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Reychs-Postille Nr. 8, im Ostermond a. U. 150 - Castell "Am schönen ...

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Aus dem Inhalt:<br />

Die Rolandnadel S. 2 Winterung a. U. 149/<strong>150</strong> S. 3 Rt Don Zahl-es S. 4 Gedanken über Orden und Tituls S. 6<br />

Leberkas – Fechsungsspaß S. 9 Ich bin‘s – der Indianer S. 11 Dialekterl – der Uhuproduzent S. 12 Eine Möglichkeit<br />

Schlaraffe zu werden, 2. Teil S. 13 Mein unspektakulärer Weg zu Schlaraffi a S. 14 Sendbote S. 15<br />

Mein Leben als Archivar S. 16 Mör-Tell der Schmissige S. 17 Wenn man mich früge … S. 18<br />

Im <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Mich <strong>im</strong>mer aufgeschreckt es hat,<br />

wenn auf dem Fernsehapparat<br />

erscheint ein Mann mit weißem Fleckchen<br />

da am Revers, das kleine Eckchen,<br />

das überall auf dieser Welt<br />

dem Sassen gleich ins Auge fällt<br />

und das verrät, der Kerl da<br />

gehört zu der Schlaraffi a.<br />

Zuerst ein ganz erstaunter Pfi ff,<br />

dann prompt zur Stammrolle der Griff,<br />

weil dieser Mann natürlich wird<br />

umgehend identifi ziert.<br />

Bei vielen ist das schon gelungen,<br />

bei vielen bin ich aufgesprungen!<br />

Wenn man dann diesen Sassen fi ndet,<br />

wird triumphierend gleich verkündet:<br />

„Der Mann ist ausgezeichnet und<br />

gehört ganz klar zu unserm Bund!“<br />

Worauf man stolz noch sagt sodann:<br />

„Vielleicht ruf ich den morgen an“,<br />

obwohl man dazu in der Tat<br />

nicht die geringste Absicht hat.<br />

Oftmals hat mich gewundert schon<br />

die blöde Faszination,<br />

die da durch das Verhalten sch<strong>im</strong>mert,<br />

wenn jemand auf dem Bildschirm fl <strong>im</strong>mert.<br />

Denn allgemein ist ja bekannt:<br />

TV ist nicht sehr relevant!<br />

Von einer Fl<strong>im</strong>merkiste wird<br />

doch unsre Freundschaft nicht tangiert!<br />

Mitteilung der Redaktion<br />

Verteilung der <strong>Reychs</strong>postille<br />

Die Ausgabe der <strong>Reychs</strong>postille wird nach ihrem Erscheinen während<br />

der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben.<br />

Interessierte Sassen können die <strong>Reychs</strong>postille auch auf unserer<br />

Homepage einsehen.<br />

Hompage des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375):<br />

http//:www.greifensteynburg.at<br />

Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind,<br />

können die <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> be<strong>im</strong> Kantzlerambt bestellen.<br />

Die Rolandnadel<br />

Und trotzdem sag ich <strong>im</strong>mer noch:<br />

Befriedigend ist es ja doch.<br />

Das eigene Schlaraffentum<br />

kriegt ab was von des Freundes Ruhm.<br />

Man fühlt sich wichtig! Auch wenn’s nicht<br />

so ganz den Tatsachen entspricht.<br />

Ich kann davon genug nicht kriegen<br />

von diesem harmlosen Vergnügen.<br />

Und drum ich eine Bitte hab:<br />

Legt nie die Rolandsnadel ab!<br />

Rt Spät-Ikarus<br />

Impressum:<br />

Schönbronner-<strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong><br />

Redaktion: OR des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375)<br />

Chefredakteur, Layout und Gestaltung:<br />

Lerari der museologische Hexa schmied (375)<br />

Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche<br />

Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und<br />

Redaktion.<br />

Beiträge sendet bitte an : lerari@aon.at<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 2 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Nach längerer Sippungspause wegen der<br />

Uhubaumfesttage und des Jahrungswechsels<br />

beginnen wir a. U. <strong>150</strong> mit einem<br />

Neujahrs empfang. Wir haben einen größeren<br />

Einritt erwartet, doch nahmen liebe Freunde<br />

an unserer Sippung teil. Die St<strong>im</strong>mung ist<br />

prächtig, die Rostra gut besucht. OK Ritter<br />

Lerari verteilt Heft 7 unserer „Schönbronner<br />

<strong>Reychs</strong>postille“, wieder ein voller Erfolg für<br />

unser Reych. Freund Dialekterl fertigte einen<br />

kleinen Holzuhu an, der ssich<br />

großer Beliebt-<br />

hei heit erfreut. Das Ge-<br />

einen Schlaganfall gelähmt ist.<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

WINTERUNG W<br />

a. U. 149/<strong>150</strong><br />

01. 01. – 30. 04. <strong>150</strong><br />

sschäft<br />

zu gunsten<br />

unseres <strong>Reychs</strong>schatzes<br />

blüht.<br />

Als Besonderheit<br />

wäre hervorzuheben,<br />

dass Freund<br />

Dialekterl diese<br />

Holzuhus nur mit<br />

dder<br />

linken Hand<br />

fer fertigen kann, da<br />

die rrechte<br />

Hand durch<br />

Die folgende Sippung ist nicht sehr besucht,<br />

aber dafür wird eine schöne<br />

Auswahl von Fechsungen der anwesenden<br />

Eine Abordnung unserer Mutter: Rt Maulwurf (OI), Rt<br />

Pepo, Rt Gib-Sea, Rt Telami (OÄ)<br />

Sassenschar gebracht. Kleine Sippungen,<br />

speziell ohne Thema, entwickeln sich in unserem<br />

Reych zu heiteren schlaraffi schen Erlebnissen.<br />

Mutter-Tochter-Sippung, ein Höhepunkt,<br />

den man sich öfter wünschen<br />

würde. Unter Beteiligung des SRA<br />

LSch Ritter Qualm (80) und fast aller unserer<br />

Ehren ritter gelingt unserem Ehrenritter<br />

Don Zahl-Es (181) etwas ganz Besonderes.<br />

Die Gemeinschaftssippung unserer beiden<br />

Reyche wird genau einen Tag nach seinem<br />

70. profanen Wiegenfest in unserer Burg abgehalten.<br />

Dichtgedrängt sitzt die anwesende<br />

Sassenschar, Cornovcen und Schönbronner,<br />

deren beider Uhutag der Mittwoch ist,<br />

können somit Ehrenritter Don Zahl-Es gemeinsam<br />

hochleben lassen. Ein köstliches,<br />

– 3 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Rt. Don Zahl-Es<br />

Wenn er bei uns nicht gerne wär’,<br />

- das ist wohl etwas ganz Banales -<br />

dann käm’ er nicht so oft hier her.<br />

Ich rede hier von Freund Don Zahl-Es.<br />

Als seines <strong>Reychs</strong> Finanzminister<br />

- sagen wir es einmal ehrlich -<br />

essentiell und wichtig ist er.<br />

Für die Cornovcen unentbehrlich!<br />

Nun ist es aber ohne Frage<br />

als recht erschwerend zu verbuchen:<br />

Auf Grund der selben Uhutage<br />

kann man einander schlecht besuchen.<br />

Zwar ist es etwas rätselhaft,<br />

Don Zahl-Es kümmert das nicht sehr.<br />

Man weiß nicht wirklich, wie er’s<br />

schafft,<br />

jedoch er kommt gern trotzdem her.<br />

Wir fi nden’s gar nicht ungebührlich,<br />

zu unserm Reych her die Tendenz<br />

und deshalb war dann, ganz natürlich,<br />

der Ehrenhelm die Konsequenz.<br />

Nun hat er sich nicht lumpen lassen.<br />

Das war ein ganz besondrer Streich!<br />

Buffet für beider Reyche Sassen<br />

und noch dazu in unserm Reych!<br />

Schwer ist es, auf den Grund zu tippen:<br />

Wie kriegt ein Sasse das wohl hin,<br />

dass Reyche miteinander sippen<br />

exakt zum Wiegenfesttermin?<br />

Hat er die Kanzler wohl bestochen?<br />

Egal. Don Zahl-Es hat’s geschafft,<br />

denn sein Elan ist ungebrochen<br />

und das ist einfach fabelhaft!<br />

So können wir wohl darauf hoffen,<br />

dass er sehr oft bei uns noch weilt.<br />

Und notfalls sich – ich sag’s ganz offen -<br />

ganz einfach in zwei Teile teilt.<br />

Lulu<br />

Rt Spät-Ikarus<br />

von Ehrenritter Don Zahl-Es gestiftetes<br />

Buffet hebt zusätzlich die ausgelassene und<br />

heitere St<strong>im</strong>mung dieser Sippung.<br />

Be<strong>im</strong> Junkerturney der Reyche 181, 230<br />

und 375, diesmal in unserem Mutterreych<br />

abgehalten, kann unsere Junkertafel<br />

leider keinen Sieg verbuchen. Das Thema<br />

„Was wäre, wenn?“ wird von unserer schlaraffi<br />

schen Jugend hervorragend bearbeitet<br />

und eine Fülle interessanter und auch heiterer<br />

Fechsungen erfreuen die anwesenden Sassen.<br />

Den verdienten Sieg erringt unser Mutterreych<br />

durch ihren Knappen 244. In unserem Reych<br />

wird eine Sippung in kleinem Kreis abgehalten.<br />

Sechs Freunde besuchen uns und erleben mit<br />

uns eine friedliche und gemütliche Sippung.<br />

Die Hornung-Schlaraffi ade, eine heitere,<br />

ausgelassene Sippung, viele<br />

Freunde besuchen uns, der goldene Ball fl iegt<br />

dem Adler gleich durch unsere Burg. Unsere<br />

Schlaraffi aden werden von unseren Freunden<br />

gerne besucht.<br />

Ehrenschlaraffe „Speer von Spiessingen“,<br />

Karl Perl. Nur drei Fechsungen gibt<br />

es es s bbei<br />

dieser Kunstsippung.<br />

si OK Ritter<br />

t Lerari stellt<br />

uns Bildhauer<br />

und Meister<br />

des Reliefs<br />

Karl K Perl (1876–<br />

1965) 19 1 vor, der<br />

Sasse Sassse<br />

des Urschlaraffenreyches<br />

ff h N<strong>Nr</strong>.26 26 „<strong>Am</strong> A <strong>schönen</strong> h Bronnen“<br />

war. ErbArchivar Ritter Bürokratikuss beleuchtet<br />

das schlaraffi sche Leben des weiland<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 4 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Ritter Speer von Spießingen ohne Spucke,<br />

dessen Ahnen in unserem Reych noch <strong>im</strong>mer<br />

Verwendung fi nden. Und Ritter Denkmal<br />

(24) referiert über Freundschaften unter<br />

Künstlern. Die mit reichlich Bildmaterial und<br />

Exponaten angereicherte Kunstsippung ist<br />

<strong>im</strong>mer ein Höhepunkt in der Sippungsfolge<br />

unseres Reyches.<br />

Trotz einer schwach besuchten Sippung<br />

ohne Thema fl iegt der Fehdehandschuh.<br />

Ritter Sche-Toni fordert Ritter Elliott<br />

zum Duell, da ihm dieser den begehrten Titul<br />

„Schönster Truchsesse“ streitig macht. Des<br />

Thrones Thema dazu „Was ein Ritter schöner<br />

ist als ein Schlar-Aff, ist ein Luxus“, wir sind<br />

schon gepannt auf das kommende Duell.<br />

In unserem Reych jagt ein Höhepunkt<br />

den anderen. Comtess Alexandra hat sich<br />

diesmal selbst wieder übertroffen und mit<br />

Hilf Hilfe unserer BBurgfrauen f Ch Chow-Wong W und d<br />

Dialekterl ein wunderbares und köstliches<br />

Heringsschmausbuffet aufgebaut. Von einer<br />

Fastenzeit bemerkt man bei diesem ausgezeichneten<br />

Buffet nichts. Obwohl sich die Tische<br />

vor Köstlichkeiten bogen, gelingt es den<br />

anwesenden Burgfrauen und Sassen innerhalb<br />

kürzester Zeit diese wegzuputzen. Die<br />

nachfolgende Sippung beschert uns eine Fülle<br />

von heiteren und amüsanten Fechsungen,<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

auch musikalische Vorträge erfreuen Burgfrauen<br />

und Sassen.<br />

Wie üblich in unserem Reych, Schlaraffi<br />

aden gelten als Gehe<strong>im</strong>typ für<br />

unsere Freunde. Ein gewaltiger nicht erwarteter<br />

Einritt erfreut uns. Der ambtliche Teil<br />

geht schnell vorbei und <strong>im</strong> nichtambtlichen<br />

Teil wird die Rostra gestürmt, eine lange, mit<br />

heiteren und auch ernsten Fechsungen angereicherte<br />

Vortragsfolge erfreut uns.<br />

Ordensfest, wir sind <strong>im</strong>mer bemüht nur<br />

eine kleine ausgesuchte Freundesschar<br />

mit Titel und Orden zu erfreuen, doch es<br />

kommt <strong>im</strong>mer anders. Viele Freunde werden<br />

geehrt und ihnen Orden und Titeln verliehen.<br />

Ritter Aerofi no (80) bekommt die Schärpe<br />

„Lieber Freund“, die mit dem Titel „Unser<br />

lieber Freund“ gekoppelt ist, verliehen. Verdiente<br />

Sassen werden diesmal zu Erbwürden<br />

und Erbämbtern erkürt – Ritter Aqa-Fex zum<br />

ErbZ, Ritter Dialekterl zum ErbRkll und Ritter<br />

Scharterl zum ErbBtr.<br />

– 5 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Gedanken über Orden und Tituls<br />

Schlaraffen hört, So ist’s nun mal:<br />

Wer sagt, es wäre ihm egal<br />

ob er zum Ordensfest was kriegt,<br />

der ist ein Heuchler und der lügt!<br />

Zwar, rational mag’s richtig sein.<br />

Doch, horcht man tief in sich hinein,<br />

vern<strong>im</strong>mt man ein gewisses Flüstern,<br />

ganz leise, aber titellüstern:<br />

Wie wär’ denn dieses, bei Uhu?<br />

Die Ehrung stünde einem zu!<br />

Weil schließlich man das ganze Jahr<br />

ein treffl icher Schlaraffe war!<br />

Man hat gelacht, gefechst, gesippt.<br />

Nur selten ist man umgekippt,<br />

hat den Schlaraffenschwur gebrochen<br />

und in der He<strong>im</strong>burg sich verkrochen.<br />

Man hat es <strong>im</strong>mer gut gemeint<br />

und war dem Freund ein wahrer Freund,<br />

hat labend seinen Durst gestillt<br />

und donnernde Lulus gebrüllt.<br />

Da ist zum Ordensfest es nun<br />

doch schließlich wirklich opportun,<br />

dass einem jetzt ganz hoch beglückt<br />

auf’s Aug ein Titul wird gedrückt!<br />

Wer einen kriegt, vor Wonne winselt<br />

und fühlt sich herrlich bauchgepinselt,<br />

denn schließlich: Auch Schlaraffentum<br />

verhindert nicht den Drang nach Ruhm!<br />

Ist es jedoch sodann geworden<br />

statt einem Titul gar ein Orden,<br />

dann glaubt man wieder hoch erfreut<br />

an des Geschicks Gerechtigkeit.<br />

So zeigt sich wieder in dem Falle:<br />

Menschen, Menschen sind wir alle,<br />

die wir trotz sippen, fechsen, laben<br />

so unsre kleinen Schwächen haben…<br />

Lulu<br />

Rt Spät-Ikarus<br />

Rt Onyx für Ungut erhält für seine Verdienste<br />

den „Gaudibua Freundschaftsorden“.<br />

Eine große Ehrung wird Ritter Dialekterl<br />

zuteil, er wird zum „Patriarchen“ ernannt.<br />

An unserem R<strong>Reychs</strong>ausritt h i zu unserer<br />

Tante, das hohe Reych Neostadia (77)<br />

nehmen 10 Sassen Teil. Wir erleben eine<br />

schöne, sehr freundschaftliche Sippung. Die<br />

Freude wieder Freunde zu sehen ist groß,<br />

haben doch beide Reyche Mittwoch als Sippungstag.<br />

Eine heitere ausgelassene Fechsungsfolge<br />

erfreut die Anwesenden <strong>im</strong> nichtambtlichen<br />

Teil der Sippung.<br />

Bestürzung und Trauer <strong>im</strong> Reych. Zu unserem<br />

großen Bedauern erfahren wir,<br />

dass am Donnerstag, den 19. des Lenzmonds<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 6 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


a. U. <strong>150</strong>, unser Freund Ritter Mör-Tell der<br />

Schmissige den weiten und einsamen Weg<br />

gen Ahalla antreten musste. Wir verlieren<br />

einen Freund und begeisterten Schlaraffen,<br />

der in unserem Reych 22 derer Jahrungen das<br />

Marschallambt geführt hat. Seine schrullige<br />

und oft fast liebenswerte grantige Art wird<br />

uns noch lange in Erinnerung bleiben. Besonders<br />

am Sippungstag können wir jedes Mal<br />

seiner Gedenken, da er doch als Baumeister<br />

sehr viele gute Ideen bei unserem Burgbau a.<br />

U. 125 eingebracht hat und durch reichliche<br />

Mammonspenden uns auch deren Umsetzung<br />

ermöglichte.<br />

Frühlingsfest mit Burgfrauen und zugleich<br />

das Turney „Hahn <strong>im</strong> Korb“.<br />

Leider me melden meld el sich zuwe-<br />

nig Sassen Sassenn<br />

zu z diesem Tur-<br />

ney an und unndd<br />

so verfügt die<br />

fungi fungierende ie er Herrlich-<br />

kei keit, it t, dass diesmal<br />

au auch ucch<br />

eingerittene<br />

Fr FFreunde<br />

re am Tur-<br />

nney<br />

teilnehmen<br />

kkönnen.<br />

Sechs<br />

KKämpen<br />

treten<br />

an aan,<br />

um die Gunst<br />

de dder<br />

er Burgfrauen zu<br />

gew gewinnen. wiin<br />

Hart wogt<br />

der Ka K KKampf,<br />

Fechsung<br />

auf Fechsung Fechs<br />

h ertönt von<br />

der Rostra Rostra.<br />

Heute haben<br />

es unsere Burgfrauen wirklich schwer, einen<br />

Die Burgfrauen Papillon, Lerari, Aqa-Fex, Bürokratikuss,<br />

So gehts net<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Die Teilnehmer Rt Struwwelpeter (221), Tandaradei<br />

(24), Schiefer, Re<strong>im</strong>michl (212), Phil-Antroperl, Spät<br />

Ikarus<br />

Sieger zu erküren, stehen sich doch die Ritter<br />

Spät Ikarus, Phil-Antroperl, Elliott, ER Re<strong>im</strong>michl<br />

(212), ER Struwwelpeter (221) und<br />

Ritter Tandaradei (24) gegenüber. Doch es<br />

kann nur einer gewinnen. Diesmal gelingt es<br />

Ehrenritter Re<strong>im</strong>michl die Herzen der Burgfrauen<br />

für sich zu gewinnen, der Hosenbandorden<br />

wird ihm als Siegespreis verliehen.<br />

Der strahlende Sieger Rt Re<strong>im</strong>michl (212)<br />

Freud und Leid liegen in Schlaraffi a sehr<br />

nah beieinander. Es hätte eine heitere<br />

Sippung ohne Thema werden sollen, doch der<br />

Ahallaritt unseres Freundes Ritter Mör-Tell<br />

mahnt uns zur Stille. Nach der Sippung ohne<br />

Thema, ambtlich und nichtambtlich, wird der<br />

Ahallaschrein aufgebaut. Nach einem Ehrenritt<br />

vor dem Schrein wird in ernsten Worten<br />

unseres Freundes gedacht und manche Erlebnisse<br />

mit ihm erwähnt. Still und betrübt wird<br />

von unserem Freund Abschied genommen.<br />

– 7 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Leider ist es uns nicht möglich unseren<br />

Freund auf seinem letzten Weg zu begleiten,<br />

da die Verabschiedung nur <strong>im</strong> engsten Angehörigenkreis<br />

erfolgt.<br />

<strong>Ostermond</strong>schlaraffi ade, wieder eine<br />

sehr gut besuchte Sippung, Unser geringer<br />

Sassenstand, 21 Sassen, bewirkt, dass<br />

leider pro Mond ein Defi zit von derer 200.-<br />

RM anfällt. Noch ist es möglich dieses Minus<br />

durch Küche und Schnorrbeutel auszugleichen.<br />

Ein Zuwachs an der Junkertafel ist dringend<br />

notwendig. Eine beachtliche Fechsungsfolge<br />

erfreut die anwesende Sassenschar. Als<br />

lobenswerte Neuerung ist anzumerken, dass<br />

einige Freunde bevor sie mit einen Vortrag<br />

beginnen einen kleinen Lebenslauf des jeweiligen<br />

Dichters oder Schriftstellers bringen.<br />

Es hätte eine besinnliche Sippung in der<br />

Karwoche werden sollen, doch es kommt anders.<br />

Unser Ehrenritter Struwwelpeter ist in<br />

derart ausgelassener St<strong>im</strong>mung, dass es zu<br />

zwei Duellforderungen kommt. Die Ritter<br />

Sche-Toni und Tee-Ton (24) fordern unseren<br />

Ehrenritter. Zu guter Letzt muss unser Ehrenritter<br />

zu seiner Beruhigung noch kurz in unser<br />

Burgverlies gesperrt werden. Eine schöne<br />

und ausgewogene, der österlichen St<strong>im</strong>mung<br />

angepasste Fechsungsfolge erfreut <strong>im</strong> nichtambtlichen<br />

Teil die anwesende Sassenschar.<br />

Wie <strong>im</strong>mer in unserem Reych beschenkt<br />

uns unsere Burggräfi n Alexandra mit einem<br />

wohlschmeckenden Osterdessert.<br />

Einen Versuch ist es wert dachten wir<br />

als wir beschlossen, eine neue Sippung<br />

Einritt 25. 03. <strong>150</strong><br />

Rt Mörtell der Schmissige<br />

Schlaraffen hört!<br />

Des Frühlings sanfte Melodien,<br />

sie wollen nicht ins Land einziehn,<br />

der Wintertraum mit all dem Glanz,<br />

er depr<strong>im</strong>iert schon wirklich ganz.<br />

Auch Traurigkeit erkennt man heut,<br />

die St<strong>im</strong>mung ist sehr unerfreut,<br />

Schlaraffen, leider ist es so,<br />

man spürt das Walten des Oho.<br />

Es war vor kurzem, ein paar Tagen,<br />

als wir <strong>im</strong> Reych erfahren haben,<br />

dass Ritter Mör-Tel nicht mehr lebt,<br />

er hat sich nach Ahall bewegt.<br />

Man mag noch so darüber klagen,<br />

Oho hat leider zugeschlagen.<br />

Der liebe Freund der uns sehr fehlt,<br />

er ritt in eine andre Welt.<br />

Ein guter Freund, der abberufen,<br />

es an der Rittertafel wird versuchen,<br />

er schaut gewiss von Ferne zu,<br />

und sippt mit uns, das weiß Uhu.<br />

Nur manchmal kann man halt nicht lachen,<br />

es gibt gar viele andre Sachen,<br />

die oftmals Tränen produzieren,<br />

es ist kein Grund sich zu genieren.<br />

Frohsinn und Ernst vereinen sich,<br />

vergessen wir das Sippen nicht,<br />

blickend voll Freude gern zurück,<br />

erinnernd an den Augenblick.<br />

Um dieses Spiel jetzt zu beginnen,<br />

muss ich als „C“ nach Wörter ringen,<br />

werd nun den Einritt celebrieren,<br />

drum lasst uns keine Zeit verlieren.<br />

Die Freunde mögen langsam gehen<br />

und sich zur Vorburg hinbewegen,<br />

Schönbronner ein Spalier gemacht,<br />

bedächtig auf den Weg Euch macht.<br />

Durch diese für uns hohle Gass`n,<br />

wir nun die Freunde schreiten lassen,<br />

zum Thron Ihr eilet, es ist Zeit,<br />

tief trauernd ist die Herrlichkeit.<br />

Lulu<br />

Rt Phil-Antroperl<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 8 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Einritt: 15. 04. 151<br />

Leberkas – Fechsungsspaß<br />

Schlaraffen hört!<br />

Die Themen gehen uns nicht aus,<br />

gebt jetzt daher starken Applaus,<br />

der Leberkäs wird neu erfunden,<br />

in unsrer Burg, wir es bekunden.<br />

Noch nie war dieses Fleischgericht,<br />

gelandet hier auf unsrem Tisch.<br />

Der rote Ziegel ist best<strong>im</strong>mt,<br />

ein Essgenuss, so wie man`s n<strong>im</strong>mt.<br />

Aufwärmen, das verlangt die Masse,<br />

jedoch auch kalt auf einer Tasse,<br />

gebraten passt`s zu dem Spinat,<br />

jedoch nur dann, wenn man ihn mag.<br />

Mit Senf, der süß, auch säuerlich,<br />

da wird der Kas zum Gedicht,<br />

ein Kaisersemmerl, das gut schmeckt,<br />

es kracht, wenn frisch ist das Gebäck.<br />

Zur Schmuspause ist angedacht,<br />

da wird serviert des Fleisches Pracht,<br />

Das Saft er trieft aus allen Poren,<br />

der Mund wird fett, bis zu den Ohren.<br />

Die Esskultur wir ganz vermissen,<br />

vom Leberkas wird abgebissen,<br />

die fetten Finger fast nicht stören,<br />

sie zu dem Mahl dazu gehören.<br />

Und so gewinnen wir die Schlacht,<br />

der Leberkas uns Freude macht,<br />

wir lieben sie, Spezialitäten,<br />

wenn mehr wir öfters davon hätten.<br />

Und dass dies Werk auch gut gelingt,<br />

Freunde, nun in die Vorburg springt,<br />

mit leerem Magen geht das Locker,<br />

selbst die „Schönbronner“ reißt`s vom Hocker.<br />

Bilden nun hungernd ein Spalier,<br />

jedoch mit Glanz und graziöser Zier.<br />

Sie träumen von dem roten Ziegel,<br />

dem Leberkas, dem Kalorienriegel.<br />

Freunde hört der Schwerter Klang,<br />

geht hin zum Thron, auch wenn Ihr wankt,<br />

und gebt der Herrlichkeit ein Zeichen,<br />

damit sie Euch die Hand kann reichen.<br />

Auch wenn der Händedruck sehr schwach,<br />

den Leberkas gibt`s erst danach.<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Lulu<br />

Rt Phil-Antroperl<br />

einzuführen – Leberkas und Fechsungsspass.<br />

Der Beginn ist leider nicht viel versprechend,<br />

haben doch an diesem Sippungstag, unser<br />

Mutterreych <strong>Castell</strong>um Cornoviae (181)<br />

einen 5-fachen Ritterschlag, die hohe Kremisia<br />

Wachaviae (165) einen 2-fachen Ritterschlag<br />

und die hohe Neostadia (77) das Ordensfest<br />

angesagt. Wie groß ist aber unse re<br />

Freude, als trotz all dieser Festsippungen 11<br />

Freunde aus 7 Reychen bei uns einreiten.<br />

Der Besuch unserer Sassen übertrifft diesmal<br />

auch unsere Erwartungen, 17 Freunde kommen,<br />

um diese Sippung mitzuerleben, ein Rekord<br />

von 81% unserer eigenen Sassen.<br />

Nach kurzem ambtlichen Teil beginnt das<br />

Leberkasatzen, 3 Sorten Leberkas gilt es zu<br />

verkosten. Wie meistens, bei solchen Sippungen,<br />

gelingt es uns allen das vorbereitete<br />

reichliche Buffet zu bewältigen.<br />

Eine heitere St<strong>im</strong>mung herrscht in unserem<br />

Reych als der Fechsungsteil<br />

beginnt. 22 Freunde bewerben sich um eine<br />

Kontrollkarte um, gemäß den Statuten, die<br />

einmalige Gelegenheit wahrzunehmen sich<br />

selbst einen Titel aussuchen zu können. 16<br />

Fechsungen von ernst, skuril, musikalisch<br />

und heiter werden von der Rostra gebracht.<br />

Obwohl die Fechsungsliste sehr lang ist<br />

vergeht die Zeit fast wie <strong>im</strong> Flug. Wir beschließen,<br />

dass diese Sippung ein Fixpunkt in<br />

unserer Sippungsfolge wird.<br />

Ein Duell wird auch ausgetragen –<br />

Ritter Sche-Toni gegen Ehrenritter<br />

Struwwel peter, mit dem Thema, musikalisch<br />

– 9 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Rt Struwwelpeter der Schweigsame (221)<br />

„ Geburtstag hin, Geburtstag her, das Wünschen<br />

fällt manchmal schwer“ – für unseren<br />

Zinkenmeister eine echte Herausforderung.<br />

Über dieses Duell sei nur eines gesagt, als<br />

erster Sieger geht unser Zinkenmeister hervor.<br />

Wir feiern unseren Freund Ritter Aqa-<br />

Fex der Chlorreiche. 15 Jahre ist<br />

er schon treuer Sasse unseres Reyches und<br />

Jahre lang als Zinkenmeister, bereits zum<br />

ErbZ erkürt, Vizekantzler, <strong>Reychs</strong>schatzprüfer<br />

und nun als Marschall <strong>im</strong> Reych tätig.<br />

Nachdem Rt Juventus mit dem Chow-<br />

Wong-Freundschaftsorden ausgezeichnet<br />

wurde, feiern wir in dieser Sippung unseren<br />

Freund Aqa-Fex. Durch den Ceremonienmeister<br />

wird Freund Aqa-Fex vor den Thron<br />

Rt Juventus wird mit dem Chow-Wong-Freundschaftsorden<br />

ausgezeichnet<br />

geholt. Nach einer <strong>schönen</strong> ausgewogenen<br />

Laudatio der fungierenden Herrlichkeit Ritter<br />

Unser Fürst Onyx für Ungut, erküren wir<br />

unseren Freund zum Erbschlaraffen. Der Pate<br />

von Ritter Aqa-Fex, Ritter Bürokratikuss,<br />

gratuliert anschließend unserem Freund zu<br />

dieser Erkürung und überreicht seinem schlaraffi<br />

schen Sohn ein kleines Erinnerungspräsent.<br />

Ein Glas Schaumlethe lässt St<strong>im</strong>mung<br />

<strong>im</strong> Reych aufkommen und so mancher Recke<br />

stürmt <strong>im</strong> Anschluss dieser Feyer die Rostra<br />

um uns zu erfreuen.<br />

Rt Don-Organo (296) bringt ein Geburtstagsständchen,<br />

eine Paraphrase des Liedes „Happy birthday…“ .<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 10 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Schlaraffen hört!<br />

Als die <strong>Nr</strong>. 7 der Schönbronner <strong>Reychs</strong>- <strong>Postille</strong><br />

vom Chefredakteur höchstselbst vertrieben,<br />

wollte sagen, unter die Parterreschlaraffen gebracht<br />

wurde, erwähnte Rt Lerari so en passant, dass Gastbeiträge<br />

erwünscht seien. Das lasse ich mir doch nicht<br />

zwei Mal sagen. Ergibt sich doch so die Gelegenheit,<br />

Euch etwas über Indianer erzählen zu können.<br />

Apropos Indianer. Wisst Ihr eigentlich, wie ich zu<br />

meinem Pseudonym „Der Indianer“ kam? Wollt<br />

Ihr es wissen? Nein!? Wurscht! Ich sag´s Euch trotzdem.<br />

Schon als Kind begeisterten mich die Indianer. Genauer,<br />

seit jenen Weihnachten, an denen ich mein<br />

erstes eigenes Buch bekam. Erraten. Es war der Lederstrumpf;<br />

Gesamtausgabe. Wie lebte und litt ich mit<br />

Chingachgook, Unkas und Falkenauge. Später kamen<br />

Karl May u.v.a. dazu. Der Indianervirus war gepfl anzt.<br />

Im reiferen Alter erwarb ich jede Menge Sachbücher,<br />

Lexika und Biografi en. Tecumseh, Sitting Bull,<br />

Cochise u.v.a. nahmen Gestalt an. Filme, wie „Der<br />

mit dem Wolf tanzt“, „Little Big Man“ und „500 Nations“,<br />

ergänzten das Gelesene.<br />

Und dann kam 1993, Mai 1993 – mein erster Urlaub<br />

in den USA. Genauer, <strong>im</strong> Südwesten, in den Staaten:<br />

Arizona, Californien, Nevada, New Mexico etc.<br />

Als ich zum ersten Mal in meinem Leben, allein,<br />

auf einem Hügel in der Mohave Wüste, umgeben<br />

nur von Fauna und Flora der Wüste, bar jeden<br />

Zivilisationsgeräusches, den Aufgang der Sonne miterlebte,<br />

spürte ich in mir eine Veränderung. Ich saß still,<br />

versank in mich – ich war zu Hause. Ja, Ihr lest richtig.<br />

Ich war zu Hause. Damals und jedes Mal. Mit jedem<br />

Besuch wird dieses Gefühl fester und tiefer.<br />

Von diesem Urlaub zurückgekehrt, nahm ich meine<br />

Literatur wieder zur Hand. Und sie war neu für<br />

mich. Diese Fülle an Informationen hatte ich bisher<br />

nicht wahrgenommen. Meine weiteren Buchkäufe<br />

erfolgten jetzt gezielt. Wie z. B. „Begrabt mein Herz<br />

an der Biegung des Flusses; von Dee Brown“. Hatte<br />

mich alles, was ich bisher über das Indianische gehört,<br />

gesehen oder gelesen hatte schon sehr beeinfl usst, so<br />

war es dieses Buch, das mein Herz nun endgültig für<br />

die Indianer schlagen ließ.<br />

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich romantisiere<br />

die Indianer nicht. Sie gingen zum Teil<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Ich bin‘s – der Indianer<br />

Rt Tee-Ton<br />

sehr grausam mit ihren Feinden um. Aber das erfolgte<br />

nach strikten Regeln und mit größtem Respekt vor dem<br />

Individuum. Ihre zu 100 Prozent auf die Natur abgest<strong>im</strong>mte<br />

und <strong>im</strong> Einklang mit der Natur geführte Lebensweise,<br />

ihr Respekt innerhalb der Bande, sprich Familie,<br />

des Clans, Sippe oder des Stammes, ihre bedingungslose<br />

Hoch- und Einhaltung der Gastfreundschaft, ihre Weitsicht<br />

und Philo sophie, lassen uns Weiße nicht gut aussehen.<br />

Je mehr ich mein Wissen erweitere, umso mehr<br />

wächst mein Respekt und meine Achtung vor den Indianern.<br />

Schlaraffen, Ihr werdet bemerken, dass ich <strong>im</strong>mer<br />

Indianer sage, nie „meine Roten Brüder“. So gerne ich es<br />

täte, es steht mir nicht zu. Würde mich ein Indianer mit<br />

„mein Weißer Bruder“ ansprechen, so wäre ich über alle<br />

Maßen glücklich. Glaubt mir, alle schlaraffi schen Orden<br />

und Titul könnten dieses Prädikat nicht aufwiegen.<br />

Nun wisst Ihr zwar um meine Affi nität zu den Indianern,<br />

vorzugsweise den Nordamerikanischen,<br />

aber nicht, warum ich „Der Indianer“ genannt werde.<br />

Just zu meiner Prüfl ingszeit – Winterung 145/146 – befand<br />

die h. Klausen, ein – ihr – Prüfl ing hätte einen<br />

Prüfl ingshut zu tragen. In meinem Fall: ein Strickhauberl<br />

à la DJ Ötzi, in den <strong>Reychs</strong>farben grün-weißgrün.<br />

Ich fand dieses Hauberl dermaßen sch …, dass<br />

ich beschloss, es etwas aufzumotzen – mit einem<br />

Feder schmuck kanadischer Indianer.<br />

Da ich schon als Prüfl ings heftig unterwegs war<br />

und bei nahezu allen Reychen <strong>im</strong> Umfeld der h. Klausen<br />

einritt, inkl. Rostrasturm mit indianischen Fechsungen,<br />

hieß es bald: „Der Indianer is scho wida do!“.<br />

So, liebe Freunde, kam ich zu meinem „Pseudonym“.<br />

Hokahey!<br />

– 11 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Dialekterl – der Uhuproduzent<br />

Einem „Stehaufmanderl“ gleich<br />

gibt’s einen Sassen hier <strong>im</strong> Reych,<br />

integer und stets ehrenfest,<br />

der sich nicht unterkriegen lässt.<br />

Oho hat’s auf ihn abgezielt<br />

und ihm gar übel mitgespielt.<br />

Zu tun ist er halt nichts <strong>im</strong>stand<br />

mit der gelähmten, rechten Hand.<br />

Er lässt es trotzdem nicht deswegen,<br />

Glühbirnen sauber zu zerlegen.<br />

So etwas muss man erst mal können,<br />

Ballon und Fassung schön zu trennen!<br />

Doch be<strong>im</strong> Zerlegen bleibt es nicht,<br />

denn weiter geht jetzt die Geschicht’:<br />

Dort wo vordem der Glühdraht steckte<br />

montiert er andere Objekte.<br />

Sehr häufi g ist das ein Uhu,<br />

denn das steht dem Schlaraffen zu.<br />

Jedoch Uhu zusätzlich wird<br />

noch hübsch und passend dekoriert!<br />

Das ganze wird dann noch zuletzt<br />

zusammen wiederum gesetzt.<br />

Ein künstlerischer Gegenstand –<br />

gefechst nur mit der linken Hand!<br />

Wenn alte Seebären sich trauten,<br />

dass sie in Flaschen Schiffe bauten,<br />

ist das bewundernswert, und doch,<br />

der Freund hier übertrifft sie noch!<br />

Auch produziert er voller stolz<br />

Schatzmeisteruhus, schön aus Holz,<br />

womit er lohnt zu jeder Zeit<br />

der Sassen Spendefreudigkeit.<br />

Er produziert fast wie am Band<br />

und alles mit der linken Hand!<br />

Drum singet Dialekterls Ruhm<br />

und preiset sein Schlaraffentum!!<br />

Rt Spät-Ikarus<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 12 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Eine Möglichkeit Schlaraffe zu werden<br />

Gerecht – bedeutet dies, Spiegel und Ceremoniale<br />

wortgetreu zu leben oder doch<br />

eher sinngemäß. Ich für meinen Teil, versuche<br />

<strong>im</strong>mer noch soviel wie möglich menschelnde Ereignisse,<br />

auch wenn sie etwas anders <strong>im</strong> großen<br />

Buch der Regeln gesehen werden, doch in diesem<br />

Sinne zu verstehen. Denn es sind meist Momentaufnahen,<br />

die sich durch die Zeit und das allgemeine<br />

schlaraffi sche Kl<strong>im</strong>a relativieren.<br />

Durch den Zusammenschluß von Ur- und<br />

Allschlaraffi a, der doch auch <strong>im</strong> oben erwähnten<br />

Sinne wirklich mehr als 10 Jahrungen<br />

in der Praxis dauerte, entstand in Wien ein drittes<br />

Reych (Colonie) und Rt Chow-Wau nahm mich<br />

auch dorthin mit. Das <strong>Castell</strong> am <strong>schönen</strong> Bronnen<br />

lebte Schlaraffi a so wie ich es beglückend<br />

empfand und in einer Menge Ausritte erlebt habe.<br />

Durch Zufall war einer der Sassen ein profaner<br />

Freund meines Schwiegervaters und eine baldige<br />

Freundschaft mit dem Patriarchen Rt Unser<br />

Pippin der Lange führte zu einem Aufnahmeansuchen<br />

meinerseits in dieser Colonie. Im Hornung<br />

a. U. 114 wurde ich zum Knappe 2 des neu<br />

eingegliederten Reyches in Allschlaraffi a, in alter<br />

Zählung Knappe 178.<br />

Die Sassenschaft des Mutterreych <strong>Castell</strong>um<br />

Cornoviae waren uns wirklich vorbehaltlos<br />

zugetan, und die anderen Sassen befreundeter<br />

Reyche mussten halt durch uns mit der Zeit<br />

gewonnen werden. Es gibt ja nach meiner Ansicht<br />

nichts besseres als lange an der Junkertafel zu sippen<br />

und so manches Junkermeisters Güte auszukosten.<br />

Die nächsten beiden Einschnitte in mein erst<br />

kurzes Schlaraffenleben war die Sanktion<br />

meiner Colonie zum Reych 375 am 20. 4. a. U.<br />

115 in Korneuburg und natürlich mein Ritterschlag,<br />

zugleich mit Rt Don Vaginate, a. U. 116.<br />

Nur durch die Vielfalt der Ausritte kann man sich<br />

eigentlich den Einblick in Schlaraffi a erwerben<br />

und eine Bestätigung der Sinnfi ndung erleben. So<br />

viele Reyche und Sassen es auch gibt, so viele<br />

Auslegungen des Spiegels und Ceremoniales sind<br />

eigentlich anzuerkennen, denn sie sind das Salz<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Rt Chow-Wong (II. Teil)<br />

der Sippungen. Anerkennung sollten auch nicht<br />

nur die perfekten Leistungen fi nden, so lange sie<br />

die Grundideen nicht verletzen und die Toleranz<br />

nicht überfordert wird. Nur Motivation der jungen<br />

Sassen kann die Kette zur Ämterübergabe<br />

sichern und damit das Spiel.<br />

Flugs gingen die ersten zehn Jahre ins Schlaraffenland<br />

und Ritter Pippin erfand den<br />

Schnepfenritt als Gegenströmung zum Storchenritt.<br />

Aus meiner Sicht, Uhu sei Dank, wurde<br />

dieser Ausritt gegen den Norden nicht von<br />

so vielen Sassen gepfl ogen wie umgekehrt. Die<br />

Perfektions kunst des Sippens in manchem befreundeten<br />

Reych war wirklich nicht zu überbieten,<br />

ebenso natürlich die uns entgegengebrachte<br />

und damit erwiderte Freundschaft.<br />

(Bis zum III. Teil)<br />

Rt Pippin der Lange<br />

– 13 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


Mein unspektakulärer Weg<br />

zur Schlaraffi a<br />

„Hugo, bitte lass mich in Zukunft mit diesen<br />

Deppen in Ruh! Die spinnen ja alle komplett!“<br />

Das waren meine ersten Sätze, nachdem wir<br />

die alte Greifensteynburg <strong>im</strong> Cafe Aigner<br />

in der Linzer Straße verlassen hatten.<br />

Meine erste Sippung zu Anfang des profanen<br />

Jahres 1979 bescherte mir nur<br />

maßlos Staunen darüber, dass es tatsächlich erwachsene<br />

Männer gab, die sich derart kindisch<br />

benehmen konnten! Außerdem hatte ich nur jedes<br />

zweite Wort verstanden.<br />

Dabei machten diese Herren, die da mit ihren<br />

lächerlichen Kappen herumsaßen, einen durchaus<br />

seriösen und interessanten Eindruck! Ritter X<br />

von der W<strong>im</strong>merburg ist mir besonders in Erinnerung,<br />

der be<strong>im</strong> Einritt jeden einzelnen Sassen<br />

mit einem individuellen Vierzeiler begrüßte und<br />

damit meine Bewunderung weckte. Auch Ritter<br />

Provo-Cato, der bei meinem ersten Besuch die<br />

Funktion innehatte, beeindruckte mich mit seiner<br />

souveränen Art. Aber trotzdem: Spinner waren<br />

das alle!<br />

Mein Pate Hugo (Ritter Mystifex, der ehemalige<br />

Knappe 1 des Reyches 375) ließ<br />

nicht locker. Und ich bin ihm ewig dankbar dafür.<br />

Meinen zweiten Besuch konnte ich etwas<br />

hinaus zögern, verhindern konnte ich ihn nicht.<br />

Und diese zweite Sippung machte mir noch <strong>im</strong>mer<br />

keinen Spaß. Allerdings begann ich einzusehen,<br />

dass hinter dieser offensichtlichen Spinnerei<br />

doch mehr stecken könnte. Und so kam ich tatsächlich<br />

auch noch ein drittes Mal mit.<br />

Erst bei diesem dritten Besuch hat der Funke<br />

gezündet und ich beschloss, wenn möglich<br />

auch so ein Trottel zu werden, der da <strong>im</strong> Kaffeehaus<br />

ein ritterliches Kasperltheater spielte.<br />

Allerdings fi el meine Anfangszeit bei Schlaraffi<br />

a in eine für mich profan sehr schwierige Phase.<br />

Die Luftfrachtagentur Aerotrans, die ich damals<br />

leitete, wurde an die Fluglinie Cargolux verkauft<br />

und diese setzte natürlich eigenes Personal ein.<br />

Ich war gezwungen, zur Spedition zu wechseln<br />

Rt Spät-Ikarus<br />

und war Monate lang berufl ich stark beansprucht.<br />

Zusätzlich hatte ich die Scheidung von meiner ersten<br />

Frau zu bewältigen, die plötzlich die große<br />

Liebe ihres Lebens gefunden hatte. Ich war also<br />

während meiner Knappen- und Junkerzeit schlaraffi<br />

sch nicht besonders aktiv. Aber Schlaraffi a<br />

gab mir <strong>im</strong>merhin so viel Rückhalt, dass ich mir<br />

eine neue Existenz aufbauen konnte. Damit wurde<br />

das <strong>Castell</strong> am Schönen Bronnen zu einem wesentlichen<br />

Teil meines Lebens.<br />

Mittlerweile habe ich als Ceremonienmeister<br />

etwa zweihundertfünfzig Einrittsfechsungen<br />

vorgetragen (viele davon sind<br />

erst <strong>im</strong> Benzinross auf dem Weg vom Flughafen<br />

in die Burg entstanden), etwa dreihundertfünfzig<br />

Eigenfechsungen von der Rostra gebracht und<br />

empfi nde jene Menschen, die zu Schlaraffi a<br />

keinen Zugang gefunden haben, als bedauernswerte,<br />

arme Teufel. In den mittlerweile fast dreißig<br />

Jahren, in denen ich zwar nur sporadisch<br />

ausgeritten bin, aber die Sippungen des eigenen<br />

Reyches nur sehr selten versäumte, hat Oho leider<br />

<strong>im</strong>mer wieder zugeschlagen. Speziell in positiver<br />

Erinnerung werden mir die Ritter Bluwax,<br />

Lukull, und Tausendwasser bleiben.<br />

Aber, Uhu sei Dank, unser Reych besteht<br />

ausschließlich aus besonders liebenswerten<br />

Sassen und so sind die Aussichten für die<br />

Zukunft trotz unserer Nachwuchsprobleme ausgesprochen<br />

rosig!<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 14 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 7<br />

Wenn man mich früge...<br />

Religion, Politik und Zote<br />

Der Ehrenritter Eures Hohen Reyches, Rt<br />

Re<strong>im</strong>michel der Beute-Melker (212), beklagt<br />

in seiner Glosse, dass in Schlaraffi a zunehmend<br />

gegen § 40 des Spiegels verstoßen wird und<br />

greift als negatives Beispiel die „schweinischen“<br />

Fechsungen des weiland Ritter B<strong>im</strong>bo, Altcornovce<br />

(181) und zuletzt Sasse des h. R. Juvavia (122)<br />

auf. Als einer der ältesten Sassen von <strong>Castell</strong>um<br />

Cornoviae, der Rt B<strong>im</strong>bo noch persönlich gekannt<br />

hat, werde ich die einseitige Sicht auf einen Erboberschlaraffen<br />

und nachmaligen Ehrenritter <strong>Castell</strong>um<br />

Cornoviaes nicht unkommentiert lassen.<br />

Einerseits fi nden seine, zugegebenermaßen oft zu<br />

deftigen Re<strong>im</strong>e nicht jedermanns Zust<strong>im</strong>mung,<br />

andererseits ist aber zu hinterfragen, wieso diese<br />

noch heute, 35 Jahre nach seinem Ahallaritt, in<br />

Umlauf sind und vorgetragen werden. Offensichtlich<br />

treffen sie, ob wir es nun wahr haben wollen<br />

oder nicht, auch in Schlaraffi a, den Geschmack<br />

eines Teiles der Zuhörerschaft.<br />

Als man vor einigen Jahren an mich herangetreten<br />

ist, B<strong>im</strong>bo-Fechsungen in einer Broschüre<br />

zusammenzufassen, bestand das verfügbare<br />

Material fast ausschließlich aus einschlägigen Gedichten.<br />

Erst meine Nachforschungen <strong>im</strong> <strong>Reychs</strong>archiv<br />

brachten das ganze Spektrum der von ihm in<br />

Re<strong>im</strong>en abgehandelten Themen zu Tage; zu Recht<br />

konnte für die Gedichtsammlung der Titel „B<strong>im</strong>bo<br />

der Elefant terrible, Fechsungen eines vielseitig<br />

Begabten“ gewählt werden. B<strong>im</strong>bo fechste sehr<br />

wohl auch Ernstes und Besinnliches, heiter Alltägliches<br />

und sehr viel Kritisches zur österreichischen<br />

Innenpolitik; <strong>im</strong> letzteren Fall auch Kolumnen für<br />

das „Salzburger Volksblatt“. Bei allem gebotenen<br />

Vorbehalt zu seinen deftigen Re<strong>im</strong>en, wird man Rt<br />

B<strong>im</strong>bo nicht gerecht, wenn man seine Fechsungen<br />

auf eine Ebene mit nationalistischem Äußerungen<br />

eines ideologisch Verdächtigen stellt. Auch Rt<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Sendbote<br />

B<strong>im</strong>bo n<strong>im</strong>mt eindeutig gegen Pharisäertum Stellung,<br />

wie seine nachstehende Fechsung zeigt:<br />

KOPFDRUCK<br />

„Mein Kopfdruck wird nun unerträglich!“, –<br />

sagt zum Herrn Doktor der Herr Schmidt;<br />

„mit ihm erwache ich fast täglich, –<br />

mein Tagewerk wird klein und kläglich<br />

und kleiner noch mein Appetit!“<br />

„Sie sind dem Alkohol ergeben!“<br />

„Ich trinke nichts als Apfelsaft!“<br />

„Dann sind sie Kettenraucher eben!“<br />

„Ach wo! – Ich hab mein ganzes Leben<br />

noch niemals solch ein Kraut gepafft!“<br />

Der Doktor legt die Stirn in Falten:<br />

„Dann scheinen Sie“, – meint er diskret, –<br />

„stark auf Erotik umzuschalten<br />

und sich zu wenig zu enthalten,<br />

so daß der Druck <strong>im</strong> Kopf entsteht...!“<br />

„Ich bin doch Obmann schon seit Jahren<br />

von unser‘m Sittlichkeitsverein!“<br />

Der Doktor krault sich in den Haaren:<br />

„Dann sollen sie den Grund erfahren:<br />

Ihr Kopfdruck kommt vom – Heiligenschein…!“<br />

Don Zahl-es/ErbSch/181<br />

– 15 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


unseres<br />

Archivars<br />

Rt. BÜROKRATIKUSS<br />

Mein Leben als Archivar<br />

Fortsetzung<br />

Ende a. U. 129 waren sämtliche „Der Urschlaraffi a<br />

Zeyttungen“ <strong>im</strong> Original, Stammrollen, Spiegel und<br />

Ceremoniale, Unterlagen über alle schlaraffi schen Concile,<br />

Statuten von Orden und die verschiedensten Aufzeichnungen<br />

einzelner Reyche und eine Fülle von Ordn und<br />

Ahnen, in meinem Besitz.<br />

Das waren die Höhepunkte, die Tiefen – nach langen<br />

Telefongesprächen, bekam ich entweder eine Zeyttung,<br />

zwei Stammrollen und manchmal noch weniger. Leider<br />

war auch so manches <strong>Reychs</strong>gerät einfach verschwunden<br />

oder nicht mehr auffi ndbar – wie die echten Helebarden des<br />

Reyches „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“. Seit a. U. 130 fi nden nur<br />

mehr ganz selten Exponate in unser Archiv.<br />

Aber auch in bescheidenen Beutezügen kann man<br />

Wichtiges fi nden, z. B. die Festrede der fungierenden<br />

Herrlichkeit der Juvavia, Hrl. Rt J. C. H. vorgetragen<br />

am 5. 2. a. U. 79 anlässlich des ersten Jahrestages der<br />

Loslösung vom Allschlaraffi schen Verband am 3. 2. a. U.<br />

78, Unterlagen über den Österreichischen Schlaraffenbund,<br />

oder der Sendbote einer Gegengründung zur Urschlaraffi a<br />

aus dem Jahre a. U. 76/11. Urschlaraffi a hatte große Mühe<br />

sich in dieser damaligen Auseinandersetzung mit dem<br />

„Bund Völkischer Schlaraffen“, die Nibelungen, in ihrer<br />

Burg Kreuzenstein, zu behaupten.<br />

A. U. 130 begann ich mein Buch „Geschichte Urschlaraffi<br />

as“ zu schreiben. Auch versuchte ich alle nun in<br />

meinem Besitz befi ndlichen Orden und Ahnen zu erfassen<br />

und einzuordnen. Ende a. U. 130 nahm die Ordens- und<br />

Ahnensammlung langsam Gestalt an.<br />

A. U. 132 und a. U. 133 entstand der Aufbau aller urschlaraffi<br />

schen Reyche nach gleichem Schema, Unterlagen<br />

standen mir nun <strong>im</strong> reichen Ausmaß zur Verfügung. Weiter<br />

begann ich mit der Erfassung aller vorhandenen schriftlichen<br />

Unterlagen, und hatte ca. 3.000 ehemalige Urschlaraffen<br />

erfasst. Die Datensammlung Urschlaraffi a hatte nun<br />

einen Umfang von über 650 Einzeldaten erreicht. Nach<br />

langen und zähen Bemühungen gelang es mit die Schmierbücher<br />

es Urschlaraffenreyches „Freyenwalde“ (19) zu bekommen,<br />

herrliche Schmierbuchfechsungen waren nun in<br />

meinem Besitz.<br />

A. U. 135 war ein Suchsystem mit Karteikarten aufgebaut,<br />

welches mir die rasche Auffi ndung meiner Unterlagen<br />

ermöglichte. Die einzelnen urschlaraffi schen Reyche<br />

waren a. U. 137 <strong>im</strong> Ansatz bearbeitet. Ein Teil der Geschichte<br />

Urschlaraffi a, die <strong>Reychs</strong>entwicklung und die<br />

Stammbäume waren <strong>im</strong> Entwurf fertig.<br />

Be<strong>im</strong> 25. Stiftungsfest in der Graetz an der Mur, a. U.<br />

138 ging ich mit meinem Wissen über Urschlaraffi a zum<br />

ersten Mal an die Öffentlichkeit. Ein Vortragsabend <strong>im</strong><br />

Reyche Aquae Thermae, a. U. 139, stieß bereits auf reges<br />

Interesse an Urschlaraffi a.<br />

Die Ordens- und Ahnensammlung stand a. U. 140,<br />

1.285 Einzelstücke waren erfasst, zugeordnet und<br />

in Ordner eingearbeitet. Die dazugehörenden vorhandenen<br />

Ordensstatuten ebenfalls. Die Anschaffung eines Computers<br />

wurde zwingend, denn mit meinem Karteikarten-Suchsystem<br />

stieß ich bereits an die Grenzen des Machbaren.<br />

Mit der Reinschrift des Buches „Geschichte Urschlaraffi<br />

a“, habe ich zu Beginn a. U. 141 begonnen, erstellte<br />

die Bildtafeln, zeichnete die Stammbäume und konnte <strong>im</strong><br />

Entemond die fertigen Bücher zum binden geben.<br />

<strong>Am</strong> 14. Lethemond a. U. 141 stellte ich mein Buch „Geschichte<br />

Urschlaraffi a“ be<strong>im</strong> 7. Hidigeigei-Turnier vor.<br />

Nach diesem Erfolg war mein nächstes Ziel meine Kontakte<br />

zu anderen Archivaren zu vertiefen und eine Sammlung<br />

Allschlaraffi a – Orden und Ahnen, Stammrollen,<br />

Zeyttungen etc. – anzulegen.<br />

Mir war das Glück wiederum hold.<br />

Seit a. U. 145 besitze ich alle Exemplare „Der Schlaraffi<br />

a Zeyttungen“, alle Exemplare des „Uhufunken“,<br />

sämtliche Ausgaben der „Deutsche Schlaraffen<br />

Zeyttung“, Unterlagen über den „Bund Deutsche Schlaraffi<br />

a“, alle Stammrollen, die nach dem II. Weltkrieg gedruckt<br />

worden waren und es gelang mir eine recht gut sortierte<br />

Ordens- und Ahnensammlung aufzubauen.<br />

Derzeit bearbeite ich die Geschichte des Reyches <strong>Castell</strong><br />

„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ und die einzelnen Reyche Urschlaraffi<br />

as.<br />

Das war bisher mein Leben als Archivar, meine<br />

Höhen und Tiefen, mein Hoffen und Bangen und<br />

vor allem meine Freude über Erfolge. Diese drei kleinen<br />

Geschichten habe ich erwähnt, weil ich sie als reine<br />

Glücksfälle betrachte denn wenn ich damals nicht mit den<br />

Burgfrauen Verbindung aufgenommen hätte, Freunde, 80<br />

% des heutigen urschlaraffi schen Archivbestandes wären<br />

verloren gewesen. Denn mit der Übernahme als Colonie<br />

in Allschlaraffi a hatten die Altvorderen den Grossteil der<br />

urschlaraffi schen Gegenstände, die den II. Weltkrieg überdauert<br />

haben, aus dem Reych entfernt. Warum? – Ich habe<br />

es nicht herausbekommen.<br />

Rt Bürokratikuss ErbA.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 16 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>


Mör-Tell der Schmissige<br />

Urs, Erb, ErbM, R, ER 221<br />

Helmuth Nowak<br />

Bautechniker, † 19. 02. <strong>150</strong><br />

Nach langer. Schwerer und mit großer Geduld<br />

ertragenen Bresthaftigkeit musste<br />

unser Freund am 19. 03.a. U. <strong>150</strong> seinen letzten<br />

und einsamen Ritt in die lichten Gefi lde<br />

Ahallas antreten.<br />

Über drei Jahrzehnte hat Ritter Mör-Tell unserem<br />

Bund die Treue gehalten, seine Erfüllung<br />

aber fand er als Marschall des Reyches.<br />

Diese Würde bekleidete er 22 Jahrungen bis<br />

ihm seine beginnende Bresthaftigkeit zwang<br />

die Feder aus der Hand zu legen. Zu unserem<br />

großen Bedauern entschloss er sich in weiterer<br />

Folge zu einem zurückgezogenen Leben und<br />

besuchte nur mehr wenige unserer Sippungen.<br />

Wir verlieren mit Ritter Mör-Tell einen getreuen<br />

Sassen und liebenswerten Freund, dem<br />

wir ein ehrendes Andenken bewahren werden.<br />

Die Verabschiedung unseres Ritters Mör-Tell<br />

erfolgte in kleinstem Angehörigenkreis.<br />

Mit wehmutsvollem Trauerlulu.<br />

Geboren wurde er kriegsbedingt am 11. 4.<br />

1945 in Neukirchen am Walde, OÖ. 1947<br />

erfolgte wieder die Übersiedlung nach Wien.<br />

Nach der Volksschule besuchte er die Realschule,<br />

die er 1965 mit der Matura abschloss.<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong><br />

Anschließend inskribierte er an der Technischen<br />

Hochschule, und begann mit dem Studium<br />

der Architektur. Während der Studienzeit<br />

hatte er mehrere Praxis-Auslandsaufenthalte<br />

in Südafrika (Johannesburg, Architektur und<br />

Statik) und in Deutschland in der Nähe von<br />

Krefeld in einer Maschinenbaufi rma als technischer<br />

Zeichner.<br />

Mitte 1970 stieg er in den väterlichen Betrieb<br />

ein und machte eine praxisbezogene Weiterbildung.<br />

Die väterliche Firma übernahm er 1977<br />

nach der Pension seines Vaters DI Karl Nowak,<br />

schlaraffi sch Rt Stuck), die er anschließend<br />

lange Jahre führte.<br />

Durch seinen Vater, dem Rt Stuck (Urschlaraffi<br />

a), hatte er schon in frühen Jahren<br />

Kontakte mit Schlaraffi a. So war er bei den<br />

Gründungen der Urschlaraffenreyche <strong>Castell</strong><br />

Erolatium und Castra Montana mit dabei. Mit<br />

ca. 18 Jahren nahm er an einer Großveranstaltung<br />

in Kapfenberg und unmittelbar später bei<br />

der 1.000 Sippung des <strong>Castell</strong>s Vindobonense<br />

teil, bei der Rt Pippin vorsippte.<br />

Die Kontakte zu Urschlaraffi a blieben natürlich<br />

weiter bestehen. So machte er sich als<br />

profaner Übersiedlungshelfer, als Pritschenwagenchauffeur,<br />

nützlich.<br />

<strong>Am</strong> 6. 4. 1977 (a. U 118) trat er dann als<br />

Knappe 14 dem allschlaraffi schen h. R. <strong>Castell</strong><br />

„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ bei. Sein Pate war Rt<br />

Stuck.<br />

Zum Junker Helmut 1 wurde er am 1. 2. a. U.<br />

119 erkürt. Sein Ritterschlag war am 22. 11. a.<br />

U. 120, wo er den Ritternamen Mör-Tell der<br />

Schmissige annahm.<br />

Von a. U. 126/127 bis a. U. 146/147 übte er<br />

22 Jahre lang die Würde des Marschalls<br />

aus.<br />

Wir verlieren mit Ritter Mör-Tell einen<br />

getreuen Sassen und liebenswerten<br />

Freund, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren<br />

werden.<br />

Wir danken ihm für seine Freundschaft und<br />

seine große Liebe zu unserem Bund.<br />

– 17 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8


WENN MAN MICH FRÜGE ...<br />

R. G. u. H. z.!<br />

Olé cancellaros<br />

Ich weiß, ich weiß – die Sprache in Schlaraffi<br />

a ist Deutsch. Aber die Überschrift soll<br />

zeigen, dass ich mir be<strong>im</strong> Durchstöbern der<br />

Sippungsfolge manchmal wie der Toro, der<br />

Stier, in der Arena vorkomme. Im Geiste sehe<br />

ich nämlich bei dieser Lektüre eine respektable<br />

Zahl von Kantzlern mit roten Muletas und Capas<br />

um mich herumtanzen, auf denen zu lesen<br />

ist: „Komm unbedingt zur xxx-Sippung – jede<br />

am selben Tage!“ Dann senke ich ergeben mein<br />

Haupt, starre hilfl os in den Staub und erwarte<br />

den Torero…<br />

Nicht klar, was ich meine? Kein Problem,<br />

Beispiel ist sofort zur Hand:<br />

Mittwoch, 15.<strong>Ostermond</strong> a.U.<strong>150</strong><br />

Neostadia ......................Ordensfest<br />

<strong>Castell</strong>um Cornoviae ...Ritterschlag<br />

<strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong><br />

Bronnen“ ......................1. Leberkas-Sippung<br />

Kremisia Wachaviae .... Ritterschlag<br />

Einrittswillige Freunde, zerspragelt’s<br />

Euch, wir werden Euch schon die Lust<br />

austreiben, bei uns hereinzuschauen! Wer da<br />

glaubt, dass er die ihm ans Herz gewachsenen<br />

Reyche besonders zu Anlass-Sippungen problemlos<br />

reihum besuchen kann, dem werden<br />

wir eben zeigen, wie man mit der Goaß ackert!<br />

Schließlich leben wir ja nicht <strong>im</strong> Zeitalter von<br />

Handy, Fax und Mailbox, sondern in der Ritterzeit<br />

– und Nachrichtenläufer sind rar und teuer!<br />

G anz <strong>im</strong> Ernst, liebwerteste Kantzellare:<br />

wäre es möglich, mit Hilfe der heutigen<br />

Kommunikationstechnik solche Unsinnigkeiten<br />

(s. o.) zu vermeiden? Ich weiß ja, was<br />

ich jetzt, hätte ich Euch persönlich gegenübersitzen,<br />

zu hören bekäme: „Ich schick’ meine<br />

Termine eh den Anderen, sollen die sich halt danach<br />

richten, i do net!“ Und weil diese Ansicht<br />

von jedem von Euch vertreten wird, eiert das<br />

Getriebe wie net g’scheit …<br />

Jetzt ganz ohne Schmäh – die Tätigkeit der<br />

Kantzellare ist eine der arbeitsaufwendigsten<br />

und wichtigsten für das Funktionieren<br />

eines Reyches. Das anzuerkennen, ist für uns<br />

alle selbstverständlich, wenn wir nicht mit<br />

Ignoranz geschlagen sind – und gerade darum<br />

ist es für uns Nutznießer Eurer Arbeit ganz unverständlich,<br />

warum ein so s<strong>im</strong>ples Problem,<br />

wie die Terminkoordination nicht und nicht<br />

klappen will. Die Produktion von Erklärungen<br />

und Ausreden zu diesem Thema läuft doch auch<br />

wie geschmiert, man könnte aber stattdessen ja<br />

Kollisionsvermeidung betreiben!<br />

Den Fehdehandschuh des Rt Bürokratikuss<br />

ergebenst erwartend, verbleibe ich Euer<br />

ER REIMMICHL (alias „Wann i nur wüsst’,<br />

wohin“) der Beute-Melker (212)<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. 8 – 18 –<br />

30. <strong>Ostermond</strong> a. U. <strong>150</strong>

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