Download Ausgabe 1 - Kommunal
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Nr. 1<br />
Jän. 2003<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
THEMA<br />
Haften Gemeinden<br />
bei Widmungen?<br />
Eine juristische Klarstellung zu<br />
einer aktuellen Diskussion<br />
SEITE 16<br />
PRAXIS<br />
Thermische<br />
Modernisierung<br />
Ein Konjunkturprogramm für<br />
Österreichs Gemeinden<br />
SEITE 36<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Gemeinden im<br />
Zerrspiegel der<br />
Kompetenzen<br />
Die Erwartungen der Kommunen<br />
an den Verfassungskonvent<br />
– Klare Abgrenzung<br />
der Kompetenzen vor einer<br />
Verwaltungsreform<br />
SEITE 8
Gemeindepolitik<br />
6 Schluß mit dem Schwarz-Peter-Spiel:<br />
Gemeinden stehen zu mutigen Reformen<br />
8 Die Gemeinden und die Verfassungsreform:<br />
Klare Kompetenzverteilung ist gefordert<br />
10 Heißes Eisen Reform und Kompetenzen:<br />
Politik mit Augenmaß<br />
23 Das Gemeindebund-Arbeitsprogramm 2003:<br />
Wir haben viel vor<br />
Recht & Verwaltung<br />
16 Haften Gemeinden für Baulandwidmungen?<br />
Zivilgericht muß „Verschulden“ feststellen<br />
Gemeindefinanzen<br />
12 Getränkesteuer: Konjunktur beeinflußt<br />
die Höhe des Ausgleichs<br />
14 Haushaltskoordinierung im Stabilitätspakt 2001:<br />
Mittelfristig planen, gegenseitig informieren<br />
Europapolitik<br />
18 Die Beitrittsländer: Geschichtsträchtiges Baltikum<br />
20 Das „Grenzland-Projekt“: Aufruf zur Meldungen<br />
grenzüberschreitender kommunaler Initiativen<br />
21 Der Konvent zur Zukunft Europas:<br />
Signal für eine Zukunftsdiskussion<br />
24 Der Gemeindebund ist in Europa ativ:<br />
Quer durch Europa für die Gemeinden<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Sanierung & Renovierung<br />
36 Thermische Modernisierung:<br />
Ein Konjunkturprogramm für<br />
die Gemeinden<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
44 Wiederaufbau nach der Katastrophe:<br />
Gemeinden helfen Gemeinden<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
54 Die Gemeindebundpräsidenten:<br />
Hermann Kröll / Schladming<br />
56 Aus den Bundesländern<br />
60 Info - Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
Gebäudereinigung,<br />
Verkehrswegereinigung<br />
Elektro- und<br />
Notstromanlagen<br />
Aufzüge- und<br />
Rolltreppentechnik<br />
Grünflächenpflege, Schneeräumung<br />
Contracting<br />
Sanitäreinrichtungen<br />
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Lichttechnik<br />
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Sicherheitstechnik
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
e-mail:noeverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun (Leitung)<br />
Walter Grossmann<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
franz.krenn@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
NÖ Verlag, E. Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />
(Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik)<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink<br />
(Generalsekretär Gemeindebund),<br />
Mag. Karin Holdhaus<br />
(Bundesministerium für Inneres)<br />
Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef im BM<br />
für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />
Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindebund),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />
sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Erscheinungsort:<br />
2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
KOMMUNAL ist das offizielle Organ des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und erscheint<br />
monatlich. Es wird im Direktversand an folgende<br />
Personen- und Zielgruppen versandt:<br />
Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />
und Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />
Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />
und alle führenden Gemeindebediensteten<br />
sowie die Spitzenfunktionäre und<br />
Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />
Abwasser-, Müll- und Reinhalteverbände sowie<br />
der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die <strong>Kommunal</strong>politik<br />
relevanten Behördenvertreter und<br />
Beamten der Ministerien, Bundesstellen und der<br />
österreichischen Bundesländer. Alle politischen<br />
Mandatare der im Parlament vertretenen Parteien<br />
auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene.<br />
Wichtige Meinungsträger im Bereich anderer<br />
Behörden und Interessensvertretungen sowie der<br />
österreichischen Wirschaft.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Auflage: 34.018<br />
Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegt eine Beilage der<br />
Firma Gestrata bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Der Jahresbeginn 2003 steht deutlich im Zeichen großer Umwälzungen. Durch die<br />
Verhandlungen um die Bildung einer neuen Bundesregierung wurde nur öffentlich,<br />
was insgeheim den handelnden Personen auf dem politischen Parkett längst klar<br />
war: der Zwang zu umfassenden Reformen. Und dieser Druck betrifft nicht nur den<br />
sektoralen Handlungsbedarf im Sozial- oder Bildungsbereich, beim Budget oder im<br />
Gesundheitswesen, sondern er geht mit dem unüberhörbaren Ruf nach einer<br />
umfassenden Verwaltungsreform ans vielzitierte „Eingemachte“.<br />
Eine Verwaltungsreform, die diesen Namen auch verdient, kann logischerweise erst<br />
dann wirklich greifen, wenn es im Vorfeld zu einer sinnvollen Abgrenzung und<br />
Neuverteilung der Kompetenzen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden kommt.<br />
Wenn bestehende Doppelgleisigkeiten abgebaut werden und die mit dem EU-<br />
Beitritt entstandene vierte Entscheidungsebene angemessen berücksichtigt wird.<br />
Der Vorschlag, einen nationalen Konvent zur tabulosen Diskussion über eine<br />
umfassende Verfassungsreform einzusetzen, geht daher durchaus in die richtige<br />
Richtung.<br />
Bemerkenswert ist, dass sich alle bisherigen Diskussionsbeiträge zu diesem Thema<br />
darin einig sind, dass den Gemeinden in Zukunft eine größere Verantwortung zu<br />
übertragen sein wird.Und das hat seinen guten Grund: die Kommunen sind nun<br />
einmal jene Gebietskörperschaft, die das öffentliche Steuergeld am effektivsten<br />
und mit dem wenigsten Reibungsverlust einsetzt, die so nahe am Bürger ist, um<br />
flexibel und menschlich zu verwalten und die öffentliche Dienstleistungen mit der<br />
größtmöglichen Transparenz und Kontrolle für den Souverän durchführt. Eine<br />
bürgernahe Verwaltung mit möglichst effizientem Einsatz von Steuermitteln kann<br />
daher nur mit einem Mehr an kommunalen Kompetenzen und Aufgaben sowie<br />
dem adäquaten Mehr an öffentlichen Geldern für die Gemeinden erreicht werden.<br />
Diese Feststellung ist weitgehend unbestritten und jederzeit statistisch beweisbar.<br />
Die Frage ist nur, ob dieser realen Erkenntnis auch die Chance eingeräumt wird,<br />
sich politisch durchzusetzen. Am Grad dieser Durchsetzung wird der Erfolg einer<br />
angestrebten Verfassungsreform für Österreich abzulesen sein.<br />
An dieser immer stärker gewordenen Einsicht hat jedoch auch KOMMUNAL sein<br />
gerüttelt Maß an Anteil. Es ist mit seiner großen Verbreitung ein wirkungsvolles<br />
Sprachrohr für die kommunalen Interessen und mit seinem geballten Informationsangebot<br />
zugleich ein wertvoller Wegweiser für die Funktionäre und Bediensteten in<br />
Österreichs Gemeinden.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> erhalten diese flexibelsten Manager der öffentlichen Verwaltung<br />
unserer Republik mit aktuellsten Infos wieder exklusiv eine große Portion theoretischen<br />
Rüstzeugs für ihr praktisches Handeln:<br />
Für ihren täglichen Dienst am Bürger präsentieren wir ihnen heute z. B. eine<br />
Abhandlung über die kommunale Haftung bei Baulandwidmungen oder die<br />
Koordinierung der öffentlichen Haushalte. Berichte über die thermische Sanierung<br />
als Konjunkturprogramm oder die Leistungen der Gemeinden beim Wiederaufbau<br />
nach der Flutkatastrophe 2002 ergänzen neben aktuellen Berichten aus der EU und<br />
interessanten Personalmeldungen den praktischen Teil dieses Heftes.<br />
KOMMUNAL bleibt also auch 2003 stets am Ball des kommunalen Geschehens.<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Die Gemeinden stehen zu mutigen Reformschritten<br />
Kein Schwarz-Peter-Spiel<br />
Weder gibt es eine neue Regierung<br />
und schon gar nicht die vielberedete<br />
Verwaltungs- oder Bundesstaatsreform.<br />
Aber die gegenseitige<br />
Schuldzuweisung hat schon intensiv eingesetzt,<br />
wer diese Reform behindert oder<br />
blockiert. Schon bemühen sich die Vertreter<br />
der verschiedenen Gebietskörperschaften<br />
den jeweils anderen den<br />
Schwarzen Peter zuzuschieben. Man<br />
wollte ja eine tiefgreifende Reform, aber<br />
der liebe Partner auf der anderen Seite<br />
hat nicht mitgespielt. Nicht anders ist der<br />
Versuch zu sehen, der jetzt auf Bundesebene<br />
und manchmal auch auf Landesebene<br />
gestartet wird. Da wird getrommelt,<br />
was man nicht schon alles eingespart<br />
und reformiert habe und wie<br />
schlank die Verwaltung schon sei. Aber<br />
bei den Gemeinden, ja, da sei der Speck<br />
noch in Hülle und Fülle vorhanden, da<br />
gebe es noch genügend Reform-Reserven,<br />
da könne man noch Tausende Beamte<br />
einsparen. Und dieser Unsinn findet dann<br />
auch noch entsprechendes Echo in den<br />
Medien. Wie schaut es tatsächlich aus?<br />
Selbstverständlich kann und muss überall<br />
gespart werden. Die Gemeinden wollen<br />
und können keine Ausnahme sein. Nur<br />
die Voraussetzungen sind bei den Kommunen<br />
ganz anders als bei den Ländern<br />
und beim Bund. Wie viele Bürger werden<br />
schon vom Land oder Bund betreut, wie<br />
viele Bürger haben jemals Kontakt mit<br />
einer Landes- oder Bundesstelle? Wo<br />
gehen denn die Bürger hin, wenn etwas<br />
im öffentlichen Bereich nicht funktioniert?<br />
Wer ist denn für die Kinderbetreuung,<br />
für den Bau und die Erhaltung schöner<br />
Schulgebäude, für die Wasserversorgung,<br />
die Abwasserentsorgung, die Müllbeseitigung,<br />
die Bauverwaltung, die<br />
Straßen im Ort, die Pflegeheime für die<br />
älteren Menschen oder den Friedhof<br />
zuständig? Dabei ließe sich diese Liste fast<br />
unendlich fortsetzen, so viele neue Aufgaben<br />
haben die Gemeinden übernehmen<br />
müssen. Und die Gemeinden erfüllen ihre<br />
Aufgaben in großartiger Weise.<br />
Sie sind nicht nur die größten öffentlichen<br />
Auftraggeber, sie sind die<br />
Bürgerservicestellen in jeder Hinsicht,<br />
sie sind moderne Wirtschaftskörper<br />
geworden und haben keine überbordende<br />
Verwaltung. Bei den Gemeinden<br />
ist der Euro am wirkungsvollsten eingesetzt,<br />
bei den Gemeinden gibt es die<br />
6 KOMMUNAL<br />
größte Überschaubarkeit und Kontrolle<br />
durch die Bürger.<br />
Die Gemeinden sind aber trotzdem<br />
bereit, am Reformwerk mitzuwirken. Sie<br />
gehen mutig an neue Herausforderungen<br />
heran. Sie verdienen es aber nicht, als die<br />
Buhmänner der Nation dargestellt zu<br />
werden. Die Gemeinden werden künftig<br />
mehr zusammenarbeiten müssen, sie<br />
werden auch in manchen Bereichen privatwirtschaftliche<br />
Wege gehen müssen.<br />
Aber sie brauchen in erster Linie<br />
klare Kompetenzen, mehr Eigenständigkeit,<br />
weniger verworrene<br />
Gesetze, mehr Handlungsspielraum. Sie<br />
stehen auch für mutige Reformen ein.<br />
Dazu gehört das Abgeben von Kompetenzen<br />
genau so wie die Übernahme neuer<br />
Aufgaben. Überörtliche Aufgaben<br />
gehören in überörtliche Hände, aber alles<br />
was vor Ort, in der Nähe des Bürgers<br />
getan werden soll, das ist eine Kernkompetenz<br />
der Gemeinde. Der Gemeindebund<br />
wird deshalb sowohl in der gegenwärtigen<br />
Reformdiskussion als auch im<br />
Österreich-Konvent seine Stimme erheben<br />
und auch entsprechende Vorschläge<br />
über eine Neuordnung der öffentlichen<br />
Aufgaben einbringen. Er wird mutige<br />
Vorschläge erstellen, die auch bei einzelnen<br />
Gemeinden Kritik hervorrufen wird.<br />
Wir müssen uns aber vor Augen führen,<br />
dass wir uns alle gemeinsam anstrengen<br />
müssen, jene finanziellen Freiräume zu<br />
schaffen, die eine positive Weiterentwicklung<br />
in den Gemeinden ermöglichen.<br />
Und dazu wird es erforderlich sein,<br />
gewissen Ballast abzuwerfen, die Verantwortung<br />
zu stärken und sinnvolle Entflechtungen<br />
durchzuführen.<br />
Die dramatische Entwicklung in Deutschland<br />
zeigt ganz deutlich, dass ein zu langes<br />
Zuwarten aus Angst vor Reformen<br />
nicht nur die Kommunen, sondern den<br />
gesamten Staat in ein Wirtschaftsdesaster<br />
führt. Wir sagen ja zu mutigen Schritten,<br />
werden aber gleichzeitig mit aller Kraft<br />
darum kämpfen, dass wir bei diesen<br />
Reformen nicht die hohe Qualität der<br />
Kommunen für die Bürger leichtfertig<br />
aufs Spiel setzen. Wir sind für sinnvolle<br />
Vorschläge bereit, das Schwarz-Peter-Spiel<br />
muss aber sehr rasch beendet werden!<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Die Gemeinden<br />
sind für sinnvolle<br />
Vorschläge bereit, das<br />
Schwarz-Peter-Spiel<br />
muss aber sehr rasch<br />
beendet werden!<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Gemeindebund: Kapital „Bürgernähe“ nicht leichtfertig aufs Spiel setzen<br />
Kein Spielraum mehr für Gemeinden<br />
„Man kann über alles diskutieren<br />
und wir sind immer<br />
gesprächsbereit. Gerade deshalb<br />
aber hätte man vor einer<br />
so gravierenden Aussage doch<br />
mit uns reden sollen“ stellte<br />
der Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindebundes,<br />
Hofrat Dr. Robert Hink, zur<br />
Forderung von Minister Bartenstein,<br />
in den Ländern und<br />
Gemeinden 20.000 Dienstsposten<br />
einzusparen, fest.<br />
Er verwies darauf, dass in den<br />
letzten Jahren zahlreiche Auf-<br />
Europ. Gemeindetag<br />
Entwicklung der<br />
europ. Zukunft<br />
Vom 14. Mai bis 16. Mai 2003<br />
findet in Posen/Polen die<br />
22. Generalversammlung des<br />
RGRE, besser bekannt als<br />
Europäischer Gemeindetag<br />
statt. An dieser Tagung wird<br />
in einer prominent besetzten<br />
Runde mit dem Parlamentspräsidenten<br />
Pat Cox und<br />
Erweiterungskommissar<br />
Günther Verheugen auch<br />
Vizepräsident Prof. Walter<br />
Zimper zur Erweiterung eine<br />
Stellungnahme abgeben.<br />
Statistik Austria: Gemeinden sind Sparmeister<br />
Sparen im Sinn der Bürger<br />
Eine Studie der Statistik Austria<br />
stellt den Gemeinden ein gutes<br />
Zeugnis für ihre sparsame Haushaltsführung<br />
aus. Sie trugen mit<br />
den Ländern am meisten zur Konsolidierung<br />
des Staatshaushaltes<br />
2001 bei. Die Länder und<br />
Gemeinden Österreichs haben<br />
den größten Anteil zum Nulldefizit<br />
beigetragen. Dies ist die Kernaussage<br />
einer erst kürzlich veröffentlichten<br />
Studie der Statistik<br />
Austria. Vor allem bei den Gehäl-<br />
gaben vom Bund an die Länder<br />
und von den Ländern an<br />
die Gemeinden übertragen<br />
wurden, „eine im Sinn des<br />
Prinzips ‚Nähe zum Bürger‘<br />
durchaus positive Entwicklung,<br />
die aber auch entsprechende<br />
personelle Ressourcen<br />
erfordert.“ Gerade die kleinen<br />
Gemeinden hätten ihre Bereitschaft<br />
zum Sparen längst<br />
unter Beweis gestellt, „sie<br />
haben beim Personal sicher<br />
keinen Spielraum mehr, sollen<br />
sie ihre Grundaufgaben für<br />
Jahr des Wassers: Spektakuläre Projekte<br />
Bundesforste engagieren sich<br />
Anlässlich des von der UNO<br />
ausgerufenen „Jahr des Wassers“<br />
wird es in Österreich<br />
eine Vielzahl von Naturprojekten<br />
geben. Eines der spektakulärsten<br />
Ereignisse wird<br />
von den Bundesforsten (ÖBf)<br />
verwirklicht: die Rückführung<br />
des Toplitzbaches in sein<br />
tern für den öffentlichen Dienst<br />
haben die Länder, insbesondere<br />
aber die Gemeinden eingespart.<br />
Der Bund schneidet trotz Konsolidierungsbemühungen<br />
deutlich<br />
schlechter ab. Die Gemeinden<br />
sind im Vergleich dazu wahre<br />
Sparmeister, sie tragen zur Budgetkonsolidierung<br />
bei, ohne<br />
wesentliche Abgabenerhöhungen<br />
durchzuführen. Ihr Handeln wirkt<br />
sich somit schonend auf die Brieftaschen<br />
der Steuerzahler aus.<br />
die Bürger auch in Zukunft<br />
erfüllen.“ Abschließend<br />
erklärte Robert Hink: „Umfragen<br />
zeigen immer wieder,<br />
dass die Bürger vor allem mit<br />
den Leistungen der Gemeinden<br />
sehr zufrieden sind. Die<br />
Gemeindebediensteten stehen<br />
im ständigen Kontakt mit der<br />
Bevölkerung und leisten hervorragende<br />
Arbeit für die<br />
Menschen. Dieses ‚Kapital‘ der<br />
bürgernächsten Gebietskörperschaft<br />
sollte nicht leichtfertig<br />
aufs Spiel gesetzt werden!“<br />
natürliches Flussbett. Für die<br />
Bundesforste ist das „Jahr des<br />
Wassers“ ein besonderer Auftrag,<br />
denn mit 82 Seen,<br />
20.000 km Fließgewässer,<br />
Mooren und Gletschern<br />
bewirtschaften die Bundesforste<br />
einen Großteil der Wasservorkommen<br />
Österreichs.<br />
Bgm. Ernst Schmid<br />
Bild: Jungwirth © ÖVP<br />
Bundesminister Dr. Martin<br />
Bartenstein: Sein „Vorschlag“<br />
ist mehr ein „Schlag“ für die<br />
Gemeinden.<br />
Preis der Kommunen<br />
Ausschreibung<br />
für 2003<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
und der Städtebund<br />
schreiben nach dem Erfolg<br />
2002 auch für 2003 den Wissenschaftspreis<br />
für hervorragende<br />
Arbeiten zu kommunalwissenschaftlichenThemen<br />
aus. Die Höhe der Preise<br />
beträgt für Diplomarbeiten<br />
1.500 €, für Dissertationen<br />
2.500 € sowie für Habilitationen<br />
und andere Forschungsarbeiten<br />
3000 € . Details auf<br />
www.gemeindebund.at<br />
Burgenland<br />
Positive Signale<br />
Auf Initiative von Bürgermeister<br />
Ernst Schmid, Präsident des sozialdemokratischenGemeindevertreterverbandes<br />
des Burgenlandes werden<br />
2003 Verhandlungen mit dem<br />
burgenländischen Gemeindebund<br />
der ÖVP geführt. Ziel: Eine gemeinsame<br />
Gemeindevertretung im Burgenland.<br />
„Die Anliegen sind überall<br />
die gleichen,“ so Ernst Schmid.<br />
In einem überparteilichen Verband<br />
würden die bisherigen Verbände als<br />
Fraktionen weiter bestehen.<br />
KOMMUNAL 7
Gemeindebund<br />
Die Gemeinden und die Verfassungsreform<br />
Klare Kompetenzverteilung<br />
ist gefordert<br />
„Verfassungsreform“, „Bundesstaatsreform“, „Verwaltungsreform“, nunmehr auch<br />
„Verfassungskonvent“ – das sind Schlagworte, die derzeit, nicht zuletzt im Zusammenhang<br />
mit den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene, hoch im Kurs stehen. In der<br />
Öffentlichkeit sorgen sie aber oft eher für Begriffsverwirrung als für Klarstellungen.<br />
KOMMUNAL sagt, was die Bürger wirklich wollen.<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Die Bürger wollen und fordern – zu<br />
Recht – nur eines: eine leistungsfähige,<br />
bürgerfreundliche, bevölkerungsnahe,<br />
sparsame und transparente Verwaltung.<br />
Aber ebenso klar ist, dass vor einer<br />
wirklich tiefgreifenden Verwaltungsreform<br />
eine Verfassungsreform stehen<br />
muss, die eine neue, klare Verteilung<br />
der Kompetenzen umfasst. Darauf werden<br />
die kommunalen Interessenvertretungen<br />
im Verfassungskonvent vehement<br />
drängen.<br />
Mit diesem Österreichkonvent hat die<br />
Bundesregierung einen neuen Vorstoß<br />
eingeleitet, der von den Gemeinden<br />
selbstverständlich begrüßt wird. Soll<br />
der Konvent aber seinem Namen und<br />
den hoch gesteckten Erwartungen<br />
gerecht werden, dann muss er sich<br />
zunächst einer umfassenden Neuordnung<br />
der Kompetenzbestände widmen.<br />
Die Aufgaben, die von Bund, von den<br />
◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />
Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
8 KOMMUNAL<br />
Ländern und von den Gemeinden zu<br />
besorgen sind, müssen nach einfachen,<br />
sachlichen Kriterien neu verteilt werden!<br />
Die in der Bundesverfassung festgelegt,<br />
zum Teil noch<br />
auf die Monarchie<br />
zurückgehende Aufga-<br />
benverteilung hat sich<br />
überlebt, sie hat in vielen<br />
Bereichen zu<br />
einem Kompetenzdschungel<br />
geführt und<br />
ist dringend an die<br />
geänderten Lebensverhältnisse<br />
und an die<br />
Herausforderungen<br />
der Zukunft anzupassen.<br />
Im Klartext: Eine wirklich<br />
wirksame Verwaltungsreform<br />
kann nur<br />
der zweite Schritt nach einer Verfassungsreform<br />
sein. Sie kann erst in<br />
Angriff genommen werden, wenn die<br />
Bundesverfassung geändert ist, wenn<br />
die Aufgaben neu und sinnvoll verteilt<br />
sind.<br />
Kompetenzdschungel<br />
Schule<br />
Ein typisches Beispiel für den Wildwuchs,<br />
der im Lauf der Jahrzehnte entstanden<br />
ist, ist das Pflichtschulwesen.<br />
Man muss wirklich kein Experte sein,<br />
um zu erkennen, welcher Koordinierungsbedarf<br />
hier besteht und dass die<br />
Die Aufgaben,<br />
die von Bund, von<br />
den Ländern und von<br />
den Gemeinden zu<br />
besorgen sind, müssen<br />
nach einfachen,<br />
sachlichen Kriterien<br />
neu verteilt werden.<br />
Diskussion um eine Abschaffung der<br />
Landesschulräte weit an den tatsächlichen<br />
Problemen vorbei geht.<br />
Die Errichtung und Erhaltung der<br />
Schulgebäude fällt in<br />
den Verantwortungsbereich<br />
der Gemeinden,<br />
für die Lehrer sind die<br />
Länder zuständig. Die<br />
Bezahlung der Pädagogen<br />
obliegt allerdings<br />
dem Bund, während für<br />
das übrige Personal wieder<br />
die Gemeinden<br />
zuständig sind.<br />
Für die Schulbücher tritt<br />
der Bund als Zahler auf.<br />
Wird aber das Schulbuch<br />
durch den Computer<br />
ersetzt – was immer<br />
häufiger vorkommt und<br />
im Sinn des Auftrags, die Jugend auf<br />
die Herausforderungen der modernen<br />
Arbeitswelt vorzubereiten, auch positiv<br />
zu bewerten ist –, dann stellt das einen<br />
„Sachaufwand“ dar, der wiederum von<br />
den kommunalen Schulerhaltern zu<br />
finanzieren ist.<br />
Noch komplizierter wird es beim<br />
Schülertransport. Der Bund ist in weiten<br />
Bereichen der Zahler, aber er reduziert<br />
auf dem Erlassweg seine Beiträge,<br />
so dass die Gemeinden immer mehr<br />
zuschießen müssen, um den Schülertransport<br />
aufrecht zu erhalten. So will<br />
der Bund etwa den Unternehmern die<br />
Fahrt vom Standort zum ersten abzuholenden<br />
Kind bzw. zurück nicht mehr
ezahlen. Das<br />
trifft besonders<br />
kleine Gemeinden<br />
im ländlichen<br />
Raum mit<br />
geringer Siedlungsdichte<br />
und<br />
langen Transportwegen.<br />
Wenn dann vernünftigerweise<br />
in einem Schulbus<br />
auch noch<br />
Kindergartenkinder mitbefördert<br />
werden, dann wird die Administration<br />
endgültig zum Albtraum.<br />
Dass hier endlich klare Strukturen<br />
zu schaffen sind, liegt wohl auf der<br />
Hand.<br />
Überschneidungen, Doppelgleisigkeiten<br />
und Kompetenzenwirrwarr<br />
gibt es aber auch noch in vielen<br />
anderen Bereichen, etwa im<br />
Gesundheitswesen und im Sozialbereich.<br />
Hier liegt auch ein gewaltiges Einsparungspotenzial.<br />
Allerdings: Einfach eine Zahl in den<br />
Raum zu stellen – die Länder und<br />
die Gemeinden sollen 20.000<br />
Dienstposten einsparen – ist wenig<br />
hilfreich. Denn Einsparungen sind<br />
nur eine Seite der Medaille. Die<br />
andere – noch wichtigere – ist die<br />
Verbesserung des Services für die<br />
Bürger.<br />
Gemeinden brauchen<br />
finanzielle Sicherheit<br />
Mit der Schaffung klarer Strukturen<br />
und Kompetenzen und mit der<br />
Beseitigung von Doppelgleisigkeiten<br />
in der Verwaltung muss daher<br />
unbedingt ein weiterer Schritt<br />
erfolgen.<br />
Nämlich<br />
die<br />
Kostenschätzung<br />
und -<br />
zuordnung.<br />
Jede Verwaltungsvereinfachung,<br />
die wirklichsinnvoll<br />
ist,<br />
weil sie<br />
Einsparungen<br />
sind eine Seite<br />
der Medaille.<br />
Die andere –<br />
wichtigere – ist<br />
die Verbesserung<br />
des Services für<br />
die Bürger.<br />
Die Gemeinden<br />
brauchen aber, wenn<br />
sie neue Aufgaben<br />
übernehmen – und sie<br />
tun das gerne –, auch<br />
die entsprechenden<br />
Mitteln und finanzielle<br />
Sicherheit.<br />
den Menschen zugute kommt, läuft<br />
letztlich auf eine Verlagerung der<br />
Aufgaben näher zum Bürger hinaus,<br />
also in Richtung Gemeinden.<br />
Gemeindebund<br />
Dazu bekennen sich die Kommunen,<br />
sie haben längst bewiesen,<br />
dass sie bereit sind, Verantwortung<br />
und Arbeit zu übernehmen. Die<br />
Ausstellung von Personalausweisen<br />
und Reisepässen, die Führung des<br />
Zentralen Melderegisters und vieles<br />
andere mehr – alles das sind Aufgaben,<br />
die eigentlich nicht in die<br />
Kompetenzen der Gemeinden fallen,<br />
die sie aber im Interesse des<br />
Gesamtstaates und der Bürger<br />
übernommen haben bzw. an denen<br />
sie mitwirken. Und zwar ohne<br />
dafür bisher einen Kostenersatz zu<br />
erhalten. Das aber kann nicht der<br />
Weg einer Verwaltungsreform im<br />
Sinn der Bürgernähe und des Bürgerservices<br />
sein. Die Gemeinden<br />
brauchen,<br />
wenn sie<br />
neue<br />
Aufgaben<br />
übernehmen<br />
–<br />
und sie<br />
tun das<br />
gerne –,<br />
auch die<br />
entsprechenden<br />
Mitteln<br />
und<br />
finanzielleSicherheit.<br />
Dann werden sie auch weiterhin<br />
beweisen: Die kleinen Verwaltungseinheiten<br />
sind nicht nur näher beim<br />
Bürger, sie können auch am kostengünstigsten<br />
wirtschaften.<br />
Eines der zentralen Themen des<br />
Verfassungskonvents muss daher<br />
sein: Jede Aufgabe ist auch im<br />
Zusammenhang mit den zu ihrer<br />
Erfüllung notwendigen finanziellen<br />
Mittel zu sehen. Die kommunalen<br />
Interessenvertretungen jedenfalls<br />
gehen in die Gespräche mit dem<br />
Grundprinzip: „Alles was machbar<br />
ist zu den Gemeinden, zur bürgernächsten<br />
Gebietskörperschaft –<br />
bei entsprechender Abdeckung der<br />
Kosten!“<br />
Mit der Schaffung<br />
klarer Strukturen<br />
und Kompetenzen und<br />
mit der Beseitigung von<br />
Doppelgleisigkeiten in<br />
der Verwaltung muss<br />
daher unbedingt ein<br />
weiterer Schritt erfolgen:<br />
Kostenschätzung<br />
und -zuordnung.<br />
Österreichs Staatswesen im<br />
Umbruch? Eine wirklich wirksame<br />
Verwaltungsreform kann nur der<br />
zweite Schritt nach einer Verfassungsreform<br />
sein. Sie kann erst in<br />
Angriff genommen werden, wenn<br />
die Bundesverfassung geändert ist,<br />
wenn die Aufgaben neu und sinnvoll<br />
verteilt sind.<br />
KOMMUNAL 9
Gemeindebund<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
Generaldirektor Dr. Reinhard<br />
Platzer (<strong>Kommunal</strong>kredit)<br />
und o.Univ.Prof. Dr. Markus<br />
Achatz: Größere Eigenverantwortung<br />
sowie kostenorientierte<br />
Optimierung der Leistungen<br />
weisen den Gemeinden<br />
den Weg in die Zukunft.<br />
Heißes Eisen Verwaltungsreform und Kompetenzaufteilung<br />
Mutige Reformen und<br />
Politik mit Augenmaß<br />
„Weg vom Kompetenzdschungel und Doppelgleisigkeiten zu mehr Bürgernähe durch<br />
größere Eigenverantwortung und neue Kernkompetenzzuteilung.“ Diese zentrale<br />
Forderung von Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer leitete eine<br />
vielbeachtete Pressekonferenz Mitte Jänner ein.<br />
◆ Mag. Hans Braun<br />
„Schluss mit dem Kompetenzdschungel in<br />
verschiedensten Verwaltungsbereichen! –<br />
hin zu einer Neuregelegung<br />
der<br />
Kernkompetenzzuteilung<br />
und<br />
nicht nur mehr<br />
Eigenständigkeit,<br />
sondern auch<br />
mehr Eigenverantwortung<br />
für<br />
die Gemeinden!“,<br />
fordert Bgm. HelmutMödlhammer<br />
im Rahmen<br />
einer Pressekon-<br />
»<br />
ferenz in Wien.<br />
Die Gemeinden Die Überschneidungen<br />
und Dop-<br />
sollten entscheipelgleisigkeitenden, wie die Kin- erschweren<br />
sowohl ein effiziderbetreuung<br />
im<br />
«<br />
entes Arbeiten als<br />
Ort ausschaut. sie auch den Blick<br />
auf potentielle<br />
Helmut Mödlhammer Einsparungspo-<br />
über Bürgernähe<br />
tentiale trüben:<br />
Der Kompetenzschungel<br />
wäre durch klare Regelungen<br />
der Verfassungsbestimmungen auf Ebene<br />
10 KOMMUNAL<br />
von Bund, Ländern und Gemeinden vermeidbar:<br />
Die Vertreter des Gemeindebundes<br />
werden im Rahmen des Konvents<br />
eine effiziente Neuordnung der Kompetenzen<br />
fordern: Die Nähe zum Bürger,<br />
Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
sollen keine leeren Floskeln,<br />
sondern Leitmotiv des Handelns sein –<br />
kleine Verwaltungseinheiten können am<br />
kostengünstigsten wirtschaften. „Alles,<br />
was machbar ist zu den Gemeinden – bei<br />
entsprechender Abdeckung der Kosten!“,<br />
gibt Präsident Mödlhammer in diesem<br />
Zusammenhang die Devise für die Beteiligung<br />
am Österreich-Konvent aus.<br />
Einsparungspotentiale<br />
Einsparungspotenziale sind quer durch<br />
alle Verwaltungsebenen und –bereiche<br />
möglich: Zum Beispiel kann die effiziente<br />
Verwendung des Pflegegeldes, durchsichtigere<br />
Sockelbeträge bei der Spitalsfinanzierung,<br />
Zusammenführung der Förde-<br />
Personalleistungen der Gemeinden an den ordentlichen Einnahmen,<br />
Angabe des prozentuellen Ausmaßes für den Zeitraum 1999 bis 2001<br />
Gemeinden<br />
bundesländerweise 1999 2000 2001<br />
Burgenland 19,18 % 18,82 % 18,45 %<br />
Kärnten 22,98 % 23,96 % 22,77 %<br />
Niederösterreich 21,60 % 21,68 % 20,60 %<br />
Oberösterreich 25,62 % 23,94 % 23,38 %<br />
Salzburg 26,54 % 23,96 % 23,03 %<br />
Steiermark 21,86 % 22,13 % 21,01 %<br />
Tirol 19,65 % 19,56 % 18,78 %<br />
Vorarlberg 24,29 % 23, 91 % 23,62 %<br />
Bundessumme gesamt 24,88 % 26,42 % 26,12 %
ung in der Siedlungswasserwirtschaft,<br />
mehr Eigenständigkeit im Kinderbetreuungs-<br />
und Pflichtschulbereich für die<br />
Kommunen angeführt werden, wobei<br />
sich Mödlhammer in diesem Kontext klar<br />
positioniert: „Die Gemeinden entziehen<br />
sich auch nicht der Verantwortung in<br />
sozial heiklen Bereichen, in denen<br />
gespart werden muss!“<br />
Ein Paradebeispiel für Ineffizienz sei der<br />
Kompetenzsdschungel im Pflichtschulwesen:<br />
Der Bund ist zuständig für Schulbuchkosten,<br />
Bezahlung des Lehrpersonals;<br />
die Einstellung des Lehrpersonals<br />
liegt beim Land, Reinigungspersonal,<br />
Betrieb, EDV-Ausstattung und Lehrmittel<br />
sind im Kompetenzbereich der<br />
Gemeinde. „Hier soll Gesamtverantwortung<br />
und Politik mit Augenmaß Platz<br />
greifen!“, appelliert Mödlhammer sowohl<br />
an den Österreich-Konvent als auch an<br />
die künftige Bundesregierung.<br />
Doppelgleisigkeiten<br />
Die Verwaltungsreform zeigt bereits erste<br />
optische Erfolge: Sowohl dem Bund als<br />
auch den Ländern<br />
gelang es, von 2000 bis<br />
2001 seine Personalkosten<br />
reduzieren: Dies<br />
gelang vor allem durch<br />
Ausgliederungen, Kompetenzübertragungen<br />
an die nächstgeordnete<br />
»<br />
Gebietskörperschaft.<br />
Das Ausgliederungspotential<br />
mangelt allerdings<br />
den Gemeinden.<br />
„Bürgernähe ist mit<br />
Kosten verbunden – die<br />
Kompetenzverschiebung<br />
zur Gemeinde ist<br />
sinnvoll: Allerdings<br />
erschwert sie Personalreduktionen<br />
auf kommunaler<br />
Ebene und ist<br />
ohne entsprechende Abgeltungen nur<br />
Kosmetik!“ Dies beweist der Anstieg der<br />
Personalleistungen der Gemeinden an<br />
den ordentlichen Einnahmen (siehe<br />
Tabelle: „Personalleistungen der Gemein-<br />
»<br />
den an den ordentlichen Einnahmen,<br />
Angabe des prozentuellen Ausmaßes für<br />
den Zeitraum 1999 bis 2001“).<br />
Investitionsfähigkeit der<br />
Gemeinden erhalten<br />
Ein zentraler Punkt in der Bundesstaatsreform<br />
ist für Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor<br />
der<br />
Alles, was<br />
machbar ist zu den<br />
Gemeinden – bei<br />
entsprechender<br />
Abdeckung der<br />
Kosten.<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria,<br />
der Spezialbank<br />
für<br />
Public<br />
Finance, die<br />
«<br />
Investitionsfähigkeit<br />
der<br />
Gemeinden zu<br />
Helmut Mödlhammer halten. Mehr<br />
über eine neue Kompetenz- als 50 Prozent<br />
verteilung im Staat aller öffentlichenInvestitionen<br />
kommen von den Gemeinden. Sie<br />
sind größter öffentlicher Investor und<br />
einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren,<br />
insbesondere im ländlichen Raum. Platzers<br />
Wunsch: „Diese Rolle darf nicht weiter<br />
gefährdet werden. Im Gegenteil,<br />
Gemeinden müssen weiterhin offensiv in<br />
Infrastruktur investieren. Fallen sie als<br />
Investor aus, besteht die Gefahr, dass wir<br />
die derzeitige Wachstumschance Zentraleuropa<br />
nicht nutzen und insbesondere<br />
die Grenzregionen der Entwicklung nur<br />
hinterherhinken können.“<br />
Zur Gegenfinanzierung der Infrastrukturinvestitionen<br />
wären laut Platzer folgende<br />
Maßnahmen notwendig: Ein neues Aufgabenverständnis:<br />
Gewährleistung für die<br />
Daseinsvorsorge übernehmen.<br />
Das heißt<br />
erstens, dass die<br />
öffentliche Hand in<br />
Zukunft nicht alles selber<br />
machen muss:<br />
Aufgaben könnten<br />
auch vermehrt von<br />
privaten Partnern<br />
übernommen werden.<br />
Die öffentliche Hand<br />
darf sich aber auch<br />
nicht aus der Verantwortungverabschie-<br />
«<br />
den. Zweitens<br />
gehören Mittel und<br />
Aufgaben zusammen,<br />
drittens muss flexibler<br />
Personaleinsatz möglich<br />
sein, viertens ist<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber innovativen<br />
Ansätzen (neue Finanzierungsmodelle<br />
wie Cross Border Lease und struktu-<br />
Die Gemeinden<br />
müssen nicht alles selber<br />
machen, dürfen<br />
sich aber auch nicht<br />
aus der Verantwortung<br />
verabschieden.<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
über die Daseinsvorsorge<br />
Ausführliche Unterlagen sind auf<br />
www.gemeindebund.at oder<br />
www.kommunalkredit.at erhältlich.<br />
Gemeindebund<br />
Information ist<br />
die Zukunft<br />
Österreichs Gemeinden bauen ihre Zukunft<br />
auf Information. Das garantiert eine europaweit<br />
einzigartige Publikations-Kooperation,<br />
die im Rahmen der Pressekonferenz unterzeichnet<br />
wurde. Für Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer ist das ein<br />
besonderer Erfolg, denn für Österreichs<br />
Gemeinden ist es enorm wichtig, auf dem<br />
neuesten Stand zu sein.<br />
Die neue Publikations-Partnerschaft baut auf<br />
das Fundament der bisher bereits erfolgreichen<br />
„Schriftenreihe“ des<br />
Gemeindebundes.<br />
Weitere Säulen der Partnerschaft<br />
sind eine unter<br />
dem Titel „RFG - Recht<br />
und Finanzen der<br />
Gemeinden“ einmal im<br />
Quartal erscheinende<br />
Fachzeitschrift, wissenschaftliche<br />
Fachbücher<br />
zu kommunalen Themenstellungen<br />
sowie<br />
einmal jährlich eine<br />
Fachtagung. „Eine Informationsschiene<br />
höchster<br />
wissenschaftlicher und<br />
praxisrelevanter Standards ist für die<br />
O. Univ. Prof. Dr.<br />
Markus Achatz.<br />
Gemeinden und deren Bediensteten in allen<br />
kommunalrelevanten Bereichen gewährleistet“,<br />
freuen sich Hofrat Dr. Robert Hink,<br />
Generalsekretär des Gemeindebundes, und<br />
Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit, die beiden Herausgeber<br />
der neuen Fach-Medien.<br />
Für Univ.-Prof. Dr. Markus Achatz, Schriftenleiter<br />
der Fachzeitschrift, ist es wichtig, dass<br />
in Zeiten knapper werdender öffentlicher<br />
Mittel kostenorientierte Optimierungen in<br />
juristischen wie auch in betriebswirtschaftlichen<br />
Hinsicht von den Gemeinden genutzt<br />
werden können.<br />
„Sowohl im Rahmen meiner wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit als Universitätsprofessor an<br />
der Universität Linz wie auch in meiner<br />
Beratungspraxis im Rahmen der Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungskanzlei<br />
Leitner + Leitner habe ich festgestellt,<br />
dass hier für Gemeinden zum Teil erhebliche<br />
Potenziale noch nicht genutzt sind“, so<br />
Achatz. Ziel dieses Medien-Projektes ist es,<br />
gemeinsam mit kompetenten Partnern in<br />
Zeiten nicht vorhandener finanzieller Spielräume<br />
für Gemeinden Informationen, Beratungsansätze<br />
und Gestaltungsvorschläge zu<br />
vermitteln, die helfen können, die bestehenden<br />
finanziellen Zwänge zu lindern.<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von KOMMUNAL<br />
stellen wir die Kooperation ausführlicher dar.<br />
KOMMUNAL 11
Getränkesteuer<br />
Der Getränkeabgabeausgleich für das Jahr 2002<br />
Konjunktur beeinflusst<br />
Höhe des Ausgleiches<br />
Entwicklung Getränkeabgabeausgleich 2001/2002 länderweise 1)<br />
Der zwischen dem Bund und den<br />
Gemeinden durch Aufhebung der<br />
Getränkeabgabe (EuGH-Erkenntnis)<br />
vereinbarte Getränkeabgabeausgleich<br />
aus dem Jahr 2000 wurde an das<br />
Umsatzsteueraufkommen gekoppelt,<br />
womit die Höhe des Getränkeabgabeausgleiches<br />
vom Konjunkturverlauf<br />
beeinflusst ist.<br />
Mit dem Aufkommen der Umsatzsteuer<br />
für den Monat Oktober 2002 liegen die<br />
Grundlagen für den Getränkeabgabeausgleich<br />
kassenmäßig für das laufende<br />
Jahr vor.<br />
Das BMF hat den Getränkeabgabeausgleich<br />
für das Jahr 2002 länderweise<br />
wie folgt berechnet.<br />
12 KOMMUNAL<br />
1-12/2001 1-12/2002 +/- %<br />
Burgenland 7.631 7.852<br />
Kärnten 26.017 26.632<br />
Niederösterreich 46.511 47.599<br />
Oberösterreich 44.694 45.724<br />
Salzburg 28.851 29.547<br />
Steiermark 40.115 41.019<br />
Tirol 44.476 45.489<br />
Vorarlberg 14.753 15.081<br />
Wien 53.269 54.517<br />
Summe 306.317 313.460 +2,33 %<br />
Beträge in 1.000 Euro<br />
1) Getränkeabgabeausgleich einschließlich Zwischenabrechnung<br />
Vom im Jahre 2000 vereinbarten<br />
Getränkesteuerausgleich in Höhe von<br />
4.500 Millionen Schilling (rund 327<br />
Millionen € ) entfällt größenordnungsmäßig<br />
vom jeweiligen jährlichen valorisierten<br />
Vergütungsbetrag (Dynamik der<br />
Umsatzsteuer) der größte Teil auf die<br />
Ertragsanteilvorschüsse (siehe Tabelle<br />
„Entwicklung Getränkeabgabeausgleich<br />
...“), ein Teil fließt den Gemeinden<br />
durch Umschichtungen innerhalb der<br />
Ertragsanteile zu, bedingt durch<br />
diverse Vorwegabzüge (System des<br />
Finanzausgleiches) und ein Teil wird<br />
im Wege der jährlichen Zwischenabrechnung<br />
überwiesen.
Verwirrung um das „Passamt Gemeindestube“<br />
So mancher Bürgermeister staunte<br />
nicht schlecht, als er zum Jahresausklang<br />
in der letzten Dezemberwoche<br />
aus den Medien erfahren durfte, eine<br />
neue Kompetenz zugewiesen bekommen<br />
zu haben: „Ab 1. Februar 2003<br />
gibt es Reisepässe nicht mehr bei Polizei<br />
und Gendarmerie, sondern in den<br />
Gemeinde- bzw. Magistratsstuben. Die<br />
Kompetenz wandert direkt an die Bürgermeister.<br />
Auch die Fundämter werden<br />
von der Exekutive zu den Gemeinden<br />
übersiedelt... „, war etwa am<br />
28.12.2002 in den Salzburger Nachrichten<br />
Schwarz auf<br />
Weiß nachzulesen,<br />
die es sämtlichen<br />
anderen Tageszeitungen<br />
das Passwesen<br />
betreffend<br />
gleich machte.<br />
Trotzdem einige<br />
Bürger schon zur<br />
kürzeren Reise in<br />
manche Gemeindestubeaufbrachen<br />
und in den<br />
Amtsräumen der<br />
Kommunen Verwirrung<br />
stifteten,<br />
blieb eine Berichtigung<br />
seitens der Medien aus; lediglich<br />
auf das Bundesministerium für Inneres<br />
war Verlass, die Zeitungsente als solche<br />
zu enttarnen:<br />
„Die Übernahme der Passangelegenheiten<br />
erfolgt nur durch die Magistrate<br />
bzw. Bürgermeister jener Städte, in<br />
denen eine Bundespolizeidirektion<br />
errichtet ist. Eine mediale Umsetzung<br />
vor Übernahme der Agenden wird noch<br />
erfolgen“, stellt Dr. Heinrich Pawlicek,<br />
der Verantwortliche für das Passwesen<br />
und Koordinator für das Übernahmeprojekt<br />
im Innenministerium, die Kompetenzneuregelung<br />
klar.<br />
Änderungen im<br />
Passgesetz 1992<br />
Die wesentliche Änderung im Passgesetz<br />
(1992, BGBl. Nr.<br />
839/1992) ist allerdings<br />
im § 16. (1) erfolgt:<br />
„Die Ausstellung, die<br />
Verlängerung der Gültigkeitsdauer,<br />
die Erweiterung<br />
des Geltungsbereiches,<br />
die Änderung,<br />
die Entziehung und die<br />
Einschränkung von Rei-<br />
«<br />
sepässen obliegen bei<br />
gewöhnlichen Reisepässen<br />
im Inland den<br />
Bezirksverwaltungsbehörden,<br />
im örtlichen<br />
Wirkungsbereich einer<br />
Bundespolizeidirektion<br />
dem Bürgermeister, im Ausland den<br />
Vertretungsbehörden.“<br />
Für Gemeinden ändert<br />
sich vorerst nichts<br />
Für den überwiegenden Großteil der<br />
Gemeinden ändert sich demnach<br />
nichts: Die meisten Gemeindestuben<br />
Recht & Verwaltung<br />
Nur wenige Pässe<br />
treten diese Reise an...<br />
Medien können schon kräftig für Verwirrung sorgen. Zuletzt sorgten Meldungen<br />
über geänderte Zuständigkeiten beim Passwesen für Kopfweh in Österreichs<br />
Gemeindestuben. KOMMUNAL klärt die Zuständigkeiten auf.<br />
◆ Mag. Petra Schröder<br />
»<br />
Die Übernahme der<br />
Passangelegenheiten<br />
erfolgt nur durch die<br />
Magistrate bzw.<br />
Bürgermeister jener<br />
Städte, in denen eine<br />
Bundespolizeidirektion<br />
errichtet ist.<br />
Klarstellung des<br />
Innenministeriums<br />
Reisepässe: Die meisten Gemeindestuben<br />
bleiben weiterhin lediglich<br />
Annahme- und Abgabestelle.<br />
bleiben weiterhin lediglich Annahmeund<br />
Abgabestelle. Um dennoch Wartezeit<br />
zu sparen und den Reisepass –<br />
wenn nicht beim Gemeindeamt<br />
abwickelbar – so schnell als möglich zu<br />
erhalten, empfiehlt es sich, die Check-<br />
Liste für den Pass-Neuantrag, zu befolgen:<br />
◆ Alter Reisepass (falls vorhanden),<br />
◆ Geburtsurkunde (falls im „alten“ Reisepass“<br />
kein Geburtsort eingetragen<br />
ist),<br />
◆ zwei gleiche Passbilder<br />
(Format 3,5x 4,5 cm),<br />
◆ entsprechende Dokumente bei<br />
Namensänderung (Hochzeit, Scheidung<br />
oder Erwerb eines akademischen<br />
Grades).<br />
Ist kein Reisepass vorhanden oder der<br />
alte mehr als fünf Jahre abgelaufen,<br />
benötigt man zusätzlich einen Amtlichen<br />
Lichtbildausweis, Geburtsurkunde<br />
und einen Staatsbürgerschaftsnachweis.<br />
◆ Mag. Petra Schröder<br />
ist Pressereferentin des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 13
Finanzen<br />
Die Haushaltskoordinierung im Stabilitätspakt 2001<br />
Mittelfristig planen,<br />
gegenseitig informieren<br />
Mit dem Österreichischen Stabilitätspakt 2001 haben sich Bund, Länder und<br />
Gemeinden verpflichtet, die Stabilitätsorientierung ihrer Haushalte zu verstärken.<br />
KOMMUNAL beleuchtet, wozu sich die Gemeinden tatsächlich verpflichtet haben und<br />
was das für die kommunalen Haushalte bedeutet.<br />
◆ Dietmar Pilz<br />
Der Stabilitätsbeitrag der österreichischen<br />
Gemeinden zum gesamtstaatlichen<br />
Konsolidierungspfad besteht in<br />
einem für die Jahre 2001 bis 2004 ausgeglichenen<br />
Haushaltsergebnis nach<br />
ESVG 95 (Europäisches System der<br />
volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung).<br />
Zur effektiven Umsetzung der Verpflichtungen<br />
des Stabilitätspaktes<br />
haben die drei Ebenen der Gebietskörperschaften<br />
ihre Haushaltsführung zu<br />
koordinieren.<br />
Haushaltskoordinierung<br />
Der Artikel 6 des Österreichischen Stabilitätspaktes<br />
regelt die Haushaltskoordinierung<br />
der Gebietskörperschaften.<br />
Dazu wurden auf Landes- sowie auf<br />
Bundesebene Koordinationsgremien<br />
eingerichtet. Aus Gemeindesicht ist die<br />
mittelfristige Ausrichtung der Haushaltsführung<br />
und die wechselseitige<br />
◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
14 KOMMUNAL<br />
Information darüber eine der wesentlichsten<br />
Maßnahmen zur Einhaltung<br />
der vereinbarten Stabilitätsbeiträge<br />
(Null-Defizit für die Gemeinden).<br />
Mittelfristige Ausrichtung<br />
der Haushaltsführung<br />
Nach Artikel 7 des Österreichischen<br />
Stabilitätspaktes haben Bund, Länder<br />
und Gemeinden die mittelfristige Orientierung<br />
der Haushaltsführung sicherzustellen.<br />
Diese Sicherstellung der mittelfristigen<br />
Orientierung soll durch die aktuellen<br />
Planungen für die mittelfristige Orien-<br />
tierung der Haushaltsführung erfolgen,<br />
die zwar von dem einzelnen Finanzausgleichspartner<br />
jeweils für sich zu erstellen<br />
sind, aber ebenfalls dem System der<br />
Haushaltskoordinierung unterliegen.<br />
Durch die Vereinbarung von Berichtspflichten<br />
und Terminen wird der<br />
gegenseitige Informationsfluss und<br />
letztlich die Koordinierung der Haushaltsergebnisse<br />
möglich sein.<br />
Frist für die Gemeinden<br />
Die österreichischen Gemeinden haben<br />
über die mittelfristige Ausrichtung der<br />
Haushaltsführung dem Landeskoordinationskomitee<br />
bis jeweils 31. Juli zu<br />
berichten. Gemeinden mit mehr als<br />
20.000 Einwohnern haben gleichzeitig<br />
auch dem Österreichischen Koordinationskomitee<br />
zu berichten.<br />
Berichtswesen<br />
Zeitraum für die mittelfristige Ausrichtung<br />
Jahr X -1 Jahr X Jahr X +1 Jahr X +2<br />
[2002] [2003] [2004] [2005]<br />
Die mittelfristige Ausrichtung der Haushaltsführung<br />
umfasst einen 4-Jahreszeitraum,<br />
der sich am Jahr 2003 so<br />
darstellt (siehe Tabelle „Zeitraum für<br />
die mittelfristige Ausrichtung“).<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Berechnungsgrundlagen<br />
(Veränderungen zum Vorjahr in Prozenten)<br />
werden zum Teil vom Bund<br />
(Bruttoinlandsprodukt real und nomi-<br />
nell Verbraucherpreisindex, Lohn- und<br />
Gehaltssumme) und zum Teil von den<br />
Ländern (Ertragsanteile der Gemeinde,<br />
Landesumlage, Sozialhilfeumlage,<br />
Krankenanstalten-Umlage) zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Die Darstellung der Haushaltsabwicklung<br />
der Gemeinde selbst hat sich an<br />
der Anlage 5b der VRV zu orientieren.<br />
Bei einem negativen Finanzierungssaldo<br />
(Maastricht-Defizit) sind von den<br />
Gemeinden jene Maßnahmen ergänzend<br />
zu beschreiben, die zur Verbesserung<br />
des Saldos beitragen und zwar<br />
getrennt in nachhaltige Maßnahmen<br />
und Einmaleffekte (z.B. Privatisierungen).
Dazu hat das Bundeskoordinationskomitee<br />
unter Vorsitz von Bundesminister<br />
Karl-Heinz Grasser am 30. Oktober<br />
2002 ein Formblatt beschlossen, Dieses<br />
Formblatt ist von den Gemeinden ab<br />
dem Jahr 2003 zu verwenden. Zur Verfügung<br />
gestellt wird es von den<br />
Gemeindeaufsichtsbehörden über die<br />
Landeskoordinierungskomitees.<br />
In einer der nächsten Folgen des <strong>Kommunal</strong><br />
wird dieses Formblatt noch<br />
näher erläutert werden.<br />
Prognose Ertragsanteile<br />
bis 2005<br />
Mit der Steuerprognose des BMF mit<br />
Stand Oktober 2002 wurden für die<br />
Haushaltskoordinierung der Gemeinden<br />
die kassenmäßigen Ertragsanteile länderweise<br />
bis zum Jahr 2006 ermittelt.<br />
Die Berechnungen der Ertragsanteile ab<br />
dem Jahr 2005<br />
erfolgten grundsätzlich<br />
nach der derzeitigen<br />
Rechtslage.<br />
Unter Bezug auf<br />
Artikel 6 des ÖsterreichischenStabilitätspaktes<br />
2001<br />
wurden diese Prognosedaten<br />
vom<br />
BMF den Gemeindeaufsichtsbehörden<br />
bzw. den<br />
Gemeindeninteressenvertretungen<br />
übermittelt (siehe<br />
Tabelle „Länderweise Entwicklung der<br />
kassenmäßigen Ertragsabteile“).<br />
Der erhoffte<br />
Konjunkturaufschwung<br />
zeigt sich aber – wie<br />
dies auch international<br />
gesehen wird – erst ab<br />
dem Jahr 2004 ab.<br />
Für die mittelfristige Einnahmenschätzung<br />
der Gemeindeertragsanteile können<br />
die tabellarisch<br />
dargestellten Ertragsanteilevorschauen<br />
(länderweise Dyna-<br />
mik) im wesentlichen<br />
als Grundlage für die<br />
Ermittlung der Haushaltsergebnisse<br />
der<br />
Gemeinden herangezogen<br />
werden. Der<br />
erhoffte Konjunkturaufschwung<br />
zeigt sich<br />
aber – wie dies auch<br />
international gesehen<br />
wird – erst ab dem Jahr 2004 ab.<br />
Für die mittelfristige Berechnung der<br />
Ertragsanteileentwicklung von Einzel-<br />
Finanzen<br />
Länderweise Entwicklung der kassenmäßigen Ertragsanteile<br />
(ohne Spielbankenabgabe)<br />
Jahr X -1 Jahr X Jahr X +1 Jahr X +2<br />
[2002] [2003] [2004] [2005]<br />
vorläufig Prognose Prognose Prognose<br />
Burgenland 163,5 165,0 172,1 180,0<br />
Kärnten 406,1 406,5 424,0 443,8<br />
Niederösterreich 1.028,8 1.034,6 1.077,1 1.127,7<br />
Oberösterreich 1.002,6 996,1 1.040,9 1.090,2<br />
Salzburg 428,9 430,2 449,0 469,7<br />
Steiermark 805,0 806,0 840,8 879,5<br />
Tirol 539,8 539,7 565,7 590,4<br />
Vorarlberg 288,3 289,7 302,4 316,1<br />
Wien 1.610,8 1.603,5 1.661,9 1.744,4<br />
Summe 6.273,8 6.271,3 6.533,9 6.841,8<br />
+/- % gg. Vj. -0,04 +4,19 +4,7<br />
Beträge in Millionen Euro<br />
Aus Gemeindesicht ist die<br />
mittelfristige Ausrichtung<br />
der Haushaltsführung und<br />
die wechselseitige Information<br />
darüber eine der<br />
wesentlichsten Maßnahmen<br />
zur Einhaltung der vereinbarten<br />
Stabilitätsbeiträge<br />
gemeinden sind aber bundes- und landesgesetzliche<br />
Ausgleichsmechanismen<br />
(Finanzkraft/Finanzbedarfsausgleich,<br />
Gemeindekopfquotenausgleich, Umlagesysteme,<br />
Sockelbetragsregelung,<br />
etc.) zu berücksichtigen, die eine -<br />
wenn auch in der Regel marginale –<br />
Abweichung gegenüber dem Bundestrend<br />
mit sich bringen. Diese Berechnungen<br />
haben die Gemeindeaufsichtsbehörden<br />
vorzunehmen, und zwar im<br />
Rahmen der im Stabilitätspakt verankerten<br />
wechselseitigen Information.<br />
Diese Daten sind den Gemeinden so zu<br />
übermitteln, dass eine rechtzeitige<br />
Berichtspflicht, also die Übermittlung<br />
des Formblattes bis 31. Juli an die<br />
Gemeindeaufsichtsbehörden, sichergestellt<br />
ist.<br />
KOMMUNAL 15
Recht & Verwaltung<br />
Haften Gemeinden für fehlerhafte Baulandwidmungen?<br />
Ein Zivilgericht muss<br />
„Verschulden“ klären<br />
Flächenwidmungspläne und allfällige Haftungen der Gemeinden durch fehlerhafte<br />
Widmungen sind immer wieder Themen von Schlagzeilen. Nach dem Amtshaftungsgesetz<br />
(AHG) scheint die Lage klar: Für eine Haftung einer Gemeinde, selbst bei<br />
Feststellung eines rechtswidrigen Verhaltens, ist das Vorliegen eines Verschuldens<br />
Voraussetzung. KOMMUNAL beleuchtet diese komplizierte Materie.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
In der TV-Sendung „Volksanwaltschaft“<br />
mit Peter Resetarits vom 16.11.2002<br />
wurden die Fälle zweier steirischer<br />
Gemeinden behandelt, die schon vor<br />
Jahren in ihren Flächenwidmungsplänen<br />
Baulandwidmungen von Grundstücken<br />
vorgenommen haben, die sich<br />
bei der nunmehr beabsichtigten Bebauung<br />
als Abfalllagerstätten erwiesen<br />
haben, was ihre Bebauung unmöglich<br />
macht bzw. wesentlich erschwert.<br />
Volksanwältin Rosemarie Bauer hat<br />
dazu die Meinung vertreten, daß die<br />
Gemeinden an dieser Situation eine<br />
Mitschuld trifft und sie demnach<br />
zumindest für den aufgetretenen Schaden<br />
mithaften. Diese Aussage kann in<br />
dieser Form nicht unwidersprochen<br />
bleiben.<br />
Gemäß § 1 Abs.1 Amtshaftungsgesetz<br />
(AHG), BGBl.Nr. 20/1949, i.d.F. BGBl. I<br />
Nr. 194/1999, haften der Bund, die<br />
◆ Dr. Roman<br />
Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Franz Nistelberger<br />
und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />
16 KOMMUNAL<br />
Länder, die Bezirke, die Gemeinden,<br />
sonstige Körperschaften des öffentlichen<br />
Rechts und die Träger der Sozialversicherung<br />
- im folgenden Rechtsträger<br />
genannt – nach<br />
den Bestimmungen<br />
des bürgerlichen<br />
Rechts für den Scha-<br />
den am Vermögen<br />
oder an der Person,<br />
den die als ihre<br />
Organe handelnden<br />
Personen in Vollziehung<br />
der Gesetze<br />
durch ein rechtswidriges<br />
Verhalten wem<br />
immer schuldhaft<br />
zugefügt haben; dem<br />
Geschädigten haftet<br />
das Organ nicht. Der<br />
Schaden ist nur in<br />
Geld zu ersetzen.<br />
Es ist nachfolgend<br />
daher zu prüfen, ob<br />
im Gegenstand die<br />
grundsätzlichen Voraussetzungen<br />
für<br />
eine Haftung nach dem AHG vorliegen.<br />
Aufgrund des AHG haften die Gemeinden<br />
nach den ...<br />
. . . Bestimmungen des<br />
Bürgerlichen Rechts<br />
Das AHG ist eine „lex specialis“ zu den<br />
schadenersatzrechtlichen Bestimmun-<br />
Rechtsträger<br />
haften nach den<br />
Bestimmungen des<br />
bürgerlichen Rechts<br />
für den Schaden am<br />
Vermögen oder an<br />
der Person, den die<br />
als ihre Organe<br />
handelnden Personen<br />
in Vollziehung der<br />
Gesetze ... zugefügt<br />
haben.<br />
gen des Bürgerlichen Rechts. Es stellt<br />
eine abschließende Regelung der Haftung<br />
von Rechtsträgern für Schäden<br />
aus hoheitlichem Verhalten ihrer<br />
Organe dar. Das bedeutet,<br />
daß für Schäden aus<br />
hoheitlichem Verhalten<br />
nur Schadenersatzan-<br />
sprüche und nicht auch<br />
andere privatrechtliche<br />
Ansprüche (z.B. Besitzstörungsansprüche)<br />
im<br />
Zivilrechtsweg geltend<br />
gemacht werden können.<br />
. . . für Schaden<br />
an Vermögen<br />
oder Person<br />
Das AHG spricht nur vom<br />
Ersatz des Schadens am<br />
Vermögen und an der Person.<br />
Trotzdem scheint<br />
auch die Geltendmachung<br />
immateriellen Schadens<br />
(z.B. Schmerzen bei Körperverletzung)<br />
in gewissen Fällen nicht<br />
ausgeschlossen zu sein.<br />
. . . für die als Organe<br />
handelnden Personen<br />
Darunter sind alle physischen Personen<br />
zu verstehen, die für die Gemeinde<br />
handeln, also nicht nur der Bürgermeister,<br />
der Gemeindevorstand und der
Gemeinderat, sondern auch Gemeindebedienstete,<br />
Amtssachverständige<br />
sowie Personen, die durch privatrechtlichen<br />
Vertrag (Werkvertrag) oder durch<br />
Realakt bestellt sind. Die Organbestellung<br />
setzt nicht die Einbindung in den<br />
Weisungszusammenhang voraus. Daß<br />
demnach der Gemeinderat, der in aller<br />
Regel den Flächenwidmungsplan zu<br />
beschließen hat, als Organ der Gebietskörperschaft<br />
„Gemeinde“ handelt, ist<br />
wohl unbestritten.<br />
. . . in Vollziehung der<br />
Gesetze<br />
In Vollziehung der Gesetze handelt eine<br />
Person dann, wenn sie im Rahmen der<br />
Gerichtsbarkeit oder der Hoheitsverwaltung<br />
tätig wird. Gemeint ist also die<br />
hoheitliche Tätigkeit. Daß die<br />
Beschlußfassung eines Flächenwidmungsplanes,<br />
der als Verordnung anzusehen<br />
ist und zu dessen Erlassung die<br />
Gemeinden aufgrund der jeweiligen<br />
Raumordnungsgesetze verpflichtet<br />
sind, in „Vollziehung der Gesetze“<br />
geschieht, ist ebenfalls unbestritten.<br />
... durch rechtswidriges<br />
Verhalten<br />
Ein haftungsbegründendes Organver-<br />
halten kann entweder<br />
in einer Handlung<br />
oder Unterlassung<br />
bestehen,<br />
wobei letztere nur<br />
dann zu einer Haftung<br />
führen kann,<br />
wenn eine Rechtspflicht<br />
zum Handeln<br />
bestand. Ob<br />
der Flächenwidmungsplan rechtswidrig<br />
erlassen wurde bzw. ob die verfügte<br />
Baulandwidmung dem Gesetz widerspricht<br />
und demnach fehlerhaft ist,<br />
kann nur im Wege eines Normprüfungsverfahrens<br />
vom Verfassungsgerichtshof<br />
festgestellt werden (SZ<br />
55/190).<br />
. . . wem immer schuldhaft<br />
zugefügt haben<br />
In Vollziehung der<br />
Gesetze handelt eine<br />
Person dann, wenn<br />
sie im Rahmen der<br />
Gerichtsbarkeit oder<br />
der Hoheitsverwaltung<br />
tätig wird.<br />
Als Geschädigter und somit aktiv zur<br />
Amtshaftungsklage legitimiert, kann<br />
jeder auftreten (auch Ausländer, wenn<br />
die Rechtsordnung des Heimatstaates<br />
die formelle Gegenseitigkeit gewährleistet).<br />
Für eine Haftung der Gemeinde, selbst<br />
bei Feststellung eines rechtswidrigen<br />
Verhaltens, ist also das Vorliegen eines<br />
Verschuldens Voraussetzung. Selbst<br />
wenn daher seitens des Verfassungsgerichtshofes<br />
festgestellt werden sollte,<br />
Recht & Verwaltung<br />
daß eine bestimmte Widmung<br />
in einem Flächenwidmungsplanrechtswidrig<br />
erfolgt ist, wird noch<br />
vom Zivilgericht, das über<br />
die Amtshaftungsansprüche<br />
abzusprechen hat,<br />
zu klären sein, ob auch ein<br />
Verschulden vorliegt. Erst<br />
wenn alle diese Voraussetzungen<br />
gegeben sind, kann es sohin zu<br />
einer Haftung der Gemeinde kommen.<br />
So gesehen sind die Aussagen von Frau<br />
VolksanwaltRosemarie<br />
Bauer in<br />
der von ihr<br />
getroffenen<br />
Art unrichtig.Ungeachtetdessen<br />
ist den<br />
Gemeinden<br />
jedoch zu<br />
empfehlen,<br />
bei der<br />
Erlassung<br />
oder Abänderung<br />
von<br />
örtlichen<br />
Den Gemeinden<br />
ist zu empfehlen, bei<br />
der Erlassung oder<br />
Abänderung von<br />
örtlichen Raumordnungsprogrammen<br />
im Hinblick<br />
auf allfällige Amtshaftung<br />
besondere Sorgfalt<br />
obwalten zu lassen.<br />
Raumordnungsprogrammen (Flächenwidmungsplänen)<br />
im Hinblick auf eine<br />
allfällige Amtshaftung besondere Sorgfalt<br />
obwalten zu lassen.<br />
KOMMUNAL 17
EU-Erweiterung<br />
Die Porträts der Beitrittsländer 2004<br />
Das Baltikum kommt<br />
geschlossen zur EU<br />
In den letzten <strong>Ausgabe</strong>n haben wir die Kandidatenländer Tschechien, Slowakei,<br />
Slowenien und Polen vorgestellt. Heute schauen wir ein Stück weiter nach<br />
Norden: In das Baltikum zu den drei Ländern Estland, Lettland und Litauen.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
„Skeptische“ Esten<br />
Estland ist die nördlichste baltische Republik.<br />
Auf einer Fläche von ungefähr der<br />
Hälfte Österreichs leben 1,4 Millionen<br />
Menschen. Seine geographische Lage hat<br />
bis heute wirtschaftlich-strategische<br />
Bedeutung, die vier ehemaligen Hansestädte,<br />
darunter die Hauptstadt Tallinn<br />
(Reval ca. 400.000 EW), geben beredtes<br />
Zeugnis über ein einst florierendes Wirtschaftsleben.<br />
Politische Entwicklung<br />
Die Esten gehören zur westfinnischen<br />
Völkerfamilie und konnten sich trotz<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
18 KOMMUNAL<br />
sehr langer fremder Herrschaft ihre<br />
Identität bewahren. Daraus resultiert<br />
auch ihre besondere Anlehnung an die<br />
nordischen Staaten. Neben der skandinavischen<br />
gibt es auch eine lange deutsche<br />
und russische Tradition in diesem<br />
Land. Am 24. Februar 1918 wurde die<br />
unabhängige Republik Estland proklamiert.<br />
Im Frieden von Dorpat (1920)<br />
wurde Estland von Sowjetrussland anerkannt.<br />
Dies hinderte aber nicht daran,<br />
dass die Sowjetunion<br />
es im Jahr 1940<br />
annektierte. Danach<br />
dauerte es 50 Jahre,<br />
um die Selbständigkeit<br />
wiederzuerringen. Im<br />
November 1988 proklamierte<br />
Estland<br />
seine Souveränität, die<br />
Unabhängigkeit wurde<br />
aber erst im August<br />
1991 ausgerufen.<br />
Aufgrund der 1992<br />
verabschiedeten Verfassung<br />
ist die Republik<br />
Estland ist eine parla-<br />
Die kommunale<br />
Ebene Estlands<br />
mit Gemeindeselbstverwaltung<br />
wird von 205<br />
Gemeinden und<br />
42 Städten<br />
repräsentiert.<br />
mentarische Demokratie mit einem Präsidenten<br />
(Arnold Rüütel, seit 2001) und<br />
einem Einkammerparlament (Riigikogu).<br />
Die 101 Abgeordneten gehören im<br />
wesentlichen der konservativen Vaterlandsunion,<br />
der liberalen Reformpartei,<br />
der sozialdemokratischen „Gemäßigten“,<br />
der Zentrumspartei, der Volksunion<br />
(Landvolkpartei) und der Vereinigten<br />
Russischen Fraktion an. Regierungschef<br />
ist seit 2002 Siim Kallas. Das Land ist in<br />
15 Distrikte unterteilt. Die kommunale<br />
Ebene mit Gemeindeselbstverwaltung<br />
wird von 205 Gemeinden (vallapiir) und<br />
42 Städten repräsentiert.<br />
Mit 68% hat der Dienstleistungssektor<br />
den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt.<br />
Die Industrie ist mit 26%, die Landwirtschaft<br />
mit 6% beteiligt. In den letzten<br />
Jahren entwickelte sich auch der Tourismus<br />
zu einem ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor.<br />
In der derzeitigen Situation<br />
einer eines stagnierenden Wirtschaftswachstums<br />
in einigen EU-Ländern erweisen<br />
sich die baltischen Staaten leider als<br />
zu klein, um mit ihren immer noch relativ<br />
hohen Wirtschaftswachstum einen<br />
Ausschlag zu geben. Beanstandet<br />
wurde seitens der<br />
EU-Kommission ein hohes<br />
Leistungsbilanzdefizit (2001<br />
–6,1 Prozent des BIP). Die<br />
Arbeitslosenquote hat sich<br />
nur unmerklich verbessert<br />
(Von 2000 13,2 Prozent auf<br />
2001 12,4 Prozent). Die<br />
Inflation lag 2001 bei 5,6<br />
Prozent. Dennoch liegt Estland<br />
im Spitzenfeld bei den<br />
abgeschlossenen Verhandlungskapitel<br />
für den EU-Beitritt.<br />
In ihrem Bericht „Auf<br />
dem Weg zur erweiterten<br />
Union“ äußert sich die Kommission<br />
zuversichtlich, dass Estland in der Lage<br />
sein wird, die aus einer EU-Mitgliedschaft<br />
erwachsenen Pflichten innerhalb des vorgesehenen<br />
Zeitrahmens zu erfüllen.<br />
„Russische“ Letten<br />
Lettland ist mit seinen knapp 64.600<br />
km 2 etwa um die Hälfte größer als sein<br />
nördlicher Nachbar Estland. Von den<br />
etwa 2,4 Millionen Einwohnern lebt etwa<br />
ein Drittel in der Hauptstadt Riga. Sie ist<br />
nicht nur eine besonders traditionsreiche,<br />
sondern auch die größte baltische Stadt.
Geschichtsträchtiges Baltikum: Nach dem Beitritt Estlands, Lettlands und Litauens wird<br />
die EU russisches Hoheitsgebiet (Kaliningrad, das ehemalige Königsberg) einschließen.<br />
Die Letten haben einen Bevölkerungsanteil<br />
von etwa 58 Prozent, die Russen stellen<br />
mit einem knappen Drittel (rund 29<br />
Prozent) einen beträchtlichen Teil dar,<br />
von diesen hat bisher etwa die Hälfte<br />
durch Einbürgerung die lettische Staatsbürgerschaft<br />
erhalten.<br />
Politische Entwicklung<br />
In der geschichtlichen Entwicklung und<br />
dem politischen Schicksal finden sich<br />
zwischen Estland und seinem südlichen<br />
Nachbarn Lettland viele Ähnlichkeiten.<br />
Der Deutschen Orden kolonisierte das<br />
Land, das von ostbaltischen Stämmen<br />
bewohnt war im 13. Jahrhundert, sein<br />
Wirken dauerte etwa 200 Jahre, danach<br />
folgt die polnische bzw. schwedische<br />
Herrschaft, bis das Land schließlich im<br />
18. Jahrhundert nach und nach an Russland<br />
fiel. Im 19. Jahrhundert entwickelte<br />
sich eine lettische Nationalbewegung. Die<br />
deutsche Oberschicht behält bis ins 20.<br />
Jahrhundert vor allem wirtschaftlich eine<br />
starke Stellung. Der Friedensvertrag von<br />
Brest-Litowsk beschert dem lettischen<br />
Volk 1918 erstmals in<br />
seiner Geschichte die<br />
politische Unabhängig-<br />
keit. Die Republik Lettland<br />
wird aber erst<br />
1920 im Frieden von<br />
Riga von Sowjetrussland<br />
anerkannt. 1940<br />
annektiert die Sowjetunion<br />
die Baltenrepublik.<br />
Animiert durch Gorbatschows„Perestroika“<br />
entsteht 1988 die lettische Volksfront<br />
für demokratische Reformen. Nach deren<br />
Wahlsieg proklamiert das neue lettische<br />
Parlament am 4. Mai 1990 die Souveränität<br />
des Landes. Die letzten russischen<br />
Truppen verlassen Lettland 1994. Lettland<br />
ist aufgrund seiner Verfassung eine<br />
parlamentarische Demokratie. Seit 1999<br />
ist Vaira Vike-Freiberga Staatsoberhaupt,<br />
als Ministerpräsident fungiert seit 2002<br />
Einars Repse. Das Parlament ist nach dem<br />
EU-Erweiterung<br />
Einkammernsystem organisiert. Die Versammlung<br />
(Saiema) zählt 100 Abgeordnete.<br />
Wichtigste Parteien sind die Volkspartei,<br />
der liberale Lettische Weg, die Partei<br />
„Für Vaterland und Freiheit/Lettische<br />
Nationale Unabhängigkeitsbewegung“,<br />
die Sozialdemokraten sowie die Partei<br />
„Neue Zeit“. Das Land gliedert sich in 33<br />
Distrikte. Auch in Lettland wurde den<br />
586 Gemeinden kommunale Autonomie<br />
zugestanden.<br />
Wirtschaft<br />
Lettland gliedert<br />
sich in 33 Distrikte.<br />
Auch hier wurde den<br />
586 Gemeinden kommunale<br />
Autonomie<br />
zugestanden.<br />
Die EU-Kandidatur Lettlands hat sich<br />
bereits positiv auf die Wirtschaft ausgewirkt.<br />
Den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />
haben Handel, Tourismus<br />
und Finanzdienstleistungen, aber auch<br />
die verarbeitende Industrie. Erzeugt werden<br />
Eisenbahnausrüstungen und Verbrauchsgüter,<br />
besonders Haushaltsgeräte<br />
und Textilien. Lettland exportiert Maschinen,<br />
Geräte, Lebensmittel, Textilien und<br />
Holzprodukte.<br />
Lettland hatte im vergangenen Jahr ein<br />
vergleichsweise bedeutendes Wirtschaftswachstum<br />
von etwa 5 Prozent, das ist im<br />
Vergleich zum Vorjahren doch ein Rückfall<br />
(2001 7,7 Prozent), es reicht aber<br />
noch immer aus, um unter den Bewerberstaaten<br />
(mit Litauen) an der Spitze zu liegen.<br />
Trotzdem Lettland also den Niedergang<br />
der russischen Wirtschaft von den<br />
baltischen Staaten offenbar am schnellsten<br />
meistern konnte, bleiben doch die<br />
Probleme Haushaltsdisziplin und Arbeitslosigkeit.<br />
Trotzdem Lettland im öffentlichen<br />
Haushaltswesen ein baltisches Sorgenkind<br />
ist, haben sich die Budgetdefizite<br />
in den letzten Jahren auf unter 3 Prozent<br />
(Durchschnitt 1997/2001) eingependelt,<br />
ein Wert, den einige EU-<br />
Mitglieder als Ziel anpeilen.<br />
Dennoch weist Lett-<br />
land unter allen Bewerberstaaten<br />
das höchste Leistungsbilanzdefizit<br />
auf<br />
(2001 –9,7 Prozent des<br />
BIP). Außerdem ist die<br />
Arbeitslosenquote besonders<br />
hoch (2001 13,1 Prozent).<br />
Die Inflation lag<br />
2001 bei unbedeutenden<br />
2,5 Prozent. Dennoch hat<br />
die Kommission auch bei Lettland, das bis<br />
zum Herbst 27 Verhandlungskapitel vorläufig<br />
abgeschlossen hatte, ein zuversichtliches<br />
Urteil abgegeben.<br />
„Kraftwerk“ Litauen<br />
Lettland ist in seiner Ausdehnung nur<br />
knapp größer als sein nördlicher Nachbar<br />
Lettland (65.300 km 2 ). Im Südwesten<br />
KOMMUNAL 19
EU-Erweiterung<br />
grenzen Polen und Kaliningrad (das alte<br />
Königsberg, Exklave der Russischen Föderation)<br />
an. Litauen ist nicht nur der<br />
flächenmäßig größte, sondern mit 3,7<br />
Millionen Einwohnern der bevölkerungs-<br />
reichste baltische Staat. In Litauen gibt es<br />
das Problem eines starken russischen<br />
Bevölkerungsanteils nicht, die Bewohner<br />
sind zu 83 Prozent Litauer. Die polnische<br />
und russische Volksgruppe sind mit ca.<br />
6,5 Prozent etwa gleich groß.<br />
Einzigartig in Europas Landschaftsbild ist<br />
die Kurische Nehrung Litauens, eine<br />
schmale Landzunge zwischen Ostsee und<br />
Kurischem Haff. Sie gehört je zur Hälfte<br />
zu Litauen und zu Russland. Die Hauptstadt<br />
Wilna (Vilnius) hat etwa eine halbe<br />
Million Einwohner, Kaunas ist die zweitgrößte<br />
Stadt des Landes.<br />
Politische Entwicklung<br />
Ebenso wie die beiden nördlichen baltischen<br />
Staaten laufen viele historische Entwicklungen<br />
in Litauen Parallel, jedoch<br />
nicht ohne eine Besonderheit. Im Vierzehnten<br />
Jahrhundert<br />
entsteht unter der litauischen<br />
Dynastie des<br />
Großfürsten Jagiello<br />
durch Heiratspolitik mit<br />
dem Großfürstentum<br />
Litauen ein mächtiges<br />
Staatsgebilde, das sogar<br />
das in Personalunion mitregierte<br />
Polen überflügelte.<br />
Ein litauisch-polnisches<br />
Heer war es auch,<br />
das den Herrschaftsanspruch<br />
des Deutschen<br />
Ritterordens in der<br />
Schlacht von Tannenberg<br />
(1410) in die Schranken wiesen. Bei den<br />
drei Polnischen Teilungen (1772, 1793<br />
und 1795) zwischen Österreich, Preußen<br />
und Russland fiel das litauische Gebiet<br />
nach und nach an Russland. Wie die anderen<br />
baltischen Staaten erklärte Litauen<br />
1918 seine Unabhängigkeit, die 1920 von<br />
Sowjetrussland anerkannt wurde. Als<br />
Folge des Hitler-Stalin-Paktes besetzten<br />
sowjetische Truppen 1940 das Land. In<br />
den späten 80er Jahren entsteht die<br />
„Bewegung für die Perestrojka“ (Sajudis),<br />
die für Demokratie und nationale Autono-<br />
20 KOMMUNAL<br />
mie eintritt. Seit dem 11. März 1990 ist<br />
Litauen wieder unabhängig.<br />
Litauen ist aufgrund seiner Verfassung von<br />
1992 eine parlamentarische Demokratie<br />
mit einem Einkammerparlament (141<br />
Abgeordnete). Zu den wichtigsten Parteien<br />
Litauens zählen die Litauische Sozialdemokratische<br />
Partei und die Neue Union (die<br />
Sozialliberalen), die eine Regierungskoalition<br />
im Litauischen Parlament, Seimas, bilden.<br />
Die größten Oppositionsparteien sind<br />
die Litauische Liberale Union und die<br />
Vaterlandsunion (die Litauischen Konservativen).<br />
Staatspräsident ist seit 1998<br />
Valdas Adamkus, die Regierung wird seit<br />
2001 von Algirdas Brazauskas geführt.<br />
Litauen gliedert sich in 10 Distrikte, die<br />
Gemeinden (savivaldybes) sind relativ<br />
groß, es bestehen lediglich 56 kommunale<br />
Gebietskörperschaften.<br />
Wirtschaft<br />
Litauen gliedert<br />
sich in 10 Distrikte,<br />
die Gemeinden sind<br />
relativ groß, es<br />
bestehen lediglich<br />
56 kommunale<br />
Gebietskörperschaften.<br />
Litauen wird besonders stark von der<br />
Landwirtschaft geprägt. In der Landwirtschaft<br />
steht die Schweine- und Rinderhaltung<br />
im Vordergrund. Nach Polen hat<br />
Litauen unter den Kandidatenländern<br />
den zweithöchsten Beschäftigungsanteil<br />
in der Landwirtschaft (16,5 Prozent), am<br />
Bruttosozialprodukt ist die Landwirtschaft<br />
allerdings lediglich mit 7 Prozent<br />
beteiligt. Demgegenüber stehen Industrie<br />
und Bauwesen mit 27% Anteil am BIP.<br />
Wichtigste Branchen sind der Maschinenbau,<br />
die Metallverarbeitung sowie die<br />
Textil-, chemische, Holz- und Papierindustrie.<br />
Die Privatisierung der<br />
früher staatlich gelenkten<br />
Wirtschaft ist weitgehend<br />
abgeschlossen.<br />
Litauen kam wie sein<br />
Nachbar Lettland im vergangenen<br />
Jahr 2002 in<br />
den Genuß des höchsten<br />
Wirtschaftswachstums<br />
aller zehn Kandidatenländer<br />
von etwa 5 Prozent.<br />
Im Gegensatz zu Lettland<br />
hat sich in Litauen aber<br />
das Wachstum nicht so<br />
drastisch abgeschwächt<br />
(2001 5,9 Prozent). Die Inflation war<br />
2001 mit 1,3 Prozent kaum der rede<br />
wert. In ihrem Bericht hob die Kommission<br />
hervor, dass Litauen im Hinblick auf<br />
die nukleare Sicherheit einen bedeutenden<br />
Schritt gesetzt hatte, indem es<br />
bekräftigte, einen Block des Kernkraftwerkes<br />
Ignalina vom Typ Tschernobyl<br />
bis 2005 abzuschalten, den zweiten bis<br />
2009. Auch das hat dazu beigetragen,<br />
dass die Kommission auch diesem Beitrittskandidaten<br />
ein positives Zeugnis<br />
ausgestellt hat.<br />
Grenzüberschreitende Initiativen<br />
Grenzland-Projekt<br />
Die österreichischen Gemeinden leisten<br />
Beachtliches für den Aufbau von grenzüberschreitenden<br />
kommunalen und regionalen<br />
Kontakten, vor allem in Zusammenarbeit mit<br />
den lokalen Gebietskörperschaften der<br />
angrenzenden Beitrittsländer.<br />
Um den zahlreichen Veranstaltungen in diesem<br />
Zusammenhang, das durch die bevorstehende<br />
EU-Mitgliedschaft unserer östlichen<br />
Nachbarn besonders aktuell ist, auch die<br />
nötige Aufmerksamkeit zu schenken, ruft der<br />
Gemeindebund alle Gemeinden auf, jede<br />
Initiative, und sei sie auch noch so klein, dem<br />
Gemeindebund mitzuteilen. Es ist hier besonders<br />
wichtig herauszustreichen, welche<br />
Bedeutung die Gemeinden für die Integration<br />
unserer Nachbarn sind. Gerade in den Kommunen,<br />
in denen sich die Fülle des Gemeinwesens<br />
abspielt, ist die Möglichkeit eines vielfältigen<br />
Austausches, von kulturellen Fragen<br />
bis zu technischen Fragen und dem Katastrophenschutz<br />
gegeben.<br />
Der Österreichische Gemeindebund hat diesbezüglich<br />
auch ein Projekt eingereicht, über<br />
dessen Schicksal die EU-Kommission Ende<br />
Jänner entscheiden wird. Nichtsdestotrotz<br />
ersuchen wir Sie zur Erstellung eines Veranstaltungskalenders<br />
und zur Erarbeitung einer<br />
Dokumentation über die Leistungen der<br />
Österreichischen Gemeinden folgende Daten<br />
Ihrer Veranstaltungen bis 12. Februar<br />
bekanntzugeben.<br />
Anzugeben sind in diesen Meldungen:<br />
◆ Ort und Zeit der Veranstaltung<br />
◆ Art der Zusammenkunft<br />
◆ Name und Land der Kommunen aus den<br />
angrenzenden Beitrittsländern<br />
◆ Zielgruppe (kann weit gefächert sein) und<br />
Anzahl der dabei involvierten Personen,<br />
gegliedert nach Herkunft<br />
◆ Thematische Orientierung (Von Kulturtagen<br />
bis zum Know-How-Transfer, oder Diskussion<br />
von Entwicklungsvisionen in den<br />
betroffenen Grenzräumen)<br />
◆ Allfällige weitere Projektpartner<br />
Zur leichteren Abgabe einer Meldung wird<br />
auf der Homepage des Österreichischen<br />
Gemeindebundes (www.gemeindebund.at)<br />
ein Meldeformular aufscheinen.<br />
Die Initiativen sollen bis zu den Gremiensitzungen<br />
des Gemeindebundes im Februar<br />
gesammelt und zu einem Veranstaltungskalender<br />
zusammengefasst werden. So kann<br />
auch gewährleistet werden, dass Vertreter des<br />
Gemeindebundes respektive seiner Landesverbände<br />
diese Veranstaltungen auch durch<br />
deren Repräsentanten beehren. Letztlich sollen<br />
diese Initiativen zu einer Dokumentation<br />
zusammengefasst und am Vorabend der<br />
Erweiterung anlässlich des 50. Österreichischen<br />
Gemeindetages am 18./19. September<br />
2003 in Wiener Neustadt präsentiert werden.
Foto: European Commission Audiovisual Library<br />
Das Präsidium des Europäischen Konvents: Jean-Luc Dehaene, Giulano Amato and Valéry Giscard d'Estaing.<br />
Der Konvent zur Zukunft Europas<br />
Signal für eine<br />
Zukunftsdiskussion<br />
Ende Dezember 2002 hat der Ausschuss<br />
der Gemeinden und Regionen Europas<br />
(AdR) zur untersuchung seiner bisherigen<br />
Forderungen ein Papier mit Erläuterungen<br />
und Begründungen an den<br />
Europäischen Konvent gerichtet, die seine<br />
bisherigen Forderungen untermauern sollen.<br />
Der Ausschuss hat sich das ganze<br />
Jahr 2002 mit der Arbeit des Konventes<br />
befasst und im<br />
Sommer einen<br />
ersten Beitrag<br />
(CdR 127/<br />
2002) dazu<br />
beschlossen<br />
und im Herbst<br />
Stellungnahmen<br />
über eine<br />
bessere Aufteilung<br />
der<br />
Zuständigkeiten<br />
in der EU<br />
(CdR 119/<br />
2002) und<br />
eine Vereinfachung der politischen Instrumente<br />
(CdR 263/2002) der Union abgegeben.<br />
In der Letzteren verlangt er unter<br />
dem Titel „Die Kultur der Konsultation“<br />
die korrekte Anwendung des Subsidiaritätsprinzipes<br />
zur Überbrückung des<br />
konstatierten Fehlens an Bürgernähe in<br />
europäischen Willensbildungsprozessen.<br />
In seinem jüngsten Papier mahnt der<br />
Ausschuss der Regionen „den Grundsatz<br />
auf Achtung der regionalen und lokalen -<br />
neben der nationalen – Identität im Verfassungsvertrag<br />
ein“, dies<br />
versteht er „als Grundvoraussetzung<br />
für jegliche<br />
Überlegungen zu einem<br />
neuen Regieren in Europa“.<br />
Werte der Union<br />
Der AdR setzt dem außer-<br />
«<br />
dem die Forderung nach<br />
Achtung der kulturellen,<br />
sprachlichen und geographischen<br />
Vielfalt hinzu. Diese<br />
sind als Werte der Union<br />
aufzunehmen, vor allem<br />
seien aber die Grundsätze der regionalen<br />
und lokalen Selbstverwaltung in den Vertrag<br />
aufzunehmen – letztere wurden in<br />
EU-Erweiterung<br />
Auf dem Gipfel von Laeken wurde ein Konvent zur Zukunft Europas mit dem Auftrag<br />
eingesetzt, innerhalb eines Jahres Vorarbeiten zur nächsten Regierungskonferenz 2004<br />
durchzuführen.<br />
»<br />
Der AdR fordert die<br />
korrekte Anwendung<br />
des Subsidiaritätsprinzipes<br />
zur Überbrückung<br />
des<br />
konstatierten Fehlens<br />
an Bürgernähe.<br />
Über die Vereinfachung der<br />
politischen Instrumente<br />
der vom Europarat 1985 verabschiedeten<br />
Europäischen Charta der kommunalen<br />
Selbstverwaltung behandelt. In diesen Zeilen<br />
spiegeln sich auch schon die Forderungen<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
an den Europa-Konvent.<br />
Verständlich, dass sich das AdR-Papier,<br />
indem es die Notwendigkeit der Konsultation<br />
von Vertretern der kommunalen<br />
Gebietskörperschaften beim europäischen<br />
Rechtssetzungsprozess verlangt, an österreichischen<br />
Vorbildern orientiert. Ausdrücklich<br />
wird sogar die Einbindung von<br />
kommunalen Interessensvertretungen in<br />
diese Konsultation verlangt.<br />
Hintergrund dieser Diskussion ist wie<br />
bereits bekannt die Straffung und<br />
effizientere Gestaltung der Willensbildungsprozesse,<br />
die mit der Erweiterung<br />
der Union einhergehen muss. Die EU<br />
soll ja nicht an der Durchführung ihrer<br />
Politiken durch blockierte Gremien<br />
gehindert sein. Doch jede Vereinfachung<br />
birgt auch für die Minderheiten die<br />
Gefahr, an die Wand gespielt zu werden.<br />
Das erfordert dann eben die „Kultur der<br />
Konsultation“.<br />
KOMMUNAL 21
EU-Erweiterung<br />
Kultur der Konsultation<br />
Anhand einiger Beispiele aus dem Vertrag<br />
von Nizza, der das institutionelle<br />
Gefüge der EU an die Erweiterung<br />
anpassen soll und mit Hinterlegung der<br />
Ratifikationsurkunde durch Irland am 1.<br />
Februar 2003 in Kraft treten wird, lässt<br />
sich der Verlust an Einfluß der Mitgliedstaaten<br />
leicht illustrieren. Allein mit dem<br />
Beitritt der ersten 10 Kandidatenländer<br />
im Jahr 2004 ergibt sich eine Vergrößerung<br />
der Organe und damit auch eine<br />
neue Stimmengewichtung, nicht nur im<br />
Parlament oder im Rat, sondern auch im<br />
AdR, der ja eine Aufwertung seiner Position<br />
mit der Organstellung anstrebt.<br />
Für das EU-Parlament wurde durch den<br />
Vertrag von Nizza vorgesorgt, dass es<br />
von derzeit 626 Mitgliedern auf eine<br />
Höchstzahl von 732 anwachsen kann.<br />
Mit der ersten Beitrittswelle werden es<br />
dann schon 682 Parlamentarier sein,<br />
wobei mit der kommenden Europawahl<br />
von allen bisherigen Mitgliedsländern<br />
außer Deutschland zu gewärtigen ist,<br />
dass ihre bisherigen Mitgliederzahlen<br />
sinken werden. Für Österreich von derzeit<br />
21 auf nur mehr 17 Sitze. Deutschland<br />
bleibt auf dem gleichen Stand, weil<br />
es mit der Wiedervereinigung das mit<br />
Abstand einwohnerstärkste EU-Land<br />
geworden ist. Kurz - wir haben uns<br />
damit abzufinden, dass die Familie<br />
größer geworden ist und die Torte der<br />
Mitbestimmung nur begrenzt wachsen<br />
kann. Unsere<br />
Kuchenstücke<br />
werden damit<br />
auch kleiner.<br />
Ähnliches gilt<br />
für die Stimmengewichtung<br />
im Rat oder für<br />
die Zusammensetzung<br />
des<br />
Ausschusses der<br />
Regionen. Derzeit<br />
hat Österreich<br />
im Rat<br />
noch eine Stimmengewichtung<br />
von 4,6 %, auf-<br />
grund des Nizza-Vertrages mit den beabsichtigten<br />
27 EU-Mitgliedern wird dieser<br />
Prozentsatz auf 2,9 Prozent schrumpfen.<br />
Eine Neugewichtung der Stimmen im<br />
Rat wird spätestens im Jänner 2005 vorgenommen<br />
werden müssen. Das<br />
Einstimmigkeitsprinzip, mit dem sich<br />
kleine Staaten wehren konnten, wird<br />
Stück für Stück zurückgedrängt werden.<br />
Alle Möglichkeiten zur besseren Aufteilung<br />
der Zuständigkeiten und der Vereinfachung<br />
der politischen Willensbildung<br />
können es sich jedoch nicht leisten,<br />
an den betroffenen Bürgern vorbeizure-<br />
22 KOMMUNAL<br />
Wir haben uns<br />
damit abzufinden, dass<br />
die Familie größer<br />
geworden ist und die<br />
Torte der Mitbestimmung<br />
nur begrenzt<br />
wachsen kann. Unsere<br />
Kuchenstücke werden<br />
damit kleiner.<br />
Bürgernähe ist viel schwerer zu erreichen,<br />
als Effizienzsteigerungen von<br />
Abstimmungsmechanismen.<br />
gieren. Die Bürgernähe ist daher wohl<br />
viel schwerer zu erreichen, als Effizienzsteigerungen<br />
von Abstimmungsmechanismen.<br />
Die Gemeinden wollen und<br />
müssen dabei eine wichtige<br />
Rolle spielen, sie allein kön-<br />
nen durch ihr Engagement<br />
vor Ort auf Fehlentwicklungen<br />
in der europäischen<br />
Gesetzgebung hinweisen. Das<br />
ist Kernpunkt der Forderung<br />
der österreichischen Gemeinden<br />
nach einer seriösen<br />
Gesetzesfolgenabschätzung<br />
auch auf europäischer Ebene.<br />
In diesem Licht muss daher<br />
das Papier des AdR verstanden<br />
werden, in dem sich auch<br />
folgender Passus findet:<br />
„Die Union<br />
wird unter Wahrung des<br />
Subsidiaritäts- und Ver-<br />
hältnismäßigkeitsprinzips<br />
tätig.<br />
Die Institutionen der<br />
Union beachten die<br />
Grundsätze der Konsultierung,<br />
Partnerschaft und<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
sämtlichen nationalen,<br />
regionalen und<br />
lokalen Regierungs- und<br />
Verwaltungsebenen.<br />
Bei der Vorbereitung einer<br />
Foto: European Commission Audiovisual Library<br />
Die Gemeinden<br />
müssen eine wichtige<br />
Rolle spielen, sie<br />
allein können durch<br />
ihr Engagement vor<br />
Ort auf Fehlentwicklungen<br />
in der<br />
europäischen Gesetzgebung<br />
hinweisen.<br />
Rechtsvorschrift oder einer neuen Politik,<br />
die erhebliche Auswirkungen auf die<br />
Regionen und Gemeinden in ganz Europa<br />
oder in weiten Teilen Europas haben können,<br />
wird der Ausschuss der Regionen als<br />
das politische Organ, das die Gesamtheit<br />
der Regionen und Gemeinden der Union<br />
vertritt, von der Kommission in der Phase<br />
der Ausarbeitung der betreffenden Politik<br />
oder Maßnahme unter Einhaltung der<br />
Grundsätze des guten Regierens gehört.<br />
Die Vertretungsorganisationen der Regionen<br />
und Gemeinden, die spezifische Interessen<br />
vertreten, können ebenfalls gehört<br />
werden.“<br />
Den österreichischen Gemeinden geht<br />
dieses Papier aber noch nicht weit<br />
genug. Die Formulierung des AdR mit<br />
einer Konsultation als Feigenblatt für<br />
eine EU-weite Gesetzgebung ist allein zu<br />
wenig, da immer noch über die Interessen<br />
der Gemeinden und der dort lebenden<br />
Bürgerinnen und Bürger hinweggegangen<br />
werden kann. Denn was ist denn<br />
in den Augen der größeren Union noch<br />
erheblich? Für einen Bürger ist eine<br />
Maßnahme der Zentralgewalt schon<br />
dann erheblich, wenn er davon besonders<br />
betroffen ist. Das heißt, der kluge<br />
Gesetzgeber wird sich auch mit lokalen<br />
und regionalen massiven Auswirkungen<br />
verpflichtend zu befassen und diese<br />
möglichst zu verhindern haben. Insofern<br />
dürfen sich die Gemeinden und auch die<br />
kommunalen Interessensvereinigungen<br />
nicht mit hohlen Konsultationsrechten<br />
ohne Sanktionsmechanismus begnügen.<br />
Für die Österreichischen Gemeinden<br />
bedeutet „Kultur der Konsultation“ eben<br />
etwas anderes.<br />
Die Gemeinden werden sich daher weiterhin<br />
in den Diskussionsprozess um den<br />
Konvent einbringen, denn es hängt nicht<br />
nur die Zukunft Europas, sondern auch<br />
die Zukunft seiner Bürger daran. Heinrich<br />
Neisser hat es auf den Punkt<br />
gebracht, es gibt ein neues Schlüsselwort:<br />
„Konvent, er ist“, so Neisser „ein<br />
Signal einer breit angelegten Zukunftsdiskussion“.<br />
Die bisherigen Ergebnisse<br />
haben gezeigt, dass bereits Überlegungen<br />
zu Zukunftsdebatten<br />
in den einzelnen<br />
Mitgliedsländern beste-<br />
hen. Am 15. Jänner<br />
erhielt der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
die Einladung zur Teilnahme<br />
an einem<br />
Österreich-Konvent.<br />
Die Zukunftsdiskussion<br />
soll daher auch auf die<br />
nationale Ebene verbreitert<br />
werden, die<br />
Signale werden verstanden.
Das Arbeitsprogramm 2003 des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Wir haben viel vor<br />
In rund 500 Tagen wird die Erweiterung<br />
der Europäischen Union Realität sein, die<br />
Vorbereitung auf diese historische Zäsur<br />
ist auch für den Österreichischen Gemeindebund<br />
ein zentrales Anliegen.<br />
Österreichs Gemeinden und der Gemeindebund<br />
waren schon in den fünfziger<br />
Jahren Vorreiter der Europaidee, sie können<br />
also auf einer guten Basis aufbauen.<br />
Während des gesamten Jahres 2003 sind<br />
die Gemeinden aufgerufen, Kontakte mit<br />
Kommunen in den Erweiterungsländern<br />
zu knüpfen, bestehende Verbindungen zu<br />
intensivieren und im direkten Kontakt,<br />
also von Mensch zu Mensch, bestehende<br />
Ängste vor der Erweiterung abzubauen<br />
sowie konkrete Informationen und Ratschläge<br />
anzubieten.<br />
Jubiläums-Gemeindetag im<br />
Zeichen Europas<br />
Alle diese Aktivitäten der Gemeinden und<br />
der Regionen sollen am 18. und 19. September<br />
beim 50. Gemeindetag in Wiener<br />
Neustadt präsentiert werden. Der<br />
Jubiläums-Gemeindetag wird ganz im<br />
Zeichen Europas und der Erweiterung stehen.<br />
Es soll ein Dialog mit <strong>Kommunal</strong>vertretern<br />
aus den Kandidatenländern<br />
geführt werden, und auch das Exkursionsprogramm<br />
ist auf diese historische<br />
Zäsur abgestimmt – es sind Ziele in<br />
Ungarn und in der Slowakei geplant.<br />
Bereits im Mai geht in Posen der Europäische<br />
Gemeindetag über die Bühne, der<br />
selbstverständlich ebenfalls vom Thema<br />
EU-Erweiterung geprägt sein wird. Der<br />
Österreichische Gemeindebund wird sehr<br />
aktiv an diesem Europäischen Gemeindetag<br />
mitwirken und kann zweifellos wichtige<br />
Erfahrungen beisteuern.<br />
Gerechter Finanzausgleich<br />
„Ohne Geld ka Musi!“ Selbstverständlich<br />
wird auch im laufenden Jahr die Problematik<br />
des Finanzausgleichs die kommunale<br />
Interessenvertretung vorrangig<br />
beschäftigen. Dabei geht es diesmal um<br />
Weichenstellungen von größter Tragweite:<br />
Grundsätzlich haben sich der Städtebund<br />
und der Gemeindebund geeinigt, dass in<br />
Zukunft die Verteilung der Ertragsanteile<br />
nicht mehr nur nach dem Abgestuften<br />
Bevölkerungsschlüssel erfolgen soll. Der<br />
künftige Finanzausgleich soll die Mittel<br />
auf die Gemeinden bedarf- und aufgabenorientiert<br />
verteilen.<br />
Als wichtige Grundlage liegt nunmehr<br />
auch die Studie vor, die im Auftrag des<br />
Österreichischen Gemeindebundes vom<br />
Wirtschaftsforschungsinstitut erarbeitet<br />
wurde. Sie bestätigt eindeutig, dass der<br />
Abgestufte Bevölkerungsschlüssel nicht<br />
mehr zeitgemäß ist und dass auch andere<br />
Kriterien heranzuziehen sind.<br />
Ein Grundsatzbeschluss und eine Studie<br />
sind sehr wichtig, aber der Teufel steckt<br />
bekanntlich im Detail. Der Österreichische<br />
Gemeindebund und der Österreichische<br />
Städtebund werden daher im Jahr 2003<br />
ausführliche Gespräche über die künftigen<br />
Indikatoren und Kriterien führen.<br />
Damit es ab 2005 einen gerechteren<br />
Finanzausgleich gibt.<br />
Neues auf den Deponien<br />
Im Jahr 2004 wird die Deponieverordnung<br />
in Kraft treten und bedeutende<br />
Umstellungen auf dem Gebiet der Abfallbeseitigung<br />
bringen. Künftig wird auf den<br />
Deponien kein Müll, der nicht entsprechend<br />
vorbehandelt ist, abgelagert werden<br />
dürfen. Die Errichtung von Verbrennungsanlagen,<br />
die Erhöhung des Altlastensanierungsbeitrages<br />
sowie die Verhandlungen<br />
mit der ARA und den BRGs<br />
über die geänderte Situation für Verpackungsabfälle<br />
werden im laufenden<br />
Jahr Gegenstand intensiver Gespräche<br />
sein.<br />
15 Jahre Verankerung in der<br />
Bundesverfassung<br />
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.<br />
Im Vorjahr konnten wir auf 40 Jahre<br />
Gemeindeverfassungsnovelle 1962<br />
zurückblicken, heuer steht ein weiteres<br />
bedeutendes Jubiläum ins Haus: Vor 15<br />
Jahren wurden die kommunalen Interessenvertretungen<br />
in der Bundesverfassung<br />
verankert, seither heißt es im Artikel 115:<br />
„Der Österreichische Gemeindebund und<br />
der Österreichische Städtebund sind berufen,<br />
die Interessen der Gemeinden zu vertreten.“<br />
Das ist alles andere als selbstverständlich<br />
für eine Institution auf Vereinsbasis<br />
mit freiwilligen Mitgliedern, und wir<br />
werden darum von vielen ausländischen<br />
<strong>Kommunal</strong>vertretern beneidet.<br />
Gemeindebund<br />
Das Jubiläum soll wieder Gelegenheit zu<br />
einer Bilanz, zu einer Standortbestimmung<br />
und zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven<br />
sein. Unter anderem ist, wie<br />
im Vorjahr, eine Festveranstaltung im Parlament<br />
vorgesehen.<br />
Aus Anlass des vorjährigen Jubiläums<br />
haben der Städtebund und der Gemeindebund<br />
erstmals einen Wissenschaftspreis<br />
ausgeschrieben. Er hat großen Anklang<br />
gefunden und soll daher heuer eine Fortsetzung<br />
erfahren. Die Vergabe wird voraussichtlich<br />
im November 2003 erfolgen.<br />
Im Licht der Öffentlichkeit<br />
Es gibt aber noch eine „runde Zahl“ zu<br />
feiern: 10 Jahre KOMMUNAL als offizielles<br />
Organ des Österreichischen Gemeindebundes.<br />
Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten<br />
ist „unsere Zeitung“ zur<br />
unangefochtenen Nummer 1 der österreichischen<br />
<strong>Kommunal</strong>presse aufgestiegen,<br />
und diese Entwicklung wird in einer<br />
eigenen Veranstaltung beleuchtet und<br />
entsprechend gewürdigt werden.<br />
Es ist ein Jubiläum, dessen Bedeutung<br />
nicht unterschätzt werden darf. Eine<br />
wirksame und moderne Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist für eine Interessenvertretung<br />
heute eine entscheidende Existenzgrundlage<br />
Das gilt für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
nach innen, also für die Information der<br />
Bürgermeister, Gemeindemandatare und<br />
Gemeindebediensteten, ebenso wie für<br />
jene nach außen, also für die Information<br />
der Bürger über die Tätigkeit, die Probleme<br />
und die Anliegen der Kommunen.<br />
Wir haben uns daher auch für diesen<br />
Bereich Einiges vorgenommen. So wird<br />
der Gemeindebund schon bald mit einer<br />
neuen Homepage noch umfassender und<br />
noch aktueller informieren. Auch die<br />
Schriftenreihe des Gemeindebundes<br />
umgestaltet und neu organisiert sowie<br />
durch eine neue Fachzeitschrift ergänzt.<br />
Dafür haben wir mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria und mit dem traditionsreichen<br />
Manz’schen Verlag potente Partner gefunden.<br />
2003 wird somit für Österreichs Gemeinden<br />
und ihre Interessenvertretung sicher<br />
wieder ein arbeitsreiches Jahr. Wir haben<br />
uns mit diesem Arbeitsprogramm viel vorgenommen<br />
und wir werden es gemeinsam<br />
umsetzen.<br />
Dr. Robert Hink<br />
KOMMUNAL 23
Europa<br />
Der Gemeindebund ist in Europa aktiv<br />
Quer durch Europa<br />
für die Gemeinden<br />
Ob Straßburg, Aarhus oder Brüssel – im Dezember hatte der Österreichische<br />
Gemeindebund überall etwas mitzureden und ließ mit so mancher Meldung richtig<br />
aufhorchen. KOMMUNAL blickt zurück.<br />
◆ Mag. Sylvia Rojer<br />
Die „Fachkommission für konstitutionelle<br />
Fragen und Regieren in Europa“<br />
lud für 3. und 4. Dezember zu einer<br />
Tagung nach Aarhus, um anschließend<br />
mit möglichst vielen<br />
AdR-Vertretern am<br />
zweitägigen Gipfeltreffen<br />
der lokalen<br />
und regionalen<br />
Gebietskörperschaften<br />
teilzunehmen.<br />
Geladen waren hochrangige<br />
Gäste um in<br />
vier verschiedenen<br />
Workshops die<br />
„Instrumente für effiziente<br />
und autonome<br />
Kommunen und Regionen“ ausgiebig zu<br />
diskutieren. Der Österreichische<br />
Gemeindebund war durch Vizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper im Workshop<br />
1 „Finanzen und Strukturen der lokalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften“<br />
vertreten, wo er mit seinen Erläuterungen<br />
des Österreichischen Stabilitätspakts<br />
und Konsultationsmechanismus<br />
bei so manch anderem Mitgliedsstaat<br />
etwas Neid hervorrief. In der ansch-<br />
◆ Mag. Sylvia<br />
Rojer leitet das Brüsseler Büro des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
24 KOMMUNAL<br />
»<br />
Für mehr Bürgernähe<br />
muss der Druck auf<br />
die nationalen<br />
Konvents-Mitglieder<br />
erhöht werden.<br />
ließenden Diskussionsrunde zum<br />
Thema „Der Entscheidungsprozess in<br />
der EU – Einfluss und Bedeutung“ – an<br />
der der Vizepräsident des Gemeindebundes<br />
in Vertre-<br />
tung von LH Franz<br />
Schausberger teilnahm<br />
– richtete er<br />
einen eindringlichen<br />
Appell an alle<br />
«<br />
Regionen und<br />
Gemeinden der<br />
Mitgliedsstaaten<br />
und auch der Beitrittsländer,<br />
ihr<br />
ganzes politisches<br />
Gewicht und alle<br />
politischen Beziehungen zu nutzen, um<br />
die nationalen Konventsmitglieder von<br />
der Notwendigkeit eines raschen Engagements<br />
für mehr Subsidiarität und<br />
Bürgernähe zu überzeugen.<br />
Prof. Walter Zimpers eindringlicher<br />
Appell an alle<br />
Regionen und Gemeinden<br />
Kein Verfassungsvertrag<br />
ohne die 4. Ebene<br />
Diese Forderung von Vizepräsident Zimper<br />
wurde in der Sitzung des Hauptausschusses<br />
des Rates der Gemeinden und<br />
Regionen Europas (RGRE) am<br />
5. Dezember gleich untermauert. Der<br />
RGRE verabschiedete in Aarhus erneut<br />
eine Botschaft der Bürgermeister und<br />
politischen Verantwortungsträger der<br />
Städte, der Regionen und der lokalen<br />
Gebietskörperschaften Europas an die<br />
Konventsmitglieder. Diese würdigt den<br />
ersten Vorentwurf für einen Verfassungsvertrag,<br />
fordert jedoch gleichzeitig die<br />
Rolle der lokalen und regionalen<br />
Gebietskörperschaften auch in angemessener<br />
Weise zu verankern. „Die lokale<br />
Ebene, die für die Umsetzung der meisten<br />
europäischen Politiken und gesetzlichen<br />
Regelungen verantwortlich ist,<br />
könne einen wesentlichen und positiven<br />
Beitrag zur künftigen Entwicklung der<br />
Europäischen Union leisten“, so die Mitglieder<br />
des RGRE. Ein Europa, das sich<br />
auf die Werteordnung der Demokratie,<br />
der Freiheit, der Gerechtigkeit und der<br />
Solidarität gründe, setze das enge und<br />
stetige Zusammenwirken der lokalen,<br />
regionalen, nationalen und europäischen<br />
Ebene voraus. Diese Zusammenarbeit<br />
der<br />
verschiedenen<br />
Ebenen<br />
ist auch die<br />
Grundvoraussetzung,<br />
um den<br />
Erwartungen<br />
der<br />
Bürger<br />
überhaupt<br />
gerecht<br />
werden<br />
und sich<br />
den neuen<br />
Herausforderungen<br />
des neuen<br />
Jahrhundertsstellen<br />
zu können.Weitersfor-<br />
»<br />
Ökologie ist die<br />
Grundvoraussetzung<br />
für den nachhaltigen<br />
Tourismus.<br />
Bgm. Ludwig Muxel<br />
beim ersten Europäischen<br />
Tourismusforum in Brüssel<br />
derte der RGRE auf, sicherzustellen,<br />
dass die lokale und regionale Selbstverwaltung<br />
in allen Mitgliedsstaaten<br />
geschützt würde, indem insbesonders<br />
die Grundsätze der Europäischen Charta<br />
der <strong>Kommunal</strong>en Selbstverwaltung<br />
(1985) anerkannt würden. Eine Veran-<br />
«
Europa<br />
An die Kommission gerichtet, verlangte Ludwig Muxel die Einführung eines Europäischen Umweltzertifikates für umweltfreundliche<br />
Gemeinden, das z.B. vorbildliche Verkehrslösungen, freiwillige Beschränkungen bei Raumplanung und Bebauung oder die Verarbeitung<br />
von Biomasse honoriert und auszeichnet.<br />
kerung der Charta der Europäischen<br />
Grundrechte im künftigen Verfassungsvertrag<br />
ist genauso wie die Niederschrift<br />
des Subsidiaritätsprinzipes, das alle vier<br />
Ebenen einbinden muss, unverzichtbar.<br />
Ebenfalls spricht sich der RGRE dafür<br />
aus, den Ausschuss der Regionen in seiner<br />
Rolle und seinem Status zu stärken.<br />
Schließlich wurde der Konvent gebeten,<br />
eine spezielle Plenartagung für die lokalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften<br />
freizuhalten, um gemeinsam spezifische<br />
Vorschläge zu deren Anerkennung<br />
der Rolle im Entwurf für den Verfassungsvertrag<br />
zu diskutieren.<br />
Europäisches Umweltzertifikat<br />
für Tourismus<br />
Wie in der letzten <strong>Ausgabe</strong> angekündigt,<br />
fand am 10. Dezember das erste<br />
„Europäische Tourismusforum“ in Brüssel<br />
statt. Dieses Forum ist Teil der 10<br />
Maßnahmen, die in der Kommissionsmitteilung<br />
vom November 2001 unter<br />
dem Titel „Zusammenarbeit für die<br />
Zukunft des Tourismus in Europa“<br />
angekündigt wurden. Die Europäische<br />
Kommission vereinte führende Vertreter<br />
der Tourismuswirtschaft, der Zivilgesellschaft,<br />
Europäischer Institutionen, nationaler<br />
und regionaler Behörden aus dem<br />
Bereich des Tourismus und internationaler<br />
Organisationen um über die EUweite<br />
Zusammenarbeit bei der Förderung<br />
der Nachhaltigkeit im europäischen<br />
Tourismus zu diskutieren. Auch<br />
auf der Tagesordnung stand die<br />
Zukunftsperspektive des europäischen<br />
Tourismus, die Agenda 21 und die Prüfung<br />
der Unternehmensverträglichkeit<br />
für den Tourismus. (Anmerkung: sämtli-<br />
che Redebeiträge sind in deutscher Sprache<br />
im GB Brüssel erhältlich). Der<br />
Gemeindebund war beim Forum durch<br />
seinen Tourismusausschuss-Vorsitzenden,<br />
Bgm. Ludwig Muxel aus<br />
Lech am Arlberg vertreten.<br />
Dieser begeisterte<br />
mit seiner Ansicht, dass<br />
Qualität und Ökologie<br />
eng zusammen gehören,<br />
um Destinationen, Regionen,<br />
Städte und Dörfer<br />
langfristig weiter erfolgreich<br />
im internationalen<br />
Tourismusgefüge positionieren<br />
zu können. An die<br />
Kommission gerichtet,<br />
verlangte Bgm. Muxel die<br />
Einführung eines<br />
Europäischen Umweltzertifikates<br />
für umweltfreundliche<br />
Gemeinden,<br />
das z.B. vorbildliche Verkehrslösungen,<br />
freiwillige<br />
Beschränkungen bei<br />
Raumplanung und<br />
Bebauung oder die Verarbeitung von<br />
Biomasse honoriere und auszeichne.<br />
Dass solche Gütesiegel für<br />
Benchmarkingaktivitäten unumgänglich<br />
seien, bestätigte sogar die Kommission<br />
vor immerhin 300 Teilnehmern.<br />
Bürgermeister Bernd<br />
Vögerle in Straßburg<br />
Um Nachhaltigkeit und Globalisierung<br />
sowie die berühmte Agenda 21 ging es<br />
auch bei den KGRE-Sitzungen des Ausschusses<br />
für nachhaltige Entwicklung in<br />
Straßburg. Die Vertreterin des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, Ute Koczy, informierte<br />
den Ausschuss über die in NW<br />
bereits 2001 eingerichtete „landesweite<br />
Agenda 21“. Man<br />
konzentriere sich<br />
dabei auf insgesamt<br />
sechs Themenbereiche:<br />
a)<br />
Klimaschutz und<br />
nachhaltige<br />
Mobilität, b)<br />
nachhaltiges<br />
Wirtschaften, c)<br />
Siedlungs- und<br />
Naturräume, d)<br />
Globale Verantwortung<br />
, e) Ver-<br />
braucherschutz<br />
und Gesundheit<br />
und f)nachhaltige<br />
Sozial- und<br />
Gesellschaftspolitik.<br />
Dabei will<br />
man die landesweite<br />
Agenda 21<br />
als nachhaltige<br />
Innovationsstrategie<br />
entwickeln und setzt auf Kooperation<br />
mit den Vertretern aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Verbänden und gesellschaftlichen<br />
Gruppen. Ziel ist, die Entwicklung<br />
der regenerativen Energien<br />
fortzuführen, sie zu sichern und auszubauen.<br />
A la longue soll durch nachhaltiges<br />
Wirtschaften auch die Chance auf<br />
zukünftige Arbeitsplätze steigen. Bürgermeister<br />
Bernd Vögerle folgt Gemeindebundvizepräsident<br />
Bgm. Anton Koczur<br />
in den Ausschüssen für nachhaltige Entwicklung<br />
sowohl im Kongress der<br />
Gemeinden und Regionen Europas<br />
(KGRE) wie auch im Ausschuss der<br />
Regionen (AdR).<br />
Bürgermeister Bernd Vögerle<br />
folgt Gemeindebundvizepräsident<br />
Bgm. Anton Koczur in den<br />
Ausschüssen für nachhaltige Entwicklung<br />
sowohl im Kongress<br />
der Gemeinden und Regionen<br />
Europas (KGRE) wie auch im Ausschuss<br />
der Regionen (AdR).<br />
KOMMUNAL 25
Europäische Union<br />
Gruppenfoto mit den Teilnehmern des EU-Gipfels von Kopenhagen.<br />
Die Vertretung der EU-Kommission in Wien informiert<br />
1. Mai 2004: Zehn neue<br />
Mitglieder für die EU<br />
Der Europäische Rat hat auf seiner Tagung am 12. und 13. Dezember 2002 in<br />
Kopenhagen die Beitrittsverhandlungen mit zehn Bewerberländern<br />
erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Aufnahme dieser Länder in<br />
die Union soll zum 1. Mai 2004<br />
erfolgen, also noch rechtzeitig,<br />
damit die neuen Mitglieder an den<br />
nächsten Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament teilnehmen können,<br />
die für Juni 2004 geplant<br />
sind. Voraussetzung für die Einhaltung<br />
des Zieldatums 1. Mai 2004<br />
ist allerdings, dass die jetzigen<br />
und künftigen Mitgliedstaaten den<br />
Beitrittsvertrag rechtzeitig ratifizieren<br />
und auch das Europäische<br />
Parlament dem Beitritt jedes einzelnen<br />
Bewerbers sowie dem Beitrittsvertrag<br />
zustimmt. Der Ratifizierung<br />
des Beitrittsvertrages<br />
durch die nationalen Parlamente<br />
26 KOMMUNAL<br />
«<br />
Die Kosten der Erweiterung<br />
sind im Vergleich zu den<br />
Kosten einer Nicht-Erweiterung<br />
verschwindend gering. Wir<br />
wissen, dass die Vorteile der<br />
Mitgliedschaft die zusätzlichen<br />
Verpflichtungen mehr als<br />
wettmachen. Aber wir müssen<br />
dieses Wissen auch unter<br />
die Leute bringen.<br />
EU-Kommissionspräsident Romano<br />
Prodi am 18. Dezember 2002 vor dem<br />
Europäischen Parlament<br />
«<br />
wird in voraussichtlich allen zehn<br />
Bewerberländern eine Volksabstimmung<br />
über die künftige EU-<br />
Mitgliedschaft vorausgehen.<br />
Den Abschluß der Beitrittsverhandlungen<br />
wertete der EU-Ratspräsident,<br />
der dänische Ministerpräsident<br />
Rasmussen, als einen<br />
„wahrhaft historischen Moment“.<br />
Mit der Einigung von Kopenhagen<br />
trete Europa in eine völlig neue<br />
Ära ein. In der Tat: Mit dem EU-<br />
Beitritt von zehn neuen Staaten -<br />
Estland, Lettland, Litauen, Malta,<br />
Polen, die Slowakei, Slowenien,<br />
die Tschechische Republik, Ungarn<br />
und Zypern - wird die Teilung<br />
Foto: Concil of the EU
Europas endgültig überwunden werden.<br />
Die um zehn Mitglieder erweiterte<br />
Union, so erklärten die in Kopenhagen<br />
versammelten Staats- und Regierungschefs,<br />
ist Ausdruck der „gemeinsamen<br />
Entschlossenheit der Völker Europas,<br />
sich in einer Union zusammenzufinden,<br />
die zur treibenden Kraft für Frieden,<br />
Demokratie, Stabilität und Wohlstand<br />
auf unserem Kontinent geworden ist.<br />
Als vollwertige Mitglieder einer auf Solidarität<br />
gründenden Union werden diese<br />
Staaten an der Ausgestaltung der weiteren<br />
Entwicklung des europäischen Projektes<br />
uneingeschränkt beteiligt sein.“<br />
Zypern:Warten auf<br />
Einigung<br />
Was das künftige Mitgliedsland Zypern<br />
anbelangt, das noch in einen griechisch-<br />
und einen türkischsprachigen<br />
Teil gespalten ist, wird der gemeinschaftliche<br />
Besitzstand (acquis communautaire)<br />
auf den Nordteil der Insel<br />
ausgesetzt bleiben bis zu einer umfassenden<br />
politischen Regelung auf der<br />
Grundlage der Vorschläge des<br />
UN-Generalsekretärs.<br />
Die Staats- und Regierungschefs haben<br />
in Kopenhagen die Hoffnung geäußert,<br />
dass die Führer der zyperngriechischen<br />
und der zyperntürkischen Gemeinschaft<br />
bis Ende Februar 2003 eine Einigung<br />
erzielen. Auf einer solchen<br />
Grundlage könnte der Rat dann die<br />
Anwendung des „acquis communautaire“<br />
auch auf den Nordteil der Insel<br />
beschliessen.<br />
Türkei: Verhandlungsbeginn<br />
2005?<br />
Die vollwertige und gleichberechtigte<br />
Teilnahme am europäischen Einigungsprozess<br />
ist auf dem EU-Gipfel von<br />
Kopenhagen weiteren Ländern in Aussicht<br />
gestellt worden. So gaben die<br />
Staats- und Regierungschefs Rumänien<br />
und Bulgarien einen detaillierten „Fahrplan“<br />
bis zu ihrem angepeilten Beitrittsdatum<br />
2007 mit auf den Weg. Dieser<br />
sieht klar definierte Ziele vor, mit deren<br />
Hilfe die Vorbereitungen auf die EU-<br />
Mitgliedschaft beschleunigt werden sollen.<br />
Auch mit der Türkei könnten die<br />
Beitrittsverhandlungen im Jahr 2005<br />
beginnen, sofern dieser Bewerber bis<br />
dahin die politischen Kriterien von<br />
Kopenhagen (die Verwirklichung „einer<br />
institutionellen Stabilität als Garantie<br />
für demokratische und rechtsstaatliche<br />
Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte<br />
sowie die Achtung und den<br />
Foto: European Commission Audiovisual Library<br />
Schutz von Minderheiten“)<br />
erfüllt. Wie schon<br />
für Rumänien und<br />
Bulgarien will die<br />
Union auch für<br />
die Türkei die<br />
„Heranführungshilfe“<br />
aufstocken.<br />
Der Europäische<br />
Rat von Kopenha-<br />
gen hat ferner den Anspruch der Länder<br />
des westlichen Balkans auf eine Mitgliedschaft<br />
in der EU bekräftigt. Von<br />
Seiten dieser Länder liegen bislang<br />
noch keine Anträge auf Aufnahme in<br />
die Union vor.<br />
Die Frage der<br />
EU-Außengrenzen<br />
Ob die Union über diese Länder hinaus<br />
eines Tages erweitert werden soll, lässt<br />
sich derzeit nicht absehen. So hält<br />
Kommissionspräsident Romano Prodi<br />
die Zeit reif für eine tiefgehende Diskussion<br />
darüber, wo die Außengrenzen<br />
Europäische Union<br />
Kommissionspräsident Romano Prodi mt dem dänischen Ratspräsidenten Anders Fogh<br />
Rasmussen in Kopenhagen.<br />
«<br />
Die Debatte über<br />
Europas Grenzen ist<br />
in Wirklichkeit eine<br />
Debatte über unsere<br />
Identität.<br />
Romano Prodi<br />
der Union letztlich<br />
verlaufen sollen.<br />
Dies, so Prodi, „ist<br />
jedoch etwas, was<br />
wir Europäer selbst<br />
ohne Einmischung<br />
«<br />
von außen entscheiden<br />
sollten.“ Und<br />
noch etwas gibt der<br />
Kommissionspräsident<br />
zu bedenken:<br />
„Die Debatte über Europas Grenzen ist<br />
in Wirklichkeit eine Debatte über<br />
unsere Identität.“<br />
Eine Information der Vertretung der<br />
Europäischen Kommission in Österreich<br />
KOMMUNAL 27
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Althaussanierung als Kernfaktor der Klimastrategie<br />
Klimaschutzfaktor<br />
Althaussanierung<br />
Noch immer wird für die Beheizung der Gebäude und für die Bereitung von<br />
Warmwasser die meiste Energie aufgewendet, nämlich fast 40 Prozent des<br />
gesamten Energieverbrauchs in Österreich.<br />
Etwa 20 Prozent der heimischen CO 2 -<br />
Emissionen werden durch die Raumheizung<br />
verursacht (ohne Stromheizungen!).<br />
Sowohl im Alt- als auch im Neubau<br />
bestehen enorm hohe Energie-<br />
Einsparungspotenziale. Während ein<br />
Wohnhaus aus den 60er Jahren einen<br />
Heizenergiebedarf von etwa 150<br />
kWh/m 2 im Jahr aufweist, finden neue<br />
Gebäude sogar mit nur 35 kWh/m 2<br />
das Auslangen. Passivhäuser benötigen<br />
sogar weniger als 15 kWh/m 2 im Jahr.<br />
Aber auch ältere Gebäude können<br />
durch thermische Sanierungen wesentlich<br />
in ihrer Energieeffizienz verbessert<br />
werden. 50 Prozent Energieeinsparung<br />
stellen dabei meist eine relativ leicht<br />
realisierbare Größe dar. Wichtig ist es<br />
daher, den Energieverbrauch von bestehenden<br />
Gebäuden zu reduzieren oder<br />
neue Häuser gleich als Niedrigenergiehäuser<br />
zu errichten. Energie, die<br />
nicht verbraucht wird, kostet nichts<br />
und ist daher die umweltfreundlichste<br />
Form der „Heizung“.<br />
Es gibt beim Bauen und Wohnen eine<br />
Reihe von möglichen Maßnahmen:<br />
◆ Wärmedämmung: Gut gedämmte<br />
Dächer können 7 bis 13 Liter Heizöl<br />
pro m2 Dachfläche und Winter einsparen.<br />
Für die oberste Geschoßdecke sollten<br />
mindestens 25 bis 30 cm, für die<br />
Außenwand mindestens 10 cm Dämmstoff<br />
verwendet werden. Gute Verglasungen<br />
mit einem maximalen k-Wert<br />
von 1,1 bieten weiteres Sparpotential.<br />
◆ Umstieg auf erneuerbare Energieträger<br />
beim Heizen: Moderne Holz- oder<br />
Biomasse-Heizungen bieten Komfort,<br />
helfen Geld sparen und schädigen im<br />
Gegensatz zu Kohle-, Öl- oder Gasheizungen<br />
das Klima nicht.<br />
◆ Nutzung von Sonnenkollektoren für<br />
Warmwasser und Heizung<br />
28 KOMMUNAL<br />
Förderungen für<br />
thermische<br />
Gebäudesanierung<br />
Für private Dienstleistungsgebäude<br />
(Betriebe) gibt es ein speziellesUmweltförderungsprogramm<br />
des BMLFUW, das thermische<br />
Gebäudesanierungen mit<br />
bis zu 30 % der Investitionskosten<br />
unterstützt. Zielgruppen<br />
sind insbesondere Beherbergungsbetriebe,<br />
private Heime,<br />
Schulen, Horte und Bürogebäude.<br />
Gefördert werden Wärmeschutzmaßnahmen,<br />
die zu einer Energiekennzahl<br />
des Gebäudes von<br />
weniger als 70 kWh/m und<br />
Jahr führen. Informationsblatt<br />
und technisches Datenblatt zu<br />
dieser Förderaktion bietet die<br />
Homepage der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria AG (www.kommunalkredit.at)<br />
.<br />
Zur Verbesserung der Energieeinsparung<br />
bei Dienstleistungsgebäuden<br />
wurde vom Umweltministerium<br />
ein Aktionsprogramm<br />
zur Forcierung von Contractinglösungen<br />
in Auftrag<br />
gegeben. Die Energieverwertungsagentur<br />
(EVA) wird ein<br />
Beraternetzwerk aufbauen, das<br />
sowohl technische als auch<br />
finanzielle Aspekte der thermischen<br />
Gebäudesanierung<br />
abdecken soll. Diese Berater stehen<br />
auch Gemeinden zur Verfügung,<br />
die entsprechende Sanierungsmaßnahmen<br />
setzen wollen.<br />
◆ Einsatz von Energiesparlampen und<br />
effizienten Elektrogeräten<br />
Althaussanierung Kernpunkt<br />
der Klimastrategie<br />
Die Verbesserung der energetischen<br />
Qualität von Gebäuden bildet daher<br />
einen wesentlichen Maßnahmenschwerpunkt<br />
der Österreichischen Klimastrategie.<br />
So sollen durch verstärkte<br />
thermisch-energetische Sanierungen bis<br />
2010 etwa 1,6 bis 1,9 Mio t CO2 eingespart<br />
werden. Etwa 2 Millionen Tonnen<br />
CO2 könnten durch den verstärkten<br />
Einsatz von erneuerbaren Energieträgern<br />
in Einzelheizungen und Fernwärmesystemen<br />
(Biomasse, thermische<br />
Solaranlagen, Wärmepumpen) vermieden<br />
werden.<br />
Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen,<br />
erfordern kurzfristig zwar oft<br />
höhere Investitionen, mittel- und langfristig<br />
werden sie aber zu echten Sparfaktoren.<br />
Ein gründliches Durchdenken<br />
dieser Maßnahmen lohnt sich auf jeden<br />
Fall. Noch dazu, wenn viele Investitionen<br />
von Bund oder Land gefördert werden.<br />
Eine Übersicht über die Förderungsmaßnahmen<br />
der einzelnen Bundesländer<br />
für Neubauten und für die Sanierung<br />
von Althäusern bietet die Energieverwertungsagentur<br />
unter<br />
www.eva.ac.at/service/wbf.htm.<br />
Energiesparfinanzierung<br />
durch Contracting<br />
Eine weitere Möglichkeit, vorhandene<br />
Energieeinsparpotenziale besser auszuschöpfen,<br />
ist die Drittfinanzierung<br />
(Contracting). Wenn die jährlichen<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
Energiekosten eine Größenordnung<br />
von 20.000 Euro überschreiten und<br />
wenig Investitionskapital zur Verfügung<br />
steht - etwa bei der öffentlichen<br />
Hand - können über Drittfinanzierung<br />
Energiekosten, Schadstoffausstoß und<br />
Ressourcenverbrauch gesenkt werden.<br />
Contracting mobilisert privates Kapital,<br />
der Contractor bietet dem Kunden<br />
neben der Technik bzw. dem technischen<br />
Know-How die (Vor-)Finanzierung<br />
an und übernimmt ganz oder<br />
teilweise das Investitionsrisiko. Untersuchungen<br />
zeigen, daß Energieeinsparungen<br />
von 20 Prozent und mehr,<br />
wie sie für erfolgreiche Contracting-<br />
Holz verbindet wie kein anderer Baustoff<br />
die beiden Komponenten Ökologie<br />
und Technik.<br />
◆ Baustoff mit enormen<br />
Eigenschaften<br />
Holz hat ein extrem günstiges Verhältnis<br />
von Gewicht und Tragfähigkeit. Bei<br />
geringem Eigengewicht erreicht Holz<br />
ausgezeichnete Werte was die Druck-,<br />
Biege und Zugfestigkeit betrifft.<br />
Man benötigt zum Bauen mit Holz aufgrund<br />
seines geringen Gewichts weniger<br />
Fundament, als zum Beispiel mit<br />
Beton. Darüber hinaus sind Wandkonstruktionen<br />
aus Holz im Vergleich zu<br />
massiven Konstruktionen um die Hälfte<br />
dünner und trotzdem genauso stabil.<br />
Diese Tatsache ermöglicht es, dass man<br />
beim Holzbau bei gleichen Gebäudegrundrissen<br />
einiges an Nutzfläche dazugewinnt.<br />
Da Holz so sensationell leicht ist, eignet<br />
es sich ganz besonders für die Vorfertigung<br />
von Bauelementen. Das hat<br />
den großen Vorteil, dass diese schnell<br />
und einfach in Serie produziert werden<br />
können und somit der Ablauf auf der<br />
Baustelle um einiges beschleunigt<br />
wird.<br />
Holz unterliegt kaum mehr konstruktiven<br />
Beschränkungen. Seine Leichtigkeit<br />
ist wie geschaffen für Tragwerke<br />
mit sehr großen Spannweiten.<br />
Der Leistungsfähigkeit des Baustoffs<br />
Holz sind nach oben hin keine Grenzen<br />
gesetzt. Bereits jetzt zählen 3- und 4geschossige<br />
moderne Wohnbauten aus<br />
Holz in Österreich zum Stand der Bautechnik.<br />
Bedenkt man aber, dass die<br />
höchsten Bäume der Erde über 100<br />
Meter Höhe erreichen, dann darf man<br />
Holz in Zukunft ruhig noch mehr<br />
zutrauen.<br />
Projekte benötigt werden, in den meisten<br />
Fällen durch Sofortmaßnahmen<br />
bzw. durch sich kurzfristig refinanzierende<br />
Investitionen erzielt werden<br />
können.<br />
Klimaschutz schafft<br />
Arbeitsplätze<br />
Energietechniken, die zur Verringerung<br />
des CO 2 -Ausstoßes beitragen, beleben<br />
nicht nur die Umwelt, sondern auch<br />
den Arbeitsmarkt. Eine im Auftrag von<br />
Umwelt- und Wirtschaftsressort vom<br />
Wirtschafts-forschungsinstitut (WIFO)<br />
Holz - die nachhaltige Hightech-Anwendung<br />
Verbindet Ökologie und Technik<br />
◆ Holzbau und CO 2<br />
Holz kann Kohlenstoff binden und über<br />
längere Zeiträume speichern. Daher<br />
sind Wälder bedeutende Kohlenstoffspeicher<br />
und tragen wesentlich zur<br />
Kohlenstoffsenke bei.<br />
Ob Bauen oder Sanieren: Holz ist genial.<br />
◆ Holz der nachwachsende Rohstoff<br />
Als nachwachsender Rohstoff ist Holz in<br />
Österreich reichlich vorhanden<br />
Um den Waldbestand zu erhalten, wird<br />
bei der Bewirtschaftung des Waldes in<br />
Österreich streng darauf geachtet, dass<br />
niemals Substanz vernichtet wird. Zwei<br />
Drittel der Wälder Österreichs, in denen<br />
rund 80 verschiedene Baumarten wachsen,<br />
befinden sich in einem naturnahen<br />
Zustand. Nur 2/3 (19 Mio. m ) des<br />
Zuwachses werden geerntet. Das heißt<br />
ein Drittel verbleibt im Wald und vergrößert<br />
den Holzvorrat. Holz steht<br />
daher uns und auch kommenden Generationen<br />
nachhaltig zur Verfügung.<br />
◆ Holz ideal für die Altbausanierung<br />
Die Altbausanierung erspart Grundstücksanschaffung<br />
bzw. Grundstücksaufschließung<br />
und bietet kostengünstige<br />
Realisierungen neuer Wohnvorstellungen.<br />
Altbausanierung versprechen<br />
Verbesserungen des Wärme und<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
durchgeführte Studie („Energieszenarien<br />
bis 2020“) unterstreicht die positiven<br />
wirtschaftlichen Aspekte der Klimastrategie.<br />
Neben einer zusätzlichen<br />
Beschäftigung von ca. 20.000 bis<br />
25.000 Personen in den Jahren 2005<br />
bis 2010 wird es durch die hohe heimische<br />
Wertschöpfung der meisten<br />
Maßnahmen sogar zu leichten Wachstumsimpulsen<br />
und zusätzlichen<br />
Steuereinnahmen kommen. Allein<br />
11.000 neue Arbeitsplätze entstehen<br />
alleine durch eine Steigerung der thermischen<br />
Sanierungsrate von derzeit<br />
jährlich 0,5 Prozent des Gebäudebestands<br />
auf künftig 2 Prozent.<br />
Schallschutz. Heizkosten können reduziert<br />
werden. Der Wohnwert sowie der<br />
Wert des Objektes steigen. Viele Argumente<br />
sprechen dabei für die Verwendung<br />
von Holz:<br />
◆ Die Holzkonstruktionen können<br />
kostensparend vorgefertigt werden. Die<br />
Trockenbauweise ermöglicht einen<br />
Umbau auch in den Wintermonaten<br />
und sichert so Arbeitsplätze. Kurze Bauzeiten<br />
sind garantiert. Holz ist rasant -<br />
kurze Bauzeit, schneller Bezug und<br />
keine Baufeuchte.<br />
◆ Holz besitzt sehr gute Dämmeigenschaften.<br />
Der Wärmedämmwert einer<br />
10 cm dünnen Massivholzwand entspricht<br />
dem einer 160 cm dicken Betonwand.<br />
Selbst bei relativ geringer Raumtemperatur<br />
empfindet man eine Holzoberfläche<br />
als warm.<br />
◆ Bauen mit Holz ist ein wesentlicher<br />
Beitrag zum Klimaschutz, es werden<br />
Kohlenstoffe dauerhaft gebunden. Holzprodukte<br />
sind Plus-Energie-Produkte.<br />
Sie erhalten mehr gespeicherte (Sonnen)-Energie,<br />
als zu Ihrer Herstellung<br />
und Entsorgung nötig ist.<br />
◆ Holz nimmt Wasser auf und ist<br />
atmungsaktiv, sorgt das ganze Jahr über<br />
für angenehmes Raumklima. Holz ist<br />
elektostatisch neutral und nicht leitend.<br />
◆ Die höchsten Brandschutznormen<br />
sind im Holzbau erfüllbar. Das gut berechenbare<br />
Brandverhalten ermöglicht bei<br />
fachgerechten Einsatz Holz auch für<br />
größere Bauvorhaben.<br />
◆ Holz ist stabil, es ist fest und elastisch<br />
zugleich und trotz seines geringen<br />
Eigengewichts hoch belastbar. Bezogen<br />
auf sein Eigengewicht trägt Holz 14-mal<br />
soviel wie Stahl, seine Druckfestigkeit<br />
entspricht der des Stahlbetons.<br />
Holz ist eben genial. Mehr dazu unter<br />
www.proholz.at<br />
KOMMUNAL 29
Das Angebot des AZV<br />
wurde im vergangenen Jahr<br />
von vielen Vorarlberger<br />
Betrieben in Anspruch<br />
genommen.<br />
Die starke Jause für Berufstätige<br />
Top im Job<br />
Weg vom kalorienreichen Konzentrationskiller, hin zum nährstoffreichen Snack:<br />
Gesunde Ernährung am Arbeitsplatz steigert die Leistungsfähigkeit.<br />
Bereits die Hälfte der Vorarlberger Bevölkerung<br />
ist übergewichtig (Quelle:<br />
Gesundheitsbericht Vorarlberg, 2001),<br />
wodurch ernährungsrelevante Folgeerkrankungen<br />
wie Diabetes mellitus<br />
(„Zuckerkrankheit“), Bluthochdruck oder<br />
Herzinfarkt auch im „Ländle“ immer häu-<br />
»<br />
figer auftreten. Eine Verbesserung der<br />
Ernährungsgewohnheiten gilt als wesentlicher<br />
Pfeiler der Gesundheitsvorsorge.<br />
Allerdings stehen die BetriebsärztInnen<br />
bei der Umsetzung von Verbesserungen<br />
in den Betrieben oft vor großen Hürden:<br />
Einerseits ist es die Gewohnheit, die MitarbeiterInnen<br />
nicht auf ihre Leberkässemmel<br />
verzichten lässt, andererseits verhindern<br />
fehlende Angebotsalternativen oder<br />
Schwierigkeiten bei der Realisierung die<br />
notwendige Umstellung im Speisenangebot.<br />
Das Arbeitsmedizinische Zentrum Vorarlberg<br />
(AZV) des Arbeitskreises für Vorsorge-<br />
und Sozialmedizin (aks) nahm<br />
dies zum Anlass, mit dem von Fonds<br />
Gesundes Österreich und Fonds Gesundes<br />
Vorarlberg geförderten Projekt „Top<br />
im Job“ Vorarlberger Betriebe im Zeitraum<br />
September 2001 bis September<br />
2002 zu motivieren, die Ernährung am<br />
Arbeitsplatz bewusst zu überdenken und<br />
30 KOMMUNAL<br />
Schon eine regelmäßige<br />
bewusste Jause bringt<br />
uns gesünderen<br />
Essgewohnheiten<br />
einen großen<br />
Schritt näher.<br />
Mag. Angelika Stöckler<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
nach gesundheitlichen Gesichtspunkten<br />
umzugestalten.<br />
Die gesunde Zwischenmahlzeit. Rigorose<br />
Eingriffe in das Essverhalten sind<br />
in der Regel von kurzer Dauer. „Deshalb<br />
durchleuchteten wir zuerst die alltäglichen<br />
Essgewohnheiten am Arbeitsplatz,<br />
um danach einen Weg<br />
in kleinen Schritten zu gehen.<br />
Denn schon eine regelmäßige<br />
bewusste Jause bringt uns<br />
gesünderen Essgewohnheiten<br />
einen großen Schritt näher“,<br />
sagen die beiden Projektleiterinnen,<br />
die Arbeitsmedizinerin<br />
«<br />
Dr. Christine Klien und die<br />
Ernährungswissenschafterin<br />
Mag. Angelika Stöckler.<br />
Zunächst führten die<br />
ErnährungsberaterInnen des<br />
aks in 30 Betrieben eine Beratung<br />
zu gesunder Ernährung<br />
am Arbeitsplatz durch. Anhand eines<br />
einheitlichen Fragebogens wurde außerdem<br />
der Ist-Zustand des Verpflegungsangebotes<br />
erhoben, der je nach Betrieb<br />
sehr unterschiedlich war: Genannt wurden<br />
vor allem Leberkäse-, Wurst- und<br />
Käse-Semmel ohne Gemüseergänzung,<br />
viel Automatenverpflegung und Süßigkeiten,<br />
teilweise wurden auch Salat und<br />
Obst angeboten.<br />
Als wertvolle Pausenalternative sieht Dr.<br />
Klien die „Top im Job-Jause“. Sie besteht<br />
aus einem Kornbrötchen mit Topfenaufstrich,<br />
magerem Schinken, Geflügelwurst<br />
oder Käse und Salat, Tomate,<br />
Gurke oder Radieschen. Die „Top im<br />
Job-Jause“ hat im Vergleich zur Leberkässemmel<br />
mit zirka 450 Kalorien beziehungsweise<br />
zum Topfentascherl mit<br />
über 500 Kalorien nur um die 200 Kalorien,<br />
aber auch einen höheren Vitaminund<br />
Mineralstoffgehalt als herkömmliche<br />
Jausen.<br />
Spezifisch optimieren. Die aks-<br />
ErnährungsberaterInnen versuchten, je<br />
nach vorhandenen Möglichkeiten im<br />
jeweiligen Betrieb, das Jausenangebot<br />
zu verbessern, zum Beispiel durch entsprechende<br />
Beratung des Jausenherstellers:<br />
Wo Nahversorger wie Bäcker, Spar,<br />
Adeg oder Interspar die Jausenlieferanten<br />
waren, wurden diese motiviert, die<br />
„Top im Job-Jause“ zu liefern. Bei Selbstversorgung<br />
wurden die MitarbeiterInnen<br />
durch Vorträge zu gesunder Pausenverpflegung<br />
motiviert.<br />
„Das Angebot des AZV wurde im vergangenen<br />
Jahr von vielen Vorarlberger<br />
Betrieben in Anspruch genommen. Sehr<br />
erfreulich ist, dass neben lokalen Jausenanbietern<br />
mittlerweile große Supermarktketten<br />
die ‚Top im Job-Jause’ in<br />
einigen Filialen anbieten“, berichtet<br />
Mag. Stöckler, die für die Zusammenstellung<br />
der schmackhaften Zwischenmahlzeit<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
„Schließlich ist diese Jause nicht nur in<br />
gesundheitlicher Hinsicht, sondern auch<br />
geschmacklich und preislich mit 1,10<br />
Euro eine echte Alternative.“<br />
Information<br />
Über die Aktion „Top im Job“ beziehungsweise<br />
die „Top im Job-Jause“<br />
erhalten Sie beim AZV: Bettina<br />
Kostka, Tel. : 05574/64570-1031,<br />
E-Mail: azv@aks.or.at, ww.aks.or.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Internationales Interkommunales Zentrum (IIZ): Europäische Premiere<br />
Kooperation über die Grenzen hinweg<br />
„Die EU-Erweiterung ist das<br />
größte Friedensprojekt des<br />
Kontinents. Die Rolle der<br />
Gemeinden bei diesem Projekt<br />
als bürgernähste Institution<br />
des Staates ist es, dieses<br />
Projekt allen Bürgern nahe zu<br />
bringen. Kooperationen über<br />
die Grenzen hinaus erweite-<br />
Sepp Wallenberger (ÖAR<br />
Regionalberatung), Dr. Illan<br />
Knapp (ÖkoPlus), Präsident<br />
Bgm. Anton Koczur und Ricky<br />
Heimpel (Projektmanagement<br />
IIZ) bei der Vorstellung des IIZ.<br />
Der Tätigkeitsbereich des<br />
„IIZ Groß Siegharts“<br />
erstreckt sich bevorzugt auf<br />
die Gemeinden des nö. und<br />
tschechischen Grenzraumes.<br />
Altstoffsammlung: Neuübernahme<br />
Servus Abfall in Graz<br />
Mit 1. Jänner 2003 wurde<br />
die Sammlung von Altpapier,<br />
Altglas, Altholz sowie<br />
Kunststoffverpackungen und<br />
Bioabfall und deren Verwertung<br />
in der „Kulturhauptstadt<br />
Europas 2003“, in<br />
Graz, von der „Servus<br />
Abfall“, Österreichs größtem<br />
Öffentlich-Privaten Unternehmen,<br />
übernommen.<br />
„Für die Grazerinnen und<br />
Grazer änderte sich durch<br />
die Übernahme der sogenannten<br />
„getrennten Sammlung“<br />
vorderhand nichts, vor<br />
allem die Entsorgungskosten<br />
sind gleich geblieben“,<br />
ren überdies die kommunalen<br />
Aktionsräume.“ Mit diesen<br />
Worten stellte Groß Siegharts<br />
Bgm. Anton Koczur, Vizepräsident<br />
des Öst. Gemeindebundes,<br />
Mitte Jänner im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz das<br />
„Internationale Interkommunale<br />
Zentrum“ Groß Siegharts<br />
vor. Die einzelnenGeschäftsfelder<br />
des IIZ<br />
sind „Akademie<br />
und Wissenstransfer“,„Grenzlandge-<br />
erklärte Dipl. Ing. Walter<br />
Sattler, kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der Servus<br />
Abfall.<br />
Ganz beachtlich sind die<br />
jährlichen Altstoff-Sammelmengen<br />
in Graz: Rund<br />
26.000 Tonnen Altpapier,<br />
über 8000 Tonnen Altglas,<br />
ca. 17.400 Tonnen Bioabfall,<br />
die zusammen mit dem<br />
Grünschnitt eine Behandlungs-<br />
und verwertungsmenge<br />
von rund 26.000<br />
Tonnen ergeben, knapp<br />
7000 Tonnen Altholz und<br />
etwas mehr als 4000 Tonnen<br />
Kunststoff-Verpackungen.<br />
spräche“, Interkommunale<br />
Angebote“, „Strategische Projekte“<br />
und ein „Grenzland<br />
Wissenspeicher“. In Zusammenarbeit<br />
mit den tschechischen<br />
Partnern des Projekts<br />
wird überdies ein „Kompetenzzentrum“<br />
entstehen, dass den<br />
gesamten EU-Erweiterungsraum<br />
anspricht.<br />
Infos zum IIZ: Ricky Heimpel,<br />
Schlossplatz 2, 3812 Groß<br />
Siegharts, Tel: 02847/84198,<br />
Fax: DW 12,<br />
E-Mail: iiz@siegharts.at;<br />
Internet:www.iiz.siegharts.at<br />
KOMMUNALMESSE<br />
Positive Bilanz<br />
Eine überaus positive Bilanz<br />
über die erste „Public Services/KOMMUNALMESSE“<br />
legte die Reed Exhibitions<br />
Österreich.<br />
So zog allein diese erste interregionale<br />
Fachmesse unter<br />
der Reed-Flagge in Wien<br />
gemeinsam mit der Umwelttechnikmesse<br />
„Pollutec“ 9.400<br />
Besucher an. Davon kamen<br />
rund ein Drittel aus Ungarn,<br />
Tschechien, Slowenien, Kroatien<br />
und der Slowakei. 300<br />
Aussteller - ebenfalls mit<br />
hohem internationalen Anteil<br />
- präsentierten sich diesem<br />
hochkarätigen Fachpublikum.<br />
Foto: B. Teupen<br />
Teupen Euro B 25 T: Neue Maßstäbe<br />
in Sachen Hubbühnen.<br />
<strong>Kommunal</strong>maschinen<br />
Ein Grenzgänger<br />
wächst hinaus<br />
Der Hubarbeitsbühnenmarkt<br />
wächst stetig durch immer neue<br />
Einsatzgebiete. Ein Klassiker<br />
sind dabei Arbeitsbühnen aufgebaut<br />
auf Standard-Kleintransportern<br />
bis 3,5 Tonnen und<br />
einer Reichweite von ca. 20<br />
Metern. Diese Grenze hat das<br />
neue Gerät aus dem Hause Teupern<br />
überschritten: Mit satten<br />
25 Metern Arbeitshöhe.<br />
Die zahlreichen Extras erlauben<br />
überdies das Fahren am Sonntag<br />
und gestatten niedrige Versicherungsprämien.<br />
Um diese<br />
Vorteile weitergeben zu können,<br />
waren fünf neue Patente nötig.<br />
Infos bei: Teupen, Tel: 0049/<br />
2562/8161-0 oder E-Mail:<br />
mail@teupen.info
Wirtschafts-Info<br />
Quadriga Informatik auf der IT-Fachmesse „Exponet Wien 2003“<br />
Verwaltung von PCs<br />
Je mehr PCs in den kommunalen Behörden zum Einsatz kommen, desto notwendiger ist<br />
eine systematische Verwaltung dieser PCs und sonstiger IT-Ressourcen.<br />
In den letzten Jahren ist der PC als<br />
Arbeitsmittel in den kommunalen Verwaltungen<br />
immer wichtiger geworden.<br />
In allen Ämtern stehen auf den Schreibtischen<br />
PCs, die für immer weitgehendere<br />
Aufgaben eingesetzt werden - ein Trend,<br />
den die zunehmende Nutzung des Internet<br />
im Rahmen des Bürgerservice und<br />
innerhalb der Verwaltungen noch verstärkt.<br />
Auch Schulen werden mit immer<br />
mehr PCs ausgestattet, um die Schüler<br />
an die moderne Informationstechnologie<br />
und das Internet heranzuführen. Irgendwie<br />
sind diese PCs sowie die zugehörigen<br />
Drucker, Bildschirme und andere IT-<br />
Ressourcen zu verwalten. Zu berücksichtigen<br />
ist dabei, dass die IT-Ausstattung<br />
einem ständigen Wandel unterliegt:<br />
Technische Neuerungen zwingen zu<br />
Neuanschaffungen oder Erweiterungen,<br />
interne Veränderungen zu häufigeren<br />
Umstellungen, neue Software ist zu<br />
installieren, Störungen und Anwenderprobleme<br />
sind an der Tagesordnung. Da<br />
fällt es schwer, den Überblick zu behalten.<br />
In Zeiten knapper Budgets ist ein<br />
solcher Überblick auch aus Kostengesichtspunkten<br />
wichtig, denn nur er<br />
erlaubt eine fundierte Entscheidung, ob<br />
Neuanschaffungen nötig sind oder ob<br />
sich das gewünschte Ziel nicht auch mit<br />
einer besseren Nutzung vorhandener<br />
Ressourcen erreichen lässt.<br />
Bedienerfreundlich und<br />
flexibel<br />
Vieles spricht also für eine systematische<br />
Vorgehensweise bei der Verwaltung der<br />
IT-Ressourcen. Auf der IT-Fachmesse<br />
„Exponet Wien 2003“, die vom 11. bis<br />
13.2.2003 im „Austria Center Vienna“<br />
stattfindet, stellt die Firma Quadriga<br />
Informatik mit „Quadriga-IT“ ein Softwareprodukt<br />
für diese Aufgabenstellung<br />
vor. Diese bedienerfreundliche und flexible<br />
Standardlösung verwaltet Hardund<br />
Software-Komponenten, Anwender,<br />
Lieferanten, Räume, Lizenzen und Verträge,<br />
sorgt für den nötigen Überblick<br />
und unterstützt mit dem integrierten<br />
HelpDesk die Mitarbeiter der EDV bei<br />
32 KOMMUNAL<br />
IT-Ressourcen in übersichtlicher Darstellung<br />
Ein Palm-Computer zum Scannen der<br />
Inventaretiketten<br />
der Lösung von Anwenderproblemen.<br />
Durch frei definierbare Zusatzinformationen<br />
und Auswertungen lässt sich<br />
Quadriga-IT an ganz unterschiedliche<br />
Bedürfnisse anpassen und eignet sich<br />
auch zur Inventarverwaltung von Einrichtungsgegenständen<br />
sowie technischem<br />
Gerät aller Art.<br />
Inventarisierung mit<br />
Barcodes<br />
Mit einer besonderen Option „Quadriga-<br />
Barcodes“ kann der Anwender Inventaretiketten<br />
für die IT-Komponenten selbst<br />
gestalten und drucken, wobei sich die<br />
Inventarnummer auf diesen Etiketten<br />
als Barcode verschlüsseln lässt. Nach<br />
dem Anbringen der Etiketten an den<br />
Gegenständen sind Bestandskontrollen<br />
sehr komfortabel und zeitsparend mit<br />
einem Barcode-Scanner möglich.<br />
Informationen:<br />
Quadriga Informatik GmbH<br />
Frankfurter Str. 61<br />
D-63067 Offenbach<br />
Tel.: 0049/69/850030-0, Fax:<br />
0049/69/850030-99<br />
E-Mail: info@quadriga.de<br />
www.quadriga.de<br />
Exponet Wien 2003, 11.-13.2.2003<br />
Halle O2, Stand FO2/15<br />
www.exponet.at<br />
E.E.
Eine neue E-Government-Lösung bietet Hilfestellung<br />
Stellen Sie sich vor, Sie radeln am Neusiedler<br />
See entlang und bemerken beim<br />
ersten Zwischenstopp nach 53 Kilometern<br />
den Verlust Ihrer neu erworbenen<br />
Designersonnenbrille. Derartig verlustreichen<br />
Radtouren kann man ab dem<br />
1. 2. 2003 mit Gleichmut begegnen.<br />
Wo der Gegenstand abzuholen ist -<br />
sofern er gefunden wurde - ist künftig<br />
einfach zu eruieren. Auf www.fundamt.gv.at<br />
steigen für jeden „Loser“ die<br />
Chancen, das verlorene Stück wieder<br />
zu bekommen. Alles, was man für die<br />
erfolgreiche Suche braucht, ist ein<br />
Internetzugang über einen Standardbrowser.<br />
Wer www.fundamt.gv.at<br />
anklickt, kann sogleich seinen Verlust<br />
(oder seinen Fund) in eine entsprechende<br />
Maske eingeben, das System<br />
kann bei flächendeckender Nutzung im<br />
Bestand der Verlustgegenstände aller<br />
2.359 Gemeinden Österreichs nach<br />
dem Objekt forschen.<br />
Fundamt.gv.at. ist eine moderne E-<br />
Government-Lösung, die im Rahmen<br />
einer Kooperation der Unternehmen<br />
BIT´S (Bundesrechenzentrum IT-Solutions<br />
GmbH), VoeH Internetdienste<br />
GmbH & Co KG, einer Tochterfirma der<br />
„Wiener Zeitung“, und der rubicon<br />
informationstechnologie gmbh gefunden<br />
wurde. Zunächst einmal werden<br />
Finder, Verlustträger und Gegenstand<br />
detailliert erfasst. Damit man aber auch<br />
tatsächlich unter dem Begriff „Portemonnaie“<br />
seine Geldbörse wieder findet,<br />
wurden die Suchbegriffe mit Hilfe<br />
eines Schlagwortkatalogs genau definiert.<br />
Das intelligente System verwaltet<br />
und überwacht außerdem Fristen, bis<br />
hin zu einer Verwertung des Gegenstandes.<br />
Geplant ist eine Vernetzung<br />
mit www.onetwosold.at, was eine Weiterverwertung<br />
nicht abgeholter Funde<br />
möglich machen wird.<br />
Barcodes gegen<br />
Nimmerwiedersehen<br />
Jede Fundbehörde hat im Rahmen der<br />
neuen Applikation die Möglichkeit,<br />
Barcodes zu generieren. Mit Hilfe einer<br />
speziellen Etikettierung ist ein Gegenstand<br />
in Verbindung mit der jeweiligen<br />
Aktenzahl eindeutig identifizierbar. Der<br />
Vorteil: Im Rahmen von fundamt.gv.at<br />
wird ein Fund sofort erfasst und ist für<br />
den Verlustträger per Internet sofort<br />
beauskunftbar. Ein weiteres Feature<br />
dieses Systems, so Albert Kronberger,<br />
Projektleiter bei rubicon informationstechnologie:<br />
„Es besteht die Möglichkeit,<br />
einen verlorenen Gegenstand vormerken<br />
zu lassen. So etwa einen<br />
Schlüsselbund. Wird er gefunden,<br />
erfolgt ein automatisches Matching, der<br />
Wirtschafts-Info<br />
Das virtuelle Fundamt<br />
Unter www.fundamt.gv.at können ab dem 1. Februar 2003 verlorene Gegenstände -<br />
sofern sie gefunden wurden - rasch wiedergefunden werden.<br />
Lost and Found<br />
www.fundamt.gv.at<br />
Rund 41.000 Gegenstände landen jährlich auf dem Wiener Fundamt. Glück<br />
für den Verlustträger, denn hier können sie problemlos wieder abgeholt werden.<br />
„Die Spitzenreiter unter den abhanden gekommenen Objekten sind Geldbörsen,<br />
Schlüssel oder Feuerzeuge, aber auch 'herrenloseŒ Scooter tauchen<br />
immer wieder auf“, so Mag. Peter Kaser vom Referat für Pass-, Melde- und<br />
Fundwesen in Wien. Etwa 200.000 Anrufe von „Suchenden“ werden jährlich<br />
beantwortet. Über www.fundamt.gv.at werden verlorene Gegenstände nun auf<br />
viel unkompliziertere Art und Weise aufgespürt.<br />
Verlustträger wird per SMS, Handy,<br />
Telefon oder E-Mail vom Fund informiert.“<br />
Neben der Internetlösung soll<br />
zusätzlich ein zentraler Fund-Info-Service<br />
installiert werden. In diesem Call-<br />
Center können Verlustträger rund um<br />
die Uhr anrufen und Auskunft über<br />
gefundene Gegenstände erhalten.<br />
Einfacher - schneller<br />
Wer beim Verlust von silbernen Kugelschreibern<br />
und Ähnlichem nicht unbedingt<br />
in Tränen ausbricht, könnte angesichts<br />
des Verschwindens seines Handys<br />
oder der Kreditkarte doch nervös werden.<br />
Wurde der Behörde bisher der<br />
Fund eines Mobiltelefons gemeldet,<br />
erfolgte ein händischer Eintrag, die<br />
Registrierung des Sim-Codes, dann<br />
wurde der Teilnehmer in Zusammenarbeit<br />
mit dem Mobilfunkbetreiber eruiert<br />
und verständigt. Dazwischen verging<br />
viel Zeit. Künftig wird dieser<br />
Ablauf einfacher: Die erfassten Daten<br />
werden dem Mobilfunkbetreiber automatisch<br />
übermittelt und der Verlustträger<br />
kann unverzüglich vom Betreiber<br />
verständigt werden. Gute Chancen für<br />
verlorene Bankomat- und Kreditkarten<br />
Auch für Banken bringt das System<br />
Vorteile, die Fundabwicklung von Kredit-<br />
und Bankomatkarten kann erheblich<br />
vereinfacht werden. Ein weiteres<br />
Service, das auf dieser Basis angeboten<br />
werden könnte, ist ein Set, das Anhänger<br />
und Aufkleber mit Barcodes für<br />
Geldbörse, Mobiltelefon, Aktentasche,<br />
Koffer etc. enthält. Damit können<br />
Gegenstände markiert werden und<br />
anhand des nur dem Verlustträger<br />
bekannten Barcodes wieder eindeutig<br />
identifiziert werden.<br />
Informationen:<br />
Albert Kronberger<br />
Kooperationsleiter fundamt.gv.at<br />
Tel.: 01/ 516 33 35 - 3125<br />
E-Mail: info@fundamt.gv.at<br />
www.fundamt.gv.at<br />
KOMMUNAL 33<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Aluminiumkonstruktionen bei Architekten und Bauherrn beliebt<br />
Über den Werkstoff<br />
entscheidet Bauherr<br />
Welcher Werkstoff bei einem Objekt zum Einsatz kommt, entscheidet der Bauherr.<br />
Dies wird sowohl von den Bauherren (56 %) als auch von den Architekten (66 %) so<br />
gesehen. Aus Sicht von 31 % der Bauherren wird eine Entscheidung gemeinsam<br />
getroffen. Diese Meinung teilen 26 % der Architekten.<br />
Zu interessanten Ergebnissen<br />
kommen eine vom Aluminium-<br />
Fenster-Institut (AFI) in Auftrag<br />
gegebene Studie von<br />
IMAS-International sowie eine<br />
Diplomarbeit mit dem Titel<br />
„Wirtschaftlichkeit als Verkaufsargument<br />
in der Bauwirtschaft<br />
am Beispiel Alufenster<br />
und –fassaden“ und eine Bauherrenstudie,<br />
durchgeführt von<br />
Mag. (FH) Petra Bruna. Die<br />
befragten Zielgruppen waren<br />
jeweils ein repräsentativer<br />
Durchschnitt aus einer Gruppe<br />
von Bauherren (Bausumme ab<br />
18 Millionen Euro; 16 Monate<br />
nach bis 36 Monate vor Baugebinn)<br />
und aus der österreichischen<br />
Architektenschaft.Für Aluminiumkonstruktionen<br />
entscheiden sich 44 %<br />
der Bauherren und 58 % der Architekten<br />
aufgrund ihrer Langlebigkeit. Für<br />
Aluminium spricht bei beiden Gruppen<br />
auch die geringe Wartung und die<br />
gestalterischen Möglichkeiten.<br />
Aluminium ist<br />
wirtschaftlich<br />
Die Wirtschaftlichkeit des Werkstoffes<br />
Aluminium ist für den Bauherrn von<br />
wesentlicher Bedeutung.<br />
Er definiert den Begriff Wirtschaftlichkeit<br />
mit Liefertreue und –zeit, Betriebskosten,<br />
Funktionsfähigkeit und technischen<br />
Support. Bereiche, bei denen<br />
Aluminiumkonstruktionen der Marke<br />
ALU-FENSTER ® punkten.<br />
Diese Bereiche sind zwar für die Architekten<br />
auch wichtig, aber in einem<br />
wesentlich geringerem Ausmaß. Dafür<br />
34 KOMMUNAL<br />
haben bei den Architekten die Bereiche<br />
Entsorgungskosten und Erlöse aus der<br />
Wiederverwertung einen viel höheren<br />
Stellenwert als bei den Bauherren.<br />
Gemeinsam wichtig sind den beiden<br />
Gruppen die Material- und Verarbeitungsqualität,<br />
die Anschaffungskosten<br />
sowie die ästhetische und die ökologische<br />
Qualität.<br />
Aufgabe des Aluminium-<br />
Fenster-Instituts<br />
Imagearbeit für Aluminiumkonstruktionen<br />
der Marke ALU-FENSTER ® ist<br />
Hauptaufgabe des Aluminium-Fenster-<br />
Instituts, welches 1987 als sektionsübergreifende<br />
Kooperation von österreichischen<br />
Gewerbe-, Industrie- und Handelsunternehmen<br />
gegründet wurde. Dem<br />
Institut gehören Aluminium-Fenster-<br />
Fachbetriebe, die führenden Alumi-<br />
Wer entscheidet<br />
über den Einsatz<br />
von Werkstoffen?<br />
Mit<br />
dieser Frage<br />
setzte sich eine<br />
Studie im Auftrag<br />
des Aluminium-Fenster-<br />
Instituts auseinander. <br />
nium-Profil-Systemanbieter – Alcan<br />
Austria GmbH (System ALSEC), Alu<br />
König Stahl GmbH (System SCHÜCO),<br />
Hueck Aluminium GmbH (System<br />
HUECK), Hydro Danninger GmbH<br />
(System WICONA) und Ing. Josef Richter<br />
& Co. KG Alu-Profilsysteme (System<br />
HARTMANN) sowie Oberflächenveredelungsbetriebe,<br />
an.<br />
Informationen:<br />
AFI Aluminium-Fenster-Institut<br />
Johnstraße 4/8<br />
A-1150 Wien<br />
Tel.: 01/ 983 42 05<br />
Fax: 01/ 983 42 06<br />
E-Mail: office@afi.at<br />
Homepage:<br />
www.alufenster.at und www.afi.at<br />
E.E.
Jetzt ist der beste Zeitpunkt<br />
Finanzierungsoptimierung<br />
Die Zinssätze befinden sich nach wie<br />
vor auf relativ niedrigem Niveau. Auf<br />
Basis der derzeitigen EURO-Geldmarktzinssätze<br />
sind Darlehenskonditionen<br />
von ca. 2,9 % lukrierbar. Ein idealer<br />
Zeitpunkt die bestehenden Darlehen<br />
auf deren Verzinsung zu überprüfen<br />
und zu verbessern.<br />
Möglichkeiten nutzen<br />
Als vorwiegend in der Kredit- und<br />
Darlehensfinanzierung agierendes<br />
Beratungsunternehmen ist es unsere<br />
Aufgabe die Entwicklung der nationalen<br />
und internationalen Finanzmärkte<br />
ständig zu beobachten und die daraus<br />
resultierenden Finanzierungsvarianten<br />
und -möglichkeiten für unsere kommunalen<br />
Mandanten zu nutzen.<br />
Dies umfaßt die<br />
◆ Optimierung der bestehenden<br />
Darlehen sowie die<br />
◆ Finanzierung neuer Bauvorhaben<br />
mit besonderem Augenmerk darauf,<br />
dass ab Beginn eine optimale Finanzierung<br />
über die Gesamtlaufzeit gewährleistet<br />
ist.<br />
Speziell durch die Novellierung der<br />
Förderrichtlinien im Bereich der<br />
Abwasserwirtschaft, insbesondere die<br />
Umwandlung der Annuitäten- in Finanzierungszuschüsse,<br />
welche unabhängig<br />
von den tatsächlichen Finanzierungskosten<br />
gewährt werden sowie den<br />
Wegfall der Zuschussgrenzen (90%-<br />
Regel) liegt das Interesse einer kostengünstigen<br />
Darlehensfinanzierung nun<br />
ausschließlich bei den Gemeinden.<br />
„Voranalyse“<br />
Ob und in welcher Höhe in Ihrer<br />
Gemeinde bzw. Verband Optimierungspotenziale<br />
im Finanzierungsbereich<br />
vorhanden sind, kann in Form einer<br />
unverbindlichen „Voranalyse“ der<br />
Darlehensverträge festgestellt werden.<br />
Informationen:<br />
Mag. Gerhard Wagenhofer<br />
Unternehmens- und<br />
Finanzierungsberatung<br />
Rathausplatz 2<br />
5760 Saalfelden<br />
Tel.: 06582/ 744 81<br />
Fax: 06582/ 744 81-22<br />
E-Mail: g.wagenhofer@hwp.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Solarbeleuchtung im Vormarsch<br />
Licht durch<br />
Sonnenenergie<br />
Ausreichende Beleuchtung, auch im<br />
ländlichen Raum, soll in Zukunft kein<br />
Kopfzerbrechen mehr bereiten. Die<br />
Solarleuchte bietet die sinnvolle Lösung<br />
und soll unser Leben sicherer und komfortabler<br />
gestalten.<br />
Zum Beispiel als Beleuchtung für abgelegene<br />
Straßen, Ortseinfahrten, Kreuzungs-<br />
und Abzweigungsbereiche, oder<br />
für Rad- und Fußwege eignet sich die<br />
Solarleuchte hervorragend.<br />
Solarbeleuchtung in Voitsberg.<br />
Besondere Vorteile:<br />
◆ Eine Solarleuchte arbeitet automatisch<br />
und unabhängig vom öffentlichen<br />
Stromnetz.<br />
◆ Es müssen keine Versorgungs-leitungen<br />
zum Standort verlegt werden (=<br />
Kosteneinsparung!)<br />
◆ Bestehende Kreuzungs- oder Abzweigungsbereiche<br />
können nachträglich,<br />
ohne hohen Installationsaufwand<br />
beleuchtet werden.<br />
◆ Es lassen sich Beleuchtungs-aufgaben<br />
realisieren, die bei herkömmlicher<br />
Netzversorgung unrentabel, oder sogar<br />
unmöglich wären.<br />
◆ Es entstehen keine laufenden Kosten<br />
für den Betrieb oder Wartung.<br />
◆ Die Anwendung von Solarleuchten<br />
ist umweltfreundlich, weil die<br />
benötigte Energie direkt aus der Sonne<br />
gewonnen wird.<br />
Informationen:<br />
ecolights<br />
A-8740 Zeltweg<br />
Möbersdorf 50a<br />
Tel.: 0664/ 3148353<br />
Internet: www.ecolights.at<br />
KOMMUNAL 35<br />
E.E.
Sanierung<br />
Ein Konjunkturprogramm für österreichische Kommunen<br />
Thermische<br />
Modernisierung<br />
Die „Thermische Sanierung“ (Wärmedämmung mit/ohne Heizkesseltausch) von<br />
Gebäuden ist hoch rentabel. Die Rendite (vergleichbar mit der Verzinsung eines<br />
Sparbuches) liegt zwischen sieben und 14 Prozent. Und nebenbei kann dadurch die<br />
Konjunktur regional gesteuert werden. KOMMUNAL berichtet, wie.<br />
◆ Mag. Franz Roland Jany<br />
„Konjunkturprogramme sind machbar.<br />
Arbeitsplätze können geschaffen werden,<br />
Haushaltsbudgets vergrößert,<br />
◆ Mag. Franz Roland Jany ist<br />
Geschäftsführer der Gemeinschaft<br />
Dämmstoff Industrie<br />
36 KOMMUNAL<br />
Wohnkomfort verbessert und Klimaschutz<br />
aktiv gestaltet werden - wenn<br />
man weiß wie’s geht“, ist Franz Roland<br />
Jany, Geschäftsführer der Gemeinschaft<br />
Dämmstoff Industrie überzeugt. „Prämierte<br />
Beispiele in vielen Österreichischen<br />
Gemeinden und namhafte Studien<br />
beweisen unsere These: Konjunktur<br />
kann regional gesteuert werden.“<br />
Thermische Modernisierung<br />
schafft Jobs<br />
Das WIFO (Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut)<br />
zeigt in einer<br />
Studie, dass durch die verbesserte Wärmedämmung<br />
von Wohngebäuden rund<br />
11.000 Jobs geschaffen werden kön-<br />
nen.Voraussetzung dafür<br />
ist allerdings,<br />
dass die thermischeModernisierungsrate<br />
erhöht wird.<br />
„Die thermischeModernisierung<br />
eines<br />
durchschnittlichenÖsterreichschenEinfamilienhauses<br />
bringt<br />
Das WIFO (Österreichisches<br />
Wirtschaftsforschungsinstitut)<br />
zeigt in einer Studie,<br />
dass durch die verbesserte<br />
Wärmedämmung von<br />
Wohngebäuden rund 11.000<br />
Jobs geschaffen werden<br />
können.<br />
Prämierte<br />
Beispiele in vielen<br />
Österreichischen<br />
Gemeinden und<br />
namhafte Studien<br />
beweisen unsere<br />
These: Konjunktur<br />
kann regional<br />
gesteuert werden.<br />
dem Besitzer durch die Einsparung der<br />
Heizkosten eine Rendite (=Verzinsung,<br />
wie beim Sparbuch) von rund 12,5 Pro-
(c) 2000 G. Haber, M. Getzner<br />
Die thermische Modernisierung<br />
eines durchschnittlichen<br />
Österreichschen Einfamilienhauses<br />
bringt dem Besitzer<br />
durch die Einsparung der Heizkosten<br />
eine Rendite (=Verzinsung<br />
wie beim Sparbuch) von<br />
rund 12,5 Prozent.<br />
Sanierung<br />
zent!“, zitiert Franz Roland Jany aus<br />
der Studie der Uni Klagenfurt. „Die<br />
nötigen Maßnahmen: Verbesserte Dämmung<br />
der Außenwände und der obersten<br />
Geschoßdecke auf U-Werte von 0,2<br />
und 0,15.“ Die Berechnungen der Uni<br />
Klagenfurt zeigen weiter: Die Kosten<br />
der Dämmung betragen durchschnittlich<br />
rund 13.500 Euro. Dadurch sinken<br />
die Heizkosten von rund 2.000 auf<br />
rund 500 Euro pro Jahr, das sind<br />
monatlich rund 40 Euro. „Darüber hinaus<br />
gibt es in allen Bundesländern Förderungen<br />
für thermische Sanierungen –<br />
das ist für die Gemeinden so zu sagen<br />
«<br />
Bei optimaler Förderung<br />
der thermischen Sanierung<br />
(analog der nö. Förderung der<br />
Wärmedämmung und der<br />
Tiroler Förderung für den<br />
Heizkesseltausch) ist die<br />
Rendite um rund zwei bis<br />
vier Prozent höher.<br />
Studie Rentabilität der thermischen<br />
Sanierung eines österreichischen<br />
Durchschnittshauses<br />
von Ao. Univ.-Prof. Dr. Michael Getzner,<br />
Uni. Klagenfurt<br />
ein aufgelegter Elfer: Weil, mit ein bisschen<br />
zusätzlicher Information an die<br />
Hausbesitzer und einer symbolischen<br />
Förderung für thermische Modernisierung<br />
durch die Gemeinden könnten<br />
hunderte Häuser in Gemeinden saniert<br />
und gleichzeitig Klimaschutz-fit<br />
gemacht werden“ skizziert Jany eine<br />
Zukunftschance.<br />
Denn:<br />
„Regional<br />
könnte auf<br />
diese Weise das<br />
Bau- und Baunebengewerbe<br />
ordentlich<br />
angekurbelt<br />
werden – das<br />
Wifo sieht speziell<br />
in der thermischenSanierung<br />
einen<br />
überdurch-<br />
schnittlichen Beschäftigungseffekt.“<br />
Eine einzigartige Chance, aus der<br />
Theorie in die Praxis zu kommen:<br />
„Gemeindekonjunktur hausgemacht –<br />
Gewinn für alle!“, sieht Jany ein Riesenpotenzial<br />
für eine Gemeindeoffensive<br />
in Österreich.<br />
KOMMUNAL 37<br />
«<br />
Eine einzigartige<br />
Chance, aus der<br />
Theorie in die Praxis<br />
zu kommen:<br />
Gemeindekonjunktur<br />
hausgemacht –<br />
Gewinn für alle!
Wirtschafts-Info<br />
Europäische Investitionsbank refinanziert NÖ HYPO-BANK<br />
Günstige Kredite für<br />
Gemeinden<br />
Am 5.12.2002 fand in der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg die<br />
Vertragsunterzeichnung für die Gewährung von Finanzierungsmitteln zur Hochwasserschädenvorbeugung<br />
und -beseitigung an die NÖ HYPO-BANK statt.<br />
Generaldirektor Schmitzer und<br />
LR Sobotka als Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrates der NÖ HYPO<br />
Holding unterfertigten seitens<br />
der NÖ HYPO-BANK die Vereinbarung<br />
mit der EIB. Für die EIB<br />
unterzeichnete Prof Dr Ewald<br />
Nowotny. Die Mittel kamen<br />
noch im Dezember 2002 zur<br />
Auszahlung und werden<br />
Gemeinden sowie Klein- und<br />
Mittelbetrieben in den betroffenen<br />
Regionen zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Hausbank der EU<br />
Die EIB ist die Hausbank der<br />
Europäischen Union. Die Bank<br />
hat ihren Sitz in Luxemburg<br />
und die Eigentümer sind die<br />
Mitgliedstaaten der Union. Aufgabe der<br />
EIB ist die Unterstützung der primären<br />
Ziele der EU durch langfristige Finanzierungen<br />
wirtschaftlich tragfähiger<br />
Investitionsprojekte.<br />
Prof. Dr. Ewald Nowotny, Vizepräsident der EIB empfängt die<br />
Delegation aus Niederösterreich<br />
38 KOMMUNAL<br />
LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl, Präsident des Verbandes der NÖ<br />
Gemeindevertreter der ÖVP, LR Mag. Wolfgang Sobotka und KommR<br />
Gen.Dir. Ing. Mag. Werner Schmitzer bei der Vertragsunterzeichnung.<br />
Der NÖ HYPO-BANK ist es zunächst<br />
gelungen, ein Globaldarlehen in Höhe<br />
von EUR 40 Mio. von der EIB zu erhalten,<br />
welches in zwei Tranchen jeweils<br />
Anfang und Mitte des Jahres 2003 zur<br />
Verfügung gestellt<br />
wird. In einer<br />
spontanen Reaktion<br />
auf das Jahrhunderthochwasser<br />
im August<br />
2002 hat die EIB<br />
der NÖ HYPO-<br />
BANK zusätzliche<br />
Mittel von EUR<br />
50 Mio. sowohl<br />
zur Beseitigung<br />
von Hochwasserschäden<br />
als auch<br />
für Präventivmaßnahmen<br />
zugesichert und<br />
bereits ausbezahlt.<br />
Dieses indirekte und<br />
dezentralisierte Finanzierungskonzept,<br />
mit<br />
dem kleine und mittlere<br />
Vorhaben unterstützt<br />
werden, wurde speziell<br />
im Hinblick auf die<br />
Bedürfnisse von Kleinund<br />
Mittelbetrieben<br />
(KMU) und Gebietskörperschaften<br />
entwickelt.<br />
Günstige<br />
Konditionen<br />
Aufgrund des AAA-<br />
Ratings der EIB kann<br />
dieses Globaldarlehen<br />
zu günstigen Konditionen<br />
an die NÖ HYPO-<br />
BANK fließen. Die stellt das Geld wiederum<br />
Darlehensnehmern (KMU und<br />
Gemeinden) in Form von günstigen<br />
Krediten zur Verfügung.<br />
Voraussetzung hierfür ist, dass die Investitionskosten<br />
für kleine und mittlere<br />
Projekte zwischen EUR 40.000,- und<br />
EUR 25.000.000,- liegen.<br />
Die beantragten Projekte werden mit<br />
Zustimmung der EIB ausgewählt.<br />
Informationen:<br />
Wenn Ihre Gemeinde in naher<br />
Zukunft ein Projekt plant, das eines<br />
der zuvor angeführten Ziele erfüllt,<br />
wenden Sie sich bitte an die<br />
NÖ HYPO-BANK<br />
Abteilung Öffentliche Hand<br />
Tel.: 02742/ 4920-1206<br />
E-Mail: oeffhand@hypobank.co.at<br />
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Stadtplanung und Informationstechnologie<br />
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Vom vorsorgenden Hochwasserschutz<br />
bis zu den Chancen<br />
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Wettbewerb zu nutzen bis zu<br />
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und Informationstechnologie<br />
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gLOCALize.IT - wie<br />
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globaler Entwicklungen<br />
optimal genutzt werden.<br />
CORP2003 & Geo-<br />
Multimedia03<br />
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der Technischen Universität<br />
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KOMMUNAL 39
Wirtschafts-Info<br />
Flutschäden in sächsischer Mulde-Region nicht ganz beseitigt<br />
Wasserversorgung<br />
und -entsorgung stabil<br />
Der private Betriebsführer OEWA Wasser und Abwasser GmbH., eine 100-%-Tochter der<br />
Vivendi Water Deutschland GmbH, schätzt den Schaden an Wasserwerken, Kläranlagen<br />
und Kanälen auf 8,2 Millionen Euro.<br />
Leipzig. Auch mehr als vier<br />
Monate nach dem Hochwasser<br />
an der Mulde sind in den<br />
Regionen Döbeln-Oschatz<br />
und Grimma-Geithain<br />
betroffene Wasserwerke und<br />
Abwasseranlagen noch nicht<br />
komplett in Betrieb. Nach<br />
Auskunft des privaten<br />
Betriebsführers OEWA<br />
Wasser und Abwasser<br />
GmbH Leipzig, einer<br />
100%-Tochter der Vivendi<br />
Water Deutschland<br />
GmbH., ist die Wiederherstellung<br />
des ursprünglichen<br />
Zustandes erst Mitte<br />
2003 zu erwarten. „Die<br />
Versorgung mit Trinkwasser<br />
und die Beseitigung<br />
der Abwässer läuft aber in<br />
geordneten Bahnen“,<br />
bestätigt OEWA-Unternehmenssprecher<br />
Frank<br />
Engelke.<br />
Verheerende<br />
Schäden<br />
Die Schäden durch das<br />
August-Hochwasser der Vereinigten<br />
Mulde in der mittelsächsischen<br />
Region zwischen<br />
Leipzig, Chemnitz und<br />
Dresden waren auch bei der<br />
OEWA verheerend. So mussten<br />
vollständig überflutete<br />
Wasserwerke außer Betrieb<br />
gesetzt, Kläranlagen abgeschaltet<br />
und Wasserfassungen<br />
am Fluss aufgegeben<br />
werden. Kurzzeitig waren<br />
dadurch Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung für<br />
40 KOMMUNAL<br />
zehntausende Menschen<br />
beeinträchtigt.<br />
Die OEWA als Betriebsführer<br />
für den Döbeln-Oschatzer<br />
Wasserverband (DOWW)<br />
versorgt in den Landkreisen<br />
Döbeln und Torgau-Oschatz<br />
132000 Einwohner mit<br />
Trinkwasser. Unmittelbar<br />
vom Hochwasser betroffen<br />
waren drei Wasserwerke an<br />
der Mulde. Die Anlage in<br />
Paudritzsch/Leisnig ging<br />
Anfang Dezember als erste<br />
wieder vollständig in<br />
Betrieb. „Glücklicherweise<br />
konnten wir vor der Frostperiode<br />
wieder abbauen“,<br />
meint Christine Mesek, Niederlassungsleiterin<br />
der<br />
OEWA in Döbeln. Ein mobiles<br />
Wasserwerk des Mutter-<br />
hauses Vivendi Water sei<br />
inzwischen wieder demontiert.<br />
Im Wasserwerk Adamsstolln<br />
begann noch im<br />
Dezember 2002 der Probebetrieb,<br />
nachdem dort die<br />
gesamte Aufbereitungstechnik<br />
überflutet war. Schlech-<br />
Verheerende Auswirkungen des Hochwassers an der Mulde.<br />
tes Wetter verzögerte allerdings<br />
die Wiederherstellung<br />
der zerstörten sogenannten<br />
Brunnenstuben des Wasserwerks<br />
Töpelwinkel. Dort<br />
waren im Herbst die Baumaschinen<br />
regelrecht im<br />
Schlamm versunken.<br />
In den Abwasserzweckverbänden<br />
„Döbeln-Jahnatal“<br />
und „Obere Freiberger<br />
Mulde“ war Ende 2002 der<br />
größte Teil der notwendigen<br />
Arbeiten durch den Betriebs-<br />
führer OEWA erledigt.<br />
Während die Reparaturen<br />
an Abwasserkanälen und<br />
abwassertechnischen Einrichtungen<br />
wie Pumpwerken<br />
und Stauraumkanälen nach<br />
umfangreichen Spülungen<br />
im Wesentlichen abgeschlossen<br />
sind, steht die Kläranlage<br />
Döbeln noch nicht<br />
wieder im regulären<br />
Betrieb. Dort wird die biologischeAbwasserbehandlung<br />
seit Ende November<br />
per Hand gesteuert. In der<br />
ebenfalls im August überfluteten<br />
Kläranlage Rosswein<br />
konnte die biologische<br />
Abwasserreinigung<br />
dagegen Mitte Oktober<br />
wieder aufgenommen<br />
werden.<br />
Mögliche<br />
Folgeschäden<br />
OEWA-Niederlassungsleiterin<br />
Christine Mesek wie<br />
auf mögliche Folge- oder<br />
Spätschäden hin: „Rohrschäden<br />
aufgrund von<br />
Bodenbewegungen bei<br />
hohen Grundwasserständen,<br />
eingefrorene Leitungen in<br />
leerstehenden Häusern oder<br />
besonders große Belastungen<br />
der provisorisch betriebenen<br />
Kläranlagen könnten<br />
uns noch Probleme bereiten.“<br />
Im Versorgungsverband<br />
Grimma-Geithain (VVGG)<br />
weiter flussabwärts an der<br />
Mulde muss Betriebsführer<br />
OEWA in der Kläranlage
Die Wiederherstellung wird bis Mitte 2003 andauern.<br />
Grimma und im Hauptpumpwerk<br />
Grimma bis zum<br />
kommenden Frühjahr mit<br />
Provisorien auskommen. „Bis<br />
dahin wollen wir die Erneuerung<br />
der Steuerungstechnik<br />
in beiden Objekten abschließen“,<br />
sagt OEWA-Niederlassungsleiter<br />
Wolfram<br />
Scholl. Auch die Mischwasserkanalisation<br />
in der Innenstadt<br />
von Grimma muss teilweise<br />
erneuert werden. Insgesamt<br />
waren 31 Wasserwerke,<br />
Kläranlagen und<br />
Kanalnetze sowie Pumpstationen<br />
im Bereich des VVGG<br />
vom Hochwasser unmittelbar<br />
betroffen. Im Verbandsgebiet<br />
werden 87000 Einwohner<br />
mit Trinkwasser versorgt;<br />
für 63000 erfolgt die<br />
Abwasserbeseitigung.<br />
Gut gerüstet<br />
Auf Grund von Katastrophenplänen<br />
war die OEWA<br />
gut gerüstet. Lücken und<br />
Schwachstellen wurden<br />
inzwischen beseitigt. So<br />
wurde das innerbetriebliche<br />
Warnsystem optimiert. Auch<br />
existiert nun eine Liste mit<br />
Hochwassermarken bei verschiedenen<br />
Alarmstufen und<br />
den dazugehörigen Höhenmarken<br />
der Wasseranlagen.<br />
„Wir haben außerdem die<br />
Steuertechnik der Kläran-<br />
lage Grimma vom Erdgeschoss<br />
in den ersten Stock<br />
verlegt“, ergänzt der OEWA-<br />
Niederlassungschef. Durch<br />
den in dieser Höhe nie vermuteten<br />
Pegel stand das im<br />
Jahr 2000 errichtete<br />
hochmoderne Wasserwerk<br />
am 13. August drei Meter<br />
unter Wasser.<br />
Noch nicht abschließend<br />
lässt sich der Flutschaden an<br />
allen Wasseranlagen in den<br />
genannten Regionen beziffern.<br />
Die OEWA rechnet bei<br />
den von ihr betriebenen<br />
Wasserwerken, Kläranlagen<br />
und Kanalnetzen mit einer<br />
Schadenssumme von 8,2<br />
Millionen Euro. 90 Prozent<br />
der Kosten werden durch<br />
Fördermittel gedeckt.<br />
Informationen:<br />
OEWA Wasser und<br />
Abwasser GmbH<br />
Vivendi Water<br />
Deutschland GmbH<br />
Dipl.-Ing. Klaus Brenner<br />
Niederlassung Wien<br />
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Tel.: 01/ 240 27 420<br />
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KOMMUNAL 41
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42 KOMMUNAL<br />
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Produkte von Murexin<br />
Nachfrage steigt<br />
international<br />
Die Murexin AG ist ein<br />
Österreichisches Traditionsunternehmen<br />
mit internationalem<br />
Engagement. Im<br />
Jahre 1931 gegründet,<br />
konnte sich Murexin schon<br />
bald in den Bereichen Bautenschutz<br />
und Bauchemie<br />
profilieren. Seit 1987 gehört<br />
die Murexin AG zur Schmid<br />
Industrieholding, einem<br />
erfolgreichen<br />
Baukonzern aus<br />
Österreichs.<br />
Die dynamische<br />
Entwicklung lässt<br />
sich auch an den<br />
wirtschaftlichen<br />
Kennzahlen des<br />
Unternehmens<br />
ablesen. 1995<br />
wurden mit rund<br />
40 Mitarbeitern<br />
rund 9 Mio. EUR<br />
erwirtschaftet,<br />
2002 lag der<br />
Umsatz bei rund<br />
30 Mio. EUR und<br />
die Jahresproduktionsmenge<br />
bei<br />
über 20.000 Tonnen.<br />
Immerhin<br />
150 Mitarbeiter in<br />
Österreich und weitere 120<br />
im Ausland machen durch<br />
ihr Engagement diese<br />
Erfolge möglich. Auf dem<br />
Firmengelände der Murexin<br />
Zentrale in Wiener Neustadt<br />
werden heute überwiegend<br />
Beton- und Mörtelzusätze,<br />
Trennmittel, Abdichtungen,<br />
Isolierungen, Imprägnierungen,<br />
Beschichtungen, Klebstoffe,<br />
Holzschutzmittel, Farben<br />
und Lacke produziert.<br />
Immerhin 1100 Produkte<br />
dieser Bereiche werden nach<br />
500 Rezepturen produziert,<br />
in Summe ca 7000 t. Darüber<br />
hinaus stellen 200 Pulverprodukte<br />
einen weiteren<br />
Produktionsschwerpunkt<br />
dar, der im vergangenen<br />
Jahr entscheidend erweitert<br />
wurde.<br />
Die breite Produktpalette<br />
Murexin - ÖsterreichischesTraditionsunternehmen<br />
mit internationalem<br />
Engagement.<br />
und engagierte Serviceleistungen<br />
aus dem Hause<br />
Murexin haben längst auch<br />
über Österreichs Grenzen<br />
hinaus Aufmerksamkeit<br />
erregt. Ständig steigende<br />
Nachfrage führte daher zu<br />
einer entsprechenden Intensivierung<br />
globaler Aktivitäten.<br />
Murexin bietet seine<br />
Leistungen heute europaweit<br />
an. Mit Tochterfirmen,Unternehmensbeteiligungen<br />
und Vertretungen<br />
stehen<br />
bereits in zahlreichen<br />
Ländern entsprechendeVertriebswege<br />
zur Verfügung.<br />
Vor allem der osteuropäische<br />
Markt<br />
stellte dabei in den<br />
vergangenen Jahren<br />
einen Schwer-<br />
punkt dar. Murexin<br />
ist weltweit in über<br />
20 Ländern aktiv.<br />
Zentrale Rolle spielen<br />
dabei die 4<br />
Auslandstöchter in<br />
Deutschland, Slowakei,<br />
Tschechien und<br />
Ungarn. In jüngster Zeit<br />
kamen dazu auch Aktivitäten<br />
in Westeuropa. Vor allem<br />
Spanien Portugal und Benelux<br />
wurden dabei in der<br />
jüngsten Vergangenheit als<br />
Auslandmärkte verstärkt<br />
erschlossen und damit auch<br />
in diesen Regionen ein Vertriebsnetz<br />
für Murexin - Produkte<br />
geschaffen.<br />
Informationen:<br />
Murexin AG<br />
Franz von Furtenbach<br />
Straße 1<br />
A-2700 Wiener Neustadt<br />
Tel.: 02622/27 401-0<br />
E-Mail:<br />
info@murexin.com<br />
www.murexin.com
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Sicherheitstechnik/Transport/Aufzüge<br />
Ausbildung zur Sicherheitsvertrauensperson<br />
für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes<br />
Chlorgas und Chlorgranulat in Bädern<br />
für die Giftbezugslizenz nach Giftverordnung<br />
10. – 12. März 2003<br />
2. – 4. Juni 2003<br />
5. – 7. März 2003<br />
1. – 3. April 2003<br />
14. – 16. Oktober 2003<br />
03.0309.01<br />
03.0309.02<br />
03.0705.01<br />
03.0705.02<br />
03.0705.03<br />
Graz<br />
Wien<br />
Stmk<br />
Bgld<br />
OÖ<br />
Gefahrgutlenker/in Basisschulung 14. – 15. Februar 2003 03.0701.01 Wien 300,–<br />
Gefahrgutlenker/in Alle Klassen 27. Feb – 1. März 2003 &<br />
7. – 8. März 2003<br />
03.0702.01 Wien 560,–<br />
Gefahrgutlenker/in Fortbildung 14. März 2003 03.0704.02 Wien 180,–<br />
Ladungssicherung in Theorie und Praxis<br />
10. – 11. April 2003<br />
03.0709.01 Pischelsdorf 300,–<br />
für Lenker und Ladepersonal<br />
30. – 31. Oktober 2003 03.0709.02 Pischelsdorf<br />
Ausbildung zum Staplerfahrer 20. – 22. März 2003<br />
03.0340.01 Gratkorn<br />
250,–<br />
24. – 26. April 2003<br />
03.0340.02 Gratkorn<br />
Aufzugssicherheit und Haftung<br />
13. Mai 2003<br />
03.0244.01 Wien<br />
225,–<br />
Unfallursachen, Sicherheitseinrichtungen,<br />
rechtliche Verantwortung<br />
25. Juni 2003<br />
03.0244.02 Linz<br />
Grundlagen der Aufzugstechnik<br />
Aufzugssysteme, Funktionsweisen, Gesetze<br />
3. Juni 2003 03.0243.01 Wien 380,–<br />
Aufzugsbetreuung & Evaluierung<br />
7. Mai 2003<br />
03.0247.01 Innsbruck<br />
225,–<br />
länderspezifische Aufzugsgesetze & Normen<br />
8. Mai 2003<br />
03.0247.02 Dornbirn<br />
29. Mai 2003<br />
03.0247.06 Klagenfurt u.a.<br />
Brandschutz<br />
Ausbildung zum Brandschutzwart 17. März 2003<br />
03.0311.01 M. Enzersdorf 190,–<br />
5. Mai 2003<br />
03.0311.05 Salzburg<br />
23. Juni 2003<br />
03.0311.06 Graz<br />
Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten 18. – 20. März 2003<br />
03.0308.02 M. Enzersdorf 500,–<br />
3. – 5. Juni 2003<br />
03.0308.05 Salzburg<br />
7. – 9. Oktober 2003<br />
03.0308.06 Graz<br />
Brandschutztag 2003 25. Juni 2003 03.0316.01 M. Enzersdorf 150,–<br />
Umweltschutz/Abwasser/Abfall<br />
In 5 Modulen zum/r Umweltbeauftragten<br />
inkl. Ausbildung zum/r Abfallbeauftragten<br />
und Umweltauditor/in<br />
ab 12. Februar 2003<br />
(15 Tage gesamt)<br />
300,–<br />
730,–<br />
03.0754.01 Wien 2.900,–<br />
Tag der Abfallbeauftragten 27. November 2003 03.0752.01 Wien 100,–<br />
Schallimmissionsmessung bei Betriebsanlagen 28. – 29. Oktober 2003 03.0770.01 OÖ 690,–<br />
VOC – Anlagen – Verordnung<br />
Auswirkungen auf die Betriebsanlagen<br />
9. April 2003 03.0771.01 Wien 380,–<br />
Betriebliche (Ab)wasserwirtschaft 28. Mai 2003 03.0752.02 Wien 380,–<br />
Ja, ich melde mich für folgende(n) Kurs(e) an:<br />
ANTWORT-FAX: 01/617 52 50-145<br />
Kursnummer(n) Telefon/Fax<br />
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Telefon: 01/617 52 50-183 Frau Groß, Fax: 01/617 52 50-145, grn@tuev.or.at
Sanierung<br />
Auch mit großherziger Hilfe von Gemeinden für Gemeinden:<br />
„Wiederaufbau“<br />
nach der Katastrophe<br />
Das Hochwasser 2002 hat die österreichischen Gemeinden arg mitgenommen. Die<br />
zusammengerechnete Schadenssumme laut Landwirtschaftsministerium beträgt fast<br />
zwei Milliarden Euro. Doch der kommunale Wiederaufbau kommt nun in Gang.<br />
◆ Herbert Leschanz<br />
Kläranlagen, Sportplätze, Uferpromenaden,<br />
Gemeindebüchereien, Steg und<br />
Weg, Wirtschaftshöfe samt Baumaterial,<br />
Wasserversorgungen, Maschinen und<br />
Aggregate, Kindergärten, Schulen - die<br />
Liste ist lang. Das „Jahrtausend“-Hochwasser<br />
des vergangenen Jahres hat<br />
gemeinschaftliches Eigentum in den<br />
Gemeinden in enormem Maße beschädigt<br />
oder es sogar vernichtet. Die ersten<br />
Not-Reparaturen und Ersatz-Bauten sind<br />
erfolgt - das Finale des kommunalen<br />
Wiederaufbaues setzt jetzt mit dem<br />
Beginn der wärmeren Jahreszeit furios<br />
ein.<br />
Dabei zeigt sich einmal mehr: Die Hilfsbereitschaft<br />
der Österreicher hat ebenso<br />
die Kraft einer Flut. Ein besonderes Phänomen<br />
dabei: nicht nur Einzelpersonen<br />
und Firmen, ganze Gemeinden haben<br />
sich der Hilfe für andere verschrieben,<br />
nach dem Motto: „Gemeinden helfen<br />
Gemeinden“.<br />
Ein besonderes Ruhmesblatt gebührt<br />
dabei der Stadtgemeinde Kufstein in<br />
Tirol. Auch sie hat in diesen Zeiten<br />
◆ Herbert Leschanz ist freier Journalist<br />
in Wien und München<br />
44 KOMMUNAL<br />
nichts zu verschenken. Aber: „Mach da<br />
was!“, sagte der Bürgermeister Herbert<br />
Marschitz zum städtischen Budgetdirektor<br />
Peter Borchert, dessen Frau Kindergartenleiterin<br />
ist. Der von den Wassermassen<br />
des tobenden<br />
«<br />
Kamps weggespülte<br />
Kindergarten der niederösterreichischen<br />
Katastralgemeinde<br />
Zöbing (Langenlois)<br />
soll durch die Hilfe der<br />
Kufsteiner widererstehen,<br />
so der rasche<br />
Plan. Berichtet von den<br />
Verwüstungen nach Kufstein hatten Bauhofmitarbeiter,<br />
die sofort samt kommunalem<br />
Kufsteiner Gerät (LKW, Bagger) in<br />
den Tagen der Flut in Zöbing tatkräftige<br />
Soforthilfe geleistet hatten.<br />
Des hohen Stadtbeamten Vorschlag an<br />
den Stadtrat fand sofort einhellige<br />
Zustimmung: Die Stadt Kufstein wird<br />
die gesamte Möblage des Kindergartens<br />
für Zöbing finanzieren, liefern wird die<br />
örtliche renommierte Firma „Kufsteiner<br />
Schulmöbel“. 20.000 Euro sind dafür<br />
vom Gemeinderat einstimmig bewilligt.<br />
Und 20.000 Schweizer Franken liegen<br />
in Borcherts Kasse zwecks Weiterleitung<br />
nach Zöbing, gespendet von Kufsteins<br />
Schweizer Partnerstadt Frauenfeld Kanton<br />
Thurgau - eine Städtefreundschaft<br />
seit den Nachkriegstagen 1945, als Frauenfeld<br />
das schwer beschädigte Kufstein<br />
tatkräftig unterstützt hatte. Das ist ganz<br />
gewiss die Frucht der guten Tat, dass sie<br />
fortwährend Gutes wird gebären.<br />
Doch des Glücks für die Zöberner noch<br />
kein Ende. Eine weltweit erfolgreiche<br />
Pharma-Firma wollte „im Sinne unseres<br />
Unternehmens-Leitbildes hilfreich für<br />
Ein Hoch der Politik<br />
und den Beamten.<br />
Bgm. Martin Falk<br />
Gars am Kamp, über die<br />
effiziente Hilfe „von oben“<br />
die Comunity tätig sein“ und war bei<br />
ihrer Suche nach einem Hilfsprojekt<br />
ebenfalls auf den Kindergarten in<br />
Zöbing gestoßen. Schon im September<br />
übergab die Firma Pfizer Bürgermeister<br />
Kurt Renner einen<br />
Scheck von 50.000<br />
«<br />
Euro, zu Weihnachten<br />
folgte ein Geschenk<br />
an die Gemeinde von<br />
ebenfalls 50.000 Euro.<br />
Für Bürgermeister<br />
Renner ist damit sonnenklar:<br />
„Die Wieder-<br />
Eröffnung des Kindergartens<br />
Ende Mai wird ein großes kommunales<br />
Ereignis, ein sichtbares Zeichen<br />
des Dankes an alle unsere großen Wohltäter.“<br />
Und eines ist jetzt schon fix:<br />
Wenn im Herbst dieses Jahres der diesjährige<br />
Betriebsausflug der Stadtgemeine<br />
Kufstein 120 Stadt-Bedienstete<br />
für 2 Tage nach Langenlois bringt -<br />
„auch als kleiner Beitrag für die Hotellerie<br />
und Gastronomie“, wie der Budgetdirektor<br />
augenzwinkernd anmerkt - dann<br />
wird ein Besuch im Kindergarten logische<br />
Sache sein. Und die Kinder von<br />
Zöbing werden sich allerbestens vorbereitet<br />
haben auf die freundlichen<br />
Erwachsenen aus dem Land Tirol. Kufstein<br />
- Langenlois- eine neue Städtefreundschaft<br />
ist geboren.<br />
Gemeinde muss<br />
Schulden machen<br />
Kampaufwärts, in der Gemeinde Gars,<br />
hat das Hochwasser ebenfalls ein Spur<br />
der Verwüstung gezogen. Die kommunalen<br />
Einrichtungen Kläranlage mit Bau-
Gemeindearbeiter des Bauhofs der Tiroler Stadtgemeinde Kufstein legen in der niederösterreichischen Gemeinde Zöbing (Langenlois)<br />
Hand an zum kommunalen Wiederaufbau.<br />
hof, Freibad, Kurpark, Freizeitzentrum<br />
Wörd, Spielplätze, zwei Brücken, Teile<br />
des Straßennetzes und noch mehr sind<br />
teils zerstört oder vernichtet, berichtet<br />
Bürgermeister Martin<br />
«<br />
Falk. Ein Schaden von<br />
insgesamt 2,5 Millionen<br />
Euro. Den Wiederaubau<br />
etwa der<br />
Kläranlage hat ein<br />
neuerliches Hochwasser<br />
im Herbst verzögert,<br />
ansonsten wird<br />
mit Volldampf gearbeitet,<br />
„im April wollen<br />
wir mit allem fertig sein“, so der Bürgermeister.<br />
Auch Gars hat viele Spenden bekommen,<br />
220.000 Euro, davon alleine von<br />
der Stadt Vaduz (Liechtenstein)<br />
800.000 Schweizer Franken. 50 Prozent<br />
der Wiederaufbau-Summe wird<br />
die Gemeinde Gars über Kredite finan-<br />
Galtür hatte eine Pfunds-Idee:<br />
Schaden mit Nutzen<br />
Der Tiroler Ort Galtür wurde im Februar<br />
1997 von einer Lawine nie dagewesener<br />
Wuchtheimgesucht. 30 Tote und eine<br />
Spur der Verwüstung im Ort. Der schwer<br />
getroffenen Bevölkerung wurde von Landes-<br />
und Bundespolitikern rasche und effiziente<br />
Hilfe zugesagt. Bürgermeister<br />
Anton Mattle zeigt sich schwer begeistert,<br />
wie sehr in Österreich tatkräftig geholfen<br />
wird. Noch im gleichen Jahr war alles für<br />
den Wiederaufbau bewilligt und die Baumaschinen<br />
konnten anrollen. Die Galtürer<br />
hatten dazu eine prächtige Idee. In den<br />
notwendigen neuen Schutzwall wurde ein<br />
kommunales Gebäude integriert: Tiefga-<br />
Ein Zurück zur<br />
Tagesordnung<br />
müssen wir<br />
verhindern!<br />
Bgm. Kurt Gassner<br />
Schwertberg<br />
zieren müssen - bei einem nur geringem<br />
Budgetüberschuss heine starke<br />
Belastung der Gemeindefinanzen.<br />
„Luxusprojekte“ können wir uns auf<br />
Jahre nicht mehr leisten,<br />
so der Gemeindechef.<br />
Eine gemeinsam mit dem<br />
Land geplante transportable<br />
Überdachung der<br />
«<br />
Open-air-Opernbühne auf<br />
der Garser Burg ist auf<br />
Jahre hinaus in das Land<br />
der Wunschträume entschwunden.<br />
Für die Hilfsbereitsschaft<br />
der Österreicher und aus dem Ausland<br />
findet der Garser Bürgermeister allerwärmste<br />
Worte. „Wie uns geholfen<br />
wurde, materiell und moralisch! Wir<br />
hatten nie das Gefühl, im Stich gelassen<br />
zu sein. Der Einsatz von Politik war<br />
gewaltig. Hut ab! Auch vor der Beamtenebene.<br />
Alles ging so schnell und<br />
Der neue Lawinenschutz in Galtür.<br />
rage, Zivilschutzzentrum, eine „Alpinarium“<br />
genannte Ausstellungsfläche über<br />
1.000 m2, und eine „Akademie“ für universitäre<br />
und kommunale Veranstaltungen<br />
rund ums Thema Hochgebirge. Die<br />
Gesamtkosten von 500.000 Euro werden<br />
durch Zuschüsse für die hier geplante<br />
Tiroler Landesausstellung 2005 nicht<br />
unwesentlich „gemildert“.<br />
unkompliziert! Auch in der ganzen<br />
Bevölkerung herrscht dieses Gefühl der<br />
Bewunderung und Dankbarkeit!“<br />
Hoffen auf Entlastung<br />
zu 100 Prozent!<br />
Mit Spenden nicht gerade überhäuft ist<br />
die ebenfalls schwer in Mitleidenschaft<br />
gezogene oberösterreichische<br />
Gemeinde Schwertberg. Die Flut hat<br />
beschädigt: Kindergarten, Kinderspielplatz,<br />
Bauhof, Rot-Kreuz-Dienststelle,<br />
Gemeindebücherei, die gesamte Sportanlage<br />
des örtlichen Sportvereins mit<br />
Spielpätzen für Tennis, Fußball, Faustball,<br />
Straßen, die gesamte Aist-Promenade.<br />
„Wir sind voll angewiesen auf die<br />
Hilfe durch Land und Bund“, so Bürgermeister<br />
Nationalratsabgeordneter<br />
Kurt Gassner. „Die Gemeinde wird 2<br />
Millionen Euro zu berappen haben. Wir<br />
hoffen auf weitestgehende Entlastung!“<br />
Und fügt gleich hinzu: „Ich hoffe auf<br />
100 Prozent, dabei bleibe ich!“ Ein<br />
Hauptaugenmerk in dieser südöstlichen<br />
Ecke des Mühlviertels gilt dem „Nie<br />
mehr wieder!“ Die Gemeinden an den<br />
Flüssen Aist, Naarn und Gusen haben<br />
sich zu einer „Interessensgemenschaft<br />
Hochwasserschutz“ zusammengeschlossen.<br />
Neben den Gemeinden sind auch<br />
private Betroffene dabei, zu einer<br />
ersten Besprechung kamen 600 Leute!<br />
„Die wesentliche Aufgabe dieser Initiative<br />
wird es sein, zu verhindern, dass<br />
einfach wieder zur Tagesordnung übergegangen<br />
wird! Das Hochwasser hat<br />
Handlungsbedarf auf allen Ebenen aufgezeigt.<br />
Wir werden von unseren Forderungen<br />
nicht mehr heruntersteigen!“<br />
KOMMUNAL 45
Wirtschafts-Info<br />
aqua plus - Ihr Partner für Trink- und Abwasser<br />
Individuelle Modelle für Kommunen<br />
und Verbände<br />
Eine gesicherte Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung<br />
zählen zu den<br />
wichtigsten Aufgaben der<br />
Zukunft.<br />
aqua plus, ein kompetentes,<br />
österreichisches Unternehmen<br />
mit starken Gesellschaftern<br />
und innovativen Referenzen,<br />
stellt sich dieser Verantwortung!<br />
Die Stadt Wien, die Porr<br />
Infrastruktur GmbH und die<br />
www.rgc.at<br />
46 KOMMUNAL<br />
Österreichische<br />
Bundesforste<br />
Beteiligungs<br />
GmbH sind an der<br />
aqua plus beteiligt.<br />
Die „Mütter“ sind<br />
jeweils führend in<br />
ihren Bereichen, in<br />
der aqua plus<br />
werden diese<br />
Erfahrungen<br />
gebündelt.<br />
aqua plus verfügt mit Pla-<br />
RGC-Lehrgang<br />
PM 3 in der öffentlichen Verwaltung<br />
Projekt-, Programm- und Prozessmanagement<br />
Ziele<br />
• Ausbildung zu Prozessen und Methoden des<br />
Projekt-, Programm- und Prozessmanagement<br />
•Vermittlung von vertiefenden Inhalten<br />
des New Public Management für Mitarbeiter/innen<br />
von Organisationen der öffentlichen Verwaltung<br />
Termine<br />
• Modul 1: 30.06. – 04.07.2003<br />
• Modul 2: 04.08. – 08.08.2003<br />
Vorbereitung zur Zertifizierung als Projektmanager/in<br />
durch PROJEKT MANAGEMENT AUSTRIA (www.p-m-a.at)!<br />
Information und Anmeldung:<br />
Eva Gschaider, ROLAND GAREIS CONSULTING<br />
• Tel. +43 1367 70 22-0 Fax -70 • email: office@rgc.at<br />
Abwasserreinigungsanlage Waidhofen a.d. Thaya<br />
nung,Sanierung,Errichtung,Finanzierung und<br />
Betrieb von<br />
Wasserversorgungs-<br />
und<br />
Kläranlagen<br />
sowie Kanalisationen<br />
über ein<br />
breites Leistungsspektrum.<br />
Gesicherte Klärschlammverwertung<br />
und<br />
energetische Nutzung sind<br />
zusätzlich wesentliche<br />
Komponenten.<br />
Bündelung der<br />
Stärken<br />
Wie Geschäftsführer Dr.<br />
Rainer Wiedemann berichtet,<br />
bietet aqua plus vor<br />
allem Kommunen in Österreich<br />
und den Nachbarländern<br />
individuell abgestimmte<br />
Modelle an, wobei<br />
die Bündelung der Stärken<br />
beider Partner im Vordergrund<br />
steht.<br />
Jüngstes Beispiel mit österreichweitem<br />
Echo ist die<br />
Aqua plus<br />
verfügt über<br />
ein breites<br />
Leistungsspektrum<br />
Umsetzung von<br />
Planung, Bau und<br />
Betrieb der 16<br />
000 EW-Abwasserreinigungsanlage<br />
Waidhofen<br />
a.d.Thaya über<br />
das Beteiligungsunternehmen<br />
ariwa.<br />
Für die Auslandsaktivitäten<br />
ist das<br />
Joint Venture mit der istrischen<br />
Stadt Porec hervorzuheben,<br />
wo die künftige<br />
Abwasserentsorgung durch<br />
Errichtung von 2 modernen<br />
Kläranlagen auf EU- Stand<br />
gehoben sowie die beste-<br />
Informationen:<br />
aqua plus Wasserversorgungs-<br />
und Abwasserentsorgungs<br />
GmbH<br />
Absberggasse 47<br />
A-1103 Wien<br />
Dr. Rainer Wiedemann<br />
Tel.: 01/ 603 10 12-<br />
3917<br />
E-Mail: office@<br />
aquaplus.at<br />
www.aquaplus.at<br />
E.E.
Sigma: Vorbildliche Bedienung - einfache Handhabung<br />
Benutzerfreundliche Dosierpumpe<br />
Als vorbildlich gilt die Bedienung der<br />
Sigma-Dosierpumpen von ProMinent.<br />
Schon im Vorfeld der Technikentwicklung<br />
wurden die Wünsche der<br />
künftigen Nutzer mit einbezogen. In<br />
ständigen Iterationsschritten wurdne<br />
Hardware wie auch Software mit<br />
Benutzeranforderungen abgeglichen,<br />
so dass eine benutzerorientierte Technikgestaltung<br />
gewährleistet ist.<br />
Eine neue Sigma/ 1 ergänzt das Leistungsspektrum<br />
dieser Produktfamilie<br />
im unteren Bereich von 17 bis 120<br />
l/h. Die bereits bewährte Sigma/ 2<br />
hat eine Leistung von 50 bis 350 l/h<br />
und Sigma/ 3 von 145 bis 1000 l/h.<br />
Diese mechanischen Membran-<br />
Dosierpumpen sind mit einer einheitlichen<br />
Mikroprozessor-Steuerung ausgestattet,<br />
die auch in der Magnet-<br />
Membran-Dosierpumpe gamma/ L<br />
vorhanden ist. Da alle vier Pumpen<br />
steuerungstechnisch gleich und durch<br />
einfaches Umstecken der Anschlüsse<br />
austauschbar sind, ist die Umrüstung<br />
auf eine Pumpe mit anderen Leistungsdaten<br />
problemlos vor Ort möglich.<br />
Kein Umlernen<br />
Die Sigma-Familie und gamma/ L<br />
Dosierpumpen decken einen Gesamtlei-<br />
Die neue Sigma/ 1 Dosierpumpe.<br />
stungsbereich von 1 l/h bis 1000 l/h<br />
ab. Ihre Steuerungsgleichheit mit gleichem<br />
Erscheinungsbild und Bedienung,<br />
lassen ein Umdenken oder Anlernen<br />
des Benutzers entfallen. Die Bedienoberfläche<br />
ist durchgängig identisch und<br />
Wirtschafts-Info<br />
ermöglicht alle Funktionen problemlos<br />
einzustellen oder zu überwachen.<br />
Auf Grund der Steuerungsgleichheit<br />
verfügen nun auch die Sigma-Pumpen<br />
von ProMinent wie die gamma/ L über<br />
eine optionale PROFIBUS®-Schnittstelle<br />
mit den dazugehörenden Vorteilen.<br />
Die Mikroprozessor-Steuerung der<br />
Sigma-Pumpen in optimaler Kombination<br />
aus Drehzahlregelung und Stop &<br />
Go-Betrieb, gewährleistet eine exakte<br />
Dosierung auch im unteren Minimalbereich<br />
durch Einzelhubansteuerung.<br />
Die hydraulische Vermischung und<br />
Abarbeitung der Dosiermenge ist einwandfrei.<br />
Serienmäßig sind die Sigma-Pumpen<br />
mit einem PVDF-Dosierkopf, optional<br />
mit integriertem Sicherheitsüberströmventil<br />
und/oder DEVELOPAN®-Sicherheitsmembran<br />
mit Membranbruchsensor<br />
ausgestattet. Für Spezialanwendungen<br />
sind auch Edelstahl-Dosierköpfe<br />
lieferbar.<br />
Informationen:<br />
ProMinent Dosiertechnik GmbH<br />
Postfach 9<br />
A-3332 Rosenau<br />
Tel.: 0043 / 7448 / 3040-0<br />
MAASTRICHTSERVICE.<br />
Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen Schuldenstand.<br />
Fragen Sie Österreichs Spezialisten für kommunale Leasingprojekte.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at, www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL<br />
LEASING<br />
KOMMUNAL 47<br />
E.E.
Energie<br />
Wettbewerb zum „Jahr des Wassers“<br />
Einreichfrist<br />
verlängert<br />
48 KOMMUNAL<br />
Wegen des großen Interesses<br />
für den Wasserfestwettbewerb<br />
des Lebensministeriums<br />
wurde die<br />
Einreichfrist verlängert.<br />
Neuer Schluss ist der<br />
28. Februar 2003 (Datum<br />
des Poststempels).<br />
Informationen:<br />
Mag. Susanne<br />
Brandstetter<br />
Tel.: 01/ 711 00-7123<br />
E-Mail: susanne.<br />
brandstetter@<br />
bmlfuw.gv.at<br />
Johanna Ritter<br />
Tel.: 01/ 532 23 88-11<br />
E-Mail: johanna.ritter@<br />
kommunal.at<br />
NIE WIEDER FEUCHTE MAUERN!<br />
Beim patentierten HW-System werden Edelstahlplatten in Spitzenqualität<br />
in das Mauerwerk getrieben und seitlich überlappt. Mit dieser schnellen<br />
und sauberen Methode wird die Mauer garantiert trocken! Der Vorteil des<br />
pat.HW-Systems liegt darin, daß weder gesägt noch durchgestemmt wird<br />
und das nachträgliche Ausfüllen der Mauer entfällt. Ein Absetzen der<br />
Mauer ist bei diesem Verfahren nicht möglich. Das Eintreiben der Platten<br />
kann von innen oder außen erfolgen. Werden die Platten unter dem<br />
Fußbodenniveau eingetrieben, entfällt das Ausräumen der Zimmer. In<br />
Österreich werden über 500 Gebäude pro Jahr mit dem pat.HW-System<br />
trockengelegt.<br />
Eine ausführliche Broschüre erhalten Sie bei der Firma<br />
HABÖCK & WEINZIERL<br />
3130 Herzogenburg, Wienerstr. 21<br />
Tel. 02782/83282, Fax 02782/84070<br />
www.mauertrockenlegung.at<br />
hw-system@mauertrockenlegung.at<br />
E.E.<br />
Infrapool: Zwei Lehrgänge 2003<br />
Campus Stadt &<br />
Campus Standort<br />
Infrapool bietet im Jahr<br />
2003 zwei Lehrgänge an.<br />
Neben dem Lehrgang für<br />
Stadtmarketing Campus<br />
Stadt 2003, der bereits zum<br />
fünften Mal stattfindet, wird<br />
mit Unterstützung des Fachverbandes<br />
der Immobilien-<br />
und Vermögenstreuhänder<br />
Österreichs der Campus<br />
Standort angeboten. Darin<br />
werden die Grundzüge des<br />
Standortmarketing für die<br />
Innenstadt vermittelt. Start<br />
der beiden Lehrgänge ist am<br />
3. April 2003 in Linz.<br />
Wechselnde Seminarorte in<br />
ganz Österreich und Vortragende<br />
aus dem Einzelhandel,<br />
der Immobilienwirtschaft<br />
bis hin zur Internetbranche<br />
vermitteln Theorie<br />
und Praxis in komprimierter<br />
Form. Als Referenten konnten<br />
u.a. Prok. Michael<br />
Arnold/textile Architektur<br />
Bellutti, Mag. Markus Derler/Merkur-Billa<br />
BML, CEO<br />
Arno Ebner/Tiscover, GF<br />
Manfred Eschlböck/M&E<br />
Marketing und Consulting,<br />
CEO Franz Holzschuh/Austrian<br />
Star Gastronomie,<br />
CMO Mark Jenewein/love<br />
architecture urbanism/<br />
brandfield, Dr. Michael<br />
Kraus/ Donau Finanz - EKZ<br />
Gerngross/Passage CityCenter<br />
Linz, GF Helmut Mondschein/<br />
Wiener Einkaufsstraßen-Management,<br />
Prof.<br />
Die beiden Campus Lehrgänge starten am 3. April in Linz.<br />
Dr. Karl Schörghuber/<br />
Schörghuber & Partner<br />
(Lehrgangsleiter) und Gottfried<br />
Steinkogler/RE/MAX,<br />
Fachgruppenvorsteher der<br />
Immobilientreuhänder OÖ<br />
gewonnen werden.<br />
Zusätzlich präsentieren<br />
lokale Meinungsführer interessante<br />
Entwicklungen in<br />
der Stadt. Die Absolventen<br />
erhalten ein Abschlusszertifikat<br />
und sind anerkannte<br />
Spezialisten.<br />
Informationen:<br />
Infrapool<br />
Vereinigung für Stadtund<br />
Standortmarketing<br />
Mag. Christian Schaffner<br />
Tel.: 0699/ 19 44 94 05<br />
www.infrapool.at<br />
E.E.
Intelligente Verkehrsplanung spart Rohstoffe<br />
Begonnen hat es zwar<br />
langsam vor etwa 150<br />
Jahren, die wahren<br />
Größeordnungen wurden<br />
aber erst in den letzten<br />
50 Jahren überschritten.<br />
Die Stoffmengen, die<br />
unsere Vorfahren bis<br />
knapp vor 200 Jahren für<br />
die Erfüllung ihrer<br />
Lebensbedürfnisse ausgelöst<br />
haben, haben sich<br />
in den letzten 50 Jahren<br />
auf das 15-fache gesteigert.<br />
Dies war nur möglich<br />
durch den Einsatz<br />
externer Energie, vor<br />
allem aber durch den Einsatz<br />
technischer Verkehrsmittel.<br />
Legt man die Prognosen<br />
dieser Explosion<br />
des Ressourcenverbrauches<br />
in den Industrieländern<br />
auf die ganze Welt<br />
um, oder schreibt man das Wachstum<br />
prozentuell fort, dann ist in den nächsten<br />
50 Jahren der Ressourcenverbrauch<br />
gegenüber unseren Vorfahren auf den<br />
astronomischen Wert des 225-fache<br />
anzunehmen – eine nahezu undenkbare<br />
Größe.<br />
Verkehrsanlagen als<br />
Rohstofflager<br />
Intelligente Verkehrsplanung drückt sich<br />
auch in intelligenter Rohstoffnutzung<br />
aus. Diese ist gekennzeichnet durch eine<br />
mehrfache Verwendung der Stoffe,<br />
wozu auch das Recycling zählt. Hinzu<br />
kommt die durch die enormen Macht-<br />
verfälschungen im Transportwesen<br />
entstandene<br />
Globalisierung, gerade bei<br />
den Rohstoffen. So ist etwa<br />
Granit aus China oder<br />
Indien schon am heimischen<br />
Markt billiger, als<br />
jener aus der heimischen<br />
Produktion. Dies ist nur<br />
möglich durch eine völlige<br />
Entkopplung von Preis und<br />
Verkehrsaufwand.<br />
Der Wert der<br />
Rohstoffe<br />
Kaum jemand fragt sich,<br />
was der echte wahre Wert<br />
eines Sandes oder Schuttes<br />
aus einer bestimmten Lage<br />
ist. Würde man die heutigen<br />
Kosten der Sanierung<br />
beispielsweise der Fischerdeponie<br />
in den ursprünglichen Kubikmeterpreis<br />
des Kiese einrechnen, dann<br />
hätte man diesen vermutlich billiger in<br />
Papiersäcken aus den Vereinigten Staaten<br />
oder China einfliegen können.<br />
Kettenreaktion der<br />
Unintelligenz<br />
Unintelligente Verkehrsplanung führt zu<br />
unintelligenter Rohstoffnutzung. Diese<br />
hat eine unintelligente Abfallbeseitigung<br />
zur Folge, mit einer unintelligenten Rohstoffzerstörung,<br />
wie etwa des Trinkwassers.<br />
All dies ermöglicht eine unintelligente<br />
Rohstoff- und Verkehrspolitik die<br />
auf kurzfristige Vorteile ausgerichtet ist.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Kurzfristige Vorteile<br />
kommen sehr teuer<br />
Univ.Prof. Dipl. Ing. Dr. Hermann Knoflacher gilt als einer der anerkanntesten<br />
Verkehrsexperten Österreichs und ist Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und<br />
Verkehrstechnik an der Technische Universität Wien. Dieser Gastbeitrag erscheint im<br />
Rahmen einer mehrteiligen Serie des Fachverbandes der Stein- und keramischen<br />
Industrie / Forum Rohstoffe.<br />
Wer kennt den echten wahren<br />
Wert von Rohstoffen?<br />
Diese kurzfristigen Vorteile in Preisen<br />
und Kosten führen zwangsläufig zu<br />
langfristigen, massiven Kostenerhöhungen,<br />
die die Gesellschaft heute immer<br />
deutlicher spürt.<br />
Rohstofflieferanten sind<br />
Teile eines Systems<br />
Wie in der Wirtschaft üblich, versucht<br />
jeder die Folgekosten und Probleme<br />
jeweils auf die anderen abzuwälzen. Die<br />
Verursacher sind nicht die Rohstoffproduzenten,<br />
wie man es populistisch sehr<br />
gerne darstellt, sondern jene, die hemmungslos<br />
Rohstoffe nutzen und verbrauchen<br />
wollen, und das möglichst billig.<br />
Nicht nur Kosten für die Bereitstellung<br />
der Rohstoffe, sondern für alle damit<br />
verbundenen Folgewirkungen, bis zur<br />
Wiedereingliederung der Natur müsste<br />
in der Kostenstruktur sichtbar werden.<br />
Dies würde allerdings nicht nur die heutige<br />
Kostenstruktur, sondern auch die<br />
Wirtschaftsstruktur grundlegend verändern.<br />
Damit ergibt sich eine neue Aufgabe<br />
für den Rohstoffproduzenten der<br />
nicht mehr Rohstoffproduzent, sondern<br />
Rohstoffmanager sein müsste. Unter diesen<br />
Bedingungen wäre die heute mögliche<br />
leichte Umwandlung von Rohstoffen<br />
zur Problemstoffen nicht mehr so leicht<br />
möglich.<br />
Informationen:<br />
ÖASK<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
1045 Wien<br />
Tel.: 01/ 501 05 - 3534<br />
KOMMUNAL 49<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Neue Geschäftsbedingungen bei Erdgas<br />
Trennung von Energie<br />
und Erdgasnetz<br />
Die Liberalisierung des Erdgasmarktes brachte eine Trennung von Energie und Erdgasnetz<br />
in zwei eigenständigen Gesellschaften. Jeder Haushalt im Versorgungsgebiet von<br />
Wiengas wird nunmehr von Wien Energie mit Erdgas beliefert, während das Erdgasnetz<br />
weiterhin von Wiengas zur Verfügung gestellt und betreut wird.<br />
Dadurch mussten auch die alten<br />
Geschäftsbedingungen neu erstellt werden.<br />
Nunmehr gibt es Geschäftsbedingungen<br />
für die Lieferung von Erdgas<br />
von Wien Energie und solche für die<br />
Nutzung des Netzes von Wiengas.<br />
Beide Geschäftsbedingungen sind mit<br />
dem Konsumentenschutzgesetz abgestimmt.<br />
Die Bedingungen für die Netznutzung<br />
wurden von der E-Control, der<br />
Regulierungsbehörde für den liberalisierten<br />
Energiemarkt, genehmigt. Diese<br />
umfassen 16 in kleinster Schrift gehaltene<br />
Seiten und beschäftigen sich in<br />
weiten Teilen mit technischen Details.<br />
Weniger Seiten - nämlich nur vier -<br />
umfassen die Geschäftsbedingungen<br />
für die Lieferung von Erdgas.<br />
Wo liegen die Geschäftsbedingungen<br />
auf<br />
Jeder Erdgaskunde des Wiener Erdgasversorgungsgebietes<br />
erhielten in den<br />
letzten Tagen ein persönliches Schreiben,<br />
dass die Geschäftsbedingungen<br />
nunmehr aufliegen.<br />
Die einfachste Möglichkeit, in die<br />
Geschäftsbedingungen Einsicht zu nehmen<br />
ohne gleich ein riesiges Konvolut<br />
an Papier zu erhalten, ist das Internet.<br />
Auf den Seiten www.wiengas.at sind<br />
die Geschäftsbedingungen für das Netz<br />
und<br />
www.wienenergie-erdgas.at die<br />
Geschäftsbedingungen für die Lieferung<br />
von Erdgas ersichtlich. Hier kann<br />
man sich einzelne Seiten oder auch das<br />
ganze Dokument ausdrucken oder auf<br />
den elektronischen Schreibtisch herunterladen.<br />
Das spart Papier und lässt sich<br />
50 KOMMUNAL<br />
bequem jederzeit einsehen. Im .pdf-Format<br />
spart es zusätzlich Speicherplatz<br />
auf der Festplatte. Will man allerdings<br />
ein gedrucktes Exemplar, so gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten. Die Kundendienstzentren<br />
von Wiengas, in der auch<br />
die Kundendienstzentren der Wien<br />
Die neuen Geschäftsbedingungen liegen in<br />
den Kundenzentren auf und können aus<br />
dem Internet heruntergeladen werden.<br />
Energie untergebracht sind, haben<br />
gedruckte Exemplare. Auch im Haus<br />
Wien Energie in 1060 Wien, Mariahilfer<br />
Straße 63, liegen Exemplare auf.<br />
Oder man schickt die Anforderung per<br />
Antwortkarte, die dem persönlichen<br />
Schreiben beiliegt. Dann dauert es<br />
etwas länger, da die Karten ja erst bearbeitet<br />
werden müssen.<br />
Details der Geschäftsbedingungen<br />
◆ Geschäftsbedingungen für die Lieferung<br />
von Erdgas:<br />
Im Grunde genommen ändert sich für<br />
den Haushaltskunden die bisherige Vorgangsweise<br />
nicht. Allerdings gibt es im<br />
liberalisierten Erdgasmarkt die Möglichkeit,<br />
den Anbieter zu wechseln.<br />
Beide Vertragspartner - also der Kunde<br />
wie auch Wien Energie - können den<br />
Vertrag kündigen. Der Kunde mit einer<br />
Frist von einem Monat ab Monatsletzten.<br />
Maßgeblich ist das Datum der<br />
Absendung der Kündigung.<br />
◆ Geschäftsbedingungen für den Netzzugang<br />
zu Verteilleitungen:<br />
Auch hier hat sich kaum etwas geändert.<br />
Der Netzbenutzer kann den Netzzugangsvertrag<br />
unter Einhaltung einer<br />
Frist von einem Monat zum Ende eines<br />
jeden Monats schriftlich kündigen.<br />
Allerdings erstmals nach Ablauf eines<br />
Jahres. Davor ist eine Kündigung nur<br />
aus besonderen Gründen zulässig.<br />
Zwei Tarife<br />
Wichtig für alle Kunden seit Öffnung<br />
des Marktes ist, dass es zwei Tarife<br />
gibt. Beide zusammen ergeben erst den<br />
tatsächlich zu zahlenden Preis. Der<br />
Tarif für die Netznutzung der Wiengas<br />
GmbH wird vom Erdgasregulator in<br />
einer Verordnung festgelegt. Der Tarif<br />
für die Lieferung von Erdgas wird von<br />
Wien Energie bekanntgegeben. Beide<br />
Tarife müssen den Kunden bei Änderung<br />
rechtzeitig schriftlich bekanntgemacht<br />
werden. Die Tarife sind im Internet<br />
jederzeit abrufbar.<br />
Informationen:<br />
Wiengas Ges.m.b.H.<br />
Josefstädterstraße 10-12<br />
1080 Wien<br />
Tel.: 01/ 40 128-0<br />
www.wiengas.at<br />
www.wienenergie-erdgas.at<br />
E.E.
Intelligente Finanzierungsalternativen<br />
Gemeinden in<br />
Aufbruchstimmung<br />
Modernes Finanzmanagement ersetzt<br />
starre Strukturen. Dadurch werden in<br />
Zeiten der Budgetsanierung neue Handlungsspielräume<br />
geschaffen.<br />
Der erste Schritt, modernes Finanzmanagement<br />
umzusetzen, ist die Durchführung<br />
einer Darlehensanalyse.<br />
Darlehensanalyse<br />
Eine Darlehensanalyse besteht aus insgesamt<br />
zwei Maßnahmen: Zuerst wird<br />
geprüft, ob die Mischung zwischen<br />
Darlehen mit fixen und variablen Konditionen<br />
der von der Gemeinde gewünschten<br />
Risikostruktur entspricht. Danach<br />
wird jedes Darlehen einzeln auf seine<br />
„Marktkonformität“ geprüft. Das Ergebnis<br />
zeigt mögliche<br />
Ein-sparungen, die<br />
beispielsweise<br />
durch eine<br />
Umschuldung<br />
erreicht werden<br />
können. Mag. Stefan<br />
Vigl, Leiter der<br />
Finanzierungsabteilung<br />
der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
meint<br />
dazu: „Vor allem<br />
strukturierte Produkte<br />
können bei<br />
einer Umschuldung<br />
zu einer<br />
beträchtlichen<br />
Zinsersparnis<br />
führen.“<br />
Strukturierte<br />
Produkte<br />
Der Einsatz von strukturierten Produkten<br />
ist erst ab einem Volumen von EUR 3<br />
Mio. möglich. Durch die Bündelung von<br />
mehreren Krediten kann dieses Volumen<br />
auch von kleineren und mittleren<br />
Gemeinden erreicht werden. Es handelt<br />
sich dabei um alternative Finanzierungsmodelle,<br />
die maßgeschneidert auf die<br />
jeweiligen Zinserwartungen und Finanzierungsvorhaben<br />
der Gemeinden entwickelt<br />
werden. Dadurch wird die Zinsbelastung<br />
sowohl im variablen als auch<br />
im fixen Bereich erheblich gesenkt. Und<br />
das wirkt sich auch positiv auf das Maastricht-Ergebnis<br />
aus.<br />
Bestehendes Vermögen<br />
besser nutzen<br />
Gemeinden nutzen zunehmend alternativeFinanzierungsmöglichkeiten.<br />
Interessant sind vor<br />
allem jene Ansätze, die die<br />
Vermögensseite betrachten<br />
und bestehende Assets bes-<br />
ser nutzen.<br />
Cross-Border-<br />
Leasing<br />
Cross-Border-Leasing ist<br />
eine dieser Möglichkeiten,<br />
bestehendes Vermögen<br />
besser zu nutzen. Und das,<br />
ohne das Eigentum am<br />
verleasten Gut zu verlieren.<br />
Die österreichischen<br />
Gemeinden können sich<br />
durch Cross-Border-Leasing-Transaktionen<br />
5 % bis 7 % des Transaktionsvolumens<br />
an Liquidität beschaffen. Ab einem Volumen<br />
von EUR 100 Mio. ist man dabei.<br />
„Cross-Border-Leasing ist trotz der sehr<br />
großen Volumina sogar für kleinere und<br />
mittlere Gemeinden möglich“, ergänzt<br />
Wirtschafts-Info<br />
Immer mehr Gemeinden steigen um. Finanzierten sie sich vor wenigen Jahren<br />
hauptsächlich durch Kredite mit fixen oder variablen Zinssätzen, greifen Gemeinden<br />
jetzt immer öfter zu alternativen Finanzierungsmethoden.<br />
Alternative<br />
Finanzierungsmodelle<br />
sind auf die Gemeinde<br />
maßgschneidert. Dadurch<br />
wird die Zinsbelastung<br />
sowohl im variablen als<br />
auch im fixen Bereich<br />
erheblich gesenkt.<br />
Und das wirkt sich<br />
positiv auf das<br />
Maastricht-Ergebnis aus.<br />
Mag. Michael Spitzer, Cross-Border-Leasing-Spezialist<br />
der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />
„Beispielsweise wird durch einen Zusammenschluss<br />
von kleineren Einheiten derselben<br />
Anlagenkategorie, insbesondere<br />
im Wasserbereich, eine Interessengemeinschaft<br />
gebildet und somit das für<br />
eine derartige Transaktion notwendige<br />
Volumen aufgebracht.“<br />
Public-Private-<br />
Partnership<br />
Zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten<br />
hat sich Public-Private-Partnership<br />
als Kooperationsform zwischen Privatwirtschaft<br />
und öffentlicher Hand<br />
bewährt. Durch die Einbindung von Privaten<br />
in die Errichtung und den Betrieb<br />
von Anlagen werden kosteneffizientere<br />
Lösungen geschaffen. „Ein großer Vorteil<br />
bei Public-Private-Partnerships ist, dass<br />
sowohl die Stärken des öffentlichen als<br />
auch die des privaten Partners kombiniert<br />
werden können“, stellt Stefan Vigl<br />
fest. „Beispielsweise kann durch Haftungsübernahmen<br />
der öffentlichen Hand<br />
der Ratingvorteil, den die Gemeinden auf<br />
Grund ihrer besseren Bonität gegenüber<br />
privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />
haben, genutzt werden und damit die<br />
Investition günstiger finanziert werden.“<br />
Informationen:<br />
Mag. Stefan Vigl<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />
Türkenstraße 9<br />
Tel.: 01/ 31 6 31 – 110<br />
Fax.: 01/ 31 6 31 – 99 110<br />
E-Mail:<br />
finanzierungen@kommunalkredit.at<br />
www.kommunalkredit.at<br />
KOMMUNAL 51<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
52 KOMMUNAL
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Elektronischer Akt (ELAK): Bund vergibt Auftrag<br />
Schritt zur moderner Verwaltung<br />
WIEN<br />
Eines der größten Projekte der<br />
Verwaltungsreform mit einem<br />
Gesamtvolumen von ca. 40<br />
Mio. Euro, der „Elektronische<br />
Akt“, wurde an die Arbeitsgemeinschaft<br />
ELAK (bestehend<br />
aus Bundesrechenzentrum<br />
und BIT-S sowie den Subunternehmen<br />
IBM Österreich<br />
und Fabasoft AT Software) als<br />
Bestbieter vergeben. Die<br />
ARGE ELAK wurde mit der<br />
Einführung und dem Betrieb<br />
des ELAK beauftragt. Der<br />
Handy-Parken<br />
In Tulln<br />
funktionierts<br />
TULLN<br />
Während in Wien erste Versuche<br />
mit dem sogenannten<br />
Handy-Parking laufen, funktioniert<br />
dieses System in<br />
Tulln an der Donau bereits<br />
seit Anfang September 2002.<br />
Im Unterschied zu Wien sind<br />
aber die SMS-Kosten für die<br />
Benutzer gratis und die Parkgebühren<br />
werden korrekt<br />
abgerechnet.<br />
Burgenland: Neuer Rettungsbeitrag<br />
EISENSTADT<br />
Der Rettungsbeitrag im Burgenlandwird<br />
von 2,61 Euro<br />
auf 3,42 pro Kopf erhöht. In<br />
Verhandlungen mit dem<br />
Land und dem Roten Kreuz<br />
ist es gelungen, eine mittelfristige<br />
Absicherung des Rettungs-<br />
und Krankentransportdienstes<br />
zu gewährleisten.<br />
Damit ist diese wichtige<br />
Dienstleistung für alle<br />
Burgenländer flächendeckend<br />
im gesamten Bundesland<br />
bis 2005 finanziell<br />
„Elektronische Akt“ - kurz<br />
ELAK genannt - ist ein Kernstück<br />
der e-Government-Initiative<br />
Österreichs zur Qualifizierung<br />
und Beschleunigung der<br />
Service-Leistungen in der<br />
gesamten Bundesverwaltung<br />
und soll künftig in allen Ressorts<br />
eingesetzt werden.<br />
Damit werden die Arbeitsabläufe<br />
von über 7.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der<br />
öffentlichen Hand maßgeblich<br />
und nachhaltig optimiert und<br />
beschleunigt. Nach Abweisung<br />
Vorschreibungen: Fünf Erhöhungen in 14 Zeilen<br />
SALZBURG<br />
„Jede Vorschreibung des Landes<br />
an Gemeinden braucht<br />
eine Begründung. Ganze 14<br />
Zeilen für fünf höhere Budgetansätze<br />
wecken Kritik und<br />
Ablehnung, nicht Akzep-<br />
Kompromiss mit Gemeinden<br />
der von den Mitbietern erhobenen<br />
Einsprüche durch Bundesvergabeamt,Verwaltungsund<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
wurde nunmehr der Vertrag<br />
mit der ARGE ELAK rechtswirksam<br />
abgeschlossen.<br />
Damit kann das Projekt „Elektronischer<br />
Akt“ mit dem Ziel,<br />
in Österreich die modernste<br />
Verwaltung Europas zu schaffen,<br />
von der ARGE ELAK und<br />
den darin beteiligten Unternehmen<br />
unverzüglich in<br />
Angriff genommen werden.<br />
Minimalinformation zu wenig<br />
tanz“, so LAbg. Michael Neureiter<br />
zur Praxis des Landes<br />
Salzburg, Gemeinden mit<br />
Minimalinformationen und<br />
einem Verweis auf gesetzliche<br />
Verpflichtung abzuspeisen.<br />
abgesichert. Dieses Modell<br />
ist vorbildlich: Zusammen<br />
mit der ärztlichen Nacht-<br />
Rufbereitschaft unter der<br />
Woche und mit der Einrichtung<br />
der Gesundheits- und<br />
Sozialsprengel ist damit ein<br />
weiterer Schritt in Richtung<br />
einer umfassenden Patientenversorgung<br />
realisiert. „Es<br />
ist ein Kompromiss, den alle<br />
mittragen können,“ wie<br />
Ernst Schmid, Präsident des<br />
sozialdemokratischen GVV s<br />
mitteilte. Jeder Euro hilft den<br />
Hochwasseropfern.<br />
Mit dem ELAK sollten Aktenberg<br />
auch in den Gemeinden<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Neues Landhaus<br />
Umweltvorbild<br />
mit Energieholz<br />
INNSBRUCK<br />
Das geplante neue Landhaus<br />
II in Innsbruck mit einer Kubatur<br />
von mehr als 60.000 m 3<br />
wird mit Biomasse beheizt.<br />
Der Wärmebedarf in der<br />
Grundlast soll künftig durch<br />
Pellets gedeckt werden, lediglich<br />
der Spitzenbedarf wird<br />
durch Gas gedeckt. In Tirol<br />
wird derzeit an weiteren Biomasse-Projekten<br />
gearbeitet.<br />
Hochwasser: Spenden<br />
Dringendes Geld für<br />
Schulsanierung<br />
SCHÖNBERG am KAMP<br />
Im Dezember vergangenen Jahres<br />
überreichte Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer einen<br />
Scheck in Höhe von 20.000 € an<br />
Bürgermeister Emmerich Riedlmayer<br />
der vom Hochwasser schwer getroffenen<br />
Gemeinde Schönberg am Kamp.<br />
Das Geld soll für die Generalsanierung<br />
der Schule Schönberg verwendet<br />
werden (das Betonfundament war<br />
durch den Wasserdruck in der Mitte<br />
aufgebrochen). Gespendet wurden<br />
die 20.000 € vom Bohmannverlag.
Die Gemeindebundpräsidenten<br />
Gemeindepolitik wichtigste Bezugsebene der Demokratie<br />
Ein Bürgermeister ist<br />
immer bei den Leuten<br />
Der Bürgermeister von Schladming und Präsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes ist stolz auf „seine“ Stadt Schladming – die steirische<br />
Schihauptstadt auf historischem Boden.<br />
◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Theresia Kandler<br />
Das Hochwasser ist gerade noch<br />
glimpflich abgelaufen. Die Enns ist zwar<br />
über die Ufer getreten, hat aber keine<br />
verheerenden<br />
Schäden angerichtet.<br />
Die schmucke<br />
Bergstadt hat keinen<br />
zu großen Schaden<br />
genommen. Der<br />
Bürgermeister war<br />
natürlich in den<br />
Stunden der Gefahr<br />
immer präsent und<br />
sieht darin auch eine<br />
wesentliche Aufgabe:<br />
„Das Bürgermeisteramt<br />
ist ein sehr<br />
schönes Amt, die<br />
<strong>Kommunal</strong>politik<br />
überhaupt ist eine<br />
interessante Aufgabe.<br />
Egal, ob Hochwasser,<br />
Feste, Trauerfälle oder<br />
Bauen, man ist immer<br />
bei den Leuten. Das ist<br />
anstrengend, aber<br />
auch sehr schön. Die<br />
Gemeindepolitik ist eine besonders<br />
wichtige Bezugsebene der Demokratie,<br />
weil hier die Begegnung der Bürger mit<br />
ihren gewählten Vertretern am<br />
spürbarsten ist. Die Vielseitigkeit der<br />
Gemeindeaufgaben ist das eigentlich<br />
Faszinierende.“<br />
28 Jahre ist Hermann Kröll schon<br />
Bürgermeister, seit 38 Jahren im<br />
Gemeinderat und kann auf eine<br />
beachtliche Bilanz zurückblicken.<br />
Wichtige Schwerpunkte dabei waren und<br />
sind wohl in jeder kommunalen<br />
Tätigkeit Wohnen, Arbeiten und Freizeit<br />
und Erholung.<br />
54 KOMMUNAL<br />
»<br />
Die Vielseitigkeit der<br />
Gemeindeaufgaben<br />
ist das eigentlich<br />
Faszinierende.<br />
Herrmann Kröll<br />
Bürgermeister von Schladming<br />
und Präsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes<br />
In seiner langen Zeit wurden hunderte<br />
Wohnungen gebaut oder mitgeholfen, sie<br />
zu bauen, durch Förderungen,<br />
Bereitstellung von<br />
Grundstücken.<br />
Wenn auch nicht<br />
spektakulär, so<br />
wurden doch<br />
kontinuierlich in Kleinund<br />
Mittelbetrieben,<br />
im Handel, im<br />
Dienstleistungsbereich<br />
und Tourismus sowie<br />
bei den freien Berufen<br />
Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Für einen<br />
Großteil der Berufe<br />
gibt es eine reale<br />
Chance, in der<br />
«<br />
Gemeinde einen<br />
Arbeitsplatz zu finden.<br />
Während der Amtszeit<br />
von Hermann Kröll<br />
wurde die gesamte<br />
Stadt neu kanalisiert.<br />
1977 schon gewann<br />
Schladming den ersten<br />
Umweltschutzpreis der Steiermark für<br />
eine freiwillige Kompostierung von<br />
Hausmüll.<br />
Kultur und Sport<br />
Im Bereich Freizeit hat Schladming als<br />
steirische Schihauptstadt „eine Unzahl<br />
von Veranstaltungen“ durchgeführt -<br />
Weltmeisterschaften, Weltcup-Rennen,<br />
Wettbewerbe. Organisiert wurde alles<br />
von einer breiten Trägerschaft von<br />
Vereinen. Die Kleinstadt Schladming, mit<br />
etwas über 5000 Einwohnern, zählt man<br />
die Zweitwohnsitzer mit, bringt es auf 45<br />
Vereine und Organisationen - karitative,<br />
kirchliche, Sport-, Trachten- und<br />
Kulturvereine. Der Fußballklub spielt<br />
Meisterschaften mit fünf Vereinen.<br />
Behindertenarbeit liegt dem<br />
Bürgermeister besonders am Herzen, er<br />
ist Präsident der Special Olympics.<br />
Bürgermeister Kröll: „Wir haben ein<br />
kulturelles Leben entwickelt, das über das<br />
Übliche hinausgeht, auf das ich sehr stolz<br />
bin.“ Zusätzlich zu den traditionellen<br />
Heimatabenden und Blasmusikkonzerten<br />
bietet die Stadt seit 25 Jahren den<br />
Schladminger Musiksommer mit<br />
klassischer Musik für gehobene<br />
Ansprüche. Eine Spezialität ist MID<br />
Europe, eine europäische Veranstaltung<br />
der symphonischen Blasmusik. Damit soll<br />
Komponisten und Blasmusikverlagen,<br />
Dirigenten und Orchestern bzw.<br />
Ensembles eine Plattform gegeben<br />
werden, die den internationalen<br />
Informationsaustausch im Bläserbereich<br />
ermöglicht.<br />
Historischer Boden<br />
Der 1180 erstmals urkundlich erwähnte<br />
Ort erhielt bereits im 14. Jahrhundert das<br />
Stadtrecht, was auf den blühenden<br />
Bergbau in den Schladminger Tauern<br />
zurückzuführen ist, wo silberhältige Bleiund<br />
Kupfererze gewonnen wurden. Die<br />
Stadt war mit einer Mauer befestigt, von<br />
der Reste noch erhalten sind.<br />
Die Stadt war auch ein Zentrum der<br />
Glaubenskriege, 1525 fand der<br />
Schladminger Bauernkrieg statt, bei<br />
denen die protestantischen Knappen und<br />
Bauern gegen die katholischen<br />
Bürgerlichen und Standesherren<br />
kämpften. In einer ersten Schlacht waren
Schladming aus der Vogelperspektive: Diese Luftaufnahme entstand am ersten Tag<br />
der <strong>Kommunal</strong>messe 2001, der letzten vor der Mega-Messe 2002 am Wiener Messegelände.<br />
Die Aufnahme läßt die herrliche Lage zwischen Dachstein und Schladminger<br />
Tauern ahnen.<br />
die Bauern siegreich, schließlich<br />
gewannen jedoch die Katholiken und<br />
machten die Stadt dem Erdboden gleich.<br />
Schladming verlor das Stadtrecht und<br />
erhielt es erst 400 Jahre später – 1925 -<br />
Zur Person Hermann Kröll<br />
Hermann Kröll wurde 39 geboren,<br />
er hat drei Töchter aus erster Ehe,<br />
eine Enkelin, und ist seit acht<br />
Jahren wieder verheiratet. Die<br />
gesamte Familie lebt in Schladming.<br />
Krölls Vater war Forstarbeiter, der<br />
Sohn ging zur Arbeit in den<br />
Holzschlag mit, lernte dann<br />
Elektriker, und nach einer schweren<br />
Erkrankung noch Fleischer und<br />
Selcher. 1965, schon politisch<br />
engagiert wechselte er nochmals<br />
den Beruf und wurde<br />
Versicherungskaufmann.<br />
1965 kam Hermann Kröll als<br />
weitaus Jüngster in den<br />
Gemeinderat, er war 12 Jahre<br />
Kammerrat in der Kammer für<br />
Arbeiter und Angestellte, zehn<br />
Jahre Landtagsabgeordneter und<br />
von 95 bis 1999 Abgeordneter zum<br />
Nationalrat. 1991 wurde er erster<br />
Präsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes.<br />
wieder.<br />
Da die Gegenreformation nicht so heftig<br />
betrieben wurde wie im benachbarten<br />
Salzburg, leben heute noch annähernd<br />
gleich viele evangelische wie katholische<br />
Christen in der Region. Die gute<br />
Ökumene hält Bürgermeister Kröll für<br />
einen der Gründe, dass in<br />
entscheidenden Fragen gut<br />
zusammengearbeitet wird und sich nicht<br />
wie Jahrzehnte davor die Geister schon<br />
an der Religion scheiden.<br />
Ein großes Projekt, das jetzt in Angriff<br />
genommen wurde, ist der Neubau des<br />
Diakonissenkrankenhauses, ein<br />
öffentliches Spital mit einem kirchlichen<br />
– evangelischen – Trägerverein. Die<br />
Planungen sind abgeschlossen, der Bau<br />
soll bis 2005 vollendet sein.<br />
Schladming ist auch Sitz der Schi-Hauptund<br />
Handelsschule, die viele<br />
international erfolgreiche Schiläufer<br />
hervorbrachte. Mit einem<br />
Aufbaulehrgang der Handelsakademie<br />
können die SchülerInnen nun auch die<br />
Matura ablegen.<br />
Ein Allround-Politiker<br />
Hermann Kröll ist ein homo politicus<br />
durch und durch. Er war jahrelang<br />
Die Gemeindebundpräsidenten<br />
Landtags- und auch Nationalratsabgeordneter.<br />
Im Nationalrat oder<br />
Landtag wurde er stets mit<br />
„Bürgermeister“ angesprochen, und das<br />
empfand er immer als richtige Definition<br />
der Prioritäten. Weiters ist der<br />
Schladminger Bürgermeister in der KPV<br />
(<strong>Kommunal</strong>politische Vereinigung der<br />
ÖVP) als Landesobmann engagiert. Als<br />
steiermärkischer Gemeindebundpräsident<br />
gehört er dem FAG-Verhandlungsteam<br />
an. Der Gemeindebund der<br />
Steiermark hat eine in Österreich<br />
einmalige Geschichte. Der legendäre<br />
Landeshauptmann Josef Krainer hatte<br />
eine besonders intensive Beziehung zu<br />
den Gemeinden. Er war selbst<br />
Bürgermeister und einer der geistigen<br />
Gründungsväter des Gemeindebundes,<br />
der die Notwendigkeit der kleinen und<br />
mittleren Gemeinden, sich zu<br />
organisieren, früh erkannte. Deshalb<br />
war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass<br />
der Landes-<br />
hauptmann auch<br />
Gemeindebundpräsident<br />
war. Erst<br />
der „zweite<br />
Krainer“ fand diese<br />
Konstellation nicht<br />
mehr zeitgemäß<br />
und gab die<br />
Funktion ab.<br />
„Es ist eine sehr<br />
kompakte Sache,<br />
die kommunalpolitische<br />
Erfahrung in<br />
andere politische<br />
Gremien einzubringen<br />
und die<br />
Interessen der<br />
Es ist eine sehr<br />
kompakte Sache,<br />
die kommunalpolitische<br />
Erfahrung in<br />
andere politische<br />
Gremien<br />
einzubringen und<br />
die Interessen der<br />
Gemeinden zu<br />
vertreten.<br />
Hermann Kröll<br />
Gemeinden zu vertreten. Die Bedeutung<br />
und Verantwortung der<br />
<strong>Kommunal</strong>politik wird in Zukunft sogar<br />
noch zunehmen. Von der nationalen<br />
Ebene wandern viele Entscheidungen<br />
nach Brüssel. Die Umsetzung aber findet<br />
zunehmend auf der unteren Ebene der<br />
Länder und Gemeinden statt.“ Auch in<br />
der Erweiterungsfrage hält Präsident<br />
Kröll die <strong>Kommunal</strong>politik für einen<br />
wichtigen Faktor. Man müsse den<br />
Beitrittsländern und Kommunen helfen,<br />
eine demokratische Gemeindestruktur<br />
aufzubauen mit Selbstverwaltung,<br />
Eigenverantwortung und Budgethoheit:“<br />
Europa wäre gut beraten, diesem<br />
Unterbau hohe Aufmerksamkeit zu<br />
widmen.“ Auch für die Jugend sieht der<br />
leidenschaftliche <strong>Kommunal</strong>politiker<br />
eine lebendige Aufgabe, sich<br />
länderübergreifend einzusetzen. Sich<br />
nicht nur auf die Wirtschaftsdaten zu<br />
fixieren, sondern Europa von unten her<br />
zu tragen, müsse die Devise sein.<br />
KOMMUNAL 55
Aus den Bundesländern<br />
BURGENLAND<br />
Maßgeschneiderte Workshops für Umweltgemeinderäte<br />
Effizientes Rüstzeug für die Arbeit<br />
EISENSTADT<br />
Im vorigen Jahr wurde die<br />
Novelle zur Gemeindeordnung<br />
beschlossen, welche die<br />
Installierung von sogenannten<br />
Umweltgemeinderäten<br />
beinhaltet. „Nur gut ausgebildete<br />
Umweltgemeinderäte<br />
können ihre Aufgaben auch<br />
erfüllen, daher werden wir im<br />
heurigen Jahr Weiterbildungsseminare<br />
für alle burgenländischenUmweltgemeinderäte<br />
anbieten“, so<br />
Gemeindereferent Franz<br />
Steindl. Oft wissen neue<br />
Umweltgemeinderäte nicht,<br />
welche Aufgaben sie wahrnehmen<br />
sollen und welche<br />
Rechte und Pflichten sie<br />
haben. Mit Hilfe von maßgeschneiderten<br />
Workshops sollen<br />
Burgenlands Umweltgemeinderäte<br />
das nötige Rüstzeug<br />
erhalten.<br />
Der Umweltgemeinderat<br />
56 KOMMUNAL<br />
KÄRNTEN<br />
habe mehrere Möglichkeiten,<br />
den Umweltgedanken in der<br />
Gemeinde zu verankern,<br />
etwa Umwelt- und Energieprojekte<br />
initiieren, Bewusststeinsbildung<br />
in der<br />
Gemeinde, Umweltzeitung in<br />
der Gemeinde, Schul- und<br />
Kindergartenaktionen.<br />
„Arbeitsschwerpunkte sollen<br />
daher bei den Weiterbildungsseminaren<br />
mit Experten<br />
und Beispielen aus der<br />
Praxis erarbeitet werden und<br />
auf die Arbeit in der<br />
Gemeinde vorbereiten helfen“,<br />
so Steindl. Im Rahmen<br />
der Workshops bestehe die<br />
Möglichkeit, inhaltlich eine<br />
eigene Homepage für<br />
Umweltgemeinderäte zu erarbeiten.<br />
„Ziel ist es, unter Einbindung<br />
der Gemeindebünde<br />
einen Infopool aufzubauen,<br />
durch den aktuelle Informationen<br />
direkt zu den Umwelt-<br />
Sollte nicht nur in Kärnten praktisch der Vergangenheit<br />
angehören: Wartezeiten vor dem Amt.<br />
Kärnten führt bei Verwaltungsreform<br />
Enorme Fortschritte für Verwaltung<br />
KLAGENFURT<br />
Kärntens Landesverwaltung<br />
macht sehr große Fortschritte<br />
und ist sehr gut unterwegs.<br />
LH Jörg Haider hob die innovative<br />
Leistungskraft der Landesverwaltung<br />
hervor, um<br />
noch schlanker, leistungsfähiger<br />
und kundenfreundlicher<br />
zu werden. Haider verwies<br />
auf den Bundesrechnungshof,<br />
der bestätigt hat, dass Kärntens<br />
Verwaltungsreform zu<br />
den Top 3 in Österreich<br />
gehört. Bei der Umsetzung<br />
des New Public Managements,<br />
also der Wirkungsorientierten<br />
Landesverwaltung,<br />
liege Kärnten überhaupt an<br />
der Spitze der Bundesländer.<br />
Dies bedeute nicht nur Qualitätssteigerung<br />
und mehr<br />
Kundenfreundlichkeit sondern<br />
auch Kostenersparnis für den<br />
Steuerzahler. Kärnten habe<br />
sich damit in wenigen Jahren<br />
in das Spitzenfeld der Landesverwaltungen<br />
vorgearbeitet.<br />
gemeinderäten gelangen“,<br />
sagt Steindl. Zusätzlich sollen<br />
jährlich organisierte Treffen<br />
unter Einbeziehung des<br />
Umweltanwaltes zum weiteren<br />
Informations- und Meinungsaustausch<br />
anregen.<br />
Rechtliche Definition<br />
§ 33b Gemeindeordnung<br />
(2): Der<br />
Umweltgemeinderat hat<br />
den Bürgermeister bei seiner<br />
Amtsführung in den<br />
Angelegenheiten des örtlichen<br />
Umweltschutzes zu<br />
unterstützen. Er hat dem<br />
Bürgermeister über die<br />
kommunalen Erfordernisse<br />
des örtlichen<br />
Umweltschutzes laufend<br />
zu berichten und ihm<br />
geeignet erscheinende<br />
Vorschläge zu erstatten.<br />
STEINDORF<br />
Eine verkehrstechnische Hilfestellung<br />
für Steindorf am<br />
Ossiacher See hat Straßenbaulandesrat<br />
Gerhard Dörfler<br />
angeboten. So könnte laut<br />
Dörfler die Errichtung einer<br />
verkehrssicheren Zufahrt zur<br />
Eishalle mit Einbindung der<br />
Dorfstraße rasch in Angriff<br />
genommen werden.<br />
Im Zuge eines von Dörfler<br />
einberufenen Gesprächstermines<br />
bot der Straßenbaureferent<br />
der Steindorfer Gemeindevertretung<br />
und Bürgermeister<br />
Josef Bergmann neben<br />
bautechnischer auch finanzielle<br />
Hilfe an. Sollte die<br />
Gemeinde bis 1. Februar 2003<br />
die erforderliche Grundeinlöse<br />
durchführen, würde sich<br />
der Straßenbaureferent zum<br />
Abschluß eines Finanzie-<br />
Gemeinderatswahl<br />
Wiederholungen<br />
in zwei<br />
Gemeinden fix<br />
ST. ANDRÄ &<br />
LARITZGRABEN<br />
In St. Andrä und im Wahl-<br />
Sprengel Laritzgraben (Jennersdorf)<br />
muss die Gemeinderatswahl<br />
wiederholt werden,<br />
dass hat die burgenländische<br />
Landeswahlbehörde<br />
entschieden.<br />
„Es ist bedauerlich, dass die<br />
Wahl wiederholt werden<br />
muss, aber die Entscheidung<br />
der Landeswahlbehörde ist<br />
zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Dass ist Demokratie. Mein<br />
Bestreben ist, so rasch als<br />
möglich einen Wahltermin<br />
für die beiden Gemeinden<br />
bekannt zu<br />
geben“, so Landeshauptmann-<br />
Stv. Franz<br />
Steindl.<br />
Verkehrstechnische Hilfestellung<br />
Sichere Zufahrt zu Eishalle &<br />
Einbindung der Dorfstraße<br />
rungsvertrages bereit<br />
erklären. Außerdem würden<br />
neben einer Kostenbeteiligung<br />
von 250.000 Euro auch die<br />
Ausschreibung, die Bauüberwachung,<br />
die Endvermessung,<br />
die Errichtung der Aufweitungsspur<br />
auf der B 94 im<br />
Bereich der Zufahrt Eishalle<br />
sowie die Schaffung einer<br />
Ersatzzufahrt nördlich der<br />
Bundesstraße seitens des Landes<br />
durchgeführt werden.<br />
„Jetzt liege es an der Mitwirkung<br />
der Gemeinde, die erforderlichen<br />
Maßnahmen rasch<br />
in eine Umsetzungsphase zu<br />
bringen“, betonte Dörfler, für<br />
den damit ein „wesentlicher<br />
Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
im<br />
Einfahrtsbereich<br />
von Steindorf“<br />
geleistet wird.
NIEDERÖSTERREICH<br />
Park-and-Ride<br />
Kooperation ÖBB,<br />
Gemeinden, Land<br />
ST. PÖLTEN<br />
In NÖ wurden in den letzten<br />
Jahren dank der Zusammenarbeit<br />
der ÖBB, des Landes<br />
und der Gemeinden bereits<br />
26.000 kostenlose Pkw-Stellplätze<br />
und rund 23.500 Zweiradstellplätze<br />
für die Pendler<br />
errichtet. „Die ÖBB, das Land<br />
und die Gemeinden arbeiten<br />
im Sinne der Pendler zügig an<br />
immer neuen Projekten.<br />
Gemeinsam werden Bedarfsanalysen<br />
durchgeführt, damit<br />
überall dort ausreichend Stellplätze<br />
zur Verfügung stehen,<br />
wo sie gebraucht werden“, so<br />
LH Pröll. Für 2003 sind in<br />
Niederösterreich zahlreiche<br />
weitere Projekte geplant. So<br />
werden in Tulln und in Neulengbach<br />
Parkdecks mit 626<br />
bzw. 385 Pkw-Stellplätzen<br />
errichtet. Außerdem werden<br />
drei Park-and-ride-Anlagen<br />
fertig, nämlich in Pöchlarn mit<br />
220, in Fischamend mit 75<br />
und in Tullnerbach-Pressbaum<br />
mit 125 Pkw-Stellplätzen.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Hochwasser: 81 Millionen Infrastrukturschäden<br />
Land stützt Gemeinden<br />
LINZ<br />
Pünktlich zum Jahresende<br />
überwies Gemeindereferent<br />
Josef Ackerl eine weitere<br />
Akontozahlung für Katastrophenschäden<br />
an gemeindeeigener<br />
Infrastruktur. Mit den<br />
nun an 273 Gemeinden und<br />
14 Gemeindeverbände ausbezahlten<br />
9,2 Millionen Euro<br />
erhielten die betroffenen<br />
Gemeinden insgesamt bereits<br />
15,9 Mio. Euro aus dem<br />
Katastrophenfonds und 18,5<br />
Mio. Euro aus Landesmitteln.<br />
Angesichts der Gesamtschäden<br />
an gemeindeeigener<br />
Infrastruktur von rund 80,9<br />
Mio. Euro wurden damit<br />
bereits 42 Prozent - bzw.<br />
34,4 Mio. Euro - ersetzt. „Mit<br />
diesen Mitteln können die<br />
Gemeinden den zügigen Wie-<br />
Land fördert Breitband-Internet-Vernetzung<br />
Telematik-Mustergemeinde<br />
ZWETTL<br />
Die NÖ Landesregierung hat<br />
kürzlich für das EURO FIT-<br />
Projekt „Konzeption Breitbandvernetzung<br />
Telematik-<br />
Muster-Gemeinde Zwettl“<br />
eine Förderung in der<br />
Gesamthöhe von 31.200 Euro<br />
genehmigt. Zwettl verfügt derzeit<br />
nur im Stadtzentrum über<br />
eine leistungsfähige IT-Infrastruktur.<br />
Die 61 Katastralgemeinden<br />
werden laut einer<br />
Studio von Eco Plus ohne<br />
Eigeninitiative auch in<br />
Zukunft unterversorgt bleiben.<br />
Die kostengünstigste Möglichkeit,<br />
um die unversorgten<br />
Gebiete an die bestehenden<br />
Netze anzubinden, bietet die<br />
lizenzfreie Funk-LAN-Techno-<br />
deraufbau ihrer beschädigten<br />
Infrastruktur weiter vorantreiben,<br />
ohne in Liquiditätsprobleme<br />
zu kommen,“<br />
erklärt Ackerl. Selbstverständlich<br />
resultiert der überwiegende<br />
Teil aus der Hochwasserkatastrophe<br />
2002.<br />
Die höchsten Mittel aus der<br />
weiteren Akontozahlung<br />
erhielten - entsprechend der<br />
Höhe ihrer Gesamtschäden –<br />
Steyr mit einer Millionen<br />
Euro, gefolgt von Schwertberg<br />
mit 456.000 Euro, Sierning<br />
mit 400.000 Euro und<br />
Mitterkirchen mit 345.000<br />
Euro. Berücksichtigt werden<br />
nur Schäden an in Gemeindebesitz<br />
befindlicher Infrastruktur<br />
wie Straßen,<br />
Brücken, Wasserleitungen,<br />
Kanal oder Gebäude.<br />
logie. Im Rahmen dieses Pilotprojekts<br />
soll die breitbandige<br />
Internet -Versorgung der Katastralgemeinden<br />
im Rahmen<br />
eines Probebetriebs mit rund<br />
50 Teilnehmern getestet werden.<br />
Diese Technologie stellt<br />
eine regionalwirtschaftlich<br />
interessante Infrastruktur dar,<br />
die von Elektro- und EDV-<br />
Händlern, kleinen und mittleren<br />
Betrieben oder Gemeinden<br />
genutzt werden kann.<br />
Damit wird die Voraussetzung<br />
für eine flächendeckende<br />
Breitbandversorgung des<br />
gesamten Gemeindegebietes<br />
geschaffen. Mit Hilfe dieses<br />
Projekts soll sich Zwettl zu<br />
einer „Telematik-Muster-<br />
Gemeinde“ entwickeln.<br />
Energie-Contracting<br />
Landesförderung<br />
für Gemeinden<br />
LINZ<br />
Modernste Energie-Investitionen<br />
zum Nulltarif und dabei<br />
langfristig Betriebskosten sparen<br />
– diese Möglichkeit bietet<br />
die „Contracting-Finanzierung“<br />
für Gemeinden. Unterstützt<br />
wird diese Finanzierungsform<br />
vom „Energie-Contracting-Programm“<br />
des Landes<br />
(ECP).Das ECP fördert die<br />
Finanzierung von Investitionen<br />
zur energetischen Sanierung<br />
von Gebäuden und<br />
Anlagen und zur Errichtung<br />
von Energieanlagen, die überwiegend<br />
erneuerbare Energieträger<br />
nutzen.Infos: O.Ö.<br />
Energiesparverband, Tel:<br />
0732-7720-14380 und 0800-<br />
205-206, Daniela Stimmeder<br />
und Dr. Gerhard Dell.<br />
Aus den Bundesländern<br />
NÖ Jugendkarte<br />
Altersnachweis<br />
und Vorteilskarte<br />
ST. PÖLTEN<br />
Landeshauptmannstellvertreterin<br />
Liese Prokop stellte im<br />
NÖ Landhaus in St. Pölten die<br />
„1424 – NÖ Jugendkarte“ für<br />
junge Niederösterreicher im<br />
Alter von 14 bis 24 Jahren<br />
vor. Anlass sei das NÖ<br />
Jugendschutzgesetz gewesen,<br />
sagte Prokop. Diese Jugendkarte,<br />
so Prokop, ist ab sofort<br />
erhältlich. Sie gilt als Altersnachweis<br />
für Jugendliche.<br />
Alle Inhaber der Jugendkarte<br />
sind automatisch unfallversichert.<br />
Das Antragsformular ist<br />
in Foldern und Magazinen<br />
erhältlich, die ab sofort über<br />
Schulen, Gemeinden, Jugendorganisationen,<br />
Kinos usw.<br />
verteilt werden. Auf<br />
www.1424.info kann man es<br />
downloaden, dort erhält man<br />
auch alle weiteren Infos zur<br />
Jugendkarte. Die Daten der<br />
Jugendlichen müssen<br />
von Schule oder<br />
Gemeinde bestätigt<br />
werden.<br />
Ländliche Entwicklung<br />
Optimale Budget-<br />
Ausschöpfung<br />
LINZ<br />
Im Rahmen der „Ländlichen<br />
Entwicklung“ haben die oö.<br />
Bauernfamilien zur Weiterentwicklung<br />
ihrer Höfe 2002 das<br />
Budget optimal ausgeschöpft.<br />
Insgesamt standen 20,7 Millionen<br />
Euro zur Verfügung,<br />
die zu 50 Prozent von<br />
der EU, zu 30 % vom<br />
Bund und zu 20 %<br />
vom Land bereitgestellt<br />
wurden.<br />
KOMMUNAL 57
Aus den Bundesländern<br />
58 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
INTERREG IIIA<br />
Weitere Projekte<br />
sind möglich<br />
SALZBURG<br />
Mehr als 160 grenzüberschreitende<br />
Projekte und die Zuweisung<br />
von insgesamt 32,5 Millionen<br />
Euro - fast die Hälfte<br />
der für das Programm zur Verfügung<br />
stehenden öffentlichen<br />
Gelder: Dies ist die erfreuliche<br />
Bilanz der jüngsten Sitzung<br />
des Begleitausschusses des<br />
Europäischen Programms zur<br />
grenzüberschreitenden Kooperation<br />
INTERREG IIIA Italien-<br />
Österreich 2000-2006 in Cortina<br />
d’Ampezzo (Provinz Belluno)<br />
unter dem Vorsitz der<br />
Region Veneto. In Salzburg ist<br />
es auch weiterhin möglich,<br />
Förderanträge für das INTER-<br />
REG-IIIA-Programm Italien-<br />
Österreich 2000-2006 einzubringen.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Programm Österreich–Italien<br />
gibt es auf der Programm-<br />
Homepage www.interreg.net.<br />
STEIERMARK<br />
Neue Schwebebahn auf die Bürgeralpe<br />
Barrierefreies Bauen<br />
Qualitätsstandards der „Öffis“ hinken nach<br />
Mit Vollgas in den Stillstand<br />
SALZBURG<br />
In den nächsten 15 Jahren<br />
wird sich in Salzburg der Individualverkehr<br />
um 30 bis 35<br />
Prozent erhöhen. Die<br />
Zunahme der Pkw, die Ausweitung<br />
der Siedlungen in das<br />
Stadtumland und der steigende<br />
Güterverkehr sind<br />
einige Gründe dafür. Beim derzeitigen<br />
Salzburger Straßennetz<br />
würde – so die Prognosen<br />
- bis zum Jahr 2015 die Stauzeit<br />
von derzeit rund acht Millionen<br />
Stunden auf 28 Millionen<br />
Stunden ansteigen. Dies<br />
würde bedeuten, mit Vollgas<br />
in den Stillstand zu fahren.<br />
Das sagte Verkehrsreferent LR<br />
Walter Blachfellner beim<br />
Besuch der Fachausstellung<br />
zum Nahverkehrsinfrastrukturprogramm<br />
Salzburgs – kurz<br />
NAVIS. Durch die Realisierung<br />
wichtiger Nahverkehrsprojekte<br />
könne die Zeit, die in Salzburg<br />
pro Jahr in einem Stau ver-<br />
SPÖ-Landtagsklubobmann Siegfried Schrittwieser, Bgm. Markus<br />
Pertl, LH Waltraud Klasnic und Bundesrätin Hertha Wimmler.<br />
GRAZ, MARIAZELL<br />
Wer bisher nach einer Wallfahrt<br />
oder einer Skitour mit<br />
der Schwebebahn auf die Bürgeralpe<br />
gelangen und das<br />
Panorama genießen wollte,<br />
der musste zunächst 90 Stufen<br />
bis zur Talstation der alten<br />
Bahn bewältigen. „Mit der<br />
neuen Schwebebahn können<br />
auch Ältere oder Touristen mit<br />
körperlicher Behinderung<br />
ohne Schwierigkeiten die<br />
neue Schwebebahn bestei-<br />
gen“, erklärte Ing. Haring,<br />
Geschäftsführer der Schwebebahnen<br />
GmbH. über die neue<br />
Anlage, die LH Waltraud Klasnic<br />
der Bestimmung übergeben<br />
hat. Am Festakt nahmen<br />
unter anderem Bürgermeister<br />
Markus Pertl, SPÖ-Landtagsklubobmann<br />
Siegfried Schrittwieser<br />
und Bundesrätin<br />
Hertha Wimmler teil. „Barrierefreies<br />
Bauen“ war der<br />
wesentliche Gedanke für diese<br />
Investition, betonte Haring.<br />
Foto Gerhard Dusek<br />
bracht werde, aber bei zehn<br />
Millionen Stunden stabilisiert<br />
werden. Zusätzlich müsse der<br />
öffentliche Verkehr noch kundenorientierter<br />
sprich attraktiver<br />
werden. Blachfellner sagte<br />
weiter, dass einer der wesentlichen<br />
Gründe, warum dem<br />
Pkw gegenüber den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln nach wie<br />
vor der Vorzug gegeben<br />
werde, sei, dass die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel in punkto<br />
Qualitätsstandards noch zu oft<br />
hinterherhinken. „Mit zunehmender<br />
Breitenwirkung des<br />
Pkw werden auch dessen Qualitätsstandards<br />
für die Verkehrsmittelwahl<br />
Maßstäbe setzen,<br />
die jedoch vom öffentlichen<br />
Verkehr noch nicht geboten<br />
werden können“, so Blachfellner.<br />
Die Fachausstellung wechselte<br />
am 28. Jänner in den Pfarrsaal<br />
Taxham in der Kleßheimer<br />
Allee.<br />
JobOscar 2002<br />
Keine Bittsteller,<br />
sondern Kunden<br />
BREITENAU a.H.<br />
Die Verleihung des JobOscars<br />
bildet den alljährlichen Höhepunkt<br />
des Projektes job Allianz,<br />
einer initiative des Bundesozialamts<br />
Steiermark.<br />
2002 wurde in der Kategorie<br />
„Öffentlichkeitsnahe Betriebe<br />
und Gemeinden“ mit klarer<br />
Mehrheit die Marktgemeinde<br />
Breitenau am Hochlantsch<br />
ausgezeichnet.<br />
Neben dem Engagement für<br />
behinderte Mitarbeiter wird in<br />
Breitenau sehr viel Wert auf<br />
den Arbeitnehmerschutz im<br />
Allgemeinen gelegt. Als<br />
zukunftsweisend gilt die<br />
Innenarchitektur des Gemeindeamtes.<br />
Die frühere „Amtsstube“<br />
wurde zu einem „Bürgerservicebüro“,<br />
wo die Bürger<br />
nicht Bittsteller, sondern Kunden<br />
sind.Infos unter www.<br />
breitenau-hochlantsch.at<br />
www.salzburg.gv.at/sagis.htm:<br />
Topographie-Karten als<br />
Gemeindeübersicht 1:20.000<br />
Geo-Informationen<br />
144 digitale<br />
Datenschichten<br />
SALZBURG<br />
Die virtuelle Alternative auf<br />
papier-Karten heißt GIS –<br />
geografische Informationssysteme.<br />
Die Daten werden auf<br />
Knopfdruck aktualisiert, der<br />
Nutzer bekommt jeweils den<br />
aktuellsten Stand der Daten<br />
auf den Bildschirm. Das Salzburger<br />
geografische Informationssystem<br />
SAGIS bietet derzeit<br />
über GIS-Online bis zu<br />
144 Datenschichten an.<br />
Gerade bei den Mitarbeitern<br />
der Gemeinden, bei Maklern,<br />
Bauträgern, Zivilingenieuren<br />
und Landwirten<br />
stößt diese Datenbank<br />
auf großes<br />
Interesse.<br />
Brückensanierung<br />
Kriege überstanden,<br />
Hochwasser nicht<br />
GRAZ, MURECK<br />
Sie ist bereits 102 Jahre alt,<br />
hat zwei Kriege überstanden,<br />
das Hochwasser vom letzten<br />
Sommer hätte aber beinahe<br />
das Aus für sie bedeutet. Nun<br />
wird die Murbrücke, die das<br />
steirische Grenzland in und<br />
um Mureck mit Slowenien<br />
verbindet, großzügig und<br />
dauerhaft saniert, die Arbeiten<br />
dafür haben sowohl auf<br />
steirischer als auch auf slowenischer<br />
Seite begonnen und<br />
werden gegen Ende Mai<br />
abgeschlossen sein.<br />
Die Murecker Murbrücke, im<br />
Jahre 1901 erbaut, ist seit<br />
dem Ende des Ersten Weltkrieges<br />
Staatsgrenze, die in<br />
der Brückenmitte verläuft.<br />
Das letzte Hochwasser<br />
forderte<br />
jetzt rasches Handeln.
TIROL<br />
Brennendes Thema „Transit“<br />
Einsatz für Bevölkerung<br />
INNSBRUCK<br />
Bei der Neujahrspresse-Konferenz<br />
des Landeshauptmannes<br />
im Landhaus zeigte sich dieser<br />
über die dürftigen<br />
Entscheidungen<br />
des Transitvertrags<br />
nicht gerade begeistert.<br />
„Ich wollte<br />
keine Verhandlungen<br />
stören und die<br />
Reaktionen erstmal<br />
abwarten, aber für<br />
Tirol ist das Ergebnis<br />
vollkommen unbefriedigend“,<br />
erklärte van Staa.<br />
„Ein Drittel der Tiroler lebt in<br />
der „Transit-Hölle“ und das<br />
EU-Mitgliedsland Österreich<br />
darf in der EU nicht schlechter<br />
gestellt sein, als das Nicht-<br />
EU-Mitgliedsland Schweiz“.<br />
Van Staa betonte: „Eine<br />
Herwig van Staa<br />
VORARLBERG<br />
gesamtösterreichische Lösung<br />
sei schwer möglich, deshalb<br />
muss in Brüssel ein Antrag<br />
auf sensible Zonen gestellt<br />
werden, damit die<br />
Alpenländer nicht in<br />
Abgasen ersticken.<br />
Grenzwerte müssen<br />
auf jeden Fall eingehalten<br />
werden“.<br />
Herwig van Staa<br />
befürwortet auch<br />
einen raschen Bau-<br />
Beginn des Brennerbasis-Tunnels,<br />
der<br />
eine spürbare Entlastung für<br />
die Tiroler bringen wird. 2005<br />
soll endlich der Spatenstich<br />
erfolgen. Unterstützung für<br />
eine rasche Lösung bekommt<br />
der Landeshauptmann auch<br />
von Koalitionspartei SPÖ und<br />
der Opposition.<br />
Vorarlberg: Enge Zusammenarbeit in Bodenseefragen.<br />
Internationale Raumordnungskonferenz<br />
Koordination der Planer<br />
rund um den Bodensee<br />
BREGENZ<br />
Aufgabe der Internationalen<br />
Raumordnungskommission<br />
Bodensee (ROK) ist es, „Seeund<br />
Seeumlandthemen“<br />
abzusprechen. Bei flächenbeanspruchenden,grenzüberschreitenden<br />
Bodenseefragen<br />
informieren einander die Planer<br />
rund um den See in einer<br />
Art „Frühwarnsystem für den<br />
Bodenseeraum“. Landeshauptmann<br />
Herbert Sausgruber<br />
befürwortet eine enge<br />
Zusammenarbeit, „weil<br />
dadurch die Durchführung<br />
regionaler Vorhaben rund<br />
um den See erleichtert wird.“<br />
Ziel von ROK ist es, die Verkehrsinfrastrukturen<br />
der Seeund<br />
Seeumlandgebiete in die<br />
erwünschte Raumordnung<br />
einzubinden, regional<br />
bedeutsame Rohstoffnutzungen<br />
wirksamer zu koordinieren<br />
und regionale, raumwirksame<br />
Vorhaben besser aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
Erdbebenschutz<br />
Nord- und Südtirol<br />
kooperieren<br />
BOZEN, INNSBRUCK<br />
„Ziel ist die Errichtung seismologischer<br />
Messnetze und<br />
die Verwirklichung eines integriertengrenzüberschreitenden<br />
virtuellen Netzwerks für<br />
Zivilschutzstellen zur zuverlässigen<br />
Information über das<br />
Ausmaß des Erdbebens und<br />
die Lage in den am stärksten<br />
betroffenen Gebieten“, erklärt<br />
LH Herwig van Staa seinen<br />
Regierungsantrag. Im Rahmen<br />
dieses Interreg-III-Projekts<br />
mit der Autonomen Provinz<br />
Bozen-Südtirol werden<br />
in Südtirol sieben und in Tirol<br />
drei Erdbebenstationen<br />
errichtet, die zur Messung<br />
stärkerer Bodenbewegungen<br />
mit ‘strong-motion’-Sensoren<br />
ausgerüstet werden.<br />
Aus den Bundesländern<br />
Thema Reisepässe<br />
BH ist zuständig<br />
INNSBRUCK-LAND<br />
Entgegen anderslautender<br />
Gerüchte bleiben die BHs<br />
weiterhin für die Reisepässe<br />
zuständig. „Ich stelle klar,<br />
dass eine Kompetenzverschiebung<br />
fürs Ausstellen<br />
von Reisepässen von den<br />
Bezirkshauptmannschaften<br />
auf die Gemeinden nicht zu<br />
erwarten ist. Einige Gemeinden<br />
sind ihren BürgerInnen<br />
zwar bei Bestätigungen und<br />
beim Ausfüllen der Anträge<br />
behilflich, die Hauptarbeit<br />
aber verbleibt bei den<br />
zuständigen Bezirkshauptmannschaft,<br />
die dann auch<br />
die Einnahmen für sich beanspruchen“,<br />
erklärt Dr.<br />
Herbert Hauser,<br />
Bezirkshauptmann<br />
von Innsbruck-Land.<br />
Österreichischer Verfassungskonvent<br />
Ja, aber zu fairen Bedingungen<br />
BREGENZ<br />
Landtagspräsident Manfred<br />
Dörler begrüßt die Forderung<br />
nach der Durchführung eines<br />
Verfassungskonventes: „Das<br />
österreichische Staatswesen<br />
ist unbestritten reformbedürftig.<br />
Die Verteilung der Staatsaufgaben<br />
zwischen Bund,<br />
Jugend-Projekte<br />
Start zum Wettbewerb<br />
2003<br />
BREGENZ<br />
Die aktive Mitgestaltung der<br />
Jugendarbeit in Vorarlberg<br />
durch Jugendliche – dieses<br />
Ziel steht wieder im Mittelpunkt<br />
des Jugendprojektwettbewerbes,<br />
zu dem das<br />
Land heuer bereits zum<br />
neunten Mal einlädt. Anmeldungen<br />
sind bis spätestens<br />
20. März 2003 an das<br />
Jugendreferat des Landes zu<br />
richten.Infos: Tel: 05574/<br />
511-24115. E-Mail: projektwettbewerb@gmx.at.<br />
Ländern und Gemeinden ist<br />
ineffizient und muss neu<br />
gestaltet werden. Die Abläufe<br />
in der Verwaltung sind von<br />
Doppelgleisigkeiten und Überregulierung<br />
geprägt. Auf<br />
Grund dieser Situation ist ein<br />
umfassender Reformdialog<br />
sinnvoll.“<br />
Altpapier<br />
Hohe Trennmoral<br />
im Ländle<br />
BREGENZ<br />
In Vorarlberg wurde im Jahr<br />
2002 eine überdurchschnittliche<br />
Sammelleistung bei Altpapier<br />
verzeichnet: 76,5 Kilo<br />
pro Kopf. Laut einer Studie<br />
der ARO (Altpapier Recycling<br />
Organisationsgesellschaft)<br />
liegt das Ländle damit österreichweit<br />
an erster Stelle,<br />
gefolgt von Wien mit 74,1<br />
und der Steiermark<br />
mit 67,4 Kilogramm<br />
Altpapier pro Bürger.<br />
KOMMUNAL 59
Info-Mix<br />
Geburtstage - Wir gratulieren<br />
1. Jänner 1947<br />
Dipl. Ing. Bernd Toms,<br />
Bürgermeister von<br />
Hadersdorf<br />
2. Jänner 1939<br />
Edgar Kopp, Bürgermeister<br />
von Rum und Vizepräsident<br />
des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes<br />
4. Jänner 1950<br />
Josef Eidenberger,<br />
Bürgermeister von Walding<br />
4. Jänner 1959<br />
Karl Tatzl, Bürgermeister<br />
von Hainsdorf im<br />
Schwarzautal<br />
6. Jänner 1943<br />
Matthias Leobacher,<br />
Bürgermeister von<br />
Obertrum<br />
6. Jänner 1955<br />
Josef Tagwercher, Bürgermeister<br />
von Radstadt<br />
6. Jänner 1956<br />
Johann Wallner, Bürgermeister<br />
von St. Egyden<br />
7. Jänner 1947<br />
Willibald Stacherl, Bürgermeister<br />
von Minihof-Liebau<br />
7. Jänner 1947<br />
Rudolf Prinz, Bürgermeister<br />
von Weisskirchen<br />
13. Jänner 1940<br />
Josef Kristian, Bürgermeister<br />
von Schrattenbach<br />
14. Jänner 1943<br />
Dr. Klaus Wenger,<br />
Geschäftsführer des<br />
Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes<br />
17. Jänner 1940<br />
Ernst Schrott, Bürgermeister<br />
von Hieflau<br />
18. Jänner 1945<br />
Franz Schwager, Bürgermeister<br />
von Steinfeld<br />
18. Jänner 1957<br />
Valentin König, Bürgermeister<br />
von Thomatal<br />
60 KOMMUNAL<br />
18. Jänner 1952<br />
Engelbert Ringhofer,<br />
Bürgermeister von<br />
Thomasberg<br />
24. Jänner 1960<br />
Leopold Ivan,<br />
Bürgermeister von Stetten<br />
24. Jänner 1954<br />
Simon Illmer, Bürgermeister<br />
von Pfarrwerfen<br />
25. Jänner 1960<br />
Franz Rennhofer,<br />
Bürgermeister von<br />
Lichtenegg<br />
26. Jänner 1958<br />
Ing. Josef Ober, Bürgermeister<br />
von Auersbach<br />
26. Jänner 1950<br />
Johann Eisenmann,<br />
Bürgermeister von Söll<br />
28. Jänner 1946<br />
Matthias Jessner, Bürgermeister<br />
von Lessach<br />
29. Jänner 1947<br />
Matthäus Maislinger,<br />
Bürgermeister von Mattsee<br />
29. Jänner 1956<br />
Dr. Josef Guggenberger,<br />
Bürgermeister von Berndorf<br />
29. Jänner 1960<br />
Matthias Krenn, Bürgermeister<br />
von Bad<br />
Kleinkirchheim<br />
30. Jänner 1940<br />
Johann Grasl, Bürgermeister<br />
von Bad Hall<br />
30. Jänner 1946<br />
Ernst Schabauer, Bürgermeister<br />
von Trattenbach<br />
31. Jänner 1955<br />
Franz Weissenböck,<br />
Bürgermeister von St.<br />
Agatha<br />
31. Jänner 1937<br />
Josef Ritzmaier, Bürgermeister<br />
von St. Martin-<br />
Karlsbach<br />
Tirol ehrt<br />
Das VERDIENST-<br />
KREUZ DES LAN-<br />
DES TIROL ging<br />
an Bürgermeister<br />
Johann Haun aus<br />
Hart im Zillertal,<br />
Bürgermeister a.D.<br />
Manfred Krismer<br />
aus Imst, Bürgermeister<br />
a.D.<br />
Johann Runggatscher<br />
aus Villnöß<br />
sowie an Bürgermeister<br />
a.D. OSR<br />
Peter Vögele aus<br />
Aldrans.<br />
Steiermark ehrt<br />
Das GROSSE<br />
EHRENZEICHEN<br />
DES LANDES STEI-<br />
ERMARK ging an<br />
Bürgermeister a.D.<br />
Ing. Urban Fink aus<br />
Oppenberg, Bürgermeister<br />
a.D. Ing.<br />
Alois Koch aus<br />
Feldbach, Bürgermeister<br />
a.D.<br />
Johann Kroisleit-<br />
Auszeichnungen<br />
Das Verdienstkreuz<br />
des Landes<br />
Tirol.<br />
ner aus Wenigzell,<br />
Ing. Bürgermeister<br />
a.D. Hugo Steiner<br />
aus Möderbrugg,<br />
Bürgermeisterin<br />
a.D. Erna Wagnest<br />
aus St. Martin<br />
a.Wölmißberg und<br />
an Bürgermeister<br />
Ökonomierat Siegfried<br />
Waldauer aus<br />
Weißkirchen.<br />
Die VER-<br />
DIENST-<br />
ME-<br />
DAILLE<br />
DES LAN-<br />
DES<br />
TIROL<br />
wurde an<br />
Bürgermeister<br />
a.D. Geometer<br />
Anton Krapf aus<br />
Kollmann/ Barbian<br />
verliehen.<br />
So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />
Die <strong>Ausgabe</strong>n des Jahres<br />
2002 als PDF auf Mausclick<br />
www.kommunal.at<br />
Die Verdienstmedaille<br />
des<br />
Landes Tirol.<br />
Das Große Ehrenzeichen<br />
des Landes<br />
Steiermark.<br />
Der Herr Bundespräsident<br />
hat verliehen<br />
Mit Entschließung vom<br />
12. Dezember 2002:<br />
Das Grosse Silberne<br />
Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um die Republik<br />
an Senatsrat Dr. Bruno<br />
Wallnöfer, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Innsbrucker<br />
<strong>Kommunal</strong>betriebe und<br />
ehem. Vizebürgermeister<br />
von Innsbruck.<br />
Das Grosse Silberne<br />
Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um die Republik<br />
an Dkfm. Edwin<br />
Rambossek, Abgeordneter<br />
zum NÖ Landtag.<br />
Mit Entschließung vom<br />
30. Oktober 2002<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Friedrich Veitschegger,<br />
ehem. Bürgermeister der<br />
Gemeinde Brunnethal/OÖ.
Personalia Termin<br />
Neuer Verfassungsgerichtshof-Präsident<br />
Univ.Prof. Dr. Karl Korinek<br />
Geboren wurde Karl Korinek<br />
am 7. Dezember 1940 in<br />
Wien. 1963 promovierte er<br />
zum Dr. iur. an der Universität<br />
in Wien. Nach einer<br />
Gerichtspraxis von 1964 bis<br />
1973 war er Mitarbeiter in<br />
der wissenschaftlichen Abteilung<br />
der Bundeswirtschaftskammer.<br />
1970 erfolgte die<br />
Habilitation an der Universität<br />
Salzburg. Seit 1973 ist<br />
Dr. Karl Korinek ordentlicher<br />
Universitätsprofessor für Verfassungs-<br />
und Verwaltungsrecht,<br />
zunächst bis 1976 an<br />
der Universität Graz, dann<br />
an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien und seit 1995 an der<br />
Universität Wien. Er ist wirkliches<br />
Mitglied der Österreichischen<br />
Akademie der<br />
Wissenschaften.<br />
Seit 1978 ist er Mitglied, von<br />
1999 bis 2002 war er Vizepräsident<br />
und seit 2003 ist er<br />
als Nachfolger von Ludwig<br />
Adamowich Präsident des<br />
Personalia Burgenland<br />
Österreichischen Verfassungsgerichtshofs.<br />
Karl Korinek gab über 230<br />
wissenschaftliche Publikationen,<br />
insbesondere zu Fragen<br />
des Verfassungsrechts, des<br />
Verwaltungsrechts, des Wirtschaftsrechts<br />
und der Staatslehre<br />
heraus.<br />
Hermann Frühstück seit<br />
1. Jänner Umweltanwalt<br />
EISENSTADT<br />
Die Burgenländische Landesregierung<br />
hat in ihrer Sitzung<br />
Mitte Dezember einstimmig<br />
die Bestellung von<br />
Mag. Hermann<br />
Frühstück per<br />
1.1.2003 zum<br />
Umweltanwalt des<br />
Landes Burgenland<br />
beschlossen.<br />
„Die Entscheidung<br />
wurde aufgrund<br />
der Empfehlung<br />
des unabhängigen<br />
Personalberaters<br />
Kaiser, der Frühstück<br />
in seiner Bewertung an<br />
die erste Stelle gereiht hatte,<br />
getroffen“, so LH Hans Niessl.<br />
Maßgeblich für die Reihung<br />
waren ein Hearing sowie die<br />
biografischen Daten der einzelnen<br />
Bewerber.<br />
Ausschlaggebend für die<br />
Hermann Frühstück<br />
Univ.Prof. Dr. Karl Korinek<br />
Bestellung von Frühstück seien<br />
einerseits seine großen Erfahrungen<br />
in Natur- und Umweltschutzangelegenheiten<br />
im Burgenland<br />
gewesen.<br />
Frühstück habe<br />
durch seine<br />
langjährige Tätigkeit<br />
im Naturschutzbund<br />
Teamfähigkeit<br />
bewiesen – aber<br />
auch die Fähigkeit,<br />
in Konfliktsituationen<br />
die Gesprächsbasis<br />
aufrecht zu<br />
erhalten. Ein weiteres<br />
wesentliches<br />
Plus von Frühstück waren<br />
seine Projekterfahrung sowie<br />
internationale Kontakte im<br />
pannonischen Raum. „Das ist<br />
gerade im Hinblick auf die<br />
bevorstehende EU-Erweiterung<br />
ein wichtiges Argument“,<br />
so Niessl abschließend.<br />
Straßen, Wege,<br />
Servitute<br />
13. Februar 2003,<br />
Hotel Nova Park, Graz<br />
Das Seminar soll den Teilnehmern<br />
einerseits einen Einblick<br />
in die für das Thema wesentlichen<br />
Rechtsnormen bieten.<br />
Andererseits sollen anhand<br />
von konkreten Beispielen und<br />
gerichtlichen Entscheidungen<br />
die Möglichkeiten der Durchsetzung<br />
des eigenen Rechtstandpunktes<br />
erörtert werden.<br />
◆ Gegenüberstellung öffentliches<br />
und privates Straßenund<br />
Wegerecht<br />
◆ Entstehung und Endigung<br />
öffentlicher Straßen<br />
◆ „Verkehrssicherungspflichten“<br />
unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Haftung<br />
des Wegehalters gem. §<br />
1319 a ABGB<br />
◆ Dienstbarkeitsrechte - Servitutsrechte<br />
(Entstehung,<br />
Ersitzung, Erlöschen, außergerichtliche<br />
und gerichtliche<br />
Durchsetzungsmöglichkeiten)<br />
unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Gehund<br />
Fahrrechte<br />
Kosten:<br />
87 Euro pro Teilnehmer.<br />
Termin<br />
Woche des Waldes<br />
Wald und Wasser<br />
Das Jahr 2003 ist das internationale<br />
„Jahr des Süßwassers“.<br />
Dazu werden eine Reihe von<br />
Informationsschwerpunkten<br />
und Veranstaltungen stattfinden.<br />
Es gibt eine Vielzahl von<br />
Anknüpfungspunkten zwischen<br />
Wald und Wasser: Etwa<br />
die ausgleichende Wirkung<br />
des Waldes auf den Wasserhaushalt,<br />
den Wald als Wasserspeicher<br />
und Filter für<br />
bestes Trinkwasser, den Wald<br />
als Schutzfaktor vor der<br />
Naturgefahr Wasser und vieles<br />
mehr. Infos zur Woche des<br />
Waldes beim „Lebensministerium“,<br />
Ing. Sabine Neumann,<br />
Abt. IV3, Tel: 01/71100-7316,<br />
E-Mail: sabine.neumann@<br />
bmlfuw.gv.at oder www.<br />
lebensministerium.at/forst<br />
Info-Mix<br />
KOMMUNAL<br />
International<br />
Welt-Premiere in Schweden<br />
Eine Stadt ohne<br />
fossile Heizstoffe<br />
Das schwedische Städtchen<br />
Växjö willschon bald die erste<br />
Stadt der westlichen Hemisphäre<br />
sein, in der keine fossilen<br />
Heizstoffe mehr verbrannt werden.<br />
Der 1970 für Öl installierte<br />
Heizkessel des Fernwerkes<br />
wurde schon1980 für den Einsatz<br />
von Biomasse umgerüstet.<br />
Der Aunschluß ist freiwillig,<br />
dennoch sind 80 Prozent aller<br />
Gebäude der Stadt an Fernwärmelieferanten<br />
angeschlossen,<br />
berichtete Lars Ehrlén von der<br />
Gemeinde Växjö. Die Kohlendioxinemission<br />
durch Verbrennung<br />
von Öl, Kohle oder Erdgas seien<br />
in den 90-er Jahren um 60 Prozent<br />
gesenket worden. Holz<br />
stehe reichlich zur Verfügung.<br />
Bürgemeister-Besuch<br />
Pavel Bem im<br />
Wiener Rathaus<br />
Eine Delegation der Prager Stadtverwaltung<br />
mit Bgm. Dr. Pavel<br />
Bem an der Spitze kam zu einem<br />
Arbeitsbesuch in das Wiener Rathaus.<br />
Neben einem Treffen mit<br />
Bgm. Dr. Michael Häupl standen<br />
Workshops auf dem Programm.<br />
Vor allem ging es um den Prozess<br />
der Weiterentwicklung<br />
des<br />
Magistrats zu<br />
einem kundenorientiertenDienstlei-<br />
stungskonzern.Bereichsdirektor<br />
Dr.<br />
Pavel Bem<br />
Kurt Nussgruber, Finanzchef Richard<br />
Neidinger und der Leiter der<br />
Internen Revision Dr. Paul Jauernig<br />
informierten über Kontraktmanagement<br />
als Steuerungsinstrument<br />
der Verwaltungsreform,<br />
über das neue Finanzmanagement<br />
der Stadt sowie über Maßnahmen<br />
zur Korruptionsprävention.<br />
Außerdem traf Bem mit dem<br />
Drogenkoordinator der Stadt<br />
Peter Hacker zusammen.<br />
KOMMUNAL 61<br />
Foto: media wien
Buch-Tipps<br />
Sachbuch Fachbuch<br />
Erwin<br />
Dass Erwin Pröll geboren<br />
wurde, steht außer Frage.<br />
Aber was hat er von damals<br />
bis heute so gemacht?<br />
Es war ein langer Weg vom<br />
schüchternen Weinhauersohn<br />
mit Schnellfeuerhose<br />
bis zum Landeshauptmann<br />
von Niederösterreich. Man<br />
muß nicht wissen, warum er<br />
seinerzeit immer den Motor<br />
des Mopeds abgestellt hat,<br />
er neuerdings Rotweintorte<br />
hasst und ob er im nächsten<br />
Leben lieber Trainer von<br />
Thomas Sykora wäre. Aber<br />
es schadet auch nicht wirklich,<br />
wenn man es weiß.<br />
Das Buch wirft einen Blick<br />
auf das Leben des Erwin<br />
Pröll zwischen Bildern und<br />
Bonmots. „So hat man ihn<br />
noch nie gesehen. das hat<br />
man noch nie von ihm<br />
gehört. erwin Pröll in Bildern<br />
und Bonmots. Eine<br />
nicht ausschließlich ernste<br />
Annäherung, eine leichtfüßige<br />
Lektüre für zwischendurch<br />
- der Landeshauptmann<br />
im Wandel der<br />
Zeit.“ soweit der Autor Karl<br />
Hohenlohe.<br />
Das Buch<br />
Karl Hohenlohe „Bilder<br />
und Geschichten von<br />
und über Erwin Pröll“,<br />
180 Seiten, Gebunden,<br />
Edition NÖN, 14,90 €,<br />
ISBN 3-85214-777-8<br />
62 KOMMUNAL<br />
Abfallwirtschaftsgesetz<br />
Am 2. November 2002 ist<br />
die grundlegende Novelle<br />
zum Abfallwirtschaftsrecht,<br />
das Abfallwirtschaftsgesetz<br />
2002 (AWG 2002) in Kraft<br />
getreten.<br />
Sie führte zu einer Neuordnung<br />
des österreichischen<br />
Abfallrechts in wesentlichen<br />
Punkten. Ausschlaggebend<br />
dafür waren mehr als zehn<br />
Jahre Erfahrungen mit dem<br />
AWG 1990, die geänderten<br />
europäischen Rahmenbedingungen<br />
und das Bedürfnis<br />
nach einheitlichen Regelungen<br />
unter Zurückdrängung<br />
der Ländergesetze.<br />
Dieses Buch ist der erste<br />
Praxiskommentar zum AWG<br />
2002 samt Gesetzestext,<br />
Erläuterungen zu den Gesetzesmaterialien,<br />
einer Darstellung<br />
der rechtssprechung<br />
der Höchstgerichte und<br />
Tipps für die abfallwirtschaftliche<br />
Praxis.<br />
Das Buch<br />
Hochholdinger/Niederhuber/Wolfslehner,<br />
„AWG Abfallwirtschaftsgesetz<br />
2002“, 247 Seiten<br />
38,80 €, Neuer Wissenschaftlicher<br />
Verlag,<br />
ISBN 3-7083-0096-3<br />
Hotel „Die Gersberg Alm“<br />
Tagen und Genießen<br />
Unberührte Natur, ein Haus,<br />
das den Flair der Region wiederspiegelt,<br />
die Festspielstadt<br />
Salzburg zu Füßen – das ist<br />
das Romantikhotel Gersbergalm.<br />
Dieses ebenso professionelle<br />
wie gemütliche 4-<br />
Sterne-Seminarhotel steht für<br />
Lebensqualität und das Gefühl<br />
kultivierter Lebensfreude.<br />
Der ehemalige Bauernhof<br />
zieht vor allem Geschäftsmitglieder<br />
und Firmenmitglieder<br />
aus dem süddeutschen und<br />
Wiener Raum an. Die Nähe<br />
zur Stadt, gepaart mit dem<br />
individuellen Service in familiärer<br />
Atmosphäre und der<br />
Unberührtheit vermittelnden<br />
Landschaft lassen selbst den<br />
gestresstesten Seminarteilnehmer<br />
Ruhe und Entspannung<br />
finden.<br />
Besonders hervorzuheben ist,<br />
dass die Gersberalm eines der<br />
10 reinen Symposion-Hotels<br />
ist. Symposionline versteht<br />
sich als Informationsplattform<br />
zum Thema Seminare, Tagungen,<br />
Kongresse und Events.<br />
Diese Plattform, gegründet<br />
von Andreas Kernreiter und<br />
Mag. Johannes Scheiblauer,<br />
bietet den Kunden eine breite<br />
Palette unterschiedlicher<br />
Ob ein Seminar, ein Meeting<br />
oder ein mehrtägiger<br />
Kongress - die perfekte<br />
Organisation ist für den<br />
Veranstalter schon der<br />
halbe Weg zum erfolg.<br />
Dabei hilft das Servicebüro<br />
der „Symposionlone“,<br />
gestützt auf moderne Kommunikationsmittel.<br />
Innerhalb kürzester Zeit kann<br />
ein passendes Hotel ausgesucht<br />
werden (derzeit sind<br />
390 Hotels im Angebot). Der<br />
service geht allerdings weit<br />
über simple Hotelsuche hinaus.<br />
Komplette Arrangements<br />
über Transfers und Raumausstattungenwerden<br />
schnell<br />
und zügig organisiert.<br />
Anbieter von Veranstaltungsmöglichkeiten.<br />
Neben den 10<br />
reinen Symposion-Hotels stehen<br />
noch weitere 25 Friends-<br />
Hotels und 355 Basic-Hotels<br />
zur Auswahl. Das Service der<br />
Symposionline umfasst das<br />
Buchen der Räumlichkeiten,<br />
die Organisation von Transfers,<br />
die Anforderungen nach<br />
Pausenservice und Speisen zu<br />
klären und die Ausstattung<br />
des Seminarraumes vorab zu<br />
arrangieren. Auch das Angebot<br />
des Hotels muss auf den<br />
Seminargast zugeschnitten<br />
sein. Mittels der Internet-Plattform<br />
www.symponsionline.at<br />
können die Mitarbeiter von<br />
Symposionline innerhalb von<br />
2 Stunden die passende Location<br />
– auf die Bedürfnisse des<br />
Auftragsgebers zugeschnitten<br />
– ausfindig machen und<br />
anbieten.<br />
Information<br />
Hotel Die Gersberg Alm,<br />
Gersberg 37, 5020 Salzburg,<br />
Tel.: 0662/641257<br />
Fax.: 0662/644278<br />
office@gersbergalm.at<br />
www.gersbergalm.at<br />
www.symposionline.at<br />
Wie ein Seminar ein voller<br />
Erfolg wird<br />
Im Jahr 2001 konnte Symposionline<br />
einen 150-prozentigen<br />
Zuwachs an Anfragen<br />
und Buchungen gegenüber<br />
2000 einfahren.<br />
Information<br />
Symposionline, 1040<br />
Wien, Mayerhofgasse 1,<br />
Tel: 01/5052855, Fax:<br />
DW 20, office@symposionline.at
fundamt.gv.at<br />
Geldtasche weg?<br />
Schlüssel verschwunden?<br />
Handy verloren?<br />
Gefunden!<br />
Mit 1. Februar hilft Ihnen der Fundhund<br />
im Internet beim Suchen. Gemeinsam mit<br />
Österreichs Gemeinden werden jetzt gefundene<br />
Gegenstände auf fundamt.gv.at eingegeben.<br />
Das bedeutet für Sie: Wer suchet, der findet!<br />
Und zwar schneller, als je zuvor!<br />
HGS
1.) DIE<br />
1.) g.huemer@kommunalkredit.at<br />
SETZEN SIE BEI GEMEINDEFINANZIERUNGEN AUF DAS KNOW-HOW<br />
DER NR.1. TEL. 01/31 6 31<br />
„Verlassen Sie sich bei der Finanzierung kommunaler Einrichtungen nicht auf Ballglück. Profitieren<br />
Sie lieber von den Tipps der Nr. 1.“<br />
Gerhard Huemer, Ihr Kontakt bei der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />
www.kommunalkredit.at<br />
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