Gewalt
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<strong>Gewalt</strong>prävention und<br />
Soziales Lernen an Schulen<br />
Elternabend<br />
Siegburg, 08.02.2012<br />
© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />
1
…ein paar einleitende Gedanken:<br />
Schulhof-Raufereien<br />
250 verletzte Schüler pro Tag<br />
bundesweit<br />
Quelle: Spiegel-online, Christian Werner, 08.06.2005<br />
(Statistk: Unfallkasse, gesetzlicher Versicherer der Schulen)<br />
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2
Michel aus Lönneberga – ADHS?<br />
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3
„Jedes zehnte Kind hat angeblich<br />
ADHS.“<br />
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />
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4
Lotta aus der Krachmacherstraße –<br />
Ein Fall für Ritalin?<br />
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5
…mehr als 20% aller sechsjährigen<br />
Kinder, die bei der AOK versichert sind<br />
bekommen Sprachtherapie.<br />
Somit mindestens jedes fünfte (AOK-)<br />
Kind.<br />
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />
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Tjorven aus „Ferien auf Saltkrokan?“ –<br />
sollte sie den Ergotherapeuten konsultieren?<br />
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7
„Einem Drittel aller Kinder werden heute<br />
ergo-, psycho-, lern- oder sonst wie<br />
therapeutische Stunden verschrieben.“<br />
Somit jedem dritten Kind.<br />
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />
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Jeder vierte/fünfte Jugendliche lebt in einer alternativen Familienform<br />
(… ) lebten im Jahr 2008 rund 842 000 (25%) der insgesamt 3,4 Millionen<br />
Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren bei Alleinerziehenden oder<br />
Lebensgemeinschaften.<br />
Jugend heute:<br />
Seit 1996(…) stieg die Zahl der Jugendlichen, die von allein erziehenden<br />
Müttern und Vätern betreut werden um 37%. Besonders deutlich wuchs<br />
seither die Zahl der Jugendlichen bei allein erziehenden Müttern (+ 42%);<br />
Insgesamt lebten 2008 somit knapp 20% aller Jugendlichen bei<br />
Alleinerziehenden (April 1996: 14%).<br />
Quellen:<br />
ZEIT-Magazin 09/2010 vom 25.02.2010: „Kleines Deutschland – 26 Wahrheiten über die Kinder von heute“<br />
DER SPIEGEL 15/2010 vom 12.04.2010 „Hilfe! Pubertät! – Ein kleiner Ratgeber zum Großwerden“<br />
Süddeutsche Zeitung vom 10.04.2010 Alex Rühle:“ Die spinnen, die Eltern – Wie Angst und Ehrgeiz die Kindheit<br />
auffressen“<br />
Jahresbericht 2009 der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Steinfurt/Westfalen.<br />
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9
Viele Experten erklären, dass <strong>Gewalt</strong>täter vor ihrer Tat<br />
selber <strong>Gewalt</strong> erlitten haben und diese Erniedrigung<br />
nicht verarbeiten konnten. Sie sagen: „Die Lust auf<br />
<strong>Gewalt</strong> ist oft der hilflose Versuch, eigene Ohn-Macht<br />
und <strong>Gewalt</strong>erfahrungen zu überwinden.“<br />
Kinder, Jugendliche aus „gewaltfreien Haushalten“<br />
haben einen Risikofaktor von 0,6% gewalttätig zu<br />
werden.<br />
Kinder, Jugendliche aus „gewalttätigen Haushalten“<br />
haben einen Risikofaktor von über 51% gewalttätig zu<br />
werden.<br />
Quelle: Münstersche Sicherheitsgespräche, 29.3.2011<br />
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10
Körperstrafen von Erziehungsberechtigten sind<br />
statistisch leicht rückläufig, aber…<br />
•54% der Unter-18-Jährigen wachsen mit leichten<br />
Körperstrafen auf,<br />
•17% erlebten schwere bis schwerste psychische und<br />
physische Maßregelungen.<br />
Quelle: Münstersche Sicherheitsgespräche, Hochschule der Polizei Dr. Frevel, 29.3.2011<br />
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11
BGB § 1631: Inhalt und Grenzen der<br />
Personensorge (seit November 2000)<br />
(2) Kinder haben ein Recht auf<br />
gewaltfreie Erziehung. Körperliche<br />
Bestrafungen, seelische Verletzungen<br />
und andere entwürdigende Maßnahmen<br />
sind unzulässig.<br />
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StGB Siebzehnter Abschnitt Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit<br />
§ 225 Mißhandlung von Schutzbefohlenen<br />
(1) Wer eine Person unter achtzehn Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit<br />
wehrlose Person, die<br />
1. seiner Fürsorge oder Obhut untersteht,<br />
2. seinem Hausstand angehört,<br />
3. von dem Fürsorgepflichtigen seiner <strong>Gewalt</strong> überlassen worden oder<br />
4. ihm im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist,<br />
quält oder roh mißhandelt, oder wer durch böswillige Vernachlässigung seiner<br />
Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe<br />
von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.<br />
(2) Der Versuch ist strafbar.<br />
(3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn der Täter die<br />
schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr<br />
1. des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung oder<br />
2. einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung<br />
bringt.<br />
Kommentar:<br />
In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in<br />
minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu<br />
erkennen.<br />
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Inhalte:<br />
Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />
Wie erkenne ich <strong>Gewalt</strong>?<br />
Was kann ich als Schüler tun?<br />
Praktische Tipps und Hilfestellungen<br />
Handlungsorientiertes Training<br />
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Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />
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Einträge in www.goggle.de:<br />
Suchwörter:<br />
„Definition von <strong>Gewalt</strong>“ –<br />
Anzahl der Treffer: 2.550.000<br />
„<strong>Gewalt</strong>definition“ –<br />
Anzahl der Treffer: 390.000.000<br />
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Gesetzliche Definition:<br />
Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />
Der sog. "klassische <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />
Danach war <strong>Gewalt</strong> dadurch gekennzeichnet, dass der Täter durch<br />
körperliche Kraftentfaltung einen Zwang ausübt, indem er auf den<br />
Körper eines anderen einwirkt, um geleisteten oder erwarteten<br />
Widerstand zu überwinden.<br />
vgl. RGSt 56, 87, 88<br />
Problem: Nicht erfasst waren hierbei Fälle, in denen sich der Täter<br />
mit geringem eigenen Kraftaufwand erheblicher mechanischer<br />
Kräfte oder chemischer Wirkungen bedient (Bsp.: Verabreichung<br />
von K.O.-Tropfen).<br />
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Gesetzliche Definition:<br />
Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />
Der sog. "vergeistigte <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />
Danach setzte <strong>Gewalt</strong> eine - nicht notweniger Weise erhebliche -<br />
Kraftentfaltung voraus, die von der Person, gegen die sie unmittelbar<br />
oder auch nur mittelbar gerichtet wird, als ein nicht nur seelischer,<br />
sondern auch körperlicher Zwang empfunden wird. Als körperlich wird<br />
ein Zwang empfunden, wenn das Opfer ihm gar nicht, nur mit<br />
erheblicher Kraftenfaltung oder in unzumutbarer Weise begegnen kann.<br />
vgl. BGHSt 23, 46, 54 (sog. "Laepple-Entscheidung"); 23, 126,<br />
127 sowie OLG Köln NJW 1996, 472 m.w.N.<br />
Problem: Hierdurch erfuhr der <strong>Gewalt</strong>begriff eine unerträgliche<br />
Ausweitung, da auch Handlungen erfasst waren, die ihn<br />
gegenüber seinem natürlichen Sprachgebrauch geradezu ins<br />
Gegenteil verkehrten (Bsp.: friedlich und rein passiv durchgeführte<br />
Sitzblockaden, vgl. dazu näher unten).<br />
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Gesetzliche Definition:<br />
Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />
Der sog. "traditionell-moderne <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />
Lang: Danach ist <strong>Gewalt</strong> jeder körperlich wirkende Zwang durch die Entfaltung<br />
von Kraft oder durch eine physische Einwirkung sonstiger Art, die nach ihrer<br />
Zielrichtung, Intensität und Wirkungsweise dazu bestimmt und geeignet ist, die<br />
Freiheit der Willensentschließung oder der Willensbetätigung eines anderen<br />
aufzuheben oder zu beeinträchtigen.<br />
Mittel: <strong>Gewalt</strong> ist physische Einwirkung, die zu einem die Freiheit der<br />
Willensentschließung oder -betätigung beeinträchtigenden körperlich wirkenden<br />
Zwang führt.<br />
Kurz: <strong>Gewalt</strong> ist der (zumindest auch) physisch vermittelte Zwang zur<br />
Überwindung eines geleisteten oder erwarteten Widerstandes.<br />
Beispiel: Nach dieser letzten Korrektur des <strong>Gewalt</strong>begriffs durch das BVerfG (sog. "2.<br />
Sitzblockadenentscheidung": BVerfGE 92, 1, 16 ff.; in Abweichung zur "1. Sitzblockadenentscheidung": BVerfGE<br />
73, 206 ff.) wird allein durch eine Sitzblockade auf einer Straße (zumindest) gegenüber dem ersten Fahrzeug<br />
also gerade noch keine <strong>Gewalt</strong> ausgeübt, da hierbei lediglich ein - rein tatsächlich überwindbares - psychisches<br />
Hindernis<br />
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Gesetzliche Definition:<br />
Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />
Quintessenz:<br />
Der Begriff „<strong>Gewalt</strong>“ gehört zu den<br />
umstrittensten Begriffe.<br />
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Was ist der <strong>Gewalt</strong>begriff der<br />
Schüler und Schülerinnen,<br />
was ist deren praktisches<br />
(handhabbares) Verständnis von<br />
<strong>Gewalt</strong> im Schulalltag,<br />
wie lautet ein möglicher gemeinsamer<br />
Konsens hinsichtlich einer Definition?<br />
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Übung:<br />
Situationskarten<br />
„Sich-Zuordnen“ durch Aufstehen:<br />
0-25% 26-50%<br />
51-75% 76-100%<br />
0% 100%<br />
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Übung:<br />
alltägliche normale Situationen (Karten) - 1<br />
Zuordnung durch Aufstehen:<br />
Der Direktor einer Firma, die ihren Giftmüll in<br />
Entwicklungsländer schickt.<br />
0-25% 26-50%<br />
51-75% 76-100%<br />
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Übung:<br />
alltägliche normale Situationen (Karten) - 2<br />
Zuordnung durch Aufstehen:<br />
Ein Mädchen/Junge, welches 5€ aus der<br />
Klassenkasse stiehlt.<br />
0-25% 26-50%<br />
51-75% 76-100%<br />
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Übung:<br />
alltägliche normale Situationen (Karten) - 3<br />
Zuordnung durch Aufstehen:<br />
Ein Vater/Mutter, der dem Kind wegen<br />
schlechten Benehmens einen Klaps gibt.<br />
0-25% 26-50%<br />
51-75% 76-100%<br />
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25
Übung:<br />
alltägliche normale Situationen (Karten) - 4<br />
Zuordnung durch Aufstehen:<br />
Ein Polizist, der dir 20€ abnimmt.<br />
0-25% 26-50%<br />
51-75% 76-100%<br />
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26
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
Eigenschaften<br />
von <strong>Gewalt</strong>:<br />
Übung (Mini-Konferenz) Vierer-Gruppe<br />
Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />
Eigenschaften von<br />
KEINE <strong>Gewalt</strong>:<br />
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-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-….<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
-…<br />
27
Exkurs:<br />
Es ist nicht die <strong>Gewalt</strong>, die den Konflikt<br />
auslöst...<br />
…es sind die Konflikte, die <strong>Gewalt</strong><br />
auslösen!<br />
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28
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29
Gespräch<br />
Diskussion<br />
Konflikt<br />
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30
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31
Gedacht ist nicht gesagt.<br />
Gesagt ist nicht gehört.<br />
Gehört ist nicht Verstanden.<br />
Verstanden ist nicht einverstanden.<br />
Verstanden?<br />
Man sieht nicht was man sieht,<br />
man sieht was man weiss.<br />
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32
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33
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34
Stuhlpyramide<br />
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35
Übungen auf dem Weg zur <strong>Gewalt</strong>definition<br />
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Elefantenübung<br />
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Übungen auf dem Weg zur <strong>Gewalt</strong>definition<br />
Stuhlpyramide<br />
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Wie erkenne ich <strong>Gewalt</strong>?<br />
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<strong>Gewalt</strong> an Schulen<br />
- Nicht körperliche <strong>Gewalt</strong>, sondern psychische (seelische)<br />
Angriffe und verbale Beleidigungen stehen an der Spitze der<br />
beobachteten <strong>Gewalt</strong>handlungen.<br />
- Körperliche <strong>Gewalt</strong> eher von wenigen, meist von Jungen.<br />
- Bei psychischer (seelischer) <strong>Gewalt</strong> sind die Geschlechterunterschiede<br />
weniger deutlich ausgeprägt.<br />
Vgl. Bielefelder Studie 1999, Hannover KfS Studie 2006/2007<br />
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39
Bausteine, Übungen,<br />
Reflexionen<br />
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40
Bausteine, Übungen,<br />
Reflexionen<br />
(Schule)<br />
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41
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42
Bausteine, Übungen,<br />
Reflexionen<br />
(Alltag)<br />
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43
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44
…und ich?<br />
als Schüler/-in, Elternteil, Lehrkraft<br />
Persönlicher Stressabbau<br />
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45
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
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46
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
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47
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
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48
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />
49
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
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50
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
PAUSE anschl.<br />
Maßnahmen zur Verhinderung von<br />
<strong>Gewalt</strong>?<br />
Was kann ich als Elternteil tun?<br />
Wie kann ich mich persönlich entlasten?<br />
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51
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
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52
Elternbefragung<br />
33 ausgewertete Bögen<br />
Schülerinnen/Schüler (55 Fragebögen)<br />
Lehrkräfte (11 Fragebögen)<br />
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53
Seelische<br />
Funktion<br />
Wahrnehmen<br />
Denken<br />
Fühlen<br />
Wollen<br />
Verhalten<br />
Deformation der seelischen Funktionen durch Stress<br />
(nach Glasl/Ballreich 2007)<br />
Stressfrei, besonnen, Ich-gesteuert<br />
Wahrnehmen, das sich der Subjektivität bewusst ist<br />
Kontrollieren und überprüfen der Sinnesdaten und Informationen<br />
Wechsel der Perspektiven und Sichtweisen<br />
Zurückhalten von voreiligen Interpretationen<br />
Neugier, Suchhaltung<br />
Ruhig und mit Abstand denken<br />
Abwägen der Für und Wider<br />
Denkergebnisse überprüfen<br />
Verschiedene Sichtweisen einnehmen<br />
Mit eigenen Gefühlen in Kontakt sein<br />
Differenziertes Wahrnehmen der eigenen Gefühle<br />
Empathisches Erfühlen der Gefühlen von anderen<br />
Respekt und Achtung für den anderen<br />
Situativ wechselnd: sich selbst fühlen und die Gefühle der anderen erfühlen<br />
Streben nach Klarheit und Ehrlichkeit<br />
Klarheit über die eigenen Antriebe und Motive: Was will ich? Was treibt mich an?<br />
Bewusstsein der eigenen Bedürfnisse in einer Situation: Was ist für mich situativ<br />
notwendig?<br />
Bereitschaft zum Aushandeln der eigenen Anliegen und der Anliegen der anderen<br />
Kompromissbereitschaft<br />
Reiz-Besinnung-Reaktion<br />
Besonnenes Verhalten<br />
Das verhalten flexibel unterschiedlichen Situationen anpassen<br />
Im Stress deformiert<br />
selektive Wahrnehmung: übersehen, überhören, filtern, verzerren<br />
Röhrenblick: eingeschränkte Raumperspektive<br />
Kognitive Kurzsichtigkeit: verkürzte Zeitperspektive<br />
Verlust der Besonnenheit<br />
Kurzschlüsse: Jumping to conclusions, d.h. urteilen, bevor die Wahrnehmung ergänzt bzw.<br />
überprüft worden ist<br />
Missverständnisse durch Fehlinterpretationen des Verhaltens anderer<br />
Schwarz-Weiss-Denken (Freund oder Feind)<br />
Starre Deutungsmuster<br />
Aus dem Bekannten unkritisch auf das Unbekannte schließen<br />
Verabsolutieren des eigenen Denkens<br />
Wunschdenken<br />
Zuschreibungen, Verdächtigungen<br />
Bedrohungsangst und Panikgefühle<br />
Überempfindlichkeit, Unsicherheit, Misstrauen<br />
Schutzpanzer der Unempfindlichkeit<br />
Gefühlskälte – explosive Gefühlsausbrüche<br />
Abkapseln der Gefühle im eigenen Innern<br />
Verlust der Empathiefähigkeit<br />
Streben nach Täuschung<br />
Instinktive Willenssteuerung: Kampf, Flucht, Sich-tot-stellen<br />
Starke Egozentrierung<br />
Sturheit: Versteifung des Willens<br />
Radikalisierung und Fanatismus<br />
Regression: kindliche Antriebe<br />
Ultimative Forderungen. Alles oder nichts!<br />
Starre Verknüpfung von Bedürfnissen und Mitteln<br />
Reiz-Reaktionsverhalten im Affekt<br />
Verhaltensmuster aus bereits zurückliegenden Entwicklungsphasen sind dominierend<br />
Stereotype Verhaltensweisen<br />
Angriffe, Forderungen, Vorwürfe<br />
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54
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55
• Freude über gelungene Arbeit<br />
• realistische Ziele setzen<br />
• reite kein “totes Pferd“<br />
• Erfolg durch Zielerreichung<br />
• Etappenziel setzen<br />
• Arbeit abschließen<br />
• Selbstbelohnung<br />
• Körperliche Fitness<br />
• Positiv Denken<br />
• Selbstbekräftigung („Ich schaffe es“)<br />
• Den Tag „rund“ machen<br />
Selbstmotivation:<br />
• Nicht die Fehler vorhalten, sondern das richtige Verhalten belohnen, bekräftigen!<br />
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56
Das Denken bestimmt das Handeln<br />
und die Re-Aktionen der Umwelt.<br />
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57
Verhaltensänderungen:<br />
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58
Vielen Dank für ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
... und einen guten Abend noch –<br />
Danke für ihr Kommen und Interesse<br />
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59