Gut. - Hessisches Landestheater Marburg
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Nacht und Träume –<br />
Musik im Licht der Dunkelheit / UA<br />
Musikalische Revue von Barbara Kuch (*1980)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Bühne: Fred Bielefeldt / Kostüme: Jelena Miletić<br />
Die Nacht bricht herein, alles liegt in Dunkelheit. Ein Haus, mehrere<br />
Wohnungen unter einem Dach und doch anonym. Melancholie,<br />
Leidenschaft, Einsamkeit, Gemeinsamkeit wohnen Tür an Tür. Und<br />
plötzlich geht das Licht an und Musik erfüllt den Raum!<br />
In der musikalischen Revue von Barbara Kuch dreht sich alles um das Thema<br />
Nacht. Begleitet von einer Live-Band wurden kurze, temporeiche und humorvolle<br />
Szenen gespielt. Die Darsteller glänzten mit ihren schauspielerischen und<br />
vor allem gesanglichen Leistungen. Mit Liedern von<br />
Beatles über Georgette Dee bis hin zu Louis Armstrong<br />
machten sie mächtig Stimmung und rissen das Publikum<br />
immer wieder mit. Zum runden Gesamtbild trugen<br />
die phantasievollen Projektionen am Bühnenhintergrund<br />
und die einfallsreichen Kostüme bei. Am Schluss gab<br />
es stürmischen Beifall, begeisterte Pfiffe und Jubel für<br />
das Ensemble. (Hinterländer Anzeiger, 05.02.2011)<br />
Baal<br />
von Bertolt Brecht (1898–1956)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Bühne<br />
Regie: Stephan Suschke<br />
Ausstattung: Momme Röhrbein<br />
Baal frisst! Baal tanzt! Baal verklärt sich! Der verkannte Künstler lebt<br />
zur Untermiete in einem Autoschuppen, in dem die Frauen ein- und<br />
ausgehen. Anstatt sich von seinem Gönner Mäch in die Gesellschaft<br />
einführen zu lassen, beginnt er ein Verhältnis mit dessen Frau. Baal<br />
kennt nur seine eigene Moral, aber seine Lyrik berührt und bewegt<br />
seine Zuhörer. Nur verkaufen will er sich nicht, lieber brüskiert er das<br />
Publikum und sogar seine Freunde. Rüde, saufend, ordinär – so gibt<br />
er sich am liebsten. Doch Sonderlinge dieser Art sind dem Untergang<br />
geweiht. Als sein Freund Eckart durch seine Hand ums Leben<br />
kommt, bleibt Baal schlussendlich mit seiner Dichtung allein zurück.<br />
Ich kämpfe bis aufs Messer. Ich will noch ohne Haut leben, ich ziehe mich in<br />
die Zehen zurück. Ich falle wie ein Stier: Ins Gras, da, wo es am weichsten ist.<br />
Ich schlucke den Tod hinunter und weiß von nichts. (Baal)<br />
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The Black Rider –<br />
The Casting of the magic Bullets<br />
von Tom Waits (*1949), Robert Wilson (*1941) und William S.<br />
Burroughs (1914–1997)<br />
Wiederaufnahme: September 2011, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />
Regie: Matthias Faltz / Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Lichtdesign: René Liebert, Andreas Mihan / Kostüme: Jelena Miletić<br />
Ein Wald, eine Försterei, eine bevorstehende Hochzeit – eine Idylle<br />
wie aus dem Bilderbuch. Doch der Schein trügt. Gemäß einer Tradition<br />
muss sich der Bräutigam Wilhelm als guter Schütze beweisen,<br />
um den Ansprüchen des Försters und künftigen Schwiegervaters<br />
zu genügen. Ein Schreiber ist jedoch kein Jäger und Wilhelm droht<br />
zu versagen. Da kommt ihm das Angebot des Teufels alias Stelzfuß<br />
ganz recht, der ihm sieben Zauberkugeln übergibt. Am Hochzeitstag<br />
findet der Probeschuss statt, doch die siebte Kugel folgt dem Lauf<br />
des Teufels und tötet Wilhelms Braut.<br />
(…) ausgefeilte Choreografien, berückender Gesang<br />
und eine mitreißende Musik der achtköpfigen »Erwin-<br />
Piscator-Heartbreak-Band« sorgen für atemlose 90<br />
Minuten, in denen frei nach der Oper »Der Freischütz«<br />
die Geschichte des Schreibers Wilhelm erzählt wird (...).<br />
(Gießener Allgemeine, 20.09.2010)<br />
Prometheus. Die Titanenschlacht<br />
nach Franz Fühmann (1922–1984)<br />
in einer Bühnenfassung von Anette Straube<br />
Wiederaufnahme: Oktober 2011, Bühne<br />
Regie: Hans-Jochen Menzel<br />
Ausstattung: Johanna Fritz / Puppenbau: Peter Lutz<br />
Es herrscht Ordnung auf Himmel und auf Erden: Kronos, der Titanenfürst,<br />
hat das Chaos gebannt und regiert mit eiserner Faust. So soll<br />
es auch bleiben, bis in alle Ewigkeit. Doch Prometheus, der Enkel der<br />
Erdmutter Gaja, weiß, dass ein Umsturz bevorsteht. Zusammen mit<br />
dem ausgestoßenen Kronossohn Zeus plant er die Revolution.<br />
In dieser Neuerzählung des Mythos’, in der Puppen zusammen mit<br />
menschlichen Schauspielern auftreten, geht es vor allem um das<br />
Problem des Wechsels der Generationen und Ordnungen der Macht<br />
und um die Frage der Beseelung: Woher stammt das Leben, das wir<br />
auf der Bühne sehen?<br />
»Prometheus. Die Titanenschlacht« ist ein kleines Theaterjuwel – witzig, frech,<br />
klug, mit erschreckend aktuellen Bezügen und dabei sehr unterhaltsam.<br />
(Oberhessische Presse, 28.02.2011)<br />
Wir sind immer oben<br />
von Dirk Laucke (*1982)<br />
Wiederaufnahme: November 2011, Black Box<br />
Regie: Roscha A. Säidow<br />
Ausstattung: Paul Faltz<br />
Viel hat sich in Svens und Stamms Leben bislang nicht nach vorn bewegt.<br />
Doch jetzt heißt das neue Projekt: Plattenladen in Tines Laube!<br />
Rock ’n’ Roll – das ist die Zukunft. Sven und Stamm wollen selber was<br />
erreichen, ihre Alternative zu Hartz IV. Schnell ist ein Werbeslogan<br />
gefunden »FICKT EUCH. VON HERZEN«. Einen Augenblick ist alles<br />
gut im Leben von Tine, ihrem Sohn Sven, Stamm, Svens Freundin<br />
Corinna und Tilo, Svens Vater, der Tine das Herz gebrochen und<br />
sie auf einem Berg Schulden hat sitzen lassen.<br />
Doch als sich die Probleme häufen, und die Hoffnungslosigkeit<br />
des Projekts sichtbar wird, stellt<br />
sich die Frage: Weggehen oder ausharren in der<br />
Hoffnungslosigkeit?<br />
Der Ton ist rau und rotzig und trotzig und am Ende sind<br />
alle doch ›geboren zum Verlieren‹. Für das Publikum<br />
aber ist das Stück ein echter Gewinn.<br />
(Hinterländer Anzeiger, 02.11.2010)<br />
Die schmutzigen Hände<br />
von Jean-Paul Sartre (1905–1980)<br />
Wiederaufnahme: Februar 2012, Bühne<br />
Regie: André Rößler<br />
Ausstattung: Simone Steinhorst<br />
Vom Himmel hoch da kommt was<br />
her / UA<br />
Ein besinnliches und satirisches Programm über den Ausnahmezustand,<br />
der sich Weihnachten nennt<br />
Wiederaufnahme: Dezember 2011, Bühne<br />
Regie: Matthias Faltz<br />
Musikalische Leitung: Barbara Kuch<br />
Geschenke, Gänsebraten und leuchtende Kinderaugen. Ein besinnliches<br />
Fest der Liebe – so sollte Weihnachten sein. Sollte. Denn vom<br />
Himmel hoch kommt nicht nur <strong>Gut</strong>es: Vorbereitungsstress und Familiendramen<br />
begleiten den vorweihnachtlichen Alltag. Da wirbeln<br />
nicht nur Weihnachtsengel und Lametta, sondern auch Elektrogeräte<br />
und so manche nervende Verwandte über die Bühne!<br />
Ein satirisches Programm, das die lange Wartezeit auf das Fest der<br />
Feste verkürzt. Die Produktion können Sie auch<br />
in Kombination mit einem gastronomischen Angebot<br />
für Ihre Firmenweihnachtsfeier buchen.<br />
(Kontakt Dr. Christine Tretow, c.tretow@theatermarburg.de)<br />
Hamlet<br />
Wer dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen, die eigenen<br />
Weihnachtsbräuche hinterfragen und sich über<br />
die Rolle von Josef aufklären lassen [will], [ist] in dieser<br />
Vorstellung am richtigen Platz.<br />
(<strong>Marburg</strong>er Freitagszeitung, 24.12.2010)<br />
von William Shakespeare (1564–1616)<br />
Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch<br />
Wiederaufnahme: April 2012, Bühne<br />
Regie: Gerald Gluth-Goldmann<br />
Ausstattung: Martin Fischer, Johanna Fritz<br />
Hugo ist ein intellektueller Anarchist, der für seine revolutionäre Par- It’s showtime! König Claudius tanzt auf den Ruinen. Sein Bruder ist<br />
tei lediglich Flugblätter verteilt. Als diese die Ermordung eines ihrer soeben tödlich verunglückt, vor den Toren steht ein Angriffskrieg aus<br />
Funktionäre plant, sieht Hugo seine Chance gekommen. Gemeinsam dem Nachbarland, und vom Glanze des dänischen Hofes ist nicht<br />
mit seiner Frau Jessica zieht er im Haus Hoederers als dessen Pri- mehr allzu viel übrig. Aber die Party läuft. Gertrud singt. Und alle havatsekretär<br />
ein, entschlossen, ihn aus politischen Gründen zu töten. ben Spaß.<br />
Doch Hugo gerät langsam ins Zweifeln, da weder er noch Jessica Nur Prinzessin Hamlet ist dagegen – gegen den neuen König, gegen<br />
sich der Bewunderung für Hoederer erwehren können. So kommt es die neue Ehe der Mutter mit Claudius, gegen Dänemark, gegen alles.<br />
zum Showdown: Hugo schießt – jedoch aus Eifersucht. Zwei Jahre Heimlich schmiedet sie Rachepläne. Schließlich gibt es Tote. Und<br />
später hat sich der politische Wind gedreht. Der aus dem Gefängnis<br />
entlassene Hugo und seine Tat sind unbrauchbar geworden.<br />
Hamlet schreitet zur Tat.<br />
Das <strong>Marburg</strong>er Theater hat mit einer modernen und komischen Interpretation<br />
Rößler hat ein mitreißend agierendes Ensemble zur Verfügung. (…) Und Rößler sicher einen kleinen Meilenstein gesetzt im riesigen Kosmos der vielen Hamlethat<br />
Witz. (…) Diese Kombination macht die Aufführung zu einem sehenswerten, Aufführungen, die es im Laufe der Jahrhunderte gegeben hat.<br />
eindringlichen Theatererlebnis. (Oberhessische Presse, 13.12.2010) (Freies Wort, 21.12.2010)<br />
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