Die âgoldene Finanzierungsregelâ - Anwalt-Suchservice
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FAKTEN<br />
Kurzmeldungen<br />
Fälligkeit vorverlegt<br />
Vom 1. Januar 2006 an müssen<br />
die Sozialversicherungsbeiträge in<br />
voraussichtlicher Höhe der Schuld<br />
schon spätestens am drittletzten<br />
Bankarbeitstag des laufenden Monats<br />
bei den Einzugsstellen sein.<br />
Der vermehrte Aufwand bei den<br />
Arbeitgebern beschert dem Fiskus<br />
einen einmaligen Liquiditätgewinn<br />
in Höhe von 20 Milliarden Euro.<br />
Verrechnungsstelle gewinnt<br />
Das Landgericht Köln hat die Un-<br />
terlassungsklage der Rechtsanwaltskammer<br />
Köln gegen die Deut-<br />
sche <strong>Anwalt</strong>liche Verrechnungsstelle<br />
(AnwVS) abgewiesen. (Az.:<br />
81 O 77/05). Anwälte, die mit der<br />
AnwVS zusammenarbeiten, verschaffen<br />
sich wegen der Forderungsabtretung<br />
laut Richterspruch<br />
keinen unmittelbaren Vorteil gegenüber<br />
anderen Berufskollegen beim<br />
Wettbewerb um Mandanten. Gegen<br />
die Entscheidung hat die RAK Köln<br />
zwischenzeitlich Berufung eingelegt.<br />
Policen beschäftigen Anwälte<br />
Mindestens drei Millionen ehemalige<br />
Lebensversicherungskunden kön-<br />
nen nach dem jüngsten Urteil des<br />
Bundesgerichtshofs (BGH) auf Nachzahlungen<br />
hoffen. Das berichtet das<br />
Wirtschaftsmagazin „Capital“. <strong>Die</strong><br />
Versicherer könnte das Urteil einen<br />
hohen dreistelligen Millionenbetrag<br />
kosten. <strong>Die</strong> BGH-Entscheidung gilt<br />
dem Bericht zufolge für rund 35 Millionen<br />
Kapitallebens- und Rentenpolicen,<br />
die von Ende 1994 bis Herbst<br />
2001 abgeschlossen wurden.<br />
Alle 20 Sekunden<br />
ein Pfändungsbeschluss<br />
Im vergangenen Jahr erging in<br />
Deutschland alle 20 Sekunden<br />
ein Pfändungsbeschluss, alle 30<br />
Sekunden musste ein Schuldner<br />
eine eidesstattliche Versicherung<br />
abgeben, wie das Unternehmen<br />
Seghorn Inkasso mitteilt. <strong>Die</strong><br />
wenigsten Vollstreckungen gab<br />
es mit 37 pro 1000 Einwohner in<br />
Bayern – die meisten mit 59,4 pro<br />
1000 in Berlin. Und die Zahl der<br />
Verbraucherpleiten in Deutschland<br />
stieg im ersten Halbjahr 2005 um<br />
gut 40 Prozent.<br />
anwaltsreport 6 / 2005<br />
Europa mahnt mehr Wettbewerb<br />
bei Freiberuflern an<br />
ie Europäische Kommission hat<br />
Djüngst die erzielten Fortschritte<br />
zum Wettbewerb bei freiberuflichen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen in einigen Mitgliedstaaten<br />
begrüßt. Trotzdem ist nach<br />
ihrer Einschätzung in zahlreichen<br />
Ländern der Wettbewerb noch gravierend<br />
einschränkt. Regelungen wie verbindliche<br />
Festpreise oder Werbeverbot<br />
schadeten den Verbrauchern und der<br />
Wettbewerbsfähigkeit der EU, mahnte<br />
die Kommission. Sie fordert daher Mitgliedstaaten<br />
und Berufsverbände nachdrücklich<br />
auf, die Bereitstellung solcher<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen zu modernisieren und<br />
so die Lissabon-Strategie zu unterstützen,<br />
nach welcher Europa bis 2010 der<br />
größte Wirtschaftsraum der Welt werden<br />
soll. <strong>Die</strong> für Wettbewerb zuständige<br />
EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte<br />
<strong>Anwalt</strong>sparlament beschließt<br />
2 neue Fachanwaltschaften<br />
ie Satzungsversammlung bei der<br />
DBundesrechtsanwaltskammer (BRAK) hat kürzlich die Einführung<br />
des Fachanwalts für gewerblichen<br />
Rechtsschutz und des Fachanwalts<br />
für Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
mit klaren Mehrheiten beschlossen.<br />
BRAK-Präsident Bernhard Dombek<br />
sieht darin ein wichtiges Signal für eine<br />
Qualitätsoffensive der <strong>Anwalt</strong>schaft.<br />
Anwälte können damit demnächst mit<br />
dazu: „<strong>Die</strong> EU-Mitgliedstaaten haben<br />
sich auf der Tagung des Europäischen<br />
Rats im März 2005 selbst verpflichtet,<br />
ihre Wirtschaftsstrukturen im Rahmen<br />
der Neubelebung der Lissabonner Strategie<br />
zu reformieren. Nun müssen sie das<br />
politische Engagement in Taten umsetzen<br />
und wettbewerbswidrige Beschränkungen<br />
bei freien Berufen angehen<br />
und dieser Reform starke politische<br />
Rückendeckung geben. Freiberufliche<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen sind ein Schlüsselsektor<br />
der EU-Wirtschaft. <strong>Die</strong> Beseitigung<br />
wettbewerbswidriger Beschränkungen<br />
wird den Wettbewerb fördern, für ein<br />
besseres Preis-Leistungsverhältnis sorgen,<br />
Verbrauchern und Unternehmen<br />
höherwertige <strong>Die</strong>nstleistungen und<br />
mehr Wahlmöglichkeiten bieten“.<br />
Kein Bachelor für Anwälte und Richter<br />
chmalspurjuristen a la Bachelor und<br />
SMaster wird es in Deutschland vorerst<br />
nicht geben. Das ist das Ergebnis<br />
einer Entscheidung von Union und<br />
SPD im Rahmen der Koalitionsverhandlungen.<br />
Zur Erinnerung: 1999<br />
hatten sich die EU-Bildungsminister<br />
in Bologna in unverbindlichen<br />
Beschlüssen darauf verständigt, bis<br />
2010 die Abschlüsse und Studiengänge<br />
in Europa zu vereinheitlichen und<br />
Bachelor- und Master-Abschlüsse mit<br />
berufsqualifizierender Wirkung fächerübergreifend<br />
einzuführen. Bei der<br />
deutschen Juristenausbildung will die<br />
große Koalition das aber verhindern.<br />
„Wir begrüßen ausdrücklich diese Entscheidung<br />
der Politik, denn Juristenabschlüsse,<br />
die zu Billigjuristen führen,<br />
darf es nicht geben. Deshalb müssen<br />
die hohen Standards der bisherigen<br />
juristischen Staatsexamina im Interesse<br />
der Qualität aufrecht erhalten bleiben,“<br />
erklärt der Präsident der BRAK, Dr.<br />
Bernhard Dombek. „Der Jura-Bachelor<br />
würde zu einem vollständigen Umbau<br />
der bekannten Juristenausbildung<br />
führen und damit im Zweifel zu einer<br />
Herabsetzung der Qualität. <strong>Die</strong>s würde<br />
immer nur zulasten der Verbraucher<br />
gehen,“ erklärt Dombek.<br />
16 Fachanwaltschaften für ihre Qualitäten<br />
werben. <strong>Die</strong> bestehenden Fachanwaltschaften<br />
sind: Medizinrecht,<br />
Miet- und Wohnungseigentumsrecht,<br />
Verkehrsrecht, Bau- und Architektenrecht,<br />
Erbrecht, Transport- und<br />
Speditionsrecht, Steuerrecht, Verwaltungsrecht,<br />
Strafrecht, Familienrecht,<br />
Arbeitsrecht, Sozialrecht, Insolvenzrecht<br />
und Versicherungsrecht.