6. Ausgabe - April 2002 - Stiftung Maria Ebene
6. Ausgabe - April 2002 - Stiftung Maria Ebene
6. Ausgabe - April 2002 - Stiftung Maria Ebene
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Vorwort<br />
Impressum<br />
FRIENDS of E I-----~-----------------------------------------~-<br />
\for~Jies Obmann~es _<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Vereinsmitglieder!<br />
Mit der nfY7eh sec sten <strong>Ausgabe</strong> unserer<br />
Z sc wird das halbe Dutzend voll. Wie in der<br />
letzten <strong>Ausgabe</strong>, dem Sonderheft zur 25-Jahrfeier<br />
angekündigt, widmet sich die aktuelle <strong>Ausgabe</strong><br />
wieder mehr den Anliegen und Beiträgen der<br />
Betroffenen und Angehörigen.<br />
V' aben uns als Generalrhema vorgenommen:<br />
"Was bedeutet es, Alkoholpatient zu sein?"<br />
Auf die Beiträge waren wir sehr gespannt und eine<br />
Auswahl davon findet sich auf den folgenden<br />
Seiten.<br />
Oe ö epunkt der Vereinsaktivitaten war<br />
sicherlich unser Beitrag anlässlich der 25-Jahrfeier.<br />
Einige Bilder und einige Zeilen dazu folgen auf den<br />
nächsten Seiten. Seit Mitte November verfügt die<br />
<strong>Stiftung</strong> auch über eine neue Intemet-Homepage,<br />
auf der unser Verein gut vertreten ist: Einfach<br />
r1ar aebene at eingeben und "Forderverein<br />
anklicken.<br />
n oe 5 tftung hat es einige personelle und bauliche<br />
Veränderungen gegeben - auch darüber wird<br />
berichtet. Auch dem Vereins vorstand sind personelle<br />
Veränderungen nicht erspart geblieben: Mit DDr.<br />
Die Zeitschrift " Friends of ME" wird vo.mVerein ,Jriends of<br />
ME" - Verein der Förderer des Krankenhauses <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> <br />
herausgegeben. Für Vereinsmitglieder ist der Bezug kostenlos.<br />
Redaktionelle Verantwortung: Dr. Roland Wölfle, Brigitte<br />
Penz, Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong>, 6820 Frastanz<br />
Hubert Kinz und Fr. Evi Vonbrüll sind zwei wichtige<br />
und engagierte Personen ausgeschieden <br />
jeweils aus privaten und persönlichen Gründen.<br />
Auch an dieser Stelle möchte ich beiden sehr herzlich<br />
danken!<br />
Oe Jahreshauptversammlung fand am 11.12.<br />
2001 statt. Wie schon im Vorjahr war dies nicht<br />
gerade eine Massenveranstaltung, aber diejenigen,<br />
die teilgenommen haben, haben viele Ideen und<br />
Vorschläge eingebracht. Wir hoffen, dass wir<br />
wenigstens einen Teil davon verwirklichen können.<br />
Wie sagt die Lyrikerin Rose Ausländer?<br />
" Wer hofft, bleibt jung. "<br />
In diesem Sinne hoffe ich auf ein ähnlich gutes<br />
Vereinsjahr, wie dies letztes Jahr der Fall war.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Roland Wölfle<br />
Layout: layout-design, Michael Zündei,<br />
6840 Götzis, Kirlastraße 42g<br />
Druck: D+P Druckerei GmbH,<br />
6712 Bludesch, Hauptstraße<br />
Bankverbindung: Sparkasse 6800 Feldkirch, Der Inhalt nicht redaktioneller Beiträge muss nicht mit der<br />
Konto: 0000-014357, BLZ20604 Meinung der Redaktion übereinstimmen!<br />
d- s d danken wir unserem Patienten Herrn A.D. vo d, m a einige andere Bilde dies <strong>Ausgabe</strong> stammen.<br />
2
INHALT:<br />
Co verbild: Vorwort des<br />
Obmannes<br />
2<br />
Impressum<br />
Patient sein in<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />
6<br />
- Ein Gedicht<br />
- Anthony<br />
Hopkins<br />
25-jahr-Feier<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> ...<br />
10<br />
Info Verein<br />
Friends of ME<br />
14<br />
Inhaltsübersicht<br />
3<br />
2. Generalver<br />
sammlung<br />
Friends of ME<br />
15<br />
Jeder Tag ist. ..<br />
12<br />
3<br />
RIENDS
FRIEN~<br />
of<br />
_~I ------------<br />
Patient sein in ME<br />
Wahrend der letzten Wochen habe ich eine Reihe von Patientinnen und Patienten<br />
gefrdgt, was es denn bedeute, Patient in <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> zu sein und wie die Umgebung im<br />
Alltag auf Alkoholismus reagiere. Es folgen einige Zitate von stationaren Patientinnen<br />
und Patienten.<br />
"Alkoholiker sind für die anderen Abschaum.<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> ist eine gute Einrichtung für Kranke,<br />
allein schafft es kaum jemand. Die Therapie ist hilfreich.<br />
Es tut gut, zu wissen, woher das Problem<br />
kommt. Es tut auch gut zu wissen, dass andere dasselbe<br />
Problem haben." (G.S.)<br />
"Acht Wochen Therapie sind nicht ausschlaggebend.<br />
Jetzt geht es erst los, jetzt fängt das neue<br />
Leben erst an. In <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> kann ich mich wohl<br />
fühlen, weil vieles hier so offen ist." (M.G.)<br />
"Ich habe in <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> eine andere<br />
Lebenseinstellung bekommen. Ich sehe vieles wieder<br />
positiv - das Leben kann so schön sein!" (RE)<br />
"Ich schäme mich so, jemandem zu sagen, dass ich<br />
in <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> bin. Bis vor ku,rzem wusste es nur<br />
meine Tochter. Dabei war ich ganz überrascht, als<br />
ich es einer Arbeitskollegin gesagt habe und sie mir<br />
um den Hals gefallen ist. "Toll, dass du es gemacht<br />
hast", hat sie ausgerufen." (RE)<br />
"Scham? Schämen sollte man sich, wenn man<br />
besoffen herumkugelt. Aber dafür schämt man sich<br />
interessanterweise nicht." (RÜ.)<br />
4<br />
"Für das Volk sind in <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> nur asoziale<br />
Säufer. Die Leute kennen das Haus nicht. Die Leute<br />
setzen sich mit Alkoholismus nicht auseinander. Sie<br />
verdrängen es, schieben es weg. Sie sehen nur die<br />
Sandler. Niemand will darüber sprechen." (W.K.)<br />
"<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> ist nicht so furchtbar wie die Leute<br />
sagen. Mir hat es sehr geholfen und ich habe es<br />
gebraucht." (M.K.)<br />
"Die Therapie war ein Schritt ins neue Leben. Ich<br />
konnte hier einen Schlussstrich ziehen." (G.G.)<br />
"Ich konnte die Erfahrung machen, dass das Leben<br />
ohne Alkohol ein besseres Leben ist." (W.L.)<br />
"Als Alkoholiker bist du auf Lebenszeit gezeichnet.<br />
Du hast auch deinen Angehörigen viele Sorgen<br />
bereitet. Wenn du einmal hier gewesen bist, ist ein<br />
Absturz etwas anderes. Es ist keine Kleinigkeit<br />
mehr, sondern eine persönliche Niederlage." (EW.)<br />
"Meine Bekannten wissen, dass ich auf Entzug bin.<br />
Sie sagen, dass sie mich bewundern, dass ich so<br />
etwas mache. Ich bin sehr zufrieden. Mein<br />
Selbstwertgefühl hat sich gebessert. Jetzt spüre ich
Patient sein in ME Ein paar Zeilen ...<br />
"Ein pm2r Zeilen"<br />
VG, 42 Jahre, aus dem Salzburger Land<br />
Zwei Jahre bin ich nun gesund,<br />
Ich bin trocken - das ist der Grund.<br />
Die Sonne scheint mir ins Gesicht,<br />
Ich spür' die Wärme und das Licht!<br />
Lebensfreude ist meine Devise,<br />
So übersteh' ich jede Krise,<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> war meine Wiedergeburt,<br />
Ich denke oft an diesen Ort,<br />
Ich sage JA zum Leben,<br />
kann meine Freude weiter geben.<br />
Oftmals empfinde ich Heimweh,<br />
Wenn ich ein Kennzeichen "Fk" seh'.<br />
Jedoch blicke ich nicht trauervoll in die<br />
Vergangenheit,<br />
Sondern verbessere die Gegenwart<br />
und genieße die Zeit.<br />
auch wieder Power dahinter." (G.L.)<br />
"<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> ist für mich ein Sprungbrett für eine<br />
Zukunft ohne Alkohol. Ich kann es rundherum<br />
empfehlen." (R.Ü.)<br />
"Mir haben viele von <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> abgeraten. Dort<br />
würde man bestohlen und geschlagen. Es würden<br />
eh alle rückfällig. In der Valduna habe ich einen<br />
Mann getroffen, der gesagt hat, er sei nach dem<br />
Aufenthalt drei Jahre trocken gewesen. Das hat mir<br />
Mut gemacht, ich habe mich angemeldet und jetzt<br />
bin ich heilfroh, dass ich hergekommen bin. Es<br />
---~--<br />
Patientlnnen-Arbeit I Mana <strong>Ebene</strong> © <strong>2002</strong><br />
stimmt hinten und vorne nicht, was die Leute<br />
sagen. Die wichtigen Personen stehen hinter mir,<br />
die anderen haben es halt nicht kapiert. Ich habe<br />
viel gelernt und spüre viel Kraft für die Zeit<br />
danach." (E.P.)<br />
"Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Ich wurde nicht<br />
als Nummer, sondern sehr persönlich behandelt. In<br />
meinem Umfeld stehen alle positiv dazu." (LL.)<br />
"Ich fühle mich von meinen Bekannten überhaupt<br />
nicht abgestempelt. Im Gegenteil: Die Umgebung<br />
ist fasziniert, überall wird mir gratuliert und ich<br />
werde beglückwünscht." (l.S.)<br />
5<br />
FRIENDS<br />
of E
FRIENDS<br />
of E Ein Gedicht I Anthony Hopkins<br />
"Ein Gedicnt,_" _<br />
H. H.<br />
Lernen von den Pflanzen, was den Menschen Not tut:<br />
Aus unsichtbaren Tiefen Kräfte schöpfen.<br />
Sich dem Licht zuwenden.<br />
Werden in Allmählichkeit.<br />
Nichts hervorbringen, was nicht darinnen ist.<br />
Bleiben und blühen.<br />
Sich im Wind wiegen, doch verwurzelt sein.<br />
Seine Früchte verschenken.<br />
Gewiss sein, dass die Last des Schnees vergehen wird.<br />
Anthony Hopkins:<br />
111 biDfrrm~n Alkoholiker 21J-sein!"_<br />
Zum Thema: " Was bedeutet es Alkoholpatient zu sein?"<br />
berichtete die britische Zeitung " Daily Express" über den<br />
Schauspieler Anthony Hopkins (64), der vielen Kinogängern<br />
aus "Das Schweigen der Lämmer" bekannt und seit 1967 als<br />
Filmschauspieler tätig ist.<br />
25 Jahre kämpfte Hopkins mit<br />
Alkohol. Er lebt seit 1975 nüchtern<br />
und hat in Malibu anlässlich einer<br />
Veranstaltung der Anonymen Alkoholiker<br />
vor 300 Teilnehmern über<br />
seine Erfahrungen gesprochen:<br />
"Ich möchte das um nichts in der<br />
Welt missen. Es tut mir natürlich leid<br />
wegen des Schmerzes, den ich anderen<br />
Menschen zugefügt habe. Aber<br />
ein Alkoholiker zu sein, das ist eine<br />
erstaunlich starke Erfahrung."<br />
"AlkOholIker smd rellne<br />
Menschen. " .<br />
Er hätte Tequila geliebt und seltsame<br />
Halluzinationen bekommen. "Es mag<br />
sich gelegentlich nicht so anfühlen,<br />
aber wir Alkoholiker sind reiche<br />
Menschen. Das Narbengewebe, das<br />
ich über die Jahre entwickelt habe, ist<br />
jetzt meine größte Stärke und meine<br />
6<br />
Kraft. Das Trinken war das größte<br />
Geschenk, das ich je bekam."<br />
"ICh wäre zum ,enner<br />
geworden. "<br />
Aber der aus Wales stammende Hopkins<br />
sagte auch, er habe sämtliche<br />
Selbstachtung verloren: "Ich wusste,<br />
dass ich zum Penner würde, wenn ich<br />
weiter machte."<br />
Die entscheidende Wende sei gekommen,<br />
als sich seine Frau zu Weihnachten<br />
geweigert hätte, mit ihm, der drei<br />
Tage nur getrunken hatte, am Telefon<br />
zu sprechen: "Das hat mir das Leben<br />
gerettet. "<br />
Hopkins unterstützt den National Trust<br />
Snowdonia Appeal, eine englische<br />
Organisation, die sich u.a. der Rehabilitation<br />
von Alkohol- und Drogenabhängigen<br />
widmet.
sein in ME<br />
~t sein jIILKrankenha~ada<strong>Ebene</strong><br />
Ich einer sozialarbeiterischen Betrachtungsweise<br />
er Grundlage meiner zwei<br />
'en Tätigkeit als Sozialarr<br />
am Krankenhaus <strong>Maria</strong><br />
'e möchte ich versuchen, die<br />
~nten aus meiner beruflichen<br />
tweise zu betrachten.<br />
Abriss aus den drei Perspek-<br />
~n: Vor, während und nach der<br />
eraple.<br />
Thomas Neubacher hat<br />
mit Jänner <strong>2002</strong> in<br />
Nachfolge von Thomas<br />
Boss die Stelle des<br />
Drogenkoordinators des<br />
Landes Vorarlberg übernommen.<br />
Wir danken ihm<br />
für seinen Beitrag und<br />
wünschen ihm natürlich<br />
auch in seinem neuen Job,<br />
der sicher nicht einfach ist,<br />
alles Gute!<br />
[in gute Vorbereitung<br />
erleIchtert den Start<br />
Wie gut vorbereitet ein Patient<br />
die Therapie antritt, ist nicht nur<br />
für die sozialarbeiterischen Interventionen,<br />
sondern auch für<br />
den Aufenthalt im Ganzen<br />
äußerst wichtig. Eine Therapiezeit<br />
von acht Wochen macht es<br />
erforderlich, dass der Patient<br />
sich von Anfang an auf einen<br />
Prozess einlassen kann. Hier<br />
habe ich die Erfahrung gemacht,<br />
dass existentielle und<br />
wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />
gerade am Anfang sehr viel<br />
Energie binden. Die ersten<br />
nüchternen Tage werden gleich<br />
dazu genutzt, um sich auf oft<br />
lange vernachlässigte Angelegenheit<br />
zu stürzten und diese<br />
möglichst sofort zu erledigen <br />
wer weiß, wie lange man diesmal<br />
nüchtern bleibt.<br />
Weiters ist es so, dass viele<br />
Vergünstigungen, Unterstützungen<br />
oder Zuschüsse nicht rückwirkend<br />
beantragt werden können<br />
bzw. in manchen Fällen mit<br />
der Beantragung erst bis zur<br />
Entlassung aus der stationären<br />
Therapie gewartet werden<br />
muss. Das führt dazu, dass die<br />
durch die Abhängigkeit ofl<br />
7
FRIENDS~<br />
of E 1<br />
ohnehin schon belastet finanzielle Situation noch<br />
mehr verschlechtert wird. Dies ist vor allem dann<br />
bedauernswert, wenn diese Mehrbelastung durch<br />
eine entsprechende Vorbetreuung / Vorbereitung<br />
auf die Therapie vermeidbar gewesen wäre.<br />
Aeflt Vltuc. lien Zelt <br />
jetzt pack ich 's an<br />
Acht Wochen Zeit für sozialarbeiterische Betreuung<br />
erfordert neben einer genauen Planung eine<br />
entsprechende Abklärung. Diese Abklärung setzt<br />
vor allem auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise<br />
und beleuchtet nicht nur die vqm Patienten präsentierten<br />
Schwierigkeiten, sondern legt das Augenmerk<br />
auch auf gerne vergessene oder schon jahrelang<br />
verdrängte Problemstellungen. Die Schwerpunkte<br />
dieser Standortbestimmung liegen in den<br />
Bereichen:<br />
• Finanzen: Kostenträger des Aufenthaltes, Taschengeld,<br />
Sozialhilfe, Beihilfen, Schuldenauf-<br />
8<br />
Patient sein in ME<br />
stellung, kleinere Schuldensanierungen,Invaliditätspension,<br />
vorzeitige Alterspension,<br />
andere Pensionsformen<br />
• Arbeit: Hilfestellung bei der<br />
Arbeitsuche, Umschulung,<br />
Weiterbildung, Vermittlung<br />
an betreute Arbeitsprojekte,<br />
Arbeitstrainigsprogramme,<br />
geschützte Arbeitsplätze, Tagesstruktur,<br />
Gestaltung<br />
• Wohnen: Hilfestellung bei<br />
der Wohnungs suche, Wohnungsanträge<br />
bei der Gemeinde,<br />
Vermittlung an<br />
betreute Wohnformen<br />
• Recht: Gerichts-, Verwaltungsstrafen,<br />
Führerschein,<br />
Haftentlassung, Sachwalterschaft<br />
• Familienrecht: Scheidungen,<br />
Besuchsrecht, Unterhalt,<br />
Obsorge<br />
Es wird abgeklärt, wie die Situation<br />
jetzt ist. Zusammen mit<br />
dem Patienten werden die notwendigen<br />
Veränderungen definiert,<br />
es wird festgelegt, was realistischerweise<br />
in diesen acht<br />
Wochen erledigt werden kann<br />
und im Rahmen der Nachbetreuung<br />
bearbeitet werden muss.<br />
Die Therapie i')t fertlq - jetzt qeht'e; /0')<br />
Schließen Patienten die Therapie erfolgreich ab und<br />
gehen "nach Hause", beginnt der Prozess der<br />
eigentlichen Veränderung und Heilung, der Kraft<br />
und Geduld erfordert.<br />
Die im geschützten Rahmen gelebte Abstinenz<br />
muss nun in den Alltag übersetzt werden.<br />
Therapieziele, die ausgearbeitet wurden, sollten<br />
umgesetzt werden, Perspektiven, die leicht verwirklichbar<br />
schienen, müssen jetzt in Angriff genommen<br />
werden. Die Entwicklung einer tragfähigen,<br />
sozial und wirtschaftlich sicheren Lebenssituation<br />
muss jetzt in die Praxis umgesetzt werden, mit allen<br />
Rückschlägen und Frustrationen, und immer mit<br />
dem täglichen Widerstand gegen das Verlangen,<br />
wieder in das alte Suchtverhalten zurückzufallen.<br />
Frühere soziale Beziehungen müssen verändert, oft<br />
auch abgebrochen werden, Einsamkeit wirkt<br />
bedrohlich und die plötzlich verfügbare Zeit, sollte<br />
nun mit anderen, sinnvollen Dingen gefüllt werden.
(<br />
I.<br />
Patient sein in ME Mein Name ist Fritz<br />
Dazu kommt noch, dass Patienten nach acht<br />
Wochen Aufenthalt von Therapie und Betreuung<br />
nichts mehr wissen wollen oder die Alltagsbewältigung<br />
so viel Energie in Anspruch nimmt, dass die<br />
Nachbetreuung unter den Tisch fällt. Am einfachsten<br />
lässt sich diese sensible Phase zwischen<br />
Therapie und Nachbetreuung durch persönliche<br />
Beziehungen stabilisieren.<br />
Wenn ein Therapeut, mit dem ich im Krankenhaus<br />
schon positive Erfahrungen verbinde, die Leitung<br />
einer Nachbetreuungsgruppe übernimmt, erfreut<br />
sich diese eines regen Zulaufs. Dann ist kein<br />
Anreiseweg zu weit und Zeit ist auch auf einmal<br />
genug da.<br />
c h weiß heute noch gen au die Stelle, wo ich<br />
vor fünfzehn Jahren gestanden bin, als ich ins<br />
Krankenhaus <strong>Maria</strong>-<strong>Ebene</strong> gekommen bin. Ich<br />
dachte mir, jetzt ist dein Leben vorbei, weit hast<br />
du es gebracht. Seelisch und körperlich total am<br />
Ende, nach jedem mir bietenden Strohhalm greifend.<br />
Die letzte Zeit hatte ich am Tag bis zu drei<br />
Flaschen Schnaps gebraucht, um überhaupt noch<br />
funktionieren zu können. Gegessen hatte ich<br />
schon Wochen fast nichts mehr. Ich konnte kaum<br />
mehr meinen Namen schreiben, so fertig war ich.<br />
Und ich hatte Angst, furchtbare Angst, denn ich<br />
wusste nicht, was mit mir geschehen wird. Ich<br />
wusste nur, entweder können die mir helfen, oder<br />
ich gehe drauf.<br />
Das erste, was mir in meinem umnebelten Hirn<br />
auffiel, war, dass mich die Ärzte und das Personal<br />
wie einen Menschen behandelten, nicht wie ein<br />
Stück Abfall der Gesellschaft. Das ließ Hoffnung<br />
in mir aufkeimen. Und ich wusste auch, dass es<br />
meine letzte Chance war. Ich hatte hohe Schulden,<br />
mein Arbeitsplatz war gefährdet und meine Frau<br />
wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hatte<br />
also nichts zu verlieren, ich konnte nur gewinnen.<br />
Seelisch war ich am tiefsten Punkt angelangt, den<br />
man erreichen kann, und auch der Körper und der<br />
Kopf waren schlimm dran. '<br />
Dr. Haller sagte zu mir am Beginn: "Ich kann<br />
Ihnen nur unsere Erfahrung und unser medizinisches<br />
Wissen zur Verfügung stellen, alles andere<br />
müssen sie selbst machen!" Und das, was mir an<br />
Erfahrung und Wissen zur Verfügung gestellt<br />
wurde, war nicht wenig und ich griff mit beiden<br />
Händen zu. Ich lernte vor allen Dingen, dass ich<br />
Da diese persönliche Kontinuität nur in Ausnahmefällen<br />
gegeben ist, muss auf andere Strategien<br />
zurückgegriffen werden. Hier kann die Sozialarbeit<br />
eine gute Brücke sein. Gelingt es einerseits,<br />
während der Therapie ein gewisses Maß an<br />
Eigenverantwortung und Interesse an der Lösung<br />
der Probleme zu wecken und gibt es andererseits<br />
eine Einrichtung mit einem passenden Angebot,<br />
kann der sensible Übergang zwischen Therapie und<br />
Nachbetreuung gelingen.<br />
Zusammenfassend heißt dies: Bedürfnisorientierte<br />
Sozialarbeit begünstigt den Einstieg in<br />
eine nachhaltige psychosoziale Betreuung und<br />
Begleitung.<br />
krank war, das hatte ich bis dahin nicht realisiert.<br />
Ich lernte wieder ein bisschen an mich selbst zu<br />
glauben und mir zu vertrauen. Ich erkannte, dass<br />
ich gar kein so schlechter Mensch bin, dass ich<br />
eben nur krank bin, und ich lernen muss, mit dieser<br />
Krankheit zu leben. Ich habe sehr bald erkannt,<br />
dass mir die Möglichkeit geboten wird ein neues<br />
Leben zu beginnen. Und ich nahm alle Angebote,<br />
die mir das Haus bot, wahr, um mich auf das<br />
Leben danach vorzubereiten.<br />
Als ich entlassen wurde, ging ich mit etwas<br />
Wehmut fort, denn ich hatte bereits alle auf <strong>Maria</strong><br />
<strong>Ebene</strong> ins Herz geschlossen und ich besuche noch<br />
heute mindestens einmal im Jahr das Krankenhaus.<br />
Ich möchte nie vergessen, wie es war.<br />
Danach hat sich meine Lebensqualität nach und<br />
nach um mehr als tausend Prozent gebessert. Ich<br />
habe gelernt, mein Leben selbst in die Hand zu<br />
nehmen und für mich Verantwortung zu tragen.<br />
Auch ich habe Probleme wie jeder andere Mensch<br />
auch, aber sie erdrücken mich nicht mehr, ich habe<br />
gelernt mit ihnen umzugehen - ohne Alkohol!<br />
Ich gehe auch jede Woche einmal ins Meeting zu<br />
den Anonymen Alkoholikern, das ist mein<br />
Stammtisch geworden, denn ich möchte nie vergessen,<br />
woher ich komme.<br />
ber das Fundament für mein trockenes<br />
Leben hat das Krankenhaus <strong>Maria</strong>-<strong>Ebene</strong>,<br />
besser gesagt, die Menschen, die dort<br />
arbeiten und wirken, gelegt. Ich habe alles erreicht<br />
in meinem Leben, was ich mir in der Saufzeit<br />
immer gewünscht habe, ich führe ein zufriedenes<br />
und manchmal auch glückliches Leben, und das<br />
habe ich diesem Haus zu verdanken.<br />
9<br />
FRIENDS<br />
of E
FRIENDS<br />
of E L<br />
25-Jahr-Feier<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> - 17.11. 2001<br />
10<br />
25-Jahr-Feier <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />
ein retro<br />
spektiver<br />
Bilderbogen<br />
Unsere Sponsoren wurden<br />
anlässlich des tollen Bazars<br />
mit kunsthandwerklichen<br />
Objekten einiger Patientlnnen<br />
bekannt gemacht:<br />
Städte und Gemeinden<br />
Andelsbuch, Bregenz,<br />
Dornbirn, Feldkirch,<br />
Gaschurn, Hörbranz, Langen<br />
bei Bregenz und Mittelberg<br />
sowie Bank Austria,<br />
ulti med Products<br />
Austria; aus dem Pharmabereich<br />
die Firmen Gerot,<br />
Merck und Torrex. Danke!<br />
Mitarbeiter des Friends<br />
of ME-Bazarteams:<br />
Wolfi Prugger,<br />
Fritz Reich und seine<br />
Frau Karin,<br />
Alexander Meixner<br />
Reingard Palm,<br />
Sr.Angelika Pfitscher,<br />
Dr. Wölfle,<br />
Sr. Renate Tihany,<br />
Hubert Amann,<br />
Sr. Rosmarie Bolter
25-Jahr-Feier <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />
Prim. Haller, R. Palm,<br />
Prim. Scholz, F. Weigand,<br />
R. Bitschnau, Sr. Mona<br />
Franzke, Sr. Renate<br />
Tihany, Frau Rosa<br />
Nachbauer, Sr. Rosmarie<br />
Bolter, <strong>Stiftung</strong>spräsident<br />
AltLH Dr. H. Keßler,<br />
HR Dr. H. Tschofen<br />
Festakt, Blick ins Publikum<br />
- ua. mit LH Dr. H.<br />
Sausgruber, AltLH Dr. H.<br />
Keßler und HR Dr. H.<br />
Tsch0fen,<br />
weiters Gabi Flatz<br />
und Angelika Haller<br />
Der Round Table mit<br />
Pionieren der <strong>Stiftung</strong> im<br />
Interview mit Sandra<br />
Aberer: Helmut Bereuter<br />
(stationär 1977), Norbert<br />
Mathis (erster Patient<br />
1976), Dr. Guido Brüstle,<br />
Alt-LR Fredy Mayer und<br />
der frühere ärztliche Leiter<br />
Primarius Prof. Dr. H.<br />
Scholz, der gerade eine<br />
seiner unnachahmlichen<br />
Anekdoten zum Besten<br />
gibt.<br />
Caritasdirektor Peter<br />
Klinger, Ferdinand<br />
Lerbscher (Projekt<br />
Gemeinsam Leben<br />
Lernen, früher TSCarina),<br />
Konrad Bidrawa und<br />
Armin Furlan, beide<br />
Sozialarbeiter des<br />
Gefangenenhauses in<br />
Feldkirch<br />
11<br />
FRIENDS<br />
of E
FRIENDS<br />
of E Abschied von Hofrat Or. H. Tschofen<br />
-CLTß9-f11<br />
Abschied von der <strong>Stiftung</strong>: Hofrat Dr. Herbert Tschofen<br />
" Wir leben heute mit<br />
einem Verlust vieler<br />
Werte, die früher noch<br />
Bedeutung hatten."<br />
Hofrat Dr. H. Tschofen<br />
\ I ~.... .,.<br />
,••I. , ~ ,~ •<br />
. , ,<br />
1.1, ~.)j,.-,--..&<br />
, .,.~ . ... I,'.'<br />
.•.<br />
-""<br />
" ,<br />
•••••••<br />
err Hofrat Tschofen, geb. 1928, wuchs in<br />
einer Gastwirtsfamilie in Partenen auf. Auch<br />
wenn im eigenen Zuhause kein Alkohol auf<br />
den Tisch kam, wurde er schon als Kind häufig<br />
Zeuge davon, was Alkohol anrichten kann. Nach<br />
dem Besuch des Gymnasiums in Feldkirch wurde<br />
er als 16-Jähriger nach Südtirol in den Krieg eingezogen,<br />
studierte dann in Innsbruck Jura und machte<br />
anlässlich von Diensten bei der Bahnhofsmission<br />
viele bewegende und berührende Erfahrungen.<br />
1955 trat er in den Landesdienst ein und leitete von<br />
1966 bis 1990 die Gesundheitsabteil ung. In diese<br />
Zeit fielen eine Reihe von Spitalsbauten, z.B. das<br />
LKH sowie Bauten von Altersheimen und anderen<br />
Versorgungseinrichtungen. Er setzte sich sehr für<br />
die Vorsorgemedizin ein und engagierte sich für die<br />
Gesundheitsförderung. In der Zeit seiner Tätigkeit<br />
im Gesundheitsbereich erlebte er fünf Landesräte<br />
und zehn Minister.<br />
Er ist mit der Psychotherapeutin Ulrike Tschofen<br />
verheiratet und hat drei Kinder, die alle schon<br />
erwachsen und sozial engagiert sind. In der Familie<br />
ist für ihn ein gutes Vorbild wichtig, die Eltern müssen<br />
Halt geben und Grenzen setzen können. Dr.<br />
Tschofen liebt die Natur, hat ein Maisäß im<br />
Montafon, legt jährlich Wandertage in Südtirol ein,<br />
fährt gerne Schi, beteiligt sich an der Pflege der 89jährigen<br />
Schwiegermutter, nimmt an Sitzungen der<br />
Pensionisten im Landhaus teil und arbeitet bei der<br />
Erhaltung und Renovierung des Kapuzinerklosters<br />
in Bregenz mit.<br />
Hinsichtlich der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> war er schon<br />
1972 an den ersten Planungen beteiligt. 1984 wurde<br />
er Vorstandsvorsitzender und übte diese ehrenamtliche<br />
Funktion bis Ende letzten Jahres aus. Seinen<br />
Nachfolger, Herrn Oberamtsrat Walter Stefani<br />
möchten wir in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> porträtieren.<br />
Dr. Tschofen verweist mit Stolz auf die Errichtung<br />
12<br />
11<br />
der TS Lukasfeld 1995, die in seine Funktionsperiode<br />
fiel, seine Beiträge in der Planung oder Weiterentwicklung<br />
anderer Bereiche der <strong>Stiftung</strong>, etwa im<br />
ambulanten Bereich (Beratungsstellen Clean), in<br />
der Suchtprohylaxe, in der Krisenintervention<br />
sowie in der aktuellen Umbauphase im Krankenhaus<br />
in Frastanz. Seine Sitzungsdisziplin bestand<br />
unter anderem darin, dass er zu jeder Sitzung<br />
pünktlich erschien. Über die inhaltliche Arbeit führt<br />
er aus, dass der Vorbeugung und der Öffentlichkeitsarbeit<br />
heute ein besonders hoher Stellenwert<br />
zukommen. Das Beratungsnetz soll breit gefächert<br />
sein. In den Stellen sollen Experten tätig sein, die<br />
zufrieden und gut motiviert sind. Möglichst vielen<br />
Kranken soll geholfen werden können, wobei die<br />
Einrichtung "Therapie statt Strafe" als besonders<br />
positiv betrachtet wird. Die Einbindung von<br />
Angehörigen ist wertvoll, da sie eine neue<br />
Sichtweise einbringt. In diesem Sinne liegt Dr.<br />
Tschofen auch der Förderverein am Herzen.<br />
Wir leben heute mit einem Verlust vieler Werte, die<br />
früher noch Bedeutung hatten. Gerade vom Sport<br />
mit der Möglichkeit, Erfahrungen von Gemeinschaft<br />
sowie von Sieg und Niederlage zu machen,<br />
ging früher eine gute Vorbildwirkung aus.<br />
In seiner Dankesrede zur 25-Jahrfeier sprach Herr<br />
Hofrat Dr. Tschofen den vielen tragenden Personen<br />
und unterstützenden Institutionen anerkennende<br />
Dankesworte aus. Insbesondere hat er sich auch an<br />
die Patientinnen und Patienten gewandt und wir<br />
möchten das Porträt mit einem Zitat aus dieser<br />
Rede abschließen. Zuvor möchten wir ihm unsererseits<br />
in Anerkennung seiner Verdienste für die<br />
Arbeit mit Suchtkranken im Allgemeinen und der<br />
<strong>Stiftung</strong> im Besonderen herzlich danken und ihm in<br />
seinem neuen und ungewohnten Ruhestand alles<br />
Gute und viel Glück und Gesundheit wünschen.<br />
" Wir kannen den PatIenten nicht dlles<br />
mitgeben. Jedoch sollen Selbstwert<br />
ftndung und Hilfe zur Selbsthilfe es<br />
dem Patienten ermöglichen,aus größter<br />
Dunkelheit an das Licht zu treten.<br />
Hier kann man den Ausspruch "Jeder<br />
Tag ist ein Tag weniger" ummunzen tn<br />
den Ausspruch:<br />
"Jeder Tag ist ein Tdgmehr. "
Zum Gedenken Veransta Itu ngsh in weise I ~IENDS<br />
Zum Gedenken:<br />
ZUR rRI"NrRUNC<br />
an<br />
Benno Schuster<br />
geboren ,1m 2/l. D"7I'ml",r 1
FRIENDS of E I<br />
Verein der Förderer des Krankenhauses<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />
Krankenhaus <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> 17, A-6820 Frastanz<br />
Telefon: 05522/72746<br />
e-mail: roland.woelfle@mariaebene.at<br />
Werden Sie ein "Friend of ME"<br />
und damit ein Mitglied des Fördervereins!<br />
Infos Verein Friends of ME<br />
FRIENDS<br />
of<br />
Der Mitgliedsbeitrag kostet heuer ÖS200.-, ab nächstem Jahr 15.- Euro. Dafür<br />
erhalten Siejährlich die zwei bis drei <strong>Ausgabe</strong>n der Zeitschrift " Friends of ME",<br />
Informationen über aktuelle Veranstaltungen und können am aktiven<br />
Vereinsleben teilnehmen (Ausflüge, Vorträge, gesellige Aktivitäten, Planung<br />
und Durchführung von Veranstaltungen etc.). Um Mitglied zu werden, können<br />
Sie uns den Antrag im Sinne eines formlosen Schreibens oder e-mails zukommen<br />
lassen oder Sie zahlen mittels des Erlagscheins den Jahresbeitrag ein. Mit<br />
dem Datum der Einzahlung sind Sie dann Mitglied.<br />
Der am 14.9.1999 gegründete Verein hat seinen Sitz in Frastanz, sein Wirken erstreckt sich auf<br />
das gesamte Bundesgebiet und das benachbarte Ausland.<br />
Der Vereinszweck ist nicht auf Gewinn ausgerichtet und ist weder partei- noch konfessionsgebunden:<br />
o Pflege der Beziehungen und Kontakte zwischen derzeitigen und den ehemaligen Patienten<br />
und deren Angehörigen sowie dem Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> und seinen Mitarbeitern<br />
o Schaffung von Möglichkeiten der Kommunikation und für Kontakte zwischen den<br />
Patienten, Angehörigen und Freunden auch über die Zeit des stationären Aufenthaltes hinaus<br />
o Förderung der Verbundenheit und der Beziehung zum Krankenhaus, der<br />
Gruppenzugehörigkeit und Identität<br />
o Weiterbildung, Gesundheitsförderung, Kreativität, Freizeitgestaltung - Organisation und<br />
Durchführung von diesbezüglichen Veranstaltungen<br />
o Öffentlichkeitsarbeit, Verbesserung des gesellschaftlichen Ansehens von Suchtkranken und<br />
Information über die Alkoholproblematik<br />
Wer kann Mitglied werden? - Jeder - ob Betroffener, Angehöriger, Therapeut und jede andere<br />
Person oder Institution, die die Vereinsziele aktiv unterstützen möchte.<br />
Zum Vereins/eben gehört eine Jahreshauptversammlung. Der Vorstand wird auf drei Jahre<br />
gewählt. Die Statuten sind beim Obmann einsichtig und können auf Anfrage jederzeit zugeschickt<br />
werden.<br />
Beiträge für die Zeitschrift werden jederzeit gerne entgegengenommen: Bitte Texte, Bilder<br />
etc. an die Redaktion in <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> schicken. Ob persönlich oder von allgemeinem Interesse:<br />
Wir wollen alles veröffentlichen, was zur Thematik und zum Konzept der Zeitschrift passt.<br />
14
Jahreshauptversamm/ung 2001<br />
Auch heuer konnten wir wieder die Gastfreundschaft des Kolpinghauses Götzis in<br />
Anspruch nehmen. Jahreshauptversammlungen sind ja nach dem Vereinsrecht vorgeschrieben<br />
und dienen u.a. dazu, dass die Funktionäre Rechenschaft über ihre<br />
Tätigkeit ablegen. Mit Willi Hagleitner, Brigitte Penz, Franz Weigand, Mona<br />
Franzke und Dr. Roland Wölfle waren alle Vorstandsmitglieder anwesend.<br />
o hat der Obmann über das laufende Jahr<br />
berichtet: Es wurden fünf Vorstandssitzungen<br />
abgehalten, zwei Zeitschriften herausgegeben,<br />
es fanden zwei Vorträge (Prim. Haller, Dr.<br />
Wölfle) statt, ein Ausflug war geplant, wurde aber<br />
wegen Regens zu einem Frühschoppen, weiters gab<br />
es einen Grillabend. Die Sonderausgabe zur 25<br />
Jahrfeier erschien in einer Auflage von <strong>6.</strong>300 Stück<br />
und wurde an alle Patientinnen und Patienten der<br />
letzten Jahre versandt, weiters auch an viele ehemalige<br />
Mitarbeiter, an alle Institutionen, mit denen<br />
<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> zusammenarbeitet, an Ärzte,<br />
Therapeuten, Gesundheitspolitiker etc. Eines unserer<br />
wichtigsten Ziele konnte hiermit erreicht werden:<br />
Jetzt weiß wohl jeder, der es wissen sollte,<br />
dass es unseren Verein gibt. Wenn unsere<br />
Mitgliederzahl mit ca. 150 Personen nach wie vor<br />
nicht sehr hoch ist, liegt dies zumindest nicht daran,<br />
dass wir nicht bekannt wären. Auch ein kleiner<br />
Verein kann große Wirkungen erzeugen und ich<br />
glaube, dass es uns gelungen ist, viele Anliegen im<br />
Zusammenhang mit Alkoholismus und seiner<br />
Behandlung öffentlichkeitswirksam zu platzieren.<br />
Hinsichtlich des schon im Vorwort erwähnten<br />
Aderlasses innerhalb des Vorstandes gibt es vorerst<br />
keine Konsequenzen. Die Zusammensetzung steht<br />
im Einklang mit den Statuten. Zumindest vorübergehend<br />
sind alle Aufgaben an die verbliebenen fünf<br />
aufgeteilt worden, wobei insbesondere zu erwähnen<br />
ist, dass nun Mona Franzke für' die Finanzen<br />
zuständig ist.<br />
Sie konnte von einer derzeit durchaus erfreulichen<br />
budgetären Situation berichten, wobei einige<br />
Spenden von Mitgliedern sowie von Pharmafirmen<br />
und Vorarlberger Gemeinden sehr zu Buche<br />
geschlagen haben. Auch der Bazar bei der 25-<br />
Jahrfeier hat einiges eingebracht. Höhepunkt war<br />
für viele von uns, wie Fritz Reich den Herrn<br />
Landeshauptmann Dr. Sausgruber motivieren<br />
konnte, eines der besten Stücke, nämlich einen<br />
großen Tonkrug, zu erwerben. Für dieses Jahr ist<br />
das finanzielle Überleben auf jeden Fall gesichert<br />
und es schaut heuer besser aus als letztes Jahr zur<br />
selben Zeit. Die Rechnungsprüfer Hubert Amann<br />
und Wolfi Prugger fanden keine<br />
Unregelmäßigkeiten. Vorstand und Kassier wurden<br />
einstimmig entlastet. Per Antrag wurde der<br />
Jahresbeitrag auf € 15.- festgelegt.<br />
Der letzte Punkt war die Sammlung von<br />
Vorschlägen. Erfreulich war die Anwesenheit von<br />
Hr. Witzemann, dem Leiter des Kolpinghauses in<br />
Bregenz, der an einer Kooperation interessiert ist.<br />
So können wir auch dort Veranstaltungen wie z.B.<br />
Vorträge durchführen. Ein ehemaliger Patient ist<br />
sehr daran interessiert, gemeinsam kreativ und<br />
kunsthandwerklich zu arbeiten, um damit für<br />
Interessierte ein regelmäßiges Angebot zur<br />
Freizeitgestaltung zu schaffen. In den Kolpinghäusem<br />
Götzis und Bregenz stehen Räumlichkeiten<br />
und Werkzeuge zu Verfügung. Es soll ein Konzept<br />
erstellt werden, und von Seiten des Vereins können<br />
finanzielle Mittel freigesetzt werden, um für dieses<br />
Projekt Geburtshilfe zu leisten.<br />
Dr. Wölfle hat am Schluss der Sitzung noch darauf<br />
hingewiesen, dass anlässlich der nächstjährigen<br />
Jahreshauptversammlung statutengerecht Neuwahlen<br />
anstehen.<br />
Anschließend gab es noch ein sehr gutes Buffet. <br />
Da wir zuvor sehr intensiv gearbeitet hatten, konnten<br />
wir uns alle auch verdienterweise dort gütlich<br />
tun.<br />
15
Der Umbau ist weitgehend abgeschlossen, die neuen Zimmer sind bezogen.<br />
Eine ausführliche Dokumentation folgt das nächste Mal.<br />
Hier nur zwei Impressionen: Der Abtransport der Container und der Platz, auf dem sie standen.<br />
FR1ENDS<br />
of<br />
<strong>6.</strong> AUSGABE<br />
kommunikationsdesIgn michael zundel ~<br />
A ril <strong>2002</strong> r« ®<br />
gotZIS DESIGN COMMUNICATES