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Reychs-Postille Nr. 13, im Ostermond a. U - Fremdling oder Freund ...

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Aus dem Inhalt:<br />

Sommerpause S. 2 � Jahresrückblick S. 3 � Ordensfest S. 7 � Blitzprotokoll S. 8 � <strong>Reychs</strong>ausritt in südliche Gemarkungen<br />

S. 9 � Opernbetrachtungen S. 12 � Ich bin‘s – der Indianer S. 14 � Ausrittsbericht S. 16 � Leitfaden<br />

für Reiche (Reyche?!) S. 18 � Reych <strong>Nr</strong>. 61 S. 19 � Wenn man mich früge … S. 20<br />

Im O#ermond a. U. 152 <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Das Sommerhalbjahr hat begonnen<br />

auch für das Reych am schönen Bronnen.<br />

Fünf Monde Sippungsabstinenz!<br />

Das führt glatt zu der Konsequenz,<br />

dass hinterher man leidvoll stöhnt:<br />

Des Fechsens ist man glatt entwöhnt!<br />

Man möchte kreativ zwar sein,<br />

doch nichts fällt einem plötzlich ein!<br />

Wo sind nur die Ideen geblieben?<br />

Das Blatt Papier bleibt unbeschrieben.<br />

Was das jetzt wohl an Mühe kostet!<br />

Na ist ja klar, wer rastet, rostet!<br />

Dabei ist doch für den Schlaraffen<br />

ganz einfach Abhilfe zu schaffen.<br />

Zwar ist es Sommer, aber doch:<br />

Die Rostra gibt es <strong>im</strong>mer noch!<br />

Bei Kristallinen steht sie dumm<br />

und leer nur in der Burg herum.<br />

Was aber wohl befi ehlt dem Sassen,<br />

die Rostra unbenutzt zu lassen?<br />

Solch ein Gebot steht <strong>im</strong>merhin<br />

in unserm Spiegel nirgends drin!<br />

Das heiß wohl, dass es <strong>im</strong>mer st<strong>im</strong>mt,<br />

wenn frech die Rostra man erkl<strong>im</strong>mt.<br />

Mitteilung der Redaktion<br />

Verteilung der <strong>Reychs</strong>postille<br />

Die Ausgabe der <strong>Reychs</strong>postille wird nach ihrem Erscheinen während<br />

der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben.<br />

Interessierte Sassen können die <strong>Reychs</strong>postille auch auf unserer<br />

Homepage einsehen.<br />

Hompage des Castells „Am schönen Bronnen“ (375):<br />

http//:www.greifensteynburg.at<br />

Sassen, die keine Internetverbindung besitzen <strong>oder</strong> bresthaft sind,<br />

können die <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> be<strong>im</strong> Kantzlerambt bestellen.<br />

Sommerpause<br />

Drum fechst auch in den Kristallinen!<br />

Das kann der Sassenschaft nur dienen!<br />

Das lockert nämlich den Verlauf<br />

von jeder Kristalline auf.<br />

Es wäre doch ein netter Brauch<br />

– ja und in Übung bleibt man auch!<br />

LULU!<br />

Rt Spät Ikarus<br />

Impressum:<br />

Schönbronner-<strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong><br />

Redaktion: OR des Castells „Am schönen Bronnen“ (375)<br />

Chefredakteur, Layout und Gestaltung:<br />

Lerari der museologische Hexa schmied (375)<br />

Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche<br />

Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und<br />

Redaktion.<br />

Beiträge sendet bitte an : lerari@aon.at<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 2 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


WINTERUNG a. U. 151/152<br />

1. 1. – 20. 4. a. U. 152<br />

Eismond-Schlaraffi ade und Neujahrsempfang,<br />

entgegen unseren Erwartungen ein<br />

sehr kleiner Einritt. Drei <strong>Freund</strong>e nehmen an unserer<br />

Sippung teil und unser Diplomatisches Corps<br />

ist mit 6 <strong>Freund</strong>en vertreten. Dämpfend wirkt sich<br />

die Verlesung von sechs Trauersendboten auf die<br />

St<strong>im</strong>mung aus. Nach der kurzen Schlaraffi ade<br />

und einer längeren Schmuspause kommt wieder<br />

St<strong>im</strong>mung und Heiterkeit <strong>im</strong> Reych auf. Sieben<br />

Rostra stürmer ergötzen uns mit musikalischen und<br />

interessanten Fechsungen. Als Besonderheit dieser<br />

Sippung ist wohl der Einritt unseres <strong>Freund</strong>es<br />

Ritter Spät Ikarus zu verzeichnen, der nach seiner<br />

Fußamputation wieder unsere Sippung besucht.<br />

Wiener Reyche Sippung – ein gewaltiger<br />

Einritt lässt unsere Burg fast überquellen,<br />

53 Sassen aus 16 Reychen und einer Colonie<br />

drängen d ä sich i h di dichtgedrängt ht d ä t an dder Ritt Rittertafel. t f l ZZum<br />

ersten Mal wird der Orden der Wiener Reyche in<br />

Gold mit Kristall verliehen. Eine Ehrung für jene<br />

<strong>Freund</strong>e, die 12 Jahre auf dieses Ereignis hingearbeitet<br />

haben. Nach einem nicht enden wollendem<br />

Einritt und einer herzlichen Anstrudelung durch<br />

die fungierende Herrlichkeit geht es erwartungsvoll<br />

in den ambtlichen festlichen Teil der Sippung.<br />

Unter großem Jubel der Anwesenden werden zwei<br />

Ritter mit dem Orden in Bronze, 6 Ritter mit dem<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

JAHRESRÜCKBLICK<br />

Orden in Silber, 5 Ritter r mit<br />

i<br />

dem Orden in Gold und 9<br />

Ritter mit dem Orden in<br />

Gold mit Kristall ausgezeichnet.<br />

Im Nichtambtlichen<br />

Teil erfreut uns<br />

eine Fülle heiterer und<br />

musikalischer Fechsungen,<br />

die diese denkwürdige gee<br />

Sippung ausklingen lassen. n.<br />

Unser Mutterreych reitet bei uns ein. Wieder<br />

eine Sippung die uns die <strong>Freund</strong>schaftsbande<br />

mit den <strong>Freund</strong>en aus unserem Mutterreych<br />

fester binden lässt. Lärmende Heiterkeit füllt die<br />

Burg. Unsere Zauberer <strong>im</strong> Reych, Ritter Plomberl<br />

und Junker Robert, mit Unterstützung von<br />

Ritter Verzauber-eych der Colonie „Am Wogenrayn“,<br />

zeigen uns ihre Künste und versetzen uns in<br />

Staunen. Doch nicht nur Freude erfüllt uns. Ritter<br />

Sche-Toni fordert unseren Ehrenritter Struwwelpeter<br />

zum Turney, Thema: „Tränen der Trauer tun<br />

weh, Tränen der Freude jeder gern seh‘.“<br />

Ritter Bürokratikuss stellt uns den Pilger<br />

Herrn Dr. Dipl.Ing. Jürgen Kupitz vor.<br />

Im weiteren Sippungsverlauf wird uns noch<br />

eine ausgewogene Fechsungsfolge deren Hauptthema<br />

die Zauberei ist geboten. Als musikalische<br />

Fechsung bringt uns Ritter Rock’n Roll vier neue<br />

Strophen des Glasscherbentanz. Leider verstreicht<br />

die Zeit wie <strong>im</strong> Fluge und die anbrechende Mitternachtsstunde<br />

mahnt uns zum Aufbruch.<br />

– 3 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Hornung-Schlaraffi ade, obwohl Schlaraffi a-<br />

Junkerturney der Reyche 181, 230 und<br />

den bei uns sehr gut besucht sind, gibt es 36. 375, diesmal in unserem Reych abge-<br />

diesmal nur einen kleinen Einritt, nach den beiden halten. Eine starke Abordnung unseres Mutter-<br />

vergangenen Sippungen auch nicht verwunderlich. reyches ist vertreten. Neun Knappen und Junker<br />

Obwohl nur eine kleine Schar von <strong>Freund</strong>en anwe- nehmen an diesem Turney teil. Als Thema war:<br />

send ist, den Flug des goldenen Balles waren keine „Schlaraffi a – Spiel und ernst“ vorgegeben. Lange<br />

Grenzen gesetzt. Heiterkeit und Frohsinn belebten wogt der Kampf, gute Fechsungen unserer Jugend<br />

unser Spiel unter den Fittichen des weisen Uhu’s. werden durch unseren Ehrenritter Struwwelpeter<br />

Neun <strong>Freund</strong>e stürmen die Rostra und erfreuen uns vorgetragen. Als Sieger aus diesem Turney geht<br />

mit ihren Fechsungen.<br />

ganz knapp Junker Walter aus unserem Mutter-<br />

Wieder eine Festsippung. Zwei <strong>Freund</strong>en, reych hervor. Knappe 58 wird von unserem Schul-<br />

Ritter Chow-Wong und Ritter Plomberl, rat einer gar strengen Prüfung unterzogen, die er<br />

wird zu ihren schlaraffi schen Wiegenfesten gratu- mit ausgezeichnetem Erfolg meistert. Nun steht<br />

liert, doch noch nicht genug. Nach einer ausführ- einer Ernennung zum Junker Otto nichts mehr <strong>im</strong><br />

lichen und gut vorgetragenen Laudatio durch die Wege.<br />

L<br />

fungierende Herrlichkeit Ritter Schiefer, in der enzmond-Schlaraffi ade, nach einer sehr<br />

die Taten unseres <strong>Freund</strong>es Ritter Lerari für un- kurzen Schlaraffi ade werden unseren Freunser<br />

Reych gewürdigt werden und wir auch einen den, Unser lieber <strong>Freund</strong> Ritter Rotzbremserl<br />

kurzen Einblick in seine profanen Tätigkeiten er- (221) und unserem Botschafter, Se. Exzellenz Rithalten,<br />

wird unser <strong>Freund</strong> Ritter „Unser“ Fürst ter Schmeck-Fechs, Glückwünsche zu ihren schla-<br />

Lerari zum Erbschlaraffen erkürt. Eine Runde raffi schen Wiegenfesten ausgesprochen.<br />

E<br />

Schaumlethe beschließt diese hohe Feier unseres ntgegen so manchem Unkenruf gegen die<br />

Reyches. Eine ausgewogene Fechsungsfolge lässt Anfertigung von handgefertigten Uhu‘s<br />

den Nichtambtlichen Teil dieser Sippung rasch durch unseren Patriarchen Ritter Dialekterl kommt<br />

verfl iegen.<br />

es zur amerikanischen en<br />

Jubiläen – „Wien <strong>im</strong> Aufbruch“. Eine Kunst- Versteigerung des 150.<br />

sippung, die allen <strong>Freund</strong>en die gekommen Uhu’s. Ein toller Er-<br />

sind noch lange in Erinnerung bleiben wird. Gefolg und eine beachtstaltet<br />

von unserem Oberschlaraffen der Kunst liche Leistung, wenn<br />

man bedenkt, dass<br />

unser Patriarch durch<br />

einen schrecklichen<br />

Schicksalsschlag<br />

rechtsseitig gelähmt t<br />

ist und alle Tätigkeiten n<br />

nur mit der linken Hand an nd d<br />

ausführen kann. Unseren eren eere<br />

en<br />

<strong>Freund</strong> Ritter Spät Ikarus k gelingt li es di diesen bbe<br />

gehrten Uhu zu ersteigern. In der anschließenden<br />

Fechsungsfolge trägt uns Ritter Techno in seiner<br />

Fechsung den Lebenslauf des Bühnenbildners<br />

Ferry Windhager (Ritter Ilusius von Rampenlicht<br />

296) vor und Ritter Chow-Wong ruft uns die ersten<br />

Ritter unseres Reyches an a. U. 1<strong>13</strong> wieder ins Gedächtnis.<br />

H<br />

Ritter Lerari und begleitet von Ritter Denkmal (24) eringsschmaus und Burgfrauensippung. Ein<br />

werden uns in Bild und Ton Geschehnisse (Politi- gewaltiger Einritt von <strong>Freund</strong>en mit ihren<br />

ker, Baumeister, Musiker) und Bauwerke (Urania, Burgfrauen <strong>oder</strong> Burgwonnen tummelt sich in un-<br />

Strudelhofstiege u.a.) der Monarchie nähergeserem Rittersaal. Gespannte Erwartung für den<br />

bracht. Eine interessante und lehrreiche Sippung. kommenden Heringsschmaus.<br />

Ein musikalischer Vortrag von Ritter Na Servas Wieder ein fulminantes Buffet, gestaltet von<br />

(221) „Wiener Lied ¾“, beendet diese Sippung. unserer Burggräfi n Alexandra unter Mithilfe von<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 4 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


Burgfrau Chow-Wong und Burgfrau Dialekterl.<br />

Heringssalate verschiedenster Ausführungen,<br />

köstlich zubereitete Platten und verschiedene Arten<br />

von geräucherten, marinierten, Fischspezialitäten<br />

stehen zum Verschmausen bereit. Nach der<br />

„Schlacht am Buffet“ beginnt die Sippung.<br />

Ritter Bürokratikuss meldet dem Reych, dass<br />

sein Pilger Herr Jürgen Kupitz den Fragebogen,<br />

mit dem Wunsch Schlaraffe zu werden, abgegeben<br />

hat. Wieder einmal ein Prüfl ing in unseren<br />

Reihen, ein Lichtblick für unser Reych.<br />

Ein weiterer Höhepunkt dieser Sippung ist die<br />

Einkleidung unseres Knappen 58 zum Junker Otto<br />

der Streber. Die folgende Fechsungsfolge, gemischt<br />

mit heiteren und ernsten Fechsungen und<br />

musikalischen Beiträgen bringt St<strong>im</strong>mung in das<br />

Sippungsgeschehen. Allzu schnell ist die Mitter-<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

nachtsstunde da und eine kalorienreiche und heitere<br />

Sippung neigt sich dem Ende entgegen.<br />

Wald und Wiese, eine Sippung mit Fechsungen<br />

ohne spezielles Thema. Diesmal<br />

gibt es eine facettenreiche Palette von Fechsungen<br />

und Vorträgen. Die Themen wechseln von Kultur<br />

und Geschichte hin zu schlaraffi schem Treiben,<br />

weiter zu musikalischen Leckerbissen und fi nden<br />

mit einem Vortrag über die Evolution des Menschen<br />

ihr Ende. Eine Sippung wie sie sicher auch<br />

unseren Altvorderen gefallen hätte.<br />

Die Herzen höher schlagen lässt doch jedes<br />

Jahr das Ordensfest“, so beginnt ein kleines<br />

Gedicht von Ritter<br />

Spät Ikarus zu<br />

unserer Sippung<br />

Ordensfest. Ein reicher<br />

Ordens- und<br />

Titulregen beglückt<br />

die anwesende Sassenschar.Höhepunkte<br />

des Ordensfestes;<br />

Ritter Onyx<br />

für Ungut wird der<br />

Ring „Uhutreu in<br />

Gold“ verliehen und<br />

Ritter Spät Ikarus<br />

wird in den Fürsten stand erhoben. In der folgenden<br />

Fechsungsfolge er freut uns besonders Ritter Basso<br />

Con tinuo (212) mit seinen hervorragenden musikalischen<br />

Vor trägen „Bessame mucho“, von Hugo<br />

Wolf das Lied „Auf ein altes Bild“ und von Richard<br />

Strauss das Lied „Die Nacht“.<br />

Frühlingsfest mit Burgfrauen und Turney um<br />

den „Hahn <strong>im</strong> Korb“. Einst eine Sippung in<br />

der die Sassen des „Schönen Bronnen“ um die Gunst<br />

der Burgfrauen kämpften, heute ist von dieser Zeit<br />

nicht mehr viel übriggeblieben. Um wenigstens<br />

ein Fähnlein von Kämpen zusammenzubringen,<br />

wurden die Statuten dieses Turneys abgeändert.<br />

Nun können auch <strong>Freund</strong>e unseres Reyches an diesem<br />

Turney teilnehmen. Sieben <strong>Freund</strong>e stellten<br />

sich diesem schweren Turney, leider sind davon<br />

– 5 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


nur zwei „Schönbronner“.<br />

Mit seiner<br />

zu Herzen gehenden<br />

Fechsung<br />

kann unser Ehrenritter<br />

Re<strong>im</strong>michl<br />

die St<strong>im</strong>men der<br />

Burgfrauen auf<br />

sich vereinen, und<br />

wird zum „Hahn <strong>im</strong><br />

Korb“ a. U. 152 gewählt.<br />

Die <strong>Ostermond</strong>-Schlaraffi<br />

ffiade. d DDas BBesondere d an<br />

dieser Sippung, kein Klaviz<strong>im</strong>belmeister ist anwesend,<br />

also wird alles a capella gesungen, bei<br />

unseren st<strong>im</strong>mgewaltigen Sassen wahrlich kein<br />

Kunstgenuss. Der Thron gratuliert unseren <strong>Freund</strong>en<br />

zu ihren schlaraffi schen Geburtstagen, Ritter<br />

Don Vaginante 37, Ritter Elliott 34 und Ritter<br />

Dialekterl 24 Jahre Schlaraffe. Als besonderes Geschenk<br />

wird ihnen die Geburtstagshymne a capalla<br />

dargebracht, sicher ein einschneidendes Erlebnis<br />

an ihrem Festtag. Ritter B<strong>im</strong>ini (221) überbringt<br />

den schlaraffi schen Nachlass unseres Ehrenritters<br />

Hemmung-Way, Erinnerungen an unseren <strong>Freund</strong><br />

werden wach. In der folgenden Fechsungsfolge<br />

bringt Prüfl ing Herr Kupitz einen höchst interessanten<br />

Vortrag über die derzeitige Lage <strong>im</strong> AKW<br />

Fukush<strong>im</strong>a in Japan.<br />

Dritte Leberkas-Fechsungsspass-Sippung.<br />

Wer zählt die Völker, kennt die Namen, so<br />

kann man den Einritt in diese Sippung bezeichnen.<br />

Dichtgedrängt sitzt die Ritterschar und wartet auf<br />

die Leberkasatzung. Be<strong>im</strong> Kantzlerambt drängen<br />

sich unsere <strong>Freund</strong>e, um gemäß den Statuten bald<br />

die Möglichkeit zu erhalten, sich einen Titel aussuchen<br />

zu können, der ihnen dann vom Reych huldvoll<br />

verliehen wird. Nach der Leberkasatzung folgt<br />

die erste Titelverleihung an <strong>Freund</strong>e die bereits die<br />

vorgegebenen Anforderungen erfüllt haben. Auch<br />

ein grausames Turney ohne Thema wird in dieser<br />

Sippung abgeführt, Ehrenritter Re<strong>im</strong>michl (212)<br />

gegen Ritter Duplex (424). Wie nicht anders zu erwarten,<br />

geht Ritter Duplex als Sieger aus diesem<br />

Turney hervor. Der anschließende Fechsungsteil<br />

beschert uns eine Vielfalt von heiteren und auch<br />

ernsten Fechsungen.<br />

<strong>Reychs</strong>ausritt in das hohe Reych Ferrochalybbsia<br />

(219). Es ist beschämend wie<br />

viele Sassen, unsere bresthaften <strong>Freund</strong>e ausgenommen,<br />

an gemeinsamen Aktivitäten des Reyches<br />

desinteressiert sind. Nur ein bescheidenes Fähnlein<br />

von fünf eigenen Sassen n<strong>im</strong>mt an diesem Ritt teil.<br />

Positiv zu bemerken ist, dass zwei unserer Junker<br />

und einige <strong>Freund</strong>e unseres Reyches an diesem<br />

Ausritt teilnehmen. Nach einem fulminanten Einritt<br />

wird uns ein herzlicher Willekumm geboten. Es<br />

ist <strong>im</strong>mer schön, wenn man nach langer Zeit wieder<br />

einem <strong>Freund</strong> in die Augen sehen und mit ihm ein<br />

Hümplein leeren kann. Eine ausgewogene Fechsungsfolge,<br />

humorvolle und heitere Fechsungen<br />

<strong>im</strong> Wechsel mit musikalischen Darbietungen wird<br />

uns geboten. Wir genießen eine schöne Sippung<br />

mit unseren <strong>Freund</strong>en aus dem Reyche Ferrochalybbsia.<br />

Abschließend zu diesem <strong>Reychs</strong>ausritt stellt sich<br />

aber die Frage, ist es noch sinnvoll <strong>Reychs</strong>ausritte<br />

zu planen und in unsere Sippungsfolge aufzunehmen?<br />

Rt Bürokratikuss<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 6 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


Schlaraffen hört!<br />

Wenn ihr gehört zu den Gestalten,<br />

die kürzlich einen Brief erhalten,<br />

mit dem ihr seid gebeten worden<br />

euch abzuholen einen Orden,<br />

dann freut euch nicht zu sehr deswegen.<br />

Wahrscheinlich seid ihr nur erlegen<br />

einem recht plumpen Werbegag,<br />

ersonnen einzig zu dem Zweck,<br />

die Einrittszahlen schön zu steigern.<br />

Man wird sich nämlich schließlich weigern,<br />

euch so etwas zu überreichen.<br />

Denn schließlich ist das nur ein Zeichen<br />

dass sehr gewinnen schon an Boden<br />

m<strong>oder</strong>ne Marketingmethoden.<br />

Ihr kennt best<strong>im</strong>mt die liebe Not<br />

mit manchem Sonderangebot.<br />

Da fl attert ein Prospekt ins Haus<br />

und eindeutig ergibt sich draus:<br />

Es bietet an drei Tage lang<br />

der Supergroßmarkt „Angst und Bang“<br />

um nur drei Cent die Flasche Quell.<br />

Da reitet man dann hin ganz schnell<br />

und dort wird einem was gepfi ffen.<br />

Denn <strong>im</strong> Moment ist Quell vergriffen.<br />

Der Sinn der Sache ist wohl klar:<br />

Wenn man schon hier vergeblich war<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

Ordensfest<br />

Einrittsfechsung 23. 3. 152<br />

Rt Struwwelpeter (221) erhält aus den Händen von<br />

Wappen- und Adelsmarschall Rt Bürokratikuss den Orden<br />

„ Walter von der Vogelweide“, Rt Schmeck-Fechs<br />

(221) den Hausorden26, 3. Klasse.<br />

Rt Tee-Ton (24), Rt Basso continuo (212) und Rt Scout<br />

(24) erhalten würdige Titel.<br />

und deshalb auf den Quell halt pfeift,<br />

man drum zu einer Lethe greift.<br />

Ihr lieben <strong>Freund</strong>e, glaubet mir:<br />

Genauso funktioniert das hier.<br />

Denn später, werdet es schon sehen,<br />

wird wohl die Herrlichkeit gestehen,<br />

ein wenig zögernd und befangen:<br />

Die Orden sind uns ausgegangen.<br />

Auch Tituls werden heut vermisst,<br />

weil uns nix eingefallen ist.<br />

Damit der plumpe Trick auch glückt,<br />

macht das die Herrlichkeit geschickt<br />

und wartet halt mit ihrem Sager<br />

(dass keine Orden sind auf Lager<br />

und titulmäßig nichts geschieht)<br />

bis nach dem wohlbekannten Lied,<br />

das vor der Schmuspaus wird gesungen,<br />

wobei der Beutel wird geschwungen.<br />

Schlaraffen hört, das ist es eben!<br />

Geschnorrtes wird nicht z‘rückgegeben!<br />

Deswegen ist der Trick so klasse<br />

und heftig klingelt dann die Kasse!<br />

Schönbronner! Wenn den <strong>Freund</strong> man lockt,<br />

der einfach dann wird abgezockt,<br />

dann heischen es die guten Sitten<br />

ihm doch was anderes zu bieten!<br />

Und drum, Schönbronner, machen wir<br />

besonders schön heut das Spalier!<br />

Lulu Rt Spät Ikarus<br />

– 7 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Blitzprotokoll<br />

der 1097. Sippung – Ordensfest<br />

Schlaraffen hört! Ich sag Euch unumwunden,<br />

wie ich die heutige Sippung hab empfunden.<br />

Der schöne Bronnen feierte ein Ordensfeste,<br />

dazu lud er von Schlaraffi a das Beste,<br />

was aufzubieten ist an Schlaraffen.<br />

Und so taten sich die Geladenen aufraffen,<br />

traten freudig vor des Bronnens Thron.<br />

Die fungierende Herrlichkeit wartete schon,<br />

um uns mit Lethe zuzulaben<br />

und uns zu überschütten mit <strong>Freund</strong>schaftsgaben.<br />

Ein mildes Lächeln, ein huldvoller Blick;<br />

eventuell – ein Schlag ins Genick.<br />

Wie es halt bei Schlaraffen ist Brauch,<br />

gibt es halt manchmal Grobheiten auch.<br />

Was sich in manchem Titul ausdrückt.<br />

Mancher Sasse ist sehr entzückt,<br />

wenn er wird vom C aufgerufen,<br />

harrt dann erwartungsvoll vor des Thrones Stufen,<br />

wo er sich insgehe<strong>im</strong> stellt die Frag:<br />

„Was wohl bringt der heutige Tag?<br />

Gibt es aus dem Ehe einen Schluck,<br />

<strong>oder</strong> nur einen feuchten Händedruck?“<br />

Er hat Spät Ikarusens Fechsung noch <strong>im</strong> Ohr.<br />

Der meinte: Es stand so mancher Tor<br />

vorm Thron, wohin geeilt er fi x.<br />

„Wir bedauern, es gibt heut leider nix!“<br />

Tat der Fungierende ihm kund.<br />

Des Sassen Herz, das ward ihm wund.<br />

Doch Papillon ist voll der Gnade,<br />

hat er doch für jeden einen Titul in der Lade.<br />

Fast keiner wird heut ausgelassen,<br />

fast jeder darf einen<br />

Titul ausfassen.<br />

Während die Tituls<br />

prasseln an mein Ohr,<br />

frag ich mich: „Was geht<br />

in einem Ordenskapitul<br />

vor?<br />

Haben die Kapitulaner<br />

auch viel Spaß,<br />

bei der Entscheidung<br />

– der kriegt dies, jener<br />

das?<br />

Liebe <strong>Freund</strong>e! Ich konnt´s nicht ergründen,<br />

konnte keine Antwort fünden.<br />

Welche Kriterien wohl zugrunde liegen,<br />

wenn jene viel, andere wenig kriegen.<br />

Was mag wohl dahinter stecken,<br />

Rt Telami (181), Rt Kari-Goya (24), Rt. O‘Baron (181),<br />

Rt Vösifant (80) und Jk Martin vulgo Rt Baju-Wiener<br />

(296) erwarten sich auch Titel.<br />

wenn die Kapitulaner Tituls aushecken,<br />

die dem <strong>Freund</strong> die Freud austreiben<br />

und er gerne mag zu Hause bleiben.<br />

Solche Tituls blieben uns heut erspart;<br />

da hat sich wohl Uhu sehr verwahrt.<br />

Das Ordenskapitul des Cast. Am schönen Bronnen,<br />

verteilte heute Titulwonnen.<br />

Dafür die Geehrten uhuhertzlich danken,<br />

bevor erschöpft sie nun nach Hause wanken.<br />

Noch ein Zitat und dann war´s das schon.<br />

Eine gute Nacht wünscht Euch<br />

Rt Tee Ton (24)<br />

Indische Weisheit:<br />

Betrachte Worte wie schöne Steine. Hebe jedes auf<br />

und betrachte es von allen Seiten, ehe du es gebrauchst.<br />

Du musst vorsichtig sein. Denn Worte sind<br />

wirklich wie Steine. Gedankenlos hinausgeschleudert<br />

können sie, auch wenn sie schön sind, verletzen.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 8 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


in südliche Gemarkungen<br />

Die Hohe Vindobona hatte beschlossen, den<br />

heurigen <strong>Reychs</strong>ausritt schon am Donnerstag<br />

beginnen zu lassen, und so verließ ein wohlgefüllter<br />

Dieselelefant des Mittags Wien, um die<br />

Insassen in südliche Gefi elde zu entführen. Die<br />

Leitung hatte Rt Scout für den bresthaften Rt Relax<br />

übernommen, er bewältigte diese Aufgabe ruhig<br />

und souverän. Die schlaraffi sche Leitung hatte OÄ<br />

Rt Na Bumm, welcher die „Thronriege“ anführte<br />

(3 OS, M, K), die später durch den C verstärkt<br />

wurde. Als Kommentator war wie gewohnt OK Rt<br />

Denk mal am Werk, welcher nach kurzer Rast bei<br />

Graz auf der Pack die Wörter ergriff. Er verwies<br />

auf Bad St. Leonhard als Beispiel volkstümlicher<br />

Heiligenverehrung, auf welches Thema er auch in<br />

der Folge zurückkam.<br />

Vorbei am Kloster St. Paul <strong>im</strong> Lavanttal,<br />

jetzt von Benediktinern aus dem Schwarzwald<br />

besiedelt, kam nach einiger Zeit der Magdalensberg<br />

in Sicht. Der Fund einer antiken Statue <strong>im</strong><br />

Jahre 1502, des „Jüngling vom Magdalensberg“,<br />

hat nicht nur die Künstler beschäftigt, sondern<br />

auch zu den heute sichtbaren b baren AAusgra<br />

Ausgrabungen<br />

der Siedlung auf uuuf dem Berg<br />

geführt, welche wohl d ddas<br />

das Zentrum<br />

des Königreichs Noricum u uum<br />

gewesen<br />

ist. Die Römer verlegten<br />

sie in die Ebene<br />

mit Gründung der Stadt dt t<br />

Virunum. Der derzeit ddort<br />

dort<br />

tätige Archäologe, Rt V VVirunus,<br />

Virunus,<br />

war dann in der Sippung g der Villa<br />

ad Aquas zugegen. Dieses s sses<br />

Reych<br />

hat ein denkmalgeschütztes ttz<br />

ztes Haus<br />

erworben und bewahrt d dden<br />

den jüngst<br />

erworbenen „Graf Gleichen“ icchen“<br />

Das<br />

Quartier in Nähe der A AAltstadt<br />

Altstadt ermöglichte<br />

einen Spaziergang eer<br />

rgang über<br />

den Hauptplatz der alten e een<br />

Handels- Handelsstadt<br />

Villach, die ihre B BBedeutung<br />

Bedeutung<br />

der Lage an einem Verkehrskno- kke<br />

ehrsknotenpunkt<br />

verdankt (dies s wirkte<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

<strong>Reychs</strong>ausritt<br />

der Vindobona<br />

sich leider nachteilig <strong>im</strong> Bombenkrieg aus). Wenig<br />

bekannt ist die Tatsache, dass der Arzt Paracelsus<br />

hier seine Kindheit<br />

verbracht<br />

hat, weiters hatte<br />

<strong>im</strong> 15. Jhdt. der<br />

bedeutende Maler<br />

Thomas von<br />

Villach hier sein<br />

Atelier, einer der<br />

Künstler <strong>im</strong> Spannungsfeldzwischen<br />

südlicher<br />

und nördlicher<br />

Kunst- auch dies<br />

ein Thema für die<br />

folgenden Tage.<br />

Am Freitag ging es wohlgelaunt weiter; das zunächst<br />

kühle Wetter heiterte sich zunehmend auf<br />

und die Reise ging geradewegs in den Frühling.<br />

Zu ergänzen ist ein Beitrag von Rt Techno<br />

über die „Kriegsreyche“ in der ersten<br />

Weltfehde (zu denen auch die Villa ad Aquas gehörte),<br />

sowie ein Hinweis darauf, dass ErbO Rt<br />

Casanoverl den Nachweis erbringen konnte, dass<br />

die Kelten tatsächlich fähig waren, Stahl zu produzieren<br />

(wie sie das schafften, ist allerdings noch<br />

unklar). Die empirisch gewonnenen Erkenntnisse<br />

früherer Epochen sollten uns später be<strong>im</strong> Besuch<br />

des „Ötzi“ wieder verwundern. Zunächst blieben<br />

wir bei den Römern mit Hinweisen auf die spätantike<br />

Metropole Teurnia (St. Peter <strong>im</strong> Holz) und<br />

Aguntum (bei Lienz), an denen unser Weg vorbei<br />

führte. Daneben galt es auch die Bauten am Wege<br />

zu beachten, seien es Zeugnisse bäuerlicher Architektur<br />

(etwa die „Heuharfen“) <strong>oder</strong> die typischen<br />

Kärntner Bildstöcke <strong>oder</strong> die zahlreichen Burgen<br />

und Kirche, diese oft an unzugänglichen Stellen <strong>im</strong><br />

Gelände.<br />

Vor der Mittagsatzung stand der Dom zu Innichen<br />

auf dem Programm, ein edles Beispiel<br />

– 9 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


omanischer Architektur mit einer Kreuzigungsgruppe<br />

um 1200 und einer Darstellung des Hl.<br />

Korbinian mit dem Bären (der es jetzt sogar ins<br />

Papstwappen geschafft hat!).<br />

Weiter ging die Fahrt durch das Pustertal,<br />

vorbei an Bruneck (Werkstatt von<br />

Michael Pacher und Bischofsresidenz- Hinweise<br />

auf Kardinal Nikolaus von Kues und den Bauernführer<br />

Michael Gaismair zu Anfang des 16. Jhdts,<br />

weiters auf dieWiedertäufer, die von hier unter ihrem<br />

Anführer Jakob Hutter ausgewandert sind).<br />

In Brixen wurde<br />

der Dom mit<br />

den Fresken des in<br />

Welsberg geborenen<br />

Barockmalers Paul<br />

Troger besichtigt und<br />

der Domkreuzgang<br />

mit seiner bedeutenden<br />

malerischen<br />

Ausstattung. Hier<br />

liegt auch der Minnesänger<br />

Oswald<br />

von Wolkenstein begraben<br />

– sein überra-<br />

gender „Kollege“ Walther von der Vogelweide soll<br />

ebenfalls aus Südtirol stammen (was inzwischen<br />

bezweifelt wird), weshalb sein Standbild in Bozen<br />

steht. Hier quartierten wir uns in Gries ein und fuhren<br />

anschließend zur Sippung nach Meran.<br />

Mit uns war auch das Reych Dornbirna eingeritten,<br />

sodass die Burg geradezu überquoll.<br />

Die Burgfrauen konnten sich derweilen an<br />

einem Konzert in der barocken Klosterkirche zu<br />

Gries erfreuen.<br />

Am Samstag stand zunächst un nächst der<br />

Besuch bei „Ötzi“<br />

am Programm. Diesem<br />

ist heuer eine Sonderausstellung<br />

gewidmet, die das aas<br />

gesamte Museum in Anspruch uuch<br />

n<strong>im</strong>mt und neben ihm und seiner eeiner<br />

Ausrüstung auch die oft aabson<br />

absonderlichen<br />

Auswirkungen eines ne esÖtzi- Ötzi-<br />

Kultes dokumentiert (beginnend nnend<br />

mit<br />

der Tatsache, dass er eigentlich nttlich<br />

aus<br />

dem Schnalstal kam).<br />

Nach der Mittagspause sse<br />

führte<br />

Rt Denk mal durch BBozen.<br />

Bozen.<br />

Am bemerkenswertesten war<br />

wohl neben dem gotischen Dom (der Baumeister<br />

kam aus Augsburg, einer Stadt, die dann durch die<br />

Fugger Bedeutung für Südtirol erlangte) der Besuch<br />

in der Dominikanerkirche mit ihrer mittelalterlichen<br />

Freskenausstattung. Hier ist eine seltene<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 10 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


„Volto Santo“-Darstellung zu sehen (Vorbild für<br />

die volkstümliche „Hl. Kümmernis“) sowie eine<br />

Kapelle mit Ausmalung der Giotto-Nachfolge.<br />

Schließlich ging es durch die Laubenstraße zurück<br />

zum Walther-Platz zur wohlverdienten Kaffeepause.<br />

Abends dann Sippung in der unweit unseres<br />

Quartiers gelegenen Burg der Pons Drusi .<br />

Dies war übrigens der römische Name der Ansiedlung<br />

auf dem Gebiet des heutigen Bozen. Drusus<br />

hat von hier aus die Unterwerfung der Alpengebiete<br />

begonnen nach Sieg über die Brenonen, die<br />

dem Brenner ihren Namen gegeben haben. Über<br />

diesen führte uns der He<strong>im</strong>weg am Sonntag. Unterwegs<br />

besichtigten wir das Kloster Neustift bei<br />

Brixen und hatten das Glück, hier die gerade geweihten<br />

Palmbuschen sehen zu können. Nach der<br />

romanischen „Engelsburg“ (Michaelskapelle) am<br />

Eingang zum Klosterkomplex ist die Stiftskirche<br />

mit ihrer Innenausstattung <strong>im</strong> bairischen Rokokostil<br />

ein überraschender Kontrast. Interessant auch<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

der „Wunderbrunnen“ von 1508 mit der Darstellung<br />

der 7 Weltwunder (die so allerdings nur in der<br />

Fantasie des Malers<br />

existierten).<br />

Als achtes Weltwunder<br />

ist- das<br />

Kloster Neustift<br />

dargestellt! Vorbei<br />

an Sterzing (einst<br />

in einem Sumpfgebiet<br />

gelegen,<br />

daher auch die Kirche<br />

„Unsere Liebe<br />

Frau <strong>im</strong> Moos“ mit<br />

dem Flügelaltar<br />

von Hans Multscher<br />

aus Ulm)<br />

ging es bei prächtigem Wetter über den Brenner<br />

und sodann durch das Inntal über Rosenhe<strong>im</strong> zur<br />

Grenze am Walserberg, wo die Mittagsatzung<br />

eingenommen wurde. Nach einer Rastpause am<br />

Strengberg und einem Umweg über Guntramsdorf,<br />

wo etliche <strong>Freund</strong>e sich verabschiedeten, landete<br />

der Dieselelefant samt restlichen Insassen wohlbehalten<br />

wieder in Wien, nachdem zuvor der Dank<br />

an alle Beteiligten ausgesprochen worden war. Rt<br />

Denk mal insunders bedankte sich für die seinen<br />

Ausführungen A<br />

zuteil<br />

gewordene g Aufmerksamkeit,<br />

s drohte allerdings<br />

l an, er werde<br />

auch a bei weiteren Ausritten<br />

r das Mikrofon in<br />

Beschlag B<br />

nehmen.<br />

Rt Denk mal (24)<br />

– 11 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Sehen wir doch endlich ein, dass die Oper<br />

unter dem Deckmantel schöner, hehrer<br />

Musik die Saat der Gewalt unter das Volk<br />

bringt. Durch Koloratur-Arien, jauchzende<br />

Akkorde und verspielte Motive kaschiert,<br />

wird gemordet, selbstgemordet, geraubt und<br />

geschändet, so dass man fast dazu neigt,<br />

die Opernlibrettis als Testprogramm für die<br />

leichen übersäten TV-Kr<strong>im</strong>is anzusehen.<br />

Wie heißt es doch: Was bei der Operette das<br />

Happy-End am Schluss, ist bei der Oper der<br />

Exitus.<br />

Dieses Schmackhaft-Machen der Friedhofs-Atmosphäre,<br />

dieses Streben bei<br />

schöner Musik, kann man nur mit dem verderblichen<br />

Einfl uss der heutigen Rauschgiftszene<br />

vergleichen.<br />

Ich habe versucht, diese musikalisch verbrämten<br />

Gemetzel auf den Opernbühnen<br />

an Hand von zwei Komponisten aufzuzeigen,<br />

die stellvertretend für viele andere stehen.<br />

Einmal Giacomo Puccini, der den Tod mit zu<br />

Herzen gehenden Melodien kaschiert und zum<br />

anderen Richard Wagner, bei dem man eher zu<br />

heroischen anschwellenden Akkorden einen<br />

lauten Tod stirbt.<br />

Beginnen wir bei Puccini. Welch melodienreiche<br />

Brutalität offenbart sich<br />

uns. In Tosca wird Cavaradossi füsiliert, der<br />

böse Scarpia bekommt den kalten Stahl in sein<br />

heißes Herz und die holde Tosca springt ohne<br />

Fallschirm vom Söller in die Tiefe. Bilanz:<br />

Drei Tote<br />

Turandot, die alte chinesische Quiz-Oper<br />

beschert uns den attraktiven Selbstmord<br />

der kleinen Liu, die sich ins Messer und damit<br />

ins eigene Unglück stürzt und gibt Kunde von<br />

zahlreichen Kandidaten, die über die Elfer-<br />

Opernbetrachtungen<br />

frage und damit ins Henkerbeil gestolpert sind.<br />

Fazit: Ein authentischer und zahlreiche nicht<br />

fassbare Todesfäll.<br />

Be<strong>im</strong> fernöstlichen Schmetterlings drama<br />

begeht die Butterfl iege klassisches<br />

Harakiri und schließlich haucht M<strong>im</strong>i in der<br />

Boheme ihr Leben aus. Ziehen wir eine Zwischenbilanz.<br />

Vier Opern mir sechs erfassbaren<br />

und zahlreich nicht erfassbaren Todesfällen.<br />

Wie gesagt, das war aus der italienischen<br />

Opernszene lediglich Puccini. Man<br />

könnte die Liste beliebig fortsetzen, beispielsweise<br />

mit Verdi, wo Radames und Aida von<br />

alt-ägyptischen Maurern einbetoniert werden,<br />

<strong>oder</strong> wo Rigoletto zur einschmeichelnden<br />

Melodie „Ach wie so trügerisch“ eine falsche<br />

Leiche <strong>im</strong> Sack fi ndet.<br />

Aber wechseln wir nun zu Richard<br />

Wagner und sein breit gefächertes<br />

Leichensort<strong>im</strong>ent.<br />

Bei „Rienzi“ muss man <strong>im</strong>merhin fünf Akte<br />

lang aushalten, ehe man sich daran ergötzen<br />

kann, wie der Titelheld samt seiner Irene und<br />

dem von einem schlechten Architekten erbauten<br />

Balkon in die Tiefe stürzt, wo just Adriano steht,<br />

um von den Trümmern begraben zu werden.<br />

„Tannhäuser“ – der erste Song-Contest des<br />

Mittelalters endet mit dem Tod des minnesingenden<br />

Lustmolchs gleichen Namens und<br />

seiner angebeteten Elisabeth. Zwei Tote,<br />

während Venus in der Grotte kichert.<br />

„Lohengrin“, jene Oper, die von Professor<br />

Konrad Lorenz wegen Missbrauch des<br />

Schwans als Verkehrsmittel angefeindet wird.<br />

– Lohengrin, der Ahnherr der beliebten Fernsehsendung<br />

„Was bin ich?“ meuchelt Telramund<br />

und als der letzte Schwan geht, sinkt<br />

Elsa entseelt zu Boden. – Zwei Tote und das<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 12 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


Resumee eines Zuschauers: Nach Schluss der<br />

langen Oper hörte ich neulich folgende Kritik:<br />

Was mich an „Lohengrin“ so störte, das<br />

war der Schwan und die Musik.<br />

Weiter geht’s mit „Tristan und Isolde“ – das<br />

klassisch-erotische Musikgemetzel. Melot ersticht<br />

Tristan, Kurvenal erschlägt Melot, stirbt<br />

dann selbst, wahrscheinlich an Überanstrengung<br />

und so zum drüberstreuen haucht Isolde<br />

ihr Leben aus. – 4 Tote.<br />

Be<strong>im</strong> „Ring der Nibelungen“ genügt es,<br />

sich die „Götterdämmerung“ anzusehen.<br />

Dort allerdings registrieren wir: Hagen<br />

als Doppelmörder erschlägt Siegfried und<br />

Gunther, Brunhilde zieht den Scheiterhaufen<br />

dem irdischen Jammertal vor und schließlich<br />

erbarmt sich Vater Rhein der Szenerie und<br />

bringt Hochwasser, damit sich Hagen in die<br />

Fluten stürzen kann. Dazu trällern vergnügt<br />

die Rheintöchter. – Der Papa hat’s gerichtet! –<br />

4 prominente Leichen.<br />

Das waren also einige klassische Beispiele<br />

von Operngemetzel. Allerdings<br />

erhebt sich die Frage, ob man – will man das<br />

Publikumsinteresse weiterhin schüren – nicht,<br />

unter Beibehaltung der diversen Grausamkeiten,<br />

glaubhaftere Sujets verwendet.<br />

Nehmen wir vergleichsweise das altrömische<br />

Agentendrama „Tosca“ her:<br />

Die veralteten Foltermethoden des Scarpia<br />

sind längst überholt. Längstens seit Watergate<br />

hat das Tonband die Rolle der glühenden Zange<br />

übernommen und wenn Cavaradossi seufzt<br />

„Wie sich die Bilder gleichen“ – dann beweist<br />

das, dass diese Oper in einer Zeitepoche spielt,<br />

wo noch erkennbare Bilder gemalt wurden. –<br />

Alles Längst vorbei.<br />

Oder Prinzessin Turandot, der weibliche<br />

Armin Assinger der Ming-Dynastie,<br />

sie weigerte sich, ihre Hand dem persischen<br />

Prinzen Kalaf zu geben. Für heutige Verhältnisse<br />

undenkbar. Kalaf, lebt als Khomeni-<br />

Flüchtling sicher <strong>im</strong> Exil und hat sein Scherflein<br />

bei der OPEC deponiert – also eine Partie,<br />

die man nicht ablehnt.<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

Oder die zärtliche Butterfl y, das Opfer<br />

einer Romanze, entstanden aus einem<br />

fernöstlichen <strong>Freund</strong>schaftsbesuch der 6. US-<br />

Flotte der Jahrhundertwende. Sie zerbrach an<br />

der Liebe zu einem unehelichen Kind. Wo<br />

gäbe es die Grundlage zu diesem Konfl ikt <strong>im</strong><br />

Zeitalter der Fristenlösung?<br />

Schließlich „Boheme“. – Wo gibt es heute<br />

noch solche Sozialfälle unter Dichtern<br />

und Malern? – Heute, wo jeder Pinselaspirant<br />

schon durch hundert Wasser geschwommen ist<br />

und genau weiß, wie man auf abstrakte Weise<br />

zu einer konkreten Subvention kommt. – Und<br />

die hohlwangige M<strong>im</strong>i würde heute in einem<br />

Erholungshe<strong>im</strong> der Krankenkasse der Genesung<br />

entgegenfi ebern.<br />

In Bayreuth wieder täte man gut daran, die<br />

Wagner-Musicals sponsern zu lassen, um<br />

neue Geldquellen zu erschließen. „Die Meistersinger“<br />

fänden sicher das Interesse der Kleingewerbetreibenden,<br />

für „Tannhäuser“ würde<br />

sich so manches Chanson-Festival interessieren<br />

und wenn be<strong>im</strong> „Ring des Nibelungen“ die<br />

Goldschmiedeinnung einen Brillantring verlosen<br />

lässt, würde das über stundenlanges Sitzen<br />

sicher hinweghelfen.<br />

Ich habe versucht, die wahren Ziele der<br />

Opern aufzuzeigen, vor allem das verderbliche<br />

Spiel, hinreißende Melodien gleichsam<br />

als musikalisches Leichentuch zu verwenden.<br />

Schlaraffen hört, wenn Ihr trotz <strong>oder</strong><br />

wegen dieser aufgezeigten Blutrünstigkeiten<br />

das fi nanzielle Harakiri eines Opernbesuches<br />

ins Auge fasst. Ob Wagner, ob Puccini,<br />

<strong>oder</strong> ein anderer Komponist, dann nehmt ein<br />

Zitat mit, in Zeiten wie diesen:<br />

Wenn die Opern Dich umbrausen<br />

mit Getön,<br />

dann genieße auch die Pausen! –<br />

Sie sind schön!<br />

Rt Sketch (24)<br />

– <strong>13</strong> – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Ich bin‘s – der Indianer<br />

Schlaraffen hört!<br />

Schon bei meiner ersten Reise durch Kalifornien<br />

beeindruckten mich die gigantischen<br />

Baumriesen der Westküste. Eine Fahrt auf dem<br />

Generals Highway, <strong>im</strong> Kings Canyon & Sequoia<br />

National Park, hinterlässt einen unauslöschlichen<br />

Eindruck. Wer jemals vor diesen Giganten gestanden<br />

ist, weiß um seinen Stellenwert in der Natur<br />

und wird die Achtung und Ehrfurcht der Indianer<br />

vor Mutter Erde und ihren Geschöpfen verstehen.<br />

Und wer dann vor den Stümpfen der aus Geldgier<br />

gefällten Wunderwesen gestanden ist, wird das Unverständnis<br />

der Indianer gegenüber dem Weißen<br />

unschwer nachvollziehen können.<br />

Mein heutiger Beitrag handelt von<br />

Sequoia<br />

Sequoia – Sequoiadendron – Mammutbaum<br />

Gattungen der Sumpfzypressengewächse Kaliforniens<br />

mit je einer Art:<br />

→ Riesen-Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum)<br />

wird bis 4000 Jahre alt, bis 100 m hoch,<br />

Durchmesser bis 10 m,<br />

→ Eibennadliger-Mammutbaum (Sequoia sempervirens)<br />

wird bis zu 110 m hoch, aber nicht so<br />

stark und nicht so alt; bekannt als → Redwood. An<br />

der Westküste der USA nun unter Schutz in eigenen<br />

National Parks:<br />

→ Redwood NP & NF,<br />

→ Kings Canyon & Sequoia NP (General Grant<br />

Tree, General Lee Tree; Sequoia etc.),<br />

(aus: „Der Große Brockhaus”)<br />

Diese i ehrfurchtgebietenden h f h bi d LLebewesen b hha<br />

ben mich zur nachstehenden Fechsung inspiriert:<br />

Der Mond des Hornungs beleuchtet den Wald,<br />

die Nacht ist sternenklar und bitter kalt.<br />

Auf einer Lichtung, nahe dem Waldessaum,<br />

steht eine Sequoia – ein Mammutbaum.<br />

Über 80m wächst sie kerzengerade empor,<br />

zu Christi Geburt ke<strong>im</strong>te sie mehr als 500 Jahre<br />

davor.<br />

Diese Sequoia ist eines der ältesten Wesen der Welt,<br />

so mancher Holzfäller, hätte sie gern schon gefällt.<br />

Von des weißen Mannes Gier nach Geld,<br />

manch einer der Riesenstümpfe ein garstig Lied<br />

erzählt.<br />

Der rote Mann hingegen, strebt nicht nach Ruhm<br />

und Macht,<br />

er ehrt die Schöpfung, die dieses Wunder hat vollbracht.<br />

Ehre auch du, diesen mächtigen Baum,<br />

der selbst bietet, vielen Wesen Lebensraum.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 14 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


Werte nicht alles danach, ob es dem Menschen<br />

nützt,<br />

auch ideelle Werte verdienen es, dass man sie<br />

schützt.<br />

Woher stammt nun der Name, den diese<br />

Baumgiganten tragen?<br />

Sequoya – Sequoyah (See-quah-Yah)<br />

Cherokee *1760 – †1843<br />

Sohn eines deutschen Händlers und der Tochter<br />

eines Cherokee Häuptlings;<br />

engl. Name: George Guess – wuchs bei den Cherokees<br />

auf; Jäger, Pelzhändler, Minenarbeiter, Silberschmied,<br />

Kunstschmied, Schulmeister, Professor,<br />

Journalist, Anwalt.<br />

Zuerst Hans-Dampf in allen Gassen, Weiberheld,<br />

Saufkumpan, verletzte er sich in jungen Jahren bei<br />

der Jagd sehr schwer und blieb zeit seines Lebens<br />

körperbehindert. So sattelte er um und widmete<br />

sich den schönen Künsten und entwickelte in der<br />

Zeit von 1809 bis 1821 das Cherokee-Alphabet.<br />

Sequoya reduzierte den Sprachklang der Cherokee<br />

Sprache auf 86, dann auf 85 Lauteinheiten.<br />

Seine erste Schülerin war seine Tochter Ahyokeh.<br />

Innerhalb von rund zwei Jahren hatten ca. 24.000<br />

Cherokees das Cherokee-Alphabet erlernt.<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

Nachdem die Cherokee-Legislative Sequoyas<br />

Alphabet offi ziell anerkannt hatte, wurde 1827<br />

die Schrift in Typen übertragen; 1828 erschien die<br />

erste Ausgabe der Cherokeezeitung = The Cherokee<br />

Phoenix = zweisprachig (Cherokee, Englisch).<br />

Ebenso wurden Teile der Bibel in Cherokee und in<br />

Folge viele weitere Bücher übersetzt.<br />

Die Cherokee waren sehr lesebesessen und hatten<br />

1832 eine größere Bibliothek als Philadelphia.<br />

Der Cherokee Sequoya ist der Namensgeber<br />

meines Lieblings- und Lebensbaumes →<br />

der Sequoia.<br />

Übrigens, solltet Ihr Euch einmal eine Sequoia<br />

in Natura ansehen wollen, so braucht Ihr<br />

nur einen kleinen Ausfl ug in den Lainzer Tiergarten<br />

machen. Nahe der Hermes Villa und den Wohnhäusern<br />

der Forstarbeiter stehen zwei Sequoias.<br />

Solltet Ihr sie besuchen, dann lasst sie bitte recht<br />

uhuhertzlich von mir grüßen.<br />

So, liebe <strong>Freund</strong>e, das war´s wieder einmal.<br />

Hokahey!<br />

Euer Tee Ton<br />

– 15 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


AUSRITTSBERICHT<br />

„Ritter der Grünen Mark“<br />

Die letzten zwei Monde anno Uhui 150 und zwei,<br />

ließen neue <strong>Freund</strong>e mich fi nden und Ahnen dabei.<br />

Über zwei Wochungen ich mich in Styria befand,<br />

die grüne Mark ist fest in Schlaraffi scher Hand.<br />

Castellum Noricum an einem Montag fand statt,<br />

ein gar liebliches Reych <strong>im</strong> weiten Uhu-Land.<br />

Die Techniker drängten sich an die Rostra sogleich.<br />

Da sang ich das Lied der verzweifelten Hausfrau dem Reych.<br />

Rt. Don Fagott entpuppt sich als der Kerzen-Schani,<br />

Und ich knüttel für ihn: „auch scherzen kann-i“<br />

Am Gr<strong>im</strong>mingtor freudig und munter gings weiter.<br />

Viele Fechsungen, manche ernst, zumeist aber heiter.<br />

So sang ich den Recken „Der Träne Lob“ hier<br />

und erhielt dafür das begehrte Murmeltier.<br />

Ritter Dosama, Neostadia, berichtet von der Mähr’,<br />

dass die Pruggen a. U. 152 90 Jahre wär.<br />

Ein Rauchfangkehrermeister seinen Namen verliert<br />

und wird von den Sassen zum Knappen 200 gekürt.<br />

Rt. Viedocus seit 40 Jahren Schlaraffe bis jetzt,<br />

bekommt vom Fungierenden den Ehrenhelm aufgesetzt.<br />

Die Gratulationstour keinen der 90 Sassen ruhen lässt<br />

in der Schmuspaus’. Danach gibt’s das 90. Stiftungsfest.<br />

Es werden Erinnerungen ausgetauscht<br />

und Lieder gesungen, dass alles nur so rauscht.<br />

Die Burg zum bersten voll, alles sitzt übereinand’ –<br />

ein würdevoller Tag für alle <strong>im</strong> Schlaraffenland.<br />

Schon folgt An der Leuben am nächsten Tag:<br />

Erbschlaraffe Rt. Sulfi t wird gekürt, einer den man hier mag.<br />

Gefechst wird mal tiefsinnig, mal mit Melodei,<br />

leider geht auch diese Sippung zu rasch mir vorbei.<br />

Ein Ritterschlag folgt in Graetz an der Mur,<br />

eine erhebende Sach, kommt net so oft vur.<br />

Mit den alten Ritterleut, „die sich gerne verhaut“<br />

und „dann zum Ritter ham g’schlagn“, werd ins Programm ich einbaut.<br />

D as Benzinross zum Castellum Cellense mich führt,<br />

einst haben als Urschlaraffen wir dieses Reych gekürt.<br />

Heut ist An der Pruggen die stolze Mama.<br />

So Ehren-Rt. Schnitt zur Carl Rt. Von Ghega Sippung ist auch da.<br />

Man freut sich auf morgen, Ehren-Rt. S<strong>im</strong>andl zu ehren,<br />

fungiert er doch ein letztes Mal, man kann ihm’s schwer verwehren.<br />

So werden acht Sassen des <strong>Reychs</strong> in der Kremisia einreyten,<br />

zu huldigen ihm und ihre Reverenz zu unterbreiten.<br />

Bei uns <strong>im</strong> Reych wird der „Hahn <strong>im</strong> Korb“ gekürt.<br />

Die Reihe der Besitzer Rt. Re<strong>im</strong>michl jetzt führt.<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 16 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


Und ich zieh am Donnerstag nach Castra Montana weiter,<br />

um in Burg Cirminah zu sein, einer der sieben Einreyter.<br />

Ritter eF-De-L aus Iscula von der Kantzlertagung bericht’.<br />

Nur der LVA ist gewachsen – 60 Sassen plus – eine ermunternde G’schicht.<br />

Für die Schlaraffen manche Änderung nach Vereinfachung klingt<br />

und Jungritter Ikarus uns die erste ungeprüfte Fechsung bringt.<br />

In Aquae Salis Ritter PE-ES (der Bleifuß) meine Fechsung schaut an,<br />

damit zu „April-April“ ich die „Genügsamkeit“ singen kann.<br />

Rt. Graubass fungiert bravourös uns den Abend.<br />

Auch die Nachsippung genossen wir – (schm)atzend und labend.<br />

Vier Reyche noch fehlen zum Ritter der grünen Mark.<br />

Drum Monte Lunach am Montag ein Reych: stolz und stark.<br />

Junker Wolfgang bringt Ziele der Aufklärung als N.A.P.,<br />

war eigentlich schon eine Ritterarbeit – ich neidlos das seh.<br />

Vier Junker wurden Ritter in den letzten Tagen.<br />

Zu „Schlaraffi a als Therapie“ wird Junker<br />

Wolfgang auch wieder viel sagen.<br />

Das kommt aber erst <strong>im</strong> Lehtemond aU 150 und zwei,<br />

wenn ich kann bin ich gerne da wieder dabei.<br />

Am Dienstag in Grazia <strong>Ostermond</strong> Schlaraffi ade steht an<br />

<strong>im</strong> ältesten Reych des Ostens, in der Kapaunburg alles begann.<br />

Schon die Vorburg erzählt von vergangenen Tagen,<br />

und die Sassen die Kugelung zweier Prüfl inge wagen.<br />

Die Urs-Feyer für Ritter Prodomus fi ndet statt zwar nicht heut<br />

statt „Seine Rarität“ zu ehren, der Thron daher Orden verteilt.<br />

Ob Bruder <strong>im</strong> Unruhestand <strong>oder</strong> ruheloser Musikus<br />

<strong>oder</strong> Meister der poetischen Worte, alles klingt nach Kunstgenuss.<br />

Es fungiert der OK, man merkt das sogleich:<br />

viel Glanz und Kultur in diesem ehrwürd’gen Reych.<br />

Von diesem führt’s mich tags drauf zum jüngsten Reych,<br />

nach Gamlitz zu den Vinokraten in die Winzerburg gleich.<br />

Hierher Lehte zu bringen klingt mir fast als Fauxpas,<br />

werde trotzdem bedankt, vom OÄ – geschmückt mit AHA.<br />

Von Ja-natürlich, Maßanzug, Feuerwerk bis gutem Jahrgang,<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum Sassentum n<strong>im</strong>mt das Ritterdasein seinen Anfang<br />

für ein Kleeblatt, das dem Junkermeister abgeht, das seh da auch i;<br />

so bekennt’s uns mit feuchtem Auge der tolle Junkermeister Bauchi.<br />

Be<strong>im</strong> Ersteinritt <strong>im</strong> First <strong>im</strong> Felde mit Benzinross und Lulu<br />

erhältst Du zum Willekum den W<strong>im</strong>pel mit Goldglöckchen dazu.<br />

SRA-ER Kornmess mit dem Stern der First <strong>im</strong> Felde wird bedacht.<br />

Der Kantzelar, nach Rüge der Junker, den Bericht sehr ausführlich macht.<br />

So war das Ziel a. U. 152 den Ritter der grünen Mark zu erhaschen<br />

und von hier zu ziehen mit 12 Willekums in den Taschen,<br />

es wert, fand ich, doch Reyche mit Humor und Tradition.<br />

Der Orden am 20. Lethemond in 289 winkt als würdevoller Lohn!<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

LULU<br />

Junker Otto<br />

<strong>im</strong> <strong>Ostermond</strong> a. U 152<br />

– 17 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


Leitfaden für Reiche (Reyche?!)<br />

<strong>oder</strong> der gekonnte Umgang mit Fremdwörtern<br />

Roda Roda<br />

Lieber <strong>Freund</strong>, Sie sind durch glückliche<br />

Ausnützung geschäftlicher Chansons in<br />

einen Gesellschaftskreis aufgestiegen, der gern<br />

Fremdwörter gebraucht. Damit Sie sich nun<br />

nicht jeden Augenblick balsamieren, möchte<br />

ich Ihnen einige Winke für die Konservation<br />

geben.<br />

Vor allem, bitte, seien Sie nicht beleidigt,<br />

wenn jemand Sie einen Parvenu nennt.<br />

Er meint nichts Böses. Parvenu ist eine spanische<br />

Wand, ein Bettschirm. Arrivé hingegen:<br />

eine singbare Melodie, ein Gesangstück.<br />

Man wird Ihnen schlechte Mainieren vorwerfen<br />

und Mangel an Courtoisie. Lassen<br />

Sie sich dadurch nicht kränken, die Mängel<br />

wiegen nicht schwer: Courtoisie ist nichts<br />

anderes als Maklergebühr, eine Manier – die<br />

Hände pfl egen wollen Sie sich ohnehin.<br />

Lädt man Sie zum Tee, kann es Five o’clock<br />

tea sein <strong>oder</strong> ein Thé dansant. Keinesfalls<br />

hat es das mindeste mit Theorie zu schaffen,<br />

der Gottgelehrsamkeit. Hypothese wieder ist<br />

die längste Seite eines rechtwinkeligen Dreiecks;<br />

verwechseln Sie das nicht mit Hippologie,<br />

der krankhaften Reizbarkeit von Frauen.<br />

Bietet man Ihnen bei Tee Baisers an und Curaçao,<br />

so müssen Wie wissen, dass Baiser<br />

Flauheit auf der Börse bedeutet und Curaçao<br />

einen schweren Reiter; der Gegensatz davon<br />

ist Infamie (Fußtruppe, in übertragenem Sinn<br />

auch: Mannstollheit). Absinth aber ist die Enthaltung<br />

von geistigen Getränken.<br />

Zwischen Tuberosen und Protuberanzen<br />

ist ein gewaltiger Unterschied: Protuberanzen<br />

sind Apfelsinen, Tuberosen jedoch<br />

Lungenschwindsüchtige.<br />

Halten Sie Zyklamen und Zyklus auseinander:<br />

Zyklame ist ein Wirbelwind; Zyklus<br />

ein Riese mit einem Auge.<br />

Für Wirbelwind kann man auch Toreador<br />

sagen; Tournedos klingt wohl ähnlich, bedeutet<br />

aber etwas ganz anderes, nämlich einen<br />

südfranzösischen Minnesänger.<br />

Sagt man Champignon <strong>oder</strong> Champion?“<br />

werden Sie fragen. Es kommt darauf an,<br />

ob Sie Haarwäsche meinen <strong>oder</strong> eine Papierlaterne.<br />

Antinomie ist die Kunst, Leichen zu zergliedern;<br />

Anthologie: Selbstregieren, Unabhängigkeit.<br />

Panorama ist eine Landenge in Südamerika;<br />

Paranoia aber ein Schlafanzug.<br />

Tarlatan war Minister des Äußeren unter<br />

Napoleon dem Großen.<br />

Samojeden sind russische Teemaschinen,<br />

Merken Sie sich ferner, dass eine Kreolin<br />

nicht dasselbe wie eine Mulattin ist. Mulatten<br />

sind Bastarde von Pferd und Esel; eine Kreolin<br />

ist ein gebauchter Frauenrock.<br />

Man wird Ihnen von Krankheit und Gesundheit<br />

reden, Prophylaxe und Hygiene.<br />

Behalten Sie, bitte wohl <strong>im</strong> Gedächtnis:<br />

Prophylaxe ist die Reblaus; Hygiene ein<br />

Raubtier, das Leichen frißt.<br />

Ein großer Unterschied ist auch zwischen<br />

Olymp und Hades; Hades ist die Rückenmarkschwindsucht,<br />

Olymp aber ein Neugebilde<br />

in der Nase.<br />

Basilisk: eine griechische Kirche; die Lieblingsfrau<br />

der Türken heißt Obelisk.<br />

Mein <strong>Freund</strong>, ich hoffe, Sie wissen nun<br />

Bescheid mit Fremdwörtern. Sollten<br />

Ihnnen noch jemals Zweifel aufsteigen, dann<br />

reden Sie nicht leichtfertig hin, sondern schlagen<br />

vorher hübsch nach <strong>im</strong> Konföderations-<br />

Mexiko, wo Sie, nach dem Alpaka geordnet,<br />

das Wissenwerte beisammenfi nden. LULU<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 18 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152


unseres<br />

Archivars<br />

ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS<br />

Reych <strong>Nr</strong>. 61<br />

„Zwischen Pruckhen“<br />

Fortsetzung<br />

Bereits <strong>im</strong> Windmond kam es zu ersten<br />

Schwierigkeiten. Einige Sassen wollten<br />

die Sippungen nicht mehr genau nach Spiegel<br />

und Ceremoniale abhalten und begehrten mehr<br />

Freiheit für Burgfrauen <strong>im</strong> Reych.<br />

Noch konnten diese Bestrebungen einiger Sassen<br />

überwunden werden. In einem Sendbotenwechsel<br />

mit dem Muterreych klagte die Colonie<br />

über die mangelnde Präsenz des Mutterreyches<br />

bei Sippungen der Coloney und vor allem wegen<br />

des Fernbleibens bei der Einweihung der neuen<br />

Burg. Das Mutterreych sagte den Getreuen des<br />

Reyches Hilfe zu<br />

Auf Wunsch der Coloney wurde am 07.<br />

12 a. U. 101/36 eine Sippung celebriert<br />

zu der alle Sassen der Coloney geladen wurden<br />

und auch das Mutterreych durch eine Abordnung<br />

– ErbHerrlichket Lustig-Bumm, Herrlichkeit<br />

Schnurzl. Großedler Johannes, Vieledler Carioso<br />

und Oberrat Zwapollo – zugegen war. Ziel dieser<br />

Sippung war es, die Unst<strong>im</strong>migkeiten zwischen<br />

der Sassenschaft der Coloney zu bereinigen und<br />

wieder Ruhe zu schaffen.<br />

Leider ist es nur ein Versuch geblieben. Das<br />

Sippungsgeschehen wurde <strong>im</strong>mer laxer,<br />

und manche Sippungen wurden nur mehr als eine<br />

Art Zusammentreffen bei Ritter Corsetto abgehalten,<br />

Burgfrauen und Tross waren bei diesen<br />

Treffen anwesend.<br />

Die wenigen Getreuen der Colonie konnten<br />

sich nur sehr schwer durchsetzen.<br />

Im Lenzmond traf ein Sendbote der Mutter bei<br />

der Coloney ein, in dem festgestellt wurde,<br />

dass eine <strong>Reychs</strong>erhebung nicht eher beantragt<br />

wird, bis in der Coloney aufrichtiger Urschlaraffengeit,<br />

Ruhe und Ordnung herrscht und dauernd<br />

gesichert ist.<br />

Dieser Sendbote wurde von Kantzler Ritter<br />

Cicero – ohne das Reych zu informieren – da-<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. U. 152<br />

hingehend beantwortet, dass sich die Coloney<br />

aufgelöst hätte und er keine weitere Tätigkeit als<br />

Kantzellar ausüben werde.<br />

Obwohl vom Mutterreych sofort energische<br />

Schritte gegen die Coloney unternommen<br />

wurden, mit dem Hinweis, dass sich eine<br />

Coloney gemäß Spiegel und Ceremoniale nicht<br />

selbständig aufl ösen könne, da dies nur über das<br />

Mutterreych geschehen könne, war der Verfall<br />

der Coloney nicht mehr aufzuhalten. Trotz aller<br />

Versuche der Getreuen Urschlaraffi as, der Ritter<br />

Solid, Götz, Cicerl und Plombus die Sassenschaft<br />

zu einen und die Coloney zu sanieren, kam es ab<br />

Beginn der Jahrung a. U. 102/37 zu keinen geregelten<br />

Sippungen mehr.<br />

Im Brachmond fand noch eine Generalversammlung<br />

statt in der die Vereinsfunktionäre<br />

für 1963 gewählt wurden.<br />

Be<strong>im</strong> V. ordentlichen Concil in den Gemarkungen<br />

des hohen Reyches „Castellum Cellense“<br />

(11), am 07. 10. a. U. 102/37 wurde vom OUR<br />

die Aufl ösung der Coloney „Zwischen-Pruckhen“<br />

(61) beschlossen.<br />

Über das weitere Geschehen der nun nicht<br />

mehr zu Urschlaraffi a gehörenden Coloney<br />

ist fast nichts bekannt, sie hat sich aber nicht<br />

aufgelöst.<br />

Im Eismond a. U. 105/40 wurde eine Generalversammlung<br />

abgehalten in der der bestehende<br />

Vorstand bestätigt wurde.<br />

Mit Beginn der Jahrung a. U. 106/41 liegen<br />

wieder einige Aufzeichnungen – Schriftverkehr<br />

mit der Vereinsbehörde – vor, in der die<br />

Coloney amtlich aufgefordert wird eine Generalversammlung<br />

bis zum 15. 12. 1965 (a. U. 106/41)<br />

abzuhalten.<br />

Aus den vorliegenden Schreiben des Obmannes<br />

Herr Dr. Waldemar Hummer (ehem. Ritter Solid) an<br />

die Vereinsbehörde geht hervor, dass infolge eingetretener<br />

Interesselosigkeit der Mehrzahl der Mitglieder,<br />

der Vereinszweck unerreichbar geworden ist.<br />

Am 09. 12. 1965 wurde dieser Umstand der<br />

Vereinsbehörde mitgeteilt und die Auflösung<br />

des Vereines Urschlaraffi a „Zwischen-<br />

Pruckhen“ mit Wirkung vom 30. 11. 1965 bekannt<br />

gegeben.<br />

Am 16. 12. 1965 wurde die Aufl ösung des Vereines<br />

von der Sicherheitsdirektion f. d. Bundesland<br />

Oberösterreich zur Kenntnis genommen und<br />

der Verein Urschlaraffi a „Zwischen-Pruckhen“<br />

aus dem Vereinsregister gelöscht.<br />

Rt Bürokratikuss<br />

– 19 – Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>


WENN MAN MICH FRÜGE ...<br />

R. G. u. H. z.!<br />

Internette sich, wer kann!<br />

Selbst bei den leicht angegrauten Schlaraffen<br />

ist der Umgang mit dem Internet fast schon<br />

zur Selbstverständlichkeit geworden – allein schon<br />

die Mailfunktion ist wirklich klass. Hingetippt, weggeschickt<br />

und in nahezu Nullzeit be<strong>im</strong> Empfänger<br />

angelangt. Leider aber wird so mancher (auch ich)<br />

mit müden Witzen u. ä. zugemüllt, die manche Netznutzer<br />

mit dem Schrotmaschinenscherzgewehr auf<br />

die hilfl ose Sassenschaft abfeuern. Naja, da heißt‘s<br />

dann halt: still leiden und löschen <strong>oder</strong> um Verschonung<br />

bitten und ein beleidigtes Schnoferl be<strong>im</strong> Artilleristen<br />

riskieren. Aber trotzdem – die Vorteile der<br />

schnellen Post sind schon eminent in der Überzahl.<br />

Nun soll das hier aber kein Grundsatzartikel<br />

zu den Freuden und Problemen des Netzes<br />

werden, nein, ich hab‘ ein ganz spezielles Thema auf<br />

meiner Beobachtungsliste – die Fechsung aus dem<br />

Internet!<br />

Wer hat ihn noch nicht gehört, dre<strong>im</strong>al in der<br />

Woche denselben Vortrag <strong>im</strong> Fechsungsteil<br />

(selber schuld, warum reitet man auch soviel aus!)<br />

und jedesmal auch noch ohne „Bezugsschein“ – so<br />

als wär‘s eine Eigenfechsung. Man kann wetten, dass<br />

man die Internetfechsung sicherlich einige Zeit lang<br />

präsentiert kriegt, bis sich ein neuer Hit herumspricht<br />

und dauerverbraten wird. Irgendwann murmelt man<br />

resigniert den Text mit, weil man ihn eh schon auswendig<br />

kann – oft <strong>im</strong> Unterschied zum Vortragenden,<br />

der ihn noch <strong>im</strong>mer herunterlesen muss. Ad notam<br />

– nix dagegen einzuwenden, wenn ein Fremdvortrag<br />

gebracht wird, auch ich krame manchmal den<br />

köstlichen weiland Rt Kau-Boy (230) aus, ‚s wär‘<br />

ja schad‘ um sein „Bild bei mir zuhaus“ <strong>oder</strong> den<br />

„Peda“!<br />

Aber – hier folgt das unvermeidliche „aber“ –<br />

aber erstens sagt man als anständiger Sasse,<br />

von wem das ist (und wenn der Autor nicht eruierbar<br />

ist, dann halt, woher man‘s hat) und zweitens meidet<br />

man Texte, die <strong>im</strong> Moment „inuse“ sind (na, wie kann<br />

ich den PC-Slang?!). Es ist ja durchaus erheiternd,<br />

wenn man Zeuge wird, wie einer was vorträgt und<br />

ein anderer daraufhin grantig seinen Kaszettel wieder<br />

einpackt und krampfhaft ein anderes Elaborat sucht,<br />

abendfüllend aber doch weniger. Früher waren die<br />

Witze von der Rostra die Strafe des OHO für schlaraffi<br />

sche Sünden – heute sind es die Netzfechsungen.<br />

Das Internet jedenfalls ist unschuldig dran, es<br />

ist wirklich eine durchaus empfehlenswerte<br />

Einrichtung für jedermann – wenn es mit Intelligenz<br />

und entsprechender Umsicht benützt wird. Ich selber<br />

bin ja ein sehr aktiver Wikipedia-Autor (http://<br />

de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Re<strong>im</strong>michl-212)<br />

und kenne deshalb die Meriten, aber auch die Fallen<br />

des Mediums. Meine heutige Philippika soll also<br />

nicht als Jammerruf nach der „guten alten Zeit“ verstanden<br />

werden, sondern nur als Bitte:<br />

Auch wenn Ihr, liebe <strong>Freund</strong>e, begeistert von<br />

einem Text <strong>im</strong> Netz seid‘s, verwendet‘s ihn<br />

mit Fingerspitzengefühl, sonst stöhnt alles nur mehr<br />

geplagt auf, kaum dass Ihr die ersten fünf Wörter von<br />

der Rostra gesagt habt‘s!<br />

Denn, zur Erinnerung, Schlaraffi a soll auch in<br />

Zukunft ein Verein sein, der von der Kreativität<br />

seiner Sassen getragen wird, und net von der<br />

Fähigkeit, die Speichertaste zu drücken,<br />

meint Euer wie <strong>im</strong>mer grenzenlos opt<strong>im</strong>istischer<br />

<strong>Freund</strong><br />

Re<strong>im</strong>michl<br />

Schönbronner <strong>Reychs</strong>-<strong>Postille</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong> – 20 –<br />

27. <strong>Ostermond</strong> a. UU.<br />

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