Die Ver- treterver- sammlung der EUK tagte Sozialwahlen 2011 ...

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Dialog Arbeitsschutz und Unfallverhütung vor Ort Sicherheit und Gesundheit beim Begleiten von Zügen Im Unternehmen DB Regio AG, Region Bayern, Verkehrsbetrieb Oberbayern sind insgesamt 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind 280 als Kundenbetreuerinnen und -betreuer im Einsatz. Sabine Hornemann, Kundenbetreuerin im Nahverkehr mit betrieblichen Aufgaben (KiN/B), nimmt ihre Aufgabe ernst, sie denkt und arbeitet kundenorientiert und sicherheitsbewusst. Ihre Kolleginnen und Kollegen und sie wissen, dass von ihrem Auftritt und Verhalten das Erscheinungsbild der DB Regio AG mitgeprägt wird. Das bedeutet Sicherheit, Pünktlichkeit, Freundlichkeit und dem Kunden gegenüber stets präsent zu sein. 12 EUK-Dialog: Kundenbetreuer im Nahverkehr zu sein, ist eine sehr interessante und abwechslungsreiche, aber auch verantwortungsvolle Tätigkeit. Welche Ausbildung ist für diese Tätigkeit notwendig? Sabine Hornemann: Die Ausbildung zum Kaufmann und Kauffrau für Verkehrsservice dauert je nach Schulabschluss drei Jahre. Mitbringen sollte man Serviceorientierung, Teamfähigkeit sowie Spaß im Umgang mit Menschen. Zusätzlich gibt es noch einen Eignungstest sowie eine medizinische Untersuchung zur Tauglichkeit. EUK-Dialog: Frau Hornemann, wie kommen Sie zu Ihrem Arbeitsort? Sabine Hornemann: Damit ich pünktlich meine Tätigkeit aufnehmen kann, benutze ich den eigenen Pkw. Bedingt durch den Wechseldienst muss ich auch teilweise in den frühen Morgenstunden den Weg zu meinem Arbeitsort antreten. Ich plane dann einen rechtzeitigen Start ein, um bei kleinen Verkehrsstörungen nicht gleich in Zeitdruck und Hektik zu geraten. EUK-Dialog: Frau Hornemann, was ist vor Beginn Ihrer Tätigkeit für Sie wichtig? Sabine Hornemann: Die Tätigkeiten beim Begleiten von Zügen erfordern volle Konzentration. Deshalb achte ich auf ausreichenden Schlaf vor meiner Schicht, um meine Tätigkeit stets ausgeruht zu beginnen. EUK-Dialog: Und wie halten Sie sich für Ihren verantwortungsvollen Job fit? Sabine Hornemann: Fit zu sein heißt, dass ich mich gesund ernähre, gerade in der kalten Jahreszeit mit viel Obst und Gemüse. Körperlich fit halte ich mich durch Sport, im Winter mache ich Skitouren und im Sommer geh ich Bergsteigen. EUK-Dialog: Dass Sie viel Freude bei Ihrer Tätigkeit haben, können wir uns vorstellen. Verraten Sie uns aber bitte, was Ihnen besonders gefällt? Sabine Hornemann: Meine große Verantwortung, dazu natürlich auch der Umgang mit den Fahrgästen. Ich bin der Ansprechpartner für meine Fahrgäste. Meine Arbeit bietet mir die vielfältigsten Möglichkeiten, Reisende zu beraten sowie verschiedene Dienstleistungen EUKDialog 1/2011
anzubieten, und damit Kundendienst zu betreiben. Ich selbst habe gerne mit Menschen zu tun, ich freue mich, wenn ich Menschen in irgendeiner Weise helfen kann. EUK-Dialog: Hatten Sie dienstlich mal ein eindruckvolles Erlebnis? Sabine Hornemann: Da gebe es vieles zu erzählen. Ich bin schon 15 Jahre im Zugbegleitdienst tätig und war vorher am Fahrkartenschalter. Jeder, der mit Menschen zu tun hat, weiß, dass es viele schöne, aber auch weniger tolle Erlebnisse gibt. EUK-Dialog: Sicherheit ist bei der Ausübung Ihrer Tätigkeit oberstes Gebot. Wie schützen Sie sich selbst vor Unfällen? Sabine Hornemann: Meine persönliche Sicherheit fängt nicht erst mit der Arbeitsaufnahme am Zug an. Sie beginnt bereits mit dem Verlassen der Wohnung, also auf dem Weg zur Arbeit. Ich benutze nur öffentliche Wege oder im Bahnhofs- und Gleisbereich die vom Unternehmen festgelegten innerbetrieblichen Verkehrswege. Weiterhin ist ständige Aufmerksamkeit sowie gegenseitige Rücksicht gefordert. EUK-Dialog: Frau Hornemann, wie werden Sie über die vorhandenen Gefährdungen bei Ausführung der Tätigkeiten und das erforderliche sicherheitsbewusste Verhalten unterrichtet? Sabine Hornemann: Selbstverständlich wurden wir während der Ausbildung über alle möglichen Gefährdungen umfassend unterrichtet. Da man so etwas aber auch leicht vergessen kann, gibt es jährlich Unterweisungen zu den Gefährdungen und zu sicherheitsgerechtem Verhalten durch unsere Vorgesetzten sowie den regelmäßigen Fortbildungsunterricht. Hier erfahren wir auch alle Neuerungen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes. Darüber hinaus erhalten wir auch fachliche bzw. betriebliche Informationen für unsere tägliche Arbeit im und am Zug. Des Weiteren wird auch das Verhalten in Konfliktsituationen trainiert, zum Bespiel durch Deeskalationstraining. EUK-Dialog: Störungen und Unfälle kommen meistens unerwartet. Wie sind Sie darauf vorbereitet? Sabine Hornemann: Auch bei Hektik und Zeitdruck darf nie die eigene Sicherheit vernachlässigt werden. Der Gleisbereich darf zum Beispiel nur mit einer Warnweste betreten werden, diese muss eng anliegen und geschlossen getragen werden. Ist das Verlassen eines Schienenfahrzeuges erforderlich, so hat dieses grundsätzlich auf der gleisfreien Seite zu erfolgen. Ist das Verlassen von Schienenfahrzeugen auf der freien Strecke zwischen zwei Gleisen erforderlich, so müssen zuvor die notwendigen betrieblichen Sicherheitsmaßnahmen, in der Regel eine Gleissperrung, veranlasst bzw. durchgeführt werden. EUK-Dialog: Die Sicherheit muss selbstverständlich auch für die Fahrgäste gewährleistet sein. Welche Möglichkeiten haben Sie als Kundenbetreuerin, um Fahrgäste vor Unfällen zu schützen? Sabine Hornemann: Das fängt beim Ein- und Aussteigen am Zug an, hier benötigen insbesondere hilfsbedürftige und ältere Fahrgäste entsprechende Hilfe. Ich weise die Fahrgäste auf Gefahrenquellen hin. Während der Fahrt achte ich darauf, dass die Verkehrswege bzw. Fluchtwege im Zug freigehalten werden, dass also kein Gepäck in den Gängen steht. Weiterhin achte ich auch darauf, dass das Gepäck in den Ablagen sicher abgelegt ist. Auch bei einer starken Bremsung, mit der immer gerechnet werden muss, darf niemand durch herabfallende Gegenstände verletzt werden. Dialog EUK-Dialog: Welchen persönlichen Tipp geben Sie allen Kolleginnen und Kollegen zur Verhütung von Unfällen? Sabine Hornemann: Beachten Sie auch bei langjähriger Berufspraxis die Unfallverhütungsvorschriften und werden Sie nicht aus Gewohnheit nachlässig. EUK-Dialog: Frau Hornemann, würden Sie noch mal Kundenbetreuerin werden? Sabine Hornemann: Das kann man so einfach nicht beantworten. Im Berufsbild des Zugbegleiters hat sich im Laufe der Jahre viel verändert. Am Anfang war es noch viel Betriebsdiensttätigkeit, nun besteht der Hauptanteil vorwiegend aus Service. Die Tätigkeit, wie sie jetzt ist, ist abwechslungsreich und macht mir Spaß. Es käme dann auf die aktuellen Rahmenbedingungen an. EUK-Dialog: Frau Hornemann, wir danken für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt. Das Interview führte Wolfgang Horstig, von dem auch die Bilder stammen. EUKDialog 1/2011 13
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