Pilotstudie Schneeberg: Textteil - Montanregion Erzgebirge
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Pufferzone<br />
Als Pufferzone wird der in der Anlage eingezeichnete<br />
Korridor von 20 bis 250 m um die<br />
Kernzone vorgeschlagen. Er orientiert sich an den<br />
Flurstücksgrenzen. Der Filzteich selbst ist größtenteils<br />
von Wald bzw. Bäumen umgeben. Im nördlichen<br />
Bereich der Pufferzone befindet sich das<br />
Strandbad. Für den nördlichen Teil des Filzteiches<br />
liegt ein Bebauungsplan vor. Er sieht die Nutzung<br />
als Sondergebiet vor. Zudem ist der Filzteich im<br />
Entwurf des „Gemeinsamen Flächennutzungsplans<br />
des Städtebundes „Silberberg““ aus dem Jahr 2003<br />
bereits in das vorgeschlagene Denkmalschutzgebiet<br />
„Bergbaulandschaft <strong>Schneeberg</strong> - Neustädtel“<br />
integriert. Die Pufferzone erstreckt sich ebenso wie<br />
ein Teil der Kernzone in den Landkreis Zwickau<br />
(vgl. Anlage Bergbaulandschaft <strong>Schneeberg</strong>-<br />
Neustädtel), die deshalb in dieser Studie nicht<br />
behandelt wurden. Der südwestliche Teil des<br />
Filzteiches ist unter Naturschutz gestellt und ist als<br />
Flora-Fauna-Habitat (Hartmannsdorfer Flur)<br />
ausgewiesen.<br />
Sichtachsen<br />
Zum Filzteich sind aufgrund der ihn umgebenden<br />
Waldgebiete und die exponierte Lage keine<br />
relevanten Sichtachsen aus größerer Entfernung<br />
vorhanden. Ein Überblick über den gesamten<br />
Kunstteich ist nur vom Teichdamm möglich.<br />
Abbildung 54: Blick über den Filzteich vom Teichdamm<br />
[Kugler, Jens 2006]<br />
Zeittafel<br />
1483 – 1485 Filzteich unter Heinrich von<br />
Starschädel für Bergwerke und<br />
Aufbereitungsanlagen erbaut.<br />
1708 Vergrößerung des Filzteiches auf das<br />
heutige Fassungsvermögen.<br />
1783.02.04 Dammbruch durch ein schadhaftes<br />
Striegelgerinne mit 18 Todesopfern in<br />
Zschorlau und Aue und einem Gesamtschaden<br />
von 30 000 Talern.<br />
1786 (bis) Neubau eines steinernen Abflusses<br />
und eines neuen Überlaufs.<br />
1920 (um) Beginnende Nutzung des Teiches als<br />
Badeteich.<br />
1933 (ab) Umfangreicher Ausbau als Strandbad.<br />
1953 – 1963 Wiederaufbau und Umbau des Strandbades<br />
im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes.<br />
28<br />
Abbildung 55: Erinnerungstafel an den Dammbruch am<br />
Mundloch der Teichrösche [Kugler, Jens 2006]<br />
Schutzstatus<br />
Der Filzteich ist als bergbauliche wasserbautechnische<br />
Anlage als technisches Denkmal (§2<br />
SächsDSchG) in der Denkmalliste bestätigt 65 . Er<br />
wurde durch das Landesamt für Denkmalpflege<br />
Sachsen als Objekt mit lokal- und<br />
technikgeschichtlicher Relevanz eingeordnet und ist<br />
Bestandteil der Sachgesamtheit 66 Bergbaumonumente<br />
<strong>Schneeberg</strong>.<br />
Zustand<br />
Die wassertechnischen Anlagen des Filzteiches,<br />
nämlich der Damm, der Striegel und der Überlauf<br />
befinden sich in einem gepflegten guten baulichen<br />
Zustand und werden regelmäßig kontrolliert. Das<br />
ursprünglich am nordöstlichen Teichdammabschnitt<br />
gelegene eingeschossige Teichwärterhaus ist nicht<br />
erhalten.<br />
Nutzung<br />
Der Filzteich erfüllt derzeit verschiedene Funktionen,<br />
eine Nutzung des angestauten Wassers als<br />
Brauchwasser erfolgt gegenwärtig nicht. Das überschüssige<br />
Wasser wird in den Filzbach verfällt.<br />
Der Teich wird als Wassersport- und Angelgewässer<br />
benutzt. Seit 1933 befindet sich am<br />
Filzteich ein Naturstrandbad. 67 Der Badebereich<br />
erstreckt sich über eine Distanz von annähernd<br />
200 m am nordöstlichen Ufer des Filzteiches und<br />
umfasst mit den Freizeitanlagen und Funktionsgebäuden<br />
auch den Strand sowie angrenzende<br />
Bereiche. Der Filzteich ist einschließlich des<br />
größten Teils des Dammes abgezäunt.<br />
Das Gelände des Filzteiches ist vom Frühjahr bis<br />
Herbst Austragungsort für zahlreiche Kultur- und<br />
Sportveranstaltungen.<br />
Der Teich selbst und das Gelände um den Filzteich<br />
befindet sich in der Trägerschaft der Stadtwerke<br />
<strong>Schneeberg</strong> GmbH 68 .<br />
65<br />
66<br />
Er trägt als Einzelobjekt die Nr. 08958141.<br />
vgl. auch Sachgesamtheitsliste Nr. 09301518 Landesamt für Denkmalpflege<br />
Sachsen.<br />
67<br />
Bestandteil des abgegrenzten Bades ist derzeit eine 85 m lange Großwasserund<br />
eine Kinderrutsche, ein Sprungturm, einsprechende Freizeiteinrichtungen<br />
und Funktionsgebäude.<br />
68<br />
http://www.stw-schneeberg.de/ (Stand:13.01.2009).