09.06.2012 Aufrufe

Aktuelle Informationen der LGT Bank (Schweiz) AG Ausgabe Oktober 2010

Aktuelle Informationen der LGT Bank (Schweiz) AG Ausgabe Oktober 2010

Aktuelle Informationen der LGT Bank (Schweiz) AG Ausgabe Oktober 2010

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

Anlegerstudie<br />

Der <strong>LGT</strong> Private <strong>Bank</strong>ing Report <strong>2010</strong> gibt Auskunft<br />

Was denken die Anleger?<br />

Die letzten drei Jahre waren für vermögende Anleger eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung. Welche Wirkung<br />

solch prägende Erfahrungen auf das Anlageverhalten <strong>der</strong> Investoren haben, stellt Prof. Dr. Teodoro<br />

D. Cocca vor, <strong>der</strong> dazu im Auftrag <strong>der</strong> <strong>LGT</strong> Group im Frühjahr <strong>2010</strong> eine Studie im deutschsprachigen<br />

Raum durchgeführt hat.<br />

Es ist offensichtlich, dass sich das Verhalten <strong>der</strong> Anleger durch die<br />

einschneidenden Erfahrungen <strong>der</strong> vergangenen Jahre geän<strong>der</strong>t hat.<br />

In welche Richtung dies tatsächlich geschah, zeigt <strong>der</strong> <strong>LGT</strong> Private<br />

<strong>Bank</strong>ing Report <strong>2010</strong>: Beispielsweise wird <strong>der</strong>zeit sehr viel Geld<br />

in liqui<strong>der</strong> Form auf <strong>Bank</strong>konten «geparkt». Hierin zeigt sich die<br />

grundsätzliche Risikoaversion <strong>der</strong> Anleger, die sich als Folge <strong>der</strong><br />

Finanzkrise ausgebreitet hat. Trotz des Sicherheitsbedürfnisses <strong>der</strong><br />

Anleger, das im hohen Cash-Anteil zum Ausdruck kommt, überwiegen<br />

weiterhin offensiv und stärker risikobehaftet ausgerichtete<br />

Anlageklassen im durchschnittlichen Portfolio. Aktien und Rohstoffinvestments<br />

machen fast 50 Prozent des Vermögensbestandes aus.<br />

Durchschnittliche Vermögenszusammensetzung (Asset-Allokation)<br />

Alternative<br />

Anlagen<br />

3%<br />

Cash<br />

29%<br />

Rohstoffe<br />

16%<br />

Derivate<br />

4%<br />

Aktien<br />

32%<br />

Anleihen<br />

12%<br />

Gemischte<br />

Fonds<br />

4%<br />

n = 332 befragte Anleger, gewichtet mit Vermögensvolumen<br />

Bei <strong>der</strong> Aufschlüsselung des Vermögensportfolios nach geografischen<br />

Gesichtspunkten zeigt sich die aus <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Forschung bekannte Neigung, den Heimmarkt zu favorisieren.<br />

Ungefähr zwei Drittel <strong>der</strong> Anlagevermögen werden im Heimmarkt<br />

investiert, was ein erhebliches Klumpenrisiko bedeutet. Es scheint,<br />

dass die Vermögensaufteilung vieler vermögen<strong>der</strong> Privatkunden<br />

eher zufällig, intuitiv und teilweise angstgetrieben erfolgt. Dies kann<br />

zwei Gründe haben. Entwe<strong>der</strong> ist ein vernünftiger strategischer<br />

Rahmen für die Geldanlage, also eine strategische Asset-Allokation,<br />

nicht wirklich vorhanden. O<strong>der</strong> aber sie existiert, jedoch tut sich <strong>der</strong><br />

Kunde schwer, auch in turbulenten Zeiten diszipliniert daran festzuhalten.<br />

In beiden Fällen scheint <strong>der</strong> Anleger jedoch überfor<strong>der</strong>t<br />

und bedarf <strong>der</strong> professionellen Beratung durch einen Spezialisten.<br />

Defizite im taktischen Bereich<br />

Die starken Kursschwankungen während <strong>der</strong> Finanzkrise haben zu<br />

Anpassungen und Verän<strong>der</strong>ungen im Portfolio <strong>der</strong> befragten Private-<strong>Bank</strong>ing-Kunden<br />

geführt. In Summe erfolgten die grössten<br />

Umschichtungen weg von Derivaten, Aktien, alternativen Anlagen<br />

und Anlagefonds hin zu Rohstoffen/Gold o<strong>der</strong> Edelmetallen, Cash<br />

und weiteren Vermögenswerten (Lebensversicherungen, reale Immobilien,<br />

Unternehmensbeteiligungen und Sachanlagen). Beispielsweise<br />

erhöhten 48 Prozent <strong>der</strong> Befragten ihre Anlagen in Rohstoffe,<br />

während 31 Prozent ihre Anlagen in Aktien reduzierten.<br />

Aufstockung und Abbau von Positionen<br />

Rohstoffe<br />

[n 197]<br />

Cash<br />

[n 309]<br />

Weitere Vermögenswerte<br />

[n 254]<br />

Anleihen<br />

[n 233]<br />

Aktien<br />

[n 268]<br />

Anlagefonds<br />

[n 245]<br />

Alternative Anlagen<br />

[n 147]<br />

Derivate<br />

[n 176]<br />

5% 47% 48%<br />

9% 53%<br />

6% 30%<br />

64%<br />

20% 25%<br />

55%<br />

31% 23%<br />

46%<br />

23% 20%<br />

57%<br />

29% 13%<br />

58%<br />

32% 59% 9%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Abbau Position unverän<strong>der</strong>t Aufstockung<br />

n = befragte Anleger, die in die jeweilige Anlage hielten<br />

Um die Auswirkungen <strong>der</strong> Finanzkrise auch in Hinblick auf das<br />

eigene Verhalten und auf eigene Einstellungen überprüfen zu können,<br />

wurden die Befragten eingeladen, den Grad ihrer Zustimmung<br />

zu vorgegebenen Aussagen zum Ausdruck zu bringen. Die Haupterkenntnis<br />

<strong>der</strong> Anleger liegt demnach – vor allem bei den Befragten<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> – darin, komplexe und schwer verständliche Anlageprodukte<br />

in Zukunft meiden zu wollen. Ge nerell war auch ein<br />

breiter Verlust an Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems auszumachen<br />

– ebenfalls vor allem bei den <strong>Schweiz</strong>er Anlegern. Ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Befragten äussert, im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

Angst um das eigene Vermögen gehabt zu haben. Die Anlage-<br />

38%

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!