Erwerbstätigkeit und Beschäftigung - bei der Arbeitnehmerkammer ...
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<strong>Erwerbstätigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong><br />
Die Bedeutung <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t für den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt unterscheidet<br />
sich <strong>bei</strong> einer differenzierten Betrachtung nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />
allerdings zum Teil erheblich. Mit einem Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t an<br />
allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von 3,4 Prozent<br />
liegt Bremen knapp vor dem Stadtstaat Hamburg mit 3,2 Prozent<br />
<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Thüringen (2,8 Prozent) <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />
(2,7 Prozent). Die geringste Bedeutung hatte die Leihar<strong>bei</strong>t in<br />
Baden-Württemberg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein mit jeweils 1,5 Prozent<br />
(vgl. Abb. 64).<br />
Verlässt man die Ebene <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> schaut sich für<br />
die Schwesterstädte Bremen <strong>und</strong> Bremerhaven entsprechende<br />
Referenzstädte an, fällt – wie schon im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich –<br />
die relativ hohe Bedeutung <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t in den <strong>bei</strong>den Städten<br />
auf. In <strong>der</strong> Stadt Bremen betrug <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t an allen<br />
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten 3,3 Prozent; in<br />
Bremerhaven lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> 3,7 Prozent (vgl.<br />
Abb. 65/66).<br />
2.4.2 Leihar<strong>bei</strong>t ist männlich dominiert<br />
Von den b<strong>und</strong>esweit 609.720 Leihar<strong>bei</strong>tskräften im Jahr 2009<br />
stellen Männer mit einem Anteil von 70,5 Prozent den größten Teil<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten. Mögliche Erklärungen zielen auf das vornehmliche<br />
Einsatzgebiet <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t in gewerblichen Tätigkeiten <strong>und</strong><br />
männlich dominierten Fertigungsberufen, auf den geringen Teilzeitanteil<br />
<strong>der</strong> Branche <strong>und</strong> die Alternative ›Minijobs‹ für Frauen, die<br />
vornehmlich in Dienstleistungsbranchen mit hohem Frauenanteil<br />
Anwendung finden (vergleiche Kapitel ›Geringfügige <strong>Beschäftigung</strong>‹).<br />
Allerdings hat sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen in den letzten Jahren<br />
stetig erhöht, die Zuwächse <strong>der</strong> Frauen im Zeitraum von 2000<br />
bis 2009 lagen deutlich über denen <strong>der</strong> Männer (vgl. Abb. 63).<br />
2.4.3 Leihar<strong>bei</strong>t im Land Bremen<br />
Im Land Bremen hat sich die Anzahl <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>tnehmer nach<br />
<strong>der</strong> Beschäftigtenstatistik <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Ar<strong>bei</strong>t im Zeitraum<br />
2000 bis 2009 von 4.974 auf 9.492 Ar<strong>bei</strong>tnehmer fast verdoppelt<br />
<strong>und</strong> trug damit im nicht unerheblichen Maße zum Beschäftigtenaufbau<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre <strong>bei</strong>. Während sich die <strong>Erwerbstätigkeit</strong><br />
insgesamt zwischen den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2009 nur leicht um<br />
0,9 Prozent erhöhte, nahm die sozialversicherungspflichtige<br />
<strong>Beschäftigung</strong> im entsprechenden Zeitraum sogar um 0,2 Prozent<br />
<strong>Erwerbstätigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong> 79<br />
ab; <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t erhöhte sich hingegen kräftig um<br />
90,8 Prozent. Insgesamt hatte die Leihar<strong>bei</strong>t also einen beachtlichen<br />
Anteil an <strong>der</strong> allgemeinen Zunahme <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen<br />
<strong>Beschäftigung</strong> vor dem Krisenjahr 2009:<br />
Während die sozialversicherungspflichtige <strong>Beschäftigung</strong> in<br />
Bremen im Zeitverlauf mit einigen Schwankungen fast unverän<strong>der</strong>t<br />
blieb <strong>und</strong> im Jahr 2009 sogar leicht unter das Niveau des Basisjahres<br />
2000 fiel, erkennt man für die Leihar<strong>bei</strong>tsbranche ab dem<br />
Jahr 2004 <strong>und</strong> 2008 ein starkes Wachstum. Im Krisenjahr 2009<br />
nahm <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t allerdings ebenfalls deutlich<br />
ab (vgl. Abb. 67).<br />
Abbildung 67<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in <strong>der</strong> Wirtschaftsgruppe Vermittlung <strong>und</strong><br />
Überlassung von Ar<strong>bei</strong>tskräften; Stichtag: 30.6.<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
4.974<br />
4.264<br />
2000<br />
710<br />
5.445<br />
4.667<br />
2001<br />
778<br />
5.279<br />
4.553<br />
2002<br />
726<br />
5.093<br />
4.459<br />
2003<br />
Land Bremen Bremen (Stadt) Bremerhaven<br />
Quelle: Statistik Service Nordost; eigene Bear<strong>bei</strong>tung<br />
634<br />
5.168<br />
4.395<br />
2004<br />
773<br />
5.891<br />
5.021<br />
2005<br />
870<br />
7.983<br />
6.829<br />
2006<br />
1.154<br />
10.528<br />
8.774<br />
2007<br />
1.754<br />
11.503<br />
9.419<br />
2008<br />
2.084<br />
9.492<br />
7.799<br />
2009<br />
1.693