustreichen<br />

Radtouren kann man ab dem<br />

1. 2. 2003 mit Gleichmut begegnen.<br />

Wo der Gegenstand abzuholen ist -<br />

sofern er gefunden wurde - ist künftig<br />

einfach zu eruieren. Auf www.fundamt.gv.at<br />

steigen für jeden „Loser“ die<br />

Chancen, das verlorene Stück wieder<br />

zu bekommen. Alles, was man für die<br />

erfolgreiche Suche braucht, ist ein<br />

Internetzugang über einen Standardbrowser.<br />

Wer www.fundamt.gv.at<br />

anklickt, kann sogleich seinen Verlust<br />

(oder seinen Fund) in eine entsprechende<br />

Maske eingeben, das System<br />

kann bei flächendeckender Nutzung im<br />

Bestand der Verlustgegenstände aller<br />

2.359 Gemeinden Österreichs nach<br />

dem Objekt forschen.<br />

Fundamt.gv.at. ist eine moderne E-<br />

Government-Lösung, die im Rahmen<br />

einer Kooperation der Unternehmen<br />

BIT´S (Bundesrechenzentrum IT-Solutions<br />

GmbH), VoeH Internetdienste<br />

GmbH & Co KG, einer Tochterfirma der<br />

„Wiener Zeitung“, und der rubicon<br />

informationstechnologie gmbh gefunden<br />

wurde. Zunächst einmal werden<br />

Finder, Verlustträger und Gegenstand<br />

detailliert erfasst. Damit man aber auch<br />

tatsächlich unter dem Begriff „Portemonnaie“<br />

seine Geldbörse wieder findet,<br />

wurden die Suchbegriffe mit Hilfe<br />

eines Schlagwortkatalogs genau definiert.<br />

Das intelligente System verwaltet<br />

und überwacht außerdem Fristen, bis<br />

hin zu einer Verwertung des Gegenstandes.<br />

Geplant ist eine Vernetzung<br />

mit www.onetwosold.at, was eine Weiterverwertung<br />

nicht abgeholter Funde<br />

möglich machen wird.<br />

Barcodes gegen<br />

Nimmerwiedersehen<br />

Jede Fundbehörde hat im Rahmen der<br />

neuen Applikation die Möglichkeit,<br />

Barcodes zu generieren. Mit Hilfe einer<br />

speziellen Etikettierung ist ein Gegenstand<br />

in Verbindung mit der jeweiligen<br />

Aktenzahl eindeutig identifizierbar. Der<br />

Vorteil: Im Rahmen von fundamt.gv.at<br />

wird ein Fund sofort erfasst und ist für<br />

den Verlustträger per Internet sofort<br />

beauskunftbar. Ein weiteres Feature<br />

dieses Systems, so Albert Kronberger,<br />

Projektleiter bei rubicon informationstechnologie:<br />

„Es besteht die Möglichkeit,<br />

einen verlorenen Gegenstand vormerken<br />

zu lassen. So etwa einen<br />

Schlüsselbund. Wird er gefunden,<br />

erfolgt ein automatisches Matching, der<br />

Wirtschafts-Info<br />

Das virtuelle Fundamt<br />

Unter www.fundamt.gv.at können ab dem 1. Februar 2003 verlorene Gegenstände -<br />

sofern sie gefunden wurden - rasch wiedergefunden werden.<br />

Lost and Found<br />

www.fundamt.gv.at<br />

Rund 41.000 Gegenstände landen jährlich auf dem Wiener Fundamt. Glück<br />

für den Verlustträger, denn hier können sie problemlos wieder abgeholt werden.<br />

„Die Spitzenreiter unter den abhanden gekommenen Objekten sind Geldbörsen,<br />

Schlüssel oder Feuerzeuge, aber auch 'herrenloseŒ Scooter tauchen<br />

immer wieder auf“, so Mag. Peter Kaser vom Referat für Pass-, Melde- und<br />

Fundwesen in Wien. Etwa 200.000 Anrufe von „Suchenden“ werden jährlich<br />

beantwortet. Über www.fundamt.gv.at werden verlorene Gegenstände nun auf<br />

viel unkompliziertere Art und Weise aufgespürt.<br />

Verlustträger wird per SMS, Handy,<br />

Telefon oder E-Mail vom Fund informiert.“<br />

Neben der Internetlösung soll<br />

zusätzlich ein zentraler Fund-Info-Service<br />

installiert werden. In diesem Call-<br />

Center können Verlustträger rund um<br />

die Uhr anrufen und Auskunft über<br />

gefundene Gegenstände erhalten.<br />

Einfacher - schneller<br />

Wer beim Verlust von silbernen Kugelschreibern<br />

und Ähnlichem nicht unbedingt<br />

in Tränen ausbricht, könnte angesichts<br />

des Verschwindens seines Handys<br />

oder der Kreditkarte doch nervös werden.<br />

Wurde der Behörde bisher der<br />

Fund eines Mobiltelefons gemeldet,<br />

erfolgte ein händischer Eintrag, die<br />

Registrierung des Sim-Codes, dann<br />

wurde der Teilnehmer in Zusammenarbeit<br />

mit dem Mobilfunkbetreiber eruiert<br />

und verständigt. Dazwischen verging<br />

viel Zeit. Künftig wird dieser<br />

Ablauf einfacher: Die erfassten Daten<br />

werden dem Mobilfunkbetreiber automatisch<br />

übermittelt und der Verlustträger<br />

kann unverzüglich vom Betreiber<br />

verständigt werden. Gute Chancen für<br />

verlorene Bankomat- und Kreditkarten<br />

Auch für Banken bringt das System<br />

Vorteile, die Fundabwicklung von Kredit-<br />

und Bankomatkarten kann erheblich<br />

vereinfacht werden. Ein weiteres<br />

Service, das auf dieser Basis angeboten<br />

werden könnte, ist ein Set, das Anhänger<br />

und Aufkleber mit Barcodes für<br />

Geldbörse, Mobiltelefon, Aktentasche,<br />

Koffer etc. enthält. Damit können<br />

Gegenstände markiert werden und<br />

anhand des nur dem Verlustträger<br />

bekannten Barcodes wieder eindeutig<br />

identifiziert werden.<br />

Informationen:<br />

Albert Kronberger<br />

Kooperationsleiter fundamt.gv.at<br />

Tel.: 01/ 516 33 35 - 3125<br />

E-Mail: info@fundamt.gv.at<br />

www.fundamt.gv.at<br />

KOMMUNAL 33<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Aluminiumkonstruktionen bei Architekten und Bauherrn beliebt<br />

Über den Werkstoff<br />

entscheidet Bauherr<br />

Welcher Werkstoff bei einem Objekt zum Einsatz kommt, entscheidet der Bauherr.<br />

Dies wird sowohl von den Bauherren (56 %) als auch von den Architekten (66 %) so<br />

gesehen. Aus Sicht von 31 % der Bauherren wird eine Entscheidung gemeinsam<br />

getroffen. Diese Meinung teilen 26 % der Architekten.<br />

Zu interessanten Ergebnissen<br />

kommen eine vom Aluminium-<br />

Fenster-Institut (AFI) in Auftrag<br />

gegebene Studie von<br />

IMAS-International sowie eine<br />

Diplomarbeit mit dem Titel<br />

„Wirtschaftlichkeit als Verkaufsargument<br />

in der Bauwirtschaft<br />

am Beispiel Alufenster<br />

und –fassaden“ und eine Bauherrenstudie,<br />

durchgeführt von<br />

Mag. (FH) Petra Bruna. Die<br />

befragten Zielgruppen waren<br />

jeweils ein repräsentativer<br />

Durchschnitt aus einer Gruppe<br />

von Bauherren (Bausumme ab<br />

18 Millionen Euro; 16 Monate<br />

nach bis 36 Monate vor Baugebinn)<br />

und aus der österreichischen<br />

Architektenschaft.Für Aluminiumkonstruktionen<br />

entscheiden sich 44 %<br />

der Bauherren und 58 % der Architekten<br />

aufgrund ihrer Langlebigkeit. Für<br />

Aluminium spricht bei beiden Gruppen<br />

auch die geringe Wartung und die<br />

gestalterischen Möglichkeiten.<br />

Aluminium ist<br />

wirtschaftlich<br />

Die Wirtschaftlichkeit des Werkstoffes<br />

Aluminium ist für den Bauherrn von<br />

wesentlicher Bedeutung.<br />

Er definiert den Begriff Wirtschaftlichkeit<br />

mit Liefertreue und –zeit, Betriebskosten,<br />

Funktionsfähigkeit und technischen<br />

Support. Bereiche, bei denen<br />

Aluminiumkonstruktionen der Marke<br />

ALU-FENSTER ® punkten.<br />

Diese Bereiche sind zwar für die Architekten<br />

auch wichtig, aber in einem<br />

wesentlich geringerem Ausmaß. Dafür<br />

34 KOMMUNAL<br />

haben bei den Architekten die Bereiche<br />

Entsorgungskosten und Erlöse aus der<br />

Wiederverwertung einen viel höheren<br />

Stellenwert als bei den Bauherren.<br />

Gemeinsam wichtig sind den beiden<br />

Gruppen die Material- und Verarbeitungsqualität,<br />

die Anschaffungskosten<br />

sowie die ästhetische und die ökologische<br />

Qualität.<br />

Aufgabe des Aluminium-<br />

Fenster-Instituts<br />

Imagearbeit für Aluminiumkonstruktionen<br />

der Marke ALU-FENSTER ® ist<br />

Hauptaufgabe des Aluminium-Fenster-<br />

Instituts, welches 1987 als sektionsübergreifende<br />

Kooperation von österreichischen<br />

Gewerbe-, Industrie- und Handelsunternehmen<br />

gegründet wurde. Dem<br />

Institut gehören Aluminium-Fenster-<br />

Fachbetriebe, die führenden Alumi-<br />

Wer entscheidet<br />

über den Einsatz<br />

von Werkstoffen?<br />

Mit<br />

dieser Frage<br />

setzte sich eine<br />

Studie im Auftrag<br />

des Aluminium-Fenster-<br />

Instituts auseinander. <br />

nium-Profil-Systemanbieter – Alcan<br />

Austria GmbH (System ALSEC), Alu<br />

König Stahl GmbH (System SCHÜCO),<br />

Hueck Aluminium GmbH (System<br />

HUECK), Hydro Danninger GmbH<br />

(System WICONA) und Ing. Josef Richter<br />

& Co. KG Alu-Profilsysteme (System<br />

HARTMANN) sowie Oberflächenveredelungsbetriebe,<br />

an.<br />

Informationen:<br />

AFI Aluminium-Fenster-Institut<br />

Johnstraße 4/8<br />

A-1150 Wien<br />

Tel.: 01/ 983 42 05<br />

Fax: 01/ 983 42 06<br />

E-Mail: office@afi.at<br />

Homepage:<br />

www.alufenster.at und www.afi.at<br />

E.E.


Jetzt ist der beste Zeitpunkt<br />

Finanzierungsoptimierung<br />

Die Zinssätze befinden sich nach wie<br />

vor auf relativ niedrigem Niveau. Auf<br />

Basis der derzeitigen EURO-Geldmarktzinssätze<br />

sind Darlehenskonditionen<br />

von ca. 2,9 % lukrierbar. Ein idealer<br />

Zeitpunkt die bestehenden Darlehen<br />

auf deren Verzinsung zu überprüfen<br />

und zu verbessern.<br />

Möglichkeiten nutzen<br />

Als vorwiegend in der Kredit- und<br />

Darlehensfinanzierung agierendes<br />

Beratungsunternehmen ist es unsere<br />

Aufgabe die Entwicklung der nationalen<br />

und internationalen Finanzmärkte<br />

ständig zu beobachten und die daraus<br />

resultierenden Finanzierungsvarianten<br />

und -möglichkeiten für unsere kommunalen<br />

Mandanten zu nutzen.<br />

Dies umfaßt die<br />

◆ Optimierung der bestehenden<br />

Darlehen sowie die<br />

◆ Finanzierung neuer Bauvorhaben<br />

mit besonderem Augenmerk darauf,<br />

dass ab Beginn eine optimale Finanzierung<br />

über die Gesamtlaufzeit gewährleistet<br />

ist.<br />

Speziell durch die Novellierung der<br />

Förderrichtlinien im Bereich der<br />

Abwasserwirtschaft, insbesondere die<br />

Umwandlung der Annuitäten- in Finanzierungszuschüsse,<br />

welche unabhängig<br />

von den tatsächlichen Finanzierungskosten<br />

gewährt werden sowie den<br />

Wegfall der Zuschussgrenzen (90%-<br />

Regel) liegt das Interesse einer kostengünstigen<br />

Darlehensfinanzierung nun<br />

ausschließlich bei den Gemeinden.<br />

„Voranalyse“<br />

Ob und in welcher Höhe in Ihrer<br />

Gemeinde bzw. Verband Optimierungspotenziale<br />

im Finanzierungsbereich<br />

vorhanden sind, kann in Form einer<br />

unverbindlichen „Voranalyse“ der<br />

Darlehensverträge festgestellt werden.<br />

Informationen:<br />

Mag. Gerhard Wagenhofer<br />

Unternehmens- und<br />

Finanzierungsberatung<br />

Rathausplatz 2<br />

5760 Saalfelden<br />

Tel.: 06582/ 744 81<br />

Fax: 06582/ 744 81-22<br />

E-Mail: g.wagenhofer@hwp.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Solarbeleuchtung im Vormarsch<br />

Licht durch<br />

Sonnenenergie<br />

Ausreichende Beleuchtung, auch im<br />

ländlichen Raum, soll in Zukunft kein<br />

Kopfzerbrechen mehr bereiten. Die<br />

Solarleuchte bietet die sinnvolle Lösung<br />

und soll unser Leben sicherer und komfortabler<br />

gestalten.<br />

Zum Beispiel als Beleuchtung für abgelegene<br />

Straßen, Ortseinfahrten, Kreuzungs-<br />

und Abzweigungsbereiche, oder<br />

für Rad- und Fußwege eignet sich die<br />

Solarleuchte hervorragend.<br />

Solarbeleuchtung in Voitsberg.<br />

Besondere Vorteile:<br />

◆ Eine Solarleuchte arbeitet automatisch<br />

und unabhängig vom öffentlichen<br />

Stromnetz.<br />

◆ Es müssen keine Versorgungs-leitungen<br />

zum Standort verlegt werden (=<br />

Kosteneinsparung!)<br />

◆ Bestehende Kreuzungs- oder Abzweigungsbereiche<br />

können nachträglich,<br />

ohne hohen Installationsaufwand<br />

beleuchtet werden.<br />

◆ Es lassen sich Beleuchtungs-aufgaben<br />

realisieren, die bei herkömmlicher<br />

Netzversorgung unrentabel, oder sogar<br />

unmöglich wären.<br />

◆ Es entstehen keine laufenden Kosten<br />

für den Betrieb oder Wartung.<br />

◆ Die Anwendung von Solarleuchten<br />

ist umweltfreundlich, weil die<br />

benötigte Energie direkt aus der Sonne<br />

gewonnen wird.<br />

Informationen:<br />

ecolights<br />

A-8740 Zeltweg<br />

Möbersdorf 50a<br />

Tel.: 0664/ 3148353<br />

Internet: www.ecolights.at<br />

KOMMUNAL 35<br />

E.E.


Sanierung<br />

Ein Konjunkturprogramm für österreichische Kommunen<br />

Thermische<br />

Modernisierung<br />

Die „Thermische Sanierung“ (Wärmedämmung mit/ohne Heizkesseltausch) von<br />

Gebäuden ist hoch rentabel. Die Rendite (vergleichbar mit der Verzinsung eines<br />

Sparbuches) liegt zwischen sieben und 14 Prozent. Und nebenbei kann dadurch die<br />

Konjunktur regional gesteuert werden. KOMMUNAL berichtet, wie.<br />

◆ Mag. Franz Roland Jany<br />

„Konjunkturprogramme sind machbar.<br />

Arbeitsplätze können geschaffen werden,<br />

Haushaltsbudgets vergrößert,<br />

◆ Mag. Franz Roland Jany ist<br />

Geschäftsführer der Gemeinschaft<br />

Dämmstoff Industrie<br />

36 KOMMUNAL<br />

Wohnkomfort verbessert und Klimaschutz<br />

aktiv gestaltet werden - wenn<br />

man weiß wie’s geht“, ist Franz Roland<br />

Jany, Geschäftsführer der Gemeinschaft<br />

Dämmstoff Industrie überzeugt. „Prämierte<br />

Beispiele in vielen Österreichischen<br />

Gemeinden und namhafte Studien<br />

beweisen unsere These: Konjunktur<br />

kann regional gesteuert werden.“<br />

Thermische Modernisierung<br />

schafft Jobs<br />

Das WIFO (Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut)<br />

zeigt in einer<br />

Studie, dass durch die verbesserte Wärmedämmung<br />

von Wohngebäuden rund<br />

11.000 Jobs geschaffen werden kön-<br />

nen.Voraussetzung dafür<br />

ist allerdings,<br />

dass die thermischeModernisierungsrate<br />

erhöht wird.<br />

„Die thermischeModernisierung<br />

eines<br />

durchschnittlichenÖsterreichschenEinfamilienhauses<br />

bringt<br />

Das WIFO (Österreichisches<br />

Wirtschaftsforschungsinstitut)<br />

zeigt in einer Studie,<br />

dass durch die verbesserte<br />

Wärmedämmung von<br />

Wohngebäuden rund 11.000<br />

Jobs geschaffen werden<br />

können.<br />

Prämierte<br />

Beispiele in vielen<br />

Österreichischen<br />

Gemeinden und<br />

namhafte Studien<br />

beweisen unsere<br />

These: Konjunktur<br />

kann regional<br />

gesteuert werden.<br />

dem Besitzer durch die Einsparung der<br />

Heizkosten eine Rendite (=Verzinsung,<br />

wie beim Sparbuch) von rund 12,5 Pro-


(c) 2000 G. Haber, M. Getzner<br />

Die thermische Modernisierung<br />

eines durchschnittlichen<br />

Österreichschen Einfamilienhauses<br />

bringt dem Besitzer<br />

durch die Einsparung der Heizkosten<br />

eine Rendite (=Verzinsung<br />

wie beim Sparbuch) von<br />

rund 12,5 Prozent.<br />

Sanierung<br />

zent!“, zitiert Franz Roland Jany aus<br />

der Studie der Uni Klagenfurt. „Die<br />

nötigen Maßnahmen: Verbesserte Dämmung<br />

der Außenwände und der obersten<br />

Geschoßdecke auf U-Werte von 0,2<br />

und 0,15.“ Die Berechnungen der Uni<br />

Klagenfurt zeigen weiter: Die Kosten<br />

der Dämmung betragen durchschnittlich<br />

rund 13.500 Euro. Dadurch sinken<br />

die Heizkosten von rund 2.000 auf<br />

rund 500 Euro pro Jahr, das sind<br />

monatlich rund 40 Euro. „Darüber hinaus<br />

gibt es in allen Bundesländern Förderungen<br />

für thermische Sanierungen –<br />

das ist für die Gemeinden so zu sagen<br />

«<br />

Bei optimaler Förderung<br />

der thermischen Sanierung<br />

(analog der nö. Förderung der<br />

Wärmedämmung und der<br />

Tiroler Förderung für den<br />

Heizkesseltausch) ist die<br />

Rendite um rund zwei bis<br />

vier Prozent höher.<br />

Studie Rentabilität der thermischen<br />

Sanierung eines österreichischen<br />

Durchschnittshauses<br />

von Ao. Univ.-Prof. Dr. Michael Getzner,<br />

Uni. Klagenfurt<br />

ein aufgelegter Elfer: Weil, mit ein bisschen<br />

zusätzlicher Information an die<br />

Hausbesitzer und einer symbolischen<br />

Förderung für thermische Modernisierung<br />

durch die Gemeinden könnten<br />

hunderte Häuser in Gemeinden saniert<br />

und gleichzeitig Klimaschutz-fit<br />

gemacht werden“ skizziert Jany eine<br />

Zukunftschance.<br />

Denn:<br />

„Regional<br />

könnte auf<br />

diese Weise das<br />

Bau- und Baunebengewerbe<br />

ordentlich<br />

angekurbelt<br />

werden – das<br />

Wifo sieht speziell<br />

in der thermischenSanierung<br />

einen<br />

überdurch-<br />

schnittlichen Beschäftigungseffekt.“<br />

Eine einzigartige Chance, aus der<br />

Theorie in die Praxis zu kommen:<br />

„Gemeindekonjunktur hausgemacht –<br />

Gewinn für alle!“, sieht Jany ein Riesenpotenzial<br />

für eine Gemeindeoffensive<br />

in Österreich.<br />

KOMMUNAL 37<br />

«<br />

Eine einzigartige<br />

Chance, aus der<br />

Theorie in die Praxis<br />

zu kommen:<br />

Gemeindekonjunktur<br />

hausgemacht –<br />

Gewinn für alle!


Wirtschafts-Info<br />

Europäische Investitionsbank refinanziert NÖ HYPO-BANK<br />

Günstige Kredite für<br />

Gemeinden<br />

Am 5.12.2002 fand in der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg die<br />

Vertragsunterzeichnung für die Gewährung von Finanzierungsmitteln zur Hochwasserschädenvorbeugung<br />

und -beseitigung an die NÖ HYPO-BANK statt.<br />

Generaldirektor Schmitzer und<br />

LR Sobotka als Vorsitzender des<br />

Verwaltungsrates der NÖ HYPO<br />

Holding unterfertigten seitens<br />

der NÖ HYPO-BANK die Vereinbarung<br />

mit der EIB. Für die EIB<br />

unterzeichnete Prof Dr Ewald<br />

Nowotny. Die Mittel kamen<br />

noch im Dezember 2002 zur<br />

Auszahlung und werden<br />

Gemeinden sowie Klein- und<br />

Mittelbetrieben in den betroffenen<br />

Regionen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Hausbank der EU<br />

Die EIB ist die Hausbank der<br />

Europäischen Union. Die Bank<br />

hat ihren Sitz in Luxemburg<br />

und die Eigentümer sind die<br />

Mitgliedstaaten der Union. Aufgabe der<br />

EIB ist die Unterstützung der primären<br />

Ziele der EU durch langfristige Finanzierungen<br />

wirtschaftlich tragfähiger<br />

Investitionsprojekte.<br />

Prof. Dr. Ewald Nowotny, Vizepräsident der EIB empfängt die<br />

Delegation aus Niederösterreich<br />

38 KOMMUNAL<br />

LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl, Präsident des Verbandes der NÖ<br />

Gemeindevertreter der ÖVP, LR Mag. Wolfgang Sobotka und KommR<br />

Gen.Dir. Ing. Mag. Werner Schmitzer bei der Vertragsunterzeichnung.<br />

Der NÖ HYPO-BANK ist es zunächst<br />

gelungen, ein Globaldarlehen in Höhe<br />

von EUR 40 Mio. von der EIB zu erhalten,<br />

welches in zwei Tranchen jeweils<br />

Anfang und Mitte des Jahres 2003 zur<br />

Verfügung gestellt<br />

wird. In einer<br />

spontanen Reaktion<br />

auf das Jahrhunderthochwasser<br />

im August<br />

2002 hat die EIB<br />

der NÖ HYPO-<br />

BANK zusätzliche<br />

Mittel von EUR<br />

50 Mio. sowohl<br />

zur Beseitigung<br />

von Hochwasserschäden<br />

als auch<br />

für Präventivmaßnahmen<br />

zugesichert und<br />

bereits ausbezahlt.<br />

Dieses indirekte und<br />

dezentralisierte Finanzierungskonzept,<br />

mit<br />

dem kleine und mittlere<br />

Vorhaben unterstützt<br />

werden, wurde speziell<br />

im Hinblick auf die<br />

Bedürfnisse von Kleinund<br />

Mittelbetrieben<br />

(KMU) und Gebietskörperschaften<br />

entwickelt.<br />

Günstige<br />

Konditionen<br />

Aufgrund des AAA-<br />

Ratings der EIB kann<br />

dieses Globaldarlehen<br />

zu günstigen Konditionen<br />

an die NÖ HYPO-<br />

BANK fließen. Die stellt das Geld wiederum<br />

Darlehensnehmern (KMU und<br />

Gemeinden) in Form von günstigen<br />

Krediten zur Verfügung.<br />

Voraussetzung hierfür ist, dass die Investitionskosten<br />

für kleine und mittlere<br />

Projekte zwischen EUR 40.000,- und<br />

EUR 25.000.000,- liegen.<br />

Die beantragten Projekte werden mit<br />

Zustimmung der EIB ausgewählt.<br />

Informationen:<br />

Wenn Ihre Gemeinde in naher<br />

Zukunft ein Projekt plant, das eines<br />

der zuvor angeführten Ziele erfüllt,<br />

wenden Sie sich bitte an die<br />

NÖ HYPO-BANK<br />

Abteilung Öffentliche Hand<br />

Tel.: 02742/ 4920-1206<br />

E-Mail: oeffhand@hypobank.co.at<br />

E.E.


Stadtplanung und Informationstechnologie<br />

Europakonferenz CORP 2003<br />

Vom vorsorgenden Hochwasserschutz<br />

bis zu den Chancen<br />

durch Teleworking, von<br />

den Möglichkeiten, lokale<br />

Besonderheiten im globalen<br />

Wettbewerb zu nutzen bis zu<br />

3D-Stadtmodellen: bei der<br />

„CORP2003“, der größten<br />

europäischen Konferenz<br />

zum Thema Stadtplanung<br />

und Informationstechnologie<br />

werden all diese Themen<br />

von internationalen Experten<br />

behandelt.<br />

Besonderer Themenschwerpunkt:<br />

gLOCALize.IT - wie<br />

können lokale Stärken angesichts<br />

globaler Entwicklungen<br />

optimal genutzt werden.<br />

CORP2003 & Geo-<br />

Multimedia03<br />

8. internationales Symposion<br />

vom 25.2. bis 1.3.2003 an<br />

der Technischen Universität<br />

Wien.<br />

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JWS Nusser GmbH & Co. KG<br />

Postfach 340, 71351 Winnenden<br />

Tel.: 07195/693-113<br />

Fax: 07195/693-177<br />

Lokale Stärken nutzen<br />

Programm, Teilnehmer-Info<br />

und Anmeldung unter:<br />

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Teilnahmegebühr:<br />

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Wirtschafts-Info<br />

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Fax +43 (0)6212/4228<br />

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KOMMUNAL 39


Wirtschafts-Info<br />

Flutschäden in sächsischer Mulde-Region nicht ganz beseitigt<br />

Wasserversorgung<br />

und -entsorgung stabil<br />

Der private Betriebsführer OEWA Wasser und Abwasser GmbH., eine 100-%-Tochter der<br />

Vivendi Water Deutschland GmbH, schätzt den Schaden an Wasserwerken, Kläranlagen<br />

und Kanälen auf 8,2 Millionen Euro.<br />

Leipzig. Auch mehr als vier<br />

Monate nach dem Hochwasser<br />

an der Mulde sind in den<br />

Regionen Döbeln-Oschatz<br />

und Grimma-Geithain<br />

betroffene Wasserwerke und<br />

Abwasseranlagen noch nicht<br />

komplett in Betrieb. Nach<br />

Auskunft des privaten<br />

Betriebsführers OEWA<br />

Wasser und Abwasser<br />

GmbH Leipzig, einer<br />

100%-Tochter der Vivendi<br />

Water Deutschland<br />

GmbH., ist die Wiederherstellung<br />

des ursprünglichen<br />

Zustandes erst Mitte<br />

2003 zu erwarten. „Die<br />

Versorgung mit Trinkwasser<br />

und die Beseitigung<br />

der Abwässer läuft aber in<br />

geordneten Bahnen“,<br />

bestätigt OEWA-Unternehmenssprecher<br />

Frank<br />

Engelke.<br />

Verheerende<br />

Schäden<br />

Die Schäden durch das<br />

August-Hochwasser der Vereinigten<br />

Mulde in der mittelsächsischen<br />

Region zwischen<br />

Leipzig, Chemnitz und<br />

Dresden waren auch bei der<br />

OEWA verheerend. So mussten<br />

vollständig überflutete<br />

Wasserwerke außer Betrieb<br />

gesetzt, Kläranlagen abgeschaltet<br />

und Wasserfassungen<br />

am Fluss aufgegeben<br />

werden. Kurzzeitig waren<br />

dadurch Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung für<br />

40 KOMMUNAL<br />

zehntausende Menschen<br />

beeinträchtigt.<br />

Die OEWA als Betriebsführer<br />

für den Döbeln-Oschatzer<br />

Wasserverband (DOWW)<br />

versorgt in den Landkreisen<br />

Döbeln und Torgau-Oschatz<br />

132000 Einwohner mit<br />

Trinkwasser. Unmittelbar<br />

vom Hochwasser betroffen<br />

waren drei Wasserwerke an<br />

der Mulde. Die Anlage in<br />

Paudritzsch/Leisnig ging<br />

Anfang Dezember als erste<br />

wieder vollständig in<br />

Betrieb. „Glücklicherweise<br />

konnten wir vor der Frostperiode<br />

wieder abbauen“,<br />

meint Christine Mesek, Niederlassungsleiterin<br />

der<br />

OEWA in Döbeln. Ein mobiles<br />

Wasserwerk des Mutter-<br />

hauses Vivendi Water sei<br />

inzwischen wieder demontiert.<br />

Im Wasserwerk Adamsstolln<br />

begann noch im<br />

Dezember 2002 der Probebetrieb,<br />

nachdem dort die<br />

gesamte Aufbereitungstechnik<br />

überflutet war. Schlech-<br />

Verheerende Auswirkungen des Hochwassers an der Mulde.<br />

tes Wetter verzögerte allerdings<br />

die Wiederherstellung<br />

der zerstörten sogenannten<br />

Brunnenstuben des Wasserwerks<br />

Töpelwinkel. Dort<br />

waren im Herbst die Baumaschinen<br />

regelrecht im<br />

Schlamm versunken.<br />

In den Abwasserzweckverbänden<br />

„Döbeln-Jahnatal“<br />

und „Obere Freiberger<br />

Mulde“ war Ende 2002 der<br />

größte Teil der notwendigen<br />

Arbeiten durch den Betriebs-<br />

führer OEWA erledigt.<br />

Während die Reparaturen<br />

an Abwasserkanälen und<br />

abwassertechnischen Einrichtungen<br />

wie Pumpwerken<br />

und Stauraumkanälen nach<br />

umfangreichen Spülungen<br />

im Wesentlichen abgeschlossen<br />

sind, steht die Kläranlage<br />

Döbeln noch nicht<br />

wieder im regulären<br />

Betrieb. Dort wird die biologischeAbwasserbehandlung<br />

seit Ende November<br />

per Hand gesteuert. In der<br />

ebenfalls im August überfluteten<br />

Kläranlage Rosswein<br />

konnte die biologische<br />

Abwasserreinigung<br />

dagegen Mitte Oktober<br />

wieder aufgenommen<br />

werden.<br />

Mögliche<br />

Folgeschäden<br />

OEWA-Niederlassungsleiterin<br />

Christine Mesek wie<br />

auf mögliche Folge- oder<br />

Spätschäden hin: „Rohrschäden<br />

aufgrund von<br />

Bodenbewegungen bei<br />

hohen Grundwasserständen,<br />

eingefrorene Leitungen in<br />

leerstehenden Häusern oder<br />

besonders große Belastungen<br />

der provisorisch betriebenen<br />

Kläranlagen könnten<br />

uns noch Probleme bereiten.“<br />

Im Versorgungsverband<br />

Grimma-Geithain (VVGG)<br />

weiter flussabwärts an der<br />

Mulde muss Betriebsführer<br />

OEWA in der Kläranlage


Die Wiederherstellung wird bis Mitte 2003 andauern.<br />

Grimma und im Hauptpumpwerk<br />

Grimma bis zum<br />

kommenden Frühjahr mit<br />

Provisorien auskommen. „Bis<br />

dahin wollen wir die Erneuerung<br />

der Steuerungstechnik<br />

in beiden Objekten abschließen“,<br />

sagt OEWA-Niederlassungsleiter<br />

Wolfram<br />

Scholl. Auch die Mischwasserkanalisation<br />

in der Innenstadt<br />

von Grimma muss teilweise<br />

erneuert werden. Insgesamt<br />

waren 31 Wasserwerke,<br />

Kläranlagen und<br />

Kanalnetze sowie Pumpstationen<br />

im Bereich des VVGG<br />

vom Hochwasser unmittelbar<br />

betroffen. Im Verbandsgebiet<br />

werden 87000 Einwohner<br />

mit Trinkwasser versorgt;<br />

für 63000 erfolgt die<br />

Abwasserbeseitigung.<br />

Gut gerüstet<br />

Auf Grund von Katastrophenplänen<br />

war die OEWA<br />

gut gerüstet. Lücken und<br />

Schwachstellen wurden<br />

inzwischen beseitigt. So<br />

wurde das innerbetriebliche<br />

Warnsystem optimiert. Auch<br />

existiert nun eine Liste mit<br />

Hochwassermarken bei verschiedenen<br />

Alarmstufen und<br />

den dazugehörigen Höhenmarken<br />

der Wasseranlagen.<br />

„Wir haben außerdem die<br />

Steuertechnik der Kläran-<br />

lage Grimma vom Erdgeschoss<br />

in den ersten Stock<br />

verlegt“, ergänzt der OEWA-<br />

Niederlassungschef. Durch<br />

den in dieser Höhe nie vermuteten<br />

Pegel stand das im<br />

Jahr 2000 errichtete<br />

hochmoderne Wasserwerk<br />

am 13. August drei Meter<br />

unter Wasser.<br />

Noch nicht abschließend<br />

lässt sich der Flutschaden an<br />

allen Wasseranlagen in den<br />

genannten Regionen beziffern.<br />

Die OEWA rechnet bei<br />

den von ihr betriebenen<br />

Wasserwerken, Kläranlagen<br />

und Kanalnetzen mit einer<br />

Schadenssumme von 8,2<br />

Millionen Euro. 90 Prozent<br />

der Kosten werden durch<br />

Fördermittel gedeckt.<br />

Informationen:<br />

OEWA Wasser und<br />

Abwasser GmbH<br />

Vivendi Water<br />

Deutschland GmbH<br />

Dipl.-Ing. Klaus Brenner<br />

Niederlassung Wien<br />

Millennium Turm<br />

Handelskai 94-96<br />

1200 Wien<br />

Tel.: 01/ 240 27 420<br />

Fax: 01/ 240 27 421<br />

austria@<br />

vivendi-water.de<br />

www.vivendiwater.com<br />

E.E.<br />

Bitte noch eine<br />

Geschichte vorlesen !<br />

Wirtschafts-Info<br />

Für alle, die im Ruhestand mehr als nur die verdiente<br />

Ruhe genießen wollen, hat BRAUN Lockenhaus drei<br />

spezielle Möbelserien entwickelt: Salva, Salva-Plus und<br />

neu: Vivo. Es sind Konzepte von Sitzmöbeln und<br />

Tischen, die in erster Linie auf die Bedürfnisse älterer<br />

Menschen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern<br />

und Kliniken, in Sanatorien und Kurhotels maßgeschneidert<br />

sind. Jedoch haben wir auch an die vielen<br />

Enkelkinder gedacht, die Oma und Opa wochenends<br />

im Heim besuchen und die Stabilität unserer Möbel<br />

manchmal ganz schön auf die Probe stellen. Von uns<br />

aus kein Problem ! Denn wir entwickeln funktionelle<br />

Möbelkonzepte, die jedem Alter gerecht werden.<br />

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finden Sie in unserem druckfrischen Produktkatalog.<br />

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KOMMUNAL 41


Finanzen<br />

Büromöbel, Officemanagement, Präsentationssysteme<br />

der wetterbericht<br />

stimmt immer<br />

und büromöbel<br />

sind alle gleich<br />

Wer sich nicht nass machen will, nimmt trotzdem<br />

einen Schirm mit. Und wer FUN AT WORK erleben<br />

will, umgibt sich mit HALI.<br />

Und ist damit für jede Überraschung gerüstet.<br />

42 KOMMUNAL<br />

www.hali.at<br />

Produkte von Murexin<br />

Nachfrage steigt<br />

international<br />

Die Murexin AG ist ein<br />

Österreichisches Traditionsunternehmen<br />

mit internationalem<br />

Engagement. Im<br />

Jahre 1931 gegründet,<br />

konnte sich Murexin schon<br />

bald in den Bereichen Bautenschutz<br />

und Bauchemie<br />

profilieren. Seit 1987 gehört<br />

die Murexin AG zur Schmid<br />

Industrieholding, einem<br />

erfolgreichen<br />

Baukonzern aus<br />

Österreichs.<br />

Die dynamische<br />

Entwicklung lässt<br />

sich auch an den<br />

wirtschaftlichen<br />

Kennzahlen des<br />

Unternehmens<br />

ablesen. 1995<br />

wurden mit rund<br />

40 Mitarbeitern<br />

rund 9 Mio. EUR<br />

erwirtschaftet,<br />

2002 lag der<br />

Umsatz bei rund<br />

30 Mio. EUR und<br />

die Jahresproduktionsmenge<br />

bei<br />

über 20.000 Tonnen.<br />

Immerhin<br />

150 Mitarbeiter in<br />

Österreich und weitere 120<br />

im Ausland machen durch<br />

ihr Engagement diese<br />

Erfolge möglich. Auf dem<br />

Firmengelände der Murexin<br />

Zentrale in Wiener Neustadt<br />

werden heute überwiegend<br />

Beton- und Mörtelzusätze,<br />

Trennmittel, Abdichtungen,<br />

Isolierungen, Imprägnierungen,<br />

Beschichtungen, Klebstoffe,<br />

Holzschutzmittel, Farben<br />

und Lacke produziert.<br />

Immerhin 1100 Produkte<br />

dieser Bereiche werden nach<br />

500 Rezepturen produziert,<br />

in Summe ca 7000 t. Darüber<br />

hinaus stellen 200 Pulverprodukte<br />

einen weiteren<br />

Produktionsschwerpunkt<br />

dar, der im vergangenen<br />

Jahr entscheidend erweitert<br />

wurde.<br />

Die breite Produktpalette<br />

Murexin - ÖsterreichischesTraditionsunternehmen<br />

mit internationalem<br />

Engagement.<br />

und engagierte Serviceleistungen<br />

aus dem Hause<br />

Murexin haben längst auch<br />

über Österreichs Grenzen<br />

hinaus Aufmerksamkeit<br />

erregt. Ständig steigende<br />

Nachfrage führte daher zu<br />

einer entsprechenden Intensivierung<br />

globaler Aktivitäten.<br />

Murexin bietet seine<br />

Leistungen heute europaweit<br />

an. Mit Tochterfirmen,Unternehmensbeteiligungen<br />

und Vertretungen<br />

stehen<br />

bereits in zahlreichen<br />

Ländern entsprechendeVertriebswege<br />

zur Verfügung.<br />

Vor allem der osteuropäische<br />

Markt<br />

stellte dabei in den<br />

vergangenen Jahren<br />

einen Schwer-<br />

punkt dar. Murexin<br />

ist weltweit in über<br />

20 Ländern aktiv.<br />

Zentrale Rolle spielen<br />

dabei die 4<br />

Auslandstöchter in<br />

Deutschland, Slowakei,<br />

Tschechien und<br />

Ungarn. In jüngster Zeit<br />

kamen dazu auch Aktivitäten<br />

in Westeuropa. Vor allem<br />

Spanien Portugal und Benelux<br />

wurden dabei in der<br />

jüngsten Vergangenheit als<br />

Auslandmärkte verstärkt<br />

erschlossen und damit auch<br />

in diesen Regionen ein Vertriebsnetz<br />

für Murexin - Produkte<br />

geschaffen.<br />

Informationen:<br />

Murexin AG<br />

Franz von Furtenbach<br />

Straße 1<br />

A-2700 Wiener Neustadt<br />

Tel.: 02622/27 401-0<br />

E-Mail:<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com


TÜV Österreich Akademie:<br />

Kurse für Kommunen<br />

Kurs/Lehrgang Datum Kurs-Nr. Ort Preis €<br />

Sicherheitstechnik/Transport/Aufzüge<br />

Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson<br />

für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes<br />

Chlorgas und Chlorgranulat in Bädern<br />

für die Giftbezugslizenz nach Giftverordnung<br />

10. – 12. März 2003<br />

2. – 4. Juni 2003<br />

5. – 7. März 2003<br />

1. – 3. April 2003<br />

14. – 16. Oktober 2003<br />

03.0309.01<br />

03.0309.02<br />

03.0705.01<br />

03.0705.02<br />

03.0705.03<br />

Graz<br />

Wien<br />

Stmk<br />

Bgld<br />

OÖ<br />

Gefahrgutlenker/in Basisschulung 14. – 15. Februar 2003 03.0701.01 Wien 300,–<br />

Gefahrgutlenker/in Alle Klassen 27. Feb – 1. März 2003 &<br />

7. – 8. März 2003<br />

03.0702.01 Wien 560,–<br />

Gefahrgutlenker/in Fortbildung 14. März 2003 03.0704.02 Wien 180,–<br />

Ladungssicherung in Theorie und Praxis<br />

10. – 11. April 2003<br />

03.0709.01 Pischelsdorf 300,–<br />

für Lenker und Ladepersonal<br />

30. – 31. Oktober 2003 03.0709.02 Pischelsdorf<br />

Ausbildung zum Staplerfahrer 20. – 22. März 2003<br />

03.0340.01 Gratkorn<br />

250,–<br />

24. – 26. April 2003<br />

03.0340.02 Gratkorn<br />

Aufzugssicherheit und Haftung<br />

13. Mai 2003<br />

03.0244.01 Wien<br />

225,–<br />

Unfallursachen, Sicherheitseinrichtungen,<br />

rechtliche Verantwortung<br />

25. Juni 2003<br />

03.0244.02 Linz<br />

Grundlagen der Aufzugstechnik<br />

Aufzugssysteme, Funktionsweisen, Gesetze<br />

3. Juni 2003 03.0243.01 Wien 380,–<br />

Aufzugsbetreuung & Evaluierung<br />

7. Mai 2003<br />

03.0247.01 Innsbruck<br />

225,–<br />

länderspezifische Aufzugsgesetze & Normen<br />

8. Mai 2003<br />

03.0247.02 Dornbirn<br />

29. Mai 2003<br />

03.0247.06 Klagenfurt u.a.<br />

Brandschutz<br />

Ausbildung zum Brandschutzwart 17. März 2003<br />

03.0311.01 M. Enzersdorf 190,–<br />

5. Mai 2003<br />

03.0311.05 Salzburg<br />

23. Juni 2003<br />

03.0311.06 Graz<br />

Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten 18. – 20. März 2003<br />

03.0308.02 M. Enzersdorf 500,–<br />

3. – 5. Juni 2003<br />

03.0308.05 Salzburg<br />

7. – 9. Oktober 2003<br />

03.0308.06 Graz<br />

Brandschutztag 2003 25. Juni 2003 03.0316.01 M. Enzersdorf 150,–<br />

Umweltschutz/Abwasser/Abfall<br />

In 5 Modulen zum/r Umweltbeauftragten<br />

inkl. Ausbildung zum/r Abfallbeauftragten<br />

und Umweltauditor/in<br />

ab 12. Februar 2003<br />

(15 Tage gesamt)<br />

300,–<br />

730,–<br />

03.0754.01 Wien 2.900,–<br />

Tag der Abfallbeauftragten 27. November 2003 03.0752.01 Wien 100,–<br />

Schallimmissionsmessung bei Betriebsanlagen 28. – 29. Oktober 2003 03.0770.01 OÖ 690,–<br />

VOC – Anlagen – Verordnung<br />

Auswirkungen auf die Betriebsanlagen<br />

9. April 2003 03.0771.01 Wien 380,–<br />

Betriebliche (Ab)wasserwirtschaft 28. Mai 2003 03.0752.02 Wien 380,–<br />

Ja, ich melde mich für folgende(n) Kurs(e) an:<br />

ANTWORT-FAX: 01/617 52 50-145<br />

Kursnummer(n) Telefon/Fax<br />

Zuname/Vorname Adresse<br />

TÜV Österreich Akademie · 1230 Wien, Laxenburger Straße 228<br />

Weitere Angebote finden Sie auf unserer Homepage: www.tuev-akademie.at oder rufen Sie uns an:<br />

Telefon: 01/617 52 50-183 Frau Groß, Fax: 01/617 52 50-145, grn@tuev.or.at


Sanierung<br />

Auch mit großherziger Hilfe von Gemeinden für Gemeinden:<br />

„Wiederaufbau“<br />

nach der Katastrophe<br />

Das Hochwasser 2002 hat die österreichischen Gemeinden arg mitgenommen. Die<br />

zusammengerechnete Schadenssumme laut Landwirtschaftsministerium beträgt fast<br />

zwei Milliarden Euro. Doch der kommunale Wiederaufbau kommt nun in Gang.<br />

◆ Herbert Leschanz<br />

Kläranlagen, Sportplätze, Uferpromenaden,<br />

Gemeindebüchereien, Steg und<br />

Weg, Wirtschaftshöfe samt Baumaterial,<br />

Wasserversorgungen, Maschinen und<br />

Aggregate, Kindergärten, Schulen - die<br />

Liste ist lang. Das „Jahrtausend“-Hochwasser<br />

des vergangenen Jahres hat<br />

gemeinschaftliches Eigentum in den<br />

Gemeinden in enormem Maße beschädigt<br />

oder es sogar vernichtet. Die ersten<br />

Not-Reparaturen und Ersatz-Bauten sind<br />

erfolgt - das Finale des kommunalen<br />

Wiederaufbaues setzt jetzt mit dem<br />

Beginn der wärmeren Jahreszeit furios<br />

ein.<br />

Dabei zeigt sich einmal mehr: Die Hilfsbereitschaft<br />

der Österreicher hat ebenso<br />

die Kraft einer Flut. Ein besonderes Phänomen<br />

dabei: nicht nur Einzelpersonen<br />

und Firmen, ganze Gemeinden haben<br />

sich der Hilfe für andere verschrieben,<br />

nach dem Motto: „Gemeinden helfen<br />

Gemeinden“.<br />

Ein besonderes Ruhmesblatt gebührt<br />

dabei der Stadtgemeinde Kufstein in<br />

Tirol. Auch sie hat in diesen Zeiten<br />

◆ Herbert Leschanz ist freier Journalist<br />

in Wien und München<br />

44 KOMMUNAL<br />

nichts zu verschenken. Aber: „Mach da<br />

was!“, sagte der Bürgermeister Herbert<br />

Marschitz zum städtischen Budgetdirektor<br />

Peter Borchert, dessen Frau Kindergartenleiterin<br />

ist. Der von den Wassermassen<br />

des tobenden<br />

«<br />

Kamps weggespülte<br />

Kindergarten der niederösterreichischen<br />

Katastralgemeinde<br />

Zöbing (Langenlois)<br />

soll durch die Hilfe der<br />

Kufsteiner widererstehen,<br />

so der rasche<br />

Plan. Berichtet von den<br />

Verwüstungen nach Kufstein hatten Bauhofmitarbeiter,<br />

die sofort samt kommunalem<br />

Kufsteiner Gerät (LKW, Bagger) in<br />

den Tagen der Flut in Zöbing tatkräftige<br />

Soforthilfe geleistet hatten.<br />

Des hohen Stadtbeamten Vorschlag an<br />

den Stadtrat fand sofort einhellige<br />

Zustimmung: Die Stadt Kufstein wird<br />

die gesamte Möblage des Kindergartens<br />

für Zöbing finanzieren, liefern wird die<br />

örtliche renommierte Firma „Kufsteiner<br />

Schulmöbel“. 20.000 Euro sind dafür<br />

vom Gemeinderat einstimmig bewilligt.<br />

Und 20.000 Schweizer Franken liegen<br />

in Borcherts Kasse zwecks Weiterleitung<br />

nach Zöbing, gespendet von Kufsteins<br />

Schweizer Partnerstadt Frauenfeld Kanton<br />

Thurgau - eine Städtefreundschaft<br />

seit den Nachkriegstagen 1945, als Frauenfeld<br />

das schwer beschädigte Kufstein<br />

tatkräftig unterstützt hatte. Das ist ganz<br />

gewiss die Frucht der guten Tat, dass sie<br />

fortwährend Gutes wird gebären.<br />

Doch des Glücks für die Zöberner noch<br />

kein Ende. Eine weltweit erfolgreiche<br />

Pharma-Firma wollte „im Sinne unseres<br />

Unternehmens-Leitbildes hilfreich für<br />

Ein Hoch der Politik<br />

und den Beamten.<br />

Bgm. Martin Falk<br />

Gars am Kamp, über die<br />

effiziente Hilfe „von oben“<br />

die Comunity tätig sein“ und war bei<br />

ihrer Suche nach einem Hilfsprojekt<br />

ebenfalls auf den Kindergarten in<br />

Zöbing gestoßen. Schon im September<br />

übergab die Firma Pfizer Bürgermeister<br />

Kurt Renner einen<br />

Scheck von 50.000<br />

«<br />

Euro, zu Weihnachten<br />

folgte ein Geschenk<br />

an die Gemeinde von<br />

ebenfalls 50.000 Euro.<br />

Für Bürgermeister<br />

Renner ist damit sonnenklar:<br />

„Die Wieder-<br />

Eröffnung des Kindergartens<br />

Ende Mai wird ein großes kommunales<br />

Ereignis, ein sichtbares Zeichen<br />

des Dankes an alle unsere großen Wohltäter.“<br />

Und eines ist jetzt schon fix:<br />

Wenn im Herbst dieses Jahres der diesjährige<br />

Betriebsausflug der Stadtgemeine<br />

Kufstein 120 Stadt-Bedienstete<br />

für 2 Tage nach Langenlois bringt -<br />

„auch als kleiner Beitrag für die Hotellerie<br />

und Gastronomie“, wie der Budgetdirektor<br />

augenzwinkernd anmerkt - dann<br />

wird ein Besuch im Kindergarten logische<br />

Sache sein. Und die Kinder von<br />

Zöbing werden sich allerbestens vorbereitet<br />

haben auf die freundlichen<br />

Erwachsenen aus dem Land Tirol. Kufstein<br />

- Langenlois- eine neue Städtefreundschaft<br />

ist geboren.<br />

Gemeinde muss<br />

Schulden machen<br />

Kampaufwärts, in der Gemeinde Gars,<br />

hat das Hochwasser ebenfalls ein Spur<br />

der Verwüstung gezogen. Die kommunalen<br />

Einrichtungen Kläranlage mit Bau-


Gemeindearbeiter des Bauhofs der Tiroler Stadtgemeinde Kufstein legen in der niederösterreichischen Gemeinde Zöbing (Langenlois)<br />

Hand an zum kommunalen Wiederaufbau.<br />

hof, Freibad, Kurpark, Freizeitzentrum<br />

Wörd, Spielplätze, zwei Brücken, Teile<br />

des Straßennetzes und noch mehr sind<br />

teils zerstört oder vernichtet, berichtet<br />

Bürgermeister Martin<br />

«<br />

Falk. Ein Schaden von<br />

insgesamt 2,5 Millionen<br />

Euro. Den Wiederaubau<br />

etwa der<br />

Kläranlage hat ein<br />

neuerliches Hochwasser<br />

im Herbst verzögert,<br />

ansonsten wird<br />

mit Volldampf gearbeitet,<br />

„im April wollen<br />

wir mit allem fertig sein“, so der Bürgermeister.<br />

Auch Gars hat viele Spenden bekommen,<br />

220.000 Euro, davon alleine von<br />

der Stadt Vaduz (Liechtenstein)<br />

800.000 Schweizer Franken. 50 Prozent<br />

der Wiederaufbau-Summe wird<br />

die Gemeinde Gars über Kredite finan-<br />

Galtür hatte eine Pfunds-Idee:<br />

Schaden mit Nutzen<br />

Der Tiroler Ort Galtür wurde im Februar<br />

1997 von einer Lawine nie dagewesener<br />

Wuchtheimgesucht. 30 Tote und eine<br />

Spur der Verwüstung im Ort. Der schwer<br />

getroffenen Bevölkerung wurde von Landes-<br />

und Bundespolitikern rasche und effiziente<br />

Hilfe zugesagt. Bürgermeister<br />

Anton Mattle zeigt sich schwer begeistert,<br />

wie sehr in Österreich tatkräftig geholfen<br />

wird. Noch im gleichen Jahr war alles für<br />

den Wiederaufbau bewilligt und die Baumaschinen<br />

konnten anrollen. Die Galtürer<br />

hatten dazu eine prächtige Idee. In den<br />

notwendigen neuen Schutzwall wurde ein<br />

kommunales Gebäude integriert: Tiefga-<br />

Ein Zurück zur<br />

Tagesordnung<br />

müssen wir<br />

verhindern!<br />

Bgm. Kurt Gassner<br />

Schwertberg<br />

zieren müssen - bei einem nur geringem<br />

Budgetüberschuss heine starke<br />

Belastung der Gemeindefinanzen.<br />

„Luxusprojekte“ können wir uns auf<br />

Jahre nicht mehr leisten,<br />

so der Gemeindechef.<br />

Eine gemeinsam mit dem<br />

Land geplante transportable<br />

Überdachung der<br />

«<br />

Open-air-Opernbühne auf<br />

der Garser Burg ist auf<br />

Jahre hinaus in das Land<br />

der Wunschträume entschwunden.<br />

Für die Hilfsbereitsschaft<br />

der Österreicher und aus dem Ausland<br />

findet der Garser Bürgermeister allerwärmste<br />

Worte. „Wie uns geholfen<br />

wurde, materiell und moralisch! Wir<br />

hatten nie das Gefühl, im Stich gelassen<br />

zu sein. Der Einsatz von Politik war<br />

gewaltig. Hut ab! Auch vor der Beamtenebene.<br />

Alles ging so schnell und<br />

Der neue Lawinenschutz in Galtür.<br />

rage, Zivilschutzzentrum, eine „Alpinarium“<br />

genannte Ausstellungsfläche über<br />

1.000 m2, und eine „Akademie“ für universitäre<br />

und kommunale Veranstaltungen<br />

rund ums Thema Hochgebirge. Die<br />

Gesamtkosten von 500.000 Euro werden<br />

durch Zuschüsse für die hier geplante<br />

Tiroler Landesausstellung 2005 nicht<br />

unwesentlich „gemildert“.<br />

unkompliziert! Auch in der ganzen<br />

Bevölkerung herrscht dieses Gefühl der<br />

Bewunderung und Dankbarkeit!“<br />

Hoffen auf Entlastung<br />

zu 100 Prozent!<br />

Mit Spenden nicht gerade überhäuft ist<br />

die ebenfalls schwer in Mitleidenschaft<br />

gezogene oberösterreichische<br />

Gemeinde Schwertberg. Die Flut hat<br />

beschädigt: Kindergarten, Kinderspielplatz,<br />

Bauhof, Rot-Kreuz-Dienststelle,<br />

Gemeindebücherei, die gesamte Sportanlage<br />

des örtlichen Sportvereins mit<br />

Spielpätzen für Tennis, Fußball, Faustball,<br />

Straßen, die gesamte Aist-Promenade.<br />

„Wir sind voll angewiesen auf die<br />

Hilfe durch Land und Bund“, so Bürgermeister<br />

Nationalratsabgeordneter<br />

Kurt Gassner. „Die Gemeinde wird 2<br />

Millionen Euro zu berappen haben. Wir<br />

hoffen auf weitestgehende Entlastung!“<br />

Und fügt gleich hinzu: „Ich hoffe auf<br />

100 Prozent, dabei bleibe ich!“ Ein<br />

Hauptaugenmerk in dieser südöstlichen<br />

Ecke des Mühlviertels gilt dem „Nie<br />

mehr wieder!“ Die Gemeinden an den<br />

Flüssen Aist, Naarn und Gusen haben<br />

sich zu einer „Interessensgemenschaft<br />

Hochwasserschutz“ zusammengeschlossen.<br />

Neben den Gemeinden sind auch<br />

private Betroffene dabei, zu einer<br />

ersten Besprechung kamen 600 Leute!<br />

„Die wesentliche Aufgabe dieser Initiative<br />

wird es sein, zu verhindern, dass<br />

einfach wieder zur Tagesordnung übergegangen<br />

wird! Das Hochwasser hat<br />

Handlungsbedarf auf allen Ebenen aufgezeigt.<br />

Wir werden von unseren Forderungen<br />

nicht mehr heruntersteigen!“<br />

KOMMUNAL 45


Wirtschafts-Info<br />

aqua plus - Ihr Partner für Trink- und Abwasser<br />

Individuelle Modelle für Kommunen<br />

und Verbände<br />

Eine gesicherte Trinkwasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung<br />

zählen zu den<br />

wichtigsten Aufgaben der<br />

Zukunft.<br />

aqua plus, ein kompetentes,<br />

österreichisches Unternehmen<br />

mit starken Gesellschaftern<br />

und innovativen Referenzen,<br />

stellt sich dieser Verantwortung!<br />

Die Stadt Wien, die Porr<br />

Infrastruktur GmbH und die<br />

www.rgc.at<br />

46 KOMMUNAL<br />

Österreichische<br />

Bundesforste<br />

Beteiligungs<br />

GmbH sind an der<br />

aqua plus beteiligt.<br />

Die „Mütter“ sind<br />

jeweils führend in<br />

ihren Bereichen, in<br />

der aqua plus<br />

werden diese<br />

Erfahrungen<br />

gebündelt.<br />

aqua plus verfügt mit Pla-<br />

RGC-Lehrgang<br />

PM 3 in der öffentlichen Verwaltung<br />

Projekt-, Programm- und Prozessmanagement<br />

Ziele<br />

• Ausbildung zu Prozessen und Methoden des<br />

Projekt-, Programm- und Prozessmanagement<br />

•Vermittlung von vertiefenden Inhalten<br />

des New Public Management für Mitarbeiter/innen<br />

von Organisationen der öffentlichen Verwaltung<br />

Termine<br />

• Modul 1: 30.06. – 04.07.2003<br />

• Modul 2: 04.08. – 08.08.2003<br />

Vorbereitung zur Zertifizierung als Projektmanager/in<br />

durch PROJEKT MANAGEMENT AUSTRIA (www.p-m-a.at)!<br />

Information und Anmeldung:<br />

Eva Gschaider, ROLAND GAREIS CONSULTING<br />

• Tel. +43 1367 70 22-0 Fax -70 • email: office@rgc.at<br />

Abwasserreinigungsanlage Waidhofen a.d. Thaya<br />

nung,Sanierung,Errichtung,Finanzierung und<br />

Betrieb von<br />

Wasserversorgungs-<br />

und<br />

Kläranlagen<br />

sowie Kanalisationen<br />

über ein<br />

breites Leistungsspektrum.<br />

Gesicherte Klärschlammverwertung<br />

und<br />

energetische Nutzung sind<br />

zusätzlich wesentliche<br />

Komponenten.<br />

Bündelung der<br />

Stärken<br />

Wie Geschäftsführer Dr.<br />

Rainer Wiedemann berichtet,<br />

bietet aqua plus vor<br />

allem Kommunen in Österreich<br />

und den Nachbarländern<br />

individuell abgestimmte<br />

Modelle an, wobei<br />

die Bündelung der Stärken<br />

beider Partner im Vordergrund<br />

steht.<br />

Jüngstes Beispiel mit österreichweitem<br />

Echo ist die<br />

Aqua plus<br />

verfügt über<br />

ein breites<br />

Leistungsspektrum<br />

Umsetzung von<br />

Planung, Bau und<br />

Betrieb der 16<br />

000 EW-Abwasserreinigungsanlage<br />

Waidhofen<br />

a.d.Thaya über<br />

das Beteiligungsunternehmen<br />

ariwa.<br />

Für die Auslandsaktivitäten<br />

ist das<br />

Joint Venture mit der istrischen<br />

Stadt Porec hervorzuheben,<br />

wo die künftige<br />

Abwasserentsorgung durch<br />

Errichtung von 2 modernen<br />

Kläranlagen auf EU- Stand<br />

gehoben sowie die beste-<br />

Informationen:<br />

aqua plus Wasserversorgungs-<br />

und Abwasserentsorgungs<br />

GmbH<br />

Absberggasse 47<br />

A-1103 Wien<br />

Dr. Rainer Wiedemann<br />

Tel.: 01/ 603 10 12-<br />

3917<br />

E-Mail: office@<br />

aquaplus.at<br />

www.aquaplus.at<br />

E.E.


Sigma: Vorbildliche Bedienung - einfache Handhabung<br />

Benutzerfreundliche Dosierpumpe<br />

Als vorbildlich gilt die Bedienung der<br />

Sigma-Dosierpumpen von ProMinent.<br />

Schon im Vorfeld der Technikentwicklung<br />

wurden die Wünsche der<br />

künftigen Nutzer mit einbezogen. In<br />

ständigen Iterationsschritten wurdne<br />

Hardware wie auch Software mit<br />

Benutzeranforderungen abgeglichen,<br />

so dass eine benutzerorientierte Technikgestaltung<br />

gewährleistet ist.<br />

Eine neue Sigma/ 1 ergänzt das Leistungsspektrum<br />

dieser Produktfamilie<br />

im unteren Bereich von 17 bis 120<br />

l/h. Die bereits bewährte Sigma/ 2<br />

hat eine Leistung von 50 bis 350 l/h<br />

und Sigma/ 3 von 145 bis 1000 l/h.<br />

Diese mechanischen Membran-<br />

Dosierpumpen sind mit einer einheitlichen<br />

Mikroprozessor-Steuerung ausgestattet,<br />

die auch in der Magnet-<br />

Membran-Dosierpumpe gamma/ L<br />

vorhanden ist. Da alle vier Pumpen<br />

steuerungstechnisch gleich und durch<br />

einfaches Umstecken der Anschlüsse<br />

austauschbar sind, ist die Umrüstung<br />

auf eine Pumpe mit anderen Leistungsdaten<br />

problemlos vor Ort möglich.<br />

Kein Umlernen<br />

Die Sigma-Familie und gamma/ L<br />

Dosierpumpen decken einen Gesamtlei-<br />

Die neue Sigma/ 1 Dosierpumpe.<br />

stungsbereich von 1 l/h bis 1000 l/h<br />

ab. Ihre Steuerungsgleichheit mit gleichem<br />

Erscheinungsbild und Bedienung,<br />

lassen ein Umdenken oder Anlernen<br />

des Benutzers entfallen. Die Bedienoberfläche<br />

ist durchgängig identisch und<br />

Wirtschafts-Info<br />

ermöglicht alle Funktionen problemlos<br />

einzustellen oder zu überwachen.<br />

Auf Grund der Steuerungsgleichheit<br />

verfügen nun auch die Sigma-Pumpen<br />

von ProMinent wie die gamma/ L über<br />

eine optionale PROFIBUS®-Schnittstelle<br />

mit den dazugehörenden Vorteilen.<br />

Die Mikroprozessor-Steuerung der<br />

Sigma-Pumpen in optimaler Kombination<br />

aus Drehzahlregelung und Stop &<br />

Go-Betrieb, gewährleistet eine exakte<br />

Dosierung auch im unteren Minimalbereich<br />

durch Einzelhubansteuerung.<br />

Die hydraulische Vermischung und<br />

Abarbeitung der Dosiermenge ist einwandfrei.<br />

Serienmäßig sind die Sigma-Pumpen<br />

mit einem PVDF-Dosierkopf, optional<br />

mit integriertem Sicherheitsüberströmventil<br />

und/oder DEVELOPAN®-Sicherheitsmembran<br />

mit Membranbruchsensor<br />

ausgestattet. Für Spezialanwendungen<br />

sind auch Edelstahl-Dosierköpfe<br />

lieferbar.<br />

Informationen:<br />

ProMinent Dosiertechnik GmbH<br />

Postfach 9<br />

A-3332 Rosenau<br />

Tel.: 0043 / 7448 / 3040-0<br />

MAASTRICHTSERVICE.<br />

Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen Schuldenstand.<br />

Fragen Sie Österreichs Spezialisten für kommunale Leasingprojekte.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at, www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL<br />

LEASING<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Energie<br />

Wettbewerb zum „Jahr des Wassers“<br />

Einreichfrist<br />

verlängert<br />

48 KOMMUNAL<br />

Wegen des großen Interesses<br />

für den Wasserfestwettbewerb<br />

des Lebensministeriums<br />

wurde die<br />

Einreichfrist verlängert.<br />

Neuer Schluss ist der<br />

28. Februar 2003 (Datum<br />

des Poststempels).<br />

Informationen:<br />

Mag. Susanne<br />

Brandstetter<br />

Tel.: 01/ 711 00-7123<br />

E-Mail: susanne.<br />

brandstetter@<br />

bmlfuw.gv.at<br />

Johanna Ritter<br />

Tel.: 01/ 532 23 88-11<br />

E-Mail: johanna.ritter@<br />

kommunal.at<br />

NIE WIEDER FEUCHTE MAUERN!<br />

Beim patentierten HW-System werden Edelstahlplatten in Spitzenqualität<br />

in das Mauerwerk getrieben und seitlich überlappt. Mit dieser schnellen<br />

und sauberen Methode wird die Mauer garantiert trocken! Der Vorteil des<br />

pat.HW-Systems liegt darin, daß weder gesägt noch durchgestemmt wird<br />

und das nachträgliche Ausfüllen der Mauer entfällt. Ein Absetzen der<br />

Mauer ist bei diesem Verfahren nicht möglich. Das Eintreiben der Platten<br />

kann von innen oder außen erfolgen. Werden die Platten unter dem<br />

Fußbodenniveau eingetrieben, entfällt das Ausräumen der Zimmer. In<br />

Österreich werden über 500 Gebäude pro Jahr mit dem pat.HW-System<br />

trockengelegt.<br />

Eine ausführliche Broschüre erhalten Sie bei der Firma<br />

HABÖCK & WEINZIERL<br />

3130 Herzogenburg, Wienerstr. 21<br />

Tel. 02782/83282, Fax 02782/84070<br />

www.mauertrockenlegung.at<br />

hw-system@mauertrockenlegung.at<br />

E.E.<br />

Infrapool: Zwei Lehrgänge 2003<br />

Campus Stadt &<br />

Campus Standort<br />

Infrapool bietet im Jahr<br />

2003 zwei Lehrgänge an.<br />

Neben dem Lehrgang für<br />

Stadtmarketing Campus<br />

Stadt 2003, der bereits zum<br />

fünften Mal stattfindet, wird<br />

mit Unterstützung des Fachverbandes<br />

der Immobilien-<br />

und Vermögenstreuhänder<br />

Österreichs der Campus<br />

Standort angeboten. Darin<br />

werden die Grundzüge des<br />

Standortmarketing für die<br />

Innenstadt vermittelt. Start<br />

der beiden Lehrgänge ist am<br />

3. April 2003 in Linz.<br />

Wechselnde Seminarorte in<br />

ganz Österreich und Vortragende<br />

aus dem Einzelhandel,<br />

der Immobilienwirtschaft<br />

bis hin zur Internetbranche<br />

vermitteln Theorie<br />

und Praxis in komprimierter<br />

Form. Als Referenten konnten<br />

u.a. Prok. Michael<br />

Arnold/textile Architektur<br />

Bellutti, Mag. Markus Derler/Merkur-Billa<br />

BML, CEO<br />

Arno Ebner/Tiscover, GF<br />

Manfred Eschlböck/M&E<br />

Marketing und Consulting,<br />

CEO Franz Holzschuh/Austrian<br />

Star Gastronomie,<br />

CMO Mark Jenewein/love<br />

architecture urbanism/<br />

brandfield, Dr. Michael<br />

Kraus/ Donau Finanz - EKZ<br />

Gerngross/Passage CityCenter<br />

Linz, GF Helmut Mondschein/<br />

Wiener Einkaufsstraßen-Management,<br />

Prof.<br />

Die beiden Campus Lehrgänge starten am 3. April in Linz.<br />

Dr. Karl Schörghuber/<br />

Schörghuber & Partner<br />

(Lehrgangsleiter) und Gottfried<br />

Steinkogler/RE/MAX,<br />

Fachgruppenvorsteher der<br />

Immobilientreuhänder OÖ<br />

gewonnen werden.<br />

Zusätzlich präsentieren<br />

lokale Meinungsführer interessante<br />

Entwicklungen in<br />

der Stadt. Die Absolventen<br />

erhalten ein Abschlusszertifikat<br />

und sind anerkannte<br />

Spezialisten.<br />

Informationen:<br />

Infrapool<br />

Vereinigung für Stadtund<br />

Standortmarketing<br />

Mag. Christian Schaffner<br />

Tel.: 0699/ 19 44 94 05<br />

www.infrapool.at<br />

E.E.


Intelligente Verkehrsplanung spart Rohstoffe<br />

Begonnen hat es zwar<br />

langsam vor etwa 150<br />

Jahren, die wahren<br />

Größeordnungen wurden<br />

aber erst in den letzten<br />

50 Jahren überschritten.<br />

Die Stoffmengen, die<br />

unsere Vorfahren bis<br />

knapp vor 200 Jahren für<br />

die Erfüllung ihrer<br />

Lebensbedürfnisse ausgelöst<br />

haben, haben sich<br />

in den letzten 50 Jahren<br />

auf das 15-fache gesteigert.<br />

Dies war nur möglich<br />

durch den Einsatz<br />

externer Energie, vor<br />

allem aber durch den Einsatz<br />

technischer Verkehrsmittel.<br />

Legt man die Prognosen<br />

dieser Explosion<br />

des Ressourcenverbrauches<br />

in den Industrieländern<br />

auf die ganze Welt<br />

um, oder schreibt man das Wachstum<br />

prozentuell fort, dann ist in den nächsten<br />

50 Jahren der Ressourcenverbrauch<br />

gegenüber unseren Vorfahren auf den<br />

astronomischen Wert des 225-fache<br />

anzunehmen – eine nahezu undenkbare<br />

Größe.<br />

Verkehrsanlagen als<br />

Rohstofflager<br />

Intelligente Verkehrsplanung drückt sich<br />

auch in intelligenter Rohstoffnutzung<br />

aus. Diese ist gekennzeichnet durch eine<br />

mehrfache Verwendung der Stoffe,<br />

wozu auch das Recycling zählt. Hinzu<br />

kommt die durch die enormen Macht-<br />

verfälschungen im Transportwesen<br />

entstandene<br />

Globalisierung, gerade bei<br />

den Rohstoffen. So ist etwa<br />

Granit aus China oder<br />

Indien schon am heimischen<br />

Markt billiger, als<br />

jener aus der heimischen<br />

Produktion. Dies ist nur<br />

möglich durch eine völlige<br />

Entkopplung von Preis und<br />

Verkehrsaufwand.<br />

Der Wert der<br />

Rohstoffe<br />

Kaum jemand fragt sich,<br />

was der echte wahre Wert<br />

eines Sandes oder Schuttes<br />

aus einer bestimmten Lage<br />

ist. Würde man die heutigen<br />

Kosten der Sanierung<br />

beispielsweise der Fischerdeponie<br />

in den ursprünglichen Kubikmeterpreis<br />

des Kiese einrechnen, dann<br />

hätte man diesen vermutlich billiger in<br />

Papiersäcken aus den Vereinigten Staaten<br />

oder China einfliegen können.<br />

Kettenreaktion der<br />

Unintelligenz<br />

Unintelligente Verkehrsplanung führt zu<br />

unintelligenter Rohstoffnutzung. Diese<br />

hat eine unintelligente Abfallbeseitigung<br />

zur Folge, mit einer unintelligenten Rohstoffzerstörung,<br />

wie etwa des Trinkwassers.<br />

All dies ermöglicht eine unintelligente<br />

Rohstoff- und Verkehrspolitik die<br />

auf kurzfristige Vorteile ausgerichtet ist.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Kurzfristige Vorteile<br />

kommen sehr teuer<br />

Univ.Prof. Dipl. Ing. Dr. Hermann Knoflacher gilt als einer der anerkanntesten<br />

Verkehrsexperten Österreichs und ist Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und<br />

Verkehrstechnik an der Technische Universität Wien. Dieser Gastbeitrag erscheint im<br />

Rahmen einer mehrteiligen Serie des Fachverbandes der Stein- und keramischen<br />

Industrie / Forum Rohstoffe.<br />

Wer kennt den echten wahren<br />

Wert von Rohstoffen?<br />

Diese kurzfristigen Vorteile in Preisen<br />

und Kosten führen zwangsläufig zu<br />

langfristigen, massiven Kostenerhöhungen,<br />

die die Gesellschaft heute immer<br />

deutlicher spürt.<br />

Rohstofflieferanten sind<br />

Teile eines Systems<br />

Wie in der Wirtschaft üblich, versucht<br />

jeder die Folgekosten und Probleme<br />

jeweils auf die anderen abzuwälzen. Die<br />

Verursacher sind nicht die Rohstoffproduzenten,<br />

wie man es populistisch sehr<br />

gerne darstellt, sondern jene, die hemmungslos<br />

Rohstoffe nutzen und verbrauchen<br />

wollen, und das möglichst billig.<br />

Nicht nur Kosten für die Bereitstellung<br />

der Rohstoffe, sondern für alle damit<br />

verbundenen Folgewirkungen, bis zur<br />

Wiedereingliederung der Natur müsste<br />

in der Kostenstruktur sichtbar werden.<br />

Dies würde allerdings nicht nur die heutige<br />

Kostenstruktur, sondern auch die<br />

Wirtschaftsstruktur grundlegend verändern.<br />

Damit ergibt sich eine neue Aufgabe<br />

für den Rohstoffproduzenten der<br />

nicht mehr Rohstoffproduzent, sondern<br />

Rohstoffmanager sein müsste. Unter diesen<br />

Bedingungen wäre die heute mögliche<br />

leichte Umwandlung von Rohstoffen<br />

zur Problemstoffen nicht mehr so leicht<br />

möglich.<br />

Informationen:<br />

ÖASK<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

1045 Wien<br />

Tel.: 01/ 501 05 - 3534<br />

KOMMUNAL 49<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Neue Geschäftsbedingungen bei Erdgas<br />

Trennung von Energie<br />

und Erdgasnetz<br />

Die Liberalisierung des Erdgasmarktes brachte eine Trennung von Energie und Erdgasnetz<br />

in zwei eigenständigen Gesellschaften. Jeder Haushalt im Versorgungsgebiet von<br />

Wiengas wird nunmehr von Wien Energie mit Erdgas beliefert, während das Erdgasnetz<br />

weiterhin von Wiengas zur Verfügung gestellt und betreut wird.<br />

Dadurch mussten auch die alten<br />

Geschäftsbedingungen neu erstellt werden.<br />

Nunmehr gibt es Geschäftsbedingungen<br />

für die Lieferung von Erdgas<br />

von Wien Energie und solche für die<br />

Nutzung des Netzes von Wiengas.<br />

Beide Geschäftsbedingungen sind mit<br />

dem Konsumentenschutzgesetz abgestimmt.<br />

Die Bedingungen für die Netznutzung<br />

wurden von der E-Control, der<br />

Regulierungsbehörde für den liberalisierten<br />

Energiemarkt, genehmigt. Diese<br />

umfassen 16 in kleinster Schrift gehaltene<br />

Seiten und beschäftigen sich in<br />

weiten Teilen mit technischen Details.<br />

Weniger Seiten - nämlich nur vier -<br />

umfassen die Geschäftsbedingungen<br />

für die Lieferung von Erdgas.<br />

Wo liegen die Geschäftsbedingungen<br />

auf<br />

Jeder Erdgaskunde des Wiener Erdgasversorgungsgebietes<br />

erhielten in den<br />

letzten Tagen ein persönliches Schreiben,<br />

dass die Geschäftsbedingungen<br />

nunmehr aufliegen.<br />

Die einfachste Möglichkeit, in die<br />

Geschäftsbedingungen Einsicht zu nehmen<br />

ohne gleich ein riesiges Konvolut<br />

an Papier zu erhalten, ist das Internet.<br />

Auf den Seiten www.wiengas.at sind<br />

die Geschäftsbedingungen für das Netz<br />

und<br />

www.wienenergie-erdgas.at die<br />

Geschäftsbedingungen für die Lieferung<br />

von Erdgas ersichtlich. Hier kann<br />

man sich einzelne Seiten oder auch das<br />

ganze Dokument ausdrucken oder auf<br />

den elektronischen Schreibtisch herunterladen.<br />

Das spart Papier und lässt sich<br />

50 KOMMUNAL<br />

bequem jederzeit einsehen. Im .pdf-Format<br />

spart es zusätzlich Speicherplatz<br />

auf der Festplatte. Will man allerdings<br />

ein gedrucktes Exemplar, so gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten. Die Kundendienstzentren<br />

von Wiengas, in der auch<br />

die Kundendienstzentren der Wien<br />

Die neuen Geschäftsbedingungen liegen in<br />

den Kundenzentren auf und können aus<br />

dem Internet heruntergeladen werden.<br />

Energie untergebracht sind, haben<br />

gedruckte Exemplare. Auch im Haus<br />

Wien Energie in 1060 Wien, Mariahilfer<br />

Straße 63, liegen Exemplare auf.<br />

Oder man schickt die Anforderung per<br />

Antwortkarte, die dem persönlichen<br />

Schreiben beiliegt. Dann dauert es<br />

etwas länger, da die Karten ja erst bearbeitet<br />

werden müssen.<br />

Details der Geschäftsbedingungen<br />

◆ Geschäftsbedingungen für die Lieferung<br />

von Erdgas:<br />

Im Grunde genommen ändert sich für<br />

den Haushaltskunden die bisherige Vorgangsweise<br />

nicht. Allerdings gibt es im<br />

liberalisierten Erdgasmarkt die Möglichkeit,<br />

den Anbieter zu wechseln.<br />

Beide Vertragspartner - also der Kunde<br />

wie auch Wien Energie - können den<br />

Vertrag kündigen. Der Kunde mit einer<br />

Frist von einem Monat ab Monatsletzten.<br />

Maßgeblich ist das Datum der<br />

Absendung der Kündigung.<br />

◆ Geschäftsbedingungen für den Netzzugang<br />

zu Verteilleitungen:<br />

Auch hier hat sich kaum etwas geändert.<br />

Der Netzbenutzer kann den Netzzugangsvertrag<br />

unter Einhaltung einer<br />

Frist von einem Monat zum Ende eines<br />

jeden Monats schriftlich kündigen.<br />

Allerdings erstmals nach Ablauf eines<br />

Jahres. Davor ist eine Kündigung nur<br />

aus besonderen Gründen zulässig.<br />

Zwei Tarife<br />

Wichtig für alle Kunden seit Öffnung<br />

des Marktes ist, dass es zwei Tarife<br />

gibt. Beide zusammen ergeben erst den<br />

tatsächlich zu zahlenden Preis. Der<br />

Tarif für die Netznutzung der Wiengas<br />

GmbH wird vom Erdgasregulator in<br />

einer Verordnung festgelegt. Der Tarif<br />

für die Lieferung von Erdgas wird von<br />

Wien Energie bekanntgegeben. Beide<br />

Tarife müssen den Kunden bei Änderung<br />

rechtzeitig schriftlich bekanntgemacht<br />

werden. Die Tarife sind im Internet<br />

jederzeit abrufbar.<br />

Informationen:<br />

Wiengas Ges.m.b.H.<br />

Josefstädterstraße 10-12<br />

1080 Wien<br />

Tel.: 01/ 40 128-0<br />

www.wiengas.at<br />

www.wienenergie-erdgas.at<br />

E.E.


Intelligente Finanzierungsalternativen<br />

Gemeinden in<br />

Aufbruchstimmung<br />

Modernes Finanzmanagement ersetzt<br />

starre Strukturen. Dadurch werden in<br />

Zeiten der Budgetsanierung neue Handlungsspielräume<br />

geschaffen.<br />

Der erste Schritt, modernes Finanzmanagement<br />

umzusetzen, ist die Durchführung<br />

einer Darlehensanalyse.<br />

Darlehensanalyse<br />

Eine Darlehensanalyse besteht aus insgesamt<br />

zwei Maßnahmen: Zuerst wird<br />

geprüft, ob die Mischung zwischen<br />

Darlehen mit fixen und variablen Konditionen<br />

der von der Gemeinde gewünschten<br />

Risikostruktur entspricht. Danach<br />

wird jedes Darlehen einzeln auf seine<br />

„Marktkonformität“ geprüft. Das Ergebnis<br />

zeigt mögliche<br />

Ein-sparungen, die<br />

beispielsweise<br />

durch eine<br />

Umschuldung<br />

erreicht werden<br />

können. Mag. Stefan<br />

Vigl, Leiter der<br />

Finanzierungsabteilung<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

meint<br />

dazu: „Vor allem<br />

strukturierte Produkte<br />

können bei<br />

einer Umschuldung<br />

zu einer<br />

beträchtlichen<br />

Zinsersparnis<br />

führen.“<br />

Strukturierte<br />

Produkte<br />

Der Einsatz von strukturierten Produkten<br />

ist erst ab einem Volumen von EUR 3<br />

Mio. möglich. Durch die Bündelung von<br />

mehreren Krediten kann dieses Volumen<br />

auch von kleineren und mittleren<br />

Gemeinden erreicht werden. Es handelt<br />

sich dabei um alternative Finanzierungsmodelle,<br />

die maßgeschneidert auf die<br />

jeweiligen Zinserwartungen und Finanzierungsvorhaben<br />

der Gemeinden entwickelt<br />

werden. Dadurch wird die Zinsbelastung<br />

sowohl im variablen als auch<br />

im fixen Bereich erheblich gesenkt. Und<br />

das wirkt sich auch positiv auf das Maastricht-Ergebnis<br />

aus.<br />

Bestehendes Vermögen<br />

besser nutzen<br />

Gemeinden nutzen zunehmend alternativeFinanzierungsmöglichkeiten.<br />

Interessant sind vor<br />

allem jene Ansätze, die die<br />

Vermögensseite betrachten<br />

und bestehende Assets bes-<br />

ser nutzen.<br />

Cross-Border-<br />

Leasing<br />

Cross-Border-Leasing ist<br />

eine dieser Möglichkeiten,<br />

bestehendes Vermögen<br />

besser zu nutzen. Und das,<br />

ohne das Eigentum am<br />

verleasten Gut zu verlieren.<br />

Die österreichischen<br />

Gemeinden können sich<br />

durch Cross-Border-Leasing-Transaktionen<br />

5 % bis 7 % des Transaktionsvolumens<br />

an Liquidität beschaffen. Ab einem Volumen<br />

von EUR 100 Mio. ist man dabei.<br />

„Cross-Border-Leasing ist trotz der sehr<br />

großen Volumina sogar für kleinere und<br />

mittlere Gemeinden möglich“, ergänzt<br />

Wirtschafts-Info<br />

Immer mehr Gemeinden steigen um. Finanzierten sie sich vor wenigen Jahren<br />

hauptsächlich durch Kredite mit fixen oder variablen Zinssätzen, greifen Gemeinden<br />

jetzt immer öfter zu alternativen Finanzierungsmethoden.<br />

Alternative<br />

Finanzierungsmodelle<br />

sind auf die Gemeinde<br />

maßgschneidert. Dadurch<br />

wird die Zinsbelastung<br />

sowohl im variablen als<br />

auch im fixen Bereich<br />

erheblich gesenkt.<br />

Und das wirkt sich<br />

positiv auf das<br />

Maastricht-Ergebnis aus.<br />

Mag. Michael Spitzer, Cross-Border-Leasing-Spezialist<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />

„Beispielsweise wird durch einen Zusammenschluss<br />

von kleineren Einheiten derselben<br />

Anlagenkategorie, insbesondere<br />

im Wasserbereich, eine Interessengemeinschaft<br />

gebildet und somit das für<br />

eine derartige Transaktion notwendige<br />

Volumen aufgebracht.“<br />

Public-Private-<br />

Partnership<br />

Zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten<br />

hat sich Public-Private-Partnership<br />

als Kooperationsform zwischen Privatwirtschaft<br />

und öffentlicher Hand<br />

bewährt. Durch die Einbindung von Privaten<br />

in die Errichtung und den Betrieb<br />

von Anlagen werden kosteneffizientere<br />

Lösungen geschaffen. „Ein großer Vorteil<br />

bei Public-Private-Partnerships ist, dass<br />

sowohl die Stärken des öffentlichen als<br />

auch die des privaten Partners kombiniert<br />

werden können“, stellt Stefan Vigl<br />

fest. „Beispielsweise kann durch Haftungsübernahmen<br />

der öffentlichen Hand<br />

der Ratingvorteil, den die Gemeinden auf<br />

Grund ihrer besseren Bonität gegenüber<br />

privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />

haben, genutzt werden und damit die<br />

Investition günstiger finanziert werden.“<br />

Informationen:<br />

Mag. Stefan Vigl<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />

Türkenstraße 9<br />

Tel.: 01/ 31 6 31 – 110<br />

Fax.: 01/ 31 6 31 – 99 110<br />

E-Mail:<br />

finanzierungen@kommunalkredit.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

KOMMUNAL 51<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

52 KOMMUNAL


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Elektronischer Akt (ELAK): Bund vergibt Auftrag<br />

Schritt zur moderner Verwaltung<br />

WIEN<br />

Eines der größten Projekte der<br />

Verwaltungsreform mit einem<br />

Gesamtvolumen von ca. 40<br />

Mio. Euro, der „Elektronische<br />

Akt“, wurde an die Arbeitsgemeinschaft<br />

ELAK (bestehend<br />

aus Bundesrechenzentrum<br />

und BIT-S sowie den Subunternehmen<br />

IBM Österreich<br />

und Fabasoft AT Software) als<br />

Bestbieter vergeben. Die<br />

ARGE ELAK wurde mit der<br />

Einführung und dem Betrieb<br />

des ELAK beauftragt. Der<br />

Handy-Parken<br />

In Tulln<br />

funktionierts<br />

TULLN<br />

Während in Wien erste Versuche<br />

mit dem sogenannten<br />

Handy-Parking laufen, funktioniert<br />

dieses System in<br />

Tulln an der Donau bereits<br />

seit Anfang September 2002.<br />

Im Unterschied zu Wien sind<br />

aber die SMS-Kosten für die<br />

Benutzer gratis und die Parkgebühren<br />

werden korrekt<br />

abgerechnet.<br />

Burgenland: Neuer Rettungsbeitrag<br />

EISENSTADT<br />

Der Rettungsbeitrag im Burgenlandwird<br />

von 2,61 Euro<br />

auf 3,42 pro Kopf erhöht. In<br />

Verhandlungen mit dem<br />

Land und dem Roten Kreuz<br />

ist es gelungen, eine mittelfristige<br />

Absicherung des Rettungs-<br />

und Krankentransportdienstes<br />

zu gewährleisten.<br />

Damit ist diese wichtige<br />

Dienstleistung für alle<br />

Burgenländer flächendeckend<br />

im gesamten Bundesland<br />

bis 2005 finanziell<br />

„Elektronische Akt“ - kurz<br />

ELAK genannt - ist ein Kernstück<br />

der e-Government-Initiative<br />

Österreichs zur Qualifizierung<br />

und Beschleunigung der<br />

Service-Leistungen in der<br />

gesamten Bundesverwaltung<br />

und soll künftig in allen Ressorts<br />

eingesetzt werden.<br />

Damit werden die Arbeitsabläufe<br />

von über 7.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der<br />

öffentlichen Hand maßgeblich<br />

und nachhaltig optimiert und<br />

beschleunigt. Nach Abweisung<br />

Vorschreibungen: Fünf Erhöhungen in 14 Zeilen<br />

SALZBURG<br />

„Jede Vorschreibung des Landes<br />

an Gemeinden braucht<br />

eine Begründung. Ganze 14<br />

Zeilen für fünf höhere Budgetansätze<br />

wecken Kritik und<br />

Ablehnung, nicht Akzep-<br />

Kompromiss mit Gemeinden<br />

der von den Mitbietern erhobenen<br />

Einsprüche durch Bundesvergabeamt,Verwaltungsund<br />

Verfassungsgerichtshof<br />

wurde nunmehr der Vertrag<br />

mit der ARGE ELAK rechtswirksam<br />

abgeschlossen.<br />

Damit kann das Projekt „Elektronischer<br />

Akt“ mit dem Ziel,<br />

in Österreich die modernste<br />

Verwaltung Europas zu schaffen,<br />

von der ARGE ELAK und<br />

den darin beteiligten Unternehmen<br />

unverzüglich in<br />

Angriff genommen werden.<br />

Minimalinformation zu wenig<br />

tanz“, so LAbg. Michael Neureiter<br />

zur Praxis des Landes<br />

Salzburg, Gemeinden mit<br />

Minimalinformationen und<br />

einem Verweis auf gesetzliche<br />

Verpflichtung abzuspeisen.<br />

abgesichert. Dieses Modell<br />

ist vorbildlich: Zusammen<br />

mit der ärztlichen Nacht-<br />

Rufbereitschaft unter der<br />

Woche und mit der Einrichtung<br />

der Gesundheits- und<br />

Sozialsprengel ist damit ein<br />

weiterer Schritt in Richtung<br />

einer umfassenden Patientenversorgung<br />

realisiert. „Es<br />

ist ein Kompromiss, den alle<br />

mittragen können,“ wie<br />

Ernst Schmid, Präsident des<br />

sozialdemokratischen GVV s<br />

mitteilte. Jeder Euro hilft den<br />

Hochwasseropfern.<br />

Mit dem ELAK sollten Aktenberg<br />

auch in den Gemeinden<br />

der Vergangenheit angehören.<br />

Neues Landhaus<br />

Umweltvorbild<br />

mit Energieholz<br />

INNSBRUCK<br />

Das geplante neue Landhaus<br />

II in Innsbruck mit einer Kubatur<br />

von mehr als 60.000 m 3<br />

wird mit Biomasse beheizt.<br />

Der Wärmebedarf in der<br />

Grundlast soll künftig durch<br />

Pellets gedeckt werden, lediglich<br />

der Spitzenbedarf wird<br />

durch Gas gedeckt. In Tirol<br />

wird derzeit an weiteren Biomasse-Projekten<br />

gearbeitet.<br />

Hochwasser: Spenden<br />

Dringendes Geld für<br />

Schulsanierung<br />

SCHÖNBERG am KAMP<br />

Im Dezember vergangenen Jahres<br />

überreichte Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer einen<br />

Scheck in Höhe von 20.000 € an<br />

Bürgermeister Emmerich Riedlmayer<br />

der vom Hochwasser schwer getroffenen<br />

Gemeinde Schönberg am Kamp.<br />

Das Geld soll für die Generalsanierung<br />

der Schule Schönberg verwendet<br />

werden (das Betonfundament war<br />

durch den Wasserdruck in der Mitte<br />

aufgebrochen). Gespendet wurden<br />

die 20.000 € vom Bohmannverlag.


Die Gemeindebundpräsidenten<br />

Gemeindepolitik wichtigste Bezugsebene der Demokratie<br />

Ein Bürgermeister ist<br />

immer bei den Leuten<br />

Der Bürgermeister von Schladming und Präsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes ist stolz auf „seine“ Stadt Schladming – die steirische<br />

Schihauptstadt auf historischem Boden.<br />

◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Theresia Kandler<br />

Das Hochwasser ist gerade noch<br />

glimpflich abgelaufen. Die Enns ist zwar<br />

über die Ufer getreten, hat aber keine<br />

verheerenden<br />

Schäden angerichtet.<br />

Die schmucke<br />

Bergstadt hat keinen<br />

zu großen Schaden<br />

genommen. Der<br />

Bürgermeister war<br />

natürlich in den<br />

Stunden der Gefahr<br />

immer präsent und<br />

sieht darin auch eine<br />

wesentliche Aufgabe:<br />

„Das Bürgermeisteramt<br />

ist ein sehr<br />

schönes Amt, die<br />

<strong>Kommunal</strong>politik<br />

überhaupt ist eine<br />

interessante Aufgabe.<br />

Egal, ob Hochwasser,<br />

Feste, Trauerfälle oder<br />

Bauen, man ist immer<br />

bei den Leuten. Das ist<br />

anstrengend, aber<br />

auch sehr schön. Die<br />

Gemeindepolitik ist eine besonders<br />

wichtige Bezugsebene der Demokratie,<br />

weil hier die Begegnung der Bürger mit<br />

ihren gewählten Vertretern am<br />

spürbarsten ist. Die Vielseitigkeit der<br />

Gemeindeaufgaben ist das eigentlich<br />

Faszinierende.“<br />

28 Jahre ist Hermann Kröll schon<br />

Bürgermeister, seit 38 Jahren im<br />

Gemeinderat und kann auf eine<br />

beachtliche Bilanz zurückblicken.<br />

Wichtige Schwerpunkte dabei waren und<br />

sind wohl in jeder kommunalen<br />

Tätigkeit Wohnen, Arbeiten und Freizeit<br />

und Erholung.<br />

54 KOMMUNAL<br />

»<br />

Die Vielseitigkeit der<br />

Gemeindeaufgaben<br />

ist das eigentlich<br />

Faszinierende.<br />

Herrmann Kröll<br />

Bürgermeister von Schladming<br />

und Präsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

In seiner langen Zeit wurden hunderte<br />

Wohnungen gebaut oder mitgeholfen, sie<br />

zu bauen, durch Förderungen,<br />

Bereitstellung von<br />

Grundstücken.<br />

Wenn auch nicht<br />

spektakulär, so<br />

wurden doch<br />

kontinuierlich in Kleinund<br />

Mittelbetrieben,<br />

im Handel, im<br />

Dienstleistungsbereich<br />

und Tourismus sowie<br />

bei den freien Berufen<br />

Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Für einen<br />

Großteil der Berufe<br />

gibt es eine reale<br />

Chance, in der<br />

«<br />

Gemeinde einen<br />

Arbeitsplatz zu finden.<br />

Während der Amtszeit<br />

von Hermann Kröll<br />

wurde die gesamte<br />

Stadt neu kanalisiert.<br />

1977 schon gewann<br />

Schladming den ersten<br />

Umweltschutzpreis der Steiermark für<br />

eine freiwillige Kompostierung von<br />

Hausmüll.<br />

Kultur und Sport<br />

Im Bereich Freizeit hat Schladming als<br />

steirische Schihauptstadt „eine Unzahl<br />

von Veranstaltungen“ durchgeführt -<br />

Weltmeisterschaften, Weltcup-Rennen,<br />

Wettbewerbe. Organisiert wurde alles<br />

von einer breiten Trägerschaft von<br />

Vereinen. Die Kleinstadt Schladming, mit<br />

etwas über 5000 Einwohnern, zählt man<br />

die Zweitwohnsitzer mit, bringt es auf 45<br />

Vereine und Organisationen - karitative,<br />

kirchliche, Sport-, Trachten- und<br />

Kulturvereine. Der Fußballklub spielt<br />

Meisterschaften mit fünf Vereinen.<br />

Behindertenarbeit liegt dem<br />

Bürgermeister besonders am Herzen, er<br />

ist Präsident der Special Olympics.<br />

Bürgermeister Kröll: „Wir haben ein<br />

kulturelles Leben entwickelt, das über das<br />

Übliche hinausgeht, auf das ich sehr stolz<br />

bin.“ Zusätzlich zu den traditionellen<br />

Heimatabenden und Blasmusikkonzerten<br />

bietet die Stadt seit 25 Jahren den<br />

Schladminger Musiksommer mit<br />

klassischer Musik für gehobene<br />

Ansprüche. Eine Spezialität ist MID<br />

Europe, eine europäische Veranstaltung<br />

der symphonischen Blasmusik. Damit soll<br />

Komponisten und Blasmusikverlagen,<br />

Dirigenten und Orchestern bzw.<br />

Ensembles eine Plattform gegeben<br />

werden, die den internationalen<br />

Informationsaustausch im Bläserbereich<br />

ermöglicht.<br />

Historischer Boden<br />

Der 1180 erstmals urkundlich erwähnte<br />

Ort erhielt bereits im 14. Jahrhundert das<br />

Stadtrecht, was auf den blühenden<br />

Bergbau in den Schladminger Tauern<br />

zurückzuführen ist, wo silberhältige Bleiund<br />

Kupfererze gewonnen wurden. Die<br />

Stadt war mit einer Mauer befestigt, von<br />

der Reste noch erhalten sind.<br />

Die Stadt war auch ein Zentrum der<br />

Glaubenskriege, 1525 fand der<br />

Schladminger Bauernkrieg statt, bei<br />

denen die protestantischen Knappen und<br />

Bauern gegen die katholischen<br />

Bürgerlichen und Standesherren<br />

kämpften. In einer ersten Schlacht waren


Schladming aus der Vogelperspektive: Diese Luftaufnahme entstand am ersten Tag<br />

der <strong>Kommunal</strong>messe 2001, der letzten vor der Mega-Messe 2002 am Wiener Messegelände.<br />

Die Aufnahme läßt die herrliche Lage zwischen Dachstein und Schladminger<br />

Tauern ahnen.<br />

die Bauern siegreich, schließlich<br />

gewannen jedoch die Katholiken und<br />

machten die Stadt dem Erdboden gleich.<br />

Schladming verlor das Stadtrecht und<br />

erhielt es erst 400 Jahre später – 1925 -<br />

Zur Person Hermann Kröll<br />

Hermann Kröll wurde 39 geboren,<br />

er hat drei Töchter aus erster Ehe,<br />

eine Enkelin, und ist seit acht<br />

Jahren wieder verheiratet. Die<br />

gesamte Familie lebt in Schladming.<br />

Krölls Vater war Forstarbeiter, der<br />

Sohn ging zur Arbeit in den<br />

Holzschlag mit, lernte dann<br />

Elektriker, und nach einer schweren<br />

Erkrankung noch Fleischer und<br />

Selcher. 1965, schon politisch<br />

engagiert wechselte er nochmals<br />

den Beruf und wurde<br />

Versicherungskaufmann.<br />

1965 kam Hermann Kröll als<br />

weitaus Jüngster in den<br />

Gemeinderat, er war 12 Jahre<br />

Kammerrat in der Kammer für<br />

Arbeiter und Angestellte, zehn<br />

Jahre Landtagsabgeordneter und<br />

von 95 bis 1999 Abgeordneter zum<br />

Nationalrat. 1991 wurde er erster<br />

Präsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes.<br />

wieder.<br />

Da die Gegenreformation nicht so heftig<br />

betrieben wurde wie im benachbarten<br />

Salzburg, leben heute noch annähernd<br />

gleich viele evangelische wie katholische<br />

Christen in der Region. Die gute<br />

Ökumene hält Bürgermeister Kröll für<br />

einen der Gründe, dass in<br />

entscheidenden Fragen gut<br />

zusammengearbeitet wird und sich nicht<br />

wie Jahrzehnte davor die Geister schon<br />

an der Religion scheiden.<br />

Ein großes Projekt, das jetzt in Angriff<br />

genommen wurde, ist der Neubau des<br />

Diakonissenkrankenhauses, ein<br />

öffentliches Spital mit einem kirchlichen<br />

– evangelischen – Trägerverein. Die<br />

Planungen sind abgeschlossen, der Bau<br />

soll bis 2005 vollendet sein.<br />

Schladming ist auch Sitz der Schi-Hauptund<br />

Handelsschule, die viele<br />

international erfolgreiche Schiläufer<br />

hervorbrachte. Mit einem<br />

Aufbaulehrgang der Handelsakademie<br />

können die SchülerInnen nun auch die<br />

Matura ablegen.<br />

Ein Allround-Politiker<br />

Hermann Kröll ist ein homo politicus<br />

durch und durch. Er war jahrelang<br />

Die Gemeindebundpräsidenten<br />

Landtags- und auch Nationalratsabgeordneter.<br />

Im Nationalrat oder<br />

Landtag wurde er stets mit<br />

„Bürgermeister“ angesprochen, und das<br />

empfand er immer als richtige Definition<br />

der Prioritäten. Weiters ist der<br />

Schladminger Bürgermeister in der KPV<br />

(<strong>Kommunal</strong>politische Vereinigung der<br />

ÖVP) als Landesobmann engagiert. Als<br />

steiermärkischer Gemeindebundpräsident<br />

gehört er dem FAG-Verhandlungsteam<br />

an. Der Gemeindebund der<br />

Steiermark hat eine in Österreich<br />

einmalige Geschichte. Der legendäre<br />

Landeshauptmann Josef Krainer hatte<br />

eine besonders intensive Beziehung zu<br />

den Gemeinden. Er war selbst<br />

Bürgermeister und einer der geistigen<br />

Gründungsväter des Gemeindebundes,<br />

der die Notwendigkeit der kleinen und<br />

mittleren Gemeinden, sich zu<br />

organisieren, früh erkannte. Deshalb<br />

war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass<br />

der Landes-<br />

hauptmann auch<br />

Gemeindebundpräsident<br />

war. Erst<br />

der „zweite<br />

Krainer“ fand diese<br />

Konstellation nicht<br />

mehr zeitgemäß<br />

und gab die<br />

Funktion ab.<br />

„Es ist eine sehr<br />

kompakte Sache,<br />

die kommunalpolitische<br />

Erfahrung in<br />

andere politische<br />

Gremien einzubringen<br />

und die<br />

Interessen der<br />

Es ist eine sehr<br />

kompakte Sache,<br />

die kommunalpolitische<br />

Erfahrung in<br />

andere politische<br />

Gremien<br />

einzubringen und<br />

die Interessen der<br />

Gemeinden zu<br />

vertreten.<br />

Hermann Kröll<br />

Gemeinden zu vertreten. Die Bedeutung<br />

und Verantwortung der<br />

<strong>Kommunal</strong>politik wird in Zukunft sogar<br />

noch zunehmen. Von der nationalen<br />

Ebene wandern viele Entscheidungen<br />

nach Brüssel. Die Umsetzung aber findet<br />

zunehmend auf der unteren Ebene der<br />

Länder und Gemeinden statt.“ Auch in<br />

der Erweiterungsfrage hält Präsident<br />

Kröll die <strong>Kommunal</strong>politik für einen<br />

wichtigen Faktor. Man müsse den<br />

Beitrittsländern und Kommunen helfen,<br />

eine demokratische Gemeindestruktur<br />

aufzubauen mit Selbstverwaltung,<br />

Eigenverantwortung und Budgethoheit:“<br />

Europa wäre gut beraten, diesem<br />

Unterbau hohe Aufmerksamkeit zu<br />

widmen.“ Auch für die Jugend sieht der<br />

leidenschaftliche <strong>Kommunal</strong>politiker<br />

eine lebendige Aufgabe, sich<br />

länderübergreifend einzusetzen. Sich<br />

nicht nur auf die Wirtschaftsdaten zu<br />

fixieren, sondern Europa von unten her<br />

zu tragen, müsse die Devise sein.<br />

KOMMUNAL 55


Aus den Bundesländern<br />

BURGENLAND<br />

Maßgeschneiderte Workshops für Umweltgemeinderäte<br />

Effizientes Rüstzeug für die Arbeit<br />

EISENSTADT<br />

Im vorigen Jahr wurde die<br />

Novelle zur Gemeindeordnung<br />

beschlossen, welche die<br />

Installierung von sogenannten<br />

Umweltgemeinderäten<br />

beinhaltet. „Nur gut ausgebildete<br />

Umweltgemeinderäte<br />

können ihre Aufgaben auch<br />

erfüllen, daher werden wir im<br />

heurigen Jahr Weiterbildungsseminare<br />

für alle burgenländischenUmweltgemeinderäte<br />

anbieten“, so<br />

Gemeindereferent Franz<br />

Steindl. Oft wissen neue<br />

Umweltgemeinderäte nicht,<br />

welche Aufgaben sie wahrnehmen<br />

sollen und welche<br />

Rechte und Pflichten sie<br />

haben. Mit Hilfe von maßgeschneiderten<br />

Workshops sollen<br />

Burgenlands Umweltgemeinderäte<br />

das nötige Rüstzeug<br />

erhalten.<br />

Der Umweltgemeinderat<br />

56 KOMMUNAL<br />

KÄRNTEN<br />

habe mehrere Möglichkeiten,<br />

den Umweltgedanken in der<br />

Gemeinde zu verankern,<br />

etwa Umwelt- und Energieprojekte<br />

initiieren, Bewusststeinsbildung<br />

in der<br />

Gemeinde, Umweltzeitung in<br />

der Gemeinde, Schul- und<br />

Kindergartenaktionen.<br />

„Arbeitsschwerpunkte sollen<br />

daher bei den Weiterbildungsseminaren<br />

mit Experten<br />

und Beispielen aus der<br />

Praxis erarbeitet werden und<br />

auf die Arbeit in der<br />

Gemeinde vorbereiten helfen“,<br />

so Steindl. Im Rahmen<br />

der Workshops bestehe die<br />

Möglichkeit, inhaltlich eine<br />

eigene Homepage für<br />

Umweltgemeinderäte zu erarbeiten.<br />

„Ziel ist es, unter Einbindung<br />

der Gemeindebünde<br />

einen Infopool aufzubauen,<br />

durch den aktuelle Informationen<br />

direkt zu den Umwelt-<br />

Sollte nicht nur in Kärnten praktisch der Vergangenheit<br />

angehören: Wartezeiten vor dem Amt.<br />

Kärnten führt bei Verwaltungsreform<br />

Enorme Fortschritte für Verwaltung<br />

KLAGENFURT<br />

Kärntens Landesverwaltung<br />

macht sehr große Fortschritte<br />

und ist sehr gut unterwegs.<br />

LH Jörg Haider hob die innovative<br />

Leistungskraft der Landesverwaltung<br />

hervor, um<br />

noch schlanker, leistungsfähiger<br />

und kundenfreundlicher<br />

zu werden. Haider verwies<br />

auf den Bundesrechnungshof,<br />

der bestätigt hat, dass Kärntens<br />

Verwaltungsreform zu<br />

den Top 3 in Österreich<br />

gehört. Bei der Umsetzung<br />

des New Public Managements,<br />

also der Wirkungsorientierten<br />

Landesverwaltung,<br />

liege Kärnten überhaupt an<br />

der Spitze der Bundesländer.<br />

Dies bedeute nicht nur Qualitätssteigerung<br />

und mehr<br />

Kundenfreundlichkeit sondern<br />

auch Kostenersparnis für den<br />

Steuerzahler. Kärnten habe<br />

sich damit in wenigen Jahren<br />

in das Spitzenfeld der Landesverwaltungen<br />

vorgearbeitet.<br />

gemeinderäten gelangen“,<br />

sagt Steindl. Zusätzlich sollen<br />

jährlich organisierte Treffen<br />

unter Einbeziehung des<br />

Umweltanwaltes zum weiteren<br />

Informations- und Meinungsaustausch<br />

anregen.<br />

Rechtliche Definition<br />

§ 33b Gemeindeordnung<br />

(2): Der<br />

Umweltgemeinderat hat<br />

den Bürgermeister bei seiner<br />

Amtsführung in den<br />

Angelegenheiten des örtlichen<br />

Umweltschutzes zu<br />

unterstützen. Er hat dem<br />

Bürgermeister über die<br />

kommunalen Erfordernisse<br />

des örtlichen<br />

Umweltschutzes laufend<br />

zu berichten und ihm<br />

geeignet erscheinende<br />

Vorschläge zu erstatten.<br />

STEINDORF<br />

Eine verkehrstechnische Hilfestellung<br />

für Steindorf am<br />

Ossiacher See hat Straßenbaulandesrat<br />

Gerhard Dörfler<br />

angeboten. So könnte laut<br />

Dörfler die Errichtung einer<br />

verkehrssicheren Zufahrt zur<br />

Eishalle mit Einbindung der<br />

Dorfstraße rasch in Angriff<br />

genommen werden.<br />

Im Zuge eines von Dörfler<br />

einberufenen Gesprächstermines<br />

bot der Straßenbaureferent<br />

der Steindorfer Gemeindevertretung<br />

und Bürgermeister<br />

Josef Bergmann neben<br />

bautechnischer auch finanzielle<br />

Hilfe an. Sollte die<br />

Gemeinde bis 1. Februar 2003<br />

die erforderliche Grundeinlöse<br />

durchführen, würde sich<br />

der Straßenbaureferent zum<br />

Abschluß eines Finanzie-<br />

Gemeinderatswahl<br />

Wiederholungen<br />

in zwei<br />

Gemeinden fix<br />

ST. ANDRÄ &<br />

LARITZGRABEN<br />

In St. Andrä und im Wahl-<br />

Sprengel Laritzgraben (Jennersdorf)<br />

muss die Gemeinderatswahl<br />

wiederholt werden,<br />

dass hat die burgenländische<br />

Landeswahlbehörde<br />

entschieden.<br />

„Es ist bedauerlich, dass die<br />

Wahl wiederholt werden<br />

muss, aber die Entscheidung<br />

der Landeswahlbehörde ist<br />

zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Dass ist Demokratie. Mein<br />

Bestreben ist, so rasch als<br />

möglich einen Wahltermin<br />

für die beiden Gemeinden<br />

bekannt zu<br />

geben“, so Landeshauptmann-<br />

Stv. Franz<br />

Steindl.<br />

Verkehrstechnische Hilfestellung<br />

Sichere Zufahrt zu Eishalle &<br />

Einbindung der Dorfstraße<br />

rungsvertrages bereit<br />

erklären. Außerdem würden<br />

neben einer Kostenbeteiligung<br />

von 250.000 Euro auch die<br />

Ausschreibung, die Bauüberwachung,<br />

die Endvermessung,<br />

die Errichtung der Aufweitungsspur<br />

auf der B 94 im<br />

Bereich der Zufahrt Eishalle<br />

sowie die Schaffung einer<br />

Ersatzzufahrt nördlich der<br />

Bundesstraße seitens des Landes<br />

durchgeführt werden.<br />

„Jetzt liege es an der Mitwirkung<br />

der Gemeinde, die erforderlichen<br />

Maßnahmen rasch<br />

in eine Umsetzungsphase zu<br />

bringen“, betonte Dörfler, für<br />

den damit ein „wesentlicher<br />

Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

im<br />

Einfahrtsbereich<br />

von Steindorf“<br />

geleistet wird.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Park-and-Ride<br />

Kooperation ÖBB,<br />

Gemeinden, Land<br />

ST. PÖLTEN<br />

In NÖ wurden in den letzten<br />

Jahren dank der Zusammenarbeit<br />

der ÖBB, des Landes<br />

und der Gemeinden bereits<br />

26.000 kostenlose Pkw-Stellplätze<br />

und rund 23.500 Zweiradstellplätze<br />

für die Pendler<br />

errichtet. „Die ÖBB, das Land<br />

und die Gemeinden arbeiten<br />

im Sinne der Pendler zügig an<br />

immer neuen Projekten.<br />

Gemeinsam werden Bedarfsanalysen<br />

durchgeführt, damit<br />

überall dort ausreichend Stellplätze<br />

zur Verfügung stehen,<br />

wo sie gebraucht werden“, so<br />

LH Pröll. Für 2003 sind in<br />

Niederösterreich zahlreiche<br />

weitere Projekte geplant. So<br />

werden in Tulln und in Neulengbach<br />

Parkdecks mit 626<br />

bzw. 385 Pkw-Stellplätzen<br />

errichtet. Außerdem werden<br />

drei Park-and-ride-Anlagen<br />

fertig, nämlich in Pöchlarn mit<br />

220, in Fischamend mit 75<br />

und in Tullnerbach-Pressbaum<br />

mit 125 Pkw-Stellplätzen.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Hochwasser: 81 Millionen Infrastrukturschäden<br />

Land stützt Gemeinden<br />

LINZ<br />

Pünktlich zum Jahresende<br />

überwies Gemeindereferent<br />

Josef Ackerl eine weitere<br />

Akontozahlung für Katastrophenschäden<br />

an gemeindeeigener<br />

Infrastruktur. Mit den<br />

nun an 273 Gemeinden und<br />

14 Gemeindeverbände ausbezahlten<br />

9,2 Millionen Euro<br />

erhielten die betroffenen<br />

Gemeinden insgesamt bereits<br />

15,9 Mio. Euro aus dem<br />

Katastrophenfonds und 18,5<br />

Mio. Euro aus Landesmitteln.<br />

Angesichts der Gesamtschäden<br />

an gemeindeeigener<br />

Infrastruktur von rund 80,9<br />

Mio. Euro wurden damit<br />

bereits 42 Prozent - bzw.<br />

34,4 Mio. Euro - ersetzt. „Mit<br />

diesen Mitteln können die<br />

Gemeinden den zügigen Wie-<br />

Land fördert Breitband-Internet-Vernetzung<br />

Telematik-Mustergemeinde<br />

ZWETTL<br />

Die NÖ Landesregierung hat<br />

kürzlich für das EURO FIT-<br />

Projekt „Konzeption Breitbandvernetzung<br />

Telematik-<br />

Muster-Gemeinde Zwettl“<br />

eine Förderung in der<br />

Gesamthöhe von 31.200 Euro<br />

genehmigt. Zwettl verfügt derzeit<br />

nur im Stadtzentrum über<br />

eine leistungsfähige IT-Infrastruktur.<br />

Die 61 Katastralgemeinden<br />

werden laut einer<br />

Studio von Eco Plus ohne<br />

Eigeninitiative auch in<br />

Zukunft unterversorgt bleiben.<br />

Die kostengünstigste Möglichkeit,<br />

um die unversorgten<br />

Gebiete an die bestehenden<br />

Netze anzubinden, bietet die<br />

lizenzfreie Funk-LAN-Techno-<br />

deraufbau ihrer beschädigten<br />

Infrastruktur weiter vorantreiben,<br />

ohne in Liquiditätsprobleme<br />

zu kommen,“<br />

erklärt Ackerl. Selbstverständlich<br />

resultiert der überwiegende<br />

Teil aus der Hochwasserkatastrophe<br />

2002.<br />

Die höchsten Mittel aus der<br />

weiteren Akontozahlung<br />

erhielten - entsprechend der<br />

Höhe ihrer Gesamtschäden –<br />

Steyr mit einer Millionen<br />

Euro, gefolgt von Schwertberg<br />

mit 456.000 Euro, Sierning<br />

mit 400.000 Euro und<br />

Mitterkirchen mit 345.000<br />

Euro. Berücksichtigt werden<br />

nur Schäden an in Gemeindebesitz<br />

befindlicher Infrastruktur<br />

wie Straßen,<br />

Brücken, Wasserleitungen,<br />

Kanal oder Gebäude.<br />

logie. Im Rahmen dieses Pilotprojekts<br />

soll die breitbandige<br />

Internet -Versorgung der Katastralgemeinden<br />

im Rahmen<br />

eines Probebetriebs mit rund<br />

50 Teilnehmern getestet werden.<br />

Diese Technologie stellt<br />

eine regionalwirtschaftlich<br />

interessante Infrastruktur dar,<br />

die von Elektro- und EDV-<br />

Händlern, kleinen und mittleren<br />

Betrieben oder Gemeinden<br />

genutzt werden kann.<br />

Damit wird die Voraussetzung<br />

für eine flächendeckende<br />

Breitbandversorgung des<br />

gesamten Gemeindegebietes<br />

geschaffen. Mit Hilfe dieses<br />

Projekts soll sich Zwettl zu<br />

einer „Telematik-Muster-<br />

Gemeinde“ entwickeln.<br />

Energie-Contracting<br />

Landesförderung<br />

für Gemeinden<br />

LINZ<br />

Modernste Energie-Investitionen<br />

zum Nulltarif und dabei<br />

langfristig Betriebskosten sparen<br />

– diese Möglichkeit bietet<br />

die „Contracting-Finanzierung“<br />

für Gemeinden. Unterstützt<br />

wird diese Finanzierungsform<br />

vom „Energie-Contracting-Programm“<br />

des Landes<br />

(ECP).Das ECP fördert die<br />

Finanzierung von Investitionen<br />

zur energetischen Sanierung<br />

von Gebäuden und<br />

Anlagen und zur Errichtung<br />

von Energieanlagen, die überwiegend<br />

erneuerbare Energieträger<br />

nutzen.Infos: O.Ö.<br />

Energiesparverband, Tel:<br />

0732-7720-14380 und 0800-<br />

205-206, Daniela Stimmeder<br />

und Dr. Gerhard Dell.<br />

Aus den Bundesländern<br />

NÖ Jugendkarte<br />

Altersnachweis<br />

und Vorteilskarte<br />

ST. PÖLTEN<br />

Landeshauptmannstellvertreterin<br />

Liese Prokop stellte im<br />

NÖ Landhaus in St. Pölten die<br />

„1424 – NÖ Jugendkarte“ für<br />

junge Niederösterreicher im<br />

Alter von 14 bis 24 Jahren<br />

vor. Anlass sei das NÖ<br />

Jugendschutzgesetz gewesen,<br />

sagte Prokop. Diese Jugendkarte,<br />

so Prokop, ist ab sofort<br />

erhältlich. Sie gilt als Altersnachweis<br />

für Jugendliche.<br />

Alle Inhaber der Jugendkarte<br />

sind automatisch unfallversichert.<br />

Das Antragsformular ist<br />

in Foldern und Magazinen<br />

erhältlich, die ab sofort über<br />

Schulen, Gemeinden, Jugendorganisationen,<br />

Kinos usw.<br />

verteilt werden. Auf<br />

www.1424.info kann man es<br />

downloaden, dort erhält man<br />

auch alle weiteren Infos zur<br />

Jugendkarte. Die Daten der<br />

Jugendlichen müssen<br />

von Schule oder<br />

Gemeinde bestätigt<br />

werden.<br />

Ländliche Entwicklung<br />

Optimale Budget-<br />

Ausschöpfung<br />

LINZ<br />

Im Rahmen der „Ländlichen<br />

Entwicklung“ haben die oö.<br />

Bauernfamilien zur Weiterentwicklung<br />

ihrer Höfe 2002 das<br />

Budget optimal ausgeschöpft.<br />

Insgesamt standen 20,7 Millionen<br />

Euro zur Verfügung,<br />

die zu 50 Prozent von<br />

der EU, zu 30 % vom<br />

Bund und zu 20 %<br />

vom Land bereitgestellt<br />

wurden.<br />

KOMMUNAL 57


Aus den Bundesländern<br />

58 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

INTERREG IIIA<br />

Weitere Projekte<br />

sind möglich<br />

SALZBURG<br />

Mehr als 160 grenzüberschreitende<br />

Projekte und die Zuweisung<br />

von insgesamt 32,5 Millionen<br />

Euro - fast die Hälfte<br />

der für das Programm zur Verfügung<br />

stehenden öffentlichen<br />

Gelder: Dies ist die erfreuliche<br />

Bilanz der jüngsten Sitzung<br />

des Begleitausschusses des<br />

Europäischen Programms zur<br />

grenzüberschreitenden Kooperation<br />

INTERREG IIIA Italien-<br />

Österreich 2000-2006 in Cortina<br />

d’Ampezzo (Provinz Belluno)<br />

unter dem Vorsitz der<br />

Region Veneto. In Salzburg ist<br />

es auch weiterhin möglich,<br />

Förderanträge für das INTER-<br />

REG-IIIA-Programm Italien-<br />

Österreich 2000-2006 einzubringen.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Programm Österreich–Italien<br />

gibt es auf der Programm-<br />

Homepage www.interreg.net.<br />

STEIERMARK<br />

Neue Schwebebahn auf die Bürgeralpe<br />

Barrierefreies Bauen<br />

Qualitätsstandards der „Öffis“ hinken nach<br />

Mit Vollgas in den Stillstand<br />

SALZBURG<br />

In den nächsten 15 Jahren<br />

wird sich in Salzburg der Individualverkehr<br />

um 30 bis 35<br />

Prozent erhöhen. Die<br />

Zunahme der Pkw, die Ausweitung<br />

der Siedlungen in das<br />

Stadtumland und der steigende<br />

Güterverkehr sind<br />

einige Gründe dafür. Beim derzeitigen<br />

Salzburger Straßennetz<br />

würde – so die Prognosen<br />

- bis zum Jahr 2015 die Stauzeit<br />

von derzeit rund acht Millionen<br />

Stunden auf 28 Millionen<br />

Stunden ansteigen. Dies<br />

würde bedeuten, mit Vollgas<br />

in den Stillstand zu fahren.<br />

Das sagte Verkehrsreferent LR<br />

Walter Blachfellner beim<br />

Besuch der Fachausstellung<br />

zum Nahverkehrsinfrastrukturprogramm<br />

Salzburgs – kurz<br />

NAVIS. Durch die Realisierung<br />

wichtiger Nahverkehrsprojekte<br />

könne die Zeit, die in Salzburg<br />

pro Jahr in einem Stau ver-<br />

SPÖ-Landtagsklubobmann Siegfried Schrittwieser, Bgm. Markus<br />

Pertl, LH Waltraud Klasnic und Bundesrätin Hertha Wimmler.<br />

GRAZ, MARIAZELL<br />

Wer bisher nach einer Wallfahrt<br />

oder einer Skitour mit<br />

der Schwebebahn auf die Bürgeralpe<br />

gelangen und das<br />

Panorama genießen wollte,<br />

der musste zunächst 90 Stufen<br />

bis zur Talstation der alten<br />

Bahn bewältigen. „Mit der<br />

neuen Schwebebahn können<br />

auch Ältere oder Touristen mit<br />

körperlicher Behinderung<br />

ohne Schwierigkeiten die<br />

neue Schwebebahn bestei-<br />

gen“, erklärte Ing. Haring,<br />

Geschäftsführer der Schwebebahnen<br />

GmbH. über die neue<br />

Anlage, die LH Waltraud Klasnic<br />

der Bestimmung übergeben<br />

hat. Am Festakt nahmen<br />

unter anderem Bürgermeister<br />

Markus Pertl, SPÖ-Landtagsklubobmann<br />

Siegfried Schrittwieser<br />

und Bundesrätin<br />

Hertha Wimmler teil. „Barrierefreies<br />

Bauen“ war der<br />

wesentliche Gedanke für diese<br />

Investition, betonte Haring.<br />

Foto Gerhard Dusek<br />

bracht werde, aber bei zehn<br />

Millionen Stunden stabilisiert<br />

werden. Zusätzlich müsse der<br />

öffentliche Verkehr noch kundenorientierter<br />

sprich attraktiver<br />

werden. Blachfellner sagte<br />

weiter, dass einer der wesentlichen<br />

Gründe, warum dem<br />

Pkw gegenüber den öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln nach wie<br />

vor der Vorzug gegeben<br />

werde, sei, dass die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel in punkto<br />

Qualitätsstandards noch zu oft<br />

hinterherhinken. „Mit zunehmender<br />

Breitenwirkung des<br />

Pkw werden auch dessen Qualitätsstandards<br />

für die Verkehrsmittelwahl<br />

Maßstäbe setzen,<br />

die jedoch vom öffentlichen<br />

Verkehr noch nicht geboten<br />

werden können“, so Blachfellner.<br />

Die Fachausstellung wechselte<br />

am 28. Jänner in den Pfarrsaal<br />

Taxham in der Kleßheimer<br />

Allee.<br />

JobOscar 2002<br />

Keine Bittsteller,<br />

sondern Kunden<br />

BREITENAU a.H.<br />

Die Verleihung des JobOscars<br />

bildet den alljährlichen Höhepunkt<br />

des Projektes job Allianz,<br />

einer initiative des Bundesozialamts<br />

Steiermark.<br />

2002 wurde in der Kategorie<br />

„Öffentlichkeitsnahe Betriebe<br />

und Gemeinden“ mit klarer<br />

Mehrheit die Marktgemeinde<br />

Breitenau am Hochlantsch<br />

ausgezeichnet.<br />

Neben dem Engagement für<br />

behinderte Mitarbeiter wird in<br />

Breitenau sehr viel Wert auf<br />

den Arbeitnehmerschutz im<br />

Allgemeinen gelegt. Als<br />

zukunftsweisend gilt die<br />

Innenarchitektur des Gemeindeamtes.<br />

Die frühere „Amtsstube“<br />

wurde zu einem „Bürgerservicebüro“,<br />

wo die Bürger<br />

nicht Bittsteller, sondern Kunden<br />

sind.Infos unter www.<br />

breitenau-hochlantsch.at<br />

www.salzburg.gv.at/sagis.htm:<br />

Topographie-Karten als<br />

Gemeindeübersicht 1:20.000<br />

Geo-Informationen<br />

144 digitale<br />

Datenschichten<br />

SALZBURG<br />

Die virtuelle Alternative auf<br />

papier-Karten heißt GIS –<br />

geografische Informationssysteme.<br />

Die Daten werden auf<br />

Knopfdruck aktualisiert, der<br />

Nutzer bekommt jeweils den<br />

aktuellsten Stand der Daten<br />

auf den Bildschirm. Das Salzburger<br />

geografische Informationssystem<br />

SAGIS bietet derzeit<br />

über GIS-Online bis zu<br />

144 Datenschichten an.<br />

Gerade bei den Mitarbeitern<br />

der Gemeinden, bei Maklern,<br />

Bauträgern, Zivilingenieuren<br />

und Landwirten<br />

stößt diese Datenbank<br />

auf großes<br />

Interesse.<br />

Brückensanierung<br />

Kriege überstanden,<br />

Hochwasser nicht<br />

GRAZ, MURECK<br />

Sie ist bereits 102 Jahre alt,<br />

hat zwei Kriege überstanden,<br />

das Hochwasser vom letzten<br />

Sommer hätte aber beinahe<br />

das Aus für sie bedeutet. Nun<br />

wird die Murbrücke, die das<br />

steirische Grenzland in und<br />

um Mureck mit Slowenien<br />

verbindet, großzügig und<br />

dauerhaft saniert, die Arbeiten<br />

dafür haben sowohl auf<br />

steirischer als auch auf slowenischer<br />

Seite begonnen und<br />

werden gegen Ende Mai<br />

abgeschlossen sein.<br />

Die Murecker Murbrücke, im<br />

Jahre 1901 erbaut, ist seit<br />

dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />

Staatsgrenze, die in<br />

der Brückenmitte verläuft.<br />

Das letzte Hochwasser<br />

forderte<br />

jetzt rasches Handeln.


TIROL<br />

Brennendes Thema „Transit“<br />

Einsatz für Bevölkerung<br />

INNSBRUCK<br />

Bei der Neujahrspresse-Konferenz<br />

des Landeshauptmannes<br />

im Landhaus zeigte sich dieser<br />

über die dürftigen<br />

Entscheidungen<br />

des Transitvertrags<br />

nicht gerade begeistert.<br />

„Ich wollte<br />

keine Verhandlungen<br />

stören und die<br />

Reaktionen erstmal<br />

abwarten, aber für<br />

Tirol ist das Ergebnis<br />

vollkommen unbefriedigend“,<br />

erklärte van Staa.<br />

„Ein Drittel der Tiroler lebt in<br />

der „Transit-Hölle“ und das<br />

EU-Mitgliedsland Österreich<br />

darf in der EU nicht schlechter<br />

gestellt sein, als das Nicht-<br />

EU-Mitgliedsland Schweiz“.<br />

Van Staa betonte: „Eine<br />

Herwig van Staa<br />

VORARLBERG<br />

gesamtösterreichische Lösung<br />

sei schwer möglich, deshalb<br />

muss in Brüssel ein Antrag<br />

auf sensible Zonen gestellt<br />

werden, damit die<br />

Alpenländer nicht in<br />

Abgasen ersticken.<br />

Grenzwerte müssen<br />

auf jeden Fall eingehalten<br />

werden“.<br />

Herwig van Staa<br />

befürwortet auch<br />

einen raschen Bau-<br />

Beginn des Brennerbasis-Tunnels,<br />

der<br />

eine spürbare Entlastung für<br />

die Tiroler bringen wird. 2005<br />

soll endlich der Spatenstich<br />

erfolgen. Unterstützung für<br />

eine rasche Lösung bekommt<br />

der Landeshauptmann auch<br />

von Koalitionspartei SPÖ und<br />

der Opposition.<br />

Vorarlberg: Enge Zusammenarbeit in Bodenseefragen.<br />

Internationale Raumordnungskonferenz<br />

Koordination der Planer<br />

rund um den Bodensee<br />

BREGENZ<br />

Aufgabe der Internationalen<br />

Raumordnungskommission<br />

Bodensee (ROK) ist es, „Seeund<br />

Seeumlandthemen“<br />

abzusprechen. Bei flächenbeanspruchenden,grenzüberschreitenden<br />

Bodenseefragen<br />

informieren einander die Planer<br />

rund um den See in einer<br />

Art „Frühwarnsystem für den<br />

Bodenseeraum“. Landeshauptmann<br />

Herbert Sausgruber<br />

befürwortet eine enge<br />

Zusammenarbeit, „weil<br />

dadurch die Durchführung<br />

regionaler Vorhaben rund<br />

um den See erleichtert wird.“<br />

Ziel von ROK ist es, die Verkehrsinfrastrukturen<br />

der Seeund<br />

Seeumlandgebiete in die<br />

erwünschte Raumordnung<br />

einzubinden, regional<br />

bedeutsame Rohstoffnutzungen<br />

wirksamer zu koordinieren<br />

und regionale, raumwirksame<br />

Vorhaben besser aufeinander<br />

abzustimmen.<br />

Erdbebenschutz<br />

Nord- und Südtirol<br />

kooperieren<br />

BOZEN, INNSBRUCK<br />

„Ziel ist die Errichtung seismologischer<br />

Messnetze und<br />

die Verwirklichung eines integriertengrenzüberschreitenden<br />

virtuellen Netzwerks für<br />

Zivilschutzstellen zur zuverlässigen<br />

Information über das<br />

Ausmaß des Erdbebens und<br />

die Lage in den am stärksten<br />

betroffenen Gebieten“, erklärt<br />

LH Herwig van Staa seinen<br />

Regierungsantrag. Im Rahmen<br />

dieses Interreg-III-Projekts<br />

mit der Autonomen Provinz<br />

Bozen-Südtirol werden<br />

in Südtirol sieben und in Tirol<br />

drei Erdbebenstationen<br />

errichtet, die zur Messung<br />

stärkerer Bodenbewegungen<br />

mit ‘strong-motion’-Sensoren<br />

ausgerüstet werden.<br />

Aus den Bundesländern<br />

Thema Reisepässe<br />

BH ist zuständig<br />

INNSBRUCK-LAND<br />

Entgegen anderslautender<br />

Gerüchte bleiben die BHs<br />

weiterhin für die Reisepässe<br />

zuständig. „Ich stelle klar,<br />

dass eine Kompetenzverschiebung<br />

fürs Ausstellen<br />

von Reisepässen von den<br />

Bezirkshauptmannschaften<br />

auf die Gemeinden nicht zu<br />

erwarten ist. Einige Gemeinden<br />

sind ihren BürgerInnen<br />

zwar bei Bestätigungen und<br />

beim Ausfüllen der Anträge<br />

behilflich, die Hauptarbeit<br />

aber verbleibt bei den<br />

zuständigen Bezirkshauptmannschaft,<br />

die dann auch<br />

die Einnahmen für sich beanspruchen“,<br />

erklärt Dr.<br />

Herbert Hauser,<br />

Bezirkshauptmann<br />

von Innsbruck-Land.<br />

Österreichischer Verfassungskonvent<br />

Ja, aber zu fairen Bedingungen<br />

BREGENZ<br />

Landtagspräsident Manfred<br />

Dörler begrüßt die Forderung<br />

nach der Durchführung eines<br />

Verfassungskonventes: „Das<br />

österreichische Staatswesen<br />

ist unbestritten reformbedürftig.<br />

Die Verteilung der Staatsaufgaben<br />

zwischen Bund,<br />

Jugend-Projekte<br />

Start zum Wettbewerb<br />

2003<br />

BREGENZ<br />

Die aktive Mitgestaltung der<br />

Jugendarbeit in Vorarlberg<br />

durch Jugendliche – dieses<br />

Ziel steht wieder im Mittelpunkt<br />

des Jugendprojektwettbewerbes,<br />

zu dem das<br />

Land heuer bereits zum<br />

neunten Mal einlädt. Anmeldungen<br />

sind bis spätestens<br />

20. März 2003 an das<br />

Jugendreferat des Landes zu<br />

richten.Infos: Tel: 05574/<br />

511-24115. E-Mail: projektwettbewerb@gmx.at.<br />

Ländern und Gemeinden ist<br />

ineffizient und muss neu<br />

gestaltet werden. Die Abläufe<br />

in der Verwaltung sind von<br />

Doppelgleisigkeiten und Überregulierung<br />

geprägt. Auf<br />

Grund dieser Situation ist ein<br />

umfassender Reformdialog<br />

sinnvoll.“<br />

Altpapier<br />

Hohe Trennmoral<br />

im Ländle<br />

BREGENZ<br />

In Vorarlberg wurde im Jahr<br />

2002 eine überdurchschnittliche<br />

Sammelleistung bei Altpapier<br />

verzeichnet: 76,5 Kilo<br />

pro Kopf. Laut einer Studie<br />

der ARO (Altpapier Recycling<br />

Organisationsgesellschaft)<br />

liegt das Ländle damit österreichweit<br />

an erster Stelle,<br />

gefolgt von Wien mit 74,1<br />

und der Steiermark<br />

mit 67,4 Kilogramm<br />

Altpapier pro Bürger.<br />

KOMMUNAL 59


Info-Mix<br />

Geburtstage - Wir gratulieren<br />

1. Jänner 1947<br />

Dipl. Ing. Bernd Toms,<br />

Bürgermeister von<br />

Hadersdorf<br />

2. Jänner 1939<br />

Edgar Kopp, Bürgermeister<br />

von Rum und Vizepräsident<br />

des Tiroler<br />

Gemeindeverbandes<br />

4. Jänner 1950<br />

Josef Eidenberger,<br />

Bürgermeister von Walding<br />

4. Jänner 1959<br />

Karl Tatzl, Bürgermeister<br />

von Hainsdorf im<br />

Schwarzautal<br />

6. Jänner 1943<br />

Matthias Leobacher,<br />

Bürgermeister von<br />

Obertrum<br />

6. Jänner 1955<br />

Josef Tagwercher, Bürgermeister<br />

von Radstadt<br />

6. Jänner 1956<br />

Johann Wallner, Bürgermeister<br />

von St. Egyden<br />

7. Jänner 1947<br />

Willibald Stacherl, Bürgermeister<br />

von Minihof-Liebau<br />

7. Jänner 1947<br />

Rudolf Prinz, Bürgermeister<br />

von Weisskirchen<br />

13. Jänner 1940<br />

Josef Kristian, Bürgermeister<br />

von Schrattenbach<br />

14. Jänner 1943<br />

Dr. Klaus Wenger,<br />

Geschäftsführer des<br />

Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

17. Jänner 1940<br />

Ernst Schrott, Bürgermeister<br />

von Hieflau<br />

18. Jänner 1945<br />

Franz Schwager, Bürgermeister<br />

von Steinfeld<br />

18. Jänner 1957<br />

Valentin König, Bürgermeister<br />

von Thomatal<br />

60 KOMMUNAL<br />

18. Jänner 1952<br />

Engelbert Ringhofer,<br />

Bürgermeister von<br />

Thomasberg<br />

24. Jänner 1960<br />

Leopold Ivan,<br />

Bürgermeister von Stetten<br />

24. Jänner 1954<br />

Simon Illmer, Bürgermeister<br />

von Pfarrwerfen<br />

25. Jänner 1960<br />

Franz Rennhofer,<br />

Bürgermeister von<br />

Lichtenegg<br />

26. Jänner 1958<br />

Ing. Josef Ober, Bürgermeister<br />

von Auersbach<br />

26. Jänner 1950<br />

Johann Eisenmann,<br />

Bürgermeister von Söll<br />

28. Jänner 1946<br />

Matthias Jessner, Bürgermeister<br />

von Lessach<br />

29. Jänner 1947<br />

Matthäus Maislinger,<br />

Bürgermeister von Mattsee<br />

29. Jänner 1956<br />

Dr. Josef Guggenberger,<br />

Bürgermeister von Berndorf<br />

29. Jänner 1960<br />

Matthias Krenn, Bürgermeister<br />

von Bad<br />

Kleinkirchheim<br />

30. Jänner 1940<br />

Johann Grasl, Bürgermeister<br />

von Bad Hall<br />

30. Jänner 1946<br />

Ernst Schabauer, Bürgermeister<br />

von Trattenbach<br />

31. Jänner 1955<br />

Franz Weissenböck,<br />

Bürgermeister von St.<br />

Agatha<br />

31. Jänner 1937<br />

Josef Ritzmaier, Bürgermeister<br />

von St. Martin-<br />

Karlsbach<br />

Tirol ehrt<br />

Das VERDIENST-<br />

KREUZ DES LAN-<br />

DES TIROL ging<br />

an Bürgermeister<br />

Johann Haun aus<br />

Hart im Zillertal,<br />

Bürgermeister a.D.<br />

Manfred Krismer<br />

aus Imst, Bürgermeister<br />

a.D.<br />

Johann Runggatscher<br />

aus Villnöß<br />

sowie an Bürgermeister<br />

a.D. OSR<br />

Peter Vögele aus<br />

Aldrans.<br />

Steiermark ehrt<br />

Das GROSSE<br />

EHRENZEICHEN<br />

DES LANDES STEI-<br />

ERMARK ging an<br />

Bürgermeister a.D.<br />

Ing. Urban Fink aus<br />

Oppenberg, Bürgermeister<br />

a.D. Ing.<br />

Alois Koch aus<br />

Feldbach, Bürgermeister<br />

a.D.<br />

Johann Kroisleit-<br />

Auszeichnungen<br />

Das Verdienstkreuz<br />

des Landes<br />

Tirol.<br />

ner aus Wenigzell,<br />

Ing. Bürgermeister<br />

a.D. Hugo Steiner<br />

aus Möderbrugg,<br />

Bürgermeisterin<br />

a.D. Erna Wagnest<br />

aus St. Martin<br />

a.Wölmißberg und<br />

an Bürgermeister<br />

Ökonomierat Siegfried<br />

Waldauer aus<br />

Weißkirchen.<br />

Die VER-<br />

DIENST-<br />

ME-<br />

DAILLE<br />

DES LAN-<br />

DES<br />

TIROL<br />

wurde an<br />

Bürgermeister<br />

a.D. Geometer<br />

Anton Krapf aus<br />

Kollmann/ Barbian<br />

verliehen.<br />

So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n des Jahres<br />

2002 als PDF auf Mausclick<br />

www.kommunal.at<br />

Die Verdienstmedaille<br />

des<br />

Landes Tirol.<br />

Das Große Ehrenzeichen<br />

des Landes<br />

Steiermark.<br />

Der Herr Bundespräsident<br />

hat verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

12. Dezember 2002:<br />

Das Grosse Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um die Republik<br />

an Senatsrat Dr. Bruno<br />

Wallnöfer, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Innsbrucker<br />

<strong>Kommunal</strong>betriebe und<br />

ehem. Vizebürgermeister<br />

von Innsbruck.<br />

Das Grosse Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um die Republik<br />

an Dkfm. Edwin<br />

Rambossek, Abgeordneter<br />

zum NÖ Landtag.<br />

Mit Entschließung vom<br />

30. Oktober 2002<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Friedrich Veitschegger,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Gemeinde Brunnethal/OÖ.


Personalia Termin<br />

Neuer Verfassungsgerichtshof-Präsident<br />

Univ.Prof. Dr. Karl Korinek<br />

Geboren wurde Karl Korinek<br />

am 7. Dezember 1940 in<br />

Wien. 1963 promovierte er<br />

zum Dr. iur. an der Universität<br />

in Wien. Nach einer<br />

Gerichtspraxis von 1964 bis<br />

1973 war er Mitarbeiter in<br />

der wissenschaftlichen Abteilung<br />

der Bundeswirtschaftskammer.<br />

1970 erfolgte die<br />

Habilitation an der Universität<br />

Salzburg. Seit 1973 ist<br />

Dr. Karl Korinek ordentlicher<br />

Universitätsprofessor für Verfassungs-<br />

und Verwaltungsrecht,<br />

zunächst bis 1976 an<br />

der Universität Graz, dann<br />

an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien und seit 1995 an der<br />

Universität Wien. Er ist wirkliches<br />

Mitglied der Österreichischen<br />

Akademie der<br />

Wissenschaften.<br />

Seit 1978 ist er Mitglied, von<br />

1999 bis 2002 war er Vizepräsident<br />

und seit 2003 ist er<br />

als Nachfolger von Ludwig<br />

Adamowich Präsident des<br />

Personalia Burgenland<br />

Österreichischen Verfassungsgerichtshofs.<br />

Karl Korinek gab über 230<br />

wissenschaftliche Publikationen,<br />

insbesondere zu Fragen<br />

des Verfassungsrechts, des<br />

Verwaltungsrechts, des Wirtschaftsrechts<br />

und der Staatslehre<br />

heraus.<br />

Hermann Frühstück seit<br />

1. Jänner Umweltanwalt<br />

EISENSTADT<br />

Die Burgenländische Landesregierung<br />

hat in ihrer Sitzung<br />

Mitte Dezember einstimmig<br />

die Bestellung von<br />

Mag. Hermann<br />

Frühstück per<br />

1.1.2003 zum<br />

Umweltanwalt des<br />

Landes Burgenland<br />

beschlossen.<br />

„Die Entscheidung<br />

wurde aufgrund<br />

der Empfehlung<br />

des unabhängigen<br />

Personalberaters<br />

Kaiser, der Frühstück<br />

in seiner Bewertung an<br />

die erste Stelle gereiht hatte,<br />

getroffen“, so LH Hans Niessl.<br />

Maßgeblich für die Reihung<br />

waren ein Hearing sowie die<br />

biografischen Daten der einzelnen<br />

Bewerber.<br />

Ausschlaggebend für die<br />

Hermann Frühstück<br />

Univ.Prof. Dr. Karl Korinek<br />

Bestellung von Frühstück seien<br />

einerseits seine großen Erfahrungen<br />

in Natur- und Umweltschutzangelegenheiten<br />

im Burgenland<br />

gewesen.<br />

Frühstück habe<br />

durch seine<br />

langjährige Tätigkeit<br />

im Naturschutzbund<br />

Teamfähigkeit<br />

bewiesen – aber<br />

auch die Fähigkeit,<br />

in Konfliktsituationen<br />

die Gesprächsbasis<br />

aufrecht zu<br />

erhalten. Ein weiteres<br />

wesentliches<br />

Plus von Frühstück waren<br />

seine Projekterfahrung sowie<br />

internationale Kontakte im<br />

pannonischen Raum. „Das ist<br />

gerade im Hinblick auf die<br />

bevorstehende EU-Erweiterung<br />

ein wichtiges Argument“,<br />

so Niessl abschließend.<br />

Straßen, Wege,<br />

Servitute<br />

13. Februar 2003,<br />

Hotel Nova Park, Graz<br />

Das Seminar soll den Teilnehmern<br />

einerseits einen Einblick<br />

in die für das Thema wesentlichen<br />

Rechtsnormen bieten.<br />

Andererseits sollen anhand<br />

von konkreten Beispielen und<br />

gerichtlichen Entscheidungen<br />

die Möglichkeiten der Durchsetzung<br />

des eigenen Rechtstandpunktes<br />

erörtert werden.<br />

◆ Gegenüberstellung öffentliches<br />

und privates Straßenund<br />

Wegerecht<br />

◆ Entstehung und Endigung<br />

öffentlicher Straßen<br />

◆ „Verkehrssicherungspflichten“<br />

unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Haftung<br />

des Wegehalters gem. §<br />

1319 a ABGB<br />

◆ Dienstbarkeitsrechte - Servitutsrechte<br />

(Entstehung,<br />

Ersitzung, Erlöschen, außergerichtliche<br />

und gerichtliche<br />

Durchsetzungsmöglichkeiten)<br />

unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Gehund<br />

Fahrrechte<br />

Kosten:<br />

87 Euro pro Teilnehmer.<br />

Termin<br />

Woche des Waldes<br />

Wald und Wasser<br />

Das Jahr 2003 ist das internationale<br />

„Jahr des Süßwassers“.<br />

Dazu werden eine Reihe von<br />

Informationsschwerpunkten<br />

und Veranstaltungen stattfinden.<br />

Es gibt eine Vielzahl von<br />

Anknüpfungspunkten zwischen<br />

Wald und Wasser: Etwa<br />

die ausgleichende Wirkung<br />

des Waldes auf den Wasserhaushalt,<br />

den Wald als Wasserspeicher<br />

und Filter für<br />

bestes Trinkwasser, den Wald<br />

als Schutzfaktor vor der<br />

Naturgefahr Wasser und vieles<br />

mehr. Infos zur Woche des<br />

Waldes beim „Lebensministerium“,<br />

Ing. Sabine Neumann,<br />

Abt. IV3, Tel: 01/71100-7316,<br />

E-Mail: sabine.neumann@<br />

bmlfuw.gv.at oder www.<br />

lebensministerium.at/forst<br />

Info-Mix<br />

KOMMUNAL<br />

International<br />

Welt-Premiere in Schweden<br />

Eine Stadt ohne<br />

fossile Heizstoffe<br />

Das schwedische Städtchen<br />

Växjö willschon bald die erste<br />

Stadt der westlichen Hemisphäre<br />

sein, in der keine fossilen<br />

Heizstoffe mehr verbrannt werden.<br />

Der 1970 für Öl installierte<br />

Heizkessel des Fernwerkes<br />

wurde schon1980 für den Einsatz<br />

von Biomasse umgerüstet.<br />

Der Aunschluß ist freiwillig,<br />

dennoch sind 80 Prozent aller<br />

Gebäude der Stadt an Fernwärmelieferanten<br />

angeschlossen,<br />

berichtete Lars Ehrlén von der<br />

Gemeinde Växjö. Die Kohlendioxinemission<br />

durch Verbrennung<br />

von Öl, Kohle oder Erdgas seien<br />

in den 90-er Jahren um 60 Prozent<br />

gesenket worden. Holz<br />

stehe reichlich zur Verfügung.<br />

Bürgemeister-Besuch<br />

Pavel Bem im<br />

Wiener Rathaus<br />

Eine Delegation der Prager Stadtverwaltung<br />

mit Bgm. Dr. Pavel<br />

Bem an der Spitze kam zu einem<br />

Arbeitsbesuch in das Wiener Rathaus.<br />

Neben einem Treffen mit<br />

Bgm. Dr. Michael Häupl standen<br />

Workshops auf dem Programm.<br />

Vor allem ging es um den Prozess<br />

der Weiterentwicklung<br />

des<br />

Magistrats zu<br />

einem kundenorientiertenDienstlei-<br />

stungskonzern.Bereichsdirektor<br />

Dr.<br />

Pavel Bem<br />

Kurt Nussgruber, Finanzchef Richard<br />

Neidinger und der Leiter der<br />

Internen Revision Dr. Paul Jauernig<br />

informierten über Kontraktmanagement<br />

als Steuerungsinstrument<br />

der Verwaltungsreform,<br />

über das neue Finanzmanagement<br />

der Stadt sowie über Maßnahmen<br />

zur Korruptionsprävention.<br />

Außerdem traf Bem mit dem<br />

Drogenkoordinator der Stadt<br />

Peter Hacker zusammen.<br />

KOMMUNAL 61<br />

Foto: media wien


Buch-Tipps<br />

Sachbuch Fachbuch<br />

Erwin<br />

Dass Erwin Pröll geboren<br />

wurde, steht außer Frage.<br />

Aber was hat er von damals<br />

bis heute so gemacht?<br />

Es war ein langer Weg vom<br />

schüchternen Weinhauersohn<br />

mit Schnellfeuerhose<br />

bis zum Landeshauptmann<br />

von Niederösterreich. Man<br />

muß nicht wissen, warum er<br />

seinerzeit immer den Motor<br />

des Mopeds abgestellt hat,<br />

er neuerdings Rotweintorte<br />

hasst und ob er im nächsten<br />

Leben lieber Trainer von<br />

Thomas Sykora wäre. Aber<br />

es schadet auch nicht wirklich,<br />

wenn man es weiß.<br />

Das Buch wirft einen Blick<br />

auf das Leben des Erwin<br />

Pröll zwischen Bildern und<br />

Bonmots. „So hat man ihn<br />

noch nie gesehen. das hat<br />

man noch nie von ihm<br />

gehört. erwin Pröll in Bildern<br />

und Bonmots. Eine<br />

nicht ausschließlich ernste<br />

Annäherung, eine leichtfüßige<br />

Lektüre für zwischendurch<br />

- der Landeshauptmann<br />

im Wandel der<br />

Zeit.“ soweit der Autor Karl<br />

Hohenlohe.<br />

Das Buch<br />

Karl Hohenlohe „Bilder<br />

und Geschichten von<br />

und über Erwin Pröll“,<br />

180 Seiten, Gebunden,<br />

Edition NÖN, 14,90 €,<br />

ISBN 3-85214-777-8<br />

62 KOMMUNAL<br />

Abfallwirtschaftsgesetz<br />

Am 2. November 2002 ist<br />

die grundlegende Novelle<br />

zum Abfallwirtschaftsrecht,<br />

das Abfallwirtschaftsgesetz<br />

2002 (AWG 2002) in Kraft<br />

getreten.<br />

Sie führte zu einer Neuordnung<br />

des österreichischen<br />

Abfallrechts in wesentlichen<br />

Punkten. Ausschlaggebend<br />

dafür waren mehr als zehn<br />

Jahre Erfahrungen mit dem<br />

AWG 1990, die geänderten<br />

europäischen Rahmenbedingungen<br />

und das Bedürfnis<br />

nach einheitlichen Regelungen<br />

unter Zurückdrängung<br />

der Ländergesetze.<br />

Dieses Buch ist der erste<br />

Praxiskommentar zum AWG<br />

2002 samt Gesetzestext,<br />

Erläuterungen zu den Gesetzesmaterialien,<br />

einer Darstellung<br />

der rechtssprechung<br />

der Höchstgerichte und<br />

Tipps für die abfallwirtschaftliche<br />

Praxis.<br />

Das Buch<br />

Hochholdinger/Niederhuber/Wolfslehner,<br />

„AWG Abfallwirtschaftsgesetz<br />

2002“, 247 Seiten<br />

38,80 €, Neuer Wissenschaftlicher<br />

Verlag,<br />

ISBN 3-7083-0096-3<br />

Hotel „Die Gersberg Alm“<br />

Tagen und Genießen<br />

Unberührte Natur, ein Haus,<br />

das den Flair der Region wiederspiegelt,<br />

die Festspielstadt<br />

Salzburg zu Füßen – das ist<br />

das Romantikhotel Gersbergalm.<br />

Dieses ebenso professionelle<br />

wie gemütliche 4-<br />

Sterne-Seminarhotel steht für<br />

Lebensqualität und das Gefühl<br />

kultivierter Lebensfreude.<br />

Der ehemalige Bauernhof<br />

zieht vor allem Geschäftsmitglieder<br />

und Firmenmitglieder<br />

aus dem süddeutschen und<br />

Wiener Raum an. Die Nähe<br />

zur Stadt, gepaart mit dem<br />

individuellen Service in familiärer<br />

Atmosphäre und der<br />

Unberührtheit vermittelnden<br />

Landschaft lassen selbst den<br />

gestresstesten Seminarteilnehmer<br />

Ruhe und Entspannung<br />

finden.<br />

Besonders hervorzuheben ist,<br />

dass die Gersberalm eines der<br />

10 reinen Symposion-Hotels<br />

ist. Symposionline versteht<br />

sich als Informationsplattform<br />

zum Thema Seminare, Tagungen,<br />

Kongresse und Events.<br />

Diese Plattform, gegründet<br />

von Andreas Kernreiter und<br />

Mag. Johannes Scheiblauer,<br />

bietet den Kunden eine breite<br />

Palette unterschiedlicher<br />

Ob ein Seminar, ein Meeting<br />

oder ein mehrtägiger<br />

Kongress - die perfekte<br />

Organisation ist für den<br />

Veranstalter schon der<br />

halbe Weg zum erfolg.<br />

Dabei hilft das Servicebüro<br />

der „Symposionlone“,<br />

gestützt auf moderne Kommunikationsmittel.<br />

Innerhalb kürzester Zeit kann<br />

ein passendes Hotel ausgesucht<br />

werden (derzeit sind<br />

390 Hotels im Angebot). Der<br />

service geht allerdings weit<br />

über simple Hotelsuche hinaus.<br />

Komplette Arrangements<br />

über Transfers und Raumausstattungenwerden<br />

schnell<br />

und zügig organisiert.<br />

Anbieter von Veranstaltungsmöglichkeiten.<br />

Neben den 10<br />

reinen Symposion-Hotels stehen<br />

noch weitere 25 Friends-<br />

Hotels und 355 Basic-Hotels<br />

zur Auswahl. Das Service der<br />

Symposionline umfasst das<br />

Buchen der Räumlichkeiten,<br />

die Organisation von Transfers,<br />

die Anforderungen nach<br />

Pausenservice und Speisen zu<br />

klären und die Ausstattung<br />

des Seminarraumes vorab zu<br />

arrangieren. Auch das Angebot<br />

des Hotels muss auf den<br />

Seminargast zugeschnitten<br />

sein. Mittels der Internet-Plattform<br />

www.symponsionline.at<br />

können die Mitarbeiter von<br />

Symposionline innerhalb von<br />

2 Stunden die passende Location<br />

– auf die Bedürfnisse des<br />

Auftragsgebers zugeschnitten<br />

– ausfindig machen und<br />

anbieten.<br />

Information<br />

Hotel Die Gersberg Alm,<br />

Gersberg 37, 5020 Salzburg,<br />

Tel.: 0662/641257<br />

Fax.: 0662/644278<br />

office@gersbergalm.at<br />

www.gersbergalm.at<br />

www.symposionline.at<br />

Wie ein Seminar ein voller<br />

Erfolg wird<br />

Im Jahr 2001 konnte Symposionline<br />

einen 150-prozentigen<br />

Zuwachs an Anfragen<br />

und Buchungen gegenüber<br />

2000 einfahren.<br />

Information<br />

Symposionline, 1040<br />

Wien, Mayerhofgasse 1,<br />

Tel: 01/5052855, Fax:<br />

DW 20, office@symposionline.at


fundamt.gv.at<br />

Geldtasche weg?<br />

Schlüssel verschwunden?<br />

Handy verloren?<br />

Gefunden!<br />

Mit 1. Februar hilft Ihnen der Fundhund<br />

im Internet beim Suchen. Gemeinsam mit<br />

Österreichs Gemeinden werden jetzt gefundene<br />

Gegenstände auf fundamt.gv.at eingegeben.<br />

Das bedeutet für Sie: Wer suchet, der findet!<br />

Und zwar schneller, als je zuvor!<br />

HGS


1.) DIE<br />

1.) g.huemer@kommunalkredit.at<br />

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