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Geschichte 2002/2003

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<strong>Geschichte</strong> und Leben der Juden in Westfalen<br />

hrsg. von Prof. Dr. Diethard Aschoff (Institutum<br />

Judaicum Delitzschianum, Münster)<br />

Willi Feld<br />

“. . . daß die hiesigen Juden für Steinfurt wichtig sind”<br />

Die Juden in der <strong>Geschichte</strong> der ehemaligen Stadt Burgsteinfurt<br />

Die ehemalige jüdische Gemeinde Burgsteinfurt hat zu den größten und<br />

bedeutendsten des Münsterlandes, zeitweise sogar Westfalens gehört.<br />

Die vorliegende Arbeit zeichnet die durchaus eigentümliche <strong>Geschichte</strong><br />

dieser Gemeinde in ihrem ganzen Facettenreichtum nach. Gestützt<br />

auf ein breites Fundament zum großen Teil noch unveröffentlichter<br />

Quellen erzählt sie von der Aufnahme der ersten jüdischen Familien<br />

nach dem Dreißigjährigen Krieg, von der ebenso wohlwollenden wie<br />

wohlerwogenen Judenpolitik der Grafen Karl Paul Ernst und Ludwig<br />

zu Bentheim-Steinfurt, von dem Bemühen der Burgsteinfurter Juden<br />

um Gleichberechtigung und Integration, von ihren Erfolgen und Niederlagen<br />

und nicht zuletzt von ihrem beachtlichen Anteil an der Entwicklung<br />

der Stadt, in der sie sich zu Hause fühlten. Ein eindringliches<br />

Kapitel über die Verfolgung und Vernichtung der Gemeinde in der Hitlerzeit<br />

beschließt das Buch.<br />

Bd. 1, 1997, 264 S., 15,90 €, br., ISBN 3-8258-2982-0<br />

Dietmar Scholz<br />

“...wir leben in diesem schönen, reichen Lande vor<br />

allem in Frieden und Freiheit”<br />

Vom preußischen “Schutzjuden” zum Opfer von Hitlers<br />

Vordenkern und willigen Helfern. Zum Leben und zur<br />

<strong>Geschichte</strong> der Juden in Castrop und Castrop-Rauxel<br />

1699 – 1945<br />

Die <strong>Geschichte</strong> der Juden in Castrop und Castrop-Rauxel ist bislang<br />

nur sehr punktuell und bruchstückhaft untersucht worden. Die vorliegende<br />

Darstellung gibt zum erstenmal eine gründliche und umfassende<br />

Übersicht über Leben und Schicksal der Castroper Juden zwischen<br />

1699 und 1945. Auf der Basis von umfangreichem Quellenmaterial<br />

zur lokalen <strong>Geschichte</strong> bietet der Autor einen anschaulichen Einblick<br />

in die rechtliche Ausnahmesituation der Juden bis zur Mitte des<br />

19. Jahrhunderts, in den positiven Prozeß der gesellschaftlichen und politischen<br />

Emanzipation und Angleichung, aber auch in den schon lange<br />

vor 1933 spürbaren lokalen Antisemitismus und vor allem in die ab<br />

1933 erfolgende Diffamierung und Entrechtlichung und die unmenschliche<br />

“Endlösung”, der aller Wahrscheinlichkeit nach 71 Castroper Juden<br />

zum Opfer gefallen sind.<br />

Der Autor möchte mit seiner detailreichen Untersuchung keinen<br />

Schlußstrich ziehen. Seiner Ansicht nach gibt es “Schlußstriche” im<br />

Verhältnis zu wichtigen Geschehnissen der Vergangenheit ohnedies<br />

nicht.<br />

Bd. 2, 1998, 168 S., 15,90 €, br., ISBN 3-8258-3551-0<br />

Marga Spiegel �<br />

Retter in der Nacht<br />

Wie eine jüdische Familie im Münsterland überlebte. Durch<br />

einen Rückblick auf die Zeit vor 1938 und jüngere Gedanken<br />

zum eigenen Schicksal ergänzte 4. Auflage. Herausgegeben,<br />

eingeleitet und erläutert von Diethard Aschoff<br />

Der Überlebensbericht RETTER IN DER NACHT beschreibt das angstvolle<br />

gehetzte Leben einer jüdischen Familie im stets gefährdeten münsterländischen<br />

Versteck. Gleichzeitig zeigt sich die menschliche Größe,<br />

der Mut und das Gottvertrauen der Retter. Ihnen setzt die Autorin in<br />

diesem Buch ein Denkmal. Es ist das früheste, farbigste und umfangreichste<br />

Zeugnis dieser Art aus Westfalen. Über Jahrhunderte läßt sich<br />

die Familiengeschichte verfolgen. Als deutsche Patrioten nahm man<br />

am 1. Weltkrieg teil. Dem Holocaust fielen 37 Angehörige zum Opfer.<br />

Jüdisches Schicksal im 20. Jahrhundert in Deutschland!<br />

Bd. 3, 4. Aufl. 1999, 232 S., 10,90 €, br., ISBN 3-8258-3595-2<br />

Gertrud Althoff �<br />

<strong>Geschichte</strong>derJudeninOlfen<br />

Jüdisches Leben im katholischen Milieu einer Kleinstadt<br />

im Münsterland. Mit einem einleitenden Beitrag von<br />

Diethard Aschoff<br />

Die <strong>Geschichte</strong> der Juden in Olfen beginnt 1568 mit dem Versuch<br />

von Bürgermeistern und Rat, Samuel Jud mit einem Schutzgeleit der<br />

Stadt zu versehen, um mit seiner Hilfe die Wirtschaft des Ortes zu entwickeln.<br />

Sie endet 1928, als das letzte jüdische Ehepaar zu ihrem Sohn<br />

nach Münster zieht. Hat Olfen folglich nichts zu tun mit den Verbrechen<br />

gegen jüdische Deutsche während der NS-Zeit?<br />

Zwischen 1941 und 1945 wurden aber neun gebürtige Olfener mit ihren<br />

Ehepartnern und Kindern und zumeist noch anderen Verwandten ermordet.<br />

Dokumente und Aussagen von Zeitzeugen belegen ein oftmals<br />

belastetes Verhältnis zwischen jüdischer Minderheit und christlicher<br />

Mehrheit in diesem katholischen Städtchen des südwestlichen Münsterlandes.<br />

Neben der allgemeinen Entwicklung der jüdischen Gemeinde<br />

Olfen bringt das Buch diese Spannungen zur Sprache und bietet damit<br />

Ansätze für zukünftige Auseinandersetzungen mit dem Thema.<br />

Bd. 4, 2001, 300 S., 15,90 €, br., ISBN 3-8258-4662-8<br />

Münsteraner Judaistische Studien<br />

Wissenschaftliche Beiträge zur christlich-jüdischen<br />

Begegnung<br />

hrsg. vom Institutum Judaicum Delitzschianum in Münster<br />

Arnulf Baumann (Hg.)<br />

Auf dem Wege zum christlich-jüdischen Gespräch<br />

125 Jahre Evangelisch-lutherischer Zentralverein für Zeugnis<br />

und Dienst unter Juden und Christen<br />

Bd. 1, 1998, 232 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-3688-6<br />

Folker Siegert; Jürgen U. Kalms (Hrsg.)<br />

Internationales Josephus-Kolloquium Münster 1997<br />

Vorträge aus dem Institutum Judaicum Delitzschianum<br />

Am Institutum Judaicum Delitzschianum in Münster wurde Ende 1996<br />

ein großes Projekt in Angriff genommen: eine zweisprachige kommentierte<br />

Edition von Josephus, Vita, Contra Apionem und Antiquitates –<br />

also desjenigen Teiles aus seinem Werk, der eine derartige Pflege in<br />

diesem Jahrhundert noch nicht erhalten hat.<br />

Europäische <strong>Geschichte</strong><br />

Zu den vorbereitenden Maßnahmen zählte ein erstes internationales<br />

Josephus-Kolloquium. Dessen Vorträge werden in diesem Band veröffentlicht,<br />

dazu einige weitere, die zu verschiedenen Anlässen am Institut<br />

gehalten wurden und besonders den Gegenwartsbezug der auf das<br />

jüdisch-christliche Verhältnis gerichteten Forschungsarbeit dokumentieren.<br />

Denn daß man Josephus nicht diskutieren kann, ohne das jüdischchristliche<br />

Verhältnis zum Thema zu machen, liegt auf der Hand. Als<br />

Jersusalemer Priester, der im römischen Exil schrieb, hat Josephus<br />

hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, Christen als Leser gehabt.<br />

Andere Beiträge dieses Bandes geben Hinweise auf weitere, noch unerschöpfte<br />

Ressourcen der christlich-jüdischen Verständigung.<br />

Bd. 2, 1998, 232 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-3687-8<br />

Das Corpus Hermeticum einschließlich der Fragmente<br />

des Stobaeus<br />

Aus dem Griechischen neu übertragen von Karl-Gottfried<br />

Eckart. Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von<br />

Folker Siegert<br />

Seit das Land Ägypten samt seinen Bewohnern der persönliche Besitz<br />

des römischen Kaisers geworden war – ebenso wie die selbständige<br />

politische Einheit Alexandrien mit ihrer vorwiegend griechischen Bevölkerung<br />

–, verstärkte sich im Lande der geistige Widerstand gegen<br />

die in Alexandrien wie Rom herrschende griechische Mehrheitskultur<br />

und -religion. Vermutlich sind die über das Land verteilten Heiligtümer<br />

Ägyptens der Heimatort jener religiösen Philosophie, die sich als Gespräch<br />

zwischen Hermes, dem international bekannten Götterboten, und<br />

Thoth, seinem ägyptischen Pendant, oder auch Asklepios, dem Heilgott,<br />

und anderen Göttern gibt. Vieles aus der jüdischen Verehrung des<br />

unnennbaren Gottes ist hier mit eingeflossen, und zur Gnosis, einer<br />

damals beginnenden Weltreligion, entsteht eine nicht weltablehnende<br />

Konkurrenz. Als Ursprungszeit ist spätestens das 2. Jh. n. Chr. anzunehmen.<br />

Der römische Prinzenerzieher Lactantius (4. Jh.) zählt zu den<br />

ersten uns bekannten Lesern dieser Texte, die in der Renaissancezeit<br />

in einem Corpus von 18 (17) Dialogen vereint wurden. Johannes Stobaeus<br />

(Iõann˜es Stobaios, 5. Jh.) kannte noch mehr solcher Texte; was<br />

er daraus zitiert, ist in den vorliegenden Band einbezogen. Alterslose<br />

ägyptische Weisheit, griechisch formuliert (um gelesen zu werden) – als<br />

solche haben diese Dialoge seit der Renaissancezeit bei den offeneren<br />

Geistern wieder starkes Interesse geweckt und nachdenken lassen über<br />

eine allen Religionen der Menschen gemeinsame Wahrheit.<br />

Nachdem die inzwischen nachgedruckte deutsche Übersetzung von Tiedemann<br />

(1781) lange Zeit die einzig erhältliche war und die zweibändige<br />

Neuübersetzung von Jens Holzhausen (1997) nicht jedem erschwinglich<br />

sein wird, legt Karl-Gottfried Eckart hier seine eigene, in Jahrzehnten<br />

des akademischen Unterrichts gereifte Übersetzungsarbeit vor.<br />

Bd. 3, 1999, 168 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-4199-5<br />

Jürgen U. Kalms; Folker Siegert (Hg.)<br />

Internationales Josephus-Kolloquium Brüssel 1998<br />

In jährlichem Rhythmus finden in wechselnden Städten Europas Kolloquien<br />

statt über das Werk des jüdischen Priesters und Historikers (Flavius)<br />

Josephus. Das hier dokumentierte Brüsseler Kolloquium von 1998<br />

befaßte sich mit der Vita des Josephus – der ältesten erhaltenen Autobiographie<br />

in griechischer Sprache – und seiner Apologie für das Alter<br />

des Judentums, Contra Apionem. Beide Werke wurden gegen 100 n.<br />

Chr. in Rom verfaßt, nach der Katastrophe des verlorenen Krieges gegen<br />

die Römer. Welche Art des Kontakts mit der griechisch-römischen<br />

Kultur stellt Josephus her, und wie hilft er seinem geschlagenen Volk,<br />

den gänzlichen Verlust der Autonomie ohne Schaden an der eigenen<br />

Identität zu bewältigen? Wie reagierte das Judentum auf die Situation,<br />

wie half es sich selbst?<br />

Die Arbeiten des vorangegangenen Josephus-Kolloquiums (Münster<br />

1997) bilden den Bd. 2 der vorliegenden Reihe; die des folgenden (Aarhus<br />

1999) werden als Bd. 6 erscheinen. Sie begleiten ein in Münster<br />

beheimatetes Unternehmen der zweisprachigen Herausgabe von Werken<br />

des Josephus.<br />

Bd. 4, 1999, 328 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-4188-x<br />

Hans-Peter Müller; Folker Siegert (Hg.) �<br />

Antike Randgesellschaften und Randgruppen im<br />

östlichen Mittelmeerraum<br />

Ringvorlesung an der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

–20–<br />

Religiöse Gemeinwesen sind in ihrem Verhalten und Denken von geographischen,<br />

wirtschaftlichen und politischen Lebensbedingungen abhängig,<br />

die aber umgekehrt vom Handeln, Reden und Glauben, mitunter<br />

auch von den Literaturen dieser Gruppen mitgeprägt werden. Farbige<br />

Beispiele hierfür liefern Populationen und Gruppen am Rande der<br />

großen Siedlungsgebiete.<br />

“Randgruppen” bilden andererseits einen soziologischen Tatbestand.<br />

Fast in jeder Gesellschaft gibt es ethnisch fremde, aber auch endogene<br />

Gruppen, die sich mit dem, was die Gemeinsamkeit der betreffenden<br />

Gesellschaft begründet, nicht oder nur teilweise identifizieren. In vielen<br />

Fällen sondern sie sich ab oder werden von der Gesellschaft ihrerseits<br />

abgesondert.<br />

Bd. 5, 2000, 224 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-4189-8<br />

Jürgen U. Kalms (Hg.) �<br />

Internationales Josephus-Kolloquium Aarhus 1999<br />

Dieser Band enthält die Vorträge des 3. Internationalen Josephus-<br />

Kolloquiums, das vom 27. – 29.6.1999 in Aarhus (Dänemark) stattfand.<br />

Den thematischen Schwerpunkt dieser Beiträge bildet die antike Fremdenfeindschaft.<br />

Bd. 6, 2000, 344 S., 20,90 €, br., ISBN 3-8258-4323-8<br />

Dagmar Drovs �<br />

Heilpädagogik im deutschen Judentum<br />

Eine Spurensicherung 1873 – 1942. Mit einem Essay von<br />

Shimon Sachs sel. A., herausgegeben von Bernd Schröder<br />

Die Arbeit mit behinderten Menschen in jüdischen heilpädagogischen<br />

Einrichtungen gehört zu den lange vergessenen Bausteinen jüdischen<br />

Lebens in Deutschland vor dem Holocaust. Die Studie sucht verwehte<br />

Spuren zu sichern und zeichnet ein facettenreiches Bild dieses Bereichs<br />

jüdischer Erziehung.<br />

Beigegeben ist ein bisher unveröffentlichter Essay von Shimon Sachs<br />

zur “Stellung des behinderten Menschen in der jüdischen Überlieferung”<br />

aus dem Jahre 1989.<br />

Bd. 7, 2001, 200 S., 15,90 €, br., ISBN 3-8258-4793-4<br />

Heike Scharbaum �<br />

Zwischen zwei Welten: Wissenschaft und Lebenswelt<br />

am Beispiel des deutsch-jüdischen Historikers Eugen<br />

Täubler (1879 – 1953)<br />

Welchen Einfluss hatten die subjektiven Erfahrungen hauptsächlich aus<br />

der Zeit des Nationalsozialismus und später auch das Wissen um den<br />

Holocaust auf das Wissenschaftsverständnis eines jüdischen Historikers?<br />

Der jüdische Althistoriker Eugen Täubler (1879 – 1953) ist die personifizierte<br />

Schnittstelle zweier Welten. Seine nationalistische Haltung zum<br />

Deutschtum stand mit seinem Bekenntnis zum Judentum in keinem Widerspruch;<br />

auch die Akzeptanz eines gleichberechtigten Nebeneinanders<br />

von Diaspora und Palästina waren für ihn kein ideologisches Hindernis.<br />

Er war mit den innerjüdischen Diskursen ebenso vertraut wie mit der<br />

Methodologie und dem Wissenschaftsverständnis seiner nichtjüdischen<br />

Umwelt.<br />

Täublers Bemühung ging dahin, jüdische Historiographie als Bestandteil<br />

der allgemeinen Geschichtswissenschaft in Deutschland zu integrieren.<br />

Große Hoffnungen setzte er in den Gebrauch von Wissenschaft als<br />

Waffe gegen den Antisemitismus.<br />

Bd. 8, 2001, 136 S., 15,90 €, br., ISBN 3-8258-4792-6<br />

Folker Siegert �<br />

Zwischen Hebräischer Bibel und Altem Testament<br />

Eine Einführung in die Septuaginta<br />

In diesem Buch werden erstmals in deutscher Sprache die Ergebnisse<br />

von 150 Jahren Forschungs- und Editionstätigkeit an der Septuaginta<br />

zusammengefasst und im Zusammenhang dargeboten.<br />

Septuaginta nennt man die erste jüdische Übersetzung der Hebräischen<br />

Bibel (des Alten Testaments der Kirche) in eine andere Sprache, nämlich<br />

das Griechische, entstanden ab dem 3. Jh. v. Chr. Sie hat das Vokabular,<br />

in dem wir noch heute religiöse Gedanken ausdrücken, mehr<br />

geprägt als das Original.<br />

Zu den Ergebnissen der hier vorgelegten Synthese gehört die Einsicht,<br />

dass wir keinen biblischen Urtext mehr haben (das Wort wird hier neu<br />

definiert), sondern nur Bearbeitungen – sei es in der Originalsprache,<br />

sei es anhand der alten jüdischen Übersetzung. Deren Werdegang lässt<br />

sich teilweise noch rekonstruieren. Dass auch der hebräische Text zu<br />

Zeiten des Zweiten Tempels noch nicht wörtlich fixiert war, zeigen<br />

nunmehr die Funde aus Qumran.<br />

Die Tätigkeit der Übersetzer, der Editoren und Korrektoren folgt in<br />

jedem Teil der Septuaginta anderen Prinzipien, je nach Verwendungszweck<br />

und nach neu gewonnenen Einsichten. So ist die Septuaginta auf<br />

vielfältige Weise der älteste Kommentar zur Hebräischen Bibel –nicht<br />

ausführlich, dafür aber vollständig.<br />

Ein Band mit Angaben zur Wirkungsgeschichte der Septuaginta und<br />

mit ausführlichen Registern wird als Nr. 13 der vorliegenden Serie das<br />

Werk abschließen.<br />

Bd. 9, 2001, 352 S., 25,90 €, br., ISBN 3-8258-5012-9<br />

Jürgen U. Kalms (Hg.) �<br />

Internationales Josephus-Kolloquium Amsterdam 2000<br />

Dieser Band enthält die Vorträge des 4. Internationalen Josephus-<br />

Kolloquiums, das auf Einladung des niederländischen Forschungsverbundes<br />

NOSTER vom 18. – 20.6.2000 in Amsterdam stattfand. Thematischer<br />

Schwerpunkt ist die Contra Apionem betitelte Apologie, mit<br />

der Josephus jüdische Lebensweise, Kultur und Religion der römischen<br />

Welt, in der er lebt, empfiehlt.<br />

Bd. 10, 2001, 304 S., 30,90 €, br., ISBN 3-8258-5013-7<br />

Folker Siegert (Hg.)<br />

Grenzgänge<br />

Menschen und Schicksale zwischen jüdischer, christlicher und<br />

deutscher Identität. Festschrift für Diethard Aschoff<br />

Die jahrhundertelange Durchdringung jüdischer und deutscher Kultur,<br />

jüdischer und christlicher Religion sind Gegenstand dieses Bandes. Jeder<br />

Beitrag ist einer individuellen Person gewidmet, die entweder in<br />

ihrem Wirken oder auch in ihren bloßen, mitunter aufgezwungenen<br />

Lebensumständen die Schwierigkeiten und Gefahren von Grenzüberschreitungen<br />

zwischen diesen Bereichen veranschaulicht.<br />

Der 1. Teil behandelt Personen aus den Jahrzehnten vor wie nach der<br />

Trennung von Judentum und Christentum. Teil 2 konzentriert sich auf<br />

Deutschland, mit besonderem Blick auf Westfalen und Münster. Die<br />

seit der Barockzeit langsam fortschreitende Akkulturierung des aschkenasischen<br />

Judentums wird in Momentaufnahmen dargestellt und ihr<br />

abruptes Scheitern in der Schoa am Beispiel sowohl von Opfern wie<br />

von Überlebenden dokumentiert.

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