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Holzwintergärten professionell gebaut - Bundesverband ...

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Vor-Entwurf<br />

(als Diskussionsgrundlage zur Jahrestagung des <strong>Bundesverband</strong> Wintergarten am 25.4.2013)<br />

Merkblatt 05:<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V. zur<br />

Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

- Merkblatt <strong>Holzwintergärten</strong> –<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 1


Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

- Das Merkblatt behandelt die Besonderheiten von Wintergärten aus<br />

Holz und Holz/Alu Konstruktionen.<br />

- Das Merkblatt ergänzt somit die bestehenden Technischen<br />

Verbandsrichtlinien und detailliert nun auch eine Aussage in der<br />

Materialgruppe Holz.<br />

- Ziel des Merkblattes ist, allgemein anerkannte technischen Lösungen<br />

zusammen zu fassen. Sowie Klarheit bei noch fehlenden od.<br />

widersprüchlichen Aussagen zu treffen.<br />

- Es werden auch Aussagen zu Qualitätstandarts bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

getroffen um ein einheitliches Meinungsbild des Verbandes zur<br />

Ausführungsqualität wieder zu geben.<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 2


Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

-Der hier vorgestellte Stand soll als Vorentwurf mit dem Tagungsprotokoll<br />

den Anwesenden zur Verfügung gestellt werden.<br />

-Mit der Absicht in den folgenden 4 Woche allen interessierten Lesern<br />

Gelegenheit zu geben, Anregungen und Einwände an den Verband<br />

einzureichen. Diese wird der Ausschuss bewerten und gegebenenfalls<br />

einbinden. info@bundesverband-wintergarten.de<br />

-Die endgültige Fassung wird voraussichtlich Anfang 2. Jahreshälfte zur<br />

Verfügung stehen.<br />

-Hiernach soll die Richtlinie mit anderen Verbänden weiter abgestimmt<br />

und ergänzt werde, mit dem Ziel eine allgemein anerkannte Regel der<br />

Technik für den Bau und die Bewertung von <strong>Holzwintergärten</strong>, für die<br />

gesamte Brange zu werden.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Derzeit sind wesentliche Bereiche des Merkblattes <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

- Standsicherheit<br />

- Oberflächeneigenschaften und - behandlung<br />

- Schwellenanschluss<br />

- Wand- und Dachanschluss, sowie Dachrinnenkonstruktion<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 4


Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Vorbemerkungen / Anwendungsbereich<br />

In diesem Merkblatt sind die wichtigsten materialspezifischen technischen Merkmale<br />

von <strong>Holzwintergärten</strong> dargelegt. Zu den materialunabhängigen Eigenschaften und<br />

Anforderungen sind die entsprechenden Merkblätter des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten (zur<br />

Zeit 01 bis 04, 06 und 07-in Vorbereitung) heranzuziehen.<br />

<strong>Holzwintergärten</strong> werden im Unterschied zu Aluminium- oder Stahlwintergärten nicht<br />

aus einem vorgefertigten System zu dem auch Verbindungsteile, Rinne und der statische<br />

Bodenanschluss der Pfosten gehören gefertigt, sondern von den ausführenden Betrieben aus<br />

handelsüblichen Holzprofilen individuell konstruiert und ausgeführt, einschließlich der<br />

statisch relevanten Verbindungen.<br />

Dieses Merkblatt gilt für alle Holzwintergarten einschließlich der Anschlüsse an die<br />

vorhandene Baukonstruktion, das Fundament und bauliche Gegebenheiten. Für<br />

Terrassenüberdachungen mit seitlichem Windschutz sind die hier behandelten Themen<br />

entsprechend ihrer Funktion sinngemäß anzuwenden.<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 5


Begriffe:<br />

Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

…….zu den lastaufnehmenden Eigenschaften des Baukörpers beiträgt. Diese werden unter<br />

Zugrundelegung handwerklicher oder ingenieurtechnischer Konstruktionsprinzipien für<br />

den Einzelfall individuell konstruiert und auf<strong>gebaut</strong>. Wintergärten werden nicht wie z. B.<br />

Fensterelementen als Bauteil in Serienfertigung zum Einbau in Bauwerke konstruiert oder<br />

gefertigt.<br />

Somit werden <strong>Holzwintergärten</strong> aufgrund dieser Definition nicht als Bauteile,<br />

sondern als Bauwerke bezeichnet.<br />

Bei <strong>Holzwintergärten</strong> sind die tragenden Bauteile aus Holz bzw. Leimholz gefertigt. Meist sind<br />

die Rahmen der Seitenteile (Fenster, Türen, die eine Fassade bilden) ebenfalls aus Holz<br />

hergestellt. Für diese Einordnung nach der tragenden Konstruktion ist es unwesentlich, ob<br />

eine Wetterschale aus Metall (z.B. Holz-Alu-Konstruktionen) oder anderen<br />

wetterbeständigen Materialien zusätzlich außen aufgebracht wurde oder nicht.<br />

Wintergärten, deren tragende Konstruktion aus Metall besteht und die aus optischen<br />

Gründen mit einer Holzabdeckung versehen sind, gehören nicht zu den<br />

<strong>Holzwintergärten</strong>, da sie anderen Konstruktionsprinzipien folgen.<br />

Wandanschluss:<br />

….Wetterbelastungen unterworfen. Der obere Anschluss des Wintergartens wird meist auch<br />

als First bezeichnet, wenn er der höchste Punkt des Wintergartendaches ist.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Standsicherheit bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Dabei sind sowohl die Standsicherheit der tragenden Konstruktion als auch der Verglasung,<br />

insbesondere der Dachverglasung gemäß DIN 18008:2010-12 einschließlich Berichtigung 2011<br />

bzw. der TRLV: 2006-08 nachzuweisen.<br />

Der Werkunternehmer, welcher einen Wintergarten erstellt, gewährleistet die<br />

Stabilität des von ihm erstellten Wintergartens. Durch eine Unternehmererklärung soll<br />

sichergestellt werden, dass sich der Erbauer der Tragweite seines Handelns bewusst ist und<br />

der Auftragnehmer versichert sein kann, dass der errichtete Wintergarten den statischen<br />

Anforderungen entspricht.<br />

In Abhängigkeit vom baurechtlichen Genehmigungsverfahren des Wintergartens, kann der<br />

Unternehmer verantwortlich sein für die Vorlage einer statischen<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigung eines Nachweisberechtigten. Hierzu kann erforderlich<br />

sein, die Berechnungsgrundlagen in prüffähiger Form vorzulegen.<br />

Diese Übergabe einer prüffähigen Statik an den Besteller ist als Zusatzleistung<br />

zwischen Besteller und Unternehmer gesondert zu vereinbaren, da diese Leistung vom<br />

Besteller auch bei einem externen Statiker beauftragt werden kann.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Standsicherheit bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Queraussteifung:<br />

Fenster und Türen sind nicht geeignet, die auf das Bauwerk einwirkenden Kräfte<br />

aufzunehmen (Gebrauchstauglichkeit). Für die Aussteifung des Bauwerks Wintergarten<br />

bedarf es deshalb gesonderter Bauteile, Bauteilverbindungen und/oder gesonderter<br />

Nachweise um die Queraussteifung eines Wintergartens sicherzustellen.<br />

Abbildung 4 (Schema einer Queraussteifung)<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Standsicherheit bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Holzverbindungen:<br />

Verbindungen, insbesondere Holzverbindungen von Bauteilen, bedingen keine<br />

besonderen bauaufsichtlichen Zulassungen, solange die Tragfähigkeit bzw. Festigkeit<br />

anhand einer statischen Berechnung nachgewiesen ist. Alternativ können<br />

Verbindungen, die in einer DIN-Norm oder -Richtlinie anerkannt und geregelt sind,<br />

angewendet werden.<br />

Beispiele einiger solcher Verbindungen (z. B. zimmermannsmäßige Holzverbindung),<br />

finden sich im Anhang (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Standsicherheit bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Standsicherheit bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Ist bei einer Verbindung die Tragfähigkeit oder Festigkeit nicht über eine statische<br />

Berechnung nachweisbar oder die Verbindung nicht als anerkannte Holzverbindung, im Sinne<br />

der allgemein anerkannten Regeln der Technik bekannt, ist die Verbindung oder die<br />

Verwendung dieser Bauteile in Verbindung mit einer bauaufsichtlichen Zulassung zu<br />

verwenden.<br />

Schwalbenschwanzverbindung mit Ü-Zeichen<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Oberflächeneigenschaften und -behandlung von <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

Die Ausführung und Bewertung der Oberflächenbehandlung von Holzbauteilen bei<br />

Wintergärten, wird entsprechend dem Merkblatt Nr. 18 „Beschichtungen auf Holz und<br />

Holzwerkstoffen im Außenbereich“, des Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz,<br />

Frankfurt am Main 2006 durchgeführt.<br />

Ausgehend von der Bauwerkssituation eines Wintergartens aus Holztragkonstruktion, werden<br />

Wintergärten als „begrenzt maßhaltige Außenbauteile aus Holz und Holzwerkstoffen“<br />

entsprechend dem vorab erwähnten Merkblatt Nr. 18 eingeordnet.<br />

Die Holztragkonstruktion, sowie wesentliche Bauteile eines Wintergartens, werden überwiegend<br />

aus Fichtenholz erstellt. Weil diese Holzart gem. DIN EN 350-2 in die<br />

Dauerhaftigkeitsklasse 4 (wenig dauerhaft) einzustufen ist, wird die<br />

Widerstandsfähigkeit gegen Holz zerstörende Pilze, durch Holzschutzmaßnahmen<br />

nach DIN 68 800 Teil 1-4 sichergestellt.<br />

Ergänzend sind die tragenden Holzbauteile eines Wintergartens in der Regel, sofern diese<br />

nicht durch geeignete Maßnahmen gegen Wasser geschützt sind (z. B. Alu-Verkleidung)<br />

in der Güteklasse nach EN 335 Teil 3.1/3.2 herzustellen.<br />

Ohne zusätzliche Holzschutzmaßnahmen sind für die tragenden Holzbauteile mindestens<br />

Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 3 nach EN 350/2 einzusetzen oder geeignete<br />

Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800 –3 mit ausreichender Eindringtiefe erforderlich.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Oberflächeneigenschaften und -behandlung von <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

Die Verantwortlichkeit für die Oberflächenbeschichtung und den fungiziden<br />

Holzschutz liegt beim Hersteller bzw. Werkunternehmer des Wintergartens. Dies<br />

gilt insbesondere für statisch relevante Bauteile. Zwischen den Parteien kann jedoch<br />

eine anders lautende Regelung nachweislich vereinbart werden. So kann z. B. die<br />

Oberflächenbeschichtung am Holzwintergarten durch Folgegewerke aufgebracht werden,<br />

wenn der Werkunternehmer in seinen Ausführungsunterlagen auf die Folgen<br />

hinweist.<br />

Hierbei ist insbesondere der Holzschutz an den nicht zugänglichen Bauteilen zu<br />

beachten.<br />

Optische Qualität:<br />

Werden Oberflächen durch Inaugenscheinnahme auf ihre Qualität hin bewertet,<br />

ist diese Prüfung in der Regel aus einem Betrachtungswinkel, der der üblichen<br />

Nutzung entspricht (z. B. stehend) mit Draufsicht auf die Sichtflächen durchzuführen.<br />

Die Prüfung ist bei Außenflächen der Wintergärten in einem Abstand von 3 bis 5 m,<br />

bei Innenflächen in einem Abstand von ca. 1,5 m vorzunehmen. Die Prüfung ist bei<br />

normalem, diffusem Tageslicht bzw. bei normaler, diffuser Beleuchtung, senkrecht zur<br />

Oberfläche (max. 30 ° in Abweichung zur Senkrechten) vorzunehmen. Direkte<br />

Sonneneinstrahlung oder Bestrahlung mit Kunstlicht bzw. seitlichem Streiflicht<br />

ist nicht zulässig.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Oberflächeneigenschaften und -behandlung von <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

Korrektur von Fehlstellen:<br />

Sichtbare Außenflächen von Holzkonstruktionen einschließlich Wintergärten können<br />

mit Spachtelungen zum Ausgleich von Fehlstellen (z. B. Harzgallen oder kleinen<br />

Ästen), versehen werden. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn die verwendeten<br />

Materialien zum Einsatz im Außenbereich geeignet sind und mit ihrer Adhäsions-<br />

und Kohäsionsfähigkeit so gut mit dem Holz verbunden sind, dass bei üblicher Verwendung<br />

keine Ablösungen zu erwarten sind. Spachtelungen auf Außen- und Innenflächen dürfen<br />

nur dann eingesetzt werden, wenn keine statischen Belange durch die Spachtelungen<br />

beeinträchtigt werden.<br />

Instandhaltung von beschichten Holzaußenbauteilen<br />

Regelmäßige Pflege ist halbjährlich durchzuführen, Wartung (ca. aller 2 Jahre). Für<br />

Wiederholungsanstriche müssen bei lasierenden Farben Intervalle von ca. 3 Jahre,<br />

bei deckenden Farben von ca. 5 Jahren eingeplant werden. Ergänzend hierzu sind die<br />

Hinweise für Gebrauch, Pflege und Wartung des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten zu<br />

beachten.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Schwellenanschluss bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Die Schwellenkonstruktion ist in Verbindung mit den Stützenfüßen auf der Außenseite mit<br />

geeigneten Maßnahmen gegen nicht drückendes Wasser abzudichten. Hierzu sind in den<br />

nachfolgenden Regeldetails schematische Lösungsansätze abgebildet. Sofern auf der Innenseite der<br />

Schwelle mit Feuchtigkeit zu rechnen ist, muss die Schwelle ebenfalls auf der Innenseite gegen<br />

bauseitige Feuchtigkeit abgedichtet werden. Die zuvor beschriebenen außen- und innenseitigen<br />

Abdichtungen der Schwelle sind zwischen den Parteien zu klären, Sie können durch<br />

Folgegewerke oder als Zusatzleistung durch den Werkunternehmer ausgeführt werden. Die<br />

Abdichtung der Schwelle ist eine gesondert zu vereinbarende Leistung.<br />

Die Schwellenhöhe ist nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik auszuführen und<br />

soll den Wassereintritt von der Schwellenkonstruktion ins Gebäude vermeiden (z. B. 15 cm bis zur<br />

wasserführenden Schicht bei fehlender Außenrinne oder 5 cm bis zur wasserführenden Schicht bei<br />

vorhandener Wasserabführung im Außenbereich). In diesem Zusammenhang wird daraufhin<br />

gewiesen, dass die wasserführende Schicht mit Oberkante Außenbelag gleichzusetzen ist.<br />

Wird die Schwellenhöhe auf ausdrücklichen Wunsch des Bauherren verringert oder gänzlich<br />

auf eine Schwellenausbildung verzichtet, ist der Werkunternehmer verpflichtet, vor Ausführung<br />

der Leistung den Bauherrn über die Folgen in Kenntnis zu setzen und seine Bedenken<br />

anzumelden. Ist dies nachweislich erfolgt, kann auf eine Mindestschwellenhöhe verzichtet werden.<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Schwellenanschluss bei <strong>Holzwintergärten</strong><br />

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Wand- und Dachanschluss, sowie Dachrinnenkonstruktion bei <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

Dachrinnenkonstruktion:<br />

Bei <strong>Holzwintergärten</strong> ist die Ausbildung einer Dachrinne, ggf. eines Fallrohrs, zur gezielten Ableitung<br />

des Regenwassers sinnvoll und empfehlenswert. Jedoch ist in Abhängigkeit von der bauseitigen<br />

Situation der Einsatz einer Dachrinne nicht zwingend erforderlich, sofern die Funktion (Dichtigkeit)<br />

des Wintergartens gegeben ist.<br />

Sofern eine Dachrinne (und/oder Fallrohr) zur Aufnahme und Ableitung von Regenwasser am Holz-<br />

Wintergarten montiert werden soll, ist dies eine zusätzliche Leistung die für sich gesondert zu<br />

vereinbaren ist.<br />

Die Dachrinne ist entsprechend dem Merkblatt zur Bemessung von Entwässerungen des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerk Ausgabe März 2011 zu bemessen.<br />

Werden Dachrinnen im Kehlbereich bzw. als sogenannte innenliegende Dachrinnen ausgeführt, sind<br />

die Dachrinnen (und ggf. Fallrohre) zu beheizen um Wassereintritt bei Schneefall und Vereisung zu<br />

vermeiden. Die Ausführung einer Rinnenheizung ist eine Zusatzleistung und gesondert zu<br />

vereinbaren<br />

Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 17


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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Wand- und Dachanschluss, sowie Dachrinnenkonstruktion bei <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

Wandanschluss:<br />

Entsprechend Merkblatt 02 des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten gelten folgende Grundsätze:…<br />

…3-Ebenen-Modell …innen dampfdichter als Aussen… 12,6 Isotherme….<br />

Der Anschluss eines Wintergartens an Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) muss gesondert<br />

durch die Fachbauleitung geplant werden. Hierzu sind dem Fachbauleiter alle erforderlichen<br />

Informationen zum Aufbau des WDVS zur Verfügung zu stellen, sodass die Anschlussdetails erarbeitet<br />

werden können.<br />

Die Verbindung des Wintergartens an das Bestandsgebäude muss die erforderlichen Kräfte (Zug, Druck,<br />

Biegebeanspruchung) aufnehmen können. Hierbei ist die Funktion des WDVS weitestgehend zu erhalten.<br />

Die anfallenden Kräfte sind entweder durch die Wand oder über zusätzliche Stützen abzuleiten.<br />

Der Anschluss des Wintergartens an die Gebäudehülle des Bestandes ist als Nebenleistung im<br />

Leistungsumfang des Werkunternehmers enthalten.<br />

Liegen dem Werkunternehmer keine Zusatzinformationen zur Anschlusssituation des Wintergartens<br />

an das Bestandsgebäude vor (z. B. Informationen über WDVS), kann der Werkunternehmer zunächst<br />

von einer Direktbefestigung an tragendes Mauerwerk ausgehen. Liegt eine andere Beschaffenheit<br />

des Bestandsmauerwerks als ursprünglich angenommen vor, ist eine evtl. erforderliche Mehrleistung<br />

gesondert zu vereinbaren.<br />

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Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Wand- und Dachanschluss, sowie Dachrinnenkonstruktion bei <strong>Holzwintergärten</strong>:<br />

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Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Schäden durch Kondensat vermeiden:<br />

……Die Konstruktion bzw. Kombination der Bauteile auf den Innenseiten eines Holzwintergartens soll eine<br />

möglichst ungehinderte Luftzirkulation an den Bauteilen ermöglichen, um eine Bildung von<br />

Tauwasser an kritischen Bauteiloberflächen zu vermeiden. Insbesondere in Innenecken und dem<br />

Übergang der Fassade zum Dach des Wintergartens ist darauf zu achten das die Konvektion nicht<br />

unterbrochen wird. Glashalteleisten sind in einem Winkle von mind. 15° abzuschrägen um eine<br />

Konvektion über die Fläche zu ermöglichen.<br />

Durch Mindestanforderung an den Wärmeschutz der Bauteile im Winter, in Verbindung mit DIN 4108 Teil<br />

3, wird ein hygienisches Raumklima sowie ein dauerhafter Schutz der Baukonstruktion gegen<br />

klimabedingte Feuchtigkeitseinwirkung gewünscht. Hierbei wird vorausgesetzt, dass die Räume<br />

entsprechend ihrer Nutzung ausreichend beheizt und belüftet werden.<br />

Im Allgemeinen ist eine niedrige, raumseitige Lufttemperatur eher kritisch. Dies ist insbesondere<br />

der Fall, bei Räumen mit herabgesetzter, unterbrochener oder fehlender Beheizung, in die Wasserdampf<br />

von angrenzenden, wärmeren Räumen eindringen kann.<br />

Das Heizsystem beeinflusst die Luftbewegung und die Temperaturverteilung in den Räumen, deshalb<br />

können örtlich begrenzte, kühlere Bereiche der Gebäudehülle, kritischere Situationen (z.B. mehr<br />

Tauwasser) ergeben.<br />

Nach DIN 4108 Teil 2 ist Tauwasserbildung vorübergehend und in kleinen Mengen an Fenstern<br />

sowie Pfosten-Riegelkonstruktionen zulässig, falls die Oberfläche die Feuchtigkeit nicht absorbiert und<br />

entsprechende Vorkehrungen zur Vermeidung eines Kontaktes mit angrenzenden empfindlichen<br />

Materialien getroffen wird. Auch an den Oberflächen des Holzwintergartens sowie des Glases kann somit<br />

vorübergehend und in kleinen Mengen Tauwasser auftreten.<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 20


Wintergartenbau – Praxis heute und morgen<br />

Richtlinie des <strong>Bundesverband</strong>es Wintergarten e.V.<br />

zur Ausführung von <strong>Holzwintergärten</strong><br />

Der Ausschuss bittet nun alle Mitglieder, Ihre Anregungen und<br />

Änderungsvorschläge bis zum 30.05.2013 über die nachstehende Mail-<br />

Adresse weiter zu leiten.<br />

info@bundesverband-wintergarten.de<br />

Je detailierter die Anregungen desto besser können wir diese<br />

bearbeiten. Die Drucklegeung soll im Juni erfolgen.<br />

Nach der Veröffentlichung wir der Ausschuss damit beginnen weitere<br />

Themen in das Merkblatt integrieren. Ebenso werden Partnerverbände<br />

für eine gem. Veröffentlichung gesucht.<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

Dipl.- Ing. Peter Ertelt 04.2013 21

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