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Gut. - Hessisches Landestheater Marburg

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Nachtschicht <strong>Marburg</strong>er Science Slam Hessische<br />

Theatergespräche<br />

Das Late-Night-Programm<br />

am Hessischen <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Marburg</strong> mit Lieder- und<br />

Themenabenden sowie einer<br />

Kriminalserie mit ungewissem<br />

Ausgang:<br />

UWP – Ein Kürzel schreibt<br />

Geschichte<br />

Regie: Marcel Franken<br />

Konzept: Marcel Franken, Charles<br />

Toulouse, Oda Zuschneid<br />

Kommissar Uwe Walter Peter,<br />

Deckname Paminski. 33 Jahre<br />

alt. Auf Grund anhaltender<br />

Unstimmigkeiten mit seinen<br />

Vorgesetzten strafversetzt vom<br />

Morddezernat in M. Süd zum<br />

Morddezernat in M. Nord. Sein<br />

aktuelles Betätigungsfeld: Kalte<br />

Fälle. Sein aktuelles Problem:<br />

große Sehnsucht. Grund: die<br />

verschwundene Kollegin Milena,<br />

deren DNA neuerdings an sämtlichen<br />

Tatorten auftaucht. Sein<br />

derzeitiger Zustand: grenzwertig.<br />

»UWP« ist eine Fortsetzungsgeschichte<br />

mit ungewissem<br />

Ausgang. Eine Vielzahl von<br />

Mitstreiterinnen und Mitstreitern<br />

tragen literarisch, audiovisuell<br />

oder szenisch zum Gelingen von<br />

»UWP« bei.<br />

Gespickt mit Zitaten, Querverweisen<br />

auf das Krimi-Genre in<br />

Literatur, Film, Fernsehen und<br />

Hörspiel legt »UWP« den Fokus<br />

auf das Arrangement verschiedener<br />

Darstellungs- und Rezeptionsformen<br />

des Krimis. Heraus<br />

kommt eine scherenschnittartige<br />

Zusammenstellung von mehr<br />

oder weniger kriminalistischen<br />

Einzelereignissen.<br />

Die improvisatorische und multimediale<br />

Form der Umsetzung,<br />

die dem Zufall einen großen<br />

Stellenwert einräumt, sowie<br />

die musikalische Vertonung der<br />

Fälle in wechselnder Besetzung<br />

machen »UWP« zu einem eigenwilligen<br />

Unterhaltungsformat.<br />

68<br />

Man stelle sich vor: Ein Physiker<br />

referiert über Quantenphysik,<br />

Lasertechnik und Teilchenbeschleunigung<br />

und 200 Menschen<br />

flippen komplett aus.<br />

Verkehrte Welt? Keineswegs! Es<br />

ist »Science Slam« am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>.<br />

Hier wird auch dem Letzten klar:<br />

Diese Forscher<br />

entsprechen so<br />

gar nicht dem<br />

Klischee vom<br />

›langweiligen<br />

Wissenschaftler<br />

im Elfenbeinturm‹.<br />

Am 27. Oktober<br />

2010 wurde auf der Bühne des<br />

Hessischen <strong>Landestheater</strong>s<br />

vor knapp 200 begeisterten Zuschauern<br />

der erste »<strong>Marburg</strong>er<br />

Science Slam« aus der Taufe gehoben:<br />

ein Wissenschaftsjournalist<br />

erwärmte das Publikum<br />

für einen alten Schweden und<br />

dessen Temperaturmessungen;<br />

ein Informatiker versendete<br />

eine drahtlose Erläuterung zur<br />

W-LAN-Technologie; ein Musikwissenschaftler<br />

stimmte einen<br />

Lobgesang auf die Operette an;<br />

ein Mathematiker kreidete Politikern<br />

und Firmen-PR an, dass<br />

sie Daten und Zahlen schönen;<br />

ein Wissenschaftsredakteur<br />

erläuterte, warum Kandidatengene<br />

nichts mit Frank-Walter<br />

Steinmeier zu tun haben, und<br />

das Publikum kürte gleich zwei<br />

Kandidaten zum Sieger.<br />

In den folgenden Runden des<br />

»<strong>Marburg</strong>er Science Slam«<br />

wurde weiter Wissenschaft präsentiert,<br />

wie Studenten sich eine<br />

Vorlesung wünschen: unterhaltsam,<br />

temporeich und mitreißend.Nachwuchswissenschaftler<br />

traten mit Wissenschaftlern,<br />

die gleichsam in der »Champions<br />

League« von Forschung und<br />

Lehre spielen, in den Ring der<br />

Wissensschlacht: Da begeisterte<br />

Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher,<br />

der wohl bekannteste Mathematiker<br />

Deutschlands, das<br />

Publikum mit einem indischen<br />

Rechentrick nicht minder als der<br />

von der Hamburger Forschungsgruppe<br />

»Klimawandel und<br />

Sicherheit« angereiste junge<br />

Geograph Janpeter Schilling mit<br />

seinen launigen Betrachtungen<br />

zur Klimawirksamkeit<br />

des<br />

Flugverkehrs,<br />

der gestandene<br />

Philosoph Franz<br />

Josef Wetz mit<br />

seinen Überlegungen<br />

»Treue<br />

ist ein Mangel<br />

an Gelegenheit. Über Sex und<br />

Lüge« nicht minder als der junge<br />

Historiker Fabian Oberfahrenhorst,<br />

der in den »Tourismus im<br />

Mittelalter« entführte. Die von<br />

Vize-Intendantin Dr. Christine<br />

Tretow als Conférencieuse in<br />

weißem Laborkittel mit strenger<br />

Hochsteckfrisur moderierte<br />

Wissensschlacht wird in der<br />

Spielzeit 2011/2012 in Kooperation<br />

mit der Philipps-Universität<br />

<strong>Marburg</strong> fortgeführt. Deswegen<br />

hier unser Aufruf an alle Nachwuchswissenschaftler:<br />

Präsentiert eure Abschlussarbeiten,<br />

Promotionsthemen oder<br />

andere Forschungsprojekte,<br />

egal, ob aus den Natur- oder<br />

Geisteswissenschaften, den<br />

Sozialwissenschaften oder aus<br />

der Medizin, ob als klassischer<br />

Vortrag, als Performance oder<br />

Pantomime – der Vorstellungskraft<br />

und dem Ideenreichtum<br />

der Vortragenden sind (fast)<br />

keine Grenzen gesetzt.<br />

Kontakt und Anmeldung:<br />

Dr. Christine Tretow<br />

Telefon: 06421. 99 02 33<br />

c.tretow @ theater-marburg.de<br />

Theater macht Sinn – es bietet<br />

uns einen Raum, in dem Körper,<br />

Figuren und Situationen zu<br />

Zeichen werden, in dessen Bilder<br />

wir unsere Gedanken, Wünsche<br />

und Träume projizieren können<br />

und in dem verhandelt werden<br />

kann, was uns bewegt. So weit,<br />

so gut. Wer aber verhandelt das<br />

Theater selbst? Wer entscheidet<br />

über seine Rahmenbedingungen?<br />

Theater ist ein öffentliches<br />

Forum, das allen gehört – zumindest<br />

auf dem Papier: Bezahlt<br />

wird schließlich letzten Endes<br />

zum großen Teil mit unser aller<br />

Steuergeldern. Wie kommt es<br />

dann, dass wir das Nachdenken<br />

und die Auseinandersetzung<br />

mit der Institution Theater so<br />

häufig den Kulturpolitikern und<br />

Theatermachern überlassen?<br />

Mit der Serie »Hessische Theatergespräche«<br />

haben interessierte<br />

<strong>Marburg</strong>er Bürger in der<br />

letzten Spielzeit die Gelegenheit<br />

erhalten, zusammen mit den<br />

Machern ›ihres‹ Theaters und<br />

geladenen Experten über eben<br />

jene Fragen öffentlich zu diskutieren,<br />

die über das Bühnengeschehen<br />

hinaus den Blick auf<br />

die größeren Zusammenhänge<br />

zwischen Theater, Kultur und<br />

Politik in Hessen lenken. In der<br />

Spielzeit 2011/2012 wollen wir<br />

mit diesen Gesprächen den direkten<br />

Austausch mit unserem<br />

Publikum noch weiter intensivieren.<br />

Welche Rolle soll das<br />

Theater in der Stadt und der Region<br />

spielen? Muss das Theater<br />

den Geschmack des Publikums<br />

formen – oder andersherum?<br />

Wir freuen uns darauf, diese und<br />

ähnliche Fragen mit Ihnen in offenen<br />

Podiumsdiskussionen und<br />

Gesprächsrunden zu erörtern.<br />

Kontakt:<br />

Alexander Leiffheidt<br />

Telefon: 06421. 99 02 45<br />

a.leiffheidt @ theater-marburg.de<br />

Theaterlabor<br />

Was bewegt die Studenten und<br />

Studentinnen heute? Und wie bringen<br />

wir das auf die Bühne? Was wir da<br />

machen, soll mit jungen Menschen,<br />

also uns, zu tun haben. Sicher auch<br />

mit Humor. Alles Weitere finden wir<br />

zusammen heraus!<br />

2003 gegründet, ist das »Thea -<br />

terlabor« DIE Theatergruppe für<br />

Studenten am Hessischen<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Marburg</strong>. Unter<br />

Anleitung von Profis aus dem<br />

Schauspielensemble des<br />

Theaters wird geforscht,<br />

laboriert, improvisiert und vor<br />

allem gespielt! Und am Ende<br />

kommt immer eine Inszenierung<br />

heraus, für die sich in der<br />

zweiten Spielzeithälfte der<br />

Vorhang hebt. Ob Physik-,<br />

Musik- oder Lehramtsstudent,<br />

Mediziner, Geisteswissenschaftler<br />

oder zukünftiger Jurist,<br />

Studenten aller möglichen<br />

Fakultäten und Fachbereiche<br />

sind herzlich willkommen. Auf<br />

dem »Theaterlabor« liegt weder<br />

ein NC, noch ist ein Sprachnachweis<br />

oder eine schriftliche<br />

Prüfung von Nöten, allerdings –<br />

und das ist ein Muss – geht es<br />

nicht ohne Freude am Spielen,<br />

Erarbeiten, Ausprobieren, Um-<br />

und Verformen!<br />

Kontakt:<br />

Annelie Mattheis<br />

Telefon: 06421. 99 02 36<br />

a.mattheis @ theater-marburg.de<br />

Theaterjugendclub<br />

Im Theaterjugendclub habt ihr<br />

die Möglichkeit, Theater unter<br />

professionellen Bedingungen<br />

von der ersten Konzeption bis<br />

zum regulären Vorstellungsbetrieb<br />

zu erleben. Ziel ist es, auch<br />

in diesem Jahr an den Erfolg<br />

von »Romeo und Julia« von<br />

William Shakespeare anzuknüpfen<br />

und mit Otfried Preußlers<br />

»Krabat« eine<br />

neue Produktion<br />

zu erarbeiten.<br />

Betreut wird das<br />

Projekt von Frank<br />

Hietzschold (Regie).<br />

Mitmachen<br />

kann jeder zwischen 13 und 25<br />

Jahren. Gesucht werden neben<br />

Darstellern auch Regie- und<br />

Ausstattungsassistenten. Der<br />

Jugendclub probt ein bis zwei<br />

Mal wöchentlich, meistens am<br />

Wochenende.<br />

Das erste Treffen mit einem<br />

Casting für das neue Projekt<br />

findet am 28. Mai 2011 statt.<br />

Der nächste Termin ist am<br />

03. September 2011.<br />

KRABAT<br />

nach Otfried Preußler (*1923)<br />

12+<br />

Premiere: 03. März 2012,<br />

Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus<br />

Regie: Frank Hietzschold<br />

Krabat, ein 14jähriger Waisenjunge,<br />

soll in der Schwarzen<br />

Mühle am Koselbruch das<br />

Müllerhandwerk erlernen – aber<br />

auch ›alles andere‹. Schon<br />

bald entpuppt sich der Müller<br />

als Zaubermeister. Krabat,<br />

aufgenommen in die Schwarze<br />

Schule, wird zum Vorzeigeschüler.<br />

Doch als sein bester<br />

Freund unter den Gesellen<br />

unter mysteriösen Umständen<br />

ums Leben kommt, erkennt er<br />

das Prinzip des Bösen, das das<br />

Leben auf der Mühle bestimmt.<br />

Krabat muss sich entscheiden:<br />

Folgt er weiter der Schwarzen<br />

Magie des Meisters oder nimmt<br />

er den Kampf gegen ihn auf? Mit<br />

der Hilfe eines Freundes und der<br />

Liebe eines Mädchens wagt er<br />

den Ausbruch und schließlich<br />

gelingt es ihm, die Lehrlinge<br />

aus dem Bann der Mühle zu<br />

befreien.<br />

Autor und Stück<br />

Mit seiner Fokussierung<br />

auf<br />

die Jugend- und<br />

Lehrzeit Krabats<br />

erreicht Otfried Preußler<br />

eine ungeheure Aktualität und<br />

zugleich eine Zeitlosigkeit des<br />

Sagenstoffes als Jugendroman.<br />

Damit lässt sich auch die große<br />

Popularität des Buches erklären<br />

– es wurde mit mehreren<br />

internationalen Preisen ausgezeichnet,<br />

u.a. mit dem Deutschen<br />

Jugendbuchpreis 1972,<br />

und ist bis heute in insgesamt<br />

31 Sprachen übersetzt worden.<br />

Hinter dem Thema der ungeheuren<br />

Verführung durch Macht, Ansehen<br />

und Reichtum, denen der<br />

Held ausgesetzt ist, verbirgt sich<br />

nicht zuletzt auch die Biografie<br />

des Autors:<br />

Mein »Krabat« ist keine Geschichte,<br />

die sich nur an junge Leute wendet,<br />

und keine Geschichte für ein ausschließlich<br />

erwachsenes Publikum.<br />

Es ist die Geschichte eines jungen<br />

Menschen, der sich mit finsteren<br />

Mächten einlässt, von denen er<br />

fasziniert ist, bis er erkennt, worauf<br />

er sich da eingelassen hat. Es ist<br />

zugleich meine Geschichte, die Geschichte<br />

meiner Generation, und es<br />

ist die Geschichte aller jungen Leute,<br />

die mit der Macht und ihren Verlockungen<br />

in Berührung kommen und<br />

sich darin verstricken. Da gibt es nur<br />

einen Ausweg, den einzigen, den ich<br />

kenne: den festen Willen, sich davon<br />

freizumachen, die Hilfe von treuen<br />

Freunden – und jene Hilfe, die einem<br />

aus der Kraft der Liebe zuwächst, die<br />

Liebe, die stärker ist als die Macht<br />

des Bösen und alle Verlockungen<br />

dieser Welt. (Otfried Preußler)<br />

Kontakt:<br />

Frank Hietzschold<br />

Telefon: 06421.99 02 34<br />

kbb@theater-marburg.de<br />

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