Social Media & Sport Magazin Oktober - Result-Sports
Social Media & Sport Magazin Oktober - Result-Sports
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SOCIAL MEDIA & SPORT<br />
<strong>Magazin</strong><br />
DAS FACHMAGAZin FÜR ALLe AnWenDeR DeR neUen CLUB-MeDien<br />
AKTUELLE FALLSTUDIE<br />
FC Bayern München: myFCB<br />
Hertha BSC: Lieferheld Topspieler<br />
Liverpool FC: fanpic<br />
CONTENT-ANALYSE<br />
Schwarz auf weiß: so funktioniert der<br />
Content-Mix bei den Top-Clubs der<br />
Fußball-Bundesliga<br />
Ausgabe 21 | OKTOBER 2012<br />
ein MAGAZin VOn ReSULT SpORTS<br />
ROBERT BURKHARDT<br />
Warum alle <strong>Sport</strong>vereine <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Richtlinien verabschieden sollten
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
2<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
EDITOR’S LETTER<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
UNSERE BEOBACHTUNGEN<br />
1 Milliarde für Facebook<br />
5 FACEBOOK<br />
Aktuelle Fan-Zahlen der drei ersten<br />
deutschen Fußball-Ligen<br />
7 TWITTER<br />
Aktuelle Follower-Zahlen der 1. und 2.<br />
Fußball-Bundesliga<br />
8 Google+<br />
Aktuelle Fan-Zahlen der 1. und 2.<br />
Fußball-Bundesliga<br />
9<br />
12<br />
15<br />
16<br />
18<br />
FC Bayern München: myfcb<br />
Interview rund um die clubeigene <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Plattform des Rekordmeisters<br />
Das Kreuz mit dem Crossposting<br />
Eine kritische Bestandsaufnahme zum<br />
redundanten Multichannel Posting<br />
Club der Millionäre<br />
Die Clubs mit den meisten Fans in<br />
Europa<br />
Auf der Suche nach dem Helden<br />
des Tages<br />
Fallstudie über die Einbindung eines<br />
Sponsors bei Hertha BSC<br />
ALEMANNIA AACHEN<br />
Wie der Aachener Traditionsclub<br />
trotz Abstieg in die 3. Liga die hohe<br />
Fanbindung erhält<br />
21 Erfolgsgeheimnis...?<br />
Content-Analyse der Facebook Pages in<br />
der 1. Fußball Bundesliga<br />
24<br />
27<br />
29<br />
28<br />
31<br />
32<br />
35<br />
37<br />
Hängende Spitze<br />
Wie sich das Facebook Wachstum in<br />
den europäischen Top-Ligen entwickelt<br />
Liverpool FC Fanpic<br />
Fallstudie des Premier League Clubs zur<br />
Erhöhung des Fan-Response<br />
Metalist kharkiv<br />
Expertengespräch mit dem ukrainischen<br />
Premjer League Club<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Guidelines<br />
Robert Burkhardt geht diesmal der Frage<br />
nach, warum <strong>Sport</strong>vereine <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Guidelines verabschieden sollten<br />
Impressum: nacherhebung<br />
Update zum Beitrag aus dem letzten<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> & <strong>Sport</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Wieder nicht im Kader...!<br />
Robert Burkhardt geht in seiner Serie<br />
diesmal der Notwendigkeit von <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Richtlinien bei <strong>Sport</strong>vereinen nach.<br />
FAcebook FAN-counts<br />
Aktuelle Fanzahl-Rankings der deutschen<br />
Ligen DEL, HBL und BBL<br />
Zu GUTER LETZT<br />
Twitter-News<br />
9<br />
16<br />
18
EDITORIAL<br />
1 Milliarde<br />
für Facebook<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
Ausgabe 21 ist aufbereitet und bietet, wie immer, alle<br />
wichtigen Entwicklungen und Informationen zum <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> <strong>Sport</strong> Business. Diese Ausgabe ist besonders, weil<br />
wir immer mehr Inhalte von Clubs und Ligen erhalten,<br />
die ihre Erfahrungen in den digitalen ‚Communities’ an<br />
uns übermitteln.<br />
Wie von uns vorausgesagt, können wir im Herbst<br />
bei vielen Vereinen die Integration von Sponsoren<br />
mit speziellen Anwendungen und Applikationen bei<br />
Facebook beobachten. Das nehmen wir gerne zum<br />
Anlass, über gelungene Fallbeispiele in unserem <strong>Magazin</strong><br />
zu berichten.<br />
Auch der Aufbau eigener sozialer Netzwerke kann für<br />
Clubs, aber besonders für Ligen und Verbände spannend<br />
sein. Wie diese Netzwerke im Dialog mit den Fans<br />
optimal angeboten und eingebunden werden, zeigen<br />
wir am praktischen Beispiel. Echte Highlights sind die<br />
übermittelten Anwendungs- und Fallbeispiele des<br />
FC Bayern München („Erfahrungen mit myFCB“),<br />
von Hertha BSC („Der Spieler des Tages präsentiert<br />
von Lieferheld“) und dem FC Liverpool („FanPic).<br />
Auch die aufgeführten Expertengespräche bieten<br />
wieder eine Fülle an spannenden Informationen.<br />
Mit Metalist Kharkiv (Ukraine) konnten wir zum<br />
ersten Mal einen Club aus Ost-Europa ins <strong>Magazin</strong><br />
integrieren. Die zweite Premiere ist unser Gespräch<br />
mit Alemannia Aachen (3. Fußball Liga), dem<br />
ersten Verein aus der dritten Fußball Liga, deren<br />
Erfahrungen und Strategie wir unter die Lupe<br />
nehmen. Abgerundet wird das <strong>Magazin</strong> mit der<br />
Serie von Robert Burkhardt („Der New <strong>Media</strong><br />
Manager im <strong>Sport</strong>“), einer Nacherhebung zur<br />
Integration des Impressum, einer Übersicht von<br />
Cross-Posting Aktivitäten der Clubs sowie vielen<br />
Zahlen und Fakten zu den wichtigsten Plattformen<br />
der Sozialen Netzwerke.<br />
Mario Leo, Herausgeber<br />
Facebook hat in der vergangenen Woche neue Zahlen<br />
geliefert. Global kann man nun 1 Milliarde Nutzer zählen,<br />
die sich mindestens einmal im Monat im Sozialen<br />
Netzwerk anmelden. In Deutschland ist diese Zahl zum 1.<br />
<strong>Oktober</strong> mit 24.596.460 Teilnehmern angegeben worden.<br />
Das bedeutet im Vergleich zum Vormonat ein Plus<br />
von ca. 1,2% oder gut 300.000 neue Nutzer. Betrachtet<br />
man dann einen Zeitraum von sechs Monaten, so<br />
liegt das durchschnittliche Wachstum bei Facebook in<br />
Deutschland bei 5,8% und einem Zuwachs von 1.345.260<br />
Fans. Entsprechend liegt man im vergangenen Monat<br />
etwas über dem Trend.<br />
Dies kann man aber bei den Wachstumszahlen der<br />
1. Fußball Bundesliga nicht behaupten, denn hier<br />
registrieren die 18 Clubs eine Steigerung von 210.439<br />
neuen Facebook-Freunden. Dies bedeutet aber das<br />
geringste Wachstum der vergangenen sechs Monate.<br />
Eine Begründung dafür kann sein, dass der emotionale<br />
und leidenschaftliche Zuspruch zum Fußball und<br />
Abb. Steigerungszahlen vom 1.09.2012 zum 1.10.2012 auf FB,<br />
Google+ und Twitter<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
3
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
4<br />
EDITORIAL<br />
dem entsprechenden Lieblingsclub als einer der<br />
ersten Schritte bei Facebook gilt. Jetzt steigern<br />
sich möglicherweise die Nutzerzahlen in anderen<br />
Altersklassen, mit anderen Interessen gegebenenfalls.<br />
Und die Fußball Bundesliga ist damit nicht alleine, diese<br />
Verlangsamung der Steigerungszahlen sehen wir in<br />
England, Spanien, etc.<br />
Twitter kann sich im vergangenen Monat mit dem<br />
zweitgrößten Wachstum im deutschen Fußball steigern.<br />
Nur im Monat August war die Steigerung größer.<br />
Die Clubs der 1. Fußball Bundesliga erzielen in den<br />
vergangenen sechs Monaten ein durchschnittliches<br />
Wachstum von 42.585 pro Monat, im September 2012<br />
konnten sie 56.718 neue Follower erzielen.<br />
Bei Google+ verhält es sich ähnlich wie bei Twitter.<br />
Immer mehr Clubs nutzen diese Plattform aktiver und<br />
erzielen gute bis sehr gute Zuwachszahlen. Einige<br />
Vereine, wie zum Beispiel der SV Werder Bremen,<br />
registrieren bei Google+ bessere Steigerungszahlen als<br />
bei Facebook (siehe Tabelle).<br />
Für Sie, liebe Leserinnen und Leser haben wir<br />
eine Vergleichsgrafik der Steigerungszahlen vom<br />
1. September zum 1. <strong>Oktober</strong> innerhalb der drei<br />
beliebtesten Plattformen, Facebook, Google+ und<br />
Twitter erstellt. In dieser Tabelle sind ausschließlich die<br />
Clubs berücksichtigt, die auf allen drei Kanälen mit<br />
jeweils einem offiziellen Profil aufgeführt sind.<br />
Die Grafik zeigt, dass sich die Steigerungszahlen<br />
weiter annähern und sich wohl letztendlich alle<br />
drei Plattformen langfristig etablieren werden, mit<br />
jeweils eigenen Inhalten und entsprechendem<br />
Nutzungsverhalten.<br />
Die Wachstumszahlen innerhalb der wichtigsten<br />
Plattformen scheinen sich anzupassen. Das sind<br />
interessante Entwicklungen, bestätigen aber, dass die<br />
Sozialen Netzwerke und die Online-Stammtische des<br />
21. Jahrhunderts sich fest in Gesellschaft integriert<br />
haben. Darauf können sich die Verantwortlichen<br />
innerhalb der Clubs, Ligen und Verbände nun einstellen<br />
und ihre individuelle <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Strategie umsetzen.<br />
Dazu wird der mobile Kanal immer wichtiger, denn zum<br />
einen steigern sich permanent die Zugriffszahlen der<br />
Fans und Interessierten auf die Profile der Clubs in den<br />
Sozialen Netzwerken, zum anderen bieten sich dadurch<br />
für die Clubs, aber auch ihre Sponsoren völlig neue<br />
Geschäftsmodelle.<br />
Mit dem mobilen Endgerät können die Angebote<br />
geografisch an den Aufenthaltsort des Fans angepasst<br />
und somit noch wertvoller oder werthaltiger definiert<br />
werden. Damit kann die Wertschöpfungskette erweitert<br />
und größere emotionale Mehrwerte geschaffen<br />
werden.<br />
Das Digital <strong>Media</strong> <strong>Sport</strong> Business wird somit eine Stufe<br />
komplexer. Die Schwierigkeit für die Verantwortlichen<br />
in den Neuen Medien wird sein, diese Entwicklungen<br />
und Technologietrends korrekt vorauszusehen, um<br />
die Angebote anzupassen bzw. auf die Trends zu<br />
setzen, die sich bei den Nutzern mittel- und langfristig<br />
durchsetzen werden.<br />
Dies haben wir aber als Redaktion bereits erkannt und<br />
werden entsprechend in der Zukunft den mobilen<br />
Kanal in unser <strong>Magazin</strong> aufnehmen, um diese<br />
Entwicklungen und Trends zu integrieren.<br />
Für uns ist es die oberste Priorität, für Sie, liebe<br />
Leserinnen und Leser, diese Entwicklungen in<br />
verständlichem und nutzbarem Format darzustellen.<br />
Wir möchten Sie dabei unterstützen, die Trial & Error<br />
Phase zu reduzieren.<br />
Damit genug der Beobachtungen und Vorhersagen.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim lesen der <strong>Oktober</strong>-<br />
Lektüre<br />
Ihr RESULT <strong>Sport</strong>s Team
Fußball<br />
Facebook Fanzahl-Rankings<br />
Erste Fußball Bundesliga<br />
Bereits zum vierten Mal in Folge ist das Facebook Gesamtwachstum diesen Monat in der 1. Fußball Bundesliga gesunken.<br />
Das Wachstum fiel diesen Monat auf 210.439 Fans (Vormonat: 244.266). Denselben Effekt können wir bei den weiteren<br />
Top-Ligen in Europa<br />
(u.a. Premier League,<br />
La Liga) feststellen.<br />
Doch dazu später im<br />
<strong>Magazin</strong> ausführlicher.<br />
Ein bekanntes Bild<br />
finden wir beim Blick<br />
auf die 1. Bundesliga.<br />
Rekordmeister FC Bayern<br />
München wächst mit<br />
126.371 Fans am stärksten<br />
vor Meister Borussia<br />
Dortmund (37.436 Fans):<br />
beide Vereine rutschen<br />
diesen Monat unter die<br />
Grenze von 3 Prozent<br />
Wachstum. Besser macht<br />
es diesen Monat Aufsteiger<br />
Eintracht Frankfurt: 3,71%<br />
bedeuten ein Wachstum<br />
von 7.317 neuen Fans<br />
für die Frankfurter. Hier<br />
schlägt sich vermutlich<br />
ABB. 1. FUßBALL-BUNDESLIGA AUF FACEBOOK<br />
der überraschende<br />
sportliche Erfolg mit Tabellenrang 2 nieder. In absoluten Zahlen können erneut auch der FC Schalke 04 (7.748 neue Fans)<br />
und der HSV (5.010 neue Fans) überzeugen - das prozentuale Wachstum bleibt bei beiden aber mit 1,3% verhältnismäßig<br />
gering. Gebremst scheint diesen Monat erstmals das monatelange, überproportionale Wachstum von Borussia<br />
Mönchengladbach: diesen Monat reihen sich die Fohlen mit 2.01% Wachstum in das Mittelfeld der Liga ein. Das stärkste<br />
prozentuale Wachstum findest sich am Tabellenende: Aufsteiger Greuther Fürth wächst um 6,29% und kann 1.623 neue<br />
Fans begrüßen. Der Abstand zum Vorletzten 1899 Hoffenheim beträgt aber noch mehr als 20.000 Fans. Auch der dritte<br />
Aufsteiger, Fortuna Düsseldorf, wächst überdurchschnittlich. Mit 2,74% Wachstum und 3.372 neuen Fans befindet sich die<br />
Fortuna im guten Mittelfeld. Am unteren Ende der Wachstums-Tabelle können wir diesen Monat immerhin drei Vereine<br />
zählen, die weniger als 1 Prozent wachsen. Immerhin 7 Vereine wachsen lediglich zwischen 1 und 2 Prozent. Die große<br />
„Facebook-Fan-Rallye“ scheint also vorerst beendet zu sein.<br />
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. <strong>Oktober</strong> 2012 erhoben.<br />
RANKINGS<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
5
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
6<br />
RANKINGS<br />
ABB. 2. FUßBALL-BUNDESLIGA AUF FACEBOOK<br />
Zweite Fußball Bundesliga<br />
Die zweite Bundeliga kann sich<br />
diesen Monat um 2,46% bzw. 26.804<br />
neue Fans steigern. Damit fällt das<br />
Wachstum prozentual höher aus als in<br />
der 1. Bundesliga. Der größte Teil dieses<br />
Wachstums ist auf den FC St. Pauli<br />
zurückzuführen. Um 16.941 neue Fans<br />
kann sich der Kult-Club aus Hamburg<br />
steigern - und übernimmt damit die<br />
Führung in unserem Fanranking der<br />
2. Bundesliga. Dies bedeutet eine<br />
absolute Steigerung von 5.85% - ein<br />
Top-Wert. Lediglich drei weitere Vereine<br />
können sich diesen Monat vierstellig<br />
steigern. Tabellenführer Eintracht<br />
Braunschweig spürt den sportlichen<br />
Rückenwind mit 1.511 neuen Fans<br />
(=3,97% Wachstum), der sportlichen<br />
diese Saison noch ungeschlagene<br />
TSV 1860 München besticht vor allem<br />
durch sein Konstanz im Wachstum<br />
(1.034 neue Fans) und der 1. FC Union<br />
Berlin wächst um mit 1.033 neuen Fans<br />
sogar um 4,54%. Ein prozentual hohes<br />
Wachstum verzeichnen diesen Monat<br />
auch die Aufsteiger Jahn Regensburg<br />
mit 4,87% Wachstum (512 neue Fans)<br />
und vor allem der VfR Aalen mit seiner<br />
neuen Seite: Aalen kann seine neue<br />
Facebook-Seite um 31,42% bzw. 896<br />
neue Fans steigern. Überraschend: für<br />
den absolut Zweitplatzierten, den 1. FC<br />
Köln, geht es diesen Monat um 73 Fans<br />
bzw. 0,02% nach unten auf 305.463<br />
Fans.<br />
Dritte Fußball Liga<br />
Für die Clubs der 3. Liga geht es diesen<br />
Monat um 3,4% bzw. 7.523 neue Fans<br />
nach oben. Das stärkste absolute und<br />
prozentuale Wachstum verzeichnet der<br />
SC Preußen Münster: 1.823 neue Fans<br />
ABB. 3. FUßBALL-LIGA AUF FACEBOOK<br />
und 12,74% Wachstum sind diesen<br />
Monat der Spitzenwert. Dabei dürften<br />
die Münsteraner vom sportlichen Erfolg<br />
als Tabellenführer der 3. Liga profitieren.<br />
Kein weiterer Verein kann sich<br />
vierstellig steigern; das nächstgroße<br />
Wachstum zeigt Hansa Rostock<br />
auf Tabellenrang 2 mit 950 neuen<br />
Fans. Dies entspricht aber lediglich<br />
3,08% Wachstum. Drittplatzierter im<br />
absoluten Wachstum ist Rot-Weiß-<br />
Erfurt: 665 neue Fans entsprechen<br />
5,77% Wachstum.<br />
Wie im Vormonat kann sich die<br />
Spielvereinigung Unterhaching auch<br />
diesmal wieder enorm steigern:<br />
11,67% Wachstum (entspricht 346<br />
neuen Fans) sind diesen Monat der<br />
zweitbeste Wert in unserem Ranking<br />
hinter dem SC Preußen Münster.<br />
Kann die Spielvereinigung diese<br />
Geschwindigkeit beibehalten, könnten<br />
sie den 1. FC Heidenheim bereits im<br />
nächsten Monat überholen. Prozentual<br />
kann auch der Hallesche FC diesen<br />
Monat erneut überzeugen: 7 % geht es<br />
für Halle bergauf (505 neue Fans). Das<br />
geringste Wachstum unseres Rankings<br />
muss diesen Monat Tabellenführer<br />
Karlsruher SC mit 0,32% Wachstum (120<br />
neue Fans) hinnehmen.
Twitter<br />
Aktuelle Twitter-Fanzahl-Rankings der 1. und 2. Fußball-Bundesliga*<br />
Erste Fußball Bundesliga<br />
Weiterhin im Aufwind befindet sich<br />
das Twitter-Netzwerk. Um 13,78% bzw.<br />
56.718 neue Follower können sich die<br />
Clubs der 1. Bundesliga diesen Monat<br />
steigern. Borussia Dortmund an der<br />
Spitze unseres Rankings kann seine<br />
Tabellenführung mit dem zweitgrößten<br />
Zuwachs diesen Monat, nämlich 8.019<br />
neuen Followern, sogar ausbauen.<br />
Dahinter folgt die starke Seite der Fußball<br />
Bundesliga selbst: 11,05% und 5.280<br />
Follower kann die Liga-Seite zulegen.<br />
Das stärkste absolute und prozentuale<br />
Wachstum verzeichnet auch in diesem<br />
Monat der FC Bayern München: 16.599<br />
Fans haben im vergangenen Monat<br />
auf „follow“ geklickt - ein Wachstum<br />
von 68,80%. Damit hat der FC Bayern<br />
München den FC Schalke 04 überholt<br />
und rückt unter die TOP5 in unserem<br />
Ranking vor. Am unteren Ende der<br />
Tabelle wollen wir den Blick auf Eintracht<br />
Frankfurt und den FC Augsburg lenken:<br />
beide können ihre Follower-Zahlen mit<br />
über 20% überproportional steigern<br />
ABB. DIE 2. FUßBALL-BUNDESLIGA AUF TWITTER<br />
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. <strong>Oktober</strong> 2012 erhoben.<br />
ABB. DIE 1. FUßBALL-BUNDESLIGA AUF TWITTER<br />
und sich etwas vom Schlusslicht der<br />
zwitschernden Vereine, der SpVgg<br />
Greuther Fürth, absetzen.<br />
Zweite Fußball Bundesliga<br />
RANKINGS<br />
Auch für die Clubs der 2. Bundesliga<br />
geht es auf Twitter steil nach oben: im<br />
vergangenen Monat um 7,82% bzw.<br />
7.654 neue Follower. Am stärksten<br />
wächst diesen Monat der 1. FC Köln<br />
mit 1.720 neuen Followen - prozentual<br />
bedeutet das einen Anstieg von 6,09%<br />
für den Tabellenführer in diesem<br />
Ranking. Zweite Kraft ist diesen Monat<br />
Hertha BSC mit 1.141 neuen Followern<br />
bei einem Wachstum von 7,92%.<br />
Herausgreifen wollen wir diesen Monat<br />
den FSV Frankfurt. Gemessen an den<br />
Follower Zahlen liegen die Hessen<br />
im Mittelfeld der Tabelle, steigern<br />
sich aber um gute 496 Follower bzw.<br />
hervorragende 40,39%. Ebenfalls gute<br />
Zuwächse erzielen Tabellenführer<br />
Eintracht Braunschweig mit 28,54%<br />
Wachstum und Erzgebirge Aue mit<br />
27,62%. Aktuell betreiben lediglich drei<br />
Vereine keinen offiziellen Twitter-Kanal.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
7
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
8<br />
RANKINGS<br />
Google+<br />
Aktuelles TOP 25 Fanzahl-Ranking deutscher Clubs<br />
Top 15<br />
Auf den Top 15 unseres<br />
Rankings deutscher<br />
<strong>Sport</strong>vereine auf Google+<br />
befinden sich ausschließlich<br />
Fußball-Vereine der 1. und 2.<br />
Bundesliga. Bemerkenswert<br />
ist, dass bereits mit dem<br />
1. FC Köln auf Platz 2 der<br />
erste Zweitligist hinter dem<br />
Tabellenführer HSV aus<br />
der 1. Bundesliga platziert<br />
ist. Lediglich der HSV kann<br />
aber die Marke von 50.000<br />
Followen knacken. Dahinter<br />
reihen sich mit dem SV Werder<br />
Bremen, dem VfB Stuttgart<br />
und dem 1 FSV Mainz wieder<br />
drei Erstligisten ein, ehe mit<br />
dem VfL Bochum der nächste<br />
Zweitligist liegt.<br />
Insgesamt finden sich in den<br />
TOP 15 immerhin neun Clubs<br />
der 1. und sechs Club aus<br />
der 2. Fußball Bundesliga.<br />
Während bis Platz 14 (FC<br />
Schalke 04) die Follower-<br />
Zahlen relativ gleichmäßig<br />
fallen, finden wir zu Rang 15<br />
(Borussia Mönchengladbach)<br />
mit 5.008 Followern eine<br />
größere Lücke.<br />
Plätze 16-25<br />
Eine ähnliche Lücke finden wir auch<br />
zwischen Rang 15 und Rang 16<br />
(Eisbären Berlin) mit 638 Followern.<br />
Der DEL-Club ist somit auch der<br />
stärkste Verein außerhalb der Fußball<br />
Bundesliga. Erstaunlich, dass hier<br />
bereits 639 Follower genügen,<br />
um die Eisbären von Rang 16 zu<br />
verdrängen. Auf den weiteren<br />
Plätzen finden wir sowohl Clubs<br />
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. <strong>Oktober</strong> 2012 erhoben.<br />
ABB. Die 25 deutschen Vereine mit den meisten Google+ Followern<br />
der DKB Handball Bundesliga (THW<br />
Kiel, Rang 17), der Beko Basketball<br />
Bundesliga (Beko BBL Seite, Rang 20)<br />
und der 3. Fußball Liga (FC Hansa<br />
Rostock, Rang 21). Insgesamt finden<br />
wir auf den zehn Rängen drei Seiten<br />
der Basketball Bundesliga, zwei<br />
Seiten der Deutschen Eishockey<br />
Liga, zwei Seiten der Handball<br />
Bundesliga, zwei Vereine der 3.<br />
Fußball Liga und einen Verein -<br />
nämlich 1899 Hoffenheim - aus der<br />
1. Fußball Bundesliga. Erstaunlich<br />
ist das Gefälle dieser Zwei-Klassen-<br />
Gesellschaft auf Google+. Große<br />
Reichweiten erzielen vorerst<br />
lediglich die Profi-Vereine der<br />
Fußball-Bundesliga. Es bleibt<br />
abzuwarten, ob sich Google+ mit<br />
seinen Funktionen auch bei den<br />
kleineren Vereinen durchsetzen kann<br />
und zu höheren Follower-Zahlen<br />
führt.
myFCB<br />
Interview mit Stefan Mennerich, Direktor Neue Medien, Medienrechte und IT beim<br />
FC Bayern München, über die bisherigen Erfahrungen mit myFCB, dem sozialen Club<br />
Netzwerk des Rekordmeisters<br />
Im März diesen Jahres hat der<br />
FC Bayern München eine eigene <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Plattform namens „myFCB“<br />
gelauncht. Wie beurteilen Sie die<br />
Entwicklung der letzten Monate?<br />
Wir sind mit der Entwicklung sehr<br />
zufrieden. Nach dem myFCB-Start am<br />
28. März 2012 haben wir während<br />
der Beta-Phase sehr eng mit den<br />
acht Moderatoren und zahlreichen<br />
Usern zusammengearbeitet, um<br />
die Funktionen auf myFCB stetig zu<br />
verbessern. Auch jetzt und in der<br />
Zukunft führen wir ca. alle 14 Tage ein<br />
sogenanntes Deployment durch, um<br />
die Features auf myFCB zu ergänzen<br />
und weiterzuentwickeln.<br />
Natürlich interessiert uns auch, wie<br />
viele Fans des FC Bayern bereits ein<br />
Nutzerprofil angelegt haben.<br />
Abb. myFCB News-Screen<br />
Auf myFCB befinden sich aktuell<br />
mehr als 300.000 registrierte User.<br />
Es freut uns sehr, dass wir mit myFCB<br />
sehr viele Bayern-Fans erreichen. FCB-<br />
Fans aller Altersklassen ab 14 Jahren<br />
nutzen die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Plattform.<br />
Auch zahlreiche Frauen beteiligen<br />
sich am täglichen Austausch. myFCB<br />
wird auch auf Englisch angeboten.<br />
Schon jetzt stammen knapp 20 % der<br />
User aus dem Ausland.<br />
Können Sie unseren Lesern erklären,<br />
wo die Fan-Mehrwerte von myFCB<br />
gegenüber der Facebook-Seite des FC<br />
Bayern München liegen?<br />
FALLSTUDIE l myFCB<br />
Grundsätzlich war es uns von<br />
Anfang an wichtig, myFCB nicht als<br />
Konkurrenz zu unseren Facebook-<br />
Abb. Stefan Mennerich<br />
Auftritten zu etablieren. Auf Facebook<br />
haben wir über 5 Mio Fans und legen<br />
weiterhin entscheidenden Wert<br />
darauf, diese Accounts zu verbessern.<br />
Der Vorteil von myFCB liegt<br />
grundsätzlich darin, dass wir die<br />
Plattform selbst gestalten und an<br />
den Bedürfnissen des Fans ausrichten<br />
können.<br />
Funktional hat der Fan die<br />
Möglichkeit, sein eigenes FCB-Fan-<br />
Profil einzurichten und sich mit<br />
Freunden in Gruppen zu organisieren.<br />
Offizielle Fanclubs können auf myFCB<br />
quasi ihre eigene Website einrichten.<br />
Was versprechen Sie sich als Online-<br />
Abteilung von myFCB? Wie sehen die<br />
Ziele aus?<br />
Mehr und mehr FCB-Fans nutzen<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Plattformen, um<br />
sich über Ihren Lieblingsverein zu<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
9
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
10<br />
FALLSTUDIE l myFCB<br />
informieren und auszutauschen.<br />
Daher liegt unser primäres Ziel<br />
darin, unseren Fans auf myFCB den<br />
größtmöglichen Service zu bieten<br />
und Mehrwerte zu schaffen, die<br />
von den Fans genutzt werden.<br />
Natürlich möchten wir die<br />
Plattform auch wirtschaftlich<br />
erfolgreich betreiben, indem wir<br />
beispielsweise unsere Partner und<br />
unsere Merchandising-Inhalte<br />
integrieren.<br />
Eine Frage noch zur Administration.<br />
Die Sozialen Netzwerke sind 24<br />
Stunden an 7 Tagen der Woche<br />
aktiv. Entsprechend müssen ihre<br />
Prozesse angepasst werden.<br />
Administriert ihre Abteilung myFCB<br />
im „Schichtbetrieb“?<br />
Die Administration und der<br />
Betrieb einer <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Plattform ist natürlich mit sehr viel<br />
Arbeit verbunden. Wir haben auf<br />
myFCB eine Netiquette eingeführt,<br />
an die sich alle User halten müssen.<br />
Diese wird von den Usern<br />
akzeptiert und unsere Fans pflegen<br />
auf myFCB einen respektvollen<br />
Umgang miteinander. Damit dieser<br />
Umgang weiterhin so gelebt wird,<br />
überwachen acht Moderatoren<br />
die Plattform an sieben Tagen die<br />
Woche.<br />
Zudem unterstützt das myFCB-<br />
Team die Administrationsarbeit<br />
täglich. Sollten die Grenzen der<br />
Netiquette überschritten werden,<br />
greifen die Mechanismen unserer<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Guidelines.<br />
Wie beteiligen Sie die Fans<br />
beim Aufbau und der Evolution<br />
von myFCB. Gibt es z.B. Fan-<br />
Moderatoren oder Fan-Admins?<br />
Die Weiterentwicklung von<br />
myFCB basiert auf qualitativen<br />
und quantitativen Analysen.<br />
Unsere Web-Tracking-Tools liefern<br />
uns exakte Angaben über den<br />
Erfolg einzelner Teilbereiche und<br />
Funktionen. Zudem tauschen wir<br />
uns täglich mit Fans und Usern<br />
Abb. Übersicht-Bereich von myFCB<br />
aus, um qualitative Hinweise<br />
zur Verbesserung von myFCB zu<br />
erhalten.<br />
Unsere acht Fan-Moderatoren<br />
spielen in diesem<br />
Entwicklungsprozess eine<br />
entscheidende Rolle, da sie eng an<br />
der Fan-Basis sind und dadurch ein<br />
sehr gutes Gespür für erforderliche<br />
Anpassungen mitbringen.<br />
Nur auf der Basis von validen<br />
Analysen in Kombination mit<br />
Benchmark-Studien erfolgreicher<br />
anderer <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Plattformen,<br />
lässt sich eine <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Website<br />
in Einklang mit den Bedürfnissen<br />
der Fans entwickeln.<br />
Sehr gelungen finden wir<br />
Funktionen wie die Vitrine, eine<br />
Art virtuelles Schaufenster, in dem<br />
man sein Giovane Elber Trikot<br />
oder sonstige ‚FCB-Devotionalen’<br />
präsentieren kann. Auf welche<br />
Funktionen sind Sie noch stolz,<br />
die myFCB von Facebook und Co<br />
unterscheiden?<br />
Erst vor kurzem haben wir den<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Hub eingeführt. Hier<br />
erhalten die Fans einen schnellen<br />
Überblick über alle offiziellen<br />
Accounts (Facebook & Twitter) der<br />
Spieler und die veröffentlichten<br />
Inhalte. Zudem finden die Fans<br />
mit dem Hub eine verlässliche<br />
Übersicht über die Spieler-<br />
Accounts vor und wissen, welcher<br />
Spieler einen eigenen Account<br />
betreibt.<br />
Auch der Bereich ‚Live‘ ist erst seit<br />
wenigen Tagen online. Hier haben<br />
die Fans die Möglichkeit, das Spiel<br />
in einem Live-Ticker (dt. & engl.) zu<br />
verfolgen und das Spielgeschehen<br />
mit anderen Fans zu diskutieren.<br />
Ergänzend stehen zahlreiche<br />
statistische Zusatzinformationen<br />
bereit. Mit dieser Funktion<br />
bieten wir nicht nur den Fans<br />
die Möglichkeit, das Spiel auch<br />
ohne TV zu verfolgen, sondern<br />
es ist auch eine Entwicklung auf<br />
Basis von Studienergebnissen, die<br />
zeigen, wie wichtig der second<br />
screen im Fußball bereits geworden<br />
ist.<br />
myFCB ist wie die meisten<br />
Netzwerke für den User kostenlos.<br />
Gibt es Zusatzdienste, die den Fan<br />
etwas kosten?<br />
myFCB ist eine kostenlose Plattform,<br />
die allen FCB-Fans offen steht. Über<br />
die Einführung von Zusatzdiensten<br />
machen wir uns Gedanken.<br />
Erst im September haben Sie
weitere Funktionen eingegliedert,<br />
unter anderem einen <strong>Social</strong><br />
Hub, der andere <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Plattformen wie Facebook und<br />
Twitter integriert: geht es doch<br />
nicht ohne?<br />
Wir wollen diese Plattformen<br />
weiter fördern. Unsere Aufgabe ist<br />
es, unabhängig von der Plattform,<br />
möglichst vielen Fans Zugang zu<br />
Inhalten von Ihrem Lieblingsverein<br />
zu gewähren.<br />
Die Vernetzung der digitalen<br />
Plattformen und der Inhalte<br />
wird sich nach unserer Meinung<br />
drastisch erhöhen – nicht nur im<br />
<strong>Sport</strong>.<br />
Bei Plattformen, wie Facebook,<br />
ist das Angebot für den Nutzer<br />
sehr umfangreich. Der User stellt<br />
Beiträge ein, chattet mit Freunden,<br />
durchsucht Veranstaltungen<br />
und liest die Neuigkeiten seines<br />
Lieblingsclubs. Bei einem<br />
dedizierten Netzwerk wie myFCB<br />
dreht sich (eigentlich) alles um<br />
den FC Bayern. Wie stellen Sie<br />
durch Inhalte sicher, dass es für<br />
den Nutzer immer einen Mehrwert<br />
für die Nutzung von myFCB gibt?<br />
Wir wissen, dass unsere Fans<br />
auch weiterhin Facebook und Co.<br />
nutzen werden.<br />
Auf myFCB finden unsere Fans<br />
jedoch Inhalte und Funktionen, die<br />
sie ausschließlich hier bekommen.<br />
Auf keiner Plattform gibt es<br />
FCB-Inhalte in Kombination mit<br />
sozialen Interaktionsmöglichkeiten<br />
in der Dichte wie auf myFCB.<br />
Hier finden unsere Fans –<br />
egal woher sie kommen –<br />
Gleichgesinnte, mit denen Sie<br />
sich über den FCB austauschen<br />
können.<br />
Unser Ziel für die Zukunft<br />
ist es, weitere Funktionen zu<br />
etablieren, die in Verbindung mit<br />
unseren FCB-Inhalten zu einem<br />
intensiveren User-Erlebnis werden.<br />
FALLSTUDIE l myFCB<br />
Abb. Team-Bereich mit Verlinkung der jeweiligen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Spielerauftritte<br />
Bilder, Hintergrundinformationen<br />
und Videos zum Club und seinen<br />
sportlichen „Botschaftern“ sind<br />
von großer Bedeutung für die<br />
Nutzung. Wie häufig werden<br />
neue Inhalte bereitgestellt?<br />
Es gibt an sieben Tagen der<br />
Woche neue Inhalte auf myFCB.<br />
Aktualität und Mehrwert ist<br />
ein wichtiger Faktor. Gibt es<br />
eine Priorisierung der Kanäle<br />
bzw. werden Inhalte werden<br />
zuerst bei myFCB und dann bei<br />
Facebook&Co. eingestellt?<br />
Wir haben in den letzten Jahren<br />
festgestellt, dass unsere Fans<br />
an die Inhalte jedes Kanals<br />
unterschiedliche Ansprüche<br />
stellen. Daher haben wir für<br />
jeden Kanal einen eigenen<br />
Medien-Mix entwickelt. Dieser<br />
umfasst sowohl das Format, das<br />
Timing als auch die Frequenz<br />
der Inhalte.<br />
myFCB ist natürlich auch eine<br />
zusätzliches Werbeangebot<br />
für Sponsoren. Wie kommt die<br />
Plattform bei Ihren Werbepartnern<br />
an?<br />
Natürlich bieten wir auch unseren<br />
Partnern die Möglichkeit zur<br />
Integration an. Bis jetzt haben wir<br />
unsere Partner, HypoVereinsbank<br />
und Deutsche Telekom, integriert.<br />
Weitere Partner haben ihr<br />
Interesse an myFCB bereits aktiv<br />
bekundet und werden in den<br />
kommenden Monaten integriert.<br />
Insbesondere die Möglichkeit zur<br />
Interaktion ermöglicht unseren<br />
Partnern die Chance zu einem<br />
intensiven Dialog mit den Fans.<br />
Herr Mennerich, wir danken<br />
Ihnen für das aufschlussreiche<br />
Gespräch<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
11
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
12<br />
CROSSpOSTING l Ja oder nein?<br />
Das Kreuz mit dem<br />
Crossposting<br />
Eine kritische Bestandsaufnahme zum redundanten Multichannel-Posting<br />
Erinnern Sie sich doch einmal zwei Jahre zurück:<br />
da war es für die meisten Vereine vollkommen<br />
ausreichend, eine Club Fanpage auf Facebook<br />
zu pflegen. Mittlerweile ist bei den meisten Clubs in den<br />
oberen Ligen ein Twitter-Kanal dazu gekommen, die<br />
Integration von Google+ steht bei vielen Vereinen kurz<br />
bevor. Der soziale Umbruch der Netz-Kommunikation<br />
hat von den Vereinen enorme Anpassungen in ihrer<br />
Arbeit erfordert, was zu einer enormen Zunahme<br />
der Gesamtbelastung in den Medienabteilungen<br />
geführt hat, die ohnehin bereits oft unter personellem<br />
Ressourcendruck arbeiten mussten. Eine gängige<br />
Strategie, Zeit zu sparen, ist dabei das redundante<br />
Posten von Nachrichten in den verschiedenen <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Auftritten des Clubs.<br />
Ein Grund für uns, das so genannte Crossposting unter<br />
die Lupe zu nehmen.<br />
Was ist Crossposting?<br />
Bevor wir zum eigentlichen Thema dieses Beitrags, dem<br />
<strong>Social</strong> Crossposting, kommen, wollen wir den Begriff<br />
näher erörtern. Crossposting dürfte vor allem den<br />
frühen Unix-Nutzern bekannt sein: der Begriff stammt<br />
ursprünglich aus dem Usenet (Unix User Network),<br />
einem Vorläufer des Open Publishing. Dort bezeichnet<br />
er das gleichzeitige Versenden von Beiträgen an<br />
mehrere Webforen oder Newsgroups innerhalb des<br />
Usenet. Korrekt handelt unser Beitrag deshalb von<br />
„<strong>Social</strong>“ Crossposting, also dem parallen Teilen von<br />
Nachrichten auf mehreren sozialen Plattformen.<br />
Das Zeit-Argument<br />
Das dominierende Argument für den Einsatz<br />
von Crossposting haben wir bereits zu Beginn<br />
des Beitrags gehört: Zeitersparnis. Crossposting<br />
reduziert den Zeitaufwand pro Plattform enorm.<br />
Dies kann nicht nur mit dem Gesamtbelastung einer<br />
Kommunikationsabteilung gerechtfertigt werden,<br />
sondern auch mit einem schmalen Zeitfenster<br />
bezogen auf einen aktuellen Club-Vorgang - etwa<br />
die Verpflichtung eines Spielers oder eine brisante<br />
Meldung. Durch den Einsatz von <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Management Lösungen wie Tweetdeck oder Hootsuite<br />
lässt sich dieser Effekt noch verstärken, da aus einem<br />
Interface heraus kommuniziert wird. Doch nicht<br />
nur die Zeit für das Posting selbst wird reduziert,<br />
auch die Planungs-Phase wird verkürzt, da nur ein<br />
Redaktionsplan für alle Plattformen zum Einsatz kommt.<br />
Eine Kategorisierung der Nachrichten nach Plattform<br />
entfällt ebenso.<br />
Reichweitenmaximierung<br />
Crossposting kann aber auch als Strategie zur Reichweitenmaximierung<br />
gesehen werden. Durch die parallele<br />
Platzierung einer Nachricht auf allen Kanälen soll eine<br />
möglichst vollstände Abdeckung des Fanrepertoires erzielt<br />
werden Für bestimmte News wie etwa eine Ticket-<br />
Kampagne kann dies möglicherweise ein priorisiertes<br />
Ziel sein, da die News einheitlich kommuniziert werden<br />
sollen ohne dass eine Aufbereitung für das bestimmte<br />
Netzwerk stattfindet.<br />
Kultur und Technologie der Netzwerke<br />
Das führt uns auch zum nächsten Punkt, der Kultur und<br />
Technologie der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Netzwerke. Neben Ihrem<br />
sozialen Charakter unterscheiden sich die Plattformen<br />
etwa durch unterschiedliche Zeichenbegrenzungen der<br />
Postings, Umgangsformen und Zielgruppe. Der Twitterspezifische<br />
Hashtag wird zwar auch von Google+<br />
unterstützt, wirkt dort aber vollkommen deplatziert und<br />
würde die Nutzer eher verwundern. Außerdem werden<br />
Twitter-Tweets auf 140 Zeichen begrenzt, Facebook
und Google+ Nachrichten sind oft länger. Twitter-<br />
Nutzer sind webaffin, technisch versiert, tendenziell<br />
eher männlich und allgemein Kommunikatoren: als<br />
„Influencer“, die gerne Kontakte knüpfen, Nachrichten<br />
weitergeben und gerne für sich selbst Werbung<br />
machen, kommt Ihnen eine besondere Funktion zu.<br />
Aktualität und Exklusivität ist für die Twitter-Nutzer ein<br />
wichtiges Kriterium. Diese Merkmale dürfen mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit auch für diejenigen Nutzer gelten,<br />
die zudem Fans eines bestimmten Vereins sind. Die<br />
Duplikation von Beiträgen zwischen Facebook und<br />
Twitter ist deswegen sicher kein zielführender Weg,<br />
weswegen wir davon abraten, Twitter über ein <strong>Social</strong><br />
Management Tool zu administrieren.<br />
Crossposting zwischen Facebook und Google+ ist hier<br />
schon naheliegender, da die beiden Netzwerke mehr<br />
Überschneidungen hinsichtlich Sprache, Zeichen und<br />
Kultur haben als Facebook und Twitter. Entsprechende<br />
soziodemografische Mittlerweile lassen sich Google+<br />
Pages übrigens auch über <strong>Social</strong> Management<br />
Interfaces betreiben.<br />
Spamming und sinkende Aufmerksamkeit<br />
Viele Nutzer sind heute nicht nur auf einer Plattform,<br />
sondern gleich bei zwei oder mehreren aktiv<br />
(so genanntes <strong>Social</strong> Multihoming). In diesem<br />
Fall besteht bei Crossposting die Gefahr einer<br />
Reaktanz-Strategie. Die redundanten - und bereits<br />
bekannten - Informationen werden vom Fan in<br />
diesem Fall als „Spam“ aussortiert und mit einem<br />
Aufmerksamkeitsdefizit bzw. einer Reaktanzstrategie<br />
„belohnt“. Was für die redundanten Postings hier<br />
vom Club durchaus gewünscht sein kann (nämlich,<br />
dass bekannte Posts vom User „ausselektiert“<br />
werden), rächt sich bei neuen Nachrichten: die<br />
Reaktanz-Strategie ist nämlich permanent und<br />
führt auch bei neuen Nachrichten zu einer weniger<br />
elaborierten Verarbeitung durch eine geringe<br />
Gesamtaufmerksamkeit für Nachrichten des Clubs<br />
(vgl. dazu u.a. Woelke, Jens: 2004). Salopp gesagt: die<br />
duplizierten Nachrichten besitzen für den Fan keinen<br />
Mehrwert und werden deswegen „ausgeblendet“.<br />
Spezifische Inhalte<br />
Um die Kanäle trotz ressourcenbedingter<br />
Crossposting-Strategie interessant zu halten, sollten<br />
Sie deswegen innerhalb des Redaktionsplans (oder<br />
<strong>Social</strong> Crossposting<br />
CROSSpOSTING l Ja oder nein?<br />
VORTEILE NACHTEILE<br />
l zeitsparend<br />
l praktisch<br />
l keine Kategorisierung<br />
nötig<br />
l höhere<br />
Gesamtreichweite<br />
l redundante<br />
Diskussionen<br />
l berücksichtigt die<br />
Kultur und Technoligue<br />
der einzelnen<br />
Plattformen nicht<br />
l kann als “Spam”<br />
wahrgenommen<br />
werden von<br />
Multihoming-Usern<br />
Abb. Vorteile und Nachteile von <strong>Social</strong> Crossposting<br />
besser: der Redaktionspläne) auf plattformspezifische<br />
Besonderheiten achten und die „one size fits all“ Strategie<br />
um einige Besonderheiten erweitern: Facebook erreicht<br />
die höchsten Reichweiten und die am wenigsten<br />
spezifische Zielgruppe: die Akzeptanz der User für<br />
Promotions, Apps und Gewinnspiele ist relativ hoch - das<br />
freut nicht nur Ihre Sponsoren, die so eine Promotion als<br />
Presenter begleiten können. Twitter dagegen lebt vom<br />
Moment, Zitate, ein Live-Bild oder O-Ton sind für die<br />
Zielgruppe interessanter als ein Link auf einen Website-<br />
Artikel. Und Google+ punktet vor allem durch die<br />
Integration zahlreicher Google-Dienste sowie die starke<br />
Video-Unterstützung (u.a. mit Youtube, Hangouts, etc.):<br />
Video-Mitschnitte, Spieler-Chats oder Interviews gehören<br />
hierher. Übrigens: Das Google+ Hangout on Air lässt sich<br />
auch perfekt auf der Club-Website einbinden und so ins<br />
Begriffe rund um <strong>Social</strong> Crossposting<br />
l Crossposting: paralleles, gleichzeitiges Teilen von<br />
Nachrichten auf verschiedenen Plattformen<br />
l Multiposting: mehrfaches Posten von Nachrichten<br />
nacheinander auf verschiedenen Plattformen<br />
l (<strong>Social</strong>) Multihoming: der parallele Einsatz mehrerer<br />
Plattformen durch einen User. Mitglieder einer Fan-<br />
Gruppe findet man also auf mehr als einer Plattform<br />
wieder. Das erlaubt dem Sender einen größeren<br />
Spielraum bei der Wahl der jeweiligen Plattform.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
13
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
14<br />
CROSSpOSTING l Ja oder nein?<br />
Club-TV perfekt integrieren.<br />
Persönliche Abwägung als Fazit<br />
Ein Votum pro oder contra Crossposting lässt sich<br />
allgemeingültig nicht treffen. Der Einsatz von<br />
Crossposting als ressourcenschonende Strategie zum<br />
Aufbau von reichweitenstarken <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Kanälen<br />
hat sicherlich seine Berechtigung - gerade wenn es<br />
um die beiden Plattformen Facebook und Google+<br />
geht. Ebenso dürfte jedem <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Manager<br />
das Argument einleuchten, dass es im Zweifel besser<br />
ist, Plattform spezifisch zu kommunizieren - wenn<br />
es machbar und realisierbar ist. Gerade Twitter<br />
erfordert eine andere Zielgruppenansprache als etwa<br />
Facebook.<br />
Web 3.0: Deduplication auf der<br />
Empfängerseite<br />
Beenden wollen wir die Diskussion rund um<br />
<strong>Social</strong> Crossposting mit einer eher theoretischen<br />
Überlegung rund um Web 3.0. Das zukünftige<br />
Web wird sich dadurch auszeichnen, dass es den<br />
Nutzern persönliche News liefert. Die richtigen News<br />
zur richtigen Zeit vor dem persönlichen Horizont<br />
des Users. Dies beinhaltet auch die Bündelung<br />
von relevanten Infos. Mehrfach vorhandene<br />
Infos könnten so einen höheren Ranking-Index<br />
bekommen und werden einfach vorhandenen<br />
News vorgezogen. Innerhalb von <strong>Social</strong> Networks<br />
könnte sich diese Strategie durch Deduplikation auf<br />
der Empfängerseite vollziehen. Nicht der Club hat<br />
dafür zu sorgen, eine News nur einfach zu liefern,<br />
sondern durch die empfängerseitige Bündelung der<br />
News wird eine Indexierung der News erreicht. Wird<br />
eine News innerhalb von abonnierten RSS-News-<br />
Feeds, auf der Facebook-Timeline und innerhalb von<br />
mehreren abonnierten Tweets erwähnt, muss es<br />
eine Relevanz für mich besitzen. Dadurch erreicht<br />
die News ein erhöhtes Ranking innerhalb meiner<br />
Nachrichten. Technisch wäre das bereits heute über<br />
eine Auswertung der verschiedenen Plattform-APIs<br />
zu erzielen. Deduplication muss in diesem Modell<br />
nicht auf der Sender- sondern der Empfängerseite<br />
erzielt werden.<br />
Crossposting in der 1. Fußball Bundesliga<br />
Das folgende Diagramm zeigt die Anzahl der<br />
Crosspostings (in rot) im Verhältnis zu allen Postings<br />
(Anzahl in blau) der im Monat September 2012 auf<br />
Google+ aktiven Vereine der 1. Fußball Bundesliga.<br />
Als Referenz für Crosspostings wird die dominierende<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Plattform Facebook herangezogen. Twitter<br />
als Crossposting-Alternativ wurde nicht berücksichtigt.<br />
Der jeweilige prozentuale Anteil der Crosspostings ist<br />
an der X-Achse als Prozentwert abzulesen.<br />
Während der Großteil der Vereine relativ intensiv <strong>Social</strong><br />
Crossposting betreibt - was trotz Anonymisierung<br />
keineswegs negativ gewertet werden soll - sind es vor<br />
allem zwei Vereine, die ihre Google+ Kommunikation<br />
mit einem hohen Anteil eigenständig formulieren:<br />
Meister Borussia Dortmund und der FC Schalke 04.
Club der Millionäre<br />
Die Clubs mit den meisten Facebook-Fans in Europa<br />
Die zwanzig Clubs mit einer<br />
Gesamtzahl von über einer Millionen<br />
Facebook-Freunden auf ihrem<br />
jeweiligen Profil registrieren zum<br />
ersten Mal seit Einführung dieser<br />
Kategorie ein Wachstum von weniger<br />
3 Millionen Fans in einem Monat. Die<br />
offiziellen Profile steigern sich um<br />
2.540.914 neue Facebook-Freunde<br />
(plus 1,42%). Das liegt zum einen<br />
an der relativ geringen Steigerung<br />
der führenden des <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Rankings, FC Barcelona, Real Madrid<br />
und Manchester United, aber auch<br />
am mäßigen durchschnittlichen<br />
Wachstum der anderen Clubs.<br />
CLUb DEr MILLIonärE<br />
Abb.1: Der „Club der Millionäre“ - die auf Facebook stärksten Vereine Europas<br />
Es setzt in den vergangenen beiden Monaten eine allgemeine<br />
Verlangsamung der starken Wachstumszahlen bei Facebook ein! Das zeigen<br />
unsere Beobachtungen und Aufzeichnungen (siehe Abbildung 1).<br />
Zwar können sich fünf Vereine in der Vergleich der Steigerungen zum<br />
Vormonat(einmal vom 1. August zum 1.September und nun vom 1.<br />
September zum 1. <strong>Oktober</strong>) leicht verbessern, allerdings erzielen die<br />
meisten Clubs eine deutlich geringere Steigerung bzw. drei türkische Clubs<br />
verlieren bei ihren Fanzahlen sogar.<br />
Abb. 2: Mittelwert der monatlichen<br />
Steigungen der Top 20 Vereine in Europa<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
15
SOCIAL SOCIAL MEDIA MEDIA & SPORT & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
<strong>Magazin</strong><br />
16<br />
FALLSTUDIE l Lieferheld<br />
Auf der Suche nach<br />
dem Helden des Tages<br />
Fallstudie über die Einbindung eines Sponsors beim Hauptstadtclub Hertha BSC<br />
An den Stammtischen nach dem Spiel<br />
der eigenen Mannschaft ist es jedes<br />
Mal das wichtigste Thema: Welcher<br />
Spieler hat überzeugt? Welcher hat<br />
enttäuscht? Warum wurde genau der<br />
Spieler eingewechselt und nicht der<br />
andere? Regelmäßig werden die Fans<br />
einer Mannschaft zu Trainern – mit<br />
ihrem langjährigen Wissen um Spieler,<br />
Trainer und die Geschichte des<br />
Vereins. Nichts ist spannender, als die<br />
Nachanalyse der Spiele, bei keinem<br />
anderen Thema können sich mehr<br />
Fans unterhalten – jeder hat eine<br />
Meinung zum letzten Spiel.<br />
Der Spieler des Spiels<br />
Auch aus diesem Grund ist die Suche<br />
nach dem Spieler des Spiels eine<br />
Idee, die die Anhängerschaft immer<br />
interessiert. Wo ließe sich diese<br />
Suche daher besser bewerkstelligen<br />
als innerhalb einer vereinsaffinen<br />
Community, wie es die offizielle<br />
Präsenz bei Facebook darstellt.<br />
Vermittelt durch den gemeinsamen<br />
Abb. gebrandetes Facebook Picture „Helden des Tages“<br />
Vermarkter SPORTFIVE<br />
suchen die Vereine Hertha<br />
BSC, Borussia Dortmund und<br />
der Hamburger SV mit dem<br />
Partner Lieferheld direkt nach<br />
Spielschluss ihren Akteur der<br />
Partie.<br />
Nach den Spielen stellt sich<br />
Herthas Fans auf Facebook die<br />
Frage: „Wer war der Held des<br />
Tages?? Das offizielle Helden-<br />
Voting - powered by www.<br />
lieferheld.de/HERTHA“.<br />
Eine Frage, an der sich die<br />
Anhänger rege beteiligen.<br />
Die technische Umsetzung<br />
ermöglicht Facebook mit seinen<br />
Tools: Das Umfrage-Element,<br />
das den Administratoren der<br />
Facebook-Fanpages zur Verfügung<br />
steht, wird vom <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>-Team<br />
– aufgehängt im Marketing sowie<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - mit<br />
mindestens fünf Optionen bestückt.<br />
Es liegt auf der Hand, dass die Suche<br />
nach einer Partie, die positiv verlaufen<br />
Abb. Helden-Voting auf www.facebook.com/herthabsc<br />
ist, einfacher von der Hand geht, als<br />
bei einer schwächeren Leistung –<br />
sowohl für den Fragesteller als auch<br />
den Antwortgeber.<br />
Bei den ersten Spielen, bei<br />
denen das Helden-Voting zum<br />
Einsatz kam, entschied sich die<br />
Community zumeist für einen der<br />
Torschützen oder entscheidenden<br />
Vorlagengeber. Dabei tat sich bei<br />
Hertha BSC besonders ein Spieler<br />
hervor: Ronny. Der inzwischen zu<br />
einem der Publikumslieblinge der<br />
Hertha-Fans avancierte Braslianer<br />
sicherte sich in fünf Abstimmungen<br />
bereits dreimal den Titel. Nach<br />
dem Derby-Sieg von Hertha BSC<br />
über den 1. FC Union sicherte sich<br />
Ronny, dem der entscheidende<br />
Treffer zum 2:1-Auswärtserfolg in der<br />
„Alten Försterei“ gelang, erstmals die<br />
Auszeichnung. Auch beim Auswärts-<br />
Unentschieden in Kaiserslautern,<br />
wo Herthas Nummer zwölf der
1:1-Endstand gelang, oder<br />
auch dem 1:0-Heimerfolg,<br />
bei dem Ronny per scharfer<br />
Freistoßhereingabe den<br />
Siegtreffer durch das Eigentor<br />
von Romain Brégerie<br />
vorbereitete, entschieden<br />
sich Herthas Anhänger<br />
für Ronny als „Held des<br />
Tages“. Man mag der blauweißen<br />
Anhängerschaft<br />
auch einen guten Touch<br />
für deren Entscheidung<br />
nachsagen. Beim 2:0-<br />
Sieg im Olympiastadion<br />
beendete Adrian Ramos<br />
seine Torflaute und köpfte<br />
seine Mannschaft mit dem<br />
Führungstreffer auf die<br />
Siegerstraße. Bemerkenswert<br />
im Abstimmungsergebnis: Der Kolumbianer erhielt<br />
über 1.000 Stimmen, wobei Ronny – Torschütze zum<br />
entscheidenden 2:0 in der Schlussminute – lediglich rund<br />
80 Stimmen erhielt.<br />
Abb. Das Helden-Voting führt zu hoher Interaktion auf Facebook<br />
Die Neigung, erfolgreiche Offensivkräfte für Leistungen<br />
zu belohnen und zu Akteuren einer Partie zu bestimmen,<br />
setzt eben diese Leistungen und entsprechende <strong>Result</strong>ate<br />
voraus. In Partien, die weniger positiv verlaufen, geraten<br />
u.a. Defensivkräfte eher in den Fokus der Beobachter: Trotz<br />
Halbzeitführung in Duisburg, sah sich die Elf von Trainer Jos<br />
Luhukay nach dem Seitenwechsel einer stärker werdenden<br />
Heimelf gegenüber. Ein Spieler sorgte mit seiner Leistung<br />
für einige vergebene Chancen der Hausherren: Torhüter<br />
Thomas Kraft, der die Wahl des Spieltages folgerichtig für<br />
sich entschied. Bemerkenswert: Weder Roman Hubnik noch<br />
Sandro Wagner, die die beiden Treffer beim 2:2 erzielten,<br />
hatten mit dem Ausgang der Abstimmung etwas zu tun.<br />
Ein Knackpunkt der Umsetzung ist in den meisten Fällen<br />
Abb. Für Hertha BSC hat Lieferheld den „Helden“ eigens weiß-blau gestreift. Toll!<br />
die Gewährleistung eines reibungslos funktionierenden<br />
Internetanschlusses, was weniger bei Heim- denn bei<br />
Auswärtsspielen zum Tragen kommt. Gerade in Stadien,<br />
die keine Möglichkeiten zur Verfügung stellen, auf<br />
das Internet, beispielsweise über WLAN zuzugreifen,<br />
manifestiert sich das Problem, dass die Zuverlässigkeit<br />
von UMTS-Verbindungen nicht durchgängig gewährleitet<br />
ist. Dank zunehmender Abdeckung durch Wireless LAN –<br />
gerade auch in der zweiten Bundesliga - kommen diese<br />
erschwerten Arbeitsbedingungen glücklicherweise nicht<br />
allzu häufig zum Tragen. Die Erfahrungen haben jedoch<br />
gezeigt, dass ein Back-Up außerhalb des Stadions sinnvoll<br />
ist. Das Küren des Siegers der Abstimmung erfolgt über<br />
Facebook und Twitter. Ein Bild des Spielers mit Lieferheld-<br />
Bauchbinde in Kombination mit der entsprechenden<br />
Status-Meldung sorgt für die entsprechende Präsenz des<br />
Voting-Presenters und <strong>Media</strong>-Partners Lieferheld. So hieß<br />
es zuletzt nach dem Spiel beim MSV Duisburg: Mit fast 700<br />
Stimmen habt ihr THOMAS KRAFT zum besten Spieler der<br />
Partie gegen Duisburg gewählt. Powered by Lieferheld<br />
www.lieferheld.de/HERTHA.<br />
Für Hertha BSC macht Lieferheld blau!<br />
Allerdings beschränkt sich die Zusammenarbeit nicht<br />
lediglich auf die Facebook-Präsenz, sondern wird durch<br />
Bannerwerbung auf der Vereinshomepage erweitert.<br />
Ein besonderes Bonbon ist natürlich auch die eigens für<br />
Hertha-Fans kreierte Landing-Page beim Partner mit einem<br />
eigens dafür in blau-weiß angepasstem Helden-Logo.<br />
Nach den ersten Spieltagen kann man bezugnehmend auf<br />
Hertha BSC die Aktion in Zusammenarbeit mit SPORTFIVE<br />
und Lieferheld als erfolgreich und vielversprechend<br />
betrachten.<br />
Von Arne Werner & Micky Mandla<br />
FALLSTUDIE l Lieferheld<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
17
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
18<br />
InTErvIEw l Alemannia Aachen<br />
Alemannia Aachen<br />
Interview mit Phillipp Werthmüller vom Traditionsclub Alemannia Aachen<br />
Wie sind die bisherigen Erfahrungen von<br />
Alemannia Aachen mit dem Auftritt in den<br />
sozialen Netzwerken nach nun fast zwei<br />
Jahren im (offiziellen) Einsatz? Ziehen Sie<br />
bitte ein Fazit.<br />
Unsere Erfahrungen in den<br />
„sozialen Welten“ sind nach gut<br />
eineinhalb Jahren durchweg<br />
positiv. Sicherlich haben wir<br />
zu Beginn einige lehrreiche<br />
Erfahrungen gemacht, aber<br />
daraus haben wir wichtige<br />
Rückschlüsse gezogen und die<br />
entsprechenden Maßnahmen<br />
getroffen. Diese Plattformen<br />
ermöglichen uns, noch enger<br />
am Fan zu sein und dies auch<br />
zu nutzen. Wichtig ist für<br />
uns durch eine authentische<br />
und offene Kommunikation<br />
die Fanbindung zu stärken<br />
und zu einer positiven<br />
Außendarstellung beizutragen.<br />
Wurden zu Beginn<br />
Zielstellungen definiert und<br />
wurden diese erreicht?<br />
Abb. Philipp Werthmüller, Leiter Marketing und<br />
Kommunikation Alemannia Aachen<br />
Vor dem offiziellen Launch<br />
unserer Facebook-Seite am<br />
14. Mai 2011 haben wir im<br />
Vorfeld natürlich unsere Zielsetzung intern definiert,<br />
aber dies nicht an einer Zahl, wie zum Beispiel der<br />
Anzahl von Freunden festgemacht, da wir nicht nur die<br />
quantitativen, sondern vor allem die qualitativen Größen<br />
in den Vordergrund gestellt haben. Wir sind mit dem<br />
bisher erzielten Ergebnis schon sehr zufrieden, wobei wir<br />
uns natürlich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern<br />
auch zukünftig weiterhin entsprechenden Zielvorgaben<br />
in diesem Bereich nachgehen.<br />
Welche Abteilung trägt die Verantwortung<br />
für die sozialen Netzwerke und findet danach<br />
abteilungsübergreifend entsprechend eine Abstimmung<br />
bzw. eine Koordination zu den Aktivitäten (z.B.<br />
Ticketverkauf, Marketing-Kampagnen, etc.) statt?<br />
Durch die strukturelle Umgestaltung unseres<br />
Organigramms zu Beginn der aktuellen Spielzeit ist der<br />
Verein auch den Veränderungen bzw. den Ansprüchen<br />
der neuen Medienwelt<br />
nachgekommen und hat die<br />
„Sozialen Welten“ im Bereich<br />
Marketing & Kommunikation<br />
platziert. Dieser von mir<br />
geleitete Bereich steht inhaltlich<br />
natürlich in enger Abstimmung<br />
mit der Abteilung Presse und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, aber<br />
auch Ticketing, Merchandising<br />
und Sponsoring werden mit<br />
einbezogen.<br />
Alemannia Aachen ist nach<br />
sehr langer Zugehörigkeit der 2.<br />
Fußball Bundesliga in die 3. Liga<br />
abgestiegen: Welche Arbeit<br />
kommt auf den Community-<br />
Manager in einer solchen<br />
Phase zu? Wie haben die Fans<br />
reagiert?<br />
Sicherlich war der sportliche<br />
Abstieg in der abgelaufenen<br />
Saison auch in diesem Bereich<br />
eine schwierige Phase, in<br />
der wir aber das Medium<br />
„Facebook“ sehr intensiv zum Austausch mit unseren<br />
Fans genutzt haben. Eine durchaus positive Entwicklung<br />
konnte man bereits schon einige Tagen nach dem<br />
Abstieg beobachten, als die Enttäuschung der Euphorie<br />
zum gemeinsamen Neuanfang wich. Durch die ersten<br />
Signale unserer Führungsspieler zum Verbleib im Verein<br />
und zur Bereitschaft zum Neubeginn wurde dieses<br />
Gefühl natürlich bestärkt.<br />
Welche Rolle spielen die Neuen Medien Alemannia<br />
Aachen im Vergleich zu den klassischen Club-Medien<br />
(wie z.B. Stadion-<strong>Magazin</strong>). Gibt es spezielle Kampagnen<br />
für die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Kanäle?
Wir haben bereits in den ersten Wochen der<br />
Strategieplanung beschlossen, dass wir unsere<br />
klassischen Club-Medien parallel zur Kommunikation<br />
in den „Sozialen Welten“ als Informationsmittel<br />
fortführen und größtenteils mit separatem und speziell<br />
angepasstem Content versorgen. Diese strikte Trennung<br />
ziehen wir auch weiterhin durch, was uns bisher<br />
durchweg positives Feedback gebracht hat. Aktuell<br />
haben wir noch keine speziellen Kampagnen nur für die<br />
sozialen Kanäle erstellt und auch bei einer zukünftigen<br />
Kampagne wird es sicherlich keine reine Platzierung<br />
in diesen neuen Medien geben, sondern einen<br />
übergreifenden und ebenso gesamtheitlichen Auftritt.<br />
Wie sieht die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Strategie von Alemannia<br />
Aachen für die Drittliga-Saison aus? Gibt es spezielle<br />
Ziele? Haben Sie bereits <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Guidelines<br />
integriert?<br />
Unsere Strategie haben wir im Vergleich zur Vorsaison<br />
in der 2. Bundesliga nur unwesentlich verändert und<br />
lediglich leicht unserem gesamten Konzept angepasst.<br />
Hierzu zählt es, dass wir die Fans noch mehr mit<br />
einbeziehen. Dies konnte man auch schon am Ende<br />
der Sommerpause beobachten, als wir zum Beispiel ein<br />
spezielles Mannschaftsfoto mit unseren Fans zusammen<br />
erstellt haben und wir dieses Thema komplett über<br />
unsere sozialen Netzwerke gespielt haben - der Erfolg<br />
Abb. hohe Fan-Interaktion auf der Facebook-Seite<br />
war wirklich beeindruckend. Wir möchten unseren Fans<br />
und Freunden auch weiterhin unabhängig von der Liga<br />
speziellen Content liefern, der so in keinem anderen<br />
Medium zu erhalten ist.<br />
Die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Guidelines sind ein Projekt, das wir bis<br />
zum Ende diesen Jahres finalisieren möchten, da dies aus<br />
meiner Sicht ein wichtiger Baustein unseres gesamten<br />
Kommunikationskonzeptes ist.<br />
InTErvIEw l Alemannia Aachen<br />
Abb. Erleichterung bei den Fans nach dem letzen Sieg<br />
Wie positioniert sich Alemannia Aachen als Verein<br />
in den Sozialen Netzwerken? Wie beteiligen sich z.B.<br />
die Amateur- und Jugendmannschaften oder die<br />
Fanbeauftragten? Wer ist für das Agenda-Setting in den<br />
sozialen Netzwerken verantwortlich?<br />
Wir stellen uns als Fußballverein möglichst breit<br />
auf und sehen auch über den Tellerrand der<br />
Lizenzspielerabteilung hinaus. So gehören aktuelle<br />
Fanthemen und natürlich auch unsere Amateur- und<br />
Jugendabteilungen zum festen Bestandteil unserer Seite.<br />
Den Teilbereich unserer Nachwuchskicker möchten wir<br />
jedoch gerne mit noch mehr Leben füllen, da wir hier<br />
noch größere Potentiale sehen.<br />
Das Agenda-Setting liegt auch in meinem Bereich<br />
„Marketing & Kommunikation“ und wird in unseren<br />
wöchentlich stattfindenden Abteilungssitzungen den<br />
weiteren Bereichen präsentiert. Dadurch können die<br />
Themen bereits im Vorfeld entsprechend vorbereitet<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
19
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
20<br />
InTErvIEw l Alemannia Aachen<br />
Abb. Liveticker-Angebot Promotion auf Facebook<br />
und dann schlussendlich auch vollumfänglich und<br />
koordinierter realisiert werden.<br />
Bei vielen Clubs verlangsamt sich das Wachstum, das<br />
Fan-Potenzial ist nicht unendlich. Wo werden Ihrer<br />
Meinung nach in Zukunft die Schwerpunkte in der<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Arbeit liegen?<br />
Dieser Trend ist bei vielen Clubs zu erkennen, wobei<br />
wir seit dem ersten großen Peak nach wenigen<br />
Monaten weiterhin konstante Zuwachsraten haben.<br />
Das Fanpotential ist nicht unendlich, aber aufgrund<br />
unserer Grenznähe zu Holland und Belgien sehen wir<br />
in diesem Bereich sicherlich noch gute Chancen. Aber<br />
auch hier in Deutschland gibt es noch viele Potentiale,<br />
um unseren Freundeskreis zu erweitern. Wir möchten<br />
im Rahmen unserer Möglichkeiten zukünftig noch<br />
mehr exklusiven Content liefern und unsere Fans noch<br />
enger an uns binden.<br />
Nutzt Alemannia Aachen außer Facebook noch andere<br />
soziale Netzwerke und wenn ja, wie sind diese im<br />
Vergleich zu Facebook gewichtet?<br />
Neben Facebook betreiben wir als Verein aktuell kein<br />
weiteres Netzwerk aktiv, sondern begleiten lediglich<br />
den Auftritt auf der Businessplattform „XING“ als<br />
Moderator. Wir möchten zukünftig unseren Auftritt<br />
in den „Sozialen Welten“ ausweiten, dies aber jedoch<br />
sehr bewusst, da es aus meiner Sicht keinen Sinn<br />
macht, ein neues Netzwerk „an den Start zu bringen“,<br />
ohne die Einbindung in die Kommunikationsstrategie<br />
und die Bereitstellung von entsprechendem Content<br />
gewährleisten zu können.<br />
Kaum ein Verein hat bisher ein stimmiges Konzept zur<br />
Integration der Sponsoren umgesetzt. Die enormen<br />
Reichweiten der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Kanäle müssten doch<br />
eigentlich für Sponsoren und Partner attraktiv sein?<br />
Woran hakt es?<br />
Die Integration von Sponsoren im Bereich der <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Kanäle ist sicherlich ein in der Zukunft sehr<br />
spannend zu beobachtendes „Projekt“. Fußballfans<br />
stehen der Kommerzialisierung sehr kritisch<br />
gegenüber und dieser Konflikt schreckt momentan<br />
sicherlich noch viele Vereine ab. Vereinzelt wird eine<br />
Integration von Sponsoren im kleinen Umfang bereits<br />
realisiert, aber zukünftig werden diese Möglichkeiten<br />
aufgrund der enormen Reichweiten immer<br />
interessanter und so auch mehr genutzt werden.<br />
Wo wir bereits bei der umsatzrelevanten Nutzung<br />
von Facebook sind: einige Vereine haben bereits<br />
Facebook-Shops gestartet und erzielen damit laut<br />
eigenen Angaben gute Zusatzeinnahmen. Gibt es<br />
bei Alemannia Aachen Überlegungen, Facebook<br />
zusätzlich auch als Vertriebskanal zu nutzen?<br />
Momentan führen wir unsere offizielle Facebook-<br />
Vereinsseite als reines Kommunikationsmedium,<br />
wobei die vertriebliche Nutzung sicherlich in unseren<br />
Konzepten bereits Berücksichtigung gefunden hat.<br />
Hierzu gehört natürlich auch die Einbindung eines<br />
entsprechenden Shops. Dieser Schritt steht aber<br />
momentan bis zum Jahresende nicht primär auf<br />
unserer Umsetzungsliste.<br />
Wir danken für das Gespräch.<br />
SpezialiSierung<br />
zum New <strong>Media</strong> Manager <strong>Sport</strong><br />
IST-Studieninstitut<br />
0211 8 66 68-0 | www.ist.de
ConTEnTAnALySE<br />
Erfolgsgeheimnis...?<br />
Contentanalyse der Facebook-Pages in der Fußball Bundesliga<br />
Haben wir bisher vor allem<br />
Reichweitensteigerungen<br />
und Wachstum der<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Kanäle beschrieben,<br />
wollen wir in Zukunft unseren Blick<br />
vermehrt auf den Content-Mix und<br />
die Nutzung der verschiedenen<br />
Facebook Features legen.<br />
Beginnen wollen wir in dieser<br />
Ausgabe mit einer Content-Analyse<br />
der 1. Fußball Bundesliga. Der<br />
Beobachtungszeitraum lag zwischen<br />
23. und 29. September und umfasst<br />
somit alle Beiträge einer Seite<br />
innerhalb einer Woche. Gleich vorab<br />
wollen wir betonen, dass unsere<br />
Analyse zunächst dennoch eher den<br />
Charakter einer Moment-Aufnahme<br />
besitzt. Wir sind gespannt, inwieweit<br />
die Clubs Ihrem «Content-Mix» in<br />
den kommenden Ausgaben treu<br />
sein werden und ob es eine Art<br />
«Corporate <strong>Social</strong> MIx und Wording»<br />
bei den Clubs der 1. Fußball<br />
Bundesliga gibt.<br />
Quantität ist nicht gleich Qualität<br />
Eine weitere Warnung wollen wir<br />
ebenfalls vorne weg schicken. Aus der<br />
rein quantitativen Beschreibung des<br />
Content-Mix alleine sind keine Aussagen<br />
über erfolgreiche <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Arbeit<br />
abzuleiten. Genauso wichtig sind<br />
Faktoren wie der richtige Zeitpunkt<br />
eines Postings, Empathie für die<br />
Zielgruppe und die richtige Ansprache.<br />
Bilder erzählen Geschichten<br />
Betrachten wir zunächst die<br />
Bilder-Postings. Sie transportieren<br />
neben Informationen vor allem<br />
Emotionen und können perzeptiv<br />
ohne große Verarbeitungszeit -<br />
anders als bei Textnachrichten<br />
- im Gehirn interpretiert werden.<br />
Während Text immer durch<br />
elaborierte Verarbeitung im Gehirn<br />
decodiert wird und dadurch erst<br />
eine Bedeutung gewinnt, werden<br />
Bilder schneller und vor allem<br />
vor dem Hintergrund gemachter<br />
Erfahrungen und perzeptiver<br />
Eindrücke verarbeitet. Bilder rufen<br />
aus diesen Grund auch zahlreichere<br />
Emotionen hervor als Text. Darüber<br />
hinaus wird der Prozess des<br />
Wiedererkennens von im Gehirn<br />
gespeicherten Informationen (damit<br />
kann auch das Wiedererkennen von<br />
Personen, Orten etc. auf den Bildern<br />
gemeint sein) durch eine tendenziell<br />
positivere Bewertung belohnt. (vgl.<br />
dazu Heuristic-Systematic Modell<br />
sowie Elaboration-Likelyhood-Modell<br />
der Wahrnehmung).<br />
Diesen Effekt macht sich in unserer<br />
Analyse vor allem der HSV (20 Bilder)<br />
zunutze. Dicht dahinter folgen<br />
Werder Bremen, Borussia Dortmund,<br />
der FC Schalke 04 und Borussia<br />
Mönchengladbach mit jeweils 17<br />
unverlinkten Bilder-Postings vor<br />
dem FC Bayern München mit 16<br />
Bildern. Einen anderen Weg geht<br />
der VfB Stuttgart: hier stehen 12<br />
(auf die Website) verlinkte Bilder<br />
lediglich 6 unverlinkten Bilder-<br />
Postings gegenüber. Ein guter Weg,<br />
um zusätzliche Reichweite auf der<br />
Website zu generieren. Ebenfalls<br />
zahlreiche verlinkte Bilder-Postings<br />
kann Meister Dortmund aufweisen<br />
(11 Postings). In Summe hat<br />
Borussia Dortmund somit 28 Bilder-<br />
Postings im Beobachtungszeitaum<br />
veröffentlicht. Eine weitere Bilder-<br />
Kategorie stellen die Album-Postings<br />
dar. An der Spitze liegt der HSV<br />
mit 8 Album-Postings, die zum Teil<br />
auf die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
des Vereins zurückzuführen sind.<br />
Dahinter folgt Hannover 96 mit<br />
7 Alben rund um «Hannover 96<br />
Fan weltweit» . Mit insgesamt<br />
35 Bilder-assoziierten Postings<br />
nutzt der HSV diesen Content-Typ<br />
im Beobachtungszeitraum am<br />
intensivsten.<br />
FIlme auf Facebook<br />
Eine weitere Möglichkeit, hohe<br />
Reichweite auf Facebook zu<br />
generieren sind Bewegtbilder.<br />
Am meisten Videos hat im<br />
Beobachtungszeitraum Bayer<br />
04 Leverkusen veröffentlicht (8<br />
Videos). Auch der FC Schalke 04<br />
und Hannover 96 nutzen die Videos<br />
häufig (je 5 Videos). Zwar generieren<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
21
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
22<br />
ConTEnTAnALySE<br />
Abb. Bilder-Postings sind ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Arbeit<br />
Videos sehr viele Likes und Kommentare, sind in der<br />
Produktion aber wesentlich aufwändiger und daher<br />
kostenintensiver als Bilder<br />
Text-Nachrichten und Status-Updates<br />
Die klassischen Text-Nachrichten dienen<br />
in erster Linie dazu, Informationen zu<br />
transportieren. Oft handelt es sich bei den Text-<br />
Nachrichten zum Beispiel an Spieltagen um<br />
Ergebnisdienst-Nachrichten oder Liveticker.<br />
Borussia Mönchengladbach etwa hat im<br />
Beobachtungszeitraum über 30 Liveticker-Meldung<br />
veröffentlicht., Borussia Dortmund (24) und der<br />
HSV (22) folgen dicht dahinter. Dass Qualität<br />
nicht immer über Quantität geht, lässt sich an der<br />
Seite des FC Bayern München beobachten: Zwar<br />
posten die Bayern mit neun Ergebnis-assoziierten<br />
Nachrichten am Spieltrag weniger häufig, die hohen<br />
Wachstumsraten geben den <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Managern<br />
beim Rekordmeister allerdings recht.<br />
Votings steigern die Interaktion<br />
Eine weitere Möglichkeit, hohe Reichweiten durch<br />
Interaktion zu erzielen, stellt die Facebook-seitige Voting-<br />
Anwendung dar. Mit wenigen Klicks ist eine Umfrage<br />
an die eigenen Fans erstellt. Auch hier zeigt der HSV<br />
mit insgesamt fünf Votings die intensivste Nutzung. Die<br />
Hamburger wollen von Ihren Fans zum Beispiel rund um<br />
das 125 jährige Jubiläum die schönsten HSV-Momente<br />
Ihrer Fans erfahren. Rund um den Bundesliga-Alltag<br />
werden aber auch eher banale Fragen gestellt, wie<br />
etwa ein bestimmtes Spiel ausgeht. Auch eine gute<br />
Einbindung eines Sponsors zeigen die Hamburger: wie<br />
auch bei Hertha BSC (vgl. diese Ausgabe) lässt Lieferheld<br />
auch beim HSV über den «Helden des Tages» abstimmen<br />
Beim Sieg über den BVB wählten immerhin 6.533 Fans<br />
«die ganze Mannschaft» zum Helden des Tages.<br />
Externe Verlinkungen<br />
Eine altbekannte Posting-Strategie ist die<br />
Veröffentlichung von externen Nachrichten auf
Abb. Content-Mix auf Facebook in der 1. Fußball Bundesliga<br />
der Facebook-Seite. Das Anteasern von meist auf<br />
der Firmenwebsite veröffentlichten Berichten soll<br />
zusätzliche Reichweite dort hinbringen, wo es<br />
zählt. Zusätzliche Leser wirken sich auf der in den<br />
meisten Fällen gut vermarkteten Club-Website direkt<br />
ertragsrelevant aus. Handelt es sich um Inhalte<br />
wie einen Spielbericht, ein Interview oder andere<br />
Inhalte, die durch Ihre Komplexität nicht angemessen<br />
auf Facebook dargestellt werden können, ist die<br />
Veröffentlichung auf der Firmenwebsite der richtige<br />
Weg. Zahlreiche externe Postings weisen vor allem der<br />
VfL Wolfsburg (44 Postings), Bayer04 Leverkusen (32<br />
Postings) und der 1. FC Nürnberg (18) auf.<br />
Ist der Anteil der externen Nachrichten (mit Verlinkung<br />
auf die Club-Website) im Content-Mix zu hoch,<br />
werden die User überfordert, da zu viele Posts mit<br />
einem Mediensprung verbunden sind. Oder einfacher<br />
formuliert: Die Nachrichten auf Facebook sollten<br />
für die User einen Mehrwert bilden. Fans wollen auf<br />
Facebook <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> geeignete Inhalte. Andernfalls<br />
würden sie Inhalte direkt auf der Club-Website<br />
ConTEnTAnALySE<br />
konsumieren. Externe Links erreichen grundsätzlich<br />
weniger Reichweite als etwa Bilder oder Videos, da der<br />
komplette Inhalt vom Fan nicht ohne (aufwändigen)<br />
Mediensprung erfasst werden kann.<br />
Fazit<br />
Unsere erste Content-Analyse stellt einen ersten<br />
Schnappschuss dar und will nicht über die Qualität<br />
der Facebook-Arbeit urteilen. Sie gibt nur einen<br />
transparenten Überblick, wie die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Manager<br />
der Clubs Ihren Content-Mix zusammenstellen. Borussia<br />
Dortmund etwa sticht durch zahlreiche Bilder und viele<br />
Liveticker-Postings heraus, der VfB Stuttgart durch viele<br />
verlinkte Bilder. Bayer 04 Leverkusen hat am meisten<br />
Videos veröffentlicht und der HSV am meisten Bilder-<br />
Alben. Der HSV veröffentlicht insgesamt eine hohe,<br />
aber äußerst ausgewogene Mischung an Inhalten. Wir<br />
werden unsere Content-Analyse ab sofort kontinuierlich<br />
durchführen und somit in Zukunft auch Veränderungen<br />
im Content-Mix erfassen können.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
23
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
24<br />
EUROpäISCHE LIgEN<br />
Hängende Spitze...<br />
Wie sich das Facebook-Wachstum in den europäischen Top-Ligen entwickelt<br />
PREMIER LEAGUE, ENGLAND<br />
Abb. Steigerungszahlen der Facebook Premier League Club-Seiten<br />
Die englische Premier League erzielt im Monat<br />
September eine Steigerung ihre Fans bei Facebook<br />
um 1.143.865 (plus 1,69%). Obwohl dies immer noch<br />
eine sehr ordentliche Steigerung der Clubs bedeutet,<br />
so registrieren unsere Aufzeichnungen den bisher<br />
schwächsten Wert seit März 2011.<br />
Manchester United, als führender im <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Facebook Ranking erzielt den stärksten absoluten<br />
Zuwachs mit 410.975 neuen Facebook-Freunden<br />
(plus 1,51%). Dahinter folgt der FC Chelsea<br />
mit einer Steigerung um 250.333 Fans auf nun<br />
12.278.517 Freunde (plus 2,08%). Im zweistelligen<br />
Millionenbereich finden wir auf dem 3. Rang den FC<br />
Arsenal mit 11.437.396 Fans (plus 150.640 und einem<br />
Wachstum von 1,33%) und der FC Liverpool auf dem<br />
4. Rang mit 10.300.732 Fans, plus 111.702 Fans).<br />
Prozentual kann Swansea City die größte Steigerung<br />
erzielen. 11,06% bedeuten, das einzige zweistellige<br />
Wachstum aller 20 Clubs der Premier<br />
League. Dadurch verbessert sich die<br />
‚Swans’ um zwei Ränge, vom 15. auf<br />
den 13. Rang. Dies bedeutet auch den<br />
einzigen Positionswechsel der Liga Die<br />
Queens Park Rangers verpassen mit<br />
9,90% prozentualem Wachstum (plus<br />
11.514 Fans), als Zweiter, nur knapp die<br />
10% Marke. Insgesamt erzielt die Liga<br />
nun 68.710.144 Fans.<br />
Die nebenstehende Grafik zeigt die<br />
Steigerungszahlen der Clubs der<br />
Premier League im vergangenen<br />
Monat. Auch hier dominieren die<br />
ersten fünf Clubs der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Facebook Rangliste. Im Mittelfeld<br />
wachsen Aston Villa und die Queens<br />
Park Rangers am besten, im hinteren<br />
Drittel verbessert sich Norwich City am<br />
besten.
LA LIGA, SPANIEN<br />
EURpäISCHE LIgEN<br />
Der FC Barcelona bleibt das Maß aller Dinge<br />
im europäischen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Ranking, aber<br />
auch ‚Barce’ erlebt einen Einbruch der großen<br />
Steigerungszahlen. Konnte man sich in den<br />
vergangenen Monaten noch immer knapp an der<br />
Millionen-Marke steigern, so steht am 1. <strong>Oktober</strong><br />
‚nur’ noch ein Wachstum von 574.682 Fans (plus<br />
1,65%) bei Facebook. Das ist die größte Steigerung<br />
aller Teams und die Gesamtzahl von 35.332.872 Fans<br />
baut den Vorsprung weiter aus. Der nationale und<br />
europäische Verfolger Nummer eins, Real Madrid<br />
erzielt im September ein Wachstum von 444.798<br />
Fans und verzeichnet zum Zeitpunkt unserer<br />
Erhebung am 1. <strong>Oktober</strong> insgesamt 31.841.976<br />
Facebook-Freunde (plus 1,42% im Vergleich zum<br />
Vormonat).<br />
Die verbleibenden achtzehn Mannschaften steigern<br />
sich um insgesamt 39.503 Fans, wobei mit Real Betis<br />
(-66 Fans auf 30.790 Facebook-Freunde) und der<br />
FC Getafe -25 (3.497 Fans) sogar zwei Clubs eine<br />
Reduzierung ihrer Fanzahlen registrierten.<br />
Prozentual steigern sich zwei Vereine im<br />
zweistelligen Prozent-Bereich. Diese Kategorie entscheidet Granada FC für sich, mit einer Steigerung von 16,14% (plus 1.277 Fans<br />
auf nun 9.187), vor Real Saragosa , das sich um 11,98% steigert (plus 1.167 Fans auf 10.908). La Liga erreicht nun 68.681.882 Fans<br />
und bleibt der englischen Premier League dicht auf den Fersen.<br />
SERIA A, ITALIEN<br />
Die Mannschaften der Seria A überschreiten mir<br />
einer Steigerung um 297.413 Fans die Marke von<br />
20 Millionen Facebook-Freunden. Am 1. <strong>Oktober</strong><br />
zählte die Liga 20.252.989 Fans (plus 1,49%).<br />
Der einzige Club im zweistelligen Millionen-<br />
Bereich legt auch am besten zu. Der AC Mailand<br />
steigert seine Fanzahl im vergangenen Monat<br />
um 125.450 Fans (plus 1,08%)und verzeichnet<br />
am 1. <strong>Oktober</strong> 2012 die Anzahl von 11.728.887<br />
Facebook-Freunde. Knapp 7,5 Millionen mehr als<br />
der Verein, der auf dem zweiten Rang des <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Facebook Ranking rangiert, Juventus<br />
Turin. Juve erzielt mit 86.482 Fans (plus 2,02%)<br />
das zweitgrößte Wachstum aller Teams der Seria<br />
A und steht bei 4.376.057 Fans. Danach folgen<br />
mit 1.738.869 Facebook-Freunden (plus 32.724,<br />
1,92%) Inter Mailand und mit 1.298.566 Fans (plus<br />
29.954 Fans, 2,36%) der AS Rom.<br />
Drei Teams können sich prozentual zweistellig<br />
verbessern, bleiben jedoch im unteren<br />
Tabellendrittel unseres Rankings. Der Sieger<br />
in der Kategorie prozentuales Wachstum lautet FC Turin. Der Aufsteiger steigert sich 14,02% oder 1.006 Fans auf<br />
insgesamt 8.179 Facebook-Freude, bleibt aber in der Gesamtübersicht auf dem vorletzten Tabellenrang. 11,43%<br />
Steigerung erzielt Atalanta Bergamo und überschreitet damit zum Zeitpunkt der Erhebung mit 10.004 Fans die Marke<br />
von 10.000 Freunden. Dritter und letzter Club ist der AC Siena, mit einem Wachstum von 10,5% oder 656 Fans.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
25
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
26<br />
EURpäISCHE LIgEN<br />
SÜPERLIG, TÜRKEI<br />
Die türkische SüperLig erlebt ein Phänomen,<br />
das wir so bisher noch nie beobachten konnten.<br />
Die ersten drei Clubs des <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Facebook<br />
Rankings verlieren Fans im fünfstelligen Bereich.<br />
Wir können auch nur vermuten, aber dies möchten<br />
wir auch gerne mit Angabe einer Begründung<br />
versuchen. Die erste These lautet, dass Facebook<br />
begonnen hat falsche Profile auf der Plattform zu<br />
bereinigen und da die Türkei bzw. die Adoption<br />
von Facebook sehr früh begann und einen sehr<br />
hohen prozentualen Zuspruch in der Bevölkerung<br />
hat (ca. 40 Millionen (?), hat Facebook hier auch<br />
administrativ begonnen, die Profile zu verifizieren.<br />
Die zweite These würde lauten, dass die Fans<br />
auf den zum Teil mäßigen sportlichen Erfolg<br />
der Mannschaft oder die vielen kommerziellen<br />
Interaktionen auf Facebook (z.B. Einbindung von<br />
Sponsoren, Bewerbung von Produkten, etc.)<br />
nicht mehr auf ihrem eigenen Profil unterstützen<br />
möchten und den Clubs das „Gefällt Mir“ entziehen.<br />
Die anderen Teams der türkischen SüperLig können<br />
diesen Verlust nicht kompensieren und zum allerersten Mal reduziert sich die Gesamtzahl der Fans in einer europäischen Liga. Der<br />
Verlust beträgt insgesamt 26.595 Fans und zum 1. <strong>Oktober</strong> zählt die türkische SüperLig (noch) 18.824.781 Fans (minus 0,14%).<br />
Tabellenführer Galatasaray verliert 12.635 Fans (minus 0,17%) und zählt 7.447.466 Fans. Der zweitplatzierte Club, Fenerbahce zählt<br />
6.031.383 Fans (minus 10.707 Fans, ein minus von 0,18%) und der 3. Im Ranking, Besikatas verliert sogar 20.471 Fans (minus 0,55%)<br />
und steht bei 3.722.616 Facebook-Freunden. Die größte absolute und prozentuale Steigerung erzielt Aufsteiger Akhisarspor mit<br />
6.731 Fans (plus 67,17%) auf nun 16.752 Fans, bleibt damit allerdings im hinteren Tabellendrittel<br />
LIGUE 1, FRANKREICH<br />
Der Tabellenführer des französischen <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Facebook Rankings, Olympique Marseille,<br />
hat den Sprung über die 2 Millionen Fan-Marke<br />
verpasst, kann sich um 10.135 Fans steigern<br />
und registriert zum 1. <strong>Oktober</strong> insgesamt<br />
1.996.095 Fans (plus 0,51%). Paris St. Germain,<br />
der Tabellenzweite, erzielt im vergangenen<br />
Monat das größte absolute Wachstum mit<br />
58.871 Fans. Dies entspricht einem Zuwachs<br />
um 4,34% auf 1.416.780 Facebook-Freunde.<br />
Kein Team kann sich im zweistelligen<br />
Prozentbereich verbessern. Aufsteiger Stade<br />
de Reims heißt der Verein, der mit 7,74% oder<br />
einem Zuwachs von 1.169 Fans auf nun 16.266<br />
Fans die größte Steigerung registriert. Damit<br />
kann sich Reims auch um einen Platz in der<br />
Tabelle verbessen (von Rang 17 auf Rang 16).<br />
Die 20 Mannschaften der Ligue 1 steigern<br />
sich absolut um 96.800 Fans (plus 1,87%)<br />
auf nun 5.274.679 Facebook-Freunde. Das<br />
bedeutet im Durchschnitt ein Wachstum pro<br />
Verein um 4.840 Fans – dazu im Vergleich die<br />
Mannschaften der deutschen Bundeliga, die sich im Durchschnitt pro Club um 11.691 verbessern können.
Liverpool Fan-Pic<br />
Fallstudie des Premier League Clubs Liverpool fc zur Erhöhung des Fan-Response<br />
Der FC Liverpool bietet der <strong>Oktober</strong><br />
Ausgabe eine ganz besonders<br />
interessante Fallstudie. Einen<br />
ähnlichen Ansatz haben wir auf dem<br />
europäischen Festland bisher noch<br />
nicht beobachten können, daher<br />
freuen wir uns besonders Ihnen, liebe<br />
Leserinnen und Leser, diesen einmal<br />
im Detail vorzustellen.<br />
Wir bedanken uns bei den<br />
verantwortlichen des FC Liverpool<br />
für die Unterstützung mit Text und<br />
Bildern zu diesem Artikel .<br />
Worum geht es?<br />
Der FC Liverpool bietet seinen<br />
Fans ein ganz besonders Highlight.<br />
Gemeinsam mit dem Anbieter<br />
Huggity wurde das Produkt „Anfield<br />
FanPic“ entworfen und seit nunmehr<br />
4 Wochen ist dieser Dienst für die<br />
Fans des FC Liverpool zugänglich.<br />
Abb. Liverpool Fan-Pic User: Auf der Suche nach sich selbst<br />
‚Anfield FanPic’ verbindet den<br />
bereits vielen von Ihnen bekannten<br />
„Tagging“ Prozess (Tagging=<br />
Markieren, die Redaktion) mit<br />
Elementen von interaktiven Spielen.<br />
Dadurch ergeben sich komplett neue<br />
Applikationen und Möglichkeiten<br />
zur Einbindung und emotionalen<br />
Verbindung des Events mit den Fans.<br />
Basis dafür sind die 360 Grad<br />
Panorama Aufnahmen im Stadion<br />
und von den Zuschauern, die<br />
während eines Spiels in Anfield<br />
aufgenommen werden.<br />
Innerhalb von 24 Stunden nach dem<br />
erfolgten Abpfiff werden diese Bilder<br />
dann auf www.liverpool.com/fanpic<br />
den Fans zur Verfügung gestellt.<br />
Hier kann sich der einzelne Besucher<br />
des Spiels selbst oder seine Freunde<br />
markieren, um diese Aufnahmen<br />
dann auf ihren Facebook. Twitter<br />
und Google+ Profilen zu zeigen.<br />
Darüberhinaus bietet Anfield FanPic<br />
weitere Angebote für den Nutzer.<br />
Die sogenannte Schatzsuche ist eine<br />
virtuell integrierte Applikation oder<br />
Erweiterung, bei der eine allseits<br />
bekannte Persönlichkeit, ein Produkt<br />
oder, wie im Foto-Beispiel, das<br />
Maskottchen des FC Liverpool in die<br />
Zuschauer „eingearbeitet“ wurde, die<br />
der Nutzer finden muss/soll.<br />
Jede Interaktion innerhalb der<br />
Applikation triggert für den<br />
Nutzer ein Punkte und Badges-<br />
Prinzip, das dann entsprechend<br />
in ein Gewinnspiel einfließt. Je<br />
mehr Punkte, desto höher ist die<br />
Chance auf einen Gewinn für das<br />
oder die kommenden Heimspiele<br />
des FC Liverpool. Derzeit laufen<br />
sogar Planungen, dies in Saisonübergreifende<br />
Preise zu erweitern.<br />
Und nicht nur die Zuschauer im<br />
Stadion werden bei der Applikation<br />
angesprochen. Im „virtuellen<br />
Stadion“ können die nationalen und<br />
internationalen Fans und Freunde<br />
des FC Liverpool ihre Profile anlegen<br />
bzw. Profil-Fotos, etc. von Plattformen<br />
wie Facebook, Google+ und Twitter<br />
integrieren und so selbst Bilder<br />
erstellen und an Gewinnspielen<br />
teilnehmen.<br />
Reichweite<br />
FALLSTUDIE l Fan-pic<br />
Die Nutzungszahlen sind, sowohl<br />
der Nutzer von Stadionbesuchern<br />
als auch den virtuellen Teilnehmer<br />
beachtlich hoch Die bisher<br />
gemachten Erfahrungen stimmen die<br />
Verantwortlichen des Community-<br />
Managements des FC Liverpool<br />
äußerst zuversichtlich.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
27
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
28<br />
FALLSTUDIE l Fan-pic<br />
Eine Beobachtung, die sicherlich<br />
für den Bereich Merchandising<br />
sehr spannend ist, lautet, bei<br />
Stadionbesuchern wird eine<br />
Zunahme von verkauften<br />
Werbeartikeln beobachtet, sprich,<br />
der Fan möchte gerne mit seinem<br />
Foto aufgenommen werden, um<br />
sich als Fan zu ‚outen’.<br />
Die Reichweite von FanPic ist<br />
enorm hoch. Nach dem Heimspiel<br />
gegen den FC Arsenal (02.09.2012)<br />
haben sich 22% der Besucher<br />
des Spiels bei Fan-Pic markiert.<br />
Die Applikation erreichten 6.300<br />
Twitter Verlinkungs-Clicks und<br />
wurde insgesamt 94.000mal<br />
besucht. Und dies nach einer<br />
mäßigen sportlichen Leistung,<br />
hatte man doch zuvor mit 0:2<br />
verloren.<br />
Vermarktung<br />
Spannend wird das ganze auch für<br />
die Vermarktung dieser Applikation.<br />
Da, wie oben beschrieben, die<br />
Plattform sehr offen gestaltet ist und<br />
Beiträge, Bilder etc. in andere Soziale<br />
Abb. Fan-Pic Schatzsuche - Useransicht<br />
Abb. Applikation Schatzsuche<br />
Netzwerke mit den entsprechenden<br />
Verlinkungen integrierten werden<br />
können, kann man hier eine hohe<br />
Marken-Bekanntheit für Sponsoren<br />
gewährleisten. So ist die bisher<br />
gemessene durchschnittliche<br />
Verweildauer eines Fan-Pic Besuchers<br />
bei 3.25 Minute, nach dem Arsenal-<br />
Spiel waren es sogar 6.57 Minuten.<br />
Und dies hat bereite einige<br />
Sponsoren des FC Liverpool auf den<br />
Plan gerufen...
Metalist Kharkiv<br />
Experteninterview mit dem ukrainischen Premjer League Club<br />
Wie sind die bisherigen Erfahrungen von Metalist Kharkiv<br />
mit dem Auftritt in den Sozialen Netzwerken, speziell bei<br />
Facebook?<br />
Der offizielle Auftritt des FC Metalist Kharkiv wurde<br />
im Frühjahr 2011 eingerichtet. Allerdings dauerte es<br />
bis zum Anfang des Jahres 2012 bis wir das Profil aktiv<br />
genutzt haben. Dies liegt damit begründet, dass das<br />
Nutzungsverhalten von Facebook im Jahr 2011 in der<br />
Ukraine noch nicht so stark war. Stand jetzt haben wir<br />
ca. 5.000 Fans auf unserer Seite und haben uns unser<br />
Ziel lautet, zum Ende des Jahres 2013 mindestens 40.000<br />
Facebook-Freunde zu erreichen.<br />
Wurden zu Beginn Zielstellungen definiert und wurden<br />
diese erreicht?<br />
Ja, diese haben wir absolut definiert. Zum einen stehen<br />
wir vor der großen Herausforderung das Stadion zum<br />
jedem Heimspiel zu füllen. Das erreichen wir auch durch<br />
unseren Einsatz in den Sozialen Netzwerken. Allerdings ist<br />
für uns die oberste Priorität unseren Fans und Freunden<br />
aktuelle und vor allem interessante Nachrichten und<br />
Informationen zum Club und das ‚Leben’ des Clubs zu<br />
übermitteln. Das ist eine Grundlage um die Fans von<br />
Metalist für unseren Auftritt bei Facebook zu gewinnen.<br />
Wir waren der erste Club in der Ukraine der Online-<br />
Konferenzen mit Spielern und dem Trainerstab innerhalb<br />
der Sozialen Netzwerke abgehalten haben. Zuerst hielten<br />
wir diesen Dialog auf unserem lokalen sozialen Netzwerk<br />
„Vkontakte“ ab, planen allerdings bereits das nächste<br />
und diese wird dann bei Facebook stattfinden. Unsere<br />
Fans konnten Fragen stellen und diese wurden dann auf<br />
unserer Website und unserem YouTube-Kanal parallel LIVE<br />
ausgestrahlt. Über 200 Fans stellten Fragen an den Spieler<br />
Aleksander Goryainov. Das ist für uns ein hervorragendes<br />
Ergebnis und dies direkten Dialog möchten wir weiter<br />
ausbauen.<br />
Welche Abteilung trägt die Verantwortung für die<br />
sozialen Netzwerke? Gibt es eine abteilungsübergreifende<br />
Koordination der Aktivitäten, etwa zwischen Ticketing,<br />
Marketing und Presseabteilung?<br />
Bei uns liegt die Verantwortung in der Presse-Abteilung<br />
sowie in der Vertriebs-Abteilung gleichermaßen.<br />
Diese beiden Abteilungen koordinieren dann intern<br />
all notwendigen Maßnahmen und stimmen sich<br />
in wöchentlichen (wenn nötig, täglichen) Jour-Fix-<br />
Besprechungen ab, auch untereinander.<br />
Abb. Umfangreiche Promotion der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Badges auf der Website von Metalist Kharkiv<br />
InTErvIEw l Metalist Kharkiv<br />
Liegt der Fokus ihrer Arbeit ausschließlich auf Fan-<br />
Wachstum oder berücksichtigen Sie auch andere<br />
wichtige Faktoren, wie z.B. Rückmeldungen, Kommentare,<br />
Interaktionsraten, etc.?<br />
Wir schätzen wirklich alle bereitgestellten Funktionalitäten<br />
von Facebook. Bei unserer Arbeit sehen wir natürlich<br />
zunächst einmal den Mehrwert für unsere Fans als<br />
oberste Priorität, sprich interessante Informationen und<br />
spannende Inhalte und dann sind wir sicher, dass dadurch<br />
die Steigerungsraten so eintreten werden, wie sie unserer<br />
Wunschvorstellung entspricht.<br />
Führen Sie während des Jahres oder während der Saison<br />
ganz spezielle Marketing-Aktivitäten oder Kampagnen<br />
durch, in der die Sozialen Netzwerke eingebunden sind?<br />
Ja, der „FC Metalist“ entwickelt derzeit sehr aktiv<br />
sein „Club-Karten“ Programm, das mit derzeit 135<br />
Partnerunternehmen<br />
und ca. 5.000 aktiven<br />
Teilnehmern bereits sehr<br />
erfolgreich aufgestellt ist.<br />
Dieses Programm gilt in<br />
der gesamten Stadt und<br />
bietet den Teilnehmern<br />
und Eigentümern der<br />
Metalist Club Karte<br />
signifikante Vorteile<br />
und Rabatte in vielen<br />
Kategorien des ‚Kharikiv<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
29
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
30<br />
InTErvIEw l Metalist Kharkiv<br />
Marktes’. Das Programm ist sowohl für die<br />
aktiven Fans des Clubs, aber auch für jeden<br />
Bürger der Stadt Kharkiv interessant. Wir<br />
als Club unterstützen dies sogar sehr aktiv,<br />
in dem wir zum Beispiel unsere Spieler im<br />
Einkaufsladen unseres Ausrüsters Adidias zu<br />
Terminen und Autogrammstunden bringen.<br />
Wie sehen Sie den Zusammenhang<br />
zwischen sportlichen Erfolg und dem<br />
Wachstum innerhalb der Sozialen<br />
Netzwerke, besonders bei Facebook?<br />
Diesen Zusammenhang gibt es auf jeden<br />
Fall. Und hier liegt auch einer der wichtigsten Faktoren für<br />
uns. Durch Umfragen haben wir erfahren, dass ca. 8% der<br />
Fans die Informationen über unsere Spiele in den Sozialen<br />
Netzwerken gefunden haben und sogar Eintrittskarten<br />
übe diesen Kanal erworben haben. Und diese Entwicklung<br />
setzt sich fort bzw. steigt derzeit sogar an. Daher ist<br />
es für uns ganz, ganz wichtig, die Informationen zu<br />
den bevorstehenden Spielen hier zu platzieren. Nach<br />
erfolgreichen Spielen sehen wir einen größeren Anstieg<br />
an Fans als sonst und das hilft uns dann unser Angebot<br />
von Werbeartikeln, Eintrittskarten, den Club-Karten, usw.<br />
zu steigern.<br />
Kann Facebook ein Umsatzgenerator für den FC Metalist<br />
Kharkiv werden bzw. gibt es schon Ansätze diesen Kanal<br />
zu monetarisieren?<br />
Diesen Schritt, wie zuvor beschrieben, haben wir ja bereits<br />
erfolgreich vollzogen. Derzeit sind wir dabei weitere<br />
Sponsoren zu gewinnen, um unsere Netzwerke weiter<br />
zu entwickeln. Die Sozialen Netzwerke erzielen bei uns<br />
Abb. VK.com - das aus Russland stammende Netzwerk dürfte<br />
hiesigen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Managern weitgehend unbekannt sein<br />
Abb. Intensiv gepflegter Twitter-Account von Metalist Kharkiv<br />
entsprechend positive Erlöse. Viele lokale und nationale<br />
Unternehmen sind daran interessiert, mit dem FC Metalist<br />
zusammen zu arbeiten, um ihre Produkt zu platzieren<br />
und zu bewerben. Dieser Schritt wird auch hier immer<br />
wichtiger, denn die Fans geben umgehend Rückmeldung<br />
durch Kommentare, positiv wie negativ, zum Angebot.<br />
Und diese direkte Interaktion ist ein Verdienst der Sozialen<br />
Netzwerke.<br />
Gab es bisher auch negative Erfahrungen?<br />
Nur nach nicht so erfolgreichen Spielen sehen wir einige<br />
kritische Kommentare von Fans. Ansonsten haben wir<br />
bisher keine negative, im Gegenteil, ausschließlich positive<br />
Erfahrungen machen dürfen.<br />
Nutzt der FC Metalist Kharkiv außer Facebook noch andere<br />
Kanäle in den Neuen Medien (z.B. Twitter, YouTube, etc.)<br />
und wie sind diese im Vergleich zu Facebook ‚gewichtet‘?<br />
Metalist nutzt derzeit das in Russland und den CIS-<br />
Staaten sehr aktiv genutzte Soziale Netzwerk “VKontakte”.<br />
Unsere Online-Community hat hier bereits über 60.000<br />
Metalist Fans. Und diese Zahl steigt weiter sehr stark an,<br />
da die Internet-Nutzung immer intensiver wird. Wir als<br />
Fußball-Organisation haben eine Vereinbarung mit dem<br />
Medien-Kanal von ‚Vkontakte’ unterzeichnet, um mit<br />
Werbemaßnahmen dies weiterhin auszubauen. Zu diesen<br />
Maßnahmen gehören Aktivitäten mit Spielern und dem<br />
Trainerstab.<br />
Unser Clubs hat darüberhinaus noch einen offiziellen<br />
Twitter-Auftritt, mit derzeit ca. 5.000 Followern und zwei<br />
YouTube-Kanäle. Den einen Kanal nutzen wir für Vor- und<br />
Nachberichte zu den Spielen, auch als Teaser für den<br />
zweiten Kanal.<br />
Diesen zweiten Kanal setzen wir exklusiv für LIVE-<br />
Berichterstattungen unserer Mannschaften ein, von<br />
der Jugend, bis zur ersten Mannschaft, den Presse-<br />
Konferenzen, Trainingseinheiten, Freundschaftsspiele und<br />
Web-Konferenzen.<br />
Vielen herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch
§<br />
Update<br />
Impressum<br />
Update zum Beitrag aus dem letzten <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> & <strong>Sport</strong> <strong>Magazin</strong><br />
In der September-Ausgabe haben wir auf die Problematik<br />
von fehlenden Impressums-Angaben bei deutschen<br />
Vereinsseiten auf Facebook hingewiesen. In letzter Zeit wurde<br />
uns vermehrt von abmahnenden Rechtsanwaltskanzleien<br />
berichtet, die mit hohen Abmahnungen „Jagd“ auf Seiten<br />
von Betreibern ohne entsprechende Kennzeichnung<br />
machen.<br />
Erstaunlich war für uns, zu sehen, das es unter den Vereinen<br />
in den verschiedenen <strong>Sport</strong>arten und Ligen - alle im Licht<br />
der Öffentlichkeit - immer noch zahlreiche Seiten ohne die<br />
rechtlich notwendige Kennzeichnung gibt.<br />
Die adäquate Erfüllung der notwendigen Angaben,<br />
nach vorherrschender Meinung am besten durch die<br />
Doppellösung von Impressums-App und Angaben im<br />
Info-Reiter zu erfüllen, stellt dabei sicherlich keine große<br />
Hürde dar - und dürfte von technisch versierten <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Managern in kurzer Zeit realisiert werden können.<br />
Nachdem wir zahlreiche Zuschriften von Ihnen nach dem<br />
letzten Bericht erhalten haben, wollten wir wissen wie<br />
schnell die einzelnen Vereine agieren. Das Ergebnis hat uns<br />
überrascht: vielleicht ist die eine oder andere Änderung auf<br />
Initiative des Artikels zurückzugehen.<br />
Steigerung von Info-Reiter-Angaben und neuen Apps gibt<br />
es in allen untersuchten Ligen. Die meisten Änderungen im<br />
Info-Bereich - insgesamt vier neue Angaben bei Vereinen -<br />
gibt es in der Beko Basketball Bundesliga. 18 von 19 Seiten<br />
(18 Vereine und Liga-Seite) weisen nun Angaben im Info-<br />
Bereich auf. Die stärksten Steigerung bei den Impressums-<br />
Apps findet sich in der Deutschen Eishockey Liga: drei neue<br />
Apps sind zu verzeichnen.<br />
Von 108 untersuchten Vereinsseiten in sechs Ligen haben<br />
im letzten Monat 23 Vereine ihre Informationen aktualisiert,<br />
immerhin über 21 Prozent oder jeder fünfte Verein.<br />
Stand der 1. Erhebung: 23.08.2012<br />
Stand der Nacherhebung: 24.09.2012 ♦<br />
BERICHT l IMpRESSUM<br />
9 13<br />
6 10<br />
7 10<br />
7 8<br />
3 4 14 18<br />
3 5 14 16<br />
Abb. Impressumsangaben bei deutschen <strong>Sport</strong>vereinen 09/2012<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
31
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
32<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Richtlinien<br />
“...Wieder nicht im<br />
Kader...!”<br />
Robert Burkhardt geht in seiner Beitragsserie diesmal der Frage nach, wie <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> Richtlinien Spieler und Offizielle für ihre Aktivitäten in den neuen Medien<br />
sensibilisieren und was passieren kann, wenn klare Richtlinien fehlen.<br />
„Nicht fit genug um zu trainieren, aber für die Disko reicht<br />
es!“ So lautete vor einiger Zeit ein Post auf der offiziellen<br />
Facebookseite eines Bundesligavereins. Was generell<br />
harmlos klingt, hatte für den Spieler unangenehme<br />
mannschaftsinterne Konsequenzen. Was dieses kleine<br />
Beispiel zeigt, ist dass sich die Profis heutzutage darüber im<br />
Klaren sein müssen, dass sie rund um die Uhr beobachtet<br />
werden. Und das nicht nur von Journalisten, sondern von<br />
ganz normalen Fans, die dann über die sozialen Medien<br />
ihre Erlebnisse in die Welt tragen.<br />
Wenn Spieler von ihren Vereinen die sogenannten<br />
Medienrichtlinien näher gebracht werden, ist der Punkt<br />
„Soziale Netzwerke“ ein immer wichtiger werdender Faktor.<br />
Dabei können oder wollen die meisten Klubs ihren Spielern<br />
nicht verbieten, sich in den sozialen Medien zu bewegen.<br />
Allerdings muss verstärkt auf die verschiedenen Gefahren<br />
hingewiesen werden.<br />
Private Nutzung durch Spieler<br />
Gegen das Posten fremder Personen in den einschlägigen<br />
Netzwerken hilft nur ein auch im privaten Umfeld<br />
professionelles Verhalten. Aber auch der Spieler selbst kann<br />
beim Umgang mit Facebook, Twitter und Co. viel falsch<br />
oder viel richtig machen.<br />
Dabei müssen die Spieler darüber aufgeklärt werden,<br />
welche Möglichkeiten sie in den Sozialen Netzwerken<br />
haben und wie sie diese nutzen können. Wie die meisten<br />
Gleichaltrigen, haben auch viele Profifußballer einen<br />
privaten Facebook oder Twitter Account. Dabei sollten sie<br />
besonders bei der Wahl der Freunde, sowie der Einstellung<br />
der Privatsphäre sehr vorsichtig umgehen. Es muss ihnen<br />
klar sein, dass alles, was sie dort veröffentlichen das<br />
Potenzial hat, am nächsten Tag in der Zeitung zu stehen.<br />
Die Spieler dürfen sich also nicht wundern, wenn sie<br />
das neue Tattoo, das Bild der neuen Freundin, oder das<br />
Partyfoto mit der Bierflasche in der Hand beim Blick in die<br />
<strong>Sport</strong>seite der einschlägigen Gazetten wiederentdecken.<br />
Die Vereine müssen die Spieler darauf sensibilisieren, dass<br />
private Accounts mit Bedacht genutzt werden. Das gilt<br />
auch für die Familienangehörigen. Sonst passiert, wie<br />
geschehen, dass ein findiger Journalist die Geburt eines<br />
Nachkömmlings kommuniziert, weil die Frau des Spielers<br />
dies in ihrem Account gepostet hat. Und sich am nächsten<br />
Tag alle Beteiligten verwundert die Augen reiben und<br />
sich fragen: „Wie haben die das denn nun schon wieder<br />
rausbekommen?“<br />
Richtlinien als Leitfaden<br />
Viele <strong>Sport</strong>ler nutzen verstärkt eigene offizielle Accounts,<br />
um die Fans über das persönliche Befinden zu unterrichten,<br />
oder interessante Informationen zu verbreiten.<br />
Unser Gastautor<br />
Robert Burkhardt hat über elf Jahre im Medienbereich beim<br />
Bundesligisten Hertha BSC gearbeitet. Als Leiter Neue Medien<br />
hat er inbesondere die Bereiche <strong>Social</strong> <strong>Media</strong>, Website<br />
und alle weiteren Online-Aktivitäten der Hauptstädter<br />
verantwortet. Man darf ihn getrost als Neue Medien Pionier im<br />
deutschsprachigen Bereich bezeichnen
Im Grunde unterstützenswert. Natürlich muss auch da<br />
deutlich vorgegeben werden, wie weit die Detailinformationen<br />
gehen dürfen. Klar definierte Richtlinien sind an dieser Stelle<br />
sehr hilfreich. Denn ausgeplauderte interne Vorgänge sind<br />
für alle Beteiligten meistens unschön und bedeuten je<br />
nach Brisanz der Meldung vor allem für die Presseabteilung<br />
erhebliche Mehrarbeit. Ein aktuelles und sehr gutes Beispiel ist<br />
der Post von Gladbach-Stürmer Mike Hanke, der aus Frust über<br />
seine erneute Nichtberücksichtigung auf seiner Facebookseite<br />
schrieb: „Wieder nicht im Kader.....!“<br />
Auch in diesem Fall wird deutlich, dass die Neuen Medien<br />
nicht dafür geeignet sind, sich öffentlich Luft zu verschaffen,<br />
geschweige denn, Maßnahmen des Trainers publik zu machen.<br />
Oftmals ist es ratsam, den Spielern beim Erstellen dieser Seiten<br />
unterstützend zur Seite zu stehen. Die Realisierung dieser Hilfe<br />
hängt natürlich stark von den vereinsinternen Ressourcen<br />
ab. Eine regelmäßige Schulung der Spieler, beziehungsweise<br />
Auswertung der Accounts ist sehr zu empfehlen, um<br />
eventuelle Fehler oder Vorgehensweisen zu analysieren und im<br />
besten Fall die Aktivitäten zu optimieren. Diese werden oftmals<br />
von PR-Agenturen oder den Beratern der Spielern geführt.<br />
Auch mit diesen sollte eine enge Absprache erfolgen.<br />
Fake Accounts stiften Verwirrung<br />
Ein großes Problem sind die vielen „Fake-Accounts“ von<br />
Spielern und Funktionären. Da kann es oftmals zu Irritationen<br />
kommen, weil es vielfach nicht auf den ersten Blick ersichtlich<br />
ist, ob ein Account nun wirklich „offiziell“ ist oder nicht.<br />
Jüngstes Beispiel war Hertha-Profi Änis Ben Hatira. Dieser<br />
wurde beschuldigt, das Portemonnaie seiner Ex-Freunden<br />
entwendet zu haben. Ein wichtiger Teil der Berichterstattung<br />
war, dass er angeblich genau in dieser Zeit ein Smiley in seinem<br />
Facebookaccount gepostet hatte. Wie sich herausstellte, war<br />
aber auch dies kein offizieller, sondern ein Fake-Account. Die<br />
Auswirkungen dieser zwei Zeichen auf der Tastatur können<br />
erheblich sein.<br />
Der Verein sollte Spieler und offizielle dahingehend<br />
unterstützen, dass sie in regelmäßigen Abständen die<br />
Netzwerke auf eventuelle Fake-Accounts durchsuchen. Bei<br />
Facebook geht es nach entsprechendem Hinweis sehr schnell,<br />
dass nicht autorisierte gelöscht werden. Der Verein hat die<br />
Möglichkeit, diese Seiten auf ihren offiziellen Accounts zu liken<br />
und damit zu autorisieren.<br />
Medienrichtlinien für Spieler und Funktionäre sind in der<br />
heutigen medialen Welt eine wichtige Maßnahme, um<br />
den Umgang mit den Journalisten zu erläutern und auf<br />
das richtige Verhalten in den vielschichtigen Kontakten<br />
zu Medienvertretern einzugehen. Dabei sollte der Bereich<br />
Soziale Medien im Verhältnis zu den klassischen Medien nicht<br />
vernachlässigt werden.<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Richtlinien<br />
Medien-Richtlinien<br />
So, oder so ähnlich können allgemeine<br />
Medienrichtlinien in Bezug auf <strong>Social</strong><br />
<strong>Media</strong> aussehen:<br />
Es gibt verschiedene Soziale Netzwerke<br />
Facebook ist das wichtigste mit den meisten<br />
angemeldeten Nutzern. Alle Sozialen Netzwerke sind<br />
öffentliche Netzwerke, auf die jeder Zugriff hat. Auch<br />
Journalisten nutzen diese Netzwerke immer mehr als<br />
Informationsquelle. Seid also vorsichtig mit privaten<br />
Äußerungen, Bildern und Meldungen. Journalisten<br />
nutzen auch gerne Freunde von Freunden, um an<br />
solche Informationen zu kommen. Die Privatsphären-<br />
Einstellungen sollten so streng wie möglich<br />
eingerichtet werden. Alles was auf Facebook, Twitter<br />
etc. gepostet wird, kann von den Medien als Zitat<br />
verwendet werden. Das gilt auch für Fotos.<br />
Es gibt verschiedene Arten der Profile<br />
Privat: Diese ermöglichen es, sich mit Freunden und<br />
Bekannten zu vernetzen. Dabei sollte der Kreis der<br />
Freunde so eng wie möglich und die Eingrenzung<br />
der Privatsphäre so streng wie möglich sein. Denn<br />
auch Fans und Journalisten wollen gern mit euch<br />
Spielern befreundet sein. Diese Kontakte können<br />
dann auch die veröffentlichten Informationen eurer<br />
Profile lesen.<br />
Offizielle Fanseite<br />
Hierbei können angemeldete Nutzer sich als Fan<br />
von Spieler oder Funktionär bekennen. Der Besitzer<br />
dieser Seite kann wie auch auf privaten Profilen<br />
Nachrichten, Bilder, Links etc, posten. WICHTIG: Diese<br />
Form von Profilen ist für die Öffentlichkeit gedacht.<br />
Das heißt, dass bestimmte interne Informationen<br />
nicht gepostet werden dürfen. Dies gilt insbesondere<br />
in Bezug auf Spielerwechsel, mannschaftsinterne<br />
Angelegenheiten, Kritik an Verein und/oder<br />
Mitspieler. Bitte wendet euch bei Unklarheiten an die<br />
Presseabteilung.<br />
Es kommt vor, dass andere Nutzer Fanprofile<br />
für Spieler oder Verantwortliche ohne offizielle<br />
Erlaubnis betreiben.<br />
Dagegen kann vorgegangen werden. Wenn ihr<br />
dies bemerkt, bitte sofort an die Presseabteilung<br />
wenden. Generell gilt: Bei Fragen zu privaten oder<br />
offiziellen Profilen, Privatsphären-Einstellungen<br />
und den allgemeinen Gefahren in den Sozialen<br />
Netzwerken steht euch die Presseabteilung jederzeit<br />
zur Verfügung<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
33
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
34<br />
ADvERTORIAL<br />
14./15.November<br />
sport.forum.schweiz<br />
2012<br />
Am 14./15. November 2012 treffen sich im KKL Luzern die wichtigsten Entscheider aus dem <strong>Sport</strong>sponsoring von Klubs,<br />
Medien und Wirtschaft. Diskutiert werden die Trends im Schweizer und Internationalen <strong>Sport</strong>business.<br />
Themenschwerpunkte sind u.a.:<br />
Eine 1. Bilanz zur Raiffeisen Super Leauge<br />
Welche Ergebnisse erzeugte das Namenssponsoring der<br />
Raiffeisen-Gruppe in der Medien- und Marktanalyse? Was<br />
denken die Fans?<br />
Sponsoring Barometer 2012: Die Sponsoring-Trends im<br />
Schweizer und Österreichischen Markt<br />
Welche Auswirkungen hat die Finanzkrise auf die<br />
Entwicklung des Sponsoringmarktes? Welche <strong>Sport</strong>arten<br />
liegen im Trend?<br />
Sicherheit vs. volle Stadien<br />
Kaum ein Spieltag ohne Ausschreitungen, Randale oder<br />
Pyrotechnik -<br />
Wer sind diese Fans? Wie sehen Konzepte für sichere<br />
Spieltage aus?<br />
www.sportforumschweiz.ch<br />
Topmarken und Unternehmen beim sport.forum.schweiz 2012:<br />
Borussia Dortmund, Corner Bank, Bayer 04 Leverkusen, Erdgas, Eurosport, FIFA, Grashopper Club Zürich, IMG,<br />
McDonald‘s, Milka, P&G, PostFinance, Raiffeisen, SPORT+MARKT, Swiss Ice Hockey Federation, Swiss Football League,<br />
Würth u.v.m. www.sportforumschweiz.ch
FACEbook l FAN-COUNTS<br />
Facebook Fan-Counts<br />
DEL<br />
Während die Online-Community der Beko BBL noch<br />
verhalten auf den Saisonstart reagiert, haben die<br />
Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga, sowie<br />
die DEL ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen und<br />
erzielen bei Facebook eine solide Steigerung ihres<br />
Wachstums und bauen ihren Vorsprung als stärkste<br />
<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Liga nach dem Fußball etwas weiter<br />
aus. Die vierzehn Mannschaften und der offizielle<br />
Auftritt der DEL registrieren 8.468 neue Facebook-<br />
Freunde und lagen zum Zeitpunkt der Erhebung, am<br />
1. <strong>Oktober</strong>, bei 299.123 Fans.<br />
Die Liga selbst bleibt das Maß aller Dinge und wächst<br />
absolut, mit 1.541 Fans (plus 3,35%), am besten.<br />
47.549 Facebook-Freunde bedeuten knapp 2.000 Fans<br />
Vorsprung, vor dem zweiten Rang. Im Dreikampf der<br />
Clubs führen die Adler Mannheim, mit 45.631 Fans<br />
*Die aufgeführten Zahlen wurden zum 01. <strong>Oktober</strong> 2012 erhoben.<br />
(plus 1.254, oder 2,83%) vor den Kölner Haien, die am<br />
1. <strong>Oktober</strong> 45.245 Fans zählen konnten (plus 1.418<br />
Fans oder plus 3,24%) und den Eisbären Berlin. Den<br />
Eisbären scheint der nicht optimale Saisonstart etwas<br />
anzuhängen, denn ‚nur’ 717 neue Facebook-Freunde<br />
(plus 1,64%) lassen den Rückstand, mit nun 44.443<br />
Fans, etwas größer werden.<br />
Prozentual wachsen die Krefeld Pinguins (6.033 Fans)<br />
mit 5,49% am besten. NHL-Heimkehrer Christian<br />
Ehrhoff hilft wohl auch dabei, 314 neue ‚Likes’ zu<br />
bekommen.<br />
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
35
SOCIAL MEDIA & SPORT <strong>Magazin</strong><br />
36<br />
FACEbook l FAN-COUNTS<br />
BEKO BBL<br />
Die Beko BBL registriert kurz vor ihrem Saisonstart<br />
im Monat September das schwächste Wachstum<br />
bei Facebook im gesamten Jahr 2012. Der offizielle<br />
Auftritt der Liga, sowie die der Teams steigern ihre<br />
Fanzahlen insgesamt nur um 4.566 neue Facebook-<br />
Freunde (256.947 Fans insgesamt).<br />
Nur das offizielle Profil der Liga schafft es, seine<br />
Wachstumszahlen auf einem konstanten Niveau zu<br />
halten und sich im Vergleich zum Vormonat (plus<br />
1.352) mit einer Steigerung um 1.652 Fans sogar zu<br />
verbessern.<br />
Kein Vereins-Auftritt schafft ein Wachstum von<br />
mehr als 500 Fans und auch beim <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Facebook Ranking Primus, dem FC Bayern<br />
München scheint eine Verlangsamung des<br />
Wachstums einzutreten. Die 498 neuen Fans (plus<br />
0,92%) bedeuten das größte Wachstum einer<br />
Mannschaft, liegt aber doch deutlich hinter den<br />
Zahlen der Vormonate zurück. Die zweitgrößte<br />
absolute Steigerung erzielen die Brose Baskets,<br />
mit einem Zuwachs um 442 Facebook-Freunde (plus 2,12%) auf nun 21.261 Fans. Prozentual steigert sich die Fanseite der Artland<br />
Dragons am besten. Die Dragons bieten (leider) weiterhin keinen offiziellen Auftritt an, trotzdem finden sie auf Facebook statt.<br />
Gute 7,95% Wachstum (plus 108 Fans, auf nun 1.467 Fans) bedeuten allerdings weiterhin den letzten Rang unserer Tabellen.<br />
DKB HBL<br />
Die DKB Handball Bundesliga und ihre Teams<br />
steigern sich um 9.137 Fans bei Facebook. Das<br />
bedeutet ein prozentuales Wachstum von 4,29%<br />
und ergibt 222.042 Fans insgesamt.<br />
Auch hier hat der Saisonstart im September bei<br />
einigen Mannschaften zu großen Steigerungen<br />
verholfen. Besonders der Aufsteiger TV 1893<br />
Neuhausen/Ems legt zu und erreicht mit<br />
41,26% das beste prozentuale Wachstum zum 1.<br />
<strong>Oktober</strong> (plus 269 Fans, auf nun 921 Facebook-<br />
Freunde). Damit bleibt man zwar insgesamt noch<br />
Schlusslicht, bedeutet aber auch, eine deutliche<br />
Steigerung der Wahrnehmung in den digitalen<br />
Kanälen.<br />
Ein Club der Liga erleidet geringe Verluste in<br />
seiner Online-Community. MT Melsungen verliert<br />
37 Fans (minus 0,86%) und verzeichnet nun 4.284<br />
Fans.<br />
Absolut steigert sich auch beim Handball<br />
der offizielle Ligen-Auftritt am besten. 1.929<br />
neue Facebook-Freunde erzielt das Profil der Liga und damit schließt man an die Rhein Neckar Löwen, dem 3. des <strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />
Rankings weiter auf (insgesamt 23.022 Fans, plus 6,41%). Die ‚Löwen’ wachsen um 1.034 Fans auf nun 33.787 Fans (plus 3,16%).<br />
Zweiter bleibt der THW Kiel mit 39.434 ‚Likes’ (plus 1.378 oder 3,62%) und an der Spitze der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Facebook Tabelle bleibt<br />
mit dem HSV Handball (41.431 Fans (plus 757 oder 1,86%)) auch alles beim Alten.
Zu Guter Letzt!<br />
Nachdem wir die letzte Ausgabe mit einer<br />
Bestandsaufnahme von Facebook beendet<br />
haben, richten wir diesmal den Blick auf den<br />
Live Messaging Dienst Twitter. Nicht nur<br />
„Newcomer“ Google+ wächst rasant in der<br />
Reichweite, auch Twitter konnte im Jahr 2012<br />
massiv an Nutzerzahlen zulegen.<br />
Die Zahl der aktiven Nutzer ist seit Anfang<br />
des Jahres um über 50 Prozent gestiegen, seit<br />
dem Frühjahr haben sich die Anmeldezahlen<br />
in Deutschland verdoppelt. Das Verhältnis<br />
der twitternden User zu den lediglich Tweets<br />
lesenden Twitter-Nutzern beträgt übrigens<br />
rund 60 : 40 - ein auch in anderen Ländern<br />
übliches Verhältnis.<br />
In Berlin zwitscherts, in Erfurt nicht<br />
Wie der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Atlas 2012 berichtet, ist<br />
die Hauptstadt das Zentrum der deutschen<br />
Twitter-Kultur. Immerhin 29% der Berliner<br />
nutzen Twitter- der Top-Wert in Deutschland.<br />
Die meisten User - nämlich 38% - sind zwischen<br />
14 und 19 Jahren alt., 32% sind zwischen 20<br />
und 29 Jahren alt und 33% zwischen 30 und<br />
39 Jahren. Männer liegen mit 29% knapp vor<br />
den Frauen mit 27% in der Nutzung. Nur zwei<br />
Bundesländer weiter liegt Thüringen - der<br />
Twitter-Kältepol des Landes. Die Gesamtzahl<br />
der Nutzer liegt hier nur bei 17% der<br />
Bevölkerung. Erstaunlicher aber ist die Tatsache,<br />
dass in der <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> affinen Altersgruppe<br />
der 14-19 jährigen lediglich 8% Twitter nutzen.<br />
Die stärkste Verbreitung findet Twitter in<br />
Thüringen bei den 30-39 jährigen mit 27%. In<br />
den weiteren Bundesländern finden wir eine<br />
Twitter-Verbreitung 19 und 27%.<br />
Europäisches Management soll kommen<br />
Twitter ist aber nicht nur bei den Nutzerzahlen<br />
in Deutschland angekommen. Auch<br />
geografisch gesehen hat Twitter nun eine<br />
deutsche Adresse. Aktuell drei Mitarbeiter<br />
kümmern sich um das Wachstum des<br />
Netzwerks aus dem neuen Hauptstadtbüro in<br />
Berlin. Weitere Twitter-Büros in Europa bestehen<br />
in Dublin und London. Wie wir als <strong>Magazin</strong><br />
bereits in der Vergangenheit betont haben,<br />
wird das Netzwerk mit dem besten Service-<br />
Gedanken in der Zukunft am erfolgreichsten<br />
sein. Insofern darf die Entscheidung von Twitter,<br />
ein europäisches Mangement zu etablieren, als<br />
geschickter Zug gewertet werden.<br />
Werbevermarktung für 2012 geplant<br />
Wie Katie Stanton in der Ausgabe 40/2012 des<br />
Focus betont, soll im nächsten Jahr mit der<br />
Werbevermarktung von Twitter begonnen<br />
werden. Ein wichtiger aber später Schritt,<br />
der Twitter auch als Wirtschaftsunternehmen<br />
relevant werden lässt. Dabei denkt Twitter<br />
offenbar auch an die Entwicklung in Richtung<br />
Smart-TV. Twitter könnte so direkt mit den<br />
Sendungen auf dem Bildschirm verknüpft<br />
werden. Eine interessante Idee - bleibt aber<br />
zu hoffen, dass die Altersstruktur in der<br />
Bevölkerung eine marktrelevante Durchsetzung<br />
nicht verhindert. Auch der Mediensprung<br />
des Rezipienten (zwischen Internet und TV)<br />
stellt hier noch ein Hindernis dar, das mit dem<br />
klassischen Mediennutzungsverhalten des<br />
Fernsehens nur schwer vereinbar ist.<br />
Gewinnt „Hellblau“ bei der Wahl 2013?<br />
2013 könnte der große Durchbruch für<br />
Twitter in Deutschland kommen, so Katie<br />
Stanton. Ihre Hoffnungen liegen dabei<br />
auf der Bundestagswahl 2013. Ähnliche<br />
Veranstaltungen haben bereits in der<br />
Vergangenheit den Durchbruch für Twitter<br />
eingeleitet.<br />
Bis es so weit ist, sorgen aber die deutschen<br />
Vereine für ein komfortables Twitter-<br />
Wachstum.. Ihre Entwicklungen werden wir in<br />
den kommenden Ausgaben noch intensiver<br />
betrachten.<br />
Ihr <strong>Result</strong> <strong>Sport</strong>s Team<br />
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sich dem Einsatz, den<br />
Anwendungen, der Nutzung,<br />
sowie den Entwicklungen und<br />
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Als ‘Neue Medien’<br />
bezeichnen wir die mobile<br />
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München, <strong>Oktober</strong> 2012<br />
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