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Panorama 3/Juli 2010 - Erlebnisbank.ch

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Foto: Dave Cooper<br />

«Keine Firmengründung<br />

ohne Visionen»<br />

Wer weiss, wo Fabienne Kaufmann mit ihrem<br />

kleinen und no<strong>ch</strong> jungen Unternehmen heute<br />

stünde, wäre sie vor drei Jahren beim Kiteboarding<br />

in Südfrankrei<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Natalie Winter begegnet.<br />

Die 37-jährige Frau aus La Chaux-de-<br />

Fonds, die früher als Erwa<strong>ch</strong>senenbildnerin und<br />

heute beim weltweit im Gesundheitsberei<strong>ch</strong><br />

tätigen Unternehmen Baxter in Neuenburg im<br />

Personalmanagement arbeitet, ist Kaufmann<br />

beim Start in die Selbstständigkeit mit Rat und<br />

Tat beigestanden. «I<strong>ch</strong> war für Fabienne ein<br />

Coa<strong>ch</strong>, der ihr geholfen hat, die Anfangss<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />

zu meistern. Wir haben viele Ideen<br />

miteinander entwickelt und umgesetzt», sagt<br />

Winter. Sie steckten ihre Köpfe zusammen, bau-<br />

Freizeit am liebsten in Meeres- oder Seewellen<br />

verbringt.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz gelten der Neuenburgersee<br />

sowie Silvaplana im Engadin als beliebteste Kiteboarding-Destinationen.<br />

«Leider gibt es in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz immer no<strong>ch</strong> Seen, auf denen Kiteboarding<br />

ni<strong>ch</strong>t erlaubt ist», sagt Kaufmann. Weil man<br />

für<strong>ch</strong>tet, die Surfer könnten in Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete<br />

eindringen, oder weil man an Uferzonen<br />

einen Konflikt zwis<strong>ch</strong>en Badegästen und Kitesurfern<br />

befür<strong>ch</strong>tet, die für die Vorbereitung ihrer<br />

Segel einigen Platz brau<strong>ch</strong>en.<br />

Der Wind, der Wind . . .<br />

Drunten in La Neuveville BE, wo uns Fabienne<br />

Kaufmann am Ufer des Bielersees demonstriert,<br />

wie die Sa<strong>ch</strong>e mit Kite und Board funktioniert,<br />

ist das überhaupt kein Problem. Der See ist dank<br />

den Windverhältnissen gut geeignet für den<br />

Kitesport. Wer das ganze Jahr auf si<strong>ch</strong>er gehen<br />

will, der begibt si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Ägypten ans Rote<br />

Meer, das bei vielen S<strong>ch</strong>weizer Kitesurfern ho<strong>ch</strong><br />

im Kurs ist. Kaufmann: «Es ist ein Ort, der s<strong>ch</strong>nell<br />

zu errei<strong>ch</strong>en ist und an dem das ganze Jahr über<br />

dem Surfsport gefrönt werden kann.»<br />

Ohne Wind geht gar ni<strong>ch</strong>ts in diesem Sport:<br />

Strammen S<strong>ch</strong>rittes und mit einem grossen<br />

Rucksack auf dem Rücken strebt die Jungunternehmerin<br />

dem Ufer zu. Mit drei Handgriffen<br />

liegt das grosse Tu<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig ausgebreitet auf<br />

dem Rasen. Jetzt gilt es darauf zu a<strong>ch</strong>ten, unter<br />

den S<strong>ch</strong>nüren und Ziehleinen kein Dur<strong>ch</strong>einander<br />

anzuri<strong>ch</strong>ten. Ein kurzer Sprint – und s<strong>ch</strong>on<br />

wird das ultralei<strong>ch</strong>te Segeltu<strong>ch</strong> vom Westwind<br />

aufgeblasen.<br />

ten Strukturen auf, entwickelten Visionen und<br />

steckten Ziele, die GIN Kiteboarding anstreben<br />

will.<br />

Natalie Winter bringt aus ihrem Hauptberuf<br />

ni<strong>ch</strong>t nur Erfahrung in Personal- und Talentmanagement<br />

mit, sie ist wie Fabienne Kaufmann<br />

au<strong>ch</strong> eine begeisterte Kiteboarderin. «Nur bin<br />

i<strong>ch</strong> in diesem Sport ni<strong>ch</strong>t so erfolgrei<strong>ch</strong> wie sie»,<br />

sagt Natalie Winter la<strong>ch</strong>end. Als sie Fabienne<br />

Kaufmann kennenlernte, sah sie die ho<strong>ch</strong>wertigen<br />

Produkte, mit denen si<strong>ch</strong> die ehemalige Kiteski-Weltmeisterin<br />

vom Wind forttragen liess.<br />

«Die Chemie zwis<strong>ch</strong>en uns beiden stimmte, und<br />

i<strong>ch</strong> merkte bald, dass sie mit ihrer Ges<strong>ch</strong>äftsidee<br />

auf dem Markt Erfolg haben wird», erinnert si<strong>ch</strong><br />

Winter.<br />

Will Natalie Winter ihren Sport ausüben, reist<br />

sie am liebsten ans Rote Meer na<strong>ch</strong> Ägypten und<br />

Fabienne Kaufmann ist alles andere als eine<br />

Hasardeurin: Die Ges<strong>ch</strong>äftsfrau weiss um die<br />

Risiken, die ihr Sport bei fals<strong>ch</strong>er Anwendung<br />

mit si<strong>ch</strong> bringen kann. «Deshalb messe i<strong>ch</strong> in<br />

meiner Firma der Si<strong>ch</strong>erheit eine grosse Bedeutung<br />

bei.»<br />

Am Boden geblieben<br />

Würde die Demonstration am Ufer des Bielersees<br />

ni<strong>ch</strong>t an einem kalten Wintermorgen stattfinden,<br />

die begeisterte Kitesurferin wäre im Nu<br />

mit einem Board am Fuss auf dem Wasser und<br />

würde si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> so gern von Wind und Wellen<br />

in Ri<strong>ch</strong>tung Petersinsel ziehen lassen. «Kitesurfer<br />

sind Mens<strong>ch</strong>en, die gerne in der Natur draussen<br />

sind und si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> von wilden Winden ni<strong>ch</strong>t von<br />

ihrer Leidens<strong>ch</strong>aft abhalten lassen», sagt die<br />

Chefin und Gründerin von Gin Kiteboarding. Ein<br />

Glück, dass diese unternehmenslustige Frau im<br />

Winter auf die gefrorenen Juraseen auswei<strong>ch</strong>en<br />

kann. Und wenn au<strong>ch</strong> dort ni<strong>ch</strong>ts zu ma<strong>ch</strong>en ist,<br />

dann lässt sie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on mal mit anges<strong>ch</strong>nallten<br />

Ski vom Wind die Hänge des Chasserals<br />

ho<strong>ch</strong>treiben.<br />

«Diese Frau steht mit beiden Beinen auf dem<br />

Boden, au<strong>ch</strong> wenn sie gelegentli<strong>ch</strong> gerne in die<br />

Luft geht», sagt Stephan Ei<strong>ch</strong>er, Kreditverantwortli<strong>ch</strong>er<br />

der Banque Raiffeisen de Chasseral.<br />

Fabienne Kaufmann pflegt seit vielen Jahren ihre<br />

ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong>en Beziehungen mit dieser Lokalbank,<br />

weil sie von ihrer Kundennähe und dem<br />

Service überzeugt ist. Und Stephan Ei<strong>ch</strong>er glaubt<br />

an die Zukunft der innovativen Produkte aus<br />

dem Hause Gin Kiteboarding. «Der Freizeit<br />

kommt in unserer Gesells<strong>ch</strong>aft eine immer wi<strong>ch</strong>-<br />

r A i F F e i s e n<br />

natalie Winter ist selber Kiteboarderin.<br />

<strong>Panorama</strong> Raiffeisen<br />

| 47<br />

na<strong>ch</strong> Spanien. Die Frau ist in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit so<br />

angefressen vom Kiten, dass sie ihn au<strong>ch</strong> auf Eis<br />

und S<strong>ch</strong>nee betreibt. Im letzten Winter reiste die<br />

Neuenburgerin ins Terre de Baffin im Norden<br />

Kanadas, wo sie kitend über unendli<strong>ch</strong> weite<br />

zugefrorene Seen gefahren ist. Ni<strong>ch</strong>t zuletzt<br />

au<strong>ch</strong> aus berufli<strong>ch</strong>en Gründen, sagt Winter:<br />

«Wenn i<strong>ch</strong> mein Mandat bei GIN Kiteboarding<br />

seriös ma<strong>ch</strong>en will, muss i<strong>ch</strong> do<strong>ch</strong> wissen, wie<br />

dieser Sport in der Praxis ausgeübt wird.»<br />

tigere Bedeutung zu», sagt Ei<strong>ch</strong>er. Und in Fabienne<br />

Kaufmann sieht er eine Garantin für eine<br />

seriöse Ges<strong>ch</strong>äftsführung, gepaart mit vielen<br />

guten Ideen, die si<strong>ch</strong> auf dem wa<strong>ch</strong>senden<br />

Markt des Kitesailings gut verkaufen lassen. Nur<br />

eines können weder die Raiffeisenbank no<strong>ch</strong><br />

Fabienne Kaufmann ihren Kunden garantieren:<br />

einen kräftigen Wind auf Bestellung.<br />

L MArKUs rOHner<br />

so erklärt’s Wikipedia<br />

Kitesurfen oder au<strong>ch</strong> Kiteboarden ist ein junger<br />

Extremsport, der aus der Familie des Powerkiting<br />

entstanden ist, wobei man einen «Kite» (Lenkdra<strong>ch</strong>en)<br />

für die Fortbewegung auf dem Wasser<br />

mit Hilfe eines Kiteboards verwendet. Der Sportler<br />

befindet si<strong>ch</strong> dabei auf einem ca. 150 cm<br />

langen und 40 cm breiten «Board» und wird<br />

dur<strong>ch</strong> einen lenkbaren «Kite», au<strong>ch</strong> Winds<strong>ch</strong>irm<br />

oder kurz S<strong>ch</strong>irm genannt, gezogen.<br />

3/<strong>2010</strong>

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