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Verlosung: Im Oktober die ZZabonnieren und einen iPod touch gewinnen Seite 25<br />
<strong>AHRE</strong> <strong>EVENER</strong> <strong>EITUNG</strong><br />
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Moin Moin<br />
Auch wenn die 120 Jahre, die die Zevener<br />
Zeitung mittlerweile auf dem<br />
Markt ist, zuweilen lediglich meinem<br />
gefühlten Alter entsprechen,<br />
so kann<br />
ich doch mit Fug<br />
und Recht behaupten:<br />
Gut ein Drittel<br />
dieses Zeitraums habe<br />
ich sie begleitet<br />
– von Kindesbeinen<br />
an. Ich hatte gerade<br />
ute 500 Meter vom Verlagshaus der<br />
Zevener Zeitung entfernt mein Erdendasein<br />
begonnen, da gefiel es meinen<br />
Eltern, den Zevenern meine Ankunft<br />
via ZZ bekannt zu geben. Für die Dauer<br />
des einen oder anderen Jahres verloren<br />
wir uns dann aus den Augen. Erst als<br />
ich gezwungen wurde, das heimische<br />
Nest auf das Unangenehmste verkleidet,<br />
mit blauem Lederranzen auf dem<br />
Rücken und einer roten Schultüte im<br />
Arm Richtung Grundschule Auf dem<br />
Quabben zu verlassen, begegneten wir<br />
uns wieder. Der Schuljahresbeginn<br />
1970 war der ZZ einige Zeilen wert. Die<br />
Konfirmation, Erfolge und Misserfolge<br />
beim Reiten, Tennis, Schwimmen oder<br />
Volleyball, das Abitur – all das hat die<br />
ZZ dokumentiert. Und wenn dann irgendwann<br />
in nicht allzu ferner Zukunft<br />
Benjamin von Stuckrad-Barre mit der<br />
Bitte an mich herantritt, mein Leben in<br />
einer Biografie zusammenfassen zu<br />
dürfen, dann wird er sich wohl in den<br />
Archiven der ZZ auf Recherche begeben<br />
müssen. Genug geträumt.<br />
Zurück zum Thema. Die ZZ ist mir zu<br />
Hause täglich begegnet – meist sah ich<br />
sie zur Mittagsstunde, wenn ich aus<br />
der Schule kam, vor dem Gesicht meines<br />
Vaters. Ich trachtete dann stets danach,<br />
den Witz des Tages zu lesen. Ein<br />
kurzer Moment des Amüsements nach<br />
Schulschluss sorgte in der Regel für<br />
bessere Laune am Mittagstisch. Da<br />
mein Vater mit dem Lokalteil befasst<br />
war, blieben Auseinandersetzungen<br />
aus, denn der Witz stand auf der letztten<br />
Seite des Mantelteils. Wenn sich<br />
die Familie am Abend erneut um den<br />
Esszimmertisch versammelte, kam zwischen<br />
meiner Mutter und meinem Vater<br />
oft ein munteres Gespräch über den<br />
Inhalt des einen oder anderen Berichts<br />
oder Leserbriefs auf – was mir im übrigen<br />
durchaus lieber war als über den<br />
Schultag Auskunft zu geben. Mit anderen<br />
Worten, die Zevener Zeitung bewahrt<br />
einen vor lästigen Fragen und<br />
bringt einen zum Lachen. Und das sind<br />
nur zwei aus einer langen, langen Reihe<br />
von Gründen, die dafür stehen, die<br />
ZZ im Hause zu haben.<br />
IHR THORSTEN KRATZMANN<br />
Serie: Die Abteilungen<br />
m Verlagshaus<br />
Eine Zeitung besteht aus weit<br />
mehr als „nur“ einer Redaktion.<br />
Wir werfen einen Blick hinter die<br />
Kulissen. ab Seite 10<br />
Serie: Freie Mitarbeiter<br />
der ZZ im Portrait<br />
Sie sind für die Zevener Zeitung<br />
täglich im Einsatz und berichten<br />
von Veranstaltungen aller Art.<br />
Wir stellen sie vor. ab Seite 15<br />
NEUSTART NACH DEM KRIEG<br />
Ehemaliger ZZ-Chefredakteur erinnert<br />
sich an den Wiederbeginn. Seite 14<br />
„Die Zevener Zeitung wird 120<br />
Jahre alt“, sagt Röpcke zu seiner<br />
Frau.<br />
„Wie schön, da wird bestimmt<br />
groß gefeiert im Autohaus Schulz.<br />
Das haben die Redakteure auch<br />
verdient, jeden Tag die Zeitung<br />
voll zu schreiben, das ist bestimmt<br />
nicht einfach. Im Sommer<br />
passiert gar nichts, nicht mal<br />
Schützenfest oder Feuerwehrversammlung,<br />
und die Politiker krakeelen<br />
auch nicht. Sogar der<br />
Mann von der Kirche, der immer<br />
den Spendenscheck hochhält, ist<br />
nicht da. Da muss die Zeitung<br />
dann über Schnecken und Maulwürfe<br />
schreiben.“<br />
„So schwer ist das Zeitungsschreiben<br />
auch nicht. Schnecken<br />
schleimen und Maulwürfe arbeiten<br />
im Untergrund, da ist doch<br />
kein großer Unterschied zu den<br />
Politikern. Und außerdem haben<br />
die alle Computer in der Redaktion.<br />
Wenn noch irgendwo ein weißer<br />
Fleck auf der Seite ist,<br />
schreibt der Computer, dass hinter<br />
der Kreisgrenze ein Rentner<br />
mit seinem Auto im Seitengraben<br />
gelandet ist und sich überschlagen<br />
hat. Solche Meldungen liest<br />
man doch alle Tage. Das sind automatische<br />
Füllmeldungen“, sagt<br />
Röpcke.<br />
„Trotzdem sollen die Redakteure<br />
mal schön feiern. Da kommt<br />
bestimmt Johannes Heesters nach<br />
Zeven, der ist ja fast so alt wie die<br />
ZZ. Er hat wohl nur eine kleine<br />
Rente, in dem Alter möchte ich<br />
nicht mehr auf der Bühne singen.<br />
Und er fällt so leicht um, stand<br />
letzte Woche noch im Grünen<br />
Blatt. Der Bürgermeister wird<br />
ihm erst mal die neue Umgehungsstraße<br />
zeigen mit den vielen<br />
Kreiseln. Hoffentlich wird ihm da<br />
BEI WIND UND WETTER<br />
Mit Zeitungsausträger Klaus Bicker gut<br />
gelaunt in Sittensen unterwegs Seite 21<br />
Das Moulin Rouge und die ZZ<br />
120 Jahre Zevener Zeitung: Eine Reise in die Vergangenheit und am Ende ein Blick in die Zukunft<br />
ZEVEN. Im Jahre zwei der Regentschaft<br />
Kaiser Wilhelms II. erschien<br />
die erste Zevener Zeitung. Das ist<br />
120 Jahre her. Wilhelm von Hohenzollern<br />
ist seit 68 Jahren tot. Das<br />
Kaiserreich vor mehr als 90 Jahren<br />
untergegangen. Preußen gibt es<br />
nicht mehr. Die Zevener Zeitung ist<br />
gesund und munter.<br />
1889 ist das Jahr, in dem in<br />
Worpswede die Künstlerkolonie<br />
gegründet wird. Es ist das Jahr, in<br />
dem Bertha von Suttner das Buch<br />
„Nieder mit den Waffen“ veröffentlicht<br />
und der Pariser Eifelturm<br />
für das Publikum freigegeben<br />
wird. Es ist<br />
das Jahr, in dem das<br />
Moulin Rouge eröffnet<br />
wird und der<br />
Leipziger Geograf<br />
Hans Meyer als Erster<br />
den Kilimandscharo<br />
besteigt. Es ist das Jahr,<br />
in dem die Allianz AG<br />
gegründet und in den<br />
USA die elektrische Hinrichtung<br />
eingeführt wird. Es ist das<br />
Jahr, in dem Adolf Hitler, Martin<br />
Heidegger, Carl von Ossietzky<br />
und Jawaharlal Nehru geboren<br />
werden – ein in jeder Hinsicht<br />
denkwürdiges Jahr also.<br />
Auf den folgenden Seiten<br />
dieser Beilage werden<br />
wir die Geschichte der Zevener<br />
Zeitung von den<br />
Anfängen bis heute beschreiben.<br />
Wir stellen die<br />
wesentlichen Entwicklungsstationen<br />
facettenhaft<br />
dar – von der ersten dreiseitigen<br />
Ausgabe bis zum neuen<br />
Layout, in dem die Zevener<br />
Zeitung heute erstmals<br />
erscheint.<br />
Wir blicken in Wort<br />
und Bild zurück und<br />
wagen einen Ausblick.<br />
Vom Bleisatz bis zur<br />
Zeitung im Internet<br />
spannt sich der Bogen.<br />
Wir geben Anlass<br />
zum Schmunzeln,<br />
indem wir an im<br />
Nachhinein durchaus<br />
amüsante Begebenheiten<br />
erinnern. Wir lassen<br />
Leser zu Wort kommen<br />
und geben aus jedem der<br />
zurückliegenden 120 Jahre<br />
eine kleine Kostprobe der Berichterstattung.<br />
Und wir stellen uns vor – die<br />
Mitarbeiter der Zevener Zeitung,<br />
die täglich dafür sorgen, dass Sie<br />
morgens eine druckfrische Ausgabe<br />
im Postkasten finden. Die Reise<br />
geht durch alle Abteilungen<br />
des Hauses – von A wie Anzeigenabteilung<br />
bis V wie Vertrieb.<br />
Beim Buchstaben Z kommen die<br />
Zusteller ins Spiel. Wir begleiten<br />
einen von ihnen auf seiner Tour<br />
von Tür zu Tür, die vor Tau und<br />
Tag beginnt.<br />
Auch die Gelegenheit, die freien<br />
Mitarbeiter der Redaktion<br />
kennenzulernen, bietet sich auf<br />
den folgenden Seiten dieser Beilage.<br />
Darüber hinaus wollen wir Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, animieren,<br />
an<br />
einem<br />
Gewinnspiel teilzunehmen.<br />
Auf den Seiten 4 bis 9 dieser<br />
Beilage finden Sie Porträts der<br />
neun Lokalredakteure der Zevener<br />
Zeitung. Zusätzlich gibt es<br />
neun Fotos von Hobbys, die jeweils<br />
dem Betreffenden zugeordnet<br />
werden müssen. Als Preis verlosen<br />
wir unter den Einsendern,<br />
die alle Fotos einander richtig zugeordnet<br />
haben, ein Jahresabo<br />
der Zevener Zeitung.<br />
Wer bereits Abonnent ist, der<br />
bekommt seine Zevener<br />
Zeitung für<br />
ein Jahr gratis<br />
oder<br />
kann einem<br />
Verwandten,Bekannten<br />
nicht schwindlig. Jede Partei in<br />
Zeven hat jetzt ihren eigenen<br />
Kreisel. Und abends singt Johannes<br />
Heesters dann im Autohaus<br />
Schulz, zusammen mit dem Chef<br />
von der Redaktion, wie heißt der<br />
noch mal?“<br />
„Kratzmann heißt der“,<br />
sagt Röpcke, „Thorsten<br />
Kratzmann.“<br />
„Ja, genau, der steht dann<br />
im schwarzen Anzug und<br />
mit weißem Schal neben<br />
Johannes Heesters und<br />
beide singen: Da geh‘ ich<br />
ins Maxim… Da wird das<br />
Publikum brüllen! Die<br />
Abonnenten kriegen bestimmt<br />
freien Eintritt.<br />
Und die anderen Redakteure<br />
machen die Begleitmusik.<br />
Jeder lernt ja<br />
heute in der Schule<br />
ein Instrument, das<br />
oder Freund ein Jahres-Abonnement<br />
schenken. Einsendeschluss<br />
für das Gewinnspiel ist Freitag, 9.<br />
Oktober 2009. Den entsprechenden<br />
Coupon finden Sie auf Seite<br />
9 dieser Beilage oder auf unserer<br />
Internetseite. (tk)<br />
können sogar Zeitungsschreiber.<br />
Und der mit der Pfeife und dem<br />
Bart, der hat bestimmt eine tiefe<br />
Stimme, der singt dazu dubidubidi<br />
und dubidubida, einfach herrlich.<br />
Da wird sogar die Frau vom<br />
Kulturausschuss begeistert<br />
sein.“<br />
„Der Kurth stellt sich bestimmt<br />
nicht auf die Bühne,<br />
gegen den<br />
schmeißen die<br />
Politiker doch<br />
gleich Eier<br />
und Tomaten<br />
wegen<br />
der schlechtenKommentare,<br />
dass die Politiker<br />
keine<br />
Ahnung haben<br />
und<br />
bald nicht<br />
Sonnabend, 3. Oktober 2009 � Seite 45<br />
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Sittensen<br />
Tel. 04282/14 47<br />
THEMEN<br />
Zwiebelfische<br />
und Blattläuse<br />
Bastelarbeit<br />
Zeitungmachen<br />
Wenn es Johannes Heesters im Kreisel schwindelt<br />
Von Schnecken, Maulwürfen und Politikern: Rentner Röpcke und seine Gattin denken über 120 Jahre Zevener Zeitung nach<br />
ZEVEN. Ein genormter Setzkasten<br />
hatte zu Zeiten des Bleisatzes<br />
genau 125 Fächer, in denen<br />
Buchstaben und Blindmaterial<br />
penibel eingeordnet waren. Zu<br />
letzterem zählten die „Drittelgevierte“<br />
und „Spatien“, die<br />
niedriger als die Lettern waren<br />
und zur Schaffung der Wortzwischenräume<br />
dienten. Jeder<br />
Buchstabe hatte sein bestimmtes<br />
Fach, das alle Schriftsetzer<br />
„im Schlaf“ kannten. Seite 16<br />
ZEVEN. Besuchern sieht man eine<br />
gewisse Enttäuschung an,<br />
wenn sie erstmals die Redaktion<br />
der Zevener Zeitung betreten.<br />
Der Platz, an dem ein Redakteur<br />
einen großen Teil seiner<br />
Arbeitszeit verbringt, könnte<br />
auch einem Krankenkassensachbearbeiter<br />
oder einer Verwaltungsfachangestelltengehören.<br />
Schreibtisch samt Drehstuhl,<br />
Telefon, Computer, Kugelschreiber<br />
vielleicht ein paar<br />
Fotos der Familie – mehr ist da<br />
nicht. Seite 22<br />
Auf der Suche<br />
nach Inseln<br />
ZEVEN/BREMERHAVEN. Manchmal<br />
macht sich Detlef Kolze<br />
auf die Suche nach Inseln.<br />
Dann geht er in seinen Garten<br />
hinaus und fahndet dort, ausgestattet<br />
mit Hut, Stift und kleinem<br />
Notizblock, nach einem<br />
ruhigen Plätzchen. Oder er<br />
nimmt das Angebot von Freunden<br />
an, ihre Ferienwohnung<br />
für einige Tage zu nutzen.<br />
Was der Bremerhavener dort<br />
sucht? Ideen für seine „Plattdeutschen<br />
Glossen“. Die erscheinen<br />
seit mehreren Jahren<br />
wöchentlich in der Zevener<br />
Zeitung. Seite 26<br />
bis drei zählen können“, sagt<br />
Röpcke.<br />
„Die werfen bestimmt keine Eier,<br />
die möchten doch morgen<br />
auch noch einen guten Bericht<br />
haben. Und außerdem wollen alle<br />
feiern, auch die Politiker.“<br />
„Kann auch alles anders kommen“,<br />
sagt Röpcke. „Vielleicht<br />
wollen die Redakteure in kleinem<br />
Rahmen feiern, mit ein paar Flaschen<br />
Steinhäger und drei Kisten<br />
Bier.“<br />
„Ach du meine Güte, da gibt es<br />
am andern Tag aber viele weiße<br />
Stellen und Druckfehler.“<br />
„Unsinn, ich sage dir doch,<br />
dann übernimmt der Redaktionscomputer,<br />
der trinkt keinen<br />
Steinhäger. Es stehen bloß viele<br />
Meldungen in der Zeitung über<br />
Unfälle von Rentnern, die im Seitengraben<br />
gelandet sind.“<br />
IHR RENTNER RÖPCKE
2 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
ichtige Notiz<br />
ür Zahnleidende<br />
ZEVEN. Mit einer Bekanntmachung<br />
wandte sich die Zevener<br />
Zeitung 1889 in einer ihrer ersten<br />
usgaben vor 120 Jahren an die<br />
eserschaft. Es war eine Notiz für<br />
ahnleidende. Wen seine Zähne<br />
chmerzten, der hatte die Mögichkeit,<br />
den Zahndoktor Bücher<br />
in Scheeßel aufzusuchen. Er<br />
ielt Sprechstunde am Sonnbend<br />
in der Zeit von 12 bis 16<br />
hr. Sein Operationszimmer beand<br />
sich im „Gasthof zur Post“.<br />
üchner bot an, schadhafte Zähe<br />
zu füllen und künstliche Zähe<br />
einzusetzen. (tk)<br />
150 Mark Strafe<br />
für Fischraub<br />
ZEVEN. Mit einem Verweis auf das<br />
Fischereigesetz des Deutschen<br />
Reiches von 1874 wurden die Leser<br />
der Zevener Zeitung 1890 auf<br />
die drohenden Folgen von Wilderei<br />
hingewiesen. In der Zeitung<br />
hieß es: „Es wird darauf aufmerksam<br />
gemacht, daß Besitzer von<br />
Grundstücken, in welchen sich<br />
mit Flüssen oder Bächen in Verbindung<br />
stehende Staugräben befinden,<br />
zur Ausübung der Fischerei<br />
in den letzteren lediglich in<br />
Folge jenes Besitzverhältnisses als<br />
berechtigt nicht erscheinen können,<br />
da die gedachten Staugräben<br />
geschlossene Gewässer im Sinne<br />
des Gesetzes zweifellos nicht<br />
sind.“ Wer dennoch unberechtigt<br />
fische, der müsse mit einer Geldstrafe<br />
von 150 Reichsmark oder<br />
Gefängnis rechnen. (tk)<br />
Rekruten fahren<br />
mit der Bahn<br />
ZEVEN. Als Jakob Friedrich Zeller<br />
Redaktion, Druck und Verlag der<br />
Zevener Zeitung im September<br />
1891 von Friedrich Wischhusen<br />
bernommen hatte, kündigte er<br />
en Lesern sogleich an, die Zeiung<br />
fortan in „veränderter Austattung“<br />
erscheinen zu lassen: Er<br />
echselte das Format – vom kleieren<br />
berliner auf das größere<br />
heinische Format – und er änerte<br />
den Titelkopf der Zeitung,<br />
ndem er das Zevener Wappen<br />
infügte. Im Lokalteil wurden Leer<br />
und Freunde des Blattes auferufen,<br />
„über interessante Vorommnisse<br />
uns geflissentlich<br />
achricht zukommen zu lassen“.<br />
erner erfuhren die Leser, dass<br />
er projektierte Bahnbau von<br />
remervörde nach Buchholz in<br />
in „günstiges Stadium eingetreen<br />
ist“ und dass die Einstellung<br />
er zur Infanterie ausgehobenen<br />
ekruten vom 7. bis 11. Novemer<br />
erfolge. Die Einstellung bei<br />
en Garderegimentern erfolge am<br />
. und 6. des Monats und die der<br />
reijährig-freiwilligen Mannschafen<br />
bereits am 1. Oktober. (tk)<br />
Zevener sind<br />
politikverdrossen<br />
ZEVEN. Über die Wahl der Zevener<br />
Gemeinderatsmitglieder informiert<br />
die Zevener Zeitung ihre<br />
Leser im Januar 1892. In der Meldung<br />
heißt es: „Im Evers‘schen<br />
Gasthause fand die Wahl statt.<br />
Aus dem Gemeinderathe ausgeschieden<br />
waren die Herren: Vollhöfner<br />
Hinrich Spreckels, Bäckermeister<br />
Buck, Klempnermeister<br />
Junge, Sattlermeister Nienstedt<br />
und Anbauer Lührs. Gewählt<br />
wurden für die nächsten<br />
drei Jahre: Vollhöfner Hinrich<br />
Spreckels in der 1. Classe, Bäckermeister<br />
Buck in der 2. Classe,<br />
Maurermeister Treu und Gastwirth<br />
Heins in der 3. Classe. In<br />
der 4. Classe waren von 144<br />
Wahlberechtigten nur 18 erschienen;<br />
es muß daher ein neuer<br />
Wahltermin für diese Classe angesetzt<br />
werden.“ Ferner erfuhren<br />
die Leser von einem ebenso bedeutsamen<br />
wie richtungsweisenden<br />
Beschluss der Chausseeverwaltung.<br />
Denn die werde in diesem<br />
Jahre von Stellmachermeister<br />
Lange und Schmiedemeister Prüß<br />
einen Schneepflug anfertigen lassen.<br />
„Im Interesse des Verkehrs<br />
ist dieser Fortschritt freudigst zu<br />
begrüßen.“ (tk)<br />
Im Hause des Schneidermeisters Hinck (heute Ernsting‘s Family) mietete Jakob Friedrich Zeller 1891 einige Räume an, um die Zevener Zeitung herauszubringen.<br />
Doch dort wurde es schon bald zu eng. Foto: Museum Kloster<br />
Wort für Wort aus der Region<br />
Drei Generationen Zeller prägen die ZZ – Seit 1992 führt Tom Ditzen-Blanke die Geschäfte<br />
ZEVEN. 1889 ist das Gründungsjahr<br />
des Verlages der Zevener Zeitung.<br />
Im September 1891 übernimmt der<br />
damalige Schriftleiter der Böhme-<br />
Zeitung in Soltau, Jakob Friedrich<br />
Zeller, die Buchdruckerei und den<br />
Verlag der Zevener Zeitung.<br />
Jakob Friedrich Zeller, gebürtig<br />
aus Isny im Allgäu, Setzer und<br />
Drucker in Personalunion, findet<br />
mit der Zevener Zeitung ein amtliches<br />
Kreisblatt vor, dessen Entwicklung<br />
noch in den Kinderschuhen<br />
steckt. Die Maschinen<br />
müssen von Hand gedreht, der<br />
Satz der Zeitung ebenfalls Buchstabe<br />
für Buchstabe von Hand gesetzt<br />
werden. In unermüdlicher<br />
Kleinarbeit werden von Jakob<br />
Friedrich Zeller Zeichen für das<br />
Wachstum der Zevener Zeitung<br />
gesetzt.<br />
Die gemieteten Betriebsräume<br />
bei Hinck an der Langen Straße<br />
werden schnell zu eng. Das Unternehmen<br />
wechselt kurzzeitig in<br />
die alte Posthalterei, doch nach<br />
nicht einmal zehn Jahren folgt ein<br />
erneuter Umzug, diesmal in das<br />
Der Anbau der Geschäftsstelle erfolgte<br />
in den 1990er Jahren.<br />
neu errichtete und bis heute genutzte<br />
Verlagsgebäude an der<br />
Gartenstraße 4. Die ZZ mausert<br />
sich zu einem blühenden Unternehmen<br />
und bedeutenden Wirtschaftsfaktor.<br />
Jakob Friedrich<br />
Zeller stirbt mit knapp 58 Jahren<br />
im Kriegsjahr 1917. Erst 30-jährig,<br />
setzt Paul Zeller das Lebenswerk<br />
seines Vaters fort. Nach einer<br />
Interimslösung durch die Erbengemeinschaft<br />
leitet er ab 1924<br />
den Betrieb.<br />
Der junge Verleger ist sich seiner<br />
Verpflichtung bewusst, auf<br />
dem von seinem Vater gegossenen<br />
Fundament weiter aufzubauen.<br />
Ständig modernisiert er den<br />
Betrieb und baut kontinuierlich<br />
den Leserkreis aus. Eine umfassende<br />
Berichterstattung über lo-<br />
kale Ereignisse<br />
steht für Paul<br />
Zeller, der<br />
auch die<br />
Schriftleitung<br />
inne hat, im<br />
Vordergrund.<br />
Mit der Veröffentlichung<br />
einer Sonntagsbeilage<br />
(lange vor dem<br />
heutigen Sonntagsjournal)<br />
macht sich<br />
Paul Zeller um<br />
Heimatkunde<br />
und -pflege<br />
verdient. Da er<br />
der Region Sittensen<br />
große<br />
Bedeutung beimisst,<br />
gibt er<br />
von 1929 bis Anfang der 30er-<br />
Jahre eine eigene „Sittenser Zeitung“<br />
heraus. 1936 kauft Paul<br />
Zeller den Nordhannoverschen<br />
Landesboten, der dem Welfenhaus<br />
treu ergeben ist und in Zeven<br />
erscheint. Alle 550 Abonnenten<br />
wechseln zur ZZ. Der Konkurrenzdruck<br />
ist weg, die ZZ behauptet<br />
sich erfolgreich als einzige<br />
Tageszeitung für die Region<br />
Zeven.<br />
EHEFRAU SPRINGT IM KRIEG EIN<br />
Der Zweite Weltkrieg ruft Paul<br />
Zeller an die Front. Er kämpft<br />
unter anderem in Dänemark und<br />
Rumänien und gerät in Gefangenschaft.<br />
Ehefrau Erna Zeller sorgt<br />
während der Kriegsjahre dafür,<br />
dass der Betrieb weiterläuft. Nach<br />
dem Krieg druckt das Verlagshaus<br />
zunächst mit Genehmigung<br />
der britischen Militärregierung<br />
Lebensmittelkarten sowie verschiedene<br />
Drucksachen für die<br />
Militärregierung und andere Einrichtungen.<br />
1946 kommt der Verlag<br />
mit einem ersten kostenlosen<br />
Anzeigenblatt auf den Markt.<br />
1949 übernimmt die J.F. Zeller<br />
KG den Lohndruck, Vertrieb und<br />
die lokale Berichterstattung der<br />
Niederdeutschen Zeitung, die ab<br />
1. August 1949 mit dem Untertitel<br />
Zevener Zeitung erscheint. Im<br />
Oktober 1949 wird die allgemeine<br />
Pressefreiheit eingeführt. Der Untertitel<br />
„Zevener Zeitung“ wandert<br />
wieder in den Kopf. Den<br />
Mantelteil liefert der Hamburger<br />
Anzeiger bis zum Jahr 1954 zu.<br />
1952 stirbt Paul Zeller plötzlich<br />
und unerwartet während eines<br />
Urlaubs in den bayerischen Bergen.<br />
Damit endet eine fast 30-jährige<br />
Ära. Sohn Harald Zeller, ein<br />
Druckermeister, übernimmt als<br />
30-Jähriger Ende September 1952<br />
die Geschäfte. Noch zu Lebzeiten<br />
Steuerte die Zevener Zeitung mehr<br />
als 40 Jahre vom Wirtschaftswunder<br />
bis zur Wiedervereinigung: Harald<br />
Zeller (†).<br />
seines Vaters<br />
arbeitet er sich<br />
in die Setzerei<br />
ein und übernimmt<br />
die Leitung<br />
des technischenBetriebes.<br />
Von Anfang<br />
an ist die<br />
Technik das<br />
liebste Metier<br />
von Harald<br />
Zeller. Er<br />
bricht mit der<br />
Tradition von<br />
Vater und<br />
Großvater und<br />
gibt die Redaktionsleitung<br />
in<br />
andere Hände.<br />
Ulrich Habermann<br />
wird<br />
erster Redaktionsleiter,<br />
während sich Harald<br />
Zeller ganz auf die Geschäftsführung<br />
und Leitung des Druck- und<br />
Verlagshauses konzentriert. Unter<br />
seiner Regie kooperiert die ZZ ab<br />
1954 mit dem Verlag Pörtner in<br />
Bremen-Blumenthal. Die ZZ bezieht<br />
dort den Mantelteil der Zeitung<br />
mit den überregionalen Themen.<br />
18 Jahre und viele technische<br />
Neuerungen später schließt<br />
sich die ZZ der Redaktionsgemeinschaft<br />
Nordsee an. Der Mantel<br />
kommt nun aus Bremerhaven.<br />
Eine starke Gemeinschaft<br />
Seit 1975 verbindet die ZZ mit<br />
der Redaktionsgemeinschaft<br />
Nordsee mehr als nur ein Kooperationsvertrag.<br />
Drei der Mitgliedsverlage<br />
werden zu Anteilseignern<br />
am Druck- und Verlagshaus Zeller<br />
und damit zu einer starken<br />
Gemeinschaft. Der nächste Einschnitt<br />
folgt am 31. Dezember<br />
1992: Harald Zeller übergibt die<br />
Geschicke des Verlagshauses in<br />
jüngere Hände. Geschäftsführer<br />
wird der damals 30 Jahre alte<br />
Tom Ditzen-Blanke. Ein Jahr später<br />
verkauft Harald Zeller seine<br />
Mehrheitsanteile an die Ditzen<br />
GmbH & Co. in Bremerhaven<br />
und zieht sich ins Privatleben zurück.<br />
Er stirbt überraschend am<br />
27. Dezember 1999 nach kurzer<br />
Krankheit im Alter von 77 Jahren.<br />
Tom Ditzen-Blanke modernisiert<br />
das Erscheinungsbild der<br />
Zevener Zeitung kontinuierlich.<br />
Im Februar 2000 erscheint die<br />
erste Ausgabe des Sonntagsjournals<br />
der ZZ; seit dem Jahre 2002<br />
gibt es die elektronischeAusgabe<br />
(e-paper)<br />
und im Jahre<br />
2004 erfolgt ein<br />
Relaunch der<br />
ZZ mit Vierbuchstruktur,<br />
Farbleitsystem<br />
und klarer<br />
Gliederung des<br />
Steht seit 1992<br />
am Ruder: Tom<br />
Ditzen-Blanke.<br />
Lokalteils.<br />
Seit Oktober<br />
2008 wird die<br />
Tageszeitung<br />
im neuen<br />
Druckzentrum Nordsee am<br />
Grollhamm in Bremerhaven gedruckt<br />
– komplett vierfarbig und<br />
auf der weltweit modernsten<br />
Druckmaschine.<br />
Standorttreu: Seit rund 100 Jahren kommt die Zevener Zeitung aus dem Haus<br />
Gartenstraße 4. Fotos (2): lh<br />
Die Uhren ticken<br />
jetzt einheitlich<br />
ZEVEN. „Die hiesige Thurmuhr ist<br />
heute, um dieselbe mit der durch<br />
das Reichsgesetz vom 12. März<br />
1893 eingeführten einheitlichen<br />
Zeitmessung in Übereinstimmung<br />
zu bringen, um 22 Minuten vorgestellt<br />
worden. Im amtlichen<br />
Verkehr ist nur diese Zeitbestimmung<br />
jetzt maßgebend, und es<br />
sollten sich insbesondere die<br />
Haushaltungsvorstände angelegen<br />
sein lassen, ihre Haus- und<br />
Taschenuhren um 22 Minuten<br />
vorzurücken, wenn sie sich nicht<br />
Unzuträglichkeiten in Betreff der<br />
pünktlichen Innehaltung von Terminen<br />
aussetzen wollen.“ Das ist<br />
echter Service für die Leser der<br />
Zevener Zeitung.<br />
Eine weitere Meldung der Ausgabe<br />
vom 6. April 1893 hatte eine<br />
Veranstaltung des Zevener Gesangvereins<br />
Liederkranz zum Inhalt.<br />
Darin heißt es: „Am Donnerstag<br />
wird der Herr Hypnotiseur<br />
Professor Hansen im Gesangverein<br />
Liederkranz hierselbst<br />
eine Vorstellung abhalten. Da der<br />
Andrang zu dieser Vorstellung<br />
ein weit größerer ist als zu erwarten<br />
war, so hat sich der Verein genöthigt<br />
gesehen, nur eine begrenzte<br />
Zahl von Billets auszugeben,<br />
um einer Überfüllung des<br />
Saales vorzubeugen.“ (tk)<br />
General findet<br />
letzte Ruhe<br />
GYHUM. Mit einem längeren Bericht<br />
machte die Zevener Zeitung<br />
am 18. August 1894 ihre lokalen<br />
Nachrichten auf: „Gestern fand<br />
in Gyhum die feierliche Beisetzung<br />
der irdischen Überreste des<br />
zu Hildesheim verstorbenen Generalmajors<br />
Freiherrn von Hammerstein-Gesmold<br />
statt. Um 3<br />
Uhr nahte, von Rotenburg über<br />
Bockel, von wo aus sich Angehörige<br />
des Verblichenen und eine<br />
große Schar Einwohner von Bockel<br />
und Umgebung angeschlossen<br />
hatten, der mit schwarzbehangenen<br />
Pferden bespannte Leichenwagen,<br />
auf dem der metallene<br />
Sarg der unzähligen Kränze<br />
wegen nur in seinen Umrissen erkennbar<br />
war. Auf dem Sarg lagen<br />
Säbel, die Offiziersschärpe und<br />
die Handschuhe, während der<br />
Helm und ein Kissen mit den<br />
zehn Orden des Generals dem<br />
Leichenconducte voraus getragen<br />
wurden. Als der Zug die Ortsgrenze<br />
erreichte, erklangen die<br />
Glocken der Kirche und hier<br />
schlossen sich dem Leichengefolge<br />
noch eine große Zahl Leidtragender<br />
aller Stände aus der Umgebung,<br />
namentlich auch viele<br />
Beamte aus Zeven an. Nachdem<br />
der Sarg in die Kirche gebracht<br />
war, fand hier der Trauergottesdienst<br />
statt. ... Dann hielt Herr<br />
Pastor Meyer eine herrliche, auch<br />
das Leben, die Eigenschaften und<br />
Verdienste des Entschlafenen<br />
treffend schildernde Rede, die auf<br />
alle Anwesenden einen erhebenden<br />
Eindruck machte. Nach beendetem<br />
Gottesdienst erfolgte unter<br />
erneutem Glockengeläute die<br />
Beisetzung auf dem alten Friedhof,<br />
und zwar auf dem dicht neben<br />
der Kirche gelegenen Marschalk‘schenErbbegräbnispaltze.“<br />
(tk)<br />
Posthülfsstelle und<br />
Leichenwagen<br />
ZEVEN. Heute zieht sich die Post<br />
aus der Fläche zurück, vor 104<br />
Jahren hatte sie den Weg in die<br />
andere Richtung eingeschlagen.<br />
Die Leser der Zevener Zeitung<br />
erfuhren im Februar 1895, dass in<br />
Oldendorf alsbald eine „Posthülfsstelle<br />
in Wirksamkeit treten“<br />
werde. Auf Interesse dürfte in der<br />
Leserschaft gestoßen sein, dass<br />
der Zevener Sattlermeister Nienstedt<br />
„hierselbst nun auf eigene<br />
Kosten einen Leichenwagen für<br />
den Flecken Zeven wird anfertigen<br />
lassen.“ Die Steinfelder freuten<br />
sich ebenfalls – über einen<br />
Zuschuss in Höhe von 4500<br />
Mark aus Berlin. Das Geld war<br />
als Beihilfe für unvermögende<br />
Gemeinden und zum Bau eines<br />
einklassigen Schulhauses mit<br />
Lehrerwohnung und Brunnen gedacht.<br />
(tk)
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ICH LESE DIEZZ...<br />
inder freuen sich über<br />
erichte aus der Schule<br />
... weil sie Pflichtlektüre ist, um<br />
„täglich mit den notwendigen Informationen<br />
aus der Region versorgt zu<br />
sein“. Seit 20 Jahren<br />
ist der Heiko<br />
Schucher Abonnent<br />
der Zevener<br />
Zeitung. Der<br />
41-jährige Bauunternehmer<br />
aus Sittensen<br />
ist schon im<br />
Elternhaus mit der<br />
Z groß geworden, denn auch dort<br />
urde sie täglich gelesen. Als ehealiger<br />
Fußballer verfolgt er darüber<br />
inaus ebenso interessiert das Sporteschehen,<br />
vor allem in der Börde.<br />
uch Ehefrau Iris und die beiden<br />
öchter sind eifrige ZZ-Leser, „wobei<br />
ie Kinder sich besonders über Fotos<br />
nd Berichte aus Kindergarten und<br />
chule freuen“. (hm)<br />
Ich schaue zuerst auf<br />
ie Landkreis-Seite“<br />
„…weil ich auf dem Laufenden sein<br />
möchte, was passiert“, sagt Olivia<br />
Kotza. Die Glinstedterin interessieren<br />
vor allem die Veranstaltungen<br />
und<br />
alles, was mit Kindern<br />
zu tun hat.<br />
„Ich finde die Zevener<br />
Zeitung gut<br />
und fühle mich<br />
umfassend informiert.<br />
Ich lese sie<br />
seit fast drei Jahren. Mein Mann ist<br />
oldat und bringt sie jeden Abend<br />
it. Ich schaue zuerst auf die Landreis-Seite,<br />
dort, wo auch der Teil für<br />
nsere Gemeinde steht.“ (rsk)<br />
Die Zeitung gehört<br />
ür mich einfach dazu“<br />
„…damit ich weiß, was in Zeven<br />
nd Umzu so alles los ist“, sagt Lina<br />
Richter aus Zeven. „Wir haben<br />
die Zevener Zeitung<br />
schon fast eine<br />
Ewigkeit abonniert,<br />
ich kenne sie<br />
noch aus meinem<br />
Elternhaus. Als erstes<br />
lese ich den Lokalteil.<br />
Dann ist<br />
der Landkreisteil<br />
dran und anschließend der Hauptteil.<br />
Meistens komme ich aber morgens<br />
ohnehin nur dazu, die Zeitung<br />
chnell durchzublättern. Genauer lee<br />
ich sie erst am Nachmittag. Insgeamt<br />
aber gehört die Zeitung für<br />
ich einfach dazu, um über alles inormiert<br />
zu sein.“<br />
Mich interessiert, was<br />
ich hier so abspielt“<br />
„…weil mich immer das interessiert,<br />
was sich so abspielt in der Gegend“,<br />
sagt Hinrich Gerken aus Rhade: „ Ich<br />
bin 50 Jahre in<br />
Rhade und so lange<br />
lese ich die ZZ<br />
auch. Ich habe sie<br />
sogar schon verkauft.<br />
Ich muss die<br />
hinterste Seite zuerst<br />
lesen wegen<br />
all der Menschen,<br />
die nicht mehr da sind. Im Moment<br />
lese ich auch mal Politik.“(rsk)<br />
Wie sieht die Zukunft der Zeitung<br />
aus?<br />
Eines ist klar: in Zeiten des Internets<br />
sowie des lokalen Rundfunks<br />
und Fernsehens hat die gedruckte<br />
Zeitung ihr traditionelles<br />
Informationsmonopol weitgehend<br />
verloren. Dies gilt nicht nur<br />
für die großen, überregionalen Titel,<br />
sondern in gleichem Maße für<br />
lokale und regionale Titel wie die<br />
Zevener Zeitung. Zudem hat sich<br />
in den vergangenen Jahren das<br />
Mediennutzungs-Verhalten insbesondere<br />
der jüngeren Generation<br />
kontinuierlich in Richtung Internet<br />
verändert – nicht nur zu Lasten<br />
der Zeitung, sondern erstaunlicherweise<br />
auch zu Lasten des<br />
Fernsehens. Diese Entwicklung<br />
hat in Vergangenheit und Gegenwart<br />
viele Propheten auf den Plan<br />
gerufen, die das baldige Ende der<br />
gedruckten Zeitung, sogar des gedruckten<br />
Wortes insgesamt heraufbeschwören.<br />
Aber Totgesagte leben bekanntlich<br />
länger: In Deutschland greifen<br />
rund 70 Prozent der über<br />
14-Jährigen täglich zur Zeitung,<br />
nach wie vor ist und bleibt die<br />
Zeitung Werbeträger Nummer<br />
eins. Außerdem wird sie zu Recht<br />
hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit<br />
deutlich höher eingeschätzt<br />
als alle anderen Medien. Ich bin<br />
daher der festen Überzeugung,<br />
dass die Zeitung eine Zukunft<br />
hat, auch über Generationen hinweg.<br />
Dies allerdings nur, wenn sie<br />
sich weiterentwickelt, wenn sie<br />
Schritt hält mit dem demographischen<br />
Wandel und sich ständig<br />
den veränderten Bedürfnissen<br />
und Befindlichkeiten ihrer jetzigen<br />
und zukünftigen Leserschaft<br />
anpasst.<br />
Insbesondere für die lokale Tageszeitung<br />
bedeutet dies, die ältere<br />
Leserschaft zu halten und die<br />
Zeitung gleichzeitig für die jüngere<br />
Generation attraktiv und interessant<br />
zu gestalten. Diesen Spagat<br />
zu bewältigen, wird über Jahre<br />
und Jahrzehnte hinweg eine der<br />
zentralen Herausforderungen für<br />
Verlage und Redaktionen in<br />
Deutschland sein.<br />
Welchen Stellenwert hat die Zeitung,<br />
wenn im Internet zu jeder Tagesund<br />
Nachtzeit Informationen abzurufen<br />
sind?<br />
Für denjenigen, der sich umfassend<br />
und ausführlich über die<br />
Vorgänge in der Welt und die Ereignisse<br />
in seinem persönlichen<br />
Umfeld informieren möchte, ist<br />
und bleibt die Zeitung unverzichtbar.<br />
Die Domäne des Internets<br />
ist meines Erachtens die kurze<br />
und schnelle Information. Ein<br />
Indiz dafür ist beispielsweise,<br />
dass bis heute kaum jemand dazu<br />
bereit ist, für Informationen aus<br />
dem Internet zu bezahlen. Ich<br />
denke, sinnvoll eingesetzt, können<br />
sich beide Medien durchaus<br />
ergänzen. So bietet der Web-Auftritt<br />
einer Zeitung dem Leser unter<br />
anderem die Möglichkeit der<br />
Interaktion mit der Zeitung, der<br />
Kommunikation mit dem Verlag,<br />
die Möglichkeit, zeitnah und direkt<br />
Beiträge der Redaktion zu<br />
bewerten und zu kommentieren.<br />
Diese Kommentare wiederum<br />
kann die Zeitungsredaktion aufgreifen<br />
und so direkter als bisher<br />
in einen Dialog mit ihren Lesern<br />
eintreten.<br />
Wie hat sich in den vergangenen<br />
Jahren das Berufsbild des Redakteurs<br />
geändert?<br />
Das sollten Sie eigentlich besser<br />
wissen als ich... ich sehe im Wesentlichen<br />
zwei Faktoren. Erstens<br />
hat die Computertechnik die Arbeitsweise<br />
des Redakteurs entscheidend<br />
verändert. Während er<br />
früher lediglich für die Inhalte<br />
verantwortlich zeichnete, hat der<br />
Redakteur nunmehr auch die<br />
Aufgabe der Seitengestaltung<br />
übernommen. Dies bedeutet zwar<br />
zunächst eine gewisse Mehrbelastung,<br />
aber ich sehe die Gestaltung<br />
einer Zeitungsseite – innerhalb<br />
gewisser Vorgaben natürlich – als<br />
wesentlichen Bestandteil der<br />
journalistischen Aufgabe an. Inhalt<br />
ist zwar das wichtigste, aber<br />
gerade heute in unserer multimedialen<br />
Zeit wird Inhalt nicht zuletzt<br />
durch Optik transportiert.<br />
Zweitens muss der Redakteur<br />
sich heutzutage gegen eine Vielzahl<br />
anderer Informtionsquellen<br />
durchsetzen. Das bedeutet: Mehr<br />
Meinung und mehr Nähe zum<br />
Leser. Dabei darf er nicht nur wie<br />
früher kommentieren und auch<br />
polarisieren, er muss es heute sogar.<br />
Und er muss angesichts der Flut<br />
von Informationen, die den Leser<br />
täglich zu überschwemmen drohen,<br />
komplizierte Sachverhalte<br />
und Hintergründe kompetent,<br />
aber leicht verständlich aufbereiten.<br />
Nicht mehr gefragt ist die<br />
bloße Information. Der Redakteur<br />
von heute sollte zunehmend<br />
leserorientiert schreiben, Hilfestellung<br />
geben und Orientierung<br />
bieten.<br />
Erscheint der Lokalredakteur der Zukunft<br />
mit Filmkamera, Mikrofon und<br />
Laptop zu Terminen, um mehrere<br />
Medien in kürzester Zeit bedienen zu<br />
können?<br />
Prinzipiell ja. Ob es nun unbedingt<br />
„Filmkamera und Mikrofon“<br />
sein werden, sei dahingestellt.<br />
Aber auch für kleine Verlage<br />
wie den unsrigen werden multimediale<br />
Inhalte immer wichtiger,<br />
wollen sie langfristig im Wettbewerb<br />
bestehen. Auch für uns<br />
wird die Zukunft nicht nur aus<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 3<br />
„Gute Zeitung noch besser machen“<br />
ZZ-Geschäftsführer Tom Ditzen-Blanke zur Einführung des neuen Layouts und zur Zukunft des gedruckten Wortes<br />
ZEVEN. Zum beständigen Wandel in<br />
der Medienlandschaft äußert sich<br />
der Geschäftsführer der Zevener Zeitung,<br />
Tom Ditzen-Blanke, im Interview.<br />
Er wagt einen Ausblick auf<br />
den Stellenwert, den die Zeitung in<br />
der Zukunft haben wird, und beschreibt<br />
das Berufsbild eines Zeitungsredakteurs<br />
angesichts des<br />
Zwangs, künftig mehrere Medien zu<br />
bedienen.<br />
Seit 1992 Geschäftsführer der Zevener Zeitung: Tom Ditzen-Blanke. Foto: as<br />
Papier bestehen.<br />
Was macht Ihrer Ansicht nach eine<br />
gute Zeitung aus?<br />
Eine gute Zeitung ist eine Zeitung,<br />
die gelesen wird. Und zwar<br />
nicht nur mangels Alternative,<br />
sondern weil sie das bietet, was<br />
beim Leser ankommt. Denn nur<br />
eine solche Zeitung erfüllt ihren<br />
publizistischen Auftrag und bietet<br />
gleichzeitig der Werbung ihrer<br />
Kunden den erforderlichen Aufmerksamkeitsgrad.<br />
Wenn beides<br />
stimmt, sowohl die Akzeptanz<br />
beim Leser und – ungeachtet<br />
konjunktureller Schwankungen –<br />
die Akzeptanz beim Werbekunden,<br />
dann funktioniert eine Zeitung.<br />
Und dann ist sie gut.<br />
Was verbinden Sie in diesem Zusammenhang<br />
mit dem neuen Design der<br />
Zevener Zeitung?<br />
Das neue Layout bietet das Gerüst,<br />
aus der guten Zevener Zeitung<br />
eine noch bessere Zevener<br />
Zeitung zu machen. Das neue<br />
Design ist moderner und übersichtlicher,<br />
und es bietet die Möglichkeit,<br />
Inhalte optisch zeitgemäßer<br />
und kompakter aufzubereiten.<br />
Dabei gehen die Veränderungen,<br />
die unsere Leser ab heute erleben<br />
werden, durchaus weiter.<br />
Im selben Maße, wie wir unsere<br />
Ansprüche an die Optik der Zeitung<br />
erhöht haben, erhöhen wir<br />
auch unsere Ansprüche an deren<br />
Inhalte, denn beide Elemente stehen<br />
in engem Zusammenhang<br />
zueinander. Ich möchte in diesem<br />
Zusammenhang betonen, dass<br />
das neue Layout der Zevener Zeitung<br />
nicht von heute auf morgen<br />
entstanden ist. Bis zu dem Produkt,<br />
was heute vor Ihnen liegt,<br />
war es ein langer Weg, der nicht<br />
nur Graphiker beschäftigte, sondern<br />
Redakteure, Verlagsmitarbeiter,<br />
Anzeigenberater – Mitarbeiter<br />
aus allen Bereichen des<br />
Hauses. Mit den Inhalten wird es<br />
genauso sein – einiges wird sofort<br />
umgesetzt, mehr wird folgen.<br />
Man kann nicht einfach einen<br />
Schalter umlegen – Veränderungen<br />
brauchen Zeit. Insgesamt haben<br />
wir mit der heutigen Ausgabe<br />
den Grundstein gelegt, auf dem<br />
nun weiter aufgebaut wird.<br />
Wie lesen Sie Zeitung? Fangen Sie<br />
auch bei der letzten Seite an?<br />
Ich kenne viele, die die Zeitung<br />
von hinten nach vorne lesen, insbesondere,<br />
weil die Familienanzeigen<br />
aus ihrem Umfeld sie am<br />
meisten betreffen und interessieren.<br />
Außerdem ist eine Zeitung,<br />
wie auch jedes Buch, eigentlich<br />
eher ein Produkt für Linkshänder.<br />
Persönlich lese ich die Zeitung<br />
so, wie sie vor mir liegt: Ich<br />
fange vorne an und blättere bis<br />
zum Schluss, weil mich auch die<br />
Struktur der Zeitung, die Anordnung<br />
der Seiten interessiert. (tk)<br />
Wir gratulieren zu 120 Jahren<br />
und bedanken uns<br />
für die stets gute Zusammenarbeit. Wir wünschen viel Erfolg,<br />
auch für die Zukunft!
4 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Eingeschränkter<br />
Ausschank<br />
EVEN. Mit dem Inhalt einer Anfang<br />
1896 erlassenen Ministerialverfügung<br />
befasste sich die Zevener<br />
Zeitung im April des Jahres.<br />
Es ist der Versuch einer Übersetzung<br />
in allgemeinverständliches<br />
Deutsch. In dem Artikel heißt es:<br />
„Ein Schoppen vom Faß über die<br />
Straße und ein saftig gebratenes<br />
Beefsteak aus der Gasthofküche<br />
darf von Gastwirthen am Sonntag<br />
verkauft werden, aber kein Flaschenbier<br />
und kein Buddel voll<br />
Branntwein oder eine Hand voll<br />
Zigarren oder Butterbrod, während<br />
die Kaufleute ihre Läden geschlossen<br />
halten müssen.“<br />
Auf der Anzeigenseite bot der<br />
Zevener Geschäftsmann Müller<br />
Opel-Fahrräder zum Verkauf<br />
oder Tausch an. Glocken, Laternen,<br />
Gepäckträger oder Rahmentaschen<br />
hatte er als Zubehör im<br />
Angebot. Zahnziehen auf<br />
Wunsch absolut schmerzfrei bot<br />
O. von Haussen den Zevenern in<br />
der Schulstraße an. Und alle Sorten<br />
Wagen, vom einfachsten<br />
Ackerwagen bis zum feinsten<br />
Phaeton, sowie einen Lagerbestand<br />
von 60 trockenen<br />
Rädern annoncierte Schmiedemeister<br />
Friedrich Behrens aus Sittensen.<br />
(tk)<br />
nzucht auf dem<br />
ühnerhof<br />
ZEVEN. Im März 1897 widmete<br />
ich die ZZ der Vermeidung von<br />
nzucht auf dem Hühnerhof. In<br />
em Artikel heißt es: „Weder<br />
flege noch Rasse werden, wie<br />
ei der Viehzucht überhaupt, so<br />
ei der Hühnerhaltung davor beahren,<br />
daß bei Thieren allmähich<br />
ein Verfall und ganz wesentiche<br />
Verminderung der Leistunen<br />
eintritt. Sobald die Thiere eie<br />
gewisse Zeit lang miteinander<br />
verwandt geworden sind, muß eine<br />
Blutauffrischung durch fremde<br />
Einfuhr vorgenommen werden.<br />
Oft haben Hühnerbestände<br />
schon, wenn fünf Jahre lang die<br />
eigenen Eier zum Brüten benutzt<br />
sind, und der Hahn derselbe geblieben,<br />
oder einer seiner direkten<br />
Nachkommen Zeichen des<br />
Verfalls aufgewiesen – nicht genügendes<br />
Auswachsen der jungen<br />
Thiere, Neigung zu Krankheiten,<br />
schlechtes Eierlegen. Um dem abzuhelfen,<br />
wird immer als das einfachste<br />
Mittel gepriesen: Alle paar<br />
Jahre einen anderen Hahn sich<br />
zulegen. Das sollte auch ganz gut<br />
gehen, hat aber in Wirklichkeit<br />
die Sache meistens verschlechtert<br />
statt verbessert. Wir raten daher,<br />
en alten Hahn, wenn er seine<br />
Hühner gut führt, recht lange leen<br />
zu lassen und sich die Bruteir<br />
anders woher zu nehmen.“ (tk)<br />
Die SparkasseRotenburg-Bremervördesteht für Stabilität,<br />
verantwortungsvolle Beratungund Nähe zu ihren Kunden.<br />
Wolfgang Lamot<br />
Vorsitzender<br />
des Vorstandes<br />
A<br />
Für welchen ZZ-Redakteur mögen diese beiden Dinge von Bedeutung sein?<br />
Eine schweigsame Plaudertasche<br />
Redaktionsleiter Thorsten Kratzmann passt in keine Schublade – Leben nach der Uhr<br />
Ein ebenso schlichter wie abgelegener<br />
Raum, von innen abschließbar<br />
mit vielen Büchern<br />
und ohne Telefon: Für Thorsten<br />
Kratzmann sähe so der ideale Arbeitsplatz<br />
aus. Dort könnte er das<br />
tun, was er im Büro am liebsten<br />
macht: Einfach in Ruhe arbeiten.<br />
Stundenlang. Nur weniges ist<br />
dem Redaktionsleiter der Zevener<br />
Zeitung so zuwider wie langatmiges,<br />
zielloses Gequatsche. Er liebt<br />
es direkt, präzise, pragmatisch,<br />
ohne Schnörkel. Viele Worte sind<br />
seine Sache nicht. Einerseits.<br />
Auf der anderen Seite wird tk<br />
zur Plaudertasche, wenn geschichtliche<br />
Themen anstehen.<br />
Dann kommt der Historiker in<br />
ihm durch. Und auch bei den<br />
Textlängen zählt der sportliche<br />
Dauerläufer eher zu den Marathon-<br />
denn zu den Kurzschreibern.<br />
Zu manchen Themen füllt<br />
er problemlos eine ganze Seite.<br />
Der Leser soll schließlich umfassend<br />
informiert werden, lautet<br />
sein Anspruch. Und dagegen lässt<br />
ReinhardKrüger<br />
Mitglied des<br />
Vorstandes<br />
sich nun wirklich nichts sagen –<br />
allen wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
zum Thema Textlängen<br />
zum Trotz. Aber solchen Untersuchungen<br />
begegnet der gebürtige<br />
Zevener ohnehin mit tiefer Skepsis.<br />
„Er ist der netteste Spießer, den<br />
Du Dir vorstellen kannst“, hatte<br />
ihn eine Kollegin einmal beschrieben.<br />
Anfangs war ich mir<br />
nicht so sicher, ob das wirklich<br />
ein Kompliment war. Inzwischen<br />
weiß ich: Es war eins. Der 45 Jahre<br />
alte Vater zweier Töchter eckt<br />
ungern an, benutzt Wörter, die<br />
schon zu seinen Grundschulzeiten<br />
längst nicht mehr angesagt<br />
waren, und lebt wie kaum ein anderer<br />
nach der Uhr – die legendäre<br />
11-Uhr-Banane inklusive. Sie<br />
schälte er schon zu Schulzeiten.<br />
Spießigkeit pur.<br />
Wer aber gleichzeitig auf die<br />
Band The Doors steht und sich<br />
nur wenig um äußere Förmlichkeiten<br />
schert, kann so spießig<br />
dann doch nicht sein. Ein kleiner<br />
MarcoTulodetzki<br />
stellv.Mitglied<br />
desVorstandes<br />
Rebell schlummert auch in seiner<br />
Seele. Über Triumphe des „kleinen<br />
Mannes“ gegen die Großkopferten<br />
kann er sich diebisch freuen,<br />
während er sich über praxisferne<br />
Beschlüsse von oben fürchterlich<br />
aufregt. Unter dem Strich<br />
Thorsten Kratzmann<br />
Werner Fitschen<br />
Direktion<br />
Firmenkunden Zeven<br />
120 JahreZevener Zeitung -wir gratulierenherzlich zu<br />
diesem Jubiläum undwünschen weiterhin viel Erfolg.<br />
1<br />
Passendes<br />
Hobby zum<br />
Redakteur<br />
Jubiläums-Preisrätsel der Zevener Zeitung<br />
ZEVEN. Am Jubiläum der Zevener<br />
Zeitung wollen wir Sie, Liebe Leserinnen<br />
und Leser, teilhaben lassen.<br />
Mit etwas Glück und Geschick gibt<br />
es die Zevener Zeitung für ein Jahr<br />
gratis ins Haus.<br />
An dieser Stelle wollen wir Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, animieren,<br />
an einem Gewinnspiel<br />
teilzunehmen. Auf den folgenden<br />
Seiten finden Sie Porträts der<br />
neun Lokalredakteure der Zevener<br />
Zeitung – darunter eine Lokalredakteurin.<br />
Den erhellenden Texten ist jeweils<br />
eine fotografische Aufnahme<br />
des betreffenden Redaktionsmitglieds<br />
zugeordnet. Darüber hinaus<br />
sind auf den folgenden Seiten,<br />
auf denen auch die Porträts<br />
stehen, weitere Fotos veröffentlicht,<br />
die einen Hinweis auf ein<br />
Hobby oder eine herausragende<br />
Eigenschaft eines jeden der neun<br />
Porträtierten gibt. Diese Hobbyfotos<br />
sind wahllos über die Seiten<br />
verteilt.<br />
Die Porträtaufnahmen in den<br />
Texten sind nummeriert von 1<br />
bis 9, die „Hobbyfotos“ sind mit<br />
aber ist Thorsten Kratzmann ein<br />
ruhiger Typ, der höchst ungern<br />
im Mittelpunkt steht und kein<br />
Mensch einsamer Beschlüsse ist.<br />
Immer wieder sucht er den Rat<br />
seiner Kollegen und hört genau<br />
zu, bevor er eine Entscheidung<br />
fällt. Zugleich ist er ein geschätzter<br />
Ratgeber.<br />
Und er ist tolerant. Mit fast<br />
stoischer Gelassenheit erträgt er<br />
die Macken seiner Redaktionskollegen<br />
und lässt sie selbst dann<br />
gewähren, wenn es um Fußball<br />
geht. Ein Thema, das ihn so überhaupt<br />
nicht interessiert. Sagt er.<br />
Doch wer sich angeblich nicht<br />
auskennt, gleichzeitig aber den<br />
Namen Salihamidzic unfallfrei<br />
über die Lippen bringt, macht<br />
sich verdächtig. Ist es die ihm<br />
eigene Ironie oder hängt er womöglich<br />
doch dem runden Leder<br />
an? Heimlich? In einem ebenso<br />
schlichten wie abgelegenen Raum<br />
ohne Telefon, mit vielen<br />
Büchern – und einem kleinen<br />
Fernseher? (oer)<br />
den Buchstaben von A bis I versehen.<br />
Die Frage, die wir Ihnen<br />
stellen, lautet: Welches Hobby,<br />
welche Eigenart gehört zu welchem<br />
Redakteur?<br />
Ordnen Sie den Buchstaben<br />
die richtigen Ziffern zu. Füllen<br />
Sie den Coupon auf Seite 9 dieser<br />
Beilage aus, schneiden ihn aus<br />
und schicken ihn an die Zevener<br />
Zeitung, Gartenstraße 4, 27 404<br />
Zeven oder geben ihn in der Geschäftsstelle<br />
ab und gewinnen<br />
Sie. Ferner besteht die Möglichkeit,<br />
den Coupon auf der Internetseite<br />
der Zevener Zeitung<br />
(www.zevener-zeitung.de) auszufüllen<br />
und abzusenden.<br />
Als Preis verlosen wir unter<br />
den Einsendern, die alle Fotos einander<br />
richtig zugeordnet haben,<br />
ein Jahresabo der Zevener Zeitung.<br />
Wer bereits Abonnent ist, der<br />
bekommt seine Zevener Zeitung<br />
für ein Jahr gratis oder kann einem<br />
Verwandten, Bekannten<br />
oder Freund ein Jahres-Abonnement<br />
schenken. Einsendeschluss<br />
für das Gewinnspiel ist Freitag,<br />
9. Oktober 2009. (tk)<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Sohlleder<br />
zu günstig<br />
SELSINGEN. Ende des Jahres 1897<br />
hatte der Bremervörder Fuhrunternehmer<br />
Meincke regelmäßigen<br />
Omnibusverkehr von Bremervörde<br />
nach Selsingen eingerichtet. Er<br />
scheint damit schlechte Geschäfte<br />
gemacht zu haben, denn bereits<br />
im Januar 1898 veröffentlichte<br />
er unter anderem in der Zevener<br />
Zeitung eine originelle Bekanntmachung.<br />
Darin heißt es:<br />
„Die Selsinger Omnibusfahrt hört<br />
von heute an auf und fängt wieder<br />
an, wenn das Sohlleder theurer<br />
wird.“<br />
In Friedrichsdorf ging derweil<br />
ein Schuss daneben. Bei einer<br />
von Glashüttenbesitzer Lamprecht<br />
veranstalteten Treibjagd<br />
wurde der königliche Förster aus<br />
Kuhstedt von einer Ladung<br />
Schrot, die auf einen Hasen abgegeben<br />
worden war, an den Beinen<br />
getroffen. Der Förster wurde<br />
sogleich zum Gnarrenburger Arzt<br />
Herzberg gebracht, der aus den<br />
Beinen eine nicht genannte Anzahl<br />
Schrotkugeln entfernte. (tk)<br />
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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 5<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
Verhandlung<br />
mit Thonwerken<br />
ZEVEN. Keine Spur von gebotener<br />
Distanz zeigte die ZZ, als sie am<br />
15. September 1899 eine Verantaltung<br />
ankündigte. Darin heißt<br />
s: „Zum nächsten Sonntag ist<br />
ur weiteren Besprechung der<br />
on den Zevener Thonwerken<br />
ns Zevenern gemachten Vorchläge<br />
wieder eine Versammlung<br />
m Evers‘schen Gasthause anbeaumt.<br />
Es kann jedem Mitgliede<br />
er Realgemeinde nicht dringend<br />
enug empfohlen werden, zu derelben<br />
zu erscheinen. Wie wir höen,<br />
sind inzwischen einzelne<br />
unkte der Vorschläge zu unseen<br />
Gunsten noch derartig veränert<br />
worden, daß wir den Vertrag<br />
ur freudigst begrüßen und ohne<br />
jegliches Zaudern annehmen<br />
können. Der Preis für den Morgen<br />
Land ist noch ganz bedeutend<br />
höher gesetzt, die Frist dagegen<br />
um ein Drittel noch vermindert.<br />
... Wer es wirklich gut meint<br />
it dem jungen Unternehmen<br />
und wer als guter Zevener für die<br />
Weiterentwicklung Zevens mitirken<br />
will, ... muß die Vorschläe<br />
annehmen.“ (tk)<br />
Von Hammerstein<br />
wird Landrath<br />
ZEVEN. Der aus Bockel stammene<br />
Regierungs-Assessor Freiherr<br />
on Hammerstein-Gesmold ist<br />
om preußischen Innenminister<br />
mit Wirkung zum 1. November<br />
1900 zum kommissarischen<br />
andrat des Kreises Zeven beruen<br />
worden. Am 3. November<br />
tand in der Zevener Zeitung:<br />
Nachdem mir durch Erlass vom<br />
. Oktober die kommissarische<br />
erwaltung des Kreises übertraen<br />
worden ist, habe ich am heuigen<br />
Tage die landräthlichen Gechäfte<br />
übernommen.“ Aus<br />
ohnste wurde gemeldet, der<br />
ofbesitzer Fick habe an Viehändler<br />
Holsten aus Sittensen ein<br />
alb von 540 Pfund verkauft,<br />
wofür er den schönen Preis von<br />
40 Mark erhielt.“ (tk)<br />
Unverdaulicher<br />
Ballast im Magen<br />
IPPENSEN. Von einem empfindlichen<br />
Verlust berichtete die Zevener<br />
Zeitung im Juni 1901. Davon<br />
sei der Hofbesitzer Burfeindt in<br />
Groß Ippensen betroffen. In der<br />
Meldung heißt es: „Dessen Häusling,<br />
der am frühen Morgen mit<br />
einem Gespann nach Wohnste<br />
fahren sollte, ist aus Unvorsichtigkeit<br />
vom Wege abgekommen<br />
und gerieth ins Moor, wo beide<br />
Pferde im tiefen Schlamme versanken.<br />
Bis Hilfe herbeikam, waren<br />
die Pferde – werthvolle Thiere<br />
im Preise von 1000 Mark – elendig<br />
erstickt.“ (tk)<br />
B<br />
Dieses zeitgemäße Stillleben passt ebenfalls zu einem ZZ-Redakteur.<br />
Frohnatur mit Werder-Seele<br />
Redakteur für Selsingen und Umgebung hat ein Faible für handgemachte Musik<br />
ZEVEN. Wer schon mehr als zwei<br />
Jahrzehnte die Zevener Zeitung liest,<br />
kommt an ihm nicht vorbei. Denn<br />
Lutz Hilken ist der dienstälteste Redakteur<br />
in der ZZ-Redaktion.<br />
Meist gut gelaunt, in Nordrhein-<br />
Westfalen würde man ihn als<br />
rheinische Frohnatur bezeichnen,<br />
kann den in Glinstedt aufgewachsenen<br />
und in Zeven lebenden Familienvater<br />
nur wenig erschüttern.<br />
Einzig Niederlagen seiner<br />
geliebten Fußballmannschaft bereiten<br />
ihm zuweilen schlechte<br />
Laune.<br />
Überhaupt, seine Vorliebe für<br />
die Grün-Weißen aus dem Weserstadion.<br />
Wenn sich da ein Kollege,<br />
den Fußball soviel interessiert<br />
wie die Niederschlagsmenge in<br />
Timbuktu, mal aus Versehen den<br />
Joachim Schnepel<br />
3<br />
falschen Kaffeebecher schnappt –<br />
den mit dem Werder-Emblem –,<br />
kann es einen Anpfiff geben.<br />
Aus Liebe zu Werder schlägt er<br />
gar den Ledderbüxxen, dem hiesigen<br />
Bayern-Fan-Club, regelmäßig<br />
ein Schnippchen. Deren Presseverlautbarungen<br />
gehen in der Regel<br />
über seinen Schreibtisch, und<br />
oft gelingt es ihm, seine Bremer<br />
Mannschaft in dem Text zu erwähnen.<br />
Die Ledderbüxxen tragen<br />
es sportlich und mit Fassung<br />
– im Gefühl der sicheren Überlegenheit<br />
ihrer Bayern.<br />
Die Liebe zu Werder wird aber<br />
noch übertroffen. Wenn es Bruce<br />
Springsteen gefällt, in Deutschland<br />
zu konzertieren, nimmt der<br />
Kollege weite Anfahrten in Kauf<br />
und schlachtet das Sparschwein<br />
für den nicht geringen Eintritt.<br />
Mit Jazz und Swing durch den Tag<br />
Musikalischer Journalist mit Sammelleidenschaft – Großer Oldtimerfan und Konzertbesucher<br />
Jazztöne und Swingmelodien sind<br />
in der Redaktion zu hören. Allen<br />
Kollegen ist sofort klar: diese Art<br />
von Musik kann nur aus seinem<br />
Büro kommen. Doch Vorsicht ist<br />
beim Betreten desselben geboten,<br />
Zeitungen und Zeitschriften sind<br />
hier gestapelt. „Da will ich nochmal<br />
reingucken“, lächelt er verschmitzt<br />
und rechtfertigt so seine<br />
Sammelleidenschaft und den Papierberg.<br />
Mein Kollege (46) kam im Jahr<br />
1990 in die Redaktion der Zevener<br />
Zeitung. Aufgewachsen ist er<br />
in Ahrensburg, ein waschechter<br />
Schleswig-Holsteiner also. Nach<br />
Für welchen Redakteur hat dieses Symbol eine tiefere Bedeutung?<br />
Denn Springsteen spielt in seiner<br />
höchst umfangreichen CD-<br />
Sammlung – neben Pearl Jam,<br />
Van Morrisson, U2, Neil Young,<br />
Jazz-, Blues- und etlichen Rock-<br />
Alben – eine entscheidende Rolle.<br />
Die Liebe zur Musik pflegt er<br />
allerdings auch selbst. Nicht so<br />
talentiert wie seine niederländische<br />
Ehefrau, aber mit ähnlichem<br />
Engagement. Beide bereichern<br />
die East River Big Band in Heeslingen<br />
mit ihren Instrumenten.<br />
Wenn er nicht für die ZZ in<br />
Selsingen im Einsatz ist, musiziert<br />
oder mit seinen Kindern Janne<br />
und Jos möglichst viel Zeit verbringt,<br />
steckt er seine Nase in<br />
Fachzeitschriften und Bücher. Er<br />
radelt gerne mit Familie durch die<br />
Natur und genießt humorvolle<br />
Runden im Freundeskreis. (ak)<br />
dem Abitur studierte er zunächst<br />
einige Semester Jura in Hamburg<br />
und Berlin und war nebenbei als<br />
freier Mitarbeiter für die Bild-Zeitung<br />
unterwegs. Der Vater eines<br />
Freundes war im Hause Axel<br />
Springer tätig und so geriet mein<br />
Kollege an den Journalismus.<br />
„Ich habe dann gemerkt, dass<br />
mir diese Arbeit besser liegt und<br />
mehr Spaß macht. Jura war nicht<br />
das Richtige für mich“, erzählt<br />
der ZZ-Redakteur. 1990 schickte<br />
er eine Bewerbung für ein Volontariat<br />
nach Zeven und hatte Erfolg.<br />
Über zehn Jahre war er<br />
schließlich für die Betreuung der<br />
Lutz Hilken<br />
C<br />
2<br />
Samtgemeinde Sittensen zuständig.<br />
Seit 2006 ist er Korrespondent<br />
für Heeslingen, Elsdorf und<br />
Zeven.<br />
Viel Aufmerksamkeit schenkt<br />
er auch der Kulturseite der Zevener<br />
Zeitung – sein Lieblingsbereich.<br />
Musik, Kultur und Oldtimer<br />
in allen Formen und Facetten<br />
interessieren ihn. So sieht<br />
man ihn schon mal mit seiner<br />
Ehefrau bei klassischen Konzerten<br />
– gerne in Stade oder Hamburg.<br />
Ist der Journalist gerade<br />
nicht bei der Arbeit, spielt er in<br />
der East River Big Band in Heeslingen,<br />
trifft sich mit seinen Vor-<br />
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Tarmstedter Wirte<br />
haftbar gemacht<br />
TARMSTEDT. Ein Loblied auf die<br />
Haftpflichtversicherung stimmte<br />
die ZZ 1902 an. Der Anlass war<br />
ein betrüblicher. Die Zeitung meldete:<br />
„Einem bei der Jagels‘schen<br />
Gastwirthschaft hierselbst eingestallten<br />
Pferde des Mooranbauers<br />
Brase aus Südwede wurde gestern<br />
in Abwesenheit der Gäste von einem<br />
anderen Pferde ein Bein abgeschlagen,<br />
sodaß es sofort getötet<br />
werden mußte. Herr Jagels<br />
wird für diesen Unfall haftpflichtig<br />
gemacht werden; ist jedoch gegen<br />
einen solchen Fall der Haftpflicht<br />
versichert. Haftpflichtig<br />
will man auch den Gastwirth<br />
Schnackenberg hierselbst machen.<br />
Derselbe hatte es übernommen,<br />
am 16. Februar eine Bremer<br />
Gesellschaft per zwei Schlitten<br />
nach Zeven zu bringen. Bei der<br />
Wendung auf der Landstraße<br />
kehrte der eine Schlitten, weil er<br />
in ein Wagengeleise neben der<br />
Straße gerathen war, um, und eine<br />
Dame verletzte sich den Arm.<br />
Herr Schnackenberg ist ebenfalls<br />
versichert.“ (tk)<br />
Lob für tadelloses<br />
Gedankenlesen<br />
ZEVEN. „Der berühmte Hypnotiseur<br />
Freit Nelson veranstaltete<br />
am gestrigen Sonntage, 9. März<br />
1903, in Weidenhöfer‘s Saal eine<br />
interessante Experimental-Soiree,<br />
welche gut besucht war und tadellos<br />
verlief. Von den als Medien<br />
ausgesuchten fünf Herren stellten<br />
sich drei als recht gute dar. In<br />
kurzer Zeit erzeugte der Hypnotiseur<br />
bei denselben einen schlafähnlichen<br />
Zustand und führte allerlei<br />
Handlungen mit ihnen aus,<br />
die beim Publikum große Überraschung<br />
hervorriefen. Auch die<br />
weiter vorgeführten Zaubereien<br />
und Experimente im Hellsehen,<br />
Gedankenlesen und Spiritismus<br />
wurden tadellos ausgeführt.“ (tk)<br />
standskollegen des Büchereifördervereins<br />
Sittensen oder pflegt<br />
Haus und Garten.<br />
Bei Feierabend kann er so<br />
schnell nicht nach Hause finden.<br />
Sind die Kollegen schon auf dem<br />
Heimweg, muss er noch seinen<br />
Schreibtisch aufräumen. „Das<br />
muss sein“, stellt der 46-Jährige<br />
immer wieder fest. Um nochmal<br />
auf den Papierstapel zu sprechen<br />
zu kommen: Ein Kollege brachte<br />
diesen kürzlich zu Fall – sehr<br />
zum Ärger des Archivars.<br />
Und? Wie heißt nun unser<br />
Jazz-Freund? Richtig, Joachim<br />
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ZZ-ZEITREISE<br />
Acht Reichsmark<br />
für zwei Fischotter<br />
EESLINGEN. Der Zevener Zeiung<br />
war es vor 105 Jahren eine<br />
urze Meldung wert, wenn des<br />
enschen Nahrungskonkurrenen<br />
der Garaus gemacht wurde.<br />
m 21. Januar 1904 vermeldete<br />
ie Zeitung daher: „Kaufmann<br />
iese in Heeslingen, welcher als<br />
Jagdberechtigter zwei Fischotter<br />
getötet hat, hat dafür von der<br />
andwirtschaftskammer eine<br />
eldprämie von acht Mark erhalen.“<br />
Zu einer Klage sah die Zeitung<br />
m Tage darauf Anlass: „Die Betterplage<br />
ist augenblicklich eine<br />
ehr große. Täglich kann man<br />
Dutzende dieser arbeitsscheuen<br />
Menschenklasse umherziehen sehen.<br />
Im Gefängnis hierselbst sind<br />
gegenwärtig 16 Landstreicher und<br />
Bettler dingfest gemacht, wenn<br />
aber für jeden Stromer immer ein<br />
Häscher vorhanden wäre, dann<br />
könnten die Gefängnisräume<br />
wohl noch zehnmal so groß<br />
sein.“ (tk)<br />
Wehe mutig, edle<br />
Fahne der Turner<br />
ZEVEN. Eine komplette Zeitungsseite<br />
widmete die Zevener Zeitung<br />
am 30. Mai 1905 der Beichterstattung<br />
über das Fahneneihefest<br />
der Zevener Turner. Es<br />
gab allerhand darüber zu lesen,<br />
enn weder Foto noch Anzeige<br />
beanspruchten Platz. Gegen<br />
Nachmittag des 29. Mai, so steht<br />
es geschrieben, versammelten<br />
sich die Zevener und mit ihnen<br />
Gäste aus der Umgebung vor der<br />
Tribüne auf dem Schützenplatz,<br />
von wo aus sich der Vorsitzende<br />
des Männerturnvereins Zeven,<br />
Gerichtssekretär Windhausen, im<br />
Beisein der Festjungfrauen und<br />
der neuen Fahne an das Publikum<br />
wandte. Die Fahne möge<br />
den Turnern fortan als Heiligtum<br />
gelten, forderte der Redner.<br />
Allerlei Lieder und Gedichte,<br />
die Vaterlandsliebe zum Inhalt<br />
hatten, wurden angestimmt und<br />
rezitiert. „Hierauf trat Fräulein<br />
Auguste Roose mit der neuen<br />
Fahne vor und sprach mit helltönender,<br />
wohlklingender Stimme<br />
das Festgedicht.“ Es folgte das gemeinschaftlich<br />
gesungene<br />
„Deutschland, Deutschland über<br />
alles“ und ein Festumzug durch<br />
den Ort, den die Matrosen-Artillerie-Kapelle<br />
aus Cuxhaven begleitete.<br />
(tk)<br />
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Im Köcher immer<br />
einen Standpunkt<br />
Heute in der Reihe „Wer bin ich?“ – Ein großer Herr mit Bart<br />
Er wirft einen breiten, langen Schatten,<br />
auch wenn die Sonne noch nicht<br />
tief steht. Wer ist das? Keine Ahnung?<br />
Nun gut, also noch weitere<br />
Hinweise, die auf den Weg der Erkenntnis<br />
führen könnten.<br />
Seine Wortwahl ist meist ebenso<br />
wuchtig wie das Selbstbewusstsein,<br />
das zuweilen zwischen den<br />
Zeilen durchscheint. Er verschlingt<br />
Bücher so gern wie Kuchen.<br />
Er weiß über Fragen der gesunden<br />
Ernährung so ausdauernd<br />
und faktenreich zu dozieren wie<br />
über volkswirtschaftliche Zusammenhänge<br />
und die taktischen Fähigkeiten<br />
des geschassten Berliner<br />
Fußballtrainers Lucien Favre.<br />
Wer ihn nach seiner Meinung<br />
fragt, der wird nicht abgewiesen –<br />
so lange ich ihn kenne, ist das jedenfalls<br />
noch nicht vorgekommen.<br />
Er kann mit stoischer Ruhe<br />
sein Ziel verfolgen, was nicht<br />
heißt, dass Ruhe mit Schweigsamkeit<br />
im Bunde steht. Was seine<br />
Mitteilsamkeit angeht, die<br />
nicht mit Redseligkeit gleichzu-<br />
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Andreas Kurth<br />
setzen ist, so hat er wohl doch<br />
das eine oder andere feminine<br />
Gen mitbekommen. Sie müssen<br />
sich verirrt haben, so viel steht<br />
fest, denn mit ihm haben wir ansonsten<br />
einen durch und durch<br />
männlichen Herren vor uns.<br />
Abgesehen von dieser Charak-<br />
Von Prince, dem HSV und viel Herzblut<br />
Glückliche Fügung: Ein Praktikumswunsch in Bremerhaven führt Bert Albers in die ZZ-Redaktion<br />
Der Einstieg in den Journalismus<br />
ist oft von vielen Zufällen oder<br />
auch glücklicher Fügung geprägt.<br />
Als sich Bert Albers im Frühjahr<br />
1997 in der Redaktion als neuer<br />
Praktikant vorstellte, hätte wohl<br />
niemand erwartet, dass er bereits<br />
ein Jahr später als festangestellter<br />
Kollege ein eigenes Ressort bekommen<br />
sollte.<br />
Doch schon das Zustandekommen<br />
des dreimonatigen Praktikums<br />
war alles andere als üblich:<br />
Denn der Bremerhavener hatte<br />
sich ursprünglich an die örtliche<br />
Nordsee-Zeitung gewandt, war<br />
dort aber ebenso auf eine zweijährige<br />
Wartezeit als auch auf die<br />
Zevener Zeitung als mögliche Alternative<br />
hingewiesen worden.<br />
Da er das Praktikum für den geplanten<br />
Wechsel vom Politologiezum<br />
Publizistik-Studiengang<br />
brauchte, stellte er sich also im 65<br />
Kilometer entfernten Zeven vor –<br />
und ließ sich auch nicht davon<br />
Bert Albers<br />
D<br />
5<br />
abschrecken, dass er sich für das<br />
unentgeltliche Praktikum sogar<br />
eigens ein Auto zulegen musste.<br />
Das Engagement hat sich gelohnt:<br />
Mittlerweile ist „HerrBert“<br />
schon elf Jahre bei der ZZ, hat<br />
mit der Samtgemeinde Tarmstedt<br />
ein Ressort gefunden, das er mit<br />
viel Herzblut „beackert“.<br />
Mit dem gleichen Enthusiasmus<br />
pflegt der zweifache Familienvater<br />
seine weiteren Leidenschaften:<br />
Da wäre zuerst einmal<br />
die Musik zu nennen. Der 37-Jährige<br />
ist leidenschaftlicher Fan von<br />
Prince (zwischendurch bekannt<br />
als Symbol oder Tafkap). Da fliegt<br />
er auch schon mal für Konzerte<br />
nach London, besichtigt die Studios<br />
des Meisters in Minneapolis,<br />
zahlt sündhaft teures Geld für<br />
Bootlegs, den Zugang zur offiziellen<br />
Homepage oder Memorabilia.<br />
Ein echter Fan halt – mit ansatzweisem<br />
Hang zum tatsächlichen<br />
Wortstamm.<br />
Auch zum HSV pflegt Bert Albers<br />
eine enge Beziehung, wenn<br />
auch nicht ganz so innig wie zu<br />
dem weltbekannten Musiker –<br />
was vielleicht auch daran liegt,<br />
dass er als HSV-Fan aus den ver-<br />
4<br />
gangenen 20 Jahren jede Menge<br />
Kummer gewohnt ist. Weiterer<br />
kam hinzu, als er sich breitschlagen<br />
ließ, gemeinsam mit Werder-<br />
Anhänger Lutz Hilken Kolumnen<br />
über die vier Nordderbys der Vorsaison<br />
abzuliefern. Gut dass seine<br />
Frau mit in der Kneipe voller<br />
Werder-Anhänger saß, um die<br />
Temperamentsausbrüche des Kollegen<br />
bisweilen zu zügeln – was<br />
sich allerdings anschließend<br />
höchst unterhaltsam las.<br />
Witzig sind auch stets die Geschichten<br />
über die Fußballspiele<br />
seines achtjährigen Sohnes, die er<br />
inzwischen regelmäßig am Seitenrand<br />
mitverfolgt. Und von den<br />
bisweilen recht deutlichen Niederlagen<br />
der dritten E-Jugend des<br />
Rotenburger SV die Kurve zur<br />
Hertha zu kriegen, sobald (ak)<br />
den Raum betritt, gelingt eigentlich<br />
immer. Auch das könnte man<br />
als glückliche Fügung bezeichnen.<br />
terisierung wollen allerdings die<br />
Autos, in denen er seit einigen<br />
Jahren werktags durch die Weltgeschichte,<br />
die er übrigens wohl<br />
maßgeblich zu beeinflussen imstande<br />
wäre, schaukelt, so gar<br />
nicht zu Person und Persönlichkeit<br />
passen.<br />
Wer bis zu dieser Zeile seiner<br />
Vermutung noch immer keine Sicherheit<br />
zu geben vermag, dem<br />
seien noch ein letztes Puzzleteil<br />
dargeboten:<br />
Er mag sich nicht beugen. Einem<br />
Ja folgt in der Regel ein<br />
Aber. Es ist ein Kreuz. Doch<br />
wenn einen der heilige Zorn<br />
packt, dann muss man es im Guten<br />
versuchen, sonst verstockt er.<br />
Und es wäre doch schade, wenn<br />
das zarte Pflänzchen keine Blüten<br />
mehr triebe.<br />
Sie wissen immer noch nicht,<br />
wer gemeint ist? Er geht auf die<br />
Pirsch. Wo er sich aufhält, da<br />
steigt meist Zigarrenrauch oder<br />
solcher aus der Pfeife auf. Richtig,<br />
er hört auf den Namen Andreas<br />
Kurth. (tk)<br />
ICH LESE DIEZZ...<br />
„Die Zeitung ist immer<br />
zum Frühstück da“<br />
…seit wir 1961 geheiratet haben“,<br />
sagt Helmut Schröder aus Glinstedt.<br />
„Wir sind heute nach Gnarrenburg<br />
orientiert, früher<br />
nach Zeven. Wir<br />
müssten deshalb<br />
eigentlich zwei Zeitungen<br />
haben,<br />
denn wir sind hier<br />
im Grenzland. Politik<br />
interessiert<br />
mich sehr. Das ist<br />
für mich wichtig. Ich lese meistens<br />
die ganze Zeitung, auch die Anzeigen,<br />
das ist auch wichtig.“<br />
Für seine Frau Else sind unter anderem<br />
auch die Familienanzeigen interessant.<br />
„Und was ich ebenfalls<br />
gut finde, ist, dass die kulturellen<br />
Veranstaltungen angekündigt werden.<br />
Ich finde, die Zevener Zeitung<br />
kommt hier schön früh und ist immer<br />
pünktlich zum Frühstück da.<br />
Und die ZZ-ler bemühen sich ja<br />
auch, immer wieder mal etwas Neues<br />
zu machen“, sagt die Glinstedterin.<br />
(rsk)<br />
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und und wünschen für für die die<br />
Zukunft weiterhin viel viel Erfolg.<br />
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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 7<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
Kalber sprechen<br />
öffentlich fern<br />
ALBE. Eine – zumindest für die<br />
alber – frohe Botschaft verkünete<br />
die Zevener Zeitung am 8.<br />
eptember 1906: Soeben sei in<br />
albe eine Telegraphenstation für<br />
en allgemeinen Verkehr mit öfentlicher<br />
Fernsprechstelle eröffet<br />
worden. Vier Wochen später<br />
rohlockten die Zevener. In der<br />
eitung hieß es. „Ein Tag, wie er<br />
elten wohl sehnsüchtiger von<br />
en Einwohnern des Kreises und<br />
peziell des Fleckens Zeven hereigewünscht<br />
ist. Der Tag, an<br />
em wir dem großen, allgemeinen<br />
eltverkehr durch Eröffnung der<br />
isenbahnlinie Rotenburg-Zeven<br />
ngeschlossen werden. Endlich<br />
önnen auch wir mitreden.“ (tk)<br />
Damenschirm<br />
aufgefunden<br />
HEPSTEDT. Im Mittelpunkt der Berichterstattung<br />
der Zevener Zeitung<br />
stand am 17. Dezember 1907<br />
die Rückkehr des Kaisers aus<br />
Amsterdam nach Berlin. Es habe<br />
geregnet. In Hepstedt hatte derweil<br />
ein Familienabend stattgefunden.<br />
Pastor Speckmann war<br />
aus Grasberg angereist, „um an<br />
Hand prachtvoller Lichtbilder,<br />
die von Pastor Cuntz vorgeführt<br />
wurden, von seiner Reise nach<br />
Italien zu erzählen.“ Und in Elsdorf<br />
hatten 25 Jäger im Verlaufe<br />
einer Jagd 60 Hasen und ein Birkhuhn<br />
„zur Strecke gebracht“, berichtete<br />
die ZZ. Dass sie stets um<br />
das Wohlergehen ihrer Leser bemüht<br />
war, wird daran deutlich,<br />
dass in eben dieser Ausgabe vermeldet<br />
wurde, an der Dampfmühle<br />
in Zeven sei ein Damenschirm<br />
gefunden worden, der beim<br />
Landrat abzuholen sei. (tk)<br />
Zwei männliche Wesen spielen<br />
die Hauptrollen in ihrem Leben:<br />
hr Ehemann und „Sam“, ein Larador<br />
(1). Die junge Kollegin<br />
28) kam zu uns in die ZZ-Reaktion<br />
als Praktikantin anno<br />
003. Damals befand sie sich<br />
ach dem Abitur an der Eichenchule<br />
mitten im Studium, wollte<br />
rafik-Designerin werden. „Doch<br />
chnell habe ich gemerkt, dass<br />
ch eigentlich viel lieber schreiben<br />
ls in die Werbung wollte“, beichtet<br />
die Redakteurin. Gesagt,<br />
etan. Zwar beendete sie zuächst<br />
brav ihr Studium an der<br />
E<br />
Wer aus der ZZ-Redaktion kennt<br />
diesen Fernseh-Anwalt?<br />
Die Mischung macht‘s<br />
Als Fußball-Torwart, Schlagzeuger und Trainer der ideale Kandidat für den Posten des Sportredakteurs<br />
Mit Tastatur und Maus „baut“ er die<br />
lokalen Sportseiten der Zevener Zeitung,<br />
im Probenraum lässt er’s am<br />
Schlagzeug dagegen richtig krachen<br />
– keine Frage: Die Mischung macht’s<br />
bei Oliver Moje.<br />
Der 38-Jährige kümmert sich seit<br />
gut sieben Jahren um die ZZ-<br />
Sportseiten. Zuvor, seit 1994,<br />
zeichnete er bei der ZZ für die<br />
Berichterstattung aus der Samtgemeinde<br />
Tarmstedt verantwortlich.<br />
Zunächst als Volontär, dann als<br />
Redakteur. Davor war er vier Jahre<br />
freier Mitarbeiter bei einer anderen<br />
Tageszeitung und hatte in<br />
Bremen begonnen, Politologie zu<br />
studieren. Doch dann kam die<br />
Zevener Zeitung dazwischen.<br />
An jeder Jahreshauptversammlung,<br />
an jeder Gemeinderatssit-<br />
„Lieber schreiben als in die Werbung“<br />
Aufgewachsen mit vier Geschwistern in Helvesiek – Für die Zevener Zeitung in Sittensen unterwegs<br />
Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign<br />
und Art Direction,<br />
um sich dann aber mit<br />
Volldampf auf den Journalismus<br />
zu stürzen. Zunächst war sie als<br />
freie Mitarbeiterin für die Zevener<br />
Zeitung unterwegs und absolvierte<br />
anschließend das zweijährige<br />
obligatorische Volontariat.<br />
Aufgewachsen ist sie übrigens<br />
mit vier Geschwistern in Helvesiek.<br />
Als Zweitälteste lernte sie<br />
schon früh zu Hause, sich durchzusetzen,<br />
eine Fähigkeit, die ihr<br />
heutzutage in der ausschließlich<br />
von männlichen Kollegen besetz-<br />
Oliver Moje<br />
6<br />
zung hat er während seiner Zeit<br />
als „Tarmstedt-Korrespondent“<br />
ten Lokalredaktion durchaus zu<br />
Gute kommt. Macho-Sprüche aus<br />
verschiedenen Ecken pariert sie<br />
inzwischen mit weiblichem<br />
Charme und Schlagfertigkeit.<br />
Und wenn es ganz schlimm<br />
kommt, dann kann sie auch richtig<br />
energisch werden.<br />
Doch das kommt zum Glück<br />
nicht allzu oft vor. Denn in der<br />
Hauptsache widmet sie sich als<br />
Lokalredakteurin der Betreuung<br />
der Samtgemeinde Sittensen. Die<br />
Zuständigkeit für diesen „Beritt“,<br />
wie wir intern sagen, hat sie vor<br />
drei Jahren von dem Verfasser<br />
F<br />
Welchen ZZ-Redakteur begeistert insbesondere der rechte dieser beiden<br />
älteren Herren?<br />
teilgenommen. Dann wurde ein<br />
neuer Sportredakteur gesucht.<br />
Moje übernahm. „Nach zwölf<br />
Jahren Tarmstedt war’s schön,<br />
mal was anderes zu machen.“<br />
Seit 2003 wohnt Oliver Moje,<br />
der in Wilstedt aufgewachsen ist,<br />
sein Abitur 1990 am St.-Viti-<br />
Gymnasium in Zeven gebaut und<br />
Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt<br />
geleistet hat, gemeinsam mit<br />
seiner Ehefrau in Kirchtimke.<br />
Mittlerweile haben die beiden<br />
zwei Kinder.<br />
Er war der perfekte Kandidat<br />
für den Job als Sportredakteur:<br />
Oliver Moje hütete unter anderem<br />
die Tore des MTV Wilstedt,<br />
TuS Tarmstedt und der TSG Wörpedorf.<br />
Er trainierte fünf Jahre die<br />
A-Jugend der JSG Wörpetal und<br />
dreieinhalb Jahre den TSV Bül-<br />
dieses Beitrages übernommen.<br />
Wenn sie nicht in Sittensen und<br />
Umgebung unterwegs ist, widmet<br />
sie sich gerne dem Joggen und natürlich<br />
Lesen, wobei sie Romane<br />
und Zeitschriften bevorzugt.<br />
Im Urlaub ging es jetzt quer<br />
durch Europa – über 2500 Kilometer<br />
mit dem Wohnmobil. Das<br />
war nicht nur pures Vergnügen,<br />
sondern auch ungemein allgemeinbildend.<br />
Und somit wieder<br />
nützlich für ihre Arbeit. Von wem<br />
die Rede ist? Natürlich von meiner<br />
Kollegin Kathrin Harder-von<br />
Fintel. (js)<br />
Wer treibt sich bloß in seiner Freizeit<br />
an solchen Orten herum?<br />
stedt/Vorwerk – auch dort stand<br />
Moje einst im Kasten. Recht passabel<br />
soll auch sein Umgang mit<br />
dem Tischtennisschläger gewesen<br />
sein.<br />
Doch auch sitzend ließ und<br />
lässt der „Moje-Berger“ seine<br />
Klasse aufblitzen – hinter dem<br />
Schlagzeug: Seit 1990 spielt Moje<br />
bei Animal Tube, die Band hat eine<br />
CD auf den Markt gebracht.<br />
Von 1987 bis 1996 war er Mitglied<br />
der Metrics, die Gruppe hat<br />
zwei Alben veröffentlicht und<br />
trifft sich immer noch jährlich<br />
einmal zum Proben.<br />
In seinem Büro befindet sich<br />
eine Musikanlage. Und wenn ihm<br />
nach einem Hard-Rock-Klassiker<br />
ist, muss er nur nach der Fernbedienung<br />
greifen. Danach geht’s<br />
wieder an die Sportseiten. (as)<br />
• Dachsanierung<br />
• Dachstühle<br />
• Dacheindeckung<br />
• Innenausbau<br />
• Kranarbeiten<br />
Kathrin Harder-von Fintel<br />
G<br />
7<br />
Neuer Vorstand<br />
für die Schule<br />
GYHUM. Über die Wahlen zur<br />
Ortsschulinspektion in Gyhum<br />
berichtete die ZZ Ende März<br />
1908. In Gyhum wurden Mühlenbesitzer<br />
Gohde, Neubauer Dreyer<br />
und Vollhöfner Fahjen gewählt.<br />
Aus Bockel kam Anbauer Dreyer.<br />
Hesedorf entsandte Hofbesitzer<br />
Holsten und Neubauer Lindes.<br />
Aus Nartum zogen in das Gremium<br />
ein: Pflugkötner Hinrich Michaelis,<br />
Kötner Johann Röhrs,<br />
Anbauer Friedrich Heitmann und<br />
Anbauer Hinrich Bruns. Ebenfalls<br />
vier Inspektoren stellte<br />
Wehldorf. Es waren Halbhöfner<br />
Böhling, Neubauer Friedrich Ficken,<br />
Neubauer Johann Heitmann<br />
und Neubauer Johann Fittschen.<br />
(tk)<br />
Hornvieh auf<br />
dem Herbstmarkt<br />
ZEVEN. Dass ein Jahrmarkt vor<br />
100 Jahren noch Volksfestcharakter<br />
hatte, wird an der Berichterstattung<br />
über den Herbstmarkt<br />
1909 deutlich. Im Oktober berichtete<br />
die Zevener Zeitung: „Eine<br />
wohl tausendköpfige Menschenmenge<br />
wogte in den Straßen und<br />
auf dem Marktplatze, so daß um<br />
die Mittagszeit kaum durchzukommen<br />
war. Auf der hiesigen<br />
Eisenbahnstation herrschte ein<br />
geschäftiges Leben und Treiben,<br />
um die vielen Personen zu befördern.<br />
Alle hiesigen Gasthäuser<br />
und Geschäftshäuser haben gute<br />
Geschäfte gemacht. Der Viehmarkt<br />
war beschickt mit 134 Pferden,<br />
188 Stück Hornvieh und<br />
1079 großen und kleinen Schweinen.<br />
Auf dem Krammarkte wickelte<br />
sich das Geschäft recht gut<br />
ab. Zwei Karussells dienten vornehmlich<br />
unserer lieben Jugend.<br />
Große Anziehungskraft übte namentlich<br />
der Kinomathograph<br />
auf die Marktbesucher aus.“ (tk)<br />
Schienenbau auf<br />
Klostergrund<br />
ZEVEN. Mit einer sensationellen<br />
Nachricht trat die ZZ im April<br />
1910 vor die Leserschaft. In großen<br />
Lettern verkündete sie, der<br />
preußische Finanzminister habe<br />
genehmigt, dass sich die königliche<br />
Klosterkammer zu Hannover<br />
„an dem vollspurigen Kleinbahnunternehmen<br />
Wilstedt-Tarmstedt-<br />
Zeven-Sittensen-Tostedt mit<br />
150 000 Mark Aktien beteiligt<br />
und den zum Bahnbau erforderlichen<br />
Grund und Boden unentgeltlich<br />
zur Verfügung stellt“. (tk)<br />
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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Gemälde als Preis<br />
im Ringreiten<br />
ZEVEN. In Nähe des Gasthofs<br />
ahrenburg (heute Berufsbildene<br />
Schulen) an der Bahnhofstrae<br />
in Zeven veranstaltete der<br />
eitverein Zeven im September<br />
1911 das traditionelle Preis-Rinreiten<br />
des Vereins. 22 Reiter aus<br />
even und Umgebung hatten sich<br />
n den Start begeben. Nach Ende<br />
er von allerhand Publikum verolgten<br />
Wettbewerbe nahm Landat<br />
von Hammerstein die Ehrung<br />
er Sieger vor. Den ersten Preis<br />
rrang Reitersmann Otto Sprekels<br />
aus Zeven. Er hatte 17 Rine<br />
ins Ziel gebracht und erhielt<br />
ür den Sieg ein Gemälde übereicht.<br />
Platz zwei ging an Pape<br />
us Boitzenbostel, der aus den<br />
änden des Landrats eine Pferedecke<br />
und eine Weckuhr entgeennahm.<br />
Den dritten Rang siherte<br />
sich Johann Meyer aus Witedt.<br />
Er gewann ein silbernes<br />
ablett. (tk)<br />
Verkauf von<br />
„Müller‘s Hotel“<br />
ZEVEN. In einer kurzen Mitteilung<br />
nformierte die Zevener Zeitung<br />
m 23. März 1912 ihre Leserschaft<br />
darüber, dass „das Müller‘sche<br />
Hotel“ in der Zevener<br />
Lindenstraße (heute Polizei), welches<br />
kürzlich an Herrn Kaufmann<br />
Schrader überging, von<br />
letzterem jetzt an einen Herrn<br />
Beckemeyer in Bremen verkauft<br />
worden sei. „Die Übergabe des<br />
Hauses erfolgt in den nächsten<br />
Tagen.“ Eine Zeile darunter wurde<br />
berichtet, dass in Glinstedt<br />
und Karlshöfen auf zwei landwirtschaftlichen<br />
Gehöften die<br />
Schweinepest ausgebrochen war.<br />
(tk)<br />
Die Ruhe<br />
in Person<br />
oer: Kritischer Kollege mit Hang zum Reisen<br />
Er ist die Ruhe in Person. Übertriebene<br />
Eile ist seine Sache nicht. Weder<br />
im Berufs- noch im Privatleben.<br />
Da passt es, dass er leidenschaftlicher<br />
Teetrinker ist. Eine Vorliebe, die<br />
vielen zurückhaltenden, ausgesprochen<br />
freundlichen Menschen zu eigen<br />
ist.<br />
Einem wie Stephan Oertel, der<br />
vor gut 40 Jahren im Bremer Weserstadion,<br />
pardon, nahe dem<br />
Bremer Weserstadion im St.-Jürgen-Krankenhaus<br />
geboren ist –<br />
mit grün-weißem Blut in den<br />
Adern und einem Faible für gitarrenlastige<br />
Rockmusik. Der Politikwissenschaft<br />
studierte und sich<br />
viele Jahre seine Meriten freiberuflich<br />
als Journalist verdiente –<br />
zunächst im ostfriesischen Wittmund,<br />
später in Bremen und Lilienthal,<br />
seit vier Jahren nunmehr<br />
festangestellt in Zeven.<br />
Der höfliche Hanseat mit dem<br />
Stephan Oertel<br />
schütteren rotblonden Haar ist<br />
ein Freund der Genüsse, seien sie<br />
kultureller oder kulinarischer Art.<br />
Ein gutes Buch bei leckerem Cappuccino<br />
in angenehmem Café-<br />
Ambiente – da sagt der Bremer<br />
nicht nein.<br />
Der Junggeselle hat einen ausgeprägten<br />
Hang zum Reisen. Besonders<br />
Städte im In- und Ausland<br />
haben es ihm angetan. So<br />
kommt es, dass er gerne mit Bahn<br />
oder Flugzeug unterwegs ist, sobald<br />
es Zeit und Portemonnaie<br />
erlauben.<br />
In vielen Bereichen zeigt „Oerchen“,<br />
wie er vom Redaktionsleiter<br />
gerufen wird, eine gesunde<br />
Neugier, ist an Geschichte ebenso<br />
stark interessiert wie an Politik.<br />
Beste Voraussetzungen also für<br />
einen Redakteur.<br />
Stephan Oertel ist unter anderem<br />
verantwortlich für die Berichterstattung<br />
aus dem Kreishaus<br />
in Rotenburg – eine von vielen<br />
anspruchsvollen Aufgaben, die er<br />
als kritischer Geist gewissenhaft<br />
und kompetent erledigt.<br />
Mit seiner bescheidenen, humorvollen<br />
Art nimmt er Menschen<br />
in seinem Umfeld für sich<br />
ein – auch wenn er fragwürdige<br />
Marotten pflegt – oder wie würden<br />
Sie es finden, an jedem Freitag<br />
quasi als Einleitung ins Wochenende<br />
Vogelgezwitscher und<br />
Affengeschrei vom Band ertragen<br />
zu müssen?<br />
Da ist mir sein rituelles Tänzchen<br />
nach Werder-Siegen lieber.<br />
Ähm: Hatte ich tatsächlich erwähnt,<br />
dass er die Ruhe in Person<br />
ist? (lh)<br />
Schreiber, aber kein Quassler<br />
Alexander Schmidt mag T-Shirts, Reggae und Fernsehstudios<br />
32 Jahre ist Alexander Schmidt<br />
alt und entsprechend voller jugendlicher<br />
Hitze. Während andere<br />
schon mit Mütze und Schal zur<br />
Arbeit kommen, weil nicht nur<br />
kalendarisch Winter ist, steigt er<br />
morgens im T-Shirt aus seinem<br />
Fiat. Woher seine Neigung zum<br />
kurzen Ärmel rührt, ist unklar.<br />
„Ich friere lieber als zu schwitzen“,<br />
lautet seine ziemlich knappe<br />
Erklärung.<br />
Überhaupt ist der passionierte<br />
Fußballer in Diensten von Rot-<br />
Weiß Köhlen (Mittelfeld) kein<br />
Quassler. Der Chef ruft ihn<br />
„Schmidt Schnauze“. So ironisch<br />
geht es in der ZZ-Redaktion zu.<br />
Denn Alexander Schmidt gehört<br />
eben zu denen, die mit einem<br />
Blick, einem Grinsen oder einem<br />
vernehmbaren Stöhnen Worte<br />
überflüssig machen.<br />
Derlei mimisches Talent ist<br />
beim Fernsehen gefragt. Jeder, der<br />
gelegentlich zu einem Privatsender<br />
zappt, könnte Schmidt schon<br />
als Laiendarsteller in nachmittäglichen<br />
Gerichtssendungen oder<br />
bei „Lenßen & Partner“ gesehen<br />
haben. Dieses Hobby bringt gele-<br />
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der<br />
Welches Hobby gehört zu<br />
welchem Redakteur?<br />
Ordnen Sie die Nummern der Portraitbilder<br />
den Buchstaben der Hobbys zuund tragen<br />
diese rechts in die vorgegebenen Kästen<br />
Einsenden an die Zevener<br />
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27404 Zeven, oder<br />
in der Geschäftsstelle<br />
abgeben.<br />
Vorname/Name<br />
Anschrift<br />
8<br />
gentlich die Arbeitsabläufe in der<br />
Redaktion durcheinander: „Sollte<br />
Alexander heute nicht die Sportseiten<br />
bauen?“ „Geht nicht, der<br />
dreht in Köln.“<br />
Der Weg in die Welt der Fernsehunterhaltung<br />
führte über die<br />
„Niederdeutsche Bühne Waterkant“<br />
in Bremerhaven. Die Seestadt<br />
ist Schmidts Heimat. Dort<br />
ist er geboren, machte er das Abitur<br />
und nach Abstechern zur<br />
Alexander Schmidt<br />
9<br />
Bundeswehr und zur Uni Oldenburg<br />
lernte er in Bremerhaven bei<br />
der Nordsee-Zeitung das journalistische<br />
Handwerk. Zwischendurch<br />
war noch Sinnsuche angesagt,<br />
erinnert er sich. Vielleicht<br />
hat dabei der Reggae geholfen,<br />
seine Lieblingsmusik.<br />
In Diensten der Zevener Zeitung<br />
steht Schmidt seit April<br />
2006. Unvergessen sind einige<br />
Reaktionen auf erste Veröffentlichungen<br />
von ihm. Er schreibe so<br />
emotional, stellte etwa eine Leserin<br />
fest. Weil das klang wie ein<br />
Vorwurf, haben es sich alle Kollegen<br />
gemerkt.<br />
Dabei sorgte er im Team besonders<br />
mit der Kamera für Aufsehen.<br />
Wenn Alexander Schmidt<br />
von einem Termin Fotos mitbringt,<br />
dann darf man sich auf<br />
ungewöhnliche Perspektiven<br />
freuen. Wo andere verzweifelt<br />
nach einer Idee zur Illustration<br />
eines Themas suchen, schüttelt er<br />
fünf aus dem Ärmel. So wie die<br />
Späße, die ihn kennzeichnen. Er<br />
redet zwar nicht viel, aber wenn,<br />
dann hat sein Gegenüber meistens<br />
was zu Lachen. (bal)<br />
A B C<br />
D E F<br />
G H I<br />
✂<br />
H<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 9<br />
Zu wem gehört eigentlich dieser freundliche Geselle?<br />
����� ������ ��� ��������� ��� ���������<br />
����� ������ ��������� ��� ��� ������������<br />
������� ��� ������� ������� �� ��� ����<br />
����� �������� ����� ������ ���� �����<br />
���������� ������������ ����� �����<br />
��� ����������� ��� ������� ������� ��<br />
��� ������������� �������<br />
I<br />
Welchen der acht männlichen ZZ-Redakteure findet man regelmäßig hinter<br />
diesem Instrument?<br />
��� ������ ��� ��������<br />
�������<br />
��������� ��<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Pyramiden<br />
und Lustspiel<br />
ZEVEN. Zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />
in „Weidenhöfers<br />
Hotel“ lud die ZZ am 26. Juni<br />
1913 ein. Die Einnahmen sollten<br />
für Ausstattung der Zevener<br />
Turnhalle verwendet werden. Zunächst<br />
wollten die Turner eine<br />
Pyramide präsentieren, bevor sich<br />
„das weltbekannte, seine Zugkraft<br />
nie verlierende fünfaktige<br />
Lustspiel ‚Doktor Klaus‘ von<br />
Adolph L‘Arronge anschließt.“<br />
Ferner erfuhren die Leser, dass<br />
ein fremder Zimmerergeselle verhaftet<br />
worden war, nachdem er<br />
einem im Chausseegraben bei<br />
Brauel schlafenden Arbeiter das<br />
Portemonnaie mit 18 Mark Inhalt<br />
gestohlen hatte. (tk)<br />
Damenbadeverein<br />
sammelt Spenden<br />
ZEVEN. Im dritten Kriegsmonat<br />
versorgte die ZZ ihre Leser nicht<br />
nur mit Meldungen von der<br />
Front, sondern auch mit solchen<br />
aus den Lazaretten. Am 3. Oktober<br />
1914 erfuhren die ZZ-Leser,<br />
dass Friedrich Otten und Johann<br />
Grafelmann (beide Wistedt),<br />
Friedrich Böhling, Johann Grube<br />
und Hermann Paulsen (alle Gyhum),<br />
Friedrich Volkmann (Bockel),<br />
Otto Pockrandt (Nartum),<br />
Hinrich Holst (Ehestorf) und<br />
Claus Wichern (Burg-Elsdorf)<br />
Verwundungen erlitten hatten.<br />
Zudem vermeldete die Zeitung,<br />
dass der Damenbadeverein Zeven<br />
30 Mark für die Notleidenden in<br />
Ostpreußen gespendet hatte. (tk)<br />
Schulkinder<br />
sammeln Ähren<br />
ZEVEN. Es mache einen erhebenden<br />
Eindruck, wenn eine fröhliche<br />
Schar von Schulkindern samt<br />
ihrem Lehrer unter Singen von<br />
Vaterlandsliedern hinaus zieht<br />
ins Feld, um die nach der Ernte<br />
dort liegen gebliebenen Ähren<br />
zum Besten des Roten Kreuzes zu<br />
sammeln, hieß es in der Zevener<br />
Zeitung vom 17. August 1915.<br />
Ferner wurde vermeldet, dass die<br />
privaten Schrotmühlen im Kreise<br />
Zeven für die Dauer des Krieges<br />
ohne Erlaubnis des königlichen<br />
Landrats und ohne polizeiliche<br />
Beaufsichtigung nicht zum Schroten<br />
genutzt werden dürfen. (tk)
10 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Wachtmann“ nimmt<br />
rei Russen fest<br />
WILSTEDT. Zu flüchtigem Ruhm<br />
gelangte der Gefreite Kellner im<br />
April 1916. Er war als „Wachtann“<br />
nächtens in Wilstedt unerwegs,<br />
als er auf drei Russen<br />
raf. Die waren vor 18 Tagen aus<br />
em Kriegsgefangenenlager Parhim<br />
ausgebrochen und flohen.<br />
och Kellner nahm die Verfolung<br />
auf. „Da die Straße in Wöredorf<br />
von einem schiffbaren<br />
raben begrenzt ist, konnten die<br />
rei nicht seitlich ausweichen“,<br />
erichtete die ZZ. So stellte der<br />
efreite die Flüchtigen. Sie wuren<br />
ins Gefängnis nach Lilienthal<br />
ebracht. (tk)<br />
eschlagnahme<br />
on Metall<br />
EVEN. Als Drohung dürften die<br />
ZZ-Leser eine Meldung aufgefasst<br />
haben, die im Juli 1917verffentlicht<br />
wurde. Darin hieß es,<br />
ass es in Hotels, Gaststätten,<br />
üchen und Haushaltungen miliärische<br />
Nachprüfungen geben<br />
erde. Kontrolliert werde, ob die<br />
er Beschlagnahme und Enteigung<br />
unterliegenden Gegenstäne<br />
aus Kupfer, Messing, Bronze,<br />
ombak, Nickel, Zinn, Aluminim<br />
vollständig erfolgt ist.(tk)<br />
Imker zeichnen<br />
Kriegsanleihen<br />
EVEN. Dem Aufruf, auf die neunte<br />
Kriegsanleihe zu zeichnen,<br />
folgten im Oktober 1918 die Geeinden<br />
Karlshöfen und Altenülstedt,<br />
die 5000 Mark für die<br />
ortführung des Krieges gaben.<br />
hade zeichnete für 10 000 Mark,<br />
epstedt für 15 000 Mark und<br />
even für 300 000 Mark. Auch<br />
ie Zevener Imker standen für<br />
00 Mark gerade.(tk)<br />
Kampf an mehreren Fronten<br />
Vierköpfiges Team produziert Vereinsblatt, Sonntagsjournal und Werbe-Sonderthemen<br />
ZEVEN. Sie sitzen an der Nahtstelle<br />
zwischen Firmenkunden und ZZ-Anzeigenberatern,<br />
müssen sich mit<br />
Grafikern abstimmen, produzieren<br />
Werbe-Sonderseiten sowie vor allem<br />
das Vereinsblatt und das Sonntagsjournal<br />
der Zevener Zeitung. Mit anderen<br />
Worten: Sie kämpfen an mehreren<br />
Fronten, bei ihnen laufen viele<br />
Fäden zusammen.<br />
Die Rede ist von der Anzeigenblatt-<br />
und PR-Redaktion. Zum<br />
vierköpfigen Team gehört Sule<br />
Baraz aus Sittensen. Die 31-jährigeDiplom-Regionalwissenschaftlerin<br />
wuchs international auf. Sie<br />
ist in Deutschland geboren, hat<br />
türkische Wurzeln und zum Teil<br />
in den Niederlanden studiert. In<br />
ihrer Freizeit reist und liest die lebenslustige<br />
Journalistin gerne.<br />
An ihrem Beruf schätzt sie die<br />
Abwechslung zwischen der thematisch<br />
vielfältigen Arbeit am<br />
Schreibtisch und dem Kontakt<br />
mit verschiedensten Menschen,<br />
über die sie berichtet. Wenn diese<br />
sich dann noch über gelungene<br />
Beiträge freuen und ein Lob aussprechen,<br />
die gewissenhafte Arbeit<br />
des Teams also zu würdigen<br />
wissen, dann ist der Tag gerettet.<br />
In der Anzeigenblatt- und PR-<br />
Redaktion ist Sule Baraz der Fels<br />
in der Brandung – bei ihr liegen<br />
Organisation und Planung in besten<br />
Händen. Zuverlässig und<br />
meist mit einem Lächeln versieht<br />
sie die vielen Aufgaben, mit denen<br />
sich die Redaktion auseinanderzusetzen<br />
hat.<br />
Ihr Büro teilt sie mit Jakob<br />
Brandt. Der 50-jährige Zevener<br />
unterstützt die Anzeigenblattund<br />
PR-Redaktion nicht nur tatkräftig<br />
mit Ideen und angenehmer<br />
Schreibe, sondern mit seiner<br />
ruhigen, freundlichen Art auch<br />
beim Organisieren und Verwalten.<br />
Privat ist der gläubige Christ<br />
dem niederdeutschen Theater zu-<br />
Hinterm Deich zu Hause: Sabine<br />
Schmidt.<br />
geneigt. So steht er in diesen Wochen<br />
an jedem Freitag- und<br />
Samstagabend auf der Bühne des<br />
„Theaters auf dem Flett“, einer<br />
ambitionierten Gemeinschaftsproduktion<br />
des Landschaftsverbandes<br />
Stade. Hier schlüpft er in<br />
die Rolle eines Schauspielers.<br />
„Lengen no Rio“ heißt die Komödie<br />
in fünf Akten, die heute in<br />
Debstedt, nächstes Wochenende<br />
in Mehedorf und bis Anfang November<br />
noch in Lilienthal-Worphausen,<br />
Kutenholz und Flögeln<br />
aufgeführt wird.<br />
Dritter im Bunde ist der Bremer<br />
Heiko Roes. Der 55-Jährige wirkt<br />
bereits seit 20 Jahren für den Verlag,<br />
anfangs für die Redaktion der<br />
Zevener Zeitung, später für das<br />
Vereinsblatt und mit Gründung<br />
des Sonntagsjournals im Jahre<br />
2000 auch für eben dieses Objekt.<br />
Herzlichen Glückwunschzum 120. Geburtstag!<br />
www.nordsee-zeitung.de . www.kreiszeitung-wesermarsch.de<br />
Eingespieltes Team: Heiko Roes, Sule Baraz und Jakob Brandt (von<br />
links). Fotos: as<br />
Die betriebliche Interessenvertretung<br />
ist dem Betriebsratsmitglied<br />
eine Herzensangelegenheit. Privat<br />
schlägt sein Herz für den SV Werder.<br />
Der kontaktfreudige Hanseat<br />
ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer<br />
und pflegt Freundschaften in<br />
ganz Europa.<br />
Sabine Schmidt komplettiert<br />
das vierköpfige Team. Die erfahrene<br />
Journalistin arbeitet seit<br />
1991 für den Verlag in der Stadt<br />
am Walde, fungierte viele Jahre<br />
als Sportredakteurin der Zevener<br />
Zeitung. Seit der Geburt ihres<br />
Sohnes Moritz arbeitet sie für die<br />
Anzeigenblatt- und PR-Redaktion<br />
– und ist ebenso wie ihr Kollege<br />
und Büronachbar Jakob Brandt<br />
in Teilzeit beschäftigt.<br />
Zu ihren Hauptaufgaben gehört<br />
es, montags die ans Vereinsblatt<br />
gerichteten E-Mails zu prü-<br />
fen und zu redigieren, insbesondere<br />
Texte von Vereinspressewarten<br />
in eine druckfähige Form zu<br />
bringen. Dieses Prozedere wiederholt<br />
sich jeden Freitag mit<br />
Pressemitteilungen sowie dem<br />
Kontakt zum „Anglizismenmuffel“,<br />
dann für das jeweils nächste<br />
Sonntagsjournal.<br />
Ab Freitagmittag umbricht die<br />
48-Jährige das Sonntagsjournal,<br />
legt das Layout fest. Privat gehört<br />
das Trampolinspringen zu ihren<br />
Leidenschaften. Seit 25 Jahren ist<br />
sie Trainerin im TV Langen, wo<br />
ihre Schützlinge in der Landesliga<br />
etabliert sind. „Mein größtes<br />
Hobby ist unser Sohn Moritz“,<br />
bekennt die in Cappel im Landkreis<br />
Cuxhaven wohnhafte Redakteurin<br />
und strahlt – wie ihr<br />
vor kurzem eingeschulter Junge<br />
auf dem Foto im Büro. (lh)<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Hypnosewunder<br />
und Telepathie<br />
ZEVEN. An ein Wunder mochte<br />
der Berichterstatter der ZZ glauben,<br />
als er Mitte April 1919 einem<br />
Experimentalvortrag der Herren<br />
Salzer und Duaro im „Weidenhöferschen<br />
Saale“ beiwohnte. Gezeigt<br />
wurden Fertigkeiten der Telepathie,<br />
der Hypnose und des<br />
animalischen Magnetismus. „Die<br />
ans Wunderbare grenzenden Vorführungen<br />
sind streng wissenschaftlich,<br />
und Herren aus dem<br />
Publikum wurden auf die Bühne<br />
gebeten, um sich von dem Geschehenen<br />
zu überzeugen“,<br />
schwärmte der Reporter. (tk)<br />
Wildwest bei<br />
Bauer Wilshusen<br />
PARNEWINKEL. In der Nacht auf<br />
den 15. April 1920, so die ZZ,<br />
wurde bei Klaus Wilshusen in<br />
Parnewinkel eingebrochen. Mehrere<br />
Personen machten sich auf<br />
dem Boden des Hauses zu schaffen.<br />
Wilshusen und seine Tochter<br />
hatten die Eindringlinge bemerkt<br />
und machten sich bemerkbar. Daraufhin<br />
schossen die Einbrecher<br />
auf die Hausbewohner. Die beiden<br />
wurden leicht verletzt. (lm)<br />
Jagdunglück<br />
in der Feldmark<br />
HAAßEL. In der Haaßeler Feldmark,<br />
so berichtete die ZZ am 2.<br />
Januar 1921, habe sich ein Jagdunglück<br />
ereignet. Aus Unvorsichtigkeit<br />
oder, weil es sich um einen<br />
unglücklichen Zufall gehandelt<br />
habe, sei das Gewehr von Thees<br />
Meyer losgegangen. Die gesamte<br />
Schrotladung traf den Einwohner<br />
Hermann Burfeind in den Rücken.<br />
Der Verletzte wurde ins<br />
Krankenhaus gebracht und am<br />
Abend operiert. (lm)
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Postmobil statt<br />
Pferd und Horn<br />
ZEVEN. Das Ende der Posthörner<br />
verkündete die Zevener Zeitung<br />
am 28. Juni 1922. Dank der Umtellung<br />
vom Pferd auf das Autoobil<br />
wurden Utensilien wie Hüe<br />
und Hörner für die Post überlüssig,<br />
hieß es in der Zeitung mit<br />
twas Wehmut. Mit Vorfreude<br />
ürfte zur Kenntnis genommen<br />
orden sein, dass das Zevener<br />
estaurant „Waldlust“ am 2. Juli<br />
922 zum Tanzkränzchen bat.(lm)<br />
Wilderer und<br />
Inflationsgalopp<br />
ZEVEN. Im Jahr 1923 litt ganz<br />
eutschland unter der galoppieenden<br />
Inflation. So kassierten<br />
ie Zusteller der Zevener Zeitung<br />
n der Zeit zwischen dem 16. und<br />
1. Oktober 1923, 60 000 000<br />
ark. Doch nicht nur mit moneären<br />
Verlusten hatten die Menchen<br />
im Kreis Zeven zu kämpen.<br />
Im November 1923, riet die<br />
Z der Leserschaft, ihren Katzen<br />
inen Streifen Fell vom Rücken<br />
u rasieren. Somit wurden die geiebten<br />
Haustiere für die Pelzhertellung<br />
unbrauchbar. Das Wilern<br />
der Pelzjäger erklärte auch<br />
as Verschwinden etlicher Katen<br />
in Zeven und Umgebung.(lm)<br />
Pfingsten zum<br />
König proklamiert<br />
GYHUM. Schützenbruder Fr.<br />
fingsten sei zum neuen Schütenkönig<br />
in Gyhum proklamiert<br />
orden, berichtete die Zevener<br />
eitung am 29. Juli 1924. Er löste<br />
P. Brunkhorst als Majestät ab. Bei<br />
den Knaben wurde W. Rosenbrock<br />
zum König ausgerufen. Das<br />
Preisschießen gewann Johann<br />
Wahlers aus Sick vor Jakob Svenson<br />
und H. Fromm aus Sick, erfuhren<br />
die Leser.(tk)<br />
ZEVEN. Sie sind unverzichtbar für<br />
den täglichen reibungslosen Ablauf<br />
des redaktionellen Betriebes,<br />
und zwar hinter den Kulissen der<br />
Zevener Zeitung. Denn sie halten<br />
der Redaktion mit ihrer Arbeit<br />
weitgehend den Rücken frei.<br />
Die Rede ist, um in alphabetischer<br />
Reihenfolge zu bleiben, von<br />
Ulrike Eckhoff, Carola Peters und<br />
Marlies Wagenlöhner. Das in<br />
Teilzeit und Job-Sharing tätige<br />
Damen-Trio bildet die „Technische<br />
Redaktions-Assistenz“, wie<br />
ihre korrekte Berufsbezeichnung<br />
lautet. Oder wie wir sie in Anlehnung<br />
an eine bekannte Fernsehserie<br />
aus den siebziger Jahren liebevoll-ironisch<br />
nennen: „Die Damen<br />
vom Grill“.<br />
Gegrillt wird allerdings nichts<br />
in der Redaktion, vielmehr gehen<br />
die Frauen ziemlich handfesten<br />
Tätigkeiten nach, wie beispielsweise<br />
der täglichen Honorierung<br />
und Kontrolle sämtlicher Texte<br />
und Fotos auf den Lokalseiten<br />
Ohne Werbung geht es nicht<br />
Wer eine Anzeige aufgeben<br />
möchte, der kann dies telefonisch<br />
oder per E-Mail tun oder er begibt<br />
sich direkt in die Geschäftsstelle<br />
der Zevener Zeitung an der<br />
Gartenstraße 4. Ganz egal, ob es<br />
um eine Familienangelegenheit,<br />
um den Verkauf eines gebrauchten<br />
Kühlschranks oder um eine<br />
Immobilie geht, sagt Anzeigenleiter<br />
Karl-Norbert Herzog. Worauf<br />
es bei der Formulierung des Textes<br />
und der Gestaltung des Inserats<br />
ankommt, darüber beraten<br />
die Experten der ZZ gerne. Einige<br />
bringen schon einen ausformulierten<br />
Text oder ein fertiges Layout<br />
mit, schildert Herzog. Dann<br />
geht es in der Regel nur noch um<br />
den Feinschliff. Wie bei den redaktionellen<br />
Texten gilt auch<br />
hier: Der Leser soll gut und präzise<br />
informiert werden.<br />
ANZEIGE ERREICHT VIELE LESER<br />
Wer etwas verkaufen möchte, der<br />
muss dafür werben. Das gilt natürlich<br />
erst recht für die Geschäfte<br />
in der Region. Um sie kümmern<br />
sich insbesondere unsere<br />
Außendienstmitarbeiter Hermann<br />
Brunkhorst, Johann Pape, Jörg<br />
Schulz und Rüdiger Liszio. Sie<br />
suchen die Firmen auf und erörtern<br />
mit ihnen, wie sie in der Zevener<br />
Zeitung am besten auf sich<br />
und ihr Angebot aufmerksam machen.<br />
Dabei geht es um Produktwerbung<br />
ebenso wie um so genannte<br />
Imagewerbung, also um<br />
öffentliche Präsenz. Im Innen-<br />
Arbeit hinter den Kulissen<br />
Die „Damen vom Grill“: Ulrike Eckhoff, Carola Peters und Marlies Wagenlöhner<br />
der Zevener Zeitung sowie in den<br />
Schwesterblättern Vereinsblatt<br />
und Sonntagsjournal. In ihr Metier<br />
fallen daneben die Erfassung<br />
von Sporttexten, sowie kulturellen<br />
und lokalen Texten – kurz, alles,<br />
was eben bislang nicht in<br />
elektronischer Form die Redaktion<br />
erreicht.<br />
Und das ist immer noch eine<br />
ganze Menge. Auch für Spezialund<br />
Sonderveröffentlichungen<br />
wie beispielsweise das in unregelmäßigen<br />
Abständen erscheinende<br />
Mitteilungsblatt „Rund um Heeslingen“<br />
sind die drei Damen zuständig.<br />
Für die Sportredaktion erstellen<br />
und verwalten sie die Sporttabellen,<br />
wobei sie auch im Internet<br />
bisweilen mühselig Sportergebnisse<br />
recherchieren.<br />
Für die Redakteure fahnden sie<br />
im hauseigenen Dialog-Archiv<br />
auch schon mal nach Fotos und<br />
Texten, je nach Bedarf. In der<br />
Mittagspause der Redaktion oder<br />
dienst kümmern sich vor allem<br />
Karl-Norbert Herzog, seine Stellvertreterin<br />
Ursula Rudolph und<br />
Elisabeth Ziehlke um die Anzeigenkunden.<br />
Mit einer Auflage von weit<br />
mehr als 9000 Exemplaren pro<br />
Tag erreichen Inserenten flächendeckend<br />
in der Region viele potenzielle<br />
Kunden. Erst recht<br />
wenn man bedenkt, dass eine<br />
Zeitung oft durch mehrere Hände<br />
geht. So ist gewährleistet, dass<br />
viele Menschen im Verbreitungsgebiet<br />
auf das beworbene Angebot<br />
aufmerksam werden. Und das<br />
bei vorübergehender Abwesenheit<br />
eines Redakteurs betreuen<br />
sie die Telefonzentrale und stellen<br />
damit lückenlos sicher, dass das<br />
Anliegen der Anrufer, Leser und<br />
Kunden, auch weitergegeben<br />
wird. Spezialaufgaben wie das<br />
Versenden von PDF-Dateien auf<br />
besondere Anforderung gehören<br />
ebenfalls zu ihren Obliegenheiten.<br />
Des Weiteren senden oder<br />
fordern sie Fotos und Texte von<br />
verbundenen Verlagen an. Marlies<br />
Wagenlöhner betreut darüber<br />
hinaus noch das Vereinsblatt sowie<br />
die Autoseiten in der Zevener<br />
Zeitung weitgehend redaktionell<br />
und selbstständig.<br />
Man sieht also, sie haben wirklich<br />
jede Menge auf der Uhr, die<br />
„Damen vom Grill“, auch wenn<br />
das Grillen nun wirklich nicht zu<br />
ihren Aufgaben zählt.<br />
Ach ja, und Kaffee kochen<br />
müssen sie übrigens auch nicht,<br />
das machen die Redakteure selber.<br />
(js)<br />
Halten den Redakteuren den Rücken frei: Ulrike Eckhoff, Marlies Wagenlöhner und Carola Peters. Foto: as<br />
rechnet sich. „Wer nicht wirbt,<br />
stirbt“, zitiert der Anzeigenleiter<br />
eine ebenso alte wie zutreffende<br />
Wirtschaftsweisheit. Am Ende<br />
sollen alle auf ihre Kosten kommen:<br />
Der Inserent, der Leser und<br />
der Zeitungsverlag. Wobei der Leser<br />
gleich doppelt profitiert. Denn<br />
durch die Anzeigeneinnahmen<br />
kann der Verkaufspreis für die<br />
Zevener Zeitung niedrig gehalten<br />
werden. „Wenn alle gewinnen,<br />
sind alle zufrieden“, bringt es<br />
Herzog auf den Punkt.<br />
Die Anzeigenabteilung bietet<br />
indes nicht nur eine umfassende<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 11<br />
Anzeigen in der Zevener Zeitung erreichen viele potenzielle Kunden – Mitarbeiter beraten gerne und umfassend<br />
ZEVEN. In welchem Geschäft gibt es<br />
gerade besondere Angebote? Möchte<br />
jemand privat die lange gesuchte<br />
CD loswerden? Wo kann ich in der<br />
Region überhaupt einkaufen, Essen<br />
gehen oder mir die Haare schneiden<br />
lassen? Antworten darauf finden<br />
sich jeden Tag in der Zevener Zeitung.<br />
Umfassend betreut werden die<br />
Inserenten von unserer Anzeigenabteilung.<br />
Betreuen die Anzeigenkunden (von links) Hermann Brunkhorst, Johann Pape, Jörg Schulz und Rüdiger Liszio (hinten) sowie Elisabeth Ziehlke, Karl-<br />
Norbert Herzog und Ursula Rudolph (vorne). Foto: as<br />
Beratung von Anzeigenkunden<br />
an, sie kümmert sich zum Beispiel<br />
auch um Sonderthemen.<br />
Findet in einem Ort ein Volksfest<br />
statt, steigt eine Fußballmannschaft<br />
in eine hohe Spielklasse<br />
auf oder wird ein für die Region<br />
oder für eine Firma bedeutender<br />
Bau fertig gestellt, dann kann dies<br />
Anlass für eine oder auch mehrere<br />
durch Werbeeinnahmen finanzierte<br />
Sonderseiten sein.<br />
Anzeigen, betont Karl-Norbert<br />
Herzog, werden nach Absprache<br />
mit dem Inserenten direkt in der<br />
Zevener Zeitung gestaltet. Dafür<br />
Spitzenweine zur<br />
Herbstwein-Messe<br />
Probieren &genießen am:<br />
Freitag, 30. Oktober, 16-22Uhr<br />
Samstag, 31. Oktober, 10-22Uhr<br />
27404 Zeven l Südring 3 l Telefon: 04281 /93770<br />
www.weinhaus-stratmann.de<br />
arbeiten in unserem Haus Textund<br />
Grafikfachleute. Auch das<br />
gehört zu einer umfassenden Betreuung.<br />
„Die kann ganz schön<br />
aufwändig sein“, bemerkt der Anzeigenleiter.<br />
Aber wenn am Ende<br />
ein gutes Produkt dabei heraus<br />
kommt, hat es sich für alle Beteiligten<br />
gelohnt.<br />
Herzog: „Das Produkt Zevener<br />
Zeitung ist gut. Es bietet sich daher<br />
an, seine Werbebotschaft darüber<br />
zu transportieren.“ Zumal<br />
sich der Erfolg oft schon recht<br />
bald messen lässt, wie er hervorhebt.(oer)
12 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
Flucht aus<br />
dem Gefängnis<br />
TARMSTEDT. Von dem Ausbruch<br />
ines Gefangenen aus dem Geängnis<br />
in Zeven berichtete die<br />
Z im Oktober 1925. Der Verbrecher<br />
hatte sich durch die Gitterstäbe<br />
gezwängt und war getürmt.<br />
Der aus Tarmstedt stammende<br />
Mann lief noch in der gleichen<br />
Nacht in die Heimat, um dort sogleich<br />
einen Einbruch bei Mühlenbesitzer<br />
J. Böschen zu verüben.<br />
Der erkannte den Ausbrecher<br />
und rief die Polizei.(lm)<br />
Bissige Hunde und<br />
ängstliche Postler<br />
ZEVEN. Hunde machten Postbediensteten<br />
im März 1926 das Leen<br />
schwer. Die ZZ berichtete,<br />
ass etliche Briefträger von Hunen<br />
in Zeven und Umgebung beroht<br />
worden waren. Einige<br />
Kläffer“ hatten sogar schon zuebissen.<br />
Daraufhin drohten die<br />
ostzusteller damit, keine Briefe<br />
nd Pakete bei Anwohnern mehr<br />
bzugeben, die ihre Hunde nicht<br />
n der Leine hielten.(lm)<br />
Geburt einer Kuh<br />
mit Hasenkopf<br />
TARMSTEDT. Vom einem bizarren<br />
rlebnis berichtete die ZZ ihren<br />
esern im März 1927. Es stand zu<br />
esen, dass beim Hofbesitzer B. in<br />
armstedt eine Kuh ein Kalb mit<br />
asenkopf zur Welt gebracht hae.<br />
Nicht allein, dass die Oberlipe<br />
zur Hasenscharte gespalten<br />
ei, sondern der gesamte Kopf<br />
eise die typische Hasenschädelorm<br />
auf, erfuhren die Leser.(tk)<br />
Martin Schriefer<br />
wandert aus<br />
TARMSTEDT. Der Tarmstedter Versteigerer<br />
Johann Schröder übernahm<br />
es im März 1928, das Hab<br />
nd Gut von Martin Schriefer uner<br />
die Leute zu bringen. Schrieer<br />
wollte in die USA auswanern.<br />
Zum Verkauf standen unter<br />
nderem eine trächtige Stute,<br />
wei tragende Kühe, sechs Futterchweine,<br />
40 Legehühner, ein<br />
otorrad, 100 Schoof Dachstroh,<br />
in Göpel, ein Jauchefass, Stuen-<br />
und Kücheneinrichtung,<br />
inderbett, Nähmaschine, Fahrad,<br />
Webstuhl, Jagdgewehr,<br />
chiebkarre, 25 Zentner Saatkaroffeln<br />
und 2,5 Morgen Land.(tk)<br />
Ami-Schlitten<br />
zu bestaunen<br />
ZEVEN. Zu einer außerordentlichen<br />
Versammlung mussten die<br />
Mitglieder des Zevener Vereins<br />
für Spiel und Sport im November<br />
1929 zusammenkommen. Einige<br />
der Vorstände hatten nicht nur<br />
die Gemeinschaft, sondern auch<br />
den Flecken verlassen. Neuwahlen<br />
standen an. Ferner wurde in<br />
der ZZ eine Chevrolet-Karawane<br />
angekündigt. Die Ami-Limousinen<br />
rollten aus Bremen an und<br />
machten am „Gasthof Spreckels“<br />
Station. Dort durften sie von den<br />
Zevenern bestaunt werden. (tk)<br />
50 J<strong>AHRE</strong><br />
Hansa Öl- und Gasbrenner GmbH,<br />
Vollbringen Wunder am PC: Heinz-Dieter Wahlers, Ulrich Wagenlöhner und Lothar Scholz (von links). Foto: as<br />
„Das macht die Technik“<br />
Spezialisten vollbringen im Umgang mit dem PC so manches Wunder für Kunden und Kollegen<br />
ZEVEN. Wenn irgendetwas nicht<br />
funktioniert, der PC nicht so will,<br />
wie er soll, oder ein Foto etwas aufgehübscht<br />
werden muss, dann gibt<br />
es bei der Zevener Zeitung ein geflügeltes<br />
Wort: „Das macht die Technik“.<br />
„Die Technik“, das sind einige<br />
erfahrene Spezialisten, die im Umgang<br />
mit ihrem Computer so manches<br />
Wunder vollbringen.<br />
Ulrich Wagenlöhner ist als technischer<br />
Leiter für diese Abteilungen<br />
zuständig. Für den Bereich<br />
IT/Support sorgt er in Zusammenarbeit<br />
mit der EDV-Basis bei<br />
der Nordsee-Zeitung in Bremerhaven<br />
für einen reibungslosen<br />
Ablauf im Zusammenspiel zwischen<br />
Hardware und Software<br />
bei den vielfältigen EDV-Geräten,<br />
die für die Produktion und Kommunikation<br />
im Hause der Zeve-<br />
Bei HANSA dreht sich alles um wirtschaftliche<br />
und umweltfreundliche Wärmeerzeugung !<br />
TOP-Angebote von Brennwertund<br />
Solaranlagen, Pelletkessel<br />
und Kaminöfen.<br />
FÖRDERFÄHIG<br />
Burgdamm 3, 27404 Rhade, Tel:04285-9307-0<br />
Fax: 04285-1653, e-mail: hansa-brenner@gmx.de<br />
Internet: www.hansa-brenner.de<br />
ner Zeitung im Einsatz sind.<br />
Durch ständige Prozessüberprüfungen<br />
versucht er, die Verzahnung<br />
der einzelnen Abteilungen<br />
zu optimieren, um die Arbeitsabläufe<br />
zu verbessern, und<br />
um den Mitarbeitern die EDV als<br />
Instrument der Hilfe für ihre tägliche<br />
Arbeit störungsfrei zu erhalten.<br />
Durch seine langjährige Erfahrung<br />
werden viele Störungen<br />
im Vorfeld behoben, bevor ein<br />
Techniker zum Einsatz kommen<br />
muss. Als gelernter Schriftsetzer<br />
und Industriemeister Druck unterstützt<br />
er auch die Abteilungen<br />
der so genannten Druckvorstufe.<br />
Die Druckvorstufe ist in Produktion<br />
und Atelier aufgeteilt. In<br />
der Produktion – das war früher<br />
die Setzerei – mit den erfahrenen<br />
Mitarbeitern Erich Schröder und<br />
Willy Feindt werden gestaltete<br />
DDiiee Küücchhee füür SSiie!<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat SCHAUTAG<br />
von 14 bis 17 Uhr<br />
Heeslingen, Marktstraße 7,<br />
Telefon 04281/68 99<br />
Anzeigen gefertigt, die außerhalb<br />
des Standards liegen. Hier schöpfen<br />
die Kollegen die Möglichkeiten<br />
spezieller Programme für die<br />
Druckvorstufe aus, um den Kunden<br />
mit dem Aussehen ihrer gestalteten<br />
Anzeigen die Präsenz in<br />
den Printmedien noch zu optimieren.<br />
Die Kollegen sind weiterhin<br />
für die Kontrolle der angelieferten<br />
Druckvorlagen zuständig<br />
und müssen die Daten so umwandeln,<br />
dass sie den gewünschten<br />
Anforderungen der Kunden<br />
in der Zeitung entsprechen.<br />
Im Atelier „schlägt das Herz“<br />
für das graphisch Besondere oder<br />
Außergewöhnliche. Für diese<br />
speziellen Gestaltungen sind Lothar<br />
Scholz und Heinz-Dieter<br />
Wahlers zuständig. Die Grafiker<br />
gestalten und fertigen Druckprodukte<br />
auf hohem Niveau. In Be-<br />
Gute Laune ist ansteckend<br />
Drei Männer und eine Frau sorgen dafür, dass die ZZ im Briefkasten steckt<br />
ZEVEN. Im Vertrieb, das verbinden<br />
wir mit dem Substantiv, wird etwas<br />
vertrieben – zum Beispiel die<br />
Zevener Zeitung. Doch nicht nur,<br />
denn die Mitarbeiter, die ihrem<br />
Tagewerk im Vertrieb nachgehen,<br />
vertreiben auch gern schlechte<br />
Laune. Die Herren Peter Bayer,<br />
Manfred Ziegert und Dietmar<br />
Neth sowie die Auszubildende<br />
Jacqueline Villa sind alles andere<br />
als miesepetrig. Ganz im Gegenteil,<br />
wer morgens, mittags oder<br />
nachmittags in das keine, mit drei<br />
Schritten von der Geschäftsstelle<br />
aus zu erreichende Großraumbüro<br />
des Quartetts tritt, dem fliegen<br />
in der Regel lockere Sprüche an<br />
den Kopf.<br />
Es ist noch nicht vorgekommen,<br />
dass ich diesen Hort des<br />
Frohsinns mit geballter Faust verlassen<br />
habe. Auch wenn ich dort<br />
zuweilen nicht die erhofften Antworten<br />
auf meine Fragen bekommen<br />
habe, so bin ich doch nie mit<br />
Wut im Bauch aus der Tür getreten,<br />
was sicher auch an der in<br />
diesem Raum stets zu spürenden<br />
Fähigkeit zur Selbstironie liegen<br />
dürfte.<br />
Und worin besteht die eigentliche<br />
Arbeit? Der 45-jährige Peter<br />
Bayer sorgt in erster Linie dafür,<br />
dass die druckfrische ZZ früh am<br />
Morgen in den Briefkästen der<br />
Abonnenten steckt. Er verwaltet<br />
die Zusteller. Der gelernte Industriekaufmann<br />
ist seit 1982 im<br />
Hause der Zevener Zeitung beschäftigt<br />
– stets im Vertrieb.<br />
Drei Jahre später stieß Dietmar<br />
Neth hinzu. Der gelernte Tischler<br />
war bis 1999 in der Buchbinderei<br />
des Verlags beschäftigt, eher er<br />
die Auslieferung von Drucksachen<br />
und die Hausverwaltung<br />
übernahm. Vor fünf Jahren kamen<br />
weitere Aufgaben im Postbüro,<br />
dem Servicecenter und bei der<br />
Citipost hinzu. Der 48-jährige Familienvater<br />
aus Zeven ist im Hause<br />
der Zevener Zeitung ein Mann<br />
für alle Fälle.<br />
Ihm gegenüber sitzt der ein<br />
Jahr jüngere Manfred Ziegert. Der<br />
Sittenser ist seit 1992 Mitarbeiter<br />
der Zevener Zeitung. Der gelernte<br />
Kaufmann kam zunächst in der<br />
Finanzbuchhaltung zum Einsatz,<br />
ehe er später in der Agentur beschäftigt<br />
war. Mittlerweile sorgt er<br />
im Servicecenter für zufriedene<br />
ratungsgesprächen mit Kunden<br />
und Anzeigenvertretern werden<br />
Gedanken und Wünsche mit der<br />
geforderten Zielsetzung verbunden<br />
und entsprechend mit graphischen<br />
Möglichkeiten entwickelt<br />
und umgesetzt.<br />
Hierbei helfen vielfältige Programme<br />
und graphische Elemente<br />
beim Erstellen von Skizzen, Karikaturen,<br />
Bildern, Logos und bei<br />
der Entwicklung von Anzeigen<br />
und anderen Druckprodukten,<br />
die dem Kunden ein „neues oder<br />
verändertes Gesicht“ und einen<br />
großen Wiedererkennungswert<br />
geben. Ein besonderes Augenmerk<br />
legt die Abteilung auf das<br />
gute Aussehen der vielen Sonderthemen,<br />
die im Atelier gestaltet<br />
werden und dann in der Zevener<br />
Zeitung, Sonntagsjournal und im<br />
Vereinsblatt erscheinen. (ak)<br />
Kunden und lenkt mit Peter Bayer<br />
zusammen den Vertrieb der<br />
Zevener Zeitung und des Vereinsblattes.<br />
Ihm obliegt die Zustellerabrechnung.<br />
Darüber hinaus<br />
stellt er seine Arbeitskraft<br />
der Citipost zur Verfügung.<br />
Die Jüngste im Bunde ist die<br />
22-jährige Jacqueline Villa. Sie<br />
1a FFaachhäännddller<br />
Sonntag, 4. Oktober 2009,<br />
von 14 bis 17 Uhr<br />
SCHAUTAG<br />
(ohne Beratung und Verkauf)<br />
Rotenburg, Soltauer Straße 25,<br />
Telefon 04261/6 37 47 www.ihr-kuechenplatz.de Matthees + Kröger OHG<br />
Fahrendes Volk<br />
an der Chaussee<br />
ZEVEN. Die Zevener Volksvertreter<br />
hatten sich in den Jahren 1929<br />
und 1930 wiederholt mit dem<br />
Aufstellen von Wohnwagen entlang<br />
der Chaussee Zeven-Heeslingen<br />
zu befassen. Ende Januar<br />
1930 beschlossen die Politiker der<br />
städtischen Gremien, einem Ersuchen<br />
des Gastwirts Jensen, der<br />
ein Restaurant an der Straße betrieb,<br />
nachzukommen. Es sollten<br />
Schilder am Straßenrand aufgestellt<br />
werden, die das Campieren<br />
untersagten. „Von der Ortspolizei<br />
wird erwartet, dass sie Zigeuner<br />
aus der Gemeinde fernhält“, zitierte<br />
die Zevener Zeitung die<br />
Ratsmitglieder. (tk)<br />
Wanderer<br />
auf Diebestour<br />
BRAUEL. Ein Schlosser aus Thüringen,<br />
ein Bäcker aus der Oberlausitz<br />
und ein Koch aus Elberfeld<br />
hatten sich im Polizeiasyl in<br />
Hamburg kennengelernt und waren<br />
gemeinsam auf Wanderschaft<br />
gegangen. In Brauel, so meldete<br />
die Zevener Zeitung 1931, entdeckten<br />
sie eine einsame Gastwirtschaft<br />
am Waldrand. Da die<br />
Lebensmittel zur Neige gingen,<br />
brachen sie nächtens dort ein. Sie<br />
nahmen Tabak, Zigarren, Zigaretten,<br />
Waffeln, Schokolade, Alkohol<br />
und 5 Reichsmark mit. Den<br />
Alkohol verkonsumierten sie sogleich.<br />
Den Rest trugen sie fort.<br />
In Bremen fielen sie auf und wurden<br />
verhaftet. (tk)<br />
Keine Spur vom<br />
Zigarettendieb<br />
HESEDORF. Ein Raucher wird es<br />
gewesen sein, der im Januar 1932<br />
beim Kaufmann in Hesedorf einbrach.<br />
Nachdem er ein Fenster<br />
zertrümmert hatte, war der Täter<br />
in den Lagerraum gelangt. Dort<br />
nahm er Zigarren und Zigaretten<br />
im Wert von rund 200 Reichsmark<br />
an sich und begab sich hernach<br />
in den Laden. Aus der Kasse<br />
entwendete er 10 Reichsmark<br />
und machte sich unerkannt aus<br />
dem Staub, vermeldete die Zevener<br />
Zeitung. (tk)<br />
J. Villa Manfred Ziegert und Dietmar Neth (rechts). Fotos: as<br />
befindet sich in der Ausbildung<br />
zur Bürokauffrau. Im Rahmen ihrer<br />
Lehre wechselt sie zwischen<br />
Anzeigenabteilung, Vertrieb und<br />
Servicecenter. Die Zevenerin ist<br />
mit dem Ticket- und Bücherverkauf<br />
ebenso befasst wie mit dem<br />
Anzeigenverkauf und deren Gestaltung.<br />
(tk)
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
Hochzeit im Heidejäger<br />
Weit mehr als 1000 Brautpaare haben im<br />
Heidejäger bereits ihre Hochzeit gefeiert.<br />
Schließlich bietet das Kräuterhotel und<br />
Restaurant in Mulmshorn neben ausreichend<br />
Platz für bis zu 350 Personen, eine<br />
interessante Verbindung aus moderner<br />
Gastronomie und familiärem Charme<br />
eines Landgasthofes.<br />
Das besondere Flair kommt nicht von<br />
ungefähr. Der Heidejäger entsteht Ende<br />
des 19. Jahrhunderts als dörfliches<br />
Gasthaus zwischen<br />
Rotenburg und<br />
Zeven. „Heute verbindet der Heidejäger alle<br />
Annehmlichkeiten eines modernen, leistungsfähigen<br />
Hotels inmitten einer herzlichen<br />
Atmosphäre“, betonen Evelyn und<br />
Frank Westermann. Sie führen den Heidejäger<br />
in dritter Generation. Ihre Professionalität<br />
in der Durchführung von Veranstaltungen<br />
ist viel gefragt, nicht nur bei<br />
Hochzeiten, Geburtstagen, Jubiläen oder<br />
Banketts.<br />
Unternehmen schätzen die flexiblen<br />
Raum- und Gestaltungs-<br />
Ab sofort auf alle Anfragen<br />
auf einen Freitagstermin<br />
für 2010: 5% Rabatt<br />
möglichkeiten und die<br />
moderne Ausstattung für<br />
Tagungen für bis zu 300<br />
Personen. Und für einen<br />
angenehmen Aufenthalt<br />
empfiehlt sich das Kräuterhotel<br />
mit seinen 28 hellen<br />
und freundlich ausgestatteten<br />
Zimmern und der angeschlossene<br />
Wellnessbereich<br />
mit Sauna, Whirlpool und<br />
Dampfbad.<br />
Den Geschmack ihrer<br />
Gäste treffen die Westermanns nicht nur mit ihren Räumlichkeiten,<br />
sondern vor allem mit ihren Speisen und dem großen Weinangebot:<br />
Gutbürgerliche Gerichte und interessante Kräuterrezepte<br />
wechseln mit raffinierten regionalen und saisonalen Spezialitäten<br />
ab. Daneben finden regelmäßig festliche<br />
Büfetts mit norddeutschen und internationalen<br />
Speisen und Gala-Dinners statt.<br />
Gerne informiert Familie Westermann<br />
Interessierte persönlich und<br />
unverbindlich über das Angebot<br />
im Heidejäger. (sb)<br />
Kräuterhotel*** & Restaurant<br />
Heidejäger · Rotenburger Straße 62<br />
27356 Rotenburg/W - OT Mulmshorn<br />
Tel. 04268/9303 00 - www.heidejaeger.de<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong>-Z<strong>EITUNG</strong> � 13<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
ferd stürmt in<br />
ischlerwerkstatt<br />
WENSE. Von einem Unglücksfall<br />
n Wense berichtete die ZZ im<br />
ärz 1933. Als ein Landwirt seine<br />
Pferde ausspannte, scheute eines<br />
der Tiere, zerriss den Zaum<br />
und stürmte los. Es raste die<br />
Dorfstraße entlang und machte<br />
auch vor der Haustür des Tischlermeisters<br />
Müller nicht Halt. Tür<br />
und Scheibe gingen entzwei. Das<br />
Pferd verletzte sich am Hals. (tk)<br />
orarbeiten für<br />
en Autobahnbau<br />
TISTE. Die Vorarbeiten für den<br />
au der Autobahn Hamburg-Breen<br />
wurden im August 1934 aufgenommen.<br />
In der Tister Feldmark<br />
wurde binnen kürzester<br />
Zeit mehr als ein Kilometer Feldbahngleise<br />
verlegt. Zwei Feldbahnlokomotiven,<br />
ein Waggon<br />
mit Feldbahnwagen, Schwellen,<br />
Gleise und weiteres Material liege<br />
bereit, erfuhren die Leser. (tk)<br />
Markenbutter<br />
aus Selsingen<br />
SELSINGEN. Sechs Millionen Liter<br />
Milch hatten die 561 Mitglieder<br />
der Molkereigenossenschaft Selsingen<br />
1934 angeliefert. Der Fettehalt<br />
lag bei 3,11 Prozent. Das<br />
vermeldete der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
der Genossenschaft,<br />
Hinrich Seeba, anlässlich der Generalversammlung<br />
im März 1935.<br />
Einstimmig wurde beschlossen,<br />
die Molkerei zu erweitern. Das<br />
schien schon deshalb geboten,<br />
weil die Molkerei die Genehmigung<br />
zur Herstellung von Markenbutter<br />
erhalten hatte. (tk)<br />
Fünfter Hengst für<br />
die Deckstation<br />
ZEVEN. Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />
des Pferdezuchtvereins<br />
Zeven, der Ende April 1936<br />
im „Hotel Schüttenberg“ abgehalten<br />
wurde, gab der Leiter der<br />
Deckstation, Porth, den Anwesenden<br />
bekannt, dass der kürzlich<br />
erworbene fünfte Deckhengst<br />
eingegangen ist und derzeit kein<br />
Ersatz zu beschaffen sei. (tk)<br />
Des Bauern<br />
Ehrentag ist da<br />
ZEVEN. Bevor die Großveranstaltung<br />
zum Erntedankfest 1937 in<br />
Zeven mit der Aufführung des<br />
plattdeutschen Lustspiels „Uns<br />
Modersprak“ zum Abschluss<br />
kam, wurden vor versammelter<br />
Einwohnerschaft verdiente Landarbeiter<br />
geehrt. Ausgezeichnet<br />
wurden: Elisabeth Lürs aus Zeven,<br />
Johann Jürs aus Zeven und<br />
Wilhelm Brandt aus Zeven. Das<br />
vermeldete die Zevener Zeitung<br />
am 4. Oktober 1937. (tk)<br />
Martina Wahlen (links) und Elke Martens. Iris Krawtschenko (links) und Ina Wichern. Fotos: as<br />
Immer freundliche Gesichter<br />
Im Service-Center können Anzeigen geschaltet, Tickets, Bücher und natürlich Zeitungen geordert werden<br />
ZEVEN. Sie sind sozusagen das Aushängeschild<br />
für unsere Kunden: Die<br />
freundlichen Damen des Service-<br />
Centers der Zevener Zeitung, im Mitarbeiterjargon<br />
kurz „Laden“ genannt.<br />
„Hier gibt es immer freundliche<br />
Gesichter“, sagt Elke Martens, die<br />
schon seit 1979 bei der Zevener<br />
Zeitung tätig ist und im Wechsel<br />
gemeinsam mit ihren Kolleginnen<br />
Martina Wahlen, Iris<br />
Krawtschenko und Ina Wichern<br />
hinter dem großen Schreibtisch<br />
des Service-Centers sitzt. Ihr Aufgabengebiet<br />
ist vielfältig: Natürlich<br />
nehmen sie Anzeigen aller<br />
Keine Zeit, Kaffee zu kochen<br />
Überraschende Erfahrungen und Eindrücke einer Redaktions-Praktikantin<br />
ZEVEN. Ich bin Liza-Marie Heinbokel,<br />
20, und ich war vier Wochen<br />
als Praktikantin in der Redaktion<br />
der Zevener Zeitung.<br />
Nachdem ich im Frühjahr 2008<br />
am St.-Viti-Gymnasium das Abitur<br />
bestanden hatte, wollte ich<br />
erst einmal einfach nur weg. Kein<br />
Stress, keine Lernerei. Ich flog<br />
mit einer Freundin für drei Monate<br />
nach Neuseeland. Eine tolle<br />
Zeit.<br />
Wieder zurück in der Heimat<br />
verspürte ich recht schnell den<br />
Drang, wieder etwas zu „schaffen“.<br />
Der Journalismus interessierte<br />
mich schon immer und da<br />
ich sowieso gerade dabei war,<br />
den richtigen Weg für meine berufliche<br />
Zukunft zu finden, lag<br />
ein Praktikum bei einer Zeitung<br />
nahe. Als Leserin der ZZ schrieb<br />
ich eine Bewerbung an die Redaktion<br />
und wurde sofort zu einem<br />
vierwöchigen Praktikum eingeladen.<br />
Natürlich hatte ich verschiedene<br />
Erwartungen an meine Zeit<br />
bei der Zeitung. Als fleißige Praktikantin<br />
rechnete ich damit, Kaf-<br />
Art entgegen, die sie teilweise –<br />
etwa bei Kleinanzeigen – gleich<br />
direkt gemeinsam mit den Kunden<br />
im Computer anlegen. Außerdem<br />
bearbeiten sie Zeitungsbestellungen,<br />
Um- oder Urlaubsabmeldungen<br />
oder Nachsendeanträge<br />
– halt alles, was mit dem<br />
Abonnement der Zevener Zeitung<br />
zusammenhängt.<br />
Viel gefragt ist auch der Ticket-<br />
Service, bei dem Eintrittskarten<br />
für Musicals, Konzerte und Veranstaltungen<br />
aller Art gebucht<br />
werden können. Am Bildschirm<br />
kann dabei – etwa bei Musicals<br />
– sogar der genaue Sitzplatz festgelegt<br />
werden.<br />
Liza-Marie Heinbokel Foto: as<br />
fee kochen, Blätter kopieren und<br />
ab und zu einem Redakteur über<br />
die Schulter schauen zu dürfen.<br />
Das Arbeitsklima stellte ich mir<br />
hektisch und laut vor, wie in einem<br />
amerikanischen Journalisten-Krimi.<br />
Doch es kam anders. Gleich an<br />
meinem ersten Arbeitstag – ich<br />
war noch völlig ahnungs- und<br />
hilflos – legte man mir ruhig und<br />
Ein interessantes Angebot an<br />
Büchern – absoluter Bestseller ist<br />
nach wie vor das Kochbuch der<br />
Selsinger Landfrauen mit „777<br />
Köstlichkeiten“ – rundet das breite<br />
Spektrum im Service-Center<br />
ab. Natürlich ist hier auch der<br />
ZZ-Zeitungsbriefkasten erhältlich.<br />
„Am meisten los ist hier vor allem<br />
Montags, wegen des Anzeigenschlusses<br />
des Vereinsblattes“,<br />
berichtet Elke Martens, die gemeinsam<br />
mit ihren Kolleginnen<br />
auch schon das ein oder andere<br />
außergewöhnliche Erlebnis im<br />
„Laden“ hatte – etwa wenn Zirkusmitarbeiter<br />
mit lebenden<br />
gelassen Kamera und Adresse auf<br />
meinen Schreibtisch. Ab ging‘s zu<br />
meinem ersten Foto- und Interviewtermin<br />
– alleine. Man traute<br />
mir ganz schön viel zu. Ich hätte<br />
mir so eine teure Kamera nicht<br />
einfach in die Hand gedrückt.<br />
Ein Herr mit riesigen Zwetschgenbäumen<br />
musste für meine ersten<br />
journalistischen Schritte herhalten.<br />
Doch alles klappte hervorragend.<br />
Voller Stolz zeigte ich<br />
am nächsten Tag jedem, der es sehen<br />
wollte, oder auch nicht, meinen<br />
ersten selbstgeschriebenen<br />
Bericht in der Zevener Zeitung.<br />
Natürlich blieb es nicht bei diesem<br />
einen Artikel, viele größere<br />
und kleinere Berichte folgten.<br />
Mein Praktikum bei der ZZ<br />
war eine tolle und wichtige Erfahrung,<br />
die mich auf meinem Weg<br />
Richtung Traumberuf ein ganzes<br />
Stück weiter brachte. Nicht zuletzt<br />
die humorvolle und gar<br />
nicht laute Atmosphäre innerhalb<br />
der Redaktion trugen dazu bei,<br />
dass mir das Praktikum nicht nur<br />
geholfen, sondern auch richtig<br />
Spaß gemacht hat. (lm)<br />
… mit<br />
Sicherheit<br />
besser<br />
Schlangen oder Affen kamen, um<br />
für ein besonderes Ankündigungsfoto<br />
in der ZZ zu posieren.<br />
„Das war schon was“, so Martens.<br />
ZZ-Service-Center<br />
Adresse: Gartenstraße 4, Zeven<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montags bis donnerstags 8.45 bis<br />
12.30 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr<br />
freitags von 8.15 bis 12.30 Uhr<br />
und 13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Telefon: 04281/945-0<br />
Ticket-Center: 04281/945-940<br />
Fax: 04281/945-444<br />
E-Mail: anzeigenannahme@<br />
zevener-zeitung.de<br />
ICH LESE DIE ZZ…<br />
Kinderbücher stärker<br />
berücksichtigen<br />
…weil die Zeitung einfach dazu gehört“,<br />
sagt Heidrun Scheller aus Zeven.<br />
Sie und ihr Mann Volker haben die Zevener<br />
Zeitung schon<br />
seit 1969 abonniert.<br />
Besonders gefällt ihr<br />
daran das optische<br />
Erscheinungsbild,<br />
die gut lesbare<br />
Schrift und die deutlich<br />
verbesserte<br />
Qualität, ebenso wie<br />
die klare Gliederung der verschiedenen<br />
Bereiche. Und auch inhaltlich hebe sich<br />
die ZZ in der Gestaltung wie auch im<br />
Inhalt von anderen Regionalzeitungen<br />
ab. Mit besonderem Interesse liest sie<br />
Ausflüge in die Geschichte der Region,<br />
Berichte über Ausflugsmöglichkeiten,<br />
Radtouren aber auch Berichte über die<br />
Veränderungen im ehemaligen Lager<br />
Sandbostel. „Negativ fällt mir auf, dass<br />
die Berichte über Ratssitzungen oft eine<br />
Bewertung des Sitzungsgeschehens<br />
enthalten. Dabei sollte sich der Leser<br />
ein eigenes Urteil bilden können.“ In<br />
Bezug auf die Buchempfehlungen würde<br />
sie sich ein breiteres Spektrum wünschen,<br />
Kinderbücher stärker berücksichtigen<br />
oder die Neuanschaffungen der<br />
Zevener Stadtbibliothek vorstellen. (fh)<br />
Geländerbau<br />
Garagentore<br />
alles für den Bau<br />
Reparaturen · Wartungen · Sonderanfertigungen<br />
Edelstahlverarbeitung<br />
Reetdachdeckerbetrieb<br />
Heiko Ehlert<br />
MTV weiht neuen<br />
Sportplatz ein<br />
GYHUM. Die Mitglieder des rührige<br />
Männerturnvereins Gyhum<br />
traten am Sonntag, 4. September<br />
1938, in geschlossener Formation<br />
an, um im Beisein der Bevölkerung<br />
des Ortes den neuen am<br />
Bahnhof und „schön gelegenen<br />
Sportplatz“ einzuweihen. Die ZZ<br />
berichtete vom Fußballspiel des<br />
Luftwaffensportvereins aus Rotenburg<br />
gegen die erst kürzlich<br />
formierte Elf des Heimatvereins.<br />
Die wackeren MTV-Kicker unterlagen<br />
den Soldaten mit 3:0. Der<br />
Rest der Veranstaltung fiel buchstäblich<br />
ins Wasser.(tk)<br />
Molkeristen im<br />
Wettkampf<br />
SELSINGEN. Zum Reichsberufswettkampf<br />
kamen im Februar<br />
1939 mehrere 100 Angehörige aller<br />
Berufsgruppen außer den<br />
Landwirten zu früher Stunde auf<br />
dem Schulhof in Selsingen zusammen.<br />
Während die eine Hälfte<br />
der Wettkämpfer zunächst die<br />
schriftlichen Arbeiten bewältigte,<br />
widmete sich die andere dem<br />
praktischen Wettbewerb in etlichen<br />
Handwerksbetrieben Selsingens.<br />
All das fand unter den gestrengen<br />
Augen der Lehrerschaft<br />
statt. Die Zevener Zeitung vermeldete,<br />
dass sich vor allem die<br />
gezeigten Leistungen der jungen<br />
Molkeristen gegenüber denen des<br />
Vorjahres deutlich verbessert haben.(tk)<br />
Rekorde beim<br />
Eierverkauf<br />
SITTENSEN. Einen Rekordverkauf<br />
vermeldete der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
der Eierverkaufsgenossenschaft<br />
Börde Sittensen, Bauer<br />
Vieths aus Freetz, anlässlich der<br />
Generalversammlung Ende März<br />
1940. Aus dem Geschäftsbericht<br />
ging hervor, dass der Verkauf im<br />
zurückliegenden Geschäftsjahr<br />
um stolze sieben Prozent gesteigert<br />
wurde. Es wurden von den<br />
Genossen 5 401 551 Eier verkauft.<br />
Pro Ei wurden 8,336 Pfennig an<br />
Erlös erzielt. Nachdrücklich wies<br />
Vieths darauf hin, dass verschmutzte<br />
Eier 2 Pfennig weniger<br />
erlösen.(tk)<br />
Amtsgericht<br />
auf Reisen<br />
WILSTEDT. Mitten im Krieg, im Januar<br />
1941, begab sich der Zevener<br />
Amtsrichter mitsamt seinen<br />
Mitarbeitern auf Reisen – nicht<br />
zum Vergnügen, sondern um Service<br />
für die Volksgenossen zu<br />
leisten. So hielt das Amtsgericht<br />
regelmäßige Gerichtstage in Wilstedt,<br />
in „Hottendorfs Gasthaus“,<br />
ab. Einmal im Monat rückte der<br />
Richter an. An welchem Tag, das<br />
vermeldete jeweils die Zevener<br />
Zeitung.(tk)<br />
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14 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
„Lerne möglichst<br />
jeden Tag neue<br />
Menschen kennen“<br />
Ulrich Habermann war von 1951 bis 1988 Chefredakteur der Zevener Zeitung und erinnert sich noch gut<br />
an die Zeit des Aufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, den Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer, den<br />
Einzug der Niederländer in Seedorf 1964 und die Schneekatastrophe von 1979. VON JOACHIM SCHNEPEL<br />
er erste Chefredakteur der<br />
Zevener Zeitung nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg war Ulrich<br />
Habermann, der heute noch<br />
als Privatier und Rentner in Zeven<br />
lebt. Der 84-Jährige ist rüstig<br />
und körperlich rege – so fährt er<br />
nahezu jeden Tag mit dem Fahrrad<br />
durch Zeven. Selbstverständlich<br />
liest er jeden Tag – am liebsten<br />
nachmittags – „seine“ Zevener<br />
Zeitung.<br />
Befragt über die Qualität seiner<br />
Lektüre gibt sich der Kavalier alter<br />
Schule zurückhaltend-diplomatisch.<br />
Vieles findet er gut, anderes<br />
weniger. Masse, so der ehemalige<br />
Chefredakteur, sei nicht<br />
immer Klasse. Trotzdem möchte<br />
Ulrich Habermann die tägliche<br />
Zeitungslektüre auf keinen Fall<br />
missen. „Zuerst lese ich die Überschriften<br />
und entscheide dann,<br />
was mich interessiert“, erklärt er<br />
seine Vorgehensweise.<br />
Wie hat nun alles angefangen?<br />
Ulrich Habermann kam am 1.<br />
Dezember 1951 als rechte Hand<br />
des damaligen ZZ-Verlegers Paul<br />
Zeller, dem Vater von Harald<br />
Zeller, nach Zeven. Der damals<br />
26-jährige Redakteur, geboren in<br />
Ulrich Habermann (84) bei der täglichen Lektüre der<br />
evener Zeitung.<br />
Görlitz, hatte bei der „Celleschen<br />
Zeitung“ ein Volontariat absolviert<br />
und auf einem Fortbildungslehrgang<br />
in Düsseldorf Harald<br />
Zeller kennengelernt.<br />
Zuhause suchte Vater Paul, der<br />
neben dem Amt des Verlegers<br />
auch noch das des Redakteurs<br />
ausübte, Entlastung von den redaktionellen<br />
Aufgaben. Man war<br />
sich gleich sympathisch und auch<br />
schnell handelseinig.<br />
SEIT ENDE 1951 BEI DER ZZ<br />
Am 1. Dezember 1951 trat Ulrich<br />
Habermann seinen Dienst in Zeven<br />
an. „Harald Zeller holte mich<br />
in seinem VW-Käfer vom Bahnhof<br />
ab“, berichtet der gebürtige<br />
Schlesier. Hinzu kam, dass seine<br />
spätere Frau damals in Celle lebte<br />
und er sie von Zeven aus mit dem<br />
Fahrrad mit Hilfsmotor besuchen<br />
konnte. „Das dauerte sechs Stunden<br />
bis nach Celle und ging<br />
schneller als mit dem Zug. Heutzutage<br />
unvorstellbar“, schmunzelt<br />
Habermann, wenn er an diese<br />
Zeit zurückdenkt.<br />
1952, im Jahr nach Habermanns<br />
Eintritt in den Verlag,<br />
starb Verleger Paul Zeller. Habermann<br />
leitete<br />
fortan bis 1988,<br />
als er nach 37<br />
Dienstjahren in<br />
den wohlverdientenRuhestand<br />
trat, die<br />
ZZ-Lokalredaktion.<br />
Als<br />
Zeit des Aufbruchs<br />
und<br />
Aufbaus wertet<br />
er in der Rückschau<br />
die 50-er<br />
Jahre des vergangenenJahrhunderts.Ne-<br />
ben fachlichem<br />
Können waren<br />
Pioniergeist<br />
Immer auf der Suche<br />
nach den Top-News!<br />
Sie finden uns jetzt<br />
auch im Internet.<br />
und Improvisationstalent gefragt.<br />
Bestand doch die Redaktion anno<br />
1951 aus einem Schreibtisch,<br />
einer Lampe, einer Schreibmaschine,<br />
einem Mann davor (eben<br />
Ulrich Habermann), einem Telefon<br />
nebenan im Kontor sowie einem<br />
VW-Käfer, der dem Verleger<br />
gehörte und auch als Dienstwagen<br />
Verwendung fand.<br />
MITARBEITER F<strong>AHRE</strong>N FAHRRAD<br />
Unverzichtbar – damals wie heute<br />
– waren für die Zevener Zeitung<br />
die freien Mitarbeiter. Ulrich Habermann<br />
erinnert sich an Karl-<br />
Heinz Igel, der in Rhadereistedt<br />
wohnte und als Berichterstatter<br />
für die ZZ mit dem Fahrrad unterwegs<br />
war.<br />
Und dann war da noch Walter<br />
Görn aus Zeven, der anfangs mit<br />
einem Motorrad, später mit einem<br />
alten Opel zu Terminen unterwegs<br />
war. Hans-Werner Jaquet<br />
war der erste fast angestellte Re-<br />
dakteur. Der gebürtige Ostpreuße<br />
arbeitete als Sportberichterstatter,<br />
widmete sich aber auch lokalen<br />
Themen.<br />
Da waren‘s also schon zwei. Im<br />
Lauf der Zeit wuchs nicht nur der<br />
Umfang des Blattes, auch die Redaktion<br />
wurde kontinuierlich<br />
personell aufgestockt. Und sie<br />
zog mehrfach im Hause um.<br />
Wie kam die Redaktion nun an<br />
ihre Geschichten? E-Mail gab‘s ja<br />
damals noch nicht, Telefon<br />
schon. Vieles kam per Post, anderes<br />
fernmündlich, einiges auch<br />
durch Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />
„Wir haben vieles umgeschrieben,<br />
zusammengefasst und gekürzt“,<br />
sagt Habermann. „Stille<br />
Reserven“ – so genannter „Stehsatz“<br />
– wurden gebildet, um in<br />
mageren Zeiten genug Text zu haben.<br />
Aktualität war zwar wichtig,<br />
spielte aber nicht so die herausgehobene<br />
Rolle wie heute. Der alte<br />
Satz, dass Konkurrenz das Ge-<br />
schäft belebt, galt auch schon damals,<br />
aber man half sich kollegial<br />
und auf dem kurzen Dienstweg<br />
auch mal mit Informationen aus,<br />
wenn der eine etwas exklusiv hatte,<br />
was der andere auch gerne<br />
bringen wollte. Ein kurzer Draht<br />
und ein gutes Verhältnis wurde<br />
zur Polizei gepflegt. Verkehrsunfälle<br />
bildeten in den ersten Jahren<br />
bis in die Gegenwart einen wichtigen<br />
Bestandteil der Berichterstattung.<br />
Einen kreisweiten Polizeipressesprecher<br />
wie heute gab<br />
es damals noch nicht.<br />
Es war eben vieles persönlicher<br />
als heute. Gute Kontakte waren<br />
wichtig. Man kannte und schätzte<br />
sich. Augenmaß und Fingerspitzengefühl<br />
waren gefragt. Im Lokaljournalismus<br />
galt die Devise:<br />
Habermann (Zweiter von links) beim Besuch von Konrad Adenauer (rechts) in Zeven im Mai 1963.<br />
„Lerne möglichst jeden Tag einen<br />
neuen Menschen kennen“. „Die<br />
Präsenzpflicht bei Veranstaltungen<br />
spielte eine erhebliche Rolle“,<br />
erinnert sich Habermann, der<br />
hier Akzente setzte – sowohl be-<br />
www.sonntagsjournal.de<br />
Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung ·Hafenstr. 142 ·27576 Bremerhaven ·Telefon 04 71/59 18-0<br />
Habermann (rechts) mit Landwirtschaftsminister<br />
Alfred Kubel.<br />
ruflich als auch privat. Die Zevener<br />
Zeitung wurde als Institution<br />
begriffen. Es gab ja, mit Ausnahme<br />
des Fernsehens und des Radios,<br />
keine Alternativen. Und die<br />
berichteten auch nicht über lokale<br />
Ereignisse.<br />
Prägende Begebenheiten während<br />
seiner Zeit im Amt des Chefredakteurs<br />
waren für Ulrich Habermann<br />
die, wie er es ausdrückt,<br />
„Integration der Bundeswehr in<br />
die Bevölkerung“, hervorgerufen<br />
nicht zuletzt durch die Hilfeleistungseinsätze<br />
auch der Seedorfer<br />
Soldaten während der großen<br />
Sturmflut 1962 im Hamburg.<br />
Weiterhin der Besuch von Kanzler<br />
Konrad Adenauer in Zeven im<br />
Mai 1963, der Einzug der Niederländer<br />
in Seedorf 1964 oder auch<br />
die Schneekatastrophe 1979, wo<br />
wieder die niederländischen Soldaten<br />
zum Einsatz kamen. Stets<br />
unterhielt Habermann ein gutes<br />
Verhältnis zu den deutschen und<br />
niederländischen Streitkräften<br />
und deren Kommandeuren.<br />
Auch heute noch nimmt er regelmäßig<br />
an gesellschaftlichen<br />
Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang<br />
der Stadt Zeven<br />
teil. Und pflegt dort alte Kontakte<br />
und knüpft neue. Er und seine<br />
Frau wünschen sich für die Zukunft<br />
vor allem Gesundheit. Und<br />
das wünschen ihm und seiner<br />
Gattin alle ehemaligen Kollegen<br />
natürlich auch.<br />
Habermann mit dem niederländischen General Cornelius Knulst.
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
opftücher und<br />
kier gesammelt<br />
ZEVEN. Anfang 1942 beschränkte<br />
sich die Lokalberichterstattung<br />
der Zevener Zeitung weitgehend<br />
darauf, der Leserschaft zur<br />
Kenntnis zu geben, welcher<br />
Frontsoldat aus dem Verbreitungsgebiet<br />
der Zeitung befördert<br />
oder ausgezeichnet worden war,<br />
und wie viele Kleidungsstücke in<br />
der Bevölkerung für das Winterhilfswerk<br />
gesammelt wurden. Am<br />
7. Januar des Jahres waren es beispielsweise<br />
2014 Pulswärmer, 764<br />
Kopftücher, 361 Ohrenschützer,<br />
104 Pelzmäntel, 17 Westen, 10<br />
Überschuhe, 11 Joppen und 8<br />
Paar Skier. (tk)<br />
onderzuteilung<br />
ür Weihnachten<br />
EVEN. Mit welchen Sonderzuteilungen<br />
für das bevorstehende<br />
Weihnachtsfest 1943 die Zevener<br />
rechnen dürfen, wartete die Zevener<br />
Zeitung Ende November 1943<br />
uf. Die fünfte Kriegsweihnacht<br />
urde den 3233 Zevener Einohnern<br />
mit 130 Kilo Kaffee, 485<br />
ilo Süßwaren, 1616 Kilo Weienmehl,<br />
808 Kilo Zucker, 404<br />
ilo Butter, 970 Liter Trinkranntwein<br />
und 650 Dosen Konensmilch<br />
„versüßt“, erfuhr die<br />
eserschaft. (tk)<br />
Läden auch am<br />
Sonntag geöffnet<br />
EVEN. Mit einer amtlichen Bekanntmachung<br />
als Aufmacher im<br />
Lokalteil der nur vier Seiten starken<br />
Ausgabe, trat die Zevener<br />
Zeitung am Sonnabend, 16. September<br />
1944, an die Leserschaft<br />
eran: Auf Anordnung des Gaueiters<br />
und Reichsverteidigungsommissar<br />
für den Gau Osthanover<br />
seien mit sofortiger Wirung<br />
sämtliche Einzelhandelsgechäfte<br />
auch an Sonntagen zu öffen.<br />
Der Verkauf habe jeweils in<br />
er Zeit von 9 bis 12 Uhr stattzuinden,<br />
hieß es. Ausgenommen<br />
von dieser Verfügung seien lediglich<br />
Geflügel-, Wild-, Fisch- und<br />
Spirituosenhandlungen, wenn sie<br />
keinerlei Waren zu verkaufen haben.<br />
(tk)<br />
Vorbildlicher<br />
Opfersinn<br />
GYHUM. Als Deutschland bereits<br />
eitgehend in Trümmern und die<br />
errschaft der Nationalsozialisen<br />
in den letzten Zügen lag,<br />
andte sich der NSDAP-Kreisleier<br />
in Zeven mit einer kämpferichen<br />
Rede an die Jungen und<br />
ädchen, die dem Bund Deutcher<br />
Mädel (BDM) und der Hiterjugend<br />
(HJ) angehörten. Es<br />
ar der zwölfte Jahrestag der so<br />
enannten Machtergreifung. Dereil<br />
berichtete die Zevener Zeiung<br />
zwei Tage später, am 1. Feruar<br />
1945, von „vorbildlichem<br />
pfersinn“, der aus Gyhum zu<br />
vermelden war. Dort hatten zwei<br />
Familien Bettbezüge und Tischtücher,<br />
Servietten, Handtücher, Altspinnstoffe,<br />
Gabeln, Brotbeutel,<br />
Westen, Blusen, Schlüpfer, Spaten,<br />
Leibchen, Schützenjoppen<br />
und Leinen für das „Volksopfer“<br />
gespendet. (tk)<br />
8 Maß Bier:<br />
2-Jähriger kann‘s<br />
ZEVEN. Der Herbstmarkt, der im<br />
November 1949 abgehalten wurde,<br />
bewies, dass es in Zeven<br />
hand- und trinkfeste Leute gab.<br />
Aber was ist das alles im Vergleich<br />
zu den außergewöhnlichen<br />
Leistungen eines Warzenrieder<br />
Greises. Dort, so berichtete die<br />
Zevener Zeitung, sei es während<br />
eines Stammtischabends zu einem<br />
Biertrink-Wetttrinken gekommen.<br />
Bei diesem feuchtfröhlichen<br />
Wettstreit ließ ein 82-jähriger<br />
Stammtischbruder alle Gegener<br />
hinter sich: Der konditionsstarke<br />
Greis trank sage und<br />
schreibe 18 Maß (18 Liter) und<br />
ging dennoch morgens in aufrechter<br />
Haltung allein nach Hause.<br />
(lm)<br />
Anspruch der Redaktion ist es,<br />
die Leserinnen und Leser schnell<br />
und zuverlässig darüber zu informieren,<br />
was in ihrer unmittelbaren<br />
Umgebung passiert – über ungewöhnliche,<br />
erfreuliche und weniger<br />
erfreuliche Ereignisse, über<br />
das Geschehen auf politischer,<br />
wirtschaftlicher, kultureller und<br />
sportlicher Ebene, in Schulen,<br />
Feuerwehren, Vereinen und Verbänden,<br />
über Menschliches oder<br />
Tiere, Natur und Landschaft.<br />
Neun fest angestellte Redakteure<br />
kümmern sich um die Themen<br />
aus den Samtgemeinden Zeven,<br />
Selsingen, Sittensen und Tarmstedt,<br />
aus der Gemeinde Gnarrenburg<br />
und weiteren Orten im<br />
Landkreis Rotenburg.<br />
Bei ihnen laufen sämtliche Fäden<br />
zusammen: Sie halten Kontakt<br />
zu ihren Lesern und Informanten,<br />
zu Menschen in verantwortungsvollen<br />
Positionen. Sie<br />
planen die jeweils nächste Tageszeitungs-Ausgabe,<br />
koordinieren<br />
langfristigere Projekte – wie etwa<br />
den redaktionellen Teil dieser<br />
Beilage zum 120-jährigen Bestehen<br />
der Zevener Zeitung – stimmen<br />
Themen und Termine für die<br />
einzelnen Ressorts ab, füttern die<br />
Homepage der Zevener Zeitung<br />
im Internet mit Lesestoff, recherchieren,<br />
kommentieren und<br />
schreiben Berichte, verfassen Reportagen,<br />
führen Interviews,<br />
schießen Fotos, lesen Korrektur.<br />
Sie füllen, aktualisieren und gestalten<br />
die ZZ-Lokalseiten von A<br />
bis Z, um sie bei Redaktionsschluss<br />
freizugeben und per<br />
Mausklick von Zeven aus direkt<br />
im Bremerhavener Druckzentrum<br />
Nordsee zu belichten – und damit<br />
für den Druck freizugeben.<br />
Eine unabdingbare Hilfe sind<br />
bei der Vielzahl zu erledigender<br />
Aufgaben die freien Mitarbeiter,<br />
mit denen das Redaktions-Team<br />
nahezu täglich in Kontakt steht,<br />
um Termine, Art und Umfang der<br />
geplanten Berichterstattung abzustimmen,Hintergrundinformationen<br />
auszutauschen.<br />
Die auf Honorarbasis wirkenden<br />
Reporter arbeiten der ZZ-Redaktion<br />
von zu Hause aus zu und<br />
leisten einen wertvollen Beitrag<br />
dafür, die Zevener Zeitung seit<br />
medien-service<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 15<br />
Mit Stift und Kamera im Einsatz<br />
Freie Mitarbeiter unterstützen das ZZ-Redaktions-Team mit Beiträgen aus den Dörfern und Städten des Landkreises<br />
ZEVEN. Die Zevener Zeitung ist vor<br />
120 Jahren zum ersten Mal erschienen.<br />
Legt man heutige Maßstäbe an,<br />
war ihr Umfang damals, im Jahre<br />
1889, überschaubar. Die Ansprüche<br />
stiegen, und damit das Angebot an<br />
lokaler Berichterstattung, die Kernkompetenz<br />
der Zevener Zeitung.<br />
Truck-Stop-Konzert<br />
in bester Erinnerung<br />
Freie Mitarbeiter im Porträt: Sabine Hennings<br />
NAME: Sabine (Lisa) Hennings<br />
ALTER: 48 Jahre<br />
WOHNORT: Bohnste<br />
KÜRZEL: he<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Kunst, Kinder, Pädagogik,<br />
Geschichte, Gesundheitsthemen,<br />
Literatur<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Man kommt ja als<br />
Vertreterin der lokalen Presse des<br />
öfteren mal zu Veranstaltungen,<br />
die einem bis dahin völlig Unbekanntes<br />
eröffnen. Besonders in<br />
Erinnerung geblieben ist mir ein<br />
Sonntags-Frühschoppen für<br />
Cowboy-Fans. Bei typisch norddeutschem<br />
Dauerregen fuhr ich<br />
also zu der Veranstaltung. Vor<br />
dem Festzelt war nicht viel los,<br />
was bei dem Wetter ja nicht weiter<br />
verwunderlich war, im Zelt<br />
dafür umso mehr: Eine Menschenwand<br />
mit Cowboyhüten auf<br />
den Köpfen und echte Saloon-Atmosphäre<br />
mit dicken, blauen<br />
Rauchschwaden umfing mich.<br />
Auf der Bühne leichtbekleidete<br />
Cowgirls und eine Bombenstimmung<br />
davor. Die steigerte sich<br />
dann noch, als<br />
der Hauptact<br />
Truck Stop die<br />
Bühne betrat.<br />
Hatte ich die<br />
Jungs noch aus meiner Jugend mit<br />
„Die Frau, die nichts anhat als<br />
‘nen Gurt“ in Erinnerung und<br />
dann nie wieder etwas von ihnen<br />
gehört, zeigte dieser Sonntagvormittag,<br />
dass es eine regelrechte<br />
Fangemeinde gibt, abseits von<br />
dem ewig gleichen Gedudel, das<br />
Tag für Tag aus dem Radio tönt.<br />
So waren die Besucher im Festzelt<br />
dann auch ziemlich textsicher<br />
und sangen sowohl die alten<br />
als auch die neuen Stücke lauthals<br />
mit, waren bestens über<br />
Konzerte und neue CDs informiert<br />
und machten den Auftritt<br />
von Truck Stop zu einem echten<br />
Cowboy-Event. Es gibt ihn also<br />
wirklich, den „Wilden Westen“<br />
im norddeutschen Flachland.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Da kann<br />
ich mich nicht genau festlegen,<br />
bevorzugt aber Jazz und Black<br />
Music<br />
STECKBRIEF<br />
SABINE HENNINGS<br />
Das Handwerkszeug eines Reporters: Kamera, Computer-Tastatur, Stift und Block. Foto: lh<br />
Sabine Hennings<br />
LIEBLINGSBUCH: „Das Geisterhaus“<br />
von Isabelle Allende<br />
LIEBLINGSFILM: „Matilda“ nach einem<br />
Buch von Roald Dahl. Herrlich<br />
schräge Komödie um die pfiffige<br />
Matilda, die es mit Ideenreichtum<br />
und ihren telekinetischen<br />
Fähigkeiten schafft, sich ihre<br />
lieblosen Eltern Harry und<br />
Zinnia Wurmwald vom Hals zu<br />
schaffen, die sa-<br />
distischeSchulrektorinFräuleinKnüppelkuh in die<br />
Flucht zu schlagen und ihrer Lehrerin<br />
Fräulein Honig zu ihrem<br />
Recht zu verhelfen.<br />
HOBBYS: Lesen, im Garten arbeiten,<br />
Fotografie, Kunst, Sport<br />
LIEBLINGSTIER: Wolf<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Lügen<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE<br />
SCHREIBEN: Über Menschen, die<br />
ungewöhnliche Hobbys haben.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ausschlafen<br />
bis 8 Uhr und den ersten Becher<br />
Kaffee beim Lesen im Bett trinken.<br />
Nach einem entspannten<br />
Frühstück einen langen Spaziergang<br />
mit meinem Mann machen.<br />
Am Nachmittag mit meiner Familie<br />
eine Ausstellung, einen bunten<br />
Markt oder ähnliches besuchen,<br />
wozu meine Kinder zurzeit leider<br />
gar keine Lust haben. Am Abend<br />
ein ausgiebiges gemeinsames Essen<br />
und anschließend bis zur<br />
Dunkelheit im Garten buddeln.<br />
nunmehr 120 Jahren als starkes<br />
lokales Medium zu präsentieren.<br />
Ohne Fotos und Berichte freier<br />
Mitarbeiter wäre die Lokalberichterstattung<br />
nicht in einem<br />
derart großen Umfang realisierbar<br />
– mit durchschnittlich 11 Lokalund<br />
Heimatsportseiten pro Ausgabe,<br />
die wir Tag für Tag produzieren.<br />
Darum möchte die ZZ-<br />
Redaktion diese allgegenwärtige<br />
Große Augenblicke<br />
für Ihre hochwertig veredelten Druckprodukte<br />
Wir gratulieren der Zevener Zeitung zum Jubiläum.<br />
Gemeinsam sind wir seit über 100 Jahren<br />
für unsere Kunden ein Ansprechpartner<br />
für Drucksachen aller Art.<br />
Wir freuen uns auf die weitere tolle Zusammenarbeit.<br />
Gartenstraße 4-6 •27404 Zeven<br />
Telefon 04281/945 -400 •Fax 04281/945 -415<br />
www.zelleer-druck.com<br />
Unterstützung gebührend würdigen<br />
und eben jene Reporter(innen)<br />
einmal ins Rampenlicht stellen,<br />
die mit der Redaktion für die<br />
Leserinnen und Leser im Einsatz<br />
sind.<br />
Dabei ging es uns darum, die<br />
Person hinter dem „Rasenden Reporter“<br />
vorzustellen – anhand eines<br />
„Steckbriefes“ – viel Spaß bei<br />
der Lektüre. (lh)
16 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
Achtzeiler für<br />
„Liebes Elfriedchen“<br />
EVEN. Zu einer Entlobung der<br />
besonderen Art kam es im Juli<br />
1950, als Elfriede ihr Liebes-Aus<br />
it den Worten „Die Verlobung<br />
it Hermann erkläre ich meinereits<br />
für aufgebhoben“ in der ZZ<br />
ekannt gab. Der Ex-Bräutigam<br />
rgriff daraufhin den Gänsekiel<br />
nd ließ folgenden Achtzeiler in<br />
er Zeitung vom Stapel:<br />
„Liebe Elfriede!<br />
Der Pakt mit dir in seiner Weie,<br />
er war mir eine Kuckucksreie.<br />
Man legt sein Wort in‘s falsche<br />
est und wartet ab, was wohl das<br />
est‘-<br />
Du bist mir nun zuvorgekomen<br />
und hast die Last mir abgeommen.<br />
Ich danke dir mit einem Liedhen,<br />
bleib‘ hübsch gesund, liebes<br />
lfriedchen!“<br />
Das ließ Elfriede nicht auf sich<br />
itzen und schrieb tags darauf:<br />
„Lieber Hermann!<br />
Lebhaft ist Dein Lied verhallt.<br />
ind vorbei auch die schönen<br />
nd die schlechten Zeiten.<br />
Vieles aber wird beim Alten<br />
leiben.<br />
Auch der Kuckuck wird weiterin<br />
versuchen, sein Ei zu legen in<br />
in falsches Nest, das steht fest.<br />
Ich wünsch‘ Dir nur auf deinen<br />
egen viel bess‘res Glück und<br />
egen.“<br />
Wie das Hin und Her ausging,<br />
st nicht bekannt. (lm)<br />
Diebe hungrig<br />
auf Würstchen<br />
ZEVEN. Am 24. Januar 1951 gegen<br />
.10 Uhr wurde bei dem Zevener<br />
chlachtermeister Walter Roose,<br />
ange Straße, die Schaufenstercheibe<br />
eingeschlagen. Der oder<br />
ie Täter, schrieb die ZZ, entwenete<br />
fünf Brühwürste. Drei Würse<br />
wurden später in der Nähe des<br />
atorts gefunden. (lm)<br />
Film-Team im<br />
Glinstedter Moor<br />
GLINSTEDT. Im November 1952<br />
lag das Glinstedter Moor wieder<br />
in seiner herbstlichen Einsamkeit.<br />
Die Fink-Film-Gesellschaft hatte<br />
ihre Zelte nunmehr abgebrochen.<br />
War das ein seltsamer Kontrast:<br />
Mitten in urwüchsiger Moorlandschaft<br />
eine Filmgesellschaft bei<br />
der Arbeit. So war es dann kein<br />
Wunder, dass Zuschauer, groß<br />
und klein, zu Fuß, per Rad und<br />
Auto aus weitem Umkreis in<br />
manchmal wahrhafter Völkerwanderung<br />
herbeiströmten, um<br />
sich das seltene Schauspiel nicht<br />
entgehen zu lassen, wie eine moderne<br />
Filmgesellschaft heute arbeitet<br />
– mit dabei: die Zevener<br />
Zeitung. (lm)<br />
Winkelhaken und Setzkästen – Relikte aus vergangener Bleisatzzeit. Fotos: mi<br />
In der Regel schaffte es ein geübter<br />
Setzer, zirka 1200 Buchstaben<br />
in sein Arbeitsgerät, dem Winkelhaken,<br />
in einer Stunde hinein zu<br />
„picken“. Wer noch mehr zuwege<br />
brachte, war ein so genannter<br />
Schnellhase. Um effektiv zu sein,<br />
war es unabdingbar, dass die richtigen<br />
Lettern auch in dem für sie<br />
bestimmten Fach lagen.<br />
Das war allerdings nicht immer<br />
so, wenn beim Ablegen – dem<br />
Einsortieren der Buchstaben<br />
nach dem Druck – geschlampt<br />
worden war. Dann folgte in aller<br />
Regel der herzhafte Fluch des<br />
Setzers „Verflixt, wer hat denn<br />
den Kasten so verfischt?“ Fische<br />
waren also, wenn beispielsweise<br />
ein A im M-Fach oder ein Komma<br />
sich dort befand, wo eigentlich<br />
das Ausrufezeichen hingehörte.<br />
Schlimmer noch war es, wenn<br />
in einem Kasten Lettern einer<br />
ganz anderen Schriftart abgelegt<br />
waren. Dann hatte man es mit<br />
„Zwiebelfischen“ zu tun, und der<br />
Kasten musste mühsam, „entfischt“,<br />
neu aufgesetzt, werden.<br />
Natürlich war es niemand gewesen,<br />
der die Kästen verfischt hatte.<br />
Allerdings konnte durch logisches<br />
Zusammensetzen der falschen<br />
Lettern manchmal der<br />
SAMTGEMEINDE TARMSTEDT<br />
120 Jahre Zevener Zeitung<br />
Wir gratulieren ganz herzlich<br />
und wünschen<br />
weiterhin viel Erfolg!<br />
Samtgemeinde Tarmstedt<br />
Der Samtgemeindebürgermeister<br />
Zwiebelfische und Bleiläuse<br />
Allerlei Amüsantes um Fachausdrücke aus der „Bleizeit“ in der Setzerei der Zevener Zeitung<br />
ZEVEN. Ein genormter Setzkasten<br />
hatte zu Zeiten des Bleisatzes genau<br />
125 Fächer, in denen Buchstaben<br />
und Blindmaterial penibel eingeordnet<br />
waren. Zu letzterem zählten die<br />
„Drittelgevierte“ und „Spatien“, die<br />
niedriger als die Lettern waren und<br />
zur Schaffung der Wortzwischenräume<br />
dienten. Jeder Buchstabe hatte<br />
sein bestimmtes Fach, das alle<br />
Schriftsetzer „im Schlaf“ kannten.<br />
Übeltäter erwischt werden, der<br />
dann zur Strafe eine Runde Bier<br />
schmeißen musste.<br />
Traditionell wurden jedem neuen<br />
Lehrling erst einmal „Bleiläuse“<br />
gezeigt. Dazu wurde das Setzschiff,<br />
eine metallene Unterlage<br />
mit umlaufendem Rand, mit Wasser<br />
gefüllt, und der Delinquent<br />
musste sich ganz dicht darüber<br />
beugen, um die winzigen Bleiläuse<br />
ja auch richtig sehen zu können.<br />
In dem Moment schlug der<br />
Altgeselle den Steg, ein metallenes<br />
Stück Blindmaterial, innen<br />
gegen den Rand des Setzschiffes<br />
und der Berufsnachwuchs war<br />
kräftig mit dem Wasser getauft, in<br />
dem er eigentlich Bleiläuse entdecken<br />
sollte.<br />
Ein beliebtes Spiel der Setzer<br />
war das „Quadräteln“. Dazu wur-<br />
Alle Signaturen zeigen nach oben:<br />
„Full House“ beim Quadräteln.<br />
den einige Gevierte, in der Oberfläche<br />
quadratisches Blindmaterial,<br />
wie Würfel geworfen. Gezählt<br />
wurden jene Gevierte, die mit der<br />
Signatur, eine Einkerbung, die jede<br />
Letter und auch die Gevierte<br />
besaßen, nach oben liegen blieben.<br />
Wer in drei Durchgängen die<br />
meisten Signaturen vorweisen<br />
konnte, der hatte gewonnen und<br />
konnte sich über ein Freibier von<br />
seinem „Mit-Quadräteler“ freuen.<br />
Alle diese Fachausdrücke, zu<br />
denen auch „Hurenkinder“ und<br />
„Schusterjungen“ zählten, sind<br />
mit dem Verschwinden der Bleilettern<br />
aus den Räumen der Zevener<br />
Zeitung Anfang der 80er Jahre<br />
verschwunden. Die Setzer trugen<br />
damals schweren Herzens in<br />
einer würdevollen Zeremonie eine<br />
Kiste mit Bleibuchstaben nach<br />
draußen und beerdigten damit die<br />
Gutenbergzeit unter dem Pflaster<br />
des Verlagshauses. (mi)<br />
Das Setzerteam 1994 erlebte zehn Jahre zuvor den bahnbrechenden Umbau der Setzerei vom Bleisatz zum Fotosatz:<br />
Elisabeth Ziehlke, Sandra Wagenlöhner, Marlies Wagenlöhner, Melanie Gerdts, Herbert Röhl, Guido Specht, Ulrich Wagenlöhner,<br />
Marianne Jorde, Hans Bäumle, Wolfgang Millert und Willi Feindt (von links).<br />
Hähne krähen um die Wette<br />
Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Erich Schröder<br />
NAME: Erich Schröder<br />
ALTER: 56 Jahre<br />
WOHNORT: Karlshöfen, glücklich<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
KÜRZEL: es<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Am liebsten schreibe ich<br />
über Menschen, zum Beispiel<br />
über einen Sportler, der seinen<br />
ersten Triathlon-/Marathon-Lauf<br />
absolviert hat, oder über ein „goldenes<br />
Hochzeitspaar“. Gerne<br />
schreibe ich auch über Vereine/<br />
Veranstaltungen, die nicht so oft<br />
in der Zeitung stehen. Die Verantwortlichen<br />
freuen sich, wenn<br />
auch über ihren Verein oder ihre<br />
Veranstaltung mal berichtet wird.<br />
Das zeichnet meiner Meinung<br />
nach auch eine Heimatzeitung<br />
aus.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER: Mein lustiges Erlebnis<br />
war eine Reportage über das<br />
Hähnewettkrähen des Geflügelzuchtvereins<br />
Gnarrenburg. Gibt<br />
es so etwas? Was erwartet mich<br />
dort? So meine ersten Gedanken.<br />
Neugierig und gespannt fährt<br />
man zum Termin. Da stehen die<br />
Käfige mit den Hähnen und davor<br />
sitzen Richter und machen<br />
Erich Schröder<br />
Striche, wie oft der jeweilige<br />
Hahn nun gekräht hat. Die Züchter<br />
schauen neugierig den Wertungsrichtern<br />
über die Schulter<br />
und am Ende<br />
gibt es Pokale<br />
für die Züchter,<br />
deren Hahn am fleißigsten gekräht<br />
hat. Alles ist möglich, mit<br />
diesen Gedanken habe ich den<br />
Heimweg angetreten.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Ein Lieb-<br />
STECKBRIEF<br />
ERICH SCHRÖDER<br />
„Reißer von Fintel“<br />
von Jäger erlegt<br />
HEESLINGEN. Der große Wolfsrüde,<br />
der in der Gegend von Fintel<br />
und Lauenbrück die Bevölkerung<br />
in Angst und Schrecken versetzte,<br />
und von dem die dortige Kreiszeitung<br />
fast täglich neue „Untaten“<br />
meldete, konnte im April 1953 in<br />
der Heeslinger Feldmark dank eines<br />
Zufalls erlegt werden, berichtete<br />
die Zevener Zeitung. Hernach<br />
wurde der Wolf im Hof der<br />
Molkerei Heeslingen zur Besichtigung<br />
ausgestellt. (lm)<br />
Sehnsucht nach<br />
einem Dackel<br />
SELSINGEN. Ein Selsinger Gastwirt<br />
und großer Tierfreund hatte<br />
einst einen Dackel. Das arme Tier<br />
wurde jedoch zum Schrecken des<br />
Selsingers überfahren. Einige Zeit<br />
später, im Jahre 1954 war es, da<br />
entdeckte der Trauernde in einer<br />
Berliner Fernsehsendung eine<br />
Künstlerin, die einen Dackel auf<br />
dem Arm hielt, der seinem verstorbenen<br />
Liebling wie aus dem<br />
Gesicht geschnitten war. Ohne zu<br />
überlegen und von einer plötzlichen<br />
Sehnsucht getrieben,<br />
schrieb der Wirt einen Brief an<br />
die junge Frau aus dem Fernsehen<br />
– mit der Bitte, ihm einen<br />
ähnlichen Dackel zu besorgen.<br />
Das Schreiben wurde beantwortet.<br />
Mehr noch. Zur großen Freude<br />
des Dackelliebhabers, setzte<br />
die Künstlerin ihren Dackel ins<br />
Flugzeug nach Hannover, damit<br />
der Gastwirt ihn schon bald als<br />
den Seinen in die Arme schließen<br />
konnte. So stand es in der ZZ. (lm)<br />
Öl-Bohrturm in<br />
Rhade errichtet<br />
RHADE. 44 Meter hoch ist der<br />
Bohrturm, den die Sucher nach<br />
dem flüssigen Gold Ostern 1955<br />
innerhalb der Gemeinde Rhade<br />
errichteten. Der Turm, so war in<br />
der Zevener Zeitung zu lesen,<br />
stand auf Tietjens Grundstück im<br />
Ortsteil Flötenkiel. Die Bevölkerung<br />
verfolgte die Entwicklung<br />
des Vorhabens mit großem Interesse,<br />
hieß es in dem Bericht. (lm)<br />
Krankenwagen<br />
mit Blaulicht<br />
ZEVEN. Die ZZ berichtete im September<br />
1956, dass alle Spezialkrankenwagen<br />
sowie die Feuerwehr-<br />
und die Polizeiautos mit einem<br />
Blaulicht und einem Signalton<br />
ausgerüstet wurden. Nach der<br />
Straßenverkehrsordnung waren<br />
alle Fahrzeuge verpflichtet, Platz<br />
zu machen, wenn das Signal der<br />
Feuerwehr, der Polizei oder des<br />
Krankenwagens ertönt. (lm)<br />
lingsbuch gibt es nicht. Wenn<br />
Zeit ist, dann wird eine Zeitschrift<br />
(Fokus, Stern) gelesen.<br />
MEINE HOBBYS: In meiner Freizeit<br />
gehe ich gerne Joggen. Außerdem<br />
ist der TSV Karlshöfen mein großes<br />
Hobby. Als Vorsitzender<br />
nimmt er viel Freizeit in Anspruch.<br />
Die Kinder in den Turnund<br />
Tanzgruppen sowie die „kleinen<br />
Fußballer“ entschädigen für<br />
die viele Zeit, die der „Job“ in Anspruch<br />
nimmt.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Unehrlichkeit<br />
mag ich überhaupt nicht.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Mein perfekter<br />
Tag würde mit einem ausgiebigen<br />
Frühstück vor unserem<br />
Gartenhaus und einem langen<br />
Gespräch mit meiner Frau beginnen.<br />
Dazu käme eine Runde Joggen<br />
und sich an den Schönheiten<br />
unserer Land-<br />
schaftenerfreuen. Ein Eis essen.<br />
Bei einem<br />
Glas Bier Gespräche<br />
mit Freunden führen<br />
oder mit ihnen feiern. Auf keinen<br />
Fall brauche ich Reisen um die<br />
Welt, denn unsere Gegend ist<br />
auch schön.
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Mit Bauarbeiten in<br />
Seedorf begonnen<br />
SEEDORF. Auf dem Gelände des<br />
künftigen Kasernements eines<br />
Panzergrenadier-Bataillons der<br />
Bundeswehr bei Seedorf begannen<br />
am 6. Dezember 1957 die Areiten.<br />
„In absehbarer Zeit weren<br />
auf dem Kasernengelände eta<br />
2000 Soldaten ihren Einzug<br />
eiern“, frohlockte die ZZ. (lm)<br />
Polizisten spüren<br />
Raser auf<br />
ZEVEN. Schlechte Zeiten brachen<br />
für die Autofahrer in Zeven im<br />
April 1958 an. Die Streifenkomandos<br />
der Polizei wurden, so<br />
erichtete die Zevener Zeitung,<br />
it neuen technischen Geräten<br />
usgerüstet, die eine einwandfreie<br />
berwachung der Fahrzeuggechwindigkeit<br />
garantierten. (lm)<br />
Wachtmeister<br />
widersteht<br />
RHADE. „Herr Wachtmeister, wollen<br />
Sie sich nicht 100 Mark verdienen?“<br />
Das fragte ein junger<br />
Arbeiter im Juli 1959, einen Polizisten<br />
in Rhade, als dieser am Ort<br />
rschien, um festzustellen, in welher<br />
Beziehung der stark betrunene<br />
Mann zu dem in der Nähe<br />
tehenden Krad stehe. Der Beame<br />
musste annehmen, dass der<br />
ann entweder mit dem Krad geahren<br />
war oder noch fahren<br />
ollte. Eine Klage wegen Bestehung<br />
folgte, schrieb die ZZ. (lm)<br />
Fotos schießen von<br />
Sportlern und Kanzlern<br />
Freie Mitarbeiter der ZZ im Porträt: Siegbert Demmer<br />
NAME: Siegbert Demmer<br />
LTER: 47 Jahre<br />
OHNORT: Selsingen<br />
ÜRZEL: sd<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM<br />
IEBSTEN: Sport und lokale<br />
hemen<br />
EIN KURIOSESTES ERLEB-<br />
IS ALS REPORTER: Das<br />
anzlerfoto. Als freier Mitrbeiter<br />
bekommt man biseilen<br />
die Gelegenheit,<br />
rominente abzulichten.<br />
or kurzem war es Verteiigungsminister<br />
Jung, den<br />
ch beim Empfang in Selingen<br />
auf Chip (die Zeit<br />
er Filme ist längst Verganenheit)<br />
bannte.<br />
elbst Kanzler Gerhard<br />
chröder gehörte schon zu<br />
en Promis, die ich fotograiert<br />
habe. Allerdings hatte<br />
ch beim Kanzlerfoto weit<br />
ehr als nur eine gehörige<br />
ortion Glück. Dass der<br />
anzler in Rotenburg eine<br />
ede halten sollte, stand<br />
est. Und für die Redaktion<br />
ar klar: Wir brauchen ein<br />
oto von Schröder.<br />
nglücklich war nur, dass<br />
ie ZZ damals keine Akreditierung<br />
für die Verantaltung<br />
beantragt hatte.<br />
Brauchen wir nicht. Du<br />
achst einfach das Foto,<br />
enn der Kanzler aus<br />
em Auto steigt“, sagte<br />
ein Redaktionsleiter.<br />
eider wusste niemand so<br />
ichtig, wann und wo sich<br />
ie besagte Tür der gepanerten<br />
Limousine öffnen<br />
ürde. Und offenbar hatte<br />
iemand daran gedacht,<br />
ass es beim Besuch des<br />
anzlers die ein oder andee<br />
Sicherheitsauflage geben<br />
önnte. All das erfuhr ich,<br />
ls ich in Rotenburg eintraf<br />
nd mich auf die Lauer lege.<br />
Als ich das Aufgebot an<br />
olizei und Sicherheitskräfen<br />
sah, ahnte ich nichts<br />
utes. Irgendwie glaubte<br />
ch nicht, dass die Welt<br />
usgerechnet auf mich geartet<br />
hatte, damit ich auf<br />
en Auslöser drücken<br />
önnte.<br />
och dann stand mir das<br />
lück Pate. Meine Kamera<br />
m Gepäck marschierte ich<br />
Siegbert Demmer<br />
einfach auf einen der Uniformierten<br />
zu und schilderte<br />
ihm mein Problem. Was<br />
folgte, war ein langer Vortrag<br />
über die Arbeitsweise<br />
der lokalen Presse. „Sie<br />
glauben doch nicht etwa,<br />
dass sie hier so hereinspazieren<br />
können, wenn der<br />
Kanzler hier ist. Haben Sie<br />
hier auf dem Land auch<br />
schon mal gehört, dass es<br />
so etwas wie Akkreditierungen<br />
gibt?“, waren noch<br />
die höflichsten Anmerkungen<br />
des Polizisten, der<br />
STECKBRIEF<br />
SIEGBERT DEMMER<br />
mich spöttisch musterte,<br />
dann aber doch ein Herz<br />
für den freien Mitarbeiter<br />
aus der Provinz hatte.<br />
Er ließ sich meinen Ausweis<br />
geben, machte eine Sicherheitsüberprüfung<br />
und<br />
kurze Zeit später stand ich<br />
im Foyer des Veranstaltungssaals;<br />
gerade noch<br />
rechtzeitig genug, um ein<br />
Foto vom Kanzler zu schießen.<br />
Gut gelaunt und um<br />
eine wichtige Erfahrung reicher,<br />
machte ich mich auf<br />
den Weg zur Redaktion<br />
und präsentierte meinem<br />
Redaktionsleiter das gewünschte<br />
Kanzlerfoto.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEB-<br />
LINGSGESCHICHTE: Eine<br />
echte Lieblingsgeschichte<br />
habe ich nicht. Mir gefallen<br />
die „Geschichten“ vom<br />
Sportplatz am besten. Richtig<br />
spannend finde ich es<br />
immer wieder, wenn Spiele<br />
am Abend stattfinden und<br />
die ZZ schon wenige Stunden<br />
später am nächsten<br />
Morgen darüber berichtet.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Bin<br />
eher der typische Radiofan,<br />
der sich von den Top 40 berieseln<br />
lässt. Ansonsten<br />
Musical-Liebhaber.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: „Der<br />
Herr der Ringe“ – Die<br />
Phantasie wird auf unglaubliche<br />
Weise angeregt.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Verschollen“<br />
mit Tom Hanks.<br />
Grandioser Film mit einem<br />
brillanten Schauspieler.<br />
Auch ohne große Stunts,<br />
Spezialeffekten und ein<br />
Großaufgebot an Schauspielern<br />
ist großes Kino<br />
möglich.<br />
MEINE HOBBYS: Meine Familie,<br />
Fotografieren,<br />
Schreiben, Laufen, Tennis,<br />
Badminton und, wenn es<br />
die Zeit erlaubt, lesen.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Meine<br />
mittlerweile verstorbene<br />
belgische Schäferhündin<br />
„Bonny“.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT:<br />
Menschen, die unzuverlässig<br />
sind.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GER-<br />
NE EINMAL SCHREIBEN:<br />
Über Menschen in ihren<br />
Berufen oder über Menschen<br />
mit außergewöhnlichen<br />
Hobbys.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Nach<br />
einem ausgiebigen Frühstück<br />
mit meiner Familie<br />
würde ich am liebsten mit<br />
meiner Frau eine ausgiebige<br />
Runde laufen. Am frühen<br />
Nachmittag würden wir<br />
uns die Kinder schnappen<br />
und zum Fußball fahren.<br />
Wenn ich die Wahl hätte,<br />
würde ich am liebsten<br />
Hamburg gegen Bremen sehen,<br />
denn dann käme ich<br />
als einziger Werder-Fan unter<br />
all den HSV-Anhängern<br />
auch auf meine Kosten.<br />
Nach einem guten Abendessen<br />
im „Blockhouse“<br />
würden wir den Abend bei<br />
einem Spieleabend ausklingen<br />
lassen.<br />
Ohne Umland …<br />
…geht es nicht<br />
Nutzen Sie die wirtschaftliche Stärke der<br />
Metropolregion Hamburg<br />
Zeitungsgruppe Nord –eine starke Anzeigenkombination<br />
Stormarner Tageblatt<br />
Elmshorner Nachrichten<br />
Bergedorfer Zeitung<br />
Pinneberger Tageblatt<br />
Barmstedter Zeitung<br />
Uetersener Nachrichten<br />
Wedel-Schulauer Tgbl.<br />
Norddeutsche Rundschau<br />
Bremervörder Zeitung<br />
Buxtehuder Tageblatt<br />
Cuxhavener Nachrichten<br />
Niederelbe-Zeitung<br />
Stader Tageblatt<br />
Harburger Anzeigen<br />
und Nachrichten<br />
*IVW-geprüft<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 17<br />
So kommt die Zeitung zum Zusteller<br />
Mit dem Eilboten wird die druckfrische ZZ aus Bremerhaven auf die Dörfer verteilt – Logistikkette funktioniert zuverlässig<br />
ZEVEN/BREMERHAVEN. Die Rotation<br />
im neuen Druckzentrum Nordsee ist<br />
ein kompaktes Wunderwerk – aber<br />
eines kann sie nicht: Die frisch gedruckte<br />
Zeitung jedem Leser in den<br />
Briefkasten stecken. Das bleibt die<br />
Aufgabe von 120 Zeitungszustellern<br />
und einer ausgefeilten Logistik – jede<br />
Nacht aufs Neue.<br />
Meist ist es kurz vor 1 Uhr, wenn<br />
in der hell erleuchteten Rotation<br />
die Druckzylinder anlaufen. In<br />
rasender Geschwindigkeit pressen<br />
sie all das auf Zeitungspapier,<br />
was die Redakteure bis in die<br />
Abendstunden hinein in ihre PCs<br />
getippt haben.<br />
Wenige Minuten später laufen<br />
die ersten Exemplare der Zevener<br />
Zeitung vom Band – und setzen<br />
damit ein logistisches Räderwerk<br />
in Gang: Lieferwagen, Kurierfahrzeuge,<br />
Mofas, Mopeds, Fahrräder<br />
und Handkarren – alles, was rollt,<br />
wird genutzt, um über 9000 Zeitungen<br />
vom Druckzentrum bis in<br />
die Briefkästen der Abonnenten<br />
zu verteilen.<br />
Als erstes kommen die Fahrzeuge<br />
der Spedition Weser Eilboten<br />
zum Einsatz. Vollgepackt mit<br />
Zeitungsstapeln rollen die Lieferwagen<br />
vom Hof. Ihre Wege kennen<br />
die Fahrer im Schlaf: „Wir<br />
fahren jede Nacht genau festgelegte<br />
Routen ab“, rechnet Logistikchef<br />
Sascha Hoffmann vor.<br />
Entlang der Routen liegen 100<br />
Ablagestellen, an denen die Fahrer<br />
die in Plastikfolie eingeschweißten<br />
Zeitungsstapel ablegen.<br />
Die „Cortina 6/2“ ist das Herzstück der neuen Rotation in Bremerhaven.<br />
Auch für die Zusteller beginnt<br />
der Tag in aller Herrgottsfrühe.<br />
Gegen 3 Uhr morgens holen sie<br />
die Zeitungsstapel an den Ablagepunkten<br />
ab und wuchten sie auf<br />
ihre Fahrräder, Mopeds und<br />
Handkarren. „Wir haben unser<br />
Verbreitungsgebiet in 130 Bezirke<br />
aufgeteilt“, erklärt Hoffmann. Jeder<br />
Zusteller bedient einen Bezirk,<br />
mancher auch zwei. Pro Zusteller<br />
sind im Schnitt 70 Zeitungen<br />
auszutragen, die oft erst nach<br />
einer Stunde auf Briefkästen und<br />
Hausflure verteilt sind.<br />
Doch nicht nur wegen des gewichtigen<br />
Stapels ist die Arbeit<br />
der Zeitungsboten kein leichter<br />
Job: Unbeleuchtete Wege, namenlose<br />
Briefkästen und kläffende<br />
Hunde machen ihnen das Leben<br />
schwer.<br />
Jede Nacht muss das Räderwerk<br />
neu justiert werden: Abonnenten<br />
fahren in den Urlaub und<br />
wollen so lange keine Zeitung haben;<br />
neue Leser kommen dazu,<br />
andere bestellen ihr Abo ab. All<br />
diese Veränderungen bekommen<br />
die Zusteller tagesaktuell mitgeteilt.<br />
So wissen sie immer, wer in<br />
ihrem Bezirk eine Zeitung bekommt<br />
und wer nicht.<br />
Auch auf akute Fälle von Husten,<br />
Schnupfen, Heiserkeit müssen<br />
die ZZ-Logistiker schnell reagieren.<br />
Meldet sich ein Zusteller<br />
krank, wird ein Ersatzbote organisiert<br />
– manchmal mitten in der<br />
Nacht.<br />
Dennoch: Wo viele Räder ineinander<br />
greifen, da quietscht und<br />
knarrt es auch mal. Besonders gefürchtet<br />
sind Druckverspätungen.<br />
Dann können die Zeitungen in<br />
manch einer Nacht erst so spät in<br />
die Lieferwagen verladen werden,<br />
dass die Zusteller ihre Runde<br />
beim besten Willen nicht so früh<br />
wie sonst schafften. Doch das<br />
kommt seit Anlaufen der neuen<br />
Druckmaschine selten vor.<br />
Machtlos sind die Zusteller gegen<br />
das Wetter: Zwar sind weder<br />
Wind und Regen noch Eis und<br />
Schnee für sie Gründe, um den<br />
Dienst zu quittieren, aber die<br />
Zeitpläne können sie zuweilen<br />
schon über den Haufen werfen.<br />
Bei allen Unwägbarkeiten<br />
funktioniert die Logistikkette<br />
Nacht für Nacht zuverlässig: Im<br />
Schnitt gibt es am Tag danach nur<br />
vier Beschwerden – bei über 9000<br />
ausgetragenen Zeitungen eine<br />
verschwindend geringe „Schadensquote“.<br />
(nz/cb)<br />
Neues Druckzentrum<br />
26 Millionen Euro hat die Ditzen-<br />
Gruppe, zu der die Zevener Zeitung<br />
gehört, in den Neubau des Druckzentrums<br />
in Bremerhaven investiert,<br />
dessen Herzstück die „Cortina 6/2“<br />
des Würzburger Herstellers Koenig &<br />
Bauer ist. Die neue Rotation feierte<br />
vor einem Jahr Weltpremiere. Mit ihr<br />
ist es möglich, in einer Stunde bis zu<br />
80000 Zeitungen mit einem Umfang<br />
bis zu 48 Seiten zu drucken – durchgehend<br />
vierfarbig. Da das Druckverfahren<br />
ohne Wasser auskommt,<br />
kann auf umweltschädliche Chemie<br />
weitgehend verzichtet werden.<br />
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18 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
0 000 empfangen<br />
ie Olympioniken<br />
BREMERVÖRDE. Ein Empfang für<br />
den Bundespräsidenten hätte<br />
wohl begeisterter nicht sein können,<br />
als der, den die Bremervörder<br />
Bevölkerung und ein paar<br />
tausend Schützen, die von weit<br />
und breit angereist waren, im<br />
September 1960 den Schützenrüdern<br />
und Olympiateilnehmern<br />
eter Kohnke und Bernd Klinger<br />
bereiteten. Mehr als 10 000<br />
enschen, es mögen auch 12- bis<br />
4 000 gewesen sein, waren an<br />
em triumphalen Empfang in der<br />
stestadt beteiligt, berichtete die<br />
evener Zeitung ihrer Leserchaft.(lm)<br />
ugelblitz richtet<br />
erstörung an<br />
ARLSHÖFEN. Mit ungeheurem<br />
etöse, das selbst noch in Gnarenburg<br />
und Rhade vernehmbar<br />
ar, schlug ein Kugelblitz in der<br />
acht zum 25. März 1961, in den<br />
Verteilermast einer elektrischen<br />
Stromleitung in der Siedlung<br />
Stubbendorf in Karlshöfen ein.<br />
Der Blitz hatte die Gestalt einer<br />
Kugel und eine rosablaue Färbung,<br />
wie es ein Augenzeuge des<br />
nächtlichen Schauspiels beobachtete<br />
und der Zevener Zeitung zu<br />
berichten wusste.(lm)<br />
ollwütige<br />
üchse in Zeven<br />
EVEN. „Auf frei herumlaufende<br />
Hunde wird rücksichtslos geschossen.“<br />
Der Grund für diese<br />
heftige Aussage war die Sichtung<br />
tollwütiger Füchse mitten in Zeen.<br />
Revierförster Dahl wurde im<br />
eptember 1962 benachrichtigt,<br />
ein junger tollwütiger Fuchs spaziere<br />
den Klostergang entlang.<br />
Zwei weitere Tollwut-Meldungen<br />
folgten. Da mit weiteren kranken<br />
Tieren gerechnet wurde, rief die<br />
Zevener Zeitung zu Vorsicht auf.<br />
Hunde sollten nicht alleine rausgelassen<br />
werden, da auf sie geschossen<br />
werden könnte.(lm)<br />
aldbrand durch<br />
pielende Kinder<br />
URG-ELSDORF. Zu einem Schaenfeuer<br />
kam es im Mai 1963, auf<br />
einem Waldgrundstück unweit<br />
der Autobahn bei Burg-Elsdorf,<br />
wobei eine Fläche von circa zwei<br />
Morgen verbrannte. Das Feuer, so<br />
ermeldete die Zevener Zeitung,<br />
onnte durch die Anwohner geöscht<br />
werden. Es war entfacht<br />
orden, als Kinder mit Streichölzern<br />
spielten.(lm)<br />
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Breddorf –gemütliches Einfamilienhaus,<br />
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Bremervörde<br />
Pachulken und der Druckfehlerteufel<br />
Wolfgang Millert erlebte als Setzereileiter „Sachen, die es eigentlich gar nicht gibt“ – Erinnerungen an alte Zeiten<br />
ZEVEN. Wenn die Schriftsetzer sich<br />
seit frühester Zeit des Buchdruckers<br />
als „Herren“ fühlten, weil sie im<br />
Mittelalter sogar Studenten- oder<br />
Gelehrtenmütze trugen, waren „die<br />
da unten“ immer nur die „Druckerknechte“.<br />
Das liegt darin begründet,<br />
dass die schweren Druckmaschinen<br />
naturgemäß bis heute im Untergeschoss<br />
der Verlagshäuser untergebracht<br />
sind.<br />
Die Setzerei mit weniger Eigengewicht<br />
residiert grundsätzlich im<br />
Obergeschoss. Als Antwort auf<br />
die Hochnäsigkeit der Setzer hatten<br />
die Drucker für sie den Ausdruck<br />
„dämlicher Pachulke“ parat.<br />
Das bedeutet soviel wie eingebildeter<br />
Fatzke oder dummerhaftiger<br />
Tölpel.<br />
Besonders wehrten sich die<br />
Drucker gegen die Unterstellung,<br />
für Druckfehler verantwortlich zu<br />
sein. Denn sie druckten ja nur<br />
das, was ihnen die Pachulken in<br />
die Bleikolumnen hineingesetzt<br />
hatten. Also handelt es sich in<br />
dem Fall glasklar um Setzfehler.<br />
Einige solche Missgeschicke aus<br />
dem Verlagshaus Zeller seien an<br />
dieser Stelle geeignet, das schadenfrohe<br />
Lachen der geneigten<br />
ZZ-Leser hervorzurufen.<br />
HEIZÖL FÜR ACHT PFENNIG<br />
Man denke an die Zeit zurück,<br />
als Benzin und Heizöl noch in<br />
D-Mark bezahlt wurden. Schön<br />
billig war's damals. Aber so billig<br />
auch wieder nicht, wie Helmut<br />
Scheuse in seinem Inserat lesen<br />
musste, dass der Liter Öl bei ihm<br />
NAME: Heidrun Meyer<br />
WOHNORT: Sittensen<br />
KÜRZEL: hm<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Porträts, Geschichten aus<br />
dem Leben, kommunalpolitische<br />
Berichterstattung. Grundsätzlich<br />
macht mir jedoch die gesamte lokaljournalistische<br />
Arbeit Spaß –<br />
bis auf wenige Ausnahmen...<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Wenn ich mich auf<br />
der Suche nach einem tollen Fotomotiv<br />
unter dem gefühlten Einsatz<br />
meines Lebens in Situationen<br />
begebe, die ich sonst kategorisch<br />
vermeiden würde. So geschehen<br />
2008 beim Treffen der<br />
„Oldtimer-Frünn Lütt Meckels“,<br />
wo ich mich trotz Höhenangst in<br />
die Gondel eines Autokrans gewagt<br />
habe, um in „schwindelerregender“<br />
Höhe zitternd ein Foto<br />
vom gesamten Veranstaltungsge-<br />
Meine kleine Farm!<br />
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Bernhard Kahrs luchste der ZZ<br />
neun Mark pro Kiste Apfelsinen ab.<br />
für acht Pfennig zu haben sei. Der<br />
„Druckfehlerteufel“ hatte zugeschlagen.<br />
Es hätte 38 Pfennig heißen<br />
müssen. Die Telefondrähte<br />
glühten wegen der vielen Bestellungen<br />
beim bedauernswerten<br />
Scheuse sofort heiß. Seine ernüchternde<br />
Erklärung „Fehler der<br />
ZZ“ wurde enttäuscht von den<br />
Kaufwilligen zur Kenntnis genommen.<br />
Es gab unter den Maschinensetzern<br />
einen Spaßvogel, der<br />
Wörter gerne verdrehte. So wurde<br />
Mit Kamera in schwindelerregender Höhe<br />
Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Heidrun Meyer aus Sittensen<br />
lände zu schießen. Der Vereinsvorsitzende,<br />
der mir sein Geleit<br />
angeboten hatte, ertrug während<br />
der ganzen Fahrt tapfer lächelnd<br />
den Schmerz meiner in seinem<br />
Arm festgekrallten Hand…<br />
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GESCHICHTE: Ein Bericht aus dem<br />
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Heidrun Meyer<br />
Die<br />
Reinhold Reyl nahm die „Wegwerfkampagne“<br />
mit Humor. Fotos: mi<br />
gerade noch entdeckt, dass er einer<br />
„Fressanzeige“ statt Brechbohnen<br />
„Kotzbohnen“ untergejubelt<br />
hatte.<br />
In einem anderen Fall ging die<br />
Sache jedoch schief: Als Reinhold<br />
Reyl noch seinen Feinkostmarkt<br />
in der Poststraße, heute EVB-Reisebüro,<br />
betrieb, musste er im<br />
Kopf seiner Anzeige „da heißt es<br />
wegwerfen!“ statt „da heißt es zugreifen!“<br />
lesen. Eine geharnischte<br />
Beschwerde beim Verleger Harald<br />
Zeller höchstselbst zog sofort<br />
ke, dessen Besuch mich nachhaltig<br />
beeindruckt hat und die entsprechenden<br />
Artikel über einen<br />
schwerkranken Sittenser Jungen,<br />
der dort auch gepflegt wurde...<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Unterschiedlich,<br />
aber vorwiegend Balladen<br />
und ruhige Stücke von Silbermond<br />
über Grönemeyer, Rosenstolz<br />
bis hin zu Nelly Furtado,<br />
Kelly Clarkson,<br />
Abba-Klassikern<br />
und Operettenmelodien.<br />
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Helmut Scheuse hätte „Weltmeister<br />
der Ölverkäufer“ werden können.<br />
dessen gewaltiges Donnerwetter<br />
in der Setzerei nach sich. Der gute<br />
Reyl schmunzelte jedoch bereits<br />
am Mittag über den Streich,<br />
weil er feststellen musste, dass<br />
fast jeder Kunde ihn auf die<br />
„Wegwerfaktion“ ansprach. Da<br />
wusste der gute Mann erst, wie<br />
aufmerksam seine Sonderangebote<br />
in der ZZ beachtet wurden.<br />
Als es noch den Supermarkt<br />
Viets in der Poststraße, heute<br />
„Haus des Handwerks“, gab, verkaufte<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
MEINE HOBBYS: Lesen, Walken,<br />
Schwimmen<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Überheblichkeit,<br />
Besserwisserei, Prahlerei<br />
und Menschen, die ohne<br />
Hintergrundwissen urteilen und<br />
verurteilen.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Viele Themen ergeben<br />
sich spontan. Und nach<br />
knapp 14-jähri-<br />
gerReportertätigkeit habe ich<br />
schon nahezu<br />
aus allen Bereichen<br />
berichtet, so dass ich konkret<br />
hier kein spezielles Thema<br />
benennen könnte.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: ...ist ein solcher<br />
Tag, an dem ich mich am<br />
Ende entspannt zurücklehnen<br />
kann und zufrieden bin mit mir<br />
und mit dem, was ich erlebt und<br />
geleistet habe.<br />
Bernhard Kahrs die Kiste Apfelsinen<br />
für „1 Mark“, weil in der Anzeige<br />
schlicht die Null für „10<br />
Mark“ fehlte. Die Differenz von<br />
neun Mark pro Kiste ersetzte die<br />
ZZ ausnahmsweise. Allerdings ist<br />
Höhe des Schadens für den Verlag<br />
niemals bekannt geworden.<br />
FAMILIENANZEIGEN<br />
Kann die verkehrte Schreibweise<br />
eines Namens oder eine falsche<br />
Anschrift in Familienanzeigen<br />
noch mit einer „Ersatzanzeige“<br />
ausgebügelt werden, ist es weniger<br />
tolerierbar, wenn es um „dicke<br />
Hunde“ in Todesanzeigen<br />
geht. So waren jene Großeltern<br />
nicht zu beruhigen, als aus ihrem<br />
verstorbenen Enkel gar ein<br />
„Ekel“ wurde. Ein anderes Mal<br />
ging ein treu sorgender Ehemann<br />
„plötzlich und erwartet“ von dieser<br />
Welt. Wenn bei einer angekündigten<br />
Eheschließung die<br />
Trauerfeier anschließend im Gasthaus<br />
stattfindet, ist das für das<br />
junge Paar ein Schock per Zeitungsannonce.<br />
Es gibt auch andere<br />
Fälle, bei denen der Kunde unbelehrbar<br />
auf seinen Text besteht.<br />
„Ich danke allen Nachbarn und<br />
der freiwilligen Feuerwehr, die<br />
mir beim Brand meines Hauses<br />
geholfen haben“, schrieb ein<br />
Handwerker aus der Samtgemeinde<br />
Zeven. Geht so nicht,<br />
entschieden die ZZ-Korrektoren<br />
und formulierten „ . . . die mir<br />
beim Löschen des Brandes geholfen<br />
haben“. Indes, der Mann bestand<br />
auf eine Ersatzanzeige in<br />
seiner Version.(mi)<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Tipps für Pakete<br />
nach „drüben“<br />
ZEVEN. Im Mai 1964 wurden die<br />
ZZ-Leser aufgefordert, Päckchen<br />
mit Butter, Milch- und Eipulver,<br />
Käse und Sämereien nach „drüben“<br />
zu schicken. Diese Produkte<br />
waren im Gegensatz zu Fleisch<br />
und Fisch sehr rar in der DDR.<br />
Eine Freude könne man der mitteldeutschen<br />
Bevölkerung mit Zitrusfrüchten<br />
machen, hieß es.(lm)<br />
Zwei Nationen<br />
in einer Schule<br />
ZEVEN. Mit einer Feierstunde vollzog<br />
sich im September 1965 in<br />
der „schönen und modernen<br />
Carl-Friedrich-Gauß-Schule“ ein<br />
Akt, der den europäischen Gedanken<br />
verwirklichte: der niederländische<br />
Schultrakt „Voortgezet<br />
Onderwijs“ wurde eröffnet. (lm)<br />
Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />
zum Jubiläum und wünschen<br />
für die Zukunft viel Erfolg<br />
und eine wachsende Leserschaft.<br />
Mit diesen Wünschen verbinden<br />
wir unseren Dank für die<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
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S4
20 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
leine<br />
erwechslung...<br />
ZEVEN. Zu einer Verwechslung<br />
kam es im Oktober 1966, als ein<br />
türkischer Gastarbeiter auf einem<br />
Parkplatz sein Auto mit einem<br />
daneben stehenden Pkw gleichen<br />
Typs und gleicher Farbe verwechselte.<br />
Während der Fahrt bemerkte<br />
er seinen Irrtum und steuerte<br />
das Fahrzeug zurück. Dort erlitt<br />
dessen Besitzerin zwischenzeitlich<br />
einen gehörigen Schreck. Sie<br />
meldete den „Diebstahl“ der Polizei,<br />
die sofort die Fahndung einleitete.<br />
Als die Pkw-Fahrerin mit<br />
einem Polizeibeamten den „Tatort“<br />
aufsuchte, rollte ihr Wagen<br />
soeben auf den Parkplatz, und<br />
die kleine Verwechslung fand einen<br />
guten Abschluss. (lm)<br />
Planschen bei 22°C<br />
Wassertemperatur<br />
ESEDORF. Das neue schmucke<br />
ad in Hesedorf war das erste im<br />
ezirk mit einer Heizungsanlage.<br />
ie technischen Einrichtungen<br />
urden 1967 vervollständigt. Es<br />
erfolgten die letzten Schaltungen,<br />
dann funktionierte die Sache: Hesedorfs<br />
Wasser hatte künftig – unabhängig<br />
von der Außentemperatur<br />
– ständig 22°C. (lm)<br />
Flucht aus dem<br />
Zuchthaus<br />
GLINSTEDT. Am 3. Oktober 1968<br />
entwich ein Strafgefangener aus<br />
dem Arbeitslager bei Glinstedt. Er<br />
täuschte Zahnschmerzen vor: Der<br />
26 Jahre alte Peter K. ließ sich in<br />
den Abendstunden zum Zahnarzt<br />
nach Gnarrenburg bringen. Diese<br />
Gelegenheit nutze er, um seinem<br />
Bewacher zu entweichen. In Pantoffeln<br />
und Anstaltskleidung<br />
suchte er das Weite. (lm)<br />
Campingplatz in<br />
Zeven eröffnet<br />
ZEVEN. „Die Bemühungen verschiedener<br />
Institutionen im<br />
Landkreis Bremervörde zur Förderung<br />
und Ausweitung des<br />
Fremdenverkehrs haben auch in<br />
Zeven ihren Niederschlag gefunden“,<br />
hieß es in der ZZ. In der<br />
Stadt wurde im Juli 1969 endlich<br />
der neue moderne Campingplatz<br />
am Freibad eröffnet. (lm)<br />
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30 Jahre erscheinen zwei Zeitungen<br />
Landesbote und Zevener Zeitung konkurrieren Anfang des 20. Jahrhunderts um die Leserschaft aus der Stadt am Walde<br />
ZEVEN. Die erste regelmäßig erscheinende<br />
Zeitung für Zeven kam aus<br />
Rotenburg, was mit der Zusammenlegung<br />
der Ämter Rotenburg und<br />
Zeven zusammenhing. Der „Rotenburger<br />
Anzeiger“, 1867 gegründet,<br />
wurde als Rotenburg-Zevener Kreisblatt<br />
sowie als Vereinsblatt der<br />
Landwirtschaftsvereine zu Rotenburg,<br />
Brokel und Zevener veröffentlicht.<br />
Eine kontinuierliche lokale, regionale,<br />
nationale und internationale<br />
Berichterstattung war im 19. Jahrhundert<br />
in der Region allerdings unbekannt.<br />
Wie viele Lokalblätter der damaligen<br />
Zeit war der „Rotenburger<br />
Anzeiger“ hauptsächlich ein Anzeigen-,<br />
Veröffentlichungs- und<br />
Verkündigungsblatt. Unter dem<br />
Stichwort „Generalanzeiger-Presse“<br />
waren derartige Periodika bekannt.<br />
Die Rotenburger bekamen<br />
ihre erste ernsthafte Konkurrenz<br />
1871 mit dem „Zevener Kreisblatt“.<br />
Das „Zevener Kreisblatt“, dessen<br />
verantwortlicher Redakteur<br />
Oskar Saffe in Zeven war, erschien<br />
mit dem Untertitel „Allgemeiner<br />
Anzeiger und Landwirtschaftliche<br />
Zeitung“.<br />
Sieben Jahre später, 1878,<br />
drängte das „Zevener Wochenblatt<br />
für das Amt Zeven und Umgebung“<br />
auf den Markt, das<br />
gleichzeitig das Organ des Landwirtschaftlichen<br />
Lokalvereins in<br />
Zeven war. Entsprechend dem Titel<br />
kam das „Zevener Kreisblatt“<br />
wöchentlich heraus. Redaktion,<br />
Druck und Verlag lagen bei<br />
Francke in Zeven.<br />
Ein weiteres Druckerzeugnis<br />
war „Der Landesbote“ (das frühere<br />
Zevener Wochenblatt). Gedruckt<br />
wurde bei Oskar Saffe,<br />
aber Redaktion und Verlag gehörten<br />
A. Hoffmann in Zeven.<br />
Die Zevener Zeitung erschien<br />
1889 im 1. Jahrgang als Kreisblatt<br />
für den Kreis Zeven mit Redaktion,<br />
Druck und Verlag bei Friedrich<br />
Wischhusen und wurde freitags<br />
durch die illustrierte Beilage<br />
eines Familienblattes mit dem Titel<br />
„All Deutschland“ verschönt.<br />
Schon im 3. Jahrgang gingen<br />
Verlag, Druck und Redaktion auf<br />
Jakob Friedrich Zeller in Zeven<br />
über. Wenig später firmierte die<br />
Zevener Zeitung mit dem Wappen<br />
des Kreises Zeven im Zeitungskopf.<br />
Im ersten Jahrzehnt des<br />
20. Jahrhunderts warb in Zeven<br />
... und wie<br />
sind Sie?<br />
Der Landesbote blieb standhaft welfentreu und wurde nach der Machtergreifung<br />
verboten.<br />
der „Nordhannoversche Landesbote“<br />
um die Gunst der Leser.<br />
Dreimal wöchentlich erschien die<br />
welfentreue Zeitung. Albert Runke<br />
war der erste Redakteur des<br />
„Nordhannoverschen Landesboten“,<br />
der dreimal in der Woche<br />
erschien.<br />
Der „Landesbote“, der auch<br />
während der Naziherrschaft hannovertreu<br />
blieb, fiel in den 30er<br />
Jahren der Hitler-Diktatur zum<br />
Opfer. Immerhin: Fast 30 Jahre<br />
lang konkurrierten die Zevener<br />
zwei Zeitungen um Leser und<br />
Abonnenten.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
versuchte „Der Landesbote“ als<br />
„unabhängige Wochenschrift für<br />
Niedersachsen“ ein Comeback.<br />
Die Zeitungsanzeige<br />
ist Werbemittel Nr. 1<br />
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Landesweit hat es der in Zeven<br />
erscheinenden Wochenzeitung an<br />
Zuspruch nicht gefehlt. Unbeirrbar<br />
blieb Schriftleiter Ernst Bunkenburg<br />
aus Zeven auf Welfenkurs<br />
und zeitlebens ein erbitterter<br />
Gegner der Preußen. Bunkenburg,<br />
der maßgeblich am Erfolg<br />
des späteren niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten Hellwege beteiligt<br />
war, trennte sich im Zorn<br />
von Hellwege.<br />
„Der Landesbote“ mochte auf<br />
den Zug des Bund der Heimatvertriebenen<br />
und Entrechteten<br />
(BHE) nicht aufspringen und enthielt<br />
sich auch ausgeprägt rechtslastigen<br />
politischen Einstellungen.<br />
Bunkenburg ging es mit seinem<br />
„Landesboten“ ausschließ-<br />
lich um Hannover, um Heimatliebe,<br />
Königstreue und darum, das<br />
hannoversche Fürstenhaus politisch<br />
zu stärken. Die Welfen übten<br />
sich indes in politischer Zurückhaltung;<br />
dem „Landesboten“<br />
blieb der Zuspruch und die Unterstützung<br />
durch das Fürstenhaus<br />
versagt. Ernst August Bunkenburg<br />
starb Anfang 1962.<br />
Dessen Sohn Wilhelm übernahm<br />
Verlag und Druckerei. Er<br />
musste das Erscheinen des „Landesboten“<br />
auf vierteljährlich zurückfahren.<br />
Im Mai 1967 erschien<br />
die letzte Ausgabe. Bis 1978 kam<br />
der „Landesbote“ noch als Anzeigenblatt<br />
für die Region mit mehreren<br />
1000 Exemplaren auf den<br />
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Glückwunsch<br />
Diesen „Geburtstag“ nehmen wir zum Anlass,<br />
uns für die professionelle, zielorientierte und<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verlag<br />
J. F. Zeller GmbH & Co. zu bedanken.<br />
Wir wünschen der Zevener Zeitung<br />
weiterhin noch viele erfolgreiche<br />
Geschäftsjahre.<br />
Die Zevener Zeitung warb fast drei Jahrzehnte in Konkurrenz zum Landesboten<br />
um Leser.<br />
Seit dem Jahr der Kaiserkrönung<br />
Wilhelms I. erschien in Zeven das<br />
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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
58 Sirenen heulen<br />
emeinsam<br />
EVEN. Es war am 13. März im<br />
Jahre 1970, als die Zevener Zeiung<br />
auf den nächsten Probeberieb<br />
der im Landkreis Bremerörde<br />
bereits an das Warnnetz<br />
ngeschlossenen Luftschutzsireen<br />
hinwies. Es wurden jeweils<br />
it drei Minuten Pause die Signae<br />
„Entwarnung“, „Luftalarm“<br />
nd nochmals „Entwarnung“ auselöst,<br />
erfuhren die ZZ-Leser.<br />
on den im Landkreis installieren<br />
282 Luftschutzsirenen waren<br />
um diesem Zeitpunkt insgesamt<br />
58 Sirenen zum Probebetrieb beriebsbereit.<br />
(lm)<br />
5000 protestieren<br />
in Breddorf<br />
REDDORF. Etwa 5000 Menschen<br />
atten sich am Wochenende des<br />
7. Mai 1971 zur abschließenden<br />
rotestkundgebung auf dem<br />
chulplatz im bis dahin beschauichen<br />
Dörfchen Breddorf eingeunden.<br />
Es ging um den geplanten<br />
ombenabwurfplatz „Teufelsoor“<br />
und dem daraus resultieenden<br />
„Lärmterror“. Transparene<br />
und Plakate von Einwohnern<br />
reddorfs und der umliegenden<br />
rtschaften hatten nur eine Dikion:<br />
Der Teufel soll nicht los sein<br />
m Teufelsmoor – Auf das Bredorfer<br />
Moor sollen keine Bomben<br />
allen – Schlafen ohne Lärm. In<br />
iner von den Bürgern gemeinam<br />
verfassten Resolution kam<br />
usammengefasst zum Ausdruck,<br />
as die Redner auf dieser einrucksvollen<br />
Protestkundgebung<br />
argelegt hatten: Die Bevölkeung<br />
dieses Raumes verlange mit<br />
gutem Recht, dass die „Planung<br />
Breddorfer Moor“ aufgegeben<br />
wird. (lm)<br />
Decke in der<br />
Schule stürzt ein<br />
SITTENSEN. Zwar hätte es keine<br />
atastrophe, aber doch verletzte<br />
inder gegeben, wenn zur Pauenzeit<br />
am 17. Januar 1972 das<br />
assiert wäre, was in den Nachttunden<br />
zuvor geschehen war:<br />
ber der Treppe im Schulneubau<br />
m Sportplatz, die zu den oberen<br />
lassenräumen führte, stürzte die<br />
us Akustik- und Feuerschutzlatten<br />
bestehende Decke, insgeamt<br />
etwa 20 Quadratmeter, heunter.<br />
Peinliche und unerfreulihe<br />
Sache, dass das in einem<br />
chulneubau passieren musste,<br />
ieß es in der Zevener Zeitung.<br />
ür die Kinder jedenfalls hatte<br />
as Ganze auch etwas Gutes, da<br />
ür sie der Unterricht an diesem<br />
ag ausfiel. (lm)<br />
Klein Meckelsen<br />
jetzt beleuchtet<br />
KLEIN MECKELSEN. Straßenlaternen<br />
verzieren seit der Einweihung<br />
im Januar 1973 das Straßenild<br />
der Gemeinde Klein Meckelen.<br />
Bürgermeister Fahjen weihte<br />
8 Lampen auf einer zwei Kiloeter<br />
langen Strecke zum Kosenpunkt<br />
von 34 000 Mark ein.(lm)<br />
Um 2.30 Uhr liegt der frisch gedruckte<br />
Stapel aus Zeitungen bereits<br />
unter seinem Carport – hergebracht<br />
aus Bremerhaven, wo<br />
sie gedruckt wird. Und schon<br />
geht‘s mit Zeitungstasche, Stirnlampe<br />
und Mütze los: Ostetal, Johannesruh,<br />
Hamburger Straße,<br />
Bergstraße, Rosenweg, Gartenstraße,<br />
Auf dem Wümsch und die<br />
Straßen dazwischen – alles Bickers<br />
Gebiet. Er kennt seine Wege<br />
genau, einige Stolperfallen lauern<br />
im Dunkeln, aber sie können<br />
dem Zusteller nichts mehr anhaben,<br />
zu oft ist er an ihnen vorbeigeradelt.<br />
Aus Sittensens Straßenlaternen<br />
leuchtet noch kein Licht,<br />
zu früh ist es am Morgen. „Die<br />
gehen erst um 5.05 Uhr an“, weiß<br />
Bicker und verlässt sich auf seine<br />
Stirnlampe.<br />
Seine Tour kennt er aus dem<br />
Effeff, kein Suchen auf den<br />
Grundstücken, Bicker weiß, wo<br />
die Briefkästen sind. Zeitung<br />
trägt er bei jedem Wetter mit dem<br />
Rad aus – er fährt ein kleines,<br />
„damit komme ich überall hin“.<br />
In der Tat saust Klaus Bicker<br />
kreuz und quer durch die Straßen<br />
Alte Apotheke · Zeven · Lindenstr. 3 · Tel. 04281-984440<br />
Kloster Apotheke · Zeven · Auf dem Quabben 23 · Tel. 04281-984450<br />
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und Gärten, von einem Briefkasten<br />
zum nächsten. „Hier muss ich<br />
die Zeitung auf den Tisch auf die<br />
Terrasse legen“, erzählt der Rentner<br />
und verschwindet hinterm<br />
Gartentor. „Und hier kann ich eigentlich<br />
auch mit dem Rad direkt<br />
ranfahren, aber in letzter Zeit<br />
steht dort immer ein Motorroller.“<br />
Vor zwei Jahren kam der Rentner<br />
zum Job für Frühaufsteher. Er<br />
wurde krank und sein Arzt legte<br />
ihm das Zeitungaustragen nahe.<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum!<br />
Ogutbürgerliche Küche<br />
OFamilien- und Vereinsfeste<br />
»ZUM LINDENHOF«<br />
A. M. Klindworth, 27419 Groß Meckelsen<br />
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Jetzt ist er an der frischen Luft<br />
und hat viel Bewegung – gut für<br />
die Gesundheit also. Mit dem Auto<br />
den Lesestoff verteilen, das<br />
kommt für den Sittenser überhaupt<br />
nicht infrage.<br />
„Bei schlechtem Wetter trage<br />
ich einfach eine Regenjacke.“<br />
Probleme mit Glatteis kennt der<br />
67-Jährige auch nicht, dann<br />
schiebt er seinen Drahtesel eben.<br />
„Und ich ziehe meine Winterstiefel<br />
an – mit Spikes drunter“,<br />
schmunzelt er und greift nach der<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 21<br />
Wenn andere schlafen, fährt er los...<br />
Klaus Bicker trägt in Sittensen die Zevener Zeitung aus – Jede Nacht mit dem Fahrrad gut gelaunt unterwegs<br />
VON KATHRIN HARDER-VON FINTEL<br />
SITTENSEN. 2.15 Uhr – der Wecker<br />
klingelt, Klaus Bicker muss raus aus<br />
dem Bett. Mitten in der Nacht steht<br />
der Sittenser auf, um Leser mit der<br />
Zevener Zeitung zu versorgen. Heute<br />
muss er die 55 Blätter einer Kollegin<br />
mitnehmen. „Sonst fahre ich etwas<br />
später los“, sagt der fröhliche Rentner<br />
und grinst, als er auf sein Fahrrad<br />
steigt. An die Uhrzeit muss man<br />
sich erstmal gewöhnen.<br />
Radelt mitten in der Nacht im Auftrag der Zevener Zeitung durch den Ort: Klaus Bicker. Er sorgt dafür, dass die<br />
ZZ stets pünktlich beim Leser im Briefkasten steckt. Foto: kvf<br />
nächsten ZZ. „Ja, ein paar haben<br />
wir noch“, kommentiert er und<br />
erzählt, dass manche Leser bereits<br />
um 5 Uhr „um die Ecke luschern“,<br />
um zu sehen, ob die Zevener<br />
Zeitung schon da ist. „Ach<br />
guck mal, da ist Joachim!“, freut<br />
er sich, als plötzlich ein Lieferwagen<br />
in der Dunkelheit auftaucht.<br />
Joachim? „Ja, der Abendblatt-<br />
Fahrer, wir sehen uns jeden Morgen.“<br />
Das frühe Aufstehen ist der<br />
Rentner aus seinem früheren Be-<br />
Bewegende Geschichte aus schwerer Zeit<br />
Freie Mitarbeiter im Porträt: Gerda Holsten aus Heeslingen<br />
NAME: Gerda Holsten<br />
WOHNORT: Heeslingen<br />
KÜRZEL: gh<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Geschichten über Menschen,<br />
die anders sind als andere.<br />
Und über alte Menschen, die viel<br />
zu erzählen haben.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
beim TuS<br />
Elsdorf gab es ein Straßen-Fußballturnier,<br />
an dem auch die ehemalige<br />
Fußball-Nationalspielerin<br />
Doris Fitschen teilnahm. Ich<br />
wollte ein Action-Foto von ihr<br />
einfangen, stand auf der Linie am<br />
Pfosten und be-<br />
kam von ihr einen<br />
scharf geschossenen<br />
Ball<br />
an den Kopf.<br />
Aus dem Foto wurde nichts mehr.<br />
Sport-Fotografie scheint nicht<br />
mein Ding zu sein.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Das ist die Geschichte<br />
über ein Ehepaar, das Diamantene<br />
Hochzeit feierte. Sie hatten eine<br />
Kriegstrauung und schon ein<br />
Kind miteinander (Zeit zum Heiraten<br />
war während der kurzen<br />
Heimaturlaube nicht). Sie wurden<br />
in der Heeslinger Kirche getraut<br />
und die Braut durfte keinen<br />
Schleier tragen, weil sie nach-<br />
STECKBRIEF<br />
GERDA HOLSTEN<br />
weislich keine Jungfrau mehr war.<br />
Sechs Kinder hatten sie dann insgesamt.<br />
Drei im Krieg und drei<br />
danach, was der alte Herr so umschrieb:<br />
„De eerste un de tweete<br />
Tuch.“ Beim Schreiben und darüber<br />
nachdenken, wie die beiden<br />
ihre sechs Kinder groß gekriegt<br />
haben, musste ich weinen. Sie leben<br />
beide nicht mehr und ich besuche<br />
hin und wieder ihr Grab.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Meine<br />
erste selbst gekaufte LP war „Wild<br />
Honey“ von den Beach Boys. Bei<br />
dem Stil bin ich hängen geblieben,<br />
melodischen Pop-Songs also. Von<br />
Queen, Bee Gees. Gern höre ich<br />
auch Udo Jür-<br />
gens, finde<br />
James Last und<br />
seinen Sound<br />
gut. Beim Holzschuhtanz<br />
aus „Zar und Zimmermann“<br />
oder dem Einmarsch der<br />
Gladiatoren aus „Aida“ kann ich<br />
am besten bügeln.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: „Die Säulen<br />
der Erde“ von Ken Follet. Ein<br />
prächtiges Geschichts-Epos aus<br />
dem Mittelalter. Ich bin sehr an<br />
sakralen Bauwerken interessiert,<br />
und in diesem fast 1000-Seiten-<br />
Werk geht es um den Bau einer<br />
Kathedrale in England. Mit allen<br />
dazu gehörigen Kriegen, den Rittern,<br />
die dem Königshaus ergeben<br />
Gerda Holsten<br />
waren oder nicht, unvorstellbar<br />
in der heutigen Zeit.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Dr. Schiwago“,<br />
da wird Geschichte, die<br />
sich in Russland zuträgt, aber zur<br />
Weltgeschichte wird, eindrucksvoll<br />
und auch für Laien nachvollziehbar<br />
gespielt. Die Hauptdarsteller<br />
Julie Christie und Omar<br />
Sharif sind eine Klasse für sich.<br />
MEINE HOBBYS: Blumen „buten<br />
un binnen“, diese fotografieren<br />
und daraus Grußkarten basteln,<br />
Enkelkindern die Welt erklären<br />
und sie natürlich auch ständig fotografieren.<br />
Und Fußball regional,<br />
überregional und global (Lieb-<br />
lingsspieler Horst Hrubesch, woran<br />
man erkennt, wie alt ich bin).<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Gibt es nicht,<br />
ich mag und respektiere alle Tiere<br />
(außer Zecken und Fliegen).<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Unhöflichkeit,<br />
Unfreundlichkeit, Zurechtweisungen,<br />
ohne dass derjenige<br />
es besser kann, und den<br />
Satz: „Ist mir egal.“<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Eine Geschichte<br />
über die Nachfahren von Auswanderern<br />
nach Amerika (habe<br />
selbst Vorfahren, die ausgewandert<br />
sind), dazu nicht auf eigene<br />
Kosten vier Wochen in die USA<br />
reisen und die Leute aufsuchen,<br />
die mit mir verwandt sind und alle<br />
im Staate Iowa leben.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Der würde<br />
in den Morgennachrichten und in<br />
der ZZ ohne einen einzigen Bericht<br />
über Mord und Totschlag beginnen,<br />
davor sollte es die halbe<br />
Nacht geregnet haben (damit ich<br />
nicht gießen muss), dann folgt<br />
freundliches Wetter bis abends um<br />
zehn. Zwischendurch habe ich<br />
mindestens zehn freundliche Leute<br />
getroffen, keinen Klatsch,<br />
Tratsch und Zank gehört, abends<br />
gut gegessen und getrunken, und<br />
ein Fußball-Club aus dem Norden<br />
sollte Bundesliga-Tabellenführer<br />
sein (HSV am liebsten).<br />
HERZLICHEN HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />
GLÜCKWUNSCH<br />
ZU ZU 120 120 J<strong>AHRE</strong>N J<strong>AHRE</strong>N Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong><br />
Z<strong>EITUNG</strong><br />
STROM,ERDGAS, WASSER,<br />
WÄRME, ALLES AUS EINER<br />
HAND.<br />
STADTWERKE ZEVEN GMBH, Vitus-Platz 1, 27404 Zeven<br />
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rufsleben in Hamburg gewohnt.<br />
20 Jahre war er selbstständig und<br />
brachte nachts für Axel Springer<br />
die Zeitungen zu den Verkaufsstellen.<br />
2006 baute Klaus Bicker<br />
mit seiner Lebensgefährtin in Sittensen<br />
ein Haus, zuvor hatten sie<br />
in Neu Wulmstorf gelebt. Der Job<br />
als Zusteller macht dem rüstigen<br />
Rentner richtig Spaß. „Sonst würde<br />
ich das auch nicht machen“,<br />
erklärt er überzeugend.<br />
„Schade, dass wir heute keine<br />
Post dabei haben, dann wären<br />
wir länger unterwegs.“ Bicker<br />
trägt auch die Briefe der Zevener<br />
Citipost aus. „Manchmal steht<br />
kein Name an der Klingel oder<br />
am Briefkasten und dann kann<br />
ich die Post wieder mitnehmen.“<br />
Man fragt sich, wann der Mann<br />
eigentlich schläft? „Ja, vorher natürlich.“<br />
Ist er mit der Arbeit fertig,<br />
legt er sich gerne nochmal hin<br />
– aber meistens nur in der dunklen<br />
Jahreszeit. Menschen trifft er<br />
bei der Arbeit so gut wie nie. „Es<br />
ist ganz selten, dass ich mal Leute<br />
sehe, es sei denn, jemand kommt<br />
von einer Feier nach Hause.“ Gestürzt<br />
ist Bicker mitsamt dem Lesestoff<br />
noch nie, auch von Hunden<br />
ist der Zusteller bisher verschont<br />
worden.<br />
Wenn der Hobbygärtner keine<br />
ZZ austrägt, fährt er gerne mit<br />
dem Rad und geht täglich über eine<br />
Stunde spazieren. „Man muss<br />
sich ja immer fit halten“, grinst er,<br />
schwingt sich auf sein Rad und<br />
lenkt nach Hause. Es ist kurz vor<br />
halb sechs, alle Zeitungen sind<br />
verteilt – Klaus Bicker hat Feierabend.<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Kamel frühstückt<br />
im Vorgarten<br />
ZEVEN. Der morgendliche Blick<br />
aus dem Fenster bescherte einem<br />
Anwohner der Zevener Kanalstraße<br />
im Oktober 1974 verwirrende<br />
Eindrücke. Im Vorgarten<br />
stand ein ausgewachsenes Kamel,<br />
zermalmte genüsslich das zarte<br />
Ziergrün und schaute im übrigen<br />
genauso gelangweilt-arrogant in<br />
die Fenster wie der Bewohner<br />
überrascht und erschrocken hinaus.<br />
Den Nachbarn boten sich<br />
ähnliche Aussichten: hier waren<br />
es Lamas, Kleinpferde oder Schafe,<br />
die sich an den gepflegten Anpflanzungen<br />
gütlich taten. Sie waren<br />
dem Zirkus Casselli ausgebüxt.<br />
(lm)<br />
„Mutti Müller“<br />
brennt aus<br />
SEEDORF. Schwarz in schwarz sah<br />
es in der Gaststätte in Seedorf,<br />
die „Mutti Müller“ genannte wurde,<br />
aus. In verkohlten Fetzen<br />
hing die Tapete von den Wänden,<br />
zu Holzkohle geworden war das<br />
Mobiliar, selbst Flipper- und andere<br />
Automaten hatte es erwischt.<br />
Gründlich hatten die<br />
Flammen in der ständig gut besuchten<br />
Diskothek „aufgeräumt“,<br />
berichtete die ZZ im Juli 1975. (lm)
22 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
GRUSSWORTE AUS DER POLITIK<br />
Die Samtgemeinde Tarmstedt gratuliert<br />
Kein bisschen leise<br />
120 Jahre mit der richtigen Energie<br />
Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />
EWE KundenCenter Bremervörde<br />
Marktstraße 20<br />
27432Bremervörde<br />
Telefon 04781 877-0<br />
www.ewe.de<br />
VON FRANK<br />
HOLLE<br />
Im Namen von<br />
Rat und Verwaltung<br />
sowie der<br />
Bürgerinnen<br />
und Bürger der<br />
Samtgemeinde<br />
Tarmstedt gratuliere<br />
ich der Zevener Zeitung zu<br />
Ihrem 120. Geburtstag ganz<br />
herzlich.<br />
120 Jahre und kein bisschen<br />
leise, so ist sie, unsere ZZ. Und<br />
so wird sie hoffentlich bleiben<br />
und mit der Zeit gehen. Unsere<br />
Heimatzeitung begleitet das Geschehen<br />
am Ort und in seinem<br />
Umland – und nicht nur Kommunalpolitiker<br />
lesen ihr ange-<br />
VON STEFAN<br />
TIEMANN<br />
Die SamtgemeindeSittensen<br />
mit ihren<br />
neun Mitgliedsgemeindengratuliert<br />
der Zevener<br />
Zeitung<br />
zu ihrem 120. Geburtstag. Als<br />
werktäglicher Begleiter auch in<br />
der Börde Sittensen ist diese Tageszeitung<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
des täglichen Lebens<br />
unserer Einwohnerschaft geworden.<br />
Grundlage und Garant für eine<br />
erfolgreiche Arbeit sind engagierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Diesen gilt dementsprechend<br />
mein besonderer Glückwunsch.<br />
Eine sich insbesondere<br />
VON WERNER<br />
BORCHERS<br />
Vor 120 Jahren<br />
erschien die erste<br />
Zevener Zeitung.<br />
Viele Jahre<br />
war der Druck<br />
der Zeitung mit<br />
dem Namen der<br />
Familie Zeller verbunden. Im<br />
Jahre 1992 übernahm dann Herr<br />
Tom Ditzen-Blanke die Gechäftsführung.<br />
Die Zevener Zeitung ist für<br />
iele Menschen unseres Raumes<br />
in zuverlässiger Berichterstatter<br />
ber die internationalen, natioalen<br />
und lokalen Ereignisse.<br />
uch in Zeiten fast überquellener<br />
Informationsflut durch Inernet,<br />
E-Mail, Podcast, Twitter<br />
sw. hat sich die Zevener Zeiung<br />
ihren Stellenwert als Printedium<br />
erhalten. Sie gehört als<br />
eimatzeitung und Frühstücksektüre<br />
einfach zum täglichen<br />
eben unserer Einwohnerinnen<br />
nd Einwohner.<br />
Sie versorgt uns mit Nachrichten<br />
aus der weiten Welt, dem<br />
Landkreis und der Samtgemeinde<br />
und bietet im Anzeigenteil<br />
auch ein Forum für die Werbung<br />
der Wirtschaft. Selbstverständ-<br />
stammtes Blatt von hinten nach<br />
vorn. Die Redaktion erfüllt nicht<br />
nur die für sie selbstverständliche<br />
Chronistenpflicht, sie informiert<br />
nicht nur, sondern sie reflektiert,<br />
inspiriert, kommentiert<br />
und kritisiert auch. Faire Kritik<br />
und kritische Fairness prägten<br />
und prägen das wechselseitige<br />
Verhältnis. Kommunalpolitik<br />
ohne die entsprechende Vorund<br />
Nachberichterstattung in<br />
der ZZ kann ich mir nicht vorstellen.<br />
Bezüglich der Zukunftsfähigkeit<br />
des gedruckten Wortes bin<br />
ich optimistisch und wünsche<br />
den „Machern“ der Zevener Zeitung<br />
insoweit für die Zukunft alles<br />
Gute.<br />
Die Samtgemeinde Sittensen gratuliert<br />
Aktuelles aus dem Umfeld<br />
in den beiden letzten Jahrzehnten<br />
stark wandelnde Medienlandschaft<br />
fordert besonders von<br />
lokalen Tageszeitungen Änderungen<br />
in Struktur und Erscheinungsbild.<br />
Die Zevener Zeitung<br />
hat sich dieser Herausforderung<br />
gestellt.<br />
Mit einer engagierten Lokalredaktion<br />
und einer entsprechend<br />
aktuellen Berichterstattung<br />
aus dem direkten Umfeld<br />
der Leserinnen und Leser wird<br />
die Zevener Zeitung weiterhin<br />
die unverzichtbare Tageszeitung<br />
für die Samtgemeinde Sittensen<br />
sein.<br />
Für die Zukunft wünsche ich<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Zevener Zeitung<br />
sowie den Leserinnen und Lesern<br />
alles Gute.<br />
Die Samtgemeinde Selsingen gratuliert<br />
Enge Verbundenheit<br />
lich fehlen auch nicht die familiären<br />
Nachrichten.<br />
Die enge Verbundenheit zwischen<br />
der Zevener Zeitung und<br />
der Samtgemeinde wird dadurch<br />
deutlich, dass die Zeitung im<br />
Untertitel unter anderem als Tageszeitung<br />
für die Samtgemeinde<br />
Selsingen herausgegeben wird.<br />
Besonders wichtig ist die Zeitung<br />
als Mittler zwischen den<br />
politischen Gremien und der<br />
Bevölkerung, zumal der Berichterstatter<br />
der Zeitung oftmals einziger<br />
Zuhörer in den Sitzungen<br />
ist. Durch das kritische Beobachten<br />
und Kommentieren wird<br />
die kommunalpolitische Willensbildung<br />
intensiv und auch<br />
kritisch begleitet.<br />
Im Namen von Rat und Verwaltung<br />
der Samtgemeinde Selsingen<br />
danke ich den Verantwortlichen<br />
der Zevener Zeitung<br />
für die gute und faire Zusammenarbeit<br />
und eine gut recherchierte,<br />
sachliche und ausgewogene<br />
Berichterstattung. Ich gratuliere<br />
ganz herzlich zum 120jährigen<br />
Jubiläum und wünsche<br />
der Zeitung für die künftige Entwicklung<br />
alles Gute, eine stets<br />
hohe Auflage und viele zufriedene<br />
Leserinnen und Leser.<br />
„Messe“, Rechenscheibe, Schere und Klebstoff gehörten bis vor zehn Jahren noch zum täglichen Handwerkszeug aller ZZ-Redakteure für das<br />
Zeitungslayout. Foto: as<br />
„Bastelarbeit“ Zeitungmachen<br />
Technische Entwicklung hat Alltag der Redaktion in den vergangenen zehn Jahren rasant verändert<br />
ZEVEN. Besuchern sieht man eine gewisse<br />
Enttäuschung an, wenn sie<br />
erstmals die Redaktion der Zevener<br />
Zeitung betreten. Der Platz, an dem<br />
ein Redakteur einen großen Teil seiner<br />
Arbeitszeit verbringt, könnte<br />
auch einem Krankenkassensachbearbeiter<br />
oder einer Verwaltungsfachangestellten<br />
gehören. Schreibtisch<br />
samt Drehstuhl, Telefon, Computer,<br />
vielleicht ein paar Fotos der Familie<br />
– mehr ist da nicht.<br />
Wer nicht zu einem Termin oder<br />
zu Recherchezwecken unterwegs<br />
ist, sitzt vor dem Rechner und<br />
schreibt oder redigiert oder gestaltet<br />
Seiten. Schon die Physiognomie<br />
der meisten Kollegen verrät:<br />
Viel Bewegung bekommt der<br />
Redakteur so nicht.<br />
Früher war das anders, obwohl<br />
da auch nicht alle schlank waren.<br />
Jedes selbst geschossene Foto zog<br />
vor gar nicht all zu langer Zeit ein<br />
kleines Fitnessprogramm nach<br />
Lange Straße 12<br />
27404 Zeven<br />
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Kleider<br />
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Kleid mit<br />
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Mo. –Fr.: 9 bis 13 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr, Samstag: 9 bis 13 Uhr<br />
sich. Schließlich wurden die Filme<br />
im Keller entwickelt, wohin<br />
sie zunächst gebracht werden<br />
mussten und wohin man zurückkehren<br />
musste, um die Bilder<br />
auszusuchen. Wer derlei Rennerei<br />
nicht schon als Strafe empfand,<br />
dem wurde vom Film entwickelnden<br />
Fachpersonal der Tag versaut,<br />
weil dem die Qualität angefertigter<br />
Aufnahmen in aller Regel<br />
nicht genügte. Also gab‘s verbale<br />
Backpfeifen.<br />
Der PC, in den heute Speicherkarten<br />
aus Digitalkameras gesteckt<br />
werden, beschwert sich<br />
nie. Er sagt einem auch nicht,<br />
wann man die Arbeit einzustellen<br />
hat. Seine Vorgänger taten das<br />
noch. Die monströsen beigebraunen<br />
Kästen, die bis in die<br />
späten 1990er Jahre bei der Zevener<br />
Zeitung im Einsatz waren,<br />
machten sich täglich mit einer<br />
Aufforderung unbeliebt, die heute<br />
undenkbar ist. „FEIERABEND“<br />
Neue<br />
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120 Jahre<br />
Zevener Zeitung!<br />
oder „KOMMT ZUM ENDE“<br />
lauteten Ansagen, die oben rechts<br />
in grüner Schrift vor schwarzem<br />
Hintergrund hektisch auf dem<br />
Monitor blinkten.<br />
Sofort ergriff dann ein Panikgefühl<br />
Besitz von allen, die an einem<br />
Text saßen. Wer nicht zügig<br />
per kryptischer Tastenkombination<br />
speicherte, lief Gefahr, am<br />
nächsten Tag von vorn beginnen<br />
zu müssen. Wenn es darum ging,<br />
die tariflich festgelegte Arbeitszeit<br />
einzuhalten und zu diesem<br />
Zweck das gesamte Verlagssystem<br />
herunterzufahren, war die<br />
Mannschaft in der Setzerei konsequent.<br />
Eines Stücks harter Arbeit verlustig<br />
zu gehen, war gleichwohl<br />
auch auf anderem Weg möglich.<br />
Eine falsche Bewegung genügte<br />
häufig, um einen elektrostatischen<br />
Prozess zu initiieren. Fatale<br />
Folge: Ein leerer Bildschirm, wo<br />
eben noch das Ergebnis hunder-<br />
Mit nassen Socken ins Konzert<br />
Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Andreas Meier<br />
NAME: Andreas Meier<br />
ALTER: (seit gestern) 34 Jahre<br />
WOHNORT: (noch) Hannover<br />
KÜRZEL: am<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Hauptsächlich über Fußball<br />
und Faustball<br />
MEIN KURIOSES-<br />
TES ERLEBNIS<br />
ALS REPORTER:<br />
Auf dem Weg<br />
zu einem klassischen<br />
Konzert in Tarmstedt blieb<br />
zwischen Kirchtimke und Ostertimke<br />
mein Wagen stehen. Natürlich<br />
begann es in diesem Moment<br />
in Strömen zu regnen, ich hatte<br />
kein Handy dabei und kein Auto<br />
wollte mich mitnehmen. Also lief<br />
STECKBRIEF<br />
ANDREAS MEIER<br />
ich. An mir fuhren die Konzertbesucher<br />
vorbei und schauten mich<br />
mitleidig und belustigt an. Zwei<br />
Minuten vor Beginn kam ich<br />
durchnässt und verschwitzt in<br />
den Saal gehetzt. Ich versuchte,<br />
mich noch einigermaßen zurecht<br />
zu machen und<br />
wurde dabei etwasdespektierlich<br />
von meiner<br />
Sitznachbarin<br />
angestarrt. Die folgenden zwei<br />
Stunden saß ich nun still da. Die<br />
Socken sind nicht trocken geworden.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: „Ein Held<br />
unserer Zeit“, „Verlorene Illusionen“.<br />
Andreas Meier<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Über den Anglizismenmuffel<br />
im Sonntagsjournal.<br />
Dekorationsideen<br />
27419 SITTENSEN<br />
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Wir gratulieren! Wohlberg<br />
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ter oder tausender Tastenanschläge<br />
zu lesen war. Weil Murphys<br />
Gesetz auch damals schon galt,<br />
erwischte es eher lange als kurze<br />
Artikel. Manchmal, in ganz stillen<br />
Stunden, glaubt man noch die<br />
verzweifelten Schreie durchs Verlagssgebäude<br />
hallen zu hören, die<br />
betroffener Schreiberling dann<br />
ausstieß.<br />
Apropos Schreiberling: Mit Fotografieren<br />
und dem Verfassen<br />
und Bearbeiten von Texten war<br />
das Tätigkeitsspektrum in der Redaktion<br />
vor der Jahrtausendwende<br />
nicht erschöpft. Es wehte auch<br />
stets ein Hauch von Hobbythek<br />
durch die Räume. Die einzelnen<br />
Zeitungsseiten entstanden im so<br />
genannten Klebeumbruch. Mit<br />
Schere und Prittstift bastelten die<br />
Redakteure aus Ausdrucken ihrer<br />
Artikel die Zeitungsseiten in Rohform.<br />
Die Feinarbeit übernahm<br />
die Setzerei. Doch die gibt‘s heute<br />
gar nicht mehr. (bal)<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Glanzvolle<br />
„ta-töff“-Eröffnung<br />
BEVERN. Mit einem sensationellen<br />
Eröffnungsprogramm, das sich<br />
über drei Tage erstreckte, stellte<br />
sich der neue Tanzpalast „ta-töff“<br />
in Bevern, am 1., 2. und 3. Oktober<br />
1976 vor. Der circa 1200 Quadratmeter<br />
große Saal war seinerzeit<br />
so „ideenreich und originell<br />
gestaltet, die Bars so prächtig und<br />
harmonisch aufeinander abgestimmt,<br />
die gesamte Konzeption<br />
des Saales schaffte eine derart gemütliche<br />
Atmosphäre, dass man<br />
sicher sein kann, dass die Räumlichkeit<br />
auf allgemeine Begeisterung<br />
stoßen wird“, hieß es in der<br />
Zevener Zeitung. Sogar Peter<br />
Maffay wollte sich die Eröffnung<br />
nicht entgehen lassen. (lm)<br />
Inh. Holger Wohlberg
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
120 Jahre Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> –<br />
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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 23<br />
ZZ-ZEITREISE ZZ-ZEITREISE<br />
orellenzucht<br />
n Elsdorf<br />
LSDORF. Am Vormittag des<br />
. September 1977 wurde in Anwesenheit<br />
des niedersächsischen<br />
Ministers für Landwirtschaft,<br />
Glup, die Forellen-Aufzuchtanlage<br />
der Molkerei Elsdorf ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Diese Intensiv-Fischzucht-Anlage,<br />
die<br />
nach Entscheidung der Molkereiorgane<br />
das „zweite betriebswirtschaftliche<br />
Bein“ werden sollte,<br />
war ein Novum in der Bundesrepublik.<br />
(lm)<br />
„Schwarze Kunst“<br />
zu Grabe getragen<br />
EVEN. Ein bisschen Wehmut war<br />
bei allem Spaß dabei, als am 18.<br />
Dezember 1978 Betriebsangehörige<br />
des ZZ-Verlaghauses den Bleisatz<br />
zu Grabe trugen. Weitgehend<br />
unbemerkt von der Öffentlichkeit<br />
ollzog sich damit ein Wechsel,<br />
er so einschneidend kaum einen<br />
nderen Berufszweig bedrohte.<br />
it dem Bleisatz begruben „die<br />
Jünger Gutenbergs“ ihre<br />
„Schwarze Kunst“, ein Metier,<br />
das von alters her einen besonderen<br />
Ruf genoss. (lm)<br />
eue Postleitzahl<br />
ür die Stadt Zeven<br />
ZEVEN. Am 14. August 1979 berichtete<br />
die Zevener Zeitung von<br />
anstehenden Änderungen der<br />
Postleitzahl. So sollte Zeven anstelle<br />
der vierstelligen Zahl (2148)<br />
demnächst eine dreiziffrige Postleitzahl<br />
erhalten, wie sie Städte<br />
ergleichbarer Größe besaßen<br />
nd zwar die Zahlenfolge 273.<br />
amit wurde dem Wunsch der<br />
tadt Zeven nachgekommen. Das<br />
rsuchen wurde nicht zuletzt dait<br />
gegründet, dass sich mit einer<br />
ierziffrigen Nummer als kleine<br />
rtschaft eingestuft sah und nicht<br />
ntsprechend ihrer Größe als<br />
tadt mit Mittelpunktfunktion.(lm)<br />
37 Osterbriefe<br />
bstempeln<br />
STEREISTEDT. Der Ortsname Osereistedt<br />
bringt insbesondere zur<br />
sterzeit Verpflichtungen mit<br />
ich. Dies spürte im Jahr 1980<br />
ieder einmal Bürgermeister Dierich<br />
Dankers, der über 330 Briee<br />
stempelte und in alle Richtunen<br />
verschickte. Beinahe in jeem<br />
Jahr melden sich Interessenen<br />
und haben oft ausgefallene<br />
ünsche „auf Lager“. Im Jahr<br />
980 kam es freilich „ganz dicke“<br />
us Baden-Württemberg. Dort<br />
atte ein findiger Beamter wohl<br />
uf der Landkarte den Namen<br />
stereistedt ausfindig gemacht<br />
nd startete im Rahmen der baen-württembergischenKulturochen<br />
gleich eine Osterbriefakion.<br />
Und prompt kamen in Osteeistedt<br />
337 Briefe an, die alle abestempelt<br />
werden wollten. (lm)<br />
Viele gedachte Leserbriefe<br />
Dieter Pürschel liest seit über 60 Jahren die ZZ – Hobbychronist sammelt „Sittensen-Seiten“<br />
SITTENSEN. „Meine Frau sagt immer,<br />
ich lerne die Zeitung auswendig“,<br />
sagt Dieter Pürschel und lacht. Seit<br />
mehr als 40 Jahren hat der Sittenser<br />
bereits die Zevener Zeitung abonniert<br />
und bezeichnet sich selbst als<br />
„treuen Leser“.<br />
„Ich bin mit der Zeitung groß geworden,<br />
denn sie wurde auch<br />
schon in meinem Elternhaus gelesen.<br />
Demnach bin ich seit über<br />
60 Jahren bereits ZZ-Leser“, konstatiert<br />
der knapp 72-Jährige<br />
stolz. Für ihn ist es selbstverständlich,<br />
eine Tageszeitung im<br />
Haus zu haben. Mehr noch: Der<br />
Hobbychronist sammelt seit über<br />
elf Jahren die „Sittensen-Seiten“<br />
und archiviert sie fein säuberlich.<br />
Denn: Seit Eintritt in das Rentnerdasein<br />
wirkt Pürschel aktiv in<br />
der Sparte Chronik und Schrifttum<br />
des Heimatvereins der Börde<br />
Sittensen mit. Auch die Gründung<br />
des vorherigen Verkehrsund<br />
Heimatvereins wurde von<br />
ihm mit auf den Weg gebracht.<br />
Der frühere Sparkassenkaufmann<br />
hat nach seiner Tätigkeit in<br />
Sittensen 27 Jahre in Zeven gearbeitet.<br />
Auch dort war die ZZ immer<br />
präsent. Beginnend mit dem<br />
politischen Teil arbeitet sich der<br />
Sittenser zu den lokalen Seiten<br />
bis hin zum Sportteil vor. Sehr<br />
angetan ist er von der Porträtserie<br />
über Menschen, „die still im Hintergrund<br />
wirken“.<br />
Früher hat Dieter Pürschel aktiv<br />
Sport getrieben – beim VfL in<br />
den Sparten Turnen und Tischtennis.<br />
Auch dem Spielmannszug<br />
gehört er schon seit Jahrzehnten<br />
an. 35 Jahre übte er im Verein das<br />
Amt des Schriftwartes aus und<br />
hat in dieser Zeit auch zahlreiche<br />
Presseartikel verfasst. „Mit der<br />
ZZ habe ich immer gut und viel<br />
NAME: Renate Schwanebeck<br />
ALTER: jung genug und alt genug<br />
WOHNORT: Ostereistedt<br />
KÜRZEL: rsk<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Politik, Menschen, Feuerwehr,<br />
eigene Themen<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Da kommen einige<br />
Geschichten zusammen. Hier eine,<br />
über die wir inzwischen lachen<br />
können: An einem Wochenende<br />
wollte das Urla-Zentrum in<br />
Ohrel einen Indianer-Workshop<br />
veranstalten. Man wollte in einem<br />
Waldstück im Moor die Zelte<br />
aufschlagen. Die Wegbeschreibung<br />
war kompliziert. Ich machte<br />
mich wie verabredet am Sonnabend<br />
auf den Weg ins Moor und<br />
gelangte immer tiefer in die Wildnis.<br />
Die Gräben wurden tiefer, die<br />
Umkehrgelegenheiten seltener.<br />
Keine Urla-Indianer zu sehen<br />
oder zu hören. Am Ende des Weges<br />
standen mir unvermittelt zwei<br />
Dieter Pürschels Hobby ist das Lesen, das Studium der Zevener Zeitung gehört täglich dazu. Der Sittenser ist<br />
seit über 40 Jahren Abonnent und bezeichnet sich als „treuen Leser“. Foto: hm<br />
zusammengearbeitet“, erinnert<br />
sich der Ruheständler.<br />
Gern denkt er an diese aktiven<br />
Zeiten zurück, genießt inzwischen<br />
aber auch die ruhigen Phasen<br />
des Lebens. „Jetzt kann ich es<br />
mir erlauben, ausgiebig zu lesen,<br />
was ein großes Hobby von mir<br />
ist. Ein Leben ohne Bücher kann<br />
ich mir gar nicht vorstellen“, bekennt<br />
Pürschel.<br />
Derzeit widmet er sich mehr<br />
der geisteswissenschaftlichen Literatur.<br />
„Das Buch „Gedanken“<br />
von Blaise Pascal gibt eindrückliche<br />
Zeugnisse eines tief im Glau-<br />
Jäger gegenüber. „Indianer?<br />
Hier? Nee, mein Deern, hier gibt<br />
es keine Indianer…“ Ich trat die<br />
Rückfahrt an und kam schließlich<br />
am Urla-Zentrum vorbei – und<br />
sah hinter dem Haus Rauch aufsteigen.<br />
Ich hielt an. Dort saßen<br />
„meine“ Indianer fröhlich beisammen<br />
und rösteten Bananen<br />
und Äpfel auf dem Feuer. Ich war<br />
sprachlos. „Wir<br />
haben uns entschlossen,<br />
erst<br />
morgen ins<br />
Moor zu gehen“,<br />
erfuhr ich. Keiner hatte daran<br />
gedacht, „die Zeitung“ zu informieren.<br />
Inzwischen haben die<br />
Urla-Leute meine Handy-Nummer<br />
für alle Fälle und wir lachen<br />
gemeinsam über die Geschichte…<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Ich habe drei. Erstens<br />
meine Reportage über einen Tag<br />
mit Minister Heiner Ehlen: Wir<br />
waren beide neu im Job und ha-<br />
ben wurzelnden Geistes wider,<br />
Fragen, mit denen ich mich auch<br />
beschäftige“, erklärt er und gibt<br />
zu, „ein sehr kritischer Mensch“<br />
zu sein, „der immer alles hinterfragen<br />
möchte. Das kann schon<br />
mal unbequem sein“, sagt Pürschel<br />
und schmunzelt.<br />
Deswegen habe er auch schon<br />
viele Leserbriefe geschrieben.<br />
„Aber nur in Gedanken. Wenn<br />
man erst einmal einen Tag darüber<br />
geschlafen hat, relativiert sich<br />
vieles“, gibt er zu bedenken. Täglich<br />
sitzt der 71-Jährige am Computer,<br />
schreibt, recherchiert und<br />
ben sicher viel dabei gelernt.<br />
Zweitens die Weihnachtsmärchen<br />
„Im Himmel über Zeven“, die ich<br />
mit Jan Neeteson zusammen geschrieben<br />
habe – sie sind heiter<br />
und positiv und nehmen die kleine<br />
wie die große Politik ins Visier.<br />
Und die Liebe sowieso. Und<br />
drittens die nicht ganz ernst gemeinten<br />
Jahresrück- und ausblicke<br />
wie „Wir<br />
machen keine<br />
Dreckfuhler“<br />
oder das rauchende<br />
Glücks-<br />
Schwein, das mir letztes Jahr zugelaufen<br />
ist. Geschichten, die unser<br />
aller Wünsche und Pleiten,<br />
Pech und Pannen beleuchten.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich<br />
schreibe gerne über Musik. Was<br />
ich selbst liebe, bleibt mein Geheimnis.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Schreibe<br />
ich gerade selbst.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Leoparden<br />
GRABMAL<br />
GRABMALGESTALTUNG<br />
ZEVEN · BAHNHOFSTRASSE 18<br />
2 04281/ 950 250<br />
liest viel online – „in allen großen<br />
Zeitungen“, erzählt er. „Auf dieses<br />
Medium möchte ich nicht<br />
mehr verzichten, gerade im Hinblick<br />
auf meine Arbeit als Chronist,<br />
das ist eine große Hilfe“.<br />
Seine Fertigkeiten am PC hat<br />
er sich selbst beigebracht und ist<br />
inzwischen richtig versiert im<br />
Umgang mit dem Gerät. „Auf das<br />
gedruckte Medium möchte ich<br />
aber dennoch nicht verzichten,<br />
wie auch auf die lokale Tageszeitung<br />
nicht“, betont der Sittenser<br />
und ist sogleich wieder vertieft in<br />
eben diese Lektüre. (hm)<br />
Vergebliche Suche nach den Urla-Indianern<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Renate Schwanebeck aus Ostereistedt<br />
STECKBRIEF<br />
RENATE SCHWANEBECK<br />
Renate Schwanebeck<br />
küsst man nicht“, „Der große<br />
Diktator“, „Kleine Fluchten“,<br />
„Der Himmel über Berlin“, „Brot<br />
und Tulpen“, „Wolke Neun“ –<br />
Tränen gelacht und geweint.<br />
MEINE HOBBYS: Schreiben, Reisen,<br />
Kochen, alte und englische<br />
27419 Sittensen<br />
August-Otto-Str. 1<br />
Tel. 04282/37 47<br />
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Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH<br />
Karosserie<br />
Fachbetrieb<br />
100 Jahre<br />
Meyers Mühle<br />
OSTEREISTEDT. Anlässlich des<br />
100-jährigen Firmenjubiläums,<br />
das im Oktober 1981 stattfand,<br />
nahmen Johann Meyer und Frau<br />
Loni Meyer herzliche Glückwünsche<br />
von Hunderten entgegen:<br />
Der weite Kundenkreis war ebenso<br />
vertreten, wie die Mitarbeiter<br />
und die „Ehemaligen“, die Repräsentanten<br />
aus Politik und Wirtschaft<br />
ebenso wie die Berufskollegen.<br />
Das war keine Repräsentationsfete,<br />
sondern eine echte, fast<br />
familiäre „Geburtstagsfeier“. (lm)<br />
Zeven kurzzeitig<br />
ohne Strom<br />
ZEVEN. In manch einem Zimmer<br />
blieb am 19. Januar 1982 die Küche<br />
kalt. Weil um die Mittagsstunde<br />
ein Verteilerschrank an<br />
der Ecke der Zevener Straßenzüge<br />
Hohe Luft/Pappelallee in<br />
Flammen stand, blieb der Strom<br />
in Teilbereichen weg. (lm)<br />
Rhader besuchen<br />
Baron von Rahden<br />
RHADE. Im Sitzungszimmer in der<br />
alten Schule hatten sich im Oktober<br />
1983 die Mitglieder des Gemeinderates<br />
mit ihren Ehefrauen<br />
getroffen, um eine kürzlich<br />
durchgeführte Fahrt nach Südschweden<br />
mittels Lichtbildern<br />
von Hans Cordes und Horst<br />
Schäfer noch einmal Revue passieren<br />
zu lassen. Ziel in Schweden<br />
war Bastad, Wohnsitz des<br />
Barons von Rahden, seit der<br />
800-Jahr-Feier Ehrenbürger von<br />
Rhade. Baron von Rahden hatte<br />
seine „Untertanen“ zu einem Gegenbesuch<br />
eingeladen. (lm)<br />
Rosen, Bridge<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Kuh und<br />
Katze<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Arroganz<br />
und Unaufrichtigkeit, besonders,<br />
wenn sie zusammen auftreten<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Über Gott und<br />
die Welt, das Wetter, die Mühen<br />
und Plagen im Alltag, all die Fehler<br />
der anderen…, und das am<br />
liebsten in einer regelmäßigen<br />
Kolumne.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Das ist für<br />
mich jeder Tag, an dem ich die<br />
kleinen Wunder und die Geschichten<br />
der Welt entdecke, wie<br />
etwa die mit dem Amselkind, das<br />
zur Hintertür hereinspaziert<br />
kommt und mich bettelnd anfiepst,<br />
bis die Eltern nachkommen<br />
und es hinauslotsen; oder<br />
das interessante Gespräch mit<br />
den vielen Menschen, die mir bei<br />
ZZ-Terminen begegnen.<br />
Wir führen aus:<br />
{ Unfallschaden-Reparatur<br />
Lkw · Busse · Pkw<br />
{ Herstellung von<br />
Nutzfahrzeugaufbauten<br />
{ Fahrerhaus-Instandsetzung<br />
und -Tausch<br />
{ Sonderanfertigungen<br />
nach Kundenwunsch<br />
{ Verglasungen aller Art<br />
{ An- und Verkauf<br />
unfallbeschädigter<br />
Fahrzeuge aller Art<br />
{ Spezielle Schweißtechniken<br />
(Alu und VA)<br />
{ TÜV-Beanstandungen<br />
{ Bremsenprüfstand<br />
für Pkw + Lkw<br />
{ Hydraulik/Pneumatik
24 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Zevener gründen<br />
einen Ski-Club<br />
ZEVEN. Die Vereins- und Clubvielalt<br />
Zevens ist am Donnerstag,<br />
5. September 1984, um einen<br />
euen Zusammenschluss bereihert<br />
worden: Die Stadt am Wale<br />
konnte zwar keine Hänge,<br />
ber nunmehr ihren eigenen Skilub<br />
vorweisen. Vorerst acht Mitlieder,<br />
sowohl alte Ski-Hasen als<br />
uch Anfänger, wollten mit Vollampf<br />
den Wintersport auch in<br />
nseren nördlichen Breiten forieren<br />
– wohl eher den Lang- als<br />
en Abfahrtslauf. Mitinitiator<br />
anfred Kohl: „Ob Kinder, Famiien,<br />
Erwachsene..., wir sind für<br />
jedermann offen“, zitierte ihn die<br />
Zevener Zeitung.(lm)<br />
Jäger gerät<br />
in die Kritik<br />
ZEVEN. Im September 1985, führte<br />
in „Lebensgefahr“-Schild zu<br />
erunsicherungen in der Bevölerung.<br />
Jagdpächter Heinz von<br />
argen hatte in der Feldmark, die<br />
ich an den Zevener Aueweg anchließt,<br />
ein Schild aufgestellt,<br />
as zu Verunsicherungen und<br />
ngsten bei den Anliegern von<br />
ue- und Lerchenweg führte.<br />
Aus Angst“ mochten die Anlieer<br />
sich nicht direkt mit Heinz<br />
von Bargen auseinandersetzen<br />
und wählten den Umweg über die<br />
Zeitung, „weil Jäger ja unberechenbar<br />
sind und wir uns um unsere<br />
Kinder und Hunde fürchten“,<br />
bekannten Anwohner gegenüber<br />
der Zevener Zeitung.<br />
Heinz von Bargen verstand das<br />
alles nicht und versicherte: „Ich<br />
habe mich in jeden Fall weidmännisch<br />
verhalten.“ Außerdem habe<br />
er mit dem Schild nur einen Jagdkollegen<br />
einschüchtern wollen,<br />
aber keineswegs die Bevölkerung.(lm)<br />
Taten gegen<br />
„dumme Sprüche“<br />
ZEVEN. Reifen wechseln, Luftdruck<br />
prüfen oder defekte Sicherungen<br />
austauschen – belächelnde<br />
Kommentare zum Thema<br />
Frauen und Auto-Technik brauchen<br />
sich die jungen Frauen der<br />
Zevener Frauengruppe in Zukunft<br />
nicht mehr anzuhören.<br />
„Nach dem Motto ‚Hilfe zur<br />
Selbsthilfe‘ lernten sie im Mai<br />
1986 am eigenen Auto und unter<br />
achkundiger Anleitung von Frau<br />
ietjen die technischen Grundberiffe.<br />
‚Schwierig ist es nicht,<br />
enn man (frau) es einmal geseen<br />
hat und selber probieren<br />
arf, dann weiß man (frau)<br />
chließlich, wie es geht‘, komentierte<br />
eine Vertreterin. ‚Sicher<br />
ind wir anschließend keine perekten<br />
Mechanikerinnen, aber<br />
ummen Sprüchen können wir<br />
jetzt immerhin Taten entgegensetzen‘“,<br />
stand in Zevener Zeitung<br />
zu lesen.(lm)<br />
Sahara-Staub<br />
auf den Autos<br />
GYHUM. Große Augen machten<br />
utobesitzer und Eigentümer von<br />
intergärten, als Ende Septemer<br />
1987 Autos und Fenster nach<br />
en Regenfällen ungewöhnlich<br />
tark beschmutzt waren. Des Rätels<br />
Lösung verriet die Zevener<br />
eitung tags darauf: Es handelte<br />
ich um feinen Staub aus der<br />
ordafrikanischen Wüste Sahara,<br />
twa 3000 Kilometer entfernt.(lm)<br />
Landfrauen feiern ihr<br />
40-jähriges Bestehen<br />
ZEVEN. Der Landfrauenverein Zeven<br />
hat auch nach vier Jahrzehnten<br />
nichts an Elan eingebüßt. Der<br />
Beweis dafür, dass dem wirklich<br />
so ist, dafür stand der Jubiläumsabend,<br />
der im Oktober 1988 im<br />
Ballhaus Meyer“ stattfand. Denn<br />
as Programm fiel so pfiffig und<br />
riginell aus, dass fast keiner der<br />
äste nach Hause ging, ohne zuvor<br />
der Vorsitzenden Renate<br />
Böttjer mitsamt Helferinnen ein<br />
Kompliment gemacht zu haben.(lm)<br />
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Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 1: 1891 bis 1900<br />
Im September 1891 (linkes Bild) war es, als Jakob Friedrich Zeller den Verlag und die Druckerei der Zevener Zeitung übernahm. Zu diesem Zeitpunkt<br />
bot die Zeitung in drei Ausgaben pro Woche lediglich eine Handvoll lokaler Meldungen. Im Jahr 1900 (rechtes Bild) ist die Zevener Zeitung ein Jahrzehnt<br />
jung. Überregionale Meldungen, ein Fortsetzungsroman und amtliche Bekanntmachungen dominieren die wenigen Seiten, die Friedrich Wischhusen<br />
dreimal pro Woche herausgab.<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Für eine Frage fehlt der Mut<br />
Erinnerungen an unvergessliche Erlebnisse im Kreise „richtiger“ Fußballreporter auf der Pressetribüne<br />
VON SÖREN HAß<br />
Es war die bislang letzte Meistersaison<br />
von Werder Bremen. 9. August<br />
2003, ich hatte mittags noch einen<br />
Termin bei einem Angelsportverein,<br />
doch danach ging es ins Weserstadion.<br />
2. Bundesligaspieltag, Gegner<br />
Borussia Mönchengladbach. Es wartete<br />
auf mich ein Sitzplatz auf der<br />
Pressetribüne. Für mich, der seinen<br />
Stammplatz bis dahin eher auf den<br />
Stehplatzrängen der Ostkurve innehatte,<br />
eine neue Erfahrung. Note 3 für Ailton nach dem Spiel<br />
Im Inneren des Stadions in einem<br />
klimatisierten Raum bei gekühlten<br />
Getränken und ausgewählten<br />
Snacks auf das Spiel zu warten,<br />
anstatt mich mit Kumpels und<br />
Bremer Bierbraukunst auf die<br />
Partie einzustimmen, war ein<br />
neues Erlebnis. Am Nebentisch<br />
diskutierten Journalisten, wie das<br />
Spiel enden werde und welche<br />
Nette Plauderei mit Trainer Dieter Eilts<br />
Freie Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Sören Haß aus Zeven<br />
NAME: Sören Haß<br />
ALTER: 28 Jahre<br />
WOHNORT: Zeven<br />
KÜRZEL: sh<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Sport (insbesondere Fußball)<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER:<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Da fallen mir zwei Geschichten<br />
ein. Wie man wahrscheinlich<br />
schon gemerkt hat, ist<br />
Fußball mein Steckenpferd. Insofern<br />
war es für mich eine sehr interessante<br />
Sache, als der damalige<br />
DFB-U21-Trainer Dieter Eilts den<br />
Zevener DFB-Stützpunkt besuchte.<br />
Diesen Termin übernahm ich<br />
natürlich nur zu<br />
gerne. Foto mit<br />
dem ehemaligen<br />
Bremer Fußballidol<br />
und Europameister<br />
von 1996, ein paar<br />
lockere Sätze gewechselt, etwas<br />
Fachsimpelei über Fußball und<br />
dabei bemerken, dass da ein sympathischer<br />
Mensch gegenübersteht<br />
– darüber etwas zu schreiben,<br />
war mir ein Vergnügen.<br />
Die zweite Geschichte liegt deutlich<br />
länger zurück und zwar noch<br />
während meines Praktikums in<br />
der Redaktion der ZZ. Zusammen<br />
mit einer Kollegin war ich<br />
für eine Sonderseite zum Tag der<br />
deutschen Einheit zuständig.<br />
STECKBRIEF<br />
SÖREN HAß<br />
gegen Mönchengladbach. Foto: dpa<br />
Fehler die Trainer schon bei der<br />
Aufstellung gemacht hätten. Andere,<br />
scheinbar weniger fußballbegeisterte<br />
Kollegen waren eher<br />
an der Speise- und Getränkekarte<br />
interessiert – war ja umsonst.<br />
Dann der Spielbeginn, ich nehme<br />
meinen Platz ein. Neben mir<br />
ein begeisterter Radioreporter,<br />
Wir durften selbstständig arbeiten<br />
und interviewten Menschen, wie<br />
sie es „damals“ erlebten – zufällig<br />
ausgewählte Menschen auf der<br />
Straße, aber auch bewusst ausgewählte<br />
Zevener. Zum Beispiel eine<br />
Frau, die ursprünglich aus<br />
Ostdeutschland stammte und uns<br />
von ihren Erfahrungen erzählte.<br />
Sehr interessant fand ich dabei<br />
auch die Ausführungen niederländischer<br />
Einwohner, die schilderten,<br />
wie sie in ihrem Land die<br />
Einheit aufnahmen und erlebten.<br />
Alle Interviewten wussten über<br />
wirklich interessante Anekdoten<br />
zu berichten, waren erfreulich offen<br />
und aufgeschlossen. Das war<br />
die erste „größe-<br />
re“ Geschichte,<br />
über die ich<br />
selbst geschrieben<br />
habe und<br />
deswegen bleibt sie mir natürlich<br />
in besonderer Erinnerung.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Eigentlich<br />
so ziemlich alles, insbesondere<br />
Sportfreunde Stiller, Die Toten<br />
Hosen<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: „Der Herr<br />
der Ringe“ von J. R. Tolkien, ist<br />
einfach Weltliteratur, ungemein<br />
spannend und phantasievoll geschrieben;<br />
„Sei wie ein Fluß, der<br />
still die Nacht durchströmt“ (P.<br />
Coelho), ist ein tolles Buch, das<br />
zum Nachdenken anregt und<br />
der seinen Zuhörern dieses eher<br />
fade Sommergekicke ungemein<br />
blumig und spannend verkaufte.<br />
Mir egal, ich genoss meinen gemütlichen<br />
Platz und die hervorragende<br />
Sicht. Halbzeit 0:0 – im<br />
Aufenthaltsraum gingen die Redakteure<br />
eines bekannten Sportmagazins<br />
bereits erste Noten für<br />
die Spieler durch. „Und wenn der<br />
jetzt noch ein Tor macht?“, dachte<br />
ich bei mir, als sie Ailton schon<br />
eine 5 geben wollten.<br />
AILTON SCHIEßT EIN TOR<br />
2. Halbzeit, 64. Minute: Elfmeter<br />
für Werder – Tor Ailton. Kurz vor<br />
Schluss jedoch der Ausgleich für<br />
Mönchengladbach. Schlusspfiff.<br />
Ich überlegte mir, ob ich nicht Johan<br />
Micoud versuchen sollte zu<br />
interviewen, dann fiel mir ein,<br />
dass ich kein Französisch spreche.<br />
Ich war unzufrieden mit dem<br />
Sören Haß<br />
Sichtweisen des Lebens nachhaltig<br />
ändern oder bereichern kann.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Der Herr<br />
der Ringe“: tolle Story, überragende<br />
Landschaftsaufnahmen, klasse<br />
Spezialeffekte; „Braveheart“:<br />
Kult!<br />
MEINE HOBBYS: Fußballtrainer<br />
(Frauen SG Anderlingen/Byhusen<br />
und NFV-Kreisauswahl),<br />
Fußball spielen, Skifahren, Kino,<br />
Volleyball, gemütliche Abende<br />
mit Freunden.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Meine Katze<br />
Sina<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Ignoranz,<br />
Arroganz, Verlieren und so<br />
glibbriges Fischzeug wie Krabben.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
Ergebnis. Das verflog jedoch<br />
schnell, denn nach einem kleinen<br />
Kaltgetränk im Presseraum ging<br />
es ab zur Pressekonferenz. Ich inmitten<br />
von Reportern von ARD,<br />
ZDF, „Kicker“ und diversen anderen<br />
Sportjournalistengrößen.<br />
Damals, eben über 20, fehlte mir<br />
leider der Mut, Thomas Schaaf eine<br />
halbwegs intelligente Frage zu<br />
stellen. Zu eingeschüchtert war<br />
ich zwischen diesen Sportreportern,<br />
die ich aus Rundfunk, Zeitung<br />
oder Fernsehen kannte und<br />
deren Platz ich liebend gerne eines<br />
Tages eingenommen hätte.<br />
Es war trotz des miesen Spiels<br />
ein überragendes Erlebnis, das<br />
Lust auf mehr machte. Bislang arbeite<br />
ich noch an meinem Sportund<br />
Politikstudium und dieses<br />
Erlebnis wiederholte sich nicht.<br />
Aber wer weiß, sag niemals nie.<br />
Übrigens: Ailton bekam eine 3.<br />
MAL SCHREIBEN: Ich wäre gerne<br />
einmal Reporter bei einem sportlichen<br />
Großereignis wie der Fußball-WM<br />
oder den Olympischen<br />
Spielen.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Zunächst<br />
ausschlafen und nach dem Aufstehen<br />
bemerken, dass die Sonne<br />
scheint. Danach joggen, frische<br />
Luft tanken, etwas für sich tun.<br />
Nach einem leckeren Brunch<br />
steht an einem perfekten Tag für<br />
mich Fußball auf dem Programm.<br />
Ein Spiel mit einer meiner Mannschaften,<br />
selbstverständlich inklusive<br />
Sieg, ist einfach meine Welt,<br />
das macht mir unheimlich viel<br />
Spaß.<br />
Der perfekte Tag ist außerdem ein<br />
Sonnabend, denn nach dem Spiel<br />
mit meiner Mannschaft geht es<br />
mit Fußball gucken weiter. Entweder<br />
im Stadion sein oder gemütlich<br />
mit Freunden die Bundesligakonferenz<br />
anschauen gehört<br />
zum Standardprogramm eines<br />
perfekten Tages.<br />
Wahlweise kann an dieser Stelle<br />
auch ein Besuch auf einem der<br />
hiesigen Sportplätze, auf dem ich<br />
viele Bekannte treffe, auf dem<br />
Plan stehen. Der Abend klingt<br />
mit einer netten Party auf dem<br />
Hamburger Kiez oder einem gemütlichen<br />
Grillabend, gerne auch<br />
mit einer zünftigen Runde Skat<br />
mit Kumpels, in der Nacht aus.<br />
ICH LESE DIE ZZ…<br />
Stellenmarkt ist<br />
regelmäßige Lektüre<br />
... weil für sie Berichte aus „Norddeutschland“<br />
und „Aus aller Welt“<br />
besonders interessant sind. Melanie<br />
Nack aus Sittensen<br />
liest die Zevener<br />
Zeitung seit fünf<br />
Jahren. Die gebürtige<br />
Ahlerstedterin<br />
ist durch Ehemann<br />
Marco Abonnentin<br />
geworden, nachdem<br />
sie gemeinsam<br />
ihr Eigenheim bezogen hatten.<br />
Auch die Sittensen-Seite wird von ihr<br />
studiert, „man muss ja über das lokale<br />
Geschehen vor Ort informiert<br />
sein“. Während sich ihr Ehemann als<br />
Unternehmer dem Wirtschaftsteil<br />
ausgiebig widmet, gehört für beide<br />
auch der Stellenmarkt „aus betrieblichen<br />
Gründen“ zur regelmäßigen<br />
Lektüre. „Interessant und wichtig“<br />
findet die Mutter von zwei kleinen<br />
Töchtern „Geschichten aus dem Leben“,<br />
wie unlängst die Serie über<br />
Frühförderungsmaßnahmen bei behinderten<br />
Kindern. (hm)<br />
Schon die Eltern haben<br />
täglich die ZZ gelesen<br />
... weil sie zur täglichen Lektüre gehört.<br />
Werner Postels aus Sittensen<br />
liest die Zevener Zeitung, „seit ich<br />
1965 zur Schule<br />
gekommen bin. Ich<br />
kann mich noch<br />
gut erinnern, dass<br />
mein damaliger<br />
Klassenkamerad<br />
schon vor Schuleintritt<br />
die Zevener<br />
Zeitung bereits lesen<br />
konnte. Darüber haben alle geredet“.<br />
Schon die Eltern des 51-Jährigen<br />
haben auf dem landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieb in der Meyerhofstraße,<br />
den Postels jetzt bewirtschaftet,<br />
die ZZ täglich gelesen. Als<br />
Ortsbrandmeister der Sittenser Feuerwehr<br />
interessiert er sich im Besonderen<br />
für das allgemeine Feuerwehr-<br />
Einsatzgeschehen, das seiner Meinung<br />
nach stärker hervorgehoben<br />
werden könnte, und für den Sportteil.<br />
(hm)<br />
„Lese Zeitung, bevor<br />
ich zur Schule gehe“<br />
„…von vorne bis hinten durch, noch<br />
bevor ich in die Schule gehe – und<br />
das schon seit Jahren“, sagt der<br />
15-jährige Niklas<br />
Pergande. „Meistens<br />
bleibe ich auf<br />
den Seiten des<br />
Hauptteils hängen,<br />
vor allem die<br />
Nachrichten aus<br />
dem Zeitgeschehen<br />
und aus aller Welt<br />
interessieren mich. Danach lese ich<br />
noch den Sportteil durch, die lokalen<br />
Seiten allerdings meist nur selektiv,<br />
sprich: Ich lese dort nur das durch,<br />
was mich interessiert. Ich mag die<br />
ausführliche Berichterstattung und<br />
auch die Sprache, die gut verständlich<br />
ist und nicht zu viele Fremdwörter<br />
enthält. Die Zevener Zeitung gefällt<br />
mir so wie sie ist, bis auf manche<br />
Rechtschreibfehler, die mich<br />
zwar nicht direkt stören, aber dennoch<br />
auffallen.“ (fh)<br />
„Wir wollen auf dem<br />
Laufenden bleiben“<br />
„...damit wir auf dem Laufenden<br />
bleiben, was in der Welt, aber auch<br />
im näheren Umkreis alles so los ist“,<br />
sagt August Klotz,<br />
Rentner aus Zeven.<br />
„Ich gucke meistens<br />
zuerst hinten<br />
nach den Sterbefällen,<br />
um zu sehen,<br />
wer von uns<br />
gegangen ist. Nach<br />
dem Frühstück,<br />
wenn ich meine Arbeit erledigt habe,<br />
lese ich das Wichtigste aus dem Lokalteil<br />
meiner Frau Marga vor, die<br />
die Zeitung auf Grund einer Erkrankung<br />
der Augen nicht mehr selbst lesen<br />
kann. Danach studiere ich in Ruhe<br />
den Rest, natürlich den Sportteil<br />
und die Seiten über Politik – und ich<br />
löse die Kreuzworträtsel, damit der<br />
Gedankenfluss weiter läuft. Wir<br />
abonnieren die Zeitung nun schon<br />
seit über 40 Jahren und sie gefällt<br />
mir seit eh und je – wenn dem nicht<br />
so wäre, dann hätte ich sie längst<br />
abbestellt. Die Zeitung gehört zu unserem<br />
Alltag einfach dazu. (fh)
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
Z-ZEITREISE<br />
lutverschmierter<br />
ahrer unverletzt<br />
RILLIT. Gnarrenburger Polizeibemten<br />
ist der Schreck in die Glieer<br />
gefahren: „Keine Verletzte“<br />
ar ihnen mitgeteilt worden, als<br />
ie an einem Sonnabend im April<br />
989 nach Brillit zu einem Verehrunfall<br />
fuhren und an der Unallstelle<br />
einen blutverschmierten<br />
jungen Mann vor sich sahen. Des<br />
Rätsels Lösung: Der Unfallbeteiigte<br />
war von Beruf Schlachter.<br />
ls er mit seinem Pkw die Bunesstraße<br />
zwischen Basdahl und<br />
uhstedt befuhr, hatte ein 71-Jähiger,<br />
der auf die Bundesstraße<br />
inbiegen wollte, dessen Vorfahrt<br />
issachtet. Schlachter wie Penionär<br />
blieben unverletzt.(lm)<br />
roßfeuer wütet<br />
n Hepstedt<br />
EPSTEDT. Ein Wohnhausbrand<br />
ielt Montag, 15. Januar 1990, die<br />
Feuerwehren in Atem. „Während<br />
der Mittagszeit war im Haus einer<br />
Pflegefamilie aus unbekannten<br />
Gründen im Obergeschoss ein<br />
Feuer ausgebrochen. Schwerstarbeit<br />
mussten die Atemschutzträger<br />
der Feuerwehren leisten. Es<br />
hieß, dass sich in den oberen<br />
Räumen des brennenden Wohnhauses<br />
Kinder aufhielten. Später<br />
stellte sich dann heraus, dass sich<br />
glücklicherweise alle Kinder<br />
rechtzeitig ins Freie gerettet hatten“,<br />
stand in der ZZ.(lm)<br />
Fremdenverkehr<br />
wird angekurbelt<br />
TARMSTEDT. „Der Fremdenverehrsprospekt,<br />
von der Samtgeeinde<br />
Tarmstedt und den Mitliedgemeinden<br />
in Auftrag gegeen,<br />
soll in zwei Wochen fertiggetellt<br />
sein.“ Das teilte Samtgeeindedirektor<br />
Gerhard Hamaher<br />
im Juli 1991, mit. Das 30 000<br />
Mark teure Projekt war in Auftrag<br />
gegeben worden, um mehr Touristen<br />
für die Samtgemeinde<br />
Tarmstedt zu gewinnen. Ob der<br />
Prospekt die gewünschte Wirkung<br />
erzielen wird, wurde bezweifelt.<br />
Außer dem Campingplatz<br />
und Freibädern gab es kaum<br />
Freizeitangebote. Immerhin ist<br />
die Landschaft reizvoll.(lm)<br />
usikfest bei<br />
älte und Regen<br />
ITTENSEN. Es ist der Frühling im<br />
Jahr 1992, und in Sittensen ist<br />
ieder Frühlingsmarkt. Schrecken<br />
am Marktsonnabend Kälte<br />
nd Regen noch viele Menschen<br />
om Besuch des Marktes ab, so<br />
tieg am Sonntag mit den Tempeaturen<br />
auch die Besucherzahl.<br />
ie Zevener Zeitung schrieb:<br />
Nicht zuletzt ist das Straßenmuikfest<br />
eine Attraktion, die immer<br />
ieder die Leute aus einem groen<br />
Umkreis nach Sittensen<br />
ockt. Der Flohmarkt am Sonnbend<br />
war aufgrund des schlechen<br />
Wetters nicht so gut besucht<br />
ie zuvor. Nichtsdestotrotz könen<br />
die Organisatoren des Festes<br />
uch dieses Jahr wieder einmal<br />
tolz und zufrieden mit sich und<br />
em Sittensener Fest sein.“(lm)<br />
Lebenshilfe<br />
feiert Jubiläum<br />
ELSINGEN. Die Lebenshilfe in<br />
elsingen feierte im September<br />
993, 25-jähriges Bestehen. In der<br />
evener Zeitung hieß es: „Wenn<br />
s um die bestmögliche Fördeung<br />
der Talente und Anlagen<br />
örperlich- und geistig behinderen<br />
Menschen in unserer Region<br />
eht, dann fällt ein Name sehr<br />
ft: Lebenshilfe. Seit 25 Jahren ist<br />
er Verein neben Bremervörde<br />
uch in Selsingen ansässig, bereibt<br />
hier in der Hauptstraße 63<br />
ie Tagesbildungsstätte sowie ein<br />
onderkindergarten und im Inustriegebiet<br />
eine Werkstatt für<br />
ehinderte und hat sich nicht nur<br />
ei den Eltern, sondern auch in<br />
er breiten Öffentlichkeit einen<br />
ervorragenden Namen erworen.<br />
Das ist nun wirklich ein guer<br />
Grund, um zu feiern.“(lm)<br />
Chance auf einen Apple iPod touch<br />
ZEVEN. Wer innerhalb der kommenden<br />
vier Wochen, also von<br />
heute bis zum 31. Oktober, ein<br />
Voll-Abonnement der Zevener<br />
Zeitung abschließt, der hat die<br />
Chance, einen Apple iPod touch<br />
zu gewinnen.<br />
Aus Anlass des Jubiläums der<br />
Zevener Zeitung führen wir nicht<br />
nur Gewinnspiele durch, an denen<br />
jeder Leser der Zevener Zeitung<br />
teilnehmen kann, sondern<br />
auch eine Verlosung unter denjenigen,<br />
die sich entschließen, die<br />
Zevener Zeitung neu zu abonnieren.<br />
Wer zum Kreis der Leser der<br />
Zevener Zeitung stößt und in der<br />
Zeit vom 3. bis 31. Oktober ein<br />
Voll-Abonnement der Zevener<br />
Zeitung abschließt, der nimmt an<br />
der Auslosung teil und kann mit<br />
etwas Glück einen Apple iPod<br />
touch gewinnen.<br />
Mit seinem fantastisch flachen<br />
Design liegt der iPod touch so gut<br />
in der Hand wie nie zuvor. Ebenfalls<br />
Eindruck machen der neue<br />
„Froh, dass wir sie haben“<br />
Die Familie Jacobi aus Kirchtimke ist seit wenigen Wochen Abonnentin der Zevener Zeitung<br />
KIRCHTIMKE. Viele Jahre lang hatten<br />
sie keine Tageszeitung im Briefkasten,<br />
geschweige denn auf dem Frühstückstisch.<br />
Doch damit ist seit wenigen<br />
Wochen Schluss: Ekkehard<br />
und Anke Jacobi aus Kirchtimke entschieden<br />
sich dazu, die Zevener Zeitung<br />
zu abonnieren. Und sie sind im<br />
Großen und Ganzen zufrieden: „Wir<br />
sind jetzt schon froh, dass wir sie<br />
haben“, sagt Ekkehard Jacobi und<br />
lacht.<br />
Dass es die Zevener Zeitung im<br />
Abo-Format überhaupt ins Haus<br />
der Familie Jacobi geschafft hat,<br />
daran haben die beiden Söhne einen<br />
großen Anteil: Nils, mittlerweile<br />
20 Jahre alt, hatte im Jahr<br />
2007 die Anregung an die Eltern<br />
weitergebeben, doch eine Tageszeitung<br />
zu besorgen. Das wurde<br />
und wird schließlich an der Kooperativen<br />
Gesamtschule in<br />
Tarmstedt von den Lehrern erwartet.<br />
Nun liegt die Zevener Zeitung<br />
jeden Morgen im Briefkasten der<br />
Jacobis – und das nach reiflicher<br />
Überlegung in Zeiten steigender<br />
Lebenshaltungskosten.<br />
„Die ZZ haben wir ja bei Bekannten<br />
schon öfter gelesen“,<br />
sagt Anke Jacobi. Sie sitzt im<br />
Wohnzimmer und blickt hinaus<br />
in den Garten. „Ich interessiere<br />
mich dafür, was in der Welt und<br />
im Umkreis passiert.“<br />
Die 45-Jährige schnappt sich in<br />
der Regel die Zeitung, nachdem<br />
Robin, 16 Jahte alt, und ihr Mann<br />
die ZZ gelesen haben. „Mir fehlt<br />
bisher nichts an der Zeitung“,<br />
sagt Ekkehard Jacobi. Während<br />
Robin sich vor allem für Computer-Technik<br />
und „ein wenig Unterhaltung“<br />
interessiert, wünscht<br />
Nils sich vor allem eine Seite mit<br />
wissenschaftlichen Themen. Der-<br />
NAME: Wolfgang Mai<br />
ALTER: 72 Jahre<br />
WOHNORT: Tarmstedt<br />
KÜRZEL: wm<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Sport, besonders Fußball<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER: In Wilstedt fand ein<br />
besonders wichtiges Spiel der 2.<br />
Kreisklasse statt und das war<br />
nicht so gelaufen, wie es sich der<br />
MTV vorgestellt hatte. Der Schuldige<br />
war schnell gefunden, und<br />
das konnte nur der Schiedsrichter<br />
sein. Ich bekam bei der Durchgabe<br />
des Spielberichtes Ohrensausen,<br />
denn die Lautstärke meines<br />
Partners am Ende der anderen<br />
Telefonleitung überstieg die<br />
Norm des dafür festgelegten<br />
Schallpegels bei weitem. Das beeindruckte<br />
mich so sehr, dass ich<br />
mich im Spielbericht zu der Aussage<br />
hinreißen ließ, der Schiedsrichter<br />
war mit der Leitung des<br />
Lautstärkeregler und der integrierte<br />
Lautsprecher. Revolutionäre<br />
Technologien wie das Multi-<br />
Touch-Display, der Beschleunigungssensor<br />
und 3D-Grafiken<br />
sorgen auf dem iPod touch für besonderes<br />
Spielvergnügen. Mit der<br />
neuen Funktion „Genius“ wird<br />
der iPod touch zum intelligenten,<br />
persönlichen DJ. Nur ein paar<br />
Fingertipps, und er erzeugt eine<br />
Wiedergabeliste mit Songs aus<br />
der Mediathek, die gut zusammenpassen.<br />
Abgesehen von dieser Gewinnchance<br />
haben Neu-Abonnenten<br />
ein Anrecht auf die üblicherweise<br />
von der Zevener Zeitung ausgelobten<br />
Prämien.<br />
Wer sich zusätzlich zu der gewünschten<br />
Prämie die Chance<br />
auf den Gewinn des Apple iPod<br />
touch sichern möchte, der wendet<br />
sich an den Abo-Service unter<br />
� 04281/945666 oder füllt<br />
das Formular auf der Internetseite<br />
aus. (tk)<br />
www.zevener.zeitung.de<br />
zeit lese er eine andere regionale<br />
Zeitung. Doch auch ohne Tageszeitung<br />
habe sich die Familie<br />
hier, im hiesigen Landkreis, ausführlich<br />
informiert – ob via Radio<br />
oder Internet. Oder eben bei<br />
Freunden und Bekannten.<br />
Familie Jacobi zog es vor 16<br />
Jahren aus Sprockhövel-Hasslinghausen<br />
im Ruhrgebiet nach<br />
Norddeutschland. Berufliche<br />
Gründe waren für diesen Schritt<br />
ausschlaggebend, so Ekkehard Jacobi.<br />
Zunächst wohnte die Familie<br />
in Tarmstedt und zog dann<br />
1997 nach Kirchtimke um. Man<br />
interessiere sich nicht nur für das,<br />
was in der Welt passiert, sondern<br />
auch im Umkreis: Ein Vorteil der<br />
Zevener Zeitung sei deshalb, dass<br />
aus allen Samtgemeinden berichtet<br />
werde.<br />
Ekkehard Jacobi blättert die<br />
Zeitung zunächst von hinten<br />
nach vorn durch. Grund: „Dort<br />
steht das, was die Region betrifft“,<br />
sagt der 46-Jährige, der in seiner<br />
Freizeit gern sportlich in der<br />
KGS-Halle aktiv ist oder mit seiner<br />
Honda CX 500 („die Güllepumpe“)<br />
unterwegs ist.<br />
Anke Jacobi bastelt hingegen<br />
gern, ihr großes Hobby sind Puppen.<br />
Zwei Mal in der Woche geht<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 25<br />
Wer im Oktober die Zevener Zeitung neu abonniert, nimmt automatisch an attraktiver Verlosung teil<br />
Seit wenigen Wochen zählt Familie Jacobi aus Kirchtimke zu den Abonennten der Zevener Zeitung (von links):<br />
Nils, Anke, Ekkehard und Robin mit den Katzen Findus und Ronja sowie Hündin Pia. Foto: as<br />
Spieles total überfordert. Die Antwort<br />
darauf war drei Tage später<br />
aus einem Leserbrief zu erfahren.<br />
Einer der Männer der schwarzen<br />
Zunft aus Nartum hatte sich der<br />
Sache angenommen und schrieb<br />
danach folgendes: Ob Aktive<br />
oder Zuschauer, alle kritisieren<br />
die Schiedsrich-<br />
ter, die es immer<br />
schwerer<br />
haben. Nun<br />
kommt auch<br />
noch der Schreiberling des Spielberichtes<br />
dazu, der damit ebenso<br />
überfordert ist und auch noch<br />
Geld dafür bekommt. Das saß –<br />
und ein derartiger Lapsus ist mir<br />
danach nicht mehr unterlaufen.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Die 4. Fußball-Kreisklasse<br />
ist die niedrigste Kategorie<br />
in der Klassifizierung des DFB<br />
und die ZZ eine der wenigen Zeitungen,<br />
die in Wort und Bild da-<br />
Wird unter allen neuen Abonnenten verlost: ein Apple iPod touch.<br />
rüber berichten. Das ist gut so,<br />
denn die jungen Männer, die in<br />
einem Fußballverein integriert<br />
sind, gehen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />
nach. Doch es<br />
gibt auch andere positive Beispiele.<br />
In einem Verein, ganz in der<br />
Nähe Zevens, spielte ein junger<br />
Mann im Sturm<br />
und wurde von<br />
Spieltag zu<br />
Spieltag besser.<br />
Als er dann seine<br />
ersten Tore schoss, tauchte<br />
sein Name im Text und in der<br />
Torschützenliste auf. Das erfreute<br />
seine Großeltern so sehr, dass sie<br />
sofort die ZZ abonnierten, um<br />
nach den Spielen sofort nachlesen<br />
zu können, ob denn der liebe<br />
Enkel wieder getroffen habe.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Die Oper<br />
in der leichteren Version (wie<br />
Carl-Maria von Weber: Der Freischütz)<br />
sie darüber hinaus zum Schwimmen.<br />
Auch Spaziergänge mit<br />
Hündin Pia stehen auf dem Programm.<br />
„Wir haben hier alles neu aufgebaut<br />
und den Schritt nicht bereut“,<br />
blickt Ekkehard Jacobi zurück.<br />
Er ist im Außendienst tätig<br />
und viel unterwegs. Sie seien hier<br />
im Norden „voll integriert“ und<br />
haben „sehr nette Nachbarn“, so<br />
der 46-Jährige. Eines steht für Anke<br />
und Ekkehard Jacobi schon<br />
jetzt fest: Die Zevener Zeitung<br />
werden sie nicht abbestellen –<br />
auch wenn die Söhne aus dem<br />
Haus sind. (as)<br />
Einmal über Werders 6:0-Sieg über Bayern berichten<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Wolfgang Mai aus Tarmstedt ist ein passionierter Bremen-Fan<br />
STECKBRIEF<br />
WOLFGANG MAI<br />
Wolfgang Mai<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Sportliteratur<br />
aus der Zeit vor der politischen<br />
Wende (besonders über<br />
meine Idole Fritz Walter und<br />
Uwe Seeler)<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: Der Lohn<br />
der Angst (schwarz-weiß, aber<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Elsdorfer gehen<br />
auf die Straße<br />
ELSDORF. Am 14. Februar 1994<br />
gegen 10 Uhr setzte sich ein, für<br />
dörfliche Verhältnisse, stattlicher<br />
Demonstrationszug gegen die geplante<br />
Autobahntrasse in Elsdorf<br />
in Bewegung. Auf Spruchbändern<br />
und Transparenten forderten Eltern<br />
und Kinder aus Elsdorf sowie<br />
Wistedt-Hofkoh: „Keinen Autobahnanschluss<br />
für Elsdorf!“ Die<br />
Eltern artikulierten Angst um die<br />
Kinder, Verkehrschaos in Elsdorf,<br />
Lärmbelästigung, Luftverschmutzung<br />
und eine deutliche Senkung<br />
des Wohnwertes ihrer Häuser. (lm)<br />
Seedorfer Soldaten<br />
verabschiedet<br />
SEEDORF. Mit militärischen Ehren,<br />
Musik und allen guten Wünschen<br />
wurden im Juni 1995 715<br />
niederländische Soldaten im Rahmen<br />
der Abschlussveranstaltung<br />
der Vier-Abend-Märsche verabschiedet.<br />
Die Blauhelme aus Seedorf<br />
übernehmen für sechs Monate<br />
ein UN-Mandat im ehemaligen<br />
Jugoslawien.(lm)<br />
NPD tagt und Polizei<br />
beobachtet<br />
OHREL. Das Dorf Ohrel bei Selsingen<br />
war Schauplatz einer Bundesdelegiertentagung<br />
der Nationaldemokratischen<br />
Partei<br />
Deutschlands (NPD). „Wie erst<br />
jetzt bekannt wurde, sollen rund<br />
250 Sympathisanten der rechtsgerichteten<br />
Partei am 7. und 8. Dezember<br />
1996 in einem örtlichen<br />
Gasthaus getagt haben. Verbunden<br />
war die nichtöffentliche Veranstaltung<br />
mit einem Großeinsatz<br />
der Polizei. In Ohrel selbst beobachteten<br />
Zivilbeamte das Geschehen.<br />
Zu Zwischenfällen kam es<br />
bei der zweitägigen Veranstaltung<br />
nicht.“ Warum die NPD ausgerechnet<br />
in Ohrel tagte, wusste der<br />
Gastwirt nicht zu beantworten,<br />
hieß es in der ZZ.(lm)<br />
Schröder besucht<br />
Brilliant AG<br />
GNARRENBURG. Ministerpräsident<br />
Gerhard Schröder ließ sich Ende<br />
August 1997, durch das Unternehmen<br />
Brilliant führen. „Friedrich-Wilhelm<br />
Wentrot, Alleinvorstand<br />
bei Brilliant, hatte es eilig,<br />
seine Botschaft zu überbringen.<br />
Ihm stand für Gespräch und Besichtigung<br />
mit dem Ministerpräsidenten<br />
gut eine Stunde zur Verfügung.<br />
Bei Gerhard Schröder bedankte<br />
er sich für die Landesmittel,<br />
die das Unternehmen erhalten<br />
habe, und bat um weitere Investitionshilfen,<br />
weil andere mit dem<br />
Geld nach drei Jahren pleite seien.<br />
Die Brilliant AG sich jedoch<br />
weiter im Aufwind befinde; kontinuierlich<br />
seit dem ‚Trainerwechsel‘<br />
von 1993, wie Wentrot betonte.<br />
Schröder: „Dann sind Sie also<br />
der Rehagel von Gnarrenburg.“<br />
(lm)<br />
Spannung pur)<br />
MEINE HOBBYS: Lesen, Reisen,<br />
SV Werder Bremen<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Unsere Katze<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Intrigen,<br />
wenn schlecht über jemanden gesprochen<br />
wird, der nicht dabei<br />
ist.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Ich habe mir<br />
meine Wünsche bereits alle erfüllt.<br />
Aber einmal den Spielbericht<br />
zu schreiben, wenn Werder<br />
den FC Bayern mit 6:0 vom Platz<br />
fegt, das wäre ein Traum.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ich sitze am<br />
Sonntag am Telefon der Sportredaktion<br />
der ZZ und nehme die<br />
Berichte der Fußballkreisklassen<br />
entgegen. Wenn diese pünktlich<br />
und vollständig eingehen, ist der<br />
Tag beinahe perfekt. Der Rest<br />
hängt davon ab, ob Werder gerade<br />
das Sonntagsspiel gewinnt.
26 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
GRUSSWORTE AUS DER POLITIK<br />
Der Landkreis Rotenburg gratuliert<br />
Dank für die Verdienste<br />
VON HERMANN<br />
LUTTMANN<br />
Die weltweite<br />
Banken- und<br />
Wirtschaftskrise,<br />
die im Sommer<br />
2008 ihren Anfang<br />
nahm, hat<br />
die Wirtschaft<br />
im Landkreis Rotenburg bisher<br />
weitgehend unbeschadet überstanden.<br />
Mit einer Arbeitslosenquote<br />
von 4,9 Prozent im vergangenen<br />
Herbst wurde der<br />
Landkreis vergleichsweise gut<br />
gerüstet mit der Wirtschaftskrise<br />
konfrontiert. Bemerkenswert ist<br />
aber, dass sich die Quote in unserem<br />
Landkreis bisher nur sehr<br />
moderat auf 5,6 Prozent im Juli<br />
2009 erhöht hat. Nur drei Landkreise<br />
in ganz Niedersachsen<br />
können heute noch niedrigere<br />
Werte aufweisen.<br />
Der Grund für diese Krisenfestigkeit<br />
liegt in der Struktur<br />
unserer Wirtschaftsbetriebe:<br />
Aufgrund der vielen inhabergeführten<br />
kleinen und mittelgroßen<br />
Betriebe in einer erheblichen<br />
Branchenvielfalt und einer<br />
geringen Abhängigkeit von<br />
Großkonzernen konnten die<br />
Auswirkungen der Wirtschaftkrise<br />
abgefedert werden.<br />
Die Landkreisverwaltung hat<br />
diese Entwicklung nach Kräften<br />
unterstützt, indem sie sich engagiert<br />
für neue Investitionen eingesetzt<br />
und zu günstigen Rahmenbedingungen<br />
für die ansässigen<br />
Betriebe beigetragen hat.<br />
Der gebündelte Einsatz von Mitteln<br />
aus dem Konjunkturpaket<br />
sowie von EU-Fördermitteln, die<br />
erfolgreiche Vermittlung von<br />
Langzeitarbeitslosen sowie die<br />
umfassenden Dienstleistungen<br />
für Existenzgründer haben einen<br />
spürbaren Beitrag zur Senkung<br />
der Arbeitslosenzahlen geleistet.<br />
Der Einsatz neuer Technologien<br />
und der Transfer von<br />
Know-How sind für einen ländlich<br />
geprägten Wirtschaftsraum<br />
wie unseren Schlüsselfaktoren,<br />
um konjunkturelle Schwächephasen<br />
gut zu überstehen. Der<br />
Landkreis Rotenburg bietet seinen<br />
Unternehmen kostenlose<br />
Technologieberatung durch das<br />
Transferzentrum Elbe-Weser.<br />
und engagiert sich darüber hinaus<br />
in der Bioenergie.<br />
Der Zevener Zeitung gratuliere<br />
ich herzlich zu ihrem 120-jährigen<br />
Bestehen. Ich danke ihr<br />
für die Verdienste, die sie zur<br />
Meinungsbildung in unserem<br />
Landkreis geleistet hat und wünsche<br />
ihr für die Zukunft wirtschaftlichen<br />
Erfolg.<br />
Stadt und Samtgemeinde Zeven gratulieren<br />
Wichtiger Standortfaktor<br />
VON HANS-JOACHIM JAAP UND<br />
JOHANN-DIETRICH KLINTWORTH<br />
Die Zevener Zeitung ist für das<br />
heutige moderne Mittelzentrum<br />
Zeven mit rund 23 000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern ein<br />
nicht wegzudenkender Standortfaktor.<br />
Als 1889 die erste<br />
Ausgabe gedruckt wurde, gab es<br />
noch den beschaulichen Flecken<br />
Zeven mit rund 1500 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern. Im<br />
Gründungsjahr der Samtgemeinde<br />
Zeven 1974 blickte das Blatt<br />
bereits auf 85 Jahre erfolgreiche<br />
Firmengeschichte zurück. In all<br />
den Jahren ist die Bevölkerung<br />
in und um Zeven über die Geschehnisse<br />
und Entscheidungen<br />
im Rathaus durch ihre Zevener<br />
Zeitung informiert worden.<br />
Rats- und Ausschusssitzungen<br />
wurden von der Redaktion sachkundig<br />
begleitet, das Verwaltungshandeln<br />
kritisch beobachtet<br />
und kommentiert. Gute Kontakte<br />
zwischen Redaktion und<br />
Rathaus haben stets gewährleistet,<br />
dass die Informationen für<br />
die Leserin und den Leser der<br />
Zevener Zeitung umfassend und<br />
aktuell in die Berichterstattung<br />
einflossen. Die Zevener Zeitung<br />
wird diese Aufgabe auch in Zukunft<br />
wahrnehmen und über die<br />
Aktivitäten und anstehenden<br />
Entwicklungen der Stadt und<br />
Samtgemeinde für die geneigte<br />
Leserschaft berichten.<br />
Als wichtige Vorhaben der<br />
nächsten Jahre seien beispielhaft<br />
genannt: weitere Verbesserung<br />
der Verkehrsverhältnisse durch<br />
den 2010 anstehenden Umbau<br />
der Bahnhofstraße B 71, Förderung<br />
der Innenstadtentwicklung<br />
und Verbesserung ihrer Einkaufsmöglichkeiten<br />
im Rahmen<br />
des Förderprogramms „Stadtumbau<br />
West“, Schaffung weiterer<br />
Angebote für eine bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf.<br />
Die Berichterstattung zu<br />
diesen Themen wird viele Ausgaben<br />
der ZZ füllen.<br />
Wir gratulieren Verlag und<br />
Redaktion zum 120-jährigen Erscheinen<br />
der Zevener Zeitung,<br />
danken herzlich für die stets gute<br />
Zusammenarbeit und verbinden<br />
dies mit den besten Wünschen<br />
für eine erfolgreiche Zukunft<br />
der Zevener Zeitung.<br />
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Auf der Suche nach Inseln<br />
Detlef Kolze schreibt seit vielen Jahren plattdeutsche Glossen für die Zevener Zeitung<br />
VON ALEXANDER SCHMIDT<br />
ZEVEN/BREMERHAVEN. Manchmal<br />
macht sich Detlef Kolze auf die Suche<br />
nach Inseln. Dann geht er in seinen<br />
Garten und fahndet dort, ausgestattet<br />
mit Hut und Notizblock, nach<br />
einem ruhigen Plätzchen. Oder<br />
nimmt das Angebot von Freunden<br />
an, eine Ferienwohnung zu nutzen.<br />
Was der Bremerhavener sucht? Ideen<br />
für seine „Plattdeutschen Glossen“.<br />
Die erscheinen seit Jahren wöchentlich<br />
in der Zevener Zeitung.<br />
Wer sich auf die Suche nach Detlef<br />
Kolze begibt, wird in der Seestadt<br />
fündig: Der am 27. Juni<br />
1947 geborene Bremerhavener<br />
wohnt gemeinsam mit seiner Ehefrau<br />
im Stadtteil Lehe in einem<br />
großen Haus, dahinter befindet<br />
sich ein noch größerer Garten.<br />
„Ich bin ein Schrat“, sagt Kolze<br />
im Laufe des Gesprächs, lacht<br />
und blickt vom Tisch in der Küche<br />
in den Garten. Brodelt da eine<br />
neue Geschichte in seinem<br />
Kopf, eine neue Gedankenspielerei?<br />
Vor ihm liegt sein schwarzes<br />
Notizblock, er nimmt es in die<br />
Hand, blättert darin herum. „Das<br />
ist mein Dreh- und Angelpunkt.“<br />
Bevor sich Detlef Kolze, dessen<br />
zwei Söhne längst erwachsen<br />
sind und in Lörrach wohnen,<br />
dem Journalismus widmete, war<br />
er mehr als 20 Jahre lang im<br />
Schuldienst tätig. Nach Abitur<br />
und Wehrdienst zog es den heute<br />
62-Jährigen, in dessen Elternhaus<br />
viel Plattdeutsch gesprocheb wurde,<br />
von Bremerhaven nach Berlin.<br />
Dort studierte er zuerst Politologie<br />
am Otto-Suhr-Institut der<br />
Freien Universität, anschließend<br />
Lehramt an der Pädagogischen<br />
Hochschule. Sein Examen machte<br />
Kolze im Jahr 1973.<br />
An einer Realschule im Berliner<br />
Stadtteil Wedding unterrichtete<br />
er fünf Jahre lang. Dann führte<br />
die Reise zurück nach Bremerhaven.<br />
15 Jahre lang war er Lehrer<br />
an einem Zentrum der Sekundarstufe<br />
I und setzte sich außerdem<br />
tatkräftig für die Gewerkschaft<br />
Erziehung und Wissenschaft<br />
ein.<br />
Doch dann war Schluss. Detlef<br />
Kolze schlug ein neues Kapitel in<br />
seinem Leben auf. Er widmete<br />
sich dem Schreiben. Seit 1993 in<br />
größerem Umfang, wie er sagt.<br />
„Davor war’s Kleinkram.“ Ein<br />
Jahr später begann seine freie<br />
Mitarbeit als „Bremerhaven-Korrespondent“<br />
für eine Tageszeitung<br />
in Bremen. 15 Jahre lang schrieb<br />
Kolze, beginnend ebenfalls im<br />
Jahr 1994, zudem für das Sonntagsjournal<br />
der Nordsee-Zeitung.<br />
Hauptsächlich ging es um Kommunalpolitik.<br />
SPRACHWITZ BEEINDRUCKT<br />
Damit nicht genug: Detlef Kolze,<br />
der es liebt, etwas auf den Punkt<br />
zu bringen und manchmal auch<br />
zu provozieren, zückte Stift und<br />
Block auch für andere Publikatio-<br />
Das Fachgeschäft<br />
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Detlef Kolze blättert in seinem Notizbuch. „Das ist mein Dreh- und Angelpunkt“, sagt der 62-Jährige. Der Bremerhavener<br />
schreibt seit vielen Jahren plattdeutsche Glossen – auch für die Zevener Zeitung. Foto: as<br />
nen. Und für einen Sänger. „Die<br />
Art, wie Detlef Kolze seine Texte<br />
schreibt, fasziniert mich schon<br />
seit Jahren. Sein Sprachwitz und<br />
seine eigene Sicht der Welt haben<br />
mich von Beginn an beeindruckt“,<br />
schreibt Otto Groote auf<br />
seiner Internetseite. Seit Anfang<br />
2005 bestehe die Zusammenarbeit<br />
zwischen Groote und Kolze.<br />
Doch das Hauptaugenmerk<br />
liegt auf den Gedankenspielereien.<br />
Wie viele plattdeutsche Glossen<br />
hat er bisher verfasst? Kolze<br />
lacht, greift zum Notizblock,<br />
schüttelt den Kopf. 600 bis 700<br />
werden’s wohl sein. Und wo sammelt<br />
er seine Ideen für die Geschichten?<br />
Das ist unterschiedlich:<br />
Mal beim Spazierengehen<br />
oder Joggen. Mal liest er eine<br />
Meldung in der Zeitung („Ich bin<br />
ein Sammler“), bekommt dadurch<br />
einen Denkanstoß. Vielleicht<br />
auch erst einige Tage später.<br />
Die Gedankenspielereien des<br />
sssscccchhhhaaaafffffffftttt RRRRääääuuuummmmeeee iiiinnnn hhhhaaaarrrrmmmmoooonnnniiiisssscccchhhheeeerrrr AAAAttttmmmmoooosssspppphhhhäääärrrreeee<br />
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die ganze Bandbreite, die das Leben<br />
hergibt. Ab und zu macht der<br />
Leser dabei auch Bekanntschaft<br />
mit „De Oole“ – Kolzes Kunstfigur.<br />
Auf Plattdeutsch lasse sich<br />
vieles viel anschaulicher, viel näher<br />
darstellen. „Plattdeutsch ist<br />
geerdet“, sagt Kolze, der mit dem<br />
Institut für niederdeutsche Sprache<br />
in Bremen zusammenarbeitet<br />
und an vielen Sprachen interessiert<br />
ist. Gern liest er beispielsweise<br />
in den Werken des polnischen<br />
Lyrikers Stanislaw Jerzy<br />
Lec.<br />
EINE GEDANKE, ZWEI RECHNER<br />
Wie Detlef Kolze seine Idee umsetzt,<br />
ist recht abenteuerlich. Mit<br />
einer Idee im Gepäck, beziehungsweise<br />
im Notizblock, geht<br />
er in sein Arbeitszimmer. Kurz<br />
fällt der Blick in den blühenden<br />
Garten. Dann setzt er sich hinter<br />
seinen Schreibtisch. Zwei Rech-<br />
BBBBeeeerrrraaaattttuuuunnnngggg bbbbeeeeiiii<br />
IIIIhhhhnnnneeeennnn zzzzuuuu HHHHaaaauuuusssseeee<br />
zzzzuuuu jjjjeeeeddddeeeerrrr ZZZZeeeeiiiitttt!!!!<br />
ner befinden sich unter dem Möbelstück.<br />
Den einen PC („einen<br />
alten 386er“) benutzt er nur zum<br />
Schreiben, verfasst eine Glosse<br />
mit Hilfe eines Thesaurus- und<br />
Korrektur-Progamms, das er auf<br />
seine „plattdeutsche Schreibe“<br />
eingerichtet hat, und kopiert<br />
dann den fertigen Text auf eine<br />
Diskette. Die wandert in den anderen<br />
Rechner. Von dort aus<br />
mailt Kolze seine Glosse an mehrere<br />
Zeitungen. Zudem surft er<br />
gern im Internet, liest viele Zeitungsartikel<br />
und pflegt seinen<br />
Blog (www.seestadtpresse.de).<br />
Doch dann zieht’s den Bremerhavener<br />
wieder hinaus. An die<br />
frische Luft. In den Garten. Unter<br />
einem Baum findet Detlef Kolze<br />
einen Platz und Ruhe. Nimmt seinen<br />
Notizblock hervor. Rückt seinen<br />
Hut zurecht. Und bringt wenig<br />
später eine Idee zu Papier –<br />
die nächste plattdeutsche Gedankenspielerei<br />
bahnt sich an.<br />
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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
STECKBRIEF<br />
ANTJE HOLSTEN-KÖRNER<br />
ormales Foto<br />
us der Cessna<br />
NAME: Antje Holsten-Körner<br />
ALTER: 45 Jahre<br />
OHNORT: Reeßum<br />
ÜRZEL: ah<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
EN: Aktivitäten in den Vereinen,<br />
orträts, Geschichten mit Kinern,<br />
PR.<br />
EIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
EPORTERIN: Vom Abriss der Autobahnbrücke<br />
in Stuckenborstel<br />
war ursprünglich ein „normales“<br />
Foto vorgesehen. Während des<br />
Termins fragte mich Fritz Koldehofe,<br />
Vorsitzender der Flugsportgruppe<br />
Airbus Bremen, ob ich<br />
mir das Spektakel aus der Vogelperspektive<br />
anschauen möchte.<br />
Klar wollte ich. Knapp eine halbe<br />
Stunde später saß ich in einer<br />
Cessna 172 und konnte den Brückenabriss<br />
von oben für die<br />
Nachwelt festhalten. Am meisten<br />
Spaß macht die Arbeit für die<br />
Zeitung aber, wenn man im<br />
Nachhinein positive Resonanz<br />
auf einen Artikel bekommt.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Pur<br />
Pop), aber auch Rock und aktulle<br />
Charts.<br />
EIN LIEBLINGSBUCH: Derzeit<br />
Tintenherz“ von Cornelia Fune,<br />
Spannung und Happy End.<br />
EIN LIEBLINGSFILM: „Jumpin'<br />
Jack Flash“ mit Whoopi Goldberg.<br />
MEINE HOBBYS: Aktuell: Fotografieren,<br />
bin Frühschwimmer im<br />
Freibad. Bis vor einigen Jahren:<br />
Handball und Tischtennis.<br />
EIN LIEBLINGSTIER: Gironimooshi<br />
(unser Hund)<br />
AS MAG ICH GAR NICHT: Unehrliche<br />
Menschen, Lästermäuler.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
AL SCHREIBEN: Ich glaube, dass<br />
ich über alle für mich interessanten<br />
Themen schon einmal geschrieben<br />
habe. Aber man weiß ja<br />
nie, was noch kommt.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Zu einem<br />
erfekten Tag können für mich<br />
ehören: Ein gemütliches Frühtück<br />
mit meiner Familie, ein Dae<br />
mit meiner Freundin, ein Spaiergang<br />
mit unserem Hund Yosi<br />
(richtig gerne nur bei schönem<br />
etter), ein Abend mit meinem<br />
hemann auf dem Sofa mit einem<br />
las Wein, mit Freunden Essen<br />
ehen, eine Städtereise oder ein<br />
usical-Besuch. Sogar ein inteessanter<br />
Zeitungstermin könnte<br />
n einen perfekten Tag passen.<br />
Antje Holsten-Körner<br />
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Un jeedeen Jahr dröff he mehr<br />
moken. Tööv man af, bit du 'n beten<br />
wat öller büst, kreeg he to hören,<br />
wenn Vadder un Mudder<br />
nich inverstahn weern mit sien<br />
Utprobeeren, un so weer he door<br />
richtig jieperig achter her, dat<br />
man bloots woller 'n Jahr vörbi<br />
weer.<br />
„Wussten Sie schon, daß von<br />
einer Schweizer Firma kürzlich<br />
die schnellste Uhr der Welt entwickelt<br />
wurde – zu einer Stunde<br />
braucht dieser Rekord-Chronometer<br />
genau 43 Minuten und 12<br />
Sekunden“ – över düssen Witzkraam<br />
harr de Oole lacht, as he<br />
dat vör mehr as veertig Jahren<br />
lees.<br />
Un düsse Witz bröch em siene<br />
Gärtnerei<br />
Paschke<br />
sagt<br />
Dankeschön<br />
für die gute<br />
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www.shell-station-rakowitz.de<br />
Kinnerjahren woller in'n Kopp –<br />
so'n fixe Chronometer-Klock harr<br />
he dunntomalen liedensgeern<br />
hebben wullt.<br />
Wenn de Oole door nu över<br />
nadenken deit, denn mutt he grienen.<br />
Wat sik de Tieden doch ännert,<br />
sinneer he. Nu versöcht he<br />
allens, dat de Tiet nich so gau lopen<br />
schull. Door bruuk he ehrer<br />
'n Chronometerdings, dat för<br />
twee Stünnen dree Daag bruken<br />
deit. De Oole hüng mit Hart un<br />
Seel an dat geruhige Rümsinneeren<br />
un Speelen mit allerlee Gedanken.<br />
He wull sien Bregen an't<br />
Lopen hollen, wull twischendöör<br />
wat beleben un 'n paar neeje Gedanken<br />
in'n Kopp kriegen.<br />
Un för sowat bruuk he veel<br />
freeje Tiet för sik - mennigmaal<br />
mehr Tiet, as he in de Alldagsjachteree<br />
tosamenschrapeln<br />
kunn.<br />
Lebennig merrnmang doorbi<br />
sien un den Bregen so goot as't<br />
man geiht in de Gangen hollen –<br />
dat steiht för em babenan, eendoon<br />
of 'n Minsch twintig, sösstig<br />
or negentich Jahr oold is, un<br />
doorbi driesel den Oolen de oole<br />
Snack döör 'n Kopp: „Een<br />
Minsch leevt, de annere ward<br />
bloots öller.“<br />
Kiek di uus Blatt an, dach de<br />
Oole, de Zevener Zeitung. De is<br />
nu all siet 120 Jahren doorbi un<br />
streut ehr Bookstavenwelten kregel<br />
döör de Lannen. Kann ik mi<br />
ja meist noch as Vörbild herkriegen,<br />
grien de Oole.<br />
De Oole schrapel sik den<br />
Baart. Wat bruukt dat för'n Knööf,<br />
dat sik 'n Blatt in uuse Daag<br />
lebennig hollen kann. Denn in de<br />
Tieden vun't Internet ward dat<br />
nich graad eenfacher, dat se dat<br />
Geld tosamenhollt un Dag för<br />
Dag 'n ornlich Blatt tosamenklütert,<br />
dat de Minschen klöker<br />
mookt. „Den Blick in die Welt<br />
kann man mit einer Zeitung versperren“,<br />
hett de poolsche Schriebersmann<br />
Stanislaw Jerzy Lec<br />
maal to Pappeer bröcht, un door<br />
weer förwiss wat an.<br />
Dat kunn 'n ja an't Strieden<br />
marken, dat sik vun Beginn an<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 27<br />
Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 2: 1914 und „Der Sonntag“<br />
1914 erschien die Zevener Zeitung wöchentlich dienstags, donnerstags und sonnabends.Von der Mobilmachung der kaiserlichen Armee erfuhren<br />
die Zevener erst drei Tage später aus der Zeitung. Von etwa 1930 an bis Ende der 80er Jahre erschien zwischen zehn und zwölf Mal pro Jahr zudem<br />
„Der Sonntag“ als Wochenendbeilage der Zevener Zeitung. Die im halben Zeitungsformat gedruckte Beilage griff Themen aus der Geschichte auf,<br />
kam auch auf Platt daher und ließ Platz für heimatliche Gedichte.<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Öller warrn, lebennig blieben...<br />
Eine plattdeutsche Gedankenspielerei rund um das Thema Jubiläen und Geburtstage VON DETLEF KOLZE<br />
ZEVEN. Wat harr sik de Oole fröher<br />
in siene Kinnertieden freut, wenn he<br />
Geburtsdag harr. All de schöönen<br />
Geschenken, de Lichter op'n Disch,<br />
dat Singen, dat In'n-Arm-Nehmen –<br />
Jungedi, sowat kunn na sien Meenen<br />
ruhig mehr as eenmaal in't Jahr passeeren,<br />
dach he dunntomalen.<br />
rings üm de Zeitungen rengeln<br />
deit. De eene argert sik över dat,<br />
wat nich in't Blatt steiht, un de<br />
annere över dat, wat he door lesen<br />
kann. Is ook goot so, sinneer<br />
de Oole. Keen sik argert, is noch<br />
lebennig noog, dat he sik door<br />
twischen mengeleeren will, wenn<br />
wat in de verkehrte Richt löppt.<br />
Harrn wi uus Daagblatt nich,<br />
denn wüssen wi nich maal, wat<br />
passeert, un door kannst in't Internet<br />
lang na söken, dat du wat<br />
direktemang ut uuse Stadt un dat<br />
Land ümto opspören deist.<br />
Lebennig un neeschierig blieben,<br />
sinneer de Oole, un ook<br />
doorto keem em so'n klooken<br />
Satz vun Stanislaw Jerzy Lec in'n<br />
Kopp. „Manche leben mit einer<br />
so erstaunlichen Routine, dass es<br />
schwer fällt zu glauben, sie lebten<br />
zum ersten Male“, harr de maal<br />
schreben.<br />
De Oole weer seker, dat em sowat<br />
nich passeeren schull, nich<br />
maal, wenn he döör 'n Wunner<br />
worraftig mehr as 120 Jahren döör<br />
de Welt geistern kunn.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Tarmstedter Ausstellung gratuliert der<br />
Zevener Zeitung zum 120-jährigen Jubiläum!<br />
Wir bedanken uns für die kollegiale Zusammenarbeit<br />
und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft.<br />
www.tarmstedter-ausstellung.de<br />
Ausstellungs-GmbH, Hauptstraße 15, 27412 Tarmstedt, Tel. 04283-329, Fax 04283-82 07<br />
ICH LESE DIE ZZ…<br />
„Mir ist vor allem<br />
das Amtliche wichtig“<br />
„…seit 1964, seit ich geheiratet habe“,<br />
sagt Elisabeth Borgfeldt aus<br />
Wilstedt. „Die Form ist gut. Mir ist<br />
vor allem das Amtliche<br />
wichtig. Mich<br />
interessiert alles,<br />
was in diesem<br />
Raum passiert, lokale<br />
Politik und<br />
Kreispolitik, das ist<br />
klar. Ich finde, dass<br />
Tarmstedt etwas<br />
zu kurz kommt, wenn hier viel los<br />
ist. Dann kommen viele interessante<br />
Sachen manchmal zu kurz rüber.“<br />
(rsk)<br />
„Ich finde die neue<br />
Aufmachung sehr gut“<br />
„…jeden Tag mit Genuss“, sagt<br />
Margret Brandt aus Selsingen. „Ich<br />
finde die neue Aufmachung sehr<br />
gut. Sie liest sich<br />
auch sehr gut. Die<br />
ganzen kleinen<br />
Kommentare finde<br />
ich auch sehr gut,<br />
ebenso die Buch-<br />
Infos. Ich lese die<br />
Zeitung immer von<br />
vorne. Wir haben<br />
die ZZ sogar online. Unser Sohn in<br />
Freiburg liest sie auch. So kann er<br />
dort unten noch aus der Heimat etwas<br />
gewahr werden.“ (rsk)<br />
Geburtstagsausgabe<br />
von 1905 besorgt<br />
„…quasi seit es sie gibt“, sagt Marga<br />
Drewes aus Tarmstedt. „Wir haben<br />
uns 1995 zum 90. Geburtstag<br />
die Geburtstagsausgabe<br />
von 1905<br />
kommen lassen<br />
und zum 70. Geburtstag<br />
meines<br />
Mannes die Zeitung<br />
von 1933. Ich<br />
bin in dem Alter, in<br />
dem ich hinten anfange,<br />
dann vorne und dann kommt<br />
die Samtgemeinde Tarmstedt dran.<br />
Sie berichten sehr objektiv. Wir sind<br />
sehr zufrieden.“ (rsk)<br />
„Die Kinderseite lesen<br />
wir auch manchmal“<br />
„…schon ewig. Ich kenne das gar<br />
nicht anders“, sagt Marianne Hastedt<br />
aus Ostereistedt. „Der Anzeigenteil<br />
und Lokales<br />
sind mir wichtig.<br />
Die Seite ‚Aus<br />
aller Welt‘ mag ich<br />
gar nicht mehr so<br />
gerne ansehen in<br />
letzter Zeit. Aber<br />
ansonsten wird die<br />
ZZ bei uns noch so<br />
richtig durchgelesen. Sie kommt ja<br />
schon so schön früh. Abends lesen<br />
wir sie dann zu Ende. Gut finden wir<br />
auch die Kinderseite. Die lesen mein<br />
Mann und ich auch manchmal.“ (rsk)<br />
Ausstellung 2010<br />
9. –12. Juli
28 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
STECKBRIEF<br />
WIELAND BONATH<br />
„Schreibe am<br />
liebsten über<br />
Menschen“<br />
AME: Wieland Bonath<br />
LTER: 68 Jahre<br />
OHNORT: Rotenburg<br />
ÜRZEL: bn<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
EN: Über Menschen, ihr Leben,<br />
hre Sorgen, ihre Erfolge, ihre<br />
nttäuschungen, ihre Wünsche,<br />
hre Hoffnungen.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Klassiche<br />
Musik, und zwar in der ganen<br />
Breite. Bei der zeitgenössichen<br />
Musik die „ruhigeren Töe“,<br />
zum Beispiel Neil Diamond.<br />
EIN LIEBLINGSBUCH: „Die Budenbrooks“<br />
von Thomas Mann,<br />
eil große Teile des Romans so<br />
ktuell geblieben sind, dass sie<br />
uch die Gegenwart beschreiben<br />
könnten).<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Untergang<br />
er Titanic“. In diesem Film wird<br />
ramatisch deutlich, dass der<br />
ensch und sein Handeln berenzt<br />
sind.<br />
MEINE HOBBYS: schreiben, lesen,<br />
reisen, wandern und Rad fahren.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Rotwild<br />
Hirsche, Rehe).<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Wenn<br />
jemand versucht, sich mit ständigen<br />
Unwahrheiten über den Tag<br />
zu retten.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Früh aufsteen<br />
und dabei nicht allzu müde<br />
ein. Möglichst früh das Pensum<br />
barbeiten, damit wenig oder gar<br />
ichts liegen bleibt. Versuchen,<br />
ich regelmäßig zu bewegen. Im<br />
aushalt mit zupacken, dabei<br />
berlegen, über welche Themen<br />
erichtet werden könnte. Gegen<br />
en Mittagsschlaf ankämpfen,<br />
enn schlafen ist verlorene Zeit.<br />
it der Ehefrau einen längeren<br />
paziergang machen, dabei lassen<br />
ich die unterschiedlichsten Pläne<br />
usgezeichnet besprechen. Anchließend<br />
an den Schreibtisch<br />
nd schreiben oder raus zu Terinen.<br />
Zum perfekten Tag gehört<br />
elbstverständlich die Chance,<br />
ich regelmäßig über das Neueste<br />
nformieren zu können. Der<br />
bend sollte der Entspannung<br />
vorbehalten bleiben.<br />
Wieland Bonath<br />
Täglich ab 13 Uhr<br />
Inh. Rainer Knorr<br />
Frische · Vielfalt · Genuss<br />
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Kaffee und Kuchen satt<br />
nur6.-<br />
Täglich Frühstück ab 7 Uhr · Mittag ab 11 Uhr<br />
Jeden Sonntag BÜFETT von 9 bis 12 Uhr<br />
Gautschfest 1982 auf dem Hof der ZZ. Täuflinge waren die Schriftsetzer Ute Nickel, Ulrich Wagenlöhner, Rüdiger Liszio und Marlies Meier. Packer:<br />
Hans Bäumle, Erwin Gehrmann, Hinrich Bruns, Rudi Reichenberg. Als Schwammhalter fungierte Willi Feindt und Klaus Radler war Gautschmeister.<br />
„Die Kunst ist verhunzt“<br />
In der Bütt erhielten die ZZ-Gesellen als Söhne Gutenbergs einen Sturzbach obendrauf<br />
ZEVEN. Die Buchdrucker und Schriftsetzer<br />
haben bis in das 21. Jahrhundert<br />
besonderen Stolz auf die bedeutungsvolle<br />
Kunst ihres Handwerks<br />
verwendet. So nahmen Meister<br />
und Gesellen die Gehilfen nach<br />
Abschluss ihrer Lehrzeit mit dem<br />
Brauch des Gautschens in ihren erlauchten<br />
Kreis auf – ein fröhliches<br />
Fest, das im Kreise aller Kollegen<br />
gefeiert wurde.<br />
Dazu wurde publikumswirksam<br />
ein mit Wasser gefüllter Bottich<br />
öffentlich auf dem Hof der Offizin<br />
Zeller aufgestellt. Gautschmeister,<br />
Schwammhalter und<br />
Packer in der traditionellen<br />
Tracht, die zu Gutenbergs Zeiten<br />
üblich war, vollzogen sodann die<br />
„Wassertauf“. Vor dem Ritual verlas<br />
der Gautschmeister folgenden<br />
Frühstück bei perfektem Sonnenaufgang<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Kerstin Velhorst aus Sittensen<br />
NAME: Kerstin Velhorst<br />
ALTER: 41 Jahre<br />
WOHNORT: Sittensen<br />
KÜRZEL: kv<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Kultur, soziale Themen, Natur,<br />
Wirtschaft, Menschen, Menschen<br />
unter uns<br />
MEIN KURIOSES-<br />
TES ERLEBNIS<br />
ALS REPORTE-<br />
RIN: Eine Hochzeit<br />
im Sittenser Koi-Zentrum.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Portrait eines Ehepaars<br />
anlässlich dessen goldener Hochzeit.<br />
Die beiden sprühten mit ihren<br />
gut 70 Jahren vor Lebenslust<br />
STECKBRIEF<br />
KERSTIN VELHORST<br />
Wir gratulieren<br />
der Zevener Zeitung<br />
zum Geburtstag!<br />
Zeven · Am Markt 2 · Telefon (0 42 81) 9593216<br />
Wir gratulieren<br />
der ZZ herzlich<br />
zum Geburtstag!<br />
Spruch: „Packt an! Lasst seinen<br />
Corpus posteriorum fallen auf<br />
diesen nassen Schwamm, bis triefen<br />
beide Ballen. Der durst'gen<br />
Seel' ein Sturzbach gebet oben-<br />
Diese Gautschzeitung erinnert an<br />
vergangene Zeiten.<br />
und Liebe zueinander.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Klassik,<br />
Irische Musik, Klezmer, Rock/<br />
Pop.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Historisches,<br />
Biographien. Lebensgeschichten<br />
machen mich neugierig.<br />
MEIN LIEBLINGS-<br />
FILM: Dokumentationen<br />
über vergessene<br />
Völker, alte Western, Filme mit<br />
Audrey Hepburn, besonders „Die<br />
Geschichte einer Nonne“.<br />
MEINE HOBBYS: Meine Kinder, Lesen,<br />
Modellbau, Spiele spielen,<br />
Basteln, Kochen, mit meinem<br />
Tel. (0 42 81) 95 29 20 · Fax (0 42 81) 95 29 22 · info-rolfs@holidayland.de · www.holidayland-zeven.de<br />
drauf, das ist dem Sohne Gutenbergs<br />
die allerbeste Tauf.“<br />
Alsdann wurden die Delinquenten<br />
gegriffen und mit voller<br />
Kleidung mehrfach in den Bottich<br />
getaucht. Ein Eimer Wasser<br />
wurde ihnen auch noch über den<br />
Leib gekippt. Damit waren sie in<br />
den erlauchten Kreis der Jünger<br />
Gutenbergs aufgenommen, was<br />
durch einen kunstvoll verzierten<br />
Gautschbrief entsprechend dokumentiert<br />
wurde.<br />
Anschließend mussten die<br />
Täuflinge eine Runde Bier bei der<br />
anstehenden Feier, die zum Beispiel<br />
1982 auf Adebahrs Saal in<br />
Oldendorf stattfand, ausgeben.<br />
Das letzte Gautschfest des Druckhauses<br />
Zeller fand unter großer<br />
Anteilnahme der Bürger auf dem<br />
Zevener Rathausvorplatz 1994<br />
Hund durch Wald und Feld streifen.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Hunde, Haie<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Hinterhältigkeit,<br />
Lügen und Streit, die<br />
Farbe Pink, das Essen Knipp.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Kultur, Reisegeschichten,<br />
Länder, Hinduismus &<br />
Buddhismus.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Frühstück<br />
beim perfekten Sonnenaufgang,<br />
Joggen, Lesen, Spazierengehen,<br />
Picknick, Geschichten schreiben,<br />
Schwimmen, Sauna, Faulenzen,<br />
leckeres Abendessen vom Büfett<br />
ohne Redezwang, Kaminfeuer,<br />
Rotwein in netter Gesellschaft.<br />
Wir gratulieren der Zevener Zeitung<br />
zum 120-jährigen Jubiläum!<br />
Wenn es um<br />
URLAUB geht –<br />
fragen Sie uns...<br />
...wir beraten<br />
Sie freundlich<br />
und kompetent!<br />
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Sittensen<br />
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OKonzert- und<br />
Theaterkarten<br />
statt. Dabei wurde sogar der damalige<br />
Geschäftsführer Frank<br />
Lutz überrumpelt. Ehe er sich<br />
versah, wurde er gepackt und unter<br />
dem Gejohle der Zuschauer<br />
samt elegantem „Zwirn“ in das<br />
kalte Wasser der Bütt geschmissen.<br />
Im Ratskeller fand dann das<br />
Spektakel mit gutem Essen und<br />
reichlich Getränken seinen<br />
feucht-fröhlichen Abschluss.<br />
Das war das letzte Gautschfest,<br />
das von der Zevener Zeitung veranstaltet<br />
wurde. Und wenn heute<br />
jemand den traditionellen Gruß<br />
der Buchdrucker entbietet: „Gott<br />
grüß' die Kunst“, kommt als Antwort<br />
„Die Kunst ist verhunzt“.<br />
Gemeint sind damit die Computer,<br />
die Gutenbergs Erfindung von<br />
1540 zur Bedeutungslosigkeit verurteilt<br />
haben. (mi)<br />
Kerstin Velhorst<br />
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HEIKO HORNBOSTEL<br />
DACHDECKERMEISTER<br />
Leser dieser Tageszeitung<br />
entscheiden selbst,<br />
wo sie lesen und wann<br />
sie ihre Zeitung zur Hand<br />
nehmen. Frühmorgens<br />
oder spätabends – die<br />
Tageszeitung steht immer<br />
zur Verfügung.<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Schweinejagd<br />
in Steinfeld<br />
STEINFELD. Da guckten die Autofahrer<br />
lieber zweimal hin, als am<br />
2. Oktober 1998 ein kleines Ferkel<br />
auf der Hauptstraße in Steinfeld<br />
ihren Weg kreuzte.<br />
Der kleine Ausreißer nutzte<br />
seine letzte Chance, bevor er für<br />
die nächsten Monate im Aufzuchtkoben<br />
landet und sprang<br />
ohne zu zögern vom Schweinetransporter.<br />
„Doch lange genoss das kleine<br />
Ferkel seine Freiheit nicht. Schon<br />
nach wenigen Minuten fingen<br />
fleißige Helfer das Schweinchen<br />
ein und brachten es zurück zu<br />
seinen Kameraden. Und mal ehrlich,<br />
so ganz alleine ist selbst die<br />
goldene Freiheit gar nicht mehr<br />
so verlockend. Dann lieber zurück<br />
zu den Brüdern und vom<br />
großen Abenteuer prahlen.“ (lm)<br />
Betrug mit<br />
Kreditkarten<br />
ZEVEN. Zwei unbekannte Täter<br />
haben bei Scheck- und Kreditkartenbetrügerei<br />
im Dezember 1999<br />
in Norddeutschland einen Schaden<br />
von über 50 000 Mark verursacht.<br />
Dabei bedienten sie sich<br />
der Schecks und Kreditkarten einer<br />
52-jährigen Zevenerin, die sie<br />
beim Aufbruch des Autos der<br />
Frau erbeutet hatten, ist in der<br />
Zevener Zeitung von damals zu<br />
lesen.<br />
Besonders schmerzlich dabei<br />
war für die Zevenerin weniger der<br />
Diebstahl der Handtasche, als<br />
vielmehr deren Inhalt. Den Besitz<br />
dieser Gegenstände wussten die<br />
dreisten Automarder konsequent<br />
zu nutzen. Nach Einlösung sämtlicher<br />
Schecks gingen sie mit der<br />
gestohlenen Kreditkarte auf „Einkaufstour“.<br />
Trotz Sperrung der<br />
Karte gelang es ihnen, Waren von<br />
beträchtlichen Wert damit zu bezahlen.<br />
(lm)<br />
Letztes Auto rollt<br />
in der Langen Straße<br />
ZEVEN. „Das war es mit dem Verkehr<br />
in der Langen Straße, jetzt<br />
kommt die Fußgängerzone“, hieß<br />
es in der Zevener Zeitung. Es ist<br />
mitten im Sommer 2000, als die<br />
Pkw, Lastwagen und Motorräder<br />
die Straße ein letztes Mal benutzen<br />
dürfen.<br />
Stadtdirektor Manfred Rieken,<br />
Bauamtsleiter Günter Neß und<br />
sein Mitarbeiter Günter Witte<br />
freuten sich jedenfalls, dass nach<br />
30 Jahren der Verkehr vor dem<br />
Zevener Rathaus weniger wird.<br />
„Anfang Juli beginnt also der Bau<br />
der Fußgängerzone“, hat der Leser<br />
der Zevener Zeitung im Jahr<br />
2000 erfahren.(lm)<br />
GmbH<br />
Wir gratulieren<br />
zum<br />
120. Geburtstag<br />
und bedanken uns<br />
für die gute<br />
Zusammenarbeit!<br />
Christoph<br />
DACHDECKUNG<br />
DACH-<br />
ABDICHTUNG<br />
FASSADEN-<br />
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SOLAR-<br />
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Baugeschäft GmbH<br />
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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
STECKBRIEF<br />
REBECCA HÖPER<br />
ittensen in<br />
ie Bundesliga<br />
chreiben<br />
NAME: Maria Rebecca Höper<br />
ALTER: 18 Jahre<br />
WOHNORT: Sittensen<br />
ÜRZEL: rh<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Ich schreibe gerne über die<br />
einung von (uns) Jugendlichen<br />
u aktuellen Themen.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Ich liebe<br />
usik und höre von Rock über<br />
'n'B und Hip-Hop bis zu Jazz<br />
ast alles. Auch Soundtracks geallen<br />
mir häufig sehr gut.<br />
EIN LIEBLINGSBUCH: Meine<br />
ieblingsbücher sind „The Croniles<br />
of Narnia“ von C.S. Lewis<br />
nd „P.S. Ich liebe dich“ von Ceelia<br />
Ahern.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: Die „Der<br />
err der Ringe“-Trilogie. Allerings<br />
teilt sie sich den ersten<br />
latz mit der „Fluch der Kariik“-Trilogie<br />
und der „Liga der<br />
ußergewöhnlichen Gentlemen“<br />
MEINE HOBBYS: Ich treibe viel<br />
Sport, unter anderem reiten,<br />
schwimmen und joggen. Ansonsten<br />
spiele ich Klavier, lese gerne<br />
und treffe mich mit Freunden.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Ich mag Deline,<br />
weil sie so freundliche und<br />
luge Lebewesen sind, und Raubatzen,<br />
weil sie stolz und geheimisvoll<br />
sind.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Ignoranz,<br />
Intoleranz und Untreue<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE MAL<br />
SCHREIBEN: „Der VfL Sittensen<br />
steigt in die Fußball-Bundesliga<br />
auf“<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Erstmal<br />
ausschlafen und dann eine Runde<br />
joggen gehen. Anschließend in<br />
Ruhe etwas essen. Danach würde<br />
ich mit ein paar Freunden zum<br />
inkaufen nach Hamburg fahren<br />
nd anschließend an der Elbe<br />
pazieren gehen. Letztendlich<br />
ürde ich den Tag zusammen mit<br />
einen Freunden, einem leckeen<br />
Cocktail und einer entspannen<br />
Rückfahrt nach Sittensen auslingen<br />
lassen. Und Werder Breen<br />
hat in der Bundesliga geonnen.<br />
Herrliche Vorstellung.<br />
Rebecca Höper<br />
Alles rund um Sport<br />
Freie Mitarbeiter der ZZ im Porträt: Manfred Krause<br />
NAME: Manfred Krause<br />
ALTER: 60 Jahre<br />
WOHNORT: Zeven<br />
KÜRZEL: mk<br />
DARÜBER<br />
SCHREIBE ICH<br />
AM LIEBSTEN:<br />
Alles, was mit Sport zu tun hat.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Peter<br />
Maffay, Bruce Springsteen, Herbert<br />
Grönemeyer.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: „Wer weint<br />
STECKBRIEF<br />
MANFRED KRAUSE<br />
schon um Abdul und Tanaya“<br />
von Jürgen Todenhoefer. Darin<br />
sind die Leiden der Bevölkerung<br />
und der Kinder<br />
im sinnlosen<br />
Krieg der Amerikaner<br />
in Afghanistan<br />
beschrieben.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Johnny<br />
Cash – At San Quentin“<br />
MEINE HOBBYS: Joggen, Tennis,<br />
Fußball.<br />
Manfred Krause<br />
Kletternd auf dem Gipfel des Mont Blanc<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Dennis Damberg<br />
NAME: Dennis Damberg<br />
ALTER: 29 Jahre<br />
WOHNORT: Osterholz-Scharmbeck<br />
KÜRZEL: dd<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Sport- und Musikveranstalungen<br />
wie „Wilstedt bei Nacht“,<br />
as Wilstedter Open-Air oder<br />
armstedts „Rock den Lukas“.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER: Als ich 2005 in Bültedt<br />
wohnte, entdeckte ich eines<br />
bends einen mächtigen Anhäner,<br />
der „unbemannt“ mit der<br />
eichsel voraus auf der gegenberliegenden<br />
Straßenseite in eier<br />
Hauswand „parkte“. Ich habe<br />
ur schnell ein Foto der Kuriosiät<br />
geschossen und die Recherche<br />
ber die Hintergründe Bert Alers<br />
in der Redaktion überlassen.<br />
EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
CHICHTE: Nach neun Jahren im<br />
„Außendienst“ der ZZ habe ich<br />
einige angenehme Geschichten<br />
aufgenommen. Gut in Erinnerung<br />
ist mir mein erst dritter Einsatz<br />
geblieben. Hierbei handelte es<br />
sich um eine ornithologische<br />
Dennis Damberg<br />
Wanderung des NABU unter Leitung<br />
meines früheren Lehrers<br />
Werner Burkart, die sehr interessant<br />
war. Bäuchlings im Gras liegend,<br />
habe ich von den Exkursionisten,<br />
die alle einen Feldstecher<br />
vorm Gesicht hatten, ein Foto geschossen.<br />
Die veröffentlichte Version<br />
der Geschichte habe ich<br />
noch (zwar bereits leicht vergilbt)<br />
auf meinem Schreibtisch.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich höre<br />
fast ausschließlich gesangs- und<br />
schlagzeuglastige Gitarrenrockmusik.<br />
Oasis und The Verve aus<br />
der leider fast verschwundenen<br />
Britpop-Szene werden bei mir immer<br />
laufen.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: John Lennon:<br />
„In his own words“. Es gibt<br />
herrlich die Attitüde und Arroganz<br />
John Lennons und der<br />
Beatles sowie<br />
der Zeit der<br />
60er und 70er<br />
Jahre wieder.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: Ich mag die<br />
Thriller der „Bourne“-Trilogie<br />
sehr gerne. Die Filme haben<br />
Spannung, Action und sind an<br />
äußerst interessanten Orten gedreht<br />
worden. Zudem finde ich<br />
Matt Damon gut. Auch einige Filme<br />
von Quentin Tarantino mag<br />
ich gerne.<br />
MEINE HOBBYS: Fußball, Skifahren,<br />
Tennis, Fotographie<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Hunde,<br />
Fischotter und Frettchen<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Sinnloses<br />
wie Nazis und Fremdenhass,<br />
STECKBRIEF<br />
MANFRED KRAUSE<br />
aber auch den nutzlosen und äußerst<br />
brutal und blutig verlaufenden<br />
Delphinfang, den zum Beispiel<br />
Japan betreibt.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Ich würde sehr<br />
gern einmal einen Reisebericht<br />
verfassen und mir dafür ein weit<br />
entferntes Ziel aussuchen. Hawaii<br />
wäre für mich ein – sowohl geologisch<br />
als auch<br />
vegetativ betrachtet<br />
– sehr<br />
reizvolles Ziel.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Mitten in<br />
der Nacht und längst vor den ersten<br />
Sonnenstrahlen von einer<br />
Hütte bei Chamonix aufbrechen<br />
und auf den über 4800 Meter hohen<br />
Gipfel des Mont Blanc klettern.<br />
Am Gipfel stehend möchte<br />
ich den unbeschreiblichen Blick<br />
in die umliegenden Gipfel genießen<br />
können und fotografieren.<br />
Nach dem „Gipfelschluck“ und je<br />
nach Jahreszeit und Wetterlage<br />
mit Ski ins Tal abfahren. Um das<br />
Projekt in Angriff zu nehmen, bedarf<br />
es noch einiger Vorbereitung.<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 29<br />
Blutspritzer und Schlagerpossen<br />
Kulturberichterstattung der Zevener Zeitung in 120 Jahren: Ein weites und umfängliches Feld – Stichprobe aus dem Jahr 1913<br />
VON JOACHIM SCHNEPEL<br />
ZEVEN. Wandel der Kulturberichterstattung<br />
in der Zevener Zeitung im<br />
Verlauf von 120 Jahren – das ist<br />
wahrlich, um es mit Fontane zu sagen,<br />
ein weites Feld und ein sehr<br />
umfängliches Themengebiet dazu.<br />
Wo also anfangen? Vor mir liegt<br />
der ZZ-Band aus dem Jahre 1913.<br />
Ein schmales Büchlein, schlicht<br />
schwarz eingebunden. Mal sehen,<br />
was sich da so finden lässt. Im<br />
Anzeigenteil werde ich fündig: Da<br />
laden die Saxonia-Sänger zu einem<br />
humoristischen Abend mit<br />
Schlagerpossen auf den Saal von<br />
Berkelmanns in Tarmstedt ein.<br />
Mal sehen, wann der Bericht in<br />
der ZZ folgt. Fehlanzeige. Den<br />
Bericht gibt es nicht, wahrscheinlich<br />
wurden Termine damals<br />
noch gar nicht redaktionell „besetzt“,<br />
wie wir sagen.<br />
Was es sehr wohl bereits gibt<br />
zur damaligen Zeit, ist der Roman:<br />
„Ein dunkles Rätsel“ von<br />
Alfed Wiljon in der 19. Fortsetzung.<br />
Klingt nach Krimi und ist<br />
wohl auch einer. Da ist die Rede<br />
von einem Erstochenen namens<br />
Carlton. Als Tatwaffe diente offenbar<br />
ein Messer, an dessen<br />
Klinge noch Blut klebt.<br />
Das nächste, was ich finde,<br />
und was im weitesten Sinne der<br />
Kultur zugerechnet werden kann,<br />
ist eine amtliche Bekanntmachung<br />
zur Denkmalspflege im<br />
Amte Zeven. Aber immer noch<br />
kein redaktioneller Beitrag. Weitergeblättert.<br />
Immerhin: Es findet<br />
sich eine Ankündigung zu einem<br />
Lichtbildervortrag über den Besuch<br />
des Deutschen Kaisers im<br />
hohen Norden. Gehalten wird<br />
dieser von Superintendent Meyer<br />
auf Bekemeiers Saal in Zeven.<br />
Darauf folgt auch ein redaktioneller<br />
Bericht, in dem ausdrücklich<br />
bedauert wurde, dass nur sehr<br />
wenige Zuhörer den Weg fanden,<br />
wiewohl es sich um einen thematisch<br />
sehr interessanten Vortrag<br />
handelte, der durchaus mehr Besuch<br />
verdient gehabt hätte. Erste<br />
Erkenntnis: Die Kultur hatte es<br />
also damals schon nicht leicht.<br />
Dafür hatte sie sogar juristische<br />
Brisanz: So wird wenige Seiten<br />
weiter über einen „welfischen<br />
In den Tiefen des ZZ-Archivs im Keller des Verlagsgebäudes lagert so manche spannende Geschichte. Foto: as<br />
Theaterstreit“ berichtet. So sollte<br />
in Lüchow das Stück „Die<br />
Schlacht bei Langensalza“ zur<br />
Aufführung kommen. Die Polizei<br />
erachtete die Aufführung für unzulässig,<br />
weil sie geeignet sei, die<br />
öffentliche Ruhe und Ordnung zu<br />
stören.<br />
„KEINE THEATERZENSUR“<br />
Das Oberverwaltungsgericht wies<br />
die Klage der Theaterschaffenden<br />
gegen das Aufführungsverbot ab<br />
und begründete dies mit diversen<br />
landesrechtlichen Vorschriften.<br />
Eine Theaterzensur gäbe es<br />
selbstverständlich nicht mehr, argumentierte<br />
der Richter. Nun ja.<br />
Politisch brisant war das Stück<br />
offenbar allemal, denn während<br />
der 150 Aufführungen in Hannover<br />
hatte es heiße Diskussionen<br />
des Publikums gegeben.<br />
In den vermischten Nachrichten<br />
geht es bald darauf wieder um<br />
eine Theateraufführung. Diesmal<br />
lädt der Männergesangverein Wil-<br />
stedt zu einem Winterfest ein. Die<br />
Stücke werden als sehr hübsch<br />
und amüsant angekündigt.<br />
In Zeven tritt einige Tage später<br />
die Theatergesellschaft Rhomberg,<br />
die zuvor mit großem auch<br />
pekuniärem Erfolg bereits in Rotenburg<br />
gastierte, auf. Über die<br />
Stücke des Lustspiel- und Moritaten-Ensembles<br />
wird nichts vermeldet.<br />
Dafür gibt es immerhin<br />
einen Nachbericht über das<br />
schon angekündigte Wintervergnügen<br />
des Männergesangvereins<br />
Wilstedt, das offenbar ein voller<br />
Erfolg war. „Der Verein erfreute<br />
uns nicht nur mit einigen schönen<br />
Gesangsvorträgen, sondern<br />
auch mit einem flott gespielten<br />
Theaterstück“, heißt es da. Gerne<br />
hätte man gewusst, mit welchem.<br />
Doch der Verfasser bleibt die<br />
Antwort schuldig, merkt aber an,<br />
dass auch diese Aufführung leider<br />
wieder unter schwachem Besuch<br />
litt. Also auch das kein Phänomen<br />
unserer Tage.<br />
Ungewöhnlich breiten Raum,<br />
nämlich über anderthalb von drei<br />
Zeitungsspalten, nimmt dafür die<br />
Berichterstattung über Kaisers<br />
Geburtstag in Zeven ein. Die Feier<br />
fand statt in „Weidenhöfers<br />
Hotel“, das später als Kino diente.<br />
Musikalisch umrahmt wurde<br />
sie unter anderem von der Zevener<br />
Musikkapelle. Die Zevener<br />
Jugendwehr führte ein eigens einstudiertes<br />
Theaterstück mit dem<br />
Titel „Die Huldigung des Kaisers<br />
durch die Marine“ auf, und der<br />
Verfasser des Berichtes wusste<br />
sich vor Freude über die „schneidigen<br />
Jungs“ auf der Bühne kaum<br />
zu fassen.<br />
75 PFENNIGE EINTRITT<br />
Übrigens: Auch in Weertzen gab<br />
es damals einen gemischten Chor<br />
namens Harmonie, und der kündigte<br />
im ZZ-Anzeigenteil einen<br />
gemütlichen Abend auf dem Saal<br />
des „Gasthofs Viebrock“ mit den<br />
bewährten Zutaten Gesangsbei-<br />
SONNTAG, 25.OKTOBER:<br />
AUTOHAUS<br />
träge und Theaterstück an. Als<br />
Eintritt waren 75 Pfennig zu entrichten.<br />
Über einen Konzertabend des<br />
Kirchenchores Rhade wird einige<br />
Seiten weiter berichtet, mit geistlichen<br />
und Volksliedern, auch<br />
plattdeutsche Vorträge – unter<br />
anderem über die Brachvogeljagd<br />
– kamen zu Gehör. Diese Veranstaltung<br />
soll übrigens recht gut<br />
besucht gewesen sein.<br />
Offenbar unverdrossen von der<br />
schwachen Besucherresonanz<br />
setzte auch Superintendent Meyer<br />
seine Lichtbildervorträge auf<br />
Bekemeyers Saal fort. Diesmal<br />
ging es um das Thema Illustrationen<br />
moderner Künstler zu Bibeltexten.<br />
Erstaunlicherweise elektrisierte<br />
dieses Thema offenbar<br />
deutlich mehr Zuhörer, wie die<br />
ZZ einige Tage später berichtete.<br />
Nunmehr erfahren wir auch<br />
endlich etwas über die Aufführung<br />
des Theaterensembles<br />
Rhomberg in Zeven. Der Verfasser<br />
erging sich in Lobeshymnen:<br />
„Der vorzügliche Ruf, der diesem<br />
Ensemble vorausging, hat sich<br />
voll und ganz bewährt“, heißt es<br />
da. Und weiter: „Tadellos wurde<br />
das Lustspiel aufgeführt. Jeder<br />
einzelne Darsteller ging mit Liebe<br />
an seine Aufgabe.“ Na immerhin.<br />
Eine waschechte Theaterkritik also,<br />
und das schon anno 1913. Allerdings<br />
ohne Bild. Schade eigentlich.<br />
Gern hätte man gewusst,<br />
wie die Darsteller auf der Bühne<br />
aussahen.<br />
Später übernimmt nun der<br />
Männergesangverein Zeven das<br />
kulturelle Geschehen und veranstaltet<br />
einen Konzertabend mit<br />
Ball, wohl ein ganz früher Vorläufer<br />
des heutigen „Ball International“.<br />
Der Rezensent leistet sich<br />
gar kritische Töne, schreibt von<br />
„einigen Tonschwankungen“, lobt<br />
aber insgesamt die Darbietungen<br />
des Männerchores, die geeignet<br />
seien, „des Menschen Herz zu erfreuen“.<br />
Zwischen-Fazit: Die These,<br />
dass in früheren Zeiten in Zeven<br />
und Umgebung kulturell nichts<br />
los gewesen sei, kann so nicht<br />
aufrecht erhalten werden, wie allein<br />
schon der Blick in einen einzigen<br />
Zeitungsband beweist.<br />
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30 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
STECKBRIEF<br />
MELANIE MEYER<br />
chützenverein<br />
ls Hobby<br />
AME: Melanie Meyer<br />
ALTER: 28 Jahre<br />
WOHNORT: vorher Rüspel jetzt<br />
lein Meckelsen<br />
KÜRZEL: mel<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Über Themen von Schützenvereinen,<br />
Feuerwehren sowie<br />
Reitveranstaltungen.<br />
MEIN SCHÖNSTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Als mein Vater im<br />
letzten Jahr den Titel des Samtgemeindekönigs<br />
von Zeven holte.<br />
Ich habe mich so sehr für ihn gefreut,<br />
dass die Bilder von der Proklamation<br />
mehr als verschwommen<br />
waren.<br />
EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
CHICHTE: Der Bericht über den<br />
rfolg der Klein Meckelser Feuerehr<br />
beim diesjährigen Landesntscheid.<br />
Wochenlang hatte sich<br />
ie Mannschaft bei den Traiingsabenden<br />
auf den einen so<br />
ichtigen Tag vorbereitet.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Eigentich<br />
alles, was gerade so im Radio<br />
äuft. Im CD-Player rattert aber<br />
ur Zeit besonders oft Beth Ditto<br />
Gossip) hoch und runter.<br />
EIN LIEBLINGSFILM: Filme gibt es<br />
genug. Aber bislang hat mich<br />
noch keiner so umgehauen, dass<br />
ich sagen müsste, das ist nun<br />
mein Lieblingsfilm.<br />
EINE HOBBYS: Pferdesport,<br />
Sportschießen<br />
EIN LIEBLINGSTIER: Pferde (besonders<br />
meine beiden Hannoveraner),<br />
Hunde<br />
AS MAG ICH GAR NICHT: „Nasenhochträger“<br />
sind absolut nichts<br />
für mich. Oftmals sind das Leute,<br />
die meinen, sie wären etwas Besseres,<br />
nur weil sie vielleicht ein<br />
wenig mehr Geld haben. Sie sind<br />
auch nur Menschen, wie jeder<br />
andere hier auf der Welt.<br />
ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
AL SCHREIBEN: Über das Hamurger<br />
Derby oder das CHIO in<br />
achen.<br />
EIN PERFEKTER TAG: Lange auschlafen<br />
und sich dann von vorne<br />
is hinten bedienen lassen – mit<br />
einem Freund an der Seite.<br />
Melanie Meyer<br />
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Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 3: Farbe kommt ins Blatt<br />
Die erste Farbe kommt ins Blatt. Um das einheitliche Grau auf den Zeitungsseiten aufzubrechen, wird zu Beginn der 70er Jahre eine Zusatzfarbe – in<br />
diesem Fall Rot – eingesetzt. Die Fotos allerdings bleiben noch lange farblos. Das hat sich auch 1992 (rechts) noch nicht geändert. Erst gegen Ende<br />
der 90er Jahre wird Farbe in Teilen der ZZ zur Regel. Seit der Inbetriebnahme des neuen Druckzentrums 2008 ist die Ausgabe komplett farbig.<br />
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ZZ-ZEITREISE<br />
Land unter in<br />
Gnarrenburg<br />
AUGUSTENDORF. Es ist Herbst<br />
im Jahr 2001, der Dauerregen<br />
der zurückliegenden Tage hatte<br />
Straßen und Gebäude überflutet.<br />
Besonders betroffen waren<br />
Moor-Orte wie Augustendorf<br />
und Klenkendorf. Hier traten<br />
die Kanäle über die Ufer, setzten<br />
teilweise ganze Straßen<br />
und Gebäude unter Wasser. Alle<br />
elf freiwilligen Feuerwehren<br />
der Gemeinde Gnarrenburg<br />
waren im Einsatz, unterstützt<br />
von Nachbarwehren und Einwohnern.Gemeindebürgermeister<br />
Bayer sprach von einer<br />
Katastrophe.(lm)<br />
Soldaten zurück<br />
aus Bosnien<br />
ZEVEN/SEEDORF. „Papa, willkommen<br />
Zuhause.“ Tränen der<br />
Freude flossen im Sommer<br />
2002 bei vielen niederländischen<br />
Familien in Zeven und<br />
umzu. Sechs Monate waren sie<br />
getrennt, jetzt sind sie wieder<br />
komplett: Bis heute kehren 618<br />
niederländische Soldaten der<br />
41. Mechanisierten Brigade<br />
von ihrem SFOR-Einsatz in<br />
Bosnien heim. Eine Versorgungseinheit<br />
mit 152 weiteren<br />
Soldaten fand ihren Weg bis<br />
zum 17. Mai zurück nach Seedorf.<br />
Wenn das kein Grund zur<br />
Freude ist.(lm)<br />
Bei einer Weihnachtsfeier mit Pastor verwechselt<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Jens Zschiesche aus Zeven – 42-Jähriger hat viele Lieblingsfilme<br />
NAME: Jens Zschiesche<br />
ALTER: 42 Jahre<br />
WOHNORT: Zeven<br />
KÜRZEL: zi<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Die Menschen im „Hintergrund“,<br />
beispielsweise Ehrenamtliche.<br />
Und außergewöhnliche,<br />
witzige und gelungene Projekte.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER: Als ich vor mehreren<br />
Jahren über die Weihnachtsfeier<br />
eines Vereins in einem Dorf berichten<br />
sollte, wurde ich dort anfangs<br />
von den Veranstaltern für<br />
den Pastor aus der Landeshauptstadt<br />
gehalten, der als Gastreferent<br />
einen Vortrag zum Thema<br />
Weihnachten halten sollte. Auch<br />
nach der Vorstellung und meinem<br />
Hinweis, dass ich der freie Mitarbeiter<br />
der Lokalpresse sei, ließ<br />
sich die damalige Vereinsvorsitzende<br />
davon nur schwer überzeugen.<br />
Sie glaubte weiterhin, ich sei<br />
der junge Pastor aus Hannover,<br />
der sie nur verulken würde.<br />
Glücklicherweise kam der Kirchenvertreter<br />
– der irgendwo im<br />
Stau gestanden hatte – dann doch<br />
noch rechtzeitig zu seinem Termin<br />
und ich brauchte keinen<br />
Vortrag zu halten.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Es<br />
gibt so viele…<br />
Eigentlich jeder<br />
Bericht, der etwas<br />
bewirkt<br />
und positiv verändert. Ob nun die<br />
Kommunalverwaltung in Zeven<br />
jetzt in ihrem eigenen Internetauftritt<br />
nicht mehr nur Werbung<br />
für die Grundstücke anderer Anbieter<br />
macht, sondern auch die<br />
durch Steuergelder vorfinanzierten<br />
Baugrundstücke der Stadt anbietet,<br />
Hinweisschilder auf öffentliche<br />
Toiletten in der Innenstadt<br />
aufgestellt wurden oder in Folge<br />
STECKBRIEF<br />
JENS ZSCHIESCHE<br />
eines Berichtes über einen kleinen<br />
Verein und dessen lobenswerte<br />
Arbeit dieser von einem<br />
Spender eine größere Summe<br />
überwiesen bekam.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK:<br />
Das ist schwer. Denn ich höre<br />
von Klassik über Jazz (besonders<br />
Swing) und „Weltmusik“ relativ<br />
viele Musikrich-<br />
tungen gerne.<br />
Das hängt von<br />
der Stimmung<br />
ab.<br />
MEINE LIEBLINGSBÜCHER: Quellensammlungen,<br />
Sachbücher,<br />
Seefahrerromane, alle Asterix-<br />
Bände und gute Atlanten.<br />
MEINE LIEBLINGSFILME: Zum Beispiel<br />
„Koyaaniqatsi“, „Iracema“,<br />
„Cyrano de Bergerac“, „Die<br />
Abenteuer des Cabeza de Vaca“,<br />
„Sibiriade“, „Gandhi“, „Schrei<br />
nach Freiheit“, „Ran“, „Die sieben<br />
Samurai“, „Moffengriet“,<br />
Jens Zschiesche<br />
„Radio Days“, „Tote tragen keine<br />
Karos“, „1941 – Wo, bitte, geht‘s<br />
nach Hollywood?“, „40 Wagen<br />
westwärts“, „Winchester 73“,<br />
„African Queen“, „Blues<br />
Brothers“, „1-2-3“, einige Hollywood-Musicals<br />
unter der Regie<br />
von Vincente Minelli, viele „Lau-<br />
rel & Hardy“-Filme, die komplette<br />
britische Anarcho-Humor-Serie<br />
„Monty Python`s Flying Circus“,<br />
weitere Filme dieser Akteure<br />
wie „Das Leben des Brian“<br />
oder „Ritter der Kokosnuss“ und<br />
gute Fernsehdokumentationen.<br />
MEINE HOBBYS: Lesen, Sport<br />
(Leichtathletik und Rasenkraftsport),<br />
Filme, Tanzen.<br />
MEINE LIEBLINGSTIERE: Schildkröten,<br />
Erdmännchen und Bienen.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Unzuverlässigkeit,„Beratungs-Resistenz“,<br />
Intoleranz und „verdeckte<br />
Seilschaften“.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Dass bei einer<br />
Wahl (egal, ob Kommune, Land,<br />
Bund oder Europa) über 95 Prozent<br />
der Wahlberechtigten von<br />
ihrem demokratischen Recht<br />
auch Gebrauch gemacht haben.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ein Tag ohne<br />
negative Nachrichten.<br />
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gratulieren!
Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ICH LESE DIE ZZ…<br />
„Die Zevener Zeitung<br />
hatten wir schon immer“<br />
„…weil mich das interessiert. Ich bin<br />
ebürtig aus Heeslingen-Offensen und<br />
a hatten wir die Zevener Zeitung auch<br />
schon immer“, sagt<br />
Margarete Gieschen<br />
aus Glinstedt. „Die<br />
ZZ ist informativ, interessant<br />
und man<br />
liest immer das Neueste.<br />
Ich fange immer<br />
hinten an beim<br />
Anzeigen-Teil, das<br />
st so eine Macke von mir. Und dann<br />
kommt der Zeven-Teil. Wir tendieren<br />
nach Zeven hin und deshalb ist die ZZ<br />
wichtig für uns. Ich mache ja den<br />
Moorhof, und da ist die ZZ wichtig, um<br />
uns bekannt zu machen. Und dann haben<br />
sich unsere Kinder schon ihr Taschengeld<br />
mit Fotos für die ZZ verdient,<br />
als sie noch zur Schule gingen.“ (rsk)<br />
STECKBRIEF<br />
SABRINA ZECH<br />
ote Hosen<br />
nd ein Inder<br />
AME: Sabrina Zech<br />
ALTER: 23 Jahre<br />
WOHNORT: Sittensen/Vechta<br />
ÜRZEL: sz<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Kinder und Tiere<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Ein Termin, bei dem<br />
ich mächtig ins Schwitzen kam,<br />
war für mich das Treffen mit Debasis<br />
De. Der Inder war während<br />
seiner Welt-Friedens-Expedition<br />
zu Gast in Zeven. Ich war ziemlich<br />
aufgeregt und holte im Kopf<br />
alle möglichen Englischvokabeln<br />
hervor. Erst als später der Text<br />
aus mir heraussprudelte, begriff<br />
ich, dass ich eine wirklich spannende<br />
und sympathische Persönlichkeit<br />
kennengelernt hatte.<br />
EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
CHICHTE: Es ist vielleicht nicht<br />
ie schönste Geschichte, für mich<br />
ar es aber die ergreifendste. Das<br />
nterview mit dem neuen Vorsitenden<br />
des Blauen Kreuzes, Wilelm<br />
Viebrock aus Vierden, war<br />
nglaublich ehrlich und emotioal.<br />
Als während des Interviews<br />
inder und Enkel in die Stube<br />
amen und ich erfuhr, wie sehr<br />
eine Familie während und nach<br />
einer Sucht hinter ihm standen<br />
nd stehen war ich sehr berührt.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Feiern<br />
it Mando Diao, Kings of Leon,<br />
oo Fighters und Nickelback.<br />
ntspannen mit U2 und R.E.M.<br />
ußerdem mag ich die Toten Hoen<br />
und Sportfreunde Stiller.<br />
EINE LIEBLINGSBÜCHER: Thriller<br />
und Krimis müssen es sein. Am<br />
Besten gefallen mir Bücher von<br />
Karin Slaughter und Tess Gerritsen.<br />
Auch für Kinderbücher wie<br />
„Oh, wie schön ist Panama“ kann<br />
ich mich begeistern.<br />
EINE LIEBLINGSFILME: Zum Beipiel<br />
„Das Leben des David Gae“,<br />
„Wie ein einziger Tag“ oder<br />
A beautiful mind“.<br />
EINE HOBBYS: Reiten, Schwimen,<br />
Lesen und Reisen.<br />
EINE LIEBLINGSTIERE: Hunde<br />
nd Pferde. In Tierparks bleibe ich<br />
ei Affen und Tierbabys hängen.<br />
AS MAG ICH GAR NICHT: Intoleanz,<br />
Überheblichkeit, Dauerreen<br />
und Fisch.<br />
ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
AL SCHREIBEN: Ein Interview<br />
it Campino von den Toten Hoen<br />
oder einem HSV-Profi fände<br />
ch spannend.<br />
EIN PERFEKTER TAG: Ausschlafen<br />
nd mit der Familie frühstücken,<br />
ei schönem Wetter durch Wald<br />
nd Wiesen reiten, in Hamburg<br />
n der Elbe bummeln und abends<br />
it Freunden ein Glas Wein trinen<br />
oder ins Kino gehen.<br />
Sabrina Zech<br />
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120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 31<br />
Den „Pott“<br />
bestaunen<br />
Der original DFB-Pokal<br />
wurde einst in<br />
den Räumen der ZZ<br />
von interessierten<br />
Lesern bestaunt, als<br />
ein paar Leute aus<br />
der Chefetage des<br />
SV Werder Bremen<br />
die ZZ besuchten und<br />
den „Pott“ im Gepäck<br />
hatten. Den<br />
hatte Werder 1994<br />
durch ein 3:1 über<br />
Rot-Weiß Essen gewonnen.<br />
Die Torschützen<br />
waren Dietmar<br />
Beiersdorfer, Andy<br />
Herzog und Winton<br />
Rufer. Redakteur<br />
Andreas Kurth (Zweiter<br />
von links), bekennender<br />
Hertha-Fan,<br />
hielt seine Bewunderung<br />
für die Rehhagel-Truppeunterkühlt<br />
zurück. (mi)<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Hunde, Rauch und Wunder<br />
Zevens Stadtdirektor erinnert sich an „seine“ ZZ-Redakteure während seiner Amtszeit von 1984 bis 2006<br />
VON MANFRED RIEKEN<br />
ZEVEN. Wie ein schneidiger Staatsanwalt<br />
kam Ulrich Habermann in<br />
mein Büro und brachte es auf den<br />
Punkt: „Sagen Sie gleich die Wahrheit!<br />
Ich kriege immer alles raus.“<br />
Letzteres stimmte zwar nicht, aber<br />
der damalige Lokalchef der ZZ, Ulrich<br />
Habermann, war in Recherchier-<br />
Laune und vermutete dunkle Machenschaften<br />
im Rathaus. Worum es<br />
damals ging? Ich weiß es nicht<br />
mehr, es ist fast 25 Jahre her. Aber<br />
Staatsanwalt Habermann ist mir in<br />
Erinnerung geblieben.<br />
An sich passen Kommunalpolitik<br />
und Zeitungsredaktion nicht zusammen.<br />
Die Zeitungsleute stochern<br />
herum, stellen unnötige<br />
Fragen und schreiben überflüssige<br />
Berichte über städtische Angelegenheiten.<br />
Ahnung von den<br />
Dingen haben sie auch nicht.<br />
Heute berichten sie so und in<br />
zwei Wochen andersherum.<br />
So zumindest war lange Zeit<br />
die Meinung vieler Politiker und<br />
Verwaltungschefs über die Lokalpresse.<br />
Es war ein Katz- und<br />
Mausspiel. Der Zeitung wurde irgendetwas<br />
gesteckt und die Redaktion<br />
fragte im Rathaus nach,<br />
was dort als Majestätsbeleidigung<br />
aufgefasst und entsprechend hinhaltend<br />
beantwortet wurde.<br />
Da ich selbst schon als Schüler<br />
und Student als freier Mitarbeiter<br />
einer Lokalredaktion gearbeitet<br />
hatte, war meine Scheu vor der<br />
Presse gering. Es gab regelmäßige<br />
Kontakte zur ZZ, der Nachfolger<br />
Habermanns, Uwe Michael Greiser,<br />
schlug mir wöchentliche Treffen<br />
mit dem Zeven-Redakteur<br />
vor. So hielten wir es über die<br />
Jahre. Die regelmäßigen Treffen<br />
waren vorteilhaft für beide Seiten.<br />
Ich konnte meine Anliegen vortragen,<br />
die Redaktion ihre Fragen<br />
stellen.<br />
Mit der Politik gab es manchen<br />
Ärger über diese Kontaktpflege.<br />
Immer wieder erhob sie den Anspruch<br />
(„Wir sind die Gewählten!“),<br />
bei jeder Kleinigkeit vor<br />
dem einfachen Volk informiert zu<br />
werden, das sie erst zu den Erwählten<br />
gemacht hatte.<br />
Mit Monica Lohmeyer-Wulf,<br />
Christian Mahnken und Andreas<br />
Kurth hatte ich es hauptsächlich<br />
zu tun. Wobei Lohmeyer-Wulf gelegentlich<br />
mit einem großen,<br />
furchteinflößenden Hund erschien,<br />
der wohl die Auskunftswilligkeit<br />
befördern sollte. Im<br />
Rathauskeller fand sich gottlob<br />
ein Schild mit der Aufschrift:<br />
„Das Mitführen von Hunden in<br />
den Amtstuben ist untersagt.“<br />
Kurth hatte stets seine Pfeife<br />
dabei, mit der er zum Ärger der<br />
Sekretärin im Vorzimmer einen<br />
gewaltigen Qualm zu erzeugen<br />
pflegte. Nach seinem Abgang<br />
wurde auf „Durchzug“ gestellt.<br />
Auch am nächsten Tag gab es keine<br />
Ruhe, da der Rauch noch in<br />
den Möbeln hing. Ich wurde immer<br />
wieder aufgefordert, Kurth<br />
das Pfeiferauchen auf der Stelle<br />
zu untersagen.<br />
Außerdem gab es mit ihm stets<br />
Unstimmigkeiten beim Fußball,<br />
da er leider Fan von Hertha BSC<br />
ist. Meine Sekretärin, Nicole<br />
Meyer-Fricke, hielt aus unverständlichen<br />
Gründen zum HSV<br />
und ich – wie es sich gehört –<br />
selbstverständlich zu Werder Bremen.<br />
Montags flogen die E-Mails<br />
hin und her, je nach Ausgang der<br />
Spiele war man erfreut oder geknickt.<br />
Manchmal, aber insgesamt<br />
doch selten, kam ein trös-<br />
Manfred Rieken<br />
tendes Wort, wenn Werder verloren<br />
hatte. Auch heute noch gehen<br />
gelegentlich die E-Mails hin und<br />
her, wenn etwa der Lokalchef<br />
Thorsten Kratzmann in großen<br />
Artikeln den Abriss vieler alter<br />
Zevener Gebäude beklagt und ich<br />
entgegne, dass nicht alle alten<br />
Gebäude erhalten werden können<br />
– zumal dann nicht, wenn es<br />
keine vernünftige Nutzung gibt.<br />
Der Stellungskrieg hierüber ist<br />
noch nicht beendet.<br />
Nicht mit allen Artikeln oder<br />
Kommentaren war ich einverstanden.<br />
Aber beim Verleger habe<br />
ich mich nicht beklagt. Was auszufechten<br />
war, musste man mit<br />
der Redaktion ausfechten. Mit<br />
dem Verleger – lange Jahre war es<br />
Harald Zeller – gab es Kontakt<br />
bei offiziellen Veranstaltungen<br />
wie zum Beispiel den Neujahrsempfängen<br />
in Zeven und Seedorf.<br />
Der imposante Zeller verriet mir,<br />
dass jeder das Körpergewicht habe,<br />
das ihm zugeteilt worden sei,<br />
eine sympathische Einstellung.<br />
Und konsequent war er, wenn<br />
er keinen Parkplatz fand. Er berichtete<br />
mir von einer Verlegerta-<br />
gung in Hamburg. Am Tagungslokal<br />
erspähte er keinen Platz für<br />
sein Auto, so fuhr er ohne anzuhalten<br />
oder gar auszusteigen wieder<br />
nach Zeven zurück – imponierend<br />
und nachahmenswert.<br />
Ein Wunder habe ich mit der<br />
ZZ auch erlebt: das „Wunder von<br />
Meinstedt“. In Meinstedt wurde<br />
eines Morgens die zentrale Wasserversorgung<br />
mit einem Standrohr<br />
eingeweiht, aus dem das<br />
„Stadtwasser“ strömte. Der damalige<br />
Bürgermeister Günter Weigel<br />
und ich waren dabei, die Redakteurin<br />
der Zevener Zeitung, den<br />
Namen muss ich nicht anführen,<br />
fotografierte die Honoratioren<br />
vor dem sprühenden Wasserrohr.<br />
Am anderen Tage erschien der<br />
Artikel mit Foto, auf dem aber einer<br />
der Abgelichteten fehlte:<br />
nämlich Günter Weigel.<br />
Der glaubte an höheres, wohl<br />
himmlisches Geschehen, bis sich<br />
das Rätsel löste. Nach dem Ortstermin<br />
wieder in meinem Büro in<br />
Zeven angekommen, erhielt ich<br />
einen Anruf der gar nicht zerknirschten<br />
Redakteurin, leider sei<br />
kein Film im Fotoapparat gewesen,<br />
was ja wohl passieren könne.<br />
Alle Teilnehmer des Geschehens<br />
mussten noch einmal für ein neues<br />
Foto nach Meinstedt bestellt<br />
werden. Nur Weigel war wegen<br />
einer Dienstreise nicht aufzutreiben,<br />
und deshalb fehlte er auf<br />
dem Zeitungsfoto. Das Meinstedter<br />
Wunder war gar keines.<br />
Bleibt die Frage nach der Zusammenarbeit<br />
mit Staatsanwalt<br />
Habermann zu beantworten. Sie<br />
war trotz des Herumschnüffelns<br />
sehr gut, später haben wir sogar<br />
gemeinsam die Schrift „Streifzug<br />
durch die Geschichte Zevens“<br />
konzipiert.<br />
Die unvergessliche Suche nach einem Quetzal<br />
Freie Mitarbeiter im Porträt: Frauke Hellwig aus Zeven – In Costa Rica die Rufe des schönen Göttervogels genossen<br />
NAME: Frauke Hellwig<br />
ALTER: 37 Jahre<br />
WOHNORT: Zeven<br />
KÜRZEL: fh<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Am liebsten über die Schönheit<br />
der Natur, über Tiere und ihre<br />
Geschichten, über Gärten und<br />
wie man sie in Schuss hält und<br />
über Reisen und das Kennenlernen<br />
anderer Länder.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTERIN: Ich kann mich an<br />
ein kurioses Erlebnis bei einem<br />
Pressetermin mit Minister Heiner<br />
Ehlen erinnern. Damals war ein<br />
Essen mit eingeplant. Ich hatte im<br />
Vorfeld darum gebeten, dass ich<br />
etwas Vegetarisches bekomme.<br />
Als wir in großer Runde mit dem<br />
Minister saßen, der sich selbst als<br />
„Minister für Essen und Trinken“<br />
bezeichnet und fleischlichen Genüssen<br />
nicht abgeneigt ist, fragte<br />
die Kellnerin laut, für wen das vegetarische<br />
Gericht sei. Natürlich<br />
guckten mich alle an, als ich meinen<br />
Finger hob. Und humorvoll,<br />
wie der Minister nun mal ist,<br />
konnte er sich einen entsprechenden<br />
Kommentar nicht verkneifen,<br />
wir alle haben gelacht und dann<br />
das Essen genossen – und natürlich<br />
dann auch noch gearbeitet.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Meine absolute Lieblingsgeschichte<br />
ist mein Artikel<br />
über unsere Suche nach einem<br />
Quetzal (einem besonders schönen<br />
und seltenen Vogel) in Costa<br />
Rica, der in der<br />
„Welt“ veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Es war ein unvergessliches<br />
Erlebnis durch die<br />
Berge Mittelamerikas zu streifen,<br />
die Rufe des Göttervogels zu hören<br />
und sich mit einheimischem<br />
Führer durch morastige Wiesen,<br />
durchs Unterholz und über<br />
schlammige Wege zu kämpfen –<br />
immer den Rufen des Vogels<br />
nach. Auch wenn wir am Ende<br />
„nur“ ein Weibchen gesehen haben,<br />
war es ein tolles Erlebnis, das<br />
mich bis heute fasziniert.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich höre<br />
meist die aktuelle Pop-Musik im<br />
STECKBRIEF<br />
FRAUKE HELLWIG<br />
Radio, ansonsten bin ich eher ein<br />
Musikmuffel.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Meist lese<br />
ich etwa 30 bis 40 Bücher im<br />
Jahr, daher verliere ich schnell<br />
den Überblick, was Titel oder gar<br />
Autoren angeht. Eines meiner<br />
Lieblingsbücher ist aber „Die<br />
Welt ohne uns“ von Alan Weisman,<br />
weil er darin so eindringlich<br />
beschreibt, wie schnell die Erde<br />
die Spuren des<br />
Menschen verwischen<br />
würde,<br />
wenn es uns<br />
einmal nicht mehr geben wird.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: „Grabgeflüster“,<br />
„Grasgeflüster“ und „Lang<br />
lebe Ned Devine“, weil alle drei<br />
einen so herrlichen rabenschwarzen<br />
britischen Humor haben und<br />
manches Tabuthema aufs Korn<br />
nehmen.<br />
MEINE HOBBYS: Meine Hobbys<br />
sind in erster Linie meine Tiere,<br />
die sehr viel Zeit in Anspruch<br />
nehmen. Ansonsten lese ich sehr<br />
viel, spiele Badminton, gehe Tanzen,<br />
engagiere mich für den Tier-<br />
Frauke Hellwig<br />
schutz und würde mich auch gern<br />
mal wieder mehr der Hobbygärtnerei<br />
widmen. Außerdem sind<br />
mein Freund und ich überzeugte<br />
und begeisterte Hobby-Urlauber.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Schwer zu<br />
sagen, ich liebe Katzen (auch ihre<br />
wilden Verwandten), aber auch<br />
Hunde, Gänse, Hühner, Enten,<br />
Esel. Eigentlich mag ich alle Tiere,<br />
bis auf Spinnen – die haben<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Ehlen wird<br />
Landesminister<br />
KALBE. Der Landkreis Rotenburg<br />
stellt im Februar 2003<br />
zum ersten Mal seit Bestehen<br />
der deutschen Bundesrepublik<br />
Deutschland einen Minister im<br />
niedersächsischen Landeskabinet,<br />
meldete die Zevener Zeitung<br />
zu Jahresbeginn. „Der<br />
künftige Landwirtschaftsminister<br />
Hans-Heinrich Ehlen aus<br />
Kalbe, will ‚das Niedersachsenross<br />
wieder auf Trab bringen‘.<br />
Unterstützt wird er bei diesem<br />
Unternehmen von Mechthild<br />
Ross-Luttmann, die auf Anhieb<br />
den Sprung ins Parlament<br />
schaffte.“ (lm)<br />
„Piano“ erstrahlt<br />
in neuem Glanz<br />
ZEVEN. „Eine renommierte<br />
Kneipe war das ‚Piano‘ schon<br />
immer. Jetzt erstrahlt das Lokal<br />
in neuem Glanz“, hieß es im<br />
Juli 2004 in der Zevener Zeitung.<br />
Die gespannten Gäste<br />
strömten zur Neueröffnung<br />
nach Zeven. „Erwartet wurden<br />
sie von dem neuen Besitzer<br />
Stefan Kempin, der sich zusammen<br />
mit seiner Ehefrau<br />
Andrea Fahjen motiviert und<br />
gleichzeitig überzeugt, hinsichtlich<br />
dem Potenzial der Zevener<br />
Kneipenszene zeigte.<br />
Auch die Gäste waren überzeugt,<br />
nämlich von der Location<br />
und der Atmosphäre in der<br />
neuen Stammkneipe.“ (lm)<br />
Eine gute Sache<br />
feiert Jubiläum<br />
ZEVEN. Gutes tun und nicht<br />
ständig darüber reden – das ist<br />
das vornehme Motto der Rotary<br />
Clubs in der ganzen Welt. Im<br />
März 2005 feierte der Rotary<br />
Club Bremervörde-Zeven sein<br />
32. Jubiläum. In dieser Zeit hat<br />
der Club rund 362 000 Euro für<br />
soziale Zwecke eingesetzt. Das<br />
sei ein wahrer Grund, um zu<br />
feiern, erfuhren die Leser der<br />
Zevener Zeitung. (lm)<br />
Einbrecher mit<br />
Sinn für Haare<br />
SCHEEßEL. Hat da etwa ein Täter<br />
mit ausgeprägtem Schönheitswahn<br />
zugeschlagen? Am<br />
30. August 2006 war der (oder<br />
die) Unbekannte laut Polizeibericht<br />
zunächst in eine Garage<br />
in der Scheeßeler Freudenthalerstraße<br />
und dort dann in<br />
einen Kleinwagen eingebrochen.<br />
Dass das CD-Autoradio<br />
gestohlen wurde, überrascht<br />
wenig. Mehr schon die Angabe,<br />
dass auch noch zwei Beutel mit<br />
Lockenwicklern und eine<br />
Trockenhaube entwendet wurden.<br />
(lm)<br />
einfach zu viele Beine!<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Tierquälerei,<br />
Gedankenlosigkeit, unfreundliche,<br />
kleingeistige Mitmenschen,<br />
Lärm, schlechtes Wetter.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Eine umfassende<br />
Neuseeland-Reportage, für die<br />
ich monatelang durchs Land reisen<br />
müsste.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Mein perfekter<br />
Tag beginnt mit einem geruhsamen<br />
Frühstück mit meinem<br />
Freund in einem schönen Hotel,<br />
das irgendwo auf dieser Erde liegen<br />
kann. Danach geht es auf Erkundungstour,<br />
um ja nichts zu<br />
verpassen. Die Kamera ist immer<br />
„an der Frau“, um das Land, die<br />
Natur und die Tiere kennenzulernen<br />
und im Bild festzuhalten. Ein<br />
Sundowner zum Sonnenuntergang<br />
wäre der perfekte Anfang,<br />
den Tag ausklingen zu lassen, anschließend<br />
ein gutes Abendessen<br />
und zum Schluss eine kurze Leserunde<br />
in einem guten Buch, bevor<br />
es gilt, im Schlaf neue Kräfte für<br />
den nächsten Tag zu sammeln.
32 � 120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ICH LESE DIE ZZ…<br />
bends noch einmal<br />
er Griff zur Zeitung<br />
solange ich denken kann, gibt es bei<br />
ns die Zevener Zeitung“, sagt Rudolf<br />
ietjen aus Breddorf. „Meine Eltern haben<br />
sie schon gelesen<br />
und lesen sie<br />
noch. Ich fange hinten<br />
beim Lokalteil<br />
an, den lese ich gerne,<br />
aber auch Sport,<br />
besonders montags,<br />
Heimatsport und Berichte<br />
aus der Regin.<br />
Ich lese die Zevener Zeitung auch<br />
bends noch eine viertel oder halbe<br />
tunde.“ (rsk)<br />
STECKBRIEF<br />
CORINNA KUSCHEL<br />
Einen Tag<br />
ang zaubern<br />
önnen“<br />
NAME: Corinna Kuschel<br />
LTER: 24 Jahre<br />
OHNORT: Heeslingen<br />
ÜRZEL: ck<br />
ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
EN: soziale Ungerechtigkeit, inteessante<br />
Menschen<br />
EIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
EPORTERIN: Ich interessiere mich<br />
nicht besonders für Autos. Als<br />
mich die Redaktion zum US-Car-<br />
Treffen auf das Zevener Veranstaltungsgelände<br />
schickte, stand<br />
ich also nun zwischen all den Auto-Spezialisten,<br />
die für ihre vierrädrigen<br />
Gefährten ein Vermögen<br />
ausgegeben hatten. Sie ließen ihre<br />
Motoren lautstark rattern, spielten<br />
mit dem Standgas und hatten<br />
or Freude gerötete Wangen.<br />
EINE LIEBLINGSMUSIK: Ich bin<br />
ein eingefleischter Rocker, liebe<br />
Swing (Glenn Miller) und Jazz.<br />
Darüber hinaus bin ich ein<br />
Freund der Musik der 60er, 70er<br />
und 80er Jahre. Oldies sind klasse,<br />
bei ABBA singe ich laut mit,<br />
Pink Floyd, Fury in the Slaughterhouse<br />
und Depeche Mode dürfen<br />
bei mir nicht fehlen. Aber auch in<br />
der neueren Pop-Musik finde ich<br />
mich zurecht. Mit meinem Sohn<br />
Lennard tanze ich auch gerne<br />
mal zu Lady Gagas „Pokerface“.<br />
EIN LIEBLINGSBUCH: „Harry Potter“.<br />
Ich liebe die Parallelwelt des<br />
Zauberlehrlings. Es schwebt mir<br />
immer noch der Traum vor, dass<br />
eine solche Welt voll Zauberei<br />
wirklich irgendwo existieren<br />
könnte. Dieser Illusion lasse ich<br />
mich nicht berauben.<br />
EIN LIEBLINGSFILM: Ganz klar:<br />
Forrest Gump“. Eine kuriose<br />
eise durch die Geschichte der<br />
SA ab den 50-er Jahren des verangenen<br />
Jahrhunderts.<br />
EINE HOBBYS: Die Arbeit bei der<br />
Zevener Zeitung, meine Familie<br />
und meine „Luxus-Artikel“<br />
(Schlaf, schreiben und lesen).<br />
EIN LIEBLINGSTIER: Eindeutig:<br />
lefantenkühe! Warum? Sie sind<br />
ickhäuter und Dickköpfe und<br />
ie vergessen nie etwas. Sie zieen<br />
in Herden durch die Lande,<br />
rauchen keine Männer, um ihre<br />
inder großzuziehen.<br />
AS MAG ICH GAR NICHT: Menschen,<br />
die unehrlich, unaufrichtig<br />
und hinterhältig sind, sämtliche<br />
Werke von Franz Kafka und in<br />
Sachen Nahrungsmittel: Rosenkohl<br />
und Kidneybohnen.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ich möchte<br />
einen Tag lang zaubern können<br />
und meinen Lieben und mir alle<br />
Wünsche erfüllen. Ansonsten soll<br />
der Tag so sein wie jeder andere,<br />
denn jeder Tag ist auf seine Weise<br />
ein perfekter Tag. Wie langweilig<br />
wäre ein Leben ohne Talfahrten?<br />
Immer nur bergauf? Da wird die<br />
Luft doch immer dünner. Außerdem<br />
kribbelt es immer so schön<br />
im Bauch, wenn's bergab geht.<br />
Corinna Kuschel<br />
Klaudia Capelle-Meyer, ihr Sohn Timo und Mutter Inge Meyer sind regelmäßige Zeitungsleser. Foto: fh<br />
„Ohne Zeitung fehlt etwas“<br />
Wer sie nicht hat, der verpasst eine Menge – von hinten nach vorne lesen und der Sohn guckt Bilder an<br />
ZEVEN. „Wir haben die Zevener Zeitung<br />
schon immer abonniert. Ich<br />
vermute mal ganz stark, dass schon<br />
meine Schwiegereltern sie von Anfang<br />
an bekommen haben“, sagt Inge<br />
Meyer aus Zeven. Vor allem den<br />
Hauptteil liest sie intensiv, der<br />
Sportteil dagegen geht meist gleich<br />
weiter an ihren Mann Wilhelm.<br />
„Eigentlich interessiert mich aber<br />
schon alles, doch häufig fehlt mir<br />
einfach die Zeit das gesamte Blatt<br />
zu lesen. Vieles überfliege ich zu-<br />
Mit dem Glacier-Express hinaus zum Angeln<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Wolfgang Millert aus Zeven<br />
NAME: Wolfgang Millert<br />
ALTER: Jahrgang 1941<br />
WOHNORT: Zeven, war hauptberuflich<br />
fast 32 Jahre als Setzereileiter<br />
und Redakteur für alle drei<br />
Verlagsobjekte der ZZ tätig, seit<br />
2006 im (Un-)Ruhestand.<br />
KÜRZEL: mi<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Über alle Themen mit historischem<br />
Hintergrund. Beispielsweise<br />
„das Alte Zeven“, „Müllers<br />
Hotel, heute Polizeigebäude“.<br />
„Fremdenverkehr in Zeven vor<br />
100 Jahren“, oder „Historie der<br />
Eitzter Wassermühle“, und „Lager<br />
Seedorf – eine bewegende Geschichte“.<br />
MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS<br />
REPORTER: Ich habe einmal im<br />
Vereinsblatt eine Serie gehabt, die<br />
sich damit befasste, was aus den<br />
Tieren geworden ist, die das Bremervörder<br />
Tierheim an Leute<br />
weitergegeben hat. Damals wurden<br />
Fotos noch mit „normaler“<br />
Kamera und Rollfilm, natürlich<br />
schwarz-weiß, geschossen. Ein<br />
gutes Stück hinter Elm hatte ich<br />
eine Reportage über einen munteren<br />
Rauhaardackel gemacht und<br />
wohl ein Dutzend Bilder ge-<br />
nächst nur und lese interessante<br />
Dinge später aber noch mal genauer<br />
nach.“<br />
Auch ihre Tochter Klaudia Capelle-Meyer<br />
ist ständige Leserin<br />
der ZZ. „Wir haben sie abonniert,<br />
weil ohne Zeitung doch irgendwie<br />
etwas fehlt. Es ist einfach<br />
nicht schön, wenn es morgens<br />
keine Zeitung gibt. Wenn man sie<br />
nicht hat, dann verpasst man<br />
doch eine ganze Menge – auch<br />
wenn schon einiges drin steht,<br />
was mich nicht so sehr interes-<br />
Wolfgang Millert<br />
knipst. Als ich wieder im ZZ-Redaktionshaus<br />
angekommen war,<br />
riet mir unser „Laborchef“ Heinz<br />
Kuhs mit ungerührtem Gesichtsausdruck:<br />
„Millert, leg' nächstes<br />
Mal lieber einen Film in den Apparat!“<br />
MEINE LIEBLINGSARTIKEL: Das<br />
sind die Reisebeschreibungen<br />
über meine Heimat Usedom. Ich<br />
siert.“ Einige Zeit teilte sich das<br />
Ehepaar eine Zeitung mit dem<br />
Nachbarn, nach einem Umzug<br />
haben sie dann zunächst auf ein<br />
Abonnement verzichtet, doch irgendwann<br />
musste das Blatt wieder<br />
her. „Ich studiere meist als<br />
erstes die Familienanzeigen, dann<br />
den Lokalteil und manchmal<br />
noch den Landkreisteil. Zu mehr<br />
komme ich wegen der Kinder<br />
meist gar nicht mehr.“ Die Informationen<br />
aus dem Hauptteil hingegen,<br />
die holt sich die zweifache<br />
bin in Swinemünde geboren,<br />
musste den Bombenangriff am<br />
12. März 1945 miterleben. Im<br />
Sonntagsjournal habe ich unter<br />
anderen über den Golm geschrieben,<br />
hier liegen die über 20 000<br />
Toten aus dem zweistündigen<br />
Bombenhagel begraben. Gerne<br />
habe ich über die anderen drei<br />
Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf<br />
und Ahlbeck, über die Karniner<br />
Brücke und über den Swinemünder<br />
Polenmarkt berichtet.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Dixie mit<br />
den alten Barden Mr. Acker Bilk,<br />
Monty Sunshine, Papa Bue oder<br />
Chris Barber. Früher habe ich<br />
gerne die Konzerte der Dutch<br />
Swing College Band mit Peter<br />
Schilperoort im Rathaus oder im<br />
Kinosaal der Kaserne in Seedorf<br />
besucht.<br />
MEIN LIEBLINGSBUCH: Nach wie<br />
vor „Robinson Crusoe“ von Daniel<br />
Defoe. Das Buch habe ich<br />
seit meiner Jugendzeit wohl mehr<br />
als zwei Dutzend Mal gelesen.<br />
John Steinbecks „Straße der Ölsardinen“,<br />
„Früchte des Zorns“,<br />
das große „Zille-Buch“ und Stefan<br />
Zweigs „Meisternovellen“ gehören<br />
ebenso zu meiner bevor-<br />
Mutter eher aus den täglichen<br />
Nachrichten und weniger über<br />
die ZZ.<br />
Auch ihr dreijähriger Sohn Timo<br />
übt sich schon als fleißiger<br />
„Leser“ des Blattes, auch wenn er<br />
noch nicht wirklich lesen kann,<br />
faszinieren doch die Bilder im<br />
Blatt, vor allem die von Autos.<br />
Noch liest im seine Mutter Klaudia<br />
die dazugehörigen Geschichten<br />
vor, doch in wenigen Jahren,<br />
kann der Steppke das auch selbst<br />
tun. (fh)<br />
Wenn Bob Dylan läuft, ist der Tag perfekt<br />
Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Liza-Marie Heinbokel aus Rhade<br />
NAME: Liza-Marie Heinbokel<br />
ALTER: 20 Jahre<br />
WOHNORT: Rhade<br />
KÜRZEL: lm<br />
DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS-<br />
TEN: Berichte über Kinder und<br />
ferne Länder.<br />
MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE-<br />
SCHICHTE: Für „Selsingen aktuell“<br />
habe ich einen Artikel über meine<br />
Reise nach Neuseeland verfasst.<br />
Beim Schreiben<br />
war ich in Gedanken<br />
noch<br />
einmal in diesem<br />
wunderschönen Land. So<br />
konnte ich für ein paar Stunden<br />
noch einmal „Urlaub“ machen,<br />
obwohl ich eigentlich gearbeitet<br />
habe.<br />
MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich liebe<br />
Coldplay und Bob Dylan. Es gibt<br />
kaum etwas Schöneres, als im<br />
Sommer auf der Terrasse zu sitzen<br />
und das „30th Anniversary<br />
STECKBRIEF<br />
WIELAND BONATH<br />
Album“ von Bob Dylan zu hören.<br />
MEINE LIEBLINGSBÜCHER: Das ist<br />
die schwierigste Frage, die es im<br />
Steckbrief zu beantworten gibt.<br />
Es gibt so unendlich viele tolle<br />
Bücher. Ganz besonders haben es<br />
mir aber die „Wanderchirurg“-Reihe<br />
von Wolf Serno, „Die<br />
Teerose“ und „Die Winterrose“<br />
von Jennifer Donnelly und das<br />
Buch „Schiffbruch mit Tiger“ von<br />
Yann Martel an-<br />
getan.<br />
MEINE LIEB-<br />
LINGSFILME:<br />
„Emmas Glück“ – Jürgen Vogel in<br />
seiner großartigsten Rolle. Und<br />
„Willkommen bei den Stis“, eine<br />
unglaublich lustige und herzliche<br />
französische Komödie.<br />
MEINE HOBBYS: Lesen ist für mich<br />
eines der tollsten Dinge, die man<br />
in seiner Freizeit machen kann,<br />
aber noch lieber treffe ich mich<br />
mit Freunden oder unternehme<br />
Liza-Marie Heinbokel<br />
etwas mit meiner Familie oder<br />
meinem Freund. Natürlich zählt<br />
auch Einkaufen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen,<br />
ich bin<br />
schließlich auch nur eine Frau.<br />
MEINE LIEBLINGSTIERE: Milka und<br />
Mathilda, meine Katzen.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Unpünktlichkeit,<br />
Ungerechtigkeit,<br />
vor allem gegenüber Kindern,<br />
und Überheblichkeit.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Ich würde gerne<br />
einmal nach Asien reisen und<br />
meine Erlebnisse, die ich mit<br />
Land und Leuten mache, aufschreiben<br />
und veröffentlichen.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ein Frühstück<br />
mit der ganzen Familie und<br />
meinem Freund auf meiner Lieblingsinsel<br />
Amrum wäre der perfekte<br />
Start in den Tag. Danach<br />
würden wir am Strand spazieren<br />
gehen und im Café eine „Tote<br />
Tante“ trinken (Kakao mit Amaretto).<br />
Wieder Zuhause wäre ein<br />
Grillabend mit Freunden in unserem<br />
Garten der beste Weg, den<br />
Tag ausklingen zu lassen. Wenn<br />
dann noch Bob Dylan leise im<br />
Hintergrund läuft, wäre dieser<br />
Tag wirklich perfekt.<br />
zugten Richtung, auch wenn das<br />
etwas altmodisch erscheint.<br />
MEIN LIEBLINGSFILM: Der Walt-<br />
Disney-Film „Bambi“ ist mir immer<br />
noch in lebhafter Erinnerung,<br />
weil er damals vor mehr als<br />
60 Jahren mein erster Kinofilm<br />
war, den ich in den Burgtor-<br />
Lichtspielen in Lübeck gesehen<br />
habe. Später noch einmal mit<br />
meiner Tochter Steffi im Central-<br />
Theater in Zeven. Dann faszinierten<br />
mich alle<br />
Rühmann-Filme.Beispielsweise<br />
„Das fliegende<br />
Klassenzimmer“ und „Die<br />
Feuerzangenbowle“, später auch<br />
„Dr. Schiwago“. Heute gehe ich<br />
mit meinen Enkeln gerne in die<br />
„Ice Age“-Filme. Die sind spannend<br />
und pfiffig gemacht. Horror<br />
und zu viel Action kommen nicht<br />
in Frage.<br />
MEINE HOBBYS: Da gibt es viele:<br />
Angeln, Eisenbahnromantik, Mineralien<br />
und Fossilien sammeln<br />
und Volleyball bei den Zevener<br />
Montagsturnern sind nur einige<br />
von rund einem Dutzend Interessen.<br />
MEIN LIEBLINGSTIER: Das war<br />
STECKBRIEF<br />
WOLFGANG MILLERT<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Erster Heeslinger<br />
Sponsorenlauf<br />
HEESLINGEN. Etwas Gutes tun<br />
wollten 165 Teilnehmer des Heeslinger<br />
Sponsorenlaufs, als sie sich<br />
im Oktober 2007 bei der Kirche<br />
gemeinsam an den Start drängten,<br />
um der St.-Viti-Stiftung unter<br />
die Arme zu greifen. Mit dieser<br />
Zahl übertrafen sie sämtliche Erwartungen<br />
der Organisatoren.<br />
Der 2,5 Kilometer lange Rundkurs<br />
um die Heeslinger Kirche<br />
und durch das Ostetal, führte die<br />
Klosterstraße hinauf, die Jahnstraße<br />
wieder hinab, über das<br />
Sportplatzgelände und den alten<br />
„Steg“ hinauf zum Ziel. Doch mit<br />
einer Runde war es für die meisten<br />
Läufer längst nicht getan.<br />
Und so kamen unter dem Strich<br />
1185 Kilometer zusammen. Am<br />
Ende des Laufes überbrachten die<br />
fleißigen Läufer die Sponsorengelder,<br />
die sich auf fast 2000 Euro<br />
beliefen. (lm)<br />
Behelfsbrücke<br />
wird gebaut<br />
SITTENSEN. „Die Autobahn 1 wird<br />
ausgebaut, das bedeutet eine<br />
enorme Entlastung für den täglichen<br />
Verkehr auf der Hansalinie.<br />
Doch bis dahin ist es noch ein<br />
weiter weg. Im Oktober 2008<br />
spürt der Autofahrer langsam die<br />
verkehrlichen Auswirkungen im<br />
Zuge des sechs-spurigen Ausbaus.<br />
Gestern Morgen wurde die<br />
Geduld der Verkehrsteilnehmer<br />
zwischen Sittensen und Groß<br />
Meckelsen auf die Probe gestellt.<br />
An einer aufgestellten Ampel an<br />
der Autobahnbrücke im Verlauf<br />
der Landesstraße 142 bildeten<br />
sich lange Staus, ein Ärgernis für<br />
berufstätige Autofahrer und ein<br />
Ende ist auf Jahre nicht in Sicht“,<br />
berichtete die Zevener Zeitung.<br />
(lm)<br />
Letzter Aufruf<br />
im „Ballhaus“<br />
ZEVEN. „Der Parkplatz am ‚Ballhaus<br />
Meyer‘ ist voll, wie früher<br />
nur bei Großveranstaltungen. Auf<br />
Gehwegen und Grünstreifen stehen<br />
Fahrzeuge – viele von weit<br />
her. Die Auktion des Inventars<br />
des früheren Gastronomiebetriebes<br />
stößt auf großes Interesse.“<br />
Das vermeldete die Zevener Zeitung<br />
Mitte März 2009. Im verspiegelten<br />
Saal sind alle Sitzgelegenheiten<br />
besetzt. Es geht Schlag auf<br />
Schlag. Schnell haben sich die Interessenten<br />
warm gelaufen. Immer<br />
zügiger folgen sowohl die<br />
Gebote als auch die zur Versteigerung<br />
kommenden Posten. Teller,<br />
Stühle, Tische wechseln in rascher<br />
Folge den Besitzer. Wuchtig<br />
saust der Hammer des Auktionators<br />
nieder. Und dann folgt der<br />
letzte Aufruf im „Ballhaus“. (tk)<br />
mein dicker Koi-Karpfen „Kuno“<br />
im Gartenteich. Der fraß mir aus<br />
der Hand. Nun hat ihn leider ein<br />
Reiher erwischt.<br />
DAS MAG ICH GAR NICHT: Wenn<br />
ich beim Angeln meine Ruhe haben<br />
möchte und unvermutet jemand<br />
auftaucht, der meint, mich<br />
unterhalten zu müssen.<br />
DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN-<br />
MAL SCHREIBEN: Über „meine<br />
schönsten Ecken am Fischwasser“,<br />
oder eine<br />
muntere Zugfahrt<br />
mit dem<br />
Glacier-Express<br />
in der Schweiz.<br />
MEIN PERFEKTER TAG: Ein perfekter<br />
Tag kann ganz unterschiedlich<br />
sein. Beispielsweise ein schöner<br />
Ausflug. Gemeinsames mit der<br />
Familie im eigenen Garten oder<br />
mit den Enkelkindern den Zoo<br />
am Meer in Bremerhaven oder<br />
den Tierpark in Jaderberg erleben.<br />
Besonderes Glück ist es, mit<br />
meiner Frau einen Nachmittag<br />
lang Pilze in den Wäldern um Zeven<br />
zu suchen und wunderbare<br />
Steinpilze zu finden. Wichtig ist<br />
bei allem, dass ich abends zufrieden<br />
sagen kann „war alles super“.