Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge
Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge
Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abbildung 14: Baulich stark verändertes Maschinenhaus<br />
des Weißen Hirsch Kunst- und Treibeschachtes - Vorderansicht<br />
[Kugler, Jens 2008]<br />
Kehrradstube<br />
Abbildung 15: Aufschlagröschenniveau und Mundloch zur<br />
Kehrradstube [Kugler, Jens 2007]<br />
Bei der im Liegenden des Schachtes in die Halde<br />
eingebauten Kehrradstube handelt es sich um einen<br />
großartigen und beeindruckenden Maschinenraum,<br />
der mit dem Wassergöpeltreibehaus eine technische<br />
Einheit bildet. In der Radstube befand sich<br />
ein Kehrrad, welches sich von anderen<br />
Wasserrädern durch eine doppelte Beschaufelung<br />
auszeichnete. Durch eine wechselseitige<br />
Beaufschlagung konnte die Umdrehungsrichtung<br />
des Rades verändert werden, was somit den<br />
Einsatz zur Förderung möglich machte. Das<br />
Kehrrad hatte einen Durchmesser von etwa 13,5 m<br />
und eine Breite von etwa 2 m.<br />
Vom Wellenmittel des Kehrrades wurde über einen<br />
separaten Schacht das Gestänge bis zum Seilkorb<br />
auf der Welle untertage, Öffnung über Korbraum für<br />
14<br />
die Seile in das Treibehaus geführt. Die nahezu<br />
vollständig mit Bruchsteinen ausgemauerte<br />
Radstube ist in der Firste mit einem Tonnengewölbe<br />
abgeschlossen. Standsicherheitsprobleme führten<br />
bereits im 19. Jahrhundert zu einer Teilsanierung<br />
der Radstube und dem Einbau großer Eisenanker.<br />
Die Radstube ist durch den neu geschaffenen<br />
Zugang von der Haldenkante, dem Niveau der<br />
Beaufschlagung einsehbar oder vom Schacht aus<br />
befahrbar. Die etwa im Niveau des Vorfluters<br />
gelegene Abzugsrösche, deren Mundloch nicht<br />
mehr existiert, ist nur teilweise befahrbar.<br />
Abbildung 16: Weißer Hirsch Kunst- und Treibeschacht<br />
Kehrradstube [Kugler, Jens 2007] Die beiden Wellenmittel<br />
mit den Rundbögen kennzeichnen die Radstubenmitte.<br />
Untertägige Auffahrungen<br />
Die an den Schacht angeschlossenen untertägigen<br />
Grubenbaue sind bis in das Niveau des Markus<br />
Semmler Stollns wasserfrei. Ein erschlossener<br />
touristischer Rundgang befindet sich im Niveau des<br />
Tiefen Fürstenstollns. Während einer zweistündigen<br />
touristischen Führung werden verschiedene<br />
bergmännische Auffahrungen, Abbaue, Ausbauarten<br />
und eingeschlagene Zeichen sowie geologische<br />
und mineralogische Besonderheiten gezeigt 19 .<br />
19 Vgl.: http://www.bergbauverein-weisser-hirsch.de (Stand. 13.01.2009).