Reychs-Postille Nr. 14, im Eismond a. U. 153 - Castell "Am schönen ...
Reychs-Postille Nr. 14, im Eismond a. U. 153 - Castell "Am schönen ...
Reychs-Postille Nr. 14, im Eismond a. U. 153 - Castell "Am schönen ...
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Aus dem Inhalt:<br />
Zum Jahreswechsel S. 2 Jahresrückblick S. 3 Ritterschlag S. 6 Ritterschlag am <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ –<br />
ein Epilog S. 8 Ritterschlag S. 9 Wenn die Birne glüht S. 10 Ausrittsbericht „Kristall von Tirol“ S. 11 Aus<br />
der Geschichte Urschlaraffi as S. <strong>14</strong> Wenn man mich früge … S. 16<br />
Im Ei+mond a. U. <strong>153</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Die Jahreszahl wird fortgeschrieben<br />
und heißt jetzt eins fünf drei.<br />
Schlaraffi a ist gleich geblieben<br />
und wirkt doch jung und neu.<br />
Die Zeit, die hinterlässt zwar Zeichen,<br />
vor allem <strong>im</strong> Gesicht.<br />
Und neigt das Alter auch zu Streichen,<br />
es unterkriegt uns nicht!<br />
Denn wenn ein Vortrag mit viel Klasse<br />
uns köstlich amüsiert,<br />
dann kommt es vor, dass dann der Sasse<br />
das Zipperlein nicht spürt.<br />
Doch auch allein die Atmosphäre,<br />
die wir so schrecklich gern!<br />
Wenn diese nicht so freundlich wäre,<br />
bliebe man öfter fern.<br />
Der Korpus macht uns zwar zu schaffen,<br />
was aber nicht viel heißt.<br />
Denn nach wie vor ziert den Schlaraffen<br />
ein äußerst wacher Geist.<br />
Zum Jahreswechsel<br />
Mitteilung der Redaktion<br />
Verteilung der <strong>Reychs</strong>postille<br />
Die Ausgabe der <strong>Reychs</strong>postille wird nach ihrem Erscheinen während<br />
der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben.<br />
Interessierte Sassen können die <strong>Reychs</strong>postille auch auf unserer<br />
Homepage einsehen.<br />
Hompage des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375):<br />
http//:www.greifensteynburg.at<br />
Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind,<br />
können die <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> be<strong>im</strong> Kantzlerambt bestellen.<br />
Solange noch Gedanken blühen<br />
<strong>im</strong> Sinne des Uhu,<br />
solang n<strong>im</strong>mt man in Kauf die Mühen<br />
und gönnt sich keine Ruh!<br />
So geht es fort, das frohe Treiben,<br />
des Uhus schönes Fest.<br />
Drum lasset uns Schlaraffen bleiben<br />
solang das Hirn uns lässt!<br />
Rt Spät Ikarus<br />
Impressum:<br />
Schönbronner-<strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong><br />
Redaktion: OR des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375)<br />
Chefredakteur, Layout und Gestaltung:<br />
Lerari der museologische Hexa schmied (375)<br />
Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche<br />
Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und<br />
Redaktion.<br />
Beiträge sendet bitte an : lerari@aon.at<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 2 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
WINTERUNG a. U. 152/<strong>153</strong><br />
1. 10. – 31. 12. a. U. 152<br />
In dieser Winterung, Sippungstag Mittwoch,<br />
werden die Sippungen 1104–1131 abgehalten.<br />
Das Reych beginnt diese Winterung, Stichtag<br />
01. 10. a.U. 152, mit einem Sassenstand von 21<br />
Sassen: 17 Ritter, 1 Knappen und 3 Junker. 66,0<br />
Jahre beträgt der Altersdurchschnitt des Reyches.<br />
Ruhig beginnt diese Winterung mit der Eröffnungs-Schlaraffi<br />
ade, abgesehen von einigen<br />
„Holperchen“ unserer fungierenden Herrlichkeit,<br />
eine schöne aber schwach besuchte Sippung.<br />
S ippung der gekränkten Leberwurst, 23 Einritte.<br />
Unsere Burggräfi n drängt uns durch<br />
den ambtlichen Teil, denn die Leberwürste sind<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
JAHRESRÜCKBLICK<br />
fertig und wollen verspeist werden. Nach dem fulminanten<br />
Leberwurstschmaus werden zwei Freunden,<br />
Ritter Rotzbremserl und Ritter Baju Wiener,<br />
als Trostpfl aster für ihre erlittenen Kränkungen der<br />
Orden der gekränkten Leberwurst und der Titel<br />
Leberwurstritter verliehen. Eine heitere Fechsungsfolge<br />
lässt diese Sippung fröhlich ausklingen.<br />
Wieder eine Feststsippung, unserem Patriarch<br />
Ritter Dialekterl wird der Großursippenorden<br />
verliehen. Neunzehn Freunde geben<br />
unserem Patriarchen das Ehrengeleit. Unser Botschafter<br />
und Mitglied des SRA, Ritter Ras Port<br />
überreicht mit einer ausgewogenen und heiteren<br />
Laudatio unserem Freund den Großursippen orden.<br />
Ein weiterer Höhepunkt dieser Sippung ist die<br />
Verlesung der Ritterarbeiten unserer Junker Fritz<br />
und Robert. Beide Arbeiten fallen zur Zufriedenheit<br />
des Reyches aus, nun steht dem kommenden<br />
Ritterschlag nichts mehr <strong>im</strong> Wege. Mit einer<br />
– 3 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Homage auf unseren Patriarchen, gebracht von<br />
unserem ER Re<strong>im</strong>michl, endet diese erinnerungswürdige<br />
Sippung.<br />
Ahallafeyer, wir gedenken all unserer Freunde<br />
mit denen wir gemeinsam ein Stück unseres<br />
Lebensweges gegangen sind.<br />
Endlich wieder ein Ritterschlag in unserem<br />
Reych. Die Junker Fritz und Robert werden<br />
gerittert.<br />
Herrlichkeit Lerari celebriert den Ritterschlag<br />
mit würdigem ernst. Junker Fritz wird zum Ritter<br />
„Münzerl von der Rolle“ und Junker Robert zum<br />
Ritter „Magies-Topheles der Verhechsende“, geschlagen.<br />
„Vieledler Fungierender, man macht doch den Ritterschlag<br />
mit fl acher Klinge!“<br />
Als Rittergeschenk übergibt uns Ritter Münzerl<br />
ein neues Schmierbuch und Ritter<br />
Magies- Topheles übergibt dem Reych eine Broschüre<br />
über Hofnarr Fröhlich. Reichlich Labung<br />
und Atzung wird uns geboten. Eine heitere und fast<br />
ausgelassene Fechsungsfolge erfreut uns.<br />
Wenn die Birne glüht, eine lustige Sippung.<br />
Unser Patriarch Ritter Dialekterl hat für<br />
diese Sippung eigene Ahnen geschaffen. In ausgebrannte<br />
Glühbirnen hat er in mühseliger Ar-<br />
be beiteit e kleine Landschaften mit Uhus<br />
ggeschaffen.<br />
Wenn man dabei<br />
bedenkt, dass unser Freund<br />
dies alles nur mit der linken<br />
Hand bewerkstelligt, da seine<br />
rrechte<br />
Körperhälfte durch einen<br />
Schlaganfall S<br />
gelähmt ist, kann<br />
man m diese Ahnen wohl als überaus<br />
au a wertvoll und<br />
bemerkens be b wert<br />
ansehen. an a Dreizehn<br />
ze Freun de<br />
sind bei dieser Sippung anwesend,<br />
der „güldene Ball“ fl iegt<br />
durch den Saal, die Rostra kommt mt t<br />
nicht zur Ruhe, denn alle anwesenden en n<br />
Freunde wollen diesen wunderbaren n<br />
Ahnen erwerben.<br />
Diesmal haben wir wirklich ein volles Programm<br />
in unserer Sippungsfolge, Unser<br />
Ehrenritter Struwwelpeter celebriert uns einen<br />
Krambambuli, diesmal ganz leicht, denn wir müs-<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 4 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
Krambambuli celebriert hat.<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
sen auf unsere<br />
Freunde aufpassen,<br />
die mit<br />
dem Benzinross<br />
eingeritten<br />
sind. Wehmütig<br />
werden wir an<br />
unseren Freund<br />
weiland Ritter<br />
Mör-Tell erinnert,<br />
der uns<br />
vor langer Zeit<br />
ebenfalls einen<br />
<strong>Reychs</strong>ausritt in das hohe Reych Hippolytana,<br />
leider nehmen nur 6 Sassen an diesem Ritt<br />
teil. Es wird uns eine heitere Sippung geboten, aber<br />
dennoch taucht wieder die Frage auf, sollen wir<br />
wieder einen <strong>Reychs</strong>ausritt in unsere Sippungsfolge<br />
aufnehmen? Aber wie dieser Ausritt gezeigt<br />
hat, scheint es nicht mehr tunlich zu sein.<br />
Leider entfällt die Sippung „ES Lumpazi“,<br />
Johann Nestroy, unser OK, Ritter Lerari, ist<br />
derzeit profan so überlastet, dass er sich nicht vorbereiten<br />
kann. Die dafür abgehaltene „Wald und<br />
Wiesen-Sippung“ erfreut sich großer Beliebtheit,<br />
viele Freund sind eingeritten und genießen die Annehmlichkeiten<br />
unserer Burg.<br />
Christmond-Schlaraffi ade, elf Freunde sind<br />
zu uns gekommen, wie <strong>im</strong>mer sind unsere<br />
Schlaraffi aden sehr gefragt, da sie sehr kurz abgehandelt<br />
werden und anschließend ein heiterer<br />
und musikalischer Fechsungsteil folgt. Über zehn<br />
Fechsungen und Vorträge erfreuen die anwesende<br />
Sassenschaft.<br />
Uhubaumfest, unsere treuesten Freunde sind<br />
mit ihren Burgfrauen in unserer festlich geschmückten<br />
Burg anwesend. Leider nistet Oho in<br />
unserer Nähe, fünf Freunde, die <strong>im</strong>mer an unserem<br />
Vortragsreihe, aufgelockert<br />
durch Zaubereien<br />
und wunderschöne<br />
musikalische<br />
Gesangsdarbietungen.<br />
Leider kommt die<br />
Mitternachts stunde<br />
viel zu früh und eine<br />
besinnliche und vor<br />
allem familiäre Sippung<br />
neigt sich dem<br />
Ende entgegen.<br />
Uhubaumfesten teilnahmen,<br />
können wegen<br />
Bresthaftigkeit<br />
diesmal nicht anwesend<br />
sein. Nach einem<br />
sehr kurzen ambtlichen<br />
Teil und dem<br />
entzünden des Uhubaumes<br />
erfreut die<br />
anwesenden Freunde<br />
und Burgfrauen eine<br />
nicht enden wollende<br />
L etzte Sippung der Jahrung a.U.152, „Sippung<br />
für Unentwegte, die längste Nacht“. Unser<br />
Archivar Rt Bürokratikuss hat für diese Sippung<br />
sein Archiv geöffnet und bietet einige seiner Schätze<br />
zur Besichtigung an. Urschlaraffi sche Orden und<br />
Ahnen, <strong>Reychs</strong>bearbeitungen, Helme und Schärpen<br />
von versunkenen urschlaraffi schen Reychen. Eine<br />
große Anzahl von Freunden, darunter auch Archivare<br />
aus den umliegenden Reychen, sind bei dieser<br />
Sippung anwesend, um die dargebotenen Exponate<br />
einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Die<br />
Sippung selbst wird von unseren OK Ritter Lerari<br />
locker und heiter celebriert. Eine interessante Fechsungsfolge,<br />
mit sehr guten musikalischen Beiträgen<br />
erfreut alle Anwesenden.<br />
Rt Bürokratikuss<br />
– 5 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Endlich dli h war es wieder i soweit. Im <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong><br />
<strong>schönen</strong> Bronnen“ fand, nach sechs derer<br />
Jahrungen wieder ein Ritterschlag statt. Zwei Junker<br />
wurden für würdig befunden, die höchste Aus-<br />
Jk. Jk Robert der Verzauberer und Jk Jk. Fritz der Monitäre<br />
Monitäre.<br />
zeichnung eines Schlaraffen zu erhalten. Junker<br />
Fritz der Monitäre, eingeführt durch unseren<br />
Hofnarren Rt Plomberl, ist seit 30.01.a. U. <strong>14</strong>9<br />
Sasse unseres Reyches. Er hat durch seine Fechsungen,<br />
Protokolle und zuletzt als Gewinner der<br />
Junker-Ahnenkette des HR Burckhardia bewiesen,<br />
dass er das schlaraffi sche Spiel beherrscht. Junker<br />
Robert der Verzauberer, eingeführt durch OK<br />
Unser Fürst Ritter Lerari, ist seit 13.01. a. U. 151<br />
Sasse des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> Schönen Bronnen“. Mit<br />
seinen Zauberkünsten hat er in unserer Burg und<br />
in den anderen Reychen, wo er einritt, die Sassenschaft<br />
begeistert. Die Ritterarbeiten von Jk Fritz:<br />
„Kann ein profaner Finanzfachmann EU-Hilfe für<br />
Schlaraffi a urgieren“, und von Jk. Robert: „Hofnarr<br />
Fröhlich, ein Vorläufer schlaraffi scher Hofnarren“,<br />
waren ausgezeichnete Fechsungen.<br />
Ritterschlag<br />
am 9. Windmond a. U. 152<br />
Viele Knappen, Junker und Ritter aus fern und<br />
nah sind in unsere Burg eingeritten, um dem<br />
feierlichen Spiel beizuwohnen.<br />
Mit dem Tamtamschlag, einer Fanfare und<br />
Verlesung des Reyches Bulle durch den Herold<br />
begann der Festakt. OK Unser Fürst Lerari, mit<br />
dem Hermelorum bekleidet, fungierte und leitete<br />
die Zeremonie gemäß Spiegel und Zeremoniale und<br />
schlug schließlich Jk. Fritz und Jk. Robert zu Rittern.<br />
Als Ritternamen haben sich Jk.Fritz: Münzerl<br />
von der Rolle, und Jk. Robert: Magies-Topheles<br />
der Verhechsende gewähl und führen von nun und<br />
für <strong>im</strong>merdar diese Namen.<br />
Zwei Junker sind fl ügge geworden und entzogen<br />
sich der Gewalt des Junkermeisters, sie<br />
müssen von nun an selbst pönen, können zu Duellen<br />
gefordert werden und brauchen bei Wortmeldungen<br />
nicht mehr um die Worte über den Gestrengen bitten.<br />
Sie sind für ihr Tun und Handeln selbst verantwortlich.<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 6 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
Die Junkermeister, die sie ausgebildet haben<br />
– Rt. Schiefer, Rt. Elliott und Rt. Sche-Toni<br />
– können stolz sein, aus Rohdiamanten Brillanten<br />
geformt zu haben.<br />
Nach dem Festakt gab es das obligate<br />
Dankesgestammel, wobei Rt. Münzerl die<br />
Rittersleute unseres Reyches besang und von Jk.<br />
Otto auf der Laute begleitet wurde. Rt. Magies-<br />
Topheles bedankte sich bei den Sassan des Reyches<br />
und be<strong>im</strong> Gestrengen und hat in seiner Fechsung<br />
dem Junkermeister Rt. Sche-Toni ein Schwert durch<br />
den Hals gestoßen ohne, Uhu sei Dank, ihn zu verletzen.<br />
Er wollte damit beweisen, dass ein Junker-<br />
meister unverletzlich ist. Danach begann die Gratulationskur.<br />
Die beiden Jungritter gaben bekannt,<br />
dass sie alle Sassen zu Atzung und Labung einladen.<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
Als Geschenke für das Reych übergab Rt.<br />
Münzerl von der Rolle ein neues Schmierbuch<br />
an die fungierende Herrlichkeit und Rt.<br />
Magies-Topheles spendete ein Büchlein über Hofnarr<br />
Fröhlich, das er an alle anwesenden Sassen austeilte<br />
und dem Thron eine große Anzahl überließ.<br />
Mit dem Fechsungsteil und der üblichen<br />
Schlußzeremonie ging ein denkwürdiger<br />
Tag unseres Reyches zu Ende.<br />
Ich wünsche den Jungrittern alles Gute auf ihrem<br />
schlaraffi schen Lebensweg und hoffe, dass<br />
sie mit genau so viel Engagement an den Sippungen<br />
teilnehmen wie als Junker.<br />
Lulu<br />
Rt Sche-Toni<br />
Der D „unverletzbare“ l b “ Junkermeister J k i SSche-Toni. h T i<br />
– 7 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Ritterschlag<br />
am <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ –<br />
ein Epilog<br />
Mit dem Ritterschlag erreicht ein Schlaraffe<br />
bekanntermaßen gemäß Spiegel<br />
den höchsten Stand in Schlaraffi a. Konkret<br />
standen am 9. Windmond dieses Jahres zwei<br />
Junker vor dieser Standeserhöhung: Jk Fritz<br />
und Jk Robert.<br />
Rein äußerlich könnten die beiden nicht<br />
unterschiedlicher sein: Jk Fritz groß,<br />
schlank und von eher ruhiger Natur, dagegen<br />
Jk Robert klein, gedrungen und ein ausgesprochen<br />
extrovertierter Typ. Nicht überraschend<br />
daher ist es, daß Jk Fritz die Zeit an<br />
der Junkertafel um mehr als ein Jahr länger<br />
genoß als Jk Robert, der diese Phase in kürzest<br />
möglicher Zeit absolvierte.<br />
Beiden zu eigen jedoch ist die unbedingte<br />
Identifi kation mit den schlaraf-<br />
fi schen Idealen und schlaraffi scher Wesensart.<br />
Dies wurde anläßlich der vorangehenden<br />
Prüfungen und der Ritterarbeiten, aber auch<br />
<strong>im</strong>mer wieder durch ihre Fechsungen in den<br />
Sippungen bestätigt.<br />
An dem für den Ritterschlag festgesetzten<br />
Uhutag fanden sich in unserer<br />
Burg <strong>14</strong> eigene Sassen sowie 30 Sassen befreundeter<br />
Reyche ein. Darunter befanden<br />
sich <strong>im</strong>merhin 9 K und J, 20 Ritter sowie je<br />
ein Mitglied von SRA und ASR. Damit war<br />
dem feierlichen Anlass der ihm geziemende<br />
würdige Rahmen gegeben.<br />
Nach Eröffnung der Sippung durch OK<br />
Rt. Lerari wurde der amtliche Teil<br />
rasch und ohne nennenswerte Verzögerungen<br />
durchgezogen, wobei eine zunehmend sich<br />
steigernde Spannung spürbar wurde, die<br />
schließlich mit dem Aufruf des Ceremonienmeisters<br />
und Verlesung der <strong>Reychs</strong>bulle<br />
durch den Herold <strong>im</strong> Eintritt in den Festakt<br />
des Ritterschlags mündete.<br />
Dieser Festakt wurde von der fungierenden<br />
Herrlichkeit Rt Lerari in der<br />
<strong>im</strong> Ceremoniale vorgesehenen ernsthaften<br />
und weihevollen Form unter weitestgehender<br />
Befolgung des vorgegebenen Ablaufs<br />
vorgenommen. Doch hieße es, den UHU zu<br />
versuchen, wollte man eine völlig fehlerfreie<br />
Ritterschlagszeremonie verlangen.<br />
I n seiner Festansprache betonte Rt Lerari<br />
die zentrale Bedeutung der drei Säulen<br />
Schlaraffi as und gemahnte die künftigen<br />
Jungritter, weiterhin fl eißig am Sippungsgeschehen<br />
aktiv teilzunehmen. Nach Ableistung<br />
des Treuegelöbnisses wurde als natürlicher<br />
Höhepunkt der Zeremonie Jk Fritz zum<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 8 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
Ritter Münzerl von der Rolle, und Jk Robert<br />
zum Ritter Magies-Topheles der Verhechsende<br />
geschlagen. Unter gewaltigem Jubel der<br />
anwesenden Sassenschaft und Absingen des<br />
Lulu-Praga-Liedes wurde ein den Jungrittern<br />
würdiger Festakt abgeschlossen.<br />
Damit war aber die Sippung noch lange<br />
nicht vorbei. Nach ausgiebiger Gratulationscour<br />
überreichten die Jungritter anlässlich<br />
ihres Dankgestammels dem Reych<br />
ihre „Morgengaben“, nämlich Rt Münzerl ein<br />
neues Schmierbuch, und Rt Magies-Topheles<br />
eine selbst verfasste Broschüre über den<br />
bedeutendsten Hofnarren des 18. Jht., Josef<br />
Fröhlich, in ausreichend großer Aufl age für<br />
jeden Sassen. Darüber hinaus hatten sie noch<br />
eine Überraschung parat, nämlich das Reych<br />
Im Grund genommen<br />
sind wir Schlaraffen<br />
ein großer Kindergarten.<br />
Uhu sei Dank!<br />
In der Literatur hat’s<br />
schon lange Kinder<br />
gegeben, die nicht groß<br />
werden wollten. Peter<br />
Pan des schottischen<br />
Autors James Matthew<br />
Barrie ist ein Paradebeispiel.<br />
Der wurde<br />
ganz von selbst nicht<br />
erwachsen. Aber auch<br />
Astrid Lindgrens Pippi<br />
Langstrumpf schluckte<br />
einst einsst<br />
eeine<br />
Pille, von der behauptet wurde, sie<br />
verhindere verhhin<br />
die Adoleszenz.<br />
EEine<br />
in Pille ist aber gar nicht nötig. Ein weltweiter,<br />
weiite<br />
humanistisch orientierter Bund hat<br />
diese di dies<br />
se Aufgabe übernommen.<br />
11 11. Eism <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
Ritterschlag<br />
auf die gesamte Atzung und Labung einzuladen.<br />
Dies hatte wieder zur Folge, dass sich<br />
die Sassenschaft nicht lumpen ließ, und während<br />
der Schlußzeremonie nochmals namhafte<br />
Beträge für ihre Konsumation in den<br />
Schnorrbeutel einwarfen, so dass letztendlich<br />
ein sensationeller Erlös von 150 Rosenobel<br />
dem <strong>Reychs</strong>schatz zugeführt werden konnte.<br />
Die Mitternachtsstunde war wirklich<br />
nicht mehr fern, als mit dem Tamtam<br />
eine Sippung geschlossen wurde, die nicht<br />
nur den beiden neuen Rittern, sondern allen<br />
anwesenden Sassen lange in Erinnerung bleiben<br />
wird. Mit vorliegendem Bericht soll auch<br />
allen nicht Anwesenden der Eindruck eines<br />
gelungenen Ritterschlags vermittelt werden.<br />
Rt Onyx für Ungut<br />
Um ehrlich zu sein, erst ist es ein wenig<br />
abschreckend, wenn man – auch darauf<br />
vorbereitet – eine Sippung besucht. Da<br />
sitzen ältere, honorige Männer am Tisch,<br />
fühlen sich als Knappen, Junker oder Ritter,<br />
benehmen sich auch danach – und fi nden<br />
das gar nicht lächerlich! Erst nach und nach<br />
kommt man dahinter: Die meinen das ja gar<br />
nicht ernst. Und dann kommen einem <strong>im</strong>mer<br />
wieder Zweifel: Meinen die das vielleicht<br />
doch ernst?<br />
Diese <strong>Am</strong>bivalenz zwischen Spaß und<br />
ernsthafter Bemühung macht den seltsamen<br />
Reiz der Schlaraffi a aus. Wenn einmal<br />
eine Fechsung in die Hose gegangen ist, kann<br />
man mit Fug und Recht sagen: „Es ist ja alles<br />
nur ein Spiel.“ Allerdings wird das Spiel mit<br />
einer Ernsthaftigkeit betrieben, die beeindruckt.<br />
Und besonders ernst genommen wird<br />
der Ritterschlag!<br />
Rr Spät Ikarus<br />
– 9 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Schlaraffenleben hl l b<br />
oft durchziehen<br />
Birnen, die mitunter glühen.<br />
Solche sind recht oft zu sehen,<br />
welche unter Spannung stehen<br />
und somit in dunklen Zeiten<br />
strahlend helles Licht verbreiten.<br />
Denn recht praktisch ist sie schon<br />
die Birne vom Herrn Edison.<br />
Ohne rußen, ohne rauchen<br />
kann man treffl ich sie gebrauchen<br />
helles Licht zu praktizieren<br />
auf die Stöße von Papieren,<br />
die am End‘ mit wundervollen<br />
Fechsungen bedeckt sein sollen.<br />
Doch die Zeit geht still vorbei.<br />
Statt einer Birne glühen zwei.<br />
Zwar logisch, dass die Birne glüht,<br />
die Spannung aus dem Netz bezieht.<br />
Doch ebenfalls am Glühen ist<br />
die, welche das Gehirn umschließt<br />
in welchem, ohne sich zu schonen,<br />
beträchtlich rattern die Neuronen.<br />
Wenn die Synapsen stark vibrieren,<br />
dann kann der Fechser deutlich spüren,<br />
dass auch die Birne sich erhitzt,<br />
die zwischen seinen Schultern sitzt.<br />
Enttäuschend ist dann das Erlebnis:<br />
Trotz heißer Birne kein Ergebnis,<br />
nichts steht auf dem Papier geschrieben,<br />
denn die Idee ist ausgeblieben.<br />
Mit Birnen anders umzugehen<br />
kann bei Schlaraffen auch geschehen.<br />
Einer zum Beispiel ist bekannt,<br />
der mag die Birnen ausgebrannt!<br />
Wenn die Birne glüht<br />
Der sägt so eine Birne auf<br />
und trennt <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />
die Fassung fachgerecht vom Glas<br />
und recht schlaraffi sch ist dann das,<br />
was in die alte Birne wird<br />
an neuem Inhalt praktiziert.<br />
Das Kunstwerk eines Rittersmannes:<br />
Der Ritter Dialekterl kann es!<br />
Statt Glühdraht sitzt dann drin <strong>im</strong> Nu<br />
ein stattlich prächtiger Uhu!<br />
Und als Ergebnis man dann sieht:<br />
Auch diese Birne dauernd glüht!<br />
Wobei der Grund sich schnell erweist:<br />
Sie wird erhellt durch Uhus Geist!<br />
Rt Spät Ikarus<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 10 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
Ausrittsbericht<br />
„Kristall von Tirol“ a. U. 152<br />
Im Lenzmond a. U. 1-5-2 die Tiroler Reise,<br />
in Oenipontana, der Montag beginnt nicht<br />
leise.<br />
Trotz Schlaraffi ade war ein Chinese dort,<br />
ein Franzmann, ein Italiener – die Junkertafel<br />
am Wort.<br />
Aus dem Schlaraffenlatein wurd‘ eine neue<br />
Sprache gemacht<br />
Durch deren drei Akzente, wir haben hertzlich<br />
gelacht.<br />
In drei-sechs-drei am Dienstag <strong>im</strong> Zillertal<br />
fand die Sippung statt in Hotel Sonne’s Konferenzsaal.<br />
Die Porta Tiroliae, die Mutter, hat die Sippung<br />
beehrt,<br />
und mir nachts die Rückfahrt nach Kufstein<br />
beschert.<br />
Junker Leo von der Mutter bekommt den<br />
Kristall von Tirol<br />
zwar jetzt nur für die Westentasche, glitzert<br />
trotzdem durch – voll.<br />
Die Sassen und Fechser aus nah und aus fern<br />
war’n freudig dabei – so wie ich, der aus<br />
Wean.<br />
Schlag auf Schlag folgt am Mittwoch die<br />
Paixhanslia,<br />
die einreyt in Kufstein, wieder mehr als 50<br />
Sassen da.<br />
– 11 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
Heut werden die Lieder instrumental unterstützt<br />
von vier Sassen aus drei-fünfzehn, unserer<br />
Freude das nützt.<br />
So werden gut 15 Fechsungen gebracht,<br />
das schlaraffi sche Volk scherzt und singt bis<br />
in’d Nacht.<br />
Die Kristall-von-Tirol-Urkund spricht von<br />
Gemarkungen wild,<br />
nichts anderes war zu erwarten – ein richtiges<br />
Bild.<br />
Lustige Junker, frohes Treiben und auch ich<br />
mit der Musi,<br />
den Orden gibt’s <strong>im</strong> Ostermond für mich in<br />
Pons Drusi!<br />
In all dieser Freud‘ vergaß ich mein Missgeschick,<br />
stopfte vorher rote Lehte in die Tasche, ganz<br />
dick.<br />
Und wie ich sie raushol am Bahnhof vom<br />
Depot<br />
ist alles überschwemmt und die Lehte be<strong>im</strong><br />
Oho!<br />
So hab ich zwar gebracht mein Einrittsgeschwafel<br />
doch kam (rotgetränkt) ohne Lehte an die<br />
Junkertafel.<br />
Vindobona-Ausritt <strong>im</strong> Ostermond über Carantanische<br />
Gaue<br />
nach Bozen und Meran – wo Castrum Majense<br />
ich schaue.<br />
Wir kommen zur Burg – die halbe Dornbirna<br />
schon da,<br />
die Herrlichkeiten schaffen‘s, unterstützt vom<br />
AHA.<br />
Die turbulente Sippung munter und frisch,<br />
die Junkertafel beruhigt durch einen Quellspender<br />
am Tisch.<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 12 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
Rotkäppchen, der Junkermeister, <strong>im</strong>mer ’ne<br />
<strong>Reychs</strong>mark deponiert<br />
am Thron, bevor er seine Schützlinge zur<br />
Rostra führt.<br />
So kehren wir noch mit den Klängen schöner<br />
Musi<br />
<strong>im</strong> Ohr zurück ins Reych Pons Drusi.<br />
Fünf Sassen werden hier mit dem Kristall von<br />
Tirol gekürt,<br />
ich natürlich dabei – ging alles heiter – wie<br />
geschmiert.<br />
Fünf Reyche voll Würde – die Sassen alle<br />
toll.<br />
Eigentlich klar <strong>im</strong> Heiligen Land Tirol!<br />
Lulu! Jk Otto<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
– 13 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
unseres<br />
Archivars<br />
ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS<br />
Aus der Geschichte<br />
Urschlaraffi as<br />
Ohne auf die Beweggründe der Gründung<br />
Urschlaraffi as einzugehen und ohne auf<br />
die damalige politische Situation Bedacht zu<br />
nehmen möchte ich als Chronist und Archivar<br />
meines Reyches <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“,<br />
All-R<strong>Nr</strong>. 375, die Geschichte Urschlaraffi as beleuchten<br />
und darlegen.<br />
Im Februar 1925 treffen sich Hofrat Franz<br />
Festl, Sasse des hohen Reyches Vindobona,<br />
(All-R<strong>Nr</strong>.24), Ritter Dr. Accurat von <strong>Reychs</strong>treu<br />
und Feldmarschallleutnant i.R. Wilhelm v. Soppe,<br />
ehemaliger Sasse des hohen Reyches Vindobona,<br />
und Ritter Cotillon der Unentbehrliche. Bei dieser<br />
Zusammenkunft macht unter anderem Ritter Dr.<br />
Accurat, aus welchen Gründen auch <strong>im</strong>mer, den<br />
Vorschlag, eine neue Schlaraffi a zu gründen, eine<br />
Schlaraffi a, die der damaligen politischen Situation<br />
angepasst war. Der Bekanntenkreis des Ritters<br />
Dr. Accurat, Mitglieder des „Dämmerschoppen<br />
„Verein altgedienter Beamten“ (A.a.B.), die an<br />
dieser Zusammenkunft ebenfalls teilnehmen, sind<br />
von dieser Idee begeistert und bereits am 30.03. a.<br />
U. 66/1 (1925) fi ndet die Gründungs sippung Urschlaraffi<br />
as statt. Es ist zugleich die Gründungssippung<br />
des Urschlaraffenreyches „<strong>Castell</strong>um<br />
Vindobonense“, R<strong>Nr</strong>.01.<br />
Folgendes wird festgelegt:<br />
Vereinslokal: Greifensteynburg<br />
Vereinsfarben: Weiß-rot<br />
Wahlspruch: In literis et artibus voluptas<br />
Zuletzt wurde noch die urschlaraffi sche Zeitzählung<br />
festgelegt.<br />
Datum der Sippung: 30.03.a.U.66/01 (1925)<br />
Eine Eigenheit von Urschlaraffi a ist, dass sie<br />
sich nie ganz von Allschlaraffi a lösen konnte, das<br />
war am besten in der Schreibweise des Datums<br />
erkennbar:<br />
A. U. 66/01; <strong>im</strong> 66. Jahr Allschlaraffi as / <strong>im</strong><br />
1. Jahr Urschlaraffi as.<br />
Auch durch die Übernahme des allschlaraffi<br />
schen Spiegels mit nur ganz geringen Abänderungen,<br />
bleibt die Verbindung mit Allschlaraffi a<br />
bestehen.<br />
<strong>Am</strong> 23.04. a. U. 66/01 (1925) sanktioniert sich<br />
das Reych „<strong>Castell</strong>um Vindobonese“, R<strong>Nr</strong>.01.<br />
Als Erkennungszeichen wird die Cotillon nadel<br />
eingeführt, eine Nadel mit gläsernem Kopf.<br />
Bald jedoch kommt es zu ersten Schwierigkeiten:<br />
Allschlaraffi a erhält Kenntnis von der Gründung<br />
Urschlaraffi as. Durch die Indiskretion der<br />
Druckerei, die den neuen urschlaraffi schen Spiegel<br />
und Ceremoniale druckte, gelangt die hohe<br />
Praga in den Besitz eines solchen Spiegels. Die Distanzierung<br />
von Urschlaraffi a erfolgt umgehend.<br />
Ritter Devast und Ritter Hyp der hohen Praga<br />
streben einen Plagiatsprozess gegen Urschlaraffi<br />
a an. Es kommt aber zu keinem Prozess, denn<br />
dieser hätte wegen des Sitzes der hohen Praga in<br />
Prag, in tschechischer Sprache und vor tschechischen<br />
Gerichten abgeführt werden müssen. Auch<br />
will man vermeiden, dass dieser Prozess von der<br />
damaligen nationalen Presse hochgespielt wird,<br />
weil zwei deutschsprachige Vereine, die beide<br />
dem Prinzip der Freundschaft zu huldigen vorgeben,<br />
sich vor tschechischen Gerichten wegen<br />
eines „geistigen Diebstahls“ herumschlagen.<br />
Somit ist für Urschlaraffi a der Weg der künftige<br />
Entwicklung freigegeben.<br />
Das Reych wächst, die Burg wird zu klein,<br />
so dass <strong>im</strong> Lenzmond a. U. 67/02 (1926)<br />
mit der Errichtung einer neuen Burg begonnen<br />
wird, in der Gastwirtschaft Nagl „Zum braunen<br />
Hirschen“, Wien 4, Argentinierstraße 8.<br />
Mit der Burgeinweihung erfolgt zugleich der<br />
erste Ritterschlag, fünf Junker werden gerittert,<br />
der Sassenstand beträgt 33 Sassen.<br />
Mit dem Orden der Wartburgritter, ein bereits<br />
1909 gegründeter Ritterbund in<br />
Mährisch Ostrau, wird Verbindung aufgenommen.<br />
Dieser Ritterbund ist von der Idee Urschla-<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – <strong>14</strong> –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong>
affi a begeistert und beschließt Urschlaraffi a beizutreten.<br />
Im Lenzmond a. U. 68/03 (1927) erfolgt der<br />
zweite Ritterschlag Urschlaraffi as, 15 Junker<br />
wurden gerittert.<br />
Im Lethemond des gleichen Jahres, feiert Urschlaraffi<br />
a bereits drei Coloniegründungen. In<br />
Mährisch Ostrau die Colonie „<strong>Castell</strong>um Ostraviense“<br />
(sp. R<strong>Nr</strong>. 02), in Troppau die Colonie<br />
„Askiburgia“ (sp. R<strong>Nr</strong>. 04) und in Wien die Colonie<br />
„An der Liesing“ (sp. R<strong>Nr</strong>. 05).<br />
Das „allzeyt gut deutsche Schlaraffenreych Klagenfurt“,<br />
a. U. 64 (1923), von ehemaligen Sassen<br />
der „Claudium forum“, All-R<strong>Nr</strong>. 126, gegründet,<br />
kann nach regem Sendbotenwechsel <strong>im</strong> Ostermond<br />
a. U. 69/04 (1928) als Reych „Klagenfurt“,<br />
R<strong>Nr</strong>. 03 in Urschlaraffi a übernommen werden.<br />
Im Herbstmond erfolgt die Gründung des Vereines<br />
„Verband urschlaraffi scher Reyche“. Es<br />
ist zugleich die Geburtsstunde der Ur-Allmutter<br />
<strong>Castell</strong>um Vindobonese (UAM) als Führungselement<br />
des Vereines „Verband urschlaraffi scher<br />
Reyche“ <strong>im</strong> Rahmen des Reyches „<strong>Castell</strong>um<br />
Vindobonense“, R<strong>Nr</strong>. 01.<br />
Zu Beginn des Jahres a. U. 70/05 (1929) besteht<br />
Urschlaraffi a bereits aus fünf Reychen und drei<br />
Colonien; drei Reyche in Österreich sowie zwei<br />
Reyche und drei Colonien in der Tschechoslowakei.<br />
Zwischen den Verbänden Allschlaraffi a und<br />
Urschlaraffi a gibt es nach wie vor Spannungen,<br />
die jedoch zu keinerlei Aggressionen<br />
führen, trotz der Werbung Urschlaraffi as in Allschlaraffi<br />
schen Reychen.<br />
Das I. Concil Urschlaraffi as wird am 09. 02. a.<br />
U. 71/06 (1930), zu <strong>Castell</strong>um Vindobonense abgehalten,<br />
Legaten von 12 Reychen und Colonien<br />
sind vertreten.<br />
Die UAM wird mit Concilsbeschluß sanktioniert.<br />
In Troppau wird die Gründung eines urschlaraffi<br />
schen Verlages unter Führung von Ritter<br />
Tamponius (R<strong>Nr</strong>. 04) angeregt und in weiterer<br />
Folge eingerichtet. Der urschlaraffi sche Spiegel<br />
und das Ceremoniale wird gemäß den Bedürfnissen<br />
abgeändert und neu aufgelegt und „Der Urschlaraffi<br />
a Zeyttungen“ eingeführt.<br />
<strong>Am</strong> Ende dieser Jahrung besteht Urschlaraffi<br />
a bereits aus 10 Reychen und 6 Colonien<br />
mit insgesamt 477 Sassen.<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. U. <strong>153</strong><br />
<strong>Am</strong> 30.03. a. U. 72/07 (1931) wurde <strong>Castell</strong>um<br />
Cellense, R<strong>Nr</strong>. 11, sanktioniert.<br />
Die 1. Colonie in Deutschland in Ludwigshafen<br />
am Rhein, „Pfalz am Rhein“, (sp. R<strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>) wird<br />
gegründet, der drei weitere Coloniegründungen<br />
folgen. In Riga, Lettland entsteht das Reych „<strong>Am</strong><br />
Rigibach“, R<strong>Nr</strong>. 22.<br />
Urschlaraffi a besteht nun aus 15 Reychen und 9<br />
Colonien mit 696 Sassen.<br />
Der Gründer Urschlaraffi as Ritter Cotillon<br />
der Unentbehrliche beginnt zu kränkeln<br />
(Angina Pectoris) und kann daher die <strong>Reychs</strong>sanktionen<br />
nicht mehr durchführen. Ritter Gaudibua<br />
der UAM wird mit diesem <strong>Am</strong>t beauftragt.<br />
Urschlaraffi a gründet in Polen, Biala bei<br />
Bielitz, die Colonie „<strong>Castell</strong>um Bialense“,<br />
(sp. R<strong>Nr</strong>. 25), die letzte Freudenbotschaft die Unser<br />
Fürst Ritter Cotillon erleben durfte.<br />
<strong>Am</strong> 31. des Wonnemonds a. U. 73/08 (1932)<br />
muss Ritter Fürst Cotillon den einsamen und weiten<br />
Weg in die lichten Gefi lde Ahallas antreten.<br />
<strong>Am</strong> 05.11. a. U. 73/08 (1932) erfolgt die<br />
Sanktionierung des Reyches „Graetz an<br />
der Mur“, R<strong>Nr</strong>.23.<br />
<strong>Am</strong> 24. des Christmonds a. U. 73/08 folgt der<br />
geistige Urheber Urschlaraffi as Ritter Dr. Accurat<br />
seinem Freund Ritter Cotillon nach Ahalla.<br />
Betont nationale Strömungen, von den deutschen<br />
Reychen ausgehend, bringen Urschlaraffi<br />
a fast zu Fall. Nur die Einberufung eines<br />
a.o. Conciles am 18.02. a. U. 74/09 (1933), bei<br />
dem die Rädelsführer von Urschlaraffi a ausgeschlossen<br />
werden, bringt wieder geordnete Verhältnisse.<br />
Der Preis dafür war sehr hoch, Urschlaraffi a<br />
verliert alle Reyche und Colonien in Deutschland.<br />
Be<strong>im</strong> II. Concil zu „<strong>Castell</strong>um Ostraviense“,<br />
R<strong>Nr</strong> 02, in Mährisch Ostrau werden beide<br />
Gründer Urschlaraffi as, Ritter Fürst Cotillon<br />
der Unentbehrliche und Ritter Dr. Accurat von<br />
<strong>Reychs</strong>treu zu Ehrenschlaraffen Urschlaraffi as<br />
erkürt.<br />
<strong>Am</strong> 01.07.a.U.74/09 (1933) wird das Reych<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“, R<strong>Nr</strong>. 26, sanktioniert.<br />
Wird fortgesetzt<br />
– 15 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>
WENN MAN MICH FRÜGE ...<br />
R. G. u. H. z.!<br />
Das Wandern ist des<br />
Müllers Lust<br />
Nachdem ich ja seit 2 Monden nunmehr<br />
Sasse der hohen Vindobona bin, habe ich<br />
sozusagen eine der schönsten schlaraffi schen<br />
Pfl ichten zum Dauerprogramm erkoren:<br />
das Ausreiten!<br />
Wenn der Müller lustvoll wandert, so soll<br />
der Schlaraffe ebenso lustvoll reiten – nur<br />
halt net auf einem Leberkäs‘ mit Haxen,<br />
sondern auf einem Benzin- oder Dampfross,<br />
meinetwegen auch auf einer Funkenkutsche.<br />
Wurscht wie, Hauptsach‘ er tut es!<br />
Erst vor kurzem hat mich ein Pilger gefragt,<br />
was denn das Schönste an diesem<br />
Verein sei, dem beizutreten er gedenke.<br />
Da gibt’s eine Menge, hab‘ ich geantwortet,<br />
das Ausreiten sei aber sicherlich eines der<br />
Schönsten. Und dann entwarf ich ein begeistertes<br />
Bild dieser für Schlaraffen so wichtigen<br />
Tätigkeit – zugegeben, ein bisserl geschönt,<br />
ich wollte den Gast ja von unsrem Bund überzeugen.<br />
Aber gar so dick auftragen musste ich<br />
eigentlich eh net, denn das Ausreiten<br />
ist schon was (wie meine Enkelin sagen würde)<br />
„urpipifeines“! Wer ausschließlich <strong>im</strong><br />
eigenen Reych sippt, der kann sich ja gar net<br />
vorstellen, was es jenseits des Tellerrandes<br />
alles zu entdecken gibt. Wenn einer meint,<br />
das Ceremoniale gebe ja ohnehin alles genau<br />
vor, Unterschiede könnten also gar net sein,<br />
der braucht sich eigentlich (wenn’s ihn überhaupt<br />
interessiert) nur einmal <strong>im</strong> Leben ein<br />
Fußballspiel (oder für die schöngeistigeren<br />
Typen: ein Schachturnier) ansehen, denn damit<br />
hat er ja eigentlich eh alles gesehen, was<br />
vorkommen kann, oder?<br />
In Wahrheit gibt es keine zwei Reyche,<br />
die eine Sippung identisch gestalten – es<br />
gibt ja auch keine zwei identischen Sassen.<br />
Der eine Thron leitet die Sippung souverän<br />
und schlagfertig – der andere noch souveräner<br />
und noch schlagfertiger (na, um Kopf<br />
und Kragen werd‘ ich mich reden!), hier wird<br />
schön, dort noch schöner gesungen, die Fechsungen<br />
sind sowieso unberechenbar, der C ist<br />
überall ein Aushängeschild, nur steht jedes<br />
Mal was Anderes drauf. Die schlaraffi sche<br />
Vielfalt hat ja schon Mao-Zedong 1956 trefflich<br />
beschrieben: „Bǎihuā qífàng!“<br />
(na, ein bisserl Chinesisch werdet‘s doch<br />
können: „Lasst hundert Blumen blühen!“).<br />
Also liebe Freunde, lasset den Sattel<br />
glühen, lasset das Rösslein schnaufen,<br />
lasset die Freunde uhuversal über Euren Einritt<br />
jubeln – kurzum, reitet’s aus!<br />
Euer dauernd unterwegs seiender Freund<br />
Re<strong>im</strong>michl der Beute-Melker (24)<br />
Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> – 16 –<br />
11. <strong>Eismond</strong> a. UU.<br />
<strong>153</strong>