29.07.2013 Aufrufe

Gewalt

Gewalt

Gewalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gewalt</strong>prävention und<br />

Soziales Lernen an Schulen<br />

Elternabend<br />

Siegburg, 08.02.2012<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

1


…ein paar einleitende Gedanken:<br />

Schulhof-Raufereien<br />

250 verletzte Schüler pro Tag<br />

bundesweit<br />

Quelle: Spiegel-online, Christian Werner, 08.06.2005<br />

(Statistk: Unfallkasse, gesetzlicher Versicherer der Schulen)<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

2


Michel aus Lönneberga – ADHS?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

3


„Jedes zehnte Kind hat angeblich<br />

ADHS.“<br />

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

4


Lotta aus der Krachmacherstraße –<br />

Ein Fall für Ritalin?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

5


…mehr als 20% aller sechsjährigen<br />

Kinder, die bei der AOK versichert sind<br />

bekommen Sprachtherapie.<br />

Somit mindestens jedes fünfte (AOK-)<br />

Kind.<br />

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

6


Tjorven aus „Ferien auf Saltkrokan?“ –<br />

sollte sie den Ergotherapeuten konsultieren?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

7


„Einem Drittel aller Kinder werden heute<br />

ergo-, psycho-, lern- oder sonst wie<br />

therapeutische Stunden verschrieben.“<br />

Somit jedem dritten Kind.<br />

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10./11.04.2010<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

8


Jeder vierte/fünfte Jugendliche lebt in einer alternativen Familienform<br />

(… ) lebten im Jahr 2008 rund 842 000 (25%) der insgesamt 3,4 Millionen<br />

Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren bei Alleinerziehenden oder<br />

Lebensgemeinschaften.<br />

Jugend heute:<br />

Seit 1996(…) stieg die Zahl der Jugendlichen, die von allein erziehenden<br />

Müttern und Vätern betreut werden um 37%. Besonders deutlich wuchs<br />

seither die Zahl der Jugendlichen bei allein erziehenden Müttern (+ 42%);<br />

Insgesamt lebten 2008 somit knapp 20% aller Jugendlichen bei<br />

Alleinerziehenden (April 1996: 14%).<br />

Quellen:<br />

ZEIT-Magazin 09/2010 vom 25.02.2010: „Kleines Deutschland – 26 Wahrheiten über die Kinder von heute“<br />

DER SPIEGEL 15/2010 vom 12.04.2010 „Hilfe! Pubertät! – Ein kleiner Ratgeber zum Großwerden“<br />

Süddeutsche Zeitung vom 10.04.2010 Alex Rühle:“ Die spinnen, die Eltern – Wie Angst und Ehrgeiz die Kindheit<br />

auffressen“<br />

Jahresbericht 2009 der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Steinfurt/Westfalen.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

9


Viele Experten erklären, dass <strong>Gewalt</strong>täter vor ihrer Tat<br />

selber <strong>Gewalt</strong> erlitten haben und diese Erniedrigung<br />

nicht verarbeiten konnten. Sie sagen: „Die Lust auf<br />

<strong>Gewalt</strong> ist oft der hilflose Versuch, eigene Ohn-Macht<br />

und <strong>Gewalt</strong>erfahrungen zu überwinden.“<br />

Kinder, Jugendliche aus „gewaltfreien Haushalten“<br />

haben einen Risikofaktor von 0,6% gewalttätig zu<br />

werden.<br />

Kinder, Jugendliche aus „gewalttätigen Haushalten“<br />

haben einen Risikofaktor von über 51% gewalttätig zu<br />

werden.<br />

Quelle: Münstersche Sicherheitsgespräche, 29.3.2011<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

10


Körperstrafen von Erziehungsberechtigten sind<br />

statistisch leicht rückläufig, aber…<br />

•54% der Unter-18-Jährigen wachsen mit leichten<br />

Körperstrafen auf,<br />

•17% erlebten schwere bis schwerste psychische und<br />

physische Maßregelungen.<br />

Quelle: Münstersche Sicherheitsgespräche, Hochschule der Polizei Dr. Frevel, 29.3.2011<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

11


BGB § 1631: Inhalt und Grenzen der<br />

Personensorge (seit November 2000)<br />

(2) Kinder haben ein Recht auf<br />

gewaltfreie Erziehung. Körperliche<br />

Bestrafungen, seelische Verletzungen<br />

und andere entwürdigende Maßnahmen<br />

sind unzulässig.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

12


StGB Siebzehnter Abschnitt Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit<br />

§ 225 Mißhandlung von Schutzbefohlenen<br />

(1) Wer eine Person unter achtzehn Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit<br />

wehrlose Person, die<br />

1. seiner Fürsorge oder Obhut untersteht,<br />

2. seinem Hausstand angehört,<br />

3. von dem Fürsorgepflichtigen seiner <strong>Gewalt</strong> überlassen worden oder<br />

4. ihm im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist,<br />

quält oder roh mißhandelt, oder wer durch böswillige Vernachlässigung seiner<br />

Pflicht, für sie zu sorgen, sie an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe<br />

von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.<br />

(2) Der Versuch ist strafbar.<br />

(3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn der Täter die<br />

schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr<br />

1. des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung oder<br />

2. einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung<br />

bringt.<br />

Kommentar:<br />

In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in<br />

minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu<br />

erkennen.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

13


Inhalte:<br />

Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />

Wie erkenne ich <strong>Gewalt</strong>?<br />

Was kann ich als Schüler tun?<br />

Praktische Tipps und Hilfestellungen<br />

Handlungsorientiertes Training<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

14


Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

15


Einträge in www.goggle.de:<br />

Suchwörter:<br />

„Definition von <strong>Gewalt</strong>“ –<br />

Anzahl der Treffer: 2.550.000<br />

„<strong>Gewalt</strong>definition“ –<br />

Anzahl der Treffer: 390.000.000<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

16


Gesetzliche Definition:<br />

Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />

Der sog. "klassische <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />

Danach war <strong>Gewalt</strong> dadurch gekennzeichnet, dass der Täter durch<br />

körperliche Kraftentfaltung einen Zwang ausübt, indem er auf den<br />

Körper eines anderen einwirkt, um geleisteten oder erwarteten<br />

Widerstand zu überwinden.<br />

vgl. RGSt 56, 87, 88<br />

Problem: Nicht erfasst waren hierbei Fälle, in denen sich der Täter<br />

mit geringem eigenen Kraftaufwand erheblicher mechanischer<br />

Kräfte oder chemischer Wirkungen bedient (Bsp.: Verabreichung<br />

von K.O.-Tropfen).<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

17


Gesetzliche Definition:<br />

Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />

Der sog. "vergeistigte <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />

Danach setzte <strong>Gewalt</strong> eine - nicht notweniger Weise erhebliche -<br />

Kraftentfaltung voraus, die von der Person, gegen die sie unmittelbar<br />

oder auch nur mittelbar gerichtet wird, als ein nicht nur seelischer,<br />

sondern auch körperlicher Zwang empfunden wird. Als körperlich wird<br />

ein Zwang empfunden, wenn das Opfer ihm gar nicht, nur mit<br />

erheblicher Kraftenfaltung oder in unzumutbarer Weise begegnen kann.<br />

vgl. BGHSt 23, 46, 54 (sog. "Laepple-Entscheidung"); 23, 126,<br />

127 sowie OLG Köln NJW 1996, 472 m.w.N.<br />

Problem: Hierdurch erfuhr der <strong>Gewalt</strong>begriff eine unerträgliche<br />

Ausweitung, da auch Handlungen erfasst waren, die ihn<br />

gegenüber seinem natürlichen Sprachgebrauch geradezu ins<br />

Gegenteil verkehrten (Bsp.: friedlich und rein passiv durchgeführte<br />

Sitzblockaden, vgl. dazu näher unten).<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

18


Gesetzliche Definition:<br />

Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />

Der sog. "traditionell-moderne <strong>Gewalt</strong>begriff"<br />

Lang: Danach ist <strong>Gewalt</strong> jeder körperlich wirkende Zwang durch die Entfaltung<br />

von Kraft oder durch eine physische Einwirkung sonstiger Art, die nach ihrer<br />

Zielrichtung, Intensität und Wirkungsweise dazu bestimmt und geeignet ist, die<br />

Freiheit der Willensentschließung oder der Willensbetätigung eines anderen<br />

aufzuheben oder zu beeinträchtigen.<br />

Mittel: <strong>Gewalt</strong> ist physische Einwirkung, die zu einem die Freiheit der<br />

Willensentschließung oder -betätigung beeinträchtigenden körperlich wirkenden<br />

Zwang führt.<br />

Kurz: <strong>Gewalt</strong> ist der (zumindest auch) physisch vermittelte Zwang zur<br />

Überwindung eines geleisteten oder erwarteten Widerstandes.<br />

Beispiel: Nach dieser letzten Korrektur des <strong>Gewalt</strong>begriffs durch das BVerfG (sog. "2.<br />

Sitzblockadenentscheidung": BVerfGE 92, 1, 16 ff.; in Abweichung zur "1. Sitzblockadenentscheidung": BVerfGE<br />

73, 206 ff.) wird allein durch eine Sitzblockade auf einer Straße (zumindest) gegenüber dem ersten Fahrzeug<br />

also gerade noch keine <strong>Gewalt</strong> ausgeübt, da hierbei lediglich ein - rein tatsächlich überwindbares - psychisches<br />

Hindernis<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

19


Gesetzliche Definition:<br />

Im Sinne der §§ 113 I, 177 I Nr. 1, 240 I, 249 I, 253 I, 255 StGB<br />

Quintessenz:<br />

Der Begriff „<strong>Gewalt</strong>“ gehört zu den<br />

umstrittensten Begriffe.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

20


Was ist der <strong>Gewalt</strong>begriff der<br />

Schüler und Schülerinnen,<br />

was ist deren praktisches<br />

(handhabbares) Verständnis von<br />

<strong>Gewalt</strong> im Schulalltag,<br />

wie lautet ein möglicher gemeinsamer<br />

Konsens hinsichtlich einer Definition?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

21


Übung:<br />

Situationskarten<br />

„Sich-Zuordnen“ durch Aufstehen:<br />

0-25% 26-50%<br />

51-75% 76-100%<br />

0% 100%<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

22


Übung:<br />

alltägliche normale Situationen (Karten) - 1<br />

Zuordnung durch Aufstehen:<br />

Der Direktor einer Firma, die ihren Giftmüll in<br />

Entwicklungsländer schickt.<br />

0-25% 26-50%<br />

51-75% 76-100%<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

23


Übung:<br />

alltägliche normale Situationen (Karten) - 2<br />

Zuordnung durch Aufstehen:<br />

Ein Mädchen/Junge, welches 5€ aus der<br />

Klassenkasse stiehlt.<br />

0-25% 26-50%<br />

51-75% 76-100%<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

24


Übung:<br />

alltägliche normale Situationen (Karten) - 3<br />

Zuordnung durch Aufstehen:<br />

Ein Vater/Mutter, der dem Kind wegen<br />

schlechten Benehmens einen Klaps gibt.<br />

0-25% 26-50%<br />

51-75% 76-100%<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

25


Übung:<br />

alltägliche normale Situationen (Karten) - 4<br />

Zuordnung durch Aufstehen:<br />

Ein Polizist, der dir 20€ abnimmt.<br />

0-25% 26-50%<br />

51-75% 76-100%<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

26


-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

Eigenschaften<br />

von <strong>Gewalt</strong>:<br />

Übung (Mini-Konferenz) Vierer-Gruppe<br />

Was ist <strong>Gewalt</strong>?<br />

Eigenschaften von<br />

KEINE <strong>Gewalt</strong>:<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-….<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

-…<br />

27


Exkurs:<br />

Es ist nicht die <strong>Gewalt</strong>, die den Konflikt<br />

auslöst...<br />

…es sind die Konflikte, die <strong>Gewalt</strong><br />

auslösen!<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

28


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

29


Gespräch<br />

Diskussion<br />

Konflikt<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

30


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

31


Gedacht ist nicht gesagt.<br />

Gesagt ist nicht gehört.<br />

Gehört ist nicht Verstanden.<br />

Verstanden ist nicht einverstanden.<br />

Verstanden?<br />

Man sieht nicht was man sieht,<br />

man sieht was man weiss.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

32


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

33


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

34


Stuhlpyramide<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

35


Übungen auf dem Weg zur <strong>Gewalt</strong>definition<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

Elefantenübung<br />

36


Übungen auf dem Weg zur <strong>Gewalt</strong>definition<br />

Stuhlpyramide<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

37


Wie erkenne ich <strong>Gewalt</strong>?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

38


<strong>Gewalt</strong> an Schulen<br />

- Nicht körperliche <strong>Gewalt</strong>, sondern psychische (seelische)<br />

Angriffe und verbale Beleidigungen stehen an der Spitze der<br />

beobachteten <strong>Gewalt</strong>handlungen.<br />

- Körperliche <strong>Gewalt</strong> eher von wenigen, meist von Jungen.<br />

- Bei psychischer (seelischer) <strong>Gewalt</strong> sind die Geschlechterunterschiede<br />

weniger deutlich ausgeprägt.<br />

Vgl. Bielefelder Studie 1999, Hannover KfS Studie 2006/2007<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

39


Bausteine, Übungen,<br />

Reflexionen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

40


Bausteine, Übungen,<br />

Reflexionen<br />

(Schule)<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

41


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

42


Bausteine, Übungen,<br />

Reflexionen<br />

(Alltag)<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

43


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

44


…und ich?<br />

als Schüler/-in, Elternteil, Lehrkraft<br />

Persönlicher Stressabbau<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

45


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

46


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

47


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

48


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

49


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

50


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

PAUSE anschl.<br />

Maßnahmen zur Verhinderung von<br />

<strong>Gewalt</strong>?<br />

Was kann ich als Elternteil tun?<br />

Wie kann ich mich persönlich entlasten?<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

51


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

52


Elternbefragung<br />

33 ausgewertete Bögen<br />

Schülerinnen/Schüler (55 Fragebögen)<br />

Lehrkräfte (11 Fragebögen)<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

53


Seelische<br />

Funktion<br />

Wahrnehmen<br />

Denken<br />

Fühlen<br />

Wollen<br />

Verhalten<br />

Deformation der seelischen Funktionen durch Stress<br />

(nach Glasl/Ballreich 2007)<br />

Stressfrei, besonnen, Ich-gesteuert<br />

Wahrnehmen, das sich der Subjektivität bewusst ist<br />

Kontrollieren und überprüfen der Sinnesdaten und Informationen<br />

Wechsel der Perspektiven und Sichtweisen<br />

Zurückhalten von voreiligen Interpretationen<br />

Neugier, Suchhaltung<br />

Ruhig und mit Abstand denken<br />

Abwägen der Für und Wider<br />

Denkergebnisse überprüfen<br />

Verschiedene Sichtweisen einnehmen<br />

Mit eigenen Gefühlen in Kontakt sein<br />

Differenziertes Wahrnehmen der eigenen Gefühle<br />

Empathisches Erfühlen der Gefühlen von anderen<br />

Respekt und Achtung für den anderen<br />

Situativ wechselnd: sich selbst fühlen und die Gefühle der anderen erfühlen<br />

Streben nach Klarheit und Ehrlichkeit<br />

Klarheit über die eigenen Antriebe und Motive: Was will ich? Was treibt mich an?<br />

Bewusstsein der eigenen Bedürfnisse in einer Situation: Was ist für mich situativ<br />

notwendig?<br />

Bereitschaft zum Aushandeln der eigenen Anliegen und der Anliegen der anderen<br />

Kompromissbereitschaft<br />

Reiz-Besinnung-Reaktion<br />

Besonnenes Verhalten<br />

Das verhalten flexibel unterschiedlichen Situationen anpassen<br />

Im Stress deformiert<br />

selektive Wahrnehmung: übersehen, überhören, filtern, verzerren<br />

Röhrenblick: eingeschränkte Raumperspektive<br />

Kognitive Kurzsichtigkeit: verkürzte Zeitperspektive<br />

Verlust der Besonnenheit<br />

Kurzschlüsse: Jumping to conclusions, d.h. urteilen, bevor die Wahrnehmung ergänzt bzw.<br />

überprüft worden ist<br />

Missverständnisse durch Fehlinterpretationen des Verhaltens anderer<br />

Schwarz-Weiss-Denken (Freund oder Feind)<br />

Starre Deutungsmuster<br />

Aus dem Bekannten unkritisch auf das Unbekannte schließen<br />

Verabsolutieren des eigenen Denkens<br />

Wunschdenken<br />

Zuschreibungen, Verdächtigungen<br />

Bedrohungsangst und Panikgefühle<br />

Überempfindlichkeit, Unsicherheit, Misstrauen<br />

Schutzpanzer der Unempfindlichkeit<br />

Gefühlskälte – explosive Gefühlsausbrüche<br />

Abkapseln der Gefühle im eigenen Innern<br />

Verlust der Empathiefähigkeit<br />

Streben nach Täuschung<br />

Instinktive Willenssteuerung: Kampf, Flucht, Sich-tot-stellen<br />

Starke Egozentrierung<br />

Sturheit: Versteifung des Willens<br />

Radikalisierung und Fanatismus<br />

Regression: kindliche Antriebe<br />

Ultimative Forderungen. Alles oder nichts!<br />

Starre Verknüpfung von Bedürfnissen und Mitteln<br />

Reiz-Reaktionsverhalten im Affekt<br />

Verhaltensmuster aus bereits zurückliegenden Entwicklungsphasen sind dominierend<br />

Stereotype Verhaltensweisen<br />

Angriffe, Forderungen, Vorwürfe<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

54


© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

55


• Freude über gelungene Arbeit<br />

• realistische Ziele setzen<br />

• reite kein “totes Pferd“<br />

• Erfolg durch Zielerreichung<br />

• Etappenziel setzen<br />

• Arbeit abschließen<br />

• Selbstbelohnung<br />

• Körperliche Fitness<br />

• Positiv Denken<br />

• Selbstbekräftigung („Ich schaffe es“)<br />

• Den Tag „rund“ machen<br />

Selbstmotivation:<br />

• Nicht die Fehler vorhalten, sondern das richtige Verhalten belohnen, bekräftigen!<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

56


Das Denken bestimmt das Handeln<br />

und die Re-Aktionen der Umwelt.<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

57


Verhaltensänderungen:<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

58


Vielen Dank für ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

... und einen guten Abend noch –<br />

Danke für ihr Kommen und Interesse<br />

© Michael Geringhoff, freiberuflicher Dozent, www.nein-zu-gewalt.de - 08. Februar 2012 – Siegburg<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!