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Text - Eisenstraße

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Dieses Dokument entstammt aus der „Schatzsuche <strong>Eisenstraße</strong>“ auf www.eisenstrasse.info.<br />

Sämtliche Rechte liegen beim Autor.<br />

Betriebswirtschaftliche Einflussfaktoren<br />

am Beispiel der Lebensmittelbewirtschaftung<br />

In dem Zeitraum, in dem das Geschäft bestand (1920-1975), gab es immer Zeiten in<br />

denen u.a. Lebensmittel bewirtschaftet wurden.<br />

Lebensmittelmarken wurden dabei nicht nur zum Einkauf von Lebensmitteln benötigt,<br />

sondern mussten auch bei Inanspruchnahme eines Versorgungsbetriebes, wie z.B.<br />

Kantine oder Gasthaus abgegeben werden (s. Abb. 11).<br />

Die erste Zeitspanne umfasste den ersten Weltkrieg und die darauf folgende Nach-<br />

kriegszeit:<br />

Die ersten Lebensmittelkarten wurden am 7. April 1915 für Brot und Mehl ausgege-<br />

ben. (Wegfall der k. u. k. Kornkammern Galizien und Bukowina). Auch nach Beendi-<br />

gung des ersten Weltkrieges konnte eine adäquate Versorgung der Bevölkerung<br />

nicht gewährleistet werden, so dass es in den Wintern 1918/19 und 1919/20 zu Hun-<br />

gersnöten und –demonstrationen kam. Aufgrund der allgemeinen Arbeitslosigkeit<br />

und der schlechten Ernährungslage kam es auch in Waidhofen/Ybbs unter der Amts-<br />

zeit von Bürgermeister Dr. Georg Riegelhofer (1913-1918) zu Demonstrationen und<br />

Unruhen (Hopf 2005). Die Attacke eines Arbeiters aus einem der Hungerdistrikte be-<br />

wegte ihn 1918 zur Niederlegung seines Amtes (ebenda).<br />

Erst ab November 1922 endete die Lebensmittelbewirtschaftung in Österreich.<br />

Die zweite Zeitspanne umfasste die Zeit der Besetzung Österreichs bzw. ab dem<br />

Zeitpunkt der Bewirtschaftung (31. August 1939) bis zum Ende des zweiten Welt-<br />

krieges:<br />

Die detaillierte Versorgung der Bevölkerung für den zweiten Weltkrieg begann dem-<br />

nach bereits einen Monat vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges (Polenfeldzug).<br />

„Die von den Kartenstellen ausgegebenen 6-12 Karten pro Person (inkl. Rau-<br />

cher, Seifen-, Kleiderkarten und individuelle Bezugsberechtigungen) galten für<br />

eine Versorgungsperiode von 3-4 Wochen. Gegen Kriegsende lauteten die<br />

Abschnitte der Karte nicht mehr auf bestimmte Waren, sondern enthielten nur<br />

Nummern, die zur Einlösung aufgerufen wurden, da die auf den Karten ange-<br />

gebenen Lebensmittel nicht mehr oder nur in verminderten Umfang ausgege-<br />

ben werden konnten“ (Rigele, Wien Lexikon).<br />

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