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AHRE EVENER EITUNG

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Verlosung: Im Oktober die ZZabonnieren und einen iPod touch gewinnen Seite 25<br />

<strong>AHRE</strong> <strong>EVENER</strong> <strong>EITUNG</strong><br />

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Moin Moin<br />

Auch wenn die 120 Jahre, die die Zevener<br />

Zeitung mittlerweile auf dem<br />

Markt ist, zuweilen lediglich meinem<br />

gefühlten Alter entsprechen,<br />

so kann<br />

ich doch mit Fug<br />

und Recht behaupten:<br />

Gut ein Drittel<br />

dieses Zeitraums habe<br />

ich sie begleitet<br />

– von Kindesbeinen<br />

an. Ich hatte gerade<br />

ute 500 Meter vom Verlagshaus der<br />

Zevener Zeitung entfernt mein Erdendasein<br />

begonnen, da gefiel es meinen<br />

Eltern, den Zevenern meine Ankunft<br />

via ZZ bekannt zu geben. Für die Dauer<br />

des einen oder anderen Jahres verloren<br />

wir uns dann aus den Augen. Erst als<br />

ich gezwungen wurde, das heimische<br />

Nest auf das Unangenehmste verkleidet,<br />

mit blauem Lederranzen auf dem<br />

Rücken und einer roten Schultüte im<br />

Arm Richtung Grundschule Auf dem<br />

Quabben zu verlassen, begegneten wir<br />

uns wieder. Der Schuljahresbeginn<br />

1970 war der ZZ einige Zeilen wert. Die<br />

Konfirmation, Erfolge und Misserfolge<br />

beim Reiten, Tennis, Schwimmen oder<br />

Volleyball, das Abitur – all das hat die<br />

ZZ dokumentiert. Und wenn dann irgendwann<br />

in nicht allzu ferner Zukunft<br />

Benjamin von Stuckrad-Barre mit der<br />

Bitte an mich herantritt, mein Leben in<br />

einer Biografie zusammenfassen zu<br />

dürfen, dann wird er sich wohl in den<br />

Archiven der ZZ auf Recherche begeben<br />

müssen. Genug geträumt.<br />

Zurück zum Thema. Die ZZ ist mir zu<br />

Hause täglich begegnet – meist sah ich<br />

sie zur Mittagsstunde, wenn ich aus<br />

der Schule kam, vor dem Gesicht meines<br />

Vaters. Ich trachtete dann stets danach,<br />

den Witz des Tages zu lesen. Ein<br />

kurzer Moment des Amüsements nach<br />

Schulschluss sorgte in der Regel für<br />

bessere Laune am Mittagstisch. Da<br />

mein Vater mit dem Lokalteil befasst<br />

war, blieben Auseinandersetzungen<br />

aus, denn der Witz stand auf der letztten<br />

Seite des Mantelteils. Wenn sich<br />

die Familie am Abend erneut um den<br />

Esszimmertisch versammelte, kam zwischen<br />

meiner Mutter und meinem Vater<br />

oft ein munteres Gespräch über den<br />

Inhalt des einen oder anderen Berichts<br />

oder Leserbriefs auf – was mir im übrigen<br />

durchaus lieber war als über den<br />

Schultag Auskunft zu geben. Mit anderen<br />

Worten, die Zevener Zeitung bewahrt<br />

einen vor lästigen Fragen und<br />

bringt einen zum Lachen. Und das sind<br />

nur zwei aus einer langen, langen Reihe<br />

von Gründen, die dafür stehen, die<br />

ZZ im Hause zu haben.<br />

IHR THORSTEN KRATZMANN<br />

Serie: Die Abteilungen<br />

m Verlagshaus<br />

Eine Zeitung besteht aus weit<br />

mehr als „nur“ einer Redaktion.<br />

Wir werfen einen Blick hinter die<br />

Kulissen. ab Seite 10<br />

Serie: Freie Mitarbeiter<br />

der ZZ im Portrait<br />

Sie sind für die Zevener Zeitung<br />

täglich im Einsatz und berichten<br />

von Veranstaltungen aller Art.<br />

Wir stellen sie vor. ab Seite 15<br />

NEUSTART NACH DEM KRIEG<br />

Ehemaliger ZZ-Chefredakteur erinnert<br />

sich an den Wiederbeginn. Seite 14<br />

„Die Zevener Zeitung wird 120<br />

Jahre alt“, sagt Röpcke zu seiner<br />

Frau.<br />

„Wie schön, da wird bestimmt<br />

groß gefeiert im Autohaus Schulz.<br />

Das haben die Redakteure auch<br />

verdient, jeden Tag die Zeitung<br />

voll zu schreiben, das ist bestimmt<br />

nicht einfach. Im Sommer<br />

passiert gar nichts, nicht mal<br />

Schützenfest oder Feuerwehrversammlung,<br />

und die Politiker krakeelen<br />

auch nicht. Sogar der<br />

Mann von der Kirche, der immer<br />

den Spendenscheck hochhält, ist<br />

nicht da. Da muss die Zeitung<br />

dann über Schnecken und Maulwürfe<br />

schreiben.“<br />

„So schwer ist das Zeitungsschreiben<br />

auch nicht. Schnecken<br />

schleimen und Maulwürfe arbeiten<br />

im Untergrund, da ist doch<br />

kein großer Unterschied zu den<br />

Politikern. Und außerdem haben<br />

die alle Computer in der Redaktion.<br />

Wenn noch irgendwo ein weißer<br />

Fleck auf der Seite ist,<br />

schreibt der Computer, dass hinter<br />

der Kreisgrenze ein Rentner<br />

mit seinem Auto im Seitengraben<br />

gelandet ist und sich überschlagen<br />

hat. Solche Meldungen liest<br />

man doch alle Tage. Das sind automatische<br />

Füllmeldungen“, sagt<br />

Röpcke.<br />

„Trotzdem sollen die Redakteure<br />

mal schön feiern. Da kommt<br />

bestimmt Johannes Heesters nach<br />

Zeven, der ist ja fast so alt wie die<br />

ZZ. Er hat wohl nur eine kleine<br />

Rente, in dem Alter möchte ich<br />

nicht mehr auf der Bühne singen.<br />

Und er fällt so leicht um, stand<br />

letzte Woche noch im Grünen<br />

Blatt. Der Bürgermeister wird<br />

ihm erst mal die neue Umgehungsstraße<br />

zeigen mit den vielen<br />

Kreiseln. Hoffentlich wird ihm da<br />

BEI WIND UND WETTER<br />

Mit Zeitungsausträger Klaus Bicker gut<br />

gelaunt in Sittensen unterwegs Seite 21<br />

Das Moulin Rouge und die ZZ<br />

120 Jahre Zevener Zeitung: Eine Reise in die Vergangenheit und am Ende ein Blick in die Zukunft<br />

ZEVEN. Im Jahre zwei der Regentschaft<br />

Kaiser Wilhelms II. erschien<br />

die erste Zevener Zeitung. Das ist<br />

120 Jahre her. Wilhelm von Hohenzollern<br />

ist seit 68 Jahren tot. Das<br />

Kaiserreich vor mehr als 90 Jahren<br />

untergegangen. Preußen gibt es<br />

nicht mehr. Die Zevener Zeitung ist<br />

gesund und munter.<br />

1889 ist das Jahr, in dem in<br />

Worpswede die Künstlerkolonie<br />

gegründet wird. Es ist das Jahr, in<br />

dem Bertha von Suttner das Buch<br />

„Nieder mit den Waffen“ veröffentlicht<br />

und der Pariser Eifelturm<br />

für das Publikum freigegeben<br />

wird. Es ist<br />

das Jahr, in dem das<br />

Moulin Rouge eröffnet<br />

wird und der<br />

Leipziger Geograf<br />

Hans Meyer als Erster<br />

den Kilimandscharo<br />

besteigt. Es ist das Jahr,<br />

in dem die Allianz AG<br />

gegründet und in den<br />

USA die elektrische Hinrichtung<br />

eingeführt wird. Es ist das<br />

Jahr, in dem Adolf Hitler, Martin<br />

Heidegger, Carl von Ossietzky<br />

und Jawaharlal Nehru geboren<br />

werden – ein in jeder Hinsicht<br />

denkwürdiges Jahr also.<br />

Auf den folgenden Seiten<br />

dieser Beilage werden<br />

wir die Geschichte der Zevener<br />

Zeitung von den<br />

Anfängen bis heute beschreiben.<br />

Wir stellen die<br />

wesentlichen Entwicklungsstationen<br />

facettenhaft<br />

dar – von der ersten dreiseitigen<br />

Ausgabe bis zum neuen<br />

Layout, in dem die Zevener<br />

Zeitung heute erstmals<br />

erscheint.<br />

Wir blicken in Wort<br />

und Bild zurück und<br />

wagen einen Ausblick.<br />

Vom Bleisatz bis zur<br />

Zeitung im Internet<br />

spannt sich der Bogen.<br />

Wir geben Anlass<br />

zum Schmunzeln,<br />

indem wir an im<br />

Nachhinein durchaus<br />

amüsante Begebenheiten<br />

erinnern. Wir lassen<br />

Leser zu Wort kommen<br />

und geben aus jedem der<br />

zurückliegenden 120 Jahre<br />

eine kleine Kostprobe der Berichterstattung.<br />

Und wir stellen uns vor – die<br />

Mitarbeiter der Zevener Zeitung,<br />

die täglich dafür sorgen, dass Sie<br />

morgens eine druckfrische Ausgabe<br />

im Postkasten finden. Die Reise<br />

geht durch alle Abteilungen<br />

des Hauses – von A wie Anzeigenabteilung<br />

bis V wie Vertrieb.<br />

Beim Buchstaben Z kommen die<br />

Zusteller ins Spiel. Wir begleiten<br />

einen von ihnen auf seiner Tour<br />

von Tür zu Tür, die vor Tau und<br />

Tag beginnt.<br />

Auch die Gelegenheit, die freien<br />

Mitarbeiter der Redaktion<br />

kennenzulernen, bietet sich auf<br />

den folgenden Seiten dieser Beilage.<br />

Darüber hinaus wollen wir Sie,<br />

liebe Leserinnen und Leser, animieren,<br />

an<br />

einem<br />

Gewinnspiel teilzunehmen.<br />

Auf den Seiten 4 bis 9 dieser<br />

Beilage finden Sie Porträts der<br />

neun Lokalredakteure der Zevener<br />

Zeitung. Zusätzlich gibt es<br />

neun Fotos von Hobbys, die jeweils<br />

dem Betreffenden zugeordnet<br />

werden müssen. Als Preis verlosen<br />

wir unter den Einsendern,<br />

die alle Fotos einander richtig zugeordnet<br />

haben, ein Jahresabo<br />

der Zevener Zeitung.<br />

Wer bereits Abonnent ist, der<br />

bekommt seine Zevener<br />

Zeitung für<br />

ein Jahr gratis<br />

oder<br />

kann einem<br />

Verwandten,Bekannten<br />

nicht schwindlig. Jede Partei in<br />

Zeven hat jetzt ihren eigenen<br />

Kreisel. Und abends singt Johannes<br />

Heesters dann im Autohaus<br />

Schulz, zusammen mit dem Chef<br />

von der Redaktion, wie heißt der<br />

noch mal?“<br />

„Kratzmann heißt der“,<br />

sagt Röpcke, „Thorsten<br />

Kratzmann.“<br />

„Ja, genau, der steht dann<br />

im schwarzen Anzug und<br />

mit weißem Schal neben<br />

Johannes Heesters und<br />

beide singen: Da geh‘ ich<br />

ins Maxim… Da wird das<br />

Publikum brüllen! Die<br />

Abonnenten kriegen bestimmt<br />

freien Eintritt.<br />

Und die anderen Redakteure<br />

machen die Begleitmusik.<br />

Jeder lernt ja<br />

heute in der Schule<br />

ein Instrument, das<br />

oder Freund ein Jahres-Abonnement<br />

schenken. Einsendeschluss<br />

für das Gewinnspiel ist Freitag, 9.<br />

Oktober 2009. Den entsprechenden<br />

Coupon finden Sie auf Seite<br />

9 dieser Beilage oder auf unserer<br />

Internetseite. (tk)<br />

können sogar Zeitungsschreiber.<br />

Und der mit der Pfeife und dem<br />

Bart, der hat bestimmt eine tiefe<br />

Stimme, der singt dazu dubidubidi<br />

und dubidubida, einfach herrlich.<br />

Da wird sogar die Frau vom<br />

Kulturausschuss begeistert<br />

sein.“<br />

„Der Kurth stellt sich bestimmt<br />

nicht auf die Bühne,<br />

gegen den<br />

schmeißen die<br />

Politiker doch<br />

gleich Eier<br />

und Tomaten<br />

wegen<br />

der schlechtenKommentare,<br />

dass die Politiker<br />

keine<br />

Ahnung haben<br />

und<br />

bald nicht<br />

Sonnabend, 3. Oktober 2009 � Seite 45<br />

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Die neue Mode...<br />

...bei uns!<br />

Bahnhofstraße 22<br />

Sittensen<br />

Tel. 04282/14 47<br />

THEMEN<br />

Zwiebelfische<br />

und Blattläuse<br />

Bastelarbeit<br />

Zeitungmachen<br />

Wenn es Johannes Heesters im Kreisel schwindelt<br />

Von Schnecken, Maulwürfen und Politikern: Rentner Röpcke und seine Gattin denken über 120 Jahre Zevener Zeitung nach<br />

ZEVEN. Ein genormter Setzkasten<br />

hatte zu Zeiten des Bleisatzes<br />

genau 125 Fächer, in denen<br />

Buchstaben und Blindmaterial<br />

penibel eingeordnet waren. Zu<br />

letzterem zählten die „Drittelgevierte“<br />

und „Spatien“, die<br />

niedriger als die Lettern waren<br />

und zur Schaffung der Wortzwischenräume<br />

dienten. Jeder<br />

Buchstabe hatte sein bestimmtes<br />

Fach, das alle Schriftsetzer<br />

„im Schlaf“ kannten. Seite 16<br />

ZEVEN. Besuchern sieht man eine<br />

gewisse Enttäuschung an,<br />

wenn sie erstmals die Redaktion<br />

der Zevener Zeitung betreten.<br />

Der Platz, an dem ein Redakteur<br />

einen großen Teil seiner<br />

Arbeitszeit verbringt, könnte<br />

auch einem Krankenkassensachbearbeiter<br />

oder einer Verwaltungsfachangestelltengehören.<br />

Schreibtisch samt Drehstuhl,<br />

Telefon, Computer, Kugelschreiber<br />

vielleicht ein paar<br />

Fotos der Familie – mehr ist da<br />

nicht. Seite 22<br />

Auf der Suche<br />

nach Inseln<br />

ZEVEN/BREMERHAVEN. Manchmal<br />

macht sich Detlef Kolze<br />

auf die Suche nach Inseln.<br />

Dann geht er in seinen Garten<br />

hinaus und fahndet dort, ausgestattet<br />

mit Hut, Stift und kleinem<br />

Notizblock, nach einem<br />

ruhigen Plätzchen. Oder er<br />

nimmt das Angebot von Freunden<br />

an, ihre Ferienwohnung<br />

für einige Tage zu nutzen.<br />

Was der Bremerhavener dort<br />

sucht? Ideen für seine „Plattdeutschen<br />

Glossen“. Die erscheinen<br />

seit mehreren Jahren<br />

wöchentlich in der Zevener<br />

Zeitung. Seite 26<br />

bis drei zählen können“, sagt<br />

Röpcke.<br />

„Die werfen bestimmt keine Eier,<br />

die möchten doch morgen<br />

auch noch einen guten Bericht<br />

haben. Und außerdem wollen alle<br />

feiern, auch die Politiker.“<br />

„Kann auch alles anders kommen“,<br />

sagt Röpcke. „Vielleicht<br />

wollen die Redakteure in kleinem<br />

Rahmen feiern, mit ein paar Flaschen<br />

Steinhäger und drei Kisten<br />

Bier.“<br />

„Ach du meine Güte, da gibt es<br />

am andern Tag aber viele weiße<br />

Stellen und Druckfehler.“<br />

„Unsinn, ich sage dir doch,<br />

dann übernimmt der Redaktionscomputer,<br />

der trinkt keinen<br />

Steinhäger. Es stehen bloß viele<br />

Meldungen in der Zeitung über<br />

Unfälle von Rentnern, die im Seitengraben<br />

gelandet sind.“<br />

IHR RENTNER RÖPCKE


2 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

ichtige Notiz<br />

ür Zahnleidende<br />

ZEVEN. Mit einer Bekanntmachung<br />

wandte sich die Zevener<br />

Zeitung 1889 in einer ihrer ersten<br />

usgaben vor 120 Jahren an die<br />

eserschaft. Es war eine Notiz für<br />

ahnleidende. Wen seine Zähne<br />

chmerzten, der hatte die Mögichkeit,<br />

den Zahndoktor Bücher<br />

in Scheeßel aufzusuchen. Er<br />

ielt Sprechstunde am Sonnbend<br />

in der Zeit von 12 bis 16<br />

hr. Sein Operationszimmer beand<br />

sich im „Gasthof zur Post“.<br />

üchner bot an, schadhafte Zähe<br />

zu füllen und künstliche Zähe<br />

einzusetzen. (tk)<br />

150 Mark Strafe<br />

für Fischraub<br />

ZEVEN. Mit einem Verweis auf das<br />

Fischereigesetz des Deutschen<br />

Reiches von 1874 wurden die Leser<br />

der Zevener Zeitung 1890 auf<br />

die drohenden Folgen von Wilderei<br />

hingewiesen. In der Zeitung<br />

hieß es: „Es wird darauf aufmerksam<br />

gemacht, daß Besitzer von<br />

Grundstücken, in welchen sich<br />

mit Flüssen oder Bächen in Verbindung<br />

stehende Staugräben befinden,<br />

zur Ausübung der Fischerei<br />

in den letzteren lediglich in<br />

Folge jenes Besitzverhältnisses als<br />

berechtigt nicht erscheinen können,<br />

da die gedachten Staugräben<br />

geschlossene Gewässer im Sinne<br />

des Gesetzes zweifellos nicht<br />

sind.“ Wer dennoch unberechtigt<br />

fische, der müsse mit einer Geldstrafe<br />

von 150 Reichsmark oder<br />

Gefängnis rechnen. (tk)<br />

Rekruten fahren<br />

mit der Bahn<br />

ZEVEN. Als Jakob Friedrich Zeller<br />

Redaktion, Druck und Verlag der<br />

Zevener Zeitung im September<br />

1891 von Friedrich Wischhusen<br />

bernommen hatte, kündigte er<br />

en Lesern sogleich an, die Zeiung<br />

fortan in „veränderter Austattung“<br />

erscheinen zu lassen: Er<br />

echselte das Format – vom kleieren<br />

berliner auf das größere<br />

heinische Format – und er änerte<br />

den Titelkopf der Zeitung,<br />

ndem er das Zevener Wappen<br />

infügte. Im Lokalteil wurden Leer<br />

und Freunde des Blattes auferufen,<br />

„über interessante Vorommnisse<br />

uns geflissentlich<br />

achricht zukommen zu lassen“.<br />

erner erfuhren die Leser, dass<br />

er projektierte Bahnbau von<br />

remervörde nach Buchholz in<br />

in „günstiges Stadium eingetreen<br />

ist“ und dass die Einstellung<br />

er zur Infanterie ausgehobenen<br />

ekruten vom 7. bis 11. Novemer<br />

erfolge. Die Einstellung bei<br />

en Garderegimentern erfolge am<br />

. und 6. des Monats und die der<br />

reijährig-freiwilligen Mannschafen<br />

bereits am 1. Oktober. (tk)<br />

Zevener sind<br />

politikverdrossen<br />

ZEVEN. Über die Wahl der Zevener<br />

Gemeinderatsmitglieder informiert<br />

die Zevener Zeitung ihre<br />

Leser im Januar 1892. In der Meldung<br />

heißt es: „Im Evers‘schen<br />

Gasthause fand die Wahl statt.<br />

Aus dem Gemeinderathe ausgeschieden<br />

waren die Herren: Vollhöfner<br />

Hinrich Spreckels, Bäckermeister<br />

Buck, Klempnermeister<br />

Junge, Sattlermeister Nienstedt<br />

und Anbauer Lührs. Gewählt<br />

wurden für die nächsten<br />

drei Jahre: Vollhöfner Hinrich<br />

Spreckels in der 1. Classe, Bäckermeister<br />

Buck in der 2. Classe,<br />

Maurermeister Treu und Gastwirth<br />

Heins in der 3. Classe. In<br />

der 4. Classe waren von 144<br />

Wahlberechtigten nur 18 erschienen;<br />

es muß daher ein neuer<br />

Wahltermin für diese Classe angesetzt<br />

werden.“ Ferner erfuhren<br />

die Leser von einem ebenso bedeutsamen<br />

wie richtungsweisenden<br />

Beschluss der Chausseeverwaltung.<br />

Denn die werde in diesem<br />

Jahre von Stellmachermeister<br />

Lange und Schmiedemeister Prüß<br />

einen Schneepflug anfertigen lassen.<br />

„Im Interesse des Verkehrs<br />

ist dieser Fortschritt freudigst zu<br />

begrüßen.“ (tk)<br />

Im Hause des Schneidermeisters Hinck (heute Ernsting‘s Family) mietete Jakob Friedrich Zeller 1891 einige Räume an, um die Zevener Zeitung herauszubringen.<br />

Doch dort wurde es schon bald zu eng. Foto: Museum Kloster<br />

Wort für Wort aus der Region<br />

Drei Generationen Zeller prägen die ZZ – Seit 1992 führt Tom Ditzen-Blanke die Geschäfte<br />

ZEVEN. 1889 ist das Gründungsjahr<br />

des Verlages der Zevener Zeitung.<br />

Im September 1891 übernimmt der<br />

damalige Schriftleiter der Böhme-<br />

Zeitung in Soltau, Jakob Friedrich<br />

Zeller, die Buchdruckerei und den<br />

Verlag der Zevener Zeitung.<br />

Jakob Friedrich Zeller, gebürtig<br />

aus Isny im Allgäu, Setzer und<br />

Drucker in Personalunion, findet<br />

mit der Zevener Zeitung ein amtliches<br />

Kreisblatt vor, dessen Entwicklung<br />

noch in den Kinderschuhen<br />

steckt. Die Maschinen<br />

müssen von Hand gedreht, der<br />

Satz der Zeitung ebenfalls Buchstabe<br />

für Buchstabe von Hand gesetzt<br />

werden. In unermüdlicher<br />

Kleinarbeit werden von Jakob<br />

Friedrich Zeller Zeichen für das<br />

Wachstum der Zevener Zeitung<br />

gesetzt.<br />

Die gemieteten Betriebsräume<br />

bei Hinck an der Langen Straße<br />

werden schnell zu eng. Das Unternehmen<br />

wechselt kurzzeitig in<br />

die alte Posthalterei, doch nach<br />

nicht einmal zehn Jahren folgt ein<br />

erneuter Umzug, diesmal in das<br />

Der Anbau der Geschäftsstelle erfolgte<br />

in den 1990er Jahren.<br />

neu errichtete und bis heute genutzte<br />

Verlagsgebäude an der<br />

Gartenstraße 4. Die ZZ mausert<br />

sich zu einem blühenden Unternehmen<br />

und bedeutenden Wirtschaftsfaktor.<br />

Jakob Friedrich<br />

Zeller stirbt mit knapp 58 Jahren<br />

im Kriegsjahr 1917. Erst 30-jährig,<br />

setzt Paul Zeller das Lebenswerk<br />

seines Vaters fort. Nach einer<br />

Interimslösung durch die Erbengemeinschaft<br />

leitet er ab 1924<br />

den Betrieb.<br />

Der junge Verleger ist sich seiner<br />

Verpflichtung bewusst, auf<br />

dem von seinem Vater gegossenen<br />

Fundament weiter aufzubauen.<br />

Ständig modernisiert er den<br />

Betrieb und baut kontinuierlich<br />

den Leserkreis aus. Eine umfassende<br />

Berichterstattung über lo-<br />

kale Ereignisse<br />

steht für Paul<br />

Zeller, der<br />

auch die<br />

Schriftleitung<br />

inne hat, im<br />

Vordergrund.<br />

Mit der Veröffentlichung<br />

einer Sonntagsbeilage<br />

(lange vor dem<br />

heutigen Sonntagsjournal)<br />

macht sich<br />

Paul Zeller um<br />

Heimatkunde<br />

und -pflege<br />

verdient. Da er<br />

der Region Sittensen<br />

große<br />

Bedeutung beimisst,<br />

gibt er<br />

von 1929 bis Anfang der 30er-<br />

Jahre eine eigene „Sittenser Zeitung“<br />

heraus. 1936 kauft Paul<br />

Zeller den Nordhannoverschen<br />

Landesboten, der dem Welfenhaus<br />

treu ergeben ist und in Zeven<br />

erscheint. Alle 550 Abonnenten<br />

wechseln zur ZZ. Der Konkurrenzdruck<br />

ist weg, die ZZ behauptet<br />

sich erfolgreich als einzige<br />

Tageszeitung für die Region<br />

Zeven.<br />

EHEFRAU SPRINGT IM KRIEG EIN<br />

Der Zweite Weltkrieg ruft Paul<br />

Zeller an die Front. Er kämpft<br />

unter anderem in Dänemark und<br />

Rumänien und gerät in Gefangenschaft.<br />

Ehefrau Erna Zeller sorgt<br />

während der Kriegsjahre dafür,<br />

dass der Betrieb weiterläuft. Nach<br />

dem Krieg druckt das Verlagshaus<br />

zunächst mit Genehmigung<br />

der britischen Militärregierung<br />

Lebensmittelkarten sowie verschiedene<br />

Drucksachen für die<br />

Militärregierung und andere Einrichtungen.<br />

1946 kommt der Verlag<br />

mit einem ersten kostenlosen<br />

Anzeigenblatt auf den Markt.<br />

1949 übernimmt die J.F. Zeller<br />

KG den Lohndruck, Vertrieb und<br />

die lokale Berichterstattung der<br />

Niederdeutschen Zeitung, die ab<br />

1. August 1949 mit dem Untertitel<br />

Zevener Zeitung erscheint. Im<br />

Oktober 1949 wird die allgemeine<br />

Pressefreiheit eingeführt. Der Untertitel<br />

„Zevener Zeitung“ wandert<br />

wieder in den Kopf. Den<br />

Mantelteil liefert der Hamburger<br />

Anzeiger bis zum Jahr 1954 zu.<br />

1952 stirbt Paul Zeller plötzlich<br />

und unerwartet während eines<br />

Urlaubs in den bayerischen Bergen.<br />

Damit endet eine fast 30-jährige<br />

Ära. Sohn Harald Zeller, ein<br />

Druckermeister, übernimmt als<br />

30-Jähriger Ende September 1952<br />

die Geschäfte. Noch zu Lebzeiten<br />

Steuerte die Zevener Zeitung mehr<br />

als 40 Jahre vom Wirtschaftswunder<br />

bis zur Wiedervereinigung: Harald<br />

Zeller (†).<br />

seines Vaters<br />

arbeitet er sich<br />

in die Setzerei<br />

ein und übernimmt<br />

die Leitung<br />

des technischenBetriebes.<br />

Von Anfang<br />

an ist die<br />

Technik das<br />

liebste Metier<br />

von Harald<br />

Zeller. Er<br />

bricht mit der<br />

Tradition von<br />

Vater und<br />

Großvater und<br />

gibt die Redaktionsleitung<br />

in<br />

andere Hände.<br />

Ulrich Habermann<br />

wird<br />

erster Redaktionsleiter,<br />

während sich Harald<br />

Zeller ganz auf die Geschäftsführung<br />

und Leitung des Druck- und<br />

Verlagshauses konzentriert. Unter<br />

seiner Regie kooperiert die ZZ ab<br />

1954 mit dem Verlag Pörtner in<br />

Bremen-Blumenthal. Die ZZ bezieht<br />

dort den Mantelteil der Zeitung<br />

mit den überregionalen Themen.<br />

18 Jahre und viele technische<br />

Neuerungen später schließt<br />

sich die ZZ der Redaktionsgemeinschaft<br />

Nordsee an. Der Mantel<br />

kommt nun aus Bremerhaven.<br />

Eine starke Gemeinschaft<br />

Seit 1975 verbindet die ZZ mit<br />

der Redaktionsgemeinschaft<br />

Nordsee mehr als nur ein Kooperationsvertrag.<br />

Drei der Mitgliedsverlage<br />

werden zu Anteilseignern<br />

am Druck- und Verlagshaus Zeller<br />

und damit zu einer starken<br />

Gemeinschaft. Der nächste Einschnitt<br />

folgt am 31. Dezember<br />

1992: Harald Zeller übergibt die<br />

Geschicke des Verlagshauses in<br />

jüngere Hände. Geschäftsführer<br />

wird der damals 30 Jahre alte<br />

Tom Ditzen-Blanke. Ein Jahr später<br />

verkauft Harald Zeller seine<br />

Mehrheitsanteile an die Ditzen<br />

GmbH & Co. in Bremerhaven<br />

und zieht sich ins Privatleben zurück.<br />

Er stirbt überraschend am<br />

27. Dezember 1999 nach kurzer<br />

Krankheit im Alter von 77 Jahren.<br />

Tom Ditzen-Blanke modernisiert<br />

das Erscheinungsbild der<br />

Zevener Zeitung kontinuierlich.<br />

Im Februar 2000 erscheint die<br />

erste Ausgabe des Sonntagsjournals<br />

der ZZ; seit dem Jahre 2002<br />

gibt es die elektronischeAusgabe<br />

(e-paper)<br />

und im Jahre<br />

2004 erfolgt ein<br />

Relaunch der<br />

ZZ mit Vierbuchstruktur,<br />

Farbleitsystem<br />

und klarer<br />

Gliederung des<br />

Steht seit 1992<br />

am Ruder: Tom<br />

Ditzen-Blanke.<br />

Lokalteils.<br />

Seit Oktober<br />

2008 wird die<br />

Tageszeitung<br />

im neuen<br />

Druckzentrum Nordsee am<br />

Grollhamm in Bremerhaven gedruckt<br />

– komplett vierfarbig und<br />

auf der weltweit modernsten<br />

Druckmaschine.<br />

Standorttreu: Seit rund 100 Jahren kommt die Zevener Zeitung aus dem Haus<br />

Gartenstraße 4. Fotos (2): lh<br />

Die Uhren ticken<br />

jetzt einheitlich<br />

ZEVEN. „Die hiesige Thurmuhr ist<br />

heute, um dieselbe mit der durch<br />

das Reichsgesetz vom 12. März<br />

1893 eingeführten einheitlichen<br />

Zeitmessung in Übereinstimmung<br />

zu bringen, um 22 Minuten vorgestellt<br />

worden. Im amtlichen<br />

Verkehr ist nur diese Zeitbestimmung<br />

jetzt maßgebend, und es<br />

sollten sich insbesondere die<br />

Haushaltungsvorstände angelegen<br />

sein lassen, ihre Haus- und<br />

Taschenuhren um 22 Minuten<br />

vorzurücken, wenn sie sich nicht<br />

Unzuträglichkeiten in Betreff der<br />

pünktlichen Innehaltung von Terminen<br />

aussetzen wollen.“ Das ist<br />

echter Service für die Leser der<br />

Zevener Zeitung.<br />

Eine weitere Meldung der Ausgabe<br />

vom 6. April 1893 hatte eine<br />

Veranstaltung des Zevener Gesangvereins<br />

Liederkranz zum Inhalt.<br />

Darin heißt es: „Am Donnerstag<br />

wird der Herr Hypnotiseur<br />

Professor Hansen im Gesangverein<br />

Liederkranz hierselbst<br />

eine Vorstellung abhalten. Da der<br />

Andrang zu dieser Vorstellung<br />

ein weit größerer ist als zu erwarten<br />

war, so hat sich der Verein genöthigt<br />

gesehen, nur eine begrenzte<br />

Zahl von Billets auszugeben,<br />

um einer Überfüllung des<br />

Saales vorzubeugen.“ (tk)<br />

General findet<br />

letzte Ruhe<br />

GYHUM. Mit einem längeren Bericht<br />

machte die Zevener Zeitung<br />

am 18. August 1894 ihre lokalen<br />

Nachrichten auf: „Gestern fand<br />

in Gyhum die feierliche Beisetzung<br />

der irdischen Überreste des<br />

zu Hildesheim verstorbenen Generalmajors<br />

Freiherrn von Hammerstein-Gesmold<br />

statt. Um 3<br />

Uhr nahte, von Rotenburg über<br />

Bockel, von wo aus sich Angehörige<br />

des Verblichenen und eine<br />

große Schar Einwohner von Bockel<br />

und Umgebung angeschlossen<br />

hatten, der mit schwarzbehangenen<br />

Pferden bespannte Leichenwagen,<br />

auf dem der metallene<br />

Sarg der unzähligen Kränze<br />

wegen nur in seinen Umrissen erkennbar<br />

war. Auf dem Sarg lagen<br />

Säbel, die Offiziersschärpe und<br />

die Handschuhe, während der<br />

Helm und ein Kissen mit den<br />

zehn Orden des Generals dem<br />

Leichenconducte voraus getragen<br />

wurden. Als der Zug die Ortsgrenze<br />

erreichte, erklangen die<br />

Glocken der Kirche und hier<br />

schlossen sich dem Leichengefolge<br />

noch eine große Zahl Leidtragender<br />

aller Stände aus der Umgebung,<br />

namentlich auch viele<br />

Beamte aus Zeven an. Nachdem<br />

der Sarg in die Kirche gebracht<br />

war, fand hier der Trauergottesdienst<br />

statt. ... Dann hielt Herr<br />

Pastor Meyer eine herrliche, auch<br />

das Leben, die Eigenschaften und<br />

Verdienste des Entschlafenen<br />

treffend schildernde Rede, die auf<br />

alle Anwesenden einen erhebenden<br />

Eindruck machte. Nach beendetem<br />

Gottesdienst erfolgte unter<br />

erneutem Glockengeläute die<br />

Beisetzung auf dem alten Friedhof,<br />

und zwar auf dem dicht neben<br />

der Kirche gelegenen Marschalk‘schenErbbegräbnispaltze.“<br />

(tk)<br />

Posthülfsstelle und<br />

Leichenwagen<br />

ZEVEN. Heute zieht sich die Post<br />

aus der Fläche zurück, vor 104<br />

Jahren hatte sie den Weg in die<br />

andere Richtung eingeschlagen.<br />

Die Leser der Zevener Zeitung<br />

erfuhren im Februar 1895, dass in<br />

Oldendorf alsbald eine „Posthülfsstelle<br />

in Wirksamkeit treten“<br />

werde. Auf Interesse dürfte in der<br />

Leserschaft gestoßen sein, dass<br />

der Zevener Sattlermeister Nienstedt<br />

„hierselbst nun auf eigene<br />

Kosten einen Leichenwagen für<br />

den Flecken Zeven wird anfertigen<br />

lassen.“ Die Steinfelder freuten<br />

sich ebenfalls – über einen<br />

Zuschuss in Höhe von 4500<br />

Mark aus Berlin. Das Geld war<br />

als Beihilfe für unvermögende<br />

Gemeinden und zum Bau eines<br />

einklassigen Schulhauses mit<br />

Lehrerwohnung und Brunnen gedacht.<br />

(tk)


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ICH LESE DIEZZ...<br />

inder freuen sich über<br />

erichte aus der Schule<br />

... weil sie Pflichtlektüre ist, um<br />

„täglich mit den notwendigen Informationen<br />

aus der Region versorgt zu<br />

sein“. Seit 20 Jahren<br />

ist der Heiko<br />

Schucher Abonnent<br />

der Zevener<br />

Zeitung. Der<br />

41-jährige Bauunternehmer<br />

aus Sittensen<br />

ist schon im<br />

Elternhaus mit der<br />

Z groß geworden, denn auch dort<br />

urde sie täglich gelesen. Als ehealiger<br />

Fußballer verfolgt er darüber<br />

inaus ebenso interessiert das Sporteschehen,<br />

vor allem in der Börde.<br />

uch Ehefrau Iris und die beiden<br />

öchter sind eifrige ZZ-Leser, „wobei<br />

ie Kinder sich besonders über Fotos<br />

nd Berichte aus Kindergarten und<br />

chule freuen“. (hm)<br />

Ich schaue zuerst auf<br />

ie Landkreis-Seite“<br />

„…weil ich auf dem Laufenden sein<br />

möchte, was passiert“, sagt Olivia<br />

Kotza. Die Glinstedterin interessieren<br />

vor allem die Veranstaltungen<br />

und<br />

alles, was mit Kindern<br />

zu tun hat.<br />

„Ich finde die Zevener<br />

Zeitung gut<br />

und fühle mich<br />

umfassend informiert.<br />

Ich lese sie<br />

seit fast drei Jahren. Mein Mann ist<br />

oldat und bringt sie jeden Abend<br />

it. Ich schaue zuerst auf die Landreis-Seite,<br />

dort, wo auch der Teil für<br />

nsere Gemeinde steht.“ (rsk)<br />

Die Zeitung gehört<br />

ür mich einfach dazu“<br />

„…damit ich weiß, was in Zeven<br />

nd Umzu so alles los ist“, sagt Lina<br />

Richter aus Zeven. „Wir haben<br />

die Zevener Zeitung<br />

schon fast eine<br />

Ewigkeit abonniert,<br />

ich kenne sie<br />

noch aus meinem<br />

Elternhaus. Als erstes<br />

lese ich den Lokalteil.<br />

Dann ist<br />

der Landkreisteil<br />

dran und anschließend der Hauptteil.<br />

Meistens komme ich aber morgens<br />

ohnehin nur dazu, die Zeitung<br />

chnell durchzublättern. Genauer lee<br />

ich sie erst am Nachmittag. Insgeamt<br />

aber gehört die Zeitung für<br />

ich einfach dazu, um über alles inormiert<br />

zu sein.“<br />

Mich interessiert, was<br />

ich hier so abspielt“<br />

„…weil mich immer das interessiert,<br />

was sich so abspielt in der Gegend“,<br />

sagt Hinrich Gerken aus Rhade: „ Ich<br />

bin 50 Jahre in<br />

Rhade und so lange<br />

lese ich die ZZ<br />

auch. Ich habe sie<br />

sogar schon verkauft.<br />

Ich muss die<br />

hinterste Seite zuerst<br />

lesen wegen<br />

all der Menschen,<br />

die nicht mehr da sind. Im Moment<br />

lese ich auch mal Politik.“(rsk)<br />

Wie sieht die Zukunft der Zeitung<br />

aus?<br />

Eines ist klar: in Zeiten des Internets<br />

sowie des lokalen Rundfunks<br />

und Fernsehens hat die gedruckte<br />

Zeitung ihr traditionelles<br />

Informationsmonopol weitgehend<br />

verloren. Dies gilt nicht nur<br />

für die großen, überregionalen Titel,<br />

sondern in gleichem Maße für<br />

lokale und regionale Titel wie die<br />

Zevener Zeitung. Zudem hat sich<br />

in den vergangenen Jahren das<br />

Mediennutzungs-Verhalten insbesondere<br />

der jüngeren Generation<br />

kontinuierlich in Richtung Internet<br />

verändert – nicht nur zu Lasten<br />

der Zeitung, sondern erstaunlicherweise<br />

auch zu Lasten des<br />

Fernsehens. Diese Entwicklung<br />

hat in Vergangenheit und Gegenwart<br />

viele Propheten auf den Plan<br />

gerufen, die das baldige Ende der<br />

gedruckten Zeitung, sogar des gedruckten<br />

Wortes insgesamt heraufbeschwören.<br />

Aber Totgesagte leben bekanntlich<br />

länger: In Deutschland greifen<br />

rund 70 Prozent der über<br />

14-Jährigen täglich zur Zeitung,<br />

nach wie vor ist und bleibt die<br />

Zeitung Werbeträger Nummer<br />

eins. Außerdem wird sie zu Recht<br />

hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit<br />

deutlich höher eingeschätzt<br />

als alle anderen Medien. Ich bin<br />

daher der festen Überzeugung,<br />

dass die Zeitung eine Zukunft<br />

hat, auch über Generationen hinweg.<br />

Dies allerdings nur, wenn sie<br />

sich weiterentwickelt, wenn sie<br />

Schritt hält mit dem demographischen<br />

Wandel und sich ständig<br />

den veränderten Bedürfnissen<br />

und Befindlichkeiten ihrer jetzigen<br />

und zukünftigen Leserschaft<br />

anpasst.<br />

Insbesondere für die lokale Tageszeitung<br />

bedeutet dies, die ältere<br />

Leserschaft zu halten und die<br />

Zeitung gleichzeitig für die jüngere<br />

Generation attraktiv und interessant<br />

zu gestalten. Diesen Spagat<br />

zu bewältigen, wird über Jahre<br />

und Jahrzehnte hinweg eine der<br />

zentralen Herausforderungen für<br />

Verlage und Redaktionen in<br />

Deutschland sein.<br />

Welchen Stellenwert hat die Zeitung,<br />

wenn im Internet zu jeder Tagesund<br />

Nachtzeit Informationen abzurufen<br />

sind?<br />

Für denjenigen, der sich umfassend<br />

und ausführlich über die<br />

Vorgänge in der Welt und die Ereignisse<br />

in seinem persönlichen<br />

Umfeld informieren möchte, ist<br />

und bleibt die Zeitung unverzichtbar.<br />

Die Domäne des Internets<br />

ist meines Erachtens die kurze<br />

und schnelle Information. Ein<br />

Indiz dafür ist beispielsweise,<br />

dass bis heute kaum jemand dazu<br />

bereit ist, für Informationen aus<br />

dem Internet zu bezahlen. Ich<br />

denke, sinnvoll eingesetzt, können<br />

sich beide Medien durchaus<br />

ergänzen. So bietet der Web-Auftritt<br />

einer Zeitung dem Leser unter<br />

anderem die Möglichkeit der<br />

Interaktion mit der Zeitung, der<br />

Kommunikation mit dem Verlag,<br />

die Möglichkeit, zeitnah und direkt<br />

Beiträge der Redaktion zu<br />

bewerten und zu kommentieren.<br />

Diese Kommentare wiederum<br />

kann die Zeitungsredaktion aufgreifen<br />

und so direkter als bisher<br />

in einen Dialog mit ihren Lesern<br />

eintreten.<br />

Wie hat sich in den vergangenen<br />

Jahren das Berufsbild des Redakteurs<br />

geändert?<br />

Das sollten Sie eigentlich besser<br />

wissen als ich... ich sehe im Wesentlichen<br />

zwei Faktoren. Erstens<br />

hat die Computertechnik die Arbeitsweise<br />

des Redakteurs entscheidend<br />

verändert. Während er<br />

früher lediglich für die Inhalte<br />

verantwortlich zeichnete, hat der<br />

Redakteur nunmehr auch die<br />

Aufgabe der Seitengestaltung<br />

übernommen. Dies bedeutet zwar<br />

zunächst eine gewisse Mehrbelastung,<br />

aber ich sehe die Gestaltung<br />

einer Zeitungsseite – innerhalb<br />

gewisser Vorgaben natürlich – als<br />

wesentlichen Bestandteil der<br />

journalistischen Aufgabe an. Inhalt<br />

ist zwar das wichtigste, aber<br />

gerade heute in unserer multimedialen<br />

Zeit wird Inhalt nicht zuletzt<br />

durch Optik transportiert.<br />

Zweitens muss der Redakteur<br />

sich heutzutage gegen eine Vielzahl<br />

anderer Informtionsquellen<br />

durchsetzen. Das bedeutet: Mehr<br />

Meinung und mehr Nähe zum<br />

Leser. Dabei darf er nicht nur wie<br />

früher kommentieren und auch<br />

polarisieren, er muss es heute sogar.<br />

Und er muss angesichts der Flut<br />

von Informationen, die den Leser<br />

täglich zu überschwemmen drohen,<br />

komplizierte Sachverhalte<br />

und Hintergründe kompetent,<br />

aber leicht verständlich aufbereiten.<br />

Nicht mehr gefragt ist die<br />

bloße Information. Der Redakteur<br />

von heute sollte zunehmend<br />

leserorientiert schreiben, Hilfestellung<br />

geben und Orientierung<br />

bieten.<br />

Erscheint der Lokalredakteur der Zukunft<br />

mit Filmkamera, Mikrofon und<br />

Laptop zu Terminen, um mehrere<br />

Medien in kürzester Zeit bedienen zu<br />

können?<br />

Prinzipiell ja. Ob es nun unbedingt<br />

„Filmkamera und Mikrofon“<br />

sein werden, sei dahingestellt.<br />

Aber auch für kleine Verlage<br />

wie den unsrigen werden multimediale<br />

Inhalte immer wichtiger,<br />

wollen sie langfristig im Wettbewerb<br />

bestehen. Auch für uns<br />

wird die Zukunft nicht nur aus<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 3<br />

„Gute Zeitung noch besser machen“<br />

ZZ-Geschäftsführer Tom Ditzen-Blanke zur Einführung des neuen Layouts und zur Zukunft des gedruckten Wortes<br />

ZEVEN. Zum beständigen Wandel in<br />

der Medienlandschaft äußert sich<br />

der Geschäftsführer der Zevener Zeitung,<br />

Tom Ditzen-Blanke, im Interview.<br />

Er wagt einen Ausblick auf<br />

den Stellenwert, den die Zeitung in<br />

der Zukunft haben wird, und beschreibt<br />

das Berufsbild eines Zeitungsredakteurs<br />

angesichts des<br />

Zwangs, künftig mehrere Medien zu<br />

bedienen.<br />

Seit 1992 Geschäftsführer der Zevener Zeitung: Tom Ditzen-Blanke. Foto: as<br />

Papier bestehen.<br />

Was macht Ihrer Ansicht nach eine<br />

gute Zeitung aus?<br />

Eine gute Zeitung ist eine Zeitung,<br />

die gelesen wird. Und zwar<br />

nicht nur mangels Alternative,<br />

sondern weil sie das bietet, was<br />

beim Leser ankommt. Denn nur<br />

eine solche Zeitung erfüllt ihren<br />

publizistischen Auftrag und bietet<br />

gleichzeitig der Werbung ihrer<br />

Kunden den erforderlichen Aufmerksamkeitsgrad.<br />

Wenn beides<br />

stimmt, sowohl die Akzeptanz<br />

beim Leser und – ungeachtet<br />

konjunktureller Schwankungen –<br />

die Akzeptanz beim Werbekunden,<br />

dann funktioniert eine Zeitung.<br />

Und dann ist sie gut.<br />

Was verbinden Sie in diesem Zusammenhang<br />

mit dem neuen Design der<br />

Zevener Zeitung?<br />

Das neue Layout bietet das Gerüst,<br />

aus der guten Zevener Zeitung<br />

eine noch bessere Zevener<br />

Zeitung zu machen. Das neue<br />

Design ist moderner und übersichtlicher,<br />

und es bietet die Möglichkeit,<br />

Inhalte optisch zeitgemäßer<br />

und kompakter aufzubereiten.<br />

Dabei gehen die Veränderungen,<br />

die unsere Leser ab heute erleben<br />

werden, durchaus weiter.<br />

Im selben Maße, wie wir unsere<br />

Ansprüche an die Optik der Zeitung<br />

erhöht haben, erhöhen wir<br />

auch unsere Ansprüche an deren<br />

Inhalte, denn beide Elemente stehen<br />

in engem Zusammenhang<br />

zueinander. Ich möchte in diesem<br />

Zusammenhang betonen, dass<br />

das neue Layout der Zevener Zeitung<br />

nicht von heute auf morgen<br />

entstanden ist. Bis zu dem Produkt,<br />

was heute vor Ihnen liegt,<br />

war es ein langer Weg, der nicht<br />

nur Graphiker beschäftigte, sondern<br />

Redakteure, Verlagsmitarbeiter,<br />

Anzeigenberater – Mitarbeiter<br />

aus allen Bereichen des<br />

Hauses. Mit den Inhalten wird es<br />

genauso sein – einiges wird sofort<br />

umgesetzt, mehr wird folgen.<br />

Man kann nicht einfach einen<br />

Schalter umlegen – Veränderungen<br />

brauchen Zeit. Insgesamt haben<br />

wir mit der heutigen Ausgabe<br />

den Grundstein gelegt, auf dem<br />

nun weiter aufgebaut wird.<br />

Wie lesen Sie Zeitung? Fangen Sie<br />

auch bei der letzten Seite an?<br />

Ich kenne viele, die die Zeitung<br />

von hinten nach vorne lesen, insbesondere,<br />

weil die Familienanzeigen<br />

aus ihrem Umfeld sie am<br />

meisten betreffen und interessieren.<br />

Außerdem ist eine Zeitung,<br />

wie auch jedes Buch, eigentlich<br />

eher ein Produkt für Linkshänder.<br />

Persönlich lese ich die Zeitung<br />

so, wie sie vor mir liegt: Ich<br />

fange vorne an und blättere bis<br />

zum Schluss, weil mich auch die<br />

Struktur der Zeitung, die Anordnung<br />

der Seiten interessiert. (tk)<br />

Wir gratulieren zu 120 Jahren<br />

und bedanken uns<br />

für die stets gute Zusammenarbeit. Wir wünschen viel Erfolg,<br />

auch für die Zukunft!


4 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Eingeschränkter<br />

Ausschank<br />

EVEN. Mit dem Inhalt einer Anfang<br />

1896 erlassenen Ministerialverfügung<br />

befasste sich die Zevener<br />

Zeitung im April des Jahres.<br />

Es ist der Versuch einer Übersetzung<br />

in allgemeinverständliches<br />

Deutsch. In dem Artikel heißt es:<br />

„Ein Schoppen vom Faß über die<br />

Straße und ein saftig gebratenes<br />

Beefsteak aus der Gasthofküche<br />

darf von Gastwirthen am Sonntag<br />

verkauft werden, aber kein Flaschenbier<br />

und kein Buddel voll<br />

Branntwein oder eine Hand voll<br />

Zigarren oder Butterbrod, während<br />

die Kaufleute ihre Läden geschlossen<br />

halten müssen.“<br />

Auf der Anzeigenseite bot der<br />

Zevener Geschäftsmann Müller<br />

Opel-Fahrräder zum Verkauf<br />

oder Tausch an. Glocken, Laternen,<br />

Gepäckträger oder Rahmentaschen<br />

hatte er als Zubehör im<br />

Angebot. Zahnziehen auf<br />

Wunsch absolut schmerzfrei bot<br />

O. von Haussen den Zevenern in<br />

der Schulstraße an. Und alle Sorten<br />

Wagen, vom einfachsten<br />

Ackerwagen bis zum feinsten<br />

Phaeton, sowie einen Lagerbestand<br />

von 60 trockenen<br />

Rädern annoncierte Schmiedemeister<br />

Friedrich Behrens aus Sittensen.<br />

(tk)<br />

nzucht auf dem<br />

ühnerhof<br />

ZEVEN. Im März 1897 widmete<br />

ich die ZZ der Vermeidung von<br />

nzucht auf dem Hühnerhof. In<br />

em Artikel heißt es: „Weder<br />

flege noch Rasse werden, wie<br />

ei der Viehzucht überhaupt, so<br />

ei der Hühnerhaltung davor beahren,<br />

daß bei Thieren allmähich<br />

ein Verfall und ganz wesentiche<br />

Verminderung der Leistunen<br />

eintritt. Sobald die Thiere eie<br />

gewisse Zeit lang miteinander<br />

verwandt geworden sind, muß eine<br />

Blutauffrischung durch fremde<br />

Einfuhr vorgenommen werden.<br />

Oft haben Hühnerbestände<br />

schon, wenn fünf Jahre lang die<br />

eigenen Eier zum Brüten benutzt<br />

sind, und der Hahn derselbe geblieben,<br />

oder einer seiner direkten<br />

Nachkommen Zeichen des<br />

Verfalls aufgewiesen – nicht genügendes<br />

Auswachsen der jungen<br />

Thiere, Neigung zu Krankheiten,<br />

schlechtes Eierlegen. Um dem abzuhelfen,<br />

wird immer als das einfachste<br />

Mittel gepriesen: Alle paar<br />

Jahre einen anderen Hahn sich<br />

zulegen. Das sollte auch ganz gut<br />

gehen, hat aber in Wirklichkeit<br />

die Sache meistens verschlechtert<br />

statt verbessert. Wir raten daher,<br />

en alten Hahn, wenn er seine<br />

Hühner gut führt, recht lange leen<br />

zu lassen und sich die Bruteir<br />

anders woher zu nehmen.“ (tk)<br />

Die SparkasseRotenburg-Bremervördesteht für Stabilität,<br />

verantwortungsvolle Beratungund Nähe zu ihren Kunden.<br />

Wolfgang Lamot<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstandes<br />

A<br />

Für welchen ZZ-Redakteur mögen diese beiden Dinge von Bedeutung sein?<br />

Eine schweigsame Plaudertasche<br />

Redaktionsleiter Thorsten Kratzmann passt in keine Schublade – Leben nach der Uhr<br />

Ein ebenso schlichter wie abgelegener<br />

Raum, von innen abschließbar<br />

mit vielen Büchern<br />

und ohne Telefon: Für Thorsten<br />

Kratzmann sähe so der ideale Arbeitsplatz<br />

aus. Dort könnte er das<br />

tun, was er im Büro am liebsten<br />

macht: Einfach in Ruhe arbeiten.<br />

Stundenlang. Nur weniges ist<br />

dem Redaktionsleiter der Zevener<br />

Zeitung so zuwider wie langatmiges,<br />

zielloses Gequatsche. Er liebt<br />

es direkt, präzise, pragmatisch,<br />

ohne Schnörkel. Viele Worte sind<br />

seine Sache nicht. Einerseits.<br />

Auf der anderen Seite wird tk<br />

zur Plaudertasche, wenn geschichtliche<br />

Themen anstehen.<br />

Dann kommt der Historiker in<br />

ihm durch. Und auch bei den<br />

Textlängen zählt der sportliche<br />

Dauerläufer eher zu den Marathon-<br />

denn zu den Kurzschreibern.<br />

Zu manchen Themen füllt<br />

er problemlos eine ganze Seite.<br />

Der Leser soll schließlich umfassend<br />

informiert werden, lautet<br />

sein Anspruch. Und dagegen lässt<br />

ReinhardKrüger<br />

Mitglied des<br />

Vorstandes<br />

sich nun wirklich nichts sagen –<br />

allen wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

zum Thema Textlängen<br />

zum Trotz. Aber solchen Untersuchungen<br />

begegnet der gebürtige<br />

Zevener ohnehin mit tiefer Skepsis.<br />

„Er ist der netteste Spießer, den<br />

Du Dir vorstellen kannst“, hatte<br />

ihn eine Kollegin einmal beschrieben.<br />

Anfangs war ich mir<br />

nicht so sicher, ob das wirklich<br />

ein Kompliment war. Inzwischen<br />

weiß ich: Es war eins. Der 45 Jahre<br />

alte Vater zweier Töchter eckt<br />

ungern an, benutzt Wörter, die<br />

schon zu seinen Grundschulzeiten<br />

längst nicht mehr angesagt<br />

waren, und lebt wie kaum ein anderer<br />

nach der Uhr – die legendäre<br />

11-Uhr-Banane inklusive. Sie<br />

schälte er schon zu Schulzeiten.<br />

Spießigkeit pur.<br />

Wer aber gleichzeitig auf die<br />

Band The Doors steht und sich<br />

nur wenig um äußere Förmlichkeiten<br />

schert, kann so spießig<br />

dann doch nicht sein. Ein kleiner<br />

MarcoTulodetzki<br />

stellv.Mitglied<br />

desVorstandes<br />

Rebell schlummert auch in seiner<br />

Seele. Über Triumphe des „kleinen<br />

Mannes“ gegen die Großkopferten<br />

kann er sich diebisch freuen,<br />

während er sich über praxisferne<br />

Beschlüsse von oben fürchterlich<br />

aufregt. Unter dem Strich<br />

Thorsten Kratzmann<br />

Werner Fitschen<br />

Direktion<br />

Firmenkunden Zeven<br />

120 JahreZevener Zeitung -wir gratulierenherzlich zu<br />

diesem Jubiläum undwünschen weiterhin viel Erfolg.<br />

1<br />

Passendes<br />

Hobby zum<br />

Redakteur<br />

Jubiläums-Preisrätsel der Zevener Zeitung<br />

ZEVEN. Am Jubiläum der Zevener<br />

Zeitung wollen wir Sie, Liebe Leserinnen<br />

und Leser, teilhaben lassen.<br />

Mit etwas Glück und Geschick gibt<br />

es die Zevener Zeitung für ein Jahr<br />

gratis ins Haus.<br />

An dieser Stelle wollen wir Sie,<br />

liebe Leserinnen und Leser, animieren,<br />

an einem Gewinnspiel<br />

teilzunehmen. Auf den folgenden<br />

Seiten finden Sie Porträts der<br />

neun Lokalredakteure der Zevener<br />

Zeitung – darunter eine Lokalredakteurin.<br />

Den erhellenden Texten ist jeweils<br />

eine fotografische Aufnahme<br />

des betreffenden Redaktionsmitglieds<br />

zugeordnet. Darüber hinaus<br />

sind auf den folgenden Seiten,<br />

auf denen auch die Porträts<br />

stehen, weitere Fotos veröffentlicht,<br />

die einen Hinweis auf ein<br />

Hobby oder eine herausragende<br />

Eigenschaft eines jeden der neun<br />

Porträtierten gibt. Diese Hobbyfotos<br />

sind wahllos über die Seiten<br />

verteilt.<br />

Die Porträtaufnahmen in den<br />

Texten sind nummeriert von 1<br />

bis 9, die „Hobbyfotos“ sind mit<br />

aber ist Thorsten Kratzmann ein<br />

ruhiger Typ, der höchst ungern<br />

im Mittelpunkt steht und kein<br />

Mensch einsamer Beschlüsse ist.<br />

Immer wieder sucht er den Rat<br />

seiner Kollegen und hört genau<br />

zu, bevor er eine Entscheidung<br />

fällt. Zugleich ist er ein geschätzter<br />

Ratgeber.<br />

Und er ist tolerant. Mit fast<br />

stoischer Gelassenheit erträgt er<br />

die Macken seiner Redaktionskollegen<br />

und lässt sie selbst dann<br />

gewähren, wenn es um Fußball<br />

geht. Ein Thema, das ihn so überhaupt<br />

nicht interessiert. Sagt er.<br />

Doch wer sich angeblich nicht<br />

auskennt, gleichzeitig aber den<br />

Namen Salihamidzic unfallfrei<br />

über die Lippen bringt, macht<br />

sich verdächtig. Ist es die ihm<br />

eigene Ironie oder hängt er womöglich<br />

doch dem runden Leder<br />

an? Heimlich? In einem ebenso<br />

schlichten wie abgelegenen Raum<br />

ohne Telefon, mit vielen<br />

Büchern – und einem kleinen<br />

Fernseher? (oer)<br />

den Buchstaben von A bis I versehen.<br />

Die Frage, die wir Ihnen<br />

stellen, lautet: Welches Hobby,<br />

welche Eigenart gehört zu welchem<br />

Redakteur?<br />

Ordnen Sie den Buchstaben<br />

die richtigen Ziffern zu. Füllen<br />

Sie den Coupon auf Seite 9 dieser<br />

Beilage aus, schneiden ihn aus<br />

und schicken ihn an die Zevener<br />

Zeitung, Gartenstraße 4, 27 404<br />

Zeven oder geben ihn in der Geschäftsstelle<br />

ab und gewinnen<br />

Sie. Ferner besteht die Möglichkeit,<br />

den Coupon auf der Internetseite<br />

der Zevener Zeitung<br />

(www.zevener-zeitung.de) auszufüllen<br />

und abzusenden.<br />

Als Preis verlosen wir unter<br />

den Einsendern, die alle Fotos einander<br />

richtig zugeordnet haben,<br />

ein Jahresabo der Zevener Zeitung.<br />

Wer bereits Abonnent ist, der<br />

bekommt seine Zevener Zeitung<br />

für ein Jahr gratis oder kann einem<br />

Verwandten, Bekannten<br />

oder Freund ein Jahres-Abonnement<br />

schenken. Einsendeschluss<br />

für das Gewinnspiel ist Freitag,<br />

9. Oktober 2009. (tk)<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Sohlleder<br />

zu günstig<br />

SELSINGEN. Ende des Jahres 1897<br />

hatte der Bremervörder Fuhrunternehmer<br />

Meincke regelmäßigen<br />

Omnibusverkehr von Bremervörde<br />

nach Selsingen eingerichtet. Er<br />

scheint damit schlechte Geschäfte<br />

gemacht zu haben, denn bereits<br />

im Januar 1898 veröffentlichte<br />

er unter anderem in der Zevener<br />

Zeitung eine originelle Bekanntmachung.<br />

Darin heißt es:<br />

„Die Selsinger Omnibusfahrt hört<br />

von heute an auf und fängt wieder<br />

an, wenn das Sohlleder theurer<br />

wird.“<br />

In Friedrichsdorf ging derweil<br />

ein Schuss daneben. Bei einer<br />

von Glashüttenbesitzer Lamprecht<br />

veranstalteten Treibjagd<br />

wurde der königliche Förster aus<br />

Kuhstedt von einer Ladung<br />

Schrot, die auf einen Hasen abgegeben<br />

worden war, an den Beinen<br />

getroffen. Der Förster wurde<br />

sogleich zum Gnarrenburger Arzt<br />

Herzberg gebracht, der aus den<br />

Beinen eine nicht genannte Anzahl<br />

Schrotkugeln entfernte. (tk)<br />

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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 5<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

Verhandlung<br />

mit Thonwerken<br />

ZEVEN. Keine Spur von gebotener<br />

Distanz zeigte die ZZ, als sie am<br />

15. September 1899 eine Verantaltung<br />

ankündigte. Darin heißt<br />

s: „Zum nächsten Sonntag ist<br />

ur weiteren Besprechung der<br />

on den Zevener Thonwerken<br />

ns Zevenern gemachten Vorchläge<br />

wieder eine Versammlung<br />

m Evers‘schen Gasthause anbeaumt.<br />

Es kann jedem Mitgliede<br />

er Realgemeinde nicht dringend<br />

enug empfohlen werden, zu derelben<br />

zu erscheinen. Wie wir höen,<br />

sind inzwischen einzelne<br />

unkte der Vorschläge zu unseen<br />

Gunsten noch derartig veränert<br />

worden, daß wir den Vertrag<br />

ur freudigst begrüßen und ohne<br />

jegliches Zaudern annehmen<br />

können. Der Preis für den Morgen<br />

Land ist noch ganz bedeutend<br />

höher gesetzt, die Frist dagegen<br />

um ein Drittel noch vermindert.<br />

... Wer es wirklich gut meint<br />

it dem jungen Unternehmen<br />

und wer als guter Zevener für die<br />

Weiterentwicklung Zevens mitirken<br />

will, ... muß die Vorschläe<br />

annehmen.“ (tk)<br />

Von Hammerstein<br />

wird Landrath<br />

ZEVEN. Der aus Bockel stammene<br />

Regierungs-Assessor Freiherr<br />

on Hammerstein-Gesmold ist<br />

om preußischen Innenminister<br />

mit Wirkung zum 1. November<br />

1900 zum kommissarischen<br />

andrat des Kreises Zeven beruen<br />

worden. Am 3. November<br />

tand in der Zevener Zeitung:<br />

Nachdem mir durch Erlass vom<br />

. Oktober die kommissarische<br />

erwaltung des Kreises übertraen<br />

worden ist, habe ich am heuigen<br />

Tage die landräthlichen Gechäfte<br />

übernommen.“ Aus<br />

ohnste wurde gemeldet, der<br />

ofbesitzer Fick habe an Viehändler<br />

Holsten aus Sittensen ein<br />

alb von 540 Pfund verkauft,<br />

wofür er den schönen Preis von<br />

40 Mark erhielt.“ (tk)<br />

Unverdaulicher<br />

Ballast im Magen<br />

IPPENSEN. Von einem empfindlichen<br />

Verlust berichtete die Zevener<br />

Zeitung im Juni 1901. Davon<br />

sei der Hofbesitzer Burfeindt in<br />

Groß Ippensen betroffen. In der<br />

Meldung heißt es: „Dessen Häusling,<br />

der am frühen Morgen mit<br />

einem Gespann nach Wohnste<br />

fahren sollte, ist aus Unvorsichtigkeit<br />

vom Wege abgekommen<br />

und gerieth ins Moor, wo beide<br />

Pferde im tiefen Schlamme versanken.<br />

Bis Hilfe herbeikam, waren<br />

die Pferde – werthvolle Thiere<br />

im Preise von 1000 Mark – elendig<br />

erstickt.“ (tk)<br />

B<br />

Dieses zeitgemäße Stillleben passt ebenfalls zu einem ZZ-Redakteur.<br />

Frohnatur mit Werder-Seele<br />

Redakteur für Selsingen und Umgebung hat ein Faible für handgemachte Musik<br />

ZEVEN. Wer schon mehr als zwei<br />

Jahrzehnte die Zevener Zeitung liest,<br />

kommt an ihm nicht vorbei. Denn<br />

Lutz Hilken ist der dienstälteste Redakteur<br />

in der ZZ-Redaktion.<br />

Meist gut gelaunt, in Nordrhein-<br />

Westfalen würde man ihn als<br />

rheinische Frohnatur bezeichnen,<br />

kann den in Glinstedt aufgewachsenen<br />

und in Zeven lebenden Familienvater<br />

nur wenig erschüttern.<br />

Einzig Niederlagen seiner<br />

geliebten Fußballmannschaft bereiten<br />

ihm zuweilen schlechte<br />

Laune.<br />

Überhaupt, seine Vorliebe für<br />

die Grün-Weißen aus dem Weserstadion.<br />

Wenn sich da ein Kollege,<br />

den Fußball soviel interessiert<br />

wie die Niederschlagsmenge in<br />

Timbuktu, mal aus Versehen den<br />

Joachim Schnepel<br />

3<br />

falschen Kaffeebecher schnappt –<br />

den mit dem Werder-Emblem –,<br />

kann es einen Anpfiff geben.<br />

Aus Liebe zu Werder schlägt er<br />

gar den Ledderbüxxen, dem hiesigen<br />

Bayern-Fan-Club, regelmäßig<br />

ein Schnippchen. Deren Presseverlautbarungen<br />

gehen in der Regel<br />

über seinen Schreibtisch, und<br />

oft gelingt es ihm, seine Bremer<br />

Mannschaft in dem Text zu erwähnen.<br />

Die Ledderbüxxen tragen<br />

es sportlich und mit Fassung<br />

– im Gefühl der sicheren Überlegenheit<br />

ihrer Bayern.<br />

Die Liebe zu Werder wird aber<br />

noch übertroffen. Wenn es Bruce<br />

Springsteen gefällt, in Deutschland<br />

zu konzertieren, nimmt der<br />

Kollege weite Anfahrten in Kauf<br />

und schlachtet das Sparschwein<br />

für den nicht geringen Eintritt.<br />

Mit Jazz und Swing durch den Tag<br />

Musikalischer Journalist mit Sammelleidenschaft – Großer Oldtimerfan und Konzertbesucher<br />

Jazztöne und Swingmelodien sind<br />

in der Redaktion zu hören. Allen<br />

Kollegen ist sofort klar: diese Art<br />

von Musik kann nur aus seinem<br />

Büro kommen. Doch Vorsicht ist<br />

beim Betreten desselben geboten,<br />

Zeitungen und Zeitschriften sind<br />

hier gestapelt. „Da will ich nochmal<br />

reingucken“, lächelt er verschmitzt<br />

und rechtfertigt so seine<br />

Sammelleidenschaft und den Papierberg.<br />

Mein Kollege (46) kam im Jahr<br />

1990 in die Redaktion der Zevener<br />

Zeitung. Aufgewachsen ist er<br />

in Ahrensburg, ein waschechter<br />

Schleswig-Holsteiner also. Nach<br />

Für welchen Redakteur hat dieses Symbol eine tiefere Bedeutung?<br />

Denn Springsteen spielt in seiner<br />

höchst umfangreichen CD-<br />

Sammlung – neben Pearl Jam,<br />

Van Morrisson, U2, Neil Young,<br />

Jazz-, Blues- und etlichen Rock-<br />

Alben – eine entscheidende Rolle.<br />

Die Liebe zur Musik pflegt er<br />

allerdings auch selbst. Nicht so<br />

talentiert wie seine niederländische<br />

Ehefrau, aber mit ähnlichem<br />

Engagement. Beide bereichern<br />

die East River Big Band in Heeslingen<br />

mit ihren Instrumenten.<br />

Wenn er nicht für die ZZ in<br />

Selsingen im Einsatz ist, musiziert<br />

oder mit seinen Kindern Janne<br />

und Jos möglichst viel Zeit verbringt,<br />

steckt er seine Nase in<br />

Fachzeitschriften und Bücher. Er<br />

radelt gerne mit Familie durch die<br />

Natur und genießt humorvolle<br />

Runden im Freundeskreis. (ak)<br />

dem Abitur studierte er zunächst<br />

einige Semester Jura in Hamburg<br />

und Berlin und war nebenbei als<br />

freier Mitarbeiter für die Bild-Zeitung<br />

unterwegs. Der Vater eines<br />

Freundes war im Hause Axel<br />

Springer tätig und so geriet mein<br />

Kollege an den Journalismus.<br />

„Ich habe dann gemerkt, dass<br />

mir diese Arbeit besser liegt und<br />

mehr Spaß macht. Jura war nicht<br />

das Richtige für mich“, erzählt<br />

der ZZ-Redakteur. 1990 schickte<br />

er eine Bewerbung für ein Volontariat<br />

nach Zeven und hatte Erfolg.<br />

Über zehn Jahre war er<br />

schließlich für die Betreuung der<br />

Lutz Hilken<br />

C<br />

2<br />

Samtgemeinde Sittensen zuständig.<br />

Seit 2006 ist er Korrespondent<br />

für Heeslingen, Elsdorf und<br />

Zeven.<br />

Viel Aufmerksamkeit schenkt<br />

er auch der Kulturseite der Zevener<br />

Zeitung – sein Lieblingsbereich.<br />

Musik, Kultur und Oldtimer<br />

in allen Formen und Facetten<br />

interessieren ihn. So sieht<br />

man ihn schon mal mit seiner<br />

Ehefrau bei klassischen Konzerten<br />

– gerne in Stade oder Hamburg.<br />

Ist der Journalist gerade<br />

nicht bei der Arbeit, spielt er in<br />

der East River Big Band in Heeslingen,<br />

trifft sich mit seinen Vor-<br />

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Tarmstedter Wirte<br />

haftbar gemacht<br />

TARMSTEDT. Ein Loblied auf die<br />

Haftpflichtversicherung stimmte<br />

die ZZ 1902 an. Der Anlass war<br />

ein betrüblicher. Die Zeitung meldete:<br />

„Einem bei der Jagels‘schen<br />

Gastwirthschaft hierselbst eingestallten<br />

Pferde des Mooranbauers<br />

Brase aus Südwede wurde gestern<br />

in Abwesenheit der Gäste von einem<br />

anderen Pferde ein Bein abgeschlagen,<br />

sodaß es sofort getötet<br />

werden mußte. Herr Jagels<br />

wird für diesen Unfall haftpflichtig<br />

gemacht werden; ist jedoch gegen<br />

einen solchen Fall der Haftpflicht<br />

versichert. Haftpflichtig<br />

will man auch den Gastwirth<br />

Schnackenberg hierselbst machen.<br />

Derselbe hatte es übernommen,<br />

am 16. Februar eine Bremer<br />

Gesellschaft per zwei Schlitten<br />

nach Zeven zu bringen. Bei der<br />

Wendung auf der Landstraße<br />

kehrte der eine Schlitten, weil er<br />

in ein Wagengeleise neben der<br />

Straße gerathen war, um, und eine<br />

Dame verletzte sich den Arm.<br />

Herr Schnackenberg ist ebenfalls<br />

versichert.“ (tk)<br />

Lob für tadelloses<br />

Gedankenlesen<br />

ZEVEN. „Der berühmte Hypnotiseur<br />

Freit Nelson veranstaltete<br />

am gestrigen Sonntage, 9. März<br />

1903, in Weidenhöfer‘s Saal eine<br />

interessante Experimental-Soiree,<br />

welche gut besucht war und tadellos<br />

verlief. Von den als Medien<br />

ausgesuchten fünf Herren stellten<br />

sich drei als recht gute dar. In<br />

kurzer Zeit erzeugte der Hypnotiseur<br />

bei denselben einen schlafähnlichen<br />

Zustand und führte allerlei<br />

Handlungen mit ihnen aus,<br />

die beim Publikum große Überraschung<br />

hervorriefen. Auch die<br />

weiter vorgeführten Zaubereien<br />

und Experimente im Hellsehen,<br />

Gedankenlesen und Spiritismus<br />

wurden tadellos ausgeführt.“ (tk)<br />

standskollegen des Büchereifördervereins<br />

Sittensen oder pflegt<br />

Haus und Garten.<br />

Bei Feierabend kann er so<br />

schnell nicht nach Hause finden.<br />

Sind die Kollegen schon auf dem<br />

Heimweg, muss er noch seinen<br />

Schreibtisch aufräumen. „Das<br />

muss sein“, stellt der 46-Jährige<br />

immer wieder fest. Um nochmal<br />

auf den Papierstapel zu sprechen<br />

zu kommen: Ein Kollege brachte<br />

diesen kürzlich zu Fall – sehr<br />

zum Ärger des Archivars.<br />

Und? Wie heißt nun unser<br />

Jazz-Freund? Richtig, Joachim<br />

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6 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Acht Reichsmark<br />

für zwei Fischotter<br />

EESLINGEN. Der Zevener Zeiung<br />

war es vor 105 Jahren eine<br />

urze Meldung wert, wenn des<br />

enschen Nahrungskonkurrenen<br />

der Garaus gemacht wurde.<br />

m 21. Januar 1904 vermeldete<br />

ie Zeitung daher: „Kaufmann<br />

iese in Heeslingen, welcher als<br />

Jagdberechtigter zwei Fischotter<br />

getötet hat, hat dafür von der<br />

andwirtschaftskammer eine<br />

eldprämie von acht Mark erhalen.“<br />

Zu einer Klage sah die Zeitung<br />

m Tage darauf Anlass: „Die Betterplage<br />

ist augenblicklich eine<br />

ehr große. Täglich kann man<br />

Dutzende dieser arbeitsscheuen<br />

Menschenklasse umherziehen sehen.<br />

Im Gefängnis hierselbst sind<br />

gegenwärtig 16 Landstreicher und<br />

Bettler dingfest gemacht, wenn<br />

aber für jeden Stromer immer ein<br />

Häscher vorhanden wäre, dann<br />

könnten die Gefängnisräume<br />

wohl noch zehnmal so groß<br />

sein.“ (tk)<br />

Wehe mutig, edle<br />

Fahne der Turner<br />

ZEVEN. Eine komplette Zeitungsseite<br />

widmete die Zevener Zeitung<br />

am 30. Mai 1905 der Beichterstattung<br />

über das Fahneneihefest<br />

der Zevener Turner. Es<br />

gab allerhand darüber zu lesen,<br />

enn weder Foto noch Anzeige<br />

beanspruchten Platz. Gegen<br />

Nachmittag des 29. Mai, so steht<br />

es geschrieben, versammelten<br />

sich die Zevener und mit ihnen<br />

Gäste aus der Umgebung vor der<br />

Tribüne auf dem Schützenplatz,<br />

von wo aus sich der Vorsitzende<br />

des Männerturnvereins Zeven,<br />

Gerichtssekretär Windhausen, im<br />

Beisein der Festjungfrauen und<br />

der neuen Fahne an das Publikum<br />

wandte. Die Fahne möge<br />

den Turnern fortan als Heiligtum<br />

gelten, forderte der Redner.<br />

Allerlei Lieder und Gedichte,<br />

die Vaterlandsliebe zum Inhalt<br />

hatten, wurden angestimmt und<br />

rezitiert. „Hierauf trat Fräulein<br />

Auguste Roose mit der neuen<br />

Fahne vor und sprach mit helltönender,<br />

wohlklingender Stimme<br />

das Festgedicht.“ Es folgte das gemeinschaftlich<br />

gesungene<br />

„Deutschland, Deutschland über<br />

alles“ und ein Festumzug durch<br />

den Ort, den die Matrosen-Artillerie-Kapelle<br />

aus Cuxhaven begleitete.<br />

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Im Köcher immer<br />

einen Standpunkt<br />

Heute in der Reihe „Wer bin ich?“ – Ein großer Herr mit Bart<br />

Er wirft einen breiten, langen Schatten,<br />

auch wenn die Sonne noch nicht<br />

tief steht. Wer ist das? Keine Ahnung?<br />

Nun gut, also noch weitere<br />

Hinweise, die auf den Weg der Erkenntnis<br />

führen könnten.<br />

Seine Wortwahl ist meist ebenso<br />

wuchtig wie das Selbstbewusstsein,<br />

das zuweilen zwischen den<br />

Zeilen durchscheint. Er verschlingt<br />

Bücher so gern wie Kuchen.<br />

Er weiß über Fragen der gesunden<br />

Ernährung so ausdauernd<br />

und faktenreich zu dozieren wie<br />

über volkswirtschaftliche Zusammenhänge<br />

und die taktischen Fähigkeiten<br />

des geschassten Berliner<br />

Fußballtrainers Lucien Favre.<br />

Wer ihn nach seiner Meinung<br />

fragt, der wird nicht abgewiesen –<br />

so lange ich ihn kenne, ist das jedenfalls<br />

noch nicht vorgekommen.<br />

Er kann mit stoischer Ruhe<br />

sein Ziel verfolgen, was nicht<br />

heißt, dass Ruhe mit Schweigsamkeit<br />

im Bunde steht. Was seine<br />

Mitteilsamkeit angeht, die<br />

nicht mit Redseligkeit gleichzu-<br />

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Andreas Kurth<br />

setzen ist, so hat er wohl doch<br />

das eine oder andere feminine<br />

Gen mitbekommen. Sie müssen<br />

sich verirrt haben, so viel steht<br />

fest, denn mit ihm haben wir ansonsten<br />

einen durch und durch<br />

männlichen Herren vor uns.<br />

Abgesehen von dieser Charak-<br />

Von Prince, dem HSV und viel Herzblut<br />

Glückliche Fügung: Ein Praktikumswunsch in Bremerhaven führt Bert Albers in die ZZ-Redaktion<br />

Der Einstieg in den Journalismus<br />

ist oft von vielen Zufällen oder<br />

auch glücklicher Fügung geprägt.<br />

Als sich Bert Albers im Frühjahr<br />

1997 in der Redaktion als neuer<br />

Praktikant vorstellte, hätte wohl<br />

niemand erwartet, dass er bereits<br />

ein Jahr später als festangestellter<br />

Kollege ein eigenes Ressort bekommen<br />

sollte.<br />

Doch schon das Zustandekommen<br />

des dreimonatigen Praktikums<br />

war alles andere als üblich:<br />

Denn der Bremerhavener hatte<br />

sich ursprünglich an die örtliche<br />

Nordsee-Zeitung gewandt, war<br />

dort aber ebenso auf eine zweijährige<br />

Wartezeit als auch auf die<br />

Zevener Zeitung als mögliche Alternative<br />

hingewiesen worden.<br />

Da er das Praktikum für den geplanten<br />

Wechsel vom Politologiezum<br />

Publizistik-Studiengang<br />

brauchte, stellte er sich also im 65<br />

Kilometer entfernten Zeven vor –<br />

und ließ sich auch nicht davon<br />

Bert Albers<br />

D<br />

5<br />

abschrecken, dass er sich für das<br />

unentgeltliche Praktikum sogar<br />

eigens ein Auto zulegen musste.<br />

Das Engagement hat sich gelohnt:<br />

Mittlerweile ist „HerrBert“<br />

schon elf Jahre bei der ZZ, hat<br />

mit der Samtgemeinde Tarmstedt<br />

ein Ressort gefunden, das er mit<br />

viel Herzblut „beackert“.<br />

Mit dem gleichen Enthusiasmus<br />

pflegt der zweifache Familienvater<br />

seine weiteren Leidenschaften:<br />

Da wäre zuerst einmal<br />

die Musik zu nennen. Der 37-Jährige<br />

ist leidenschaftlicher Fan von<br />

Prince (zwischendurch bekannt<br />

als Symbol oder Tafkap). Da fliegt<br />

er auch schon mal für Konzerte<br />

nach London, besichtigt die Studios<br />

des Meisters in Minneapolis,<br />

zahlt sündhaft teures Geld für<br />

Bootlegs, den Zugang zur offiziellen<br />

Homepage oder Memorabilia.<br />

Ein echter Fan halt – mit ansatzweisem<br />

Hang zum tatsächlichen<br />

Wortstamm.<br />

Auch zum HSV pflegt Bert Albers<br />

eine enge Beziehung, wenn<br />

auch nicht ganz so innig wie zu<br />

dem weltbekannten Musiker –<br />

was vielleicht auch daran liegt,<br />

dass er als HSV-Fan aus den ver-<br />

4<br />

gangenen 20 Jahren jede Menge<br />

Kummer gewohnt ist. Weiterer<br />

kam hinzu, als er sich breitschlagen<br />

ließ, gemeinsam mit Werder-<br />

Anhänger Lutz Hilken Kolumnen<br />

über die vier Nordderbys der Vorsaison<br />

abzuliefern. Gut dass seine<br />

Frau mit in der Kneipe voller<br />

Werder-Anhänger saß, um die<br />

Temperamentsausbrüche des Kollegen<br />

bisweilen zu zügeln – was<br />

sich allerdings anschließend<br />

höchst unterhaltsam las.<br />

Witzig sind auch stets die Geschichten<br />

über die Fußballspiele<br />

seines achtjährigen Sohnes, die er<br />

inzwischen regelmäßig am Seitenrand<br />

mitverfolgt. Und von den<br />

bisweilen recht deutlichen Niederlagen<br />

der dritten E-Jugend des<br />

Rotenburger SV die Kurve zur<br />

Hertha zu kriegen, sobald (ak)<br />

den Raum betritt, gelingt eigentlich<br />

immer. Auch das könnte man<br />

als glückliche Fügung bezeichnen.<br />

terisierung wollen allerdings die<br />

Autos, in denen er seit einigen<br />

Jahren werktags durch die Weltgeschichte,<br />

die er übrigens wohl<br />

maßgeblich zu beeinflussen imstande<br />

wäre, schaukelt, so gar<br />

nicht zu Person und Persönlichkeit<br />

passen.<br />

Wer bis zu dieser Zeile seiner<br />

Vermutung noch immer keine Sicherheit<br />

zu geben vermag, dem<br />

seien noch ein letztes Puzzleteil<br />

dargeboten:<br />

Er mag sich nicht beugen. Einem<br />

Ja folgt in der Regel ein<br />

Aber. Es ist ein Kreuz. Doch<br />

wenn einen der heilige Zorn<br />

packt, dann muss man es im Guten<br />

versuchen, sonst verstockt er.<br />

Und es wäre doch schade, wenn<br />

das zarte Pflänzchen keine Blüten<br />

mehr triebe.<br />

Sie wissen immer noch nicht,<br />

wer gemeint ist? Er geht auf die<br />

Pirsch. Wo er sich aufhält, da<br />

steigt meist Zigarrenrauch oder<br />

solcher aus der Pfeife auf. Richtig,<br />

er hört auf den Namen Andreas<br />

Kurth. (tk)<br />

ICH LESE DIEZZ...<br />

„Die Zeitung ist immer<br />

zum Frühstück da“<br />

…seit wir 1961 geheiratet haben“,<br />

sagt Helmut Schröder aus Glinstedt.<br />

„Wir sind heute nach Gnarrenburg<br />

orientiert, früher<br />

nach Zeven. Wir<br />

müssten deshalb<br />

eigentlich zwei Zeitungen<br />

haben,<br />

denn wir sind hier<br />

im Grenzland. Politik<br />

interessiert<br />

mich sehr. Das ist<br />

für mich wichtig. Ich lese meistens<br />

die ganze Zeitung, auch die Anzeigen,<br />

das ist auch wichtig.“<br />

Für seine Frau Else sind unter anderem<br />

auch die Familienanzeigen interessant.<br />

„Und was ich ebenfalls<br />

gut finde, ist, dass die kulturellen<br />

Veranstaltungen angekündigt werden.<br />

Ich finde, die Zevener Zeitung<br />

kommt hier schön früh und ist immer<br />

pünktlich zum Frühstück da.<br />

Und die ZZ-ler bemühen sich ja<br />

auch, immer wieder mal etwas Neues<br />

zu machen“, sagt die Glinstedterin.<br />

(rsk)<br />

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Wir Wir gratulieren der der<br />

Zevener zevener Zeitung<br />

zum 120-jährigen 100-jährigen Bestehen<br />

und und wünschen für für die die<br />

Zukunft weiterhin viel viel Erfolg.<br />

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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

120 Jahre<br />

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Zum 120-jährigen Geburtstag<br />

gratulieren wir<br />

der Zevener Zeitung<br />

ganz herzlich<br />

und wünschen weiterhin<br />

viel Glück & Erfolg!<br />

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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 7<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

Kalber sprechen<br />

öffentlich fern<br />

ALBE. Eine – zumindest für die<br />

alber – frohe Botschaft verkünete<br />

die Zevener Zeitung am 8.<br />

eptember 1906: Soeben sei in<br />

albe eine Telegraphenstation für<br />

en allgemeinen Verkehr mit öfentlicher<br />

Fernsprechstelle eröffet<br />

worden. Vier Wochen später<br />

rohlockten die Zevener. In der<br />

eitung hieß es. „Ein Tag, wie er<br />

elten wohl sehnsüchtiger von<br />

en Einwohnern des Kreises und<br />

peziell des Fleckens Zeven hereigewünscht<br />

ist. Der Tag, an<br />

em wir dem großen, allgemeinen<br />

eltverkehr durch Eröffnung der<br />

isenbahnlinie Rotenburg-Zeven<br />

ngeschlossen werden. Endlich<br />

önnen auch wir mitreden.“ (tk)<br />

Damenschirm<br />

aufgefunden<br />

HEPSTEDT. Im Mittelpunkt der Berichterstattung<br />

der Zevener Zeitung<br />

stand am 17. Dezember 1907<br />

die Rückkehr des Kaisers aus<br />

Amsterdam nach Berlin. Es habe<br />

geregnet. In Hepstedt hatte derweil<br />

ein Familienabend stattgefunden.<br />

Pastor Speckmann war<br />

aus Grasberg angereist, „um an<br />

Hand prachtvoller Lichtbilder,<br />

die von Pastor Cuntz vorgeführt<br />

wurden, von seiner Reise nach<br />

Italien zu erzählen.“ Und in Elsdorf<br />

hatten 25 Jäger im Verlaufe<br />

einer Jagd 60 Hasen und ein Birkhuhn<br />

„zur Strecke gebracht“, berichtete<br />

die ZZ. Dass sie stets um<br />

das Wohlergehen ihrer Leser bemüht<br />

war, wird daran deutlich,<br />

dass in eben dieser Ausgabe vermeldet<br />

wurde, an der Dampfmühle<br />

in Zeven sei ein Damenschirm<br />

gefunden worden, der beim<br />

Landrat abzuholen sei. (tk)<br />

Zwei männliche Wesen spielen<br />

die Hauptrollen in ihrem Leben:<br />

hr Ehemann und „Sam“, ein Larador<br />

(1). Die junge Kollegin<br />

28) kam zu uns in die ZZ-Reaktion<br />

als Praktikantin anno<br />

003. Damals befand sie sich<br />

ach dem Abitur an der Eichenchule<br />

mitten im Studium, wollte<br />

rafik-Designerin werden. „Doch<br />

chnell habe ich gemerkt, dass<br />

ch eigentlich viel lieber schreiben<br />

ls in die Werbung wollte“, beichtet<br />

die Redakteurin. Gesagt,<br />

etan. Zwar beendete sie zuächst<br />

brav ihr Studium an der<br />

E<br />

Wer aus der ZZ-Redaktion kennt<br />

diesen Fernseh-Anwalt?<br />

Die Mischung macht‘s<br />

Als Fußball-Torwart, Schlagzeuger und Trainer der ideale Kandidat für den Posten des Sportredakteurs<br />

Mit Tastatur und Maus „baut“ er die<br />

lokalen Sportseiten der Zevener Zeitung,<br />

im Probenraum lässt er’s am<br />

Schlagzeug dagegen richtig krachen<br />

– keine Frage: Die Mischung macht’s<br />

bei Oliver Moje.<br />

Der 38-Jährige kümmert sich seit<br />

gut sieben Jahren um die ZZ-<br />

Sportseiten. Zuvor, seit 1994,<br />

zeichnete er bei der ZZ für die<br />

Berichterstattung aus der Samtgemeinde<br />

Tarmstedt verantwortlich.<br />

Zunächst als Volontär, dann als<br />

Redakteur. Davor war er vier Jahre<br />

freier Mitarbeiter bei einer anderen<br />

Tageszeitung und hatte in<br />

Bremen begonnen, Politologie zu<br />

studieren. Doch dann kam die<br />

Zevener Zeitung dazwischen.<br />

An jeder Jahreshauptversammlung,<br />

an jeder Gemeinderatssit-<br />

„Lieber schreiben als in die Werbung“<br />

Aufgewachsen mit vier Geschwistern in Helvesiek – Für die Zevener Zeitung in Sittensen unterwegs<br />

Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign<br />

und Art Direction,<br />

um sich dann aber mit<br />

Volldampf auf den Journalismus<br />

zu stürzen. Zunächst war sie als<br />

freie Mitarbeiterin für die Zevener<br />

Zeitung unterwegs und absolvierte<br />

anschließend das zweijährige<br />

obligatorische Volontariat.<br />

Aufgewachsen ist sie übrigens<br />

mit vier Geschwistern in Helvesiek.<br />

Als Zweitälteste lernte sie<br />

schon früh zu Hause, sich durchzusetzen,<br />

eine Fähigkeit, die ihr<br />

heutzutage in der ausschließlich<br />

von männlichen Kollegen besetz-<br />

Oliver Moje<br />

6<br />

zung hat er während seiner Zeit<br />

als „Tarmstedt-Korrespondent“<br />

ten Lokalredaktion durchaus zu<br />

Gute kommt. Macho-Sprüche aus<br />

verschiedenen Ecken pariert sie<br />

inzwischen mit weiblichem<br />

Charme und Schlagfertigkeit.<br />

Und wenn es ganz schlimm<br />

kommt, dann kann sie auch richtig<br />

energisch werden.<br />

Doch das kommt zum Glück<br />

nicht allzu oft vor. Denn in der<br />

Hauptsache widmet sie sich als<br />

Lokalredakteurin der Betreuung<br />

der Samtgemeinde Sittensen. Die<br />

Zuständigkeit für diesen „Beritt“,<br />

wie wir intern sagen, hat sie vor<br />

drei Jahren von dem Verfasser<br />

F<br />

Welchen ZZ-Redakteur begeistert insbesondere der rechte dieser beiden<br />

älteren Herren?<br />

teilgenommen. Dann wurde ein<br />

neuer Sportredakteur gesucht.<br />

Moje übernahm. „Nach zwölf<br />

Jahren Tarmstedt war’s schön,<br />

mal was anderes zu machen.“<br />

Seit 2003 wohnt Oliver Moje,<br />

der in Wilstedt aufgewachsen ist,<br />

sein Abitur 1990 am St.-Viti-<br />

Gymnasium in Zeven gebaut und<br />

Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt<br />

geleistet hat, gemeinsam mit<br />

seiner Ehefrau in Kirchtimke.<br />

Mittlerweile haben die beiden<br />

zwei Kinder.<br />

Er war der perfekte Kandidat<br />

für den Job als Sportredakteur:<br />

Oliver Moje hütete unter anderem<br />

die Tore des MTV Wilstedt,<br />

TuS Tarmstedt und der TSG Wörpedorf.<br />

Er trainierte fünf Jahre die<br />

A-Jugend der JSG Wörpetal und<br />

dreieinhalb Jahre den TSV Bül-<br />

dieses Beitrages übernommen.<br />

Wenn sie nicht in Sittensen und<br />

Umgebung unterwegs ist, widmet<br />

sie sich gerne dem Joggen und natürlich<br />

Lesen, wobei sie Romane<br />

und Zeitschriften bevorzugt.<br />

Im Urlaub ging es jetzt quer<br />

durch Europa – über 2500 Kilometer<br />

mit dem Wohnmobil. Das<br />

war nicht nur pures Vergnügen,<br />

sondern auch ungemein allgemeinbildend.<br />

Und somit wieder<br />

nützlich für ihre Arbeit. Von wem<br />

die Rede ist? Natürlich von meiner<br />

Kollegin Kathrin Harder-von<br />

Fintel. (js)<br />

Wer treibt sich bloß in seiner Freizeit<br />

an solchen Orten herum?<br />

stedt/Vorwerk – auch dort stand<br />

Moje einst im Kasten. Recht passabel<br />

soll auch sein Umgang mit<br />

dem Tischtennisschläger gewesen<br />

sein.<br />

Doch auch sitzend ließ und<br />

lässt der „Moje-Berger“ seine<br />

Klasse aufblitzen – hinter dem<br />

Schlagzeug: Seit 1990 spielt Moje<br />

bei Animal Tube, die Band hat eine<br />

CD auf den Markt gebracht.<br />

Von 1987 bis 1996 war er Mitglied<br />

der Metrics, die Gruppe hat<br />

zwei Alben veröffentlicht und<br />

trifft sich immer noch jährlich<br />

einmal zum Proben.<br />

In seinem Büro befindet sich<br />

eine Musikanlage. Und wenn ihm<br />

nach einem Hard-Rock-Klassiker<br />

ist, muss er nur nach der Fernbedienung<br />

greifen. Danach geht’s<br />

wieder an die Sportseiten. (as)<br />

• Dachsanierung<br />

• Dachstühle<br />

• Dacheindeckung<br />

• Innenausbau<br />

• Kranarbeiten<br />

Kathrin Harder-von Fintel<br />

G<br />

7<br />

Neuer Vorstand<br />

für die Schule<br />

GYHUM. Über die Wahlen zur<br />

Ortsschulinspektion in Gyhum<br />

berichtete die ZZ Ende März<br />

1908. In Gyhum wurden Mühlenbesitzer<br />

Gohde, Neubauer Dreyer<br />

und Vollhöfner Fahjen gewählt.<br />

Aus Bockel kam Anbauer Dreyer.<br />

Hesedorf entsandte Hofbesitzer<br />

Holsten und Neubauer Lindes.<br />

Aus Nartum zogen in das Gremium<br />

ein: Pflugkötner Hinrich Michaelis,<br />

Kötner Johann Röhrs,<br />

Anbauer Friedrich Heitmann und<br />

Anbauer Hinrich Bruns. Ebenfalls<br />

vier Inspektoren stellte<br />

Wehldorf. Es waren Halbhöfner<br />

Böhling, Neubauer Friedrich Ficken,<br />

Neubauer Johann Heitmann<br />

und Neubauer Johann Fittschen.<br />

(tk)<br />

Hornvieh auf<br />

dem Herbstmarkt<br />

ZEVEN. Dass ein Jahrmarkt vor<br />

100 Jahren noch Volksfestcharakter<br />

hatte, wird an der Berichterstattung<br />

über den Herbstmarkt<br />

1909 deutlich. Im Oktober berichtete<br />

die Zevener Zeitung: „Eine<br />

wohl tausendköpfige Menschenmenge<br />

wogte in den Straßen und<br />

auf dem Marktplatze, so daß um<br />

die Mittagszeit kaum durchzukommen<br />

war. Auf der hiesigen<br />

Eisenbahnstation herrschte ein<br />

geschäftiges Leben und Treiben,<br />

um die vielen Personen zu befördern.<br />

Alle hiesigen Gasthäuser<br />

und Geschäftshäuser haben gute<br />

Geschäfte gemacht. Der Viehmarkt<br />

war beschickt mit 134 Pferden,<br />

188 Stück Hornvieh und<br />

1079 großen und kleinen Schweinen.<br />

Auf dem Krammarkte wickelte<br />

sich das Geschäft recht gut<br />

ab. Zwei Karussells dienten vornehmlich<br />

unserer lieben Jugend.<br />

Große Anziehungskraft übte namentlich<br />

der Kinomathograph<br />

auf die Marktbesucher aus.“ (tk)<br />

Schienenbau auf<br />

Klostergrund<br />

ZEVEN. Mit einer sensationellen<br />

Nachricht trat die ZZ im April<br />

1910 vor die Leserschaft. In großen<br />

Lettern verkündete sie, der<br />

preußische Finanzminister habe<br />

genehmigt, dass sich die königliche<br />

Klosterkammer zu Hannover<br />

„an dem vollspurigen Kleinbahnunternehmen<br />

Wilstedt-Tarmstedt-<br />

Zeven-Sittensen-Tostedt mit<br />

150 000 Mark Aktien beteiligt<br />

und den zum Bahnbau erforderlichen<br />

Grund und Boden unentgeltlich<br />

zur Verfügung stellt“. (tk)<br />

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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Gemälde als Preis<br />

im Ringreiten<br />

ZEVEN. In Nähe des Gasthofs<br />

ahrenburg (heute Berufsbildene<br />

Schulen) an der Bahnhofstrae<br />

in Zeven veranstaltete der<br />

eitverein Zeven im September<br />

1911 das traditionelle Preis-Rinreiten<br />

des Vereins. 22 Reiter aus<br />

even und Umgebung hatten sich<br />

n den Start begeben. Nach Ende<br />

er von allerhand Publikum verolgten<br />

Wettbewerbe nahm Landat<br />

von Hammerstein die Ehrung<br />

er Sieger vor. Den ersten Preis<br />

rrang Reitersmann Otto Sprekels<br />

aus Zeven. Er hatte 17 Rine<br />

ins Ziel gebracht und erhielt<br />

ür den Sieg ein Gemälde übereicht.<br />

Platz zwei ging an Pape<br />

us Boitzenbostel, der aus den<br />

änden des Landrats eine Pferedecke<br />

und eine Weckuhr entgeennahm.<br />

Den dritten Rang siherte<br />

sich Johann Meyer aus Witedt.<br />

Er gewann ein silbernes<br />

ablett. (tk)<br />

Verkauf von<br />

„Müller‘s Hotel“<br />

ZEVEN. In einer kurzen Mitteilung<br />

nformierte die Zevener Zeitung<br />

m 23. März 1912 ihre Leserschaft<br />

darüber, dass „das Müller‘sche<br />

Hotel“ in der Zevener<br />

Lindenstraße (heute Polizei), welches<br />

kürzlich an Herrn Kaufmann<br />

Schrader überging, von<br />

letzterem jetzt an einen Herrn<br />

Beckemeyer in Bremen verkauft<br />

worden sei. „Die Übergabe des<br />

Hauses erfolgt in den nächsten<br />

Tagen.“ Eine Zeile darunter wurde<br />

berichtet, dass in Glinstedt<br />

und Karlshöfen auf zwei landwirtschaftlichen<br />

Gehöften die<br />

Schweinepest ausgebrochen war.<br />

(tk)<br />

Die Ruhe<br />

in Person<br />

oer: Kritischer Kollege mit Hang zum Reisen<br />

Er ist die Ruhe in Person. Übertriebene<br />

Eile ist seine Sache nicht. Weder<br />

im Berufs- noch im Privatleben.<br />

Da passt es, dass er leidenschaftlicher<br />

Teetrinker ist. Eine Vorliebe, die<br />

vielen zurückhaltenden, ausgesprochen<br />

freundlichen Menschen zu eigen<br />

ist.<br />

Einem wie Stephan Oertel, der<br />

vor gut 40 Jahren im Bremer Weserstadion,<br />

pardon, nahe dem<br />

Bremer Weserstadion im St.-Jürgen-Krankenhaus<br />

geboren ist –<br />

mit grün-weißem Blut in den<br />

Adern und einem Faible für gitarrenlastige<br />

Rockmusik. Der Politikwissenschaft<br />

studierte und sich<br />

viele Jahre seine Meriten freiberuflich<br />

als Journalist verdiente –<br />

zunächst im ostfriesischen Wittmund,<br />

später in Bremen und Lilienthal,<br />

seit vier Jahren nunmehr<br />

festangestellt in Zeven.<br />

Der höfliche Hanseat mit dem<br />

Stephan Oertel<br />

schütteren rotblonden Haar ist<br />

ein Freund der Genüsse, seien sie<br />

kultureller oder kulinarischer Art.<br />

Ein gutes Buch bei leckerem Cappuccino<br />

in angenehmem Café-<br />

Ambiente – da sagt der Bremer<br />

nicht nein.<br />

Der Junggeselle hat einen ausgeprägten<br />

Hang zum Reisen. Besonders<br />

Städte im In- und Ausland<br />

haben es ihm angetan. So<br />

kommt es, dass er gerne mit Bahn<br />

oder Flugzeug unterwegs ist, sobald<br />

es Zeit und Portemonnaie<br />

erlauben.<br />

In vielen Bereichen zeigt „Oerchen“,<br />

wie er vom Redaktionsleiter<br />

gerufen wird, eine gesunde<br />

Neugier, ist an Geschichte ebenso<br />

stark interessiert wie an Politik.<br />

Beste Voraussetzungen also für<br />

einen Redakteur.<br />

Stephan Oertel ist unter anderem<br />

verantwortlich für die Berichterstattung<br />

aus dem Kreishaus<br />

in Rotenburg – eine von vielen<br />

anspruchsvollen Aufgaben, die er<br />

als kritischer Geist gewissenhaft<br />

und kompetent erledigt.<br />

Mit seiner bescheidenen, humorvollen<br />

Art nimmt er Menschen<br />

in seinem Umfeld für sich<br />

ein – auch wenn er fragwürdige<br />

Marotten pflegt – oder wie würden<br />

Sie es finden, an jedem Freitag<br />

quasi als Einleitung ins Wochenende<br />

Vogelgezwitscher und<br />

Affengeschrei vom Band ertragen<br />

zu müssen?<br />

Da ist mir sein rituelles Tänzchen<br />

nach Werder-Siegen lieber.<br />

Ähm: Hatte ich tatsächlich erwähnt,<br />

dass er die Ruhe in Person<br />

ist? (lh)<br />

Schreiber, aber kein Quassler<br />

Alexander Schmidt mag T-Shirts, Reggae und Fernsehstudios<br />

32 Jahre ist Alexander Schmidt<br />

alt und entsprechend voller jugendlicher<br />

Hitze. Während andere<br />

schon mit Mütze und Schal zur<br />

Arbeit kommen, weil nicht nur<br />

kalendarisch Winter ist, steigt er<br />

morgens im T-Shirt aus seinem<br />

Fiat. Woher seine Neigung zum<br />

kurzen Ärmel rührt, ist unklar.<br />

„Ich friere lieber als zu schwitzen“,<br />

lautet seine ziemlich knappe<br />

Erklärung.<br />

Überhaupt ist der passionierte<br />

Fußballer in Diensten von Rot-<br />

Weiß Köhlen (Mittelfeld) kein<br />

Quassler. Der Chef ruft ihn<br />

„Schmidt Schnauze“. So ironisch<br />

geht es in der ZZ-Redaktion zu.<br />

Denn Alexander Schmidt gehört<br />

eben zu denen, die mit einem<br />

Blick, einem Grinsen oder einem<br />

vernehmbaren Stöhnen Worte<br />

überflüssig machen.<br />

Derlei mimisches Talent ist<br />

beim Fernsehen gefragt. Jeder, der<br />

gelegentlich zu einem Privatsender<br />

zappt, könnte Schmidt schon<br />

als Laiendarsteller in nachmittäglichen<br />

Gerichtssendungen oder<br />

bei „Lenßen & Partner“ gesehen<br />

haben. Dieses Hobby bringt gele-<br />

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Jubiläums-<br />

Preisrätsel<br />

der<br />

Welches Hobby gehört zu<br />

welchem Redakteur?<br />

Ordnen Sie die Nummern der Portraitbilder<br />

den Buchstaben der Hobbys zuund tragen<br />

diese rechts in die vorgegebenen Kästen<br />

Einsenden an die Zevener<br />

Zeitung –Redaktion –<br />

Gartenstraße 4,<br />

27404 Zeven, oder<br />

in der Geschäftsstelle<br />

abgeben.<br />

Vorname/Name<br />

Anschrift<br />

8<br />

gentlich die Arbeitsabläufe in der<br />

Redaktion durcheinander: „Sollte<br />

Alexander heute nicht die Sportseiten<br />

bauen?“ „Geht nicht, der<br />

dreht in Köln.“<br />

Der Weg in die Welt der Fernsehunterhaltung<br />

führte über die<br />

„Niederdeutsche Bühne Waterkant“<br />

in Bremerhaven. Die Seestadt<br />

ist Schmidts Heimat. Dort<br />

ist er geboren, machte er das Abitur<br />

und nach Abstechern zur<br />

Alexander Schmidt<br />

9<br />

Bundeswehr und zur Uni Oldenburg<br />

lernte er in Bremerhaven bei<br />

der Nordsee-Zeitung das journalistische<br />

Handwerk. Zwischendurch<br />

war noch Sinnsuche angesagt,<br />

erinnert er sich. Vielleicht<br />

hat dabei der Reggae geholfen,<br />

seine Lieblingsmusik.<br />

In Diensten der Zevener Zeitung<br />

steht Schmidt seit April<br />

2006. Unvergessen sind einige<br />

Reaktionen auf erste Veröffentlichungen<br />

von ihm. Er schreibe so<br />

emotional, stellte etwa eine Leserin<br />

fest. Weil das klang wie ein<br />

Vorwurf, haben es sich alle Kollegen<br />

gemerkt.<br />

Dabei sorgte er im Team besonders<br />

mit der Kamera für Aufsehen.<br />

Wenn Alexander Schmidt<br />

von einem Termin Fotos mitbringt,<br />

dann darf man sich auf<br />

ungewöhnliche Perspektiven<br />

freuen. Wo andere verzweifelt<br />

nach einer Idee zur Illustration<br />

eines Themas suchen, schüttelt er<br />

fünf aus dem Ärmel. So wie die<br />

Späße, die ihn kennzeichnen. Er<br />

redet zwar nicht viel, aber wenn,<br />

dann hat sein Gegenüber meistens<br />

was zu Lachen. (bal)<br />

A B C<br />

D E F<br />

G H I<br />

✂<br />

H<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 9<br />

Zu wem gehört eigentlich dieser freundliche Geselle?<br />

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I<br />

Welchen der acht männlichen ZZ-Redakteure findet man regelmäßig hinter<br />

diesem Instrument?<br />

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ZZ-ZEITREISE<br />

Pyramiden<br />

und Lustspiel<br />

ZEVEN. Zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />

in „Weidenhöfers<br />

Hotel“ lud die ZZ am 26. Juni<br />

1913 ein. Die Einnahmen sollten<br />

für Ausstattung der Zevener<br />

Turnhalle verwendet werden. Zunächst<br />

wollten die Turner eine<br />

Pyramide präsentieren, bevor sich<br />

„das weltbekannte, seine Zugkraft<br />

nie verlierende fünfaktige<br />

Lustspiel ‚Doktor Klaus‘ von<br />

Adolph L‘Arronge anschließt.“<br />

Ferner erfuhren die Leser, dass<br />

ein fremder Zimmerergeselle verhaftet<br />

worden war, nachdem er<br />

einem im Chausseegraben bei<br />

Brauel schlafenden Arbeiter das<br />

Portemonnaie mit 18 Mark Inhalt<br />

gestohlen hatte. (tk)<br />

Damenbadeverein<br />

sammelt Spenden<br />

ZEVEN. Im dritten Kriegsmonat<br />

versorgte die ZZ ihre Leser nicht<br />

nur mit Meldungen von der<br />

Front, sondern auch mit solchen<br />

aus den Lazaretten. Am 3. Oktober<br />

1914 erfuhren die ZZ-Leser,<br />

dass Friedrich Otten und Johann<br />

Grafelmann (beide Wistedt),<br />

Friedrich Böhling, Johann Grube<br />

und Hermann Paulsen (alle Gyhum),<br />

Friedrich Volkmann (Bockel),<br />

Otto Pockrandt (Nartum),<br />

Hinrich Holst (Ehestorf) und<br />

Claus Wichern (Burg-Elsdorf)<br />

Verwundungen erlitten hatten.<br />

Zudem vermeldete die Zeitung,<br />

dass der Damenbadeverein Zeven<br />

30 Mark für die Notleidenden in<br />

Ostpreußen gespendet hatte. (tk)<br />

Schulkinder<br />

sammeln Ähren<br />

ZEVEN. Es mache einen erhebenden<br />

Eindruck, wenn eine fröhliche<br />

Schar von Schulkindern samt<br />

ihrem Lehrer unter Singen von<br />

Vaterlandsliedern hinaus zieht<br />

ins Feld, um die nach der Ernte<br />

dort liegen gebliebenen Ähren<br />

zum Besten des Roten Kreuzes zu<br />

sammeln, hieß es in der Zevener<br />

Zeitung vom 17. August 1915.<br />

Ferner wurde vermeldet, dass die<br />

privaten Schrotmühlen im Kreise<br />

Zeven für die Dauer des Krieges<br />

ohne Erlaubnis des königlichen<br />

Landrats und ohne polizeiliche<br />

Beaufsichtigung nicht zum Schroten<br />

genutzt werden dürfen. (tk)


10 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Wachtmann“ nimmt<br />

rei Russen fest<br />

WILSTEDT. Zu flüchtigem Ruhm<br />

gelangte der Gefreite Kellner im<br />

April 1916. Er war als „Wachtann“<br />

nächtens in Wilstedt unerwegs,<br />

als er auf drei Russen<br />

raf. Die waren vor 18 Tagen aus<br />

em Kriegsgefangenenlager Parhim<br />

ausgebrochen und flohen.<br />

och Kellner nahm die Verfolung<br />

auf. „Da die Straße in Wöredorf<br />

von einem schiffbaren<br />

raben begrenzt ist, konnten die<br />

rei nicht seitlich ausweichen“,<br />

erichtete die ZZ. So stellte der<br />

efreite die Flüchtigen. Sie wuren<br />

ins Gefängnis nach Lilienthal<br />

ebracht. (tk)<br />

eschlagnahme<br />

on Metall<br />

EVEN. Als Drohung dürften die<br />

ZZ-Leser eine Meldung aufgefasst<br />

haben, die im Juli 1917verffentlicht<br />

wurde. Darin hieß es,<br />

ass es in Hotels, Gaststätten,<br />

üchen und Haushaltungen miliärische<br />

Nachprüfungen geben<br />

erde. Kontrolliert werde, ob die<br />

er Beschlagnahme und Enteigung<br />

unterliegenden Gegenstäne<br />

aus Kupfer, Messing, Bronze,<br />

ombak, Nickel, Zinn, Aluminim<br />

vollständig erfolgt ist.(tk)<br />

Imker zeichnen<br />

Kriegsanleihen<br />

EVEN. Dem Aufruf, auf die neunte<br />

Kriegsanleihe zu zeichnen,<br />

folgten im Oktober 1918 die Geeinden<br />

Karlshöfen und Altenülstedt,<br />

die 5000 Mark für die<br />

ortführung des Krieges gaben.<br />

hade zeichnete für 10 000 Mark,<br />

epstedt für 15 000 Mark und<br />

even für 300 000 Mark. Auch<br />

ie Zevener Imker standen für<br />

00 Mark gerade.(tk)<br />

Kampf an mehreren Fronten<br />

Vierköpfiges Team produziert Vereinsblatt, Sonntagsjournal und Werbe-Sonderthemen<br />

ZEVEN. Sie sitzen an der Nahtstelle<br />

zwischen Firmenkunden und ZZ-Anzeigenberatern,<br />

müssen sich mit<br />

Grafikern abstimmen, produzieren<br />

Werbe-Sonderseiten sowie vor allem<br />

das Vereinsblatt und das Sonntagsjournal<br />

der Zevener Zeitung. Mit anderen<br />

Worten: Sie kämpfen an mehreren<br />

Fronten, bei ihnen laufen viele<br />

Fäden zusammen.<br />

Die Rede ist von der Anzeigenblatt-<br />

und PR-Redaktion. Zum<br />

vierköpfigen Team gehört Sule<br />

Baraz aus Sittensen. Die 31-jährigeDiplom-Regionalwissenschaftlerin<br />

wuchs international auf. Sie<br />

ist in Deutschland geboren, hat<br />

türkische Wurzeln und zum Teil<br />

in den Niederlanden studiert. In<br />

ihrer Freizeit reist und liest die lebenslustige<br />

Journalistin gerne.<br />

An ihrem Beruf schätzt sie die<br />

Abwechslung zwischen der thematisch<br />

vielfältigen Arbeit am<br />

Schreibtisch und dem Kontakt<br />

mit verschiedensten Menschen,<br />

über die sie berichtet. Wenn diese<br />

sich dann noch über gelungene<br />

Beiträge freuen und ein Lob aussprechen,<br />

die gewissenhafte Arbeit<br />

des Teams also zu würdigen<br />

wissen, dann ist der Tag gerettet.<br />

In der Anzeigenblatt- und PR-<br />

Redaktion ist Sule Baraz der Fels<br />

in der Brandung – bei ihr liegen<br />

Organisation und Planung in besten<br />

Händen. Zuverlässig und<br />

meist mit einem Lächeln versieht<br />

sie die vielen Aufgaben, mit denen<br />

sich die Redaktion auseinanderzusetzen<br />

hat.<br />

Ihr Büro teilt sie mit Jakob<br />

Brandt. Der 50-jährige Zevener<br />

unterstützt die Anzeigenblattund<br />

PR-Redaktion nicht nur tatkräftig<br />

mit Ideen und angenehmer<br />

Schreibe, sondern mit seiner<br />

ruhigen, freundlichen Art auch<br />

beim Organisieren und Verwalten.<br />

Privat ist der gläubige Christ<br />

dem niederdeutschen Theater zu-<br />

Hinterm Deich zu Hause: Sabine<br />

Schmidt.<br />

geneigt. So steht er in diesen Wochen<br />

an jedem Freitag- und<br />

Samstagabend auf der Bühne des<br />

„Theaters auf dem Flett“, einer<br />

ambitionierten Gemeinschaftsproduktion<br />

des Landschaftsverbandes<br />

Stade. Hier schlüpft er in<br />

die Rolle eines Schauspielers.<br />

„Lengen no Rio“ heißt die Komödie<br />

in fünf Akten, die heute in<br />

Debstedt, nächstes Wochenende<br />

in Mehedorf und bis Anfang November<br />

noch in Lilienthal-Worphausen,<br />

Kutenholz und Flögeln<br />

aufgeführt wird.<br />

Dritter im Bunde ist der Bremer<br />

Heiko Roes. Der 55-Jährige wirkt<br />

bereits seit 20 Jahren für den Verlag,<br />

anfangs für die Redaktion der<br />

Zevener Zeitung, später für das<br />

Vereinsblatt und mit Gründung<br />

des Sonntagsjournals im Jahre<br />

2000 auch für eben dieses Objekt.<br />

Herzlichen Glückwunschzum 120. Geburtstag!<br />

www.nordsee-zeitung.de . www.kreiszeitung-wesermarsch.de<br />

Eingespieltes Team: Heiko Roes, Sule Baraz und Jakob Brandt (von<br />

links). Fotos: as<br />

Die betriebliche Interessenvertretung<br />

ist dem Betriebsratsmitglied<br />

eine Herzensangelegenheit. Privat<br />

schlägt sein Herz für den SV Werder.<br />

Der kontaktfreudige Hanseat<br />

ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer<br />

und pflegt Freundschaften in<br />

ganz Europa.<br />

Sabine Schmidt komplettiert<br />

das vierköpfige Team. Die erfahrene<br />

Journalistin arbeitet seit<br />

1991 für den Verlag in der Stadt<br />

am Walde, fungierte viele Jahre<br />

als Sportredakteurin der Zevener<br />

Zeitung. Seit der Geburt ihres<br />

Sohnes Moritz arbeitet sie für die<br />

Anzeigenblatt- und PR-Redaktion<br />

– und ist ebenso wie ihr Kollege<br />

und Büronachbar Jakob Brandt<br />

in Teilzeit beschäftigt.<br />

Zu ihren Hauptaufgaben gehört<br />

es, montags die ans Vereinsblatt<br />

gerichteten E-Mails zu prü-<br />

fen und zu redigieren, insbesondere<br />

Texte von Vereinspressewarten<br />

in eine druckfähige Form zu<br />

bringen. Dieses Prozedere wiederholt<br />

sich jeden Freitag mit<br />

Pressemitteilungen sowie dem<br />

Kontakt zum „Anglizismenmuffel“,<br />

dann für das jeweils nächste<br />

Sonntagsjournal.<br />

Ab Freitagmittag umbricht die<br />

48-Jährige das Sonntagsjournal,<br />

legt das Layout fest. Privat gehört<br />

das Trampolinspringen zu ihren<br />

Leidenschaften. Seit 25 Jahren ist<br />

sie Trainerin im TV Langen, wo<br />

ihre Schützlinge in der Landesliga<br />

etabliert sind. „Mein größtes<br />

Hobby ist unser Sohn Moritz“,<br />

bekennt die in Cappel im Landkreis<br />

Cuxhaven wohnhafte Redakteurin<br />

und strahlt – wie ihr<br />

vor kurzem eingeschulter Junge<br />

auf dem Foto im Büro. (lh)<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Hypnosewunder<br />

und Telepathie<br />

ZEVEN. An ein Wunder mochte<br />

der Berichterstatter der ZZ glauben,<br />

als er Mitte April 1919 einem<br />

Experimentalvortrag der Herren<br />

Salzer und Duaro im „Weidenhöferschen<br />

Saale“ beiwohnte. Gezeigt<br />

wurden Fertigkeiten der Telepathie,<br />

der Hypnose und des<br />

animalischen Magnetismus. „Die<br />

ans Wunderbare grenzenden Vorführungen<br />

sind streng wissenschaftlich,<br />

und Herren aus dem<br />

Publikum wurden auf die Bühne<br />

gebeten, um sich von dem Geschehenen<br />

zu überzeugen“,<br />

schwärmte der Reporter. (tk)<br />

Wildwest bei<br />

Bauer Wilshusen<br />

PARNEWINKEL. In der Nacht auf<br />

den 15. April 1920, so die ZZ,<br />

wurde bei Klaus Wilshusen in<br />

Parnewinkel eingebrochen. Mehrere<br />

Personen machten sich auf<br />

dem Boden des Hauses zu schaffen.<br />

Wilshusen und seine Tochter<br />

hatten die Eindringlinge bemerkt<br />

und machten sich bemerkbar. Daraufhin<br />

schossen die Einbrecher<br />

auf die Hausbewohner. Die beiden<br />

wurden leicht verletzt. (lm)<br />

Jagdunglück<br />

in der Feldmark<br />

HAAßEL. In der Haaßeler Feldmark,<br />

so berichtete die ZZ am 2.<br />

Januar 1921, habe sich ein Jagdunglück<br />

ereignet. Aus Unvorsichtigkeit<br />

oder, weil es sich um einen<br />

unglücklichen Zufall gehandelt<br />

habe, sei das Gewehr von Thees<br />

Meyer losgegangen. Die gesamte<br />

Schrotladung traf den Einwohner<br />

Hermann Burfeind in den Rücken.<br />

Der Verletzte wurde ins<br />

Krankenhaus gebracht und am<br />

Abend operiert. (lm)


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Postmobil statt<br />

Pferd und Horn<br />

ZEVEN. Das Ende der Posthörner<br />

verkündete die Zevener Zeitung<br />

am 28. Juni 1922. Dank der Umtellung<br />

vom Pferd auf das Autoobil<br />

wurden Utensilien wie Hüe<br />

und Hörner für die Post überlüssig,<br />

hieß es in der Zeitung mit<br />

twas Wehmut. Mit Vorfreude<br />

ürfte zur Kenntnis genommen<br />

orden sein, dass das Zevener<br />

estaurant „Waldlust“ am 2. Juli<br />

922 zum Tanzkränzchen bat.(lm)<br />

Wilderer und<br />

Inflationsgalopp<br />

ZEVEN. Im Jahr 1923 litt ganz<br />

eutschland unter der galoppieenden<br />

Inflation. So kassierten<br />

ie Zusteller der Zevener Zeitung<br />

n der Zeit zwischen dem 16. und<br />

1. Oktober 1923, 60 000 000<br />

ark. Doch nicht nur mit moneären<br />

Verlusten hatten die Menchen<br />

im Kreis Zeven zu kämpen.<br />

Im November 1923, riet die<br />

Z der Leserschaft, ihren Katzen<br />

inen Streifen Fell vom Rücken<br />

u rasieren. Somit wurden die geiebten<br />

Haustiere für die Pelzhertellung<br />

unbrauchbar. Das Wilern<br />

der Pelzjäger erklärte auch<br />

as Verschwinden etlicher Katen<br />

in Zeven und Umgebung.(lm)<br />

Pfingsten zum<br />

König proklamiert<br />

GYHUM. Schützenbruder Fr.<br />

fingsten sei zum neuen Schütenkönig<br />

in Gyhum proklamiert<br />

orden, berichtete die Zevener<br />

eitung am 29. Juli 1924. Er löste<br />

P. Brunkhorst als Majestät ab. Bei<br />

den Knaben wurde W. Rosenbrock<br />

zum König ausgerufen. Das<br />

Preisschießen gewann Johann<br />

Wahlers aus Sick vor Jakob Svenson<br />

und H. Fromm aus Sick, erfuhren<br />

die Leser.(tk)<br />

ZEVEN. Sie sind unverzichtbar für<br />

den täglichen reibungslosen Ablauf<br />

des redaktionellen Betriebes,<br />

und zwar hinter den Kulissen der<br />

Zevener Zeitung. Denn sie halten<br />

der Redaktion mit ihrer Arbeit<br />

weitgehend den Rücken frei.<br />

Die Rede ist, um in alphabetischer<br />

Reihenfolge zu bleiben, von<br />

Ulrike Eckhoff, Carola Peters und<br />

Marlies Wagenlöhner. Das in<br />

Teilzeit und Job-Sharing tätige<br />

Damen-Trio bildet die „Technische<br />

Redaktions-Assistenz“, wie<br />

ihre korrekte Berufsbezeichnung<br />

lautet. Oder wie wir sie in Anlehnung<br />

an eine bekannte Fernsehserie<br />

aus den siebziger Jahren liebevoll-ironisch<br />

nennen: „Die Damen<br />

vom Grill“.<br />

Gegrillt wird allerdings nichts<br />

in der Redaktion, vielmehr gehen<br />

die Frauen ziemlich handfesten<br />

Tätigkeiten nach, wie beispielsweise<br />

der täglichen Honorierung<br />

und Kontrolle sämtlicher Texte<br />

und Fotos auf den Lokalseiten<br />

Ohne Werbung geht es nicht<br />

Wer eine Anzeige aufgeben<br />

möchte, der kann dies telefonisch<br />

oder per E-Mail tun oder er begibt<br />

sich direkt in die Geschäftsstelle<br />

der Zevener Zeitung an der<br />

Gartenstraße 4. Ganz egal, ob es<br />

um eine Familienangelegenheit,<br />

um den Verkauf eines gebrauchten<br />

Kühlschranks oder um eine<br />

Immobilie geht, sagt Anzeigenleiter<br />

Karl-Norbert Herzog. Worauf<br />

es bei der Formulierung des Textes<br />

und der Gestaltung des Inserats<br />

ankommt, darüber beraten<br />

die Experten der ZZ gerne. Einige<br />

bringen schon einen ausformulierten<br />

Text oder ein fertiges Layout<br />

mit, schildert Herzog. Dann<br />

geht es in der Regel nur noch um<br />

den Feinschliff. Wie bei den redaktionellen<br />

Texten gilt auch<br />

hier: Der Leser soll gut und präzise<br />

informiert werden.<br />

ANZEIGE ERREICHT VIELE LESER<br />

Wer etwas verkaufen möchte, der<br />

muss dafür werben. Das gilt natürlich<br />

erst recht für die Geschäfte<br />

in der Region. Um sie kümmern<br />

sich insbesondere unsere<br />

Außendienstmitarbeiter Hermann<br />

Brunkhorst, Johann Pape, Jörg<br />

Schulz und Rüdiger Liszio. Sie<br />

suchen die Firmen auf und erörtern<br />

mit ihnen, wie sie in der Zevener<br />

Zeitung am besten auf sich<br />

und ihr Angebot aufmerksam machen.<br />

Dabei geht es um Produktwerbung<br />

ebenso wie um so genannte<br />

Imagewerbung, also um<br />

öffentliche Präsenz. Im Innen-<br />

Arbeit hinter den Kulissen<br />

Die „Damen vom Grill“: Ulrike Eckhoff, Carola Peters und Marlies Wagenlöhner<br />

der Zevener Zeitung sowie in den<br />

Schwesterblättern Vereinsblatt<br />

und Sonntagsjournal. In ihr Metier<br />

fallen daneben die Erfassung<br />

von Sporttexten, sowie kulturellen<br />

und lokalen Texten – kurz, alles,<br />

was eben bislang nicht in<br />

elektronischer Form die Redaktion<br />

erreicht.<br />

Und das ist immer noch eine<br />

ganze Menge. Auch für Spezialund<br />

Sonderveröffentlichungen<br />

wie beispielsweise das in unregelmäßigen<br />

Abständen erscheinende<br />

Mitteilungsblatt „Rund um Heeslingen“<br />

sind die drei Damen zuständig.<br />

Für die Sportredaktion erstellen<br />

und verwalten sie die Sporttabellen,<br />

wobei sie auch im Internet<br />

bisweilen mühselig Sportergebnisse<br />

recherchieren.<br />

Für die Redakteure fahnden sie<br />

im hauseigenen Dialog-Archiv<br />

auch schon mal nach Fotos und<br />

Texten, je nach Bedarf. In der<br />

Mittagspause der Redaktion oder<br />

dienst kümmern sich vor allem<br />

Karl-Norbert Herzog, seine Stellvertreterin<br />

Ursula Rudolph und<br />

Elisabeth Ziehlke um die Anzeigenkunden.<br />

Mit einer Auflage von weit<br />

mehr als 9000 Exemplaren pro<br />

Tag erreichen Inserenten flächendeckend<br />

in der Region viele potenzielle<br />

Kunden. Erst recht<br />

wenn man bedenkt, dass eine<br />

Zeitung oft durch mehrere Hände<br />

geht. So ist gewährleistet, dass<br />

viele Menschen im Verbreitungsgebiet<br />

auf das beworbene Angebot<br />

aufmerksam werden. Und das<br />

bei vorübergehender Abwesenheit<br />

eines Redakteurs betreuen<br />

sie die Telefonzentrale und stellen<br />

damit lückenlos sicher, dass das<br />

Anliegen der Anrufer, Leser und<br />

Kunden, auch weitergegeben<br />

wird. Spezialaufgaben wie das<br />

Versenden von PDF-Dateien auf<br />

besondere Anforderung gehören<br />

ebenfalls zu ihren Obliegenheiten.<br />

Des Weiteren senden oder<br />

fordern sie Fotos und Texte von<br />

verbundenen Verlagen an. Marlies<br />

Wagenlöhner betreut darüber<br />

hinaus noch das Vereinsblatt sowie<br />

die Autoseiten in der Zevener<br />

Zeitung weitgehend redaktionell<br />

und selbstständig.<br />

Man sieht also, sie haben wirklich<br />

jede Menge auf der Uhr, die<br />

„Damen vom Grill“, auch wenn<br />

das Grillen nun wirklich nicht zu<br />

ihren Aufgaben zählt.<br />

Ach ja, und Kaffee kochen<br />

müssen sie übrigens auch nicht,<br />

das machen die Redakteure selber.<br />

(js)<br />

Halten den Redakteuren den Rücken frei: Ulrike Eckhoff, Marlies Wagenlöhner und Carola Peters. Foto: as<br />

rechnet sich. „Wer nicht wirbt,<br />

stirbt“, zitiert der Anzeigenleiter<br />

eine ebenso alte wie zutreffende<br />

Wirtschaftsweisheit. Am Ende<br />

sollen alle auf ihre Kosten kommen:<br />

Der Inserent, der Leser und<br />

der Zeitungsverlag. Wobei der Leser<br />

gleich doppelt profitiert. Denn<br />

durch die Anzeigeneinnahmen<br />

kann der Verkaufspreis für die<br />

Zevener Zeitung niedrig gehalten<br />

werden. „Wenn alle gewinnen,<br />

sind alle zufrieden“, bringt es<br />

Herzog auf den Punkt.<br />

Die Anzeigenabteilung bietet<br />

indes nicht nur eine umfassende<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 11<br />

Anzeigen in der Zevener Zeitung erreichen viele potenzielle Kunden – Mitarbeiter beraten gerne und umfassend<br />

ZEVEN. In welchem Geschäft gibt es<br />

gerade besondere Angebote? Möchte<br />

jemand privat die lange gesuchte<br />

CD loswerden? Wo kann ich in der<br />

Region überhaupt einkaufen, Essen<br />

gehen oder mir die Haare schneiden<br />

lassen? Antworten darauf finden<br />

sich jeden Tag in der Zevener Zeitung.<br />

Umfassend betreut werden die<br />

Inserenten von unserer Anzeigenabteilung.<br />

Betreuen die Anzeigenkunden (von links) Hermann Brunkhorst, Johann Pape, Jörg Schulz und Rüdiger Liszio (hinten) sowie Elisabeth Ziehlke, Karl-<br />

Norbert Herzog und Ursula Rudolph (vorne). Foto: as<br />

Beratung von Anzeigenkunden<br />

an, sie kümmert sich zum Beispiel<br />

auch um Sonderthemen.<br />

Findet in einem Ort ein Volksfest<br />

statt, steigt eine Fußballmannschaft<br />

in eine hohe Spielklasse<br />

auf oder wird ein für die Region<br />

oder für eine Firma bedeutender<br />

Bau fertig gestellt, dann kann dies<br />

Anlass für eine oder auch mehrere<br />

durch Werbeeinnahmen finanzierte<br />

Sonderseiten sein.<br />

Anzeigen, betont Karl-Norbert<br />

Herzog, werden nach Absprache<br />

mit dem Inserenten direkt in der<br />

Zevener Zeitung gestaltet. Dafür<br />

Spitzenweine zur<br />

Herbstwein-Messe<br />

Probieren &genießen am:<br />

Freitag, 30. Oktober, 16-22Uhr<br />

Samstag, 31. Oktober, 10-22Uhr<br />

27404 Zeven l Südring 3 l Telefon: 04281 /93770<br />

www.weinhaus-stratmann.de<br />

arbeiten in unserem Haus Textund<br />

Grafikfachleute. Auch das<br />

gehört zu einer umfassenden Betreuung.<br />

„Die kann ganz schön<br />

aufwändig sein“, bemerkt der Anzeigenleiter.<br />

Aber wenn am Ende<br />

ein gutes Produkt dabei heraus<br />

kommt, hat es sich für alle Beteiligten<br />

gelohnt.<br />

Herzog: „Das Produkt Zevener<br />

Zeitung ist gut. Es bietet sich daher<br />

an, seine Werbebotschaft darüber<br />

zu transportieren.“ Zumal<br />

sich der Erfolg oft schon recht<br />

bald messen lässt, wie er hervorhebt.(oer)


12 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

Flucht aus<br />

dem Gefängnis<br />

TARMSTEDT. Von dem Ausbruch<br />

ines Gefangenen aus dem Geängnis<br />

in Zeven berichtete die<br />

Z im Oktober 1925. Der Verbrecher<br />

hatte sich durch die Gitterstäbe<br />

gezwängt und war getürmt.<br />

Der aus Tarmstedt stammende<br />

Mann lief noch in der gleichen<br />

Nacht in die Heimat, um dort sogleich<br />

einen Einbruch bei Mühlenbesitzer<br />

J. Böschen zu verüben.<br />

Der erkannte den Ausbrecher<br />

und rief die Polizei.(lm)<br />

Bissige Hunde und<br />

ängstliche Postler<br />

ZEVEN. Hunde machten Postbediensteten<br />

im März 1926 das Leen<br />

schwer. Die ZZ berichtete,<br />

ass etliche Briefträger von Hunen<br />

in Zeven und Umgebung beroht<br />

worden waren. Einige<br />

Kläffer“ hatten sogar schon zuebissen.<br />

Daraufhin drohten die<br />

ostzusteller damit, keine Briefe<br />

nd Pakete bei Anwohnern mehr<br />

bzugeben, die ihre Hunde nicht<br />

n der Leine hielten.(lm)<br />

Geburt einer Kuh<br />

mit Hasenkopf<br />

TARMSTEDT. Vom einem bizarren<br />

rlebnis berichtete die ZZ ihren<br />

esern im März 1927. Es stand zu<br />

esen, dass beim Hofbesitzer B. in<br />

armstedt eine Kuh ein Kalb mit<br />

asenkopf zur Welt gebracht hae.<br />

Nicht allein, dass die Oberlipe<br />

zur Hasenscharte gespalten<br />

ei, sondern der gesamte Kopf<br />

eise die typische Hasenschädelorm<br />

auf, erfuhren die Leser.(tk)<br />

Martin Schriefer<br />

wandert aus<br />

TARMSTEDT. Der Tarmstedter Versteigerer<br />

Johann Schröder übernahm<br />

es im März 1928, das Hab<br />

nd Gut von Martin Schriefer uner<br />

die Leute zu bringen. Schrieer<br />

wollte in die USA auswanern.<br />

Zum Verkauf standen unter<br />

nderem eine trächtige Stute,<br />

wei tragende Kühe, sechs Futterchweine,<br />

40 Legehühner, ein<br />

otorrad, 100 Schoof Dachstroh,<br />

in Göpel, ein Jauchefass, Stuen-<br />

und Kücheneinrichtung,<br />

inderbett, Nähmaschine, Fahrad,<br />

Webstuhl, Jagdgewehr,<br />

chiebkarre, 25 Zentner Saatkaroffeln<br />

und 2,5 Morgen Land.(tk)<br />

Ami-Schlitten<br />

zu bestaunen<br />

ZEVEN. Zu einer außerordentlichen<br />

Versammlung mussten die<br />

Mitglieder des Zevener Vereins<br />

für Spiel und Sport im November<br />

1929 zusammenkommen. Einige<br />

der Vorstände hatten nicht nur<br />

die Gemeinschaft, sondern auch<br />

den Flecken verlassen. Neuwahlen<br />

standen an. Ferner wurde in<br />

der ZZ eine Chevrolet-Karawane<br />

angekündigt. Die Ami-Limousinen<br />

rollten aus Bremen an und<br />

machten am „Gasthof Spreckels“<br />

Station. Dort durften sie von den<br />

Zevenern bestaunt werden. (tk)<br />

50 J<strong>AHRE</strong><br />

Hansa Öl- und Gasbrenner GmbH,<br />

Vollbringen Wunder am PC: Heinz-Dieter Wahlers, Ulrich Wagenlöhner und Lothar Scholz (von links). Foto: as<br />

„Das macht die Technik“<br />

Spezialisten vollbringen im Umgang mit dem PC so manches Wunder für Kunden und Kollegen<br />

ZEVEN. Wenn irgendetwas nicht<br />

funktioniert, der PC nicht so will,<br />

wie er soll, oder ein Foto etwas aufgehübscht<br />

werden muss, dann gibt<br />

es bei der Zevener Zeitung ein geflügeltes<br />

Wort: „Das macht die Technik“.<br />

„Die Technik“, das sind einige<br />

erfahrene Spezialisten, die im Umgang<br />

mit ihrem Computer so manches<br />

Wunder vollbringen.<br />

Ulrich Wagenlöhner ist als technischer<br />

Leiter für diese Abteilungen<br />

zuständig. Für den Bereich<br />

IT/Support sorgt er in Zusammenarbeit<br />

mit der EDV-Basis bei<br />

der Nordsee-Zeitung in Bremerhaven<br />

für einen reibungslosen<br />

Ablauf im Zusammenspiel zwischen<br />

Hardware und Software<br />

bei den vielfältigen EDV-Geräten,<br />

die für die Produktion und Kommunikation<br />

im Hause der Zeve-<br />

Bei HANSA dreht sich alles um wirtschaftliche<br />

und umweltfreundliche Wärmeerzeugung !<br />

TOP-Angebote von Brennwertund<br />

Solaranlagen, Pelletkessel<br />

und Kaminöfen.<br />

FÖRDERFÄHIG<br />

Burgdamm 3, 27404 Rhade, Tel:04285-9307-0<br />

Fax: 04285-1653, e-mail: hansa-brenner@gmx.de<br />

Internet: www.hansa-brenner.de<br />

ner Zeitung im Einsatz sind.<br />

Durch ständige Prozessüberprüfungen<br />

versucht er, die Verzahnung<br />

der einzelnen Abteilungen<br />

zu optimieren, um die Arbeitsabläufe<br />

zu verbessern, und<br />

um den Mitarbeitern die EDV als<br />

Instrument der Hilfe für ihre tägliche<br />

Arbeit störungsfrei zu erhalten.<br />

Durch seine langjährige Erfahrung<br />

werden viele Störungen<br />

im Vorfeld behoben, bevor ein<br />

Techniker zum Einsatz kommen<br />

muss. Als gelernter Schriftsetzer<br />

und Industriemeister Druck unterstützt<br />

er auch die Abteilungen<br />

der so genannten Druckvorstufe.<br />

Die Druckvorstufe ist in Produktion<br />

und Atelier aufgeteilt. In<br />

der Produktion – das war früher<br />

die Setzerei – mit den erfahrenen<br />

Mitarbeitern Erich Schröder und<br />

Willy Feindt werden gestaltete<br />

DDiiee Küücchhee füür SSiie!<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat SCHAUTAG<br />

von 14 bis 17 Uhr<br />

Heeslingen, Marktstraße 7,<br />

Telefon 04281/68 99<br />

Anzeigen gefertigt, die außerhalb<br />

des Standards liegen. Hier schöpfen<br />

die Kollegen die Möglichkeiten<br />

spezieller Programme für die<br />

Druckvorstufe aus, um den Kunden<br />

mit dem Aussehen ihrer gestalteten<br />

Anzeigen die Präsenz in<br />

den Printmedien noch zu optimieren.<br />

Die Kollegen sind weiterhin<br />

für die Kontrolle der angelieferten<br />

Druckvorlagen zuständig<br />

und müssen die Daten so umwandeln,<br />

dass sie den gewünschten<br />

Anforderungen der Kunden<br />

in der Zeitung entsprechen.<br />

Im Atelier „schlägt das Herz“<br />

für das graphisch Besondere oder<br />

Außergewöhnliche. Für diese<br />

speziellen Gestaltungen sind Lothar<br />

Scholz und Heinz-Dieter<br />

Wahlers zuständig. Die Grafiker<br />

gestalten und fertigen Druckprodukte<br />

auf hohem Niveau. In Be-<br />

Gute Laune ist ansteckend<br />

Drei Männer und eine Frau sorgen dafür, dass die ZZ im Briefkasten steckt<br />

ZEVEN. Im Vertrieb, das verbinden<br />

wir mit dem Substantiv, wird etwas<br />

vertrieben – zum Beispiel die<br />

Zevener Zeitung. Doch nicht nur,<br />

denn die Mitarbeiter, die ihrem<br />

Tagewerk im Vertrieb nachgehen,<br />

vertreiben auch gern schlechte<br />

Laune. Die Herren Peter Bayer,<br />

Manfred Ziegert und Dietmar<br />

Neth sowie die Auszubildende<br />

Jacqueline Villa sind alles andere<br />

als miesepetrig. Ganz im Gegenteil,<br />

wer morgens, mittags oder<br />

nachmittags in das keine, mit drei<br />

Schritten von der Geschäftsstelle<br />

aus zu erreichende Großraumbüro<br />

des Quartetts tritt, dem fliegen<br />

in der Regel lockere Sprüche an<br />

den Kopf.<br />

Es ist noch nicht vorgekommen,<br />

dass ich diesen Hort des<br />

Frohsinns mit geballter Faust verlassen<br />

habe. Auch wenn ich dort<br />

zuweilen nicht die erhofften Antworten<br />

auf meine Fragen bekommen<br />

habe, so bin ich doch nie mit<br />

Wut im Bauch aus der Tür getreten,<br />

was sicher auch an der in<br />

diesem Raum stets zu spürenden<br />

Fähigkeit zur Selbstironie liegen<br />

dürfte.<br />

Und worin besteht die eigentliche<br />

Arbeit? Der 45-jährige Peter<br />

Bayer sorgt in erster Linie dafür,<br />

dass die druckfrische ZZ früh am<br />

Morgen in den Briefkästen der<br />

Abonnenten steckt. Er verwaltet<br />

die Zusteller. Der gelernte Industriekaufmann<br />

ist seit 1982 im<br />

Hause der Zevener Zeitung beschäftigt<br />

– stets im Vertrieb.<br />

Drei Jahre später stieß Dietmar<br />

Neth hinzu. Der gelernte Tischler<br />

war bis 1999 in der Buchbinderei<br />

des Verlags beschäftigt, eher er<br />

die Auslieferung von Drucksachen<br />

und die Hausverwaltung<br />

übernahm. Vor fünf Jahren kamen<br />

weitere Aufgaben im Postbüro,<br />

dem Servicecenter und bei der<br />

Citipost hinzu. Der 48-jährige Familienvater<br />

aus Zeven ist im Hause<br />

der Zevener Zeitung ein Mann<br />

für alle Fälle.<br />

Ihm gegenüber sitzt der ein<br />

Jahr jüngere Manfred Ziegert. Der<br />

Sittenser ist seit 1992 Mitarbeiter<br />

der Zevener Zeitung. Der gelernte<br />

Kaufmann kam zunächst in der<br />

Finanzbuchhaltung zum Einsatz,<br />

ehe er später in der Agentur beschäftigt<br />

war. Mittlerweile sorgt er<br />

im Servicecenter für zufriedene<br />

ratungsgesprächen mit Kunden<br />

und Anzeigenvertretern werden<br />

Gedanken und Wünsche mit der<br />

geforderten Zielsetzung verbunden<br />

und entsprechend mit graphischen<br />

Möglichkeiten entwickelt<br />

und umgesetzt.<br />

Hierbei helfen vielfältige Programme<br />

und graphische Elemente<br />

beim Erstellen von Skizzen, Karikaturen,<br />

Bildern, Logos und bei<br />

der Entwicklung von Anzeigen<br />

und anderen Druckprodukten,<br />

die dem Kunden ein „neues oder<br />

verändertes Gesicht“ und einen<br />

großen Wiedererkennungswert<br />

geben. Ein besonderes Augenmerk<br />

legt die Abteilung auf das<br />

gute Aussehen der vielen Sonderthemen,<br />

die im Atelier gestaltet<br />

werden und dann in der Zevener<br />

Zeitung, Sonntagsjournal und im<br />

Vereinsblatt erscheinen. (ak)<br />

Kunden und lenkt mit Peter Bayer<br />

zusammen den Vertrieb der<br />

Zevener Zeitung und des Vereinsblattes.<br />

Ihm obliegt die Zustellerabrechnung.<br />

Darüber hinaus<br />

stellt er seine Arbeitskraft<br />

der Citipost zur Verfügung.<br />

Die Jüngste im Bunde ist die<br />

22-jährige Jacqueline Villa. Sie<br />

1a FFaachhäännddller<br />

Sonntag, 4. Oktober 2009,<br />

von 14 bis 17 Uhr<br />

SCHAUTAG<br />

(ohne Beratung und Verkauf)<br />

Rotenburg, Soltauer Straße 25,<br />

Telefon 04261/6 37 47 www.ihr-kuechenplatz.de Matthees + Kröger OHG<br />

Fahrendes Volk<br />

an der Chaussee<br />

ZEVEN. Die Zevener Volksvertreter<br />

hatten sich in den Jahren 1929<br />

und 1930 wiederholt mit dem<br />

Aufstellen von Wohnwagen entlang<br />

der Chaussee Zeven-Heeslingen<br />

zu befassen. Ende Januar<br />

1930 beschlossen die Politiker der<br />

städtischen Gremien, einem Ersuchen<br />

des Gastwirts Jensen, der<br />

ein Restaurant an der Straße betrieb,<br />

nachzukommen. Es sollten<br />

Schilder am Straßenrand aufgestellt<br />

werden, die das Campieren<br />

untersagten. „Von der Ortspolizei<br />

wird erwartet, dass sie Zigeuner<br />

aus der Gemeinde fernhält“, zitierte<br />

die Zevener Zeitung die<br />

Ratsmitglieder. (tk)<br />

Wanderer<br />

auf Diebestour<br />

BRAUEL. Ein Schlosser aus Thüringen,<br />

ein Bäcker aus der Oberlausitz<br />

und ein Koch aus Elberfeld<br />

hatten sich im Polizeiasyl in<br />

Hamburg kennengelernt und waren<br />

gemeinsam auf Wanderschaft<br />

gegangen. In Brauel, so meldete<br />

die Zevener Zeitung 1931, entdeckten<br />

sie eine einsame Gastwirtschaft<br />

am Waldrand. Da die<br />

Lebensmittel zur Neige gingen,<br />

brachen sie nächtens dort ein. Sie<br />

nahmen Tabak, Zigarren, Zigaretten,<br />

Waffeln, Schokolade, Alkohol<br />

und 5 Reichsmark mit. Den<br />

Alkohol verkonsumierten sie sogleich.<br />

Den Rest trugen sie fort.<br />

In Bremen fielen sie auf und wurden<br />

verhaftet. (tk)<br />

Keine Spur vom<br />

Zigarettendieb<br />

HESEDORF. Ein Raucher wird es<br />

gewesen sein, der im Januar 1932<br />

beim Kaufmann in Hesedorf einbrach.<br />

Nachdem er ein Fenster<br />

zertrümmert hatte, war der Täter<br />

in den Lagerraum gelangt. Dort<br />

nahm er Zigarren und Zigaretten<br />

im Wert von rund 200 Reichsmark<br />

an sich und begab sich hernach<br />

in den Laden. Aus der Kasse<br />

entwendete er 10 Reichsmark<br />

und machte sich unerkannt aus<br />

dem Staub, vermeldete die Zevener<br />

Zeitung. (tk)<br />

J. Villa Manfred Ziegert und Dietmar Neth (rechts). Fotos: as<br />

befindet sich in der Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau. Im Rahmen ihrer<br />

Lehre wechselt sie zwischen<br />

Anzeigenabteilung, Vertrieb und<br />

Servicecenter. Die Zevenerin ist<br />

mit dem Ticket- und Bücherverkauf<br />

ebenso befasst wie mit dem<br />

Anzeigenverkauf und deren Gestaltung.<br />

(tk)


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

Hochzeit im Heidejäger<br />

Weit mehr als 1000 Brautpaare haben im<br />

Heidejäger bereits ihre Hochzeit gefeiert.<br />

Schließlich bietet das Kräuterhotel und<br />

Restaurant in Mulmshorn neben ausreichend<br />

Platz für bis zu 350 Personen, eine<br />

interessante Verbindung aus moderner<br />

Gastronomie und familiärem Charme<br />

eines Landgasthofes.<br />

Das besondere Flair kommt nicht von<br />

ungefähr. Der Heidejäger entsteht Ende<br />

des 19. Jahrhunderts als dörfliches<br />

Gasthaus zwischen<br />

Rotenburg und<br />

Zeven. „Heute verbindet der Heidejäger alle<br />

Annehmlichkeiten eines modernen, leistungsfähigen<br />

Hotels inmitten einer herzlichen<br />

Atmosphäre“, betonen Evelyn und<br />

Frank Westermann. Sie führen den Heidejäger<br />

in dritter Generation. Ihre Professionalität<br />

in der Durchführung von Veranstaltungen<br />

ist viel gefragt, nicht nur bei<br />

Hochzeiten, Geburtstagen, Jubiläen oder<br />

Banketts.<br />

Unternehmen schätzen die flexiblen<br />

Raum- und Gestaltungs-<br />

Ab sofort auf alle Anfragen<br />

auf einen Freitagstermin<br />

für 2010: 5% Rabatt<br />

möglichkeiten und die<br />

moderne Ausstattung für<br />

Tagungen für bis zu 300<br />

Personen. Und für einen<br />

angenehmen Aufenthalt<br />

empfiehlt sich das Kräuterhotel<br />

mit seinen 28 hellen<br />

und freundlich ausgestatteten<br />

Zimmern und der angeschlossene<br />

Wellnessbereich<br />

mit Sauna, Whirlpool und<br />

Dampfbad.<br />

Den Geschmack ihrer<br />

Gäste treffen die Westermanns nicht nur mit ihren Räumlichkeiten,<br />

sondern vor allem mit ihren Speisen und dem großen Weinangebot:<br />

Gutbürgerliche Gerichte und interessante Kräuterrezepte<br />

wechseln mit raffinierten regionalen und saisonalen Spezialitäten<br />

ab. Daneben finden regelmäßig festliche<br />

Büfetts mit norddeutschen und internationalen<br />

Speisen und Gala-Dinners statt.<br />

Gerne informiert Familie Westermann<br />

Interessierte persönlich und<br />

unverbindlich über das Angebot<br />

im Heidejäger. (sb)<br />

Kräuterhotel*** & Restaurant<br />

Heidejäger · Rotenburger Straße 62<br />

27356 Rotenburg/W - OT Mulmshorn<br />

Tel. 04268/9303 00 - www.heidejaeger.de<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong>-Z<strong>EITUNG</strong> � 13<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

ferd stürmt in<br />

ischlerwerkstatt<br />

WENSE. Von einem Unglücksfall<br />

n Wense berichtete die ZZ im<br />

ärz 1933. Als ein Landwirt seine<br />

Pferde ausspannte, scheute eines<br />

der Tiere, zerriss den Zaum<br />

und stürmte los. Es raste die<br />

Dorfstraße entlang und machte<br />

auch vor der Haustür des Tischlermeisters<br />

Müller nicht Halt. Tür<br />

und Scheibe gingen entzwei. Das<br />

Pferd verletzte sich am Hals. (tk)<br />

orarbeiten für<br />

en Autobahnbau<br />

TISTE. Die Vorarbeiten für den<br />

au der Autobahn Hamburg-Breen<br />

wurden im August 1934 aufgenommen.<br />

In der Tister Feldmark<br />

wurde binnen kürzester<br />

Zeit mehr als ein Kilometer Feldbahngleise<br />

verlegt. Zwei Feldbahnlokomotiven,<br />

ein Waggon<br />

mit Feldbahnwagen, Schwellen,<br />

Gleise und weiteres Material liege<br />

bereit, erfuhren die Leser. (tk)<br />

Markenbutter<br />

aus Selsingen<br />

SELSINGEN. Sechs Millionen Liter<br />

Milch hatten die 561 Mitglieder<br />

der Molkereigenossenschaft Selsingen<br />

1934 angeliefert. Der Fettehalt<br />

lag bei 3,11 Prozent. Das<br />

vermeldete der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Genossenschaft,<br />

Hinrich Seeba, anlässlich der Generalversammlung<br />

im März 1935.<br />

Einstimmig wurde beschlossen,<br />

die Molkerei zu erweitern. Das<br />

schien schon deshalb geboten,<br />

weil die Molkerei die Genehmigung<br />

zur Herstellung von Markenbutter<br />

erhalten hatte. (tk)<br />

Fünfter Hengst für<br />

die Deckstation<br />

ZEVEN. Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />

des Pferdezuchtvereins<br />

Zeven, der Ende April 1936<br />

im „Hotel Schüttenberg“ abgehalten<br />

wurde, gab der Leiter der<br />

Deckstation, Porth, den Anwesenden<br />

bekannt, dass der kürzlich<br />

erworbene fünfte Deckhengst<br />

eingegangen ist und derzeit kein<br />

Ersatz zu beschaffen sei. (tk)<br />

Des Bauern<br />

Ehrentag ist da<br />

ZEVEN. Bevor die Großveranstaltung<br />

zum Erntedankfest 1937 in<br />

Zeven mit der Aufführung des<br />

plattdeutschen Lustspiels „Uns<br />

Modersprak“ zum Abschluss<br />

kam, wurden vor versammelter<br />

Einwohnerschaft verdiente Landarbeiter<br />

geehrt. Ausgezeichnet<br />

wurden: Elisabeth Lürs aus Zeven,<br />

Johann Jürs aus Zeven und<br />

Wilhelm Brandt aus Zeven. Das<br />

vermeldete die Zevener Zeitung<br />

am 4. Oktober 1937. (tk)<br />

Martina Wahlen (links) und Elke Martens. Iris Krawtschenko (links) und Ina Wichern. Fotos: as<br />

Immer freundliche Gesichter<br />

Im Service-Center können Anzeigen geschaltet, Tickets, Bücher und natürlich Zeitungen geordert werden<br />

ZEVEN. Sie sind sozusagen das Aushängeschild<br />

für unsere Kunden: Die<br />

freundlichen Damen des Service-<br />

Centers der Zevener Zeitung, im Mitarbeiterjargon<br />

kurz „Laden“ genannt.<br />

„Hier gibt es immer freundliche<br />

Gesichter“, sagt Elke Martens, die<br />

schon seit 1979 bei der Zevener<br />

Zeitung tätig ist und im Wechsel<br />

gemeinsam mit ihren Kolleginnen<br />

Martina Wahlen, Iris<br />

Krawtschenko und Ina Wichern<br />

hinter dem großen Schreibtisch<br />

des Service-Centers sitzt. Ihr Aufgabengebiet<br />

ist vielfältig: Natürlich<br />

nehmen sie Anzeigen aller<br />

Keine Zeit, Kaffee zu kochen<br />

Überraschende Erfahrungen und Eindrücke einer Redaktions-Praktikantin<br />

ZEVEN. Ich bin Liza-Marie Heinbokel,<br />

20, und ich war vier Wochen<br />

als Praktikantin in der Redaktion<br />

der Zevener Zeitung.<br />

Nachdem ich im Frühjahr 2008<br />

am St.-Viti-Gymnasium das Abitur<br />

bestanden hatte, wollte ich<br />

erst einmal einfach nur weg. Kein<br />

Stress, keine Lernerei. Ich flog<br />

mit einer Freundin für drei Monate<br />

nach Neuseeland. Eine tolle<br />

Zeit.<br />

Wieder zurück in der Heimat<br />

verspürte ich recht schnell den<br />

Drang, wieder etwas zu „schaffen“.<br />

Der Journalismus interessierte<br />

mich schon immer und da<br />

ich sowieso gerade dabei war,<br />

den richtigen Weg für meine berufliche<br />

Zukunft zu finden, lag<br />

ein Praktikum bei einer Zeitung<br />

nahe. Als Leserin der ZZ schrieb<br />

ich eine Bewerbung an die Redaktion<br />

und wurde sofort zu einem<br />

vierwöchigen Praktikum eingeladen.<br />

Natürlich hatte ich verschiedene<br />

Erwartungen an meine Zeit<br />

bei der Zeitung. Als fleißige Praktikantin<br />

rechnete ich damit, Kaf-<br />

Art entgegen, die sie teilweise –<br />

etwa bei Kleinanzeigen – gleich<br />

direkt gemeinsam mit den Kunden<br />

im Computer anlegen. Außerdem<br />

bearbeiten sie Zeitungsbestellungen,<br />

Um- oder Urlaubsabmeldungen<br />

oder Nachsendeanträge<br />

– halt alles, was mit dem<br />

Abonnement der Zevener Zeitung<br />

zusammenhängt.<br />

Viel gefragt ist auch der Ticket-<br />

Service, bei dem Eintrittskarten<br />

für Musicals, Konzerte und Veranstaltungen<br />

aller Art gebucht<br />

werden können. Am Bildschirm<br />

kann dabei – etwa bei Musicals<br />

– sogar der genaue Sitzplatz festgelegt<br />

werden.<br />

Liza-Marie Heinbokel Foto: as<br />

fee kochen, Blätter kopieren und<br />

ab und zu einem Redakteur über<br />

die Schulter schauen zu dürfen.<br />

Das Arbeitsklima stellte ich mir<br />

hektisch und laut vor, wie in einem<br />

amerikanischen Journalisten-Krimi.<br />

Doch es kam anders. Gleich an<br />

meinem ersten Arbeitstag – ich<br />

war noch völlig ahnungs- und<br />

hilflos – legte man mir ruhig und<br />

Ein interessantes Angebot an<br />

Büchern – absoluter Bestseller ist<br />

nach wie vor das Kochbuch der<br />

Selsinger Landfrauen mit „777<br />

Köstlichkeiten“ – rundet das breite<br />

Spektrum im Service-Center<br />

ab. Natürlich ist hier auch der<br />

ZZ-Zeitungsbriefkasten erhältlich.<br />

„Am meisten los ist hier vor allem<br />

Montags, wegen des Anzeigenschlusses<br />

des Vereinsblattes“,<br />

berichtet Elke Martens, die gemeinsam<br />

mit ihren Kolleginnen<br />

auch schon das ein oder andere<br />

außergewöhnliche Erlebnis im<br />

„Laden“ hatte – etwa wenn Zirkusmitarbeiter<br />

mit lebenden<br />

gelassen Kamera und Adresse auf<br />

meinen Schreibtisch. Ab ging‘s zu<br />

meinem ersten Foto- und Interviewtermin<br />

– alleine. Man traute<br />

mir ganz schön viel zu. Ich hätte<br />

mir so eine teure Kamera nicht<br />

einfach in die Hand gedrückt.<br />

Ein Herr mit riesigen Zwetschgenbäumen<br />

musste für meine ersten<br />

journalistischen Schritte herhalten.<br />

Doch alles klappte hervorragend.<br />

Voller Stolz zeigte ich<br />

am nächsten Tag jedem, der es sehen<br />

wollte, oder auch nicht, meinen<br />

ersten selbstgeschriebenen<br />

Bericht in der Zevener Zeitung.<br />

Natürlich blieb es nicht bei diesem<br />

einen Artikel, viele größere<br />

und kleinere Berichte folgten.<br />

Mein Praktikum bei der ZZ<br />

war eine tolle und wichtige Erfahrung,<br />

die mich auf meinem Weg<br />

Richtung Traumberuf ein ganzes<br />

Stück weiter brachte. Nicht zuletzt<br />

die humorvolle und gar<br />

nicht laute Atmosphäre innerhalb<br />

der Redaktion trugen dazu bei,<br />

dass mir das Praktikum nicht nur<br />

geholfen, sondern auch richtig<br />

Spaß gemacht hat. (lm)<br />

… mit<br />

Sicherheit<br />

besser<br />

Schlangen oder Affen kamen, um<br />

für ein besonderes Ankündigungsfoto<br />

in der ZZ zu posieren.<br />

„Das war schon was“, so Martens.<br />

ZZ-Service-Center<br />

Adresse: Gartenstraße 4, Zeven<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montags bis donnerstags 8.45 bis<br />

12.30 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr<br />

freitags von 8.15 bis 12.30 Uhr<br />

und 13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Telefon: 04281/945-0<br />

Ticket-Center: 04281/945-940<br />

Fax: 04281/945-444<br />

E-Mail: anzeigenannahme@<br />

zevener-zeitung.de<br />

ICH LESE DIE ZZ…<br />

Kinderbücher stärker<br />

berücksichtigen<br />

…weil die Zeitung einfach dazu gehört“,<br />

sagt Heidrun Scheller aus Zeven.<br />

Sie und ihr Mann Volker haben die Zevener<br />

Zeitung schon<br />

seit 1969 abonniert.<br />

Besonders gefällt ihr<br />

daran das optische<br />

Erscheinungsbild,<br />

die gut lesbare<br />

Schrift und die deutlich<br />

verbesserte<br />

Qualität, ebenso wie<br />

die klare Gliederung der verschiedenen<br />

Bereiche. Und auch inhaltlich hebe sich<br />

die ZZ in der Gestaltung wie auch im<br />

Inhalt von anderen Regionalzeitungen<br />

ab. Mit besonderem Interesse liest sie<br />

Ausflüge in die Geschichte der Region,<br />

Berichte über Ausflugsmöglichkeiten,<br />

Radtouren aber auch Berichte über die<br />

Veränderungen im ehemaligen Lager<br />

Sandbostel. „Negativ fällt mir auf, dass<br />

die Berichte über Ratssitzungen oft eine<br />

Bewertung des Sitzungsgeschehens<br />

enthalten. Dabei sollte sich der Leser<br />

ein eigenes Urteil bilden können.“ In<br />

Bezug auf die Buchempfehlungen würde<br />

sie sich ein breiteres Spektrum wünschen,<br />

Kinderbücher stärker berücksichtigen<br />

oder die Neuanschaffungen der<br />

Zevener Stadtbibliothek vorstellen. (fh)<br />

Geländerbau<br />

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Reetdachdeckerbetrieb<br />

Heiko Ehlert<br />

MTV weiht neuen<br />

Sportplatz ein<br />

GYHUM. Die Mitglieder des rührige<br />

Männerturnvereins Gyhum<br />

traten am Sonntag, 4. September<br />

1938, in geschlossener Formation<br />

an, um im Beisein der Bevölkerung<br />

des Ortes den neuen am<br />

Bahnhof und „schön gelegenen<br />

Sportplatz“ einzuweihen. Die ZZ<br />

berichtete vom Fußballspiel des<br />

Luftwaffensportvereins aus Rotenburg<br />

gegen die erst kürzlich<br />

formierte Elf des Heimatvereins.<br />

Die wackeren MTV-Kicker unterlagen<br />

den Soldaten mit 3:0. Der<br />

Rest der Veranstaltung fiel buchstäblich<br />

ins Wasser.(tk)<br />

Molkeristen im<br />

Wettkampf<br />

SELSINGEN. Zum Reichsberufswettkampf<br />

kamen im Februar<br />

1939 mehrere 100 Angehörige aller<br />

Berufsgruppen außer den<br />

Landwirten zu früher Stunde auf<br />

dem Schulhof in Selsingen zusammen.<br />

Während die eine Hälfte<br />

der Wettkämpfer zunächst die<br />

schriftlichen Arbeiten bewältigte,<br />

widmete sich die andere dem<br />

praktischen Wettbewerb in etlichen<br />

Handwerksbetrieben Selsingens.<br />

All das fand unter den gestrengen<br />

Augen der Lehrerschaft<br />

statt. Die Zevener Zeitung vermeldete,<br />

dass sich vor allem die<br />

gezeigten Leistungen der jungen<br />

Molkeristen gegenüber denen des<br />

Vorjahres deutlich verbessert haben.(tk)<br />

Rekorde beim<br />

Eierverkauf<br />

SITTENSEN. Einen Rekordverkauf<br />

vermeldete der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Eierverkaufsgenossenschaft<br />

Börde Sittensen, Bauer<br />

Vieths aus Freetz, anlässlich der<br />

Generalversammlung Ende März<br />

1940. Aus dem Geschäftsbericht<br />

ging hervor, dass der Verkauf im<br />

zurückliegenden Geschäftsjahr<br />

um stolze sieben Prozent gesteigert<br />

wurde. Es wurden von den<br />

Genossen 5 401 551 Eier verkauft.<br />

Pro Ei wurden 8,336 Pfennig an<br />

Erlös erzielt. Nachdrücklich wies<br />

Vieths darauf hin, dass verschmutzte<br />

Eier 2 Pfennig weniger<br />

erlösen.(tk)<br />

Amtsgericht<br />

auf Reisen<br />

WILSTEDT. Mitten im Krieg, im Januar<br />

1941, begab sich der Zevener<br />

Amtsrichter mitsamt seinen<br />

Mitarbeitern auf Reisen – nicht<br />

zum Vergnügen, sondern um Service<br />

für die Volksgenossen zu<br />

leisten. So hielt das Amtsgericht<br />

regelmäßige Gerichtstage in Wilstedt,<br />

in „Hottendorfs Gasthaus“,<br />

ab. Einmal im Monat rückte der<br />

Richter an. An welchem Tag, das<br />

vermeldete jeweils die Zevener<br />

Zeitung.(tk)<br />

Türen<br />

+<br />

Tore<br />

Breddorf<br />

Am Lüßelsfeld 7<br />

Telefon 04285/9 50 61<br />

Fax 04285/9 50 62<br />

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14 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

„Lerne möglichst<br />

jeden Tag neue<br />

Menschen kennen“<br />

Ulrich Habermann war von 1951 bis 1988 Chefredakteur der Zevener Zeitung und erinnert sich noch gut<br />

an die Zeit des Aufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, den Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer, den<br />

Einzug der Niederländer in Seedorf 1964 und die Schneekatastrophe von 1979. VON JOACHIM SCHNEPEL<br />

er erste Chefredakteur der<br />

Zevener Zeitung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg war Ulrich<br />

Habermann, der heute noch<br />

als Privatier und Rentner in Zeven<br />

lebt. Der 84-Jährige ist rüstig<br />

und körperlich rege – so fährt er<br />

nahezu jeden Tag mit dem Fahrrad<br />

durch Zeven. Selbstverständlich<br />

liest er jeden Tag – am liebsten<br />

nachmittags – „seine“ Zevener<br />

Zeitung.<br />

Befragt über die Qualität seiner<br />

Lektüre gibt sich der Kavalier alter<br />

Schule zurückhaltend-diplomatisch.<br />

Vieles findet er gut, anderes<br />

weniger. Masse, so der ehemalige<br />

Chefredakteur, sei nicht<br />

immer Klasse. Trotzdem möchte<br />

Ulrich Habermann die tägliche<br />

Zeitungslektüre auf keinen Fall<br />

missen. „Zuerst lese ich die Überschriften<br />

und entscheide dann,<br />

was mich interessiert“, erklärt er<br />

seine Vorgehensweise.<br />

Wie hat nun alles angefangen?<br />

Ulrich Habermann kam am 1.<br />

Dezember 1951 als rechte Hand<br />

des damaligen ZZ-Verlegers Paul<br />

Zeller, dem Vater von Harald<br />

Zeller, nach Zeven. Der damals<br />

26-jährige Redakteur, geboren in<br />

Ulrich Habermann (84) bei der täglichen Lektüre der<br />

evener Zeitung.<br />

Görlitz, hatte bei der „Celleschen<br />

Zeitung“ ein Volontariat absolviert<br />

und auf einem Fortbildungslehrgang<br />

in Düsseldorf Harald<br />

Zeller kennengelernt.<br />

Zuhause suchte Vater Paul, der<br />

neben dem Amt des Verlegers<br />

auch noch das des Redakteurs<br />

ausübte, Entlastung von den redaktionellen<br />

Aufgaben. Man war<br />

sich gleich sympathisch und auch<br />

schnell handelseinig.<br />

SEIT ENDE 1951 BEI DER ZZ<br />

Am 1. Dezember 1951 trat Ulrich<br />

Habermann seinen Dienst in Zeven<br />

an. „Harald Zeller holte mich<br />

in seinem VW-Käfer vom Bahnhof<br />

ab“, berichtet der gebürtige<br />

Schlesier. Hinzu kam, dass seine<br />

spätere Frau damals in Celle lebte<br />

und er sie von Zeven aus mit dem<br />

Fahrrad mit Hilfsmotor besuchen<br />

konnte. „Das dauerte sechs Stunden<br />

bis nach Celle und ging<br />

schneller als mit dem Zug. Heutzutage<br />

unvorstellbar“, schmunzelt<br />

Habermann, wenn er an diese<br />

Zeit zurückdenkt.<br />

1952, im Jahr nach Habermanns<br />

Eintritt in den Verlag,<br />

starb Verleger Paul Zeller. Habermann<br />

leitete<br />

fortan bis 1988,<br />

als er nach 37<br />

Dienstjahren in<br />

den wohlverdientenRuhestand<br />

trat, die<br />

ZZ-Lokalredaktion.<br />

Als<br />

Zeit des Aufbruchs<br />

und<br />

Aufbaus wertet<br />

er in der Rückschau<br />

die 50-er<br />

Jahre des vergangenenJahrhunderts.Ne-<br />

ben fachlichem<br />

Können waren<br />

Pioniergeist<br />

Immer auf der Suche<br />

nach den Top-News!<br />

Sie finden uns jetzt<br />

auch im Internet.<br />

und Improvisationstalent gefragt.<br />

Bestand doch die Redaktion anno<br />

1951 aus einem Schreibtisch,<br />

einer Lampe, einer Schreibmaschine,<br />

einem Mann davor (eben<br />

Ulrich Habermann), einem Telefon<br />

nebenan im Kontor sowie einem<br />

VW-Käfer, der dem Verleger<br />

gehörte und auch als Dienstwagen<br />

Verwendung fand.<br />

MITARBEITER F<strong>AHRE</strong>N FAHRRAD<br />

Unverzichtbar – damals wie heute<br />

– waren für die Zevener Zeitung<br />

die freien Mitarbeiter. Ulrich Habermann<br />

erinnert sich an Karl-<br />

Heinz Igel, der in Rhadereistedt<br />

wohnte und als Berichterstatter<br />

für die ZZ mit dem Fahrrad unterwegs<br />

war.<br />

Und dann war da noch Walter<br />

Görn aus Zeven, der anfangs mit<br />

einem Motorrad, später mit einem<br />

alten Opel zu Terminen unterwegs<br />

war. Hans-Werner Jaquet<br />

war der erste fast angestellte Re-<br />

dakteur. Der gebürtige Ostpreuße<br />

arbeitete als Sportberichterstatter,<br />

widmete sich aber auch lokalen<br />

Themen.<br />

Da waren‘s also schon zwei. Im<br />

Lauf der Zeit wuchs nicht nur der<br />

Umfang des Blattes, auch die Redaktion<br />

wurde kontinuierlich<br />

personell aufgestockt. Und sie<br />

zog mehrfach im Hause um.<br />

Wie kam die Redaktion nun an<br />

ihre Geschichten? E-Mail gab‘s ja<br />

damals noch nicht, Telefon<br />

schon. Vieles kam per Post, anderes<br />

fernmündlich, einiges auch<br />

durch Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />

„Wir haben vieles umgeschrieben,<br />

zusammengefasst und gekürzt“,<br />

sagt Habermann. „Stille<br />

Reserven“ – so genannter „Stehsatz“<br />

– wurden gebildet, um in<br />

mageren Zeiten genug Text zu haben.<br />

Aktualität war zwar wichtig,<br />

spielte aber nicht so die herausgehobene<br />

Rolle wie heute. Der alte<br />

Satz, dass Konkurrenz das Ge-<br />

schäft belebt, galt auch schon damals,<br />

aber man half sich kollegial<br />

und auf dem kurzen Dienstweg<br />

auch mal mit Informationen aus,<br />

wenn der eine etwas exklusiv hatte,<br />

was der andere auch gerne<br />

bringen wollte. Ein kurzer Draht<br />

und ein gutes Verhältnis wurde<br />

zur Polizei gepflegt. Verkehrsunfälle<br />

bildeten in den ersten Jahren<br />

bis in die Gegenwart einen wichtigen<br />

Bestandteil der Berichterstattung.<br />

Einen kreisweiten Polizeipressesprecher<br />

wie heute gab<br />

es damals noch nicht.<br />

Es war eben vieles persönlicher<br />

als heute. Gute Kontakte waren<br />

wichtig. Man kannte und schätzte<br />

sich. Augenmaß und Fingerspitzengefühl<br />

waren gefragt. Im Lokaljournalismus<br />

galt die Devise:<br />

Habermann (Zweiter von links) beim Besuch von Konrad Adenauer (rechts) in Zeven im Mai 1963.<br />

„Lerne möglichst jeden Tag einen<br />

neuen Menschen kennen“. „Die<br />

Präsenzpflicht bei Veranstaltungen<br />

spielte eine erhebliche Rolle“,<br />

erinnert sich Habermann, der<br />

hier Akzente setzte – sowohl be-<br />

www.sonntagsjournal.de<br />

Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung ·Hafenstr. 142 ·27576 Bremerhaven ·Telefon 04 71/59 18-0<br />

Habermann (rechts) mit Landwirtschaftsminister<br />

Alfred Kubel.<br />

ruflich als auch privat. Die Zevener<br />

Zeitung wurde als Institution<br />

begriffen. Es gab ja, mit Ausnahme<br />

des Fernsehens und des Radios,<br />

keine Alternativen. Und die<br />

berichteten auch nicht über lokale<br />

Ereignisse.<br />

Prägende Begebenheiten während<br />

seiner Zeit im Amt des Chefredakteurs<br />

waren für Ulrich Habermann<br />

die, wie er es ausdrückt,<br />

„Integration der Bundeswehr in<br />

die Bevölkerung“, hervorgerufen<br />

nicht zuletzt durch die Hilfeleistungseinsätze<br />

auch der Seedorfer<br />

Soldaten während der großen<br />

Sturmflut 1962 im Hamburg.<br />

Weiterhin der Besuch von Kanzler<br />

Konrad Adenauer in Zeven im<br />

Mai 1963, der Einzug der Niederländer<br />

in Seedorf 1964 oder auch<br />

die Schneekatastrophe 1979, wo<br />

wieder die niederländischen Soldaten<br />

zum Einsatz kamen. Stets<br />

unterhielt Habermann ein gutes<br />

Verhältnis zu den deutschen und<br />

niederländischen Streitkräften<br />

und deren Kommandeuren.<br />

Auch heute noch nimmt er regelmäßig<br />

an gesellschaftlichen<br />

Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang<br />

der Stadt Zeven<br />

teil. Und pflegt dort alte Kontakte<br />

und knüpft neue. Er und seine<br />

Frau wünschen sich für die Zukunft<br />

vor allem Gesundheit. Und<br />

das wünschen ihm und seiner<br />

Gattin alle ehemaligen Kollegen<br />

natürlich auch.<br />

Habermann mit dem niederländischen General Cornelius Knulst.


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

opftücher und<br />

kier gesammelt<br />

ZEVEN. Anfang 1942 beschränkte<br />

sich die Lokalberichterstattung<br />

der Zevener Zeitung weitgehend<br />

darauf, der Leserschaft zur<br />

Kenntnis zu geben, welcher<br />

Frontsoldat aus dem Verbreitungsgebiet<br />

der Zeitung befördert<br />

oder ausgezeichnet worden war,<br />

und wie viele Kleidungsstücke in<br />

der Bevölkerung für das Winterhilfswerk<br />

gesammelt wurden. Am<br />

7. Januar des Jahres waren es beispielsweise<br />

2014 Pulswärmer, 764<br />

Kopftücher, 361 Ohrenschützer,<br />

104 Pelzmäntel, 17 Westen, 10<br />

Überschuhe, 11 Joppen und 8<br />

Paar Skier. (tk)<br />

onderzuteilung<br />

ür Weihnachten<br />

EVEN. Mit welchen Sonderzuteilungen<br />

für das bevorstehende<br />

Weihnachtsfest 1943 die Zevener<br />

rechnen dürfen, wartete die Zevener<br />

Zeitung Ende November 1943<br />

uf. Die fünfte Kriegsweihnacht<br />

urde den 3233 Zevener Einohnern<br />

mit 130 Kilo Kaffee, 485<br />

ilo Süßwaren, 1616 Kilo Weienmehl,<br />

808 Kilo Zucker, 404<br />

ilo Butter, 970 Liter Trinkranntwein<br />

und 650 Dosen Konensmilch<br />

„versüßt“, erfuhr die<br />

eserschaft. (tk)<br />

Läden auch am<br />

Sonntag geöffnet<br />

EVEN. Mit einer amtlichen Bekanntmachung<br />

als Aufmacher im<br />

Lokalteil der nur vier Seiten starken<br />

Ausgabe, trat die Zevener<br />

Zeitung am Sonnabend, 16. September<br />

1944, an die Leserschaft<br />

eran: Auf Anordnung des Gaueiters<br />

und Reichsverteidigungsommissar<br />

für den Gau Osthanover<br />

seien mit sofortiger Wirung<br />

sämtliche Einzelhandelsgechäfte<br />

auch an Sonntagen zu öffen.<br />

Der Verkauf habe jeweils in<br />

er Zeit von 9 bis 12 Uhr stattzuinden,<br />

hieß es. Ausgenommen<br />

von dieser Verfügung seien lediglich<br />

Geflügel-, Wild-, Fisch- und<br />

Spirituosenhandlungen, wenn sie<br />

keinerlei Waren zu verkaufen haben.<br />

(tk)<br />

Vorbildlicher<br />

Opfersinn<br />

GYHUM. Als Deutschland bereits<br />

eitgehend in Trümmern und die<br />

errschaft der Nationalsozialisen<br />

in den letzten Zügen lag,<br />

andte sich der NSDAP-Kreisleier<br />

in Zeven mit einer kämpferichen<br />

Rede an die Jungen und<br />

ädchen, die dem Bund Deutcher<br />

Mädel (BDM) und der Hiterjugend<br />

(HJ) angehörten. Es<br />

ar der zwölfte Jahrestag der so<br />

enannten Machtergreifung. Dereil<br />

berichtete die Zevener Zeiung<br />

zwei Tage später, am 1. Feruar<br />

1945, von „vorbildlichem<br />

pfersinn“, der aus Gyhum zu<br />

vermelden war. Dort hatten zwei<br />

Familien Bettbezüge und Tischtücher,<br />

Servietten, Handtücher, Altspinnstoffe,<br />

Gabeln, Brotbeutel,<br />

Westen, Blusen, Schlüpfer, Spaten,<br />

Leibchen, Schützenjoppen<br />

und Leinen für das „Volksopfer“<br />

gespendet. (tk)<br />

8 Maß Bier:<br />

2-Jähriger kann‘s<br />

ZEVEN. Der Herbstmarkt, der im<br />

November 1949 abgehalten wurde,<br />

bewies, dass es in Zeven<br />

hand- und trinkfeste Leute gab.<br />

Aber was ist das alles im Vergleich<br />

zu den außergewöhnlichen<br />

Leistungen eines Warzenrieder<br />

Greises. Dort, so berichtete die<br />

Zevener Zeitung, sei es während<br />

eines Stammtischabends zu einem<br />

Biertrink-Wetttrinken gekommen.<br />

Bei diesem feuchtfröhlichen<br />

Wettstreit ließ ein 82-jähriger<br />

Stammtischbruder alle Gegener<br />

hinter sich: Der konditionsstarke<br />

Greis trank sage und<br />

schreibe 18 Maß (18 Liter) und<br />

ging dennoch morgens in aufrechter<br />

Haltung allein nach Hause.<br />

(lm)<br />

Anspruch der Redaktion ist es,<br />

die Leserinnen und Leser schnell<br />

und zuverlässig darüber zu informieren,<br />

was in ihrer unmittelbaren<br />

Umgebung passiert – über ungewöhnliche,<br />

erfreuliche und weniger<br />

erfreuliche Ereignisse, über<br />

das Geschehen auf politischer,<br />

wirtschaftlicher, kultureller und<br />

sportlicher Ebene, in Schulen,<br />

Feuerwehren, Vereinen und Verbänden,<br />

über Menschliches oder<br />

Tiere, Natur und Landschaft.<br />

Neun fest angestellte Redakteure<br />

kümmern sich um die Themen<br />

aus den Samtgemeinden Zeven,<br />

Selsingen, Sittensen und Tarmstedt,<br />

aus der Gemeinde Gnarrenburg<br />

und weiteren Orten im<br />

Landkreis Rotenburg.<br />

Bei ihnen laufen sämtliche Fäden<br />

zusammen: Sie halten Kontakt<br />

zu ihren Lesern und Informanten,<br />

zu Menschen in verantwortungsvollen<br />

Positionen. Sie<br />

planen die jeweils nächste Tageszeitungs-Ausgabe,<br />

koordinieren<br />

langfristigere Projekte – wie etwa<br />

den redaktionellen Teil dieser<br />

Beilage zum 120-jährigen Bestehen<br />

der Zevener Zeitung – stimmen<br />

Themen und Termine für die<br />

einzelnen Ressorts ab, füttern die<br />

Homepage der Zevener Zeitung<br />

im Internet mit Lesestoff, recherchieren,<br />

kommentieren und<br />

schreiben Berichte, verfassen Reportagen,<br />

führen Interviews,<br />

schießen Fotos, lesen Korrektur.<br />

Sie füllen, aktualisieren und gestalten<br />

die ZZ-Lokalseiten von A<br />

bis Z, um sie bei Redaktionsschluss<br />

freizugeben und per<br />

Mausklick von Zeven aus direkt<br />

im Bremerhavener Druckzentrum<br />

Nordsee zu belichten – und damit<br />

für den Druck freizugeben.<br />

Eine unabdingbare Hilfe sind<br />

bei der Vielzahl zu erledigender<br />

Aufgaben die freien Mitarbeiter,<br />

mit denen das Redaktions-Team<br />

nahezu täglich in Kontakt steht,<br />

um Termine, Art und Umfang der<br />

geplanten Berichterstattung abzustimmen,Hintergrundinformationen<br />

auszutauschen.<br />

Die auf Honorarbasis wirkenden<br />

Reporter arbeiten der ZZ-Redaktion<br />

von zu Hause aus zu und<br />

leisten einen wertvollen Beitrag<br />

dafür, die Zevener Zeitung seit<br />

medien-service<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 15<br />

Mit Stift und Kamera im Einsatz<br />

Freie Mitarbeiter unterstützen das ZZ-Redaktions-Team mit Beiträgen aus den Dörfern und Städten des Landkreises<br />

ZEVEN. Die Zevener Zeitung ist vor<br />

120 Jahren zum ersten Mal erschienen.<br />

Legt man heutige Maßstäbe an,<br />

war ihr Umfang damals, im Jahre<br />

1889, überschaubar. Die Ansprüche<br />

stiegen, und damit das Angebot an<br />

lokaler Berichterstattung, die Kernkompetenz<br />

der Zevener Zeitung.<br />

Truck-Stop-Konzert<br />

in bester Erinnerung<br />

Freie Mitarbeiter im Porträt: Sabine Hennings<br />

NAME: Sabine (Lisa) Hennings<br />

ALTER: 48 Jahre<br />

WOHNORT: Bohnste<br />

KÜRZEL: he<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Kunst, Kinder, Pädagogik,<br />

Geschichte, Gesundheitsthemen,<br />

Literatur<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Man kommt ja als<br />

Vertreterin der lokalen Presse des<br />

öfteren mal zu Veranstaltungen,<br />

die einem bis dahin völlig Unbekanntes<br />

eröffnen. Besonders in<br />

Erinnerung geblieben ist mir ein<br />

Sonntags-Frühschoppen für<br />

Cowboy-Fans. Bei typisch norddeutschem<br />

Dauerregen fuhr ich<br />

also zu der Veranstaltung. Vor<br />

dem Festzelt war nicht viel los,<br />

was bei dem Wetter ja nicht weiter<br />

verwunderlich war, im Zelt<br />

dafür umso mehr: Eine Menschenwand<br />

mit Cowboyhüten auf<br />

den Köpfen und echte Saloon-Atmosphäre<br />

mit dicken, blauen<br />

Rauchschwaden umfing mich.<br />

Auf der Bühne leichtbekleidete<br />

Cowgirls und eine Bombenstimmung<br />

davor. Die steigerte sich<br />

dann noch, als<br />

der Hauptact<br />

Truck Stop die<br />

Bühne betrat.<br />

Hatte ich die<br />

Jungs noch aus meiner Jugend mit<br />

„Die Frau, die nichts anhat als<br />

‘nen Gurt“ in Erinnerung und<br />

dann nie wieder etwas von ihnen<br />

gehört, zeigte dieser Sonntagvormittag,<br />

dass es eine regelrechte<br />

Fangemeinde gibt, abseits von<br />

dem ewig gleichen Gedudel, das<br />

Tag für Tag aus dem Radio tönt.<br />

So waren die Besucher im Festzelt<br />

dann auch ziemlich textsicher<br />

und sangen sowohl die alten<br />

als auch die neuen Stücke lauthals<br />

mit, waren bestens über<br />

Konzerte und neue CDs informiert<br />

und machten den Auftritt<br />

von Truck Stop zu einem echten<br />

Cowboy-Event. Es gibt ihn also<br />

wirklich, den „Wilden Westen“<br />

im norddeutschen Flachland.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Da kann<br />

ich mich nicht genau festlegen,<br />

bevorzugt aber Jazz und Black<br />

Music<br />

STECKBRIEF<br />

SABINE HENNINGS<br />

Das Handwerkszeug eines Reporters: Kamera, Computer-Tastatur, Stift und Block. Foto: lh<br />

Sabine Hennings<br />

LIEBLINGSBUCH: „Das Geisterhaus“<br />

von Isabelle Allende<br />

LIEBLINGSFILM: „Matilda“ nach einem<br />

Buch von Roald Dahl. Herrlich<br />

schräge Komödie um die pfiffige<br />

Matilda, die es mit Ideenreichtum<br />

und ihren telekinetischen<br />

Fähigkeiten schafft, sich ihre<br />

lieblosen Eltern Harry und<br />

Zinnia Wurmwald vom Hals zu<br />

schaffen, die sa-<br />

distischeSchulrektorinFräuleinKnüppelkuh in die<br />

Flucht zu schlagen und ihrer Lehrerin<br />

Fräulein Honig zu ihrem<br />

Recht zu verhelfen.<br />

HOBBYS: Lesen, im Garten arbeiten,<br />

Fotografie, Kunst, Sport<br />

LIEBLINGSTIER: Wolf<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Lügen<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE<br />

SCHREIBEN: Über Menschen, die<br />

ungewöhnliche Hobbys haben.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ausschlafen<br />

bis 8 Uhr und den ersten Becher<br />

Kaffee beim Lesen im Bett trinken.<br />

Nach einem entspannten<br />

Frühstück einen langen Spaziergang<br />

mit meinem Mann machen.<br />

Am Nachmittag mit meiner Familie<br />

eine Ausstellung, einen bunten<br />

Markt oder ähnliches besuchen,<br />

wozu meine Kinder zurzeit leider<br />

gar keine Lust haben. Am Abend<br />

ein ausgiebiges gemeinsames Essen<br />

und anschließend bis zur<br />

Dunkelheit im Garten buddeln.<br />

nunmehr 120 Jahren als starkes<br />

lokales Medium zu präsentieren.<br />

Ohne Fotos und Berichte freier<br />

Mitarbeiter wäre die Lokalberichterstattung<br />

nicht in einem<br />

derart großen Umfang realisierbar<br />

– mit durchschnittlich 11 Lokalund<br />

Heimatsportseiten pro Ausgabe,<br />

die wir Tag für Tag produzieren.<br />

Darum möchte die ZZ-<br />

Redaktion diese allgegenwärtige<br />

Große Augenblicke<br />

für Ihre hochwertig veredelten Druckprodukte<br />

Wir gratulieren der Zevener Zeitung zum Jubiläum.<br />

Gemeinsam sind wir seit über 100 Jahren<br />

für unsere Kunden ein Ansprechpartner<br />

für Drucksachen aller Art.<br />

Wir freuen uns auf die weitere tolle Zusammenarbeit.<br />

Gartenstraße 4-6 •27404 Zeven<br />

Telefon 04281/945 -400 •Fax 04281/945 -415<br />

www.zelleer-druck.com<br />

Unterstützung gebührend würdigen<br />

und eben jene Reporter(innen)<br />

einmal ins Rampenlicht stellen,<br />

die mit der Redaktion für die<br />

Leserinnen und Leser im Einsatz<br />

sind.<br />

Dabei ging es uns darum, die<br />

Person hinter dem „Rasenden Reporter“<br />

vorzustellen – anhand eines<br />

„Steckbriefes“ – viel Spaß bei<br />

der Lektüre. (lh)


16 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

Achtzeiler für<br />

„Liebes Elfriedchen“<br />

EVEN. Zu einer Entlobung der<br />

besonderen Art kam es im Juli<br />

1950, als Elfriede ihr Liebes-Aus<br />

it den Worten „Die Verlobung<br />

it Hermann erkläre ich meinereits<br />

für aufgebhoben“ in der ZZ<br />

ekannt gab. Der Ex-Bräutigam<br />

rgriff daraufhin den Gänsekiel<br />

nd ließ folgenden Achtzeiler in<br />

er Zeitung vom Stapel:<br />

„Liebe Elfriede!<br />

Der Pakt mit dir in seiner Weie,<br />

er war mir eine Kuckucksreie.<br />

Man legt sein Wort in‘s falsche<br />

est und wartet ab, was wohl das<br />

est‘-<br />

Du bist mir nun zuvorgekomen<br />

und hast die Last mir abgeommen.<br />

Ich danke dir mit einem Liedhen,<br />

bleib‘ hübsch gesund, liebes<br />

lfriedchen!“<br />

Das ließ Elfriede nicht auf sich<br />

itzen und schrieb tags darauf:<br />

„Lieber Hermann!<br />

Lebhaft ist Dein Lied verhallt.<br />

ind vorbei auch die schönen<br />

nd die schlechten Zeiten.<br />

Vieles aber wird beim Alten<br />

leiben.<br />

Auch der Kuckuck wird weiterin<br />

versuchen, sein Ei zu legen in<br />

in falsches Nest, das steht fest.<br />

Ich wünsch‘ Dir nur auf deinen<br />

egen viel bess‘res Glück und<br />

egen.“<br />

Wie das Hin und Her ausging,<br />

st nicht bekannt. (lm)<br />

Diebe hungrig<br />

auf Würstchen<br />

ZEVEN. Am 24. Januar 1951 gegen<br />

.10 Uhr wurde bei dem Zevener<br />

chlachtermeister Walter Roose,<br />

ange Straße, die Schaufenstercheibe<br />

eingeschlagen. Der oder<br />

ie Täter, schrieb die ZZ, entwenete<br />

fünf Brühwürste. Drei Würse<br />

wurden später in der Nähe des<br />

atorts gefunden. (lm)<br />

Film-Team im<br />

Glinstedter Moor<br />

GLINSTEDT. Im November 1952<br />

lag das Glinstedter Moor wieder<br />

in seiner herbstlichen Einsamkeit.<br />

Die Fink-Film-Gesellschaft hatte<br />

ihre Zelte nunmehr abgebrochen.<br />

War das ein seltsamer Kontrast:<br />

Mitten in urwüchsiger Moorlandschaft<br />

eine Filmgesellschaft bei<br />

der Arbeit. So war es dann kein<br />

Wunder, dass Zuschauer, groß<br />

und klein, zu Fuß, per Rad und<br />

Auto aus weitem Umkreis in<br />

manchmal wahrhafter Völkerwanderung<br />

herbeiströmten, um<br />

sich das seltene Schauspiel nicht<br />

entgehen zu lassen, wie eine moderne<br />

Filmgesellschaft heute arbeitet<br />

– mit dabei: die Zevener<br />

Zeitung. (lm)<br />

Winkelhaken und Setzkästen – Relikte aus vergangener Bleisatzzeit. Fotos: mi<br />

In der Regel schaffte es ein geübter<br />

Setzer, zirka 1200 Buchstaben<br />

in sein Arbeitsgerät, dem Winkelhaken,<br />

in einer Stunde hinein zu<br />

„picken“. Wer noch mehr zuwege<br />

brachte, war ein so genannter<br />

Schnellhase. Um effektiv zu sein,<br />

war es unabdingbar, dass die richtigen<br />

Lettern auch in dem für sie<br />

bestimmten Fach lagen.<br />

Das war allerdings nicht immer<br />

so, wenn beim Ablegen – dem<br />

Einsortieren der Buchstaben<br />

nach dem Druck – geschlampt<br />

worden war. Dann folgte in aller<br />

Regel der herzhafte Fluch des<br />

Setzers „Verflixt, wer hat denn<br />

den Kasten so verfischt?“ Fische<br />

waren also, wenn beispielsweise<br />

ein A im M-Fach oder ein Komma<br />

sich dort befand, wo eigentlich<br />

das Ausrufezeichen hingehörte.<br />

Schlimmer noch war es, wenn<br />

in einem Kasten Lettern einer<br />

ganz anderen Schriftart abgelegt<br />

waren. Dann hatte man es mit<br />

„Zwiebelfischen“ zu tun, und der<br />

Kasten musste mühsam, „entfischt“,<br />

neu aufgesetzt, werden.<br />

Natürlich war es niemand gewesen,<br />

der die Kästen verfischt hatte.<br />

Allerdings konnte durch logisches<br />

Zusammensetzen der falschen<br />

Lettern manchmal der<br />

SAMTGEMEINDE TARMSTEDT<br />

120 Jahre Zevener Zeitung<br />

Wir gratulieren ganz herzlich<br />

und wünschen<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

Samtgemeinde Tarmstedt<br />

Der Samtgemeindebürgermeister<br />

Zwiebelfische und Bleiläuse<br />

Allerlei Amüsantes um Fachausdrücke aus der „Bleizeit“ in der Setzerei der Zevener Zeitung<br />

ZEVEN. Ein genormter Setzkasten<br />

hatte zu Zeiten des Bleisatzes genau<br />

125 Fächer, in denen Buchstaben<br />

und Blindmaterial penibel eingeordnet<br />

waren. Zu letzterem zählten die<br />

„Drittelgevierte“ und „Spatien“, die<br />

niedriger als die Lettern waren und<br />

zur Schaffung der Wortzwischenräume<br />

dienten. Jeder Buchstabe hatte<br />

sein bestimmtes Fach, das alle<br />

Schriftsetzer „im Schlaf“ kannten.<br />

Übeltäter erwischt werden, der<br />

dann zur Strafe eine Runde Bier<br />

schmeißen musste.<br />

Traditionell wurden jedem neuen<br />

Lehrling erst einmal „Bleiläuse“<br />

gezeigt. Dazu wurde das Setzschiff,<br />

eine metallene Unterlage<br />

mit umlaufendem Rand, mit Wasser<br />

gefüllt, und der Delinquent<br />

musste sich ganz dicht darüber<br />

beugen, um die winzigen Bleiläuse<br />

ja auch richtig sehen zu können.<br />

In dem Moment schlug der<br />

Altgeselle den Steg, ein metallenes<br />

Stück Blindmaterial, innen<br />

gegen den Rand des Setzschiffes<br />

und der Berufsnachwuchs war<br />

kräftig mit dem Wasser getauft, in<br />

dem er eigentlich Bleiläuse entdecken<br />

sollte.<br />

Ein beliebtes Spiel der Setzer<br />

war das „Quadräteln“. Dazu wur-<br />

Alle Signaturen zeigen nach oben:<br />

„Full House“ beim Quadräteln.<br />

den einige Gevierte, in der Oberfläche<br />

quadratisches Blindmaterial,<br />

wie Würfel geworfen. Gezählt<br />

wurden jene Gevierte, die mit der<br />

Signatur, eine Einkerbung, die jede<br />

Letter und auch die Gevierte<br />

besaßen, nach oben liegen blieben.<br />

Wer in drei Durchgängen die<br />

meisten Signaturen vorweisen<br />

konnte, der hatte gewonnen und<br />

konnte sich über ein Freibier von<br />

seinem „Mit-Quadräteler“ freuen.<br />

Alle diese Fachausdrücke, zu<br />

denen auch „Hurenkinder“ und<br />

„Schusterjungen“ zählten, sind<br />

mit dem Verschwinden der Bleilettern<br />

aus den Räumen der Zevener<br />

Zeitung Anfang der 80er Jahre<br />

verschwunden. Die Setzer trugen<br />

damals schweren Herzens in<br />

einer würdevollen Zeremonie eine<br />

Kiste mit Bleibuchstaben nach<br />

draußen und beerdigten damit die<br />

Gutenbergzeit unter dem Pflaster<br />

des Verlagshauses. (mi)<br />

Das Setzerteam 1994 erlebte zehn Jahre zuvor den bahnbrechenden Umbau der Setzerei vom Bleisatz zum Fotosatz:<br />

Elisabeth Ziehlke, Sandra Wagenlöhner, Marlies Wagenlöhner, Melanie Gerdts, Herbert Röhl, Guido Specht, Ulrich Wagenlöhner,<br />

Marianne Jorde, Hans Bäumle, Wolfgang Millert und Willi Feindt (von links).<br />

Hähne krähen um die Wette<br />

Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Erich Schröder<br />

NAME: Erich Schröder<br />

ALTER: 56 Jahre<br />

WOHNORT: Karlshöfen, glücklich<br />

verheiratet, 2 Kinder<br />

KÜRZEL: es<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Am liebsten schreibe ich<br />

über Menschen, zum Beispiel<br />

über einen Sportler, der seinen<br />

ersten Triathlon-/Marathon-Lauf<br />

absolviert hat, oder über ein „goldenes<br />

Hochzeitspaar“. Gerne<br />

schreibe ich auch über Vereine/<br />

Veranstaltungen, die nicht so oft<br />

in der Zeitung stehen. Die Verantwortlichen<br />

freuen sich, wenn<br />

auch über ihren Verein oder ihre<br />

Veranstaltung mal berichtet wird.<br />

Das zeichnet meiner Meinung<br />

nach auch eine Heimatzeitung<br />

aus.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER: Mein lustiges Erlebnis<br />

war eine Reportage über das<br />

Hähnewettkrähen des Geflügelzuchtvereins<br />

Gnarrenburg. Gibt<br />

es so etwas? Was erwartet mich<br />

dort? So meine ersten Gedanken.<br />

Neugierig und gespannt fährt<br />

man zum Termin. Da stehen die<br />

Käfige mit den Hähnen und davor<br />

sitzen Richter und machen<br />

Erich Schröder<br />

Striche, wie oft der jeweilige<br />

Hahn nun gekräht hat. Die Züchter<br />

schauen neugierig den Wertungsrichtern<br />

über die Schulter<br />

und am Ende<br />

gibt es Pokale<br />

für die Züchter,<br />

deren Hahn am fleißigsten gekräht<br />

hat. Alles ist möglich, mit<br />

diesen Gedanken habe ich den<br />

Heimweg angetreten.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Ein Lieb-<br />

STECKBRIEF<br />

ERICH SCHRÖDER<br />

„Reißer von Fintel“<br />

von Jäger erlegt<br />

HEESLINGEN. Der große Wolfsrüde,<br />

der in der Gegend von Fintel<br />

und Lauenbrück die Bevölkerung<br />

in Angst und Schrecken versetzte,<br />

und von dem die dortige Kreiszeitung<br />

fast täglich neue „Untaten“<br />

meldete, konnte im April 1953 in<br />

der Heeslinger Feldmark dank eines<br />

Zufalls erlegt werden, berichtete<br />

die Zevener Zeitung. Hernach<br />

wurde der Wolf im Hof der<br />

Molkerei Heeslingen zur Besichtigung<br />

ausgestellt. (lm)<br />

Sehnsucht nach<br />

einem Dackel<br />

SELSINGEN. Ein Selsinger Gastwirt<br />

und großer Tierfreund hatte<br />

einst einen Dackel. Das arme Tier<br />

wurde jedoch zum Schrecken des<br />

Selsingers überfahren. Einige Zeit<br />

später, im Jahre 1954 war es, da<br />

entdeckte der Trauernde in einer<br />

Berliner Fernsehsendung eine<br />

Künstlerin, die einen Dackel auf<br />

dem Arm hielt, der seinem verstorbenen<br />

Liebling wie aus dem<br />

Gesicht geschnitten war. Ohne zu<br />

überlegen und von einer plötzlichen<br />

Sehnsucht getrieben,<br />

schrieb der Wirt einen Brief an<br />

die junge Frau aus dem Fernsehen<br />

– mit der Bitte, ihm einen<br />

ähnlichen Dackel zu besorgen.<br />

Das Schreiben wurde beantwortet.<br />

Mehr noch. Zur großen Freude<br />

des Dackelliebhabers, setzte<br />

die Künstlerin ihren Dackel ins<br />

Flugzeug nach Hannover, damit<br />

der Gastwirt ihn schon bald als<br />

den Seinen in die Arme schließen<br />

konnte. So stand es in der ZZ. (lm)<br />

Öl-Bohrturm in<br />

Rhade errichtet<br />

RHADE. 44 Meter hoch ist der<br />

Bohrturm, den die Sucher nach<br />

dem flüssigen Gold Ostern 1955<br />

innerhalb der Gemeinde Rhade<br />

errichteten. Der Turm, so war in<br />

der Zevener Zeitung zu lesen,<br />

stand auf Tietjens Grundstück im<br />

Ortsteil Flötenkiel. Die Bevölkerung<br />

verfolgte die Entwicklung<br />

des Vorhabens mit großem Interesse,<br />

hieß es in dem Bericht. (lm)<br />

Krankenwagen<br />

mit Blaulicht<br />

ZEVEN. Die ZZ berichtete im September<br />

1956, dass alle Spezialkrankenwagen<br />

sowie die Feuerwehr-<br />

und die Polizeiautos mit einem<br />

Blaulicht und einem Signalton<br />

ausgerüstet wurden. Nach der<br />

Straßenverkehrsordnung waren<br />

alle Fahrzeuge verpflichtet, Platz<br />

zu machen, wenn das Signal der<br />

Feuerwehr, der Polizei oder des<br />

Krankenwagens ertönt. (lm)<br />

lingsbuch gibt es nicht. Wenn<br />

Zeit ist, dann wird eine Zeitschrift<br />

(Fokus, Stern) gelesen.<br />

MEINE HOBBYS: In meiner Freizeit<br />

gehe ich gerne Joggen. Außerdem<br />

ist der TSV Karlshöfen mein großes<br />

Hobby. Als Vorsitzender<br />

nimmt er viel Freizeit in Anspruch.<br />

Die Kinder in den Turnund<br />

Tanzgruppen sowie die „kleinen<br />

Fußballer“ entschädigen für<br />

die viele Zeit, die der „Job“ in Anspruch<br />

nimmt.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Unehrlichkeit<br />

mag ich überhaupt nicht.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Mein perfekter<br />

Tag würde mit einem ausgiebigen<br />

Frühstück vor unserem<br />

Gartenhaus und einem langen<br />

Gespräch mit meiner Frau beginnen.<br />

Dazu käme eine Runde Joggen<br />

und sich an den Schönheiten<br />

unserer Land-<br />

schaftenerfreuen. Ein Eis essen.<br />

Bei einem<br />

Glas Bier Gespräche<br />

mit Freunden führen<br />

oder mit ihnen feiern. Auf keinen<br />

Fall brauche ich Reisen um die<br />

Welt, denn unsere Gegend ist<br />

auch schön.


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Mit Bauarbeiten in<br />

Seedorf begonnen<br />

SEEDORF. Auf dem Gelände des<br />

künftigen Kasernements eines<br />

Panzergrenadier-Bataillons der<br />

Bundeswehr bei Seedorf begannen<br />

am 6. Dezember 1957 die Areiten.<br />

„In absehbarer Zeit weren<br />

auf dem Kasernengelände eta<br />

2000 Soldaten ihren Einzug<br />

eiern“, frohlockte die ZZ. (lm)<br />

Polizisten spüren<br />

Raser auf<br />

ZEVEN. Schlechte Zeiten brachen<br />

für die Autofahrer in Zeven im<br />

April 1958 an. Die Streifenkomandos<br />

der Polizei wurden, so<br />

erichtete die Zevener Zeitung,<br />

it neuen technischen Geräten<br />

usgerüstet, die eine einwandfreie<br />

berwachung der Fahrzeuggechwindigkeit<br />

garantierten. (lm)<br />

Wachtmeister<br />

widersteht<br />

RHADE. „Herr Wachtmeister, wollen<br />

Sie sich nicht 100 Mark verdienen?“<br />

Das fragte ein junger<br />

Arbeiter im Juli 1959, einen Polizisten<br />

in Rhade, als dieser am Ort<br />

rschien, um festzustellen, in welher<br />

Beziehung der stark betrunene<br />

Mann zu dem in der Nähe<br />

tehenden Krad stehe. Der Beame<br />

musste annehmen, dass der<br />

ann entweder mit dem Krad geahren<br />

war oder noch fahren<br />

ollte. Eine Klage wegen Bestehung<br />

folgte, schrieb die ZZ. (lm)<br />

Fotos schießen von<br />

Sportlern und Kanzlern<br />

Freie Mitarbeiter der ZZ im Porträt: Siegbert Demmer<br />

NAME: Siegbert Demmer<br />

LTER: 47 Jahre<br />

OHNORT: Selsingen<br />

ÜRZEL: sd<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM<br />

IEBSTEN: Sport und lokale<br />

hemen<br />

EIN KURIOSESTES ERLEB-<br />

IS ALS REPORTER: Das<br />

anzlerfoto. Als freier Mitrbeiter<br />

bekommt man biseilen<br />

die Gelegenheit,<br />

rominente abzulichten.<br />

or kurzem war es Verteiigungsminister<br />

Jung, den<br />

ch beim Empfang in Selingen<br />

auf Chip (die Zeit<br />

er Filme ist längst Verganenheit)<br />

bannte.<br />

elbst Kanzler Gerhard<br />

chröder gehörte schon zu<br />

en Promis, die ich fotograiert<br />

habe. Allerdings hatte<br />

ch beim Kanzlerfoto weit<br />

ehr als nur eine gehörige<br />

ortion Glück. Dass der<br />

anzler in Rotenburg eine<br />

ede halten sollte, stand<br />

est. Und für die Redaktion<br />

ar klar: Wir brauchen ein<br />

oto von Schröder.<br />

nglücklich war nur, dass<br />

ie ZZ damals keine Akreditierung<br />

für die Verantaltung<br />

beantragt hatte.<br />

Brauchen wir nicht. Du<br />

achst einfach das Foto,<br />

enn der Kanzler aus<br />

em Auto steigt“, sagte<br />

ein Redaktionsleiter.<br />

eider wusste niemand so<br />

ichtig, wann und wo sich<br />

ie besagte Tür der gepanerten<br />

Limousine öffnen<br />

ürde. Und offenbar hatte<br />

iemand daran gedacht,<br />

ass es beim Besuch des<br />

anzlers die ein oder andee<br />

Sicherheitsauflage geben<br />

önnte. All das erfuhr ich,<br />

ls ich in Rotenburg eintraf<br />

nd mich auf die Lauer lege.<br />

Als ich das Aufgebot an<br />

olizei und Sicherheitskräfen<br />

sah, ahnte ich nichts<br />

utes. Irgendwie glaubte<br />

ch nicht, dass die Welt<br />

usgerechnet auf mich geartet<br />

hatte, damit ich auf<br />

en Auslöser drücken<br />

önnte.<br />

och dann stand mir das<br />

lück Pate. Meine Kamera<br />

m Gepäck marschierte ich<br />

Siegbert Demmer<br />

einfach auf einen der Uniformierten<br />

zu und schilderte<br />

ihm mein Problem. Was<br />

folgte, war ein langer Vortrag<br />

über die Arbeitsweise<br />

der lokalen Presse. „Sie<br />

glauben doch nicht etwa,<br />

dass sie hier so hereinspazieren<br />

können, wenn der<br />

Kanzler hier ist. Haben Sie<br />

hier auf dem Land auch<br />

schon mal gehört, dass es<br />

so etwas wie Akkreditierungen<br />

gibt?“, waren noch<br />

die höflichsten Anmerkungen<br />

des Polizisten, der<br />

STECKBRIEF<br />

SIEGBERT DEMMER<br />

mich spöttisch musterte,<br />

dann aber doch ein Herz<br />

für den freien Mitarbeiter<br />

aus der Provinz hatte.<br />

Er ließ sich meinen Ausweis<br />

geben, machte eine Sicherheitsüberprüfung<br />

und<br />

kurze Zeit später stand ich<br />

im Foyer des Veranstaltungssaals;<br />

gerade noch<br />

rechtzeitig genug, um ein<br />

Foto vom Kanzler zu schießen.<br />

Gut gelaunt und um<br />

eine wichtige Erfahrung reicher,<br />

machte ich mich auf<br />

den Weg zur Redaktion<br />

und präsentierte meinem<br />

Redaktionsleiter das gewünschte<br />

Kanzlerfoto.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEB-<br />

LINGSGESCHICHTE: Eine<br />

echte Lieblingsgeschichte<br />

habe ich nicht. Mir gefallen<br />

die „Geschichten“ vom<br />

Sportplatz am besten. Richtig<br />

spannend finde ich es<br />

immer wieder, wenn Spiele<br />

am Abend stattfinden und<br />

die ZZ schon wenige Stunden<br />

später am nächsten<br />

Morgen darüber berichtet.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Bin<br />

eher der typische Radiofan,<br />

der sich von den Top 40 berieseln<br />

lässt. Ansonsten<br />

Musical-Liebhaber.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: „Der<br />

Herr der Ringe“ – Die<br />

Phantasie wird auf unglaubliche<br />

Weise angeregt.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Verschollen“<br />

mit Tom Hanks.<br />

Grandioser Film mit einem<br />

brillanten Schauspieler.<br />

Auch ohne große Stunts,<br />

Spezialeffekten und ein<br />

Großaufgebot an Schauspielern<br />

ist großes Kino<br />

möglich.<br />

MEINE HOBBYS: Meine Familie,<br />

Fotografieren,<br />

Schreiben, Laufen, Tennis,<br />

Badminton und, wenn es<br />

die Zeit erlaubt, lesen.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Meine<br />

mittlerweile verstorbene<br />

belgische Schäferhündin<br />

„Bonny“.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT:<br />

Menschen, die unzuverlässig<br />

sind.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GER-<br />

NE EINMAL SCHREIBEN:<br />

Über Menschen in ihren<br />

Berufen oder über Menschen<br />

mit außergewöhnlichen<br />

Hobbys.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Nach<br />

einem ausgiebigen Frühstück<br />

mit meiner Familie<br />

würde ich am liebsten mit<br />

meiner Frau eine ausgiebige<br />

Runde laufen. Am frühen<br />

Nachmittag würden wir<br />

uns die Kinder schnappen<br />

und zum Fußball fahren.<br />

Wenn ich die Wahl hätte,<br />

würde ich am liebsten<br />

Hamburg gegen Bremen sehen,<br />

denn dann käme ich<br />

als einziger Werder-Fan unter<br />

all den HSV-Anhängern<br />

auch auf meine Kosten.<br />

Nach einem guten Abendessen<br />

im „Blockhouse“<br />

würden wir den Abend bei<br />

einem Spieleabend ausklingen<br />

lassen.<br />

Ohne Umland …<br />

…geht es nicht<br />

Nutzen Sie die wirtschaftliche Stärke der<br />

Metropolregion Hamburg<br />

Zeitungsgruppe Nord –eine starke Anzeigenkombination<br />

Stormarner Tageblatt<br />

Elmshorner Nachrichten<br />

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Norddeutsche Rundschau<br />

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Buxtehuder Tageblatt<br />

Cuxhavener Nachrichten<br />

Niederelbe-Zeitung<br />

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und Nachrichten<br />

*IVW-geprüft<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 17<br />

So kommt die Zeitung zum Zusteller<br />

Mit dem Eilboten wird die druckfrische ZZ aus Bremerhaven auf die Dörfer verteilt – Logistikkette funktioniert zuverlässig<br />

ZEVEN/BREMERHAVEN. Die Rotation<br />

im neuen Druckzentrum Nordsee ist<br />

ein kompaktes Wunderwerk – aber<br />

eines kann sie nicht: Die frisch gedruckte<br />

Zeitung jedem Leser in den<br />

Briefkasten stecken. Das bleibt die<br />

Aufgabe von 120 Zeitungszustellern<br />

und einer ausgefeilten Logistik – jede<br />

Nacht aufs Neue.<br />

Meist ist es kurz vor 1 Uhr, wenn<br />

in der hell erleuchteten Rotation<br />

die Druckzylinder anlaufen. In<br />

rasender Geschwindigkeit pressen<br />

sie all das auf Zeitungspapier,<br />

was die Redakteure bis in die<br />

Abendstunden hinein in ihre PCs<br />

getippt haben.<br />

Wenige Minuten später laufen<br />

die ersten Exemplare der Zevener<br />

Zeitung vom Band – und setzen<br />

damit ein logistisches Räderwerk<br />

in Gang: Lieferwagen, Kurierfahrzeuge,<br />

Mofas, Mopeds, Fahrräder<br />

und Handkarren – alles, was rollt,<br />

wird genutzt, um über 9000 Zeitungen<br />

vom Druckzentrum bis in<br />

die Briefkästen der Abonnenten<br />

zu verteilen.<br />

Als erstes kommen die Fahrzeuge<br />

der Spedition Weser Eilboten<br />

zum Einsatz. Vollgepackt mit<br />

Zeitungsstapeln rollen die Lieferwagen<br />

vom Hof. Ihre Wege kennen<br />

die Fahrer im Schlaf: „Wir<br />

fahren jede Nacht genau festgelegte<br />

Routen ab“, rechnet Logistikchef<br />

Sascha Hoffmann vor.<br />

Entlang der Routen liegen 100<br />

Ablagestellen, an denen die Fahrer<br />

die in Plastikfolie eingeschweißten<br />

Zeitungsstapel ablegen.<br />

Die „Cortina 6/2“ ist das Herzstück der neuen Rotation in Bremerhaven.<br />

Auch für die Zusteller beginnt<br />

der Tag in aller Herrgottsfrühe.<br />

Gegen 3 Uhr morgens holen sie<br />

die Zeitungsstapel an den Ablagepunkten<br />

ab und wuchten sie auf<br />

ihre Fahrräder, Mopeds und<br />

Handkarren. „Wir haben unser<br />

Verbreitungsgebiet in 130 Bezirke<br />

aufgeteilt“, erklärt Hoffmann. Jeder<br />

Zusteller bedient einen Bezirk,<br />

mancher auch zwei. Pro Zusteller<br />

sind im Schnitt 70 Zeitungen<br />

auszutragen, die oft erst nach<br />

einer Stunde auf Briefkästen und<br />

Hausflure verteilt sind.<br />

Doch nicht nur wegen des gewichtigen<br />

Stapels ist die Arbeit<br />

der Zeitungsboten kein leichter<br />

Job: Unbeleuchtete Wege, namenlose<br />

Briefkästen und kläffende<br />

Hunde machen ihnen das Leben<br />

schwer.<br />

Jede Nacht muss das Räderwerk<br />

neu justiert werden: Abonnenten<br />

fahren in den Urlaub und<br />

wollen so lange keine Zeitung haben;<br />

neue Leser kommen dazu,<br />

andere bestellen ihr Abo ab. All<br />

diese Veränderungen bekommen<br />

die Zusteller tagesaktuell mitgeteilt.<br />

So wissen sie immer, wer in<br />

ihrem Bezirk eine Zeitung bekommt<br />

und wer nicht.<br />

Auch auf akute Fälle von Husten,<br />

Schnupfen, Heiserkeit müssen<br />

die ZZ-Logistiker schnell reagieren.<br />

Meldet sich ein Zusteller<br />

krank, wird ein Ersatzbote organisiert<br />

– manchmal mitten in der<br />

Nacht.<br />

Dennoch: Wo viele Räder ineinander<br />

greifen, da quietscht und<br />

knarrt es auch mal. Besonders gefürchtet<br />

sind Druckverspätungen.<br />

Dann können die Zeitungen in<br />

manch einer Nacht erst so spät in<br />

die Lieferwagen verladen werden,<br />

dass die Zusteller ihre Runde<br />

beim besten Willen nicht so früh<br />

wie sonst schafften. Doch das<br />

kommt seit Anlaufen der neuen<br />

Druckmaschine selten vor.<br />

Machtlos sind die Zusteller gegen<br />

das Wetter: Zwar sind weder<br />

Wind und Regen noch Eis und<br />

Schnee für sie Gründe, um den<br />

Dienst zu quittieren, aber die<br />

Zeitpläne können sie zuweilen<br />

schon über den Haufen werfen.<br />

Bei allen Unwägbarkeiten<br />

funktioniert die Logistikkette<br />

Nacht für Nacht zuverlässig: Im<br />

Schnitt gibt es am Tag danach nur<br />

vier Beschwerden – bei über 9000<br />

ausgetragenen Zeitungen eine<br />

verschwindend geringe „Schadensquote“.<br />

(nz/cb)<br />

Neues Druckzentrum<br />

26 Millionen Euro hat die Ditzen-<br />

Gruppe, zu der die Zevener Zeitung<br />

gehört, in den Neubau des Druckzentrums<br />

in Bremerhaven investiert,<br />

dessen Herzstück die „Cortina 6/2“<br />

des Würzburger Herstellers Koenig &<br />

Bauer ist. Die neue Rotation feierte<br />

vor einem Jahr Weltpremiere. Mit ihr<br />

ist es möglich, in einer Stunde bis zu<br />

80000 Zeitungen mit einem Umfang<br />

bis zu 48 Seiten zu drucken – durchgehend<br />

vierfarbig. Da das Druckverfahren<br />

ohne Wasser auskommt,<br />

kann auf umweltschädliche Chemie<br />

weitgehend verzichtet werden.<br />

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18 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

0 000 empfangen<br />

ie Olympioniken<br />

BREMERVÖRDE. Ein Empfang für<br />

den Bundespräsidenten hätte<br />

wohl begeisterter nicht sein können,<br />

als der, den die Bremervörder<br />

Bevölkerung und ein paar<br />

tausend Schützen, die von weit<br />

und breit angereist waren, im<br />

September 1960 den Schützenrüdern<br />

und Olympiateilnehmern<br />

eter Kohnke und Bernd Klinger<br />

bereiteten. Mehr als 10 000<br />

enschen, es mögen auch 12- bis<br />

4 000 gewesen sein, waren an<br />

em triumphalen Empfang in der<br />

stestadt beteiligt, berichtete die<br />

evener Zeitung ihrer Leserchaft.(lm)<br />

ugelblitz richtet<br />

erstörung an<br />

ARLSHÖFEN. Mit ungeheurem<br />

etöse, das selbst noch in Gnarenburg<br />

und Rhade vernehmbar<br />

ar, schlug ein Kugelblitz in der<br />

acht zum 25. März 1961, in den<br />

Verteilermast einer elektrischen<br />

Stromleitung in der Siedlung<br />

Stubbendorf in Karlshöfen ein.<br />

Der Blitz hatte die Gestalt einer<br />

Kugel und eine rosablaue Färbung,<br />

wie es ein Augenzeuge des<br />

nächtlichen Schauspiels beobachtete<br />

und der Zevener Zeitung zu<br />

berichten wusste.(lm)<br />

ollwütige<br />

üchse in Zeven<br />

EVEN. „Auf frei herumlaufende<br />

Hunde wird rücksichtslos geschossen.“<br />

Der Grund für diese<br />

heftige Aussage war die Sichtung<br />

tollwütiger Füchse mitten in Zeen.<br />

Revierförster Dahl wurde im<br />

eptember 1962 benachrichtigt,<br />

ein junger tollwütiger Fuchs spaziere<br />

den Klostergang entlang.<br />

Zwei weitere Tollwut-Meldungen<br />

folgten. Da mit weiteren kranken<br />

Tieren gerechnet wurde, rief die<br />

Zevener Zeitung zu Vorsicht auf.<br />

Hunde sollten nicht alleine rausgelassen<br />

werden, da auf sie geschossen<br />

werden könnte.(lm)<br />

aldbrand durch<br />

pielende Kinder<br />

URG-ELSDORF. Zu einem Schaenfeuer<br />

kam es im Mai 1963, auf<br />

einem Waldgrundstück unweit<br />

der Autobahn bei Burg-Elsdorf,<br />

wobei eine Fläche von circa zwei<br />

Morgen verbrannte. Das Feuer, so<br />

ermeldete die Zevener Zeitung,<br />

onnte durch die Anwohner geöscht<br />

werden. Es war entfacht<br />

orden, als Kinder mit Streichölzern<br />

spielten.(lm)<br />

Für Stadtmuffel!<br />

Breddorf –gemütliches Einfamilienhaus,<br />

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Rotenburg-<br />

Bremervörde<br />

Pachulken und der Druckfehlerteufel<br />

Wolfgang Millert erlebte als Setzereileiter „Sachen, die es eigentlich gar nicht gibt“ – Erinnerungen an alte Zeiten<br />

ZEVEN. Wenn die Schriftsetzer sich<br />

seit frühester Zeit des Buchdruckers<br />

als „Herren“ fühlten, weil sie im<br />

Mittelalter sogar Studenten- oder<br />

Gelehrtenmütze trugen, waren „die<br />

da unten“ immer nur die „Druckerknechte“.<br />

Das liegt darin begründet,<br />

dass die schweren Druckmaschinen<br />

naturgemäß bis heute im Untergeschoss<br />

der Verlagshäuser untergebracht<br />

sind.<br />

Die Setzerei mit weniger Eigengewicht<br />

residiert grundsätzlich im<br />

Obergeschoss. Als Antwort auf<br />

die Hochnäsigkeit der Setzer hatten<br />

die Drucker für sie den Ausdruck<br />

„dämlicher Pachulke“ parat.<br />

Das bedeutet soviel wie eingebildeter<br />

Fatzke oder dummerhaftiger<br />

Tölpel.<br />

Besonders wehrten sich die<br />

Drucker gegen die Unterstellung,<br />

für Druckfehler verantwortlich zu<br />

sein. Denn sie druckten ja nur<br />

das, was ihnen die Pachulken in<br />

die Bleikolumnen hineingesetzt<br />

hatten. Also handelt es sich in<br />

dem Fall glasklar um Setzfehler.<br />

Einige solche Missgeschicke aus<br />

dem Verlagshaus Zeller seien an<br />

dieser Stelle geeignet, das schadenfrohe<br />

Lachen der geneigten<br />

ZZ-Leser hervorzurufen.<br />

HEIZÖL FÜR ACHT PFENNIG<br />

Man denke an die Zeit zurück,<br />

als Benzin und Heizöl noch in<br />

D-Mark bezahlt wurden. Schön<br />

billig war's damals. Aber so billig<br />

auch wieder nicht, wie Helmut<br />

Scheuse in seinem Inserat lesen<br />

musste, dass der Liter Öl bei ihm<br />

NAME: Heidrun Meyer<br />

WOHNORT: Sittensen<br />

KÜRZEL: hm<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Porträts, Geschichten aus<br />

dem Leben, kommunalpolitische<br />

Berichterstattung. Grundsätzlich<br />

macht mir jedoch die gesamte lokaljournalistische<br />

Arbeit Spaß –<br />

bis auf wenige Ausnahmen...<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Wenn ich mich auf<br />

der Suche nach einem tollen Fotomotiv<br />

unter dem gefühlten Einsatz<br />

meines Lebens in Situationen<br />

begebe, die ich sonst kategorisch<br />

vermeiden würde. So geschehen<br />

2008 beim Treffen der<br />

„Oldtimer-Frünn Lütt Meckels“,<br />

wo ich mich trotz Höhenangst in<br />

die Gondel eines Autokrans gewagt<br />

habe, um in „schwindelerregender“<br />

Höhe zitternd ein Foto<br />

vom gesamten Veranstaltungsge-<br />

Meine kleine Farm!<br />

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Bernhard Kahrs luchste der ZZ<br />

neun Mark pro Kiste Apfelsinen ab.<br />

für acht Pfennig zu haben sei. Der<br />

„Druckfehlerteufel“ hatte zugeschlagen.<br />

Es hätte 38 Pfennig heißen<br />

müssen. Die Telefondrähte<br />

glühten wegen der vielen Bestellungen<br />

beim bedauernswerten<br />

Scheuse sofort heiß. Seine ernüchternde<br />

Erklärung „Fehler der<br />

ZZ“ wurde enttäuscht von den<br />

Kaufwilligen zur Kenntnis genommen.<br />

Es gab unter den Maschinensetzern<br />

einen Spaßvogel, der<br />

Wörter gerne verdrehte. So wurde<br />

Mit Kamera in schwindelerregender Höhe<br />

Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Heidrun Meyer aus Sittensen<br />

lände zu schießen. Der Vereinsvorsitzende,<br />

der mir sein Geleit<br />

angeboten hatte, ertrug während<br />

der ganzen Fahrt tapfer lächelnd<br />

den Schmerz meiner in seinem<br />

Arm festgekrallten Hand…<br />

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GESCHICHTE: Ein Bericht aus dem<br />

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Heidrun Meyer<br />

Die<br />

Reinhold Reyl nahm die „Wegwerfkampagne“<br />

mit Humor. Fotos: mi<br />

gerade noch entdeckt, dass er einer<br />

„Fressanzeige“ statt Brechbohnen<br />

„Kotzbohnen“ untergejubelt<br />

hatte.<br />

In einem anderen Fall ging die<br />

Sache jedoch schief: Als Reinhold<br />

Reyl noch seinen Feinkostmarkt<br />

in der Poststraße, heute EVB-Reisebüro,<br />

betrieb, musste er im<br />

Kopf seiner Anzeige „da heißt es<br />

wegwerfen!“ statt „da heißt es zugreifen!“<br />

lesen. Eine geharnischte<br />

Beschwerde beim Verleger Harald<br />

Zeller höchstselbst zog sofort<br />

ke, dessen Besuch mich nachhaltig<br />

beeindruckt hat und die entsprechenden<br />

Artikel über einen<br />

schwerkranken Sittenser Jungen,<br />

der dort auch gepflegt wurde...<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Unterschiedlich,<br />

aber vorwiegend Balladen<br />

und ruhige Stücke von Silbermond<br />

über Grönemeyer, Rosenstolz<br />

bis hin zu Nelly Furtado,<br />

Kelly Clarkson,<br />

Abba-Klassikern<br />

und Operettenmelodien.<br />

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Helmut Scheuse hätte „Weltmeister<br />

der Ölverkäufer“ werden können.<br />

dessen gewaltiges Donnerwetter<br />

in der Setzerei nach sich. Der gute<br />

Reyl schmunzelte jedoch bereits<br />

am Mittag über den Streich,<br />

weil er feststellen musste, dass<br />

fast jeder Kunde ihn auf die<br />

„Wegwerfaktion“ ansprach. Da<br />

wusste der gute Mann erst, wie<br />

aufmerksam seine Sonderangebote<br />

in der ZZ beachtet wurden.<br />

Als es noch den Supermarkt<br />

Viets in der Poststraße, heute<br />

„Haus des Handwerks“, gab, verkaufte<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

MEINE HOBBYS: Lesen, Walken,<br />

Schwimmen<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Überheblichkeit,<br />

Besserwisserei, Prahlerei<br />

und Menschen, die ohne<br />

Hintergrundwissen urteilen und<br />

verurteilen.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Viele Themen ergeben<br />

sich spontan. Und nach<br />

knapp 14-jähri-<br />

gerReportertätigkeit habe ich<br />

schon nahezu<br />

aus allen Bereichen<br />

berichtet, so dass ich konkret<br />

hier kein spezielles Thema<br />

benennen könnte.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: ...ist ein solcher<br />

Tag, an dem ich mich am<br />

Ende entspannt zurücklehnen<br />

kann und zufrieden bin mit mir<br />

und mit dem, was ich erlebt und<br />

geleistet habe.<br />

Bernhard Kahrs die Kiste Apfelsinen<br />

für „1 Mark“, weil in der Anzeige<br />

schlicht die Null für „10<br />

Mark“ fehlte. Die Differenz von<br />

neun Mark pro Kiste ersetzte die<br />

ZZ ausnahmsweise. Allerdings ist<br />

Höhe des Schadens für den Verlag<br />

niemals bekannt geworden.<br />

FAMILIENANZEIGEN<br />

Kann die verkehrte Schreibweise<br />

eines Namens oder eine falsche<br />

Anschrift in Familienanzeigen<br />

noch mit einer „Ersatzanzeige“<br />

ausgebügelt werden, ist es weniger<br />

tolerierbar, wenn es um „dicke<br />

Hunde“ in Todesanzeigen<br />

geht. So waren jene Großeltern<br />

nicht zu beruhigen, als aus ihrem<br />

verstorbenen Enkel gar ein<br />

„Ekel“ wurde. Ein anderes Mal<br />

ging ein treu sorgender Ehemann<br />

„plötzlich und erwartet“ von dieser<br />

Welt. Wenn bei einer angekündigten<br />

Eheschließung die<br />

Trauerfeier anschließend im Gasthaus<br />

stattfindet, ist das für das<br />

junge Paar ein Schock per Zeitungsannonce.<br />

Es gibt auch andere<br />

Fälle, bei denen der Kunde unbelehrbar<br />

auf seinen Text besteht.<br />

„Ich danke allen Nachbarn und<br />

der freiwilligen Feuerwehr, die<br />

mir beim Brand meines Hauses<br />

geholfen haben“, schrieb ein<br />

Handwerker aus der Samtgemeinde<br />

Zeven. Geht so nicht,<br />

entschieden die ZZ-Korrektoren<br />

und formulierten „ . . . die mir<br />

beim Löschen des Brandes geholfen<br />

haben“. Indes, der Mann bestand<br />

auf eine Ersatzanzeige in<br />

seiner Version.(mi)<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Tipps für Pakete<br />

nach „drüben“<br />

ZEVEN. Im Mai 1964 wurden die<br />

ZZ-Leser aufgefordert, Päckchen<br />

mit Butter, Milch- und Eipulver,<br />

Käse und Sämereien nach „drüben“<br />

zu schicken. Diese Produkte<br />

waren im Gegensatz zu Fleisch<br />

und Fisch sehr rar in der DDR.<br />

Eine Freude könne man der mitteldeutschen<br />

Bevölkerung mit Zitrusfrüchten<br />

machen, hieß es.(lm)<br />

Zwei Nationen<br />

in einer Schule<br />

ZEVEN. Mit einer Feierstunde vollzog<br />

sich im September 1965 in<br />

der „schönen und modernen<br />

Carl-Friedrich-Gauß-Schule“ ein<br />

Akt, der den europäischen Gedanken<br />

verwirklichte: der niederländische<br />

Schultrakt „Voortgezet<br />

Onderwijs“ wurde eröffnet. (lm)<br />

Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />

zum Jubiläum und wünschen<br />

für die Zukunft viel Erfolg<br />

und eine wachsende Leserschaft.<br />

Mit diesen Wünschen verbinden<br />

wir unseren Dank für die<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

CDU-Kreisverband<br />

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S4


20 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

leine<br />

erwechslung...<br />

ZEVEN. Zu einer Verwechslung<br />

kam es im Oktober 1966, als ein<br />

türkischer Gastarbeiter auf einem<br />

Parkplatz sein Auto mit einem<br />

daneben stehenden Pkw gleichen<br />

Typs und gleicher Farbe verwechselte.<br />

Während der Fahrt bemerkte<br />

er seinen Irrtum und steuerte<br />

das Fahrzeug zurück. Dort erlitt<br />

dessen Besitzerin zwischenzeitlich<br />

einen gehörigen Schreck. Sie<br />

meldete den „Diebstahl“ der Polizei,<br />

die sofort die Fahndung einleitete.<br />

Als die Pkw-Fahrerin mit<br />

einem Polizeibeamten den „Tatort“<br />

aufsuchte, rollte ihr Wagen<br />

soeben auf den Parkplatz, und<br />

die kleine Verwechslung fand einen<br />

guten Abschluss. (lm)<br />

Planschen bei 22°C<br />

Wassertemperatur<br />

ESEDORF. Das neue schmucke<br />

ad in Hesedorf war das erste im<br />

ezirk mit einer Heizungsanlage.<br />

ie technischen Einrichtungen<br />

urden 1967 vervollständigt. Es<br />

erfolgten die letzten Schaltungen,<br />

dann funktionierte die Sache: Hesedorfs<br />

Wasser hatte künftig – unabhängig<br />

von der Außentemperatur<br />

– ständig 22°C. (lm)<br />

Flucht aus dem<br />

Zuchthaus<br />

GLINSTEDT. Am 3. Oktober 1968<br />

entwich ein Strafgefangener aus<br />

dem Arbeitslager bei Glinstedt. Er<br />

täuschte Zahnschmerzen vor: Der<br />

26 Jahre alte Peter K. ließ sich in<br />

den Abendstunden zum Zahnarzt<br />

nach Gnarrenburg bringen. Diese<br />

Gelegenheit nutze er, um seinem<br />

Bewacher zu entweichen. In Pantoffeln<br />

und Anstaltskleidung<br />

suchte er das Weite. (lm)<br />

Campingplatz in<br />

Zeven eröffnet<br />

ZEVEN. „Die Bemühungen verschiedener<br />

Institutionen im<br />

Landkreis Bremervörde zur Förderung<br />

und Ausweitung des<br />

Fremdenverkehrs haben auch in<br />

Zeven ihren Niederschlag gefunden“,<br />

hieß es in der ZZ. In der<br />

Stadt wurde im Juli 1969 endlich<br />

der neue moderne Campingplatz<br />

am Freibad eröffnet. (lm)<br />

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30 Jahre erscheinen zwei Zeitungen<br />

Landesbote und Zevener Zeitung konkurrieren Anfang des 20. Jahrhunderts um die Leserschaft aus der Stadt am Walde<br />

ZEVEN. Die erste regelmäßig erscheinende<br />

Zeitung für Zeven kam aus<br />

Rotenburg, was mit der Zusammenlegung<br />

der Ämter Rotenburg und<br />

Zeven zusammenhing. Der „Rotenburger<br />

Anzeiger“, 1867 gegründet,<br />

wurde als Rotenburg-Zevener Kreisblatt<br />

sowie als Vereinsblatt der<br />

Landwirtschaftsvereine zu Rotenburg,<br />

Brokel und Zevener veröffentlicht.<br />

Eine kontinuierliche lokale, regionale,<br />

nationale und internationale<br />

Berichterstattung war im 19. Jahrhundert<br />

in der Region allerdings unbekannt.<br />

Wie viele Lokalblätter der damaligen<br />

Zeit war der „Rotenburger<br />

Anzeiger“ hauptsächlich ein Anzeigen-,<br />

Veröffentlichungs- und<br />

Verkündigungsblatt. Unter dem<br />

Stichwort „Generalanzeiger-Presse“<br />

waren derartige Periodika bekannt.<br />

Die Rotenburger bekamen<br />

ihre erste ernsthafte Konkurrenz<br />

1871 mit dem „Zevener Kreisblatt“.<br />

Das „Zevener Kreisblatt“, dessen<br />

verantwortlicher Redakteur<br />

Oskar Saffe in Zeven war, erschien<br />

mit dem Untertitel „Allgemeiner<br />

Anzeiger und Landwirtschaftliche<br />

Zeitung“.<br />

Sieben Jahre später, 1878,<br />

drängte das „Zevener Wochenblatt<br />

für das Amt Zeven und Umgebung“<br />

auf den Markt, das<br />

gleichzeitig das Organ des Landwirtschaftlichen<br />

Lokalvereins in<br />

Zeven war. Entsprechend dem Titel<br />

kam das „Zevener Kreisblatt“<br />

wöchentlich heraus. Redaktion,<br />

Druck und Verlag lagen bei<br />

Francke in Zeven.<br />

Ein weiteres Druckerzeugnis<br />

war „Der Landesbote“ (das frühere<br />

Zevener Wochenblatt). Gedruckt<br />

wurde bei Oskar Saffe,<br />

aber Redaktion und Verlag gehörten<br />

A. Hoffmann in Zeven.<br />

Die Zevener Zeitung erschien<br />

1889 im 1. Jahrgang als Kreisblatt<br />

für den Kreis Zeven mit Redaktion,<br />

Druck und Verlag bei Friedrich<br />

Wischhusen und wurde freitags<br />

durch die illustrierte Beilage<br />

eines Familienblattes mit dem Titel<br />

„All Deutschland“ verschönt.<br />

Schon im 3. Jahrgang gingen<br />

Verlag, Druck und Redaktion auf<br />

Jakob Friedrich Zeller in Zeven<br />

über. Wenig später firmierte die<br />

Zevener Zeitung mit dem Wappen<br />

des Kreises Zeven im Zeitungskopf.<br />

Im ersten Jahrzehnt des<br />

20. Jahrhunderts warb in Zeven<br />

... und wie<br />

sind Sie?<br />

Der Landesbote blieb standhaft welfentreu und wurde nach der Machtergreifung<br />

verboten.<br />

der „Nordhannoversche Landesbote“<br />

um die Gunst der Leser.<br />

Dreimal wöchentlich erschien die<br />

welfentreue Zeitung. Albert Runke<br />

war der erste Redakteur des<br />

„Nordhannoverschen Landesboten“,<br />

der dreimal in der Woche<br />

erschien.<br />

Der „Landesbote“, der auch<br />

während der Naziherrschaft hannovertreu<br />

blieb, fiel in den 30er<br />

Jahren der Hitler-Diktatur zum<br />

Opfer. Immerhin: Fast 30 Jahre<br />

lang konkurrierten die Zevener<br />

zwei Zeitungen um Leser und<br />

Abonnenten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

versuchte „Der Landesbote“ als<br />

„unabhängige Wochenschrift für<br />

Niedersachsen“ ein Comeback.<br />

Die Zeitungsanzeige<br />

ist Werbemittel Nr. 1<br />

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Landesweit hat es der in Zeven<br />

erscheinenden Wochenzeitung an<br />

Zuspruch nicht gefehlt. Unbeirrbar<br />

blieb Schriftleiter Ernst Bunkenburg<br />

aus Zeven auf Welfenkurs<br />

und zeitlebens ein erbitterter<br />

Gegner der Preußen. Bunkenburg,<br />

der maßgeblich am Erfolg<br />

des späteren niedersächsischen<br />

Ministerpräsidenten Hellwege beteiligt<br />

war, trennte sich im Zorn<br />

von Hellwege.<br />

„Der Landesbote“ mochte auf<br />

den Zug des Bund der Heimatvertriebenen<br />

und Entrechteten<br />

(BHE) nicht aufspringen und enthielt<br />

sich auch ausgeprägt rechtslastigen<br />

politischen Einstellungen.<br />

Bunkenburg ging es mit seinem<br />

„Landesboten“ ausschließ-<br />

lich um Hannover, um Heimatliebe,<br />

Königstreue und darum, das<br />

hannoversche Fürstenhaus politisch<br />

zu stärken. Die Welfen übten<br />

sich indes in politischer Zurückhaltung;<br />

dem „Landesboten“<br />

blieb der Zuspruch und die Unterstützung<br />

durch das Fürstenhaus<br />

versagt. Ernst August Bunkenburg<br />

starb Anfang 1962.<br />

Dessen Sohn Wilhelm übernahm<br />

Verlag und Druckerei. Er<br />

musste das Erscheinen des „Landesboten“<br />

auf vierteljährlich zurückfahren.<br />

Im Mai 1967 erschien<br />

die letzte Ausgabe. Bis 1978 kam<br />

der „Landesbote“ noch als Anzeigenblatt<br />

für die Region mit mehreren<br />

1000 Exemplaren auf den<br />

Markt. (ZZ/tk)<br />

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Glückwunsch<br />

Diesen „Geburtstag“ nehmen wir zum Anlass,<br />

uns für die professionelle, zielorientierte und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verlag<br />

J. F. Zeller GmbH & Co. zu bedanken.<br />

Wir wünschen der Zevener Zeitung<br />

weiterhin noch viele erfolgreiche<br />

Geschäftsjahre.<br />

Die Zevener Zeitung warb fast drei Jahrzehnte in Konkurrenz zum Landesboten<br />

um Leser.<br />

Seit dem Jahr der Kaiserkrönung<br />

Wilhelms I. erschien in Zeven das<br />

von W. Franke herausgegebene<br />

Wochenblatt.<br />

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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

58 Sirenen heulen<br />

emeinsam<br />

EVEN. Es war am 13. März im<br />

Jahre 1970, als die Zevener Zeiung<br />

auf den nächsten Probeberieb<br />

der im Landkreis Bremerörde<br />

bereits an das Warnnetz<br />

ngeschlossenen Luftschutzsireen<br />

hinwies. Es wurden jeweils<br />

it drei Minuten Pause die Signae<br />

„Entwarnung“, „Luftalarm“<br />

nd nochmals „Entwarnung“ auselöst,<br />

erfuhren die ZZ-Leser.<br />

on den im Landkreis installieren<br />

282 Luftschutzsirenen waren<br />

um diesem Zeitpunkt insgesamt<br />

58 Sirenen zum Probebetrieb beriebsbereit.<br />

(lm)<br />

5000 protestieren<br />

in Breddorf<br />

REDDORF. Etwa 5000 Menschen<br />

atten sich am Wochenende des<br />

7. Mai 1971 zur abschließenden<br />

rotestkundgebung auf dem<br />

chulplatz im bis dahin beschauichen<br />

Dörfchen Breddorf eingeunden.<br />

Es ging um den geplanten<br />

ombenabwurfplatz „Teufelsoor“<br />

und dem daraus resultieenden<br />

„Lärmterror“. Transparene<br />

und Plakate von Einwohnern<br />

reddorfs und der umliegenden<br />

rtschaften hatten nur eine Dikion:<br />

Der Teufel soll nicht los sein<br />

m Teufelsmoor – Auf das Bredorfer<br />

Moor sollen keine Bomben<br />

allen – Schlafen ohne Lärm. In<br />

iner von den Bürgern gemeinam<br />

verfassten Resolution kam<br />

usammengefasst zum Ausdruck,<br />

as die Redner auf dieser einrucksvollen<br />

Protestkundgebung<br />

argelegt hatten: Die Bevölkeung<br />

dieses Raumes verlange mit<br />

gutem Recht, dass die „Planung<br />

Breddorfer Moor“ aufgegeben<br />

wird. (lm)<br />

Decke in der<br />

Schule stürzt ein<br />

SITTENSEN. Zwar hätte es keine<br />

atastrophe, aber doch verletzte<br />

inder gegeben, wenn zur Pauenzeit<br />

am 17. Januar 1972 das<br />

assiert wäre, was in den Nachttunden<br />

zuvor geschehen war:<br />

ber der Treppe im Schulneubau<br />

m Sportplatz, die zu den oberen<br />

lassenräumen führte, stürzte die<br />

us Akustik- und Feuerschutzlatten<br />

bestehende Decke, insgeamt<br />

etwa 20 Quadratmeter, heunter.<br />

Peinliche und unerfreulihe<br />

Sache, dass das in einem<br />

chulneubau passieren musste,<br />

ieß es in der Zevener Zeitung.<br />

ür die Kinder jedenfalls hatte<br />

as Ganze auch etwas Gutes, da<br />

ür sie der Unterricht an diesem<br />

ag ausfiel. (lm)<br />

Klein Meckelsen<br />

jetzt beleuchtet<br />

KLEIN MECKELSEN. Straßenlaternen<br />

verzieren seit der Einweihung<br />

im Januar 1973 das Straßenild<br />

der Gemeinde Klein Meckelen.<br />

Bürgermeister Fahjen weihte<br />

8 Lampen auf einer zwei Kiloeter<br />

langen Strecke zum Kosenpunkt<br />

von 34 000 Mark ein.(lm)<br />

Um 2.30 Uhr liegt der frisch gedruckte<br />

Stapel aus Zeitungen bereits<br />

unter seinem Carport – hergebracht<br />

aus Bremerhaven, wo<br />

sie gedruckt wird. Und schon<br />

geht‘s mit Zeitungstasche, Stirnlampe<br />

und Mütze los: Ostetal, Johannesruh,<br />

Hamburger Straße,<br />

Bergstraße, Rosenweg, Gartenstraße,<br />

Auf dem Wümsch und die<br />

Straßen dazwischen – alles Bickers<br />

Gebiet. Er kennt seine Wege<br />

genau, einige Stolperfallen lauern<br />

im Dunkeln, aber sie können<br />

dem Zusteller nichts mehr anhaben,<br />

zu oft ist er an ihnen vorbeigeradelt.<br />

Aus Sittensens Straßenlaternen<br />

leuchtet noch kein Licht,<br />

zu früh ist es am Morgen. „Die<br />

gehen erst um 5.05 Uhr an“, weiß<br />

Bicker und verlässt sich auf seine<br />

Stirnlampe.<br />

Seine Tour kennt er aus dem<br />

Effeff, kein Suchen auf den<br />

Grundstücken, Bicker weiß, wo<br />

die Briefkästen sind. Zeitung<br />

trägt er bei jedem Wetter mit dem<br />

Rad aus – er fährt ein kleines,<br />

„damit komme ich überall hin“.<br />

In der Tat saust Klaus Bicker<br />

kreuz und quer durch die Straßen<br />

Alte Apotheke · Zeven · Lindenstr. 3 · Tel. 04281-984440<br />

Kloster Apotheke · Zeven · Auf dem Quabben 23 · Tel. 04281-984450<br />

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und Gärten, von einem Briefkasten<br />

zum nächsten. „Hier muss ich<br />

die Zeitung auf den Tisch auf die<br />

Terrasse legen“, erzählt der Rentner<br />

und verschwindet hinterm<br />

Gartentor. „Und hier kann ich eigentlich<br />

auch mit dem Rad direkt<br />

ranfahren, aber in letzter Zeit<br />

steht dort immer ein Motorroller.“<br />

Vor zwei Jahren kam der Rentner<br />

zum Job für Frühaufsteher. Er<br />

wurde krank und sein Arzt legte<br />

ihm das Zeitungaustragen nahe.<br />

Wir gratulieren zum Jubiläum!<br />

Ogutbürgerliche Küche<br />

OFamilien- und Vereinsfeste<br />

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Jetzt ist er an der frischen Luft<br />

und hat viel Bewegung – gut für<br />

die Gesundheit also. Mit dem Auto<br />

den Lesestoff verteilen, das<br />

kommt für den Sittenser überhaupt<br />

nicht infrage.<br />

„Bei schlechtem Wetter trage<br />

ich einfach eine Regenjacke.“<br />

Probleme mit Glatteis kennt der<br />

67-Jährige auch nicht, dann<br />

schiebt er seinen Drahtesel eben.<br />

„Und ich ziehe meine Winterstiefel<br />

an – mit Spikes drunter“,<br />

schmunzelt er und greift nach der<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 21<br />

Wenn andere schlafen, fährt er los...<br />

Klaus Bicker trägt in Sittensen die Zevener Zeitung aus – Jede Nacht mit dem Fahrrad gut gelaunt unterwegs<br />

VON KATHRIN HARDER-VON FINTEL<br />

SITTENSEN. 2.15 Uhr – der Wecker<br />

klingelt, Klaus Bicker muss raus aus<br />

dem Bett. Mitten in der Nacht steht<br />

der Sittenser auf, um Leser mit der<br />

Zevener Zeitung zu versorgen. Heute<br />

muss er die 55 Blätter einer Kollegin<br />

mitnehmen. „Sonst fahre ich etwas<br />

später los“, sagt der fröhliche Rentner<br />

und grinst, als er auf sein Fahrrad<br />

steigt. An die Uhrzeit muss man<br />

sich erstmal gewöhnen.<br />

Radelt mitten in der Nacht im Auftrag der Zevener Zeitung durch den Ort: Klaus Bicker. Er sorgt dafür, dass die<br />

ZZ stets pünktlich beim Leser im Briefkasten steckt. Foto: kvf<br />

nächsten ZZ. „Ja, ein paar haben<br />

wir noch“, kommentiert er und<br />

erzählt, dass manche Leser bereits<br />

um 5 Uhr „um die Ecke luschern“,<br />

um zu sehen, ob die Zevener<br />

Zeitung schon da ist. „Ach<br />

guck mal, da ist Joachim!“, freut<br />

er sich, als plötzlich ein Lieferwagen<br />

in der Dunkelheit auftaucht.<br />

Joachim? „Ja, der Abendblatt-<br />

Fahrer, wir sehen uns jeden Morgen.“<br />

Das frühe Aufstehen ist der<br />

Rentner aus seinem früheren Be-<br />

Bewegende Geschichte aus schwerer Zeit<br />

Freie Mitarbeiter im Porträt: Gerda Holsten aus Heeslingen<br />

NAME: Gerda Holsten<br />

WOHNORT: Heeslingen<br />

KÜRZEL: gh<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Geschichten über Menschen,<br />

die anders sind als andere.<br />

Und über alte Menschen, die viel<br />

zu erzählen haben.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

beim TuS<br />

Elsdorf gab es ein Straßen-Fußballturnier,<br />

an dem auch die ehemalige<br />

Fußball-Nationalspielerin<br />

Doris Fitschen teilnahm. Ich<br />

wollte ein Action-Foto von ihr<br />

einfangen, stand auf der Linie am<br />

Pfosten und be-<br />

kam von ihr einen<br />

scharf geschossenen<br />

Ball<br />

an den Kopf.<br />

Aus dem Foto wurde nichts mehr.<br />

Sport-Fotografie scheint nicht<br />

mein Ding zu sein.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Das ist die Geschichte<br />

über ein Ehepaar, das Diamantene<br />

Hochzeit feierte. Sie hatten eine<br />

Kriegstrauung und schon ein<br />

Kind miteinander (Zeit zum Heiraten<br />

war während der kurzen<br />

Heimaturlaube nicht). Sie wurden<br />

in der Heeslinger Kirche getraut<br />

und die Braut durfte keinen<br />

Schleier tragen, weil sie nach-<br />

STECKBRIEF<br />

GERDA HOLSTEN<br />

weislich keine Jungfrau mehr war.<br />

Sechs Kinder hatten sie dann insgesamt.<br />

Drei im Krieg und drei<br />

danach, was der alte Herr so umschrieb:<br />

„De eerste un de tweete<br />

Tuch.“ Beim Schreiben und darüber<br />

nachdenken, wie die beiden<br />

ihre sechs Kinder groß gekriegt<br />

haben, musste ich weinen. Sie leben<br />

beide nicht mehr und ich besuche<br />

hin und wieder ihr Grab.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Meine<br />

erste selbst gekaufte LP war „Wild<br />

Honey“ von den Beach Boys. Bei<br />

dem Stil bin ich hängen geblieben,<br />

melodischen Pop-Songs also. Von<br />

Queen, Bee Gees. Gern höre ich<br />

auch Udo Jür-<br />

gens, finde<br />

James Last und<br />

seinen Sound<br />

gut. Beim Holzschuhtanz<br />

aus „Zar und Zimmermann“<br />

oder dem Einmarsch der<br />

Gladiatoren aus „Aida“ kann ich<br />

am besten bügeln.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: „Die Säulen<br />

der Erde“ von Ken Follet. Ein<br />

prächtiges Geschichts-Epos aus<br />

dem Mittelalter. Ich bin sehr an<br />

sakralen Bauwerken interessiert,<br />

und in diesem fast 1000-Seiten-<br />

Werk geht es um den Bau einer<br />

Kathedrale in England. Mit allen<br />

dazu gehörigen Kriegen, den Rittern,<br />

die dem Königshaus ergeben<br />

Gerda Holsten<br />

waren oder nicht, unvorstellbar<br />

in der heutigen Zeit.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Dr. Schiwago“,<br />

da wird Geschichte, die<br />

sich in Russland zuträgt, aber zur<br />

Weltgeschichte wird, eindrucksvoll<br />

und auch für Laien nachvollziehbar<br />

gespielt. Die Hauptdarsteller<br />

Julie Christie und Omar<br />

Sharif sind eine Klasse für sich.<br />

MEINE HOBBYS: Blumen „buten<br />

un binnen“, diese fotografieren<br />

und daraus Grußkarten basteln,<br />

Enkelkindern die Welt erklären<br />

und sie natürlich auch ständig fotografieren.<br />

Und Fußball regional,<br />

überregional und global (Lieb-<br />

lingsspieler Horst Hrubesch, woran<br />

man erkennt, wie alt ich bin).<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Gibt es nicht,<br />

ich mag und respektiere alle Tiere<br />

(außer Zecken und Fliegen).<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Unhöflichkeit,<br />

Unfreundlichkeit, Zurechtweisungen,<br />

ohne dass derjenige<br />

es besser kann, und den<br />

Satz: „Ist mir egal.“<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Eine Geschichte<br />

über die Nachfahren von Auswanderern<br />

nach Amerika (habe<br />

selbst Vorfahren, die ausgewandert<br />

sind), dazu nicht auf eigene<br />

Kosten vier Wochen in die USA<br />

reisen und die Leute aufsuchen,<br />

die mit mir verwandt sind und alle<br />

im Staate Iowa leben.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Der würde<br />

in den Morgennachrichten und in<br />

der ZZ ohne einen einzigen Bericht<br />

über Mord und Totschlag beginnen,<br />

davor sollte es die halbe<br />

Nacht geregnet haben (damit ich<br />

nicht gießen muss), dann folgt<br />

freundliches Wetter bis abends um<br />

zehn. Zwischendurch habe ich<br />

mindestens zehn freundliche Leute<br />

getroffen, keinen Klatsch,<br />

Tratsch und Zank gehört, abends<br />

gut gegessen und getrunken, und<br />

ein Fußball-Club aus dem Norden<br />

sollte Bundesliga-Tabellenführer<br />

sein (HSV am liebsten).<br />

HERZLICHEN HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />

GLÜCKWUNSCH<br />

ZU ZU 120 120 J<strong>AHRE</strong>N J<strong>AHRE</strong>N Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong><br />

Z<strong>EITUNG</strong><br />

STROM,ERDGAS, WASSER,<br />

WÄRME, ALLES AUS EINER<br />

HAND.<br />

STADTWERKE ZEVEN GMBH, Vitus-Platz 1, 27404 Zeven<br />

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www.stadtwerke-zeven.de,info@stadtwerke-zeven.de<br />

rufsleben in Hamburg gewohnt.<br />

20 Jahre war er selbstständig und<br />

brachte nachts für Axel Springer<br />

die Zeitungen zu den Verkaufsstellen.<br />

2006 baute Klaus Bicker<br />

mit seiner Lebensgefährtin in Sittensen<br />

ein Haus, zuvor hatten sie<br />

in Neu Wulmstorf gelebt. Der Job<br />

als Zusteller macht dem rüstigen<br />

Rentner richtig Spaß. „Sonst würde<br />

ich das auch nicht machen“,<br />

erklärt er überzeugend.<br />

„Schade, dass wir heute keine<br />

Post dabei haben, dann wären<br />

wir länger unterwegs.“ Bicker<br />

trägt auch die Briefe der Zevener<br />

Citipost aus. „Manchmal steht<br />

kein Name an der Klingel oder<br />

am Briefkasten und dann kann<br />

ich die Post wieder mitnehmen.“<br />

Man fragt sich, wann der Mann<br />

eigentlich schläft? „Ja, vorher natürlich.“<br />

Ist er mit der Arbeit fertig,<br />

legt er sich gerne nochmal hin<br />

– aber meistens nur in der dunklen<br />

Jahreszeit. Menschen trifft er<br />

bei der Arbeit so gut wie nie. „Es<br />

ist ganz selten, dass ich mal Leute<br />

sehe, es sei denn, jemand kommt<br />

von einer Feier nach Hause.“ Gestürzt<br />

ist Bicker mitsamt dem Lesestoff<br />

noch nie, auch von Hunden<br />

ist der Zusteller bisher verschont<br />

worden.<br />

Wenn der Hobbygärtner keine<br />

ZZ austrägt, fährt er gerne mit<br />

dem Rad und geht täglich über eine<br />

Stunde spazieren. „Man muss<br />

sich ja immer fit halten“, grinst er,<br />

schwingt sich auf sein Rad und<br />

lenkt nach Hause. Es ist kurz vor<br />

halb sechs, alle Zeitungen sind<br />

verteilt – Klaus Bicker hat Feierabend.<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Kamel frühstückt<br />

im Vorgarten<br />

ZEVEN. Der morgendliche Blick<br />

aus dem Fenster bescherte einem<br />

Anwohner der Zevener Kanalstraße<br />

im Oktober 1974 verwirrende<br />

Eindrücke. Im Vorgarten<br />

stand ein ausgewachsenes Kamel,<br />

zermalmte genüsslich das zarte<br />

Ziergrün und schaute im übrigen<br />

genauso gelangweilt-arrogant in<br />

die Fenster wie der Bewohner<br />

überrascht und erschrocken hinaus.<br />

Den Nachbarn boten sich<br />

ähnliche Aussichten: hier waren<br />

es Lamas, Kleinpferde oder Schafe,<br />

die sich an den gepflegten Anpflanzungen<br />

gütlich taten. Sie waren<br />

dem Zirkus Casselli ausgebüxt.<br />

(lm)<br />

„Mutti Müller“<br />

brennt aus<br />

SEEDORF. Schwarz in schwarz sah<br />

es in der Gaststätte in Seedorf,<br />

die „Mutti Müller“ genannte wurde,<br />

aus. In verkohlten Fetzen<br />

hing die Tapete von den Wänden,<br />

zu Holzkohle geworden war das<br />

Mobiliar, selbst Flipper- und andere<br />

Automaten hatte es erwischt.<br />

Gründlich hatten die<br />

Flammen in der ständig gut besuchten<br />

Diskothek „aufgeräumt“,<br />

berichtete die ZZ im Juli 1975. (lm)


22 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

GRUSSWORTE AUS DER POLITIK<br />

Die Samtgemeinde Tarmstedt gratuliert<br />

Kein bisschen leise<br />

120 Jahre mit der richtigen Energie<br />

Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />

EWE KundenCenter Bremervörde<br />

Marktstraße 20<br />

27432Bremervörde<br />

Telefon 04781 877-0<br />

www.ewe.de<br />

VON FRANK<br />

HOLLE<br />

Im Namen von<br />

Rat und Verwaltung<br />

sowie der<br />

Bürgerinnen<br />

und Bürger der<br />

Samtgemeinde<br />

Tarmstedt gratuliere<br />

ich der Zevener Zeitung zu<br />

Ihrem 120. Geburtstag ganz<br />

herzlich.<br />

120 Jahre und kein bisschen<br />

leise, so ist sie, unsere ZZ. Und<br />

so wird sie hoffentlich bleiben<br />

und mit der Zeit gehen. Unsere<br />

Heimatzeitung begleitet das Geschehen<br />

am Ort und in seinem<br />

Umland – und nicht nur Kommunalpolitiker<br />

lesen ihr ange-<br />

VON STEFAN<br />

TIEMANN<br />

Die SamtgemeindeSittensen<br />

mit ihren<br />

neun Mitgliedsgemeindengratuliert<br />

der Zevener<br />

Zeitung<br />

zu ihrem 120. Geburtstag. Als<br />

werktäglicher Begleiter auch in<br />

der Börde Sittensen ist diese Tageszeitung<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

des täglichen Lebens<br />

unserer Einwohnerschaft geworden.<br />

Grundlage und Garant für eine<br />

erfolgreiche Arbeit sind engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Diesen gilt dementsprechend<br />

mein besonderer Glückwunsch.<br />

Eine sich insbesondere<br />

VON WERNER<br />

BORCHERS<br />

Vor 120 Jahren<br />

erschien die erste<br />

Zevener Zeitung.<br />

Viele Jahre<br />

war der Druck<br />

der Zeitung mit<br />

dem Namen der<br />

Familie Zeller verbunden. Im<br />

Jahre 1992 übernahm dann Herr<br />

Tom Ditzen-Blanke die Gechäftsführung.<br />

Die Zevener Zeitung ist für<br />

iele Menschen unseres Raumes<br />

in zuverlässiger Berichterstatter<br />

ber die internationalen, natioalen<br />

und lokalen Ereignisse.<br />

uch in Zeiten fast überquellener<br />

Informationsflut durch Inernet,<br />

E-Mail, Podcast, Twitter<br />

sw. hat sich die Zevener Zeiung<br />

ihren Stellenwert als Printedium<br />

erhalten. Sie gehört als<br />

eimatzeitung und Frühstücksektüre<br />

einfach zum täglichen<br />

eben unserer Einwohnerinnen<br />

nd Einwohner.<br />

Sie versorgt uns mit Nachrichten<br />

aus der weiten Welt, dem<br />

Landkreis und der Samtgemeinde<br />

und bietet im Anzeigenteil<br />

auch ein Forum für die Werbung<br />

der Wirtschaft. Selbstverständ-<br />

stammtes Blatt von hinten nach<br />

vorn. Die Redaktion erfüllt nicht<br />

nur die für sie selbstverständliche<br />

Chronistenpflicht, sie informiert<br />

nicht nur, sondern sie reflektiert,<br />

inspiriert, kommentiert<br />

und kritisiert auch. Faire Kritik<br />

und kritische Fairness prägten<br />

und prägen das wechselseitige<br />

Verhältnis. Kommunalpolitik<br />

ohne die entsprechende Vorund<br />

Nachberichterstattung in<br />

der ZZ kann ich mir nicht vorstellen.<br />

Bezüglich der Zukunftsfähigkeit<br />

des gedruckten Wortes bin<br />

ich optimistisch und wünsche<br />

den „Machern“ der Zevener Zeitung<br />

insoweit für die Zukunft alles<br />

Gute.<br />

Die Samtgemeinde Sittensen gratuliert<br />

Aktuelles aus dem Umfeld<br />

in den beiden letzten Jahrzehnten<br />

stark wandelnde Medienlandschaft<br />

fordert besonders von<br />

lokalen Tageszeitungen Änderungen<br />

in Struktur und Erscheinungsbild.<br />

Die Zevener Zeitung<br />

hat sich dieser Herausforderung<br />

gestellt.<br />

Mit einer engagierten Lokalredaktion<br />

und einer entsprechend<br />

aktuellen Berichterstattung<br />

aus dem direkten Umfeld<br />

der Leserinnen und Leser wird<br />

die Zevener Zeitung weiterhin<br />

die unverzichtbare Tageszeitung<br />

für die Samtgemeinde Sittensen<br />

sein.<br />

Für die Zukunft wünsche ich<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Zevener Zeitung<br />

sowie den Leserinnen und Lesern<br />

alles Gute.<br />

Die Samtgemeinde Selsingen gratuliert<br />

Enge Verbundenheit<br />

lich fehlen auch nicht die familiären<br />

Nachrichten.<br />

Die enge Verbundenheit zwischen<br />

der Zevener Zeitung und<br />

der Samtgemeinde wird dadurch<br />

deutlich, dass die Zeitung im<br />

Untertitel unter anderem als Tageszeitung<br />

für die Samtgemeinde<br />

Selsingen herausgegeben wird.<br />

Besonders wichtig ist die Zeitung<br />

als Mittler zwischen den<br />

politischen Gremien und der<br />

Bevölkerung, zumal der Berichterstatter<br />

der Zeitung oftmals einziger<br />

Zuhörer in den Sitzungen<br />

ist. Durch das kritische Beobachten<br />

und Kommentieren wird<br />

die kommunalpolitische Willensbildung<br />

intensiv und auch<br />

kritisch begleitet.<br />

Im Namen von Rat und Verwaltung<br />

der Samtgemeinde Selsingen<br />

danke ich den Verantwortlichen<br />

der Zevener Zeitung<br />

für die gute und faire Zusammenarbeit<br />

und eine gut recherchierte,<br />

sachliche und ausgewogene<br />

Berichterstattung. Ich gratuliere<br />

ganz herzlich zum 120jährigen<br />

Jubiläum und wünsche<br />

der Zeitung für die künftige Entwicklung<br />

alles Gute, eine stets<br />

hohe Auflage und viele zufriedene<br />

Leserinnen und Leser.<br />

„Messe“, Rechenscheibe, Schere und Klebstoff gehörten bis vor zehn Jahren noch zum täglichen Handwerkszeug aller ZZ-Redakteure für das<br />

Zeitungslayout. Foto: as<br />

„Bastelarbeit“ Zeitungmachen<br />

Technische Entwicklung hat Alltag der Redaktion in den vergangenen zehn Jahren rasant verändert<br />

ZEVEN. Besuchern sieht man eine gewisse<br />

Enttäuschung an, wenn sie<br />

erstmals die Redaktion der Zevener<br />

Zeitung betreten. Der Platz, an dem<br />

ein Redakteur einen großen Teil seiner<br />

Arbeitszeit verbringt, könnte<br />

auch einem Krankenkassensachbearbeiter<br />

oder einer Verwaltungsfachangestellten<br />

gehören. Schreibtisch<br />

samt Drehstuhl, Telefon, Computer,<br />

vielleicht ein paar Fotos der Familie<br />

– mehr ist da nicht.<br />

Wer nicht zu einem Termin oder<br />

zu Recherchezwecken unterwegs<br />

ist, sitzt vor dem Rechner und<br />

schreibt oder redigiert oder gestaltet<br />

Seiten. Schon die Physiognomie<br />

der meisten Kollegen verrät:<br />

Viel Bewegung bekommt der<br />

Redakteur so nicht.<br />

Früher war das anders, obwohl<br />

da auch nicht alle schlank waren.<br />

Jedes selbst geschossene Foto zog<br />

vor gar nicht all zu langer Zeit ein<br />

kleines Fitnessprogramm nach<br />

Lange Straße 12<br />

27404 Zeven<br />

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Kleider<br />

& Combis<br />

in Seide oder<br />

leichtem Strick<br />

Gr. 34 –46,<br />

z. B. Abbildung<br />

Kleid mit<br />

Stehkragen,<br />

Seide 119.-<br />

Mo. –Fr.: 9 bis 13 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 13 Uhr<br />

sich. Schließlich wurden die Filme<br />

im Keller entwickelt, wohin<br />

sie zunächst gebracht werden<br />

mussten und wohin man zurückkehren<br />

musste, um die Bilder<br />

auszusuchen. Wer derlei Rennerei<br />

nicht schon als Strafe empfand,<br />

dem wurde vom Film entwickelnden<br />

Fachpersonal der Tag versaut,<br />

weil dem die Qualität angefertigter<br />

Aufnahmen in aller Regel<br />

nicht genügte. Also gab‘s verbale<br />

Backpfeifen.<br />

Der PC, in den heute Speicherkarten<br />

aus Digitalkameras gesteckt<br />

werden, beschwert sich<br />

nie. Er sagt einem auch nicht,<br />

wann man die Arbeit einzustellen<br />

hat. Seine Vorgänger taten das<br />

noch. Die monströsen beigebraunen<br />

Kästen, die bis in die<br />

späten 1990er Jahre bei der Zevener<br />

Zeitung im Einsatz waren,<br />

machten sich täglich mit einer<br />

Aufforderung unbeliebt, die heute<br />

undenkbar ist. „FEIERABEND“<br />

Neue<br />

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120 Jahre<br />

Zevener Zeitung!<br />

oder „KOMMT ZUM ENDE“<br />

lauteten Ansagen, die oben rechts<br />

in grüner Schrift vor schwarzem<br />

Hintergrund hektisch auf dem<br />

Monitor blinkten.<br />

Sofort ergriff dann ein Panikgefühl<br />

Besitz von allen, die an einem<br />

Text saßen. Wer nicht zügig<br />

per kryptischer Tastenkombination<br />

speicherte, lief Gefahr, am<br />

nächsten Tag von vorn beginnen<br />

zu müssen. Wenn es darum ging,<br />

die tariflich festgelegte Arbeitszeit<br />

einzuhalten und zu diesem<br />

Zweck das gesamte Verlagssystem<br />

herunterzufahren, war die<br />

Mannschaft in der Setzerei konsequent.<br />

Eines Stücks harter Arbeit verlustig<br />

zu gehen, war gleichwohl<br />

auch auf anderem Weg möglich.<br />

Eine falsche Bewegung genügte<br />

häufig, um einen elektrostatischen<br />

Prozess zu initiieren. Fatale<br />

Folge: Ein leerer Bildschirm, wo<br />

eben noch das Ergebnis hunder-<br />

Mit nassen Socken ins Konzert<br />

Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Andreas Meier<br />

NAME: Andreas Meier<br />

ALTER: (seit gestern) 34 Jahre<br />

WOHNORT: (noch) Hannover<br />

KÜRZEL: am<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Hauptsächlich über Fußball<br />

und Faustball<br />

MEIN KURIOSES-<br />

TES ERLEBNIS<br />

ALS REPORTER:<br />

Auf dem Weg<br />

zu einem klassischen<br />

Konzert in Tarmstedt blieb<br />

zwischen Kirchtimke und Ostertimke<br />

mein Wagen stehen. Natürlich<br />

begann es in diesem Moment<br />

in Strömen zu regnen, ich hatte<br />

kein Handy dabei und kein Auto<br />

wollte mich mitnehmen. Also lief<br />

STECKBRIEF<br />

ANDREAS MEIER<br />

ich. An mir fuhren die Konzertbesucher<br />

vorbei und schauten mich<br />

mitleidig und belustigt an. Zwei<br />

Minuten vor Beginn kam ich<br />

durchnässt und verschwitzt in<br />

den Saal gehetzt. Ich versuchte,<br />

mich noch einigermaßen zurecht<br />

zu machen und<br />

wurde dabei etwasdespektierlich<br />

von meiner<br />

Sitznachbarin<br />

angestarrt. Die folgenden zwei<br />

Stunden saß ich nun still da. Die<br />

Socken sind nicht trocken geworden.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: „Ein Held<br />

unserer Zeit“, „Verlorene Illusionen“.<br />

Andreas Meier<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Über den Anglizismenmuffel<br />

im Sonntagsjournal.<br />

Dekorationsideen<br />

27419 SITTENSEN<br />

Stader Straße 8<br />

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ter oder tausender Tastenanschläge<br />

zu lesen war. Weil Murphys<br />

Gesetz auch damals schon galt,<br />

erwischte es eher lange als kurze<br />

Artikel. Manchmal, in ganz stillen<br />

Stunden, glaubt man noch die<br />

verzweifelten Schreie durchs Verlagssgebäude<br />

hallen zu hören, die<br />

betroffener Schreiberling dann<br />

ausstieß.<br />

Apropos Schreiberling: Mit Fotografieren<br />

und dem Verfassen<br />

und Bearbeiten von Texten war<br />

das Tätigkeitsspektrum in der Redaktion<br />

vor der Jahrtausendwende<br />

nicht erschöpft. Es wehte auch<br />

stets ein Hauch von Hobbythek<br />

durch die Räume. Die einzelnen<br />

Zeitungsseiten entstanden im so<br />

genannten Klebeumbruch. Mit<br />

Schere und Prittstift bastelten die<br />

Redakteure aus Ausdrucken ihrer<br />

Artikel die Zeitungsseiten in Rohform.<br />

Die Feinarbeit übernahm<br />

die Setzerei. Doch die gibt‘s heute<br />

gar nicht mehr. (bal)<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Glanzvolle<br />

„ta-töff“-Eröffnung<br />

BEVERN. Mit einem sensationellen<br />

Eröffnungsprogramm, das sich<br />

über drei Tage erstreckte, stellte<br />

sich der neue Tanzpalast „ta-töff“<br />

in Bevern, am 1., 2. und 3. Oktober<br />

1976 vor. Der circa 1200 Quadratmeter<br />

große Saal war seinerzeit<br />

so „ideenreich und originell<br />

gestaltet, die Bars so prächtig und<br />

harmonisch aufeinander abgestimmt,<br />

die gesamte Konzeption<br />

des Saales schaffte eine derart gemütliche<br />

Atmosphäre, dass man<br />

sicher sein kann, dass die Räumlichkeit<br />

auf allgemeine Begeisterung<br />

stoßen wird“, hieß es in der<br />

Zevener Zeitung. Sogar Peter<br />

Maffay wollte sich die Eröffnung<br />

nicht entgehen lassen. (lm)<br />

Inh. Holger Wohlberg


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

120 Jahre Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> –<br />

wir gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum!<br />

Jetzt auch<br />

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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 23<br />

ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />

orellenzucht<br />

n Elsdorf<br />

LSDORF. Am Vormittag des<br />

. September 1977 wurde in Anwesenheit<br />

des niedersächsischen<br />

Ministers für Landwirtschaft,<br />

Glup, die Forellen-Aufzuchtanlage<br />

der Molkerei Elsdorf ihrer Bestimmung<br />

übergeben. Diese Intensiv-Fischzucht-Anlage,<br />

die<br />

nach Entscheidung der Molkereiorgane<br />

das „zweite betriebswirtschaftliche<br />

Bein“ werden sollte,<br />

war ein Novum in der Bundesrepublik.<br />

(lm)<br />

„Schwarze Kunst“<br />

zu Grabe getragen<br />

EVEN. Ein bisschen Wehmut war<br />

bei allem Spaß dabei, als am 18.<br />

Dezember 1978 Betriebsangehörige<br />

des ZZ-Verlaghauses den Bleisatz<br />

zu Grabe trugen. Weitgehend<br />

unbemerkt von der Öffentlichkeit<br />

ollzog sich damit ein Wechsel,<br />

er so einschneidend kaum einen<br />

nderen Berufszweig bedrohte.<br />

it dem Bleisatz begruben „die<br />

Jünger Gutenbergs“ ihre<br />

„Schwarze Kunst“, ein Metier,<br />

das von alters her einen besonderen<br />

Ruf genoss. (lm)<br />

eue Postleitzahl<br />

ür die Stadt Zeven<br />

ZEVEN. Am 14. August 1979 berichtete<br />

die Zevener Zeitung von<br />

anstehenden Änderungen der<br />

Postleitzahl. So sollte Zeven anstelle<br />

der vierstelligen Zahl (2148)<br />

demnächst eine dreiziffrige Postleitzahl<br />

erhalten, wie sie Städte<br />

ergleichbarer Größe besaßen<br />

nd zwar die Zahlenfolge 273.<br />

amit wurde dem Wunsch der<br />

tadt Zeven nachgekommen. Das<br />

rsuchen wurde nicht zuletzt dait<br />

gegründet, dass sich mit einer<br />

ierziffrigen Nummer als kleine<br />

rtschaft eingestuft sah und nicht<br />

ntsprechend ihrer Größe als<br />

tadt mit Mittelpunktfunktion.(lm)<br />

37 Osterbriefe<br />

bstempeln<br />

STEREISTEDT. Der Ortsname Osereistedt<br />

bringt insbesondere zur<br />

sterzeit Verpflichtungen mit<br />

ich. Dies spürte im Jahr 1980<br />

ieder einmal Bürgermeister Dierich<br />

Dankers, der über 330 Briee<br />

stempelte und in alle Richtunen<br />

verschickte. Beinahe in jeem<br />

Jahr melden sich Interessenen<br />

und haben oft ausgefallene<br />

ünsche „auf Lager“. Im Jahr<br />

980 kam es freilich „ganz dicke“<br />

us Baden-Württemberg. Dort<br />

atte ein findiger Beamter wohl<br />

uf der Landkarte den Namen<br />

stereistedt ausfindig gemacht<br />

nd startete im Rahmen der baen-württembergischenKulturochen<br />

gleich eine Osterbriefakion.<br />

Und prompt kamen in Osteeistedt<br />

337 Briefe an, die alle abestempelt<br />

werden wollten. (lm)<br />

Viele gedachte Leserbriefe<br />

Dieter Pürschel liest seit über 60 Jahren die ZZ – Hobbychronist sammelt „Sittensen-Seiten“<br />

SITTENSEN. „Meine Frau sagt immer,<br />

ich lerne die Zeitung auswendig“,<br />

sagt Dieter Pürschel und lacht. Seit<br />

mehr als 40 Jahren hat der Sittenser<br />

bereits die Zevener Zeitung abonniert<br />

und bezeichnet sich selbst als<br />

„treuen Leser“.<br />

„Ich bin mit der Zeitung groß geworden,<br />

denn sie wurde auch<br />

schon in meinem Elternhaus gelesen.<br />

Demnach bin ich seit über<br />

60 Jahren bereits ZZ-Leser“, konstatiert<br />

der knapp 72-Jährige<br />

stolz. Für ihn ist es selbstverständlich,<br />

eine Tageszeitung im<br />

Haus zu haben. Mehr noch: Der<br />

Hobbychronist sammelt seit über<br />

elf Jahren die „Sittensen-Seiten“<br />

und archiviert sie fein säuberlich.<br />

Denn: Seit Eintritt in das Rentnerdasein<br />

wirkt Pürschel aktiv in<br />

der Sparte Chronik und Schrifttum<br />

des Heimatvereins der Börde<br />

Sittensen mit. Auch die Gründung<br />

des vorherigen Verkehrsund<br />

Heimatvereins wurde von<br />

ihm mit auf den Weg gebracht.<br />

Der frühere Sparkassenkaufmann<br />

hat nach seiner Tätigkeit in<br />

Sittensen 27 Jahre in Zeven gearbeitet.<br />

Auch dort war die ZZ immer<br />

präsent. Beginnend mit dem<br />

politischen Teil arbeitet sich der<br />

Sittenser zu den lokalen Seiten<br />

bis hin zum Sportteil vor. Sehr<br />

angetan ist er von der Porträtserie<br />

über Menschen, „die still im Hintergrund<br />

wirken“.<br />

Früher hat Dieter Pürschel aktiv<br />

Sport getrieben – beim VfL in<br />

den Sparten Turnen und Tischtennis.<br />

Auch dem Spielmannszug<br />

gehört er schon seit Jahrzehnten<br />

an. 35 Jahre übte er im Verein das<br />

Amt des Schriftwartes aus und<br />

hat in dieser Zeit auch zahlreiche<br />

Presseartikel verfasst. „Mit der<br />

ZZ habe ich immer gut und viel<br />

NAME: Renate Schwanebeck<br />

ALTER: jung genug und alt genug<br />

WOHNORT: Ostereistedt<br />

KÜRZEL: rsk<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Politik, Menschen, Feuerwehr,<br />

eigene Themen<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Da kommen einige<br />

Geschichten zusammen. Hier eine,<br />

über die wir inzwischen lachen<br />

können: An einem Wochenende<br />

wollte das Urla-Zentrum in<br />

Ohrel einen Indianer-Workshop<br />

veranstalten. Man wollte in einem<br />

Waldstück im Moor die Zelte<br />

aufschlagen. Die Wegbeschreibung<br />

war kompliziert. Ich machte<br />

mich wie verabredet am Sonnabend<br />

auf den Weg ins Moor und<br />

gelangte immer tiefer in die Wildnis.<br />

Die Gräben wurden tiefer, die<br />

Umkehrgelegenheiten seltener.<br />

Keine Urla-Indianer zu sehen<br />

oder zu hören. Am Ende des Weges<br />

standen mir unvermittelt zwei<br />

Dieter Pürschels Hobby ist das Lesen, das Studium der Zevener Zeitung gehört täglich dazu. Der Sittenser ist<br />

seit über 40 Jahren Abonnent und bezeichnet sich als „treuen Leser“. Foto: hm<br />

zusammengearbeitet“, erinnert<br />

sich der Ruheständler.<br />

Gern denkt er an diese aktiven<br />

Zeiten zurück, genießt inzwischen<br />

aber auch die ruhigen Phasen<br />

des Lebens. „Jetzt kann ich es<br />

mir erlauben, ausgiebig zu lesen,<br />

was ein großes Hobby von mir<br />

ist. Ein Leben ohne Bücher kann<br />

ich mir gar nicht vorstellen“, bekennt<br />

Pürschel.<br />

Derzeit widmet er sich mehr<br />

der geisteswissenschaftlichen Literatur.<br />

„Das Buch „Gedanken“<br />

von Blaise Pascal gibt eindrückliche<br />

Zeugnisse eines tief im Glau-<br />

Jäger gegenüber. „Indianer?<br />

Hier? Nee, mein Deern, hier gibt<br />

es keine Indianer…“ Ich trat die<br />

Rückfahrt an und kam schließlich<br />

am Urla-Zentrum vorbei – und<br />

sah hinter dem Haus Rauch aufsteigen.<br />

Ich hielt an. Dort saßen<br />

„meine“ Indianer fröhlich beisammen<br />

und rösteten Bananen<br />

und Äpfel auf dem Feuer. Ich war<br />

sprachlos. „Wir<br />

haben uns entschlossen,<br />

erst<br />

morgen ins<br />

Moor zu gehen“,<br />

erfuhr ich. Keiner hatte daran<br />

gedacht, „die Zeitung“ zu informieren.<br />

Inzwischen haben die<br />

Urla-Leute meine Handy-Nummer<br />

für alle Fälle und wir lachen<br />

gemeinsam über die Geschichte…<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Ich habe drei. Erstens<br />

meine Reportage über einen Tag<br />

mit Minister Heiner Ehlen: Wir<br />

waren beide neu im Job und ha-<br />

ben wurzelnden Geistes wider,<br />

Fragen, mit denen ich mich auch<br />

beschäftige“, erklärt er und gibt<br />

zu, „ein sehr kritischer Mensch“<br />

zu sein, „der immer alles hinterfragen<br />

möchte. Das kann schon<br />

mal unbequem sein“, sagt Pürschel<br />

und schmunzelt.<br />

Deswegen habe er auch schon<br />

viele Leserbriefe geschrieben.<br />

„Aber nur in Gedanken. Wenn<br />

man erst einmal einen Tag darüber<br />

geschlafen hat, relativiert sich<br />

vieles“, gibt er zu bedenken. Täglich<br />

sitzt der 71-Jährige am Computer,<br />

schreibt, recherchiert und<br />

ben sicher viel dabei gelernt.<br />

Zweitens die Weihnachtsmärchen<br />

„Im Himmel über Zeven“, die ich<br />

mit Jan Neeteson zusammen geschrieben<br />

habe – sie sind heiter<br />

und positiv und nehmen die kleine<br />

wie die große Politik ins Visier.<br />

Und die Liebe sowieso. Und<br />

drittens die nicht ganz ernst gemeinten<br />

Jahresrück- und ausblicke<br />

wie „Wir<br />

machen keine<br />

Dreckfuhler“<br />

oder das rauchende<br />

Glücks-<br />

Schwein, das mir letztes Jahr zugelaufen<br />

ist. Geschichten, die unser<br />

aller Wünsche und Pleiten,<br />

Pech und Pannen beleuchten.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich<br />

schreibe gerne über Musik. Was<br />

ich selbst liebe, bleibt mein Geheimnis.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Schreibe<br />

ich gerade selbst.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Leoparden<br />

GRABMAL<br />

GRABMALGESTALTUNG<br />

ZEVEN · BAHNHOFSTRASSE 18<br />

2 04281/ 950 250<br />

liest viel online – „in allen großen<br />

Zeitungen“, erzählt er. „Auf dieses<br />

Medium möchte ich nicht<br />

mehr verzichten, gerade im Hinblick<br />

auf meine Arbeit als Chronist,<br />

das ist eine große Hilfe“.<br />

Seine Fertigkeiten am PC hat<br />

er sich selbst beigebracht und ist<br />

inzwischen richtig versiert im<br />

Umgang mit dem Gerät. „Auf das<br />

gedruckte Medium möchte ich<br />

aber dennoch nicht verzichten,<br />

wie auch auf die lokale Tageszeitung<br />

nicht“, betont der Sittenser<br />

und ist sogleich wieder vertieft in<br />

eben diese Lektüre. (hm)<br />

Vergebliche Suche nach den Urla-Indianern<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Renate Schwanebeck aus Ostereistedt<br />

STECKBRIEF<br />

RENATE SCHWANEBECK<br />

Renate Schwanebeck<br />

küsst man nicht“, „Der große<br />

Diktator“, „Kleine Fluchten“,<br />

„Der Himmel über Berlin“, „Brot<br />

und Tulpen“, „Wolke Neun“ –<br />

Tränen gelacht und geweint.<br />

MEINE HOBBYS: Schreiben, Reisen,<br />

Kochen, alte und englische<br />

27419 Sittensen<br />

August-Otto-Str. 1<br />

Tel. 04282/37 47<br />

Fax 04282/59 25 73<br />

Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH<br />

Karosserie<br />

Fachbetrieb<br />

100 Jahre<br />

Meyers Mühle<br />

OSTEREISTEDT. Anlässlich des<br />

100-jährigen Firmenjubiläums,<br />

das im Oktober 1981 stattfand,<br />

nahmen Johann Meyer und Frau<br />

Loni Meyer herzliche Glückwünsche<br />

von Hunderten entgegen:<br />

Der weite Kundenkreis war ebenso<br />

vertreten, wie die Mitarbeiter<br />

und die „Ehemaligen“, die Repräsentanten<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

ebenso wie die Berufskollegen.<br />

Das war keine Repräsentationsfete,<br />

sondern eine echte, fast<br />

familiäre „Geburtstagsfeier“. (lm)<br />

Zeven kurzzeitig<br />

ohne Strom<br />

ZEVEN. In manch einem Zimmer<br />

blieb am 19. Januar 1982 die Küche<br />

kalt. Weil um die Mittagsstunde<br />

ein Verteilerschrank an<br />

der Ecke der Zevener Straßenzüge<br />

Hohe Luft/Pappelallee in<br />

Flammen stand, blieb der Strom<br />

in Teilbereichen weg. (lm)<br />

Rhader besuchen<br />

Baron von Rahden<br />

RHADE. Im Sitzungszimmer in der<br />

alten Schule hatten sich im Oktober<br />

1983 die Mitglieder des Gemeinderates<br />

mit ihren Ehefrauen<br />

getroffen, um eine kürzlich<br />

durchgeführte Fahrt nach Südschweden<br />

mittels Lichtbildern<br />

von Hans Cordes und Horst<br />

Schäfer noch einmal Revue passieren<br />

zu lassen. Ziel in Schweden<br />

war Bastad, Wohnsitz des<br />

Barons von Rahden, seit der<br />

800-Jahr-Feier Ehrenbürger von<br />

Rhade. Baron von Rahden hatte<br />

seine „Untertanen“ zu einem Gegenbesuch<br />

eingeladen. (lm)<br />

Rosen, Bridge<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Kuh und<br />

Katze<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Arroganz<br />

und Unaufrichtigkeit, besonders,<br />

wenn sie zusammen auftreten<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Über Gott und<br />

die Welt, das Wetter, die Mühen<br />

und Plagen im Alltag, all die Fehler<br />

der anderen…, und das am<br />

liebsten in einer regelmäßigen<br />

Kolumne.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Das ist für<br />

mich jeder Tag, an dem ich die<br />

kleinen Wunder und die Geschichten<br />

der Welt entdecke, wie<br />

etwa die mit dem Amselkind, das<br />

zur Hintertür hereinspaziert<br />

kommt und mich bettelnd anfiepst,<br />

bis die Eltern nachkommen<br />

und es hinauslotsen; oder<br />

das interessante Gespräch mit<br />

den vielen Menschen, die mir bei<br />

ZZ-Terminen begegnen.<br />

Wir führen aus:<br />

{ Unfallschaden-Reparatur<br />

Lkw · Busse · Pkw<br />

{ Herstellung von<br />

Nutzfahrzeugaufbauten<br />

{ Fahrerhaus-Instandsetzung<br />

und -Tausch<br />

{ Sonderanfertigungen<br />

nach Kundenwunsch<br />

{ Verglasungen aller Art<br />

{ An- und Verkauf<br />

unfallbeschädigter<br />

Fahrzeuge aller Art<br />

{ Spezielle Schweißtechniken<br />

(Alu und VA)<br />

{ TÜV-Beanstandungen<br />

{ Bremsenprüfstand<br />

für Pkw + Lkw<br />

{ Hydraulik/Pneumatik


24 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Zevener gründen<br />

einen Ski-Club<br />

ZEVEN. Die Vereins- und Clubvielalt<br />

Zevens ist am Donnerstag,<br />

5. September 1984, um einen<br />

euen Zusammenschluss bereihert<br />

worden: Die Stadt am Wale<br />

konnte zwar keine Hänge,<br />

ber nunmehr ihren eigenen Skilub<br />

vorweisen. Vorerst acht Mitlieder,<br />

sowohl alte Ski-Hasen als<br />

uch Anfänger, wollten mit Vollampf<br />

den Wintersport auch in<br />

nseren nördlichen Breiten forieren<br />

– wohl eher den Lang- als<br />

en Abfahrtslauf. Mitinitiator<br />

anfred Kohl: „Ob Kinder, Famiien,<br />

Erwachsene..., wir sind für<br />

jedermann offen“, zitierte ihn die<br />

Zevener Zeitung.(lm)<br />

Jäger gerät<br />

in die Kritik<br />

ZEVEN. Im September 1985, führte<br />

in „Lebensgefahr“-Schild zu<br />

erunsicherungen in der Bevölerung.<br />

Jagdpächter Heinz von<br />

argen hatte in der Feldmark, die<br />

ich an den Zevener Aueweg anchließt,<br />

ein Schild aufgestellt,<br />

as zu Verunsicherungen und<br />

ngsten bei den Anliegern von<br />

ue- und Lerchenweg führte.<br />

Aus Angst“ mochten die Anlieer<br />

sich nicht direkt mit Heinz<br />

von Bargen auseinandersetzen<br />

und wählten den Umweg über die<br />

Zeitung, „weil Jäger ja unberechenbar<br />

sind und wir uns um unsere<br />

Kinder und Hunde fürchten“,<br />

bekannten Anwohner gegenüber<br />

der Zevener Zeitung.<br />

Heinz von Bargen verstand das<br />

alles nicht und versicherte: „Ich<br />

habe mich in jeden Fall weidmännisch<br />

verhalten.“ Außerdem habe<br />

er mit dem Schild nur einen Jagdkollegen<br />

einschüchtern wollen,<br />

aber keineswegs die Bevölkerung.(lm)<br />

Taten gegen<br />

„dumme Sprüche“<br />

ZEVEN. Reifen wechseln, Luftdruck<br />

prüfen oder defekte Sicherungen<br />

austauschen – belächelnde<br />

Kommentare zum Thema<br />

Frauen und Auto-Technik brauchen<br />

sich die jungen Frauen der<br />

Zevener Frauengruppe in Zukunft<br />

nicht mehr anzuhören.<br />

„Nach dem Motto ‚Hilfe zur<br />

Selbsthilfe‘ lernten sie im Mai<br />

1986 am eigenen Auto und unter<br />

achkundiger Anleitung von Frau<br />

ietjen die technischen Grundberiffe.<br />

‚Schwierig ist es nicht,<br />

enn man (frau) es einmal geseen<br />

hat und selber probieren<br />

arf, dann weiß man (frau)<br />

chließlich, wie es geht‘, komentierte<br />

eine Vertreterin. ‚Sicher<br />

ind wir anschließend keine perekten<br />

Mechanikerinnen, aber<br />

ummen Sprüchen können wir<br />

jetzt immerhin Taten entgegensetzen‘“,<br />

stand in Zevener Zeitung<br />

zu lesen.(lm)<br />

Sahara-Staub<br />

auf den Autos<br />

GYHUM. Große Augen machten<br />

utobesitzer und Eigentümer von<br />

intergärten, als Ende Septemer<br />

1987 Autos und Fenster nach<br />

en Regenfällen ungewöhnlich<br />

tark beschmutzt waren. Des Rätels<br />

Lösung verriet die Zevener<br />

eitung tags darauf: Es handelte<br />

ich um feinen Staub aus der<br />

ordafrikanischen Wüste Sahara,<br />

twa 3000 Kilometer entfernt.(lm)<br />

Landfrauen feiern ihr<br />

40-jähriges Bestehen<br />

ZEVEN. Der Landfrauenverein Zeven<br />

hat auch nach vier Jahrzehnten<br />

nichts an Elan eingebüßt. Der<br />

Beweis dafür, dass dem wirklich<br />

so ist, dafür stand der Jubiläumsabend,<br />

der im Oktober 1988 im<br />

Ballhaus Meyer“ stattfand. Denn<br />

as Programm fiel so pfiffig und<br />

riginell aus, dass fast keiner der<br />

äste nach Hause ging, ohne zuvor<br />

der Vorsitzenden Renate<br />

Böttjer mitsamt Helferinnen ein<br />

Kompliment gemacht zu haben.(lm)<br />

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Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 1: 1891 bis 1900<br />

Im September 1891 (linkes Bild) war es, als Jakob Friedrich Zeller den Verlag und die Druckerei der Zevener Zeitung übernahm. Zu diesem Zeitpunkt<br />

bot die Zeitung in drei Ausgaben pro Woche lediglich eine Handvoll lokaler Meldungen. Im Jahr 1900 (rechtes Bild) ist die Zevener Zeitung ein Jahrzehnt<br />

jung. Überregionale Meldungen, ein Fortsetzungsroman und amtliche Bekanntmachungen dominieren die wenigen Seiten, die Friedrich Wischhusen<br />

dreimal pro Woche herausgab.<br />

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Für eine Frage fehlt der Mut<br />

Erinnerungen an unvergessliche Erlebnisse im Kreise „richtiger“ Fußballreporter auf der Pressetribüne<br />

VON SÖREN HAß<br />

Es war die bislang letzte Meistersaison<br />

von Werder Bremen. 9. August<br />

2003, ich hatte mittags noch einen<br />

Termin bei einem Angelsportverein,<br />

doch danach ging es ins Weserstadion.<br />

2. Bundesligaspieltag, Gegner<br />

Borussia Mönchengladbach. Es wartete<br />

auf mich ein Sitzplatz auf der<br />

Pressetribüne. Für mich, der seinen<br />

Stammplatz bis dahin eher auf den<br />

Stehplatzrängen der Ostkurve innehatte,<br />

eine neue Erfahrung. Note 3 für Ailton nach dem Spiel<br />

Im Inneren des Stadions in einem<br />

klimatisierten Raum bei gekühlten<br />

Getränken und ausgewählten<br />

Snacks auf das Spiel zu warten,<br />

anstatt mich mit Kumpels und<br />

Bremer Bierbraukunst auf die<br />

Partie einzustimmen, war ein<br />

neues Erlebnis. Am Nebentisch<br />

diskutierten Journalisten, wie das<br />

Spiel enden werde und welche<br />

Nette Plauderei mit Trainer Dieter Eilts<br />

Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Sören Haß aus Zeven<br />

NAME: Sören Haß<br />

ALTER: 28 Jahre<br />

WOHNORT: Zeven<br />

KÜRZEL: sh<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Sport (insbesondere Fußball)<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER:<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Da fallen mir zwei Geschichten<br />

ein. Wie man wahrscheinlich<br />

schon gemerkt hat, ist<br />

Fußball mein Steckenpferd. Insofern<br />

war es für mich eine sehr interessante<br />

Sache, als der damalige<br />

DFB-U21-Trainer Dieter Eilts den<br />

Zevener DFB-Stützpunkt besuchte.<br />

Diesen Termin übernahm ich<br />

natürlich nur zu<br />

gerne. Foto mit<br />

dem ehemaligen<br />

Bremer Fußballidol<br />

und Europameister<br />

von 1996, ein paar<br />

lockere Sätze gewechselt, etwas<br />

Fachsimpelei über Fußball und<br />

dabei bemerken, dass da ein sympathischer<br />

Mensch gegenübersteht<br />

– darüber etwas zu schreiben,<br />

war mir ein Vergnügen.<br />

Die zweite Geschichte liegt deutlich<br />

länger zurück und zwar noch<br />

während meines Praktikums in<br />

der Redaktion der ZZ. Zusammen<br />

mit einer Kollegin war ich<br />

für eine Sonderseite zum Tag der<br />

deutschen Einheit zuständig.<br />

STECKBRIEF<br />

SÖREN HAß<br />

gegen Mönchengladbach. Foto: dpa<br />

Fehler die Trainer schon bei der<br />

Aufstellung gemacht hätten. Andere,<br />

scheinbar weniger fußballbegeisterte<br />

Kollegen waren eher<br />

an der Speise- und Getränkekarte<br />

interessiert – war ja umsonst.<br />

Dann der Spielbeginn, ich nehme<br />

meinen Platz ein. Neben mir<br />

ein begeisterter Radioreporter,<br />

Wir durften selbstständig arbeiten<br />

und interviewten Menschen, wie<br />

sie es „damals“ erlebten – zufällig<br />

ausgewählte Menschen auf der<br />

Straße, aber auch bewusst ausgewählte<br />

Zevener. Zum Beispiel eine<br />

Frau, die ursprünglich aus<br />

Ostdeutschland stammte und uns<br />

von ihren Erfahrungen erzählte.<br />

Sehr interessant fand ich dabei<br />

auch die Ausführungen niederländischer<br />

Einwohner, die schilderten,<br />

wie sie in ihrem Land die<br />

Einheit aufnahmen und erlebten.<br />

Alle Interviewten wussten über<br />

wirklich interessante Anekdoten<br />

zu berichten, waren erfreulich offen<br />

und aufgeschlossen. Das war<br />

die erste „größe-<br />

re“ Geschichte,<br />

über die ich<br />

selbst geschrieben<br />

habe und<br />

deswegen bleibt sie mir natürlich<br />

in besonderer Erinnerung.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Eigentlich<br />

so ziemlich alles, insbesondere<br />

Sportfreunde Stiller, Die Toten<br />

Hosen<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: „Der Herr<br />

der Ringe“ von J. R. Tolkien, ist<br />

einfach Weltliteratur, ungemein<br />

spannend und phantasievoll geschrieben;<br />

„Sei wie ein Fluß, der<br />

still die Nacht durchströmt“ (P.<br />

Coelho), ist ein tolles Buch, das<br />

zum Nachdenken anregt und<br />

der seinen Zuhörern dieses eher<br />

fade Sommergekicke ungemein<br />

blumig und spannend verkaufte.<br />

Mir egal, ich genoss meinen gemütlichen<br />

Platz und die hervorragende<br />

Sicht. Halbzeit 0:0 – im<br />

Aufenthaltsraum gingen die Redakteure<br />

eines bekannten Sportmagazins<br />

bereits erste Noten für<br />

die Spieler durch. „Und wenn der<br />

jetzt noch ein Tor macht?“, dachte<br />

ich bei mir, als sie Ailton schon<br />

eine 5 geben wollten.<br />

AILTON SCHIEßT EIN TOR<br />

2. Halbzeit, 64. Minute: Elfmeter<br />

für Werder – Tor Ailton. Kurz vor<br />

Schluss jedoch der Ausgleich für<br />

Mönchengladbach. Schlusspfiff.<br />

Ich überlegte mir, ob ich nicht Johan<br />

Micoud versuchen sollte zu<br />

interviewen, dann fiel mir ein,<br />

dass ich kein Französisch spreche.<br />

Ich war unzufrieden mit dem<br />

Sören Haß<br />

Sichtweisen des Lebens nachhaltig<br />

ändern oder bereichern kann.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Der Herr<br />

der Ringe“: tolle Story, überragende<br />

Landschaftsaufnahmen, klasse<br />

Spezialeffekte; „Braveheart“:<br />

Kult!<br />

MEINE HOBBYS: Fußballtrainer<br />

(Frauen SG Anderlingen/Byhusen<br />

und NFV-Kreisauswahl),<br />

Fußball spielen, Skifahren, Kino,<br />

Volleyball, gemütliche Abende<br />

mit Freunden.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Meine Katze<br />

Sina<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Ignoranz,<br />

Arroganz, Verlieren und so<br />

glibbriges Fischzeug wie Krabben.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

Ergebnis. Das verflog jedoch<br />

schnell, denn nach einem kleinen<br />

Kaltgetränk im Presseraum ging<br />

es ab zur Pressekonferenz. Ich inmitten<br />

von Reportern von ARD,<br />

ZDF, „Kicker“ und diversen anderen<br />

Sportjournalistengrößen.<br />

Damals, eben über 20, fehlte mir<br />

leider der Mut, Thomas Schaaf eine<br />

halbwegs intelligente Frage zu<br />

stellen. Zu eingeschüchtert war<br />

ich zwischen diesen Sportreportern,<br />

die ich aus Rundfunk, Zeitung<br />

oder Fernsehen kannte und<br />

deren Platz ich liebend gerne eines<br />

Tages eingenommen hätte.<br />

Es war trotz des miesen Spiels<br />

ein überragendes Erlebnis, das<br />

Lust auf mehr machte. Bislang arbeite<br />

ich noch an meinem Sportund<br />

Politikstudium und dieses<br />

Erlebnis wiederholte sich nicht.<br />

Aber wer weiß, sag niemals nie.<br />

Übrigens: Ailton bekam eine 3.<br />

MAL SCHREIBEN: Ich wäre gerne<br />

einmal Reporter bei einem sportlichen<br />

Großereignis wie der Fußball-WM<br />

oder den Olympischen<br />

Spielen.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Zunächst<br />

ausschlafen und nach dem Aufstehen<br />

bemerken, dass die Sonne<br />

scheint. Danach joggen, frische<br />

Luft tanken, etwas für sich tun.<br />

Nach einem leckeren Brunch<br />

steht an einem perfekten Tag für<br />

mich Fußball auf dem Programm.<br />

Ein Spiel mit einer meiner Mannschaften,<br />

selbstverständlich inklusive<br />

Sieg, ist einfach meine Welt,<br />

das macht mir unheimlich viel<br />

Spaß.<br />

Der perfekte Tag ist außerdem ein<br />

Sonnabend, denn nach dem Spiel<br />

mit meiner Mannschaft geht es<br />

mit Fußball gucken weiter. Entweder<br />

im Stadion sein oder gemütlich<br />

mit Freunden die Bundesligakonferenz<br />

anschauen gehört<br />

zum Standardprogramm eines<br />

perfekten Tages.<br />

Wahlweise kann an dieser Stelle<br />

auch ein Besuch auf einem der<br />

hiesigen Sportplätze, auf dem ich<br />

viele Bekannte treffe, auf dem<br />

Plan stehen. Der Abend klingt<br />

mit einer netten Party auf dem<br />

Hamburger Kiez oder einem gemütlichen<br />

Grillabend, gerne auch<br />

mit einer zünftigen Runde Skat<br />

mit Kumpels, in der Nacht aus.<br />

ICH LESE DIE ZZ…<br />

Stellenmarkt ist<br />

regelmäßige Lektüre<br />

... weil für sie Berichte aus „Norddeutschland“<br />

und „Aus aller Welt“<br />

besonders interessant sind. Melanie<br />

Nack aus Sittensen<br />

liest die Zevener<br />

Zeitung seit fünf<br />

Jahren. Die gebürtige<br />

Ahlerstedterin<br />

ist durch Ehemann<br />

Marco Abonnentin<br />

geworden, nachdem<br />

sie gemeinsam<br />

ihr Eigenheim bezogen hatten.<br />

Auch die Sittensen-Seite wird von ihr<br />

studiert, „man muss ja über das lokale<br />

Geschehen vor Ort informiert<br />

sein“. Während sich ihr Ehemann als<br />

Unternehmer dem Wirtschaftsteil<br />

ausgiebig widmet, gehört für beide<br />

auch der Stellenmarkt „aus betrieblichen<br />

Gründen“ zur regelmäßigen<br />

Lektüre. „Interessant und wichtig“<br />

findet die Mutter von zwei kleinen<br />

Töchtern „Geschichten aus dem Leben“,<br />

wie unlängst die Serie über<br />

Frühförderungsmaßnahmen bei behinderten<br />

Kindern. (hm)<br />

Schon die Eltern haben<br />

täglich die ZZ gelesen<br />

... weil sie zur täglichen Lektüre gehört.<br />

Werner Postels aus Sittensen<br />

liest die Zevener Zeitung, „seit ich<br />

1965 zur Schule<br />

gekommen bin. Ich<br />

kann mich noch<br />

gut erinnern, dass<br />

mein damaliger<br />

Klassenkamerad<br />

schon vor Schuleintritt<br />

die Zevener<br />

Zeitung bereits lesen<br />

konnte. Darüber haben alle geredet“.<br />

Schon die Eltern des 51-Jährigen<br />

haben auf dem landwirtschaftlichen<br />

Familienbetrieb in der Meyerhofstraße,<br />

den Postels jetzt bewirtschaftet,<br />

die ZZ täglich gelesen. Als<br />

Ortsbrandmeister der Sittenser Feuerwehr<br />

interessiert er sich im Besonderen<br />

für das allgemeine Feuerwehr-<br />

Einsatzgeschehen, das seiner Meinung<br />

nach stärker hervorgehoben<br />

werden könnte, und für den Sportteil.<br />

(hm)<br />

„Lese Zeitung, bevor<br />

ich zur Schule gehe“<br />

„…von vorne bis hinten durch, noch<br />

bevor ich in die Schule gehe – und<br />

das schon seit Jahren“, sagt der<br />

15-jährige Niklas<br />

Pergande. „Meistens<br />

bleibe ich auf<br />

den Seiten des<br />

Hauptteils hängen,<br />

vor allem die<br />

Nachrichten aus<br />

dem Zeitgeschehen<br />

und aus aller Welt<br />

interessieren mich. Danach lese ich<br />

noch den Sportteil durch, die lokalen<br />

Seiten allerdings meist nur selektiv,<br />

sprich: Ich lese dort nur das durch,<br />

was mich interessiert. Ich mag die<br />

ausführliche Berichterstattung und<br />

auch die Sprache, die gut verständlich<br />

ist und nicht zu viele Fremdwörter<br />

enthält. Die Zevener Zeitung gefällt<br />

mir so wie sie ist, bis auf manche<br />

Rechtschreibfehler, die mich<br />

zwar nicht direkt stören, aber dennoch<br />

auffallen.“ (fh)<br />

„Wir wollen auf dem<br />

Laufenden bleiben“<br />

„...damit wir auf dem Laufenden<br />

bleiben, was in der Welt, aber auch<br />

im näheren Umkreis alles so los ist“,<br />

sagt August Klotz,<br />

Rentner aus Zeven.<br />

„Ich gucke meistens<br />

zuerst hinten<br />

nach den Sterbefällen,<br />

um zu sehen,<br />

wer von uns<br />

gegangen ist. Nach<br />

dem Frühstück,<br />

wenn ich meine Arbeit erledigt habe,<br />

lese ich das Wichtigste aus dem Lokalteil<br />

meiner Frau Marga vor, die<br />

die Zeitung auf Grund einer Erkrankung<br />

der Augen nicht mehr selbst lesen<br />

kann. Danach studiere ich in Ruhe<br />

den Rest, natürlich den Sportteil<br />

und die Seiten über Politik – und ich<br />

löse die Kreuzworträtsel, damit der<br />

Gedankenfluss weiter läuft. Wir<br />

abonnieren die Zeitung nun schon<br />

seit über 40 Jahren und sie gefällt<br />

mir seit eh und je – wenn dem nicht<br />

so wäre, dann hätte ich sie längst<br />

abbestellt. Die Zeitung gehört zu unserem<br />

Alltag einfach dazu. (fh)


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

Z-ZEITREISE<br />

lutverschmierter<br />

ahrer unverletzt<br />

RILLIT. Gnarrenburger Polizeibemten<br />

ist der Schreck in die Glieer<br />

gefahren: „Keine Verletzte“<br />

ar ihnen mitgeteilt worden, als<br />

ie an einem Sonnabend im April<br />

989 nach Brillit zu einem Verehrunfall<br />

fuhren und an der Unallstelle<br />

einen blutverschmierten<br />

jungen Mann vor sich sahen. Des<br />

Rätsels Lösung: Der Unfallbeteiigte<br />

war von Beruf Schlachter.<br />

ls er mit seinem Pkw die Bunesstraße<br />

zwischen Basdahl und<br />

uhstedt befuhr, hatte ein 71-Jähiger,<br />

der auf die Bundesstraße<br />

inbiegen wollte, dessen Vorfahrt<br />

issachtet. Schlachter wie Penionär<br />

blieben unverletzt.(lm)<br />

roßfeuer wütet<br />

n Hepstedt<br />

EPSTEDT. Ein Wohnhausbrand<br />

ielt Montag, 15. Januar 1990, die<br />

Feuerwehren in Atem. „Während<br />

der Mittagszeit war im Haus einer<br />

Pflegefamilie aus unbekannten<br />

Gründen im Obergeschoss ein<br />

Feuer ausgebrochen. Schwerstarbeit<br />

mussten die Atemschutzträger<br />

der Feuerwehren leisten. Es<br />

hieß, dass sich in den oberen<br />

Räumen des brennenden Wohnhauses<br />

Kinder aufhielten. Später<br />

stellte sich dann heraus, dass sich<br />

glücklicherweise alle Kinder<br />

rechtzeitig ins Freie gerettet hatten“,<br />

stand in der ZZ.(lm)<br />

Fremdenverkehr<br />

wird angekurbelt<br />

TARMSTEDT. „Der Fremdenverehrsprospekt,<br />

von der Samtgeeinde<br />

Tarmstedt und den Mitliedgemeinden<br />

in Auftrag gegeen,<br />

soll in zwei Wochen fertiggetellt<br />

sein.“ Das teilte Samtgeeindedirektor<br />

Gerhard Hamaher<br />

im Juli 1991, mit. Das 30 000<br />

Mark teure Projekt war in Auftrag<br />

gegeben worden, um mehr Touristen<br />

für die Samtgemeinde<br />

Tarmstedt zu gewinnen. Ob der<br />

Prospekt die gewünschte Wirkung<br />

erzielen wird, wurde bezweifelt.<br />

Außer dem Campingplatz<br />

und Freibädern gab es kaum<br />

Freizeitangebote. Immerhin ist<br />

die Landschaft reizvoll.(lm)<br />

usikfest bei<br />

älte und Regen<br />

ITTENSEN. Es ist der Frühling im<br />

Jahr 1992, und in Sittensen ist<br />

ieder Frühlingsmarkt. Schrecken<br />

am Marktsonnabend Kälte<br />

nd Regen noch viele Menschen<br />

om Besuch des Marktes ab, so<br />

tieg am Sonntag mit den Tempeaturen<br />

auch die Besucherzahl.<br />

ie Zevener Zeitung schrieb:<br />

Nicht zuletzt ist das Straßenmuikfest<br />

eine Attraktion, die immer<br />

ieder die Leute aus einem groen<br />

Umkreis nach Sittensen<br />

ockt. Der Flohmarkt am Sonnbend<br />

war aufgrund des schlechen<br />

Wetters nicht so gut besucht<br />

ie zuvor. Nichtsdestotrotz könen<br />

die Organisatoren des Festes<br />

uch dieses Jahr wieder einmal<br />

tolz und zufrieden mit sich und<br />

em Sittensener Fest sein.“(lm)<br />

Lebenshilfe<br />

feiert Jubiläum<br />

ELSINGEN. Die Lebenshilfe in<br />

elsingen feierte im September<br />

993, 25-jähriges Bestehen. In der<br />

evener Zeitung hieß es: „Wenn<br />

s um die bestmögliche Fördeung<br />

der Talente und Anlagen<br />

örperlich- und geistig behinderen<br />

Menschen in unserer Region<br />

eht, dann fällt ein Name sehr<br />

ft: Lebenshilfe. Seit 25 Jahren ist<br />

er Verein neben Bremervörde<br />

uch in Selsingen ansässig, bereibt<br />

hier in der Hauptstraße 63<br />

ie Tagesbildungsstätte sowie ein<br />

onderkindergarten und im Inustriegebiet<br />

eine Werkstatt für<br />

ehinderte und hat sich nicht nur<br />

ei den Eltern, sondern auch in<br />

er breiten Öffentlichkeit einen<br />

ervorragenden Namen erworen.<br />

Das ist nun wirklich ein guer<br />

Grund, um zu feiern.“(lm)<br />

Chance auf einen Apple iPod touch<br />

ZEVEN. Wer innerhalb der kommenden<br />

vier Wochen, also von<br />

heute bis zum 31. Oktober, ein<br />

Voll-Abonnement der Zevener<br />

Zeitung abschließt, der hat die<br />

Chance, einen Apple iPod touch<br />

zu gewinnen.<br />

Aus Anlass des Jubiläums der<br />

Zevener Zeitung führen wir nicht<br />

nur Gewinnspiele durch, an denen<br />

jeder Leser der Zevener Zeitung<br />

teilnehmen kann, sondern<br />

auch eine Verlosung unter denjenigen,<br />

die sich entschließen, die<br />

Zevener Zeitung neu zu abonnieren.<br />

Wer zum Kreis der Leser der<br />

Zevener Zeitung stößt und in der<br />

Zeit vom 3. bis 31. Oktober ein<br />

Voll-Abonnement der Zevener<br />

Zeitung abschließt, der nimmt an<br />

der Auslosung teil und kann mit<br />

etwas Glück einen Apple iPod<br />

touch gewinnen.<br />

Mit seinem fantastisch flachen<br />

Design liegt der iPod touch so gut<br />

in der Hand wie nie zuvor. Ebenfalls<br />

Eindruck machen der neue<br />

„Froh, dass wir sie haben“<br />

Die Familie Jacobi aus Kirchtimke ist seit wenigen Wochen Abonnentin der Zevener Zeitung<br />

KIRCHTIMKE. Viele Jahre lang hatten<br />

sie keine Tageszeitung im Briefkasten,<br />

geschweige denn auf dem Frühstückstisch.<br />

Doch damit ist seit wenigen<br />

Wochen Schluss: Ekkehard<br />

und Anke Jacobi aus Kirchtimke entschieden<br />

sich dazu, die Zevener Zeitung<br />

zu abonnieren. Und sie sind im<br />

Großen und Ganzen zufrieden: „Wir<br />

sind jetzt schon froh, dass wir sie<br />

haben“, sagt Ekkehard Jacobi und<br />

lacht.<br />

Dass es die Zevener Zeitung im<br />

Abo-Format überhaupt ins Haus<br />

der Familie Jacobi geschafft hat,<br />

daran haben die beiden Söhne einen<br />

großen Anteil: Nils, mittlerweile<br />

20 Jahre alt, hatte im Jahr<br />

2007 die Anregung an die Eltern<br />

weitergebeben, doch eine Tageszeitung<br />

zu besorgen. Das wurde<br />

und wird schließlich an der Kooperativen<br />

Gesamtschule in<br />

Tarmstedt von den Lehrern erwartet.<br />

Nun liegt die Zevener Zeitung<br />

jeden Morgen im Briefkasten der<br />

Jacobis – und das nach reiflicher<br />

Überlegung in Zeiten steigender<br />

Lebenshaltungskosten.<br />

„Die ZZ haben wir ja bei Bekannten<br />

schon öfter gelesen“,<br />

sagt Anke Jacobi. Sie sitzt im<br />

Wohnzimmer und blickt hinaus<br />

in den Garten. „Ich interessiere<br />

mich dafür, was in der Welt und<br />

im Umkreis passiert.“<br />

Die 45-Jährige schnappt sich in<br />

der Regel die Zeitung, nachdem<br />

Robin, 16 Jahte alt, und ihr Mann<br />

die ZZ gelesen haben. „Mir fehlt<br />

bisher nichts an der Zeitung“,<br />

sagt Ekkehard Jacobi. Während<br />

Robin sich vor allem für Computer-Technik<br />

und „ein wenig Unterhaltung“<br />

interessiert, wünscht<br />

Nils sich vor allem eine Seite mit<br />

wissenschaftlichen Themen. Der-<br />

NAME: Wolfgang Mai<br />

ALTER: 72 Jahre<br />

WOHNORT: Tarmstedt<br />

KÜRZEL: wm<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Sport, besonders Fußball<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER: In Wilstedt fand ein<br />

besonders wichtiges Spiel der 2.<br />

Kreisklasse statt und das war<br />

nicht so gelaufen, wie es sich der<br />

MTV vorgestellt hatte. Der Schuldige<br />

war schnell gefunden, und<br />

das konnte nur der Schiedsrichter<br />

sein. Ich bekam bei der Durchgabe<br />

des Spielberichtes Ohrensausen,<br />

denn die Lautstärke meines<br />

Partners am Ende der anderen<br />

Telefonleitung überstieg die<br />

Norm des dafür festgelegten<br />

Schallpegels bei weitem. Das beeindruckte<br />

mich so sehr, dass ich<br />

mich im Spielbericht zu der Aussage<br />

hinreißen ließ, der Schiedsrichter<br />

war mit der Leitung des<br />

Lautstärkeregler und der integrierte<br />

Lautsprecher. Revolutionäre<br />

Technologien wie das Multi-<br />

Touch-Display, der Beschleunigungssensor<br />

und 3D-Grafiken<br />

sorgen auf dem iPod touch für besonderes<br />

Spielvergnügen. Mit der<br />

neuen Funktion „Genius“ wird<br />

der iPod touch zum intelligenten,<br />

persönlichen DJ. Nur ein paar<br />

Fingertipps, und er erzeugt eine<br />

Wiedergabeliste mit Songs aus<br />

der Mediathek, die gut zusammenpassen.<br />

Abgesehen von dieser Gewinnchance<br />

haben Neu-Abonnenten<br />

ein Anrecht auf die üblicherweise<br />

von der Zevener Zeitung ausgelobten<br />

Prämien.<br />

Wer sich zusätzlich zu der gewünschten<br />

Prämie die Chance<br />

auf den Gewinn des Apple iPod<br />

touch sichern möchte, der wendet<br />

sich an den Abo-Service unter<br />

� 04281/945666 oder füllt<br />

das Formular auf der Internetseite<br />

aus. (tk)<br />

www.zevener.zeitung.de<br />

zeit lese er eine andere regionale<br />

Zeitung. Doch auch ohne Tageszeitung<br />

habe sich die Familie<br />

hier, im hiesigen Landkreis, ausführlich<br />

informiert – ob via Radio<br />

oder Internet. Oder eben bei<br />

Freunden und Bekannten.<br />

Familie Jacobi zog es vor 16<br />

Jahren aus Sprockhövel-Hasslinghausen<br />

im Ruhrgebiet nach<br />

Norddeutschland. Berufliche<br />

Gründe waren für diesen Schritt<br />

ausschlaggebend, so Ekkehard Jacobi.<br />

Zunächst wohnte die Familie<br />

in Tarmstedt und zog dann<br />

1997 nach Kirchtimke um. Man<br />

interessiere sich nicht nur für das,<br />

was in der Welt passiert, sondern<br />

auch im Umkreis: Ein Vorteil der<br />

Zevener Zeitung sei deshalb, dass<br />

aus allen Samtgemeinden berichtet<br />

werde.<br />

Ekkehard Jacobi blättert die<br />

Zeitung zunächst von hinten<br />

nach vorn durch. Grund: „Dort<br />

steht das, was die Region betrifft“,<br />

sagt der 46-Jährige, der in seiner<br />

Freizeit gern sportlich in der<br />

KGS-Halle aktiv ist oder mit seiner<br />

Honda CX 500 („die Güllepumpe“)<br />

unterwegs ist.<br />

Anke Jacobi bastelt hingegen<br />

gern, ihr großes Hobby sind Puppen.<br />

Zwei Mal in der Woche geht<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 25<br />

Wer im Oktober die Zevener Zeitung neu abonniert, nimmt automatisch an attraktiver Verlosung teil<br />

Seit wenigen Wochen zählt Familie Jacobi aus Kirchtimke zu den Abonennten der Zevener Zeitung (von links):<br />

Nils, Anke, Ekkehard und Robin mit den Katzen Findus und Ronja sowie Hündin Pia. Foto: as<br />

Spieles total überfordert. Die Antwort<br />

darauf war drei Tage später<br />

aus einem Leserbrief zu erfahren.<br />

Einer der Männer der schwarzen<br />

Zunft aus Nartum hatte sich der<br />

Sache angenommen und schrieb<br />

danach folgendes: Ob Aktive<br />

oder Zuschauer, alle kritisieren<br />

die Schiedsrich-<br />

ter, die es immer<br />

schwerer<br />

haben. Nun<br />

kommt auch<br />

noch der Schreiberling des Spielberichtes<br />

dazu, der damit ebenso<br />

überfordert ist und auch noch<br />

Geld dafür bekommt. Das saß –<br />

und ein derartiger Lapsus ist mir<br />

danach nicht mehr unterlaufen.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Die 4. Fußball-Kreisklasse<br />

ist die niedrigste Kategorie<br />

in der Klassifizierung des DFB<br />

und die ZZ eine der wenigen Zeitungen,<br />

die in Wort und Bild da-<br />

Wird unter allen neuen Abonnenten verlost: ein Apple iPod touch.<br />

rüber berichten. Das ist gut so,<br />

denn die jungen Männer, die in<br />

einem Fußballverein integriert<br />

sind, gehen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />

nach. Doch es<br />

gibt auch andere positive Beispiele.<br />

In einem Verein, ganz in der<br />

Nähe Zevens, spielte ein junger<br />

Mann im Sturm<br />

und wurde von<br />

Spieltag zu<br />

Spieltag besser.<br />

Als er dann seine<br />

ersten Tore schoss, tauchte<br />

sein Name im Text und in der<br />

Torschützenliste auf. Das erfreute<br />

seine Großeltern so sehr, dass sie<br />

sofort die ZZ abonnierten, um<br />

nach den Spielen sofort nachlesen<br />

zu können, ob denn der liebe<br />

Enkel wieder getroffen habe.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Die Oper<br />

in der leichteren Version (wie<br />

Carl-Maria von Weber: Der Freischütz)<br />

sie darüber hinaus zum Schwimmen.<br />

Auch Spaziergänge mit<br />

Hündin Pia stehen auf dem Programm.<br />

„Wir haben hier alles neu aufgebaut<br />

und den Schritt nicht bereut“,<br />

blickt Ekkehard Jacobi zurück.<br />

Er ist im Außendienst tätig<br />

und viel unterwegs. Sie seien hier<br />

im Norden „voll integriert“ und<br />

haben „sehr nette Nachbarn“, so<br />

der 46-Jährige. Eines steht für Anke<br />

und Ekkehard Jacobi schon<br />

jetzt fest: Die Zevener Zeitung<br />

werden sie nicht abbestellen –<br />

auch wenn die Söhne aus dem<br />

Haus sind. (as)<br />

Einmal über Werders 6:0-Sieg über Bayern berichten<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Wolfgang Mai aus Tarmstedt ist ein passionierter Bremen-Fan<br />

STECKBRIEF<br />

WOLFGANG MAI<br />

Wolfgang Mai<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Sportliteratur<br />

aus der Zeit vor der politischen<br />

Wende (besonders über<br />

meine Idole Fritz Walter und<br />

Uwe Seeler)<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: Der Lohn<br />

der Angst (schwarz-weiß, aber<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Elsdorfer gehen<br />

auf die Straße<br />

ELSDORF. Am 14. Februar 1994<br />

gegen 10 Uhr setzte sich ein, für<br />

dörfliche Verhältnisse, stattlicher<br />

Demonstrationszug gegen die geplante<br />

Autobahntrasse in Elsdorf<br />

in Bewegung. Auf Spruchbändern<br />

und Transparenten forderten Eltern<br />

und Kinder aus Elsdorf sowie<br />

Wistedt-Hofkoh: „Keinen Autobahnanschluss<br />

für Elsdorf!“ Die<br />

Eltern artikulierten Angst um die<br />

Kinder, Verkehrschaos in Elsdorf,<br />

Lärmbelästigung, Luftverschmutzung<br />

und eine deutliche Senkung<br />

des Wohnwertes ihrer Häuser. (lm)<br />

Seedorfer Soldaten<br />

verabschiedet<br />

SEEDORF. Mit militärischen Ehren,<br />

Musik und allen guten Wünschen<br />

wurden im Juni 1995 715<br />

niederländische Soldaten im Rahmen<br />

der Abschlussveranstaltung<br />

der Vier-Abend-Märsche verabschiedet.<br />

Die Blauhelme aus Seedorf<br />

übernehmen für sechs Monate<br />

ein UN-Mandat im ehemaligen<br />

Jugoslawien.(lm)<br />

NPD tagt und Polizei<br />

beobachtet<br />

OHREL. Das Dorf Ohrel bei Selsingen<br />

war Schauplatz einer Bundesdelegiertentagung<br />

der Nationaldemokratischen<br />

Partei<br />

Deutschlands (NPD). „Wie erst<br />

jetzt bekannt wurde, sollen rund<br />

250 Sympathisanten der rechtsgerichteten<br />

Partei am 7. und 8. Dezember<br />

1996 in einem örtlichen<br />

Gasthaus getagt haben. Verbunden<br />

war die nichtöffentliche Veranstaltung<br />

mit einem Großeinsatz<br />

der Polizei. In Ohrel selbst beobachteten<br />

Zivilbeamte das Geschehen.<br />

Zu Zwischenfällen kam es<br />

bei der zweitägigen Veranstaltung<br />

nicht.“ Warum die NPD ausgerechnet<br />

in Ohrel tagte, wusste der<br />

Gastwirt nicht zu beantworten,<br />

hieß es in der ZZ.(lm)<br />

Schröder besucht<br />

Brilliant AG<br />

GNARRENBURG. Ministerpräsident<br />

Gerhard Schröder ließ sich Ende<br />

August 1997, durch das Unternehmen<br />

Brilliant führen. „Friedrich-Wilhelm<br />

Wentrot, Alleinvorstand<br />

bei Brilliant, hatte es eilig,<br />

seine Botschaft zu überbringen.<br />

Ihm stand für Gespräch und Besichtigung<br />

mit dem Ministerpräsidenten<br />

gut eine Stunde zur Verfügung.<br />

Bei Gerhard Schröder bedankte<br />

er sich für die Landesmittel,<br />

die das Unternehmen erhalten<br />

habe, und bat um weitere Investitionshilfen,<br />

weil andere mit dem<br />

Geld nach drei Jahren pleite seien.<br />

Die Brilliant AG sich jedoch<br />

weiter im Aufwind befinde; kontinuierlich<br />

seit dem ‚Trainerwechsel‘<br />

von 1993, wie Wentrot betonte.<br />

Schröder: „Dann sind Sie also<br />

der Rehagel von Gnarrenburg.“<br />

(lm)<br />

Spannung pur)<br />

MEINE HOBBYS: Lesen, Reisen,<br />

SV Werder Bremen<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Unsere Katze<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Intrigen,<br />

wenn schlecht über jemanden gesprochen<br />

wird, der nicht dabei<br />

ist.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Ich habe mir<br />

meine Wünsche bereits alle erfüllt.<br />

Aber einmal den Spielbericht<br />

zu schreiben, wenn Werder<br />

den FC Bayern mit 6:0 vom Platz<br />

fegt, das wäre ein Traum.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ich sitze am<br />

Sonntag am Telefon der Sportredaktion<br />

der ZZ und nehme die<br />

Berichte der Fußballkreisklassen<br />

entgegen. Wenn diese pünktlich<br />

und vollständig eingehen, ist der<br />

Tag beinahe perfekt. Der Rest<br />

hängt davon ab, ob Werder gerade<br />

das Sonntagsspiel gewinnt.


26 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

GRUSSWORTE AUS DER POLITIK<br />

Der Landkreis Rotenburg gratuliert<br />

Dank für die Verdienste<br />

VON HERMANN<br />

LUTTMANN<br />

Die weltweite<br />

Banken- und<br />

Wirtschaftskrise,<br />

die im Sommer<br />

2008 ihren Anfang<br />

nahm, hat<br />

die Wirtschaft<br />

im Landkreis Rotenburg bisher<br />

weitgehend unbeschadet überstanden.<br />

Mit einer Arbeitslosenquote<br />

von 4,9 Prozent im vergangenen<br />

Herbst wurde der<br />

Landkreis vergleichsweise gut<br />

gerüstet mit der Wirtschaftskrise<br />

konfrontiert. Bemerkenswert ist<br />

aber, dass sich die Quote in unserem<br />

Landkreis bisher nur sehr<br />

moderat auf 5,6 Prozent im Juli<br />

2009 erhöht hat. Nur drei Landkreise<br />

in ganz Niedersachsen<br />

können heute noch niedrigere<br />

Werte aufweisen.<br />

Der Grund für diese Krisenfestigkeit<br />

liegt in der Struktur<br />

unserer Wirtschaftsbetriebe:<br />

Aufgrund der vielen inhabergeführten<br />

kleinen und mittelgroßen<br />

Betriebe in einer erheblichen<br />

Branchenvielfalt und einer<br />

geringen Abhängigkeit von<br />

Großkonzernen konnten die<br />

Auswirkungen der Wirtschaftkrise<br />

abgefedert werden.<br />

Die Landkreisverwaltung hat<br />

diese Entwicklung nach Kräften<br />

unterstützt, indem sie sich engagiert<br />

für neue Investitionen eingesetzt<br />

und zu günstigen Rahmenbedingungen<br />

für die ansässigen<br />

Betriebe beigetragen hat.<br />

Der gebündelte Einsatz von Mitteln<br />

aus dem Konjunkturpaket<br />

sowie von EU-Fördermitteln, die<br />

erfolgreiche Vermittlung von<br />

Langzeitarbeitslosen sowie die<br />

umfassenden Dienstleistungen<br />

für Existenzgründer haben einen<br />

spürbaren Beitrag zur Senkung<br />

der Arbeitslosenzahlen geleistet.<br />

Der Einsatz neuer Technologien<br />

und der Transfer von<br />

Know-How sind für einen ländlich<br />

geprägten Wirtschaftsraum<br />

wie unseren Schlüsselfaktoren,<br />

um konjunkturelle Schwächephasen<br />

gut zu überstehen. Der<br />

Landkreis Rotenburg bietet seinen<br />

Unternehmen kostenlose<br />

Technologieberatung durch das<br />

Transferzentrum Elbe-Weser.<br />

und engagiert sich darüber hinaus<br />

in der Bioenergie.<br />

Der Zevener Zeitung gratuliere<br />

ich herzlich zu ihrem 120-jährigen<br />

Bestehen. Ich danke ihr<br />

für die Verdienste, die sie zur<br />

Meinungsbildung in unserem<br />

Landkreis geleistet hat und wünsche<br />

ihr für die Zukunft wirtschaftlichen<br />

Erfolg.<br />

Stadt und Samtgemeinde Zeven gratulieren<br />

Wichtiger Standortfaktor<br />

VON HANS-JOACHIM JAAP UND<br />

JOHANN-DIETRICH KLINTWORTH<br />

Die Zevener Zeitung ist für das<br />

heutige moderne Mittelzentrum<br />

Zeven mit rund 23 000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern ein<br />

nicht wegzudenkender Standortfaktor.<br />

Als 1889 die erste<br />

Ausgabe gedruckt wurde, gab es<br />

noch den beschaulichen Flecken<br />

Zeven mit rund 1500 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern. Im<br />

Gründungsjahr der Samtgemeinde<br />

Zeven 1974 blickte das Blatt<br />

bereits auf 85 Jahre erfolgreiche<br />

Firmengeschichte zurück. In all<br />

den Jahren ist die Bevölkerung<br />

in und um Zeven über die Geschehnisse<br />

und Entscheidungen<br />

im Rathaus durch ihre Zevener<br />

Zeitung informiert worden.<br />

Rats- und Ausschusssitzungen<br />

wurden von der Redaktion sachkundig<br />

begleitet, das Verwaltungshandeln<br />

kritisch beobachtet<br />

und kommentiert. Gute Kontakte<br />

zwischen Redaktion und<br />

Rathaus haben stets gewährleistet,<br />

dass die Informationen für<br />

die Leserin und den Leser der<br />

Zevener Zeitung umfassend und<br />

aktuell in die Berichterstattung<br />

einflossen. Die Zevener Zeitung<br />

wird diese Aufgabe auch in Zukunft<br />

wahrnehmen und über die<br />

Aktivitäten und anstehenden<br />

Entwicklungen der Stadt und<br />

Samtgemeinde für die geneigte<br />

Leserschaft berichten.<br />

Als wichtige Vorhaben der<br />

nächsten Jahre seien beispielhaft<br />

genannt: weitere Verbesserung<br />

der Verkehrsverhältnisse durch<br />

den 2010 anstehenden Umbau<br />

der Bahnhofstraße B 71, Förderung<br />

der Innenstadtentwicklung<br />

und Verbesserung ihrer Einkaufsmöglichkeiten<br />

im Rahmen<br />

des Förderprogramms „Stadtumbau<br />

West“, Schaffung weiterer<br />

Angebote für eine bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf.<br />

Die Berichterstattung zu<br />

diesen Themen wird viele Ausgaben<br />

der ZZ füllen.<br />

Wir gratulieren Verlag und<br />

Redaktion zum 120-jährigen Erscheinen<br />

der Zevener Zeitung,<br />

danken herzlich für die stets gute<br />

Zusammenarbeit und verbinden<br />

dies mit den besten Wünschen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft<br />

der Zevener Zeitung.<br />

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Auf der Suche nach Inseln<br />

Detlef Kolze schreibt seit vielen Jahren plattdeutsche Glossen für die Zevener Zeitung<br />

VON ALEXANDER SCHMIDT<br />

ZEVEN/BREMERHAVEN. Manchmal<br />

macht sich Detlef Kolze auf die Suche<br />

nach Inseln. Dann geht er in seinen<br />

Garten und fahndet dort, ausgestattet<br />

mit Hut und Notizblock, nach<br />

einem ruhigen Plätzchen. Oder<br />

nimmt das Angebot von Freunden<br />

an, eine Ferienwohnung zu nutzen.<br />

Was der Bremerhavener sucht? Ideen<br />

für seine „Plattdeutschen Glossen“.<br />

Die erscheinen seit Jahren wöchentlich<br />

in der Zevener Zeitung.<br />

Wer sich auf die Suche nach Detlef<br />

Kolze begibt, wird in der Seestadt<br />

fündig: Der am 27. Juni<br />

1947 geborene Bremerhavener<br />

wohnt gemeinsam mit seiner Ehefrau<br />

im Stadtteil Lehe in einem<br />

großen Haus, dahinter befindet<br />

sich ein noch größerer Garten.<br />

„Ich bin ein Schrat“, sagt Kolze<br />

im Laufe des Gesprächs, lacht<br />

und blickt vom Tisch in der Küche<br />

in den Garten. Brodelt da eine<br />

neue Geschichte in seinem<br />

Kopf, eine neue Gedankenspielerei?<br />

Vor ihm liegt sein schwarzes<br />

Notizblock, er nimmt es in die<br />

Hand, blättert darin herum. „Das<br />

ist mein Dreh- und Angelpunkt.“<br />

Bevor sich Detlef Kolze, dessen<br />

zwei Söhne längst erwachsen<br />

sind und in Lörrach wohnen,<br />

dem Journalismus widmete, war<br />

er mehr als 20 Jahre lang im<br />

Schuldienst tätig. Nach Abitur<br />

und Wehrdienst zog es den heute<br />

62-Jährigen, in dessen Elternhaus<br />

viel Plattdeutsch gesprocheb wurde,<br />

von Bremerhaven nach Berlin.<br />

Dort studierte er zuerst Politologie<br />

am Otto-Suhr-Institut der<br />

Freien Universität, anschließend<br />

Lehramt an der Pädagogischen<br />

Hochschule. Sein Examen machte<br />

Kolze im Jahr 1973.<br />

An einer Realschule im Berliner<br />

Stadtteil Wedding unterrichtete<br />

er fünf Jahre lang. Dann führte<br />

die Reise zurück nach Bremerhaven.<br />

15 Jahre lang war er Lehrer<br />

an einem Zentrum der Sekundarstufe<br />

I und setzte sich außerdem<br />

tatkräftig für die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

ein.<br />

Doch dann war Schluss. Detlef<br />

Kolze schlug ein neues Kapitel in<br />

seinem Leben auf. Er widmete<br />

sich dem Schreiben. Seit 1993 in<br />

größerem Umfang, wie er sagt.<br />

„Davor war’s Kleinkram.“ Ein<br />

Jahr später begann seine freie<br />

Mitarbeit als „Bremerhaven-Korrespondent“<br />

für eine Tageszeitung<br />

in Bremen. 15 Jahre lang schrieb<br />

Kolze, beginnend ebenfalls im<br />

Jahr 1994, zudem für das Sonntagsjournal<br />

der Nordsee-Zeitung.<br />

Hauptsächlich ging es um Kommunalpolitik.<br />

SPRACHWITZ BEEINDRUCKT<br />

Damit nicht genug: Detlef Kolze,<br />

der es liebt, etwas auf den Punkt<br />

zu bringen und manchmal auch<br />

zu provozieren, zückte Stift und<br />

Block auch für andere Publikatio-<br />

Das Fachgeschäft<br />

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Detlef Kolze blättert in seinem Notizbuch. „Das ist mein Dreh- und Angelpunkt“, sagt der 62-Jährige. Der Bremerhavener<br />

schreibt seit vielen Jahren plattdeutsche Glossen – auch für die Zevener Zeitung. Foto: as<br />

nen. Und für einen Sänger. „Die<br />

Art, wie Detlef Kolze seine Texte<br />

schreibt, fasziniert mich schon<br />

seit Jahren. Sein Sprachwitz und<br />

seine eigene Sicht der Welt haben<br />

mich von Beginn an beeindruckt“,<br />

schreibt Otto Groote auf<br />

seiner Internetseite. Seit Anfang<br />

2005 bestehe die Zusammenarbeit<br />

zwischen Groote und Kolze.<br />

Doch das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf den Gedankenspielereien.<br />

Wie viele plattdeutsche Glossen<br />

hat er bisher verfasst? Kolze<br />

lacht, greift zum Notizblock,<br />

schüttelt den Kopf. 600 bis 700<br />

werden’s wohl sein. Und wo sammelt<br />

er seine Ideen für die Geschichten?<br />

Das ist unterschiedlich:<br />

Mal beim Spazierengehen<br />

oder Joggen. Mal liest er eine<br />

Meldung in der Zeitung („Ich bin<br />

ein Sammler“), bekommt dadurch<br />

einen Denkanstoß. Vielleicht<br />

auch erst einige Tage später.<br />

Die Gedankenspielereien des<br />

sssscccchhhhaaaafffffffftttt RRRRääääuuuummmmeeee iiiinnnn hhhhaaaarrrrmmmmoooonnnniiiisssscccchhhheeeerrrr AAAAttttmmmmoooosssspppphhhhäääärrrreeee<br />

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die ganze Bandbreite, die das Leben<br />

hergibt. Ab und zu macht der<br />

Leser dabei auch Bekanntschaft<br />

mit „De Oole“ – Kolzes Kunstfigur.<br />

Auf Plattdeutsch lasse sich<br />

vieles viel anschaulicher, viel näher<br />

darstellen. „Plattdeutsch ist<br />

geerdet“, sagt Kolze, der mit dem<br />

Institut für niederdeutsche Sprache<br />

in Bremen zusammenarbeitet<br />

und an vielen Sprachen interessiert<br />

ist. Gern liest er beispielsweise<br />

in den Werken des polnischen<br />

Lyrikers Stanislaw Jerzy<br />

Lec.<br />

EINE GEDANKE, ZWEI RECHNER<br />

Wie Detlef Kolze seine Idee umsetzt,<br />

ist recht abenteuerlich. Mit<br />

einer Idee im Gepäck, beziehungsweise<br />

im Notizblock, geht<br />

er in sein Arbeitszimmer. Kurz<br />

fällt der Blick in den blühenden<br />

Garten. Dann setzt er sich hinter<br />

seinen Schreibtisch. Zwei Rech-<br />

BBBBeeeerrrraaaattttuuuunnnngggg bbbbeeeeiiii<br />

IIIIhhhhnnnneeeennnn zzzzuuuu HHHHaaaauuuusssseeee<br />

zzzzuuuu jjjjeeeeddddeeeerrrr ZZZZeeeeiiiitttt!!!!<br />

ner befinden sich unter dem Möbelstück.<br />

Den einen PC („einen<br />

alten 386er“) benutzt er nur zum<br />

Schreiben, verfasst eine Glosse<br />

mit Hilfe eines Thesaurus- und<br />

Korrektur-Progamms, das er auf<br />

seine „plattdeutsche Schreibe“<br />

eingerichtet hat, und kopiert<br />

dann den fertigen Text auf eine<br />

Diskette. Die wandert in den anderen<br />

Rechner. Von dort aus<br />

mailt Kolze seine Glosse an mehrere<br />

Zeitungen. Zudem surft er<br />

gern im Internet, liest viele Zeitungsartikel<br />

und pflegt seinen<br />

Blog (www.seestadtpresse.de).<br />

Doch dann zieht’s den Bremerhavener<br />

wieder hinaus. An die<br />

frische Luft. In den Garten. Unter<br />

einem Baum findet Detlef Kolze<br />

einen Platz und Ruhe. Nimmt seinen<br />

Notizblock hervor. Rückt seinen<br />

Hut zurecht. Und bringt wenig<br />

später eine Idee zu Papier –<br />

die nächste plattdeutsche Gedankenspielerei<br />

bahnt sich an.<br />

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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

STECKBRIEF<br />

ANTJE HOLSTEN-KÖRNER<br />

ormales Foto<br />

us der Cessna<br />

NAME: Antje Holsten-Körner<br />

ALTER: 45 Jahre<br />

OHNORT: Reeßum<br />

ÜRZEL: ah<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

EN: Aktivitäten in den Vereinen,<br />

orträts, Geschichten mit Kinern,<br />

PR.<br />

EIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

EPORTERIN: Vom Abriss der Autobahnbrücke<br />

in Stuckenborstel<br />

war ursprünglich ein „normales“<br />

Foto vorgesehen. Während des<br />

Termins fragte mich Fritz Koldehofe,<br />

Vorsitzender der Flugsportgruppe<br />

Airbus Bremen, ob ich<br />

mir das Spektakel aus der Vogelperspektive<br />

anschauen möchte.<br />

Klar wollte ich. Knapp eine halbe<br />

Stunde später saß ich in einer<br />

Cessna 172 und konnte den Brückenabriss<br />

von oben für die<br />

Nachwelt festhalten. Am meisten<br />

Spaß macht die Arbeit für die<br />

Zeitung aber, wenn man im<br />

Nachhinein positive Resonanz<br />

auf einen Artikel bekommt.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Pur<br />

Pop), aber auch Rock und aktulle<br />

Charts.<br />

EIN LIEBLINGSBUCH: Derzeit<br />

Tintenherz“ von Cornelia Fune,<br />

Spannung und Happy End.<br />

EIN LIEBLINGSFILM: „Jumpin'<br />

Jack Flash“ mit Whoopi Goldberg.<br />

MEINE HOBBYS: Aktuell: Fotografieren,<br />

bin Frühschwimmer im<br />

Freibad. Bis vor einigen Jahren:<br />

Handball und Tischtennis.<br />

EIN LIEBLINGSTIER: Gironimooshi<br />

(unser Hund)<br />

AS MAG ICH GAR NICHT: Unehrliche<br />

Menschen, Lästermäuler.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

AL SCHREIBEN: Ich glaube, dass<br />

ich über alle für mich interessanten<br />

Themen schon einmal geschrieben<br />

habe. Aber man weiß ja<br />

nie, was noch kommt.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Zu einem<br />

erfekten Tag können für mich<br />

ehören: Ein gemütliches Frühtück<br />

mit meiner Familie, ein Dae<br />

mit meiner Freundin, ein Spaiergang<br />

mit unserem Hund Yosi<br />

(richtig gerne nur bei schönem<br />

etter), ein Abend mit meinem<br />

hemann auf dem Sofa mit einem<br />

las Wein, mit Freunden Essen<br />

ehen, eine Städtereise oder ein<br />

usical-Besuch. Sogar ein inteessanter<br />

Zeitungstermin könnte<br />

n einen perfekten Tag passen.<br />

Antje Holsten-Körner<br />

Fahrzeug-<br />

Kompetenz<br />

seit 1906<br />

Peugeot-Service-<br />

Vertragspartner<br />

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Un jeedeen Jahr dröff he mehr<br />

moken. Tööv man af, bit du 'n beten<br />

wat öller büst, kreeg he to hören,<br />

wenn Vadder un Mudder<br />

nich inverstahn weern mit sien<br />

Utprobeeren, un so weer he door<br />

richtig jieperig achter her, dat<br />

man bloots woller 'n Jahr vörbi<br />

weer.<br />

„Wussten Sie schon, daß von<br />

einer Schweizer Firma kürzlich<br />

die schnellste Uhr der Welt entwickelt<br />

wurde – zu einer Stunde<br />

braucht dieser Rekord-Chronometer<br />

genau 43 Minuten und 12<br />

Sekunden“ – över düssen Witzkraam<br />

harr de Oole lacht, as he<br />

dat vör mehr as veertig Jahren<br />

lees.<br />

Un düsse Witz bröch em siene<br />

Gärtnerei<br />

Paschke<br />

sagt<br />

Dankeschön<br />

für die gute<br />

Zusammenarbeit<br />

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Telefon: 042 81/12 49<br />

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www.shell-station-rakowitz.de<br />

Kinnerjahren woller in'n Kopp –<br />

so'n fixe Chronometer-Klock harr<br />

he dunntomalen liedensgeern<br />

hebben wullt.<br />

Wenn de Oole door nu över<br />

nadenken deit, denn mutt he grienen.<br />

Wat sik de Tieden doch ännert,<br />

sinneer he. Nu versöcht he<br />

allens, dat de Tiet nich so gau lopen<br />

schull. Door bruuk he ehrer<br />

'n Chronometerdings, dat för<br />

twee Stünnen dree Daag bruken<br />

deit. De Oole hüng mit Hart un<br />

Seel an dat geruhige Rümsinneeren<br />

un Speelen mit allerlee Gedanken.<br />

He wull sien Bregen an't<br />

Lopen hollen, wull twischendöör<br />

wat beleben un 'n paar neeje Gedanken<br />

in'n Kopp kriegen.<br />

Un för sowat bruuk he veel<br />

freeje Tiet för sik - mennigmaal<br />

mehr Tiet, as he in de Alldagsjachteree<br />

tosamenschrapeln<br />

kunn.<br />

Lebennig merrnmang doorbi<br />

sien un den Bregen so goot as't<br />

man geiht in de Gangen hollen –<br />

dat steiht för em babenan, eendoon<br />

of 'n Minsch twintig, sösstig<br />

or negentich Jahr oold is, un<br />

doorbi driesel den Oolen de oole<br />

Snack döör 'n Kopp: „Een<br />

Minsch leevt, de annere ward<br />

bloots öller.“<br />

Kiek di uus Blatt an, dach de<br />

Oole, de Zevener Zeitung. De is<br />

nu all siet 120 Jahren doorbi un<br />

streut ehr Bookstavenwelten kregel<br />

döör de Lannen. Kann ik mi<br />

ja meist noch as Vörbild herkriegen,<br />

grien de Oole.<br />

De Oole schrapel sik den<br />

Baart. Wat bruukt dat för'n Knööf,<br />

dat sik 'n Blatt in uuse Daag<br />

lebennig hollen kann. Denn in de<br />

Tieden vun't Internet ward dat<br />

nich graad eenfacher, dat se dat<br />

Geld tosamenhollt un Dag för<br />

Dag 'n ornlich Blatt tosamenklütert,<br />

dat de Minschen klöker<br />

mookt. „Den Blick in die Welt<br />

kann man mit einer Zeitung versperren“,<br />

hett de poolsche Schriebersmann<br />

Stanislaw Jerzy Lec<br />

maal to Pappeer bröcht, un door<br />

weer förwiss wat an.<br />

Dat kunn 'n ja an't Strieden<br />

marken, dat sik vun Beginn an<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 27<br />

Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 2: 1914 und „Der Sonntag“<br />

1914 erschien die Zevener Zeitung wöchentlich dienstags, donnerstags und sonnabends.Von der Mobilmachung der kaiserlichen Armee erfuhren<br />

die Zevener erst drei Tage später aus der Zeitung. Von etwa 1930 an bis Ende der 80er Jahre erschien zwischen zehn und zwölf Mal pro Jahr zudem<br />

„Der Sonntag“ als Wochenendbeilage der Zevener Zeitung. Die im halben Zeitungsformat gedruckte Beilage griff Themen aus der Geschichte auf,<br />

kam auch auf Platt daher und ließ Platz für heimatliche Gedichte.<br />

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Öller warrn, lebennig blieben...<br />

Eine plattdeutsche Gedankenspielerei rund um das Thema Jubiläen und Geburtstage VON DETLEF KOLZE<br />

ZEVEN. Wat harr sik de Oole fröher<br />

in siene Kinnertieden freut, wenn he<br />

Geburtsdag harr. All de schöönen<br />

Geschenken, de Lichter op'n Disch,<br />

dat Singen, dat In'n-Arm-Nehmen –<br />

Jungedi, sowat kunn na sien Meenen<br />

ruhig mehr as eenmaal in't Jahr passeeren,<br />

dach he dunntomalen.<br />

rings üm de Zeitungen rengeln<br />

deit. De eene argert sik över dat,<br />

wat nich in't Blatt steiht, un de<br />

annere över dat, wat he door lesen<br />

kann. Is ook goot so, sinneer<br />

de Oole. Keen sik argert, is noch<br />

lebennig noog, dat he sik door<br />

twischen mengeleeren will, wenn<br />

wat in de verkehrte Richt löppt.<br />

Harrn wi uus Daagblatt nich,<br />

denn wüssen wi nich maal, wat<br />

passeert, un door kannst in't Internet<br />

lang na söken, dat du wat<br />

direktemang ut uuse Stadt un dat<br />

Land ümto opspören deist.<br />

Lebennig un neeschierig blieben,<br />

sinneer de Oole, un ook<br />

doorto keem em so'n klooken<br />

Satz vun Stanislaw Jerzy Lec in'n<br />

Kopp. „Manche leben mit einer<br />

so erstaunlichen Routine, dass es<br />

schwer fällt zu glauben, sie lebten<br />

zum ersten Male“, harr de maal<br />

schreben.<br />

De Oole weer seker, dat em sowat<br />

nich passeeren schull, nich<br />

maal, wenn he döör 'n Wunner<br />

worraftig mehr as 120 Jahren döör<br />

de Welt geistern kunn.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Die Tarmstedter Ausstellung gratuliert der<br />

Zevener Zeitung zum 120-jährigen Jubiläum!<br />

Wir bedanken uns für die kollegiale Zusammenarbeit<br />

und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.<br />

www.tarmstedter-ausstellung.de<br />

Ausstellungs-GmbH, Hauptstraße 15, 27412 Tarmstedt, Tel. 04283-329, Fax 04283-82 07<br />

ICH LESE DIE ZZ…<br />

„Mir ist vor allem<br />

das Amtliche wichtig“<br />

„…seit 1964, seit ich geheiratet habe“,<br />

sagt Elisabeth Borgfeldt aus<br />

Wilstedt. „Die Form ist gut. Mir ist<br />

vor allem das Amtliche<br />

wichtig. Mich<br />

interessiert alles,<br />

was in diesem<br />

Raum passiert, lokale<br />

Politik und<br />

Kreispolitik, das ist<br />

klar. Ich finde, dass<br />

Tarmstedt etwas<br />

zu kurz kommt, wenn hier viel los<br />

ist. Dann kommen viele interessante<br />

Sachen manchmal zu kurz rüber.“<br />

(rsk)<br />

„Ich finde die neue<br />

Aufmachung sehr gut“<br />

„…jeden Tag mit Genuss“, sagt<br />

Margret Brandt aus Selsingen. „Ich<br />

finde die neue Aufmachung sehr<br />

gut. Sie liest sich<br />

auch sehr gut. Die<br />

ganzen kleinen<br />

Kommentare finde<br />

ich auch sehr gut,<br />

ebenso die Buch-<br />

Infos. Ich lese die<br />

Zeitung immer von<br />

vorne. Wir haben<br />

die ZZ sogar online. Unser Sohn in<br />

Freiburg liest sie auch. So kann er<br />

dort unten noch aus der Heimat etwas<br />

gewahr werden.“ (rsk)<br />

Geburtstagsausgabe<br />

von 1905 besorgt<br />

„…quasi seit es sie gibt“, sagt Marga<br />

Drewes aus Tarmstedt. „Wir haben<br />

uns 1995 zum 90. Geburtstag<br />

die Geburtstagsausgabe<br />

von 1905<br />

kommen lassen<br />

und zum 70. Geburtstag<br />

meines<br />

Mannes die Zeitung<br />

von 1933. Ich<br />

bin in dem Alter, in<br />

dem ich hinten anfange,<br />

dann vorne und dann kommt<br />

die Samtgemeinde Tarmstedt dran.<br />

Sie berichten sehr objektiv. Wir sind<br />

sehr zufrieden.“ (rsk)<br />

„Die Kinderseite lesen<br />

wir auch manchmal“<br />

„…schon ewig. Ich kenne das gar<br />

nicht anders“, sagt Marianne Hastedt<br />

aus Ostereistedt. „Der Anzeigenteil<br />

und Lokales<br />

sind mir wichtig.<br />

Die Seite ‚Aus<br />

aller Welt‘ mag ich<br />

gar nicht mehr so<br />

gerne ansehen in<br />

letzter Zeit. Aber<br />

ansonsten wird die<br />

ZZ bei uns noch so<br />

richtig durchgelesen. Sie kommt ja<br />

schon so schön früh. Abends lesen<br />

wir sie dann zu Ende. Gut finden wir<br />

auch die Kinderseite. Die lesen mein<br />

Mann und ich auch manchmal.“ (rsk)<br />

Ausstellung 2010<br />

9. –12. Juli


28 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

STECKBRIEF<br />

WIELAND BONATH<br />

„Schreibe am<br />

liebsten über<br />

Menschen“<br />

AME: Wieland Bonath<br />

LTER: 68 Jahre<br />

OHNORT: Rotenburg<br />

ÜRZEL: bn<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

EN: Über Menschen, ihr Leben,<br />

hre Sorgen, ihre Erfolge, ihre<br />

nttäuschungen, ihre Wünsche,<br />

hre Hoffnungen.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Klassiche<br />

Musik, und zwar in der ganen<br />

Breite. Bei der zeitgenössichen<br />

Musik die „ruhigeren Töe“,<br />

zum Beispiel Neil Diamond.<br />

EIN LIEBLINGSBUCH: „Die Budenbrooks“<br />

von Thomas Mann,<br />

eil große Teile des Romans so<br />

ktuell geblieben sind, dass sie<br />

uch die Gegenwart beschreiben<br />

könnten).<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Untergang<br />

er Titanic“. In diesem Film wird<br />

ramatisch deutlich, dass der<br />

ensch und sein Handeln berenzt<br />

sind.<br />

MEINE HOBBYS: schreiben, lesen,<br />

reisen, wandern und Rad fahren.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Rotwild<br />

Hirsche, Rehe).<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Wenn<br />

jemand versucht, sich mit ständigen<br />

Unwahrheiten über den Tag<br />

zu retten.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Früh aufsteen<br />

und dabei nicht allzu müde<br />

ein. Möglichst früh das Pensum<br />

barbeiten, damit wenig oder gar<br />

ichts liegen bleibt. Versuchen,<br />

ich regelmäßig zu bewegen. Im<br />

aushalt mit zupacken, dabei<br />

berlegen, über welche Themen<br />

erichtet werden könnte. Gegen<br />

en Mittagsschlaf ankämpfen,<br />

enn schlafen ist verlorene Zeit.<br />

it der Ehefrau einen längeren<br />

paziergang machen, dabei lassen<br />

ich die unterschiedlichsten Pläne<br />

usgezeichnet besprechen. Anchließend<br />

an den Schreibtisch<br />

nd schreiben oder raus zu Terinen.<br />

Zum perfekten Tag gehört<br />

elbstverständlich die Chance,<br />

ich regelmäßig über das Neueste<br />

nformieren zu können. Der<br />

bend sollte der Entspannung<br />

vorbehalten bleiben.<br />

Wieland Bonath<br />

Täglich ab 13 Uhr<br />

Inh. Rainer Knorr<br />

Frische · Vielfalt · Genuss<br />

6.-<br />

Kaffee und Kuchen satt<br />

nur6.-<br />

Täglich Frühstück ab 7 Uhr · Mittag ab 11 Uhr<br />

Jeden Sonntag BÜFETT von 9 bis 12 Uhr<br />

Gautschfest 1982 auf dem Hof der ZZ. Täuflinge waren die Schriftsetzer Ute Nickel, Ulrich Wagenlöhner, Rüdiger Liszio und Marlies Meier. Packer:<br />

Hans Bäumle, Erwin Gehrmann, Hinrich Bruns, Rudi Reichenberg. Als Schwammhalter fungierte Willi Feindt und Klaus Radler war Gautschmeister.<br />

„Die Kunst ist verhunzt“<br />

In der Bütt erhielten die ZZ-Gesellen als Söhne Gutenbergs einen Sturzbach obendrauf<br />

ZEVEN. Die Buchdrucker und Schriftsetzer<br />

haben bis in das 21. Jahrhundert<br />

besonderen Stolz auf die bedeutungsvolle<br />

Kunst ihres Handwerks<br />

verwendet. So nahmen Meister<br />

und Gesellen die Gehilfen nach<br />

Abschluss ihrer Lehrzeit mit dem<br />

Brauch des Gautschens in ihren erlauchten<br />

Kreis auf – ein fröhliches<br />

Fest, das im Kreise aller Kollegen<br />

gefeiert wurde.<br />

Dazu wurde publikumswirksam<br />

ein mit Wasser gefüllter Bottich<br />

öffentlich auf dem Hof der Offizin<br />

Zeller aufgestellt. Gautschmeister,<br />

Schwammhalter und<br />

Packer in der traditionellen<br />

Tracht, die zu Gutenbergs Zeiten<br />

üblich war, vollzogen sodann die<br />

„Wassertauf“. Vor dem Ritual verlas<br />

der Gautschmeister folgenden<br />

Frühstück bei perfektem Sonnenaufgang<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Kerstin Velhorst aus Sittensen<br />

NAME: Kerstin Velhorst<br />

ALTER: 41 Jahre<br />

WOHNORT: Sittensen<br />

KÜRZEL: kv<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Kultur, soziale Themen, Natur,<br />

Wirtschaft, Menschen, Menschen<br />

unter uns<br />

MEIN KURIOSES-<br />

TES ERLEBNIS<br />

ALS REPORTE-<br />

RIN: Eine Hochzeit<br />

im Sittenser Koi-Zentrum.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Portrait eines Ehepaars<br />

anlässlich dessen goldener Hochzeit.<br />

Die beiden sprühten mit ihren<br />

gut 70 Jahren vor Lebenslust<br />

STECKBRIEF<br />

KERSTIN VELHORST<br />

Wir gratulieren<br />

der Zevener Zeitung<br />

zum Geburtstag!<br />

Zeven · Am Markt 2 · Telefon (0 42 81) 9593216<br />

Wir gratulieren<br />

der ZZ herzlich<br />

zum Geburtstag!<br />

Spruch: „Packt an! Lasst seinen<br />

Corpus posteriorum fallen auf<br />

diesen nassen Schwamm, bis triefen<br />

beide Ballen. Der durst'gen<br />

Seel' ein Sturzbach gebet oben-<br />

Diese Gautschzeitung erinnert an<br />

vergangene Zeiten.<br />

und Liebe zueinander.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Klassik,<br />

Irische Musik, Klezmer, Rock/<br />

Pop.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Historisches,<br />

Biographien. Lebensgeschichten<br />

machen mich neugierig.<br />

MEIN LIEBLINGS-<br />

FILM: Dokumentationen<br />

über vergessene<br />

Völker, alte Western, Filme mit<br />

Audrey Hepburn, besonders „Die<br />

Geschichte einer Nonne“.<br />

MEINE HOBBYS: Meine Kinder, Lesen,<br />

Modellbau, Spiele spielen,<br />

Basteln, Kochen, mit meinem<br />

Tel. (0 42 81) 95 29 20 · Fax (0 42 81) 95 29 22 · info-rolfs@holidayland.de · www.holidayland-zeven.de<br />

drauf, das ist dem Sohne Gutenbergs<br />

die allerbeste Tauf.“<br />

Alsdann wurden die Delinquenten<br />

gegriffen und mit voller<br />

Kleidung mehrfach in den Bottich<br />

getaucht. Ein Eimer Wasser<br />

wurde ihnen auch noch über den<br />

Leib gekippt. Damit waren sie in<br />

den erlauchten Kreis der Jünger<br />

Gutenbergs aufgenommen, was<br />

durch einen kunstvoll verzierten<br />

Gautschbrief entsprechend dokumentiert<br />

wurde.<br />

Anschließend mussten die<br />

Täuflinge eine Runde Bier bei der<br />

anstehenden Feier, die zum Beispiel<br />

1982 auf Adebahrs Saal in<br />

Oldendorf stattfand, ausgeben.<br />

Das letzte Gautschfest des Druckhauses<br />

Zeller fand unter großer<br />

Anteilnahme der Bürger auf dem<br />

Zevener Rathausvorplatz 1994<br />

Hund durch Wald und Feld streifen.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Hunde, Haie<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Hinterhältigkeit,<br />

Lügen und Streit, die<br />

Farbe Pink, das Essen Knipp.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Kultur, Reisegeschichten,<br />

Länder, Hinduismus &<br />

Buddhismus.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Frühstück<br />

beim perfekten Sonnenaufgang,<br />

Joggen, Lesen, Spazierengehen,<br />

Picknick, Geschichten schreiben,<br />

Schwimmen, Sauna, Faulenzen,<br />

leckeres Abendessen vom Büfett<br />

ohne Redezwang, Kaminfeuer,<br />

Rotwein in netter Gesellschaft.<br />

Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />

zum 120-jährigen Jubiläum!<br />

Wenn es um<br />

URLAUB geht –<br />

fragen Sie uns...<br />

...wir beraten<br />

Sie freundlich<br />

und kompetent!<br />

Bahnhofstraße 10<br />

Sittensen<br />

Tel. 04282/33 44 · Fax 59 37 44<br />

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mit allen renommierten<br />

Veranstaltern<br />

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täglich aktuell<br />

OKonzert- und<br />

Theaterkarten<br />

statt. Dabei wurde sogar der damalige<br />

Geschäftsführer Frank<br />

Lutz überrumpelt. Ehe er sich<br />

versah, wurde er gepackt und unter<br />

dem Gejohle der Zuschauer<br />

samt elegantem „Zwirn“ in das<br />

kalte Wasser der Bütt geschmissen.<br />

Im Ratskeller fand dann das<br />

Spektakel mit gutem Essen und<br />

reichlich Getränken seinen<br />

feucht-fröhlichen Abschluss.<br />

Das war das letzte Gautschfest,<br />

das von der Zevener Zeitung veranstaltet<br />

wurde. Und wenn heute<br />

jemand den traditionellen Gruß<br />

der Buchdrucker entbietet: „Gott<br />

grüß' die Kunst“, kommt als Antwort<br />

„Die Kunst ist verhunzt“.<br />

Gemeint sind damit die Computer,<br />

die Gutenbergs Erfindung von<br />

1540 zur Bedeutungslosigkeit verurteilt<br />

haben. (mi)<br />

Kerstin Velhorst<br />

SÜDRING 6·27404 ZEVEN<br />

TEL. 042 81/12 81 ·FAX 53 69<br />

WIR GRATULIEREN ZU 120 J<strong>AHRE</strong>N Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong><br />

Überall und<br />

jederzeit.<br />

VERMIETZENTRALE •Hansestraße 1•27419 Sittensen •Telefon: 04282/9319-0•Telefax: 04282/9319-30 •www.euro-leasing.de<br />

HEIKO HORNBOSTEL<br />

DACHDECKERMEISTER<br />

Leser dieser Tageszeitung<br />

entscheiden selbst,<br />

wo sie lesen und wann<br />

sie ihre Zeitung zur Hand<br />

nehmen. Frühmorgens<br />

oder spätabends – die<br />

Tageszeitung steht immer<br />

zur Verfügung.<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Schweinejagd<br />

in Steinfeld<br />

STEINFELD. Da guckten die Autofahrer<br />

lieber zweimal hin, als am<br />

2. Oktober 1998 ein kleines Ferkel<br />

auf der Hauptstraße in Steinfeld<br />

ihren Weg kreuzte.<br />

Der kleine Ausreißer nutzte<br />

seine letzte Chance, bevor er für<br />

die nächsten Monate im Aufzuchtkoben<br />

landet und sprang<br />

ohne zu zögern vom Schweinetransporter.<br />

„Doch lange genoss das kleine<br />

Ferkel seine Freiheit nicht. Schon<br />

nach wenigen Minuten fingen<br />

fleißige Helfer das Schweinchen<br />

ein und brachten es zurück zu<br />

seinen Kameraden. Und mal ehrlich,<br />

so ganz alleine ist selbst die<br />

goldene Freiheit gar nicht mehr<br />

so verlockend. Dann lieber zurück<br />

zu den Brüdern und vom<br />

großen Abenteuer prahlen.“ (lm)<br />

Betrug mit<br />

Kreditkarten<br />

ZEVEN. Zwei unbekannte Täter<br />

haben bei Scheck- und Kreditkartenbetrügerei<br />

im Dezember 1999<br />

in Norddeutschland einen Schaden<br />

von über 50 000 Mark verursacht.<br />

Dabei bedienten sie sich<br />

der Schecks und Kreditkarten einer<br />

52-jährigen Zevenerin, die sie<br />

beim Aufbruch des Autos der<br />

Frau erbeutet hatten, ist in der<br />

Zevener Zeitung von damals zu<br />

lesen.<br />

Besonders schmerzlich dabei<br />

war für die Zevenerin weniger der<br />

Diebstahl der Handtasche, als<br />

vielmehr deren Inhalt. Den Besitz<br />

dieser Gegenstände wussten die<br />

dreisten Automarder konsequent<br />

zu nutzen. Nach Einlösung sämtlicher<br />

Schecks gingen sie mit der<br />

gestohlenen Kreditkarte auf „Einkaufstour“.<br />

Trotz Sperrung der<br />

Karte gelang es ihnen, Waren von<br />

beträchtlichen Wert damit zu bezahlen.<br />

(lm)<br />

Letztes Auto rollt<br />

in der Langen Straße<br />

ZEVEN. „Das war es mit dem Verkehr<br />

in der Langen Straße, jetzt<br />

kommt die Fußgängerzone“, hieß<br />

es in der Zevener Zeitung. Es ist<br />

mitten im Sommer 2000, als die<br />

Pkw, Lastwagen und Motorräder<br />

die Straße ein letztes Mal benutzen<br />

dürfen.<br />

Stadtdirektor Manfred Rieken,<br />

Bauamtsleiter Günter Neß und<br />

sein Mitarbeiter Günter Witte<br />

freuten sich jedenfalls, dass nach<br />

30 Jahren der Verkehr vor dem<br />

Zevener Rathaus weniger wird.<br />

„Anfang Juli beginnt also der Bau<br />

der Fußgängerzone“, hat der Leser<br />

der Zevener Zeitung im Jahr<br />

2000 erfahren.(lm)<br />

GmbH<br />

Wir gratulieren<br />

zum<br />

120. Geburtstag<br />

und bedanken uns<br />

für die gute<br />

Zusammenarbeit!<br />

Christoph<br />

DACHDECKUNG<br />

DACH-<br />

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FASSADEN-<br />

VERKLEIDUNG<br />

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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

STECKBRIEF<br />

REBECCA HÖPER<br />

ittensen in<br />

ie Bundesliga<br />

chreiben<br />

NAME: Maria Rebecca Höper<br />

ALTER: 18 Jahre<br />

WOHNORT: Sittensen<br />

ÜRZEL: rh<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Ich schreibe gerne über die<br />

einung von (uns) Jugendlichen<br />

u aktuellen Themen.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Ich liebe<br />

usik und höre von Rock über<br />

'n'B und Hip-Hop bis zu Jazz<br />

ast alles. Auch Soundtracks geallen<br />

mir häufig sehr gut.<br />

EIN LIEBLINGSBUCH: Meine<br />

ieblingsbücher sind „The Croniles<br />

of Narnia“ von C.S. Lewis<br />

nd „P.S. Ich liebe dich“ von Ceelia<br />

Ahern.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: Die „Der<br />

err der Ringe“-Trilogie. Allerings<br />

teilt sie sich den ersten<br />

latz mit der „Fluch der Kariik“-Trilogie<br />

und der „Liga der<br />

ußergewöhnlichen Gentlemen“<br />

MEINE HOBBYS: Ich treibe viel<br />

Sport, unter anderem reiten,<br />

schwimmen und joggen. Ansonsten<br />

spiele ich Klavier, lese gerne<br />

und treffe mich mit Freunden.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Ich mag Deline,<br />

weil sie so freundliche und<br />

luge Lebewesen sind, und Raubatzen,<br />

weil sie stolz und geheimisvoll<br />

sind.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Ignoranz,<br />

Intoleranz und Untreue<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE MAL<br />

SCHREIBEN: „Der VfL Sittensen<br />

steigt in die Fußball-Bundesliga<br />

auf“<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Erstmal<br />

ausschlafen und dann eine Runde<br />

joggen gehen. Anschließend in<br />

Ruhe etwas essen. Danach würde<br />

ich mit ein paar Freunden zum<br />

inkaufen nach Hamburg fahren<br />

nd anschließend an der Elbe<br />

pazieren gehen. Letztendlich<br />

ürde ich den Tag zusammen mit<br />

einen Freunden, einem leckeen<br />

Cocktail und einer entspannen<br />

Rückfahrt nach Sittensen auslingen<br />

lassen. Und Werder Breen<br />

hat in der Bundesliga geonnen.<br />

Herrliche Vorstellung.<br />

Rebecca Höper<br />

Alles rund um Sport<br />

Freie Mitarbeiter der ZZ im Porträt: Manfred Krause<br />

NAME: Manfred Krause<br />

ALTER: 60 Jahre<br />

WOHNORT: Zeven<br />

KÜRZEL: mk<br />

DARÜBER<br />

SCHREIBE ICH<br />

AM LIEBSTEN:<br />

Alles, was mit Sport zu tun hat.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Peter<br />

Maffay, Bruce Springsteen, Herbert<br />

Grönemeyer.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: „Wer weint<br />

STECKBRIEF<br />

MANFRED KRAUSE<br />

schon um Abdul und Tanaya“<br />

von Jürgen Todenhoefer. Darin<br />

sind die Leiden der Bevölkerung<br />

und der Kinder<br />

im sinnlosen<br />

Krieg der Amerikaner<br />

in Afghanistan<br />

beschrieben.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Johnny<br />

Cash – At San Quentin“<br />

MEINE HOBBYS: Joggen, Tennis,<br />

Fußball.<br />

Manfred Krause<br />

Kletternd auf dem Gipfel des Mont Blanc<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Dennis Damberg<br />

NAME: Dennis Damberg<br />

ALTER: 29 Jahre<br />

WOHNORT: Osterholz-Scharmbeck<br />

KÜRZEL: dd<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Sport- und Musikveranstalungen<br />

wie „Wilstedt bei Nacht“,<br />

as Wilstedter Open-Air oder<br />

armstedts „Rock den Lukas“.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER: Als ich 2005 in Bültedt<br />

wohnte, entdeckte ich eines<br />

bends einen mächtigen Anhäner,<br />

der „unbemannt“ mit der<br />

eichsel voraus auf der gegenberliegenden<br />

Straßenseite in eier<br />

Hauswand „parkte“. Ich habe<br />

ur schnell ein Foto der Kuriosiät<br />

geschossen und die Recherche<br />

ber die Hintergründe Bert Alers<br />

in der Redaktion überlassen.<br />

EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

CHICHTE: Nach neun Jahren im<br />

„Außendienst“ der ZZ habe ich<br />

einige angenehme Geschichten<br />

aufgenommen. Gut in Erinnerung<br />

ist mir mein erst dritter Einsatz<br />

geblieben. Hierbei handelte es<br />

sich um eine ornithologische<br />

Dennis Damberg<br />

Wanderung des NABU unter Leitung<br />

meines früheren Lehrers<br />

Werner Burkart, die sehr interessant<br />

war. Bäuchlings im Gras liegend,<br />

habe ich von den Exkursionisten,<br />

die alle einen Feldstecher<br />

vorm Gesicht hatten, ein Foto geschossen.<br />

Die veröffentlichte Version<br />

der Geschichte habe ich<br />

noch (zwar bereits leicht vergilbt)<br />

auf meinem Schreibtisch.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich höre<br />

fast ausschließlich gesangs- und<br />

schlagzeuglastige Gitarrenrockmusik.<br />

Oasis und The Verve aus<br />

der leider fast verschwundenen<br />

Britpop-Szene werden bei mir immer<br />

laufen.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: John Lennon:<br />

„In his own words“. Es gibt<br />

herrlich die Attitüde und Arroganz<br />

John Lennons und der<br />

Beatles sowie<br />

der Zeit der<br />

60er und 70er<br />

Jahre wieder.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: Ich mag die<br />

Thriller der „Bourne“-Trilogie<br />

sehr gerne. Die Filme haben<br />

Spannung, Action und sind an<br />

äußerst interessanten Orten gedreht<br />

worden. Zudem finde ich<br />

Matt Damon gut. Auch einige Filme<br />

von Quentin Tarantino mag<br />

ich gerne.<br />

MEINE HOBBYS: Fußball, Skifahren,<br />

Tennis, Fotographie<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Hunde,<br />

Fischotter und Frettchen<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Sinnloses<br />

wie Nazis und Fremdenhass,<br />

STECKBRIEF<br />

MANFRED KRAUSE<br />

aber auch den nutzlosen und äußerst<br />

brutal und blutig verlaufenden<br />

Delphinfang, den zum Beispiel<br />

Japan betreibt.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Ich würde sehr<br />

gern einmal einen Reisebericht<br />

verfassen und mir dafür ein weit<br />

entferntes Ziel aussuchen. Hawaii<br />

wäre für mich ein – sowohl geologisch<br />

als auch<br />

vegetativ betrachtet<br />

– sehr<br />

reizvolles Ziel.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Mitten in<br />

der Nacht und längst vor den ersten<br />

Sonnenstrahlen von einer<br />

Hütte bei Chamonix aufbrechen<br />

und auf den über 4800 Meter hohen<br />

Gipfel des Mont Blanc klettern.<br />

Am Gipfel stehend möchte<br />

ich den unbeschreiblichen Blick<br />

in die umliegenden Gipfel genießen<br />

können und fotografieren.<br />

Nach dem „Gipfelschluck“ und je<br />

nach Jahreszeit und Wetterlage<br />

mit Ski ins Tal abfahren. Um das<br />

Projekt in Angriff zu nehmen, bedarf<br />

es noch einiger Vorbereitung.<br />

120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 29<br />

Blutspritzer und Schlagerpossen<br />

Kulturberichterstattung der Zevener Zeitung in 120 Jahren: Ein weites und umfängliches Feld – Stichprobe aus dem Jahr 1913<br />

VON JOACHIM SCHNEPEL<br />

ZEVEN. Wandel der Kulturberichterstattung<br />

in der Zevener Zeitung im<br />

Verlauf von 120 Jahren – das ist<br />

wahrlich, um es mit Fontane zu sagen,<br />

ein weites Feld und ein sehr<br />

umfängliches Themengebiet dazu.<br />

Wo also anfangen? Vor mir liegt<br />

der ZZ-Band aus dem Jahre 1913.<br />

Ein schmales Büchlein, schlicht<br />

schwarz eingebunden. Mal sehen,<br />

was sich da so finden lässt. Im<br />

Anzeigenteil werde ich fündig: Da<br />

laden die Saxonia-Sänger zu einem<br />

humoristischen Abend mit<br />

Schlagerpossen auf den Saal von<br />

Berkelmanns in Tarmstedt ein.<br />

Mal sehen, wann der Bericht in<br />

der ZZ folgt. Fehlanzeige. Den<br />

Bericht gibt es nicht, wahrscheinlich<br />

wurden Termine damals<br />

noch gar nicht redaktionell „besetzt“,<br />

wie wir sagen.<br />

Was es sehr wohl bereits gibt<br />

zur damaligen Zeit, ist der Roman:<br />

„Ein dunkles Rätsel“ von<br />

Alfed Wiljon in der 19. Fortsetzung.<br />

Klingt nach Krimi und ist<br />

wohl auch einer. Da ist die Rede<br />

von einem Erstochenen namens<br />

Carlton. Als Tatwaffe diente offenbar<br />

ein Messer, an dessen<br />

Klinge noch Blut klebt.<br />

Das nächste, was ich finde,<br />

und was im weitesten Sinne der<br />

Kultur zugerechnet werden kann,<br />

ist eine amtliche Bekanntmachung<br />

zur Denkmalspflege im<br />

Amte Zeven. Aber immer noch<br />

kein redaktioneller Beitrag. Weitergeblättert.<br />

Immerhin: Es findet<br />

sich eine Ankündigung zu einem<br />

Lichtbildervortrag über den Besuch<br />

des Deutschen Kaisers im<br />

hohen Norden. Gehalten wird<br />

dieser von Superintendent Meyer<br />

auf Bekemeiers Saal in Zeven.<br />

Darauf folgt auch ein redaktioneller<br />

Bericht, in dem ausdrücklich<br />

bedauert wurde, dass nur sehr<br />

wenige Zuhörer den Weg fanden,<br />

wiewohl es sich um einen thematisch<br />

sehr interessanten Vortrag<br />

handelte, der durchaus mehr Besuch<br />

verdient gehabt hätte. Erste<br />

Erkenntnis: Die Kultur hatte es<br />

also damals schon nicht leicht.<br />

Dafür hatte sie sogar juristische<br />

Brisanz: So wird wenige Seiten<br />

weiter über einen „welfischen<br />

In den Tiefen des ZZ-Archivs im Keller des Verlagsgebäudes lagert so manche spannende Geschichte. Foto: as<br />

Theaterstreit“ berichtet. So sollte<br />

in Lüchow das Stück „Die<br />

Schlacht bei Langensalza“ zur<br />

Aufführung kommen. Die Polizei<br />

erachtete die Aufführung für unzulässig,<br />

weil sie geeignet sei, die<br />

öffentliche Ruhe und Ordnung zu<br />

stören.<br />

„KEINE THEATERZENSUR“<br />

Das Oberverwaltungsgericht wies<br />

die Klage der Theaterschaffenden<br />

gegen das Aufführungsverbot ab<br />

und begründete dies mit diversen<br />

landesrechtlichen Vorschriften.<br />

Eine Theaterzensur gäbe es<br />

selbstverständlich nicht mehr, argumentierte<br />

der Richter. Nun ja.<br />

Politisch brisant war das Stück<br />

offenbar allemal, denn während<br />

der 150 Aufführungen in Hannover<br />

hatte es heiße Diskussionen<br />

des Publikums gegeben.<br />

In den vermischten Nachrichten<br />

geht es bald darauf wieder um<br />

eine Theateraufführung. Diesmal<br />

lädt der Männergesangverein Wil-<br />

stedt zu einem Winterfest ein. Die<br />

Stücke werden als sehr hübsch<br />

und amüsant angekündigt.<br />

In Zeven tritt einige Tage später<br />

die Theatergesellschaft Rhomberg,<br />

die zuvor mit großem auch<br />

pekuniärem Erfolg bereits in Rotenburg<br />

gastierte, auf. Über die<br />

Stücke des Lustspiel- und Moritaten-Ensembles<br />

wird nichts vermeldet.<br />

Dafür gibt es immerhin<br />

einen Nachbericht über das<br />

schon angekündigte Wintervergnügen<br />

des Männergesangvereins<br />

Wilstedt, das offenbar ein voller<br />

Erfolg war. „Der Verein erfreute<br />

uns nicht nur mit einigen schönen<br />

Gesangsvorträgen, sondern<br />

auch mit einem flott gespielten<br />

Theaterstück“, heißt es da. Gerne<br />

hätte man gewusst, mit welchem.<br />

Doch der Verfasser bleibt die<br />

Antwort schuldig, merkt aber an,<br />

dass auch diese Aufführung leider<br />

wieder unter schwachem Besuch<br />

litt. Also auch das kein Phänomen<br />

unserer Tage.<br />

Ungewöhnlich breiten Raum,<br />

nämlich über anderthalb von drei<br />

Zeitungsspalten, nimmt dafür die<br />

Berichterstattung über Kaisers<br />

Geburtstag in Zeven ein. Die Feier<br />

fand statt in „Weidenhöfers<br />

Hotel“, das später als Kino diente.<br />

Musikalisch umrahmt wurde<br />

sie unter anderem von der Zevener<br />

Musikkapelle. Die Zevener<br />

Jugendwehr führte ein eigens einstudiertes<br />

Theaterstück mit dem<br />

Titel „Die Huldigung des Kaisers<br />

durch die Marine“ auf, und der<br />

Verfasser des Berichtes wusste<br />

sich vor Freude über die „schneidigen<br />

Jungs“ auf der Bühne kaum<br />

zu fassen.<br />

75 PFENNIGE EINTRITT<br />

Übrigens: Auch in Weertzen gab<br />

es damals einen gemischten Chor<br />

namens Harmonie, und der kündigte<br />

im ZZ-Anzeigenteil einen<br />

gemütlichen Abend auf dem Saal<br />

des „Gasthofs Viebrock“ mit den<br />

bewährten Zutaten Gesangsbei-<br />

SONNTAG, 25.OKTOBER:<br />

AUTOHAUS<br />

träge und Theaterstück an. Als<br />

Eintritt waren 75 Pfennig zu entrichten.<br />

Über einen Konzertabend des<br />

Kirchenchores Rhade wird einige<br />

Seiten weiter berichtet, mit geistlichen<br />

und Volksliedern, auch<br />

plattdeutsche Vorträge – unter<br />

anderem über die Brachvogeljagd<br />

– kamen zu Gehör. Diese Veranstaltung<br />

soll übrigens recht gut<br />

besucht gewesen sein.<br />

Offenbar unverdrossen von der<br />

schwachen Besucherresonanz<br />

setzte auch Superintendent Meyer<br />

seine Lichtbildervorträge auf<br />

Bekemeyers Saal fort. Diesmal<br />

ging es um das Thema Illustrationen<br />

moderner Künstler zu Bibeltexten.<br />

Erstaunlicherweise elektrisierte<br />

dieses Thema offenbar<br />

deutlich mehr Zuhörer, wie die<br />

ZZ einige Tage später berichtete.<br />

Nunmehr erfahren wir auch<br />

endlich etwas über die Aufführung<br />

des Theaterensembles<br />

Rhomberg in Zeven. Der Verfasser<br />

erging sich in Lobeshymnen:<br />

„Der vorzügliche Ruf, der diesem<br />

Ensemble vorausging, hat sich<br />

voll und ganz bewährt“, heißt es<br />

da. Und weiter: „Tadellos wurde<br />

das Lustspiel aufgeführt. Jeder<br />

einzelne Darsteller ging mit Liebe<br />

an seine Aufgabe.“ Na immerhin.<br />

Eine waschechte Theaterkritik also,<br />

und das schon anno 1913. Allerdings<br />

ohne Bild. Schade eigentlich.<br />

Gern hätte man gewusst,<br />

wie die Darsteller auf der Bühne<br />

aussahen.<br />

Später übernimmt nun der<br />

Männergesangverein Zeven das<br />

kulturelle Geschehen und veranstaltet<br />

einen Konzertabend mit<br />

Ball, wohl ein ganz früher Vorläufer<br />

des heutigen „Ball International“.<br />

Der Rezensent leistet sich<br />

gar kritische Töne, schreibt von<br />

„einigen Tonschwankungen“, lobt<br />

aber insgesamt die Darbietungen<br />

des Männerchores, die geeignet<br />

seien, „des Menschen Herz zu erfreuen“.<br />

Zwischen-Fazit: Die These,<br />

dass in früheren Zeiten in Zeven<br />

und Umgebung kulturell nichts<br />

los gewesen sei, kann so nicht<br />

aufrecht erhalten werden, wie allein<br />

schon der Blick in einen einzigen<br />

Zeitungsband beweist.<br />

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30 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

STECKBRIEF<br />

MELANIE MEYER<br />

chützenverein<br />

ls Hobby<br />

AME: Melanie Meyer<br />

ALTER: 28 Jahre<br />

WOHNORT: vorher Rüspel jetzt<br />

lein Meckelsen<br />

KÜRZEL: mel<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Über Themen von Schützenvereinen,<br />

Feuerwehren sowie<br />

Reitveranstaltungen.<br />

MEIN SCHÖNSTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Als mein Vater im<br />

letzten Jahr den Titel des Samtgemeindekönigs<br />

von Zeven holte.<br />

Ich habe mich so sehr für ihn gefreut,<br />

dass die Bilder von der Proklamation<br />

mehr als verschwommen<br />

waren.<br />

EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

CHICHTE: Der Bericht über den<br />

rfolg der Klein Meckelser Feuerehr<br />

beim diesjährigen Landesntscheid.<br />

Wochenlang hatte sich<br />

ie Mannschaft bei den Traiingsabenden<br />

auf den einen so<br />

ichtigen Tag vorbereitet.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Eigentich<br />

alles, was gerade so im Radio<br />

äuft. Im CD-Player rattert aber<br />

ur Zeit besonders oft Beth Ditto<br />

Gossip) hoch und runter.<br />

EIN LIEBLINGSFILM: Filme gibt es<br />

genug. Aber bislang hat mich<br />

noch keiner so umgehauen, dass<br />

ich sagen müsste, das ist nun<br />

mein Lieblingsfilm.<br />

EINE HOBBYS: Pferdesport,<br />

Sportschießen<br />

EIN LIEBLINGSTIER: Pferde (besonders<br />

meine beiden Hannoveraner),<br />

Hunde<br />

AS MAG ICH GAR NICHT: „Nasenhochträger“<br />

sind absolut nichts<br />

für mich. Oftmals sind das Leute,<br />

die meinen, sie wären etwas Besseres,<br />

nur weil sie vielleicht ein<br />

wenig mehr Geld haben. Sie sind<br />

auch nur Menschen, wie jeder<br />

andere hier auf der Welt.<br />

ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

AL SCHREIBEN: Über das Hamurger<br />

Derby oder das CHIO in<br />

achen.<br />

EIN PERFEKTER TAG: Lange auschlafen<br />

und sich dann von vorne<br />

is hinten bedienen lassen – mit<br />

einem Freund an der Seite.<br />

Melanie Meyer<br />

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Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 3: Farbe kommt ins Blatt<br />

Die erste Farbe kommt ins Blatt. Um das einheitliche Grau auf den Zeitungsseiten aufzubrechen, wird zu Beginn der 70er Jahre eine Zusatzfarbe – in<br />

diesem Fall Rot – eingesetzt. Die Fotos allerdings bleiben noch lange farblos. Das hat sich auch 1992 (rechts) noch nicht geändert. Erst gegen Ende<br />

der 90er Jahre wird Farbe in Teilen der ZZ zur Regel. Seit der Inbetriebnahme des neuen Druckzentrums 2008 ist die Ausgabe komplett farbig.<br />

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ZZ-ZEITREISE<br />

Land unter in<br />

Gnarrenburg<br />

AUGUSTENDORF. Es ist Herbst<br />

im Jahr 2001, der Dauerregen<br />

der zurückliegenden Tage hatte<br />

Straßen und Gebäude überflutet.<br />

Besonders betroffen waren<br />

Moor-Orte wie Augustendorf<br />

und Klenkendorf. Hier traten<br />

die Kanäle über die Ufer, setzten<br />

teilweise ganze Straßen<br />

und Gebäude unter Wasser. Alle<br />

elf freiwilligen Feuerwehren<br />

der Gemeinde Gnarrenburg<br />

waren im Einsatz, unterstützt<br />

von Nachbarwehren und Einwohnern.Gemeindebürgermeister<br />

Bayer sprach von einer<br />

Katastrophe.(lm)<br />

Soldaten zurück<br />

aus Bosnien<br />

ZEVEN/SEEDORF. „Papa, willkommen<br />

Zuhause.“ Tränen der<br />

Freude flossen im Sommer<br />

2002 bei vielen niederländischen<br />

Familien in Zeven und<br />

umzu. Sechs Monate waren sie<br />

getrennt, jetzt sind sie wieder<br />

komplett: Bis heute kehren 618<br />

niederländische Soldaten der<br />

41. Mechanisierten Brigade<br />

von ihrem SFOR-Einsatz in<br />

Bosnien heim. Eine Versorgungseinheit<br />

mit 152 weiteren<br />

Soldaten fand ihren Weg bis<br />

zum 17. Mai zurück nach Seedorf.<br />

Wenn das kein Grund zur<br />

Freude ist.(lm)<br />

Bei einer Weihnachtsfeier mit Pastor verwechselt<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Jens Zschiesche aus Zeven – 42-Jähriger hat viele Lieblingsfilme<br />

NAME: Jens Zschiesche<br />

ALTER: 42 Jahre<br />

WOHNORT: Zeven<br />

KÜRZEL: zi<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Die Menschen im „Hintergrund“,<br />

beispielsweise Ehrenamtliche.<br />

Und außergewöhnliche,<br />

witzige und gelungene Projekte.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER: Als ich vor mehreren<br />

Jahren über die Weihnachtsfeier<br />

eines Vereins in einem Dorf berichten<br />

sollte, wurde ich dort anfangs<br />

von den Veranstaltern für<br />

den Pastor aus der Landeshauptstadt<br />

gehalten, der als Gastreferent<br />

einen Vortrag zum Thema<br />

Weihnachten halten sollte. Auch<br />

nach der Vorstellung und meinem<br />

Hinweis, dass ich der freie Mitarbeiter<br />

der Lokalpresse sei, ließ<br />

sich die damalige Vereinsvorsitzende<br />

davon nur schwer überzeugen.<br />

Sie glaubte weiterhin, ich sei<br />

der junge Pastor aus Hannover,<br />

der sie nur verulken würde.<br />

Glücklicherweise kam der Kirchenvertreter<br />

– der irgendwo im<br />

Stau gestanden hatte – dann doch<br />

noch rechtzeitig zu seinem Termin<br />

und ich brauchte keinen<br />

Vortrag zu halten.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Es<br />

gibt so viele…<br />

Eigentlich jeder<br />

Bericht, der etwas<br />

bewirkt<br />

und positiv verändert. Ob nun die<br />

Kommunalverwaltung in Zeven<br />

jetzt in ihrem eigenen Internetauftritt<br />

nicht mehr nur Werbung<br />

für die Grundstücke anderer Anbieter<br />

macht, sondern auch die<br />

durch Steuergelder vorfinanzierten<br />

Baugrundstücke der Stadt anbietet,<br />

Hinweisschilder auf öffentliche<br />

Toiletten in der Innenstadt<br />

aufgestellt wurden oder in Folge<br />

STECKBRIEF<br />

JENS ZSCHIESCHE<br />

eines Berichtes über einen kleinen<br />

Verein und dessen lobenswerte<br />

Arbeit dieser von einem<br />

Spender eine größere Summe<br />

überwiesen bekam.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK:<br />

Das ist schwer. Denn ich höre<br />

von Klassik über Jazz (besonders<br />

Swing) und „Weltmusik“ relativ<br />

viele Musikrich-<br />

tungen gerne.<br />

Das hängt von<br />

der Stimmung<br />

ab.<br />

MEINE LIEBLINGSBÜCHER: Quellensammlungen,<br />

Sachbücher,<br />

Seefahrerromane, alle Asterix-<br />

Bände und gute Atlanten.<br />

MEINE LIEBLINGSFILME: Zum Beispiel<br />

„Koyaaniqatsi“, „Iracema“,<br />

„Cyrano de Bergerac“, „Die<br />

Abenteuer des Cabeza de Vaca“,<br />

„Sibiriade“, „Gandhi“, „Schrei<br />

nach Freiheit“, „Ran“, „Die sieben<br />

Samurai“, „Moffengriet“,<br />

Jens Zschiesche<br />

„Radio Days“, „Tote tragen keine<br />

Karos“, „1941 – Wo, bitte, geht‘s<br />

nach Hollywood?“, „40 Wagen<br />

westwärts“, „Winchester 73“,<br />

„African Queen“, „Blues<br />

Brothers“, „1-2-3“, einige Hollywood-Musicals<br />

unter der Regie<br />

von Vincente Minelli, viele „Lau-<br />

rel & Hardy“-Filme, die komplette<br />

britische Anarcho-Humor-Serie<br />

„Monty Python`s Flying Circus“,<br />

weitere Filme dieser Akteure<br />

wie „Das Leben des Brian“<br />

oder „Ritter der Kokosnuss“ und<br />

gute Fernsehdokumentationen.<br />

MEINE HOBBYS: Lesen, Sport<br />

(Leichtathletik und Rasenkraftsport),<br />

Filme, Tanzen.<br />

MEINE LIEBLINGSTIERE: Schildkröten,<br />

Erdmännchen und Bienen.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Unzuverlässigkeit,„Beratungs-Resistenz“,<br />

Intoleranz und „verdeckte<br />

Seilschaften“.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Dass bei einer<br />

Wahl (egal, ob Kommune, Land,<br />

Bund oder Europa) über 95 Prozent<br />

der Wahlberechtigten von<br />

ihrem demokratischen Recht<br />

auch Gebrauch gemacht haben.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ein Tag ohne<br />

negative Nachrichten.<br />

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gratulieren!


Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ICH LESE DIE ZZ…<br />

„Die Zevener Zeitung<br />

hatten wir schon immer“<br />

„…weil mich das interessiert. Ich bin<br />

ebürtig aus Heeslingen-Offensen und<br />

a hatten wir die Zevener Zeitung auch<br />

schon immer“, sagt<br />

Margarete Gieschen<br />

aus Glinstedt. „Die<br />

ZZ ist informativ, interessant<br />

und man<br />

liest immer das Neueste.<br />

Ich fange immer<br />

hinten an beim<br />

Anzeigen-Teil, das<br />

st so eine Macke von mir. Und dann<br />

kommt der Zeven-Teil. Wir tendieren<br />

nach Zeven hin und deshalb ist die ZZ<br />

wichtig für uns. Ich mache ja den<br />

Moorhof, und da ist die ZZ wichtig, um<br />

uns bekannt zu machen. Und dann haben<br />

sich unsere Kinder schon ihr Taschengeld<br />

mit Fotos für die ZZ verdient,<br />

als sie noch zur Schule gingen.“ (rsk)<br />

STECKBRIEF<br />

SABRINA ZECH<br />

ote Hosen<br />

nd ein Inder<br />

AME: Sabrina Zech<br />

ALTER: 23 Jahre<br />

WOHNORT: Sittensen/Vechta<br />

ÜRZEL: sz<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Kinder und Tiere<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Ein Termin, bei dem<br />

ich mächtig ins Schwitzen kam,<br />

war für mich das Treffen mit Debasis<br />

De. Der Inder war während<br />

seiner Welt-Friedens-Expedition<br />

zu Gast in Zeven. Ich war ziemlich<br />

aufgeregt und holte im Kopf<br />

alle möglichen Englischvokabeln<br />

hervor. Erst als später der Text<br />

aus mir heraussprudelte, begriff<br />

ich, dass ich eine wirklich spannende<br />

und sympathische Persönlichkeit<br />

kennengelernt hatte.<br />

EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

CHICHTE: Es ist vielleicht nicht<br />

ie schönste Geschichte, für mich<br />

ar es aber die ergreifendste. Das<br />

nterview mit dem neuen Vorsitenden<br />

des Blauen Kreuzes, Wilelm<br />

Viebrock aus Vierden, war<br />

nglaublich ehrlich und emotioal.<br />

Als während des Interviews<br />

inder und Enkel in die Stube<br />

amen und ich erfuhr, wie sehr<br />

eine Familie während und nach<br />

einer Sucht hinter ihm standen<br />

nd stehen war ich sehr berührt.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Feiern<br />

it Mando Diao, Kings of Leon,<br />

oo Fighters und Nickelback.<br />

ntspannen mit U2 und R.E.M.<br />

ußerdem mag ich die Toten Hoen<br />

und Sportfreunde Stiller.<br />

EINE LIEBLINGSBÜCHER: Thriller<br />

und Krimis müssen es sein. Am<br />

Besten gefallen mir Bücher von<br />

Karin Slaughter und Tess Gerritsen.<br />

Auch für Kinderbücher wie<br />

„Oh, wie schön ist Panama“ kann<br />

ich mich begeistern.<br />

EINE LIEBLINGSFILME: Zum Beipiel<br />

„Das Leben des David Gae“,<br />

„Wie ein einziger Tag“ oder<br />

A beautiful mind“.<br />

EINE HOBBYS: Reiten, Schwimen,<br />

Lesen und Reisen.<br />

EINE LIEBLINGSTIERE: Hunde<br />

nd Pferde. In Tierparks bleibe ich<br />

ei Affen und Tierbabys hängen.<br />

AS MAG ICH GAR NICHT: Intoleanz,<br />

Überheblichkeit, Dauerreen<br />

und Fisch.<br />

ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

AL SCHREIBEN: Ein Interview<br />

it Campino von den Toten Hoen<br />

oder einem HSV-Profi fände<br />

ch spannend.<br />

EIN PERFEKTER TAG: Ausschlafen<br />

nd mit der Familie frühstücken,<br />

ei schönem Wetter durch Wald<br />

nd Wiesen reiten, in Hamburg<br />

n der Elbe bummeln und abends<br />

it Freunden ein Glas Wein trinen<br />

oder ins Kino gehen.<br />

Sabrina Zech<br />

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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 31<br />

Den „Pott“<br />

bestaunen<br />

Der original DFB-Pokal<br />

wurde einst in<br />

den Räumen der ZZ<br />

von interessierten<br />

Lesern bestaunt, als<br />

ein paar Leute aus<br />

der Chefetage des<br />

SV Werder Bremen<br />

die ZZ besuchten und<br />

den „Pott“ im Gepäck<br />

hatten. Den<br />

hatte Werder 1994<br />

durch ein 3:1 über<br />

Rot-Weiß Essen gewonnen.<br />

Die Torschützen<br />

waren Dietmar<br />

Beiersdorfer, Andy<br />

Herzog und Winton<br />

Rufer. Redakteur<br />

Andreas Kurth (Zweiter<br />

von links), bekennender<br />

Hertha-Fan,<br />

hielt seine Bewunderung<br />

für die Rehhagel-Truppeunterkühlt<br />

zurück. (mi)<br />

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Hunde, Rauch und Wunder<br />

Zevens Stadtdirektor erinnert sich an „seine“ ZZ-Redakteure während seiner Amtszeit von 1984 bis 2006<br />

VON MANFRED RIEKEN<br />

ZEVEN. Wie ein schneidiger Staatsanwalt<br />

kam Ulrich Habermann in<br />

mein Büro und brachte es auf den<br />

Punkt: „Sagen Sie gleich die Wahrheit!<br />

Ich kriege immer alles raus.“<br />

Letzteres stimmte zwar nicht, aber<br />

der damalige Lokalchef der ZZ, Ulrich<br />

Habermann, war in Recherchier-<br />

Laune und vermutete dunkle Machenschaften<br />

im Rathaus. Worum es<br />

damals ging? Ich weiß es nicht<br />

mehr, es ist fast 25 Jahre her. Aber<br />

Staatsanwalt Habermann ist mir in<br />

Erinnerung geblieben.<br />

An sich passen Kommunalpolitik<br />

und Zeitungsredaktion nicht zusammen.<br />

Die Zeitungsleute stochern<br />

herum, stellen unnötige<br />

Fragen und schreiben überflüssige<br />

Berichte über städtische Angelegenheiten.<br />

Ahnung von den<br />

Dingen haben sie auch nicht.<br />

Heute berichten sie so und in<br />

zwei Wochen andersherum.<br />

So zumindest war lange Zeit<br />

die Meinung vieler Politiker und<br />

Verwaltungschefs über die Lokalpresse.<br />

Es war ein Katz- und<br />

Mausspiel. Der Zeitung wurde irgendetwas<br />

gesteckt und die Redaktion<br />

fragte im Rathaus nach,<br />

was dort als Majestätsbeleidigung<br />

aufgefasst und entsprechend hinhaltend<br />

beantwortet wurde.<br />

Da ich selbst schon als Schüler<br />

und Student als freier Mitarbeiter<br />

einer Lokalredaktion gearbeitet<br />

hatte, war meine Scheu vor der<br />

Presse gering. Es gab regelmäßige<br />

Kontakte zur ZZ, der Nachfolger<br />

Habermanns, Uwe Michael Greiser,<br />

schlug mir wöchentliche Treffen<br />

mit dem Zeven-Redakteur<br />

vor. So hielten wir es über die<br />

Jahre. Die regelmäßigen Treffen<br />

waren vorteilhaft für beide Seiten.<br />

Ich konnte meine Anliegen vortragen,<br />

die Redaktion ihre Fragen<br />

stellen.<br />

Mit der Politik gab es manchen<br />

Ärger über diese Kontaktpflege.<br />

Immer wieder erhob sie den Anspruch<br />

(„Wir sind die Gewählten!“),<br />

bei jeder Kleinigkeit vor<br />

dem einfachen Volk informiert zu<br />

werden, das sie erst zu den Erwählten<br />

gemacht hatte.<br />

Mit Monica Lohmeyer-Wulf,<br />

Christian Mahnken und Andreas<br />

Kurth hatte ich es hauptsächlich<br />

zu tun. Wobei Lohmeyer-Wulf gelegentlich<br />

mit einem großen,<br />

furchteinflößenden Hund erschien,<br />

der wohl die Auskunftswilligkeit<br />

befördern sollte. Im<br />

Rathauskeller fand sich gottlob<br />

ein Schild mit der Aufschrift:<br />

„Das Mitführen von Hunden in<br />

den Amtstuben ist untersagt.“<br />

Kurth hatte stets seine Pfeife<br />

dabei, mit der er zum Ärger der<br />

Sekretärin im Vorzimmer einen<br />

gewaltigen Qualm zu erzeugen<br />

pflegte. Nach seinem Abgang<br />

wurde auf „Durchzug“ gestellt.<br />

Auch am nächsten Tag gab es keine<br />

Ruhe, da der Rauch noch in<br />

den Möbeln hing. Ich wurde immer<br />

wieder aufgefordert, Kurth<br />

das Pfeiferauchen auf der Stelle<br />

zu untersagen.<br />

Außerdem gab es mit ihm stets<br />

Unstimmigkeiten beim Fußball,<br />

da er leider Fan von Hertha BSC<br />

ist. Meine Sekretärin, Nicole<br />

Meyer-Fricke, hielt aus unverständlichen<br />

Gründen zum HSV<br />

und ich – wie es sich gehört –<br />

selbstverständlich zu Werder Bremen.<br />

Montags flogen die E-Mails<br />

hin und her, je nach Ausgang der<br />

Spiele war man erfreut oder geknickt.<br />

Manchmal, aber insgesamt<br />

doch selten, kam ein trös-<br />

Manfred Rieken<br />

tendes Wort, wenn Werder verloren<br />

hatte. Auch heute noch gehen<br />

gelegentlich die E-Mails hin und<br />

her, wenn etwa der Lokalchef<br />

Thorsten Kratzmann in großen<br />

Artikeln den Abriss vieler alter<br />

Zevener Gebäude beklagt und ich<br />

entgegne, dass nicht alle alten<br />

Gebäude erhalten werden können<br />

– zumal dann nicht, wenn es<br />

keine vernünftige Nutzung gibt.<br />

Der Stellungskrieg hierüber ist<br />

noch nicht beendet.<br />

Nicht mit allen Artikeln oder<br />

Kommentaren war ich einverstanden.<br />

Aber beim Verleger habe<br />

ich mich nicht beklagt. Was auszufechten<br />

war, musste man mit<br />

der Redaktion ausfechten. Mit<br />

dem Verleger – lange Jahre war es<br />

Harald Zeller – gab es Kontakt<br />

bei offiziellen Veranstaltungen<br />

wie zum Beispiel den Neujahrsempfängen<br />

in Zeven und Seedorf.<br />

Der imposante Zeller verriet mir,<br />

dass jeder das Körpergewicht habe,<br />

das ihm zugeteilt worden sei,<br />

eine sympathische Einstellung.<br />

Und konsequent war er, wenn<br />

er keinen Parkplatz fand. Er berichtete<br />

mir von einer Verlegerta-<br />

gung in Hamburg. Am Tagungslokal<br />

erspähte er keinen Platz für<br />

sein Auto, so fuhr er ohne anzuhalten<br />

oder gar auszusteigen wieder<br />

nach Zeven zurück – imponierend<br />

und nachahmenswert.<br />

Ein Wunder habe ich mit der<br />

ZZ auch erlebt: das „Wunder von<br />

Meinstedt“. In Meinstedt wurde<br />

eines Morgens die zentrale Wasserversorgung<br />

mit einem Standrohr<br />

eingeweiht, aus dem das<br />

„Stadtwasser“ strömte. Der damalige<br />

Bürgermeister Günter Weigel<br />

und ich waren dabei, die Redakteurin<br />

der Zevener Zeitung, den<br />

Namen muss ich nicht anführen,<br />

fotografierte die Honoratioren<br />

vor dem sprühenden Wasserrohr.<br />

Am anderen Tage erschien der<br />

Artikel mit Foto, auf dem aber einer<br />

der Abgelichteten fehlte:<br />

nämlich Günter Weigel.<br />

Der glaubte an höheres, wohl<br />

himmlisches Geschehen, bis sich<br />

das Rätsel löste. Nach dem Ortstermin<br />

wieder in meinem Büro in<br />

Zeven angekommen, erhielt ich<br />

einen Anruf der gar nicht zerknirschten<br />

Redakteurin, leider sei<br />

kein Film im Fotoapparat gewesen,<br />

was ja wohl passieren könne.<br />

Alle Teilnehmer des Geschehens<br />

mussten noch einmal für ein neues<br />

Foto nach Meinstedt bestellt<br />

werden. Nur Weigel war wegen<br />

einer Dienstreise nicht aufzutreiben,<br />

und deshalb fehlte er auf<br />

dem Zeitungsfoto. Das Meinstedter<br />

Wunder war gar keines.<br />

Bleibt die Frage nach der Zusammenarbeit<br />

mit Staatsanwalt<br />

Habermann zu beantworten. Sie<br />

war trotz des Herumschnüffelns<br />

sehr gut, später haben wir sogar<br />

gemeinsam die Schrift „Streifzug<br />

durch die Geschichte Zevens“<br />

konzipiert.<br />

Die unvergessliche Suche nach einem Quetzal<br />

Freie Mitarbeiter im Porträt: Frauke Hellwig aus Zeven – In Costa Rica die Rufe des schönen Göttervogels genossen<br />

NAME: Frauke Hellwig<br />

ALTER: 37 Jahre<br />

WOHNORT: Zeven<br />

KÜRZEL: fh<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Am liebsten über die Schönheit<br />

der Natur, über Tiere und ihre<br />

Geschichten, über Gärten und<br />

wie man sie in Schuss hält und<br />

über Reisen und das Kennenlernen<br />

anderer Länder.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTERIN: Ich kann mich an<br />

ein kurioses Erlebnis bei einem<br />

Pressetermin mit Minister Heiner<br />

Ehlen erinnern. Damals war ein<br />

Essen mit eingeplant. Ich hatte im<br />

Vorfeld darum gebeten, dass ich<br />

etwas Vegetarisches bekomme.<br />

Als wir in großer Runde mit dem<br />

Minister saßen, der sich selbst als<br />

„Minister für Essen und Trinken“<br />

bezeichnet und fleischlichen Genüssen<br />

nicht abgeneigt ist, fragte<br />

die Kellnerin laut, für wen das vegetarische<br />

Gericht sei. Natürlich<br />

guckten mich alle an, als ich meinen<br />

Finger hob. Und humorvoll,<br />

wie der Minister nun mal ist,<br />

konnte er sich einen entsprechenden<br />

Kommentar nicht verkneifen,<br />

wir alle haben gelacht und dann<br />

das Essen genossen – und natürlich<br />

dann auch noch gearbeitet.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Meine absolute Lieblingsgeschichte<br />

ist mein Artikel<br />

über unsere Suche nach einem<br />

Quetzal (einem besonders schönen<br />

und seltenen Vogel) in Costa<br />

Rica, der in der<br />

„Welt“ veröffentlicht<br />

wurde.<br />

Es war ein unvergessliches<br />

Erlebnis durch die<br />

Berge Mittelamerikas zu streifen,<br />

die Rufe des Göttervogels zu hören<br />

und sich mit einheimischem<br />

Führer durch morastige Wiesen,<br />

durchs Unterholz und über<br />

schlammige Wege zu kämpfen –<br />

immer den Rufen des Vogels<br />

nach. Auch wenn wir am Ende<br />

„nur“ ein Weibchen gesehen haben,<br />

war es ein tolles Erlebnis, das<br />

mich bis heute fasziniert.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich höre<br />

meist die aktuelle Pop-Musik im<br />

STECKBRIEF<br />

FRAUKE HELLWIG<br />

Radio, ansonsten bin ich eher ein<br />

Musikmuffel.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Meist lese<br />

ich etwa 30 bis 40 Bücher im<br />

Jahr, daher verliere ich schnell<br />

den Überblick, was Titel oder gar<br />

Autoren angeht. Eines meiner<br />

Lieblingsbücher ist aber „Die<br />

Welt ohne uns“ von Alan Weisman,<br />

weil er darin so eindringlich<br />

beschreibt, wie schnell die Erde<br />

die Spuren des<br />

Menschen verwischen<br />

würde,<br />

wenn es uns<br />

einmal nicht mehr geben wird.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: „Grabgeflüster“,<br />

„Grasgeflüster“ und „Lang<br />

lebe Ned Devine“, weil alle drei<br />

einen so herrlichen rabenschwarzen<br />

britischen Humor haben und<br />

manches Tabuthema aufs Korn<br />

nehmen.<br />

MEINE HOBBYS: Meine Hobbys<br />

sind in erster Linie meine Tiere,<br />

die sehr viel Zeit in Anspruch<br />

nehmen. Ansonsten lese ich sehr<br />

viel, spiele Badminton, gehe Tanzen,<br />

engagiere mich für den Tier-<br />

Frauke Hellwig<br />

schutz und würde mich auch gern<br />

mal wieder mehr der Hobbygärtnerei<br />

widmen. Außerdem sind<br />

mein Freund und ich überzeugte<br />

und begeisterte Hobby-Urlauber.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Schwer zu<br />

sagen, ich liebe Katzen (auch ihre<br />

wilden Verwandten), aber auch<br />

Hunde, Gänse, Hühner, Enten,<br />

Esel. Eigentlich mag ich alle Tiere,<br />

bis auf Spinnen – die haben<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Ehlen wird<br />

Landesminister<br />

KALBE. Der Landkreis Rotenburg<br />

stellt im Februar 2003<br />

zum ersten Mal seit Bestehen<br />

der deutschen Bundesrepublik<br />

Deutschland einen Minister im<br />

niedersächsischen Landeskabinet,<br />

meldete die Zevener Zeitung<br />

zu Jahresbeginn. „Der<br />

künftige Landwirtschaftsminister<br />

Hans-Heinrich Ehlen aus<br />

Kalbe, will ‚das Niedersachsenross<br />

wieder auf Trab bringen‘.<br />

Unterstützt wird er bei diesem<br />

Unternehmen von Mechthild<br />

Ross-Luttmann, die auf Anhieb<br />

den Sprung ins Parlament<br />

schaffte.“ (lm)<br />

„Piano“ erstrahlt<br />

in neuem Glanz<br />

ZEVEN. „Eine renommierte<br />

Kneipe war das ‚Piano‘ schon<br />

immer. Jetzt erstrahlt das Lokal<br />

in neuem Glanz“, hieß es im<br />

Juli 2004 in der Zevener Zeitung.<br />

Die gespannten Gäste<br />

strömten zur Neueröffnung<br />

nach Zeven. „Erwartet wurden<br />

sie von dem neuen Besitzer<br />

Stefan Kempin, der sich zusammen<br />

mit seiner Ehefrau<br />

Andrea Fahjen motiviert und<br />

gleichzeitig überzeugt, hinsichtlich<br />

dem Potenzial der Zevener<br />

Kneipenszene zeigte.<br />

Auch die Gäste waren überzeugt,<br />

nämlich von der Location<br />

und der Atmosphäre in der<br />

neuen Stammkneipe.“ (lm)<br />

Eine gute Sache<br />

feiert Jubiläum<br />

ZEVEN. Gutes tun und nicht<br />

ständig darüber reden – das ist<br />

das vornehme Motto der Rotary<br />

Clubs in der ganzen Welt. Im<br />

März 2005 feierte der Rotary<br />

Club Bremervörde-Zeven sein<br />

32. Jubiläum. In dieser Zeit hat<br />

der Club rund 362 000 Euro für<br />

soziale Zwecke eingesetzt. Das<br />

sei ein wahrer Grund, um zu<br />

feiern, erfuhren die Leser der<br />

Zevener Zeitung. (lm)<br />

Einbrecher mit<br />

Sinn für Haare<br />

SCHEEßEL. Hat da etwa ein Täter<br />

mit ausgeprägtem Schönheitswahn<br />

zugeschlagen? Am<br />

30. August 2006 war der (oder<br />

die) Unbekannte laut Polizeibericht<br />

zunächst in eine Garage<br />

in der Scheeßeler Freudenthalerstraße<br />

und dort dann in<br />

einen Kleinwagen eingebrochen.<br />

Dass das CD-Autoradio<br />

gestohlen wurde, überrascht<br />

wenig. Mehr schon die Angabe,<br />

dass auch noch zwei Beutel mit<br />

Lockenwicklern und eine<br />

Trockenhaube entwendet wurden.<br />

(lm)<br />

einfach zu viele Beine!<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Tierquälerei,<br />

Gedankenlosigkeit, unfreundliche,<br />

kleingeistige Mitmenschen,<br />

Lärm, schlechtes Wetter.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Eine umfassende<br />

Neuseeland-Reportage, für die<br />

ich monatelang durchs Land reisen<br />

müsste.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Mein perfekter<br />

Tag beginnt mit einem geruhsamen<br />

Frühstück mit meinem<br />

Freund in einem schönen Hotel,<br />

das irgendwo auf dieser Erde liegen<br />

kann. Danach geht es auf Erkundungstour,<br />

um ja nichts zu<br />

verpassen. Die Kamera ist immer<br />

„an der Frau“, um das Land, die<br />

Natur und die Tiere kennenzulernen<br />

und im Bild festzuhalten. Ein<br />

Sundowner zum Sonnenuntergang<br />

wäre der perfekte Anfang,<br />

den Tag ausklingen zu lassen, anschließend<br />

ein gutes Abendessen<br />

und zum Schluss eine kurze Leserunde<br />

in einem guten Buch, bevor<br />

es gilt, im Schlaf neue Kräfte für<br />

den nächsten Tag zu sammeln.


32 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />

ICH LESE DIE ZZ…<br />

bends noch einmal<br />

er Griff zur Zeitung<br />

solange ich denken kann, gibt es bei<br />

ns die Zevener Zeitung“, sagt Rudolf<br />

ietjen aus Breddorf. „Meine Eltern haben<br />

sie schon gelesen<br />

und lesen sie<br />

noch. Ich fange hinten<br />

beim Lokalteil<br />

an, den lese ich gerne,<br />

aber auch Sport,<br />

besonders montags,<br />

Heimatsport und Berichte<br />

aus der Regin.<br />

Ich lese die Zevener Zeitung auch<br />

bends noch eine viertel oder halbe<br />

tunde.“ (rsk)<br />

STECKBRIEF<br />

CORINNA KUSCHEL<br />

Einen Tag<br />

ang zaubern<br />

önnen“<br />

NAME: Corinna Kuschel<br />

LTER: 24 Jahre<br />

OHNORT: Heeslingen<br />

ÜRZEL: ck<br />

ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

EN: soziale Ungerechtigkeit, inteessante<br />

Menschen<br />

EIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

EPORTERIN: Ich interessiere mich<br />

nicht besonders für Autos. Als<br />

mich die Redaktion zum US-Car-<br />

Treffen auf das Zevener Veranstaltungsgelände<br />

schickte, stand<br />

ich also nun zwischen all den Auto-Spezialisten,<br />

die für ihre vierrädrigen<br />

Gefährten ein Vermögen<br />

ausgegeben hatten. Sie ließen ihre<br />

Motoren lautstark rattern, spielten<br />

mit dem Standgas und hatten<br />

or Freude gerötete Wangen.<br />

EINE LIEBLINGSMUSIK: Ich bin<br />

ein eingefleischter Rocker, liebe<br />

Swing (Glenn Miller) und Jazz.<br />

Darüber hinaus bin ich ein<br />

Freund der Musik der 60er, 70er<br />

und 80er Jahre. Oldies sind klasse,<br />

bei ABBA singe ich laut mit,<br />

Pink Floyd, Fury in the Slaughterhouse<br />

und Depeche Mode dürfen<br />

bei mir nicht fehlen. Aber auch in<br />

der neueren Pop-Musik finde ich<br />

mich zurecht. Mit meinem Sohn<br />

Lennard tanze ich auch gerne<br />

mal zu Lady Gagas „Pokerface“.<br />

EIN LIEBLINGSBUCH: „Harry Potter“.<br />

Ich liebe die Parallelwelt des<br />

Zauberlehrlings. Es schwebt mir<br />

immer noch der Traum vor, dass<br />

eine solche Welt voll Zauberei<br />

wirklich irgendwo existieren<br />

könnte. Dieser Illusion lasse ich<br />

mich nicht berauben.<br />

EIN LIEBLINGSFILM: Ganz klar:<br />

Forrest Gump“. Eine kuriose<br />

eise durch die Geschichte der<br />

SA ab den 50-er Jahren des verangenen<br />

Jahrhunderts.<br />

EINE HOBBYS: Die Arbeit bei der<br />

Zevener Zeitung, meine Familie<br />

und meine „Luxus-Artikel“<br />

(Schlaf, schreiben und lesen).<br />

EIN LIEBLINGSTIER: Eindeutig:<br />

lefantenkühe! Warum? Sie sind<br />

ickhäuter und Dickköpfe und<br />

ie vergessen nie etwas. Sie zieen<br />

in Herden durch die Lande,<br />

rauchen keine Männer, um ihre<br />

inder großzuziehen.<br />

AS MAG ICH GAR NICHT: Menschen,<br />

die unehrlich, unaufrichtig<br />

und hinterhältig sind, sämtliche<br />

Werke von Franz Kafka und in<br />

Sachen Nahrungsmittel: Rosenkohl<br />

und Kidneybohnen.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ich möchte<br />

einen Tag lang zaubern können<br />

und meinen Lieben und mir alle<br />

Wünsche erfüllen. Ansonsten soll<br />

der Tag so sein wie jeder andere,<br />

denn jeder Tag ist auf seine Weise<br />

ein perfekter Tag. Wie langweilig<br />

wäre ein Leben ohne Talfahrten?<br />

Immer nur bergauf? Da wird die<br />

Luft doch immer dünner. Außerdem<br />

kribbelt es immer so schön<br />

im Bauch, wenn's bergab geht.<br />

Corinna Kuschel<br />

Klaudia Capelle-Meyer, ihr Sohn Timo und Mutter Inge Meyer sind regelmäßige Zeitungsleser. Foto: fh<br />

„Ohne Zeitung fehlt etwas“<br />

Wer sie nicht hat, der verpasst eine Menge – von hinten nach vorne lesen und der Sohn guckt Bilder an<br />

ZEVEN. „Wir haben die Zevener Zeitung<br />

schon immer abonniert. Ich<br />

vermute mal ganz stark, dass schon<br />

meine Schwiegereltern sie von Anfang<br />

an bekommen haben“, sagt Inge<br />

Meyer aus Zeven. Vor allem den<br />

Hauptteil liest sie intensiv, der<br />

Sportteil dagegen geht meist gleich<br />

weiter an ihren Mann Wilhelm.<br />

„Eigentlich interessiert mich aber<br />

schon alles, doch häufig fehlt mir<br />

einfach die Zeit das gesamte Blatt<br />

zu lesen. Vieles überfliege ich zu-<br />

Mit dem Glacier-Express hinaus zum Angeln<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Wolfgang Millert aus Zeven<br />

NAME: Wolfgang Millert<br />

ALTER: Jahrgang 1941<br />

WOHNORT: Zeven, war hauptberuflich<br />

fast 32 Jahre als Setzereileiter<br />

und Redakteur für alle drei<br />

Verlagsobjekte der ZZ tätig, seit<br />

2006 im (Un-)Ruhestand.<br />

KÜRZEL: mi<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Über alle Themen mit historischem<br />

Hintergrund. Beispielsweise<br />

„das Alte Zeven“, „Müllers<br />

Hotel, heute Polizeigebäude“.<br />

„Fremdenverkehr in Zeven vor<br />

100 Jahren“, oder „Historie der<br />

Eitzter Wassermühle“, und „Lager<br />

Seedorf – eine bewegende Geschichte“.<br />

MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />

REPORTER: Ich habe einmal im<br />

Vereinsblatt eine Serie gehabt, die<br />

sich damit befasste, was aus den<br />

Tieren geworden ist, die das Bremervörder<br />

Tierheim an Leute<br />

weitergegeben hat. Damals wurden<br />

Fotos noch mit „normaler“<br />

Kamera und Rollfilm, natürlich<br />

schwarz-weiß, geschossen. Ein<br />

gutes Stück hinter Elm hatte ich<br />

eine Reportage über einen munteren<br />

Rauhaardackel gemacht und<br />

wohl ein Dutzend Bilder ge-<br />

nächst nur und lese interessante<br />

Dinge später aber noch mal genauer<br />

nach.“<br />

Auch ihre Tochter Klaudia Capelle-Meyer<br />

ist ständige Leserin<br />

der ZZ. „Wir haben sie abonniert,<br />

weil ohne Zeitung doch irgendwie<br />

etwas fehlt. Es ist einfach<br />

nicht schön, wenn es morgens<br />

keine Zeitung gibt. Wenn man sie<br />

nicht hat, dann verpasst man<br />

doch eine ganze Menge – auch<br />

wenn schon einiges drin steht,<br />

was mich nicht so sehr interes-<br />

Wolfgang Millert<br />

knipst. Als ich wieder im ZZ-Redaktionshaus<br />

angekommen war,<br />

riet mir unser „Laborchef“ Heinz<br />

Kuhs mit ungerührtem Gesichtsausdruck:<br />

„Millert, leg' nächstes<br />

Mal lieber einen Film in den Apparat!“<br />

MEINE LIEBLINGSARTIKEL: Das<br />

sind die Reisebeschreibungen<br />

über meine Heimat Usedom. Ich<br />

siert.“ Einige Zeit teilte sich das<br />

Ehepaar eine Zeitung mit dem<br />

Nachbarn, nach einem Umzug<br />

haben sie dann zunächst auf ein<br />

Abonnement verzichtet, doch irgendwann<br />

musste das Blatt wieder<br />

her. „Ich studiere meist als<br />

erstes die Familienanzeigen, dann<br />

den Lokalteil und manchmal<br />

noch den Landkreisteil. Zu mehr<br />

komme ich wegen der Kinder<br />

meist gar nicht mehr.“ Die Informationen<br />

aus dem Hauptteil hingegen,<br />

die holt sich die zweifache<br />

bin in Swinemünde geboren,<br />

musste den Bombenangriff am<br />

12. März 1945 miterleben. Im<br />

Sonntagsjournal habe ich unter<br />

anderen über den Golm geschrieben,<br />

hier liegen die über 20 000<br />

Toten aus dem zweistündigen<br />

Bombenhagel begraben. Gerne<br />

habe ich über die anderen drei<br />

Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf<br />

und Ahlbeck, über die Karniner<br />

Brücke und über den Swinemünder<br />

Polenmarkt berichtet.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Dixie mit<br />

den alten Barden Mr. Acker Bilk,<br />

Monty Sunshine, Papa Bue oder<br />

Chris Barber. Früher habe ich<br />

gerne die Konzerte der Dutch<br />

Swing College Band mit Peter<br />

Schilperoort im Rathaus oder im<br />

Kinosaal der Kaserne in Seedorf<br />

besucht.<br />

MEIN LIEBLINGSBUCH: Nach wie<br />

vor „Robinson Crusoe“ von Daniel<br />

Defoe. Das Buch habe ich<br />

seit meiner Jugendzeit wohl mehr<br />

als zwei Dutzend Mal gelesen.<br />

John Steinbecks „Straße der Ölsardinen“,<br />

„Früchte des Zorns“,<br />

das große „Zille-Buch“ und Stefan<br />

Zweigs „Meisternovellen“ gehören<br />

ebenso zu meiner bevor-<br />

Mutter eher aus den täglichen<br />

Nachrichten und weniger über<br />

die ZZ.<br />

Auch ihr dreijähriger Sohn Timo<br />

übt sich schon als fleißiger<br />

„Leser“ des Blattes, auch wenn er<br />

noch nicht wirklich lesen kann,<br />

faszinieren doch die Bilder im<br />

Blatt, vor allem die von Autos.<br />

Noch liest im seine Mutter Klaudia<br />

die dazugehörigen Geschichten<br />

vor, doch in wenigen Jahren,<br />

kann der Steppke das auch selbst<br />

tun. (fh)<br />

Wenn Bob Dylan läuft, ist der Tag perfekt<br />

Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Liza-Marie Heinbokel aus Rhade<br />

NAME: Liza-Marie Heinbokel<br />

ALTER: 20 Jahre<br />

WOHNORT: Rhade<br />

KÜRZEL: lm<br />

DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />

TEN: Berichte über Kinder und<br />

ferne Länder.<br />

MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />

SCHICHTE: Für „Selsingen aktuell“<br />

habe ich einen Artikel über meine<br />

Reise nach Neuseeland verfasst.<br />

Beim Schreiben<br />

war ich in Gedanken<br />

noch<br />

einmal in diesem<br />

wunderschönen Land. So<br />

konnte ich für ein paar Stunden<br />

noch einmal „Urlaub“ machen,<br />

obwohl ich eigentlich gearbeitet<br />

habe.<br />

MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich liebe<br />

Coldplay und Bob Dylan. Es gibt<br />

kaum etwas Schöneres, als im<br />

Sommer auf der Terrasse zu sitzen<br />

und das „30th Anniversary<br />

STECKBRIEF<br />

WIELAND BONATH<br />

Album“ von Bob Dylan zu hören.<br />

MEINE LIEBLINGSBÜCHER: Das ist<br />

die schwierigste Frage, die es im<br />

Steckbrief zu beantworten gibt.<br />

Es gibt so unendlich viele tolle<br />

Bücher. Ganz besonders haben es<br />

mir aber die „Wanderchirurg“-Reihe<br />

von Wolf Serno, „Die<br />

Teerose“ und „Die Winterrose“<br />

von Jennifer Donnelly und das<br />

Buch „Schiffbruch mit Tiger“ von<br />

Yann Martel an-<br />

getan.<br />

MEINE LIEB-<br />

LINGSFILME:<br />

„Emmas Glück“ – Jürgen Vogel in<br />

seiner großartigsten Rolle. Und<br />

„Willkommen bei den Stis“, eine<br />

unglaublich lustige und herzliche<br />

französische Komödie.<br />

MEINE HOBBYS: Lesen ist für mich<br />

eines der tollsten Dinge, die man<br />

in seiner Freizeit machen kann,<br />

aber noch lieber treffe ich mich<br />

mit Freunden oder unternehme<br />

Liza-Marie Heinbokel<br />

etwas mit meiner Familie oder<br />

meinem Freund. Natürlich zählt<br />

auch Einkaufen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen,<br />

ich bin<br />

schließlich auch nur eine Frau.<br />

MEINE LIEBLINGSTIERE: Milka und<br />

Mathilda, meine Katzen.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Unpünktlichkeit,<br />

Ungerechtigkeit,<br />

vor allem gegenüber Kindern,<br />

und Überheblichkeit.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Ich würde gerne<br />

einmal nach Asien reisen und<br />

meine Erlebnisse, die ich mit<br />

Land und Leuten mache, aufschreiben<br />

und veröffentlichen.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ein Frühstück<br />

mit der ganzen Familie und<br />

meinem Freund auf meiner Lieblingsinsel<br />

Amrum wäre der perfekte<br />

Start in den Tag. Danach<br />

würden wir am Strand spazieren<br />

gehen und im Café eine „Tote<br />

Tante“ trinken (Kakao mit Amaretto).<br />

Wieder Zuhause wäre ein<br />

Grillabend mit Freunden in unserem<br />

Garten der beste Weg, den<br />

Tag ausklingen zu lassen. Wenn<br />

dann noch Bob Dylan leise im<br />

Hintergrund läuft, wäre dieser<br />

Tag wirklich perfekt.<br />

zugten Richtung, auch wenn das<br />

etwas altmodisch erscheint.<br />

MEIN LIEBLINGSFILM: Der Walt-<br />

Disney-Film „Bambi“ ist mir immer<br />

noch in lebhafter Erinnerung,<br />

weil er damals vor mehr als<br />

60 Jahren mein erster Kinofilm<br />

war, den ich in den Burgtor-<br />

Lichtspielen in Lübeck gesehen<br />

habe. Später noch einmal mit<br />

meiner Tochter Steffi im Central-<br />

Theater in Zeven. Dann faszinierten<br />

mich alle<br />

Rühmann-Filme.Beispielsweise<br />

„Das fliegende<br />

Klassenzimmer“ und „Die<br />

Feuerzangenbowle“, später auch<br />

„Dr. Schiwago“. Heute gehe ich<br />

mit meinen Enkeln gerne in die<br />

„Ice Age“-Filme. Die sind spannend<br />

und pfiffig gemacht. Horror<br />

und zu viel Action kommen nicht<br />

in Frage.<br />

MEINE HOBBYS: Da gibt es viele:<br />

Angeln, Eisenbahnromantik, Mineralien<br />

und Fossilien sammeln<br />

und Volleyball bei den Zevener<br />

Montagsturnern sind nur einige<br />

von rund einem Dutzend Interessen.<br />

MEIN LIEBLINGSTIER: Das war<br />

STECKBRIEF<br />

WOLFGANG MILLERT<br />

ZZ-ZEITREISE<br />

Erster Heeslinger<br />

Sponsorenlauf<br />

HEESLINGEN. Etwas Gutes tun<br />

wollten 165 Teilnehmer des Heeslinger<br />

Sponsorenlaufs, als sie sich<br />

im Oktober 2007 bei der Kirche<br />

gemeinsam an den Start drängten,<br />

um der St.-Viti-Stiftung unter<br />

die Arme zu greifen. Mit dieser<br />

Zahl übertrafen sie sämtliche Erwartungen<br />

der Organisatoren.<br />

Der 2,5 Kilometer lange Rundkurs<br />

um die Heeslinger Kirche<br />

und durch das Ostetal, führte die<br />

Klosterstraße hinauf, die Jahnstraße<br />

wieder hinab, über das<br />

Sportplatzgelände und den alten<br />

„Steg“ hinauf zum Ziel. Doch mit<br />

einer Runde war es für die meisten<br />

Läufer längst nicht getan.<br />

Und so kamen unter dem Strich<br />

1185 Kilometer zusammen. Am<br />

Ende des Laufes überbrachten die<br />

fleißigen Läufer die Sponsorengelder,<br />

die sich auf fast 2000 Euro<br />

beliefen. (lm)<br />

Behelfsbrücke<br />

wird gebaut<br />

SITTENSEN. „Die Autobahn 1 wird<br />

ausgebaut, das bedeutet eine<br />

enorme Entlastung für den täglichen<br />

Verkehr auf der Hansalinie.<br />

Doch bis dahin ist es noch ein<br />

weiter weg. Im Oktober 2008<br />

spürt der Autofahrer langsam die<br />

verkehrlichen Auswirkungen im<br />

Zuge des sechs-spurigen Ausbaus.<br />

Gestern Morgen wurde die<br />

Geduld der Verkehrsteilnehmer<br />

zwischen Sittensen und Groß<br />

Meckelsen auf die Probe gestellt.<br />

An einer aufgestellten Ampel an<br />

der Autobahnbrücke im Verlauf<br />

der Landesstraße 142 bildeten<br />

sich lange Staus, ein Ärgernis für<br />

berufstätige Autofahrer und ein<br />

Ende ist auf Jahre nicht in Sicht“,<br />

berichtete die Zevener Zeitung.<br />

(lm)<br />

Letzter Aufruf<br />

im „Ballhaus“<br />

ZEVEN. „Der Parkplatz am ‚Ballhaus<br />

Meyer‘ ist voll, wie früher<br />

nur bei Großveranstaltungen. Auf<br />

Gehwegen und Grünstreifen stehen<br />

Fahrzeuge – viele von weit<br />

her. Die Auktion des Inventars<br />

des früheren Gastronomiebetriebes<br />

stößt auf großes Interesse.“<br />

Das vermeldete die Zevener Zeitung<br />

Mitte März 2009. Im verspiegelten<br />

Saal sind alle Sitzgelegenheiten<br />

besetzt. Es geht Schlag auf<br />

Schlag. Schnell haben sich die Interessenten<br />

warm gelaufen. Immer<br />

zügiger folgen sowohl die<br />

Gebote als auch die zur Versteigerung<br />

kommenden Posten. Teller,<br />

Stühle, Tische wechseln in rascher<br />

Folge den Besitzer. Wuchtig<br />

saust der Hammer des Auktionators<br />

nieder. Und dann folgt der<br />

letzte Aufruf im „Ballhaus“. (tk)<br />

mein dicker Koi-Karpfen „Kuno“<br />

im Gartenteich. Der fraß mir aus<br />

der Hand. Nun hat ihn leider ein<br />

Reiher erwischt.<br />

DAS MAG ICH GAR NICHT: Wenn<br />

ich beim Angeln meine Ruhe haben<br />

möchte und unvermutet jemand<br />

auftaucht, der meint, mich<br />

unterhalten zu müssen.<br />

DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />

MAL SCHREIBEN: Über „meine<br />

schönsten Ecken am Fischwasser“,<br />

oder eine<br />

muntere Zugfahrt<br />

mit dem<br />

Glacier-Express<br />

in der Schweiz.<br />

MEIN PERFEKTER TAG: Ein perfekter<br />

Tag kann ganz unterschiedlich<br />

sein. Beispielsweise ein schöner<br />

Ausflug. Gemeinsames mit der<br />

Familie im eigenen Garten oder<br />

mit den Enkelkindern den Zoo<br />

am Meer in Bremerhaven oder<br />

den Tierpark in Jaderberg erleben.<br />

Besonderes Glück ist es, mit<br />

meiner Frau einen Nachmittag<br />

lang Pilze in den Wäldern um Zeven<br />

zu suchen und wunderbare<br />

Steinpilze zu finden. Wichtig ist<br />

bei allem, dass ich abends zufrieden<br />

sagen kann „war alles super“.

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