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Reychs-Postille Nr. 16, im Ostermond a. U. 154 - Castell "Am ...

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Aus dem Inhalt:<br />

Die Junkertafel S. 2 Jahresrückblick S. 3 Hofnarrensippung, Mölepönze S. 7 bis 10 Der Goldschmied S. 11<br />

Blitzprotokoll der 1145. Sippung S. 12 Heringsschmaus S. 14 Worte S. 15 Medicine Wheel S. <strong>16</strong> Aus<br />

der Geschichte Urschlaraffi as S. 18 Wenn man mich früge … S. 20<br />

Im O#ermond a. U. <strong>154</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Lerari der museologische Hexaschmied<br />

Um dem Lerari zu werden gerecht<br />

wären Hexameter gar net so schlecht.<br />

Nur für Hexameter braucht man Synapsen<br />

und die meinen, die reichen halt grad noch zum<br />

Schnapsen.<br />

Zwar interessieren würd‘ es mich ja sehr<br />

die gebundene Rede <strong>im</strong> Stil des Homer,<br />

doch Griechisch, das hab ich nie g‘habt und viel<br />

Kraft<br />

hat‘s mich ‚kost, dass ich hab das Latinum geschafft.<br />

Und so bin ich gekommen denn doch zu dem<br />

Schluss,<br />

zu benutzen an einfachen Daktylus,<br />

grad so wie man ihn von der Ilias auch kennt,<br />

doch als Hobbypoet auch net sehr konsequent.<br />

Doch was den Lerari betrifft, so ist der<br />

erstens Webmaster und zweitens Chefredakteur.<br />

Und weil doch ihm nicht reichen die Posten, die<br />

zwei,<br />

ist er Oberschlaraffe der Kunst nebenbei.<br />

Und weil der Lerari nicht faulenzen mag<br />

schreibt profan er noch Bücher für einen<br />

Verlag.<br />

Und das bringt ihn doch oft in Verlegenheit,<br />

weil der Endeffekt is halt, er hat net viel Zeit.<br />

Drum es waren, so klagen wir in aller Stille,<br />

Hexameter niemals noch in der <strong>Postille</strong>.<br />

Es wäre halt schöner, wenn anders es wär‘,<br />

dafür sind seine Kunstsippungen legendär!<br />

Mitteilung der Redaktion<br />

Verteilung der <strong>Reychs</strong>postille<br />

Die Ausgabe der <strong>Reychs</strong>postille wird nach ihrem Erscheinen während<br />

der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben.<br />

Interessierte Sassen können die <strong>Reychs</strong>postille auch auf unserer<br />

Homepage einsehen.<br />

Hompage des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> schönen Bronnen“ (375):<br />

http//:www.greifensteynburg.at<br />

Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind,<br />

können die <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> be<strong>im</strong> Kantzlerambt bestellen.<br />

Dazu kommt noch, ihr Freunde, ihr wisst das<br />

ja eh,<br />

gesundheitlich is er net ganz auf der Höh.<br />

Ich weiß gar net, wie oft den Bauch aufgeschnitten,<br />

kommt er trotzdem zu fast jeder Sippung geritten.<br />

Und so hat sich Lerari bei uns, den Schlaraffen<br />

zweifellos ganz enorme Verdienste geschaffen.<br />

Und der Erbschlaraffe für ihn ist fast Pfl icht<br />

und ein Spiel, Persifl age ist diesmal das nicht!<br />

Und so bleibt unsre Bitt‘ an den weisen Uhu:<br />

Den Lerari, der so sehr zu uns g‘hört dazu<br />

vor Bakterien, Viren und auch vor Prionen<br />

und deren Mischpoche komplett zu verschonen.<br />

Rt Spät Ikarus<br />

Impressum:<br />

Schönbronner-<strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong><br />

Redaktion: OR des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> schönen Bronnen“ (375)<br />

Chefredakteur, Layout und Gestaltung:<br />

Lerari der museologische Hexa schmied (375)<br />

Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche<br />

Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und<br />

Redaktion.<br />

Beiträge sendet bitte an : lerari@aon.at<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 2 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


WINTERUNG a. U. 153/<strong>154</strong><br />

1. 10. 153 – 30. 4. a. U. <strong>154</strong><br />

In dieser Winterung, Sippungstag Mittwoch, werden<br />

die Sippungen 1133. – 1159. abgehalten. Das Reych<br />

beginnt diese Winterung, Stichtag 01. 10. a.U. 153, mit<br />

einem Sassenstand von 21 Sassen: 18 Ritter, 1 Knappe<br />

und 2 Junker. 65,48 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt<br />

des Reyches, eine schwierige Vorgabe für Freunde, die<br />

zu uns stoßen wollen. <strong>Am</strong> Thron: OÄ – Unser Fürst Rt<br />

Schiefer der Eingezogene von der Eichen, OI – Rt Phil-<br />

Antroperl der Vielseitige, OK – Unser Fürst Rt Lerari<br />

der museologische Hexaschmied.<br />

ade, man kann es kaum<br />

Eröffnungs-Schlaraffi fassen, 15 eigene Sassen nehmen an dieser Sippung<br />

teil. Ein Einritt von eigenen Sassen, von denen<br />

so manches Reych nur träumen kann. Der güldene<br />

Ball fl iegt durch den Rittersaal und so mancher Freund<br />

stürmt die Rostra. Ein kleines Fest wird entgegen unserem<br />

Brauch, profane Geburtstage zu feiern, celebriert.<br />

Unser, durch schwere Bresthaftigkeit leidgeprüfter Patriarch<br />

Ritter Dialekterl feiert seinen 80. Geburtstag und<br />

wird dementsprechend von uns beglückwünscht.<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

JAHRESRÜCKBLICK<br />

Und schon kommt einer der Höhepunkte unserer<br />

Sippungsfolge „die Sippung der gekränkten Leberwurst“.<br />

Ritter Verzauber-eych des Reyches <strong>Castell</strong><br />

am Wogenrain, total gekränkt, wird der „Orden der<br />

gekränkten Leberwurst“ verliehen und ihm der Titel<br />

„Leberwurstritter“ zuerkannt. Ritter Plomberl stellt uns<br />

Herrn Martin Zeilinger vor, der an unserem Spiel regen<br />

Anteil n<strong>im</strong>mt. Nach einer „Wald und Wiesen-Sippung“,<br />

mit wieder einer große Anzahl von Einritten eigener<br />

Sassen, der nächste Höhepunkt.<br />

Die Sippung „Fröhliche Zaubereien“. Wir erküren<br />

einen neuen Ehrenschlaraffen „Hofnarr Fröhlich“,<br />

einen Taschenspieler, Possenreisser und Zauberkünstler<br />

aus Alt Aussee, zum ES „Semper Fröhlich“.<br />

Hofnarr Fröhlich diente dem sächsischen Kurfürst<br />

Friedrich August I. und dem sächsischen<br />

Kurfürst und König von Polen Friedrich August II., 30<br />

Jahre lang und war der letzte besoldete Spaßmacher<br />

am sächsischen Hof. Sein Wahlspruch war „Semper<br />

Fröhlich, nun quam traurig“, daher kommt auch sein<br />

Ehren schlaraffenname.<br />

Rt Magies Magies-Topheles Topheles hält die Laudatio für ES Semper Fröhlich<br />

Fröhlich.<br />

Wieder eine „Wald und Wiesen-Sippung“, Pilger<br />

Martin Zeilinger gibt den Fragebogen ab und<br />

wird nun als Prüfl ing geführt.<br />

Ahallafeyer, eine Sippung in der wir unserer<br />

Freunde gedenken die bereits vor uns den einsamen<br />

und weiten Weg gen Ahalla antreten mussten.<br />

Schemenhaft steigen die Erinnerungen an unsere<br />

Freunde auf, Freunde, die uns ein Stück unseres Lebensweges<br />

begleitet haben.<br />

– 3 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Wieder eine Großsippung, das XXXIII. Symposium<br />

der hofnärrischen Wissenshaften. Un-<br />

welches von einem Uhu ausgebrütet wurde und daher<br />

speziell für Hofnarren als auch für manche Schlaraffen<br />

sere Fröhlichkeit, Ritter Jumbo, hat sich diesmal ein<br />

epochales Thema einfallen lassen, „Möle Pönze“, was<br />

dieses auch <strong>im</strong>mer bedeuten soll. 13 hochkarätige Hof-<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

Ritter Baju Wiener (296) bringt ein Referat von<br />

Hofnarr Diam scho vom „Im Rosenhag“, der danarren<br />

trafen zusammen um dieses Thema zu behandeln. mit belegt, dass „Möle Pönze“ aus Rosenhe<strong>im</strong> stammt.<br />

D R<br />

as Symposium beginnt mit der sinnlichen Be- itter Telami, Hofnarr des <strong>Castell</strong>um Cornoviae<br />

trachtung von „Möle Pönze“ durch seine Fröh- stellt seine themenzentrierte Betrachtung von<br />

lichkeit Hofnarr Ritter Jumbo und Ritter Quarz der „Auf „Möle Pönze“ vor und kommt dabei zum Schluss, dass<br />

der Mauer“.<br />

„Möle Pönze“ ein wesentlicher Bestandteil eines hofnärrischen,<br />

wissenschaftlichen Studiums an der Akademie<br />

der hofnärrischen Wissenschaften ist.<br />

Ritter Wiff, Hofnarr der Castrum Brigantium,<br />

betrachtet die wahren Hintergründe über die<br />

Worte „Möle Pönze“, welche gänzlich unbekannt sind<br />

und kommt anschließend zu der weisen Erkenntnis.<br />

Bevor das Wort Verwendung fi ndet, muss man wissen,<br />

welchen Wert es bindet.<br />

Ritter Bums fi del (266), Gastdozent an der Akademie<br />

der hofnärrischen Wissenschaften bringt<br />

seine Erkenntnisse musikalisch dar: „… Hofnarr Jumbo,<br />

sagt er… Thema ,Möle Pönze‘ sagt er ….“<br />

Ritter Das Staberl (212), ebenfalls Gastdozent<br />

der Akademie der hofnärrischen Wissenschaf-<br />

Rt QQuarz und d Rt JJumbo b<br />

Im Anschluss begrüßt der Hausherr, Hofnarr Ritter<br />

Plomberl des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> schönen Bronnen“ die<br />

ten erklärt, dass er trotz<br />

intensivster Recherchen<br />

nichts über „Möle Pönze“<br />

gefunden hat. Aber er fand<br />

anwesenden Freunde, speziell die anwesenden Hof-<br />

ein kleines altes vergilbte<br />

narren, wünscht einen positiven Verlauf des Symposi-<br />

Buch, in dem er die Worte<br />

ums und stellt die Behauptung in den Raum, dass es sich<br />

„Möle Pönze“ zu lesen<br />

bei „Möle Pönze“ nur um einen Schreibfehler handeln<br />

waren, und darin fand er<br />

kann, behandelt aber das Thema nicht weiter.<br />

Kari Goya, Hofnarr der „Vindobona“ informiert<br />

das Kollegium über seine Recherchen und<br />

auch eine wunderschöne<br />

gere<strong>im</strong>te Abhandlung über<br />

das Thema „Alt und Jung<br />

Tätig keiten und kommt<br />

zum hochinteressanten Beschluss,<br />

dass „Möle Pönze“<br />

gehören hö zusammen“. “<br />

Ritter Flottwell, Hofnarr von „An der Klausen“<br />

stellte seine Dissertation unter das Motto „Der<br />

seinen Ursprung in Frank-<br />

Weise geht zur Quelle“. Er<br />

reich haben muss, und zwar<br />

begann mit seinen Recher-<br />

in der Uhrmacher gilde. Denn<br />

chen in Prag, traf dort einen<br />

Uhrrädchen heißt „Mollett“<br />

Ur-Ur-Enkel eines Prager<br />

und wenn dieses außerdem<br />

Sassen, der über „Möle<br />

aus einem Edelmetall ge-<br />

Pönze“ wertvolle Inforfertigt<br />

ist, hat es auch eine<br />

mationen bekannt gab. Ur-<br />

„ Punze“. Also bedeutet<br />

sprünglich war damit, aus<br />

„Mollett Punze“, Punze auf einem Uhrrädchen. Wenn<br />

dem tschechischen kom-<br />

es sich um einen Uhrmachermeister handelt, der gerne<br />

mend, „Mali Pennige“ ge-<br />

in das Glas schaut, dann kann es vorkommen, dass seine<br />

meint, was so viel wie „we-<br />

Sprache unverständlich wird und aus „Mollett Punze“ nig Pfennige“ bedeutete und schlaraffi sch einen Sassen<br />

ein gelalltes „Möle Pönze“ ertönt.<br />

bezeichnete, der mit seinem Mondbeitrag <strong>im</strong> Rückstand<br />

Ritter Illegal, Hofnarr der „Burckhardia“ erwähnt war. Nach der ersten schlaraffi schen Lautverschiebung<br />

kurz das vorgegebene Thema bringt aber ein Lied änderten sich die Worte „Mali Pennige“ in „Möle Pön-<br />

über einen Navratil, der weg ist.<br />

nize“, welches sich <strong>im</strong> Laufe der Zeit nun in das derzei-<br />

Ritter Don Skonti, Hofnarr der Claustroneo burga tige „Möle Pönze“ abänderte, aber dennoch weiterhin<br />

bejubelt dieses „Möle Pönze“, denn dieses einen Sassen bezeichnet, der mit seinen Mondbeiträgen<br />

stammt seinen Recherchen nach aus einem Elefantenei, <strong>im</strong> Rückstand ist.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 4 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Ritter Caput, Hofnarr der „Alta Carintia“ zeigt sich<br />

höchst dankbar über das Thema „Möle Pönze“<br />

Eine gewaltige Anzahl von Freunden nehmen an dieser<br />

Sippung teil – 33 Sassen aus 7 Reychen. Eine Fülle von<br />

und stellt seine Betrach- Vorträgen erfreut die eingerittene Sassenschar. Wieder<br />

tungen darüber unter das eine Sippung, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.<br />

K<br />

Motto „Wo Feuer ist, da aum zwei Wochungen vorbei, der nächste Hö-<br />

ist auch Schwein“. N<strong>im</strong>mt hepunkt <strong>im</strong> Reych, unser Uhubaumfest. Leider<br />

die Gelegenheit wahr in müssen wir diesmal diese Sippung als „Krystalline“ ab-<br />

heiterer Form über so manhalten, weil nur zwei Burgfrauen-Sippungen pro Wintechen<br />

Schlaraffen des SRA rung abgehalten werden dürfen. Unser Reych hat sträf-<br />

und des ASR und seine Tälicher Weise gleich drei Burgfrauensippungen in dieser<br />

tigkeiten zu referieren. Winterung geplant. Also eine muss weg, denn „eine<br />

R<br />

itter Don Bottazzi Bottazzi, Ho<br />

Hofnarr der „Kremisia Wacha- Vorschrift ist dazu da um eingehalten zu werden, und<br />

viae“ berichtet über die Erlebnisse eines Gold- das muss man den Österreichern ehestens beibringen“<br />

schmieds und seines kleinen Elefanten „Möle Pönze“, – Punktum.<br />

der <strong>im</strong>mer an seinem Rüssel gestreichelt werden will.<br />

E<br />

Aber unser Uhubaumfest ist trotz alledem wieder<br />

R Bummerl, Hofnarr der „Medelike“ bringt uns eine familiäre und besinnliche Sippung, „pardon<br />

seine Erkenntnisse musikalisch dar „Der Möle wollte schreiben Krystalline“, die, wie schon seit vielen<br />

Pönze ist ein ganz besonderes Tier“.<br />

Jahrungen, von unseren Freunden mit ihren Burgfrauen<br />

Ritter Zähn-taur, Hofnarr der „Neostadia“ gibt Ge- besucht wird. Jugenderinnerungen steigen auf als die<br />

he<strong>im</strong>nisse der Hofnarrengilde preis und teilt mit, Junker an unserem Uhubaum die Kerzen entzünden<br />

dass „Möle Pönze“ die Gehe<strong>im</strong>sprache der Hofnarren und Ritter Potz das Uhubaumlied singt. Eine große An-<br />

ist.<br />

zahl von schönen und beschaulichen aber auch heiteren<br />

Ritter Fehlalarm, Hofnarr der Aquae Thermae“ hat Fechsungen, gewürzt mit musikalischen Einschüben,<br />

in seinen Jugendjahren „Möle Pönze“ persön- erfreut uns.<br />

W<br />

lich gekannt. Möle Pönze ie jede Jahrung be<strong>im</strong> Uhubaumfest ehren und<br />

war der Milchmann seines bedanken wir uns speziell bei unserer Burg-<br />

Dorfes, der ein Auge auf gräfi n und unserem Ehrenritter Struwwelpeter, da beide<br />

die verheiratete Eierfrau durch ihr Wirken während der ganzen Winterung zum<br />

seines Dorfes geworfen hat Wohl des Reyches erhebliches beitragen. Der Dank gilt<br />

und berichtet über dieses, auch unseren Burgfrauen, die <strong>im</strong>mer durch ihren Ein-<br />

von ihm erlebten Sittendrasatz zum Gelingen des Uhubaumfestes beitragen. Viel<br />

ma. „Wer wandelt so spät zu früh beendet der Tam-Tam-Schlag die Sippung Kry-<br />

durch Feld und Au, es ist stalline.<br />

L<br />

der Milchmann mit der Ei- etze Sippung in diesem Jahr a. U. 153 – „Besinnerfrau….liches<br />

<strong>im</strong> Kerzenschein“. Nur wenige Freunde<br />

Seine Magnifrizentz, Ritter Sketch (24) schließt das kommen zu dieser Sippung. Uhubaumfeste in befreun-<br />

Symposium mit den bedeutenden Worten „Wodeten Reychen oder Vorbereitungen <strong>im</strong> profanen Fam<strong>im</strong>it<br />

habe ich das verdient?“ lienkreis sind wohl die Gründe für diesen schwachen<br />

Kennt Ritter Jumbo seit Einritt. Nur die Treuesten sind gekommen und <strong>im</strong> Ker-<br />

Jahren als beschriebenes zenschein erklingen festliche, dem Thema angepasste<br />

Blatt. Nun aber öffnete Rit- Fechsungen und Vorträge. Jungritter Elf-Ton (221)<br />

ter Jumbo mit seinem The- bezaubert uns mit herrlichen musikalischen Vorträgen.<br />

ma „Möle Pönze“ einige Eine ruhige, und stille Sippung endet und lässt uns<br />

unbekannte Seiten von ihm.<br />

Nach langen Überlegungen<br />

über sein weiteres Vorgehen<br />

friedlich auseinandergehen.<br />

Wie <strong>im</strong>mer bei unserem Neujahrsempfang können<br />

wir viele Freunde begrüßen und gemein-<br />

in Sachen Symposium und sam mit ihnen die erste Sippung in der Jahrung a.U.<strong>154</strong><br />

Thema Vorgabe, kommt feiern. 12 Freunde aus 7 Reychen geben dieser Sippung<br />

seine Magnifrizenz zur epochalen Erkenntnis, dass er ein besonderes Gepräge. Heitere und fröhliche Fech-<br />

nicht weiter darüber sinnieren soll und wendet sich sungen erfreuen die anwesenden Freunde.<br />

M<br />

zu Ritter Jumbo mit den bedeutungsvollen Abschluss- utter-Tochter-Sippung, ein gewaltiges Fähnworten<br />

„Schnaupfelmaus – nun mach was draus“.<br />

lein unserer Mutter reitet ein und so manches<br />

Und Ritter Jumbo tat etwas; er best<strong>im</strong>mte Freundesband wird fester geschlungen. Auch diesmal<br />

„Schnauzl Maus“ zum Thema des XXXIV. Sym- wird es von allen anwesenden Freunden bedauert, dass<br />

posiums der hofnärrischen Wissenschaften a.U.155. wir, Mutter und Tochter, einen gemeinsamen Sippungs-<br />

Junker-Lethe-Sippung, unser Junkermeister hat sich tag haben. Nur schwer kann sich die fungierende Herr-<br />

mit unserem Nachwuchs einiges einfallen lassen. lichkeit durchsetzen, allzu viel gibt es unter Freunden<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

– 5 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


zu erzählen. Die Rostra kommt nicht zur Ruhe und eine<br />

ausgewogene Fechsungsfolge mit musikalischen Einschüben<br />

rundet diese Sippung ab.<br />

In der Hornung-Schlaraffi ade wird Prüfl ing Martin<br />

Zeilinger gekugelt und n<strong>im</strong>mt als Knappe 61 an der<br />

Junkertafel Platz. Wir haben wieder einen Sassenstand<br />

von 22 Sassen erreicht.<br />

Heringsschmaus, eine Sippung der Superlative.<br />

Ein brillantes Buffet, kreiert von unserer Burggräfi<br />

n Alexandra unter Mithilfe von einigen Burgfrauen,<br />

erfreut unsere Augen. Begeistert können wir verschiedene<br />

Heringssalate, geräucherte Forellen und herrliche<br />

Fischplatten genießen. Auch Krapfen, Törtchen und<br />

verschiedene Süßigkeiten werden uns geboten. Ab<br />

Glock 7 d. A. beginnt das große Schmausen und bald<br />

war all diese Pracht verschwunden.<br />

Eine heitere Faschings-Sippung mit einer Fülle von ausgezeichneten<br />

Fechsungen wird anschließend celebriert,<br />

außerdem können alle anwesenden Burgfrauen die Einkleidung<br />

unseres Knappen 61 miterleben.<br />

In der nächsten Sippung ein weiterer Höhepunkt<br />

dieser Winterung. Wir ehren unseren Freund Ritter<br />

Chow-Wong anlässlich seines 40. schlaraffi schen Ge-<br />

burtstages. Viele Freunde<br />

geben unserem Freund in<br />

dieser Sippung ihr Geleit.<br />

Die Ehrung unseres Freundes<br />

celebriert unser Botschafter<br />

Ritter Ras Port und LK des<br />

SRA in wunderbarer Weise.<br />

Mit großer Freude wird<br />

„Unser Fürst“ Ritter Chow-<br />

Wong die Gratulations-Urkunde<br />

überreicht. Ein Glas<br />

Schaumlethe schließt diese Ehrung ab.<br />

ES-Schnucki S S h ki dder MMeidlinger idli BBua. Ei Eine Si<br />

Sippung<br />

unseres Oberschlaraffen der Kunst „Unser Fürst“<br />

Ritter Lerari. In vorbildlicher Weise wird uns das Leben<br />

und Schaffen unseres Ehrenschlaraffen dargebracht,<br />

eine interessante und ausgewogene Bildfolge unterstützt<br />

diesen Vortrag. Eine Sippung, die uns noch lange<br />

in Erinnerung bleiben wird.<br />

Lenzmond-Schlaraffi ade, eine ruhige Sippung, sieben<br />

Freunde sind eingeritten und erfreuen uns mit<br />

ihrer Anwesenheit. Nur unser Kantzler hat zu tun, denn<br />

die Passverlängerung lässt ihn nicht ruhen.<br />

Nur kurz dauert die Ruhe <strong>im</strong> Reych. Frühlings-<br />

Sippung mit Burgfrauen und das Turney um den<br />

„Hahn <strong>im</strong> Korb“ ist der nächste Höhepunkt. Eine große<br />

Anzahl von Freunden aus Germaniens Gauen nehmen,<br />

mit ihren Burgfrauen an dieser Sippung teil. Nur schwer<br />

kann sich die fungierende Herrlichkeit „Unser Fürst“<br />

Ritter Schiefer durchsetzen. Sieben Freunde nehmen<br />

an diesem Turney teil. Ritter Münzerl kann mit seiner<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 6 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Fechsung die Herzen der Burgfrauen gewinnen und sich einen Titel selbst aussuchen zu können, der ihnen<br />

wird von ihnen zum „Hahn <strong>im</strong> Korb“ erkürt.<br />

Doch dann war es mit<br />

der Ruhe <strong>im</strong> Reych<br />

vorbei. Unsere eingerittenen<br />

Freunde aus Germaniens<br />

dann von unserem Reych, nach Erfüllung der Vorgaben,<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Sippung verliehen wird. Vier Freunden<br />

werden in dieser Sippung ihre Wunschtitel verliehen.<br />

Leider muss auch erwähnt werden, dass der verantwortliche<br />

Freund dieser Sippung die entspre-<br />

Gauen, genau genommen<br />

chenden Vorbereitungen für diese Sippung vernachläs-<br />

aus dem Schwabenland wolsigt<br />

hat und daher, wie meistens, unser Kantzler dafür<br />

len fechsen und stürmen die<br />

Rostra, verstanden haben<br />

wir sehr wenig, doch Ritter<br />

einspringen musste.<br />

Wahlwerbesippung. In unserem Reych ist es, auf<br />

Grund des niederen Mitgliederstandes, fast nicht<br />

Rock’n Roll springt für uns<br />

möglich großartige Änderungen herbeizuführen. Der<br />

in die Bresche und kontert<br />

auf „Wienerisch“. Die wenigen<br />

Pausen zwischen den<br />

einzelnen Fechsungen wer-<br />

Wahlvorschlag, verlesen durch die fungierende Herrlich-<br />

Jk Robert (24) und Rt keit, wird vom Reych zur Kenntnis genommen. „Unser<br />

Bummerl – „vier Hände Fürst“ Ritter Schiefer wirbt um St<strong>im</strong>men für seine Wieder-<br />

am Clavic<strong>im</strong>bel“. wahl und verteilt Mehlspeise an die anwesenden Sassen.<br />

Wahl- und Schluss-Schlaraffi ade und profane<br />

Generalversammlung. Nach wild-wogendem<br />

Wahlzirkus bleibt fast alles be<strong>im</strong> Alten. Nur unser Ceremonienmeister<br />

Ritter „Unser Fürst“ Ritter Spät Ikarus<br />

wird wegen seiner Bresthaftigkeit von Ritter Magies-<br />

Topheles abgelöst.<br />

Bei der Generalversammlung wird das Wahlergebnis<br />

bei der Wahl des Vorstandes für das Jahr<br />

2013 berücksichtigt. Als Obmann wird wieder Herr Pe-<br />

Der „schwäbische Männerchor“ ist mit der<br />

„Schwäb‘schen Eisenbahn“ unterwegs.<br />

ter Witt (Ritter Schiefer) gewählt.<br />

Zwölf Sassen haben die Bedingungen für die Verleihung<br />

des Jahreszeichens erfüllt. Die Ritter Bürokratikuss,<br />

Chow-Wong, Dialekterl, Lerari, Magies-<br />

Topheles, Münzerl, Papillon, Phil-Antroperl, Plomberl,<br />

den für jeweilige Übersetzungen genützt. Der „Güldene Sche-Toni, Schiefer, Junker Otto und ER Struwwelpe-<br />

Ball“ fl iegt durch die Burg und eine heitere, lustige und ter. Besonders hervorzuheben ist, dass auch in dieser<br />

denkwürdige Sippung neigt sich dem Ende zu. <strong>Am</strong> Ende Winterung unser ER Struwwelpeter (221) keine Sip-<br />

der Sippung ist uns allen klar, dass uns nur unsere gepung unseres Reyches versäumt hat.<br />

meinsame Sprache trennt.<br />

K<br />

Der Sippungsbesuch unserer eigenen Sassen be-<br />

aum hat sich die Heiterkeit gelegt folgt unser trägt zwischen 10–17 Sassen pro Sippung, das<br />

Ordensfest. Unsere Herrlichkeit „Unser Fürst“ sind 45,45% bis 77,25% unserer Sassenschaft. Im Ver-<br />

Ritter Lerari fungiert mit Elan diese Sippung. Eine gleich zu befreundeten Reychen ist dies ein schöner<br />

große Schar von Freunden wird mit Titel und Orden ge- Schnitt. Zwei Sippung waren sehr gut besucht, Sechschmückt.<br />

Hervorzuheben ist, dass den Rittern Phil-Anzehn Sassen bei der 1149. Sippung – Heringsschmaus<br />

troperl und Sche-Toni die Kämmerer-Würde verliehen und bei der 1150. Sippung – „Rt Chow-Wong 40 Jahre<br />

wird, Ritter Elliott wird „Unser“, und verdiente Sassen Schlaraffe“ waren 17 Sassen anwesend. Bei keiner un-<br />

werden mit dem Prädikatum, Rt Papillon mit ErbW, Rt<br />

Lerari mit ErbO und Rt Plomberl mit ErbMd, geehrt.<br />

Als Dank für die Güte des Reyches folgt eine mit musiserer<br />

Sippungen waren weniger als 10 Sassen anwesend.<br />

Dank der Einrittsfreude unserer Freunde aus benachbarten<br />

Reychen, sind unsere Sippungen als<br />

kalischen Fechsungen gewürzte Vortragsreihe. Für sei- gut besucht anzusehen, <strong>im</strong> Schnitt 15 Sassen pro Sippung.<br />

nen musikalischen Vortrag wird Ritter Elf-Ton (221) mit Neun Ehrenritter aus vier Reychen verstärken unser<br />

dem Uhu-Blitz 375 ausgezeichnet.<br />

diplomatisches Corps. Sieben Botschafter künden vom<br />

Wenn man glaubt, dass <strong>im</strong> Reych nun Ruhe und Wirken unseres Reyches.<br />

D<br />

Beschaulichkeit einkehrt, der hat sich getäuscht. er Ausrittsahne wird diesmal an zehn Sassen ver-<br />

5. Leberkas-Fechsungsspass-Sippung, 30 Sassen aus 15 liehen – in Schwarz den Rittern Elliott für 12,<br />

Reychen drängen sich <strong>im</strong> Rittersaal, gibt es doch Leber- Lerari für 5, Münzerl für 5, Plomberl für 12 und Schekas<br />

in verschiedenen Sorten zum Atzen. St<strong>im</strong>mungsmä- Toni für 14, in Bronze den Rittern Bürokratikuss für 34,<br />

ßig ist diese Sippung sehr laut und lärmend, nur schwer Magies-Topheles für 38 und Schiefer für 38, in Silber<br />

kann sich die fungierende Herrlichkeit durchsetzen. Ritter Papillon für 42 und in Gold Junker Otto für 102<br />

Eine sehr große Fechsungsreihe erfreut die eingerittenen Ausritte.<br />

Freunde, wollen doch alle die Möglichkeit erhaschen,<br />

Rt Bürokratikuss ErbA<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

– 7 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


R : Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage.<br />

Tritt Mölepönze erst zu Tage !<br />

G : Denn wenn einem so viel Gutes widerfährt,<br />

das ist schon Mölepönze wert.<br />

R : Die Möle und die Pönze,<br />

die liebten sich zur Gänze.<br />

Sie waren hart, sie waren weich,<br />

und taten alles stets gleich.<br />

G : Sie spielten und sie lachten,<br />

man sah die Möle nur nach Pönze trachten.<br />

Auch die Pönze hatte stets bereit,<br />

eine Mölepönzigkeit.<br />

R : Bei Sonne und bei Regen<br />

War die Pönze nie dagegen,<br />

sich mit Möle zu umgeben<br />

na Mölepönze eben.<br />

G : Eines Tages, es war g‘rad hell,<br />

Mölepönze saß am Quell,<br />

am Quell der Weisheit und des Lichts,<br />

und dachte so an nichts.<br />

R : Da kam ein Gedanke aus dem Licht<br />

Woher, das weiß man nicht.<br />

Der Gedanke war rein und klar<br />

Weil es nur ein Einfall war.<br />

G : Der Gedanke aus dem Nass,<br />

ein großes, klares Irgendwas,<br />

R : ergriff Besitz sofort zur Gänze<br />

erleuchtete die Mölepönze.<br />

G : Da stand es klar vor mir<br />

Und ich brachte es gleich zu Papier:<br />

Mölepönze nur allein,<br />

kann heute unser Thema sein.<br />

R : Und die Moral von der Geschicht‘:<br />

zermalmet eure Köpfe nicht,<br />

lasst Mölepönze einfach fl iegen,<br />

dann wird die Fantasie den Geist besiegen!<br />

Hofnarrensippung<br />

der 1139. Sippung, 14. 11. a.U. 153<br />

Mölepönze<br />

Rt Jumbo und Rt Quarz (24)<br />

Ich habe das Vergnügen, seine Fröhlichkeit Rt Jumbo<br />

schon lange zu kennen, weiß um seinen lockeren<br />

Humor, kenne seine Schnurren und Schnacken, seine<br />

epochalen Versergüsse, verstärkt durch artistische<br />

Armverrenkungen – er ist mir also ein durchaus beschriebenes<br />

Blatt- zumindest bislang gewesen. Denn<br />

nun hat sich bei ihm eine Seite aufgeblättert, die mich<br />

bedenklich st<strong>im</strong>mt, ja geradezu fassungslos macht.<br />

Was auch <strong>im</strong>mer ihn veranlasst hat, das heutige Thema<br />

der Akademie mit dem Wort „MÖLEPÖNZE“ festzulegen,<br />

mein Kopf verfällt in ein Schütteltrauma. Roda<br />

Roda sagte einmal „Wer viele Sprachen spricht, kann<br />

auch in vielen Sprachen Unsinn reden“. Bei Freund<br />

Jumbo lag es aber ganz in seinem Sinn, dieses Wortmonstrum<br />

„MÖLEPÖNZE“ auszuwählen.<br />

Ehe ich mich nun näher mit diesem Begriff auseinandersetzte,<br />

suchte ich einen befreundeten<br />

Psychiater auf. Psychiater sind bekanntlich Menschen,<br />

die den Vogel, den andere haben, zum Sprechen bringen.<br />

Im gegebenen Fall stieß aber mein Freund an<br />

seine psychiatrischen Grenzen. Auch herbeigezogene<br />

Sprachwissenschaftler fanden keine Lösung, ich blieb<br />

also allein mit dieser skurrilen Wortbildung, <strong>im</strong> Bewusstsein,<br />

etwas dazu sagen zu müssen, vergeblich<br />

alle meine Bemühungen und zum ersten Mal in meiner<br />

jahrzehntelangen Hofnarren-Ära kann ich nur ES<br />

Faust zitieren: „Da steh ich nun, ich armer Tor und bin<br />

so klug, als wie zuvor.“<br />

Doch siehe da, eines Nachts, mich <strong>im</strong> Traume wälzend,<br />

kam mir die Lösung: Ich widme folgende<br />

Zeilen meinem Freund.<br />

Lieber Rt Jumbo:<br />

Was ich doch für ein Trottel bin,<br />

setz gedankenschwer mich hin,<br />

belaste mein Gehirngerüst,<br />

was ich zu „MÖLEPÖNZE“ wüsst‘.<br />

Wozu studieren, wozu grübeln,<br />

und mir die Laune ganz verübeln.<br />

Ich mach es einfach so wie Du,<br />

setz mich hin in aller Ruh<br />

und schreib ganz einfach „SCHNAUPFELMAUS“.<br />

Jetzt setz Dich hin und mach was draus.<br />

Rt Sketch (24)<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 8 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

Mölepönze<br />

Nun, ich gestehe, vorerst war auch ich ein wenig verunsichert, als ich diesen Begriff zum ersten Mal<br />

vernommen habe. Ich dachte mir – wie möglicherweise auch einige von euch – die ihr heute anlässlich<br />

des 33. Symposium der Akademie der hofnärrischen Wissenschaften, hier <strong>im</strong> hohen Reyche <strong>Castell</strong><br />

am Schönen eingeritten seid:<br />

Mölepönze, Mölepönze, das habe ich doch schon irgendwo gehört. Mitnichten! Könnt ihr nicht<br />

gehört haben, außer heute be<strong>im</strong> 33. Symposium der Akademie der hofnärrischen Wissenschaften,<br />

hier <strong>im</strong> hohen Reyche <strong>Castell</strong> am Schönen Bronnen.<br />

Also! Ich denke, Aufklärung tut Not!<br />

Ich habe sämtlich Kosten und Mühen gescheut und mich zur Erforschung dieses Begriffes Mölepönze,<br />

der ja Thema unseres 33. Symposium der Akademie der hofnärrischen Wissenschaften, hier <strong>im</strong> hohen<br />

Reyche <strong>Castell</strong> am Schönen Bronnen ist, in einen unvergleichlichen Recherchemarathon gestürzt.<br />

Die sorgfältige Durchsicht meines Fremdwörterdudens aus dem Jahr 1961 zeitigte kein Ergebnis. Auch<br />

meine Übersetzungshilfen Englisch/Deutsch, Französisch/Deutsch, Italienisch/Deutsch und Deutsch/<br />

Deutsch, brachten keine näheren Erkenntnisse.<br />

Also ging ich in mich und begann einfach nachzudenken, wie ich dies ja alle Jahre anlässlich unserer<br />

Symposien der Akademie der hofnärrischen Wissenschaften, hier <strong>im</strong> hohen Reyche <strong>Castell</strong> am Schönen<br />

Bronnen zu tun pfl ege.<br />

Das Ergebnis? Ihr denkt wie be<strong>im</strong> Duden? Weit gefehlt, Freunde! Der Duden kann mir nicht das Wasser<br />

reichen. Naja, der steht ja auch faul <strong>im</strong> Bücherregal herum und weiß von nichts! Ich jedoch, bin<br />

durch angestrengtes sinnieren und durchforsten meines Gedankenfaches sehr wohl zu einem Ergebnis<br />

gekommen, nämlich zu folgendem:<br />

Das Wort Mölepönze stammt aus der Zunftsprache der Juweliere und vor allem der Uhrmacher, denn,<br />

so habe ich herausgefunden: Es setzt sich aus den Begriffen Mollette (franz.) und bedeutet Uhrrädchen,<br />

ergibt Möle und Punze bedeutet Echtheits-Zeichen für Edelmetall wie Gold Silber oder Platin = Pönze<br />

zusammen.<br />

So weit, so gut!<br />

Wie aber kommt man nun von Mollett auf Möle? Von Punze auf Pönze ist ja leichter erklärbar. Also,<br />

Schlaraffen hört, das ist so:<br />

Das kommt von der zweiten bis vierten temporären schlaraffi schen Lautverschiebung und zwar:<br />

Ist so ein Uhrmachermeister (siehe oben) besonders vornehm, dann befl eißigt er sich bisweilen der französischen<br />

Sprache. Und ist er dann auch noch Schlaraffe und trinkt ab und zu gerne ein Schüppchen<br />

Brandlethe, dann kann es schon vorkommen, dass aus einem schlampig ausgesprochenen Mollett (Uhrrädchen)<br />

ein leicht unartikuliertes Möle wird.<br />

Wenn dann dieses durch Brandlethe beeinfl usste zum Möle mutierte Uhrrädchen möglicherweise aus<br />

Edelmetall besteht und mit einer Punze versehen werden muss, dann verändert sich das Wort Punze auch<br />

nur allzu leicht in ein – na!? – richtig, Pönze!<br />

Und nun stellt euch vor, dass dieser oben beschrieben vornehme, jedoch durch Brandlethe leicht<br />

beeinträchtigte Uhrmachermeister ein winziges güldenes Uhrrädchen mit einer Punzierung zu versehen<br />

hat, dann kann es gut sein, dass dies mit einem einzigen Wort, nämlich mit jenem das uns unser<br />

Oberhofnarr – wie war sein Name – ach ja, egal, anlässlich des 33. Symposium der Akademie der hofnärrischen<br />

Wissenschaften, hier <strong>im</strong> hohen Reyche <strong>Castell</strong> am Schönen Bronnen als Thema vorgegeben<br />

hat. Mölepönze.<br />

In diesem Sinne rufe ich euch zu: Mölepönze – und vergesst das Laben nicht.<br />

Rt Kari Goya (24)<br />

– 9 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Mölepönze ist ein ganz besonderes Ding<br />

und die G‘schichte davon ich heut‘ sing!<br />

Wir hab‘n Mölepönze seit hunderten Jahren,<br />

meine Vorfahr‘n hab‘n‘s einst ‘kriegt von an<br />

Zaren.<br />

Dieser Zar, der hieß Peter – oder war es der Boris? –<br />

<strong>im</strong> Prinzip is‘ egal, Hauptsach‘ ist, dass es wåhr is‘.<br />

Dieser Zar wiederum hat es selber bekommen<br />

von an König aus Schweden, von an ganz einem<br />

frommen.<br />

Und doch war der König auch sehr ausgefuchst,<br />

hat er es an Andern doch auch abgeluchst.<br />

Dieser and‘re war klein und hieß „Friedrich<br />

der Große“,<br />

dem hat er es g‘stessen bei Schnitzel mit Soße.<br />

Doch Soße heißt dort Tunke, wie wir alle wissen<br />

Lukull, lass nur dein Ross <strong>im</strong> Stall!<br />

Du weilst jetzt lang schon in Ahall<br />

und siehst dabei in aller Ruh<br />

mitunter uns be<strong>im</strong> Sippen zu.<br />

Wobei da zu erwähnen wär‘,<br />

wir sippen weiter wie bisher,<br />

nur sind jetzt die Schönbronner Horden<br />

ein wenig dürftig schon geworden.<br />

Ja, damals war‘n wir über dreißig!<br />

Doch der Oho, der war recht fl eißig,<br />

hat mittlerweile ungeniert<br />

hier unser Reych stark dez<strong>im</strong>iert.<br />

Und, was vor allem mich heut‘ wundert,<br />

damals, <strong>im</strong> vorigen Jahrhundert<br />

genossen wir das Sippen sehr<br />

und alles war nur halb so schwer.<br />

Mölepönze<br />

und so wurd‘ das Ding auch dem König entrissen.<br />

So kam es nach England und das ist kein Scherz<br />

schließlich in d‘ Hände von dem Löwenherz.<br />

Der bracht‘ es am Kreuzzug dann in den Orient<br />

seitdem Mölepönze auch dorten man kennt.<br />

<strong>Am</strong> He<strong>im</strong>weg da ist es dann dazu gekommen,<br />

dass Löwenherz wurde gefangen genommen.<br />

Als Blondl das hört, ist er schnell aufgebrochen<br />

und nach gar nicht lang Suchen, da hat er gerochen<br />

über Dürrenstein lag Mölepönze‘s Duft,<br />

da fand er den Löwenherz in seiner Gruft.<br />

Blondl und Löwenherz rauschten ab mit Radau<br />

zurück nur blieb Mölepönz in der Wachau.<br />

Von da stammt‘s ja her, hier wurd‘ es erfunden<br />

von da tut‘s auch heut noch den Erdball umrunden.<br />

Auch bei uns Schlaraffen ist es wohl bekannt<br />

nur wird es seit langem „Bailloni“ genannt.<br />

Lukull alter Freund<br />

Rt Bummerl (212)<br />

Ich fuhr, vom Flughafengewirke<br />

zu Dir, <strong>im</strong> zwanzigsten Bezirke,<br />

dann schleunigst ins Schönbronnerviertel<br />

über den verstopften Gürtel.<br />

Da war so mancher Stau zu sehn.<br />

Doch so ein Abend war sehr schön!<br />

Vergnüglich sehr, die ganze Nacht,<br />

bis ich Dich wieder he<strong>im</strong> gebracht.<br />

Nie wieder wird es jetzt so sein.<br />

Wir fügen uns zwar langsam drein,<br />

doch nur, weil wir es halt so müssen.<br />

Geh, lass die Sassen alle grüßen!<br />

Und, ach Lukull, geh, könntest Du<br />

ersuchen wohl auch den Uhu,<br />

er möge die verblieb‘nen Sassen<br />

noch lange mit uns sippen lassen!<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 10 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Der Goldschmied und der sprechende Elefant<br />

Ein Wiener Goldschmied kam eines Tages in seinen Familienladen, als ihn ein kleiner<br />

Plüschelefant rief: „Wenn Du meinen Rüssel reibst, werde ich zu einem wunderschönen<br />

Prinzen!“<br />

Kurz entschlossen beugte sich der Goldschmied hinunter, hob das offenbar von einem<br />

Kind vergessene Spielzeug auf und steckte ihn in die Kassenlade.<br />

Da fi ng der Elefant wieder an zu sprechen und sagte: „Wenn Du meinen Rüssel reibst<br />

und mich so in einen wunderschönen Prinzen zurückverwandelst, werde ich jedem<br />

erzählen, wie klug und tapfer und was für ein Held Du für mich bist!“<br />

Der Goldschmied nahm den Minielefanten aus der Kassenlade, lächelte ihn an gab ihm<br />

den Namen Mölepönze und steckte ihn wieder zurück.<br />

In der Nacht kam ein Einbrecher und öffnete die Kassenlade.<br />

Da fi ng der Mölepönze wieder an zu sprechen und sagte: „Wenn Du meinen Rüssel<br />

reibst und mich in einen wunderschönen Prinzen zurückverwandelst, werde ich Dich<br />

eine ganze Woche lang lieben und Dich überallhin begleiten!“<br />

Der Einbrecher, der deutschen Sprache nicht mächtig, erschrak und rannte wie vom Teufel getrieben<br />

davon. Vom stillen Alarm der Alarmanlage alarmiert kam der Goldschmied ins Geschäft<br />

und sah die offene Geldlade aus der aber nichts fehlte.<br />

Der Goldschmied nahm den Mölepönze aus der Lade, lächelte ihn an und steckte ihn<br />

wieder zurück.<br />

Da rief der Mölepönze aus der Tiefe der Lade: „Wenn Du meinen Rüssel reibst und mich<br />

in einen wunderschönen Prinzen zurückverwandelst, werde ich ein Jahr lang bei Dir<br />

bleiben und alles tun, was du willst!“<br />

Als endlich auch die Polizei eintraf, konnten sich die Beamten nicht erklären, wieso der Einbrecher<br />

das Geld zurückließ und vermuteten, dass er von zufälligen Passanten gestört worden wäre.<br />

Da fragte der Mölepönze: „Was ist los mit Dir? Ich habe Dir gesagt, dass ich ein wunderschöner<br />

Prinz bin, dass ich ein Jahr lang bei Dir bleiben werde, um alles zu tun,<br />

was Du willst. Warum reibst du meinen Rüssel nicht?“<br />

Der Goldschmied antwortete: „Sieh mal, ich bin Hofnarr der Schlaraffen und damit<br />

sowieso ein Held. Ich habe dadurch sowieso Freunde <strong>im</strong> ganzen Uhuversum und sexuell<br />

steh ich nicht auf Männer auch wenn sie Prinzen sind. Aber ein sprechender<br />

Minielefant ist uhugeil … vertreibt mir die Einbrecher und bringt mir Anerkennung <strong>im</strong><br />

ganzen Uhuversum. Als Prinz an meiner Seite würdest du der Frauenschwarm sein und<br />

ich ginge leer aus.“<br />

Die Kunde von der geisterhaften St<strong>im</strong>me aus der Kassenlade des Juweliers hatte sich rasch in<br />

den Einbrecherkreisen verbreitet und schreckte alle Ganoven davon ab, einen neuerlichen<br />

Versuch zu wagen.<br />

Rt Bozzazzi (<strong>16</strong>5)<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

– 11 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Blitzprotokoll der 1145. Sippung<br />

Junker-Lethe-Sippung<br />

am 21. Windmond a. U. 153<br />

Schlaraffen hört!<br />

Was ist denn heut nur los?<br />

Was ist denn heut nur g´schehn?<br />

So voll hab ich die Greifensteynburg<br />

überhaupt noch nie gesehn.<br />

Das kann doch wohl nicht sein,<br />

ich schau ins Vademekum rein,<br />

mit trübem Auge les´ ich da:<br />

Es reytet ein die hohe Neostadia.<br />

Ich denk, die wollen bei der Heizung spoan,<br />

drum sans am schönen Bronnen gfoan.<br />

Der Heremos, der ist sehr ergr<strong>im</strong>mt,<br />

weil er mant, dass des net st<strong>im</strong>mt.<br />

Der Grund, so mant er stante pede,<br />

ist, heut gibt’s gratis Junker-Lethe.<br />

Hoffentlich reicht die für den Durscht!<br />

Liebe Freunde, mir is des Wurscht.<br />

I bin mit dem Benzinross do<br />

und i glaub ihr wißt´s es jo,<br />

hast ein bisserl z´viel gelabt,<br />

dann hast gleich deinen Schein gehabt,<br />

wenn dich ang´strudelt die Polizei derglengt;<br />

deshalb hab ich den Schluck aus dem Ehe mir<br />

g´schenkt.<br />

Der Spät Ikarus den C heut macht;<br />

<strong>16</strong>. 01. a. U. <strong>154</strong><br />

guat ist er drauf, in der heutigen Nacht.<br />

Seinen pfi ffi gen Geist lasst er gleich aufblitzen;<br />

weil den Einritt machen wir heut <strong>im</strong> – Sitzen.<br />

Kaum stehen die eingerittenen OSchla vor dem<br />

Thron,<br />

hebt Rt Angelinus seine Hand auch schon.<br />

Obwohl er OI in seinem Reych<br />

fordert er vehement sogleich,<br />

nur auf seine mitgerittenen Neostaden<br />

drei donnernde Lulu aufs <strong>Castell</strong>um abzuladen.<br />

Man merkt, auch den Generaliss<strong>im</strong>us trifft das<br />

Geschick:<br />

der ausgeprägte, männliche Tunnelblick.<br />

Tee Ton lässt sich nicht lang bitten<br />

und fordert, alle anderen jene die mit ihm auch<br />

eingeritten,<br />

auf zu drei donnernden Luluss<br />

und damit ist mit dem Einritt Schluss.<br />

Als die Kerzen werden angezunden,<br />

hat sich Biofi x aus seinem Sitz gewunden.<br />

Mit mächt´gen Worten er beklagt:<br />

Ein stattliches Fähnlein hätte er gesagt,<br />

der Fungierende, zum Neostaden Bataillon.<br />

Ja, Schlaraffen, sagt, wo gibt’s das schon,<br />

wenn Freunde einreiten, so in Massen<br />

und sich Fähnlein müssen nennen lassen?<br />

Wieder lässt Tee Ton sich nicht lange bitten.<br />

Na gut, sind die Neostaden halt mit einer stattlichen<br />

Fahne eingeritten.<br />

Das ruft Parforce jetzt auf den Plan.<br />

Schlaraffen hört, so hört mich an.<br />

Uns Neostaden beseelt als Wunsch der ane:<br />

He<strong>im</strong>reiten wollen wir mit einer starken Fahne!<br />

Dieser Diskurs wirft den Lerari aus der Spur.<br />

Der Fungierende verwechselt in aner Tour,<br />

den Sche-Toni mit dem Tee Ton.<br />

Is des wirklich so a Stresshocken do am Thron?<br />

Oder ist eher der Wunsch der Vater des Gedanken?<br />

Möglicherweise sich unbändige Wünsche hinter<br />

Leraris Stirne ranken,<br />

wie z.B. einen feschen Gestrengen <strong>im</strong> Reych zu<br />

haben?<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 12 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Rt Sche-Toni mit Rt Räumchen.<br />

Erhabener – dafür will ich Euch zulaben.<br />

Oder sind Sche-Toni und ich Euch so ans Herz<br />

gewachsen,<br />

dass Ihr Euch denkt, was sollen all die Faxen?<br />

Warum sollt Ihr Euch mit unsren Namen plagen?<br />

Leise höre ich den Schiefer sagen:<br />

Es ist ja eh wie Jacke oder Hose,<br />

Hauptsach do san der Klane und der Große!<br />

Weil möglicherweise, Eins, Zwei, Drei,<br />

haben die Zwa wieder a Duell – Turney.<br />

Nach der Schmuspaus geht’s dann los.<br />

In der Sassenschaft ist die Freude groß.<br />

Denn ganz groß ist heut der Klane;<br />

Lethe spendet er, und net nur ana!<br />

Die anderen wern von der Junkertafel g´spendet;<br />

der Beifall der Sassen fast nicht endet.<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

An Auftritten hat Sche-Toni net nur anen.<br />

Weil mächtig stören tut den Klanen,<br />

dass Räumchen auf sein Schammerl steigt.<br />

Na da hat der Klane aufgegeigt.<br />

Lasst sich vom Chow-Wong den Fehdehandschuh<br />

bringen,<br />

tut Worte und den Handschuh schwingen<br />

und wirft, entgegen des Sketches Brauch,<br />

Räumchen den Fehdehandschuh an den Bauch.<br />

Für alle, die dieses nicht mit angesehen,<br />

so einfach kann selbiges nicht geschehen.<br />

Als Räumchen wieder ward herabgestiegen<br />

und Sche-Toni tat sein Schammerl kriegen,<br />

stand Räumchen zu ebener Erde, vor dem Thron,<br />

und liebe Freunde, es klingt wie Hohn,<br />

obwohl der Klane tut auf des Thrones Stufe und<br />

sein Schammerl stehen,<br />

konnte er dem Räumchen <strong>im</strong>mer noch nicht ins<br />

Auge sehen.<br />

Zum 3. Mal alles auf Sche-Toni schaut,<br />

als der Klane in Positur sich haut:<br />

Freunde, für die Brötchen, die vor euch stehen,<br />

wird die Burggräfi n die Junkertafel als Zahler<br />

sehen.<br />

Und wieder beweist Lerari seine Klasse:<br />

Schlaraffen, gibt’s die Brötchen auch nicht in<br />

Masse,<br />

so solltet ihr wirklich nicht vergessen,<br />

in der Größe – sind sie dem Sche-Toni angemessen.<br />

Das Fechsungspergamentum wohl gefüllt,<br />

nahezu jeden Gusto stüllt.<br />

Aber jeden Vortrag zu erzählen,<br />

würde euch nur länger quälen.<br />

Deshalb, liebe Freunde, seid nicht gram,<br />

es ist schon spät, ihr wollt jo ham.<br />

Damit war´s das NaP auch schon.<br />

Kommt gut nach Haus, wünscht euch Tee Ton.<br />

– 13 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Heringschmaus am Schönen Bronnen<br />

13. <strong>im</strong> Homung <strong>154</strong><br />

Ach Leut‘, der Fasching ist heut aus!<br />

Drum Asch‘ aufs Haupt und Heringschmaus.<br />

Wie sind die Tag‘doch schnell verronnen.<br />

Vor einem Jahr <strong>Am</strong> Schönen Bronnen<br />

habt ihr geleert so manchen Teller.<br />

Wir wissen es, die Zeit läuft schneller!<br />

Jetzt sitzet wieder neu <strong>im</strong> Saal<br />

vor einem ähnlich guten Mahl<br />

und mampfeff hungrig oder satt,<br />

was Alexandra gezaubert hat.<br />

Obwohl, das könnt ihr selber lesen<br />

und ist auch <strong>im</strong>mer Brauch gewesen,<br />

dass jetzt für Mann und Frau und Kind<br />

die lange Fastenzeit beginnt.<br />

S‘ ist üblich, dass nach Bier und Haxen<br />

und andren üblen Faschingsfaxen<br />

von jetzt an täglich unbeirrt<br />

Genügsamkeit den Teller ziert.<br />

Man fand, dass solcherart von Nöten<br />

der Hering sei mitsamt den Gräten.<br />

Schlank liegt er da mit großen Augen,<br />

die nicht mehr zum Futtersuchen taugen.<br />

Denn, fett- und kalorienarm<br />

ist er ein Segen für den Darm.<br />

Und dann kam wer auf die Idee,<br />

dass diesem Fischlein aus der See<br />

das Salz, in das er sehr gepfl egt<br />

und bündelweise eingelegt<br />

zur Förderung der Haltbarkeit<br />

bei dem Verzehr zu spät‘rer Zeit,<br />

man pö a pö entziehen kann,<br />

wenn man es wässert also dann.<br />

Gewässert schmeckt der Fisch wie Fisch<br />

a la nature, nur nicht so frisch.<br />

Nun kam es, wie es kommen muss. –<br />

Zu letztlich höherem Genuss<br />

veredelt man den Hering gleich<br />

zu Mariniertem, butterweich!<br />

Und fi letiert! So soll er sein.<br />

Heringsschmaus<br />

13. Hornung a. U. <strong>154</strong><br />

Kartoffel schneidet man dann klein<br />

und Zwiebel und auch Sellerie.<br />

Das liebt der Mann. Man weiß ja nie.<br />

Ein Stück vom Apfel kann beleben<br />

und den Geschmack in Höhen heben.<br />

Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt,<br />

mit Sauerrahm dann zugedeckt<br />

und mit dem Gurkerl fein garniert<br />

hat man sich niemals noch blamiert.<br />

So wie ich in dem Kochbuch lese<br />

fehlt letztlich nur die Mayonnaise<br />

und Kapern. Die sind obligat.<br />

Und fertig hat man den Salat!<br />

Denn wer die Kunst des Kochens kann<br />

wie Alexandra mitsamt Gespann,<br />

der weiß, wie man in dieser Nacht<br />

die Gäste rundum glücklich macht;<br />

zufrieden stellt mit viel Plaisier.<br />

Drum eß‘ ich Heringschmaus gern hier.<br />

Hab ich vom Atzen dann genug,<br />

gönn‘ ich mir einen kühlen Schluck,<br />

um gleich darauf zum zweiten Mal<br />

den Teller füllend. – Fisch total!<br />

Ach, Fastenzeit! Hast‘ kaum begonnen<br />

ist auch der Vorsatz schon zerronnen,<br />

der Essenslust mal abzuschwören.<br />

Zu groß die Augen, das Begehren,<br />

die Köstlichkeiten all zu schmecken<br />

bis hin, den Teller blank zu lecken,<br />

damit kein Grätchen übrig bleibt<br />

vom Fisch, den man sich einverleibt<br />

<strong>im</strong> Hochgenuss voll zarter Wonnen<br />

der Fastenspeis‘ am Schönen Bronnen.<br />

Drum bitt‘ ich euch um viel Applaus<br />

für Alexandra und ihren Heringschmaus!<br />

Rt.Veltlin (221)<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 14 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Worte können betören und verführen, Worte können aber auch ein ganzes Volk aufrühren,<br />

Worte können süß sein wie Gesang und Geigen, Worte sind es, die den Menschen zeigen,<br />

Worte sind Träger echter Empfi ndung, Worte sind die Bürgschaft dauernder Bindung,<br />

Worte können uns stärken und nützen, ein Wort kann uns halten und stützen,<br />

Worte können verbrüdern und versöhnen, Worte können trocknen quellende Tränen,<br />

Worte können graben und wühlen, Worte können die Rache kühlen,<br />

Worte können aber auch schlagen und stechen, an Worten können Menschen zerbrechen,<br />

Worte können uns prägen und peinigen, Worte können uns martern und steinigen,<br />

Worte können auch Krankheit bringen, Worte können sein wie Fallen und Schlingen,<br />

Worte können verwunden und verletzen, Worte können Seelen zerfetzen,<br />

Worte können vernichten, verderben, an Worten kann Liebe und Leben sterben,<br />

Gebt acht, Schlaraffen, auf die Worte die Ihr sagt, dass Ihr nicht leicht ein Glück zerschlagt.<br />

Wählt Eure Worte mit Uhu’s Hilfe und nicht zu schnell, sonst kommt bald das nächste Duell.<br />

Wählt Eure Worte möglichst ohne Plagiate<br />

und vergesst nicht Referenzen und Zitate<br />

sonst wird Euer Titel Euch genommen, ein Wahn!<br />

So geschehen bei den deutschen Ministern zu Guttenberg und Schavan.<br />

Wählt Eure Worte mit Klugheit und besonnen,<br />

lohnen werden Euch das Eure Burg-Frauen und Burg-Wonnen.<br />

Junker Jürgen<br />

Humor ist sozusagen unser Senf des Lebens.<br />

Er macht ein trocken Stückchen Brot zum<br />

Leibgericht;<br />

wer ihn nicht selbst besitzt, der hamstert ihn<br />

vergebens,<br />

so hat man ihn entweder ~ oder hat ihn nicht.<br />

Humor ist schwierig oder gar nicht zu ergründen.<br />

Er ist stets taktvoll, niemals vorlaut und nicht spitz.<br />

Humor ist zu erleben und nicht zu erfi nden<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu seinem kleinen Bruder Witz.<br />

Humor ist unser Freund in allen Lebenslagen,<br />

weil er dem Herz entspringt und nicht dem Intellekt.<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

Worte<br />

Der Humor<br />

Man kann zum Beispiel mit Humor die Wahrheit<br />

sagen,<br />

so dass sie uns bekommt und halb so bitter<br />

schmeckt.<br />

Humor blüht auch an kühlen Dauerregentagen,<br />

und st<strong>im</strong>mt uns fröhlich, wenn es auch noch so<br />

schaurig ist.<br />

Ja mit Humor lässt sich sogar ein Humorist ertragen<br />

und wenn er wirklich noch so traurig ist.<br />

Rt Räumchen (278)<br />

– 15 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


Schlaraffen hört; da ist er wieder: der Indianer.<br />

Diesmal mit dem<br />

Medicine Wheel<br />

Als der Weiße in die „Wildnis“ der nördlichen<br />

USA bzw. des südlichen Canada vordrang,<br />

fand er Artefakte aus der Vergangenheit der Ureinwohner<br />

– der Indianer oder, wie sie sich jetzt selbst<br />

bezeichnen – den Natives. Steinkreise, mit einem<br />

oder mehr Ringen und unterschiedlicher Zahl von,<br />

zum Mittelpunkt verlaufenden Linien. Für den<br />

Weißen, der das Rad täglich nutzte, drängte sich<br />

das Bild eines Rades auf. In Ermangelung einer<br />

wirklich zutreffenden Übersetzung der spirituellen<br />

Begriffe der Natives, wurde aus den Steinkreisen –<br />

das „Medicine Wheel“.<br />

Die ältesten dieser Artefakte, es gibt, je nach Sichtweise,<br />

bis zu 150 <strong>im</strong> Norden der USA und Süden<br />

Canadas, werden auf bis zu 5000 Jahre geschätzt.<br />

Das Bekannteste ist mit Sicherheit das <strong>im</strong> Bundesstaat<br />

Wyoming (USA) zwischen den Orten Powell<br />

und Sheridan gelegene „Medicine Wheel“. Das<br />

den Natives heilige Artefakt wird auf ein Alter von<br />

1400 bis 1700 Jahren geschätzt und wurde 1969 als<br />

„Historic Landmark“ unter Bundesschutz gestellt.<br />

Das <strong>im</strong> Bighorn Mountain NF gelegene „Medicine<br />

Wheel“ misst <strong>im</strong> Durchmesser 23m und hat 28<br />

Speichen.<br />

Was ist nun ein „Medicine Wheel“? Diese Fra-<br />

MEDICINE WHEEL<br />

Rt Tee Ton<br />

ge lässt sich aus der Historie nicht beantworten.<br />

Sollte zum Zeitpunkt der Eroberung des Westens<br />

überhaupt noch ein Indianer die wahre Bedeutung<br />

gekannt haben, so wurde dieses Wissen nicht überliefert.<br />

Die Deutungen reichen von:<br />

Astronomisches Beobachtungs- und Deutungsinstrument<br />

Ehrung eines besonderen Kriegers bis<br />

Sonnentanzobjekt<br />

Wer sich <strong>im</strong> Buchhandel umschaut oder das<br />

Wikipedia benützt, wird unweigerlich auf<br />

den Namen „Sun Bear“ stoßen. Sun Bear, ein<br />

Anishinabe (Selbstbezeichnung der Ojibwa/Chippewa)<br />

oder wie er mit weißem Namen hieß, Vincent<br />

LaDuke, wurde 1929 geboren und verstarb<br />

1992. Schon mit 15 Jahren legte er sich mit dem<br />

Stammesrat an, wurde Stuntman in Hollywood und<br />

arbeitete erfolgreich in der Filmbranche. 1970 stieg<br />

er aus der Branche aus und gründete mit „Wabun<br />

Wind“, seiner 2. Frau, den „Bear Tribe“. Ein für<br />

alle Rassen und Völker offener und der naturverbundenen<br />

Lebensweise verbundener „Stamm“. In<br />

Visionen entwickelte Sun Bear seine Deutung des<br />

Medicine Wheel; die heute einzige, in div. Spielarten<br />

praktizierte.<br />

Was ist nun ein „Medicine Wheel“? Ich will diese<br />

Frage in zwei Antwortversuche aufteilen.<br />

Erste Antwort: Der grobstoffl iche Teil oder anders<br />

ausgedrückt – die Hardware.<br />

Wie schon Eingangs erwähnt, handelt es sich<br />

um einen, meist jedoch mehrere, konzentrisch<br />

um einen Mittelpunkt<br />

verlaufenden<br />

Kreise. Die Größe<br />

eines Medicine Wheel<br />

kann, je nach verfügbarem<br />

Platz und verwendetem<br />

Material,<br />

von wenigen Zent<strong>im</strong>etern<br />

bis zu 65 m Durchmesser<br />

reichen. In der<br />

Landschaft errichtet<br />

Räder werden vorzugsweise<br />

aus diver sen<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – <strong>16</strong> –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


Mineralien bestehen. Jedoch gibt es auch Medicine bis 24 für die 12 Monde, symbolisiert auch durch<br />

Wheels aus Holz und Leder; wie diese Abbildung die Tiere (Totems) des jeweiligen Mondes; die rest-<br />

eines Lakota Rades zeigt.<br />

Dieses federgeschmückte Lakota Medicine Wheel<br />

hat einen Durchmesser von 8 cm und nur vier<br />

Speichen zu einem Ring.<br />

Übrigens, es gibt zahlreiche Literatur zum Bau und<br />

zur Nutzung seines eigenen, persönlichen Medizinrades.<br />

Zweite Antwort: Der feinstoffl iche oder esoterische<br />

Teil oder anders ausgedrückt – die Software.<br />

Da könnte man jetzt stundenlang und seitenweise<br />

reden. Deshalb unternehme ich den Versuch, mit<br />

einigen Zitaten die Bedeutung eines Medicine<br />

Wheels anzudeuten.<br />

Zitate aus dem Buch „Das Medizinrad“ von Sun<br />

Bear:<br />

> Das Medizinrad basiert auf der indianischen<br />

Vorstellung vom menschlichen Leben als einem<br />

Kreis von Geburt, Tod und Wiedergeburt; einem<br />

Kreis, der seinerseits eingebettet ist in den Kreislauf<br />

der Natur und der Welt, die den Menschen<br />

umgibt. Nach diesem kosmischen Verständnis tritt<br />

der Mensch an einem best<strong>im</strong>mten, von dem jeweiligen<br />

Mond, in dem er geboren wird, geprägten<br />

Ausgangspunkt in den Kreis ein. Ihm werden in<br />

diesem Moment gewisse Kräfte, Fähigkeiten und lichen 12 Steine stehen für Begriffe und mensch-<br />

Verantwortlichkeiten verliehen, die <strong>im</strong> Symbol liche Eigenschaften.<br />

eines best<strong>im</strong>mten Tieres ihren Ausdruck fi nden. < Wer nun wissen will, welche der Steine (es sind<br />

> Das Medizinrad ist ein magischer Kreis, der die <strong>im</strong>mer mehrere) für ihn zutreffen und was daraus<br />

ganze Welt in sich einschließt. Während du ihn für ihn persönlich abzuleiten ist, der möge sich das<br />

umwanderst, wirst du in ihm und außerhalb seiner schon zitierte Buch von Sun Bear besorgen oder in<br />

Grenzen auf unzählige Wunder stoßen. Mit viel Wikipedia stöbern.<br />

D<br />

Beharrlichkeit wirst du sogar das Wunderbare er- ie Essenz eines Medicine Wheel ist die stete<br />

reichen können, dich selbst kennen zu lernen: Wer Veränderung eines Menschen infolge seiner<br />

du bist, über welches Wissen du verfügst, und was Umwanderung des Medizinrades. Vielleicht lässt<br />

du in diesem Leben verwirklichen kannst. ein weiteres Zitat aus dem Buch von Sun Bear ein<br />

Die indianischen Völker wussten um diesen ma- wenig Verständnis für die Bedeutung des eben gegischen<br />

Kreis. Sie respektierten ihn und setzten ihn sagten aufkommen.<br />

häufi g in ihrem alltäglichen Lebenslauf ein, … < > Während du den Kreis durchwanderst, hast du<br />

Als Beispiele dafür seien genannt, die Kreisform: die Verantwortung, die verschiedenen Monde,<br />

des Teepee oder Wigwam, des Eingangs, der Totems, Pfl anzen und Elemente kennenzulernen,<br />

Schwitzhütte, des Dorfes, der Trommel, des Tanz- deren Pfade du kreuzt. Auf diese Weise erfährt dein<br />

kreises, der Sitzordnung <strong>im</strong> Rat etc.<br />

eigenes Leben eine stete Veränderung, und deine<br />

Die nachstehende Abbildung zeigt ein Medi- Lebenskraft schlägt ohne Unterlass in der Tiefe<br />

cine Wheel nach Sun Bear mit der jeweiligen deines Herzens. <<br />

Bedeutung der 36 Steine. Der innerste steht für Die eigentliche Botschaft des Medicine Wheel ist<br />

den Schöpfer, die Steine 2 bis 8 (der innere Kreis) indianisch ausgedrückt:<br />

stehen für Mutter Erde, Vater Sonne, Großmutter<br />

Mond und die vier Elemente (Feuer, Erde, Luft, >> Geht in Harmonie mit Mutter Erde


unseres<br />

Archivars<br />

ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS<br />

Aus der Geschichte<br />

Urschlaraffi as<br />

Bei der 40. Jahresfeier Urschlaraffi as <strong>im</strong><br />

<strong>Castell</strong>um Vindobonense, R<strong>Nr</strong>. 01, zeigt Urschlaraffi<br />

a noch einmal seine einstige Verbundenheit.<br />

Im Oktober a. U. 107/42 (1966) erfolgt die<br />

<strong>Reychs</strong>-Zusammenlegung der beiden Wiener<br />

Reyche <strong>Castell</strong>um Vindobonense, R<strong>Nr</strong>. 01 und<br />

„<strong>Am</strong> schönen Bronnen“, R<strong>Nr</strong>. 26.<br />

Neues Reych <strong>Castell</strong>um Vindobonense „<strong>Am</strong><br />

schönen Bronnen“, R<strong>Nr</strong>. 1/26.<br />

Im Raum Steiermark beginnen durch die<br />

Steirischen Reyche Kontaktaufnahmen mit<br />

Allschlaraffi a und gegenseitige Einritte der beiden<br />

Grazer Reyche.<br />

Be<strong>im</strong> VII. Concil zu „Graetz an der Mur“, R<strong>Nr</strong>. 23,<br />

übern<strong>im</strong>mt Ritter Hagen den Vorsitz <strong>im</strong> OUR, geschäftsführendes<br />

Reych wird „Graetz an der Mur“,<br />

R<strong>Nr</strong>. 23. Um unbedachte<br />

Handlungen einzelner<br />

Sassen zu unterbinden,<br />

wurde bei diesem Concil<br />

folgender Beschluss<br />

gefasst: nur der OUR<br />

ist berechtigt, offi zielle<br />

Verhandlungen mit Allschlaraffi<br />

a zu führen.<br />

Ab nun werden vermehrt<br />

Gemeinschafts-<br />

Sippungen abgehalten,<br />

um den Zusammenhalt<br />

Urschlaraffi as zu do-<br />

Wappen des h. R. Grätz an<br />

der Mur, R<strong>Nr</strong>. 23. kumentieren, es gelingt<br />

dies jedoch nur mit mäßigem<br />

Erfolg. Erst die 1000. Sippung des <strong>Castell</strong>um<br />

Vindobonense, R<strong>Nr</strong>. 01, und das 45. Stiftungsfest<br />

ließen Urschlaraffi a noch einmal aufl eben und<br />

ihre Größe zeigen.<br />

Gegenseitige Einritte der beiden Grazer Reyche<br />

erfolgen nun in ununterbrochener Reihenfolge.<br />

In Wien kommt es zu Kontaktaufnahmen mit den<br />

Reychen Burckhardia, All-R<strong>Nr</strong>. 266, Kremisia<br />

Wachaviae, All-R<strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>5 und <strong>Castell</strong>um Cornoviar,<br />

All-R<strong>Nr</strong>. 181.<br />

Be<strong>im</strong> VIII. Concil zu „Castra Montana“, R<strong>Nr</strong>. 57,<br />

am <strong>16</strong>. 10. a. U. 111/46 (1970) erfolgt die letzte<br />

Änderung des Urschlaraffi schen Spiegels und Ceremoniales,<br />

sämtliche Allschlaraffi a betreffenden<br />

Weisungen werden gestrichen.<br />

A. U. 112/47 (1971) das Schicksalsjahr Urschlaraffi<br />

as. Im <strong>Ostermond</strong> erteilt der OUR die Frei gabe<br />

der Verhandlungen mit Allschlaraffi a und bildet<br />

ein Verhandlungskomitee. Im Brachmond erfolgt<br />

die 1. offi zielle Fühlungnahme mit Allschlaraffi<br />

a – Akteneinsicht und Terminfestlegung für die<br />

erste eingehende Beratung in Graz am 24. 07. a.<br />

U. 112/47.<br />

Bei dieser Beratung war vertreten:<br />

Allschlaraffi a durch:<br />

ErbO Ritter Reise-Bass, „Grazia“, R<strong>Nr</strong>. 4, 1.<br />

Vors. d. SRA und Mitglied des ASR,<br />

Landeskantzler OoP Ritter Musi, „Vindobona“,<br />

R<strong>Nr</strong>. 24, Mitglied des SRA und ASR,<br />

J Ritter Brummerl, „Grazia“, R<strong>Nr</strong>. 4<br />

Urschlaraffi a durch:<br />

ErbOoP Ritter Hagen, „Graetz an der Mur“, R<strong>Nr</strong>. 23,<br />

Vors. d. OUR,<br />

O.Ä. Ritter Kittchen, „Graetz an der Mur“, R<strong>Nr</strong>. 23.<br />

Nach Erörterung der Struktur beider Organisationen<br />

stellen die Vertreter Allschlaraffi as<br />

einen den allschlaraffi schen Spiegel nicht tangierenden<br />

Vorschlag zur Diskussion, der eingehend<br />

einer Beratung unterzogen wurde und als Grundlage<br />

für das weitere Vorgehen diente.<br />

<strong>Am</strong> 15. 10. a. U.<br />

112/47, bei der Sitzung<br />

des ASR wurde die geplanteZusammenführung<br />

der beiden Verbände<br />

als positiv bewertet<br />

und die Mutter reyche<br />

festgelegt.<br />

<strong>Am</strong> 30. 01. a. U.<br />

113/48 (1972) fand<br />

eine Sitzung des OUR<br />

Im Reyche „<strong>Castell</strong>um<br />

Vindobonese“, R<strong>Nr</strong>. 01,<br />

statt. Bei dieser Sitzung<br />

Wappen des h. R. <strong>Castell</strong>um<br />

Vindobonense, R<strong>Nr</strong>. 01.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 18 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>


waren alle aktiven Reyche<br />

durch bevollmächtigte<br />

Legaten vertreten.<br />

Es stand nur ein Tagespunkt<br />

zur Verhandlung:<br />

Stellungnahme und<br />

Beschlussfassung zum<br />

Vorschlag und Angebot<br />

Allschlaraffi as, ihrem<br />

Verbande beizutreten.<br />

Folgender Beschluss<br />

wurde gefasst:<br />

Wappen des h. R. <strong>Castell</strong>um „Um die Vereini-<br />

Vindobonense „<strong>Am</strong> schönen gung aller Schlaraffen<br />

Bronnen“, R<strong>Nr</strong>. 26. zu ermöglichen hat der<br />

OUR beschlossen, Urschlaraffi<br />

a unter der Voraussetzung aufzulösen,<br />

dass alle bisherigen Reyche Urschlaraffi as unter<br />

Anerkennung des allschlaraffi schen Spiegels und<br />

Ceremoniales als Colonie in den Verband Allschlaraffi<br />

as aufgenommen werden. Die Anträge zu diesen<br />

Coloniegründungen werden mit allen spiegelgemäßen<br />

Unterlagen über die Mutterreyche dem<br />

ASR vorgelegt werden.“<br />

<strong>Am</strong> 31. 01. a. U. 113/48 wurde dieser Beschluss<br />

an Vertreter Allschlaraffi as <strong>im</strong> Hotel<br />

Rainer, in Wien 1040, übergeben. Urschlaraffi a<br />

hatte sich aufgelöst.<br />

Da die „Isarmark“, R<strong>Nr</strong>. 20, kein Mutterreych<br />

hatte, das h.R. Monachia, All-R<strong>Nr</strong>. 15,<br />

wollte zum damaligen Zeitpunkt die Mutterschaft<br />

über die „Isarmark“ nicht übernehmen, konnte die<br />

Übernahme in Allschlaraffi a mit den österreichischen<br />

Reychen nicht erfolgen und die „Isarmark“,<br />

R<strong>Nr</strong>. 20, wurde ausgeklammert. Eine weise Entscheidung<br />

wie sich später herausstellte.<br />

Um Schwierigkeiten mit dem h. R. Vindobona,<br />

All-R<strong>Nr</strong>. 24 zu vermeiden, wurde der Sitz der präsumtiven<br />

Colonie <strong>Castell</strong>um Vindobonense „<strong>Am</strong><br />

schönen Bronnen“ von Wien nach Langenzersdorf<br />

verlegt. Die bisherige Burg in Wien 1140, Linzerstraße<br />

74, blieb als Notburg bestehen.<br />

<strong>Am</strong> 13. 05. a. U. 113/48 wurde bei der Sitzung<br />

des ASR in Bern die Aufnahme der österreichischen<br />

Urschlaraffenreyche als präsumtive Colonien<br />

375–381 in Allschlaraffi a beschlossen und am<br />

25. 07. a. U. 113/48 (1972) erfolgten die Gründungsbewilligungen.<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong><br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 375: <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> schönen Bronnen“<br />

in Langenzersdorf bei Wien<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 376: Castra Victoria unterm Lindwurm<br />

in Klagenfurt/Viktring, Kärnten<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 377: <strong>Castell</strong>um Cellense in Maria<br />

Zell, Steiermark<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 378: Graetz an der Mur in Graz,<br />

Steier mark<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 379: Altenhoffen in Treibach, Kärnten<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 380: <strong>Castell</strong>um Erolatium in Windischgarsten,<br />

Oberösterreich<br />

Colonie <strong>Nr</strong>. 381: Castra Montana in Rottenmann,<br />

Steiermark<br />

Ein Jahr später,<br />

am 26. 04. a.<br />

U. 114/49 (1973) entschloss<br />

sich das Reych<br />

Monachia, All-R<strong>Nr</strong>. 15<br />

die Mutterschaft über<br />

die „Isarmark“, R<strong>Nr</strong>.<br />

20 zu übernehmen und<br />

reichte um Gründungsbewilligung<br />

be<strong>im</strong> ASR<br />

ein. <strong>Am</strong> 18. 05. a. U.<br />

114/49 wurde diesem<br />

Ansuchen bei der Sitzung<br />

zu Meran stattgegeben.<br />

Das letzte Reych<br />

Urschlaraffi as war in<br />

Wappen des h. R. <strong>Castell</strong>um<br />

Celense, R<strong>Nr</strong>. 11.<br />

den Verband Allschlaraffi a als Colonie „Ob der<br />

Isar, Col.<strong>Nr</strong>. 384, eingegliedert worden.<br />

Stand der Urschlaraffi a bei der Aufl ösung; 8<br />

Reyche mit insgesamt 311 Sassen.<br />

Ein Jahr später, <strong>im</strong> Jahre a. U. 115 (1974), es<br />

wäre das 50. Bestandsjahr Urschlaraffi as gewesen,<br />

erfolgten die Sanktionierungen der Colonien<br />

375 bis 381 und 384.<br />

Rt Bürokratikuss ErbA<br />

– 19 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong>


WENN MAN MICH FRÜGE ...<br />

R. G. u. H. z.!<br />

NAP & Protokollant<br />

Im § 37, Lit. 5 des Spiegels ist zu lesen:<br />

„In einem nichtambtlichen Protokoll können in humorvoller<br />

Weise die Sippungsereignisse behandelt<br />

werden“.<br />

Da kann man schon ins Grübeln kommen, oder?<br />

Was will uns das Wörtchen „können“ sagen?<br />

Wir können’s so oder anders machen, wir können<br />

ein NAP schreiben oder auch bleiben lassen?<br />

Ich meine, hier ist uns von den Formulierern des<br />

Spiegels ein wenig gestalterische Freiheit eingeräumt<br />

worden – es ist offenbar nicht zwingend notwendig,<br />

<strong>im</strong>mer ein NAP zu verfassen, aber wenn<br />

ja, dann soll es humorvoll von der vergangenen<br />

Sippung berichten. So weit, so gut …<br />

Aber zur „humorvollen Weise“ wäre doch noch<br />

ein bisserl etwas zu notieren:<br />

Es wird vom Protokollanten gefordert, nicht bloß<br />

eine Zweitaufl age des ambtlichen Protokolles<br />

zu machen (modern ausgedrückt ein Protokoll 2.0),<br />

sondern er sollte sich in eigenständiger und origineller<br />

Weise mit der Sippung befassen. Eine einszu-eins<br />

Schilderung der Ereignisse, wie sie schon<br />

<strong>im</strong> ambtlichen Teil eh bereits drin stehen, wäre ja<br />

erstens einfallslos und zweitens sehr langweilig.<br />

Hier ist Kreativität gefordert, von einer taxativen<br />

Aufzählung wegzukommen hin zur Erinnerung an<br />

fröhliche Ereignisse, Wortspenden, Situationen,<br />

usw. Die Sassen wissen ja schon, was los war, jetzt<br />

wollen sie ein wenig „behinter gründelt“ werden<br />

(schönes Wort, st<strong>im</strong>mt’s?) – sonst könnten wir uns<br />

das NAP ja lieber gleich ersparen!<br />

Nun aber auch noch kurz zum Wort „Protokollant“:<br />

Im § 1, Lit. 13 des Ceremoniales liest man doch,<br />

dass der Fungierende „… zunächst den Protokollanten<br />

…“ ernennt, auch <strong>im</strong> Spiegel, § 17, Lit.<br />

5, ist vom Protokollanten die Rede. Wieso eigentlich<br />

hat sich in einigen Reychen eingebürgert, dass<br />

statt des korrekten Wortes „Protokollant“ das<br />

nirgendwo vorkommende „Schriftführer“ verwendet<br />

wird? Lustig fi nde ich, dass sehr oft gerade die<br />

Itipferlreiter unter unseren Sassen offenbar ganz<br />

ohne Bauchweh den falschen Ausdruck verwenden.<br />

Nun gibt’s ja leider etliche Ungenauigkeiten,<br />

die sich wie ein Schnupfen bei uns verbreitet<br />

haben – wie z.B. das Applaus-„Verbot“ bei<br />

Duellen (ein betrüblicher Unfug – man lese auch<br />

bei Rt Sketchs „Notizen mit Spitzen“ nach) oder<br />

einiges rund um den Hofnarren, wovon ebenfalls<br />

nix <strong>im</strong> Spiegel zu fi nden ist, und so weiter und so<br />

fort.<br />

Aber eigentlich sollten wir bei aller gestalterischen<br />

Freiheit gewisse Spielregeln einhalten – dass<br />

dieses Beispiel vom Protokollanten/Schriftführer<br />

von mir als pars pro toto gemeint ist, werdet Ihr<br />

Schlauköpfe ja sicherlich sofort bemerkt haben.<br />

Also Freunde – spielen wir das Spiel und<br />

spielen wir es nach den Regeln, wünscht sich<br />

Euer wie <strong>im</strong>mer hemmungslos opt<strong>im</strong>istischer<br />

Re<strong>im</strong>michl der Beute-Melker (24)<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>16</strong> – 20 –<br />

<strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>154</strong>

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