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30 � 120 JAHRE ZEVENER ZEITUNG Sonnabend, 3. Oktober 2009 STECKBRIEF MELANIE MEYER chützenverein ls Hobby AME: Melanie Meyer ALTER: 28 Jahre WOHNORT: vorher Rüspel jetzt lein Meckelsen KÜRZEL: mel DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS- TEN: Über Themen von Schützenvereinen, Feuerwehren sowie Reitveranstaltungen. MEIN SCHÖNSTES ERLEBNIS ALS REPORTERIN: Als mein Vater im letzten Jahr den Titel des Samtgemeindekönigs von Zeven holte. Ich habe mich so sehr für ihn gefreut, dass die Bilder von der Proklamation mehr als verschwommen waren. EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE- CHICHTE: Der Bericht über den rfolg der Klein Meckelser Feuerehr beim diesjährigen Landesntscheid. Wochenlang hatte sich ie Mannschaft bei den Traiingsabenden auf den einen so ichtigen Tag vorbereitet. EINE LIEBLINGSMUSIK: Eigentich alles, was gerade so im Radio äuft. Im CD-Player rattert aber ur Zeit besonders oft Beth Ditto Gossip) hoch und runter. EIN LIEBLINGSFILM: Filme gibt es genug. Aber bislang hat mich noch keiner so umgehauen, dass ich sagen müsste, das ist nun mein Lieblingsfilm. EINE HOBBYS: Pferdesport, Sportschießen EIN LIEBLINGSTIER: Pferde (besonders meine beiden Hannoveraner), Hunde AS MAG ICH GAR NICHT: „Nasenhochträger“ sind absolut nichts für mich. Oftmals sind das Leute, die meinen, sie wären etwas Besseres, nur weil sie vielleicht ein wenig mehr Geld haben. Sie sind auch nur Menschen, wie jeder andere hier auf der Welt. ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN- AL SCHREIBEN: Über das Hamurger Derby oder das CHIO in achen. EIN PERFEKTER TAG: Lange auschlafen und sich dann von vorne is hinten bedienen lassen – mit einem Freund an der Seite. Melanie Meyer Tolle Attraktionen bei jedem Wetter, das ganze Jahr! Nix wie hin! Erlebnisbad in otenburg/Wümme Eintritt: Erwachsene: 4,50 €-Kinder und Jugendliche: 2,30 € Mo. bis Fr.: 6.00 –20.00 Uhr ·Sa./So./Feiertage 8.00 –20.00 Uhr Ronolulu ·Nödenstraße 9·27356 Rotenburg ·Telefon 04261/675 70 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Die Titelseite der Zevener Zeitung im Wandel der Zeit – Teil 3: Farbe kommt ins Blatt Die erste Farbe kommt ins Blatt. Um das einheitliche Grau auf den Zeitungsseiten aufzubrechen, wird zu Beginn der 70er Jahre eine Zusatzfarbe – in diesem Fall Rot – eingesetzt. Die Fotos allerdings bleiben noch lange farblos. Das hat sich auch 1992 (rechts) noch nicht geändert. Erst gegen Ende der 90er Jahre wird Farbe in Teilen der ZZ zur Regel. Seit der Inbetriebnahme des neuen Druckzentrums 2008 ist die Ausgabe komplett farbig. � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Wir gratulieren und wünschen alles Gute für die Zukunft! • Elektro-Installationen • Beleuchtungen aller Art • Satelliten-Technik • Neu- und Umbauten KUNDENDIENST Diedrich Hornburg OKfz-Reparaturen aller Art Tarmstedt · Hepstedter Straße 12 Telefon (0 42 83) 769 Immer für Sie da… JENS BRUNCKHORST • Elektrotechnikermeister Bahnhofstraße 95 · 27404 Zeven Telefon 04281/95 23 00 · Fax 04281/95 23 01 Mobil 01 75/2 04 09 29 · E-Mail: info@elektro-brunckhorst.de Ihre AutoCrew Werkstatt bringt Ihr Auto in Bestform! Zum fairen Preis! Werkstatt mit Biss 120 Jahre Zevener Zeitung. Wir gratulieren! gratulieren! ZZ-ZEITREISE Land unter in Gnarrenburg AUGUSTENDORF. Es ist Herbst im Jahr 2001, der Dauerregen der zurückliegenden Tage hatte Straßen und Gebäude überflutet. Besonders betroffen waren Moor-Orte wie Augustendorf und Klenkendorf. Hier traten die Kanäle über die Ufer, setzten teilweise ganze Straßen und Gebäude unter Wasser. Alle elf freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Gnarrenburg waren im Einsatz, unterstützt von Nachbarwehren und Einwohnern.Gemeindebürgermeister Bayer sprach von einer Katastrophe.(lm) Soldaten zurück aus Bosnien ZEVEN/SEEDORF. „Papa, willkommen Zuhause.“ Tränen der Freude flossen im Sommer 2002 bei vielen niederländischen Familien in Zeven und umzu. Sechs Monate waren sie getrennt, jetzt sind sie wieder komplett: Bis heute kehren 618 niederländische Soldaten der 41. Mechanisierten Brigade von ihrem SFOR-Einsatz in Bosnien heim. Eine Versorgungseinheit mit 152 weiteren Soldaten fand ihren Weg bis zum 17. Mai zurück nach Seedorf. Wenn das kein Grund zur Freude ist.(lm) Bei einer Weihnachtsfeier mit Pastor verwechselt Die freien Mitarbeiter der Zevener Zeitung im Porträt: Jens Zschiesche aus Zeven – 42-Jähriger hat viele Lieblingsfilme NAME: Jens Zschiesche ALTER: 42 Jahre WOHNORT: Zeven KÜRZEL: zi DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS- TEN: Die Menschen im „Hintergrund“, beispielsweise Ehrenamtliche. Und außergewöhnliche, witzige und gelungene Projekte. MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS REPORTER: Als ich vor mehreren Jahren über die Weihnachtsfeier eines Vereins in einem Dorf berichten sollte, wurde ich dort anfangs von den Veranstaltern für den Pastor aus der Landeshauptstadt gehalten, der als Gastreferent einen Vortrag zum Thema Weihnachten halten sollte. Auch nach der Vorstellung und meinem Hinweis, dass ich der freie Mitarbeiter der Lokalpresse sei, ließ sich die damalige Vereinsvorsitzende davon nur schwer überzeugen. Sie glaubte weiterhin, ich sei der junge Pastor aus Hannover, der sie nur verulken würde. Glücklicherweise kam der Kirchenvertreter – der irgendwo im Stau gestanden hatte – dann doch noch rechtzeitig zu seinem Termin und ich brauchte keinen Vortrag zu halten. MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE- SCHICHTE: Es gibt so viele… Eigentlich jeder Bericht, der etwas bewirkt und positiv verändert. Ob nun die Kommunalverwaltung in Zeven jetzt in ihrem eigenen Internetauftritt nicht mehr nur Werbung für die Grundstücke anderer Anbieter macht, sondern auch die durch Steuergelder vorfinanzierten Baugrundstücke der Stadt anbietet, Hinweisschilder auf öffentliche Toiletten in der Innenstadt aufgestellt wurden oder in Folge STECKBRIEF JENS ZSCHIESCHE eines Berichtes über einen kleinen Verein und dessen lobenswerte Arbeit dieser von einem Spender eine größere Summe überwiesen bekam. MEINE LIEBLINGSMUSIK: Das ist schwer. Denn ich höre von Klassik über Jazz (besonders Swing) und „Weltmusik“ relativ viele Musikrich- tungen gerne. Das hängt von der Stimmung ab. MEINE LIEBLINGSBÜCHER: Quellensammlungen, Sachbücher, Seefahrerromane, alle Asterix- Bände und gute Atlanten. MEINE LIEBLINGSFILME: Zum Beispiel „Koyaaniqatsi“, „Iracema“, „Cyrano de Bergerac“, „Die Abenteuer des Cabeza de Vaca“, „Sibiriade“, „Gandhi“, „Schrei nach Freiheit“, „Ran“, „Die sieben Samurai“, „Moffengriet“, Jens Zschiesche „Radio Days“, „Tote tragen keine Karos“, „1941 – Wo, bitte, geht‘s nach Hollywood?“, „40 Wagen westwärts“, „Winchester 73“, „African Queen“, „Blues Brothers“, „1-2-3“, einige Hollywood-Musicals unter der Regie von Vincente Minelli, viele „Lau- rel & Hardy“-Filme, die komplette britische Anarcho-Humor-Serie „Monty Python`s Flying Circus“, weitere Filme dieser Akteure wie „Das Leben des Brian“ oder „Ritter der Kokosnuss“ und gute Fernsehdokumentationen. MEINE HOBBYS: Lesen, Sport (Leichtathletik und Rasenkraftsport), Filme, Tanzen. MEINE LIEBLINGSTIERE: Schildkröten, Erdmännchen und Bienen. DAS MAG ICH GAR NICHT: Unzuverlässigkeit,„Beratungs-Resistenz“, Intoleranz und „verdeckte Seilschaften“. DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN- MAL SCHREIBEN: Dass bei einer Wahl (egal, ob Kommune, Land, Bund oder Europa) über 95 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem demokratischen Recht auch Gebrauch gemacht haben. MEIN PERFEKTER TAG: Ein Tag ohne negative Nachrichten. Helmut Holsten & Team TRANSPORTE Gartenstraße 42 · 27404 Zeven · Telefon (0 42 81) 95 93 93 Wir gratulieren!
Sonnabend, 3. Oktober 2009 ICH LESE DIE ZZ… „Die Zevener Zeitung hatten wir schon immer“ „…weil mich das interessiert. Ich bin ebürtig aus Heeslingen-Offensen und a hatten wir die Zevener Zeitung auch schon immer“, sagt Margarete Gieschen aus Glinstedt. „Die ZZ ist informativ, interessant und man liest immer das Neueste. Ich fange immer hinten an beim Anzeigen-Teil, das st so eine Macke von mir. Und dann kommt der Zeven-Teil. Wir tendieren nach Zeven hin und deshalb ist die ZZ wichtig für uns. Ich mache ja den Moorhof, und da ist die ZZ wichtig, um uns bekannt zu machen. Und dann haben sich unsere Kinder schon ihr Taschengeld mit Fotos für die ZZ verdient, als sie noch zur Schule gingen.“ (rsk) STECKBRIEF SABRINA ZECH ote Hosen nd ein Inder AME: Sabrina Zech ALTER: 23 Jahre WOHNORT: Sittensen/Vechta ÜRZEL: sz ARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS- TEN: Kinder und Tiere MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS REPORTERIN: Ein Termin, bei dem ich mächtig ins Schwitzen kam, war für mich das Treffen mit Debasis De. Der Inder war während seiner Welt-Friedens-Expedition zu Gast in Zeven. Ich war ziemlich aufgeregt und holte im Kopf alle möglichen Englischvokabeln hervor. Erst als später der Text aus mir heraussprudelte, begriff ich, dass ich eine wirklich spannende und sympathische Persönlichkeit kennengelernt hatte. EINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE- CHICHTE: Es ist vielleicht nicht ie schönste Geschichte, für mich ar es aber die ergreifendste. Das nterview mit dem neuen Vorsitenden des Blauen Kreuzes, Wilelm Viebrock aus Vierden, war nglaublich ehrlich und emotioal. Als während des Interviews inder und Enkel in die Stube amen und ich erfuhr, wie sehr eine Familie während und nach einer Sucht hinter ihm standen nd stehen war ich sehr berührt. EINE LIEBLINGSMUSIK: Feiern it Mando Diao, Kings of Leon, oo Fighters und Nickelback. ntspannen mit U2 und R.E.M. ußerdem mag ich die Toten Hoen und Sportfreunde Stiller. EINE LIEBLINGSBÜCHER: Thriller und Krimis müssen es sein. Am Besten gefallen mir Bücher von Karin Slaughter und Tess Gerritsen. Auch für Kinderbücher wie „Oh, wie schön ist Panama“ kann ich mich begeistern. EINE LIEBLINGSFILME: Zum Beipiel „Das Leben des David Gae“, „Wie ein einziger Tag“ oder A beautiful mind“. EINE HOBBYS: Reiten, Schwimen, Lesen und Reisen. EINE LIEBLINGSTIERE: Hunde nd Pferde. In Tierparks bleibe ich ei Affen und Tierbabys hängen. AS MAG ICH GAR NICHT: Intoleanz, Überheblichkeit, Dauerreen und Fisch. ARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN- AL SCHREIBEN: Ein Interview it Campino von den Toten Hoen oder einem HSV-Profi fände ch spannend. EIN PERFEKTER TAG: Ausschlafen nd mit der Familie frühstücken, ei schönem Wetter durch Wald nd Wiesen reiten, in Hamburg n der Elbe bummeln und abends it Freunden ein Glas Wein trinen oder ins Kino gehen. Sabrina Zech � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 120 JAHRE ZEVENER ZEITUNG � 31 Den „Pott“ bestaunen Der original DFB-Pokal wurde einst in den Räumen der ZZ von interessierten Lesern bestaunt, als ein paar Leute aus der Chefetage des SV Werder Bremen die ZZ besuchten und den „Pott“ im Gepäck hatten. Den hatte Werder 1994 durch ein 3:1 über Rot-Weiß Essen gewonnen. Die Torschützen waren Dietmar Beiersdorfer, Andy Herzog und Winton Rufer. Redakteur Andreas Kurth (Zweiter von links), bekennender Hertha-Fan, hielt seine Bewunderung für die Rehhagel-Truppeunterkühlt zurück. (mi) � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Hunde, Rauch und Wunder Zevens Stadtdirektor erinnert sich an „seine“ ZZ-Redakteure während seiner Amtszeit von 1984 bis 2006 VON MANFRED RIEKEN ZEVEN. Wie ein schneidiger Staatsanwalt kam Ulrich Habermann in mein Büro und brachte es auf den Punkt: „Sagen Sie gleich die Wahrheit! Ich kriege immer alles raus.“ Letzteres stimmte zwar nicht, aber der damalige Lokalchef der ZZ, Ulrich Habermann, war in Recherchier- Laune und vermutete dunkle Machenschaften im Rathaus. Worum es damals ging? Ich weiß es nicht mehr, es ist fast 25 Jahre her. Aber Staatsanwalt Habermann ist mir in Erinnerung geblieben. An sich passen Kommunalpolitik und Zeitungsredaktion nicht zusammen. Die Zeitungsleute stochern herum, stellen unnötige Fragen und schreiben überflüssige Berichte über städtische Angelegenheiten. Ahnung von den Dingen haben sie auch nicht. Heute berichten sie so und in zwei Wochen andersherum. So zumindest war lange Zeit die Meinung vieler Politiker und Verwaltungschefs über die Lokalpresse. Es war ein Katz- und Mausspiel. Der Zeitung wurde irgendetwas gesteckt und die Redaktion fragte im Rathaus nach, was dort als Majestätsbeleidigung aufgefasst und entsprechend hinhaltend beantwortet wurde. Da ich selbst schon als Schüler und Student als freier Mitarbeiter einer Lokalredaktion gearbeitet hatte, war meine Scheu vor der Presse gering. Es gab regelmäßige Kontakte zur ZZ, der Nachfolger Habermanns, Uwe Michael Greiser, schlug mir wöchentliche Treffen mit dem Zeven-Redakteur vor. So hielten wir es über die Jahre. Die regelmäßigen Treffen waren vorteilhaft für beide Seiten. Ich konnte meine Anliegen vortragen, die Redaktion ihre Fragen stellen. Mit der Politik gab es manchen Ärger über diese Kontaktpflege. Immer wieder erhob sie den Anspruch („Wir sind die Gewählten!“), bei jeder Kleinigkeit vor dem einfachen Volk informiert zu werden, das sie erst zu den Erwählten gemacht hatte. Mit Monica Lohmeyer-Wulf, Christian Mahnken und Andreas Kurth hatte ich es hauptsächlich zu tun. Wobei Lohmeyer-Wulf gelegentlich mit einem großen, furchteinflößenden Hund erschien, der wohl die Auskunftswilligkeit befördern sollte. Im Rathauskeller fand sich gottlob ein Schild mit der Aufschrift: „Das Mitführen von Hunden in den Amtstuben ist untersagt.“ Kurth hatte stets seine Pfeife dabei, mit der er zum Ärger der Sekretärin im Vorzimmer einen gewaltigen Qualm zu erzeugen pflegte. Nach seinem Abgang wurde auf „Durchzug“ gestellt. Auch am nächsten Tag gab es keine Ruhe, da der Rauch noch in den Möbeln hing. Ich wurde immer wieder aufgefordert, Kurth das Pfeiferauchen auf der Stelle zu untersagen. Außerdem gab es mit ihm stets Unstimmigkeiten beim Fußball, da er leider Fan von Hertha BSC ist. Meine Sekretärin, Nicole Meyer-Fricke, hielt aus unverständlichen Gründen zum HSV und ich – wie es sich gehört – selbstverständlich zu Werder Bremen. Montags flogen die E-Mails hin und her, je nach Ausgang der Spiele war man erfreut oder geknickt. Manchmal, aber insgesamt doch selten, kam ein trös- Manfred Rieken tendes Wort, wenn Werder verloren hatte. Auch heute noch gehen gelegentlich die E-Mails hin und her, wenn etwa der Lokalchef Thorsten Kratzmann in großen Artikeln den Abriss vieler alter Zevener Gebäude beklagt und ich entgegne, dass nicht alle alten Gebäude erhalten werden können – zumal dann nicht, wenn es keine vernünftige Nutzung gibt. Der Stellungskrieg hierüber ist noch nicht beendet. Nicht mit allen Artikeln oder Kommentaren war ich einverstanden. Aber beim Verleger habe ich mich nicht beklagt. Was auszufechten war, musste man mit der Redaktion ausfechten. Mit dem Verleger – lange Jahre war es Harald Zeller – gab es Kontakt bei offiziellen Veranstaltungen wie zum Beispiel den Neujahrsempfängen in Zeven und Seedorf. Der imposante Zeller verriet mir, dass jeder das Körpergewicht habe, das ihm zugeteilt worden sei, eine sympathische Einstellung. Und konsequent war er, wenn er keinen Parkplatz fand. Er berichtete mir von einer Verlegerta- gung in Hamburg. Am Tagungslokal erspähte er keinen Platz für sein Auto, so fuhr er ohne anzuhalten oder gar auszusteigen wieder nach Zeven zurück – imponierend und nachahmenswert. Ein Wunder habe ich mit der ZZ auch erlebt: das „Wunder von Meinstedt“. In Meinstedt wurde eines Morgens die zentrale Wasserversorgung mit einem Standrohr eingeweiht, aus dem das „Stadtwasser“ strömte. Der damalige Bürgermeister Günter Weigel und ich waren dabei, die Redakteurin der Zevener Zeitung, den Namen muss ich nicht anführen, fotografierte die Honoratioren vor dem sprühenden Wasserrohr. Am anderen Tage erschien der Artikel mit Foto, auf dem aber einer der Abgelichteten fehlte: nämlich Günter Weigel. Der glaubte an höheres, wohl himmlisches Geschehen, bis sich das Rätsel löste. Nach dem Ortstermin wieder in meinem Büro in Zeven angekommen, erhielt ich einen Anruf der gar nicht zerknirschten Redakteurin, leider sei kein Film im Fotoapparat gewesen, was ja wohl passieren könne. Alle Teilnehmer des Geschehens mussten noch einmal für ein neues Foto nach Meinstedt bestellt werden. Nur Weigel war wegen einer Dienstreise nicht aufzutreiben, und deshalb fehlte er auf dem Zeitungsfoto. Das Meinstedter Wunder war gar keines. Bleibt die Frage nach der Zusammenarbeit mit Staatsanwalt Habermann zu beantworten. Sie war trotz des Herumschnüffelns sehr gut, später haben wir sogar gemeinsam die Schrift „Streifzug durch die Geschichte Zevens“ konzipiert. Die unvergessliche Suche nach einem Quetzal Freie Mitarbeiter im Porträt: Frauke Hellwig aus Zeven – In Costa Rica die Rufe des schönen Göttervogels genossen NAME: Frauke Hellwig ALTER: 37 Jahre WOHNORT: Zeven KÜRZEL: fh DARÜBER SCHREIBE ICH AM LIEBS- TEN: Am liebsten über die Schönheit der Natur, über Tiere und ihre Geschichten, über Gärten und wie man sie in Schuss hält und über Reisen und das Kennenlernen anderer Länder. MEIN KURIOSESTES ERLEBNIS ALS REPORTERIN: Ich kann mich an ein kurioses Erlebnis bei einem Pressetermin mit Minister Heiner Ehlen erinnern. Damals war ein Essen mit eingeplant. Ich hatte im Vorfeld darum gebeten, dass ich etwas Vegetarisches bekomme. Als wir in großer Runde mit dem Minister saßen, der sich selbst als „Minister für Essen und Trinken“ bezeichnet und fleischlichen Genüssen nicht abgeneigt ist, fragte die Kellnerin laut, für wen das vegetarische Gericht sei. Natürlich guckten mich alle an, als ich meinen Finger hob. Und humorvoll, wie der Minister nun mal ist, konnte er sich einen entsprechenden Kommentar nicht verkneifen, wir alle haben gelacht und dann das Essen genossen – und natürlich dann auch noch gearbeitet. MEINE PERSÖNLICHE LIEBLINGSGE- SCHICHTE: Meine absolute Lieblingsgeschichte ist mein Artikel über unsere Suche nach einem Quetzal (einem besonders schönen und seltenen Vogel) in Costa Rica, der in der „Welt“ veröffentlicht wurde. Es war ein unvergessliches Erlebnis durch die Berge Mittelamerikas zu streifen, die Rufe des Göttervogels zu hören und sich mit einheimischem Führer durch morastige Wiesen, durchs Unterholz und über schlammige Wege zu kämpfen – immer den Rufen des Vogels nach. Auch wenn wir am Ende „nur“ ein Weibchen gesehen haben, war es ein tolles Erlebnis, das mich bis heute fasziniert. MEINE LIEBLINGSMUSIK: Ich höre meist die aktuelle Pop-Musik im STECKBRIEF FRAUKE HELLWIG Radio, ansonsten bin ich eher ein Musikmuffel. MEIN LIEBLINGSBUCH: Meist lese ich etwa 30 bis 40 Bücher im Jahr, daher verliere ich schnell den Überblick, was Titel oder gar Autoren angeht. Eines meiner Lieblingsbücher ist aber „Die Welt ohne uns“ von Alan Weisman, weil er darin so eindringlich beschreibt, wie schnell die Erde die Spuren des Menschen verwischen würde, wenn es uns einmal nicht mehr geben wird. MEIN LIEBLINGSFILM: „Grabgeflüster“, „Grasgeflüster“ und „Lang lebe Ned Devine“, weil alle drei einen so herrlichen rabenschwarzen britischen Humor haben und manches Tabuthema aufs Korn nehmen. MEINE HOBBYS: Meine Hobbys sind in erster Linie meine Tiere, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Ansonsten lese ich sehr viel, spiele Badminton, gehe Tanzen, engagiere mich für den Tier- Frauke Hellwig schutz und würde mich auch gern mal wieder mehr der Hobbygärtnerei widmen. Außerdem sind mein Freund und ich überzeugte und begeisterte Hobby-Urlauber. MEIN LIEBLINGSTIER: Schwer zu sagen, ich liebe Katzen (auch ihre wilden Verwandten), aber auch Hunde, Gänse, Hühner, Enten, Esel. Eigentlich mag ich alle Tiere, bis auf Spinnen – die haben ZZ-ZEITREISE Ehlen wird Landesminister KALBE. Der Landkreis Rotenburg stellt im Februar 2003 zum ersten Mal seit Bestehen der deutschen Bundesrepublik Deutschland einen Minister im niedersächsischen Landeskabinet, meldete die Zevener Zeitung zu Jahresbeginn. „Der künftige Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen aus Kalbe, will ‚das Niedersachsenross wieder auf Trab bringen‘. Unterstützt wird er bei diesem Unternehmen von Mechthild Ross-Luttmann, die auf Anhieb den Sprung ins Parlament schaffte.“ (lm) „Piano“ erstrahlt in neuem Glanz ZEVEN. „Eine renommierte Kneipe war das ‚Piano‘ schon immer. Jetzt erstrahlt das Lokal in neuem Glanz“, hieß es im Juli 2004 in der Zevener Zeitung. Die gespannten Gäste strömten zur Neueröffnung nach Zeven. „Erwartet wurden sie von dem neuen Besitzer Stefan Kempin, der sich zusammen mit seiner Ehefrau Andrea Fahjen motiviert und gleichzeitig überzeugt, hinsichtlich dem Potenzial der Zevener Kneipenszene zeigte. Auch die Gäste waren überzeugt, nämlich von der Location und der Atmosphäre in der neuen Stammkneipe.“ (lm) Eine gute Sache feiert Jubiläum ZEVEN. Gutes tun und nicht ständig darüber reden – das ist das vornehme Motto der Rotary Clubs in der ganzen Welt. Im März 2005 feierte der Rotary Club Bremervörde-Zeven sein 32. Jubiläum. In dieser Zeit hat der Club rund 362 000 Euro für soziale Zwecke eingesetzt. Das sei ein wahrer Grund, um zu feiern, erfuhren die Leser der Zevener Zeitung. (lm) Einbrecher mit Sinn für Haare SCHEEßEL. Hat da etwa ein Täter mit ausgeprägtem Schönheitswahn zugeschlagen? Am 30. August 2006 war der (oder die) Unbekannte laut Polizeibericht zunächst in eine Garage in der Scheeßeler Freudenthalerstraße und dort dann in einen Kleinwagen eingebrochen. Dass das CD-Autoradio gestohlen wurde, überrascht wenig. Mehr schon die Angabe, dass auch noch zwei Beutel mit Lockenwicklern und eine Trockenhaube entwendet wurden. (lm) einfach zu viele Beine! DAS MAG ICH GAR NICHT: Tierquälerei, Gedankenlosigkeit, unfreundliche, kleingeistige Mitmenschen, Lärm, schlechtes Wetter. DARÜBER WÜRDE ICH GERNE EIN- MAL SCHREIBEN: Eine umfassende Neuseeland-Reportage, für die ich monatelang durchs Land reisen müsste. MEIN PERFEKTER TAG: Mein perfekter Tag beginnt mit einem geruhsamen Frühstück mit meinem Freund in einem schönen Hotel, das irgendwo auf dieser Erde liegen kann. Danach geht es auf Erkundungstour, um ja nichts zu verpassen. Die Kamera ist immer „an der Frau“, um das Land, die Natur und die Tiere kennenzulernen und im Bild festzuhalten. Ein Sundowner zum Sonnenuntergang wäre der perfekte Anfang, den Tag ausklingen zu lassen, anschließend ein gutes Abendessen und zum Schluss eine kurze Leserunde in einem guten Buch, bevor es gilt, im Schlaf neue Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln.
Seite 1 und 2: Verlosung: Im Oktober die ZZabonnie
Seite 3 und 4: Sonnabend, 3. Oktober 2009 ICH LESE
Seite 5 und 6: Sonnabend, 3. Oktober 2009 WIR GRAT
Seite 7: Sonnabend, 3. Oktober 2009 120 Jahr
Seite 10 und 11: 10 � 120 JAHRE ZEVENER ZEITUNG So
Seite 32: 32 � 120 JAHRE ZEVENER ZEITUNG So

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