Koalition der Mitte - Mediaculture online
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Auch in <strong>der</strong> Sozialversicherung sind die Kassen leer und die Rücklagen nahezu<br />
verbraucht. Die finanziellen Reserven unserer sozialen Sicherungssysteme sind erschöpft,<br />
obwohl die Beitragsbelastung für die Arbeitnehmereinkommen seit 1976 erheblich<br />
gestiegen ist.<br />
Meine Damen und Herren, wie konnte es so kommen? Zunächst ist sicher richtig - und<br />
das will ich auch hier voranstellen: Die Weltwirtschaft befindet sich gegenwärtig in weiten<br />
Teilen <strong>der</strong> Welt in einer tiefgreifenden Strukturkrise.<br />
(Wehner [SPD]: Hört! Hört! - Weitere Zurufe von <strong>der</strong> SPD)<br />
- Ich habe hier, Herr Kollege Wehner, wörtlich einen Satz aus meiner Rede vor 14 Tagen<br />
wie<strong>der</strong>holt. Ich fahre jetzt, Herr Kollege Wehner, mit Ihrer freundlichen Unterstützung in<br />
diesem Satz fort:<br />
Der Verweis auf das Ausland darf aber nicht den Blick verstellen für unsere<br />
hausgemachten Probleme. Die gegenwärtige Krise <strong>der</strong> Weltwirtschaft ist vor allem auch<br />
eine Krise <strong>der</strong> einzelnen Volkswirtschaften, wie gerade in diesen Tagen <strong>der</strong><br />
Sachverständigenrat erneut deutlich gemacht hat.<br />
Die Grenzen <strong>der</strong> Belastbarkeit <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft und <strong>der</strong> arbeitenden Menschen<br />
wurden erst getestet und dann weit überschritten.<br />
Unsere eigenen Wachstums-, Beschäftigungs- und Finanzierungsprobleme resultieren<br />
weitgehend daraus, daß eben die deutsche Wirtschaft nicht mehr in <strong>der</strong> Lage war, mit den<br />
neuen außenwirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen fertig zu werden.<br />
Die Ansprüche an den Staat und die Systeme <strong>der</strong> sozialen Sicherung wurden an <strong>der</strong><br />
optimistischen Vorstellung eines ständigen und kräftigen Wachstums <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
orientiert. Als diese hohen Wachstumsraten ausblieben, fehlte es an Einsicht und Kraft,<br />
die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und die notwendigen Korrekturen<br />
durchzusetzen.<br />
Was damals an Korrekturen unterlassen wurde, als sie noch mit verhältnismäßig geringen<br />
Opfer möglich waren, muß heute mit größeren Schmerzen und mehr Zeitaufwand<br />
nachgeholt werden. Meine Damen und Herren, wäre von vornherein das getan worden,<br />
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