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22 Aus allerWelt<br />

Samba: Das größte Plastinat der Welt<br />

PARIS. Die Brautwerbung war<br />

alles andere <strong>als</strong> diskret. Erst<br />

ließen sich Nicolas Sarkozy<br />

<strong>und</strong> Carla Bruni gemeinsam in<br />

Paris gemeinsam in Disneyland<br />

sehen. Dann jetteten sie,<br />

Kameras im Schlepptau, gen<br />

Jordanien. Wochen später waren<br />

sie verheiratet. Jetzt bekommt<br />

Bruni-Sarkozy ein Kind,<br />

<strong>und</strong> die bevorstehende Niederkunft<br />

wird behandelt wie<br />

ein Staatsgeheimnis. Da zeigt<br />

sich, welche Vorsicht in der<br />

Mannschaft des unpopulären,<br />

mit einer zweiten Amtszeit<br />

liebäugelnden Staatschefs<br />

waltet.<br />

Die 43-Jährige ist die erste<br />

Première Dame des modernen<br />

Frankreich, die während<br />

der Amtszeit ihres Mannes<br />

ein Baby bekommt. Der wiederum<br />

ist bereits der erste<br />

französische Präsident, der<br />

im Amt geschieden wird <strong>und</strong><br />

wieder heiratet. Er ehelichte<br />

die Sängerin Bruni Anfang<br />

2008, dreieinhalb Monate<br />

nach der Scheidung von Ehefrau<br />

Cécilia.<br />

Die Geheimniskrämerei um<br />

die Geburt des gemeinsamen<br />

Eine ganze Nation wartet<br />

Kindes sagt einiges aus über<br />

Frankreich. Die Medien stehen<br />

im Ruf, sich mit den<br />

Mächtigen gut zu stellen <strong>und</strong><br />

deren Privatleben privat sein<br />

zu lassen. Nach allgemeiner<br />

Auffassung ist die Öffentlichkeit<br />

– im Gegensatz zum angelsächsischen<br />

Kulturkreis –<br />

ohnehin nicht groß daran interessiert.<br />

Die werdende Mutter<br />

erklärte jüngst in Interviews,<br />

sie wisse nicht, ob es<br />

ein Junge oder ein Mädchen<br />

werde. Sie werde auch keine<br />

Fotos des Babys veröffentlichen,<br />

kündigte sie an <strong>und</strong> begrüßte<br />

die Gesetzeslage, der<br />

zufolge Fotos von Kindern<br />

nicht ohne Einwilligung der<br />

Eltern publiziert werden dürfen.<br />

Nicht bestätigt<br />

Der Elysée-Palast hat die anderen<br />

Umstände nie offiziell<br />

bestätigt <strong>und</strong> hat durchblicken<br />

lassen, dass er auch die<br />

Geburt nicht bekannt gibt.<br />

Sarkozys Bruder Francois sagte,<br />

die Familie überlasse es<br />

den Eltern zu entscheiden, ob<br />

<strong>und</strong> wann irgendetwas mitgeteilt<br />

wird. Die Frage ist, ob<br />

<strong>und</strong> wie das Kind – selbst<br />

wenn es die Öffentlichkeit<br />

nicht zu Gesicht bekommt –<br />

Sarkozys Popularität befördern<br />

könnte.<br />

Der Publizist Yves Derai,<br />

Co-Autor des jüngst erschienenen<br />

Buchs „Carla <strong>und</strong> die<br />

Ehrgeizigen“, findet, der Präsident<br />

müsse die Geburt sorgsam<br />

kommunizieren: „Denn<br />

die Franzosen werfen Nicolas<br />

Sarkozy vor, sich sehr um sich<br />

selbst <strong>und</strong> nicht genug um sie<br />

zu kümmern.“ Und vor der<br />

Wahl ist das richtige Timing<br />

alles. „Wenn das zu Beginn<br />

seiner Amtszeit geschehen<br />

wäre, hätten wir alles voller<br />

Geigen, Fotos in ‚Paris Match‘,<br />

eine glückliche Familie etc.<br />

Aber jetzt, glaube ich, werden<br />

sie es runterspielen.“<br />

Sarkozy hat bereits drei<br />

Söhne aus seinen zwei früheren<br />

Ehen. Die französischen<br />

Medien machen zwar nicht<br />

groß davon her, doch der 56-<br />

Jährige ist bereits Großvater:<br />

Die Frau seines zweitältesten<br />

Sohnes bekam im Januar ein<br />

Kind. Dam<strong>als</strong> zeigte sich der<br />

Präsident gar nicht schüchtern<br />

<strong>und</strong> gab sogar selbst den<br />

Namen des Babys preis.<br />

Sarkozys eigenes süßes Geheimnis<br />

hatte sein Vater Pal<br />

im Mai der „Bild“-Zeitung<br />

verraten <strong>und</strong> später <strong>als</strong> Geburtstermin<br />

den 3. Oktober<br />

genannt. Das Klatschblatt<br />

Sonntag,16. Oktober 2011<br />

Plastinator Gunther von Hagens posiert in der Wolfgang-Steubing-Halle des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt am Main vor dem Elefanten „Samba“, dem größten Plastinat<br />

der Welt. Insgesamt 64 000 St<strong>und</strong>en arbeiteten von Hagens <strong>und</strong> sein Team an dem 2010 fertiggestellten Plastinat. Der Elefant „Samba“ <strong>und</strong> weitere Tierplastinate sind von<br />

heute biszum 15. März 2012 in der Ausstellung „Körperwelten derTiere“ im SenckenbergNaturmuseum zu sehen. Foto dapd<br />

Frankreich behandelt Niederkunft der Präsidentengattin wie eine vertrauliche Staatsangelegenheit<br />

Am 17. September zeigte sich<br />

Carla Bruni-Sarkozy im Garten<br />

des Elysée-Palastes. Foto AFP<br />

„Closer“ erklärte die offizielle<br />

Schweigsamkeit damit, dass<br />

es sich angesichts des Alters<br />

der werdenden Mutter um eine<br />

Risikoschwangerschaft<br />

handele. In den letzten Tagen<br />

kam Sarkozy mit Besuchen im<br />

Kaukasus <strong>und</strong> in Deutschland<br />

seinen Amtspflichten nach.<br />

Die Tageszeitung „Le Parisien“<br />

berichtete am Sonntag,<br />

er habe beim Treffen mit Präsident<br />

Ilham Alijew in Aserbaidschan<br />

gesagt: „Meine<br />

Frau wäre auch gerne nach<br />

Baku gekommen, aber es hätte<br />

die Leute doch überrascht,<br />

wenn unser Kind hier geboren<br />

worden wäre!“<br />

Vor einer Geburtsklinik im<br />

Westen von Paris, in der Bruni-Sarkozy<br />

angeblich niederkommen<br />

soll, patrouillierten<br />

Polizisten in Zivil. Bis Anfang<br />

dieser Woche war es Fre<strong>und</strong>en<br />

der Familie zufolge jedenfalls<br />

noch nicht so weit.<br />

Die First Lady habe ein schönes<br />

Wochenende im Elysée<br />

verbracht <strong>und</strong> sei noch immer<br />

guter Hoffnung, sagte Sarkozys<br />

langjähriger Fre<strong>und</strong> Patrick<br />

Balkany am Montag.<br />

� dapd

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