Text - Eisenstraße

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Dieses Dokument entstammt aus der „Schatzsuche <strong>Eisenstraße</strong>“ auf www.eisenstrasse.info. Sämtliche Rechte liegen beim Autor. In Waidhofen/Ybbs erfolgte die Lebensmittelkartenausgabe je nach Wohnsitz (Stra- ße) teils im Rathaus, teils in Gasthöfen (Bote von der Ybbs, 23.05.1941). Nachge- wiesenermaßen übernahm ab Mai 1941 die Ausgabe für die Ybbsitzer-, Reidmül- lerstraße, Unter der Leithen, Kreuzgasse, Preußlergasse, Ederstraße, Jaxgasse, Hötzendorfstraße, Pestalozzigasse, Am Fuchsbichl, der Gasthof Viktor Ebner, Ybb- sitzerstraße (ebenda). Ab 4. Dezember 1941 übernahm die Ausgabe die Wirtschafts- stelle im Rathaus (ebenda). Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges brach die wirt- schaftliche Versorgung auch in Waidhofen/Ybbs zusammen. Im Juni 1945 berichtete Wirtschaftsamt-Leiter GR Josef Richter im Ybbstaler Wochenblatt von den derzeit noch vorhandenen Lebensmittelbeständen und deren voraussichtlichen Auslangen (Ybbstaler Wochenblatt, 29. Juni 1945 – s. „Ergänzende Literatur“). Die dritte Zeitpanne umfasste die Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges bis 1953 (II. Nachkriegszeit): Da die Versorgung der Bevölkerung nach dem II. Weltkrieg durch die eigene Land- wirtschaft bzw. Wirtschaft nicht gedeckt werden konnte, übernahmen anfangs die Besatzungsmächte (UdSSR, Großbritannien, USA, Frankreich) die Versorgung in ihren Zonen. Später unterstützten Hilfsprogramme wie „United Nations Relief and Rehabilitation Administration“ (Abk. UNRRA, ab März 1946) die Lebensmittelversor- gung 11 und das European Recovery Program (Abk. ERP, allg. Marshall-Plan ge- nannt, ab 1948) die Wirtschaftshilfe 12 (Bischof, 2005; Serfözö, 2003; dtv, Bd. 5, 172). Die Aufhebung des Lebensmittelbewirtschaftungsgesetzes erfolgte am 31.08.1950. Damit endete auch der Schwarzmarkt. „Die Aufhebung des Lebensmittelbewirtschaftungsgesetzes erfolgte zwar am 31.08.1950, doch waren dennoch bis 1.11.1952 Zucker, preisgestützte Spei- sefette, Margarine, Kunstspeisefett u. Speiseöl sowie ausländ. Schmalz noch markenpflichtig. Kinder-, Mütter- u. Selbstversorgerkarten wurden mit E. 1952 aufgelassen. Die Versorgungsperiode wurde auf einen Monat ausgedehnt, u. für 1953 wurden abschl. noch 4 Dreimonatskarten aufgelegt“ (Rigele, Wien- Lexikon). 11 Österreich erhielt von 08.02.1946 bis 30.06.1947 Lebensmittel, Kleider, Fahrzeuge, Saatgut und Düngemittel im Wert von 137 Millionen Dollar, die vorwiegend von den USA zur Verfügung gestellt wurden (aeiou - Österreich Lexikon). 12 Österreich erhielt bis 1955 beinahe eine Milliarde Dollar an ERP-Leistungen. (Eder 2003, 3; Bischof 2005). 14
Dieses Dokument entstammt aus der „Schatzsuche <strong>Eisenstraße</strong>“ auf www.eisenstrasse.info. Sämtliche Rechte liegen beim Autor. Während der Bewirtschaftung mit Lebensmittelkarten kam es auch immer wieder zu Engpässen. Zwischen Juli 1951 und Juli 1952 mussten zwei fleischlose Tage pro Woche eingeführt werden (Eder 2003, 5). Die vierte Zeitspanne umfasste die Zeit ab 1953 bis 1994: Wie bereits erwähnt, endete 1950 das Lebensmittelwirtschaftgesetz und damit auch der Schwarzmarkt. Die Lebensmittelversorgung funktionierte seither nach marktwirt- schaftlichen Kriterien, freilich bis 1994 unter Beibehaltung von Elementen der Markt- lenkung, wie z.B. der Subventionierung der Landwirtschaft. Abb. 10: Lebensmittelkarten 1949 15
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