bond men's magazine - Ausgabe #006 [2012]

ond Award 2012
Nun müssen wir uns doch tatsächlich schon wieder entschuldigen.
Och nöööö… bie… nach dem ergreifenden
Vorwort schon wieder ein Hauch von weltmännischer
Gemeinschaft
Loyalität und Treue
Nein… denn es gibt ja wie schon erwähnt noch die andere
Sentimentalität und einfühlsame Zeilen über die kor- positive Seite, die Menschen und Unternehmen, denen wir
rekte Umgangsform, die ein Mensch im täglichen Um- wichtig genug sind. Die uns und auch andere unterstüen
gang miteinander zeigen und pflegen solte? Dass der ohne langwieriges egozentrisches Geschwafel und einen
Begriff „Dankbarkeit“ keine einseitige Angelegenheit stumpfsinnigen „Kosten-/Nuenfaktor“, über den wir bei
sein solte und wir uns sehr gefreut häen, wenn ein paar unseren Veröffentlichungen das ganze Jahr hinweg sehen,
mehr Preisträger unseres schnuckeligen „bond Award da uns Partnerschaft sehr wichtig ist. Wichtig hierbei ist
2011“ einfach kurz Rückmeldung gegeben häen, ob sie übrigens auch der Zeitraum! Wir sprechen hier nicht von
sich darüber gefreut haben - sozusagen ein Freudenfest einer gemeinsamen Aktion für eine Woche, um uns dann
auf beiden Seiten.
für den Rest des Jahres zu vergessen! Langlebige Partnerschaften
zeichnen sich wie bei einer guten Beziehung durch
Das mit der Freude ist natürlich so eine Sache. Unser „bond
Award“ ist noch sehr jung und geht dieses Jahr in die
Loyalität, Weitsicht und Treue aus.
zweite Runde. Wir wolten einfach etwas Besonderes
schaffen, jedes Jahr einen Preis kreieren, der sich von
anderen Awards und Wanderpokalen abhebt. Dass wir
damit nicht bei jedermann/-frau Begeisterungsstürme
auslösen, war uns im Vorfeld klar.
Die Spurensuche
Aber dass Menschen, die uns vorher noch großspurig
erklären haen, was Stil und Charakter bedeutet, sich nicht
einmal dafür bedanken können, hat uns schwer enäuscht.
Wir überlegten sogar, den „bond Award“ einfach wieder
einzustelen, denn was ist ein Award schon wert, wenn
dieser beim Preisträger keine Wertschäung erfährt - keine
echte Freude auslöst?
Der Schmerz sit sit tief
Es schmerzte sehr, denn wir dachten tatsächlich, dass es
Menschen in Führungspositionen gibt, die einen Hauch
von Dankbarkeit ihrem Umfeld vermieln und wenigstens
die Zeit finden ein paar Zeilen an unsere Redaktion zu
verfassen. Oder sind es wirklich reine Egoisten, die nur
aufgrund von Seilschaften ihren Posten oder Promistatus
eingenommen haben?
Zum Glück gibt es noch die Guten
Ich glaube nicht, denn wir lernten zum Glück dieses Jahr
wieder sehr viele freundliche und uns wohl gesonnene
Menschen kennen. Leider konnten wir die Nominierungen
aus dem Sommerheft nicht komple übernehmen, da
vielen Unternehmen und Agenturen einfach der Sinn für
eine langjährige Partnerschaft fehlt, diese uns sogar wie
einen alten Turnschuh und ohne Respekt behandelten.
Solten wir also doch beschwingt in den nächsten Kreativ-
Öko-Bastel-Peter-Lustig-Gedächtnis-Laden spazieren und
mit alten Klorolen, bunten Wassermalfarben und einem
schmierigen Klebestift einen Preis basteln, da es ohnehin
niemanden interessiert, was wir damit aussagen möchten?
Woran lag es, dass wir so wenig Rückmeldung auf unsere
Mühe erhielten? Wir haben es Ende 2011/Anfang 2012
leider nicht geschafft eine gepflegte Sause auf die Beine zu
stelen bzw. es mal so richtig in Form einer luxuriösen
Gala-Veranstaltung - wie es sonst nur die großen Verlage
mit dem nötigen Kleingeld durch Sponsoren schaffen -
krachen zu lassen.
Kein roter Flokati mit einer Werbewand mehrerer Unternehmen
im Rücken, kein gleißendes Blilichtgewier und
surrende Kameras. Keine aufregend spektakulären Fragen
von emsigen Kolegen, warum man überhaupt eingeladen
wurde, was der Preis für den Star bedeutet oder wer die
Fliepiepe vor der Linse überhaupt ist.
Sorry… kein verträumter Konfeiregen, keine leicht be-
kleideten bond-Girls, die in buntem Reigen, erstarrtem
Lächeln und floer Sohle um die Preisträger hüpfen.
Keine dauergrinsenden Promis, die sowieso nur wie die
Moen im Licht erscheinen, wenn die Portokasse klingelt,
irgendein brandneuer Film in den darauffolgenden Tagen
ins Kino kommt oder die Trennung des Partners, den man
letes Jahr auf derselben Veranstaltung kennen gelernt
hae, bekannt gegeben wird.
Das eigene Ego
Nicht zu vergessen, wenn es um die Überwindung
irgendwelcher sensibler Krankheiten geht, die der
Super-Star glücklicherweise paralel zur Veröffentlichung
seiner neuesten Scheibe überwunden hat oder es um die
Einäscherung unterschiedlichster Verwandter drien
Grades geht. Ganz wichtig: natürlich auch, um das eigene
Ego zu polieren! Es geht nicht um die Fans, die einem diese
Auftrie Auftrie erst ermöglicht haben, es geht nur um den eigenen
selbstüberheblichen Kult.
Wer im »Ich« verhart,
wird nie Gemeinschaft erfahren
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