Saisonstart 2011 - Golf Club Gut Apeldoer
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3:57 – AUS DER PERSPEKTIVE EINER GOLF-ANFÄNGERIN:<br />
Das Handicap ist nicht entscheidend!<br />
2010 –<br />
m e i n<br />
erstes<br />
r i c h -<br />
tiges<br />
<strong>Golf</strong>-<br />
J a h r .<br />
Und der<br />
Vorsatz:<br />
Viele<br />
Turnierespielen<br />
und<br />
runter spielen, denn das HCP 54 wird doch<br />
bestimmt nur belächelt. Im Gepäck nur Eisen<br />
6 bis zum S, das mit den Hölzern klappt<br />
noch nicht. Ich treff e auf meinen Übungsrunden<br />
auf ausnahmslos freundliche <strong>Golf</strong>spieler,<br />
die mich von hinten aufholen,<br />
nicht durchspielen wollen, sondern mich<br />
einladen, die Runde mit ihnen zu spielen.<br />
Vor mir waren auch meistens 3er und 4er<br />
Flights, und da spielt es sich zu Zweit sowieso<br />
viel angenehmer hinterher. Und erst<br />
mal entschuldige ich mich immer, dass ich<br />
grad erst anfange – gelernt habe ich das<br />
zügige Spiel, und es wurde auch immer<br />
wieder darauf hingewiesen.<br />
Ich bezeichne mich als sportlich, ich gehe sehr zügig<br />
über den Platz, ich brauche mich auch nicht lange<br />
mit der Wahl des richtigen Schlägers aufzuhalten<br />
(ich habe ja nicht viel Auswahl im Bag) und meine<br />
Putts: Die gelingen mir sowieso am besten, wenn ich<br />
sie intuitiv relativ zügig aber konzentriert spiele. Je<br />
länger ich auf dem Green über diesem kleinen weißen<br />
Ball stehe und die Puttlinie mit den Augen vor<br />
und zurück „abwandere“, um so sicherer wird die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass es ein sehr schlechter Putt<br />
wird. Schieler haben es schwer …<br />
Aber meine Abschläge und Fairway-Schläge! Ja, die<br />
sind kurz! 7er Eisen und immer noch mehr auf richtigen<br />
Schwung und guter Technik bedacht, denn als<br />
auf Kraft (hab ich sowieso nicht). Ich brauche ein<br />
paar Schläge mehr, bis ich auf dem Green bin. Mit<br />
PAR oder eins drüber und dann mit 1-2 Putts einlochen<br />
– das ist meine Maxime und dann bin ich<br />
glücklich. Und ich bin mir sicher: Ein Anfänger<br />
braucht eben länger als ein guter <strong>Golf</strong>er, weil er einfach<br />
mehr Schläge benötigt und auch einen Probeschwung<br />
zwischendurch. EINEN!<br />
Meine ersten Turniere: Komischerweise ist unser<br />
Flight meist sehr langsam…das liegt bestimmt an<br />
mir, denke ich. Und ich möchte im Erdboden versinken,<br />
weil ich immer so viele Schläge bis zum<br />
Green benötige. Aber es kam der Zeitpunkt, wo ich<br />
auch meine anderen Mitspieler ein wenig beobachten<br />
konnte, weil ich das mit dem Mitzählen und der<br />
Zählkette mittlerweile auch hinbekam und meine<br />
Augen schweifen lassen konnte.<br />
Also: Erster Abschlag eines Mitspielers. Ein wahnsinnig<br />
weit geschlagener Ball, der sich in unendlicher<br />
Ferne sich mit einer Rechts- oder Linkskurve<br />
ins Nirwana verabschiedete. Also provisorischer<br />
Ball hinterher. Der wurde dann gespielt und der<br />
ursprüngliche Ball musste dann gesucht werden<br />
(meine Bälle mussten nie gesucht werden, klar, die<br />
fl ogen auch nicht weit und meistens geradeaus –<br />
das ist doch schon mal ein Anfang). Provisorische<br />
Bälle: hier kam ich beim Zählen wieder richtig ins<br />
Schwitzen…. und dann wird der zuerst geschlagene<br />
Ball nach langer Suche gefunden. Er liegt ziemlich<br />
ungünstig und der passende Schläger muss ausgesucht<br />
werden. Bälle im Bunker (welche ich tunlichst<br />
vermeide, denn diese Bälle bekomme ich da<br />
ganz schlecht wieder raus…): Logischerweise muss<br />
der Bunker anschließend wieder geharkt werden,<br />
auch das dauert. Und dann das Putten: ich hatte<br />
einen Mitspieler, der prinzipiell 5 Mal und mehr<br />
anschwingt und dann wieder innehält und sich<br />
nochmal konzentriert. Für mich waren das gefühlte<br />
5 Minuten und auf jeden Fall viel länger, als ich für<br />
meine Putts brauchte.<br />
Und dann wollte ich es wissen: Audi-Course (jetzt<br />
BIG9) nach Uhr gespielt. Alleine. Mehrmals. Sauber<br />
und korrekt gespielt und wenn ich über den erlaubten<br />
Schlägen war, Ball aufgenommen und Loch gestrichen.<br />
Ich brauchte anfangs zwischen anderthalb<br />
und später knapp eine Stunde, je nachdem, ob ich<br />
auch warten musste oder eben auch mal mein Bunkerspiel<br />
„trainiert“ habe. Hin und wieder musste<br />
auch ich meine Bälle suchen, schließlich fl ogen sie<br />
mittlerweile auch weiter und neuerdings leider gerne<br />
nach links (?). Übung macht den Meister.<br />
Also rein theoretisch müsste das mit den 4 Stunden<br />
auf Big Apple doch klappen, ohne dass ich die Bremse<br />
bin?!? War ich überhaupt jemals die Bremse oder<br />
sind es doch auch die Spieler, die lange ihre Bälle suchen,<br />
die sich nicht für einen Schläger entscheiden<br />
können und die aus dem Putten eine Doktorarbeit<br />
machen? Manche gehen auch sehr langsam, was je<br />
nach Gesundheitszustand ja auch in Ordnung ist.<br />
Ich fand gegen Ende der Saison einen Mitgolfer und<br />
wir spielen seitdem regelmäßig zusammen. Er hat<br />
ein wesentlich besseres Handicap als ich, ich kann<br />
viel von ihm lernen. Er geht zügig zu seinem Ball, er<br />
spielt konzentriert und überlegt, und wir haben das<br />
gleiche fl otte Gehtempo, was ich als sehr angenehm<br />
empfi nde. Nun, er ist mit zwei Schlägen am Green<br />
und würde ohne mich viel schneller vorankommen,<br />
denn ich muss mein Tragebag noch zwei- bis dreimal<br />
mehr absetzen, Luft holen (das Winterspiel fällt<br />
mir sehr schwer, nicht nur wegen der kalten Hände,<br />
auch wegen des Gewichtes vom Tragebag) und mich<br />
auf den nächsten Schlag konzentrieren. Also im<br />
Vergleich zu ihm bin ich langsam, das ist Fakt. Aber<br />
mir wird wenigstens nicht kalt beim fl otten Gang<br />
über die Fairways. Wir spielen den Audi Course<br />
(jetzt BIG9) in anderthalb Stunden. Geht doch!<br />
Alles in allem fi nde ich 3:57 für einen relativen Anfänger<br />
mit Handicap weit über 36 aber immer noch<br />
eine echte Herausforderung! Ich werde sie in <strong>2011</strong><br />
annehmen und möchte mich an dieser Stelle bei<br />
allen Apeldörern bedanken, die mich bisher stets<br />
freundlich auf ihre Runden mitgenommen haben.<br />
Ich durfte sehr viel lernen und brauchte nicht immer<br />
meine Bahnen alleine zu ziehen. Ich freue mich<br />
auf die kommende Saison und habe mir ein neues<br />
bescheidenes Etappenziel gesteckt: 3er Holz üben<br />
und Handicap 36 erspielen, damit ich auch überall<br />
spielen darf…zur Belohnung gönne ich mir dann<br />
neue <strong>Golf</strong>schuhe!<br />
Kerstin Harms, Apeldörer Mitglied<br />
<strong>Club</strong>NEWS 02 | <strong>2011</strong> Seite 11