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Sonnabend, 3. Oktober 2009<br />
ZZ-ZEITREISE<br />
Gemälde als Preis<br />
im Ringreiten<br />
ZEVEN. In Nähe des Gasthofs<br />
ahrenburg (heute Berufsbildene<br />
Schulen) an der Bahnhofstrae<br />
in Zeven veranstaltete der<br />
eitverein Zeven im September<br />
1911 das traditionelle Preis-Rinreiten<br />
des Vereins. 22 Reiter aus<br />
even und Umgebung hatten sich<br />
n den Start begeben. Nach Ende<br />
er von allerhand Publikum verolgten<br />
Wettbewerbe nahm Landat<br />
von Hammerstein die Ehrung<br />
er Sieger vor. Den ersten Preis<br />
rrang Reitersmann Otto Sprekels<br />
aus Zeven. Er hatte 17 Rine<br />
ins Ziel gebracht und erhielt<br />
ür den Sieg ein Gemälde übereicht.<br />
Platz zwei ging an Pape<br />
us Boitzenbostel, der aus den<br />
änden des Landrats eine Pferedecke<br />
und eine Weckuhr entgeennahm.<br />
Den dritten Rang siherte<br />
sich Johann Meyer aus Witedt.<br />
Er gewann ein silbernes<br />
ablett. (tk)<br />
Verkauf von<br />
„Müller‘s Hotel“<br />
ZEVEN. In einer kurzen Mitteilung<br />
nformierte die Zevener Zeitung<br />
m 23. März 1912 ihre Leserschaft<br />
darüber, dass „das Müller‘sche<br />
Hotel“ in der Zevener<br />
Lindenstraße (heute Polizei), welches<br />
kürzlich an Herrn Kaufmann<br />
Schrader überging, von<br />
letzterem jetzt an einen Herrn<br />
Beckemeyer in Bremen verkauft<br />
worden sei. „Die Übergabe des<br />
Hauses erfolgt in den nächsten<br />
Tagen.“ Eine Zeile darunter wurde<br />
berichtet, dass in Glinstedt<br />
und Karlshöfen auf zwei landwirtschaftlichen<br />
Gehöften die<br />
Schweinepest ausgebrochen war.<br />
(tk)<br />
Die Ruhe<br />
in Person<br />
oer: Kritischer Kollege mit Hang zum Reisen<br />
Er ist die Ruhe in Person. Übertriebene<br />
Eile ist seine Sache nicht. Weder<br />
im Berufs- noch im Privatleben.<br />
Da passt es, dass er leidenschaftlicher<br />
Teetrinker ist. Eine Vorliebe, die<br />
vielen zurückhaltenden, ausgesprochen<br />
freundlichen Menschen zu eigen<br />
ist.<br />
Einem wie Stephan Oertel, der<br />
vor gut 40 Jahren im Bremer Weserstadion,<br />
pardon, nahe dem<br />
Bremer Weserstadion im St.-Jürgen-Krankenhaus<br />
geboren ist –<br />
mit grün-weißem Blut in den<br />
Adern und einem Faible für gitarrenlastige<br />
Rockmusik. Der Politikwissenschaft<br />
studierte und sich<br />
viele Jahre seine Meriten freiberuflich<br />
als Journalist verdiente –<br />
zunächst im ostfriesischen Wittmund,<br />
später in Bremen und Lilienthal,<br />
seit vier Jahren nunmehr<br />
festangestellt in Zeven.<br />
Der höfliche Hanseat mit dem<br />
Stephan Oertel<br />
schütteren rotblonden Haar ist<br />
ein Freund der Genüsse, seien sie<br />
kultureller oder kulinarischer Art.<br />
Ein gutes Buch bei leckerem Cappuccino<br />
in angenehmem Café-<br />
Ambiente – da sagt der Bremer<br />
nicht nein.<br />
Der Junggeselle hat einen ausgeprägten<br />
Hang zum Reisen. Besonders<br />
Städte im In- und Ausland<br />
haben es ihm angetan. So<br />
kommt es, dass er gerne mit Bahn<br />
oder Flugzeug unterwegs ist, sobald<br />
es Zeit und Portemonnaie<br />
erlauben.<br />
In vielen Bereichen zeigt „Oerchen“,<br />
wie er vom Redaktionsleiter<br />
gerufen wird, eine gesunde<br />
Neugier, ist an Geschichte ebenso<br />
stark interessiert wie an Politik.<br />
Beste Voraussetzungen also für<br />
einen Redakteur.<br />
Stephan Oertel ist unter anderem<br />
verantwortlich für die Berichterstattung<br />
aus dem Kreishaus<br />
in Rotenburg – eine von vielen<br />
anspruchsvollen Aufgaben, die er<br />
als kritischer Geist gewissenhaft<br />
und kompetent erledigt.<br />
Mit seiner bescheidenen, humorvollen<br />
Art nimmt er Menschen<br />
in seinem Umfeld für sich<br />
ein – auch wenn er fragwürdige<br />
Marotten pflegt – oder wie würden<br />
Sie es finden, an jedem Freitag<br />
quasi als Einleitung ins Wochenende<br />
Vogelgezwitscher und<br />
Affengeschrei vom Band ertragen<br />
zu müssen?<br />
Da ist mir sein rituelles Tänzchen<br />
nach Werder-Siegen lieber.<br />
Ähm: Hatte ich tatsächlich erwähnt,<br />
dass er die Ruhe in Person<br />
ist? (lh)<br />
Schreiber, aber kein Quassler<br />
Alexander Schmidt mag T-Shirts, Reggae und Fernsehstudios<br />
32 Jahre ist Alexander Schmidt<br />
alt und entsprechend voller jugendlicher<br />
Hitze. Während andere<br />
schon mit Mütze und Schal zur<br />
Arbeit kommen, weil nicht nur<br />
kalendarisch Winter ist, steigt er<br />
morgens im T-Shirt aus seinem<br />
Fiat. Woher seine Neigung zum<br />
kurzen Ärmel rührt, ist unklar.<br />
„Ich friere lieber als zu schwitzen“,<br />
lautet seine ziemlich knappe<br />
Erklärung.<br />
Überhaupt ist der passionierte<br />
Fußballer in Diensten von Rot-<br />
Weiß Köhlen (Mittelfeld) kein<br />
Quassler. Der Chef ruft ihn<br />
„Schmidt Schnauze“. So ironisch<br />
geht es in der ZZ-Redaktion zu.<br />
Denn Alexander Schmidt gehört<br />
eben zu denen, die mit einem<br />
Blick, einem Grinsen oder einem<br />
vernehmbaren Stöhnen Worte<br />
überflüssig machen.<br />
Derlei mimisches Talent ist<br />
beim Fernsehen gefragt. Jeder, der<br />
gelegentlich zu einem Privatsender<br />
zappt, könnte Schmidt schon<br />
als Laiendarsteller in nachmittäglichen<br />
Gerichtssendungen oder<br />
bei „Lenßen & Partner“ gesehen<br />
haben. Dieses Hobby bringt gele-<br />
✂<br />
–Coupon –<br />
Jubiläums-<br />
Preisrätsel<br />
der<br />
Welches Hobby gehört zu<br />
welchem Redakteur?<br />
Ordnen Sie die Nummern der Portraitbilder<br />
den Buchstaben der Hobbys zuund tragen<br />
diese rechts in die vorgegebenen Kästen<br />
Einsenden an die Zevener<br />
Zeitung –Redaktion –<br />
Gartenstraße 4,<br />
27404 Zeven, oder<br />
in der Geschäftsstelle<br />
abgeben.<br />
Vorname/Name<br />
Anschrift<br />
8<br />
gentlich die Arbeitsabläufe in der<br />
Redaktion durcheinander: „Sollte<br />
Alexander heute nicht die Sportseiten<br />
bauen?“ „Geht nicht, der<br />
dreht in Köln.“<br />
Der Weg in die Welt der Fernsehunterhaltung<br />
führte über die<br />
„Niederdeutsche Bühne Waterkant“<br />
in Bremerhaven. Die Seestadt<br />
ist Schmidts Heimat. Dort<br />
ist er geboren, machte er das Abitur<br />
und nach Abstechern zur<br />
Alexander Schmidt<br />
9<br />
Bundeswehr und zur Uni Oldenburg<br />
lernte er in Bremerhaven bei<br />
der Nordsee-Zeitung das journalistische<br />
Handwerk. Zwischendurch<br />
war noch Sinnsuche angesagt,<br />
erinnert er sich. Vielleicht<br />
hat dabei der Reggae geholfen,<br />
seine Lieblingsmusik.<br />
In Diensten der Zevener Zeitung<br />
steht Schmidt seit April<br />
2006. Unvergessen sind einige<br />
Reaktionen auf erste Veröffentlichungen<br />
von ihm. Er schreibe so<br />
emotional, stellte etwa eine Leserin<br />
fest. Weil das klang wie ein<br />
Vorwurf, haben es sich alle Kollegen<br />
gemerkt.<br />
Dabei sorgte er im Team besonders<br />
mit der Kamera für Aufsehen.<br />
Wenn Alexander Schmidt<br />
von einem Termin Fotos mitbringt,<br />
dann darf man sich auf<br />
ungewöhnliche Perspektiven<br />
freuen. Wo andere verzweifelt<br />
nach einer Idee zur Illustration<br />
eines Themas suchen, schüttelt er<br />
fünf aus dem Ärmel. So wie die<br />
Späße, die ihn kennzeichnen. Er<br />
redet zwar nicht viel, aber wenn,<br />
dann hat sein Gegenüber meistens<br />
was zu Lachen. (bal)<br />
A B C<br />
D E F<br />
G H I<br />
✂<br />
H<br />
120 J<strong>AHRE</strong> Z<strong>EVENER</strong> Z<strong>EITUNG</strong> � 9<br />
Zu wem gehört eigentlich dieser freundliche Geselle?<br />
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I<br />
Welchen der acht männlichen ZZ-Redakteure findet man regelmäßig hinter<br />
diesem Instrument?<br />
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ZZ-ZEITREISE<br />
Pyramiden<br />
und Lustspiel<br />
ZEVEN. Zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />
in „Weidenhöfers<br />
Hotel“ lud die ZZ am 26. Juni<br />
1913 ein. Die Einnahmen sollten<br />
für Ausstattung der Zevener<br />
Turnhalle verwendet werden. Zunächst<br />
wollten die Turner eine<br />
Pyramide präsentieren, bevor sich<br />
„das weltbekannte, seine Zugkraft<br />
nie verlierende fünfaktige<br />
Lustspiel ‚Doktor Klaus‘ von<br />
Adolph L‘Arronge anschließt.“<br />
Ferner erfuhren die Leser, dass<br />
ein fremder Zimmerergeselle verhaftet<br />
worden war, nachdem er<br />
einem im Chausseegraben bei<br />
Brauel schlafenden Arbeiter das<br />
Portemonnaie mit 18 Mark Inhalt<br />
gestohlen hatte. (tk)<br />
Damenbadeverein<br />
sammelt Spenden<br />
ZEVEN. Im dritten Kriegsmonat<br />
versorgte die ZZ ihre Leser nicht<br />
nur mit Meldungen von der<br />
Front, sondern auch mit solchen<br />
aus den Lazaretten. Am 3. Oktober<br />
1914 erfuhren die ZZ-Leser,<br />
dass Friedrich Otten und Johann<br />
Grafelmann (beide Wistedt),<br />
Friedrich Böhling, Johann Grube<br />
und Hermann Paulsen (alle Gyhum),<br />
Friedrich Volkmann (Bockel),<br />
Otto Pockrandt (Nartum),<br />
Hinrich Holst (Ehestorf) und<br />
Claus Wichern (Burg-Elsdorf)<br />
Verwundungen erlitten hatten.<br />
Zudem vermeldete die Zeitung,<br />
dass der Damenbadeverein Zeven<br />
30 Mark für die Notleidenden in<br />
Ostpreußen gespendet hatte. (tk)<br />
Schulkinder<br />
sammeln Ähren<br />
ZEVEN. Es mache einen erhebenden<br />
Eindruck, wenn eine fröhliche<br />
Schar von Schulkindern samt<br />
ihrem Lehrer unter Singen von<br />
Vaterlandsliedern hinaus zieht<br />
ins Feld, um die nach der Ernte<br />
dort liegen gebliebenen Ähren<br />
zum Besten des Roten Kreuzes zu<br />
sammeln, hieß es in der Zevener<br />
Zeitung vom 17. August 1915.<br />
Ferner wurde vermeldet, dass die<br />
privaten Schrotmühlen im Kreise<br />
Zeven für die Dauer des Krieges<br />
ohne Erlaubnis des königlichen<br />
Landrats und ohne polizeiliche<br />
Beaufsichtigung nicht zum Schroten<br />
genutzt werden dürfen. (tk)