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2 High Level Architecture<br />

Die High Level Architecture (HLA) ist ein Framework für verteilte Modellierung und Simulation.<br />

Sie wurde von dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelt und später<br />

von der Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) standardisiert.<br />

Die generelle Idee der HLA ist, dass verschiedene Simulatoren zu einer Kosimulation zusammengeschlossen<br />

werden können. Anstelle eines einzigen Simulationsmodells, das mehrere<br />

unterschiedliche Aufgabenbereiche abdecken müsste, können somit mehrere spezielle,<br />

domänenspezifische Simulatoren eingesetzt werden. Eine solche verteilte Simulation hat mehrere<br />

Vorteile. Komplexe Simulationsmodelle sind im Allgemeinen umso rechenaufwendiger,<br />

je höher der Detaillierungsgrad eines modellierten Systems ist. Wird ein solches Simulationsmodell<br />

nun unterteilt in mehrere kleinere Teilsimulationen, so können diese auf verschiedenen<br />

Prozessoren ausgeführt werden, sodass im Gegensatz zu dem monolytischen Simulationsmodell<br />

die Rechenzeit verkürzt werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer solchen Modularisierung<br />

ist die Wiederverwendbarkeit von bereits existierenden Komponenten.<br />

Zur Realisierung einer verteilten Simulation bietet die HLA eine standardisierte Architektur<br />

für Simulatoren. Damit die Interoperabilität für eine solche Kosimulation gegeben ist, müssen<br />

sich die Komponenten der Kosimulation an gewisse Standards halten. Hierzu wird eine einheitliche<br />

Schnittstelle definiert, die die Teilnehmer einer verteilten Simulation realisieren müssen.<br />

Außerdem definiert die HLA eine gemeinsame Software Infrastruktur, die die Koordinierung<br />

der Kosimulation übernimmt. Die Teilnehmer einer Kosimulation kommunizieren dann über<br />

diese Software Infrastruktur. Sie ist eine zentrale Komponente und wird als Run Time Infrastructure<br />

(RTI) bezeichnet [6]. Die HLA liefert dabei für eine RTI keine fertige Software, sondern<br />

definiert nur die Dienste, die eine solche RTI den Kosimulationsteilnehmern bieten muss.<br />

Auf die Dienste der RTI wird im Folgenden genauer eingegangen.<br />

In diesem Kapitel wird zunächst eine allgemeine Übersicht der HLA gegeben. Im Anschluss<br />

wird auf das Zeitmanagement konkreter eingegangen. Ziel dieses Kapitels ist es nicht, eine<br />

vollständige Darstellung aller Funktionen der HLA zu bieten. Es steht dem interessierten Leser<br />

frei, sich durch die im Verlauf dieses Kapitels genannten Quellen genauer zu informieren.<br />

2.1 Aufbau der HLA<br />

Eine HLA definiert einen Standard zum Aufbau einer Kosimulation zwischen mehreren Simulatoren,<br />

die durch eine Run Time Infastructure (RTI) miteinander verbunden werden. Da neben<br />

Simulatoren auch andere Komponenten an die RTI angeschlossen werden können, werden die<br />

Teilnehmer einer Kosimulation auch als Federate, die Kosimulation selbst als Federation bezeichnet.<br />

Die HLA besteht dabei aus drei Teilen, die im Folgenden aufgeführt sind [9]:<br />

1. Federations-Regeln: Die Federationsregeln beschreiben die generellen Prinzipien der<br />

HLA und spezifizieren die Dienstbereiche der Federates und der Federation selbst. Die<br />

Regeln im Detail können in [7] nachgelesen werden.<br />

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