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24 Aus allerWelt<br />
Fitch<br />
straft die<br />
Banken ab<br />
Ratingagentur prüft Kreditwürdigkeit<br />
FRANKFURT/MAIN. Wenn eine<br />
Bank ihre Top-Einstufung bei<br />
den Ratingagenturen verliert,<br />
ist das nicht nur schmerzlich<br />
für das Ego des Vorstands,<br />
sondern hat auch praktische<br />
Folgen: Für die Bank wird es<br />
teurer, sich auf dem Kapitalmarkt<br />
Geld zu beschaffen. Die<br />
Zinsen für die laufende Refinanzierung<br />
steigen.<br />
Das droht nun unter anderen<br />
der Deutschen Bank. Die Londoner<br />
Ratingagentur Fitch<br />
hat den deutschen Branchenprimus<br />
auf die Liste der Geldhäuser<br />
gesetzt, deren Kreditwürdigkeit<br />
sie unter dem<br />
Aspekt einer möglichen Abwertung<br />
überprüft.<br />
„Das ist sicherlich unangenehm“,<br />
sagte der Bankenexperte<br />
Professor Wolfgang<br />
Gerke. Man dürfe aber das<br />
Vorgehen von Fitch gerade im<br />
Fall Deutsche Bank „nicht<br />
überbewerten“. Die Frage sei<br />
unter anderem, ob die beiden<br />
anderen der beherrschenden<br />
Ratingagenturen, Moody’s<br />
<strong>und</strong> Standard & Poors, sich<br />
dem Vorgehen anschließen.<br />
R<strong>und</strong>umschlag<br />
Fitch hat in diesen Wochen<br />
zum R<strong>und</strong>umschlag gegen<br />
die Großbanken ausgeholt.<br />
Drei prominente Vertreter der<br />
Branche – die Schweizer UBS,<br />
Lloyds Banking <strong>und</strong> die Royal<br />
Bank of Scotland, ferner auch<br />
die Landesbank Berlin –<br />
mussten bereits Abstufungen<br />
hinnehmen. Weiteren acht<br />
Banken hat Fitch die Verschlechterung<br />
ihrer Bonität<br />
angedroht. Neben der Deutschen<br />
Bank sind das die britische<br />
Barclays Bank, die fran-<br />
zösischen Institute BNP Paribas,<br />
Crédit Agricole <strong>und</strong> Société<br />
General, die Credit Suisse<br />
sowie die US-Banken Bank<br />
of America, Morgan Stanley<br />
<strong>und</strong> Goldman Sachs.<br />
Fitch gehe es bei der Überprüfung<br />
nicht um Ertragszahlen,<br />
sondern um die Frage, ob<br />
das Geschäftsmodell der jeweiligen<br />
Bank unter den Herausforderungen<br />
leiden könnte,<br />
denen die Finanzmärkte<br />
gegenüberstünden, erklärte<br />
die Ratingagentur.<br />
Deutsche Bank<br />
Der Deutschen Bank gesteht<br />
Fitch immerhin zu, sie sei von<br />
den Problemen der Euro-Krise<br />
nur in zweiter Linie betroffen:<br />
durch ein lascheres Wirtschaftwachstum<br />
oder ungünstigeHandelsbedingungen.<br />
Denn seine direkte Belastung<br />
durch Papiere der<br />
Euro-Problemstaaten Griechenland,<br />
Portugal, Irland,<br />
Italien <strong>und</strong> Spanien habe das<br />
Geldinstitut bereits massiv<br />
abgebaut: von 12,1 Milliarden<br />
Euro Ende 2010 auf nur<br />
noch 3,8 Milliarden Euro Ende<br />
Juni 2011.<br />
Gerke erklärte, aus Sicht<br />
der Deutschen Bank relativiere<br />
sich das Vorgehen von<br />
Fitch, weil sieben weitere große<br />
Geldhäuser auch betroffen<br />
seien. Die Deutsche Bank habe<br />
„in der Krise ein sehr gutes<br />
Risikomanagement“ bewiesen<br />
<strong>und</strong> sei „viel besser herausgekommen,<br />
<strong>als</strong> viele vorausgesagt<br />
haben“. Zudem<br />
habe die Deutsche Bank bereits<br />
signalisiert, dass sie auch<br />
eine Rekapitalisierung ohne<br />
Hilfe des Staates schaffen<br />
wolle. � dapd<br />
11.11. ist heiß begehrt<br />
Ein besonderes Datum für einen besonderen Tag suchen viele Heiratswillige:<br />
In diesem Jahr fällt ihre Wahl auf den 11.11.2011. Einige<br />
Standesämter in NRW verzeichnen einen regelrechten Ansturm auf<br />
das Datum. Denn der 11. November ist nicht nur eine „Schnapszahl“,<br />
sondern markiert auch den Auftakt des Karnev<strong>als</strong>. In Köln sind daher<br />
bereits 133 Hochzeiten angesetzt, in Düsseldorf sind bislang 63 geplant.<br />
Unter anderem wird sich ein Stadtteilprinzenpaar das Ja-Wort<br />
geben. Foto dapd<br />
Wall-Street-Kritiker bleiben im Park<br />
Stadt New York greift nicht durch / Belagerer räumen ihren Müll selber weg<br />
NEW YORK. Die seit Wochen<br />
in New York gegen die Macht<br />
der Banken protestierenden<br />
Wall-Street-Kritiker müssen<br />
einen von ihnen genutzten<br />
Park in Manhattan vorerst<br />
nicht räumen. Der private Betreiber<br />
der Anlage zog am<br />
Freitag einen Antrag auf Säuberung<br />
des Zuccotti-Parks<br />
von Abfall zurück, wie die<br />
Stadtverwaltung mitteilte.<br />
H<strong>und</strong>erte auf dem Gelände<br />
versammelte Demonstranten<br />
bejubelten die Nachricht.<br />
Ihre gr<strong>und</strong>sätzliche Position<br />
habe sich nicht geändert, erklärte<br />
die Stadtverwaltung.<br />
„Es ist die Aufgabe der Stadt,<br />
die öffentliche Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Sauberkeit zu schützen<br />
<strong>und</strong> geltendes Recht durchzusetzen“,<br />
hieß es. Die Betreibergesellschaft<br />
des Parks wolle<br />
aber versuchen, eine Einigung<br />
mit den dort campieren-<br />
den Demonstranten zu erzielen.<br />
Demnach sollen diese<br />
selbst für die Sauberkeit des<br />
Parks sorgen <strong>und</strong> ihn für die<br />
Öffentlichkeit offen halten.<br />
Die Behörden hatten zuvor<br />
auf Verlangen der Betreiberfirma<br />
die Räumung des Geländes<br />
am frühen Morgen angeordnet,<br />
um dort lagernden<br />
Müll entsorgen zu können.<br />
Bürgermeister Michael<br />
Bloomberg bot den Demons-<br />
tranten an, nach der Säuberung<br />
in den Park zurückzukehren.<br />
Diese widersetzten<br />
sich der Anordnung, räumten<br />
am Donnerstag selbst auf.<br />
Der seit Mitte September<br />
andauernde Protest der Kritiker<br />
in New York <strong>und</strong> anderen<br />
Städten der USA richtet sich<br />
gegen die Auswirkungen der<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
auf die Mittelschicht <strong>und</strong> die<br />
ärmere Bevölkerung. � AFP<br />
Sonntag,16. Oktober 2011<br />
Wohl keine<br />
Klage gegen<br />
Guttenberg<br />
HOF/LEIPZIG. Die Plagiatsaffäre<br />
um Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
bleibt möglicherweise<br />
ohne strafrechtliche Konsequenzen<br />
für den in den USA<br />
lebenden Ex-Verteidigungsminister.<br />
Die Ermittlungen<br />
der Staatsanwaltschaft Hof<br />
wegen des Verdachts der Urheberrechtsverletzung<br />
stehen<br />
kurz vor dem Abschluss. „In<br />
einigen wenigen Wochen“<br />
sollen die Ergebnisse vorgestellt<br />
werden, sagte Oberstaatsanwalt<br />
Reiner Laib.<br />
Voraussichtlich werde es<br />
keinen Strafbefehl <strong>und</strong> keine<br />
Anklage gegen zu Guttenberg<br />
geben, berichtete unterdessen<br />
die „Leipziger Volkszeitung“<br />
unter Berufung auf „mit<br />
dem Ermittlungsverfahren<br />
beteiligte Kreise“. Diesen Bericht<br />
wollte Laib nicht bestätigen.<br />
Wie das Blatt weiter berichtete,<br />
habe zu Guttenberg<br />
bereits im Sommer erklärt,<br />
man habe sich mit den Behörden<br />
geeinigt <strong>und</strong> es würde<br />
„sehr gut ausgehen“.<br />
Nachdem die Universität<br />
Bayreuth zu Guttenberg im<br />
Zuge der Plagiatsaffäre um<br />
seine Dissertation den Doktorgrad<br />
aberkannt hatte, war<br />
der CSU-Starpolitiker <strong>als</strong> Minister<br />
zurückgetreten. Wie<br />
jüngst bekannt wurde, will<br />
der Filmproduzent Nico Hofmann<br />
Aufstieg <strong>und</strong> Fall des<br />
früheren Verteidigungsministers<br />
<strong>als</strong> Satire verfilmen.<br />
NOTIZEN<br />
Alle wollen<br />
das neue iPhone<br />
BERLIN. ZumVerkaufsstart<br />
des neuen Apple iPhones 4S<br />
haben sich vor Apple-Geschäften<br />
lange Schlangen gebildet.<br />
In Frankfurt harrten<br />
am Freitagmorgen vor der<br />
Apple-Filiale r<strong>und</strong> 1000 Menschen<br />
aus, in München bildete<br />
sich eine über 200 Meter<br />
lange Schlange. In Hamburg<br />
warteten eine St<strong>und</strong>e nach<br />
der Eröffnung um 8 Uhr noch<br />
über 150 Fans auf Einlass.<br />
� dapd<br />
Entwicklungshilfe:<br />
Kräfte bündeln<br />
BERLIN. Entwicklungshilfeminister<br />
Dirk Niebel hat eine<br />
Task Force eingerichtet, um<br />
die Kräfte zur Bekämpfung<br />
des weltweiten Hungers zu<br />
bündeln. Damit solle die Entwicklungspolitik<br />
der B<strong>und</strong>esregierung<br />
noch zielgerichteter<br />
<strong>und</strong> effizienter werden,<br />
teilte das B<strong>und</strong>esministerium<br />
in Berlin mit. � dapd