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Erwerbstätigkeit und Beschäftigung - bei der Arbeitnehmerkammer ...

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78<br />

<strong>Erwerbstätigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong><br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t für den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt unterscheidet<br />

sich <strong>bei</strong> einer differenzierten Betrachtung nach B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

allerdings zum Teil erheblich. Mit einem Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t an<br />

allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von 3,4 Prozent<br />

liegt Bremen knapp vor dem Stadtstaat Hamburg mit 3,2 Prozent<br />

<strong>und</strong> den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Thüringen (2,8 Prozent) <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />

(2,7 Prozent). Die geringste Bedeutung hatte die Leihar<strong>bei</strong>t in<br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein mit jeweils 1,5 Prozent<br />

(vgl. Abb. 64).<br />

Verlässt man die Ebene <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> <strong>und</strong> schaut sich für<br />

die Schwesterstädte Bremen <strong>und</strong> Bremerhaven entsprechende<br />

Referenzstädte an, fällt – wie schon im B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>vergleich –<br />

die relativ hohe Bedeutung <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t in den <strong>bei</strong>den Städten<br />

auf. In <strong>der</strong> Stadt Bremen betrug <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t an allen<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten 3,3 Prozent; in<br />

Bremerhaven lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t <strong>bei</strong> 3,7 Prozent (vgl.<br />

Abb. 65/66).<br />

2.4.2 Leihar<strong>bei</strong>t ist männlich dominiert<br />

Von den b<strong>und</strong>esweit 609.720 Leihar<strong>bei</strong>tskräften im Jahr 2009<br />

stellen Männer mit einem Anteil von 70,5 Prozent den größten Teil<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten. Mögliche Erklärungen zielen auf das vornehmliche<br />

Einsatzgebiet <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t in gewerblichen Tätigkeiten <strong>und</strong><br />

männlich dominierten Fertigungsberufen, auf den geringen Teilzeitanteil<br />

<strong>der</strong> Branche <strong>und</strong> die Alternative ›Minijobs‹ für Frauen, die<br />

vornehmlich in Dienstleistungsbranchen mit hohem Frauenanteil<br />

Anwendung finden (vergleiche Kapitel ›Geringfügige <strong>Beschäftigung</strong>‹).<br />

Allerdings hat sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen in den letzten Jahren<br />

stetig erhöht, die Zuwächse <strong>der</strong> Frauen im Zeitraum von 2000<br />

bis 2009 lagen deutlich über denen <strong>der</strong> Männer (vgl. Abb. 63).<br />

2.4.3 Leihar<strong>bei</strong>t im Land Bremen<br />

Im Land Bremen hat sich die Anzahl <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>tnehmer nach<br />

<strong>der</strong> Beschäftigtenstatistik <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esagentur für Ar<strong>bei</strong>t im Zeitraum<br />

2000 bis 2009 von 4.974 auf 9.492 Ar<strong>bei</strong>tnehmer fast verdoppelt<br />

<strong>und</strong> trug damit im nicht unerheblichen Maße zum Beschäftigtenaufbau<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre <strong>bei</strong>. Während sich die <strong>Erwerbstätigkeit</strong><br />

insgesamt zwischen den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2009 nur leicht um<br />

0,9 Prozent erhöhte, nahm die sozialversicherungspflichtige<br />

<strong>Beschäftigung</strong> im entsprechenden Zeitraum sogar um 0,2 Prozent<br />

<strong>Erwerbstätigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Beschäftigung</strong> 79<br />

ab; <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t erhöhte sich hingegen kräftig um<br />

90,8 Prozent. Insgesamt hatte die Leihar<strong>bei</strong>t also einen beachtlichen<br />

Anteil an <strong>der</strong> allgemeinen Zunahme <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtigen<br />

<strong>Beschäftigung</strong> vor dem Krisenjahr 2009:<br />

Während die sozialversicherungspflichtige <strong>Beschäftigung</strong> in<br />

Bremen im Zeitverlauf mit einigen Schwankungen fast unverän<strong>der</strong>t<br />

blieb <strong>und</strong> im Jahr 2009 sogar leicht unter das Niveau des Basisjahres<br />

2000 fiel, erkennt man für die Leihar<strong>bei</strong>tsbranche ab dem<br />

Jahr 2004 <strong>und</strong> 2008 ein starkes Wachstum. Im Krisenjahr 2009<br />

nahm <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> Leihar<strong>bei</strong>t allerdings ebenfalls deutlich<br />

ab (vgl. Abb. 67).<br />

Abbildung 67<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in <strong>der</strong> Wirtschaftsgruppe Vermittlung <strong>und</strong><br />

Überlassung von Ar<strong>bei</strong>tskräften; Stichtag: 30.6.<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

4.974<br />

4.264<br />

2000<br />

710<br />

5.445<br />

4.667<br />

2001<br />

778<br />

5.279<br />

4.553<br />

2002<br />

726<br />

5.093<br />

4.459<br />

2003<br />

Land Bremen Bremen (Stadt) Bremerhaven<br />

Quelle: Statistik Service Nordost; eigene Bear<strong>bei</strong>tung<br />

634<br />

5.168<br />

4.395<br />

2004<br />

773<br />

5.891<br />

5.021<br />

2005<br />

870<br />

7.983<br />

6.829<br />

2006<br />

1.154<br />

10.528<br />

8.774<br />

2007<br />

1.754<br />

11.503<br />

9.419<br />

2008<br />

2.084<br />

9.492<br />

7.799<br />

2009<br />

1.693

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