Ausg. 16 - apr
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PAPIERVERARBEITUNG UND DRUCK<br />
Papiersacklinien gehen<br />
auf Reisen<br />
Schwermontagespezialist verlagert Produktionslinien bei dy-pack<br />
Mit einem jährlichen Papierverbrauch von<br />
nahezu 18 000 t ist die Fa. dy-pack in Wenden<br />
einer der größten konzernunabhängigen Papiersackhersteller<br />
Europas. Seit kurzem produziert<br />
dy-pack mit erweiterten Kapazitäten<br />
an seinem neuen Standort im nordrheinwestfälischen<br />
Wenden. Die Verlagerung der<br />
Papiersacklinien sowie die Montage einer<br />
neuen Produktionsstraße waren Aufgabe eines<br />
des Schwermontagespezialisten, der Fa.<br />
Herog aus Mainhausen.<br />
Vom ursprünglichen Zweck, Zementsäcke<br />
für die ehemalige Mutter zu liefern, ist der<br />
Papiersackspezialist inzwischen weitgehend<br />
weggekommen. „70% unserer Produktion gehen<br />
in die Baustoffindustrie“, erläuterte Gert<br />
Dyckerhoff, Geschäftsführer der dy-pack Verpackungen<br />
Gustav Dyckerhoff GmbH, „aber<br />
nur 12% an die Dyckerhoff AG.“ Mit 150 Mitarbeitern<br />
werden im Dreischichtbetrieb jährlich<br />
über 100 Mio. Säcke produziert, was einem<br />
Umsatz von etwa 60 Mio. DM entspricht.<br />
Weitere Branchen, an die das Unternehmen<br />
liefert, sind die Chemie-, die Lebensmittelund<br />
Tierfutterindustrie. 60% des Umsatzes<br />
werden in der EU erwirtschaftet, 40% im Export.<br />
Über das Kerngeschäft hinaus hat sich<br />
dy-pack ein zweites Standbein mit der Her-<br />
Mit Hilfe einer Plattform war die Maschinenausbringung bei dy-pack in Drolshagen<br />
möglich, ohne daß der Lieferverkehr gestört wurde.<br />
stellung von Tragetaschen und Biomülltüten<br />
geschaffen.<br />
Produktivität deutlich<br />
erhöht<br />
Seit der Gründung war dy-pack im sauerländischen<br />
Drolshagen beheimatet. Nach<br />
über vier Jahrzehnten waren die räumlichen<br />
Möglichkeiten jedoch erschöpft, so daß sich<br />
die Unternehmensleitung 1993 zum Umzug<br />
in das 15 Kilometer südlich gelegene Wenden<br />
entschloß. Hier entstand auf einem Grundstück<br />
von 50 000 m 2 ein 23 000 m 2 großes Gebäude,<br />
das einen optimalen Produktfluß garantiert.<br />
Dazu trägt auch das 15 000 m 2 große<br />
vollautomatische Hochregallager bei, das<br />
branchenweit das erste seiner Art ist. Der erste<br />
Spatenstich wurde 1995 gemacht, der gesamte<br />
Umzug im Mai 1997 abgeschlossen.<br />
Kern der Produktion sind zwei Flexodruckmaschinen<br />
von Fischer & Krecke für<br />
Vier- bzw. Sieben-Farbendruck sowie drei Papiersacklinien<br />
von Windmöller & Hölscher.<br />
Hinzu kommt eine Maschine zur Papierbeutelproduktion.<br />
Die neueste Papiersacklinie<br />
mit einer Schlauchmaschine AM 2155 und einem<br />
Ventilbodenleger AD 2379 wurde in<br />
Wenden neu aufgestellt, die beiden anderen<br />
waren bereits am Standort in Drolshagen seit<br />
1992 bzw. 1994 in Betrieb. In Drolshagen<br />
mußte zudem im Auftrag der Maschinenhandelsfirma<br />
Garant eine Papiersacklinie demontiert<br />
werden, die an einen französischen<br />
Betrieb verkauft worden war.<br />
Minimierung von Produktionsausfällen<br />
Mit der Verlagerung und Montage sämtlicher<br />
Papiersacklinien sowie der Beutelmaschine<br />
wurde der Schwermontagenspezialist<br />
Herog Schwermontagen- und Anlagenbau<br />
GmbH aus Mainhausen von Windmöller &<br />
Hölscher beauftragt. Wie bei Verlagerungen<br />
üblich, war die Minimierung von Produktionsausfällen<br />
eine wichtige Forderung an das<br />
Montageunternehmen. Deshalb wurde in<br />
Wenden zunächst die neue Linie bis zur Produktionsaufnahme<br />
installiert, während in<br />
Drolshagen die Produktion weiterlief.<br />
Am alten Standort war bei der Ausbringung<br />
eine schwierige Aufgabe zu bewältigen:<br />
Die Aggregate mußten aus dem ersten Stock<br />
abtransportiert werden, ohne die darunterliegende<br />
Papieranlieferung zu behindern.<br />
Herog löste das Problem mit einer Plattform<br />
aus Stahlträgern, die in sechs Metern Höhe<br />
über dem Hallentor vor der Ausbringöffnung<br />
aufgebaut wurde. Die Herog-Monteure schoben<br />
die bis zu acht Tonnen schweren Maschinenteile<br />
zunächst mit Hilfe eines Staplers<br />
auf die Plattform. Dort wurden sie von einem<br />
Autokran übernommen und auf den LKW<br />
verladen. Das Fahrzeug und der Kran waren<br />
Gert Dyckerhoff, Geschäftsführender Gesellschafter von dy-pack: „Alle Vorgaben wurden<br />
von Herog eingehalten. Die Maschinen nahmen termingerecht die Produktion auf.“