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Artikel lesen - Sinn-Stiftung

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Synapsen vielfältig miteinander verbunden. Hier findet die Übertragung von<br />

Nervenimpulsen statt. Sie bilden ein unüberschaubares Netzwerk, das alles Denken,<br />

Lernen, Fühlen und Handeln hervorbringt.<br />

Hirnforscher gehen davon aus, dass sich neue Nervenzellen und<br />

Nervenzellverbindungen aufgrund von Eigenaktivitäten eines Kindes ausbilden. Eine<br />

weitere wichtige Erkenntnis besteht darin, dass sich nur die Nervenzellen erhalten,<br />

die auch gebraucht werden. Kinder nehmen zunächst emotional wahr, so die<br />

Annahme der Säuglingsforschung. Diese Wahrnehmungen finden im lymbischen<br />

(emotionalen) System, das tief im Gehirn angelegt ist, statt. Sie verbinden sich mit<br />

dem kognitiven System im vorderen Kortex über konkrete Handlungen. In den ersten<br />

Lebensjahren ist es wichtig, Gefühle wahrzunehmen und Wörter für Gefühle zu<br />

finden.<br />

Die am stärksten durch die jeweiligen Nutzungsbedingungen strukturierte Hirnregion<br />

ist der frontale Kortex. Die in dieser Region während der Kindheit herausgebildeten<br />

Verschaltungen sind für die Steuerung der wichtigsten späteren Leistungen des<br />

menschlichen Gehirns zuständig (Selbstwirksamkeitskonzept und Motivation,<br />

Impulskontrolle und Handlungsplanung, soziale und emotionale Kompetenz).Um die<br />

hierfür erforderlichen, hoch komplexen Verschaltungen ausbilden zu können,<br />

müssen Kinder möglichst viele und möglichst unterschiedliche eigene Erfahrungen<br />

machen. Dazu brauchen sie vielfältige stimulierende Angebote, die ihre emotionalen<br />

Zentren aktivieren. Sie brauchen Herausforderungen, die sie erfolgreich bewältigen<br />

können. Grundlagen sind Sicherheit bietende Bindungsbeziehungen.<br />

Auf der Handlungsebene lassen sich diese Prozesse mit dem schlichten Satz<br />

ausdrücken: „Ich kann das.“ Ich kann krabbeln, stehen, laufen, klettern, rennen,<br />

Dreirad fahren, mit Wasser und Feuer spielen, mit einem Messer schnitzen, klettern,<br />

balancieren, hüpfen und springen, kämpfen, gewinnen und verlieren, Theater<br />

spielen, Musik machen, <strong>lesen</strong>, schreiben oder rechnen. Im Zusammenhang mit<br />

diesen Aktivitäten werden vielfältige Strategien entwickelt, die in<br />

Nervenzellverbindungen zwischen den emotionalen, motorischen und kognitiven<br />

Bereichen angelegt und gespeichert werden. Die dabei entstehenden Vernetzungen<br />

des emotionalen und kognitiven Bereichs werden als limbofrontale Bahnungen<br />

bezeichnet.<br />

Dopaminerges System

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