Fandom-Observer - SF-Fan.de
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dressler/fo dressler/fo 230/buchnews/anno<br />
230/buchnews/anno<br />
Zusammenarbeit mit Jörg Kleudgen verfaßt<br />
haben. Abgerun<strong>de</strong>t wird NECROLOGIO durch<br />
ein Geleitwort von Kai Meyer und einen Essay<br />
von Martin Schemm.<br />
Weitere Infos unter: www.blitz-verlag.<strong>de</strong><br />
Kim Newman<br />
Bei Heyne erscheint im kommen<strong>de</strong>n Jahr ein<br />
neues Buch von Kim Newman. Der Titel lautet<br />
DIE VAMPIRE und enthält die ersten bei<strong>de</strong>n<br />
bereits hierzulan<strong>de</strong> erschienen „Anno Dracula“<br />
–Romane und mit „Anno Dracula Cha Cha“<br />
auch <strong>de</strong>n dritten und abschließen<strong>de</strong>n Teil.<br />
Weitere Infos fin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>r<br />
Verlagshomepage unter <strong>de</strong>r Vorschau für das<br />
kommen<strong>de</strong> Verlagshalbjahr.<br />
anno<br />
dressler/fo dressler/fo 230/historische 230/historische rezi/thüringen<br />
rezi/thüringen<br />
Karl-Herbert – die Zweite…<br />
Karl-Herbert ist wie<strong>de</strong>r in aller Mun<strong>de</strong>, dank<br />
<strong>de</strong>r unermüdlichen Arbeit <strong>de</strong>s Terranischen<br />
Club E<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r inzwischen sein fünftes Werk<br />
über Scheer auf <strong>de</strong>n Markt geworfen hat.<br />
So hat sich Hermann Urbanek in Band IV:<br />
Actionfaktor unbegrenzt mit <strong>de</strong>r Reihe Klaus<br />
Tannert, die Scheer just unter diesem<br />
Pseudonym geschrieben hat, beschäftigt.<br />
Erschienen sind diese Leihbücher beim<br />
Engelbert Pfriem Verlag in Wuppertal-<br />
Küllenhahn in <strong>de</strong>n Jahren von 1955 bis 1957.<br />
So schreibt Urbanek zu Beginn seiner „Kritik“:<br />
Die „Tannert“-Serie ist ein typisches Kind ihrer<br />
Zeit, <strong>de</strong>r 50-er Jahre. Demzufolge ist es auch<br />
nicht verwun<strong>de</strong>rlich, dass sie nie einen<br />
Nachdruck erlebte. Das hat nicht nur etwas<br />
mit <strong>de</strong>r politischen Landkarte zu tun, die sich<br />
in <strong>de</strong>m halben Jahrhun<strong>de</strong>rt seit ihrem<br />
Erscheinen massiv verän<strong>de</strong>rt hat und dadurch<br />
Der Rezensent liest <strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Leihbücherei entliehenen Roman „Überfällig“ aus<br />
<strong>de</strong>m Jahr 1958<br />
<strong>de</strong>r geschil<strong>de</strong>rten Handlung eine wichtige<br />
Grundlage entzieht. Denn da es schon<br />
Jahrzehnte lang keine Kolonien mehr in Afrika<br />
gibt, gibt es auch keine europäischen Herren<br />
mehr, gegen die sich die Einheimischen<br />
auflehnen könnten. Nein, nein, für die<br />
Geschichte mit <strong>de</strong>n Atombomben hätte man<br />
sicher eine an<strong>de</strong>re Lösung fin<strong>de</strong>n können.<br />
Es betrifft in erster Linie die allgemeine<br />
Mentalität <strong>de</strong>r 50-er Jahre, von <strong>de</strong>r die<br />
Romane förmlich durchdrungen und <strong>de</strong>r auch<br />
die Protagonisten verhaftet sind, und die aus<br />
aktueller Sicht total unzeitgemäß ist. Hier<br />
sucht man vergeblich je<strong>de</strong> nur <strong>de</strong>nkbare Form<br />
<strong>de</strong>r heute in <strong>de</strong>r westlichen Welt praktizierten<br />
„politischen Korrektheit“:<br />
Dunkelhäutige Menschen wer<strong>de</strong>n, ohne sich<br />
dabei etwas zu <strong>de</strong>nken, „Neger“ o<strong>de</strong>r<br />
„Nigger“ genannt, und auch an<strong>de</strong>re<br />
Volksgruppen wer<strong>de</strong>n mit heutzutage<br />
verpönten, damals noch<br />
durchaus gängigen,<br />
diskriminieren<strong>de</strong>n<br />
Begriffen bezeichnet. Und<br />
die Hel<strong>de</strong>n bedienen sich<br />
oftmals selbst eines üblen<br />
Slangs, <strong>de</strong>r im<br />
Allgemeinen nur von<br />
Unterweltlern verwen<strong>de</strong>t<br />
wird, und schießen bei<br />
ihren Bemühungen, witzig<br />
zu sein, oftmals weit übers<br />
Ziel hinaus …<br />
In einigen Dingen gehe ich<br />
mit Hermann Urbanek<br />
kondom. Dass diese Serie<br />
in <strong>de</strong>r Mentalität <strong>de</strong>r 50-<br />
er Jahre verhaftet ist,<br />
verwun<strong>de</strong>rt ja nicht. Ist sie<br />
ja ein Kind dieser Zeit. Doch muss ich Herrn<br />
Urbanek bei manchem wi<strong>de</strong>rsprechen. Es<br />
kommt nicht darauf an, ob ich einen Farbigen<br />
„Neger“ nenne, o<strong>de</strong>r ob ich diesen Farbigen<br />
grundsätzlich fast im NS-Jargon als<br />
Untermenschen behandle. Auch fin<strong>de</strong> ich die<br />
Bemerkung, dass sich die Hel<strong>de</strong>n eines<br />
Slangs bedienen, wie er im Allgemeinen nur<br />
von „Unterweltlern“ gesprochen wird, etwas<br />
fehl am Platze. Also Slang = Unterwelt – o<strong>de</strong>r<br />
wie o<strong>de</strong>r was? Aber vertiefen wir die<br />
Erkenntnisse <strong>de</strong>s Herrn Urbanek mit einigen<br />
Beispielen. So liest man im ersten Roman<br />
dieser Serie solch fröhlich Passagen:<br />
… Meine Stimmung besserte sich<br />
augenblicklich, als ich an das treublö<strong>de</strong><br />
Gesicht <strong>de</strong>s kultivierten Hoheitsträgers<br />
dachte, als er nach zwei genau auf <strong>de</strong>m<br />
Punkt sitzen<strong>de</strong>n Upercuts in Bo<strong>de</strong>n ging.<br />
Ich wur<strong>de</strong> noch vergnügter bei <strong>de</strong>m<br />
Gedanken an die als unbestreitbare Tatsache<br />
anzusehen<strong>de</strong> Leistung <strong>de</strong>s Burschen, <strong>de</strong>r es<br />
flachliegend fertiggebracht hatte, nochmals<br />
entzückt die verquollenen Augen aufzureißen<br />
und sehnsüchtig zu grunzen, ehe er endgültig<br />
in Tiefschlaf verfiel … (Kampf um GE-83 –<br />
Seite 8)<br />
Fein, wenn man <strong>de</strong>r Fremdsprache nicht<br />
mächtig ist, sollte man sich ihrer auch nicht<br />
bedienen. Herr Scheer meinte wohl <strong>de</strong>n<br />
Uppercut, <strong>de</strong>r bei Wikipedia wie folgt<br />
beschrieben wird: Ein Aufwärtshaken, im<br />
Boxsport Uppercut (v. engl.: upper- ober-; cut<br />
Hieb, Schnitt) genannt, ist ein Schlag, welcher<br />
als Ziel meist das Kinn <strong>de</strong>s Gegners hat und<br />
daher im Volksmund auch als Kinnhaken<br />
bekannt ist…<br />
12 FO 230 · 08/08