PDF [0,73 MB]

und werden zu den Cilien der Sinneszellen transportiert. Auf den Cilien liegen
Rezeptoren, spezifische Moleküle, die die Duftstoffe binden. Es wird eine
biochemische Reaktion ausgelöst, bei der die Wirkung des Duftmoleküls um ein
vielfaches verstärkt und anschließend ein elektrisches Signal ausgelöst wird. Das
Signal wird über die Nervenfortsätze, den sogenannten Axonen direkt an den
Riechkolben weitergeleitet. Im Riechkolben werden die Informationen in den
Glomeruli gesammelt und dann über die Mitralzelle über die Riechfurche ins
Riechhirn geleitet. Der Impuls gelangt dann zum Thalamus, der Schaltzentrale für
Sinneswahrnehmungen im Gehirn. In der Riechrinde des Großhirns werden die
Informationen über die Duftwahrnehmungen gespeichert und mit bisherigen
Duftmerkmalen verglichen und somit als Geruchsempfindung bewusst gemacht.
Abb. 3; www.g-netz.de/Der_Mensch/sinnesorgane/gfx/geruchssinn.jpg
Duftstoffe
Duftstoffe sind chemische Moleküle. Bereits wenige Moleküle führen zur
Wahrnehmung eines Geruchs. Ein Duftstoff muss bestimmte Bedingungen erfüllen,
um wahrgenommen zu werden. Noch nicht alle diese Bedingungen sind bekannt und
nur wenige Duftstoffe analysiert. Duftstoffe müssen in gewissem Maß wasser- und
fettlöslich sein, eine bestimmte Oberflächenstruktur, eine niedrige Polarität und einen
bestimmten Dampfdruck haben. Wahrscheinlich kann man nur kleine Duftmoleküle,
das heißt mit einem niedrigen Molekulargewicht, riechen. Der größte bekannte
Duftstoff hat ein Gewicht von 294. Ein Duft setzt sich meist aus vielen verschiedenen
Duftstoffen zusammen. Kaffeeduft setzt sich zum Beispiel aus 800 geruchsaktiven
Substanzen zusammen. Aber nicht alle Stoffe sind riechbar, wie z.B. Methan,
Kohlenmonoxid und Sauerstoff. Man kann nur Stoffe riechen, für die man auch
Rezeptoren hat.
7