Im O#ermond a. U. 151 Nr. 11 - Castell "Am schönen Bronnen" - Heim
Im O#ermond a. U. 151 Nr. 11 - Castell "Am schönen Bronnen" - Heim
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Aus dem Inhalt:<br />
Ein Tipp für den Sommer S. 2 Winterung a. U. <strong>151</strong> S. 3 Ordensfest S. 6 Dankgestammel zum Ordensfest S. 7 <br />
Ostermond S. 9 Dankesgestammel zur Einkleidung des Knappen 58 S. 8 Die Leiden des jungen Knappen S. 9 <br />
Das Kreuz mit der Kultur S. 10 Das Wort Freundschaft S. 10 Leberkas – Fechsungsspaß S. <strong>11</strong> Warnung vor dem<br />
Leberkäs S. <strong>11</strong> Rund um den Grimming S. 12 Ich bin‘s, der Indianer S. 14 Aus der Chronik S. 16 Wenn man<br />
mich früge … S. 18<br />
<strong>Im</strong> <strong>O#ermond</strong> a. U. <strong>151</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Ein Tipp für den Sommer<br />
Es weiß wohl jeder auf der Welt:<br />
Das Schlaraffenjahr zerfällt<br />
in zwei Teile, wovon halt<br />
einer warm ist, einer kalt.<br />
In jenem Teil des Jahr‘s, wo‘s schneit<br />
(auch schon seit recht geraumer Zeit)<br />
sippt man in ganzen Serien,<br />
dann kommen Sippungsferien.<br />
In jenem Teil des Jahr‘s, das warm,<br />
fühlt manch Schlaraffe sich recht arm,<br />
denn Sippungen gibt es mitnichten<br />
und folglich muss man drauf verzichten.<br />
Doch die Schlaraffi a kann dienen<br />
in dieser Zeit mit Kristallinen<br />
und es ist allgemein bekannt:<br />
Auch diese sind ganz amüsant.<br />
Zwar fühlt sich mancher eingeschränkt,<br />
weil immerhin im Sommer denkt<br />
so mancher brave Rittermann,<br />
dass er da nicht recht fechsen kann.<br />
Ein Irrtum ist‘s, lasst euch das sagen!<br />
<strong>Im</strong> Sommer etwas vorzutragen,<br />
passt sehr gut zu Schlaraffi a -<br />
und auch die Rostra steht noch da!<br />
Mitteilung der Redaktion<br />
Verteilung der Reychspostille<br />
Die Ausgabe der Reychspostille wird nach ihrem Erscheinen während<br />
der Sippung an die anwesenden Sassen persönlich übergeben.<br />
Interessierte Sassen können die Reychspostille auch auf unserer<br />
Homepage einsehen.<br />
Hompage des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375):<br />
http//:www.greifensteynburg.at<br />
Sassen, die keine Internetverbindung besitzen oder bresthaft sind,<br />
können die Reychs-Postille beim Kantzlerambt bestellen.<br />
Drum nicht daneben sich benimmt,<br />
wer diese Rostra auch erklimmt!<br />
Zu lauschen ist da Reych bereit<br />
auch in der warmen Sommerzeit!<br />
Jedoch – wenn es nur irgend geht -<br />
dann achtet auf die Qualität!<br />
Doch das ist schließlich uns auch endlich<br />
für uns Schlaraffen selbstverständlich.<br />
Rt Spät Ikarus<br />
<strong>Im</strong>pressum:<br />
Schönbronner-Reychs-Postille<br />
Redaktion: OR des <strong>Castell</strong>s „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ (375)<br />
Chefredakteur, Layout und Gestaltung:<br />
Lerari der museologische Hexa schmied (375)<br />
Vertrieb: persönlich nach Erscheinen während der Sippungen.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben dessen persönliche<br />
Meinung wieder und nicht zwangsläufi g die von Herausgeber und<br />
Redaktion.<br />
Beiträge sendet bitte an : lerari@aon.at<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 2 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Die Jahrung <strong>151</strong> endet mit einem ersten Versuch,<br />
wir feiern Sylvester in der Burg. 20<br />
Freunde mit Ihren Burgfrauen verbringen gemeinsam<br />
schöne und lustige Stunden in der Burg. Unsere<br />
Burggräfi n Alexandra verwöhnt uns wieder<br />
mit einem herrlichen Menü. Die Stimmung ist<br />
bald ausgelassen und heiter. Die Zeit verfl iegt allzu<br />
schnell und im Kreise unserer schlaraffi schen<br />
Familie betreten wir gemeinsam die neue Jahrung<br />
a.U.<strong>151</strong> (2010). Einhellige Meinung, dieses Spiel<br />
hat sicher eine Wiederholung. Wir streben aber an,<br />
dass die Personenanzahl nicht allzu groß wird. Es<br />
soll eine familiäre Sylvesterfeier bleiben.<br />
Eismond-Schlaraffi ffi ade und ES-Feyer „Gott<br />
erhalte“. Josef Haydn.<br />
Entgegen allen Erwartungen<br />
und Erfahrungen ngen<br />
bei Kunstsippungen, gen,<br />
kommen sehr viele iele<br />
Freunde zu uns. Musikasikalisch werden wir von zwei<br />
Musikern der Wiener ner<br />
Symphoniker, einem<br />
Solobratschisten und<br />
einen Primgeiger<br />
verwöhnt, die uns zwei wundeschöne Sonaten<br />
zu Gehör bringen. Junker Peter (212) begeistert<br />
uns mit seiner Burgfrau mit einem Klavierstück<br />
für 4 Hände „der Meister und sein Schüler“ und<br />
dem Lied „Die Landlust“. Das Herzstück dieser<br />
Sippung aber ist der Lichtbildervortrag unseres<br />
Oberschlaraffen der Kunst Ritter Lerari über Josef<br />
Haydn, „Der Hundsturmer Friedhof“ und „Der<br />
wundersame Weg von Haydn’s Schädel“.<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
WINTERUNG a. U. <strong>151</strong><br />
1. 1. – 28. 4. <strong>151</strong><br />
Prüfl ing Robert Kaldy wird in der Schlaraffi -<br />
ade weiß gekugelt und als Knappe 57 eingekleidet.<br />
Nun haben wir einen Zauberer in unseren<br />
Reihen, wieder ein Gewinn für unser kleines<br />
Reych. Leider kann Junker Fritz zurzeit, wegen<br />
profaner Schwierigkeiten, kaum unsere Sippungen<br />
besuchen. Die Sippung „Wald und Wiese“ beschert<br />
uns wieder eine Fülle vom Einritten und <strong>schönen</strong><br />
Fechsungen.<br />
Mutter-Tochter-Sippung im <strong>Castell</strong>um Cornoviae<br />
(181). Es ist schön wieder Freunde<br />
zu treffen, ein seltenes Ereignis, da wir leider gemeinsamen<br />
Sippungstag haben. Mit <strong>schönen</strong> und<br />
launigen Fechsungen verbringen wir gemeinsam<br />
einen <strong>schönen</strong> Sippungsabend. Leider ist der Besuch<br />
von unseren Sassen schwach, geht aber leider<br />
nicht anders, da wir sehr viele kränkelnde Freunde<br />
haben, denen ein Ausritt schon sehr schwer fällt<br />
oder gar unmöglich ist. Es ist traurig feststellen zu<br />
müssen, dass wir schon sehr viele ältere Sassen in<br />
unseren Reihen haben.<br />
– 3 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Hornung – Schlaraffi ade, ein weiterer Schlag<br />
trifft unser Reych, Ritter Jauserl der Kuli-<br />
Narrische verlässt unseren Bund wegen profaner<br />
Schwierigkeiten.<br />
Ritter So geht’s net (221) stellt und Herrn Otto<br />
Schittenhelm vor, der durch seine Abgabe<br />
des Fragebogens als Prüfl ing angemeldet wird.<br />
Wieder ein Hoffnungsschimmer für unser Reych.<br />
Heringsschmaus, wieder ein herrliches Buffet<br />
von unserer Burggräfi n Alexandra, Burgfrau<br />
Dialekterl und Burgfrau Chow Wong vorbereitet.<br />
Diverse Herings salate, köstliche Platten,<br />
verschiedene Arten von geräucherten, marinierten,<br />
Durch verschiedene Eigenmächtigkeiten einzelner<br />
Sassen ist beim 35. Junkerturney<br />
der Reyche 181, 230 und 375 kein Sasse unseres<br />
Reyches im Reych Claustroneoburga anwesend.<br />
Auch wenn unsere Junkertafel, Kn 57 und Jk Fritz,<br />
profan verhindert waren, hätte zumindest unser<br />
Junkermeister und einer unserer Oberschlaraffen und vorzüglich zubereiteten Fischen erfreuen un-<br />
im Reych Claustroneoburga beim Junkerturney ansere Augen und vor allem unsere Gaumen. <strong>Im</strong> Nu<br />
wesend sein müssen.<br />
werden die Köstlichkeiten von den Anwesenden<br />
<strong>Im</strong>mer wenn unser OK Rt Lerari vorsippt sind Freunden und ihren Burgfrauen weggeschmaust.<br />
wenig Sassen anwesend aber diese Sippungen Die anschließende Sippung ergötzt alle Anwe-<br />
sind immer spritzig und heiter und eine Fülle von senden wieder mit einer wohl ausgewogenen Fech-<br />
heiteren Fechsungen erfreut die kleine Schar der sungsfolge von heiteren und ernsten und auch mu-<br />
Anwesenden Freunde. Leider ist aber zu bemersikalischen Vorträgen.<br />
E<br />
ken, dass die Nachsippungen immer spärlicher in Höhepunkt jagt den nächsten. Ritter<br />
werden, die Promillegrenze trägt sicher zu diesem Plomberl wird zum Erbschlaraffen erklärt.<br />
Trend bei, aber wir sind alle schon etwas älter ge- Viele Freunde reiten in unsere Burg ein, um Freund<br />
worden und so mancher einstige Nachsipper strebt Plomberl ein Ehrengeleit zu geben. Nach der Lau-<br />
nach der Sippung schnellstens seiner <strong>Heim</strong>burg datio, gehalten von unseren ErbA Ritter Bürokra-<br />
zu. <strong>Im</strong> Gegensatz dazu kommen die Freunde betikuss, wird mit launigen Worten Ritter Plomberl<br />
reits sehr zeitlich zu den Sippungen und dadurch vom Thron die Urkunde überreicht. <strong>Im</strong> Anschluss<br />
hat sich eine Vorsippung entwickelt in der geatzt, an die Erbfeyer können alle eingerittenen Sassen<br />
geplaudert und gescherzt wird.<br />
eine ausgelassene und heitere Sippung genießen.<br />
B U<br />
ei der Sippung der Wiener Reyche, diesmal nsere Schlaraffi aden sind ein Publikums-<br />
im h. R. Vindobona abgehalten, wird Ritmagnet. Diesmal ein gewaltiger Einritt, der<br />
ter Sche-Toni der Wiener Reyche-Orden in Silber goldene Ball fl iegt, die Stimmung ist ausgelassen.<br />
überreicht. Prüfl ing Schittenhelm entwickelt sich Zu bemerken ist, dass unser Fürst Ritter Onyx für<br />
zu einem stürmischen Ausreiter und besucht mit Ungut wieder den Versuch startet eine Opposition<br />
unseren Sassen so manches Reych, leider kann er aufzubauen, sein Ritterhelm ist schon wieder mit<br />
diese Ausritte nicht nützen, aber er lernt Reyche einer frechen roten Feder geschmückt. Als Unter-<br />
und auch Freunde kennen. Ein richtiger Gewinn stützung dieses Vorhabens bietet sich Ritter Schefür<br />
unser Reych<br />
Toni an. Lassen wir uns überraschen.<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 4 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Das 100. Stiftungsfest unserer Mutter <strong>Castell</strong>um<br />
Cornoviae wirft seine Schatten voraus.<br />
Bei der geplanten Ausstellung „100 Jahre Schlaraffi<br />
a <strong>Castell</strong>um Cornoviae“ ist auch unser Reych<br />
vertreten. Unser ErbArchivar Ritter Bürokratikuss<br />
unterstützt tatkräftig die Bemühungen unseres Mutterreyches<br />
und stellt viele seiner bemerkenswerten<br />
Exponate Urschlaraffi as und unseres Reyches für<br />
die Ausstellung zur Verfügung.<br />
Ordensfest, viele Freunde werden geehrt.<br />
Freund Ritter Rotzbremserl (221) wird die<br />
Schärpe „Lieber Freund“ überreicht und ihm der<br />
Titel „Unser lieber Freund“ verliehen. <strong>Im</strong> Gegensatz<br />
zu den letzten Ordensfesten wird diesmal<br />
auch eine größere Anzahl von Orden verliehen, die<br />
Freude der beliehenen Sassen ist groß. Leider muss<br />
aber auch festgestellt werden, dass die fungierende<br />
Herrlichkeit das Ordensfest diesmal sehr schnell<br />
und fast emotionslos durchführt. Es fehlt jegliche<br />
Herzlichkeit und die Verleihung der Titel und Orden<br />
erfolgt in Blöcken zu drei oder vier Sassen.<br />
Selbst die Verleihung der Schärpe „Lieber Freund“<br />
wird in Masse abgeführt. Solch ein Ordensfest ist<br />
sicher nicht gut für das Ansehen und den Ruf unseres<br />
Reyches.<br />
<strong>Am</strong> Reychsausritt in das hohe Reych Burckhardia<br />
nehmen nur acht Sassen unseres<br />
Reyches teil. Leider, denn zurzeit hat Oho unser<br />
Reych in seinen Fängen.<br />
Von unseren 20 Sassen, die wir sind, kommen<br />
vier Freunde maximal 1–2 Mal oder<br />
gar nicht in der Winterung zur Sippung, vier<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
Freunde sind schwer Bresthaft und können selten<br />
und wenn, dann nur bei unseren Sippungen im<br />
Reych teilnehmen und vier Freunde waren profan<br />
verhindert. Ein bestürzender personeller Zustand<br />
derzeit in unserem Reych, aber dieses Tief werden<br />
wir sicher überwinden.<br />
Frühlingssippung mit Burgfrauen und Turney<br />
um den „Hosenbandorden“. Acht Freunde<br />
nehmen an diesem gewaltigen Turney teil.<br />
Da wir zu wenig eigene Sassen haben, die an<br />
diesem Turney teilnehmen, müssen wir die<br />
Statuten für dieses Turney ändern, ab nun können<br />
auch eingerittene Freunde an diesem Turney teilnehmen.<br />
Diesmal gelingt es Ritter Komunikator<br />
(266), mit seiner zu Herzen gehenden Fechsung,<br />
die Herzen der Burgfrauen zu betören und unter<br />
großem Jubel wird ihm der Hosenbandorden von<br />
Burgfrau Dialekterl angelegt.<br />
Wieder Schlaraffi ade, wieder ein großer Einritt<br />
von Freunden. auch herrscht Freude<br />
im Reych. Prüfl ing Schittenhelm wird weiß gekugelt<br />
und nimmt als Knappe 58 an der Junkertafel<br />
Platz. Ein hoffnungsvoller Nachwuchs, ein Ausreiter<br />
und auch guter Fechser befi ndet sich nun in<br />
unseren Reihen.<br />
Zweite Leberkas-Fechsungsspass-Sippung,<br />
ein gewaltiger Einritt, dichtgedrängt sitzen<br />
die Freunde im Rittersaal und heiteres Lärmen<br />
erfüllt die Burg. Nur kurz wird der ambtliche Teil<br />
abgeführt. Uneinigkeit gibt es natürlich wegen<br />
der Titelverleihung doch einen Freund können<br />
wir Freude bereiten. Ritter Skizzo-phren hat es<br />
geschafft und ihm wird der von ihm gewünschte<br />
Titel: Hochwohlleiblicher Leberkasbotschafter<br />
zum <strong>Castell</strong> „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ verliehen.<br />
Eine eingehende Besprechung über diese Sippung,<br />
speziell über die Aufgabenverteilung, ist dringend<br />
erforderlich. Ein großer Dank an unsere Burggräfi n<br />
Alexandra die wieder herrlichen Leberkas vorbereitet<br />
hat, der im Nu von den anwesenden Sassen<br />
verspeist wird.<br />
Rt Bürokratikuss<br />
– 5 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Schlaraffen hört!<br />
Kinder, seid ihr brav gewesen?<br />
Ja? Dann könnt ihr heut noch lesen<br />
ein Papier, das dann vielleicht<br />
die Herrlichkeit euch überreicht.<br />
Dann seid gespannt, ob es geworden<br />
ein Titul oder doch ein Orden.<br />
Welch Hoffnungen auch immer sprießen,<br />
ihr könnt die Vorfreude genießen<br />
und nicht dran denken, was schon war<br />
vor kurzem erst in diesem Jahr.<br />
Das war doch wirklich ziemlich schade<br />
in Vancouver, die Olympiade.<br />
Die Zeitungen, die spuckten schöne<br />
heroische und große Töne:<br />
Vom Slalom bis zum Abfahrtslaufen,<br />
da wer‘dn die Unsrigen ersaufen<br />
in Medaillen jedenfalls,<br />
die hängt man ihnen um den Hals.<br />
Na, war‘s der Inbegriff des Glücks?<br />
Nein. – es war nix.<br />
Ausgegangen sind‘s fast leer<br />
und der Verzicht fi el ihnen schwer.<br />
Da fällt einem natürlich ein,<br />
heut‘ könnt‘ es hier genau so sein.<br />
Schlaraffen, uns ist allen klar,<br />
dass früher alles besser war,<br />
vor gar noch nicht so langen Zeiten,<br />
insunders auch die Herrlichkeiten.<br />
Vor gar noch nicht so vielen Jahren,<br />
da sind s‘ beim Skifahr‘n schneller g‘fahrn.<br />
Nicht nur die Ski war‘n s‘ damals schneller,<br />
auch Titel war‘n origineller!<br />
Oder lässt Oho indessen<br />
den Adelsmarschall glatt vergessen,<br />
welch nette Titul und welch Orden<br />
bereits sind ausgewählt geworden?<br />
ORDENSFEST<br />
Egal! Wir hoffen an der Stelle.<br />
Dass Uhus wunderbare Welle,<br />
auf gar manch Sassen abgezielt,<br />
vom Himmel hoch was runterspült.<br />
Es wäre sicher doch einmal<br />
ein riesig peinliche Skandal,<br />
wenn Uhu allen wär abhold<br />
und es gäb heute gar kein Gold.<br />
Da sich der Sasse ärgern müsste<br />
und fühlte sich wie auf der Piste.<br />
Das „Gar kein Gold“ vergönnt man denen,<br />
die nicht besonders Skifahr‘n können,<br />
doch immer wieder kommt es vor,<br />
dass der Schlaraffe hat Humor<br />
und auf den Punkt, da kann indessen<br />
der Uhu wirklich nicht vergessen!<br />
Drum stellt euch auf und reitet ein.<br />
Weil irgend etwas wird‘s schon sein.<br />
Manch Abend, wo man nichts erwartet,<br />
ist manchmal auch schon ausgeartet.<br />
Vielleicht steht ja für euch bereit<br />
der Händedruck der Herrlichkeit!<br />
Rt Spät Ikarus<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 6 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Dankgestammel zum<br />
Ordensfest von einem,<br />
der nix gekriegt hat<br />
Schlaraffen hört!<br />
Verehrtes Oberschlaraffat,<br />
jetzt hab ich hier doch in der Tat<br />
den Abend brav mit euch verbracht<br />
und hab bestimmt schon mehr gelacht.<br />
Ein Flop ist es doch für mich geworden<br />
kein Titul und auch gar kein Orden.<br />
Bei uns hat die Vernunft gesiegt<br />
und ich hab diesmal nix gekriegt.<br />
Das macht‘s mir sehr viel leichter gleich<br />
und dafür, Freunde, dank ich euch,<br />
denn immerhin hat eigentlich<br />
kein Titul einiges für sich.<br />
Zwei Dinge da zu nennen wären:<br />
Man braucht den Titul nicht erklären.<br />
Die meisten Titel sind schlussendlich<br />
für eine Burgfrau unverständlich.<br />
Weiters meistens ist es Brauch,<br />
zweideutig sind die Titel auch!<br />
Und heute einmal brauch ich nun<br />
das nicht als Zufall abzutun<br />
und zu behaupten, dieses sei<br />
ganz sicher keine Frotzelei.<br />
Diesmal, da hab ich nichts verbrochen,<br />
ja nicht einmal den Thron bestochen.<br />
Das wäre nämlich etwas schwierig,<br />
Oberschlaraffen sind oft gierig.<br />
Zumal ja im vergang‘nen Jahr<br />
recht dürftig meine Leistung war,<br />
bin ich zu dem Entschluss gekommen<br />
und habe gar nichts unternommen.<br />
Und so streb‘ ich in aller Ruh<br />
ganz titellos der <strong>Heim</strong>burg zu,<br />
was mir besonders gut gefällt<br />
– weil Burgfrau keine Fragen stellt!<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
Rt Flottwell (221)<br />
Ostermond<br />
Der Frühling lässt uns Wärme spüren,<br />
zärtliche Weisen uns verführen,<br />
zu Kapriolen, die vergessen,<br />
es regt sich vieles wie besessen.<br />
Der Ostermond beseelt vielleicht<br />
Gedanken, die stets unerreicht,<br />
die unser Ziel in vielen Träumen,<br />
wir sollten einfach nichts versäumen.<br />
Auch sind wir längstens es gewohnt,<br />
wenn`s wärmer wird ist Ostermond,<br />
die Sonnenstrahlen uns begleiten,<br />
wenn pünktlich in die Burg wir reyten.<br />
Die wohlbekannte Sommerzeit,<br />
hat es geschafft, wir sind soweit,<br />
dass wohl auch hier „<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“,<br />
der bunte Lenz ist angekommen.<br />
Dies ist halt nur Philosophie,<br />
die Osterhäsin gab`s ja nie.<br />
jedoch unsre äußerst kluge Sassen,<br />
soll es geben und dies in Massen.<br />
Sehr kraftvoll soll der Geist ja sein,<br />
bekannt wie hier auf Greifensteyn,<br />
weil wir mit klarer Konsequenz,<br />
auf dieser Welt die Eminenz.<br />
Uhu mit seinem großen Geist,<br />
uns sicherluch die Zukunft weist,<br />
denn sippungszeit ist bald dahin,<br />
und weiter geht´s dann krystallin.<br />
Nicht wirklich überrascht sind wir,<br />
Schönbronner es sind Freunde hier,<br />
sie heute uns die Ehre geben,<br />
die Schlaraffi ade zu erleben.<br />
So will ich Sie zum Throne führen,<br />
daher ihr Freunde sollt es spüren,<br />
willkommen seid Ihr jederzeit,<br />
wenn Ihr zum Einritt seid bereit.<br />
Freunde Ihr könnt Euch nun erheben,<br />
ganz locker in die Vorburg gehen,<br />
inzwischen werden die Schönbronner Sassen<br />
ein Prunkspalier entstehen lassen.<br />
H üpfend – durch diese hohle Gass`,<br />
gelangt zum Thron Ihr mit viel Spaß,<br />
die Herrlichkeit wird Euch begrüßen,<br />
mit würdevollen Wortergüssen.<br />
Rt Phil-Antroperl<br />
Enrittsfechsung vom 7, 4, a. U. <strong>151</strong><br />
– 7 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Dankesgestammel zur Einkleidung<br />
des Knappen 58<br />
Schlaraffen hört –<br />
Eure Uhu-erleuchtete Herrlichkeit!<br />
Als ich vor so knapp hundert Tagen<br />
Ritter Errol Flynn in Ungarn traf<br />
da konnte mir noch niemand sagen<br />
welch Wandel – I bin sö’bst ganz baff!<br />
Elf Tage später, noch Eismond is’<br />
bringt „So gehts net“ zur Colonie<br />
am Wogenrayn mich, ich genieß<br />
das Spiel, die Leut’, die Ironie.<br />
So dreissig Jahrungen sinds bald<br />
Ihr „So geht’s net“ als Ritter kennt<br />
profan wurd ich ne’m ihm zwar alt,<br />
die schöne Ritterzeit – verpennt!<br />
Fand jetzt erst diesen Weg zu Euch<br />
und möcht ihn gern begleiten.<br />
Als Prüfl ing schon in manchem Reych,<br />
Knappe 58 wird weiterreiten.<br />
Ich fechse gern und bin kein Hekterl<br />
mal textlich, mal mit Melodei.<br />
<strong>Im</strong> Reych der Ritter Dialekterl<br />
mir Pate, stützend Hilfe sei.<br />
Sein Wort ist gut, aufmunternd gar,<br />
zeigt mir den Weg nicht zu verlassen,<br />
für Kunst, Humor und Freundeschar<br />
mit Spiegel, Ceremoniale und Euch Sassen.<br />
Mein Dank gilt Euch und heut’gen<br />
Lorbeern,<br />
so hör ich auf mit dem Geschwafel.<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ bleib ich sehr gern,<br />
beim Gestrengen (Rt. Elliot) – an der<br />
Junkertafel.<br />
LuLu!<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 8 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Die Leiden des<br />
jungen Knappen<br />
Schlaraffen hört!<br />
Ach wie war das Leben schön,<br />
unbeschwert zur Sippung geh`n,<br />
einst als Prüfl ing oder Pilger<br />
nur der Atzung froh Vertilger.<br />
Doch dann kam die schwere Zeit,<br />
als zum Knappen ward gefreit,<br />
ab dem Zeitpunkt war es aus,<br />
mit dem unbekümmert Schmaus.<br />
Niedre Dienste zu verrichten<br />
sind ab sofort des Knappen Pfl ichten.<br />
Eilig wird die Burg erklommen,<br />
zeitig, pünktlich muss er kommen.<br />
Einst wie der Laternenmann<br />
zündet er die Kerzen an.<br />
Und als nächstes legt er fein<br />
auf den Tisch die Büchlein klein,<br />
in denen säuberlich geschrieben,<br />
Die Lieder die Schlaraffen lieben.<br />
Wenn sich das Reych zu rüsten pfl egt,<br />
die edlen Ritter er umhegt.<br />
Probleme gibt es bei den Alten<br />
die können kaum die Schärpe halten.<br />
Gar mancher Ritter von Natur,<br />
von allzu fülliger Statur.<br />
In den Harnisch die zu zwingen<br />
gehört oft zu den schwersten Dingen.<br />
Der Knapp´ muss nun die Burg verlassen,<br />
zu holen für die müden Sassen,<br />
die Schwerter die aus edlem Holz,<br />
damit die Ritter voller Stolz,<br />
bei dem Spalorum in vier Wänden,<br />
nicht stehen da mit leeren Händen.<br />
Kaum ist der Einritt zelebriert,<br />
der Knapp` die Schwerter abserviert,<br />
und auch die Junker, diese <strong>schönen</strong><br />
auch die , die muss der Knapp` verwöhnen.<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
Nimmt dann die Sippung ihren Lauf,<br />
da hört die Arbeit lang nicht auf.<br />
In unsrer Burg, ganz ohne Schmäh<br />
wird eingeteilt ein JVD.<br />
Junker vom Dienst soll dieses heißen<br />
nur Junker sollten sich drum reißen.<br />
Doch weil diese Mangelware,<br />
nimmt man an Knappen bei die Haare,<br />
hängt ihm um a Trumm Planketten,<br />
und wieder sind die Kapp` die Deppen.<br />
Der Knappe der nun eingeteilt,<br />
nicht lange sesshaft er verweilt.<br />
Die Herrlichkeit die grad` fungiert,<br />
die schickt den Knappen ungeniert,<br />
in das dunkle OPO-Eck,<br />
(das ist des Querulant`s Versteck)<br />
wenn dieses er mit Licht erhellt,<br />
strahlt funkelnd die Schlaraffenwelt.<br />
Auch bei diversen Jubiläen,<br />
an Knappenpower darf`s nicht fehlen.<br />
Er schleppt dann brav das Mobiliar<br />
und stellt es auf, mal hier mal da.<br />
Doch hat er etwas gut gemacht,<br />
er mit einem Ahnen wird bedacht.<br />
Zieht er sich dann zurück vom Thron,<br />
da kommt er drauf, den hat er schon.<br />
Noch eine Sache fi nd ich toll,<br />
das ist das Gri`ß um`s Protokoll.<br />
Wird gesucht ein Protokollant,<br />
da zieh`n Junker, Ritter ganz gewandt,<br />
die Köpfe ein und auch die Hand.<br />
<strong>Am</strong> liebsten möchten sich die Recken,<br />
wenn`s ginge unterm Tisch verstecken.<br />
So trifft die Wahl, wem ohne Wappen,<br />
richtig geraten, - einen Knappen.<br />
Und die Moral von der Geschicht,<br />
vergrämt mir eure Knappen nicht.<br />
Der Knappe ist, ihr ahnt es schon,<br />
Das verlängerte Rückgrad der Nation.<br />
Will nun beenden das Geschwafel,<br />
Keh`r reuig heim zur Junkertafel.<br />
Zum nächstes Ziel steht mir der Sinn,<br />
das ich bald ein Junker bin.<br />
Junker Gottfried (80)<br />
– 9 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Das Kreuz mit der<br />
Kultur<br />
Herr Shakespeare, wenn man’s recht bedenkt<br />
hat ganz enorm sich angestrengt,<br />
im „Hamlet“ zu erreichen,<br />
dass alle die Personen da,<br />
auch Hamlet und Ophelia<br />
verwandeln sich in Leichen.<br />
Bei Goethe, der phantastisch dichtet,<br />
da wird das Gretchen hingerichtet.<br />
Auch mit Orchesterton<br />
geh’n Leute haufenweis’ ins Grab.<br />
Die Butterfl y, die sticht sich ab,<br />
Tosca hüpft vom Balkon.<br />
Das alles zählt zur Hochkultur.<br />
Da fragt man sich bisweilen nur:<br />
Wozu die ernsten Sachen?<br />
Was ist an Toten wohl das Gute?<br />
Na ja, Bestattungsinstitute,<br />
die können drüber lachen!<br />
Das Lachen, das man so vermeidet,<br />
das uns vom Tier so unterscheidet<br />
und das so sehr befreit,<br />
das uns gelöst und freundlich macht,<br />
das wäre doch so angebracht<br />
und zwar gerade heut!<br />
Auch wenn man es nicht glauben möcht’<br />
–<br />
die Welt von heut ist ziemlich schlecht<br />
und kein sehr schönes Zeichen<br />
ist, das Musik, Literatur<br />
und größtenteils wohl die Kultur<br />
ist ständig voller Leichen.<br />
Heutzutage der Humor<br />
kommt beinah unmodern mir vor.<br />
Nicht traurig sein deswegen!<br />
Denn immerhin, es will mir scheinen,<br />
man kann – auch wenn’s nur ist im Kleinen –<br />
doch etwas tun dagegen!<br />
Rt Spät Ikarus<br />
Das Wort<br />
Freundschaft<br />
Freundschaft ist ein langes Wort;<br />
so soll ich das erklären?<br />
Ein Gefühl, so wunderbar,<br />
durch keinen zu zerstören.<br />
Das F am Anfang steht für mich,<br />
für Füreinander streben.<br />
Das R heißt jederzeit Respekt<br />
dem anderen zu geben.<br />
Das E bedeutet Ehrlichkeit:<br />
hat einen hohen Wert.<br />
Muss U wie unbedingt bestehen,<br />
weil es den Freunde ehrt.<br />
Gut in der Mitte dieses langen Wortes,<br />
hat man das N geschrieben.<br />
Es sollte immer dafür steh´n,<br />
sich niemals zu belügen.<br />
Ein D so groß wie Dankbarkeit<br />
muss immer wieder bestehen.<br />
Auch S wie Schutz und Sicherheit<br />
soll jeder dem anderen geben.<br />
Das C das steh für charakterstark;<br />
ist´s auch nicht immer leicht.<br />
Ist man mit H wie Herz dabei,<br />
dann hat man etwas erreicht.<br />
Das A was fast am Ende steht,<br />
will ich für Achtung nehmen.<br />
Und F wie freundlich, fair zu sein:<br />
den anderen zu schätzen.<br />
wie Treue kommt zuletzt<br />
T und das Gefühl zu geben.<br />
heißt Freundschaft, Glück<br />
und Zuversicht für ein<br />
ganzes Leben.<br />
Rt So geht‘s net (221)<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 10 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Leberkas –<br />
Fechsungsspaß<br />
Schlaraffen hört!<br />
Die Themen gehen uns nicht aus,<br />
gebt jetzt daher starken Applaus,<br />
der Leberkäs wird 2x gefunden,<br />
in unsrer Burg, wird es bekundet.<br />
Noch nie war dieses Fleischgericht,<br />
gelandet hier auf unsrem Tisch.<br />
Der rote Ziegel ist bestimmt,<br />
ein Essgenuss, so wie man`s nimmt.<br />
Aufwärmen, das verlangt die Masse,<br />
jedoch auch kalt auf einer Tasse,<br />
gebraten passt`s zu dem Spinat,<br />
jedoch nur dann, wenn man ihn mag.<br />
Mit Senf, der süß, auch säuerlich,<br />
da wird der Kas zum Gedicht,<br />
ein Kaisersemmerl, das gut schmeckt,<br />
es kracht, wenn frisch ist das Gebäck.<br />
Zur Schmuspause ist angedacht,<br />
da wird serviert des Fleisches Pracht,<br />
Das Saft er trieft aus allen Poren,<br />
der Mund wird fett, bis zu den Ohren.<br />
Die Esskultur wir ganz vermissen,<br />
vom Leberkas wird abgebissen,<br />
die fetten Finger fast nicht stören,<br />
sie zu dem Mahl dazu gehören.<br />
Und so gewinnen wir die Schlacht,<br />
der Leberkas uns Freude macht,<br />
wir lieben sie, Spezialitäten,<br />
wenn mehr wir öfters davon hätten.<br />
Und dass dies Werk auch gut gelingt,<br />
Freunde, nun in die Vorburg springt,<br />
mit leerem Magen geht das Locker,<br />
selbst die „Schönbronner“ reißt`s vom Hocker.<br />
Bilden nun hungernd kein Spalier,<br />
jedoch mit Glanz und graziöser Zier.<br />
Sie träumen von dem roten Ziegel,<br />
dem Leberkas, dem Kalorienriegel.<br />
Freunde stellt Euch vor der Schwerter Klang,<br />
geht hin zum Thron,wenn nicht anders geht,<br />
auch wenn Ihr wankt,<br />
und gebt der Herrlichkeit ein Zeichen,<br />
damit sie Euch die Hand kann reichen.<br />
Auch wenn der Händedruck sehr schwach,<br />
den Leberkas gibt`s erst danach.<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
Warnung vor dem<br />
Leberkäs<br />
In höchstem Maße fein ist das.<br />
Gar köstlich ist ein Leberkas<br />
und man von ihm besonders schwärmt,<br />
wenn er entsprechend aufgewärmt.<br />
<strong>Am</strong> besten aber nur dezent,<br />
weil wenn man sich das Maul verbrennt,<br />
dann ist das schließlich doch womöglich<br />
ein wenig dem Genuss abträglich.<br />
Der Leberkäs ist köstlich und<br />
in hohem Maße ungesund.<br />
Denn immerhin, da stecken drin<br />
Unmengen von Cholesterin<br />
und auch am Senf hat man Bedarf<br />
und der ist wieder eher scharf<br />
und beschädigt dir am Ende<br />
ganz heimtückisch die Magenwände.<br />
Nein, wenn du es recht bedenkst<br />
ist besser, wenn du dich beschränkst<br />
auf‘s Fechsen von der Rostra dann<br />
und siehst den Leberkäs nicht an.<br />
Denn immerhin, was man auch tut,<br />
Gesundheit ist das höchste Gut!<br />
Die willst du dir doch nicht verpatzen!<br />
Und dann … uns bleibt viel mehr zum Atzen!<br />
Rt Chow-Wong<br />
– <strong>11</strong> – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Reychsausritt<br />
der Vindobona<br />
rund um den Grimming<br />
Frohgemut bestieg eine stattliche Fahne von Rittern<br />
und Burgfrauen am 9. des Ostermonds den<br />
Treibstoffelefanten der h. Vindobona, um unter der<br />
bewährten Leitung von Rt Relax und Rt Denk mal<br />
den Ritt um den Grimming anzutreten. Selbiger ist ein<br />
markanter Berg im steirischen Ennstal, zwischen demselben<br />
und dem Salzkammergut gelegen, oder, schlaraffi<br />
sch gesehen, zwischen den Reychen <strong>Am</strong> Grimmingtor<br />
und Aquae Salis. Unterwegs gab es Hinweise<br />
auf das Schloss Gloggnitz (in Wahrheit ein ehemaliges<br />
Kloster) und die Burg Klamm am Semmering sowie<br />
die Wallfahrtskirche Maria Schutz. Dort soll erstmals<br />
Mozarts Requiem aufgeführt worden sein, welches der<br />
Graf Walsegg-Stuppach in Auftrag gegeben hatte.<br />
Später wurde das Ennstal als eigene Kulturlandschaft<br />
vorgestellt; schon zur Römerzeit bedeutend<br />
durch die hier durchführenden Verkehrslinien, vor allem<br />
über den Pyhrnpass (mit der Poststation Stiriate im Raum<br />
Liezen). Ab dem Mittelalter war das Stift Admont hier<br />
ein wichtiges Kulturzentrum, das im Barock mit dem<br />
Bildhauer Johann Thaddäus Stammel auch einen überregional<br />
bedeutenden Künstler vorweisen konnte.<br />
Nach Bezug des Quartiers in Bad Mitterndorf<br />
ritten wir in der h. Aquae Salis ein. Es war<br />
wie zu erwarten eine fröhlich-turbulente Sippung unter<br />
dem Motto „Wer hat meine Knute?“. Vor etlichen<br />
Wochen war nämlich die Junkertafel der h. Aquae q<br />
Salis zu Vindobona eingeritten n und hatte die<br />
vom J, Rt Bolle, schmählich im Stich gelassene<br />
Knute an sich genommen. mmmen.<br />
Da<br />
Rt Bolle aber ER der h. Aquae aae<br />
Salis<br />
ist, blieb dies sozusagen in der r<br />
Familie und daher ohne weiter eer<br />
reichende Konsequenzen.<br />
<strong>Am</strong> nächsten Tag<br />
stand zunächst die<br />
Besichtigung des Ortes<br />
Pürgg im Ennstal auf dem<br />
Programm, den ES <strong>Heim</strong>garten<br />
(Peter Rosegger,<br />
weiland Sasse der h. Grazia)<br />
als „steirisches Kripperl“<br />
bezeichnet hat. <strong>11</strong>60<br />
wird hier eine Burg erwähnt,<br />
welche eine Pfalz<br />
der steirischen Otakare<br />
war. Als nach deren Aussterben<br />
die Babenberger <strong>11</strong>92 das Land übernahmen,<br />
verlor sie an Bedeutung und verschwand. Die Funktion<br />
als Talsperre ging auf die nahe gelegene Burg<br />
Trautenfels über, die jetzt als „Landschaftsmuseum“<br />
eine Dokumentation des Lebens im Ennstal als Außenstelle<br />
des Grazer Johanneums<br />
beherbergt. Vielleicht<br />
ein Rest der Pfalzanlage ist<br />
die Johanneskapelle mit<br />
der Freskenfolge aus dem<br />
3. Viertel des 12. Jahrhunderts,<br />
das Ziel von vielen<br />
Kunstbegeisterten, mit<br />
der Szene des „Katz und<br />
Maus- Krieges“. Etwas<br />
jünger (Anfang 13. Jhdt.)<br />
ist das romanische Kruzifi x<br />
am Altar. Sein Gegenstück sollten wir am folgenden<br />
Tag in der Stiftskirche Seckau sehen. Die bereits <strong>11</strong>30<br />
erwähnte Pfarrkirche, dem<br />
Hl Georg geweiht, enthält<br />
Bauteile und Ausstattungsstücke<br />
von der Romanik bis<br />
zum Barock, darunter eine<br />
gotische Figur des selten<br />
dargestellten Hl. Alexius.<br />
Nach der Mittagsatzung<br />
ging es nach Gröbming,<br />
allwo das 13. UHUlympische<br />
Schießen in Szene<br />
ging, bestens organisiert<br />
und betreut von ASR Rt<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 12 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Viedocus (UHU meint: Kommt auch nächstes Mal<br />
zum Schiessen, man kann dort viele Freunde treffen!)<br />
ZZwischendurch<br />
wurde die<br />
PPfarrkirche<br />
besichtigt, ein<br />
mmonumentaler<br />
gotischer<br />
BBau<br />
mit bemerkenswerter<br />
AAusstattung.<br />
Vor allem<br />
dder<br />
gotische Flügelaltar<br />
vvom<br />
Anfang des 16. Jahr-<br />
hhunderts<br />
aus der äußerst<br />
pproduktiven<br />
Werkstatt des<br />
BBildschnitzers<br />
Lienhart<br />
AAstl<br />
(sie wird in Gmun-<br />
dden<br />
vermutet), der größte<br />
i iin<br />
der Steiermark, verdient<br />
BBeachtung<br />
(ehemals ein<br />
LLettneraltar).<br />
Der Preisver-<br />
tteilung<br />
in der Burg folgte<br />
eeine<br />
Sippung mit Burg-<br />
ffrauen,<br />
welche der vortä-<br />
ggigen<br />
an Munterkeit nicht<br />
nnachstand.<br />
Der Sonntag-<br />
mmorgen<br />
überraschte uns mit<br />
SSchneegestöber-<br />
jaja, wenn<br />
EEngel<br />
reisen, scheint die<br />
SSonne,<br />
aber wenn Schlaraf-<br />
ffen….<strong>Im</strong>merhin<br />
gelang es<br />
dem Einfl uss der liebreizenden Burgfrauen, die Wetterunbilden<br />
bis zu unserer Rückkehr in Schach zu halten.<br />
Das erste Tagesziel war die Burg Strechau, wo uns nach<br />
Besichtigung der Oldtimer-Sammlung der Hausherr<br />
Rt Gschmackvoll (<strong>Castell</strong>um Cornoviae) persönlich<br />
durch die erlesen eingerichteten Räume der in Renaissance<br />
und Barock umgestalteten mittelalterlichen Anlage<br />
führte. Eine besondere Rarität ist der aufwändig<br />
dekorierte Betraum aus der Zeit des protestantischen<br />
Burgherren- eine Gelegenheit, auf die noch vielfach<br />
unterschätzte Bedeutung des Protestantismus für die<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
österreichische ö<br />
Kultur hinzuweisen<br />
z (ein Thema, dem<br />
sich s heuer die OÖ. Landesausstellung<br />
a widmen wird).<br />
Bemerkenswert B<br />
auch die<br />
Schlosskapelle, S<br />
die Erzherzog<br />
z Johann ursprünglich<br />
für f seine Hochzeit ausersehen<br />
h hatte. Insgesamt ist diese<br />
e Burg ein gutes Beispiel<br />
dafür, d dass ohne private<br />
Initiativen I allzu viel von<br />
unserem kkulturellen lt ll EErbe b ddem<br />
Untergang geweiht war<br />
und ist! Sodann atzten wir im nahen Rottenmann in<br />
jener Gaststätte, welche die Burg der h. Castra Montana<br />
beherbergt. Den Abschluss des Rittes bildete die<br />
Besichtigung von Stift Seckau, im 12. Jhdt. als Augustiner<br />
Chorherrenstift in St. Marein gegründet und<br />
bald bldschon h ins i nahe h Hochtal H h lverlegt. l NNach hdder Af Aufhebung<br />
unter Kaiser Josef II. dem Verfall preisgegeben,<br />
wurde es Ende des 19. Jhdts. von Benediktinern<br />
wieder besiedelt. Die monumentale Anlage mit der<br />
romanischen Basilika steht vor einer eindrucksvollen<br />
Bergkulisse mit der hoch gelegenen Wallfahrtskirche<br />
Maria Schnee. Kunsthistorische Raritäten sind das<br />
byzantinische b<br />
Marienbild<br />
(Nikopoia), ( das Habsburger-Mausoleum<br />
g<br />
als rares<br />
Beispiel B der Kunst um<br />
1600 in Österreich sowie<br />
die d „Engelkapelle“ mit der<br />
Freskenausstattung F<br />
von<br />
Herbert H Boeckl aus den<br />
späten s Fünfzigerjahren des<br />
vorigen Jahrhunderts (genannt (gen<br />
„Sixtinische Kapelle<br />
der Moderne“). Nach Verkostung der neuerdings<br />
im Stift produzierten Edelbrände ging es beschwingt<br />
heimwärts über den verschneiten Semmering. Dank<br />
sei allen gesagt, die uns gastlich aufgenommen und<br />
zum Gelingen dieses wohl denkwürdigen Rittes beigetragen<br />
haben, aber auch den Mitreitern für ihr nie<br />
erlahmendes Interesse.<br />
Rt Denk mal (24)<br />
– 13 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
Ich bin‘s – der Indianer<br />
Schlaraffen hört! Liebe Freunde!<br />
Vor wenigen Wochen war im Museum für Völkerkunde<br />
eine sehr informative Ausstellung über den<br />
Häuptling und Hl. Mann (wicasa wakan) der Hunkpapa-<br />
Teton-Sioux zu sehen.<br />
Sitting Bull > Tatanka Yotanka * 1831 + 15.12.1890<br />
Beim Betrachten der<br />
Exponate kam mir<br />
iin<br />
den Sinn, mit Sitting<br />
BBull<br />
einem typi schen Indi-<br />
aaner<br />
gegenüber zu stehen.<br />
DDoch<br />
dann fragte ich mich:<br />
„ „Einem typischen India-<br />
nner?“<br />
Und damit bin ich beim<br />
TThema.<br />
Wer oder was ist der/ein<br />
ttypischer<br />
Indianer (Nativ<br />
A<strong>Am</strong>erican<br />
„NA“ im heutigen<br />
Sitting Bull, (Hunpapa Dakota), Sprachgebrauch)? S<br />
Und wo<br />
Foto von David F. Barry lebte dieser?<br />
Das uns vor Augen stehende Bild des typischen<br />
Indianers („NA“), ist einerseits geprägt von der<br />
Literatur unserer Jugendtage – Karl May mit Winnetou<br />
und J. -F. Cooper mit Lederstrumpf – und andererseits<br />
durch unzählige Indianer- und Westernfi lme. Nur als<br />
Anmerkung: Die Westernfi lme wurden ihrerseits geprägt<br />
von Buffalo Bill > William F. Cody. Die von ihm<br />
gegründete Wild-West-Show ließ er verfi lmen und begründete<br />
damit das Genre des Westernfi lms. Dieses Bild<br />
entspricht jedoch überhaupt nicht den Tatsachen.<br />
Wesentlich authentischer und damit informativer<br />
sind Bilder und Berichte von Augenzeugen;<br />
wie z.B. von Carl Bodmer, der mit Maximilian Prinz<br />
zu Wied von 1832 bis 1834 u.a. das Gebiet der Mandan<br />
bereiste b (siehe dazu meinen<br />
n Beitrag in der Reychs-<br />
Postille P <strong>Nr</strong>. 9).<br />
Von den vielen seien noch<br />
die d Forscher und Maler<br />
George G Catlin, Frederic<br />
S. S Remington, Charles M.<br />
Russel, R so wie die Fotografen<br />
g Edward S. Curtis,<br />
John J A. Anderson und Da-<br />
vvid<br />
F. Barry – von den In-<br />
ddianern<br />
die Schattenfänger<br />
Ein Blackfoot-Indianer, George ggenannt<br />
– zu nennen.<br />
Catlin.<br />
Aber zeigen deren Be-<br />
richte, r Skizzen, Gemälde<br />
und u Fotografi en den typischen<br />
p Indianer?<br />
Ja und nein. Was will ich<br />
damit d sagen?<br />
Ja, wenn wir den „NA“<br />
zzur<br />
Zeit seiner Hochblüte,<br />
bbis<br />
zum Ende seiner Zivili-<br />
ssation,<br />
und als Beherrscher<br />
dder<br />
Prärien und Plains mei-<br />
nnen.<br />
Crow Häuptling, George Catlin<br />
Nein, wenn es sich um<br />
den <strong>Am</strong>erikanischen Ureinwohner<br />
in seiner Gesamtheit handelt.<br />
Fassen wir die wichtigsten, uns heute bekannten<br />
und als mehrheitliche Meinung geltenden Fakten<br />
über Besiedlung und Entdeckung <strong>Am</strong>erikas zusammen<br />
(skurrile Theorien, wie z.B. Nachfahren der Atlanter,<br />
verlorene Stämme Israels etc. lasse ich weg):<br />
• ca 10.000 v. u. Z. Einwanderung der Vorfahren der<br />
Native <strong>Am</strong>erican<br />
• um 1000 kamen die Wikinger nach Neufundland –<br />
keine Auswirkungen bekannt<br />
• 1492 Cristoforo Colombo kam nach Mittelamerika<br />
• 1497 John Cabot kam nach Neufundland/Labrador<br />
• <strong>151</strong>3 Juan Ponce de León sichtet Florida<br />
• 1535 Jaques Cartier sichtet den St. Lorenz Strom<br />
• 1540 Garcia López de Cárdenas kam zum Grand Canyon<br />
• 1542 Hernando de Soto kommt zum Mississippi<br />
• 1607 Gründung von Jamestown<br />
• 1620 Die Pilger Väter gründen Gründung Plymouth<br />
• 1637 Indianerkriege im Osten<br />
• 1775 –1783 Unabhängigkeitskrieg England – Kolonien<br />
• 1776 Unabhängigkeitserklärung der Kolonien = USA<br />
• 1783 Besiedlung westlich des Mississippi<br />
Ebenso Faktum ist, dass das Pferd zur Zeit der Einwanderung<br />
der Vorfahren der „NA“ als ausgestorben<br />
galt. Da somit als gesichert gilt, dass das Pferd der<br />
Neuzeit von den Spaniern in die Neue Welt gebracht<br />
wurde, waren die „NA“ des gesamten Kontinents, bis<br />
etwa Mitte 16. Jh. Fußgänger. Entsprechend war auch<br />
ihre Zivilisation auf ihren Lebensraum und ihre Möglichkeiten<br />
ausgerichtet. Was sie jedoch nicht hinderte,<br />
untereinander Kriege zu führen. Diese führten u.a. dazu,<br />
dass die endgültige Zuordnung der Lebensräume der unzähligen<br />
Stämme und Völker der „NA“ noch nicht abgeschlossen<br />
war. Bei der Ankunft der „Pilger Väter“ war<br />
der Verdrängungswettbewerb noch in vollem Gange;<br />
zum Vorteil der Ankömmlinge.<br />
Die „NA“ kannten keine Schrift. Sie gaben ihr Wis-<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 14 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
Indianer auf dem Kriegspfad, Carl Wiamar<br />
sen mündlich, hauptsächlich in Form von Sagen und<br />
Parabeln weiter. Was nun die Historie der „NA“ vor der<br />
durch Weiße dokumentierten Zeit betrifft, sind wir auf<br />
die, von Weißen, aufgezeichneten Mythen angewiesen.<br />
Als Beispiel seien die Comanchen – Ne´me`ne =<br />
Mensch – angeführt. Diese lokalisieren ihre ursprüngliche<br />
<strong>Heim</strong>at in den Rocky Mountains. Beim Eintreffen<br />
der Siedler hatten sie ihren Lebensraum, in der<br />
Comancheria; in den heutigen US-Bundesstaaten New<br />
Mexiko, Colorado, Kansas, Oklahoma und Texas. Und<br />
sie kannten und nutzten das Pferd.<br />
Während die Inuit und die östlich des Mississippi<br />
beheimateten „NA“ (endlosen Wälder<br />
und Sümpfe) durch das Pferd, gar nicht bis wenig beeinfl<br />
usst wurden, bildete das Pferd – auch „Großer Hund“<br />
genannt – für die Sioux, Cheyenne u.v.a.m. und auch<br />
für die Comanchen die Grundlage ihrer Zivilisation. Erst<br />
durch die Nutzung des Pferdes, waren diese Stämme in<br />
der Lage, die Prärien und Plains zu bevölkern und zu<br />
beherrschen.<br />
Durch und mit dem Pferd wurden sie zu den „Rittern<br />
der Prärie“! Und damit zu dem „Indianertypus“,<br />
der uns u.a. in Sitting Bull, Crazy Horse, Chief<br />
Joseph, Cochise, Red Cloud u.v.a. begegnet.<br />
Indianer auf dem Kriegspfad, Carl Wiamar<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
Somit ist die Zivilisation der „NA“ in die Zeit vor und<br />
mit dem Pferd einzuteilen.<br />
In einem meiner nächsten Artikel, werde ich Euch<br />
die Prärie- und Plainsstämme näher bringen. Als<br />
Ausklang dieses Artikels noch etwas zum Nachdenken:<br />
• Faktum ist: Vor der Ankunft der Spanier, kannten die<br />
„NA“ das Pferd nicht.<br />
• Annahme, Belege gibt es keine: Die Verbreitung des<br />
Pferdes auf dem Nordamerikanischen Kontinent beginnt<br />
so etwa gegen Ende des 16. Jh. (Pferde wurden<br />
gestohlen, ge/verkauft, entliefen, wurden frei gelassen,<br />
was auch immer).<br />
He Dog (Brule Dakota), Foto von John A. Anderson<br />
• Bedenken wir: Tragedauer einer Stute etwa 1 Jahr,<br />
Vermehrung 1 Junges, selten 2.<br />
• Wenn man dem gegenüberstellt: In Mitte/Ende des 18.<br />
Jh. bevölkerten zehntausende Mustangs die Prärien<br />
und Plains.<br />
• Dann ergibt sich: In etwa 150 bis 180 Jahren gingen<br />
aus einigen wenigen Vollblütern der Spanier, zehntausende<br />
Mustangs – Indianerponies – hervor.<br />
• Ergo: Erst gegen Ende 17. Jh. standen genügend<br />
Pferde zur Verfügung, um die „Reiterzivilisationen“<br />
entstehen zu lassen.<br />
• Offi zielles Ende der Indianerkulturen: 12. Dezember<br />
1890 – Massaker am Wounded Knee<br />
• Erkenntnis: Der uns mit Sitting Bull vor Augen stehende<br />
„typische Indianer“, lebte in den Prärien und<br />
Plains und existierte, bei gutwilliger Annahme, über<br />
einen Zeitraum von max. 150 Jahren.<br />
Genau diesen Zeitraum benötigte der Weiße Eindringling,<br />
um die Native <strong>Am</strong>erican beinahe zur Gänze auszurotten!<br />
Hokahey!<br />
Euer Rt Tee Ton<br />
– 15 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
unseres<br />
Archivars<br />
ErbA Rt. BÜROKRATIKUSS<br />
Reych <strong>Nr</strong>. 26<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“<br />
Fortsetzung<br />
Das 4. Conzil Urschlaraffias fand in der<br />
Zeit vom 17. – 19. 10. a. U. 99/34 zu<br />
Wien statt. <strong>Am</strong> 16. 02. a. U. 100/35 (1959)<br />
überreichte Ritter Speer<br />
von Spießingen dem<br />
Reych das Relief „Till<br />
Ulenspiegel“ als Wandschmuck.<br />
<strong>Am</strong> 15. 06. a.<br />
U. 100/35 trat Oberschlaraffe<br />
Ritter Lustig-Bumm<br />
die Nachfolge Ritter<br />
Quart`s als Vorsitzender<br />
des OUR an.<br />
<strong>Im</strong> Windmond a. U. 101/36 01/36 (1960) wurde<br />
die Burg wieder ins Restaurant Wimmer<br />
in Wien/Penzing verlegt, wo am 19. 10. a. U.<br />
101/36 (1960) die feierliche Burgeinweihung<br />
stattfand.<br />
A. U. 103/38 (1962) stiftete<br />
Herrlichkeit Ritter Schnurzl<br />
den „Gaudea mus-Orden“<br />
und das Reych beging sein<br />
30. Stiftungsfest.<br />
Doch all diese Aktivitäten<br />
konnten<br />
nicht über den schwachen Sippungsbesuch<br />
und des beginnenden Desinteresses hinwegtäuschen.<br />
Ein Sendbote an alle Sassen des<br />
Reyches versuchte, die Uhubrüder an ihre<br />
schlaraffischen Pflichten zu erinnern und sie<br />
wiederum zum Sippungsbesuch zu ermuntern.<br />
Jedoch vergebens. Auch im Mutterreych<br />
„<strong>Castell</strong>um Vindobonense“ (1) herrschten die<br />
gleichen Verhältnisse vor. Auf Vorschlag des<br />
Reyches „Graetz an der Mur“ (23) und nach<br />
äußerst zähen Verhandlungen beschlossen<br />
beide Reyche sich am 07. 10. a. U. 107/42<br />
(1966) zusammenzuschließen. Das Reych<br />
„Recreator Uhuversi – <strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“<br />
(26) ging wieder, um das einstige Ur-Allmutterreych<br />
zu erhalten, in den Mutterschoß der<br />
Ur-Allmutter „<strong>Castell</strong>um Vindobonense“ (1)<br />
zurück.<br />
Das Reych <strong>Nr</strong>.1 „<strong>Castell</strong>um Vindobonense“<br />
verlor das Prädikat „Ur-Allmutter“<br />
und die Pforten des Reyches <strong>Nr</strong>. 26<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ wurden geschlossen.<br />
Reychsnummer und Reychsname beider<br />
Reyche blieben jedoch im nun neuen alten<br />
Reyche bestehen.<br />
Reych <strong>Nr</strong>. 1/26<br />
<strong>Castell</strong>um Vindobonense<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“.<br />
Das Reych <strong>Nr</strong>.1 „<strong>Castell</strong>um<br />
Vindobonense“ (1) hatte in der Sommerung<br />
seine Burg „Greifensteyn“, im Restaurant<br />
„Fliege“ in 1050 Wien, <strong>Am</strong> Heumarkt<br />
5, verloren. Die Gründungssippung des<br />
Reyches 1/26 <strong>Castell</strong>um Vindobonense, „<strong>Am</strong><br />
<strong>schönen</strong> Bronnen“ wurde deshalb am 12. 10.<br />
a. U. 107/42 (1966) in der ehemaligen Burg<br />
des Reyches <strong>Nr</strong>.26 abgehalten.<br />
Bei dieser Gründungssippung wurden<br />
folgende Beschlüsse gefasst:<br />
• Das Reych <strong>Nr</strong>.1/26 übernimmt die Burg,<br />
Der Name der Burg „Ulenhorst“ wird auf<br />
Burg „ Greifensteyn „ abgeändert.<br />
• Helme und Rüstung beider ehemaligen<br />
Reyche dürfen bei den Sippungen getragen<br />
werden.<br />
• Der Vorstand soll sich aus Sassen beider<br />
Reyche zusammensetzen.<br />
• Der Sippungstag wird auf Montag festgelegt.<br />
Die polizeiliche Anmeldung des<br />
Reyches <strong>Nr</strong>. 1/26 und die Abmeldung<br />
der Reyche <strong>Nr</strong>. 1 und <strong>Nr</strong>. 26 erfolgten am 9. <strong>11</strong>.<br />
a. U. 107/42.<br />
Die Zusammenlegung der Reyche erbrachte<br />
aber nicht den erwünschten Erfolg. Der Be-<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 16 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>
such der Sassen des ehemaligen Reyches<br />
„<strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen“ wurde lückenhaft<br />
und im Brachmond a. U. 108/43 (1967) verlor<br />
das Reych seine Burg im Ottakringer-Bräu,<br />
Wien 13, Auhofstraße 1.<br />
Eine neue Burg, Gasthof „Wippel“, Wien 5,<br />
Margaretenplatz 4, wurde gefunden und<br />
konnte am 02. 10. a. U. 107/43 unter mäßiger<br />
Beteiligung eigener Sassen ihre Weihe erhalten.<br />
In der Sommerung a. U. 109/44 (1968)<br />
wird auf allgemeinen Wunsch der Sassen der<br />
Sippungstag von Montag auf Mittwoch verlegt.<br />
<strong>Am</strong> 25. 01. a. U. <strong>11</strong>0/45 (1969) wird<br />
unter großer Beteiligung in der Festburg<br />
des Reyches die 1000. Sippung celebriert.<br />
Alle bestehenden Reyche und Colonien hatten<br />
dazu ihre Abordnungen gesendet. Doch<br />
zu einem weiteren gedeihlichen Aufbau des<br />
Reyches kam es nicht. Gegen Ende der Jahrung<br />
verlor das Reych abermals seine Burg.<br />
Eine neue Burg wurde, diesmal im Gasthaus<br />
„Reisinger“, 1090 Wien, Thurngasse 4, gefunden;<br />
ein kleines Extrazimmer, in dem die<br />
eigenen Sassen kaum Platz hatten, aber dem<br />
Reyche alleine zur Verfügung stand. <strong>Am</strong> 06. 10.<br />
a. U. <strong>11</strong>0/45 erfolgte die Burgweihe.<br />
Der oftmalige Burgwechsel minderte<br />
abermals den Besuch der eigenen Sassen.<br />
Einritte aus befreundeten Reychen erfolgten<br />
wegen der großen Entfernungen sehr<br />
spärlich.<br />
<strong>Am</strong> 21. 03. a. U. <strong>11</strong>0/45<br />
(1969) wird diesmal unter<br />
sehr großer Beteiligung die<br />
45- Jahr-Feyer Urschlaraffias<br />
durch das Reych<br />
celebriert. Unter der bewährten<br />
Führung der<br />
Herrlichkeiten Ritter Pippin, Ritter Schnurzl<br />
und Ritter Mirakulus konnte sich das Reych<br />
bei dieser Sippung zu seiner vollen Größe<br />
entfalten. Humor und Witz sprühten förmlich,<br />
Ritter Gaudibua und Ritter Hagen beleuchteten<br />
Urschlaraffias große Vergangenheit in<br />
launig-ernsten Worten. Klang diese Sippung<br />
noch fröhlich aus, der Untergang Urschlaraffias<br />
konnte nicht mehr aufgehalten werden.<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong><br />
<strong>Am</strong> 27. 04. a. U. <strong>11</strong>22/47 (1971) erfolgte<br />
die erste offizielle Kontaktaufnahme<br />
mit dem Verband Allschlaraffia. Ziel war die<br />
Eingliederung der Urschlaraffischen Reyche<br />
in den Verband Allschlaraffias.<br />
<strong>Im</strong> Ostermond a. U. <strong>11</strong>2/47 verlor das Reych<br />
abermals seine Burg. Mammonschwierigkeiten<br />
und Sippungsmüdigkeit der Sassen bedrohten<br />
nun den Bestand des Reyches. Ritter<br />
Leim des Reyches <strong>Nr</strong>. 56 „<strong>Castell</strong>um Erolatium“<br />
war es schließlich, der für das Reych eine<br />
geeignete Burg, Cafe „Aigner“, <strong>11</strong>40 Wien,<br />
Linzerstraße 74 ausfindig machte. Nochmals<br />
raffte sich das Reych auf und am 06. 10. a.<br />
U. <strong>11</strong>2/47 erhielt diese Burg ihre Burgweihe.<br />
Der Bann schien gebrochen. Mit Besitznahme<br />
dieser Burg stieg der Sippungsbesuch<br />
der eigenen Sassen, die Junkertafel<br />
belebte sich und mit viel Einfühlungsvermögen<br />
wurde die Burg weiter ausgebaut.<br />
<strong>Am</strong> 30. 01. a. U. <strong>11</strong>3/48 (1972) wurde in<br />
Wien die Auflösung Urschlaraffias beschlossen<br />
und dieser Beschluss an den Landesverband<br />
Austria weitergeleitet.<br />
<strong>Am</strong> 22. 04. a. U. <strong>11</strong>3/45 feierte das Reych<br />
seine <strong>11</strong>00. Sippung – vier Sippungen vor<br />
dem endgültigen Ende Urschlaraffias.<br />
<strong>Am</strong> 13. 05. a. U. <strong>11</strong>3/48 beschloss der<br />
Allschlaraffenrat in Luzern die Urschlaraffenreyche<br />
in Anwendung des §15 des<br />
Spiegels, gemäß den Anträgen ihrer Mutterreyche,<br />
in den Landesverband Austria als präsumtive<br />
Colonien aufzunehmen.<br />
Präsumtive Colonie 375<br />
<strong>Castell</strong> „ <strong>Am</strong> <strong>schönen</strong> Bronnen „.<br />
ErbA<br />
Rt Bürokratikuss<br />
– 17 – Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong>
WENN MAN MICH FRÜGE ...<br />
R. G. u. H. z.!<br />
Spiegelfachleute?<br />
Ein bisserl heikel ist das Thema schon,<br />
mit dem ich mich diesmal beschäftige –<br />
drum hüpfe ich gleich mitten in die medias<br />
(es geht halt nix über eine gediegene Halbbildung).<br />
Technische Anmerkung: Wenn ich<br />
„Spiegel“ schreibe, meine ich immer „Spiegel<br />
& Ceremoniale“ – damit‘s kürzer ist …<br />
Jeder kennt sie (oder ist – öha! – selber<br />
einer), die Spiegel-Fachleute: Ewig nicht<br />
mehr hineingeschaut, nicht viel gemerkt, diese<br />
Rudimentär-Resteln auch noch durcheinandergemixt,<br />
einige Punkte dazuerfunden – und<br />
diese Mischung bei jeder Gelegenheit der<br />
verdatterten Umwelt stolz serviert. Gleichzeitig<br />
aber vom eigenen Wissen überzeugt<br />
und beratungsresistent. Kurzum – ein Herzerl<br />
der ein wenig mühsamen Sorte.<br />
Beispiele gefällig: „Bei einem Duell darf<br />
keine Beifallskundgebung stattfi nden,<br />
denn das könnte das Ergebnis verfälschen –<br />
steht irgendwo im Spiegel!“ Weil wir Schlaraffen<br />
sind ja so weiche Brüder, dass wir uns<br />
von ein paar Lulus sofort um 180° umpolen<br />
lassen … (Als ob das Ergebnis eines Duelles<br />
wichtig wäre – a Hetz soll‘s sein! Übrigens,<br />
steht NICHT im Spiegel …)<br />
„Eine Verneigung vor dem Uhu während der<br />
Sippung – z.B., wenn man zur Rostra geht –<br />
ist verboten, irgendwo im Spiegel steht, man<br />
darf sich nur einmal, beim Betreten der Burg,<br />
bzw. beim Einritt verneigen!“ <strong>Im</strong> Spiegel<br />
steht zwar, dass man sich im genannten Fall<br />
vor dem Uhu verneigen MUSS, aber net, dass<br />
man diese Geste nicht auch öfter vornehmen<br />
DARF …<br />
„Ein Hofnarr kann nie gepönt werden –<br />
steht irgendwo im Spiegel!“ <strong>Im</strong> Spiegel steht<br />
über den Hofnarren überhaupt nix, außer dass<br />
es ihn gibt – so wie den Reychstrommler und<br />
den Reychsbarden, usw., usf. Nun ist unser<br />
Spiegel defi nitiv keine taxative Aufl istung<br />
aller Ge- und Verbote, sondern läßt uns Spielraum<br />
– aber EINE Bestimmung kann weder<br />
durch eine Privatinterpretation, noch durch<br />
ein Hausgesetz außer Kraft gesetzt werden:<br />
§ 46, lit. 4, 5, 7 (ja, lest‘s ruhig selber nach,<br />
der Spiegel wird verdattert sei, dass ihr ihn<br />
in die Hand nehmt‘s). Kurz gesagt: Wenn der<br />
Fungierende jemanden pönt (wurscht, wen!),<br />
dann gibt‘s dagegen keinesfalls ein selbstgestricktes<br />
„nicht den Hofnarren!“, sondern nur<br />
Gehorsam …<br />
„Nur dem Fungierenden steht die Anrede<br />
‚Eure Herrlichkeit‘ zu, nicht aber den anderen<br />
Oberschlaraffen – steht irgendwo im<br />
Spiegel!“ Na, ihr habt‘s das blaue Büchlein eh<br />
grad bei der Hand, schaut‘s nach unter § 46,<br />
lit. 3 und 8 …<br />
Bevor ich jetzt noch ein halbes Dutzend<br />
Beispiele bringe, schließe ich lieber<br />
meinen Sermon und bitte die aufgebrachten<br />
„Der spinnt total“-Rufer einfach nur: Nehmt‘s,<br />
bevor ihr nächstes Mal Eure Weisheiten<br />
absondert‘s, bitte kurz den Spiegel zu Hand,<br />
wünscht sich Euer Euch ohnehin alle liebhabender<br />
bender<br />
ER E ER REIMMICHL<br />
REIMM M IC ICHL HL H<br />
der de der r Be BBeuteMelker ut u eM eMel el elke ke ker r<br />
(212)<br />
Schönbronner Reychs-Postille <strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> – 18 –<br />
28. Ostermond a. U. <strong>151</strong>