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Geschäftsbericht 2010 - ASEAG Der gute Einstieg

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Inhalt<br />

Auf einen Blick.......................................................................................................................3<br />

Lagebericht .............................................................................................................................4<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen...................................................................................5<br />

Ertragslage ............................................................................................................................6<br />

Finanzlage.............................................................................................................................7<br />

Vermögenslage .....................................................................................................................8<br />

Beschaffung ..........................................................................................................................9<br />

Mitarbeiter ...........................................................................................................................10<br />

Nachtragsbericht .................................................................................................................11<br />

Risikobericht........................................................................................................................12<br />

Prognosebericht ..................................................................................................................13<br />

Berichterstattung nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NW.............................................................15<br />

Das Unternehmen.................................................................................................................16<br />

Entwicklung des Verkehrsverlustes.....................................................................................17<br />

Verkehrsleistung..................................................................................................................18<br />

Einnahmen ..........................................................................................................................19<br />

Betrieb .................................................................................................................................19<br />

Verkehrsnetz .......................................................................................................................23<br />

Marketing und Unternehmenskommunikation ...............................................................26<br />

Tochtergesellschaften .........................................................................................................29<br />

APAG .............................................................................................................................................. 29<br />

ESBUS Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH ................................................................. 30<br />

<strong>ASEAG</strong> Reisen GmbH .................................................................................................................... 30<br />

Jahresabschluss ..................................................................................................................32<br />

Bilanz...................................................................................................................................33<br />

Gewinn- und Verlustrechnung.............................................................................................35<br />

Anhang ................................................................................................................................35<br />

Organe der Gesellschaft .....................................................................................................47<br />

Jahresergebnis.....................................................................................................................48<br />

Bestätigungsvermerk...........................................................................................................49<br />

Bericht des Aufsichtsrates..................................................................................................50<br />

3


Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Das Krisenjahr 2009 war auch an den Verkehrsunternehmen im Personenverkehr nicht spur-<br />

los vorübergegangen. Jedoch erholte sich die Wirtschaft überraschend schnell. Die Folgen<br />

für <strong>2010</strong> zeigen sich in einem nach herben Verlusten im Krisenjahr kontinuierlichen Wachstum<br />

des Personenverkehrs mit Bussen und Bahnen.<br />

Verkehr ist zu einem erheblichen Teil eine abgeleitete Nachfrage – je höher die Wirtschaftsleistung,<br />

desto höher auch die Nachfrage nach Mobilität von Personen und Gütern. Und umgekehrt.<br />

Nach dem stärksten Rückgang der Nachkriegszeit im Krisenjahr 2009 erzielte das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) mit 3,6 % die höchste Steigerungsrate seit der Wiedervereinigung.<br />

<strong>Der</strong> VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) stellt in seinem Jahresbericht fest,<br />

dass die meisten der im Verband organisierten Personenverkehrsunternehmen das in den<br />

letzten Jahren vor der Krise erreichte hohe Fahrgastniveau halten können. Bedingt durch<br />

das arbeitspolitische Instrument der Kurzarbeit waren Erwerbstätigkeit und private Konsumausgaben<br />

als wichtige Einflussfaktoren für den Personenverkehr stabil geblieben.<br />

Ausgehend von diesem hohen Vorjahresniveau entwickelte sich die Nachfrage nach Bussen<br />

und Bahnen <strong>2010</strong> weiterhin positiv. Bundesweit erhöhten sich Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistung<br />

um jeweils 0,5 % auf 9,75 Milliarden Fahrgäste bzw. 92 Milliarden Personenkilometer.<br />

Die Erträge, die die VDV-Mitglieder aus der Fahrgastbeförderung erzielten, überschritten<br />

erstmals die 10-Mrd.-EUR-Grenze, was einem Ertragszuwachs von 3 % entspricht.<br />

Die positive Nachfrageentwicklung wurde unterstützt durch die für den Personenverkehr<br />

maßgeblichen wirtschaftlichen Parameter. Die Anzahl der Beschäftigten erreichte mit 40,5<br />

Millionen ein neues Rekordniveau, die privaten Konsumausgaben stiegen um 0,5 % und die<br />

Entwicklung der Verbraucherpreise verlief insgesamt mit einem Plus von 1,1 % moderat. Mit<br />

11,2 % erhöhten sich die Kraftstoffpreise überdurchschnittlich.<br />

Ungünstig wirkte sich die demographische Entwicklung aus. Bundesweit erwartete das Statistische<br />

Bundesamt einen marginalen Rückgang der Gesamtbevölkerung um 0,1 %.<br />

Das ungewöhnlich frühe und heftige Winterwetter bereite vielen Verkehrsunternehmen große<br />

Probleme. Schnee und Eis behinderten nicht nur die bundesdeutschen Autobahnen, sondern<br />

ebenfalls Infrastruktur und Fahrzeugpark von Bussen und Bahnen. In einzelnen Städten und<br />

Regionen musste der Busverkehr gar vorübergehend eingestellt werden, was auch in Aachen<br />

der Fall war.<br />

5


Ertragslage<br />

Die <strong>ASEAG</strong> hat das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit einem Fehlbetrag vor Verlustübernahme von<br />

36,6 Mio. EUR abgeschlossen und liegt damit um 22,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert.<br />

Die Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Berichtsjahr<br />

aufgrund eines Rechtsstreits eine a-periodische Anpassung der Pensionsrückstellungen um<br />

19,1 Mio. EUR erforderlich wurde.<br />

Darüber hinaus wirkten folgende Einflussfaktoren auf die Ergebnisentwicklung ein:<br />

Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 0,9 Mio. EUR auf<br />

45,8 Mio. EUR. Positiven Effekten aus dem operativen Geschäft von 0,6 Mio. EUR, aus höheren<br />

a-periodischen und sonstigen Erlösen von 0,4 Mio. EUR sowie geringeren Abgaben<br />

an den Aachener Verkehrsverbund von 0,3 Mio. EUR, standen negative Effekte aus weiter<br />

sinkenden Zuschüssen in Höhe von 0,4 Mio. EUR gegenüber.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um 0,3 Mio. EUR auf 6,5 Mio. EUR. Geringere<br />

Rückstellungsauflösungen von 0,5 Mio. EUR und Erträge aus Anlagenabgängen von<br />

0,2 Mio. EUR wurden dabei im Wesentlichen durch höhere a-periodische Erträge von 0,3<br />

Mio. EUR kompensiert.<br />

<strong>Der</strong> Materialaufwand erhöhte sich insgesamt um 1,7 Mio. EUR auf 24,5 Mio. EUR. Die Treibstoffkosten<br />

stiegen um 0,7 Mio. EUR, die Anmietungskosten um 0,7 Mio. EUR und die Lagermaterialkosten<br />

um 0,3 Mio. EUR.<br />

<strong>Der</strong> Personalaufwand stieg insgesamt um 18,8 Mio. EUR. Dabei erhöhten sich die Löhne<br />

und Gehälter im Wesentlichen aufgrund der gestiegenen Mitarbeiteranzahl um 0,8 Mio. EUR.<br />

Die Tariflöhne erhöhten sich zudem im Berichtsjahr um 1,2 %. Die Aufwendungen für Altersversorgung<br />

erhöhten sich insgesamt um 17,7 Mio. EUR. Dabei wurde die a-periodische Zuführung<br />

zu Pensionsrückstellungen in Höhe von 19,1 Mio. EUR durch geringere periodische<br />

Zuführungen zu Pensionsrückstellungen teilweise kompensiert.<br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung beinhalten neben der bereits erwähnten aperiodischen<br />

Zuführung zu Pensionsrückstellungen weitere a-periodische Belastungen infolge<br />

des Bewertungsunterschieds aufgrund des BilMoG. Hiervon wurde im Berichtsjahr 1/15<br />

zugeführt.<br />

Die Abschreibungen liegen auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen 0,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert,<br />

davon entfallen 0,5 Mio. EUR auf höhere Verwaltungsleistungen der E.V.A. und 0,3 Mio.<br />

EUR auf höhere Versicherungskosten, die unter anderem aus dem BilMoG resultieren.<br />

Das Finanzergebnis liegt um 1,2 Mio. EUR unter dem des Vorjahres. Hiervon resultieren<br />

0,5 Mio. EUR aus der geringeren Abzinsung der Personalverpflichtungen aufgrund des<br />

BilMoG und 0,6 Mio. EUR aus dem niedrigeren Jahresergebnis der APAG.<br />

6


Die außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR resultieren aus der Zuführung<br />

von 1/15 des Bewertungsunterschieds der Pensionsrückstellungen gemäß BilMoG.<br />

Zwischen der <strong>ASEAG</strong> und der Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung Aachen (E.V.A.) besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />

Aufgrund dieses Vertrages wird der Verlust der <strong>ASEAG</strong> von der E.V.A. ausgeglichen.<br />

Finanzlage<br />

Im Berichtsjahr belief sich das<br />

Finanzvolumen der <strong>ASEAG</strong> auf 25,3<br />

Mio. EUR.<br />

Aufgrund eines Rechtsstreits wurde eine<br />

a-periodische Anpassung der<br />

Pensionsrückstellungen erforderlich.<br />

Demzufolge erhöhte sich der, in den<br />

Forderungen enthaltene Verlustausgleichsanspruch.<br />

Insgesamt stieg das<br />

sonstige Umlaufvermögen damit um<br />

18,1 Mio. EUR. Nach Abzug von 2,3<br />

Mio. EUR Zuschüssen wurden<br />

Investitionen in Höhe von 7,0 Mio. EUR<br />

in das Anlagevermögen vorgenommen.<br />

Davon entfielen im Wesentlichen<br />

6,5 Mio. EUR auf die Anschaffung von<br />

acht Standard- und 22 Gelenkbussen.<br />

Ein weiterer Finanzbedarf ergab sich mit 0,2 Mio. EUR aus der Reduzierung der kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten und Rückstellungen.<br />

Die Mittel resultieren mit 21,2 Mio. EUR aus der Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten<br />

und Rückstellungen im Wesentlichen infolge der a-periodischen Anpassung der Pensionsrückstellungen.<br />

Darüber hinaus ergaben sich weitere Mittel aus Abschreibungen (3,8 Mio.<br />

EUR), aus der Abnahme der flüssigen Mittel (0,1 Mio. EUR) und aus Anlagenabgängen (0,2<br />

Mio. EUR).<br />

7


Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme beträgt im<br />

Berichtsjahr 110,0 Mio. EUR und liegt<br />

damit um 23,7 % über dem Vorjahreswert.<br />

Das Anlagevermögen bildet 57,9 % der<br />

Bilanzsumme und beinhaltet mit 41,3<br />

Mio. EUR im Wesentlichen den<br />

Beteiligungsbuchwert an der Aachener<br />

Parkhaus GmbH. Die Finanzmittel<br />

resultieren fast ausschließlich aus<br />

Kassenvermögen und betragen zum<br />

Bilanzstichtag 0,6 % des<br />

Gesamtvermögens. Das Bankguthaben<br />

wird über ein Cash-Pooling bei der<br />

E.V.A. geführt und insofern unter den<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

ausgewiesen. Es beträgt zum<br />

Bilanzstichtag 1,2 Mio. EUR. Das übrige<br />

Umlaufvermögen besteht im Wesentlichen<br />

aus der<br />

Verlustausgleichsforderung und beträgt<br />

41,5 % der Bilanzsumme.<br />

Die Kapitalseite weist insgesamt 97,5 Mio. EUR mittel- und langfristige Mittel aus, die sowohl<br />

das Anlagevermögen als auch Teile des Umlaufvermögens langfristig abdecken. Die hauptsächlich<br />

aus Pensionsverpflichtungen resultierenden mittel- und langfristigen Rückstellungen<br />

und Verbindlichkeiten betragen 80,1 % der Bilanzsumme. <strong>Der</strong> Anteil der kurzfristigen Rückstellungen,<br />

Verbindlichkeiten und des Rechnungsabgrenzungspostens beträgt 11,4 %, die<br />

Eigenkapitalquote beträgt 8,5 %.<br />

Investitionen<br />

Die Investitionen des Geschäftsjahres betrugen insgesamt 7,0 Mio. EUR. Dabei hat die<br />

<strong>ASEAG</strong> ihr Programm zur Modernisierung der Busflotte mit der Investition in acht Standardund<br />

22 Gelenkbusse fortgesetzt. Die Anschaffungskosten für Fahrzeuge für den Linienverkehr<br />

betrugen nach Abzug der Investitionszuschüsse insgesamt 6,5 Mio. EUR.<br />

8


Beschaffung<br />

Im Rahmen des konzernübergreifenden Beschaffungsmanagements bei der E.V.A. fand<br />

auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der elektronische Einkaufsprozess generelle Anwendung. Von<br />

der Bestellanforderung bis zur elektronischen Rechnungseingangsbearbeitung besteht eine<br />

durchgängige SAP-basierte Prozesskette, mit deren Hilfe die einzelnen Prozessschritte automatisiert<br />

und standardisiert werden können. Langfristige Lieferkontrakte mit Schlüssellieferanten<br />

und die enge Zusammenarbeit mit verlässlichen Zulieferfirmen bieten der <strong>ASEAG</strong> ein<br />

bewährtes Instrumentarium, das es erlaubt, die Belieferung des Unternehmens sicherzustellen<br />

und durch die Bündelung von Einkaufsmengen Volumenvorteile zu nutzen.<br />

Treibstoff für Busse wird in speziellen Tanks auf dem Betriebsgelände bevorratet. <strong>Der</strong><br />

<strong>ASEAG</strong> Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 29.06.2009 vorbehaltlich des Ausschlusses<br />

kommunalrechtlicher Beschränkungen dem Abschluss von Rahmenverträgen zu „Finanztermingeschäften“<br />

zugestimmt. Ziel war es, eine konstante Größe für die Treibstoffkosten in der<br />

mittelfristigen Wirtschaftsplanung zu erreichen. Die hierfür erforderliche Erklärung für Verträge<br />

mit privatrechtlich organisierten Unternehmen von Kommunen zwischen der Stadt Aachen<br />

und der <strong>ASEAG</strong> gegenüber der Bank wurde am 16.12.2009 unterzeichnet. Hierin sichert<br />

die <strong>ASEAG</strong> zu, dass keine kommunalrechtlichen Beschränkungen für den Abschluss<br />

von <strong>Der</strong>ivat-Geschäften bestehen. Entsprechende Geschäfte wurden seitens der <strong>ASEAG</strong> im<br />

Jahr <strong>2010</strong> getätigt, so dass für die Jahre 2011 und 2012 jeweils eine Absicherung des erwarteten<br />

Einkaufsvolumens von ca. 90 % und für die Jahre 2013 und 2014 von ca. 45 % erfolgt<br />

ist. Nach aktueller Marktsituation wird diese Maßnahme neben der angestrebten Planungssicherheit<br />

auch den dieselpreisbedingten Kostenanstieg bremsen.<br />

Die Lagerhaltung für Reparaturmaterial erfolgt im Wesentlichen vor Ort im Werkstattbereich<br />

der <strong>ASEAG</strong> u. a. in einem Konsignationslager.<br />

9


Mitarbeiter<br />

Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> beschäftigte die <strong>ASEAG</strong> 656 Mitarbeiter/-innen.<br />

Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter/-innen im Vergleich zum Vorjahr um 30<br />

Mitarbeiter/-innen. 48 Eintritten standen 18 Austritte gegenüber.<br />

Die <strong>ASEAG</strong> hat im Kalenderjahr <strong>2010</strong> 17 neue Mitarbeiter/-innen eingestellt, die in unserem<br />

Hause zum Busfahrer ausgebildet wurden und innerbetrieblich den Busführerschein Klasse<br />

D erworben haben. Nach erfolgreichem Bestehen des Busführerscheins erhielten alle 17<br />

Mitarbeiter eine - vorerst befristete - Einstellung als Busfahrer/-in.<br />

Auch für das Jahr 2011 sind wieder Einstellungen geplant, um „zukünftige“ Busfahrer innerbetrieblich<br />

auszubilden, um dem hohen Qualitätsstandard und dem demographischen Wandel<br />

gerecht zu werden.<br />

Das bereits im Jahr 2006 mit der Bezirksregierung Köln angelaufene Landesprogramm „Sicherheit<br />

und Service im ÖPNV“ wurde auch im Jahr <strong>2010</strong> erfolgreich weitergeführt. <strong>Der</strong> Einsatz<br />

der fünf im Jahr 2006 zusätzlich eingestellten Sicherheits- und Servicekräfte dient weiterhin<br />

als Maßnahme zur Verbesserung und Erhöhung der personellen Präsenz für Service,<br />

Sicherheit und Sauberkeit in den Bussen der <strong>ASEAG</strong> und an den Haltestellen.<br />

Auch im Jahr <strong>2010</strong> wurden wieder umfangreiche Fahrerschulungen durchgeführt. Die<br />

<strong>ASEAG</strong> bot ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzliche Kurse und Gesundheitschecks<br />

wie z. B. Ersthelferkurse, Darmkrebsvorsorge etc. an. Um die Gesundheit unserer<br />

Mitarbeiter zu erhalten bzw. zu verbessern, beteiligt sich die <strong>ASEAG</strong> bei jedem Mitarbeiter<br />

und jeder Mitarbeiterin, der/die einen Vertrag mit einem Fitnesscenter abgeschlossen hat, an<br />

den monatlichen Kosten. Für die Fahrdienstmitarbeiter/-innen wurde zusätzlich eine Vielzahl<br />

von gesundheitsfördernden Maßnahmen eingeleitet und in allen übrigen Bereichen bietet die<br />

<strong>ASEAG</strong> weitere Fortbildungsmaßnahmen an.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> bot die <strong>ASEAG</strong> drei jungen Menschen die Möglichkeit, eine Berufsausbildung<br />

als Kraftfahrzeugmechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik oder Fahrzeugkommunikationstechnik,<br />

zu beginnen. Weiteren drei jungen Menschen wurde die Möglichkeit geboten,<br />

eine Berufsausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb zu beginnen. Auch für die nächsten Jahre<br />

werden diese Ausbildungsplatzangebote aufrechterhalten.<br />

Auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> hat die ArbeitsGemeinschaft für die Grundsicherung Arbeitsuchender<br />

in der StädteRegion Aachen der <strong>ASEAG</strong> Förderleistungen für die Schaffung von bis<br />

zu sechs Arbeitsgelegenheiten für die Dauer von bis zu zwölf Monaten bewilligt. Durchschnittlich<br />

wurden im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> fünf Personen als Arbeitsgelegenheiten „Busbegleiter/Mobilitätsberater“<br />

eingesetzt.<br />

10


Nachtragsbericht<br />

Nach Ende des Geschäftsjahres hat die Gesellschaft aufgrund eines erstinstanzlich verlorenen<br />

Arbeitsgerichtsverfahrens bezüglich einzelner Regelungen der Pensionsordnung eine<br />

Rückstellung in Höhe von 19,1 Mio. € in das Jahresergebnis <strong>2010</strong> eingestellt. Darüber hinaus<br />

sind keine Vorgänge oder Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die das im<br />

vorliegenden Abschluss vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft wesentlich beeinflussen.<br />

11


Risikobericht<br />

Unternehmerisches Handeln ist stets mit Chancen und Risiken verbunden. Aufgabe des Risikomanagements<br />

ist es, Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten und<br />

zu dokumentieren. Darauf basierend werden Maßnahmen zur Steuerung, Begrenzung und<br />

Minimierung der Risiken ergriffen. In die Analysen fließen die denkbaren externen Marktrisiken,<br />

operative Betriebsrisiken sowie finanzwirtschaftliche Risiken mit ein.<br />

Um dies sicherzustellen, ist das Chancen- und Risikomanagementsystem konsequent in die<br />

bestehenden Steuerungs- und Controllingprozesse integriert. Im Rahmen der Unternehmenssteuerung<br />

werden allgemeine Markt- und Erlösrisiken im Zuge der Überwachung der<br />

Entwicklung von Erlösen, Mengen und Kosten in der Planung, in der Vorhersage für das Jahresendergebnis<br />

und im Berichtswesen erfasst und gesteuert. Zusätzlich ist ein Risikomanagementsystem<br />

im Sinne von AktG § 91 Abs. 2 auf der Ebene der Konzernmutter implementiert,<br />

in das die <strong>ASEAG</strong> integriert ist und das alle weiteren Risiken erfasst. Berichte zum<br />

Risikomanagement erfolgen unmittelbar an den Vorstand.<br />

Darüber hinaus fungieren die interne Revision und der Abschlussprüfer bei der Jahresabschlussprüfung<br />

als unabhängige Kontrollinstanzen. Zum 01.01.<strong>2010</strong> ist eine konzernweite<br />

Unternehmensverfassung in Kraft getreten. Diese sieht u. a. Regelungen zum Wettbewerbsrecht,<br />

zu Antikorruption, zur Vermeidung von Interessenkonflikten, zum Datenschutz und zur<br />

Umsetzung der Verfassung vor.<br />

Wie in den Vorjahren wurden auch im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> in allen Unternehmensbereichen<br />

regelmäßig systematische und vollständige Risikoerhebungen vorgenommen. Im Rahmen<br />

der halbjährlichen Aktualisierung bzw. Überprüfung wurden alle wesentlichen Risiken identifiziert,<br />

analysiert, bewertet und dokumentiert, und zwar nach ihrer potenziellen Schadenshöhe<br />

und Eintrittswahrscheinlichkeit. Mit der Risikoinventur zum Ende des Geschäftsjahres<br />

erfolgte darüber hinaus eine Konsolidierung, deren Ziel es war, diverse kleinere Risiken mit<br />

vergleichbarem Eintrittsgrund oder vergleichbaren Gegenmaßnahmen zusammenzufassen,<br />

um die Transparenz und die Aussagekraft des Risikomanagements nochmals zu erhöhen.<br />

Trotz dieser intensiven Beschäftigung mit den Risiken zeigt das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit seiner<br />

außerordentlichen Pensionsrückstellung, die in Folge eines Arbeitsgerichtsurteils gebildet<br />

werden mussten, dass einzelne Risiken beim tatsächlichen Eintritt einen erheblichen<br />

Schaden entfalten können. Auch wenn seitens des Unternehmens mit der Bildung der außerordentlichen<br />

Pensionsrückstellung umfangreiche bilanzielle Vorsorge getroffen wurde,<br />

sind Risiken aus der Pensionsordnung aufgrund weiterer Klageverfahren nicht auszuschließen.<br />

Aufgrund der aktuell gemachten Erfahrung wird die <strong>ASEAG</strong>, sich noch intensiver mit<br />

potentiellen Risiken auseinandersetzen, um so die Früherkennung von Risiken weiter zu<br />

verbessern.<br />

Durch die von der EU angestrebte Liberalisierung des Verkehrsmarktes mit einem „kontrollierten“<br />

Wettbewerb und die damit verbundenen Restrisiken bei der Direktvergabe wird sich<br />

12


die Lage im ÖPNV entscheidend weiter verändern. In Übereinstimmung mit der neuen EU-<br />

Verordnung zur Regelung des ÖPNV (VO 1370/2007) wird die <strong>ASEAG</strong> der Mobilitätsdienstleister<br />

in Stadt und Kreis Aachen bleiben. <strong>Der</strong> Ratsbeschluss, der eine Konkretisierung<br />

der Betrauung bis Ende 2017 vorsieht, wurde am 21.11.2007 gefasst. Dieser Sachverhalt<br />

bedeutet für die <strong>ASEAG</strong> einen gewissen Bestandsschutz für die nächsten Jahre. Im Rahmen<br />

der AVV-Finanzierungsregeln wurde die <strong>ASEAG</strong> im Jahr <strong>2010</strong> erneut im Hinblick auf die Einhaltung<br />

des 4. EuGH-Kriteriums „durchschnittliches, gut geführtes … Unternehmen“ durch<br />

einen Wirtschaftsprüfer untersucht und mit einem entsprechenden positiven Testat ausgestattet.<br />

Hierdurch wurde seitens der <strong>ASEAG</strong> der alle vier Jahre notwendige Nachweis zum<br />

Fortbestand der Betrauung erbracht.<br />

Ein wesentliches Risiko der <strong>ASEAG</strong> bleibt weiterhin die Abhängigkeit von Zuschüssen und<br />

Fördermitteln und die damit verbundene Notwendigkeit, wegfallende Zuschüsse durch andere<br />

geeignete Maßnahmen zu kompensieren. Weitere wesentliche Risiken ergeben sich aus<br />

Umweltbelangen, die es erforderlich machen können, dass die <strong>ASEAG</strong> schneller als geplant<br />

kostenintensive Schadstoff reduzierende Maßnahmen einzuleiten hätte. Im Zusammenhang<br />

mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) stellt das Ergebnis der Neubewertung<br />

der Pensionsrückstellungen ein ergebnisbelastendes Risiko dar, welches wir im Rahmen der<br />

Fünf-Jahres-Planung zwar bereits bewertet und eingeplant haben. Dennoch kann es durch<br />

sich verändernde Rahmenparameter (Zinssätze, Versicherungstafeln u. Ä.) auch weiterhin<br />

zu erheblichen Belastungen des Ergebnisses durch Anpassungen der Pensionsrückstellungen<br />

kommen.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine operativen Risiken bekannt, die zu einer Gefährdung<br />

einzelner Betriebsbereiche oder des gesamten Unternehmens führen könnten. Nach<br />

Überprüfung der Risikosituation kommen wir zu dem Ergebnis, dass wir ausreichend versichert<br />

sind und genügend bilanzielle Vorsorge getroffen haben.<br />

<strong>Der</strong> Fortbestand der <strong>ASEAG</strong> ist gesichert, wenn die E.V.A. langfristig den Verlust der<br />

<strong>ASEAG</strong> ausgleichen kann. Dieser Ausgleich ist der E.V.A. infolge absinkender Ergebnisbeiträge<br />

der Konzernschwester STAWAG nach aktuellen Planungen mittelfristig nicht mehr vollständig<br />

aus Eigenmitteln möglich.<br />

Prognosebericht<br />

Nach positiver Prüfung des 4. EuGH-Kriteriums „durchschnittliches, gut geführtes … Unternehmen“<br />

im Jahr <strong>2010</strong> muss sich die <strong>ASEAG</strong> in den Jahren 2011 bis 2015 erneut großen<br />

Herausforderungen stellen, um dieses Prädikat in einem zunehmend dynamischen Umfeld<br />

auch langfristig zu sichern. Dabei wird die Ergebnisentwicklung in diesem Zeitraum im Wesentlichen<br />

von Faktoren wie der Neubewertung der Pensionsrückstellungen wegen des<br />

BilMoG, der Entwicklung der Lohntarife bei <strong>ASEAG</strong> und Subunternehmen, steigenden Umsatzerlösen,<br />

abnehmenden Ausgleichszahlungen (§ 45a PBefG, § 148 SGB IX) und der<br />

13


Entwicklung der Dieselpreise beeinflusst. Bei den Ausgleichszahlungen nach § 45a PBefG<br />

(Schülerbeförderung) besteht durch die Änderungen des ÖPNVG-NRW die Möglichkeit, dass<br />

der langjährig abnehmende Trend dieser Zahlung durchbrochen wird. Allerdings bestehen<br />

hier in der konkreten Umsetzung noch diverse offene Punkte, so dass die konkreten Auswirkungen<br />

für die <strong>ASEAG</strong> noch nicht erkennbar sind.<br />

<strong>Der</strong> geplante Jahresfehlbetrag für das Jahr 2011 beträgt 19,2 Mio. EUR und liegt damit 1,8<br />

Mio. EUR über dem Vorjahresergebnis. Insbesondere außerordentliche Sanierungsnotwendigkeiten,<br />

die Beseitigung von Instandhaltungsstaus bei den Wohnimmobilien sowie die<br />

Ausweitung des Angebotes führen dabei zu höheren Kosten. Die Belastung des Ergebnisses<br />

aufgrund der höheren Zuführung zu Pensionsrückstellungen aufgrund des BilMoG beläuft<br />

sich ab <strong>2010</strong> auf ca. 0,8 Mio. EUR pro Jahr. Kostensteigerungen im Bereich des Dieselverbrauchs<br />

werden beim Eigenverbrauch zwar teilweise durch Preissicherungen aufgefangen,<br />

führen aber dennoch zu einer Ergebnisbelastung. Dies ist auch bei den Subunternehmen<br />

wegen bestehender Preisgleitklauseln zu berücksichtigen, so dass steigende Vergütungssätze<br />

zu erwarten sind.<br />

Laut Wirtschaftsplan 2011 ist mit einem Anstieg auf 19,4 (im Jahr 2012) bis 20,8 Mio. EUR<br />

(im Jahr 2015) zu rechnen.<br />

Neben dem BilMoG wird die <strong>ASEAG</strong> durch die aus dem Fünf-Punkte-Programm der Stadt<br />

Aachen resultierende ökologisch sinnvolle Erweiterung des ÖPNV wirtschaftlich belastet. Die<br />

steigenden Kosten für das zusätzliche ÖPNV-Angebot können nicht im gleichen Umfang<br />

durch zusätzliche Umsatzerlöse aufgefangen werden, zumal bereits durch die ebenfalls aus<br />

ökologischer Sicht geforderten und geförderten Ticketarten City-XL und JobTicket eine nicht<br />

unerhebliche Belastung auf der Erlösseite besteht.<br />

Das Programm zur Modernisierung der Busflotte wird im Jahr 2011 fortgesetzt, auch wenn<br />

im Jahr 2011 lediglich die Anschaffung von zwölf Standardgelenklinienbussen mit der Euro-<br />

5-Abgasnorm geplant ist. Das Ziel eines umweltverträglichen ÖPNV bleibt somit weiterhin<br />

bestehen. Die Vermarktung dieses ÖPNV soll durch das neue Kundencenter weiter verbessert<br />

werden, das im ersten Quartal 2011 eröffnet wird und somit einen weiteren Investitionsschwerpunkt<br />

darstellt. Die Zielsetzung eines ökologisch hochwertigen ÖPNV liegt im Trend<br />

der Branche. In die gleiche Richtung zielen auch die zusammen mit der Stadt Aachen vorangetriebenen<br />

Überlegungen zur Wiedereinführung einer Stadtbahn sowie kleinere Projekte<br />

zur Elektromobilität. Endgültige Bewertungen stehen hier jedoch noch aus.<br />

Weiterhin besteht das Ziel, die <strong>ASEAG</strong> als kommunales Verkehrsunternehmen und zuverlässigen<br />

Dienstleister für Stadt und Städte Region Aachen zu erhalten. Mit der förmlichen<br />

Betrauung der <strong>ASEAG</strong> bis zum Jahr 2017, die durch ihre Aufgabenträger Stadt und Kreis<br />

Aachen im Jahr 2007 erfolgt ist, ist eine <strong>gute</strong> Basis geschaffen worden, um den neuen Anforderungen<br />

der EU-Verordnung über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und<br />

14


Straße (VO 1370/2007) und des ÖPNV-Gesetzes NRW gerecht zu werden. Hierauf aufbauend<br />

strebt die <strong>ASEAG</strong> mittelfristig eine Direktvergabe der Leistung an. Für die kommenden<br />

Jahre wird es das Ziel der <strong>ASEAG</strong> sein, sich den ökonomischen und ökologischen Anforderungen<br />

unserer Gesellschaft zu stellen und damit den spezifischen Anforderungen der Bürger<br />

der Städteregion Aachen an einen nutzerorientierten ÖPNV gerecht zu werden. Dabei<br />

gilt es für die <strong>ASEAG</strong>, sich im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und<br />

angebotsorientierten Zielen zu bewähren.<br />

Aufgrund des positiven Trends zu Beginn des Jahres 2011 gehen wir davon aus, dass wir in<br />

diesem Jahr, sowohl bei den Beförderungserlösen als auch bei den Fahrgastzahlen, ganzjährig<br />

betrachtet leichte Steigerungen zu erwarten haben.<br />

Berichterstattung nach § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NW<br />

Gegenstand des Unternehmens sind der Bau, Erwerb und Betrieb von Straßenbahnen, O-<br />

Buslinien und Omnibuslinien zur Personen- und Güterbeförderung, die Durchführung von<br />

Gelegenheitsverkehr und Bau und Bewirtschaftung von Parkhäusern und Parkplätzen.<br />

Die Ausführungen im Lagebericht und Anhang legen dar, dass die <strong>ASEAG</strong> der aus ihrer satzungsmäßigen<br />

Aufgabenstellung folgenden öffentlichen Zwecksetzung und Zweckerreichung<br />

voll entsprochen hat.<br />

15


Das Unternehmen<br />

Entwicklung des Verkehrsverlustes<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> betrug der Verkehrsverlust der <strong>ASEAG</strong> 36,6 Mio. EUR, was eine Verschlechterung<br />

um 22,7 Mio. EUR zum Vorjahr bedeutet.<br />

Im Wesentlichen ist dies auf die außerordentliche Bildung einer Pensionsrückstellung in Höhe<br />

von 19,1 Mio. € zurückzuführen, die in Folge eines Arbeitsgerichtsurteils notwendig wurde.<br />

Ein weiterer Teil der Ergebnisverschlechterung ist unmittelbar auf eine Leistungsausweitung<br />

um ca. 0,25 Mio. Nutz-km zurückzuführen (ca. 0,7 Mio. €).<br />

Darüber hinaus wird das Ergebnis insbesondere durch gemäß BilMoG zusätzlich zu bildende<br />

Pensionsrückstellungen (ca. 0,8 Mio. €), durch erhöhte Materialkosten (z.B. Diesel ca. 0,7<br />

Mio. €), durch zunehmende Personalkosten in Folge von Personalmehrungen (ca. 1,1 Mio.<br />

€), durch hohe sonstige Aufwendungen (z.B. E.V.A.-Leistungen; ca. 0,5 Mio. €) sowie niedrigere<br />

Beteiligungsergebnisse (APAG und ESBUS; ca. 0,6 Mio. €) belastet.<br />

Positiv wirkt sich insbesondere die Verbesserung der Umsatzerlöse mit ca. 0,9 Mio. € aus.<br />

Die Fünfjahresplanung bis 2015 sieht u. a. wegen steigender Personalkosten im Zusammenhang<br />

mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, Leistungsausweitungen und rückläufigen<br />

Beteiligungsergebnissen eine Erhöhung des Verkehrsverlustes auf ca. 20,8 Mio. EUR<br />

vor.<br />

17


Verkehrsleistung<br />

Das im Jahr 2009 erreichte Niveau von 64,55 Millionen Fahrgästen konnte im Berichtsjahr<br />

mit 0,1 auf 64,59 Millionen Fahrgäste geringfügig gesteigert werden und liegt damit leicht<br />

unter dem Bundestrend von +0,4 %.<br />

Bei den Beförderungsfällen der AachenKarten für Erwachsene mussten wie bereits im Vorjahr<br />

Verluste hingenommen werden. Im Berichtsjahr ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

0,37 Millionen weniger Fahrten, was einen Rückgang von 2,9 % bedeutet. <strong>Der</strong> hauptsächliche<br />

Grund für diesen Rückgang ist die weiterhin anhaltende Verkaufsverlagerung hin zum<br />

Tarifsegment Jobticket für Firmen/Behörden. <strong>Der</strong> Anteil der Kundengruppe AachenKarten für<br />

Erwachsene an den Gesamtfahrten liegt bei 19,2 % (Vorjahr 19,7 %).<br />

Erfreulicherweise konnte das Fahrtenniveau mit rabattierten Azubi-Abos mit einer Abnahme<br />

der Beförderungen von lediglich 0,4 % nahezu gehalten werden. <strong>Der</strong> Kundengruppenanteil<br />

sank dementsprechend von 31,5 % auf 30,8 %.<br />

Erwartungsgemäß wirkte sich die negative Schülerzahlentwicklung im Geschäftsjahr auf die<br />

Schülerbeförderungen aus. Die Fahrgastzahl sank um 2,2 % von 20,31 Millionen auf nunmehr<br />

19,87 Millionen beförderte Personen. Alle Schülerkartenarten von Monatskarten bis<br />

Schüler-Tickets verzeichneten durchweg Fahrtenverluste.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Fahrgastzahl bei den übrigen Zeitkarten von 19,75 Millionen<br />

auf 20,16 Millionen an, was einem Plus von 2,1 % entspricht. Während die Entwicklung<br />

der Profi-Tickets für Großkunden (Studenten) mit 7,2 Millionen Fahrten (-0,2 %) fast unverändert<br />

blieb, verzeichneten die Beförderungen mit Jobtickets einen starken Zuwachs von<br />

17,9 % Mehrfahrten gegenüber dem Vorjahr, eine Folge weiterer Vertragsabschlüsse im<br />

Berichtsjahr <strong>2010</strong>. Allerdings gehen die Zuwächse der Job-Tickets durch Verkaufsverlagerungen<br />

überwiegend zu Lasten der Monatskarten, die im Berichtsjahr Fahrtenverluste verzeichneten.<br />

Beim Tarifangebot Aktiv-Abo für Senioren hat sich der positive Trend mit einem<br />

Zuwachs der Beförderungszahl von 4,6 % fortgesetzt.<br />

Die Beförderungen im Bartarif einschließlich der Tageskarten zeigt mit einem Plus von 6,4 %<br />

eine positive Bilanz. Durch die Ausdehnung der Kurzstreckenzone und einer Absenkung des<br />

Tarifes konnten Neukunden gewonnen werden. Während die Tageskarten um 12,3 % abnahmen,<br />

ergab sich bei den Einzelfahrausweisen inklusive der Mehrfahrtenkarten eine Zuwachsrate<br />

von 9,2 %. Geprägt wurde diese Entwicklung hauptsächlich durch den zum<br />

01.10.2009 eingeführten City-XL-Tarif, der sich im Berichtsjahr erstmals ganzjährig auswirkte.<br />

Hingegen verlor dadurch die Tageskarte an preislicher Attraktivität und es ergaben sich<br />

somit deutliche Verkaufsverlagerungen.<br />

18


Die Anzahl der Freifahrten, bei denen es sich hauptsächlich um unentgeltliche Beförderungen<br />

durch Schwerbehinderte handelt, wird in Vorjahreshöhe ausgewiesen. <strong>Der</strong> Anteil dieser<br />

Beförderungen wurde auf Basis der 2009 vorgenommenen Zählung mit 7,06 % der übrigen<br />

Beförderungen ermittelt.<br />

Einnahmen<br />

Die Verkehrserlöse sind im Berichtsjahr <strong>2010</strong> im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 2,0 %<br />

auf 45,81 Millionen EUR angestiegen.<br />

Zum 01.04.<strong>2010</strong> wurde eine Tariferhöhung des Regeltarifes vorgenommen. Darüber hinaus<br />

wurde zum 01.08.<strong>2010</strong> eine Tarifanhebung der Schüler-Tickets Selbstzahler von 21 EUR auf<br />

22 EUR durchgeführt. Beide Preisanpassungen führten im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zu einer nominalen<br />

Anhebung der Fahrgelderlöse von durchschnittlich 3,2 %.<br />

Die Verkehrseinnahmen vor Verbundabrechnung erreichten hingegen nur eine Steigerung<br />

von 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Erlösminderungen resultierten im Wesentlichen aus dem<br />

zum 01.10.2009 eingeführten Sondertarif City-XL, der sich im Berichtsjahr <strong>2010</strong> ganzjährig<br />

ausgewirkt hat. Erwartungsgemäß traten beim City-XL-Tarif Einnahmeverluste im Bartarif<br />

und bei den Zeitkarten durch Tarifabsenkungen bei der Einzelfahrt und eine vergünstigten-<br />

Monatskarte innerhalb der City-XL-Zone ein.<br />

19


Im Berichtsjahr wurden aperiodische Ausbuchungen von Altforderungen aus Abonnementverträgen<br />

in Höhe von 0,33 Mio. EUR vorgenommen, die größtenteils durch zusätzliche Einnahmen<br />

aus Vorjahren für das NRW-Semester-Ticket von 0,22 Mio. EUR kompensiert wurden.<br />

Die Verkehrserlöse wurden im Berichtszeitraum demzufolge nochmals um 0,11 Mio.<br />

EUR bzw. 0,2 Prozentpunkte geschmälert.<br />

Die zu leistenden Ausgleichszahlungen durch Übersteiger und Fremdverkäufe an die AVV-<br />

Partner stiegen aufgrund einer Neubewertung der Verbundgesellschaft um 14,9% von 3,67<br />

Mio. EUR auf 4,22 Mio. EUR an. Die Verkehrserlöse nach Verbundabrechnung reduzierten<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr entsprechend auf 1,5 %.<br />

Die an RVE und Taeter Aachen zu zahlenden Ausgleichsverpflichtungen gemäß des Einnahmenanspruchsvertrages<br />

sanken um 11,6 % von 2,36 Mio. EUR im Vorjahr auf 2,08 Millionen<br />

EUR. <strong>Der</strong> Grund für den Rückgang liegt in den neuen, ab dem Jahr 2009 gültigen Einnahmenanspruchsverträgen,<br />

die eine Abschmelzung der Ausgleichszahlungen vorsehen.<br />

Aufgrund von Anpassungen dieser Ausgleichszahlungen, unter anderem durch die endgültige<br />

Einnahmenaufteilungsrechnung 2008 des AVV, erhöhten sich die Verkehrserlöse um insgesamt<br />

0,25 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.<br />

Bei einem unveränderten Quotienten durch Anwendung des Ergebnisses aus der Verkehrszählung<br />

2009 nahmen die Erträge aus der Bezuschussung der Schwerbehindertenfahrten<br />

zu. <strong>Der</strong> ermittelte Anspruch von 2,18 Mio. EUR im Berichtsjahr <strong>2010</strong> liegt, aufgrund der höheren<br />

kassentechnischen Einnahmen, um 2,0 % über dem Vorjahreswert. Zudem wirkten<br />

sich Anpassungen für Vorjahre um 0,06 Mio. EUR positiv auf die Zuschüsse aus.<br />

Als Folge des anhaltenden Rückgangs der Schülerzahlen gingen die Zuschüsse für die Beförderung<br />

dieser Kundengruppe gem. § 45a PBefG gegenüber 2009 weiter zurück und<br />

betragen nur noch 3,34 Mio. EUR (im Vorjahr 3,74 Mio. EUR).<br />

Bei den sonstigen Umsätzen konnte eine Steigerung von 1,05 Mio. EUR auf 1,14 Mio. EUR<br />

erzielt werden, ein Plus von 9,1 %.<br />

20


Betrieb<br />

Im Berichtsjahr wurden aus der Fahrzeugbestellung 2009 noch weitere acht Citaro-<br />

Standardbusse ausgeliefert. Aus der Ersatzbeschaffung des Berichtsjahres wurden 20 Citaro-Gelenkomnibusse<br />

sowie ein Capa-City-Gelenkomnibus neu angeschafft. Ein neuer Gelenkomnibus<br />

des Typs MAN Lions City wurde im Dezember <strong>2010</strong> geliefert und im Januar<br />

2011 angemeldet. Ausgemustert wurden hingegen elf Standarbusse und fünf Gelenkomnibusse.<br />

Von dem Bestand der eigenen zum Jahresende eingesetzten 206 Linienbusse sind mittlerweile<br />

139 Fahrzeuge mit einem Rußfilter ausgerüstet, was einen Anteil von 67% an der gesamten<br />

Busflotte bedeutet.<br />

Neben den eigenen Bussen wurden nach 136 Fahrzeugen im Vorjahr nun 138 von Privatunternehmern<br />

angemietet. Bei insgesamt 344 im Einsatz befindlichen Bussen betrug die Anmietquote<br />

im Berichtsjahr <strong>2010</strong> -bezogen auf die Nutzwagenkilometer- durchschnittlich 41,0<br />

%.<br />

21


Entsprechend der Fahrgastentwicklung erhöhten sich die Personenkilometer im Berichtsjahr<br />

um 0,1 % auf 316,5 Millionen.<br />

Die gesamten Wagenkilometer (ohne Leerkilometer der angemieteten Busse) lagen mit<br />

16,656 Millionen im Berichtsjahr um 1,6 % über dem Vorjahreswert von 16,397 Millionen. Die<br />

Leerkilometer der eigenen Busse – ohne umlaufbedingte Leerkilometer – erhöhten sich um<br />

1,0 % und belaufen sich auf 1,091 Millionen. Die gesamten umlaufbedingten Leerkilometer<br />

inkl. Subunternehmer betrugen 0,542 Millionen und stiegen um 8,1 %.<br />

Die Nutzwagenkilometer erhöhten sich im Berichtszeitraum um 1,4 % von 14,816 Millionen<br />

auf 15,023 Millionen.<br />

22


Verkehrsnetz<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> gab es zum Fahrplanwechsel am 13. Juni <strong>2010</strong> mit rund 180.000 zusätzlichen<br />

Nutzwagenkilometern größere Angebotsverbesserungen. Es wurden zwei neue Linien und<br />

eine weitere Nachtexpressbus-Linie eingeführt. Die Busanbindungen zu Gewerbegebieten<br />

und das Schnellbusliniennetz wurden weiter ausgebaut.<br />

Bereits vor Fahrplanwechsel wurde zum 1. Februar <strong>2010</strong> die Erreichbarkeit des Gewerbegebietes<br />

Aachener Kreuz durch zusätzliche Fahrten der Linie 16 sowie durch Einrichtung der<br />

neuen Haltestelle Mitterandstraße auf der Marshallstraße verbessert. Zum Fahrplanwechsel<br />

wurden darüber hinaus noch eine Frühfahrt und samstags eine Fahrt am Vormittag eingerichtet.<br />

Eine neue Linie 73 wurde zum Fahrplanwechsel zur Entlastung der Buslinien 3 und 33 im<br />

Bereich der RWTH Aachen sowie zur Erschließung der Campusgebiete Melaten und West<br />

eingeführt und verbindet den Bahnhof Rothe Erde, Aachen Bushof, das Pontviertel und das<br />

Hochschulerweiterungsgebiet Campus Melaten mit der Uniklinik. Die Linie 73 fährt überwiegend<br />

im 15-Minuten-Takt. Zu den verkehrs- und nachfragestarken Zeiten morgens und<br />

nachmittags wird das Angebot der Linie 73 im Berufsverkehr mit einzelnen Fahrten der Linie<br />

173 ergänzt. Anders als die Linie 73 beginnen bzw. enden diese Fahrten in Brand, fahren<br />

zwischen Brand Ringstraße und Scheibenstraße als Schnellbus und werden statt über die<br />

Ahorn- und Halifaxstraße über die Süsterfeldstraße geführt, um die dort gelegenen Einrichtungen<br />

der Hochschule und Gewerbebetriebe anzubinden.<br />

Als neue Linie 50 wird die bisherige S-Wagenverbindung zwischen Eilendorf und Brand angeboten.<br />

Die Linie 50 fährt ab Eilendorf Josefstraße auf direktem Wege über die Nordstraße<br />

nach Brand bis zum dortigen Schulzentrum.<br />

Auch das Schnellbusangebot wurde aufgrund der sehr positiven Resonanz weiter ausgebaut.<br />

Die Schnellbusfahrten der Linie 125 wurden um eine zusätzliche Fahrt morgens und<br />

um zwei Fahrten am Nachmittag ergänzt. Neu eingeführt wurden Schnellbusfahrten mit der<br />

Liniennummer 135, die zwischen Walheim bzw. Hahn und der Innenstadt verkehren.<br />

Das Angebot zu den Gewerbegebieten am Grünen Weg, Eilendorf Süd und Hüls wurde<br />

durch eine Verlängerung bestehender Busverbindungen gestärkt. Die am Polizeipräsidium<br />

endende Linie 30 wird mit einzelnen Fahrten über die Krefelder Straße, den Westbahnhof bis<br />

23


zur Süsterfeldstraße verlängert. Jeweils drei Fahrten der Linie 43 werden im Berufsverkehr<br />

morgens und nachmittags vom Gewerbegebiet Hüls über die Rott- und Philipsstraße direkt<br />

über die Neuenhofstraße bis nach Brand geführt.<br />

Auf dem Linienweg der Linie 2 wurde in Eilendorf auf der Josefstraße zur verbesserten Anbindung<br />

des Eilendorfer Bahnhofes die neue Haltestelle „Hansmannstraße“ eingerichtet. Die<br />

bisherige Haltestelle Severinstraße wird in Fahrtrichtung Bushof aufgehoben und in Gegenrichtung<br />

in „Stollenweg“ umbenannt. In Hinblick auf die Anbindung des Westbahnhofes an<br />

das Hochschulgebiet bzw. an die Studentenwohnheime auf der Hörn werden auf den Linien<br />

3A und 3B täglich zwischen 20.00 und 0015 Uhr zusätzliche Fahrten zwischen Ponttor und<br />

der Uniklinik angeboten.<br />

Auch das Fahrtenangebot der Linie 4 zur Welkenrather Straße wird montags bis freitags bis<br />

ca. 14 Uhr und samstags zwischen 10.00 und 13.00 Uhr ausgedehnt.<br />

Im Zuge der Bauarbeiten im Gebiet des RWTH Campus Melaten wurde die Brücke Melatener<br />

Straße für den gesamten motorisierten Verkehr gesperrt. Aufgrund dessen musste der<br />

Linienweg der Linie 33 geändert werden und wird seit Fahrplanwechsel über Halifax- und<br />

Forckenbeckstraße geführt.<br />

Auf der Linie 34 werden die bisher samstags in der Ellerstraße endenden Fahrten bis Brand<br />

verlängert. Zudem wurde samstags das Fahrtenangebot zwischen Bushof und Bahnhof Rothe<br />

Erde auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet.<br />

24


In Eilendorf wird der Linienast der Linie 57 zur Haltestelle Eilendorf Bahnhof in der<br />

Kehrbrückstraße zugunsten einer besseren Erschließung von Eilendorf Nirm durch eine Verlängerung<br />

in die Herrenbergstraße und die dort neu eingerichtete Endhaltestelle „Am Tunnel“<br />

aufgegeben.<br />

Im Nachtverkehr sind weitere Anpassungen vorgenommen und eine neue Nachtbuslinie eingeführt<br />

worden. Die neue Nachtbuslinie N 8 bindet nun über Eilendorf auch Stolberg an das<br />

Nachtbusliniennetz an und der bisherige Linienweg der N 3 über Eilendorf wurde geändert.<br />

Die Linie N 3 fährt seitdem ab Verlautenheide neu über Würselen nach Herzogenrath. Die<br />

Rückfahrten Richtung Aachen beginnen bereits an der Haltestelle Holthausen und binden<br />

dort die „Rockfabrik“ an das Nachtbusliniennetz in Aachen an.<br />

Im Gewerbegebiet Eilendorf Süd wurde an der Haltestelle Zieglerstraße eine neue ASA-<br />

Abfahrtshaltestelle eingerichtet. Auch das ALT-Angebot ist ausgeweitet worden. Sowohl zwischen<br />

Preuswald und Aachen Bushof auf der Linie 2 als auch zwischen Aachen Bushof und<br />

Diepenbenden auf der Linie 77 wurde an Sonn- und Feiertagen morgens ein neues ALT-<br />

Angebot geschaffen.<br />

In Eschweiler wird die Linie EW 2 aufgrund der baustellenbedingten Sperrung der Marienund<br />

der sich daran anschließenden Sperrung der Martin-Luther-Straße über die Indestraße<br />

und die Linie EW 4 über die Talstraße umgeleitet. Hierfür wurde im Fahrplanbuch ein entsprechender<br />

Baustellenfahrplan veröffentlicht. Auf der Linie 26 wird zwischen Nothberg Kreis<br />

und Nothberg Siedlung eine zusätzliche ALT-Fahrt angeboten. Hierdurch wird frühmorgens<br />

ein Umsteigen an der Haltestelle Nothberg Kirche auf die Züge der Euregiobahn in Richtung<br />

Düren und Aachen ermöglicht. Die Linie 28 kann nach Wiederherstellung der Autobahnbrücke<br />

im Gewerbegebiet In der Krause wieder mit einzelnen Fahrten die Haltestellen Auf dem<br />

Pesch und In der Krause bedienen. Die Abfahrtszeiten der Linie 52 wurden verschoben, um<br />

Verspätungen durch die Bauarbeiten am Autobahnkreuz Aachen besser im Normalverkehr<br />

ausgleichen zu können. Die Zwischenfahrten der Linie 52 morgens ab Eschweiler Hücheln in<br />

Richtung Aachen bedienen mit einer Stichfahrt auch die Haltestelle Weisweiler Bahnhof.<br />

Weitere kleinere Anpassungen gab es auf den Linien 6 und 8, die bessere Anbindungen und<br />

Anschlussmöglichkeiten in Jülich, Bourheim, Eschweiler und Stolberg bieten.<br />

Insgesamt konnte das Leistungsangebot um 0,18 Millionen Nutzwagenkilometer auf rund<br />

15,00 Millionen erhöht und die Fahrgastnachfrage im Jahr <strong>2010</strong> auf knapp 65 Millionen Fahrgäste<br />

gesteigert werden.<br />

Als Publikation hat die <strong>ASEAG</strong> ein Fahrplanbuch und einen detaillierten Liniennetzplan herausgegeben.<br />

Auch der Aachen Guide wurde wieder in Zusammenarbeit mit dem Mixed Media<br />

Verlag in Aachen veröffentlicht.<br />

25


Ergänzt wurden die Informationen für die Kunden durch Einzellinieninfos, die Kundenzeitschrift<br />

„schnack uus“ sowie spezielle Flyer im Rahmen von kurzfristigen Änderungen.<br />

Marketing und Unternehmenskommunikation<br />

Mobilitätsmanagement als Chance für den ÖPNV<br />

Mobilitätsmanagement ist für den ÖPNV und die <strong>ASEAG</strong> ein bedeutendes Handlungsfeld,<br />

das den aktuellen Marktentwicklungen und Herausforderungen Rechnung trägt. Als ein<br />

„nachfrageorientierter Ansatz im Bereich des Personen- und Güterverkehrs initiiert das Mobilitätsmanagement<br />

neue Kooperationen und stellt ein Maßnahmenpaket bereit, um eine effiziente,<br />

umwelt- und sozialverträgliche Mobilität anzuregen und zu fördern. Die Maßnahmen<br />

basieren im Wesentlichen auf den Handlungsfeldern Information (Fahrplan, Takt, individualisierte<br />

Verbindungen), Kommunikation, Organisation und Koordination und bedürfen eines<br />

Marketings.“ (Zitat: Professor Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann am Institut für Stadtbauwesen<br />

RWTH Aachen)<br />

Engagement des <strong>ASEAG</strong>-Marketing in folgenden Management-Netzwerken: Steuerungsgruppe<br />

Mobilitätsmanagement: Vernetzung und Aktualisierung der Mobilitätsmanagement-<br />

Aktivitäten in der Stadt Aachen im Zuge des Luftreinhalteplans Aachen (LRP), Netzwerk betriebliches<br />

Mobilitätsmanagement: Forum zum Austausch eines betriebliches MM für Firmen<br />

in Aachen, Netzwerk kommunales Mobilitätsmanagement: Forum zum Austausch für Kommunen<br />

in der StädteRegion, Netzwerk Elektromobilität: Vernetzung der Elektromobilitäts-<br />

Aktivitäten in der StädteRegion, Kooperation mit Cambio Carsharing, AG Pedelecs, Projekt<br />

Fahrradverleihsysteme mit DB, CIVITAS (City-VITAlity-Sustainability) – innovative Strategien<br />

für sauberen Stadtverkehr, Kompetenzteam Aktiv 60plus<br />

Projekt „Aktiv 60plus – sicher mit dem Bus“<br />

Die Menschen in Deutschland und auch in Aachen werden immer älter, im Alter jedoch auch<br />

mobiler. Ein entscheidender Faktor dieser Zielgruppe im ÖPNV ist vor allem der sichere Umgang<br />

mit dem Verkehrssystem Bus bis ins hohe Alter. Aus dem Projekt „Aachen Clever Mobil<br />

– Mobilitätsberatung 60plus“ hat die <strong>ASEAG</strong> gemeinsam mit der Polizei Aachen ein Schulungsprogramm<br />

für ältere Fahrgäste entwickelt. Bei dem Programm „Aktiv 60plus – sicher mit<br />

dem Bus“ werden Gefahrenquellen rund um den Busverkehr an einem Schulungsnachmittag<br />

gemeinsam analysiert:<br />

Ziel ist es, älteren Menschen mehr Sicherheit im Bus und an der Haltestelle zu geben und<br />

ein Angebot zu schaffen, das die Mobilität und damit die Lebensqualität im Alter bewusst<br />

fördert. Zudem werden Ängste angesprochen und Lösungswege aufgezeigt<br />

26


Die erste Schulung fand im Juni statt und wurde mit dem Seniorenrat der Stadt Aachen umgesetzt.<br />

Bis Jahresende hat die <strong>ASEAG</strong> mit großem Erfolg rund 20 Schulungen für Gruppen<br />

zwischen 20 und 25 Senioren angeboten.<br />

Wirkungsanalyse bestätigt: Liniensponsoring Fraunhofer Linien äußerst erfolgreich!<br />

Im Oktober 2009 wurde das erste Liniensponsoring auf dem Gelände der <strong>ASEAG</strong> feierlich<br />

aus der Taufe gehoben. Sechs Busse der Linien 3A und 3B sind seither als Fraunhofer-<br />

Linien im Einsatz und geben den Aachener Forschungsinstituten in der Öffentlichkeit ein<br />

klares Gesicht. Mit diesem Projekt wollen die in Aachen ansässigen Fraunhofer Institute die<br />

kontinuierliche Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe der Schüler und Studierenden für Technologien<br />

erreichen und Chancen für die eigene berufliche Weiterentwicklung eröffnen.<br />

Auch zur Personalrekrutierung und zu Imagezwecken für Fraunhofer bei Studierenden,<br />

Schülern und deren Eltern sowie zur Ankündigung von Veranstaltungen und Aktionen nutzen<br />

die Institute die Plattform Liniensponsoring.<br />

Im Sommer wurden die Ergebnisse einer zweiten Befragungswelle vorgestellt, die nach der<br />

Nullmessung im Herbst 2009 durchgeführt wurde. Anhand dieser aktuellen Befragung konnte<br />

erstmals der Werbeerfolg der lokalen Personalmarketing-Maßnahmen abgeschätzt werden.<br />

Ein weiterer Erhebungs- und Berichtszeitpunkt ist für das Jahr 2011 geplant. Die Ergebnisse<br />

zeigen einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad der Institute, vor allem bei der Zielgruppe<br />

der Schüler und Studierenden. Bei der Bewertung der einzelnen Werbeformen fiel vorrangig<br />

die Außengestaltung der Fraunhofer Busse auf, gefolgt von der Innengestaltung (Plakatierung)<br />

und der Bewerbung an den Haltestellen. (Haltestellenschilder, Informationskästen).<br />

Gut für Aachen und die Region – <strong>ASEAG</strong> sichert Arbeitsplätze<br />

Die <strong>ASEAG</strong> wollte es genau wissen und hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der <strong>ASEAG</strong> in der Städte Region Aachen analysieren sollte.<br />

Welche volkswirtschaftlichen Effekte entstehen in der Städte Region durch die rote Flotte?<br />

Welcher Anteil von einem Euro jeden verkauften Fahrtickets bleibt in der Stadt? Das Ergebnis<br />

ist beeindruckend: Die Wirtschaft profitiert von der <strong>ASEAG</strong> – allein ihre Lohn- und Abgabenzahlung<br />

macht sie zu einem unverzichtbaren Partner. Hunderte Arbeitsplätze werden<br />

durch die <strong>ASEAG</strong> gesichert. So bewirkt das Unternehmen allein in Aachen rund 1 000 Arbeitsplätze,<br />

1.200 in der Städte Region und 2.000 bundesweit. Als Arbeitgeber bietet die<br />

<strong>ASEAG</strong> 598 Menschen einen sicheren Arbeitsplatz. 63,7 Millionen EUR speist die <strong>ASEAG</strong> –<br />

unter anderem über Investitionen, Materialaufwand, Lohnzahlungen und Steuerabgaben – in<br />

den Wirtschaftskreislauf ein. Betrachtet man die wirtschaftlichen Zahlen, so fließen seitens<br />

der <strong>ASEAG</strong> 63,7 Millionen Euro in den wirtschaftlichen Kreislauf. Knapp 60 Cent von jedem<br />

Euro, der in die Fahrkarten investiert wird, fließen zurück an Unternehmen in der Region. Die<br />

Studie unterstreicht die enorme Relevanz und Wichtigkeit des Unternehmens für die Wirt-<br />

27


schaft und die Menschen in der Städte Region. Eine Verantwortung, die das Unternehmen<br />

gerne und engagiert auch in Zukunft wahrnehmen wird.<br />

130 Jahre und immer noch jung: Imageclips zur roten Flotte<br />

Fünf Kurzfilme sind im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> entstanden, die erzählen, was die <strong>ASEAG</strong> seit<br />

mehr als 130 Jahren ausmacht: die Menschen, die sie täglich bewegt. Die Filme zeigen ihre<br />

Geschichten – und manchmal auch nur einen anderen Blick auf die ganz alltäglichen Dinge.<br />

Die Filme werden als <strong>Einstieg</strong> in die Firmenpräsentation, in Onlinemedien oder auf Messen<br />

eingesetzt und sind auch als Spot im Kino zu sehen.<br />

Soziales und kulturelles Engagement<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> konnte die <strong>ASEAG</strong> erneut mit ihrem Engagement zum Erfolg vieler Veranstaltungen<br />

und kultureller Projekte in Aachen und der Region beitragen. So fand bereits zum<br />

dritten Mal die „Nacht der Unternehmen“ statt, die die <strong>ASEAG</strong> mit Shuttle-Bussen unterstützte.<br />

Ebenfalls engagierte sich das Unternehmen als Sponsor beim Aachen September Special.<br />

Weiteres Engagement gab es beim Aachener Friedenslauf, bei der Nacht der offenen Kirchen,<br />

der Shuttle-Party für Erstsemester, den Lousberglauf und Uni-Cup, das DasDa-<br />

Theater, die Volleyball-Damenmannschaft von Alemannia Aachen, spezielle Angebote zu<br />

Weihnachten, den CHIO und die Angebote zu den Heimspielen der Alemannia.<br />

28


Tochtergesellschaften<br />

APAG Aachener Parkhaus GmbH<br />

Die Umsatzerlöse des Jahres <strong>2010</strong> liegen mit 8,4 Mio. EUR um 0,3 Mio. EUR unter dem<br />

Vorjahresniveau. Wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Umsatzerlöse haben folgende<br />

Faktoren: Die Kurzparkvorgänge liegen um 1,2 % unter denen des Vorjahres, die Kurzparkererlöse<br />

um 2,5 %.<br />

Die Erlöse aus der Vermietung von Dauerparkplätzen sanken geringfügig von 1.573 TEUR<br />

auf 1.565 TEUR.<br />

Die Personalaufwendungen stiegen aufgrund der Tariflohnerhöhung zum 01.01<strong>2010</strong> an.<br />

Zum Jahresende beschäftigte die APAG 21 (Vorjahr 21) eigene Mitarbeiter ohne Aushilfen.<br />

Geringere Kosten für Wartung und Instandhaltung wurden durch höhere Energiekosten<br />

kompensiert.<br />

Mit der Bauabnahme des Parkhauses Tivoli ist das Vertragswerk zum 01.01.2011 vollumfänglich<br />

in Kraft getreten.<br />

Die wirtschaftliche Nutzung des Parkhauses Büchel wird hingegen aufgrund von Verzögerungen<br />

im Projekt des Käufers Strabag voraussichtlich noch im Folgegeschäftsjahr stattfinden.<br />

Die Zahlung des Kaufpreises und der daraus resultierende Eigentumsübergang könnte<br />

jedoch aufgrund von auslaufenden Zahlungsfristen bereits im ersten Halbjahr 2011 erfolgen.<br />

Neben dem erfolgreichen Abschluss eines Bewirtschaftungsvertrages mit dem Luisenhospital<br />

bemüht sich die APAG um weitere Parkhausprojekte.<br />

Das Jahresergebnis in Höhe von 2.237 TEUR wird aufgrund des Gewinnabführungsvertrages<br />

an die <strong>ASEAG</strong> abgeführt.<br />

29


ESBUS Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH<br />

Die Firma ESBUS, Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft, stellte auch im Jahr <strong>2010</strong> einen<br />

wertvollen Faktor für das Mutterunternehmen <strong>ASEAG</strong> dar.<br />

Die Erbringung von Verkehrsleistungen im Rahmen der Personenbeförderung auf <strong>ASEAG</strong><br />

konzessionierten Buslinien dominierte wie bereits in den Vorjahren auch im Jahr <strong>2010</strong> die<br />

Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Diese wurden im Raum Eschweiler, Stolberg, Aldenhoven,<br />

Jülich und Aachen erbracht. <strong>2010</strong> wurden insgesamt ca. 541.000 Wagenkilometer<br />

geleistet. Durchschnittlich waren 20 Mitarbeiter, die nahezu im Fahrdienst tätig waren, nach<br />

dem Lohn- und Manteltarif des NWO (Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen<br />

e. V.) angestellt. Die allgemeinen Verwaltungsaufgaben wurden weiterhin von dem<br />

E.V.A.-Konzern und der <strong>ASEAG</strong> über Dienstleistungsverträge erbracht. Zum Bilanzstichtag<br />

am 31.12.<strong>2010</strong> standen der Gesellschaft sieben eigene und drei Leihfahrzeuge (bei der<br />

<strong>ASEAG</strong> angemietet) zur Personenbeförderung im Linienbusverkehr zu Verfügung.<br />

<strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH<br />

Mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 79 TEUR hat die <strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH das beste<br />

Ergebnis der vergangenen 10 Jahre erzielen können. Die angebotene Reisequalität hat sich<br />

weiter herumgesprochen und wird von den Kunden sehr gut angenommen. In der Städte<br />

Region Aachen konnten durch Werbe- und Marketingmaßnahmen zudem viele Neukunden<br />

hinzugewonnen werden. Die Umsatzerlöse stiegen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 22<br />

%.<br />

Allein im klassischen „Brot und Butter“-Geschäft, der Busreiseveranstaltung, konnte aufgrund<br />

der sehr <strong>gute</strong>n Resonanz unserer Sommer- und Winterkataloge ein Umsatzsprung von über<br />

35 % (+305 TEUR) realisiert werden. Auch die Flugreisen, sowohl in der Eigenveranstaltung<br />

als auch im Vermittlungsgeschäft (Provision), konnten wie im Vorjahr erneut im zweistelligen<br />

Prozentbereich zulegen. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erhaltenen Auszeichnungen<br />

30


„aROSA-Platinpartner“, „TUI-Profipartner“ sowie der „Touristik-Award <strong>2010</strong>“ der MARITIM<br />

Hotels unterstreichen den äußerst positiven Geschäftsverlauf.<br />

Seit Anfang des vergangenen Jahres unterstützt die <strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH sowohl die regio<br />

iT aachen als auch andere Konzerngesellschaften bei der Abwicklung der Dienstreisen und<br />

sorgt konsequent für das wirtschaftlich optimale Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

<strong>Der</strong> Jahresüberschuss in Höhe von 79.430,77 EUR wird entsprechend dem Ergebnisabführungsvertrag<br />

an die <strong>ASEAG</strong> abgeführt. Das Geschäftsjahr schließt daher ausgeglichen.<br />

31


Jahresabschluss<br />

Bilanz<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Aktiva<br />

Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

€ T€<br />

A. Anlagevermögen (1)<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen und ähnliche Rechte 35.162,00 187<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 3.249.085,93 3.469<br />

2. Fahrzeuge für Personenverkehr 15.384.675,00 12.067<br />

3. Technische Anlagen und Maschinen 348.822,00 328<br />

4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.013.623,00 2.269<br />

5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 366.981,76 81<br />

21.363.187,69 18.214<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 41.418.805,70 41.419<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 250.000,00 200<br />

3. Beteiligungen 37.816,68 38<br />

4. Sonstige Ausleihungen 510.649,95 538<br />

42.217.272,33 42.195<br />

63.615.622,02 60.596<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 449.048,53 488<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (2)<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.847.870,72 3.648<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 41.317.713,23 22.593<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 370.203,02 704<br />

44.535.786,97 26.945<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 657.230,59 751<br />

45.642.066,09 28.184<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 700.353,28 176<br />

109.958.041,39 88.956<br />

33


Passiva<br />

Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

€ T€<br />

A. Eigenkapital (3)<br />

I. Gezeichnetes Kapital 6.021.120,00 6.021<br />

II. Kapitalrücklage 3.311.281,49 3.311<br />

9.332.401,49 9.332<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil (4) 300.000,00 300<br />

C. Rückstellungen (5)<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen 83.320.984,00 61.895<br />

2. Sonstige Rückstellungen 4.085.975,04 4.256<br />

87.406.959,04 66.151<br />

D. Verbindlichkeiten (6)<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.184.610,00 2.458<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.477.309,62 2.730<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 932.987,00 715<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 5.268.413,65 6.174<br />

11.863.320,27 12.077<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.055.360,59 1.096<br />

109.958.041,39 88.956<br />

34


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Anhang <strong>2010</strong> 2009<br />

€ T€<br />

1. Umsatzerlöse (7) 45.805.621,09 44.891<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 96.468,50 73<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge (8) 6.539.676,17 6.824<br />

4. Materialaufwand:<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 7.415.685,37 6.592<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 17.062.341,01 16.234<br />

24.478.026,38 22.826<br />

5. Personalaufwand: (9)<br />

a) Löhne und Gehälter 24.039.525,57 23.206<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 25.492.253,06 7.574<br />

49.531.778,63 30.780<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 3.806.791,37 3.798<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen (10) 8.641.278,99 7.981<br />

Betriebsergebnis -34.016.109,61 -13.597<br />

8. Erträge aus Beteiligungen 6.359,11 6<br />

9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (11) 2.316.248,11 2.865<br />

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme (12) 90.478,06 0<br />

11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (13) 37.956,13 40<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (14) 46.818,94 215<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (15) 4.020.130,99 3.591<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -35.719.336,37 -14.062<br />

14. außerordentliche Aufwendungen (16) 765.233,00 0<br />

15. Sonstige Steuern (17) 102.186,18 -117<br />

16. Erträge aus Verlustübernahme 36.586.755,55 13.945<br />

Jahresüberschuss/Bilanzgewinn 0,00 0<br />

35


Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

<strong>Der</strong> Jahresabschluss der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-<br />

Aktiengesellschaft (<strong>ASEAG</strong>) wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für<br />

große Kapitalgesellschaften in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) vom 25.05.2009 und des Aktiengesetzes erstellt. Bei der erstmaligen Aufstellung<br />

des Abschlusses nach BilMoG wurden die Vorjahresvergleichszahlen nicht angepasst. Die<br />

Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der<br />

Fassung vom 13. Juli 1988 wurde bei der Erstellung beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.<br />

94,9 % des Aktienkapitals der <strong>ASEAG</strong> befinden sich im Besitz des Mutterunternehmens<br />

Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit beschränkter Haftung Aachen, Aachen<br />

(E.V.A.). Die <strong>ASEAG</strong> stellt keinen eigenen Konzernabschluss sowie Konzernlagebericht auf,<br />

da die E.V.A. einen befreienden Konzernabschluss nach § 291 HGB aufstellt. <strong>Der</strong> Jahresabschluss<br />

der <strong>ASEAG</strong> wird in den Konzernabschluss der E.V.A. einbezogen, die den Konzernabschluss<br />

für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. <strong>Der</strong> Konzernabschluss<br />

und der Konzernlagebericht der E.V.A. (HRB 956) werden im elektronischen Bundesanzeiger<br />

offengelegt.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten<br />

erfasst und planmäßig linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern von 3 Jahren<br />

abgeschrieben.<br />

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen<br />

bewertet. In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den<br />

direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Gemeinkosten einbezogen.<br />

Die Abschreibungen werden planmäßig linear und – für Zugänge vor 2008 soweit möglich –<br />

degressiv entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Anlagegüter vorgenommen.<br />

Für Zugänge ab 2008 wird ausschließlich nach der linearen Methode abgeschrieben.<br />

Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern betragen bei Gebäuden und Bauten auf<br />

fremden Grundstücken 2 bis 90 Jahre, Fahrzeugen für Personenverkehr 5 bis 10 Jahre,<br />

Technischen Anlagen und Maschinen 4 bis 20 Jahre, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3<br />

bis 23 Jahre.<br />

37


Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen 60 EUR und 150 EUR wurden<br />

im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Vermögensgegenstände zwischen 150 EUR und<br />

1.000 EUR wurden in einen Sammelposten eingestellt und linear über fünf Jahre abgeschrieben.<br />

Die Bilanzierung erfolgt entsprechend § 6 Abs. 2a EStG.<br />

Die Finanzanlagen sind mit Ausnahme der Beteiligung an dem verbundenen Unternehmen<br />

Unterstützungseinrichtung Akreka GmbH, Aachen, zu Anschaffungskosten bewertet. Unter<br />

den sonstigen Ausleihungen ausgewiesene Wohnungsbaudarlehen werden hingegen auf<br />

den Barwert abgezinst.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder, unter<br />

Beachtung des Niederstwertprinzips, zu niedrigeren Tageswerten am Bilanzstichtag bewertet.<br />

Soweit erforderlich, erfolgen Wertminderungen für Überbestände.<br />

Forderungen sind mit ihrem Nennwert bilanziert, wobei zu erwartende Ausfälle durch individuelle<br />

oder pauschale Bewertungsabschläge berücksichtigt wurden.<br />

Latente Steuern werden für zeitlich sich in Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen<br />

zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach<br />

§ 274 HGB zulässig ist. Im Rahmen des Organschaftsverhältnisses mit der E.V.A. (Organträger)<br />

werden diese dort gebildet.<br />

<strong>Der</strong> Sonderposten mit Rücklageanteil wurde gemäß dem Wahlrecht in Art. 67 (3) Satz 1<br />

EGHGB beibehalten.<br />

Für die Pensionsrückstellungen wurde die versicherungsmathematische Berechnung unter<br />

Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens vorgenommen. Dabei wurden ein Zinssatz<br />

von 5,15 % sowie eine erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,0 % zugrunde gelegt.<br />

Die angenommene Rentensteigerung beträgt 1,0 %. Zudem wurden die Sterbetafeln 2005 G<br />

von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen<br />

zum 01.01.<strong>2010</strong> ergibt sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 11.478 TEUR; dieser wurde<br />

im Berichtsjahr mit 765 TEUR (1/15 gemäß Art. 67 (1) Satz 1 EGHGB) den Rückstellungen<br />

zugeführt. Die verbleibende Unterdeckung zum 31.12.10 beträgt somit 10.713 TEUR. <strong>Der</strong> in<br />

den Rückstellungszuführungen enthaltene Zinsanteil wird unter der Position Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen ausgewiesen.<br />

Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellungen erfolgte gemäß der IDW-Stellungnahme zur<br />

Rechnungslegung „Bilanzierung von Verpflichtrungen aus Altersteilzeitregelungen nach IAS<br />

und nach handelsrechtlichen Vorschriften (IDW RS HFA 3). <strong>Der</strong> Berechnung wurden die<br />

Heubeck-Richttafeln 2005 G mit einem Rechnungszins von 3,75% p.a. und einem Einkommenstrend<br />

von 2,0 % p.a. zugrunde gelegt.<br />

Für die Jubiläumsrückstellungen wurde die versicherungsmathematische Berechnung unter<br />

Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens vorgenommen. Dabei wurden ein Zinssatz<br />

von 5,25 % sowie eine erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung von 2,0 % zugrunde gelegt.<br />

38


Für erkennbare Risiken und ungewisse Verpflichtungen sind nach vernünftiger kaufmännischer<br />

Vorsicht weitere Rückstellungen in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet<br />

worden.<br />

39


Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

1.1.<strong>2010</strong> Zugang Abgang 31.12.<strong>2010</strong><br />

€ € € €<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Konzessionen und ähnliche Rechte 1.377.302,32 31.200,00 0,00 1.408.502,32<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken 16.328.906,10 15.400,00 0,00 16.344.306,10<br />

50.739,60 U<br />

2. Fahrzeuge für Personenverkehr 38.452.682,42 6.222.422,44 1) 3.453.733,70 41.272.110,76<br />

28.247,10 U<br />

3. Technische Anlagen und Maschinen 1.281.801,26 44.540,36 0,00 1.354.588,72<br />

-97.073,42 U<br />

4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.302.761,58 223.370,29 40.591,67 9.388.466,78<br />

18.086,72 U<br />

5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 81.049,20 279.470,34 11.624,50 366.981,76<br />

65.447.200,56 6.785.203,43 3.505.949,87 68.726.454,12<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 41.418.805,70 41.418.805,70<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 200.000,00 150.000,00 100.000,00 250.000,00<br />

3. Beteiligungen 37.816,68 37.816,68<br />

11.618,86 A<br />

4. Sonstige Ausleihungen 538.611,00 16.770,23 56.350,14 510.649,95<br />

11.618,86 A<br />

42.195.233,38 166.770,23 156.350,14 42.217.272,33<br />

1) nach Abzug von € 2.276.750,48 Investitionszuschüssen<br />

A = Aufzinsung, U = Umbuchung<br />

11.618,86 A<br />

109.019.736,26 6.983.173,66 3.662.300,01 112.352.228,77<br />

40


Abschreibungen Buchwerte<br />

1.1.<strong>2010</strong> Zugang Abgang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.<strong>2010</strong><br />

€ € € € € €<br />

1.190.762,32 182.578,00 0,00 1.373.340,32 186.540,00 35.162,00<br />

12.859.758,17 235.462,00 0,00 13.095.220,17 3.469.147,93 3.249.085,93<br />

26.385.393,42 2.955.776,04 3.453.733,70 25.887.435,76 12.067.289,00 15.384.675,00<br />

953.834,26 51.932,46 0,00 1.005.766,72 327.967,00 348.822,00<br />

7.034.392,58 381.042,87 40.591,67 7.374.843,78 2.268.369,00 2.013.623,00<br />

0,00 0,00 81.049,20 366.981,76<br />

47.233.378,43 3.624.213,37 3.494.325,37 47.363.266,43 18.213.822,13 21.363.187,69<br />

41.418.805,70 41.418.805,70<br />

200.000,00 250.000,00<br />

37.816,68 37.816,68<br />

538.611,00 510.649,95<br />

42.195.233,38 42.217.272,33<br />

48.424.140,75 3.806.791,37 3.494.325,37 48.736.606,75 60.595.595,51 63.615.622,02<br />

41


Erläuterungen zur Bilanz<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt.<br />

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betreffen ein Darlehen an die ESBUS Eschweiler<br />

Bus- und Servicegesellschaft mbH.<br />

Anteil Jahres-<br />

Eigenkapital am ergebnis<br />

31.12.<strong>2010</strong> Kapital <strong>2010</strong><br />

T€ T€<br />

Aachener Parkhaus GmbH 51 100% 0 1)<br />

<strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH 223 100% 0 1)<br />

ESBUS Eschweiler Bus- und<br />

Servicegesellschaft mbH 26 100% 0 1)<br />

Unterstützungseinrichtung<br />

Akreka GmbH 438 100% 0 3)<br />

1) nach Gewinnabführung<br />

2) nach Verlustübernahme<br />

3) Eigenkapital inklusive Deckungsrücklage<br />

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen gegen die Gesellschafterin<br />

E.V.A. in Höhe von 38.082 TEUR (Vorjahr: 16.634 TEUR). In den sonstigen<br />

Vermögensgegenständen sind unter anderem Steuerforderungen in Höhe von 83 TEUR<br />

(Vorjahr: 83 TEUR) enthalten. Es bestehen keine Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr.<br />

(3) Eigenkapital<br />

Die Aktien befinden sich zu 94,9 % im Besitz der E.V.A. und zu 5,1 % im Besitz der Stadt<br />

Aachen. Das gezeichnete Kapital von 6.021 TEUR ist voll eingezahlt und war zum Bilanzstichtag<br />

eingeteilt in 2.352.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien.<br />

(4) Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

Im Vorjahr wurde der Buchgewinn aus dem Verkauf eines Wohnhauses in den Sonderposten<br />

gemäß § 6b EStG eingestellt.<br />

42


(5) Rückstellungen<br />

In den Rückstellungen sind im Wesentlichen Risiken aus Personalverpflichtungen<br />

(85,2 Mio. EUR; Vorjahr 63,4 Mio. EUR), Versicherungsumlagen (1,0 Mio. EUR; Vorjahr 0,7<br />

Mio. EUR) und Risiken aus der AVV-Einnahmenaufteilung (0,5 Mio. EUR; Vorjahr 0,5 Mio.<br />

EUR) enthalten. Aufgrund eines Rechtsstreits wurde im Berichtsjahr eine a-periodische Anpassung<br />

der Pensionsrückstellungen in Höhe von 19,1 Mio. EUR erforderlich.<br />

(6) Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch eine Grundschuld<br />

gesichert.<br />

unter 1 1-5 über 5 Summe Summe<br />

Restlaufzeiten Jahr Jahre Jahre 31.12.10 31.12.09<br />

T€ T€ T€ T€ T€<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. gegenüber Kreditinstituten 273 1.093 819 2.185 2.458<br />

2. aus Lieferungen und Leistungen 3.477 0 0 3.477 2.730<br />

3. gegenüber verbundenen Unternehmen 933 0 0 933 715<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 4.870 236 163 5.268 6.174<br />

davon aus Steuern 279 0 0 279 251<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 117 236 163 516 668<br />

9.553 1.329 982 11.863 12.077<br />

Von den Vorjahresverbindlichkeiten haben 9,3 Mio. EUR eine Restlaufzeit von unter einem<br />

Jahr und 1,3 Mio. EUR von über fünf Jahren.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Am Bilanzstichtag bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen im Wesentlichen aus Verträgen<br />

über Fahrzeuganmietungen und Mietverträgen der Betriebsgebäude. Die Verpflichtungen<br />

für Fahrzeuganmietungen bestehen in Höhe von 14,8 Mio. EUR p. a., davon<br />

1,3 Mio. EUR für verbundene Unternehmen. Die Mietverpflichtungen für Betriebsgebäude,<br />

die ausschließlich gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen, betragen 1,6 Mio. EUR<br />

p. a. Die Verträge über Fahrzeuganmietung laufen in der Regel ein bis fünf Jahre, die Immobilien-Mietverträge<br />

fünf Jahre. Die <strong>ASEAG</strong> ist zur Leistung von Zuwendungen an ihre Unterstützungseinrichtung<br />

„Akreka“ zur Vermeidung einer Unterdotierung der Deckungsrücklage<br />

verpflichtet. Für das Jahr <strong>2010</strong> betrug diese Zuwendung 0,08 Mio. EUR.<br />

43


Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(7) Umsatzerlöse<br />

<strong>2010</strong> 2009 +/-<br />

T€ T€ T€<br />

Verkehrseinnahmen 41.272 40.671 601 1,5%<br />

AVV-Ausgleichsabgabe -2.198 -2.488 290 -11,7%<br />

39.074 38.183 891 2,3%<br />

Zuschüsse 5.640 6.013 -373 -6,2%<br />

Aperiodische Erlöse -52 -354 302 -85,3%<br />

Sonstige Erlöse 1.144 1.049 95 9,1%<br />

45.806 44.891 915 2,0%<br />

(8) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Unter dieser Position werden unter anderem Erträge aus Sachanlagenabgängen von<br />

289.600 EUR (Vorjahr: 527.336 EUR), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von<br />

328.060 EUR (Vorjahr: 861.458 EUR), sonstige periodenfremde Erträge von 253.194 EUR<br />

(Vorjahr: 123.114 EUR) sowie Zuschüsse von 101.195 EUR (Vorjahr: 118.168 EUR) ausgewiesen.<br />

(9) Personalaufwand<br />

Im Berichtsjahr sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 20.659.589 EUR (Vorjahr<br />

3.000.334 EUR) angefallen. Hierin ist eine a-periodische Zuführung zu Pensionsrückstellungen<br />

in Höhe von 19.145.656 € enthalten. Die Bezüge der früheren Mitglieder des Vorstandes<br />

und ihrer Hinterbliebenen betrugen 179.691 EUR (Vorjahr: 179.460 EUR), für Pensionsverpflichtungen<br />

gegenüber diesem Personenkreis sind insgesamt 2.335.414 EUR (Vorjahr:<br />

2.071.066 EUR) zurückgestellt.<br />

Im Jahresmittel waren folgende Mitarbeiter beschäftigt:<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Mitarbeiter (Vollzeit) 591 572<br />

Mitarbeiter (Teilzeit) 39 35<br />

Mitarbeiter (Gesamt) 630 607<br />

Auszubildende 15 13<br />

Aushilfen 9 11<br />

(10) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Hierin sind mit 2.608.293 EUR (Vorjahr: 2.122.752 EUR) Verwaltungskosten und mit<br />

1.552.830 EUR (Vorjahr: 1.561.566 EUR) Miete für das Betriebsgebäude der E.V.A. und mit<br />

517.305 EUR (Vorjahr: 528.124 EUR) Leistungen der übrigen verbundenen Unternehmen<br />

enthalten.<br />

44


(11) Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />

Diese betreffen mit 2.236.817 EUR (Vorjahr: 2.803.786 EUR) die Aachener Parkhaus GmbH<br />

und mit 79.431 EUR (Vorjahr: 10.893 EUR) das Jahresergebnis der <strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH.<br />

(12) Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />

Das Jahresergebnis der Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH beträgt -90.478 EUR<br />

nach einem Jahresüberschuss im Vorjahr in Höhe von 50.047 EUR.<br />

(13) Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

Davon betreffen 8.891 EUR (Vorjahr 10.367 EUR) Erträge von verbundenen Unternehmen.<br />

(14) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

Hierin sind Zinserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 36.663 EUR (Vorjahr<br />

57.488 EUR) enthalten.<br />

(15) Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Die Zinsaufwendungen enthalten 19.174 EUR (Vorjahr 28.338 EUR) von verbundenen Unternehmen<br />

und Aufzinsungsaufwendungen aus Personalverpflichtungen in Höhe von<br />

3.905.467 EUR (Vorjahr 3.455.114 EUR).<br />

(16) Außerordentliche Aufwendungen<br />

Im Berichtsjahr wurde 1/15 des Bewertungsunterschieds der Pensionsrückstellungen gemäß<br />

BilMoG in Höhe von 765.233 EUR zugeführt.<br />

(17) Sonstige Steuern<br />

Sie sonstigen Steuern resultieren im Wesentlichen aus Grundsteuern.<br />

45


Sonstige Angaben<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im Geschäftsjahr Vergütungen in Höhe von<br />

30.600 EUR. Von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB für die Vergütungen des Vorstandes<br />

wurde Gebrauch gemacht.<br />

Die Angaben der im Geschäftsjahr erfassten Honorare nach § 285 Satz 1 Nr. 17 HGB erfolgen<br />

im Konzernanhang der E.V.A., Aachen.<br />

<strong>Der</strong>ivative Finanzinstrumente<br />

Von der <strong>ASEAG</strong> wurden im Geschäftsjahr Commodity-Swap-Geschäfte zur Dieselpreisabsicherung<br />

über eingesetzt. <strong>Der</strong> beizulegende Zeitwert beträgt zum Bilanzstichtag 612 TEUR<br />

nach bankeneigenen, proprietären Bewertungsmodellen der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank<br />

AG, München, und der Deutschen Bank AG, Frankfurt am Main. Die Finanzinstrumente<br />

wurden nicht bilanziert.<br />

Laufzeit<br />

Metrische<br />

Tonnen /<br />

Monat<br />

Marktwert gem.<br />

Bankbewertung<br />

31.12. 2011 403 176.531 EUR<br />

31.12. 2012 403 125.504 EUR<br />

31.12. 2013 200 152.970 EUR<br />

31.12. 2014 200 157.000 EUR<br />

612.005 EUR<br />

46


Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Heiner Höfken, selbständiger Rechtsanwalt, Vorsitzender<br />

Peter Timmermanns, Geschäftsführer, 1. stellv. Vorsitzender<br />

Claus Schramm, freigestellter Betriebsratsvorsitzender <strong>ASEAG</strong>, 2. stellv. Vorsitzender<br />

Leo Buse, kaufmännischer Angestellter E.V.A.<br />

Helmut Etschenberg, Städteregionsrat StädteRegion Aachen<br />

Karl-Heinz Goldin, Busfahrer <strong>ASEAG</strong><br />

Roland Jahn, Geschäftsführer<br />

Michael Janßen, Rechtsanwalt Steinmetz Rechtsanwälte<br />

Andreas Langer, Busfahrer <strong>ASEAG</strong><br />

Marcel Philipp, Oberbürgermeister Stadt Aachen<br />

Alfred Sonders, Bürgermeister Stadt Alsdorf<br />

Josef Stiel, Studiendirektor<br />

Vorstand<br />

Hans-Peter Appel, Vorstand der <strong>ASEAG</strong> (bis 31.12.<strong>2010</strong>)<br />

Michael Carmincke, Vorstand der <strong>ASEAG</strong> (ab 01.09.<strong>2010</strong>)<br />

47


Jahresergebnis<br />

<strong>Der</strong> Jahresverlust <strong>2010</strong> in Höhe von 36.586.755,55 EUR wurde aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages<br />

von der E.V.A. übernommen. Das Geschäftsjahr schließt daher ausgeglichen.<br />

Aachen, den 25. März 2011<br />

<strong>Der</strong> Vorstand<br />

Michael Carmincke<br />

48


Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />

Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Aachener Straßenbahn<br />

und Energieversorgungs-Aktiengesellschaft, Aachen, für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis 31. Dezember <strong>2010</strong> geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der<br />

Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Jahresabschluss der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-<br />

Aktiengesellschaft, Aachen, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. <strong>Der</strong> Lagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von<br />

der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Düsseldorf, den 25. März 2011<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Harnacke<br />

Jahn<br />

(Wirtschaftsprüfer) (Wirtschaftsprüfer)<br />

49


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Wir haben während des Berichtsjahres die Geschäftsführung der Gesellschaft aufgrund<br />

schriftlicher und mündlicher Berichterstattung des Vorstandes überwacht. <strong>Der</strong> Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> ist unter Einbeziehung der Buchführung sowie des Lageberichtes<br />

von der Deloitte & Touche GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft<br />

worden. <strong>Der</strong> Bestätigungsvermerk wurde uneingeschränkt erteilt. Dem Ergebnis der<br />

Abschlussprüfung und dem Bericht des Vorstandes stimmen wir zu. Den Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> haben wir gebilligt. Er ist damit festgestellt.<br />

Aachen, den 14. April 2011<br />

<strong>Der</strong> Aufsichtsrat<br />

Heiner Höfken<br />

Vorsitzender<br />

50


Unternehmensstruktur und Beteiligungen<br />

E.V.A. Stadt<br />

Energieversorgungs- und Aachen<br />

Verkehrsgesellschaft mbH Aachen<br />

von Stadt Aachen eingebracht: 57,5%<br />

von Kreis Aachen eingebracht: 28,1%<br />

Kauf von außenst. Aktionären: 9,3%<br />

94,9% 5,1%<br />

Finanzkalender <strong>2010</strong><br />

<strong>ASEAG</strong><br />

Aachener Straßenbahn und<br />

Energieversorgungs-AG<br />

(Grundkapital 6.021,1 T€)<br />

Einkaufs- und Wirtschafts-<br />

100% Aachener Parkhaus GmbH 1,19% gesellschaft für Verkehrs-<br />

(Stammkapital 51,1 T€) unternehmen (BEKA) mbH<br />

(Stammkapital 378 T€)<br />

Gemeinnützige Wohnungs-<br />

100% <strong>ASEAG</strong>-Reisen GmbH 0,22% gesellschaft für Aachen AG<br />

(Stammkapital 51,1 T€) (Grundkapital 12,3 Mio.€)<br />

Gemeinnützige Wohnungs-<br />

100% ESBUS Eschweiler Bus- 0,61% baugesellschaft für den<br />

und Servicegesellschaft mbH Kreis Aachen GmbH<br />

(Stammkapital 25,6 T€) (Stammkapital 1.000 T€)<br />

100% Unterstützungseinrichtung<br />

AKREKA GmbH<br />

(Stammkapital 25,6 T€)<br />

14. April 2011 Aufsichtsratssitzung zur Feststellung des Jahresabschlusses<br />

14. April 2011 Ordentliche Hauptversammlung<br />

51

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