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BGH, Urteil vom 29. Oktober 1991, BGH wistra 1992, 66 - unirep ...

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Universitäts-Repetitorium der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Lösungsübersicht:<br />

A. Strafbarkeit wegen Betrugs gemäß § 263 I StGB<br />

I. Tatbestand<br />

1. Objektiver Tatbestand<br />

a) Täuschung über Tatsachen (+)<br />

b) Irrtum (+)<br />

c) Vermögensverfügung (+)<br />

d) Problem: Vermögensschaden<br />

– der Kunden (–)<br />

... da ihre Verfügung an Anton aufgrund der Anscheinsvollmacht<br />

wirksam ist und sie dadurch von ihrer<br />

Zahlungsverpflichtung (teilweise) frei werden<br />

– der Werbeartikelfirma (+)<br />

... insb. können die Kunden zu Lasten der Firma verfügen,<br />

da sie auf Antons Befugnis (Anscheinsvollmacht;<br />

§ 56 HGB) vertrauen durften<br />

2. Subjektiver Tatbestand (+)<br />

II./III. Rechtswidrigkeit und Schuld (+)<br />

B. Strafbarkeit wegen Untreue gemäß § 2<strong>66</strong> I 1. Alt. StGB<br />

(–), da Anscheinsvollmacht nicht für Annahme einer Verfügungs-<br />

oder Verpflichtungsbefugnis im Sinne des § 2<strong>66</strong> I 1. Alt ausreicht<br />

C. Strafbarkeit wegen Untreue gemäß § 2<strong>66</strong> I 2. Alt StGB<br />

I. Tatbestand<br />

1. Objektiver Tatbestand<br />

a) Vermögensbetreuungspflicht<br />

– aus Gesetz (–)<br />

– aus behördlichem Auftrag (–)<br />

– aus Rechtsgeschäft<br />

Problem: Begründet das Inkassoverbot eine Vermögensbetreuungspflicht?<br />

<strong>BGH</strong> (+): Maßgeblich sind Inhalt und Umfang der<br />

getroffenen Treueabrede, wie sie sich aus den<br />

Vertragsvereinbarungen und durch Auslegung<br />

nach Treu und Glauben ergeben. Auf Grund der<br />

festgestellten vertraglichen Absprachen ist das<br />

ausdrücklich vereinbarte Inkassoverbot als wesentlicher<br />

Inhalt des Handelsvertretervertrages zu<br />

werten.<br />

b) Verletzung dieser Pflicht (+)<br />

c) Vermögensschaden (+)<br />

2. Subjektiver Tatbestand (+)<br />

II./III. Rechtswidrigkeit und Schuld (+)<br />

Universitäts-Repetitorium der HU Berlin / Strafrecht / Prof. Heinrich und Dr. Knauer 2

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