Luftballon Okt 08.indb - Elternzeitung Luftballon

18
10 Jahre
Elternzeitung Luftballon Wohnen mit Kindern
Oktober 2008
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Jung und Alt suchen mehr Nähe
Immer mehr generationenübergreifende
Wohnprojekte in der Region
Das Mühlbachhaus bietet Platz und Gelegenheit für Gemeinsames.
Als Gegentrend zur Vereinzelung in der
Gesell schaft beschreibt Elmar Kalle vom
Mehr generationenhaus in Schorndorf die
wachsende Zahl gemeinschaftlicher Wohn -
formen. Mehrere Projekte in der Region,
initiiert von Agendagruppen, Kom munen,
Wohn baugenossenschaften oder Privatpersonen,
sind in Planung. Doch bis zum
Einzug ist es oft ein langer Weg.
„Baumhaus“ und „querbeet“ heißen zwei geplante
Gemeinschaftswohnprojekte in Ludwigsburg.
In Gerlingen soll eine Einheit mit 28 Wohnungen
entstehen. Auf dem Stuttgarter Burgholzhof kommen
zum bestehenden Mehrgenerationenhaus
„Wabe“ weitere hinzu. Beispiele aus der Region,
die zeigen, dass ein wachsendes Bedürfnis
nach mehr Nähe zwischen Alt und Jung, zwischen
Familien mit Kindern und allein lebenden
Menschen besteht.
Der Vorteil gegenüber einem Haus, in dem
Kinder, Eltern und Großeltern unter einem Dach
wohnen: man kann sich die Mitbewohner aussuchen.
Statt Blutsverwandschaften gibt es dann
eben Wahlverwandschaften. Und so manche
junge Familie freut sich über einen großen, gemeinschaftlich
genutzten Garten mit viel Platz
für spielende Kinder statt eines eingezäunten
„Hand tuchgartens“ am Reihenhaus.
Baugemeinschaft Helios
In unmittelbarer Nähe vom Höhenfreibad, direkt
neben dem Killesbergpark, werden demnächst
© privat
die Bagger rollen. Denn dort soll eine kleine
Wohnanlage mit 10 Wohnungen entstehen. Nur
200 Meter vom Parkeingang entfernt plant die
Bau gemeinschaft Helios gemeinsam mit den
zukünftigen Bewohnern ein familiengerechtes
Wohnen, generationsübergreifend.
Bisher sind noch einige Wohnungen frei. Die
Größe der Wohneinheiten schwankt zwischen 90
und 138 Quadratmetern, teilweise mit Garten,
teilweise mit Dachterrasse. Natürlich wird es für
Kinder einen schönen Spielplatz geben. Trotzdem
sollen sich auch Paare ohne Kinder oder ältere
Menschen angesprochen fühlen. Deshalb ist
ebenfalls ein barrierefreies Wohnen ist möglich.
Beispiel Mühlbachhaus
30 Wohneinheiten mit eigener Haustüre, ein
Innenhof mit viel Platz für spielende Kinder und
mehrere Gemeinschaftsräume unter einem Dach
– das ist das Konzept des Mühlbachhauses in
Schorndorf. 63 Menschen wohnen dort: Familien
mit Kindern, Alleinerziehende, alleinstehende, ältere
Menschen und geistig Behinderte.
Hinter dem Projekt stehe „die Idee, gemeinschaftlich
zu leben und sich gegenseitig
zu helfen“, erklärt Elmar Kalle vom
Kommunikationsteam des Hauses. Ein gemeinsamer
Mittagstisch, Feste und Versammlungen,
aber auch die Mitarbeit in den Teams für Müll-
und Räumdienste oder Gartendienste fördern den
Kontakt der Bewohner untereinander.
Das geht nicht immer reibungslos, denn natürlich
gibt es unter den Nachbarn unterschied-