landesfeuerwehrverband schleswig-holstein - Dev by Dev
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Verbandsarbeit<br />
„deutschen“, sondern sogar einem „internationalen<br />
Problem“. Die Feuerwehren nehmen<br />
im Einsatz direkten Einfluss auf das<br />
Brandgeschehen und oftmals kommt es zu<br />
einer unerwünschten Schadenausweitung<br />
als Folge der Maßnahmen. Ebenso vertrat<br />
er die Ansicht, dass viele Schäden – die<br />
sich schließlich nicht immer vermeiden lassen<br />
– durch eine verstärkte Sensibilisierung<br />
der Einsatzkräfte, die Änderung der Einsatztaktik<br />
und die Ergänzung der technischen<br />
Ausrüstung vermeidbar wären.<br />
Dafür hatte Pulm viele Beispiele parat.<br />
Ob beim Lüften einer Wohnung die Blumen<br />
von der Fensterbank nicht achtlos herunter<br />
geschubst, sondern weggestellt werden,<br />
Rauchschutztüren geschlossen bleiben und<br />
nach einem alternativen Angriffsweg gesucht<br />
wird oder Wärmebildkameras zum<br />
Einsatz kommen – der Experte hatte viele<br />
Ideen parat, um Schäden beim Einsatz nicht<br />
noch größer zu machen.<br />
„Kundenorientiertes Handeln“ der Feuerwehren<br />
als moderne Dienstleister sei also<br />
gefragt. Meinungen wie „Folgeschäden interessieren<br />
uns nicht“ verfehlten also das<br />
Ziel. Pulm, der sich mittlerweile seit rund<br />
sechs Jahren für ein Umdenken in den deut-<br />
II<br />
First-Responder<br />
in der Feuerwehr<br />
Im Rahmen der Besprechung der<br />
Kreis- und Stadtwehrführer in<br />
Rendsburg wurde mit dem Innenministerium<br />
(IV 33) auch über das<br />
Thema „First Responder“ und deren<br />
Rolle innerhalb der Feuerwehren<br />
gesprochen. Ministerialrat Hans<br />
Schönherr hat dazu nunmehr folgende<br />
Feststellungen getroffen:<br />
■ First-Responder-Einsätze gehören<br />
nicht zu den Aufgaben der Freiwilligen<br />
Feuerwehren nach dem Brandschutzgesetz.<br />
■ Die Gemeinde hat die Entscheidung<br />
für die Aufstellung der First-<br />
Responder-Gruppen zu treffen und<br />
nicht die Feuerwehr. (Voraussetzung<br />
für die Übertragung einer solchen<br />
zusätzlichen freiwilligen Aufgabe<br />
ist gem. § 28 Nr. 3 GO eine<br />
Entscheidung der Gemeindevertretung)<br />
■ Wenn eine Gemeinde ihre öffentliche<br />
Einrichtung „Freiwillige Feuerwehr“<br />
außerhalb der gesetzlichen<br />
Zuständigkeiten für andere Aufgaben<br />
zur Verfügung stellt, haftet die<br />
Gemeinde selbst für die damit verbundenen<br />
Risiken.<br />
■ Ob und wie sie dafür Versicherungen<br />
abschließt, ist Sache der Gemeinde.<br />
■ Sofern feuerwehrfremde Personen<br />
bei First-Responder-Einheiten mitmachen,<br />
werden sie dadurch auch<br />
nicht automatisch Feuerwehrangehörige.<br />
■ First-Responder-Einsätze können<br />
nicht nach dem Brandschutzgesetz<br />
abgerechnet werden. IM<br />
Selbstkritisch: Einige der rund 400 Feuer -<br />
wehrmänner und -frauen erkannten nach dem<br />
Vortrag, dass in manchen Bereichen ein<br />
Umdenken im Einsatzablauf gefor dert ist.<br />
schen Feuerwehren einsetzt, forderte ein<br />
Vorausdenken im Einsatzfall. Die Einsatztaktik<br />
sollte sich nicht nur damit beschäftigen,<br />
einen Brand zu löschen oder anderweitig<br />
schnelle Hilfe zu leisten, sondern auch<br />
Schäden durch Löschwasser, Rauch, anfallende<br />
Sanierungsarbeiten, Ausfallzeiten und<br />
ökologische Schäden in Betracht ziehen.<br />
Rauchmeldertag<br />
Zum bundesweiten Rauchmeldertag, am<br />
Freitag, 13. März 2009, fand eine Landesauftaktveranstaltung<br />
an der Grund- und<br />
Hauptschule Heikendorf, Kreis Plön, statt.<br />
Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-<br />
Holstein (LFVSH) mit seinen Fachbereichen<br />
„Brandschutzerziehung und -aufklärung“<br />
und „Vorbeugender Brandschutz“, das Feuerwehr-Puppentheater<br />
der Berufsfeuerwehr<br />
Kiel, die Provinzial Nord sowie die Freiwillige<br />
Feuerwehr Heikendorf organisierten diesen<br />
Tag, um die lebensrettende Funktion<br />
von Rauchmeldern im Bewusstsein der<br />
Bevölkerung weiter zu verankern.<br />
„Freitag, der 13. wird Ihr Glückstag!“, so<br />
das Motto des Rauchmeldertages. Rund<br />
460 Menschen sterben jedes Jahr in<br />
Deutschland an den Folgen von Bränden,<br />
sagten Walter Behrens vom Vorstand des<br />
(LFVSH) und Matthew Wil<strong>by</strong> vom Vorstand<br />
der Provinzial. Die meisten von ihnen werden<br />
nachts überrascht. „Der Geruchssinn<br />
ist im Schlaf ausgeschaltet. Niemand kann<br />
sich darauf verlassen, von allein wach zu<br />
werden“, so die Aussage der beiden Vorstandsmitglieder.<br />
„Da sind Rauchmelder<br />
Klares Ziel müsse es sein, den Gesamtschaden<br />
zu reduzieren. Was für die Feuerwehr<br />
ein Kleinbrand sein kann, kann für<br />
Familien bedeuten, dass sie ihr Haus<br />
wegen Rauchschäden und den nötigen<br />
Renovierungsarbeiten für Wochen, wenn<br />
nicht sogar Monate, nicht bewohnen können.<br />
Brände in Firmen können sogar deren<br />
Aus bedeuten. Aus diesen Gründen sei es<br />
für die Feuerwehren besonders wichtig, das<br />
Vorgehen abzuwägen, sich die Zeit für die<br />
Erkundung der Lage zu nehmen und zu<br />
beurteilen, welche Sachgegenstände noch<br />
gerettet werden können und welche bereits<br />
verloren sind. Übereifer und Disziplinlosigkeit<br />
seien völlig fehl am Platze, doch auch<br />
das müsse manchen Einsatzkräften „immer<br />
wieder“ vermittelt werden.<br />
Der Wahlstedter Gemeindewehrführer<br />
Jörg Neubauer zeigte sich dankbar dafür,<br />
dass es gelungen war mit den Sponsoren,<br />
der Allianz-Vertretungen Armin Reher und<br />
Ingo Lehman, der Itzehoer Versicherung,<br />
Michael Jaacks, sowie dem Gewerbeverein<br />
aus Wahlstedt, zu diesem Themenabend<br />
einzuladen und dieses wichtige<br />
Thema aufgegriffen werden konnte.<br />
Jörg Neubauer<br />
Geschenk: Je einen Rauchwarnmelder erhielten die über 160 Kinder von der Provinzial geschenkt.<br />
unverzichtbar.“ Im Rahmen eines Pressegespräches<br />
in der Schulaula informierten die<br />
Fachleute über die gesetzliche Verpflichtung<br />
zum Einbau von Rauchmeldern in<br />
Wohnungen bis zum 31. Dezember 2010,<br />
bedingt durch die Änderung der Landesbauordnung<br />
für Schleswig-Holstein. Das<br />
Medieninteresse von Zeitungen, Hörfunk<br />
und Fernsehen war groß und zeigte, dass<br />
das Thema den Nerv trifft.<br />
Im Anschluss folgte für über 160 Kinder<br />
eine Aufführung des Feuerwehr-Puppentheaters<br />
der Berufsfeuerwehr Kiel unter der<br />
Leitung von Michael Krohn. Das Stück hieß<br />
„Messer, Gabel, Schere, Licht … vergiss<br />
den Rauchmelder nicht!“. Alle Kinder erhielten<br />
nach der Aufführung einen Rauchmelder<br />
und Informationshinweise für ihr eigenes<br />
Zimmer geschenkt.<br />
Zahlreiche Feuerwehren beteiligten sich<br />
landesweit, teilweise mit ganztätigen Aktionen,<br />
am Rauchmeldertag. Darüber hinaus<br />
ist das Thema bei etlichen Feuerwehren<br />
ganzjährig im Rahmen der Öffentlichkeits -<br />
arbeit eingebunden.<br />
Werner Stöwer<br />
www.ub-feuerwehr.de FEUERWEHR 5/09<br />
Foto: H. Bauer