Masterstudiengang Europäistik
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<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Europäische Geld- und Währungspolitik<br />
• Finanzmärkte<br />
• GGeldpolitik ld litik der d EZB<br />
• Gründung g der Eurozone<br />
• Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />
• Di Die EErweiterung it dder EEurozone<br />
•Wechselkursregime<br />
ec se u s eg e<br />
• Eurosystemkrise<br />
1
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Quelle:<br />
Die G Geldpolitik der EZB (2004)<br />
( )<br />
Wie funktioniert ein Finanzmarkt?<br />
2
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theoretische Grundlagen<br />
Zinsstrukturkurve<br />
• Bei der Kreditvergabe entscheiden Kreditgeber<br />
und -nehmer (u.a.) über die Laufzeit des Kredits.<br />
• Trägt man den Zins in Abhängigkeit von der<br />
Restlaufzeit R' auf, dann ergibt sich die<br />
sogenannte g Zinsstrukturkurve: mit zunehmender<br />
Laufzeit steigt der Zinssatz an.<br />
• Die Zinsstrukturkurve widerspiegelt die Reife<br />
einer Volkswirtschaft bzw. dessen Kreditmarkt.<br />
3
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theoretische Grundlagen<br />
• Ein einfacher Zusammenhang stellt darauf ab, dass sich aus<br />
der Zeitpräferenz – d.h. der Gegenwartsvorliebe beim Konsum<br />
– ergibt, dass längeres Warten mit dem Konsumieren, also ein<br />
relativ langer Anlagehorizont des Sparers, eine besondere<br />
Prämie verlangt.<br />
• Je länger man den Konsum verschiebt verschiebt, umso höher ist die<br />
Prämie bzw. der Zins, den der Anleger verlangt. Banken<br />
verdienen einen erheblichen Teil ihrer Gewinne durch<br />
Fi Fristentransformation: t t f ti Sie Si nehmen h kurzfristige k fi ti<br />
niedrigverzinsliche Einlagen an, während sie im Aktivgeschäft<br />
zu relativ hohen Zinssätzen langfristige Kredite vergeben.<br />
Dieses einfache Grundprinzip profitabler Bankenaktivität<br />
funktioniert offenbar nicht, wenn die Zinsstruktur eine negative<br />
Steigung g g hätte ( (inverse Zinsstruktur). )<br />
4
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
i(r)<br />
i 0<br />
i’ 0<br />
i 1<br />
i’ 1<br />
A<br />
A’<br />
Theoretische Grundlagen<br />
B<br />
C B’<br />
D<br />
F<br />
C’<br />
TS 0<br />
TS 1<br />
0 R 0<br />
R 1<br />
R 2<br />
R<br />
(short)<br />
(long)<br />
Di Die Zi Zinsstrukturkurve:<br />
t kt k<br />
Mit steigender Laufzeit steigt i.<br />
Eine Zinserhöhung durch die<br />
Notenbank verschiebt die Kurve<br />
nach oben. Zunächst hat dies nur<br />
einen Einfluss auf den<br />
kurzfristigen Zinssatz; jedoch hat<br />
diese auf der Kreditnachfrageseite<br />
einen Substitutionseffekt: Die<br />
Nachfrage nach langfristigen<br />
Krediten steigt! (ilang steigt also<br />
auch!)<br />
5
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theoretische Grundlagen<br />
• Eine inverse Zinsstruktur liegt vor, wenn der<br />
kurzfristige Zinssatz höher als der langfristige Z. ist.<br />
• EEs wird i d llangfristig f i ti eine i Zi Zinssenkung k erwartet. t t<br />
• Finanzmittel werden kurzfristig bei den Banken zu<br />
hohem Zins angelegt. angelegt<br />
• Eine solche Zinsstruktur ist konjunkturpolitisch<br />
problematisch, da Investoren ihre geplanten<br />
Fi Finanzinvestitionen i i i zurückstellen. ü k ll KKurzfristig f i i kkann<br />
dadurch die Expansion des Bruttoinlandsproduktes<br />
vermindert werden. Außerdem sinkt die Profitabilität<br />
der Banken.<br />
6
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theoretische Grundlagen<br />
„Wechselkursbarometer“<br />
• Wechselkurse, Kaufkraftparitäten und der Big Mac-Index (The<br />
Economist)<br />
• The table below shows by how much, in Big Mac PPP terms, selected<br />
currencies were over- or undervalued at the end of January. The most<br />
overvalued currency is the Icelandic krona: the exchange rate that<br />
would ld equalise li the th price i of f an IIcelandic l di Bi Big Mac M with ith an AAmerican i<br />
one is 158 kronur to the dollar; the actual rate is 68.4, making the<br />
krona 131% too dear. The most undervalued currency is the Chinese<br />
yuan yuan, at 56% below its PPP rate; several other Asian currencies also<br />
appear to be 40-50% undervalued.<br />
• The Japanese yen is 28% undervalued against the dollar, and the<br />
euro is 19% overvalued. Hence European p finance ministers’ beef with<br />
the low level of the yen.<br />
• Gekürzter Text von http://www.economist.com/markets/bigmac<br />
p g<br />
7
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theoretische Grundlagen<br />
Stand: Ende Januar 2007<br />
8
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Land<br />
Australien -4<br />
China -16 16<br />
Euro-Zone +33<br />
Großbritannien +17<br />
Hong Kong +15<br />
Kanada -16<br />
Japan +13<br />
Malaysia -25<br />
Me Mexiko iko -15 15<br />
Neuseeland -12<br />
Schweiz +62<br />
Singapur g p<br />
+2<br />
Südkorea +6<br />
Taiwan -5<br />
Thailand -31<br />
Türkei +6<br />
Quelle: The<br />
Economist<br />
Theoretische Grundlagen (19)<br />
Unter-(-)/(+)Überbewertung der lokalen Währung gegenüber dem<br />
Dollar in %<br />
Starbucks Tall-Latte-Index<br />
Quelle: www.focus.de<br />
www focus de<br />
9
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Monetarismus (1)<br />
Keynesianismus vs. Monetarismus (60er Jahre):<br />
• Konjunkturschwankungen j g konnten nicht<br />
allumfassend interpretiert werden →<br />
• Konjunkturelle Feinsteuerung nicht möglich →<br />
• M. plädierten für einfachere Politikregeln (z.B.<br />
konstante Rate des Geldmengenwachstums)<br />
• (Phillips (Phillips-Kurve: Kurve: Eindeutiger Zusammenhang<br />
zwischen u und π widerlegt; dieser Trade-off<br />
verschwindet, wenn durch bspw. expansive<br />
Wirtschaftspolitik die Arbeitslosigkeit über höhere<br />
Inflation gesenkt werden kann)<br />
Gischer et al. (2004), S. 265<br />
10
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Monetarismus (2)<br />
• M. Friedman: Lebenseinkommenshypothese statt bloßem<br />
momentanem Einkommen [erweiterter Zeithorizont in<br />
Bezug auf Erwartungsbildung]<br />
• In der Rezession sind Wirtschaftssubjekte zur Aufnahme<br />
von Schulden bereit, da sie erwarten, diese in einer<br />
Boomphase zurückzahlen zu können können.<br />
• Geldpolitik: Wenn M um x % wächst, so erhöht sich das<br />
Preisniveau ebenfalls um x %. (M*V ( = P*Y) )<br />
• Fiskalpolitik: Erhöht sich die Staatsnachfrage, so steigen<br />
die Zinsen, und die private Nachfrage wird verdrängt. Da<br />
die Wirkung der Fiskalpolitik zeitlich verzögernd wirkt (also<br />
antizyklisch), kann sie nicht adäquat, also destabilisierend<br />
sein. →<br />
• Geldpolitik ist also wirksamer als Fiskalpolitik<br />
11
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Monetarismus (3)<br />
• Friedman/Schwarz (1963), A Monetary History of<br />
the United States<br />
• Erklärung der Großen Depression der 1930er<br />
Jahre<br />
• Sehr starke Rezession, Geldpolitik wurde nicht<br />
wirksam eingesetzt g [Fiskalpolitik ebenfalls nicht],<br />
andernfalls hätte die Rezession weniger hart<br />
gewirkt<br />
• Gerade deshalb hatte die zentralbankgesteuerte<br />
Geldmengenreduktion doppelt falsch gewirkt<br />
Dornbusch, Fischer, Kap. 15.2<br />
12
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Theorie der Geldpolitik<br />
• Fishersche Verkehrsgleichung: MV = PY<br />
• Änderungsraten g M + g V = g P + g Y<br />
• Nimmt man zur Vereinfachung an, dass<br />
mittelfristig V konstant sei, also g gV=0, V 0, dann wirken<br />
geldpolitische Impulse – z.B. gM>0 (expansive<br />
Geldpolitik) ) – auf die Inflationsrate g P oder/und<br />
die Wachstumsrate des Outputs; in<br />
vollbeschäftigter Wirtschaft wird jeder Anstieg der<br />
GGeldmengenwachstumsrate ld h t t relativ l ti schnell h ll zu<br />
höherer Inflation führen; bei Unterbeschäftigung<br />
wird eher g gY steigen<br />
13
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Transmissionsmechanismen der Geldpolitik (1)<br />
• Wirkungszusammenhänge im Eurosystem<br />
zwischen monetären Impulsen und monetären<br />
Variablen (z.B. Zinssätze) einerseits und realen<br />
Größen andererseits (z (z.B. B Preisniveau Preisniveau, Investition Investition,<br />
Konsum ...)<br />
• Unterschiedliche Auswirkungen in den Euro Euro-<br />
Ländern, durch unterschiedliche Bedeutungen der<br />
Kanäle (Erwartungs (Erwartungs-, Kredit Kredit-, Wechselkurs Wechselkurs- und<br />
Zinskanal) und Effekte sowie unterschiedlicher<br />
institutioneller Gegebenheiten<br />
Gegebenheiten.<br />
14
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Transmissionsmechanismen der Geldpolitik (2)<br />
Quelle: The Monetary Policy of the ECB (2004)<br />
15
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Das ESZB und das Eurosystem<br />
• Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) =<br />
Europäische Zentralbank (EZB) + Nationale<br />
Zentralbanken aller EU-Mitgliedstaaten<br />
• Eurosystem = EZB + Nationale Notenbanken, die dem<br />
Euro-Währungsraum beigetreten sind.<br />
• Funktionale Unterordnung der nat. Notenbanken<br />
• Die EZB ist eine politisch unabhängige Institution.<br />
• Hinweis: Art. 131 (AEUV): “Jeder Mitgliedstaat stellt sicher,<br />
dass seine innerstaatlichen Rechtsvorschriften einschließlich<br />
der Satzung seiner nationalen Zentralbank mit den Verträgen<br />
sowie mit der Satzung g des ESZB und der EZB im Einklang g<br />
stehen.“ (ex Art. 109 EGV)<br />
16
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Ziele des ESZB (1) – Art. 127 (1) AEUV *<br />
• „Das vorrangige Ziel des ESZB ist es, die Preisstabilität zu<br />
gewährleisten. Soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles<br />
der Preisstabilität möglich ist ist, unterstützt das ESZB die<br />
allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union, um zur<br />
Verwirklichung der in Artikel 3 des Vertrags über die EU<br />
festgelegten Ziele der Union beizutragen. Das ESZB handelt<br />
im Einklang mit dem Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft<br />
mit freiem Wettbewerb, wodurch ein effizienter Einsatz der<br />
Ressourcen gefördert wird, und hält sich dabei an die in<br />
Artikel 119 genannten Grundsätze.<br />
• Preisstabilität ist definiert als eine maximale<br />
Preissteigerungsrate von 2% gemessen am HVPI pro<br />
Jahr Jahr. “<br />
17<br />
* ex-Artikel 105 EGV
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Ziele des ESZB (2) – Artikel 119 AEUV ***<br />
(1) „Die Tätigkeit der Mitgliedstaaten und der Union im Sinne des Artikels 3 des<br />
Vertrags über die Europäische Union umfasst nach Maßgabe der Verträge die<br />
Einführung g einer Wirtschaftspolitik, p , die auf einer engen g Koordinierung g der<br />
Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten, dem Binnenmarkt und der Festlegung<br />
gemeinsamer Ziele beruht und dem Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit<br />
freiem Wettbewerb verpflichtet ist.<br />
(2) Parallel dazu umfasst diese Tätigkeit nach Maßgabe der Verträge und der darin<br />
vorgesehenen Verfahren eine einheitliche Währung, den Euro, sowie die<br />
Festlegung und Durchführung einer einheitlichen Geld- sowie Wechselkurspolitik,<br />
di die beide b id vorrangig i ddas Zi Ziel l dder PPreisstabilität i t bilität verfolgen f l und d unbeschadet b h d t di dieses<br />
Zieles die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union unter Beachtung des<br />
Grundsatzes einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb unterstützen<br />
sollen sollen.<br />
(3) Diese Tätigkeit der Mitgliedstaaten und der Union setzt die Einhaltung der<br />
folgenden richtungweisenden Grundsätze voraus: stabile Preise, gesunde<br />
öffentliche Finanzen und monetäre Rahmenbedingungen sowie eine dauerhaft<br />
finanzierbare Zahlungsbilanz.“<br />
*** ex-Artikel 4 EGV<br />
18
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Ziele des ESZB (3); Artikel 3 EUV<br />
(1): „Ziel der Union ist es, den Frieden, ihre Werte und das Wohlergehen ihrer<br />
Völker zu fördern.<br />
(3): Die Union errichtet einen Binnenmarkt Binnenmarkt. Sie wirkt auf die nachhaltige<br />
Entwicklung Europas auf der Grundlage eines ausgewogenen<br />
Wirtschaftswachstums und von Preisstabilität, eine in hohem Maße<br />
wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und<br />
sozialen Fortschritt abzielt, sowie ein hohes Maß an Umweltschutz und<br />
Verbesserung der Umweltqualität hin. Sie fördert den wissenschaftlichen und<br />
technischen Fortschritt.<br />
• Sie bekämpft soziale Ausgrenzung und Diskriminierungen und fördert soziale<br />
Gerechtigkeit und sozialen Schutz, die Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern Männern, die Solidarität zwischen den Generationen und den Schutz der<br />
Rechte des Kindes.<br />
• Sie fördert den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und<br />
die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten Mitgliedstaaten. ( (…) )<br />
(4): Die Union errichtet eine Wirtschafts- und Währungsunion, deren Währung<br />
der Euro ist.“<br />
19
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Ziele des ESZB (3) – nach Nizza<br />
• Art. 2 EGV: „Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die<br />
Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschaftsund<br />
Währungsunion g sowie durch die Durchführung g der in den<br />
Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und<br />
Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft eine harmonische,<br />
ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des<br />
Wirtschaftslebens, ein hohes Beschäftigungsniveau und ein<br />
hohes Maß an sozialem Schutz, die Gleichstellung von<br />
Männern und Frauen, ein beständiges, nichtinflationäres<br />
WWachstum, h t einen i hohen h h GGrad d von WWettbewerbsfähigkeit ttb b fähi k it und d<br />
Konvergenz der Wirtschaftsleistungen, ein hohes Maß an<br />
Umweltschutz und Verbesserung der Umweltqualität, die<br />
Hebung der Lebenshaltung und der Lebensqualität Lebensqualität, den<br />
wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt und die Solidarität<br />
zwischen den Mitgliedstaaten zu fördern.“<br />
20
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Die EZB<br />
• hat das ausschließliche Recht, die Ausgabe von<br />
Banknoten innerhalb des Euroraums zu<br />
genehmigen.<br />
• legt die Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets Euro Währungsgebiets fest fest.<br />
• Zusammen mit den nationalen Zentralbanken ist sie<br />
befugt befugt, sich an internationalen<br />
Währungseinrichtungen zu beteiligen. Die EZB<br />
entscheidet entscheidet, wie das Eurosystem im Bereich der<br />
internationalen Zusammenarbeit vertreten wird.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
21
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Das ESZB<br />
• Art. 127 (2) AEUV: „Die grundlegenden Aufgaben des ESZB<br />
bestehen darin,<br />
- die Geldpolitik der Union festzulegen und auszuführen [-> Art.<br />
128 AEUV],<br />
- Devisengeschäfte im Einklang mit Artikel 219 durchzuführen<br />
durchzuführen,<br />
- die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu halten<br />
und zu verwalten,<br />
- das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu<br />
fördern.“<br />
• (5): „Das ESZB trägt zur reibungslosen Durchführung der<br />
von den zuständigen Behörden auf dem Gebiet der<br />
Aufsicht über die Kreditinstitute und der Stabilität des<br />
Finanzsystems ergriffenen Maßnahmen bei.“<br />
22
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Unabhängigkeit – Art. 130 AEUV *<br />
• „Bei der Wahrnehmung der ihnen durch die Verträge und die Satzung<br />
des ESZB und der EZB übertragenen Befugnisse, Aufgaben und<br />
Pflichten darf weder die Europäische Zentralbank noch eine nationale<br />
Zentralbank noch ein Mitglied ihrer Beschlussorgane Weisungen von<br />
Organen, Einrichtungen oder sonstigen Stellen der Union,<br />
Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder<br />
entgegennehmen. Die Organe, Einrichtungen oder sonstigen Stellen<br />
der Union sowie die Regierungen der Mitgliedstaaten verpflichten sich,<br />
di diesen GGrundsatz d t zu beachten b ht und d nicht i ht zu versuchen, h die di Mit Mitglieder li d<br />
der Beschlussorgane der Europäischen Zentralbank oder der<br />
nationalen Zentralbanken bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu<br />
beeinflussen.“ * ex Artikel 108 EGV<br />
• ‚Vierfache‘ Unabhängigkeit: Institutionelle, personelle, finanzielle und<br />
funktionelle Unabhängigkeit<br />
23
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Unabhängigkeit des Eurosystems (1)<br />
• Institutionelle Unabhängigkeit<br />
– Freiheit der nationalen Zentralbanken Zentralbanken, der EZB<br />
und deren Organe<br />
– KKein i Weisungsrecht, W i ht ‚Beeinflussung‘ B i fl ‘ / ZZensur<br />
von Entscheidungen<br />
• Personelle Unabhängigkeit<br />
– Festgelegte g g Amtszeiten<br />
– Also keine kürzeren Amtszeiten, bzw.<br />
jederzeitige j g Abberufungsmöglichkeiten<br />
g g<br />
24
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Unabhängigkeit des Eurosystems (2)<br />
• Finanzielle Unabhängigkeit<br />
– Zentralbanken sollten mit eigenen finanziellen<br />
Mitteln haushalten und auskommen müssen<br />
• Funktionelle Unabhängigkeit<br />
– Preisniveaustabilität oberste Priorität, andere<br />
Ziele nur bei Zielkonformität umzusetzen<br />
– Verbot von Kreditgewährung an den Staat<br />
– Vollständige Kontrolle sämtlicher geldpolitischer<br />
Verfahren und Instrumente durch das<br />
Eurosystem y<br />
25
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Die Beschlussorgane der EZB (1)<br />
Quelle: The Monetary Policy of the ECB ECB, 2004<br />
26
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
EZB-Direktorium<br />
• Dem Direktorium gehören der Präsident und der<br />
Vizepräsident der EZB sowie vier weitere Mitglieder an,<br />
di die alle ll einvernehmlich i h li h von dden St Staats- t und d<br />
Regierungschefs der Länder des Euroraums ernannt<br />
werden. Gemäß ESZB-Satzung g( (Artikel 12.1 und 12.2) ) hat<br />
das Direktorium die Aufgabe,<br />
– die Sitzungen des EZB-Rats vorzubereiten,<br />
– die Geldpolitik gemäß den Leitlinien und Entscheidungen des<br />
EZB-Rats auszuführen und hierzu den nationalen Zentralbanken<br />
des Euroraums die erforderlichen Weisungen zu erteilen,<br />
– di die llaufenden f d GGeschäfte häft dder EZB zu füh führen und d<br />
– bestimmte, vom EZB-Rat übertragene Befugnisse auszuüben,<br />
einschließlich bestimmter Befugnisse normativer Art.<br />
27
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
EZB-Rat<br />
• Der EZB-Rat besteht aus den sechs Mitgliedern des Direktoriums und<br />
den Präsidenten der NZBen des Euro-Währungsgebiets (zwölf im<br />
Jahr 2003).<br />
• Sowohl dem EZB-Rat als auch dem Direktorium steht der Präsident<br />
oder, in dessen Abwesenheit, der Vizepräsident der EZB vor. Der<br />
EZB-Rat<br />
– erlässt lä t di die LLeitlinien itli i und d EEntscheidungen, t h id di die notwendig t di sind, i d um di die<br />
Erfüllung der dem Eurosystem übertragenen Aufgaben zu gewährleisten,<br />
und<br />
– legt g die Geldpolitik p des Euro-Währungsgebiets g g fest.<br />
• Gemäß ESZB-Satzung (Artikel 12.1) gehört zur Festlegung der<br />
Geldpolitik des Euroraums, Entscheidungen in Bezug auf<br />
„geldpolitische Zwischenziele, Leitzinssätze und die Bereitstellung von<br />
ZZentralbankgeld“ t lb k ld“ iim EEurosystem t zu ttreffen. ff Darüber D üb hi hinaus erlässt lä t<br />
der EZB-Rat die für die Ausführung dieser Entscheidungen<br />
notwendigen Leitlinien.<br />
28
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Erweiterter EZB-Rat<br />
• Der Erweiterte EZB-Rat besteht aus dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten<br />
der EZB sowie den Präsidenten der NZBen sämtlicher EU-Mitgliedstaaten (15 im<br />
Jahr 2003; 27 nach der EU-Erweiterung am 1. Mai 2007). Er wird so lange<br />
Bestand haben haben, wie es Mitgliedstaaten gibt gibt, die den Euro noch nicht als ihre<br />
Währung eingeführt haben. Der Erweiterte Rat trägt keinerlei Verantwortung für<br />
geldpolitische Entscheidungen im Euro-Währungsgebiet.<br />
• Er nimmt jene Aufgaben wahr, mit denen ursprünglich das Europäische<br />
Währungsinstitut (EWI) betraut war und die aufgrund der Tatsache Tatsache, dass der Euro<br />
noch nicht von allen Mitgliedstaaten eingeführt worden ist, weiterhin von der EZB<br />
zu erfüllen sind. Gemäß ESZB-Satzung (Artikel 44, 45 und 47) und EG-Vertrag<br />
(Artikel 117 Absatz 2) wirkt der Erweiterte Rat mit bei<br />
– der Verstärkung der Koordinierung der Geldpolitiken der Mitgliedstaaten Mitgliedstaaten, die<br />
den Euro noch nicht eingeführt haben, und der EZB mit dem Ziel, die<br />
Preisstabilität aufrechtzuerhalten,<br />
– der Erhebung der statistischen Daten,<br />
– dden BBerichtstätigkeiten i ht täti k it dder EZB und d<br />
– den Vorarbeiten, die erforderlich sind, um die Wechselkurse der Währungen<br />
der Mitgliedstaaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben, unwiderruflich<br />
festzulegen. g<br />
29
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
• Mindestreserve<br />
Instrumente der Geldpolitik (1)<br />
• Off Offenmarktgeschäfte<br />
kt häft<br />
• Ständige g Fazilitäten<br />
• Geldpolitische Strategien<br />
• (St (Stabilitäts- bilität und dWWachstumspakt) h t kt)<br />
• (Stabilitätsprogramme)<br />
(Sabäspoga e)<br />
30
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (2)<br />
Mindestreserve<br />
• Die EZB verlangt von Kreditinstituten, auf Girokonten bei den NZBen<br />
Pflichteinlagen zu unterhalten: Diese werden als „Mindestreserven“<br />
oder „Mindestreserve-Soll Mindestreserve-Soll“ bezeichnet bezeichnet. Die Höhe der von jedem<br />
Institut zu unterhaltenden Mindestreserven richtet sich nach seiner<br />
Mindestreservebasis. Diese ist in Relation zu bestimmten Bilanzposten<br />
definiert.<br />
• Das Mindestreserve-Soll eines Instituts wird ermittelt, indem die<br />
Mindestreservebasis mit einem Mindestreservesatz multipliziert wird.<br />
Die EZB wendet einen einheitlichen positiven Reservesatz auf den<br />
überwiegenden Teil der in der Mindestreservebasis enthaltenen<br />
Bilanzposten an.<br />
• Mit Beginn der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion auf 2<br />
% festgesetzt festgesetzt.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
31
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (3)<br />
Offenmarktgeschäfte (1)<br />
• Mit „Geldmarkt“ wird der Markt bezeichnet, bei dem die Laufzeit<br />
der Geschäfte im Allgemeinen kürzer als ein Jahr ist.<br />
Offenmarktgeschäfte spielen eine wichtige Rolle bei der<br />
Zinssatzsteuerung, der Signalisierung des geldpolitischen<br />
Kurses und der Liquiditätssteuerung am Geldmarkt.<br />
• Die Kreditgewährung über Offenmarktgeschäfte erfolgt<br />
normalerweise in Form von befristeten Transaktionen. Befristete<br />
Transaktionen sind Geschäfte, bei denen die Zentralbank Aktiva<br />
im Rahmen einer Rückkaufsvereinbarung kauft oder einen Kredit<br />
gegen Vermögenswerte gewährt, die als Sicherheiten<br />
übergeben werden. Sie stellen also temporäre<br />
Offenmarktgeschäfte g dar, , bei denen Mittel nur für eine<br />
begrenzte, im Voraus festgelegte Zeit zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
32
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (4)<br />
Offenmarktgeschäfte (2)<br />
• Offenmarktgeschäfte umfassen nicht nur An- und<br />
Verkäufe von Wertpapieren, sondern alle Geschäfte<br />
des Eurosystems Eurosystems, die entsprechend ihrem Ziel Ziel, ihrer<br />
Regelmäßigkeit und den angewandten Verfahren<br />
variieren können und in folgende vier Kategorien<br />
unterteilt t t ilt werden: d HHauptrefinanzierungsgeschäfte, t fi i häft<br />
längerfristige Refinanzierungsgeschäfte,<br />
Feinsteuerungsoperationen g p und strukturelle<br />
Operationen.<br />
• Akt Aktueller ll BBericht, i ht EZB EZB-Monatsbericht M t b i ht 09/2007, 09/2007 SS. 33 33-37 37<br />
„Die zusätzlichen Offenmarktgeschäfte der EZB im<br />
Zeitraum vom 8. August bis zum 5. September 2007“<br />
33
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (5)<br />
Hauptrefinanzierungsgeschäfte<br />
• Ihnen kommt bei der Steuerung der Zinssätze und der Liquidität am Markt<br />
sowie der Signalisierung des geldpolitischen Kurses (über den vom EZB-Rat<br />
festgesetzten Hauptrefinanzierungssatz) eine Schlüsselrolle zu. Über sie<br />
wird dem Bankensystem auch der Großteil der Liquidität bereitgestellt<br />
bereitgestellt.<br />
Hauptrefinanzierungsgeschäfte werden dezentral von den NZBen<br />
durchgeführt.<br />
• Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind liquiditätszuführende Geschäfte. Sie<br />
werden wöchentlich durchgeführt. Im Jahr 2003 beschloss der EZB-Rat, ihre<br />
Laufzeit ab März 2004 von zwei Wochen auf eine Woche zu verkürzen.<br />
• Hauptrefinanzierungsgeschäfte werden über Standardtender abgewickelt.<br />
IInnerhalb h lb ddes HHandlungsrahmens dl h ddes EEurosystems t sind i d „Standardtender“<br />
St d dt d “<br />
Geschäfte, die nach einem im Voraus angekündigten Zeitplan und innerhalb<br />
von 24 Stunden von der Tenderankündigung bis zur Bestätigung des<br />
Zuteilungsergebnisses g g durchgeführt g werden. Alle Geschäftspartner, p , die die<br />
allgemeinen Zulassungskriterien erfüllen, können an diesen Geschäften<br />
teilnehmen. Im Prinzip sind alle im Euroraum ansässigen Kreditinstitute<br />
potenziell zugelassene Geschäftspartner des Eurosystems.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
34
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (6)<br />
Mengen- und Zinstender<br />
• Das Eurosystem kann zwischen Festsatztendern (Mengentendern) und Tendern<br />
mit variablem Zinssatz (Zinstendern) wählen. Bei beiden Tenderverfahren<br />
entscheidet die EZB über die Höhe der bereitgestellten Liquidität.<br />
• Bei einem Mengentender gibt der EZB-Rat den Zinssatz vor, und die<br />
Geschäftspartner geben Gebote über den Betrag ab, den sie zu diesem Festsatz<br />
zu kaufen bzw. zu verkaufen bereit sind. Dies bedeutet im Allgemeinen eine Pro-<br />
rata-Zuteilung rata Zuteilung der individuellen Bankgebote, die vom Verhältnis zwischen dem<br />
Gesamtbietungsaufkommen und dem gesamten Zuteilungsbetrag abhängt.<br />
• Bei einem Zinstender geben die Geschäftspartner Gebote über den Betrag und<br />
den Zinssatz ab, zu dem sie Geschäfte mit den NZBen abschließen wollen. Der<br />
EZB EZB-Rat Rat kann bei Zinstendern einen Mindestbietungssatz festsetzen festsetzen, um ein<br />
Signal hinsichtlich des geldpolitischen Kurses zu geben. Die Gebote werden mit<br />
den höchsten Zinssätzen zuerst zugeteilt, gefolgt von den Geboten mit den<br />
sukzessive niedrigeren Zinssätzen, bis der gesamte Zuteilungsbetrag<br />
ausgeschöpft ist. ist Beim niedrigsten akzeptierten Zinssatz Zinssatz, dem „marginalen marginalen<br />
Zuteilungssatz“, werden die Gebote anteilig entsprechend dem von der EZB<br />
beschlossenen gesamten Zuteilungsbetrag zugeteilt. Der Zuteilungssatz ist<br />
gleich dem bei der jeweiligen individuellen Bietung angebotenen Zinssatz.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
35
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (7)<br />
Fazilitäten<br />
• Unter „Fazilität“ bzw. „ständiger Fazilität“ (standing facility)<br />
versteht die Möglichkeiten der EZB, den Geldmarkt durch<br />
Senkung oder Erhöhung der so genannten Leitzinsen zu steuern steuern.<br />
• Neben der „Einlagefazilität“ verfügt die EZB als zweites direktes<br />
Steuerungsinstrument über die so genannte<br />
„Spitzenrefinanzierungsfazilität Spitzenrefinanzierungsfazilität“ . Damit legt die EZB den<br />
Zinssatz für Kredite an<br />
Geschäftsbanken (Refinanzierungsgelder) fest.<br />
• Einlagenfazilität: Kreditinstitut können jederzeit Guthaben bis<br />
zum nächsten Geschäftstag beim Eurosystem zu einem vorher<br />
festgelegten Zinssatz anlegen.<br />
• Spitzenrefinanzierungsfazilität: Kreditinstitut können über Nacht<br />
Liquidität zu einem vorher festgelegten Zinssatz beschaffen.<br />
• (Stichworte: Diskontsatz, Lombardsatz, Leitzinssatz)<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
36
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (8)<br />
Ständige Fazilitäten<br />
• Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität ist in der Regel<br />
deutlich höher als der entsprechende Marktzinssatz, und der Zinssatz für<br />
die Einlagefazilität in der Regel deutlich niedriger als der Marktzinssatz.<br />
IInfolgedessen f l d nutzen t Kreditinstitute K diti tit t di die ständigen tä di FFazilitäten ilität<br />
normalerweise nur, wenn es keine Alternativen gibt. Da der Zugang zu<br />
diesen Fazilitäten – abgesehen von den geforderten Sicherheiten bei der<br />
Spitzenrefinanzierungsfazilität – keinen Beschränkungen unterliegt unterliegt,<br />
bilden ihre Zinssätze im Allgemeinen eine Ober- und Untergrenze des<br />
Tagesgeldsatzes am Geldmarkt. Durch die Festsetzung der Zinssätze<br />
für die ständigen Fazilitäten bestimmt der EZB-Rat den Korridor,<br />
iinnerhalb h lb ddessen dder TTagesgeldsatz ld t am GGeldmarkt ld kt schwanken h k kkann.<br />
• Ober- und Untergrenze des Tagesgeldsatzes EONIA (Euro Overnight<br />
Index Average)<br />
• Ni Nicht ht zu verwechseln h l mit it dem d EURIBOR (E (Euro IInterbank t b k Offered Off d RRate): t )<br />
Geldmarkt-Referenzzinssatz für Banken in der Eurozone (Laufzeit: 1<br />
Woche, Ermittlung aufgrund des Durchschnitts der von repräsentativen<br />
Banken verlangten Zinssätze)<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
37
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
• Basiszinssatz: 3,19 %<br />
Aktuelle Zinssätze<br />
– § 247 Abs. 1 BGB: Zuständigkeit der Deutschen Bundesbank<br />
– § 288 Abs. Abs 1 BGB: Berechnung von Verzugszinsen<br />
– Zum 01.01. und 01.07., angelehnt an den<br />
Hauptrefinanzierungssatz der EZB<br />
• Einlagefazilität: 22,75 75 %<br />
• Hauptrefinanzierung: 3,25 %<br />
• Spitzenrefinanzierung: 3,75 %<br />
– Die drei Zinssätze werden vom EZB-Rat festgelegt<br />
• QQuelle: ll DDeutsche t h BBundesbank, d b k 12 12.11.2008 11 2008<br />
• Bundesbank, Monatsbericht November 2007, S. 26:<br />
„Geldmarktsteuerung „ g und Liquiditätsbedarf“<br />
q<br />
38
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente der Geldpolitik (1)<br />
Geldpolitische Strategien<br />
• Geldmengenziele (Modell der dt. Bundesbank)<br />
– Zweistufige Strategie: Geldmenge als<br />
Zwischenziel, Preisstabilität als Endziel.<br />
– Wachstumsrate einer aggregierten Geldmenge<br />
(z.B. M3), durch Zinspolitik beeinflussbar<br />
– MV=PY<br />
– Keine punktgenaue Bestimmung, sondern ein<br />
Zielkorridor<br />
– Vorteil: höheres Vertrauen und Stabilität bei<br />
kleineren Schwankungen von g gMM. 39
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Geldpolitische Strategie der EZB (1)<br />
• Zwei-Säulen-Strategie:<br />
– 1. M3-Wachstum (Dt. Bundesbank als Vorbild) = Money targeting<br />
– 2. Bewertung der Preisstabilität (Inflation targeting)<br />
• A) kurz- bis mittelfristige Bestimmungsfaktoren der<br />
Preisentwicklungen (Schwerpunkt realwirtschaftliche Entwicklungen<br />
und d Fi Finanzierungsbedingungen i b di dder Wi Wirtschaft) t h ft)<br />
• B) langfristige Bestimmung der Beziehung von Geldmenge und<br />
Preise<br />
• RRealwirtschaftliche l i t h ftli h Aspekte: A kt Wechselkurs, W h lk privater/staatlicher<br />
i t / t tli h<br />
Konsum, Arbeitslosenquote etc.<br />
• 2. Säule seit Mai 2003 nunmehr gewichtigster Ansatz<br />
• gM = gY +gP -gV • 1998: Prognosen von gP: ca. 2-2,5%, gV: ca. 0,5-1%,<br />
daher g gM3: : 4,5% 4 5% (jährliche Angaben)<br />
40
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB<br />
Geldpolitische Strategie der EZB (2)<br />
41
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Alternative geldpolitische Strategien (1)<br />
• Geldmengensteuerung: Durch die Veränderung von<br />
Schlüsselzinssätzen kann das Wachstum der Geldmenge beeinflusst<br />
werden, vorausgesetzt, dass ein Zusammenhang zwischen<br />
PPreisniveau i i und d GGeldmenge ld bbesteht. t ht IIm GGegensatz t zu dieser di<br />
mittelfristig geltenden Perspektive muss aber die Geldmenge über die<br />
geldpolitischen Maßnahmen kurzfristig steuerbar sein. Obwohl dieser<br />
Ansatz über lange Sicht sehr erfolgreich zz.B. B von der Deutschen<br />
Bundesbank – die quasi Vorbildcharakter mit ihrer Politik und der DM<br />
als Ankerwährung im Sinne der Stabilitätspolitik hatte – gewählt<br />
wurde, und auch vom EZB-Rat ernsthaft als probates Mittel für die<br />
EZB diskutiert di k ti t wurde, d entschied t hi d man sich i h aufgrund f d dder NNotwendigkeit t di k it<br />
der Einbringung weiterer Faktoren (also der wirtschaftlichen Analyse)<br />
gegen die alleinige monetäre Komponente, da einerseits<br />
Unsicherheiten hinsichtlich der empirischen Eigenschaften der<br />
Geldmenge in der Eurozone bestünden und andererseits eine Reihe<br />
von Sonderfaktoren die Geldmengenentwicklung zeitweise verzerren<br />
könnte (EZB, 2004, S. 58 f.).<br />
42
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Alternative geldpolitische Strategien (2)<br />
• Inflation Targeting: Bei dieser Strategie ist eine prognostizierte<br />
Inflationsgröße als Zielvorstellung vorgegeben, d.h. bei Abweichung<br />
durch eine tatsächlich höhere oder niedrige Inflation werden<br />
entsprechende t h d geldpolitische ld liti h MMaßnahmen ß h ergriffen. iff PPrinzipiell i i i ll iist t ddas<br />
System des ESZB mit einer vorgegebenen Maximalinflationsrate von<br />
2 % p.a. quasi vorgegeben, jedoch unterscheiden sich das Wesen<br />
des Inflation Targeting dahingehend dahingehend, dass<br />
– erstens die EZB einen Inflationskorridor zwischen 0 % und 2 %<br />
vorgegeben hat, also keinen einzigen Wert.<br />
– Zweitens erscheint es der EZB nicht zweckmäßig g einzig g und allein den<br />
Inflationswert als Prognosewert zu nutzen und andere makroökonomische<br />
Indikatoren hinzugezogen werden sollten.<br />
– Drittens werden bei Inflation Targeting sehr langfristige Zeithorizonte und<br />
entsprechend langfristige Zielgrößen festgelegt (> 2 Jahre) Jahre), was die<br />
wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger im ESZB nicht für angebracht<br />
hielten (EZB, 2004, S. 59).<br />
43
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Alternative geldpolitische Strategien (3)<br />
• Wechselkurssteuerung: Diese Strategie ist nur für<br />
kleine, offene Volkswirtschaften zu empfehlen, da<br />
Wechselkursänderungen dort unmittelbar große<br />
Auswirkungen haben dürften. Die Eurozone ist im<br />
Gegensatz dazu aber eine große Volkswirtschaft,<br />
noch dazu mit großen und kleinen Ländern, die<br />
daher unterschiedlich profitieren dürften, noch<br />
dazu ist der Intra-EU-Handel Intra EU Handel ohnehin sehr hoch<br />
(EZB, 2004, S. 59).<br />
44
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Alternative geldpolitische Strategien (4)<br />
• Taylor-Regel: In diesem Falle legt die Zentralbank<br />
ihre Zinspolitik in Abhängigkeit von der aktuellen<br />
Inflationsrate und der konjunkturellen Situation<br />
fest (Refinanzierungssatz = Realer<br />
Gleichgewichtszinssatz + Zielinflationsrate +<br />
Produktionslücke + Inflationslücke), wobei der<br />
reale Gleichgewichtszinssatz der langfristigen<br />
Wachstumsrate entspricht. Problematisch ist nur,<br />
dass vermutlich bisher keine Zentralbank die<br />
Taylor-Regel Taylor Regel angewendet hat.<br />
45
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
1980er Jahre<br />
• Dieser Erfolg des EWS hat dazu beigetragen, dass der Gedanke der WWU ab Mitte<br />
der achtziger Jahre eine Renaissance erlebte. Die Kommission stellte im Juni 1985 in<br />
einem „Weißbuch“ erstmals die zur Vollendung des Binnenmarktes erforderlichen<br />
Maßnahmen zusammen. zusammen Diese Bemühungen führten zur „Einheitlichen Einheitlichen Europäischen<br />
Akte“ (EEA), die am 17. beziehungsweise 28. Februar 1986 in Luxemburg<br />
unterzeichnet wurde. Sie trat nach der Ratifizierung durch die Mitgliedstaaten am 1.<br />
Juli 1987 in Kraft und stellte die erste grundlegende Reform des Vertrags zur<br />
Gründung G ü du g de der Europäischen u opä sc e Wirtschaftsgemeinschaft tsc a tsge e sc a t ( (EWG-Vertrag) G etag)da dar. Von o<br />
besonderer Bedeutung dabei war die Verpflichtung der Mitgliedstaaten, den<br />
Binnenmarkt bis Ende 1992 zu vollenden. Ferner wurde mit der EEA erstmals die<br />
Europäische Union als Endziel der europäischen Integration konkret ins Auge gefasst.<br />
Auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Währungspolitik g p verpflichtete p die EEA die<br />
Mitgliedstaaten außerdem zu einer verstärkten Zusammenarbeit, um die für die<br />
Weiterentwicklung der Gemeinschaft erforderliche Konvergenz zu erreichen.<br />
• Im Juni 1988 beauftragte der Europäische Rat eine Arbeitsgruppe mit der Prüfung der<br />
konkreten Etappen pp zur Verwirklichung g der Europäischen p Union. Als Ergebnis g legte g die<br />
Arbeitsgruppe, der unter Vorsitz von Kommissionspräsident Delors die EG-<br />
Notenbankpräsidenten und drei unabhängige Experten angehörten, im April 1989<br />
einen Bericht vor („Delors-Bericht“), in dem die Realisierung der WWU in drei Stufen<br />
vorgeschlagen g g<br />
wurde.<br />
46
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Drei Stufen zur EWWU – 1. Stufe<br />
1. Juli 1990:<br />
• Die Barrieren zum freien Kapitalverkehr p der EU-<br />
12-Länder werden abgebaut. Der Rat empfiehlt<br />
die Preisstabilität als oberstes Ziel anzuerkennen<br />
und stets darauf hin zu arbeiten arbeiten.<br />
• Der Vertrag von Maastricht wird im Februar 1992<br />
unterzeichnet und tritt im November 1993 in Kraft.<br />
• Protokolle zum Europäischen System der<br />
Zentralbanken (ESZB) und zur Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) und zum Europäischen<br />
Währungsinstitut (EWI)<br />
47
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Drei Stufen zur EWWU – 2. Stufe<br />
1. Januar 1994:<br />
Das EWI wird gegründet. Die Hauptaufgaben sind:<br />
- Stärkung der Zusammenarbeit der nationalen Zentralbanken<br />
und in der Geldpolitik<br />
- VVorbereitung b it zur GGründung ü d ddes ESZB<br />
- Entwicklung einer gemeinsamen Geldpolitik<br />
- Vorbereitung zur Erstellung einer gemeinsamen Währung<br />
- Erarbeitung eines neuen Wechselkursmechanismus (EWS<br />
II)<br />
Der Stabilitäts- und Wachstumspakt p ( (SWP) )<br />
wird verabschiedet<br />
48
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Drei Stufen zur EWWU – 3. Stufe<br />
1. Januar 1999:<br />
• Gründung der Eurozone durch 11 von 15 EU-Ländern (Griechenland<br />
tritt am 01.01.2001 bei)<br />
• Gründung des ESZB mit der EZB und Ablösung des EWI<br />
• Sechs Konvergenzkriterien<br />
• Einführung des Euro-Buchgeldes; Euro Buchgeldes; Ablösung des ECU<br />
1. Januar 2002: Einführung des Euro-Bargeldes<br />
1. Januar 2007: Slowenien tritt als erstes osteuropäisches Land der<br />
EWWU bei<br />
1. Januar 2008: Beitritt von Malta und Zypern zur Eurozone<br />
1. Januar 2009: Beitritt der Slowakei zur Eurozone<br />
49
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Übergang zur Einheitswährung (1)<br />
• Es muss ein Umtauschkurs festgelegt werden –<br />
ACHTUNG: Euroeinführung ist keine<br />
Währungsreform, da keine Entwertung!:<br />
• Wenn der Umrechnungskurs „zu zu hoch“ hoch ist ist, dann<br />
ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit bzw.<br />
Exportdynamik und Vollbeschäftigung gefährdet<br />
(BRD?); oder, falls zu niedrig kann das<br />
Exportplus zu hoch sein (denn: 2 Jahre keine<br />
Abwertung vor dem Eurostart)<br />
50
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Übergang zur Einheitswährung (2)<br />
• Konvergenz zu einheitlichem nominalen Zinssatz<br />
i in allen Euro-Starterländern, Euro Starterländern, wobei Konvergenz<br />
hin zum niedrigen deutschen Zinsniveau: Reale<br />
Geldnachfrage steigt (P sinkt in Land j temporär)<br />
• Für wachstumsstarke €-Länder – mit relativ hoher<br />
Inflation – ergibt sich ein niedriger Realzins r (Ka- (Kapitalkosten):<br />
Investitionen steigen deutlich an<br />
• Länder mit hoher Staatsschuld profitieren (bes.<br />
Italien, Belgien, Griechenland) bei Schuldendienst<br />
51
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Maastrichter Konvergenzkriterien<br />
• K1(K2): Inflationsrate (Zins) höchstens 1,5 (2)<br />
Prozentpunkte über den drei Ländern mit<br />
niedrigster Inflation<br />
• K3: Defizitquote [staatliche Neuverschuldung<br />
relativ zu Bruttoinlandsprodukt]
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stand der Konvergenz in den Mitgliedsstaaten vor dem Euro-Start<br />
Referen Referenz-<br />
wert<br />
Inflation Finanzlage der öffentlichen Hand<br />
HVPI<br />
(a)<br />
Januar<br />
1998<br />
Bestehen eines Defizit (in<br />
übermäßigen % des BIP)<br />
Defizits(b) (c)<br />
1997 1997<br />
Schuldenstand<br />
(in % des BIP)<br />
Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahr<br />
1997 1996 1995<br />
Wechselkurse <br />
Teilnahme<br />
am<br />
WKM<br />
März<br />
1998<br />
Langfrist.<br />
Zinssätze<br />
(d)<br />
Januar<br />
1998<br />
2,7 (e) 3 60 7,8 (f)<br />
B 1,4 ja (g) 2,1 122,2 -4,7 -4,3 -2,2 ja 5,7<br />
DK 1,9 Nein -0,7 65,1 -5,5 -2,7 -4,9 ja 6,2<br />
D 1,4 ja (g) 2,7 61,3 0,8 2,4 7,8 ja 5,6<br />
EL 5,2 Ja 4,0 108,7 -2,9 1,5 0,7 j ja (h) 9,8 (i)<br />
E 1,8 ja (g) 2,6 86,8 -1,3 4,6 2,9 ja 6,3<br />
F 1,2 ja (g) 3,0 58,0 2,4 2,9 4,2 ja 5,5<br />
IRL 1,2 Nein -0,9 66,3 -6,4 -9,6 -6,8 ja 6,2<br />
I 1,8 ja (g) 2,7 121,6 -2,4 -0,2 -0,7 ja (j) 6,7<br />
L 1,4 Nein -1,7 6,7 0,1 0,7 0,2 ja 5,6<br />
NL 1,8 Nein 1,4 72,1 -5,0 -1,9 1,2 ja 5,5<br />
A 1,1 ja (g) 2,5 66,1 -3,4 0,3 3,8 ja 5,6<br />
P 1,8 ja (g) 2,5 62,0 -3,0 -0,9 2,1 ja 6,2<br />
FIN 1,3 Nein 0,9 55,8 -1,8 -0,4 -1,5 ja j (k) ( ) 5,9<br />
S 1,9 ja (g) 0,8 76,6 -0,1 -0,9 -1,4 nein 6,5<br />
UK 1,8 ja (g) 1,9 53,4 -1,3 0,8 3,5 nein 7,0<br />
EUR 1,6 2,4 72,1 -0,9 2,0 3,0 6,1<br />
53
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Instrumente:<br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (1)<br />
• 104 EWG-Vertrag als Regelbasis<br />
• Defizitquote nicht höher als 3%<br />
• Maximale Verschuldung nicht höher als 60% / BIP<br />
• Mittelfristig g in etwa ausgeglichener g g oder<br />
überschüssiger Haushalt erwünscht<br />
• Jährliche Stabilitätsprogramme<br />
• ECOFIN entscheidet bei übernormativem Defizit<br />
( („Sünderland Sünderland darf nicht mitentscheiden“)<br />
mitentscheiden )<br />
54
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (2)<br />
Stabilitätsprogramme (stability programmes): Mittelfristige Regierungspläne<br />
und Prognosen von Ländern des Euro-Währungsgebiets über die<br />
Entwicklung von wirtschaftlichen Eckdaten im Hinblick auf die Erreichung<br />
des mittelfristigen Ziels eines nahezu ausgeglichenen oder einen<br />
Überschuss aufweisenden Haushalts gemäß dem Stabilitäts- und<br />
Wachstumspakt. Diese Programme gehen auf Maßnahmen zur<br />
Konsolidierung g des Budgets g und auf die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ein. Die Stabilitätsprogramme werden jährlich<br />
überarbeitet und von der Europäischen Kommission und dem<br />
Wirtschafts- und Finanzausschuss (WFA) überprüft. Die Ergebnisse<br />
dieser Prüfung dienen dem ECOFIN-Rat ECOFIN Rat als Beurteilungsgrundlage, Beurteilungsgrundlage wobei<br />
insbesondere bewertet wird, ob das im Programm enthaltene mittelfristige<br />
Haushaltsziel im Einklang steht mit dem Ziel eines nahezu ausgeglichenen<br />
oder einen Überschuss aufweisenden Haushalts und einen<br />
angemessenen Sicherheitsspielraum zur Vermeidung eines übermäßigen<br />
Defizits vorsieht.<br />
Staaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben, müssen laut dem<br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt p jährlich j ein Konvergenzprogramm<br />
g p g<br />
vorlegen.<br />
Quelle: Die Geldpolitik der EZB, 2004<br />
55
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (3)<br />
Ziele:<br />
• Schutz vor Inflation: Historische Erfahrung & empirische<br />
Analyse – Länder mit hoher Schuldenquote neigen zu<br />
Inflationspolitik (nichtantizipierte Inflation – bzw. geringer r –<br />
entwertet Realwert der Staatsschuld)<br />
• Vermeidung von Bail-out-Problem, d.h. dass reiche EU-<br />
Länder für arme Länder mit übermäßiger Verschuldung den<br />
Schuldendienst übernehmen müssen (Problem ( ist, dass<br />
nationale Geldpolitik nach EZB-Start hohe nationale Defizite<br />
insbes. kleiner Länder nicht sanktionieren kann!)<br />
• Externe Stabilität des Euros sichern<br />
• Konjunkturpolitische Symmetrie mit Überschuss im<br />
Aufschwung und Defiziten bei schwacher<br />
Wirtschaftsentwicklung bzw bzw. Rezession Rezession.<br />
56
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (4)<br />
• Der Stabilitäts- und Wachstumspakt entstand<br />
primär auf Drängen von Deutschland im Jahr 1997<br />
und wurde von den EU-Ländern verabschiedet,<br />
damit die Fiskal Fiskal-Konvergenzkriterien Konvergenzkriterien auch noch<br />
nach dem Euro-Start gelten (BRD: u.a. Furcht vor<br />
bailout-Problem bailout Problem mit Blick u.a. auf Italien mit<br />
Schuldenquote von über 100%).<br />
• Mehr als 3% Defizitquote nur erlaubt erlaubt, wenn Y um<br />
mehr als 0,75% im Jahresverlauf sinkt oder gY≥2% 57
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (5)<br />
• Erste Defizitsünder: Wenn 2 Jahre hintereinander >3%,<br />
drohen Sanktionen – bis 0,5% des nationalen BIP<br />
• Portugal 2000/2001: Defizitverfahren von Seiten der<br />
Kommission eingeleitet, Land hat Konsolidierung<br />
geschafft<br />
• Deutschland 2002/03/04 ebenso wie Frankreich; für 2005<br />
mehr als 3% erwartet. Im November 2003 konnten D&F<br />
ein Aussetzen des Defizitverfahrens erreichen: Gegen<br />
große Länder wirkt der Pakt als offenbar nicht.<br />
Glaubwürdigkeitslücke entstanden entstanden. Übertragbarkeit der<br />
Einhaltung der Kriterien für andere Länder fragwürdig:<br />
Warum sollen sich vor allem die MOEL daran halten?<br />
• Statistische Falschangaben durch Griechenland<br />
58
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (6)<br />
• Konflikt große vs. kleine Länder<br />
• Glaubwürdigkeit von Verträgen<br />
geschwächt nach innen & außen<br />
• Ök Ökonomisch i h ddurchaus h richtig, i hti kkeine i starke t k<br />
Konsolidierung bei Stagnation zu machen;<br />
FFehler hl iin D jjedoch d h hhandwerklich d kli h ffehlerhafte hl h ft<br />
Steuerreform (1% des BIPs in 2001)<br />
• Reform des Stab.- u. Wachstumspaktes<br />
schien nötigg<br />
59
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Stabilitäts- und Wachstumspakt (7)<br />
Reformoptionen und -probleme:<br />
• Frage nach einfachen und vernünftigen Regeln,<br />
die auch stabilitätspolitisch Sinn machen;<br />
• Problematisch ist, wenn Defizit ggf. in strukturell<br />
und konjunkturell differenziert wird, da hier z.B.<br />
bei Produktionslücke (Ypot ( -Y) )ggroße<br />
Schätzprobleme, also Streitpotenziale, bestehen;<br />
Produktionslücke ist positiv bei Unterauslastung,<br />
negativ ti iim FFall ll eines i positiven iti AAngebotsschocks b t h k<br />
bzw. Innovationen<br />
• AAnreize i zur Ei Einhaltung h lt dder RRegeln l gegeben?<br />
b ?<br />
60
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Statistiken EU<br />
• Die folgenden Folien entstammen aus<br />
folgenden Quellen der Europäischen<br />
Kommission:<br />
– KEY INDICATORS FOR THE EURO AREA,<br />
Update: 27-Nov-09<br />
– European Economic Forecast - autumn 2009<br />
(EUROPEAN ( ECONOMY 10|2009) | )<br />
61
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Inflationszahlen 2010 - Eurozone<br />
62
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
BIP vs. Inflation<br />
63
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
BIP vs. Nominale Zinssätze<br />
64
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Nominale vs. Reale Zinsen<br />
65
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Finanzkennziffern<br />
66
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Öffentliche Finanzen<br />
67
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Verschuldung EU, 2007-2011<br />
68
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
BIP, 1992-2011<br />
69
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Inflation, 1992-2011<br />
70
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Kurzfristige Zinssätze, 1992-2009<br />
71
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Langfristige Zinssätze, 1992-2009<br />
72
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Öffentliche Salden, 1992-2011<br />
73
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Öffentliche Verschuldung, 2002-2011<br />
74
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Nominale Wechselkurse EUR, 1992-2011<br />
75
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Zahlungsbilanzen, 1992-2011<br />
76
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Zentralverwaltungswirtschaften und Marktwirtschaften<br />
Kriterien Zentrale<br />
Verwaltungswirtschaft<br />
Marktwirtschaft<br />
Planung der<br />
Zentrale Planung durch Dezentrale Planung durch<br />
wirtschaftlichen Planung die öffentliche Gewalt den Marktmechanismus<br />
Eigentumsform Kollektivbesitz Privateigentum<br />
Unternehmensziele (im<br />
Sinne der<br />
Produktionsplanung)<br />
Erfüllung des<br />
Produktionsplans<br />
Rentabilität,<br />
Unternehmensgewinne<br />
Preisfestsetzung durch den Staat Marktmechanismus<br />
Lohnfestsetzung durch den Staat Autonome Verhandlung<br />
zwischen Arbeitgebern und<br />
-nehmern<br />
Gewerkschaften Unterstützung der Lohnverhandlungen,<br />
Erfüllung der Zielsetzung Verbesserung der<br />
der Partei und des Staates Arbeitsbedingungen<br />
Quelle: in Anlehnung an Berlange et al. (1992)<br />
77
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
BIP/Kopf-Verlauf in den MOEL, 1990-2006, indexbasiert<br />
Quelle: EBRD (2006), eigene Berechnungen<br />
78
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Die zukünftige EWWU-Erweiterung<br />
• Mitgliedschaft bedeutet: geringere Zinssätze<br />
• Die neuen EU-Länder EU Länder müssen ihre Wirtschaftpolitik an<br />
den ESZB-Wirtschaftsgrundsätzen ausrichten<br />
(Konvergenzkriterien, ( g , Geldpolitik) p )<br />
• Wann können die Länder dem WKM II beitreten?<br />
• Konvergenzkriterien (insbes (insbes. Wechselkursstabilität)<br />
über zwei Jahre erfüllt?<br />
• Dann ‚Verpflichtung Verpflichtung‘ der EWWU beizutreten (keine<br />
opting-out-Möglichkeit)<br />
79
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Die EU-Osterweiterung und die Kopenhagener Kriterien<br />
• Die EU richtete nach dem Fall der Mauer das ‘PHARE’-Programm ein, um durch finanzielle<br />
Unterstützung den jungen Demokratien dabei zu helfen, ihre Wirtschaft wieder aufzubauen und<br />
politische Reformen durchzuführen. Der Europäische Rat erklärte am 22. Juni 1993 in<br />
Kopenhagen p g zum ersten Mal, , dass “die assoziierten mittel- und osteuropäischen p Länder, , die<br />
dies wünschen, Mitglieder der Europäischen Union werden können”.<br />
• Gleichzeitig legte der Europäische Rat die drei wichtigsten Kriterien für einen Beitritt dieser<br />
Länder zur EU fest.<br />
– Erstens ein politisches Kriterium: Die Bewerberländer müssen über stabile Institutionen<br />
als Garantie für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die Achtung der Menschenrechte<br />
sowie den Schutz von Minderheiten verfügen.<br />
– Zweitens ein wirtschaftliches Kriterium: Die Bewerberländer müssen über eine<br />
funktionierende Marktwirtschaft verfügen g und in der Lage g sein, , dem Wettbewerbsdruck und<br />
den Marktkräften innerhalb der Union standzuhalten.<br />
– Drittens das Kriterium, die Verpflichtungen, die sich aus der EU-Mitgliedschaft ergeben,<br />
wahrzunehmen, wozu auch die Beachtung der Ziele der politischen und der Wirtschaftsund<br />
Währungsunion gehören. Dies bedeutet, dass die Beitrittsländer das gesamte als<br />
AAcquis i communautaire t i bbekannte k t EU-Recht EU R ht üb übernehmen. h<br />
• Die Kommission sprach Empfehlungen aus, und das Parlament gab seine Stellungnahmen ab.<br />
Auf dieser Grundlage gaben der Europäische Rat von Luxemburg (Dezember 1997) und<br />
Helsinki (Dezember 1999) grünes Licht für die Verhandlungen mit zehn mittel- und<br />
osteuropäischen t äi h Lä Ländern d sowie i ZZypern und d MMalta. lt<br />
Quelle: http://www.europa.eu.int/index_de.htm<br />
80
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Der WKM II (1)<br />
• Mit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 ersetzte der<br />
Wechselkursmechanismus II (WKM II) das seit 1979 bestehende<br />
Europäische Währungssystem (und mit ihm dessen<br />
Wechselkursmechanismus WKM I) I). Der WKM II ist eine multilaterale<br />
Vereinbarung mit fixen, aber anpassbaren Wechselkursen, im Rahmen<br />
derer sich die nationalen Währungen der teilnehmenden Länder mit<br />
einer Standardschwankungsbreite g von ±15 % um bilaterale Leitkurse<br />
gegenüber dem Euro bewegen.<br />
• Zur Erfüllung des Wechselkurskriteriums, das zu den für die Einführung<br />
des Euro maßgeblichen Maastricht-Kriterien zählt, ist vor der Prüfung<br />
dder wirtschaftlichen i t h ftli h KKonvergenz eine i mindestens i d t zweijährige ijäh i<br />
Teilnahme am WKM II ohne starke Spannungen notwendig. Die<br />
wirtschaftliche Überlegung hinter diesem Erfordernis besteht darin,<br />
dass die WKM-II-Teilnahme WKM II Teilnahme Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums<br />
dabei unterstützt, eine stabilitätsorientierte Politik zu betreiben, und die<br />
Aussichten auf das Erreichen einer dauerhaften Konvergenz<br />
wirtschaftlicher Fundamentalfaktoren erhöht.<br />
EZB-Jahresbericht 2004<br />
81
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Das WKM II (2)<br />
• Dies spiegelt die Überzeugung wider, dass die wirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten und politischen Maßnahmen in den teilnehmenden<br />
Mitgliedstaaten g mit den festgelegten g g Leitkursen vereinbar sein sollten.<br />
Das übergeordnete Ziel dabei ist, in den neuen EU-Mitgliedstaaten<br />
die gesamtwirtschaftliche Stabilität zu fördern und dadurch den<br />
bestmöglichen Beitrag zu nachhaltigem Wachstum und realer<br />
Konvergenz zu leisten. leisten Außerdem fördern eine solide<br />
Wirtschaftspolitik und stabile Wechselkurse das reibungslose<br />
Funktionieren des Binnenmarkts.<br />
• Dem EZB EZB-Rat Rat zufolge ist der WKM II samt der damit auferlegten<br />
Währungspolitik darauf ausgerichtet, Mitgliedstaaten außerhalb des<br />
Eurogebiets in ihren Bemühungen, den Euro einzuführen, zu<br />
unterstützen und gleichzeitig g g die komplexe p Beziehung g zwischen<br />
wirtschaftlichen Fundamentalfaktoren und Wechselkursstabilität zu<br />
regeln.<br />
EZB-Jahresbericht 2004<br />
82
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Das WKM II (3)<br />
• Der WKM II sieht eine Reihe währungspolitischer Maßnahmen vor,<br />
die im Falle von negativen Marktentwicklungen kombiniert werden<br />
können: Zinsmaßnahmen, Wechselkursflexibilität innerhalb der<br />
SSchwankungsbandbreite, h k b db it IInterventionen t ti sowie i di die Mö Möglichkeit li hk it von<br />
Leitkursanpassungen.<br />
• Entscheidungen, die den Leitkurs oder die<br />
Standardschwankungsbreite betreffen betreffen, werden von den Ministern der<br />
einzelnen Euro-Länder, der EZB sowie den Ministern und<br />
Zentralbankpräsidenten der am WKM II teilnehmenden EU-<br />
Mitgliedstaaten g in ggegenseitigem g g Einvernehmen ggetroffen.<br />
Der<br />
Erweiterte Rat der EZB verfolgt die Umsetzung des WKM II und dient<br />
als Forum für die geld- und wechselkurspolitische Zusammenarbeit.<br />
Ferner obliegt ihm die ständige sorgfältige Überwachung der<br />
Tragfähigkeit der bilateralen Wechselkursbeziehungen zwischen den<br />
einzelnen am WKM II teilnehmenden Währungen und dem Euro.<br />
83
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Ablauf der EWWU-Erweiterung<br />
• Beitritt zum EWS II<br />
– 28.06.2004: Estland, Litauen, Slowenien, (Dänemark)<br />
– 29.04.2005: Lettland, Malta und Zypern<br />
• Erweiterungsstrategie: länder- oder gruppenweise?<br />
• Müssen die Länder wirklich alle Kriterien erfüllen?<br />
– 1998: nicht alle Länder erfüllten damals die Kriterien<br />
– SWP-Nichtbeachtung: g keine Vorbildfunktion der ggroßen<br />
Länder<br />
• MOEL-Probleme: steigende Staatsverschuldung; hohe<br />
Wechselkursvolatilitäten; hohe Leistungsbilanzdefizite<br />
84
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
1. Osterweiterung der Eurozone<br />
• Am 11.07.2006 entschied der EU-Rat in der Zusammensetzung der<br />
Wirtschaftsminister (ECOFIN-Rat) aufgrund der im Mai 2006 von der EZB und<br />
der Europäischen Kommission vorgelegten Konvergenzberichte, Slowenien<br />
zum 01.01.2007 zum 13. Mitgliedsland der Eurozone aufzunehmen. Auf der<br />
anderen Seite wurde Litauen die Aufnahme in die Eurozone verweigert, weil<br />
die Inflationsrate im März 2006 mit einem Wert von 2,7% , um 0,1% , höher lag, g,<br />
als es der Referenzwert von 2,6% vorgab. Gleichzeitig wurde angemerkt,<br />
dass ein mittelfristiges, dauerhaftes Absinken der Inflationsrate auf ein Niveau<br />
innerhalb des Toleranzbereiches nicht zu erwarten wäre (Europäische<br />
Kommission, 2006a). Genauer formulierte es EU-Kommissar Almunía:<br />
„Längerfristig stellen die lebhafte Inlandsnachfrage, gestiegene Energiepreise<br />
und Erhöhungen der indirekten Steuern Inflationsrisiken dar. Ob mittelfristig<br />
ein niedriges Inflationsniveau erreicht und gewahrt werden kann, wird auch<br />
davon abhängen, ob weiterhin eine angemessene Fiskalpolitik betrieben wird<br />
und ob der Lohnanstieg sich weiterhin an der Produktivitätsentwicklung<br />
orientiert.“ i ti t “ (E (Europäische äi h KKommission, i i 2006 2006c, SS. 1)<br />
85
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Quelle: EBRD<br />
Transition<br />
Report (2006)<br />
Beitrittstermine zur Eurozone der MOEL<br />
Number of<br />
Maastricht criteria<br />
met (as of<br />
Septmber 2006)<br />
Status of Exchange<br />
Rate Mechanism II<br />
membership (as of<br />
September 2006)<br />
Euro aoption plans<br />
(as of September<br />
2005)<br />
Euro adoption<br />
plans (as of<br />
September 2006)<br />
Current plans<br />
compared with<br />
September 2005<br />
Czech Republic 4 No date planned 2010 No date Delayed<br />
Estonia 3 Joined on 28 June<br />
2004<br />
1 January 2007 1 Janary 2008 Delayed<br />
Hungary 1 No date planned 2010 No date Delayed<br />
Latvia 3 Joinedon2May Joined on 2 May<br />
2005<br />
1 January 2008 No date Delayed<br />
Lithuania 3 Joined on 28 June<br />
2004<br />
1 January 2007 No date Delayed<br />
Poland 4 No date planned 2009 No date Delayed<br />
Slovak Republic 3 Joined on 28<br />
November 2005<br />
1 January 2009 1 Janary 2009 Unchanged<br />
Slovenia 4 Joined on 28 June<br />
2004<br />
1 January 2007 1 Janary 2007 Unchanged<br />
86
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Foreign ownership of banks (2003)<br />
Source: ECB<br />
87
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
2. Osterweiterung der Eurozone<br />
• Am 10.07.2007 erließ der ECOFIN-Rat den Beschluss, Malta und Zypern mit<br />
Wirkung zum 01.01.2008 in die Eurozone aufzunehmen, obwohl im Falle<br />
Zyperns die Staatsverschuldung zwischen 2001 und 2006 zwischen 60,7%<br />
und teilweise sogar 70,2% lag. Erst für 2007 wurde die wichtige Hürde von<br />
60% nicht mehr übersprungen. Auch die Finanzierungssalden Zyperns sind<br />
über Jahre hinweg g negativ g g gewesen, , bis 2004 hin sogar g über -4,0%. , Erst für<br />
2007 konnte ein positiver Saldo festgestellt werden (EZB 2008, S. 142). Im<br />
Falle Maltas konnte die Staatsschuld zwar von 2004 ab gesenkt werden<br />
(damals 72,7%), lag in 2007 jedoch immer noch bei 62,9%. Zwischen 1998<br />
und 2007 wiesen die Finanzierungssalden Maltas stets einen negativen<br />
Betrag auf, bis 2005 stets außerhalb der -3,0%-Hürde (EZB 2008, S. 143).<br />
Auch wenn in Malta und Zypern ein höherer wirtschaftlicher Wohlstand als in<br />
den MOEL vorliegt und man beide Länder auffordert, weiter an den<br />
Konsolidierungs- und Konvergenzbemühungen der anderen Indikatoren<br />
festzuhalten, ist trotzdem abschließend festzustellen, dass im Falle Maltas im<br />
GGegensatz t zum abgelehnten b l h t Beitritt B it itt Litauens Lit mit it zweierlei i l i MMaß ß gemessen<br />
wurde. 88
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Makroökonomische Daten Sloweniens<br />
Quelle: Europäischen Kommission (2008): Economic Forecast, Spring 2008<br />
89
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Makroökonomische Daten Maltas<br />
Quelle: Europäischen Kommission (2008): Economic Forecast, Spring 2008<br />
90
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Makroökonomische Daten Zyperns<br />
Quelle: Europäischen Kommission (2008): Economic Forecast, Spring 2008<br />
91
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Makroökonomische Daten der Slowakei<br />
Quelle: Europäischen Kommission (2008): Economic Forecast, Spring 2008<br />
92
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
EU EU-15 15 116 116 115 115 115 115 115 114 114 113 113 112 112 111 110<br />
EURO-16 114 114 113 113 113 113 112 111 111 109 110 109 109 109 109<br />
Belgien 129 126 125 123 123 126 124 125 123 121 120 118 116 115 116<br />
Bulgarien 32 28 26 27 27 28 30 32 34 35 37 38 40 44 :<br />
Tschechien 73 75 73 70 69 68 70 70 73 75 76 77 80 81 82<br />
Dänemark 132 133 133 132 131 131 128 128 124 126 124 124 123 123 121<br />
Deutschland 129 127 124 122 122 118 117 115 116 116 117 116 116 116 116<br />
Estland 36 38 42 42 42 45 46 50 54 57 62 66 69 68 64<br />
Irland 103 108 115 121 126 131 132 138 141 142 144 145 147 133 127<br />
Griechenland 84 84 84 83 83 84 86 90 93 94 91 93 91 93 93<br />
Spanien 92 92 93 95 96 97 98 100 101 101 102 104 105 103 103<br />
Frankreich 116 115 115 115 115 115 116 116 112 110 111 109 108 107 108<br />
Italien 121 120 119 120 117 117 118 112 111 107 105 104 104 104 104<br />
Zypern 88 87 86 87 87 89 91 89 89 90 91 91 93 97 98<br />
Lettland 31 32 35 36 36 37 39 41 43 46 49 52 56 56 52<br />
Litauen 36 37 39 40 39 39 41 44 49 50 53 55 59 61 55<br />
Luxemburg 223 222 215 218 238 245 234 240 247 253 254 270 275 280 271<br />
Ungarn 52 52 53 55 55 55 59 62 63 63 63 63 62 64 65<br />
Malta 86 79 80 80 81 84 78 79 78 77 78 78 77 78 81<br />
Niederlande 123 125 127 128 131 134 134 133 129 129 131 131 132 134 131<br />
Österreich 135 134 131 131 131 131 125 126 127 127 124 125 123 124 124<br />
Polen 43 45 47 48 49 48 48 48 49 51 51 52 54 56 61<br />
Portugal 77 77 78 79 81 81 80 80 79 77 79 79 78 78 80<br />
Rumänien : : : : 26 26 28 29 31 34 35 38 42 47 46<br />
Slowenien 74 76 78 79 81 80 80 82 83 86 87 88 88 91 88<br />
Slowakei 48 50 51 52 50 50 52 54 55 57 60 63 68 72 73<br />
Finnland 108 106 110 114 114 117 115 115 112 116 114 114 117 118 113<br />
Schweden 125 125 124 123 126 127 122 122 124 126 122 123 125 122 118<br />
Großbritannien 113 115 118 118 118 119 120 120 122 124 122 120 116 115 112<br />
BIP pro Kopf in Kaufkraftstandards (KKS) (EU-27=100)<br />
93
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
94
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Konvergenzkriterien Estland<br />
HVPI-Inflation DefizitStaats- Änderung des<br />
quote t verschuldung h ld WWechselkurses h lk<br />
gegenüber dem Euro<br />
2008 10,6% -2,7% 4,6% 0,0%<br />
2009 02% 0,2% -1 -1,7% 7% 72% 7,2% 00% 0,0%<br />
2010 -0,7% -2,4% 9,6% 0,0%<br />
Referenzwert 1,0% (Apr. 09-Mai 10) -3,0% 60,0% +/- 15,0%<br />
Anmerkung: Für Estland ist kein langfristiger Zinssatz verfügbar.<br />
Q Quelle: EZB (2010), (2010) SS. 335<br />
95
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
Problem für Aufholländer:<br />
Balassa-Samuelson-Effekt<br />
96
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Inflations-Referenzwerte seit 1998<br />
Quelle: EUROPÄISCHE KOMMISSION (2010a), S. 37<br />
97
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Makroökonomische Daten Estlands<br />
Quelle: EUROPÄISCHE KOMMISSION (2010), S. 248<br />
98
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
99
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
100
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
101
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage in den MOEL<br />
102
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
5. ESZB-Governance<br />
• Interessenkonflikte in der Euro-17 ???<br />
• GGruppe 1: 1 Große, G ß westliche tli h Lä Länder d<br />
– GER, FRA, ITA, NED, BEL, LUX, FIN, AUT<br />
• Gruppe 2: Kohäsionsländer<br />
– IRL IRL, ESP ESP, GRE GRE, POR<br />
• Gruppe 3: Neue Länder<br />
– SLW, SLK, MAL, ZYP, EST<br />
103
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Welche Wechselkurssysteme gibt es?<br />
• Feste Wechselkurse / Currency Board-System<br />
• Flexible Wechselkurse<br />
• Zwischenlösungen: u.a. Crawling Peg<br />
• IIm Zuge Z der d Transformation T f ti mussten/müssen t / ü sich i h die di Mittel- Mitt l und d<br />
Osteuropäischen Länder überlegen, welches Währungsregime für ihre<br />
(neue) Währung adäquat ist; vor allem im Hinblick auf die Erfüllung der<br />
Konvergenzkriterien, die letztlich auf die EWWU-Erweiterung und<br />
Annahme des Euros hinführen sollen.<br />
• Im Folgenden werden die vier o.g. o g Wechselkurssysteme vorgestellt vorgestellt.<br />
104
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Feste Wechselkurse (1)<br />
• Stabile, jedoch anpassungsfähige Paritäten<br />
• MOEL haben ihre Heimatwährung kräftig unterbewertet,<br />
unterbewertet<br />
dadurch Preisauftriebstendenzen, der durch die<br />
Bindung an eine(n) kaufkraftstabile(n) Währung(skorb)<br />
gebremst werden konnte<br />
• Reale Aufwertung durch hohe Exporte<br />
• (Hyper-)Inflationsgefahr langfristig gebannt, durch<br />
Anlehnung an die Anti-Inflationspolitik anderer Länder<br />
(Konvergenzkriterium)<br />
• „Import“ der Glaubwürdigkeit des geldpolitischen Kurses<br />
105
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
• Bedingung:<br />
Feste Wechselkurse (2)<br />
– Ausreichend Währungsreserven<br />
– Makroökonomische Stabilisierungspolitik<br />
• Was passiert beim Scheitern der Politik?<br />
• Protektionistische Maßnahmen zur<br />
AAufrechterhaltung f ht h lt dder ffestgesetzten t t t Parität, P ität oder d<br />
• Aufgabe der festgesetzten Parität<br />
• Verlust in die Geld- und Stabilitätspolitik<br />
106
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Currency Board-System (1)<br />
• Eine strenge Variante des Fixkurssystems<br />
• Monetäre Basis einer Volkswirtschaft<br />
ändert sich nur dadurch, dass das Currency<br />
Board die eigene Währung im Austausch<br />
gegen eine bestimmte ausländische<br />
Währung (Ankerwährung) zu einem fixen<br />
Wechselkurs kauft oder verkauft.<br />
• Di Die monetäre ä BBasis i iist iin voller ll Höh Höhe ddurch h<br />
Devisen in der Ankerwährung gedeckt.<br />
107
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Currency Board-System (2)<br />
• Konvertibilität der inländischen Währung gegenüber<br />
der Reservewährung, d.h. eine Einlösung in andere<br />
konvertible Währungen ist durch Umtausch der<br />
Reservewährung in diese Währung möglich.<br />
• Di Die EEntwicklung t i kl dder Wäh Währungsreserven und d ddamit it di die<br />
Zahlungsbilanzsituation verändert die monetäre Basis<br />
und bestimmt die Geldmengenentwicklung.<br />
• Zentralbank kann nicht zur Finanzierung von<br />
Budgetdefiziten g herangezogen g g werden<br />
• Zentralbank hat keine Möglichkeit zur<br />
Devisenmarktintervention<br />
108
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Currency Board-System (3)<br />
• Das geringe Wechselkursrisiko impliziert<br />
niedrigere Zinssätze für Auslandskredite<br />
und erleichtert Direktinvestitionen.<br />
• Nachteile sind:<br />
– Keine eigenständige Geldpolitik<br />
– Verzicht auf den Wechselkurs als<br />
Gegensteuerungsmöglichkeit zu Störungen<br />
(Schocks) auf dem Gütermarkt.<br />
109
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Flexible Wechselkurse<br />
• Frei gebildeter Kurs durch Angebot und Nachfrage<br />
• Geldpolitik p orientiert sich am<br />
Geldmengenwachstum<br />
• Wird bevorzugt, g, wenn kein stabiles<br />
Wechselkurssystem prognostiziert werden kann<br />
• Unzureichende Währungsreserven<br />
• Schwierig zu gestaltende Makrostabilität<br />
• Wechselkursflexibilität sorgt g für Zahlungsausgleich,<br />
g g ,<br />
dadurch werden Anpassungen ‚weicher‘<br />
aufgefangen<br />
110
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Crawling Peg (1)<br />
• Kompromiss zwischen den Vorteilen des<br />
Wechselkursankers beim Abbau der Inflationsraten<br />
und der Wechselkursflexibilität bei der Sicherung<br />
der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
• Wechselkursänderungsrate wird angekündigt und<br />
festgelegt<br />
– π > π*<br />
– Abwertungsrate > erwartetes Inflationsgefälle vom Inland<br />
zum Ausland, Ausland d.h. d h reale Aufwertung der Inlandswährung<br />
– Abwertungsrate gleicht Inflationsrate aus<br />
111
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Crawling Peg (2)<br />
• Aktives crawling peg: realer Wechselkurs<br />
ändert sich<br />
– Höhere Bereitschaft zur Anti-Inflationspolitik<br />
• Passiver crawling peg: realer Wechselkurs<br />
bleibt konstant<br />
– Bevorzugung der Sicherung der internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
112
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Geldpolitische Ziele und Wechselkursregime der MOEL, 2005<br />
Geldpolitische Strategie Wechselkursregime<br />
Tschechische Rep. Inflation Targeting Managed Floating<br />
Estland* Wechselkursziel W Currency C yBoard<br />
Zypern* Wechselkursziel<br />
Lettland* Wechselkursziel Schwankungsbreite: 1,0%<br />
Litauen* Wechselkursziel Currency Board<br />
Malta* Wechselkursziel Schwankungsbreite: 0%<br />
Ungarn Kombination aus I.T. und WK-Ziel<br />
Polen Inflation Targeting Freier Wechselkurs<br />
Slowakei* Inflation Targeting Stetig sinkende Inflationsziele<br />
Slowenien* 2-Säulen-Strategie<br />
* = Teilnahme am WKM II<br />
Quelle: EUROPÄISCHE ZENTRALBANK (2005)<br />
113
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Die EWWU-Beitrittsstrategien der MOEL, 2006<br />
Geldpolitische<br />
Strategie<br />
Wechselkursregi<br />
me<br />
Beitritt<br />
zum<br />
WKM II<br />
Max.<br />
Abweichung<br />
nach oben (in<br />
%)<br />
Max.<br />
Abweichung<br />
nach unten (in<br />
%)<br />
Estland WK-Steuerungg Currency y Board 28.06.04 0,00 , 0,00 ,<br />
Lettland WK-Steuerung Schwankungsbr<br />
eite (±1%)<br />
02.05.05 0,74 0,98<br />
Litauen WK-Steuerung Currency Board 28.06.04 0,00 0,00<br />
Slowenien 2-Säulen-Strategie g Schwankungsbr g<br />
eite (±15%)<br />
28.06.04 0,02 0,08<br />
Tschechisch Inflation targeting Managed<br />
e Rep.<br />
Slowakische Inflation targeting,<br />
floating<br />
Schwankungsbr 28.11.05 0,68 10,93 WK-Steuerung =<br />
Rep. p unter WKM II-<br />
Bedingungen<br />
eite (±15%) ( )<br />
Polen Inflation targeting Freies Floating<br />
Ungarn Kombination aus Peg zum Euro;<br />
WK-Steuerung Schwankungsbr<br />
und<br />
targeting<br />
Inflation eite (±15%)<br />
Zypern WK-Steuerung Schwankungsbr<br />
eite (±15%)<br />
02.05.05 0,00 2,01<br />
Mlt Malta WK WK-Steuerung St Sh Schwankungsbr k b<br />
eite (±15%)<br />
020505 02.05.05 000 0,00 000 0,00<br />
Wechselkurssteuerung<br />
Quelle:<br />
EZB Jahresbericht<br />
(2006)<br />
114
<strong>Masterstudiengang</strong> <strong>Europäistik</strong><br />
Quelle<br />
EZB<br />
Jahres<br />
bericht<br />
(2009)<br />
Die EWWU-Beitrittsstrategien der MOEL, 2009<br />
115