19.08.2013 Aufrufe

Bericht Endfassung - Stadt Laage

Bericht Endfassung - Stadt Laage

Bericht Endfassung - Stadt Laage

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rahmenplanfortschreibung<br />

STADT LAAGE - ALTSTADT<br />

Dezember 2011


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

STÄDTEBAULICHER RAHMENPLAN<br />

„STADT LAAGE - ALTSTADT“<br />

1. Fortschreibung 2011<br />

Beschluss <strong>Stadt</strong>vertretersitzung vom 14.12.2011<br />

Auftraggeber: <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong><br />

Die Bürgermeisterin<br />

Am Markt 7<br />

18299 <strong>Laage</strong><br />

vertreten durch: BIG-STÄDTEBAU GmbH<br />

Regionalbüro Güstrow<br />

Kerstingstr. 3<br />

18273 Güstrow<br />

Auftragnehmer: Gudrun Schwarz, Architektin für <strong>Stadt</strong>planung<br />

Ziegeleiweg 3<br />

19057 Schwerin<br />

Luftbilder<br />

Vervielfältigungsgenehmigung<br />

© GeoBasis-DE/M-V 2011<br />

2


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Gliederung<br />

1 Vorbemerkungen.......................................................................................................4<br />

2 Städtebauliche Rahmenplanung..............................................................................4<br />

2.1 Bedeutung des städtebaulichen Rahmenplanes....................................................4<br />

2.2 Planungsgrundlagen .............................................................................................5<br />

2.2.1 Landes- und Regionalplanung.........................................................................5<br />

2.2.2 Flächennutzungsplan.......................................................................................5<br />

2.2.3 Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept (ISEK) .................................................6<br />

2.2.4 Satzungen .......................................................................................................6<br />

3 <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong>................................................................................................................7<br />

3.1 Regionale Einbindung ...........................................................................................7<br />

3.2 Gesamtstädtische Entwicklung..............................................................................7<br />

4 Ergebnisse der städtebaulichen Rahmenplanung bis 2011...................................8<br />

4.1 Wertung der Ziele der Städtebaulichen Rahmenplanung von 1992.......................8<br />

4.1.1 Maßnahmekomplexe .......................................................................................8<br />

4.1.2 Neuordnungsschwerpunkte ...........................................................................11<br />

4.1.3 <strong>Stadt</strong>entwicklungsräume................................................................................12<br />

4.2 Realisierte öffentliche Maßnahmen .....................................................................13<br />

4.3 Realisierte private Maßnahmen...........................................................................13<br />

5 Planung....................................................................................................................15<br />

5.1 Ziele der <strong>Stadt</strong>erneuerung...................................................................................15<br />

5.2 Entwicklung <strong>Stadt</strong>bild ..........................................................................................15<br />

5.3 Bevölkerungsstruktur...........................................................................................16<br />

5.4 Nutzungskonzept.................................................................................................16<br />

5.5 Verkehrskonzept .................................................................................................17<br />

5.6 Grün- und Freiflächenkonzept .............................................................................18<br />

6 Maßnahmenkonzept................................................................................................18<br />

6.1 Maßnahmekomplexe...........................................................................................18<br />

6.2 Neuordnungsschwerpunkte.................................................................................19<br />

6.3 Erschließungsmaßnahmen..................................................................................21<br />

6.4 Gebäudesanierungen..........................................................................................21<br />

6.5 Raumkanten- und Baulückenschließungen .........................................................23<br />

Pläne 1 Lage im Raum<br />

2 Übersichtsplan <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

3 Geltungsbereiche<br />

4 Stand der Sanierungsmaßnahmen<br />

5 Maßnahmekonzept<br />

3


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

1 Vorbemerkungen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> wurde im Mai 1991 in das Städtebauförderungsprogramm des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen. Der städtebauliche Rahmenplan wurde im Oktober<br />

1992 von den <strong>Stadt</strong>vertretern beschlossen und bildet seitdem die Leitlinie für die Entwicklung<br />

der Altstadt.<br />

In dieser Dokumentation sind die städtebaulichen und funktionellen Entwicklungsziele für die<br />

historische Altstadt formuliert und dargestellt. Es wurden u.a. die Konflikte in den unterschiedlichen<br />

baulichen Nutzungen, beim Denkmalschutz, beim ruhenden und fließenden<br />

Verkehr, bei den Freiräumen und der Baugestaltung sowie Maßnahmen zu deren Lösung<br />

und zeitlichen Umsetzung aufgezeigt. Die im Maßnahmeplan formulierten Entwicklungsziele<br />

sind bisher sehr konsequent umgesetzt worden.<br />

Inzwischen liegen 20 Jahre intensive Arbeit mit dem Rahmenplandokument in der Altstadt<br />

vor. In den Jahren seit 1992 hat sich die Altstadt von <strong>Laage</strong> sichtbar verändert; Straßen<br />

wurden umgestaltet, zahlreiche Gebäude saniert, Baulücken geschlossen. Etliche weitere<br />

Vorhaben sind z. Zt. in der Realisierung, Planungen für nächste Vorhaben eingeleitet.<br />

Viele Ziele sind realisiert, in Teilen aber auch von der Entwicklung überholt worden. Die<br />

Rahmenbedingungen haben sich wesentlich verändert. In der Nachwendezeit wurde noch<br />

von einem steten Wachstum ausgegangen, das so nicht eingetreten ist. Auf der Basis der<br />

heutigen Erkenntnisse zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung müssen im Rahmen<br />

der Fortschreibung des Rahmenplanes für die Altstadt aktuelle Zielvorstellungen für den<br />

kommenden Planungszeitraum entwickelt werden. In der <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> kam es seit Anfang<br />

der 90er Jahre, wie allgemein in Mecklenburg – Vorpommern, zu einem deutlichen demografischen<br />

Wandel. Dieser ist geprägt durch einen starken Einwohnerrückgang, begründet<br />

durch Geburtenrückgänge und Abwanderungen. Daraus folgten ein Älterwerden der Bevölkerung,<br />

ein Anstieg des Wohnungsleerstandes, die Reduzierung der Kaufkraft und damit<br />

verbunden die Schließung von Verkaufseinrichtungen in der Innenstadt.<br />

Der Städtebauliche Rahmenplan ist daher dieser geänderten Entwicklung anzupassen, und<br />

es sind die Ziele für die nächsten Jahre der Städtebausanierung zu prüfen und festzuschreiben.<br />

2 Städtebauliche Rahmenplanung<br />

2.1 Bedeutung des städtebaulichen Rahmenplanes<br />

Die Rechtsgrundlage für einen städtebaulichen Rahmenplan ist im Baugesetzbuch im zweiten<br />

Kapitel „Besonderes Städtebaurecht“ - Erster Teil: „Städtebauliche Sanierungsmaßnahmen“<br />

verankert.<br />

Der städtebauliche Rahmenplan ist keinen gesetzlichen Verfahrensvorschriften unterworfen.<br />

Er ist ein „informeller Plan“. Durch Beschluss der <strong>Stadt</strong>vertretung wird der Rahmenplan als<br />

Entwicklungsplan Vorgabe für die Maßnahmen der Träger öffentlicher Belange.<br />

Wenn kein Bebauungsplan vorliegt, dient der städtebauliche Rahmenplan neben<br />

§ 34 BauGB als Beurteilungsgrundlage für alle städtebaulichen Einzelmaßnahmen im Planungsgebiet.<br />

Im Sanierungsgebiet hat der Rahmenplan eine darüber hinausgehende Wirkung. Alle baulichen<br />

Maßnahmen unterliegen einer Genehmigungspflicht nach den §§ 144 / 145 BauGB.<br />

Wenn die Maßnahmen nicht den im Rahmenplan ausgewiesenen Sanierungszielen entsprechen,<br />

kann diese Genehmigung nicht erteilt werden. Somit kann der Rahmenplan zwar kein<br />

4


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

neues Baurecht schaffen, sehr wohl aber Baumaßnahmen untersagen, die sonst nach<br />

§ 34 BauGB zulässig wären.<br />

Im Rahmenplan werden die städtebaulichen und funktionellen Entwicklungsziele für die historische<br />

Altstadt formuliert und planerisch dargestellt. Er bildet die Grundlage für alle bereichs-<br />

und objektbezogenen Sanierungsmaßnahmen.<br />

Der städtebauliche Rahmenplan ist auch als Investitionsplan Grundlage für die Zuweisung<br />

von Städtebaufördermitteln durch das Land, sowohl für die Vorbereitung und Durchführung<br />

von Maßnahmen im öffentlichen Raum als auch für die Sanierung öffentlicher und privater<br />

Gebäude.<br />

2.2 Planungsgrundlagen<br />

Im Vorfeld der Rahmenplanung ist das Prüfen der bereits in verschiedenartigen Planungen<br />

aufgezeigten Entwicklungsziele für die <strong>Stadt</strong> erforderlich, insbesondere für das betreffende<br />

Rahmenplangebiet.<br />

2.2.1 Landes- und Regionalplanung<br />

Nach dem aktuellen Stand des Regionalen Raumentwicklungsprogramms (RREP) Mittleres<br />

Mecklenburg/Rostock bildet die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> den Endpunkt der Siedlungsentwicklungsachse<br />

Rostock - Kavelstorf / Dummerstorf - <strong>Laage</strong>. Während für das östliche <strong>Stadt</strong>gebiet eine Entwicklung<br />

als Tourismusraum angestrebt wird, schließt sich im westlichen Bereich mit der<br />

Vorprägung durch den zivil und militärisch genutzten Flugplatz eine großflächige Industrieund<br />

Gewerbeentwicklungsfläche an. Das Gemeindegebiet ist mit dem Gewerbe- und Industriegebiet<br />

Airpark Rostock – <strong>Laage</strong> landesweit ein Schwerpunkt für flächenintensive Großinvestitionen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern und somit ein Mittelpunkt regionaler Marketingstrategien<br />

zur Unternehmensansiedlung.<br />

Als Grundzentrum nimmt <strong>Laage</strong> die verwaltungsmäßige, die soziale und kulturelle Versorgung<br />

sowie die Grundversorgung zur Deckung des allgemeinen täglichen Bedarfs für die ca.<br />

10.000 Einwohner der <strong>Stadt</strong> und der angrenzenden Gemeinden wahr. Die Siedlungsentwicklung<br />

soll sich schwerpunktmäßig auf die Innenentwicklung orientieren. Die historisch gewachsene<br />

Altstadt ist durch städtebauliche und gebäudebezogene Aufwertungen in ihrer<br />

Erscheinung und substanziellen Qualität nachhaltig zu verbessern.<br />

2.2.2 Flächennutzungsplan<br />

Der Flächennutzungsplan der <strong>Stadt</strong> konkretisiert und ergänzt die Ziele des RREPs. Für die<br />

Erhaltung der historischen Altstadt sind folgende Entwicklungsziele maßgebend:<br />

Vorrang hat eine intensive Nutzung des bebauten <strong>Stadt</strong>gebietes gegenüber einer<br />

Außenentwicklung<br />

Attraktivitätssteigerung des Zentrums durch Verbesserung der Wohnbausubstanz<br />

und des Wohnumfeldes<br />

Minimierung der Umweltbelastungen durch Gewerbebetriebe, ggf. durch Verlagerung<br />

aus den Wohngebieten<br />

Stärkung des Einzelhandels im Altstadtkern zur Erhaltung der Arbeitsplätze, der Urbanität<br />

und der Zentralität der Innenstadt<br />

Erhalt der sozialen Infrastruktur<br />

Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt<br />

Erhalt der <strong>Stadt</strong>silhouette<br />

5


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Schaffung eines zusammenhängenden Grün- und Freiflächensystems<br />

2.2.3 Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept (ISEK)<br />

In dem <strong>Bericht</strong> von 2008 wurde ein weiterer Rückgang der Bevölkerung seit 2001 festgestellt,<br />

so dass sich der seit 1990 negative Trend fortsetzt, wenn auch in abgeschwächter<br />

Form. Es ist allgemein eine deutliche Verschiebung der Altersstruktur zulasten der jüngeren<br />

Generation festzustellen.<br />

Die hohen Einwohnerverluste haben sich im Altstadtbereich kaum auf das städtische Infrastrukturangebot<br />

ausgewirkt. Es besteht weiterhin ein umfassendes, wenn auch reduzierteres<br />

Angebot an Gemeinbedarfs-, Dienstleistungs- und Einzelhandelseinrichtungen, die auch die<br />

Versorgung des Umlandes wahrnehmen.<br />

Die Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage sind dagegen bereits erheblich. Durch den<br />

Wohnungsrückbau in Kronskamp konnte die Leerstandsquote in der <strong>Stadt</strong> wesentlich gesenkt<br />

werden. Der Leerstand im Sanierungsgebiet liegt mit 13,8 % leicht unter dem gesamtstädtischen<br />

Durchschnitt, währen die gesamte Kernstadt betrachtet, den geringsten Leerstand<br />

aufweist. In der Altstadt ist der Ausbau des seniorengerechten Wohnangebotes positiv<br />

zu werten.<br />

Aus den Themenschwerpunkten ist insbesondere der Schwerpunkt<br />

„<strong>Stadt</strong> zum Wohnen und Arbeiten“<br />

und für zukünftige Entwicklungschancen die Themen<br />

„Nahversorgungszentrum im ländlichen Raum“ und<br />

„Wohnstandort für Senioren / Mehrgenerationenwohnen“<br />

für die Entwicklung des Altstadtbereiches von Bedeutung.<br />

Die Entwicklung des Sanierungsgebietes und der Kernstadt ist der Vorrang vor neuen Baugebieten<br />

an den Ortsrändern einzuräumen. Hier steht weiterhin die Umsetzung der rahmenplanerischen<br />

Sanierungsziele sowie eine Neuordnung der Randbereiche an.<br />

Im Ergebnis wurde durch die Bürger eine hohe Zufriedenheit mit ihrer <strong>Stadt</strong> sowie eine geringe<br />

Umzugsneigung bescheinigt, abgesehen von wirtschaftlich motivierten Umzügen.<br />

2.2.4 Satzungen<br />

Erhaltungssatzung<br />

Innerhalb des Rahmenplangebietes wurde 1992 für den überwiegenden Bereich der Altstadt<br />

zur Erhaltung baulicher Anlagen und der Eigenart des Gebietes eine Erhaltungssatzung<br />

nach § 172 BauGB erlassen.<br />

Sanierungssatzung<br />

Für die Durchführung von städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen wurde nach § 142<br />

BauGB 1995 das Sanierungsgebiet „Ortskern“ festgelegt, ergänzt 2002 um das Gebiet<br />

„Scheunenviertel“. 2009 wurden Teilgebiete aus dem Sanierungsgebiet entlassen.<br />

Gestaltungssatzung<br />

Zum Schutz und zur künftigen Gestaltung des städtebaulichen Erscheinungsbildes der Altstadt,<br />

das als Ensemble von architektonischer und städtebaulicher Bedeutung ist, wurden<br />

2000 die letzen Fassungen der Gestaltungssatzungen für die Bereiche „Altstadt <strong>Laage</strong>“ und<br />

„Scheunenviertel <strong>Laage</strong>“ nach § 86 der Landesbauordnung M-V erlassen.<br />

6


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

3 <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong><br />

3.1 Regionale Einbindung<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> liegt im Landkreis Rostock, ca. 22 km südöstlich der Hansestadt Rostock<br />

und 22 km nordöstlich der Kreisstadt Güstrow.<br />

Durch das <strong>Stadt</strong>gebiet führen die Bundesstraße 103 Güstrow – Rostock und die B 108 nach<br />

Teterow. Südwestlich von <strong>Laage</strong> befindet sich die Anschlussstelle <strong>Laage</strong> der Autobahn 19<br />

(Anbindung nach Rostock und zur A 20 im Norden, Richtung A 24 im Süden).<br />

Der Flughafen Rostock – <strong>Laage</strong> ist der größte zivile Flughafen in Mecklenburg Vorpommern<br />

und somit von hohem regionalwirtschaftlichen Gewicht. Er ist ein wichtiges Kreuz im Luftverkehr<br />

für die Abwicklung von Linien- und Urlaubsflüge.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> ist Amtssitz und geschäftsführende Gemeinde im Amt <strong>Laage</strong> und hatte per<br />

31.12.2010 5.591 Einwohner.<br />

3.2 Gesamtstädtische Entwicklung<br />

Die Struktur der <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> wird geprägt durch die kompakte Altstadt, den Siedlungsbereich<br />

Kronskamp mit der Satellitenwohnsiedlung, den Flugplatz und den Gewerbegebieten<br />

sowie den anderen dörflichen Ortsteilen im Umland.<br />

In den Jahren um 1980 beschränkte sich die Neubebauung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> aufgrund der<br />

Entwicklung des Flugplatzes im wesentlichen auf die Ortslage Kronskamp. Das Wohnen<br />

hatte sich vermehrt in die Neubau- und Eigenheimgebiete verlagert, so dass es zu Gebäudeabbrüchen<br />

innerhalb der historischen innerstädtischen Strukturen kam. Es waren durch<br />

jahrelang vernachlässigte Instandsetzungsarbeiten zunehmend Gebäudeleerstände zu verzeichnen.<br />

Qualität und Quantität der Einrichtungen des Handels, der Dienstleistungen und<br />

des Gaststättenwesens waren nur unzureichend, so dass der Hauptgeschäftsbereich Markt /<br />

Breesener Straße an Attraktivität verlor.<br />

Die Erhaltung der mittelalterlichen Strukturen des Altstadtbereiches war Ende der achtziger<br />

Jahre dramatisch gefährdet.<br />

Nach 1990 vergrößerte sich die kompakte Altstadt insbesondere in Richtung Norden und<br />

Osten durch neue Wohngebiete. Die Sanierung des Altstadtbereiches begann.<br />

Seit 2003 wurde die Großwohnsiedlung Kronskamp gezielt zurückgebaut. Der Rückbau<br />

wurde im wesentlichen 2010 abgeschlossen. Der Flughafen und die Gewerbestandorte in<br />

Kronskamp entwickeln sich seit 1990 durch erfolgreiche Gewerbeansiedlungen stetig.<br />

Mit der Ausweisung des Altstadtbereiches als Sanierungsgebiet war die Möglichkeit eröffnet,<br />

im Rahmen der Städtebauförderung Einfluss auf eine geordnete städtebauliche Entwicklung<br />

zu nehmen.<br />

Die bisher erreichten guten Resultate bei der Sanierung der Altstadt gehen einher mit einer<br />

positiven gesamtstädtischen Entwicklung. Im Zuge einer intensiveren Nutzung bestehender<br />

Gewerbeflächen und Erschließung neuer Gewerbestandorte - Standort Kronskamp – wurde<br />

auf die Notwendigkeit der Ansiedlung von Gewerbebetrieben orientiert. Durch die verkehrsgünstige<br />

Lage am Flugplatz, zur Bundesstraße und zur Autobahn Berlin - Rostock wurden<br />

diese Standortvorteile auch genutzt. Die ausgewiesenen Gewerbeflächen sind gut zugelaufen.<br />

Parallel zu der sichtbaren zügigen Sanierung der Altstadt hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> auch<br />

auf die Entwicklung und Erschließung neuer Wohnbaustandorte orientiert. So erfolgte die<br />

Eigenheimbebauung an der Pinnower Straße und die Bebauung mit Eigenheimen und Geschossbau<br />

an den Fischteichen. Hier sind noch ausreichend Entwicklungsflächen Richtung<br />

Osten vorhanden.<br />

7


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> – Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Eine Ansiedlung großflächiger Handelseinrichtungen in Außenbereichslagen bzw. <strong>Stadt</strong>randlagen<br />

ist bisher nicht erfolgt und auch nicht geplant, da unweigerlich Auswirkungen auf die<br />

innerstädtische Geschäftsstruktur zu erwarten wären.<br />

Die <strong>Stadt</strong> verfolgt weiterhin, die klein- und mittelständische Einzelhandelsstruktur im Bereich<br />

Hauptstraße, Markt und Breesener Straße zu erhalten, begleitet durch die Ansiedlung von<br />

innenstadtnahen Lebensmitteldiscountmärkten entsprechend den Vorgaben des Einzelhandelsgutachtens.<br />

4 Ergebnisse der städtebaulichen Rahmenplanung bis 2011<br />

4.1 Wertung der Ziele der Städtebaulichen Rahmenplanung von 1992<br />

Im städtebaulichen Rahmenplan wurden Maßnahmen zur Realisierung der formulierten städtebaulichen<br />

Entwicklungsziele ausgewiesen – einmal als Maßnahmekomplexe und diese<br />

dann in Neuordnungsschwerpunkten gebündelt. Für die Randbereiche des Rahmenplangebietes<br />

erfolgten Vorgaben für <strong>Stadt</strong>entwicklungsräume.<br />

Diese Zielstellungen von 1992 sind zu bewerten und daraus zusammengefasste aktuelle<br />

Entwicklungsrichtungen für die nächsten Jahre der <strong>Stadt</strong>entwicklung abzuleiten.<br />

4.1.1 Maßnahmekomplexe<br />

8


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Maßnahmen Stand der Umsetzung Zielstellungen<br />

1. Objektsanierungen privater Gebäude Durch zahlreiche Gebäudesanierungen<br />

konnte der Gebäudebestand gesichert werden.<br />

Es kam nur zu wenigen Gebäudeabrissen,<br />

z.B. Rosmarienstr. 25.<br />

2. Objektsanierungen an Gemeinbedarfs- und<br />

Folgeeinrichtungen<br />

Die Sanierungen sind abgeschlossen; ehem.<br />

Schule, Post, Kino wurden privatisiert.<br />

3. Baulückenschließungen Einige Baulücken wurden geschlossen, z.B.<br />

Rosmarienstr. 11, Hauptstr. 5.<br />

4. Verlagerung störender Gewerbebetriebe und<br />

Einrichtungen<br />

5. Maßnahmen zur Verdeutlichung der historischen<br />

<strong>Stadt</strong>begrenzung am Achtern Wall<br />

und hinter dem Pfarrgarten<br />

Bisher wurden nur die Verlagerungen der<br />

Feuerwehr und der Schlosserei Lührmann<br />

umgesetzt.<br />

Es bestehen keine Umsetzungsmöglichkeiten,<br />

da Maßnahmen überwiegend nur auf<br />

privaten Grundstücken möglich wären.<br />

6. Gestaltung öffentlicher Grünbereiche Die Umgestaltung auf öff./priv. Flächen ist<br />

erfolgt - Wasserturm, Blücherplatz, Flächen<br />

östl. Pludderbach.<br />

Insbesondere im Sanierungsgebiet sind die<br />

privaten Gebäudesanierungen weiter zu führen.<br />

Es besteht kein Sanierungsbedarf mehr für<br />

öff. Gebäude im Rahmenplangebiet.<br />

Die Bebauung der verbleibenden Baulücken<br />

ist weiterhin anzustreben, u.a. Rosmarienstr.<br />

12, 22, Marktstr. 5a, Am Markt 8 (Marktstr.),<br />

Hauptstr. 26.<br />

Betriebsstandorte sind zu sichern, bei Erweiterungen<br />

Verbleib am Standort prüfen, z.B.<br />

Schlosserei, Fuhrunternehmen, Tischlerei.<br />

nicht mehr als Maßnahme weiter zu verfolgen<br />

Es besteht kein Bedarf mehr im Rahmenplangebiet.<br />

7. Renaturierung des Pludderbaches keine Maßnahmen erfolgt Verbleibt weiterhin als langfristige Maßnahme,<br />

jedoch Umsetzung im Rahmen von<br />

Ausgleichsmaßnahmen anzustreben.<br />

Rückbau Gewerbebrache (drepharm) ist<br />

weiterhin dringend erforderlich.<br />

8. Ausbau von Fußwegebeziehungen Wichtige Wegebeziehungen wurden ausgebaut<br />

bzw. in Teilabschnitten realisiert.<br />

Verbleibende Wegebeziehungen sind auszubauen,<br />

z.B. am westlichen <strong>Stadt</strong>rand.<br />

9


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Maßnahmen Stand der Umsetzung Zielstellungen<br />

9. Baumpflanzungen in der Altstadt und den<br />

Randbereichen<br />

Im Zuge des Ausbaus der Straßen und<br />

Parkplätze erfolgten Baumpflanzungen.<br />

10. Verkehrsberuhigungsmaßnahmen Im Zuge des Ausbaus der Straßen und<br />

durch Beschilderung erfolgt.<br />

11.<br />

12.<br />

Sanierung der Straßen<br />

Instandsetzung der Straßen<br />

13. Straßenneubau in <strong>Stadt</strong>entwicklungsräumen<br />

und Neuordnungsbereichen<br />

Sanierung der Straßen im Rahmenplangebiet<br />

sind im wesentlichen abgeschlossen.<br />

Straßenneubau in Neuordnungsbereichen ist<br />

abgeschlossen. In den <strong>Stadt</strong>entwicklungsräumen<br />

(Randbereiche) sind noch keine<br />

neuen Straßen entstanden, da hier noch<br />

keine Baulandentwicklung erfolgte.<br />

14. Ausbau von Parkplätzen bedarfsgerechter Ausbau zentrumsnah erfolgt<br />

– 1. BA Rostocker Tor (nordwestlicher<br />

<strong>Stadt</strong>eingang über die Hauptstraße), Pinnower<br />

Straße, Am Wasserturm.<br />

15. Ausbau Haltestelle am Rostocker Tor nicht realisiert kein Erfordernis<br />

16. Herstellung und Änderung von Erschließungsanlagen<br />

(Ver- und Entsorgung)<br />

umgesetzt im Rahmen der Umgestaltung<br />

der Straßen und Plätze<br />

keine weiteren Baumpflanzungen im Rahmenplangebiet<br />

mehr erforderlich<br />

kein Bedarf mehr im Rahmenplangebiet<br />

Es fehlt noch die Sanierung der Gartenstraße,<br />

der Schulstraße und Straße Am alten<br />

Friedhof.<br />

Neuordnungsbereiche werden neu bestimmt.<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsräume (Randbereiche)<br />

werden nicht mehr gesondert dargestellt,<br />

daher kein Straßenneubau. Erschließung<br />

der Bereiche erfolgt bei konkreter Entwicklung.<br />

Für 2. BA Parkplatz Rostocker Tor besteht<br />

kein Bedarf mehr. Parkplatz Scheunenstraße<br />

und Parkplatz westlicher <strong>Stadt</strong>rand entfallen.<br />

nur noch bei Einzelmaßnahmen zu berücksichtigen<br />

10


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Aus den ermittelten Problemstellungen hatten sich Neuordnungsschwerpunkte herausgebildet,<br />

in denen sich die städtebaulichen Missstände konzentrierten. Diese Bereiche sind in<br />

ihrer Umsetzung zu betrachten:<br />

4.1.2 Neuordnungsschwerpunkte<br />

1. Markt/Rathaus<br />

Die Maßnahmen sind noch nicht abgeschlossen. Jedoch sind die Umgestaltung aller Straßen<br />

und die Sanierung der städtischen öffentlichen Gebäude realisiert worden. Die Umgestaltung<br />

des Marktplatzes wurde 2011 beendet. Weitere dringliche private Gebäudesanierungen<br />

sind noch vorzunehmen.<br />

2. Kirchplatz/Ziegenmarkt (Bereich um Kirche zwischen Str. des Friedens und Pfarrstraße)<br />

In dem Bereich besteht weiterhin dringender Umgestaltungsbereich. Denkmalgeschützte<br />

Wohngebäude und weitere Wohngebäude sind noch nicht saniert, Raumkanten und Nutzungen<br />

noch ungeordnet.<br />

Die Feuerwehr ist verlagert worden. Die Umgestaltung der Straßen und Plätze ist abgeschlossen.<br />

3. <strong>Stadt</strong>scheune und Wasserturm<br />

Die Umgestaltung dieses Bereiches ist abgeschlossen. Der Bereich wurde aus dem Sanierungsgebiet<br />

entlassen.<br />

4. Rosmarienstraße<br />

Die Umgestaltung dieses Bereiches ist im wesentlichen abgeschlossen. Der nördliche Bereich<br />

wurde aus dem Sanierungsgebiet entlassen. Auf der südlichen Straßenseite sind noch<br />

private Gebäudesanierungen in Realisierung. Baulücken sind noch zu schließen.<br />

5. Rostocker Tor (nordwestlicher <strong>Stadt</strong>eingang über die Hauptstraße)<br />

Die Umgestaltung dieses Bereiches ist überwiegend abgeschlossen. Am <strong>Stadt</strong>eingang sind<br />

die Wohngebäude sowie die Gebäude der Schlosserei saniert worden (Hauptstr. 3, 4 in Vorbereitung).<br />

Der 1. BA des Parkplatzes wurde umgesetzt. Für den Ausbau des 2. BA besteht<br />

kein Erfordernis mehr. Der Weg in Richtung Straße des Friedens ist noch auszubauen (Teilstück<br />

an der Straße des Friedens bereits fertig). In diesem Zuge ist die Gestaltung/Aufwertung<br />

der angrenzenden Flächen in Richtung Hauptstraße und Pludderbach einzubeziehen.<br />

6. Achtern Wall / Straße der Einheit<br />

Die Umgestaltung dieses Bereiches ist abgeschlossen. Durch den Neubau der Tagespflege,<br />

des Altenpflegeheimes und der Sozialstation wurden Raumkanten wieder hergestellt bzw.<br />

neu geschaffen. Die privaten Gebäudesanierungen sind im wesentlichen beendet worden.<br />

Der Weg zur Paul Lüth-Straße wurde umgestaltet.<br />

7. Scheunenstraße<br />

In dem Bereich besteht weiterhin dringender Sanierungsbedarf an den Scheunen. Zur Wiederherstellung<br />

der Straßenkanten ist die fehlende Bebauung zwischen den Scheunen Nr. 16<br />

und 22 zu ergänzen. Langfristig ist der Ersatz der Flachdachgaragen/-werkstatt durch Steildachscheunen<br />

anzustreben (Nr. 29, 30). Die Umgestaltung der Straßenräume ist abgeschlossen.<br />

8. Goetheplatz (Bereich entlang des Weges von der Goethestraße zur Breesener Straße)<br />

Die Umgestaltung dieses Bereiches ist abgeschlossen. Der Weg zur Breesener Straße wurde<br />

ausgebaut. Anstatt der geplanten öffentlichen Grünfläche wurde ein Regenrückhaltebecken<br />

errichtet.<br />

11


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

9. Bahnhofstraße<br />

In diesem Bereich besteht weiterhin dringender Umgestaltungsbedarf. Der langjährige Leerstand<br />

der ehemaligen großflächigen gewerblichen Nutzungen (eh. Milchzuckerwerk, Molkerei,<br />

drepharm) stellt einen gravierenden städtebaulichen Missstand im <strong>Stadt</strong>bild dar.<br />

4.1.3 <strong>Stadt</strong>entwicklungsräume<br />

Die nicht intensiv genutzten <strong>Stadt</strong>randgebiete waren als hochwertige <strong>Stadt</strong>entwicklungsräume<br />

ausgewiesen worden.<br />

E 1 Achtern Wall Wohnungsbaustandort mit hohem Anteil an altersgerechtem<br />

Wohnraum<br />

E 2 Schulstraße Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

E 3 Am Pludderbach Sporthalle und Kleinsportanlage für Gymnasium, Stellplätze,<br />

Spielplatz<br />

E 4 Paul–Lüth-Str. Einfamilienhausgebiet, Parkplatz, Spielplatz östlich Paul-Lüth-<br />

Straße<br />

E 5 Pinnower Straße Mischgebiet: Gewerbe und Wohnen<br />

E 6 Hauptstraße rückwärtige Grundstücksbebauung zwischen Schlosserei und<br />

Str. des Friedens<br />

In dem Entwicklungsbereich E 1 wurde das Seniorenwohnheim des DRK errichtet, das durch<br />

den großen Baukörper die überwiegenden Flächen in Anspruch nimmt. Eine bauliche Abrundung<br />

wäre südlich mit einer kleinteiligen Struktur noch möglich.<br />

In dem Entwicklungsbereich E 2 erfolgte in der Schulstraße die Bebauung mit zweigeschossigen<br />

Mehrfamilienhäusern, so dass die städtebauliche Entwicklung abgeschlossen ist. Der<br />

Baumarkt an der Ecke Breesener Straße/Schulstraße hat sich mittlerweile in diesem Bereich<br />

etabliert. Von der geplanten Verlagerung kann aus stadtgestalterischer Sicht abgesehen<br />

werden. Die rahmenplanerischen Zielstellungen für diesen Bereich wurden umgesetzt.<br />

Die Zielstellungen für den Bereich E 3 haben sich mit dem Ausbau des Recknitz-<br />

Schulcampus <strong>Laage</strong> in der Schulstraße überholt, da nunmehr hier eine neue Sporthalle errichtet<br />

wurde. Damit sind auch nicht mehr die geplanten Kleinsportflächen und Stellplätze in<br />

der Pludderbachniederung erforderlich. Im Rahmen der Sanierung der evangelischen Einrichtung<br />

wurde ein Spielplatz/Kleinfeld angelegt. Die bestehenden Nutzungen als Kleingärten<br />

und Grünflächen können im <strong>Stadt</strong>gefüge bestehen bleibe. Sie fügen sich in die landschaftlich<br />

geprägten Bereiche zwischen Bundesstraße und westlichen <strong>Stadt</strong>rand entlang des<br />

Pludderbaches ein. Aus rahmenplanerischer Sicht sind hier keine neuen Entwicklungsziele<br />

anzustreben. Die Flächen sind naturnah für die Naherholung zu erhalten.<br />

Für die städtischen Randbereiche E 4 und E 6 waren Entwicklungen als Wohnstandorte vorgesehen.<br />

Hier handelt es sich überwiegend um Klein- und Hausgartenflächen. Die Aktivierung<br />

dieser Flächen war im Rahmen der Städtebausanierung und der allgemeinen <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

bisher ohne Bedeutung. Da die <strong>Stadt</strong> andere Wohnstandorte entwickelt hat und<br />

ein Bedarf für diese Entwicklungsflächen nicht absehbar ist, besteht hier kein Handlungserfordernis.<br />

Für den im Zusammenhang mit der Entwicklung der Fläche E 4 geplante südliche<br />

Parkplatz am Rande des Scheunenviertels besteht kein Bedarf. Gesichert sind die Entwicklungsflächen<br />

im Flächennutzungsplan mit der Darstellung als Wohnbauflächen.<br />

In dem Gebiet E 5 sind unterschiedlichen Nutzungen vorhanden – Wohnen, Gewerbe, Garagen,<br />

Kleingärten. Aus rahmenplanerischer Sicht war hier die Entwicklung zu einem Mischgebiet<br />

angestrebt. Die sich unmittelbar auf der nördlichen Seite der Pinnower Straße befindlichen<br />

Gebäude und Anlagen wurden saniert – Gebäude und Parkplatz. Die sich nördlich<br />

12


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

anschließenden Nutzungen haben sich über Jahre gefestigt. Es sind nur geringe Neuansiedlungen<br />

erfolgt. Eine grundlegende Neuordnung ist nicht erfolgt. Aus rahmenplanerischer<br />

Sicht besteht für die Entwicklung dieses Gebietes jedoch kein vorrangiger Bedarf. Der Entwicklungsrahmen<br />

für eine gemischte Baufläche ist mit der Ausweisung im Flächennutzungsplan<br />

gesichert.<br />

Die Entwicklungen in den o.g. Bereichen haben sich nur zu einem Teil vollzogen. Da seit fast<br />

zwanzig Jahren in den übrigen Gebieten keine der geplanten Entwicklungen umgesetzt wurden<br />

und sich z.T. bestehende Nutzungen gefestigt haben, sind keine Darstellungen von<br />

zeitnahen oder dringliche Maßnahmen oder Zielstellungen im Rahmenplangebiet erforderlich.<br />

Die Entwicklungsflächen sind mit den im Rahmenplan formulierten Zielstellungen von<br />

der Nutzung her im Flächennutzungsplan gesichert.<br />

4.2 Realisierte öffentliche Maßnahmen<br />

Die öffentlichen Erschließungsmaßnahmen sind weitestgehend abgeschlossen.<br />

Es wurden fast alle im Sanierungsgebiet befindlichen Straßen, Wege und Plätze erneuert:<br />

Straßen Baustraße, Breesener Straße, Hauptstraße, Marktstraße, Paul-Lüth-<br />

Straße, Pfarrstraße, Pinnower Straße, Rosmarienstraße, Scheunenstraße,<br />

Schulstraße, Straße der Einheit, Straße des Friedens, Wallstraße<br />

Wege Pfendkammerweg, Weg zwischen Breesener Straße und Scheunenstraße,<br />

Weg von Breesener Straße bis zum Friedhofsweg, zwei Wege<br />

von der Straße des Friedens bis zum Weg entlang der Bollenhaltener<br />

Wiese<br />

Plätze Ziegenmarkt, Markt<br />

Die Parkplätze Rostocker Tor (1. BA am nordwestlichen Ortseingang der Hauptstraße),<br />

Pinnower Straße und an der <strong>Stadt</strong>scheune wurden neu geschaffen.<br />

Auch die über das Sanierungsgebiet hinausführenden Straßen wurden erneuert –<br />

Bahnhofstraße, Breesener Straße, Goethestraße, Hauptstraße, Paul-Lüth-Straße,<br />

Pinnower Straße, Sankt-Jürgens-Straße, Straße des Friedens, Wallstraße.<br />

Umfassende Sanierungen erfolgten an den öffentlich genutzten Gebäuden im Sanierungsgebiet<br />

– Rathaus mit dem danebenliegenden Gebäude Am Markt 6 sowie die <strong>Stadt</strong>scheune<br />

und der Wasserturm am Pfendkammerweg. Am Pfendkammerweg und in der Breesener<br />

Straße wurden öffentliche WC – Gebäude errichtet.<br />

4.3 Realisierte private Maßnahmen<br />

Im Sanierungsgebiet erfolgte eine Vielzahl von Einzelhaussanierungen. Ca. 90 Objekte wurden<br />

bei umfassenden oder kleinteiligen Modernisierungen / Instandsetzungen mit Städtebaufördermitteln<br />

unterstützt. Hierbei handelt es sich vorwiegend um Wohngebäude sowie<br />

Wohn- und Geschäftsgebäude, die wesentlich zur Aufwertung des <strong>Stadt</strong>bildes beigetragen<br />

haben. Auch einzelne Nebengebäude, die städtebaulich für das <strong>Stadt</strong>bild von Bedeutung<br />

sind, konnten durch den Einsatz von Städtebaufördermittel erhalten werden.<br />

Im Zuge von Ordnungsmaßnahmen erfolgten, ebenfalls mit Einsatz von Städtebaufördermitteln,<br />

der Abbruch von desolaten Nebengebäuden.<br />

13


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Außerordentlich gut gelungene private Gebäudesanierungen wurden durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong><br />

mit einem Bauherrenpreis gewürdigt.<br />

2001 1. Preis Straße des Friedens 9<br />

2. Preis Pfarrstraße 4<br />

3. Preis Hauptstraße 41<br />

Str. des Friedens 9 Pfarrstraße 4 Hauptstraße 41<br />

2006 1. Preis Breesener Straße 21 und 22<br />

2. Preis Breesener Straße 28<br />

Breesener Str. 21 Breesener Str. 22 Breesener Str. 28<br />

2010 1. Preis Str. des Friedens Nr. 13<br />

2. Preis Str. des Friedens Nr. 48<br />

Straße des Friedens 13 Straße des Friedens 48<br />

14


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

5 Planung<br />

5.1 Ziele der <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />

Die im städtebaulichen Rahmenplan von 1992 aufgeführten Entwicklungsziele und Maßnahmen<br />

sind zum größten Teil erreicht bzw. umgesetzt worden. Mit dieser Fortschreibung<br />

des städtebaulichen Rahmenplanes sind die noch offenen Zielstellungen hinsichtlich ihrer<br />

Umsetzungsmöglichkeiten zu betrachten und konkrete Maßnahmen abzuleiten.<br />

Schwerpunkt der <strong>Stadt</strong>erneuerung ist auch weiterhin der Erhalt der historisch gewachsenen<br />

Altstadt mit ihrem unverwechselbaren <strong>Stadt</strong>bild, mit ihren erhaltenswerten<br />

Gebäuden und wichtigen Straßenräumen.<br />

Die Altstadt soll weiterhin ein Zentrum des Handels, der Kultur und der Begegnung<br />

sein und natürlich attraktiver Wohnstandort bleiben.<br />

Die Nutzungen sollen in der übernommenen Kleinteiligkeit, Mischung und Vielfalt erhalten<br />

bleiben. Störende und für das <strong>Stadt</strong>bild beeinträchtigende Nutzungen sind zu<br />

verlagern bzw. rückzubauen.<br />

Die Ansiedlung von Handel, Dienstleistung und Handwerk ist im Altstadtbereich zu<br />

unterstützen.<br />

Die z.T. starken Überbauungen in den Blockinnenbereichen und am westlichen<br />

<strong>Stadt</strong>rand sind langfristig neu zu ordnen und zu reduzieren.<br />

Die privaten Gebäudesanierungen sind weiterhin intensiv zu unterstützen, um die Innenstadt<br />

als Wohnstandort zu sichern. Die Wohnnutzung im Altstadtbereich soll eine<br />

neue Qualität neben dem Einfamilienhaus-Wohnen am <strong>Stadt</strong>rand erreichen.<br />

Das Grün- und Freiflächensystem der Innenstadt sowie der im Westen vorgelagerte<br />

Landschaftsraum sind zu erweitern und attraktiver zu gestalten. Die Beziehungen zu<br />

den angrenzenden Landschaftsräumen sind intensiver auszubauen.<br />

5.2 Entwicklung <strong>Stadt</strong>bild<br />

Die eindrucksvolle Silhouette <strong>Laage</strong>s erlebt man aus Richtung Kronskamp kommend. Sie<br />

wird bestimmt durch die auf einer leichten Erhebung liegenden Kirche mit der umgebenden<br />

Bebauung sowie durch den Wasserturm und den Mühlenberg, auf dem ehemals eine<br />

Windmühle stand, eingebettet in einen dichten Bestand großer alter Bäume. Davor liegt das<br />

flache Flusstal der Recknitz. Die mittelalterliche Struktur <strong>Laage</strong>s ist noch gut erhalten und<br />

prägt den Charakter der <strong>Stadt</strong>, jedoch ist die alte <strong>Stadt</strong>grenze nicht mehr durchgängig erkennbar.<br />

Die Struktur der <strong>Stadt</strong> wurde durch den Verlauf zweier Handelsstraßen und den daraus gebildeten<br />

dreieckigen Markt sowie die Kirche bestimmt. Der relativ kleine <strong>Stadt</strong>kern weist nur<br />

sechs mit Bebauung geschlossene Blöcke auf. Daran schließt sich eine geschlossene, einbis<br />

zweigeschossige Straßenbebauung mit kleinteiliger Parzellenstruktur an, die durch den<br />

Verlauf der ehemaligen Wallanlagen determiniert war. Diese Struktur setzt sich in der Straße<br />

des Friedens, Bahnhofstraße, Pinnower Straße und z. T. in der Paul-Lüth-Straße fort. Offene<br />

Bebauung in Form von Villen oder Ein- und Zweifamilienhäusern schließt in der Breesener<br />

und Paul-Lüth-Straße an.<br />

Neben den stark begrünten Plätzen (um die Kirche, Blücherplatz) bestimmen interessante<br />

Platz- und Straßenräume ebenfalls das <strong>Stadt</strong>bild. Hier sind nicht nur der Markt und der Ziegenmarkt<br />

erwähnenswert, sondern auch der Verlauf der Hauptstraße, die Führungen der<br />

Pinnower und Paul-Lüth-Straße sowie die unterschiedlichen Straßenbreiten in der Breesener<br />

Straße.<br />

15


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Die Grundprinzipien dieser Prägung des <strong>Stadt</strong>bildes wie Topografie, Silhouette, <strong>Stadt</strong>kante,<br />

Baustrukturen, Grünsystem und bauliche Gestaltungsprinzipien sind bis heute erhalten und<br />

durch städtebauliche Entwicklungen ergänzt worden.<br />

Zur Aufwertung der Silhouette ist die Beräumung der dem Altstadtbereich im Westen vorgelagerten<br />

ruinösen Gebäudebereiche/Schornstein in der Pludderbachniederung vorzunehmen.<br />

Die historisch gewachsenen Platz- und Straßenräume wurden erneuert, wobei die historischen<br />

Gestaltungsprinzipien und Materialien berücksichtigt wurden.<br />

Der Altstadtbereich stellt weiterhin ein insgesamt geschlossenes Ensemble dar, das durch<br />

wenige Baulücken und kaum gravierend unmaßstäbliche Bebauung gestört ist. Für die Erhaltung<br />

dieser Straßen- und Platzräume sind wichtige Baukanten und Baulücken in den geschlossenen<br />

Straßenabwicklungen wieder herzustellen bzw. zu schließen.<br />

Bei der Sanierung von Gebäuden sind auch weiterhin die Geschossigkeit, die Dachlandschaft,<br />

die Fassadenbreite und Gliederung sowie Material und typische Details entsprechend<br />

der Gestaltungs- und Erhaltungssatzung einzuhalten.<br />

Neubauten müssen sich in Maßstäblichkeit und Form in die historische Bebauung einfügen<br />

5.3 Bevölkerungsstruktur<br />

Die Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> ist, bis auf die Zunahme durch Eingemeindungen,<br />

wie in fast allen Landesteilen seit Jahren rückläufig.<br />

Ein wesentlicher Faktor des demographischen Wandels ist die Veränderung der Alterstruktur<br />

der Bevölkerung. Bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung gibt es in <strong>Laage</strong> seit Jahren<br />

ein negatives Saldo, stets mehr Sterbefälle als Geburten. Der Verlauf ist auch im Sanierungsgebiet<br />

durch eine leichte Überalterung gekennzeichnet. Diese kann in den nächsten<br />

Jahren durch die zu erwartenden Sterbeüberschüsse zu einem weiteren Rückgang der Einwohnerzahl<br />

führen.<br />

Es sind in den letzten Jahren stets mehr Menschen aus <strong>Laage</strong> weggezogen als zugezogen.<br />

Als wesentliche Gründe für Wanderungen gelten Arbeits- und Ausbildungsplatz. Die Entwicklung<br />

von Zu- und Wegzügen ist also maßgeblich von der Arbeitsmarktsituation in der<br />

Region abhängig. Die erfolgreichen Unternehmensansiedlungen und damit positiven Arbeitsplatzentwicklungen<br />

in <strong>Laage</strong> haben sich jedoch noch nicht auf die Einwohnerentwicklung<br />

ausgewirkt. Jedoch ist durch das Arbeitsplatzangebot der Anteil der Einpendler höher<br />

als der Auspendler, seit 2004 kontinuierlich ansteigend.<br />

Weiterhin ist auch die Attraktivität als Wohnstandort ein wichtiger Faktor, der für Zuzüge<br />

sorgen kann. In der Kernstadt ist gemäß Aussagen des Integrierten <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes<br />

eine positive Einwohnerentwicklung zu verzeichnen, so dass damit auch dem allgemeinen<br />

Trend des Wohnens in der <strong>Stadt</strong> entsprochen wird. Im Sanierungsgebiet selbst ist<br />

aber noch ein geringer Einwohnerrückgang festzustellen. Diesem Trend ist durch eine intensive<br />

Sanierung weiterer Gebäude entgegenzuwirken, so dass das Sanierungsgebiet für Zuzug<br />

aus anderen <strong>Stadt</strong>teilen und auch von außerhalb noch attraktiver wird.<br />

Somit besteht weiterhin ein wesentliches Ziel der <strong>Stadt</strong>erneuerung darin, das Sanierungsgebiet<br />

als Wohnstandort attraktiver zu gestalten, um auch hier einen Einwohnerzuwachs zu<br />

erreichen.<br />

5.4 Nutzungskonzept<br />

Die Mischung verschiedener Nutzungen ist ein wesentliches Merkmal der Altstadt. Hier konzentrieren<br />

sich Einrichtungen des Handels, der Dienstleistungen, der Verwaltung, der Kultur<br />

und hier wird gewohnt, wobei eine kleinteilige Nutzungsstruktur vorherrscht. Das Wohnen<br />

dominiert dabei in der Altstadt. Die Altstadt hat sich als Wohnstandort gefestigt. In den letz-<br />

16


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

ten Jahren sind sichtbare Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen des Gebäude- und<br />

Wohnungsbestandes erfolgt. Handwerker und Gewerbebetriebe mit einem höheren Flächenbedarf<br />

haben sich vorrangig in den Randbereichen des Rahmenplangebietes angesiedelt<br />

und sich an den Standorten verfestigt. Sie haben auf ihren Standortorten zum Teil nur<br />

begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten, so dass bei größeren Erweiterungen Auslagerungen<br />

erforderlich werden können.<br />

Die Nutzungsstruktur im Umgebungsbereich des Marktes ist aufgrund der historisch kleinteiligen<br />

Grundstücksstruktur von einem starken Überbauungsgrad mit geschlossenen Blockbebauungen<br />

geprägt.<br />

Die Hauptgeschäftslagen des Einzelhandels befinden sich in der Hauptstraße, um den Markt<br />

und in der Breesener Straße. Hier sind vor allem klein- bis mittelflächige Geschäfte des<br />

Nichtlebensmittelbereiches sowie Einrichtungen des Gaststättenwesens und der Dienstleistungen<br />

angesiedelt. Der Geschäftsleerstand ist sichtbar, einige Geschäfte wurden bzw. werden<br />

als Wohnungen umgebaut. Damit wird zwar die Gebäudenutzung langfristig gesichert,<br />

der Einzelhandel verliert aber an Attraktivität, so dass möglichst viele Geschäftslagen zu<br />

erhalten sind. Die Versorgung des Rahmenplangebietes ist durch die in Randlage befindlichen<br />

Einkaufsmärkte gesichert.<br />

Gemeinbedarfseinrichtungen konzentrieren sich um den Marktbereich und sind, bis auf das<br />

ehemalige Amtsgebäude, saniert. Weitere Flächenbereitstellungen sind nicht absehbar.<br />

Der Altstadtbereich wird durch eine überwiegende Wohnnutzung geprägt, ergänzt durch<br />

eine geringe Durchmischung mit Handel, Gewerbe und Dienstleistungsangebote. Der überwiegende<br />

Gebäudebestand ist mittlerweile instandgesetzt. Noch dringend sanierungsbedürftige<br />

Gebäude und zu schließende Baulücken/Baukanten konzentrieren zwischen Markt und<br />

Straße des Friedens sowie in der Scheunenstraße. In der Scheunenstraße ist zur Sicherung<br />

der Gebäudesubstanz eine breite Palette von Nutzungen zu ermöglichen. Neben dem Wohnen<br />

sind in den Scheunengebäuden Rämlichkeiten für Kultur und Sport (Vereinstätigkeit,<br />

Jugendclub, Versammlungsräume), Werkstätten für Handwerk und Gewerbe, Geschäfte,<br />

Verwaltung und Büros anzusiedeln. Auch für Lagerzwecke können die Scheunengebäude<br />

weiterhin genutzt werden.<br />

In dem Bereich westlich der Bahnhofstraße (ehemals drepharm und Heizhaus) ist die bauliche<br />

Nutzung auf die Flächen Richtung Bahnhofstraße zu orientieren, so dass die Grünbereiche<br />

beidseitig des Pludderbaches naturräumlich eine Aufwertung erfahren. Somit kann die<br />

Entwicklung des Landschaftsraumes östlich des Pludderbaches, zwischen Hauptstraße im<br />

Norden und Schwimmbad im Süden, für Sport- und Erholungsfunktionen weitergeführt werden.<br />

5.5 Verkehrskonzept<br />

Die drei bestehenden Abfahrten von der B 108 in das <strong>Stadt</strong>gebiet sind als Anbindung ausreichend.<br />

Durch die Sanierung der Hauptverkehrsstraßen kann der Durchgangsverkehr über<br />

die Hauptstraße, Pinnower Straße und Straße des Friedens / Bahnhofstraße gut abgeleitet<br />

und geführt werden. Mit der Einbahnstraßenregelung für die Straße der Einheit, die Breesener<br />

Straße, die Rosmarienstraße und die Wallstraße und für den Bereich um die Kirche und<br />

den Markt wird in der Altstadt eine gewisse Verkehrsberuhigung erreicht. Das Angebot von<br />

Parkstellflächen ist im Zuge der Straßensanierungen in der Innenstadt geordnet worden. Auf<br />

den Parkplätze Rostocker Straße (1.BA, nordwestlicher <strong>Stadt</strong>eingang der Hauptstraße) und<br />

an der Pinnower Straße bestehen in Randlage gut erreichbare Parkplätze.<br />

Die Straßenerneuerung im Sanierungsgebiet ist abgeschlossen. Im Rahmenplangebiet sind<br />

wenige Nebenstraßen noch nicht erneuert worden – Am Alten Friedhof, Schulstraße und<br />

Gartenstraße. Auch wenn diese nur für die Erschließung von kleineren Bereichen dienen, ist<br />

ein Ausbau erforderlich. Die im Rahmenplan für die Erschließung der östlich an die Paul-<br />

Lüth-Straße angrenzenden Bereiche ausgewiesenen neuen Straßen sind für das Rahmen-<br />

17


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

plangebiet in absehbarer Zeit nicht von Relevanz, da diese Haus- und Kleingartenflächen für<br />

die <strong>Stadt</strong>entwicklung mittelfristig keine Aktivierung erfordern.<br />

Kurze Wege in der Innenstadt erhöhen die Wohnqualität. Hier bedarf es den begonnenen<br />

Wegeausbau fortzuführen, um einmal die Erreichbarkeit der Innenstadt zu verbessern und<br />

zum anderen in Randlagen Spazierwege anzubieten. Im Sanierungsgebiet sind bis auf den<br />

Weg entlang des westlichen Altstadtbereiches, Pludderbachniederung, alle Wege erneuert<br />

worden. Die weiterführenden Wege im Rahmenplangebiet und darüber hinaus, wie der<br />

Friedhofsweg und die Weiterführung des Weges entlang der Pludderbachniederung bis zur<br />

Badeanstalt, sind als wichtige Fußwegeverbindungen noch zu erneuern.<br />

Das Parkplatzangebot im Sanierungsgebiet ist als ausreichend einzustufen.<br />

Das vorhandene Busnetz erschließt die Gesamtstadt befriedigend. Die Zentrumsanbindung<br />

ist jedoch noch mangelhaft, da die Entfernung von der Haltestelle in der Breesener Straße<br />

bis zur Innenstadt - Einkaufsbereich um den Markt - zu groß ist. Eine bessere Anbindung<br />

des nördlichen Altstadtbereiches ist anzustreben.<br />

Vorrangig ist das Radwegenetz entlang der Bundesstraße so zu ergänzen, dass der <strong>Stadt</strong>kern<br />

von <strong>Laage</strong> und die Schulen südlich anschließend an das Rahmenplangebiet sicherer zu<br />

erreichen sind.<br />

5.6 Grün- und Freiflächenkonzept<br />

Das Grün- und Freiflächensystem im Rahmenplangebiet wird von den öffentlichen Grünbereichen<br />

um die Kirche, dem Blücherplatz und dem Friedhof geprägt, verbunden über den<br />

Baumbestand entlang der Straßen, Plätze und Wege. Der Baumbestand um die Kirche<br />

formt das <strong>Stadt</strong>bild. Das dominierende Grün stellen jedoch die umfangreichen Hausgartenflächen<br />

und die der <strong>Stadt</strong> westlich vorgelagerte Pludderbachniederung dar.<br />

Die Hausgärten innerhalb der Quartiere sind zu erhalten, wobei starke Überbauungen der<br />

hinteren Grundstücksflächen, wie z. B. westlich der Straße des Friedens und in den Quartieren<br />

um den Markt, reduziert werden sollten. Durch Abbrüche von einigen Nebengebäuden,<br />

wie auf einigen Grundstücken im Sanierungsgebiet bereits erfolgt, wurde eine höhere Wohnqualität<br />

erreicht.<br />

Eine wichtige Maßnahme zur Aufwertung des <strong>Stadt</strong>bildes bleibt weiterhin die Aufwertung der<br />

Pludderbachniederung. Hier sind störende Nutzungen, wie die Beräumung des ehemaligen<br />

Heizhauses, der ehemalige Betriebsfläche von drepharm, von Garagen und anderen Nebengebäuden,<br />

vorzunehmen.<br />

6 Maßnahmenkonzept<br />

6.1 Maßnahmekomplexe<br />

Aus der Analyse der verschiedenen Nutzungen und deren zukünftigen Entwicklungen ergeben<br />

sich wichtige Maßnahmekomplexe, die für die Weiterführung der <strong>Stadt</strong>erneuerung von<br />

besonderer Bedeutung sind:<br />

1. Im Bereich der privaten Gebäudesanierungen besteht noch großer Handlungsbedarf.<br />

Die dringend sanierungsbedürftigen Gebäude, die für das <strong>Stadt</strong>bild von Bedeutung<br />

sind, konzentrieren sich am Mark und um die Kirche sowie in der Scheunenstraße.<br />

2. Baulückenschließungen und die Wiederherstellung von Raumkanten sind im Bereich<br />

der Rosmarienstraße und des Ziegenmarktes sowie in der Hauptstraße und in der<br />

Scheunenstraße erforderlich.<br />

18


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

3. Die Pludderbachniederung ist durch Rückbau der Gewerbebrache an der Bahnhofstraße<br />

(gegenüber des Alten Friedhofs) und der Garagenstandorte entlang des Weges<br />

landschaftlich aufzuwerten.<br />

4. Die in der Altstadt befindlichen Gewerbe- und Handwerksbetriebe sollen an ihren<br />

Standorten gesichert werden. Betriebserweiterungen, die zu einem erhöhten Störungsgrad<br />

führen können, sind durch entsprechende Maßnahmen weitestgehend<br />

auszuschließen. Ggf. sind Verlagerungen erforderlich.<br />

6.2 Neuordnungsschwerpunkte<br />

Trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen seit 1990 innerhalb des gesamten Rahmenplangebietes<br />

konzentrieren sich in einigen Bereichen noch städtebauliche Missstände, die<br />

sich bereits im Städtebaulichen Rahmenplan von 1992 wiederfinden und weiter aktuell sind:<br />

1 Am Markt / Ziegenmarkt<br />

Fortsetzung Gebäudesanierungen<br />

Lückenschließungen erforderlich<br />

Schaffen von raumwirksamen Grundstücksbegrenzungen zum Ziegenmarkt<br />

Leerstand durch Ansiedlung von Einzelhandel und Gastronomie entgegenwirken<br />

19


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

2 Scheunenviertel<br />

Sanierung der Scheunen<br />

Nutzungsmix von Lager, Handwerk, Wohnen, Gastronomie u.a. anstreben<br />

Baulückenschließung<br />

3 Bahnhofstraße (ehem. drepharm/Heizhaus)<br />

Rückbau Heizhaus und Kohlelager an der B 108<br />

Rückbau der Betriebsgebäude<br />

Freihalten eines unbebauten Streifens östlich des Pludderbaches<br />

Ausbau Fußweg am westlichen <strong>Stadt</strong>rand von der Hauptstraße bis Höhe<br />

Wallstraße, später Weiterführung Richtung Süden<br />

20


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

6.3 Erschließungsmaßnahmen<br />

Außerhalb der Neuordnungsschwerpunkte macht sich die Umsetzung nachfolgender Maßnahme<br />

im Bereich der Erschließung erforderlich:<br />

1. Altstadteingang Hauptstraße / Weg am westlichen <strong>Stadt</strong>rand<br />

Der Eingangsbereich von der Bundesstraße 108 in das Sanierungsgebiet über die Hauptstraße<br />

ist städtebaulich aufzuwerten. Der Weg von der Hauptstraße entlang der Bollenhaltener<br />

Wiese bis zur Anbindung an den bereits sanierten Stichweg von der Straße des Friedens<br />

ist auszubauen. Daran soll sich die Umgestaltung des weiterführenden Weges entlang<br />

des westlichen <strong>Stadt</strong>randes bis Höhe Friedhofsweg anschließen. Hierbei sind die anliegenden<br />

Nutzungen hinsichtlich ihres Weiterbestehens und möglicher Gestaltungserfordernisse<br />

sowie die Aufwertungen der Grünflächen entlang des Pludderbaches zu prüfen. Mit diesen<br />

Maßnahmen kann die Zielstellung einer wesentlichen Aufwertung des westlichen <strong>Stadt</strong>randes<br />

zwischen Hauptstraße und Schwimmbad, in Verbindung mit der Beräumung der Gewerbebrache,<br />

erreicht werden.<br />

2. Gartenstraße<br />

Die Anbindung der Gartenstraße an die Pinnower Straße ist ausgebaut. Der Ausbau der<br />

Gartenstraße ist im Anschluss weiter zu führen.<br />

3. Am alten Friedhof / Friedhofsweg<br />

Die Zufahrt von der Wallstraße zum alten Friedhof ist zu erneuern (Straße Am alten Friedhof).<br />

Der Friedhofsweg, Fußweg zwischen Bahnhofstraße, Goethestraße und Schulstraße,<br />

ist zu gestalten.<br />

4. Schulstraße<br />

Der Bereich der Schulstraße von der Breesener Straße bis zur Kurve wurde erneuert. Es<br />

fehlt noch die Umgestaltung des Reststückes der Schulstraße bis zur bereits neu ausgebauten<br />

Sankt-Jürgens-Straße.<br />

6.4 Gebäudesanierungen<br />

Prioritäten bei der Gebäudesanierung haben die unsanierten Gebäude, die als Gebäude mit<br />

besonderer städtebaulicher Bedeutung einzustufen sind. Dies sind<br />

die Einzeldenkmale<br />

Am Markt Nr. 8<br />

Hauptstraße Nr. 32<br />

Straße des Friedens Nr. 8, 49, 50<br />

Eckgebäude, die Straßen- und Wegeführungen hervorheben<br />

Am Markt Nr. 5<br />

Breesener Straße Nr. 38, 45<br />

Hauptstraße Nr. 20, 28 (Seitenflügel), 29, 37<br />

Marktstraße Nr. 10<br />

Pinnower Straße Nr. 34, 35<br />

Straße des Friedens Nr. 47<br />

Gebäude innerhalb der Straßenbebauung mit besonderer städtebaulicher Bedeutung<br />

Breesener Str. 36<br />

21


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

Hauptstraße Nr. 15, 17<br />

Scheunenstraße Nr. 2, 4 bis 8, 10 bis 14, 22, 24, 26 bis 28, 32 bis 34<br />

Straße des Friedens 47 a und ehem. Feuerwehrgarage für Erhalt Raumkante<br />

22


<strong>Stadt</strong> <strong>Laage</strong> - Altstadt 1. Fortschreibung Rahmenplan<br />

weitere dringend sanierungsbedürftige Gebäude, u.a.<br />

Hauptstraße Nr. 3, 4, 33<br />

Rosmarienstraße Nr. 14<br />

Straße der Einheit Nr. 4, 9 (Haushälfte)<br />

Wallstraße Nr. 25<br />

Am Markt 8 Rosmarienstraße 14 Scheunenstraße<br />

6.5 Raumkanten- und Baulückenschließungen<br />

Es bestehen einige offene Raumkanten und Baulücken, die aus stadtgestalterischer Sicht<br />

dringend zu schließen sind. Werden Nebengebäude in den Baulücken bzw. offenen Raumkanten<br />

errichtet, haben sich diese von der Straßenflucht und der Dachform in die Umgebung<br />

einzupassen. Für den Abriss von Nebengebäuden im Straßenraum sind bis zu einer endgültigen<br />

Wiederbebauung Übergangslösungen in Form von Mauern oder geschlossenen Zäunen<br />

möglich.<br />

Raumkanten<br />

Ein gravierender städtebaulicher Missstand stellt der fehlende räumliche Abschluss zum<br />

Bereich um die Kirche zwischen der Pfarrstraße und dem Weg zwischen Kirche und<br />

Markt dar. Gerade in diesem historisch ältesten Bereich um die Kirche ist dringender<br />

Handlungsbedarf zur Aufwertung des <strong>Stadt</strong>bildes gegeben.<br />

Um ein geschlossenes Erscheinungsbild in der Scheunenstraße zu erreichen, sind die<br />

fehlenden Scheunen auf der nordwestlichen Straßenseite zu ergänzen (Nr. 17 bis 21).<br />

Damit kann das Scheunenviertel als Zeugnis einer typischen Ackerbürgerstadt erhalten<br />

werden.<br />

Baulücken (Haupt- oder Nebengebäude)<br />

Hauptstraße Nr. 26<br />

Marktstraße Nr. 5a<br />

Pinnower Straße zwischen Nr. 36 und 37<br />

Rosmarienstraße Nr. 12, 22 (im Bau), 25<br />

Scheunenstraße Nr. 29, 30 (z.Zt. Garagen)<br />

Straße des Friedens Nr. 51<br />

Ordnungsmaßnahmen<br />

Baustraße Nr. 3 (Abbruchhaus)<br />

Nebengebäude am Parkplatz Pinnower Straße (Abbruch)<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!