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Aus der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie<br />

der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />

Direktor: Prof. Dr. med. Heinrich Iro<br />

Bluttransfusionen bei Hals-Nasen-Ohren-Patienten<br />

Inaugural-Dissertation<br />

zur Erlangung der Doktorwürde<br />

der Medizinischen Fakultät<br />

der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />

Vorgelegt von<br />

Katharina Sinzenich<br />

aus<br />

Wilhelmshaven


Gedruckt mit der Erlaubnis der<br />

Medizinischen Fakultät der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />

Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler<br />

Referent: Dr. med. F. Waldfahrer /<br />

Prof. Dr. med. V. Weisbach<br />

Korreferent: Prof. Dr. med. H. Iro<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 30.03.2011


Meinen Eltern<br />

in tiefer Dankbarkeit,<br />

meinen Brüdern<br />

in tiefer Verbundenheit,<br />

und all jenen,<br />

die mir ihre Zeit und ihr Vertrauen schenkten,<br />

meinen Dank.


Inhaltsverzeichnis<br />

Bluttransfusionen bei Hals-Nasen-Ohren-Patienten<br />

1. Zusammenfassung 1<br />

2. Einleitung 5<br />

3. Patienten und Methoden 6<br />

3.1. Datenquelle 6<br />

3.2. Klassifikationen, allgemeine Anmerkungen 6<br />

3.3. Ein- und Ausschlusskriterien 7<br />

3.4. Datenauswertung 8<br />

3.4.1. Deskriptive Statistik 8<br />

3.4.2. Analysierende Statistik 8<br />

4. Ergebnisse 9<br />

4.1. Allgemeine und Patientendaten 9<br />

4.1.1. Geschlechterverteilung 9<br />

4.1.2. Zustandskennung (letzter Kontakt) und Todesursache 10<br />

4.1.3. Sterbealter 11<br />

4.1.4. Blutgruppeneigenschaften der Patienten 12<br />

4.1.5. Irreguläre Antikörper und ihre Spezifität 14<br />

4.1.6. Medikamenteneinnahme bei stationärer Aufnahme 15<br />

4.1.6.1. Medikamente mit potentiell unerwünschten Wirkungen auf<br />

Blutbild/Gerinnung 16<br />

4.1.6.2. Einnahme von Heparin-, Cumarinderivaten und<br />

Thrombozytenaggregationshemmern 18<br />

4.1.7. Grunderkrankungen bei stationärer Aufnahme 19<br />

4.1.7.1. Maligne Erkrankungen 21<br />

4.1.7.2. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems 21<br />

4.1.7.3. Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, der Leber<br />

und der Milz 22<br />

4.1.7.4. Erkrankungen von Blut und Knochenmark 23<br />

Seite


4.1.7.5. Gerinnungsfaktorenmangel 24<br />

4.1.7.6. Infektionserkrankungen bei Aufnahme<br />

(Hepatitis B, Hepatitis C, HIV-Infektion) 24<br />

4.1.7.7. Nikotin- und Alkoholabusus 25<br />

4.1.7.8. Einflussfaktor Begleiterkrankungen 25<br />

4.2. Daten zum stationären Aufenthalt mit Transfusion 26<br />

4.2.1. Grund des stationären Aufenthaltes 26<br />

4.2.2. Dauer des stationären Aufenthaltes 27<br />

4.2.3. HNO-Erkrankung bei Aufnahme 28<br />

4.2.4. Akute Blutung bei stationärer Aufnahme 37<br />

4.2.5. Anzahl Operationen 37<br />

4.2.6. Anzahl intensivstationäre Aufenthalte und Verweildauer 38<br />

4.2.7. Versorgung mit PEG/PEJ, Tracheostoma und Pharyngostoma 39<br />

4.2.8. Durchgeführte operative Eingriffe, plastische<br />

Rekonstruktionsverfahren 39<br />

4.2.8.1. Operationsdauer 41<br />

4.2.8.2. Postoperative Nachblutungen 41<br />

4.2.8.3. Postoperative Komplikationen 43<br />

4.2.9. Korrelation Risikofaktoren 45<br />

4.3. Transfundate (fallbezogen) 47<br />

4.3.1. (Externe) Vortransfusion 48<br />

4.3.2. Verteilung der Transfusionsanzahl der unterschiedlichen<br />

Blutprodukte in Zusammenschau der Sequenzen 48<br />

4.3.3. Verteilung der Transfusionen im Zeitraum von 1994 bis<br />

2006 (ohne Unterteilung der unterschiedlichen Blutprodukte) 50<br />

4.3.4. Blutgruppenidentische Transfusion 51<br />

4.3.5. Leukozytendepletion 52<br />

4.3.6. Komplikationen bei Transfusion 52<br />

4.3.7. <strong>Dokument</strong>ation Gabe von Blutprodukten 52<br />

4.3.8. Indikation zur Transfusion von Blutprodukten 52<br />

4.3.9. <strong>Dokument</strong>ation über Aufklärung der Transfusionsrisiken 53<br />

4.3.10. Blutproduktbegleitschein 53


4.3.11. Verabreichung von Hyper-HAES ® vor Transfusion 54<br />

4.3.12. Verabreichung von Humanalbumin 54<br />

4.3.13. Verabreichung von Eisenpräparaten 55<br />

4.3.14. Verabreichung von Antithrombin III (AT III) 55<br />

4.3.15. Verabreichung von Gerinnungsfaktoren 56<br />

4.4. Transfundate (Blutprodukt-bezogen ) 57<br />

4.4.1. Betrachtungszeitraum und Verteilung der<br />

Transfusionen im Betrachtungszeitraum 57<br />

4.4.1.1. Verteilung von Fremdblut-Erythrozytenkonzentraten<br />

(F-EK) im Betrachtungszeitraum 58<br />

4.4.1.2. Verteilung von Eigenblut-Erythrozytenkonzentraten<br />

(E-EK) im Betrachtungszeitraum 59<br />

4.4.1.3. Verteilung von Fremd-Frischplasma (F-GFP) im<br />

Betrachtungszeitraum 59<br />

4.4.1.4. Verteilung von Eigen-Frischplasma (E-GFP) im<br />

Betrachtungszeitraum 60<br />

4.4.1.5. Verteilung von Thrombozytenkonzentraten<br />

(TTF) im Betrachtungszeitraum 61<br />

4.4.2. Fallzahlen (Anzahl und Gruppen der Blutprodukte) 62<br />

4.4.3. Eigenschaften der Blutprodukte 62<br />

4.4.3.1 Eigenschaften von Fremdblut-Erythrozytenkonzentraten<br />

(F-EK) 64<br />

4.4.3.2 Eigenschaften von Eigenblut-Erythrozytenkonzentraten<br />

(E-EK) 66<br />

4.4.3.3 Eigenschaften von Fremd-Frischplasma (F-GFP) 66<br />

4.4.3.4 Eigenschaften von Eigen-Frischplasma (E-GFP) 66<br />

4.4.3.5 Eigenschaften von Thrombozytenkonzentraten (TTF) 67<br />

4.4.4. CMV-Status und Leukozytendepletion der Blutprodukte 68<br />

4.4.5. Lagerungsdauer in der Blutbank 70<br />

4.4.6. Überschrittene Verfallsdaten 71<br />

4.4.7. Bedside-Test 72<br />

4.4.8. Ausgabestatus gemäß Blutbank bzw. HNO-Klinik 72<br />

4.4.9. Zuordnung Anforderung Blutprodukte 73


4.5. Transfundate (nicht zuzuordnen) 74<br />

4.6. Transfusion und Veränderung der Laborwerte 78<br />

4.7. Patienten mit Tumorerkrankung 80<br />

4.7.1. Art und Vorkommen anderer Tumorerkrankungen 81<br />

4.7.2. Manifestation des HNO-Malignoms 82<br />

4.7.3. Lokalisation der HNO-Tumorerkrankung 83<br />

4.7.4. Histologie der HNO-Tumorerkrankung 83<br />

4.7.5. Erkrankungsalter 84<br />

4.7.6. TNM-Klassifikation 85<br />

4.7.7. Chemotherapie 87<br />

4.7.8. Radiatio und interstitielle Radiatio 89<br />

4.7.9. Operationen und Komplikationen 90<br />

4.7.10. Neck Dissection und R-Klassifikation 93<br />

4.7.11. Rezidive und rezidivfreies Überleben 93<br />

4.7.12. Metastasierung 94<br />

4.7.13. Überlebenszeiten 95<br />

4.7.13.1. Survival bei Patienten mit Mundhöhlen-Karzinom 96<br />

4.7.13.2. Survival bei Patienten mit Oropharynx-Karzinom 100<br />

4.7.13.3. Survival bei Patienten mit Hypopharynx-Karzinom 103<br />

4.7.13.4. Survival bei Patienten mit Larynx-Karzinom 107<br />

4.7.13.5. Survival bei Patienten mit Nasennebenhöhlen-Karzinom 110<br />

4.7.13.6. Survival bei Patienten mit Speicheldrüsen-Karzinom 112<br />

4.7.14. Status letzter Kontakt 114<br />

5. Diskussion / Schlussfolgerungen 115<br />

5.1. Allgemeines, rechtliche Grundlagen 115<br />

5.2. Historie der Bluttransfusion 116<br />

5.3. Organisationsform des Transfusionswesens 117<br />

5.4. Gerinnungshemmende Dauermedikation bei stationärer Aufnahme 121<br />

5.5. Blutungsrelevante Vorerkrankungen bei stationärer Aufnahme 121<br />

5.6. Grund der stationären Behandlung, HNO-Erkrankung 123<br />

5.7. Risikofaktoren erhöhter Transfusionsbedürftigkeit 125


5.8. Transfusionsverteilung im Betrachtungszeitraum,<br />

Anforderer Blutprodukte 125<br />

5.9. Blutprodukte / Blutprodukteigenschaften, Transfusionskomplikationen 126<br />

5.10. Transfusionsindikation 128<br />

5.11. <strong>Dokument</strong>ation der Transfusion 131<br />

5.12. Transfusion und Hyper-HAES ®<br />

5.13. Leukozytendepletion und Komplikationsrate 133<br />

5.14. Nicht zuzuordnende Blutprodukte 134<br />

5.15. Transfusionseffekt hinsichtlich Laborwertveränderungen 134<br />

5.16. Transfusion bei Malignompatienten, Überlebensraten 135<br />

5.17. Risiken und Nutzen von Bluttransfusionen 138<br />

6. Literaturverzeichnis 143<br />

7. Abkürzungsverzeichnis 152<br />

8. Danksagung 154<br />

9. Lebenslauf 155<br />

132


1. Zusammenfassung<br />

Hintergrund und Ziele<br />

Die Transfusion von Blutkomponenten gehört zum klinischen Alltag. Vor allem in<br />

den operativen Fächern kommen zusätzliche Indikationen für Transfusionen zum<br />

Tragen. Diese Arbeit soll anhand eines größeren Patientenkollektivs einen Überblick<br />

über die Verabreichung von Blutkomponenten bei HNO-Patienten geben,<br />

Entwicklungstrends der letzten Jahre darstellen und im Speziellen der Frage<br />

nachgehen, ob die Gabe von Blutprodukten eine prognostische Relevanz bei<br />

Patienten mit Karzinomerkrankungen im HNO-Bereich hat.<br />

Methoden<br />

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die Krankheitsverläufe von 562<br />

HNO-Patienten aufgearbeitet, die im Zeitraum 1994 bis 2006 im Rahmen von<br />

Erkrankung und Behandlung Bluttransfusionen erhielten. Die statistische<br />

Auswertung konzentrierte sich vor allem auf deskriptive Verfahren sowie<br />

vergleichende Überlebensanalysen unter Anwendung des Logrank-Tests und der unibzw.<br />

multivariaten Cox-Regression.<br />

Ergebnisse<br />

Im Betrachtungszeitraum vom 15.08.1994 bis zum 31.05.2006 wurden insgesamt<br />

2248 Blutprodukte von der Blutbank an die Hals-Nasen-Ohren-Klinik des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong> ausgegeben. 1782 der ausgegebenen Blutprodukte<br />

waren Fremdblut-Erythrozytenkonzentrate (79,3%), 9 Eigenblut-<br />

Erythrozytenkonzentrate (0,4%), 405 Plasmakonzentrate aus Fremdblut (F-GFP)<br />

(18,0%), 3 Plasmakonzentrate aus Eigenblut (0,1%) und 49<br />

Thrombozytenkonzentrate (2,1%). Die meisten Blutprodukte wurden in den Jahren<br />

2000 und 2001 ausgegeben und verabreicht, allein 30% der Fremdblut-<br />

Erythrozytenkonzentrate des Betrachtungszeitraumes wurden in diesen beiden Jahren<br />

„verbraucht“. Ab 2001 war die Entwicklung der Transfusionszahlen tendenziell<br />

rückläufig.<br />

Eine Betrachtung potentieller Risikofaktoren für einen erhöhten Bedarf an<br />

Blutprodukten ergab hinsichtlich der Parameter „Dauer stationärer Aufenthalt/<br />

1<br />

1


Liegedauer“ (p < 0,0001; Korrelation +0,227) und „Anzahl der Operationen<br />

während eines stationären Aufenthaltes“ (p < 0,0001; Korrelation +0,289) eine<br />

signifikante Korrelation.<br />

Die vergleichende Betrachtung der Komplikationsraten vor und nach Einführung der<br />

Leukozytendepletionspflicht zum 01.10.2001 erbringt keinen signifikanten<br />

Unterschied sowohl hinsichtlich postoperativer Komplikationen (p = 0,35), als auch<br />

hinsichtlich postoperativer Nachblutungen (p = 0,54).<br />

Der Vergleich transfundierter und nicht-transfundierter Tumorpatienten – unterteilt<br />

nach Lokalisation der malignen Erkrankung – ergab für die Gruppe der Patienten mit<br />

Oropharynx-Karzinom einen signifikanten Unterschied zu Gunsten der<br />

transfundierten Patienten (p = 0,0287) hinsichtlich der Überlebensraten. In den<br />

anderen Gruppen (Mundhöhlen-Karzinom, Hypopharynx-Karzinom, Larynx-<br />

Karzinom, Nasennebenhöhlen-Karzinom und Speicheldrüsen-Karzinom) konnte ein<br />

signifikanter Unterschied der Überlebensraten nicht nachgewiesen werden.<br />

Praktische Schlussfolgerungen<br />

Die Daten legen nahe, dass die Verabreichung von Blutprodukten als prognostischer<br />

Faktor bei Tumorerkrankungen nur eine untergeordnete Rolle spielt, insbesondere<br />

jedoch keine Verschlechterung des Outcome bewirkt.<br />

Des Weiteren kann festgehalten werden, dass die Dauer des stationären Aufenthaltes<br />

und die Anzahl an operativen Eingriffen Parameter sind, die direkt mit der benötigten<br />

Anzahl an Transfusionen korrelieren.<br />

Der Einsatz von Blutprodukten am Patienten sollte nach wie vor einer strengen und<br />

dem jeweiligen Fall individuell angepassten Indikationsprüfung unterliegen.<br />

2<br />

2


1. Summary<br />

Blood transfusion of head and neck patients<br />

Background and aims of the study<br />

Transfusion of blood components belongs to clinical routine. Especially in the<br />

surgical field further indications come up to blood transfusion. This study gives an<br />

overview of donation of blood components in case of patients of head and neck<br />

surgery, describes developments during the last years and analyzes the prognostic<br />

significance of blood components’ donation to patients with cancer of the head and<br />

neck.<br />

Methods<br />

In a retrospective clinical trial the records of 562 head and neck patients who<br />

admitted blood transfusion between 1994 and 2006 were evaluated. Statistical<br />

analysis focused on descriptive methods and comparison of survival rates using the<br />

logrank-test and Cox’ univariate and multivariate regression.<br />

Results<br />

All in all 2,248 blood products were given to the Department of ORL, Head and<br />

Neck Surgery <strong>Erlangen</strong> from 1994 until 2006. 1,782 of the blood products were<br />

heterologous erythrocyte concentrates (79.3%), 9 autologous erythrocyte<br />

concentrates (0.4%), 405 heterologous fresh frozen plasma (18.0%), 3 autologous<br />

fresh frozen plasma (0.1%) and 49 thrombocyte concentrates (2.1%). Most of the<br />

blood products were given to patients in the years 2000 and 2001 – even 30% of all<br />

heterologous erythrocyte concentrates were „used“ in these two years. Since 2001<br />

transfusions’ figures have shown a downward tendency.<br />

By looking for potential risc factors concerning a higher need for blood transfusion,<br />

„duration of hospitalisation“ (p < 0.0001; correlation +0.227) and „number of<br />

operations“ (p < 0.0001; correlation +0.289) were identified demonstrating a<br />

significant correlation.<br />

On the 1 st Octobre 2001 the depletion of leucocytes of blood products got obligate.<br />

Comparison of complications’ rates before and after the 1 st Octobre 2001 either<br />

3<br />

3


dealing with postoperative complications (p = 0.35) or postoperative secondary<br />

bleeding (p = 0.54) did not demonstrate statistical significant differences.<br />

Comparing patients with cancer of the head and neck – splitted into groups<br />

according to the cancer’s localisation – identified only patients with oropharyngeal<br />

carcinoma having a significant better prognosis for survival by undergoing blood<br />

transfusion (p = 0,0287). In all other groups (carcinoma of the mouth,<br />

hypopharyngeal, laryngeal carcinoma, carcinoma of the paranasal sinuses and<br />

salivary glands) this significance concerning rate of survival could not be proved.<br />

Conclusions<br />

This retrospective study suggests that transfusion of blood products as a prognostic<br />

factor for cancer of the head and neck is of less importance and especially does not<br />

mean a worse outcome for surviving.<br />

Furthermore duration of hospitalisation and number of operations were identified<br />

being directly correlated to numbers of transfusions.<br />

Now as before the use of blood products in daily clinical routine should be<br />

considered in a serious way, always taking into account the individual (medical)<br />

patient’s situation.<br />

4<br />

4


2. Einleitung<br />

Die Thematik „Bluttransfusionen bei HNO-Patienten“ wird mit dieser Dissertation<br />

das erste Mal für die Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und Halschirurgie des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong> (kurz: HNO-Klinik) aufgearbeitet.<br />

Die retrospektive Auswertung erstreckt sich über den Zeitraum vom 15.08.1994 bis<br />

31.05.2006.<br />

Gegenstand der Studie sind deskriptive statistische Auswertungen wie z.B. die<br />

Anzahl der transfundierten Patienten, die Geschlechterverteilung der<br />

Transfundierten, die Indikation zur Transfusion oder die Art der verabreichten<br />

Transfusionen (Erythrozyten-, Thrombozyten-Konzentrat oder gefrorenes<br />

Frischplasma). Eventuelle Entwicklungstrends über den gewählten Zeitraum sind<br />

ebenfalls von Interesse.<br />

Der immer wieder in wissenschaftlicher Literatur diskutierten Frage, ob die Gabe<br />

von Blutprodukten prognostisch Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei<br />

Tumorpatienten besitzt, soll in dieser Dissertation ebenfalls nachgegangen werden.<br />

Hierzu wird die Gruppe der transfundierten Tumorpatienten herausgegriffen und je<br />

nach Lokalisation der Tumorerkrankung in Untergruppen eingeteilt. Zum Vergleich<br />

der Überlebensraten wurden entsprechende Matched Pairs nicht transfundierter<br />

Tumorpatienten mit Tumorerkrankung in gleicher Lokalisation ausgewählt.<br />

Des Weiteren sollte geprüft werden, ob mit Einführung der<br />

Leukozytendepletionspflicht zum 01.10.2001 eine signifikante Reduktion von<br />

Komplikationen im Krankheitsverlauf erzielt werden konnte.<br />

Ziel der Datenerhebung und Auswertung ist somit einerseits ein allgemeiner<br />

Überblick über transfundierte HNO-Patienten des Zeitraumes 1994 bis 2006,<br />

andererseits aber auch die Analyse spezieller Themenbereiche klinischer Relevanz<br />

wie die Auswirkung von Transfusionen auf Krankheitsverläufe bei<br />

Tumorerkrankungen oder Komplikationsraten vor und nach Einführung der<br />

Leukozytendepletionspflicht für Blutkomponenten.<br />

Nicht zuletzt können die hieraus gewonnenen Daten und Erkenntnisse für weitere<br />

Analysen genutzt werden.<br />

5<br />

5


3. Patienten und Methoden<br />

3.1 Datenquelle<br />

Durch die Zentrale Blutbank der Abteilung für Transfusionsmedizin des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong> wurden die Patienten der HNO-Klinik ermittelt, die<br />

im Rahmen ihrer Behandlung Transfusionen erhielten.<br />

Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich vom 15.08.1994 bis 31.05.2006. Es ergab<br />

sich ein Patientenkollektiv von 562 Patienten für den genannten Zeitraum.<br />

Die zu evaluierenden Daten wurden den Patientenakten der Hals-Nasen-Ohren-<br />

Klinik entnommen und in Tabellenform als MICROSOFT EXCEL-Datei erfasst. Es<br />

erfolgte der Transfer in eine SPSS- sowie StatView-Datenbank zur weiteren<br />

statistischen Auswertung.<br />

Für spezielle Fragestellungen bezüglich karzinomerkrankter HNO-Patienten wurde<br />

auf Datensätze der Spezialdokumentation zur Erfassung von Kopf-Hals-Tumoren<br />

der HNO-Klinik zurückgegriffen. Aus diesen Datensätzen wurden mittels ACCESS-<br />

Datenbank und SQL-Abfrage die Matched Pairs für vergleichende Betrachtungen<br />

von Überlebensraten (nach Tumorstadium, Alter und Chemotherapie) ermittelt.<br />

3.2 Klassifikationen, allgemeine Anmerkungen<br />

Zur Klassifikation der Tumorerkrankungen wurde die sechste Auflage 2002 der<br />

TNM-Klassifikation der UICC (International Union Against Cancer) herangezogen 1<br />

[49].<br />

Für die Bezeichnung der einzelnen Blutkomponenten wurden folgende Abkürzungen<br />

verwendet:<br />

F-EK Fremdblut-Erythrozytenkonzentrat<br />

E-EK Eigenblut-Erythrozytenkonzentrat<br />

F-GFP Gefrorenes Frischplasma (aus Fremdblut gewonnen)<br />

E-GFP Gefrorenes Frischplasma (aus Eigenblut gewonnen)<br />

TTF Thrombozytenkonzentrat<br />

1<br />

Es liegen keine relevanten Änderungen für die hier betrachteten Tumorentitäten im Vergleich zur inzwischen<br />

erschienenen 7. Auflage vor.<br />

6<br />

6


Unter der Leukozytendepletion versteht man die Entfernung der Leukozyten aus<br />

Blutpräparaten vor der Transfusion.<br />

Seit dem 01. Oktober 2001 werden in der Bundesrepublik Deutschland auf<br />

Anordnung des Paul-Ehrlich-Institutes (zuständige Bundesbehörde) ausschließlich<br />

solche Vollblutpräparate, Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate in Verkehr<br />

gebracht, deren Leukozytengehalt weniger als 1.000.000 pro Einheit (Blutkonserve)<br />

beträgt. Die Leukozytenreduktion ist vor der Lagerung der Vollblute,<br />

Erythrozytenkonzentrate und Thrombozytenkonzentrate mit einem geeigneten<br />

Verfahren durchzuführen.<br />

Ziel der Leukozytendepletion ist die Verringerung transfusionsbedingter<br />

Zwischenfälle. Leukozyten stehen außerdem in dem Verdacht, an der Übertragung<br />

der neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (nvCJD) beteiligt zu sein, so<br />

dass in diesem Falle eine Übertragung vermieden werden könnte [4].<br />

3.3 Ein- und Ausschlusskriterien<br />

Die Daten wurden bereits durch die Zentrale Blutbank nach folgenden Kriterien<br />

ermittelt:<br />

• Ausgabe von Blutprodukten oder Blutkomponenten an<br />

• Patienten der HNO-Klinik <strong>Erlangen</strong><br />

• im Betrachtungszeitraum: 15.08.1994 bis 31.05.2006.<br />

Ausschlusskriterien bei der Gruppeneinteilung der Tumorpatienten waren:<br />

• Einmalige Vorstellung des Patienten ohne weitere Verlaufsdokumentation.<br />

• Einmalige Behandlung / Zuverlegung aus anderer Klinik wegen<br />

Tumorblutung ohne weitere Verlaufsdokumentation.<br />

• Patienten, die nur für einen operativen Eingriff aus einer anderen Klinik<br />

zuverlegt wurden ohne weitere Verlaufsdokumentation.<br />

• Patienten, die bei erstem stationären Aufenthalt bzw. erster operativer<br />

Intervention bei Tumorerkrankung verstarben.<br />

• Patienten mit unvollständiger Datenlage.<br />

Patienten mit Tumorerkrankungen, die sich über mehrere Etagen erstreckten (z.B.<br />

Oropharynx-Hypopharynx-Karzinom) wurden der Gruppe der vermeintlichen<br />

Primärlokalisation bei Manifestation der Karzinomerkrankung zugeteilt.<br />

7<br />

7


3.4 Datenauswertung<br />

Die Datensätze wurden in das Statistik-Softwarepaket SPSS für Windows, Version<br />

15.0 bzw. 16.0 German, importiert. Einige Analysen erfolgten mit dem<br />

Softwarepaket StatView Version 5.0 für Macintosh.<br />

Die Daten wurden nach dem Import erneut auf Plausibilität geprüft.<br />

3.4.1 Deskriptive Statistik<br />

Unter Verwendung der genannten Statistik-Software wurden für die relevanten<br />

nominalen Variablen Häufigkeitsverteilungen erstellt, ebenso erfolgte die<br />

Auswertung von Mehrfach-Antworten-Variablen in entsprechenden Variablen-Sets.<br />

Für stetige Variablen wurden zusätzlich Mittelwerte und Standardabweichungen<br />

berechnet.<br />

3.4.2 Analysierende Statistik<br />

Die Überlebensraten wurden mittels der Produktlimit-Methode nach Kaplan-Meier<br />

ermittelt. Hierbei bestimmt man unter Berücksichtigung eines fakultativen Zensors<br />

und/oder einer fakultativen Stratifizierungsvariablen die Differenz zwischen dem<br />

Zeitpunkt des Beobachtungsendes und des Beobachtungsbeginns und stellt diese in<br />

einer umgekehrten Summenhäufigkeitsverteilung dar.<br />

Als finales Ereignis (Beobachtungsende) wurde der tumorbedingte Tod definiert.<br />

Die statistische Signifikanz der Unterschiede in den Überlebenskurven wurde mit<br />

Hilfe des Logrank-Tests überprüft. Als Signifikanzniveau wurde p = 0,05 festgelegt.<br />

8<br />

8


4. Ergebnisse<br />

4.1 Allgemeine und Patientendaten<br />

Durch die Zentrale Blutbank der Abteilung für Transfusionsmedizin des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong> wurden 562 Patienten als Patienten der Hals-Nasen-<br />

Ohren-Klinik identifiziert, an die seit 15.08.1994 Blutkomponenten ausgegeben<br />

wurden.<br />

Von diesen 562 Patienten konnten 413 (73,5%) in die reguläre Betrachtung<br />

einbezogen werden. 149 Patienten (26,5%) konnten aus verschiedenen Gründen nicht<br />

in die Auswertung einbezogen werden: in 89 Fällen (15,8%) fehlte die Patientenakte<br />

der HNO-Klinik, in 48 Fällen (8,5%) konnte aufgrund unvollständiger Datenlage<br />

oder Fehlen von Teilakten keine zielführende Erfassung vorgenommen werden. 8<br />

Fälle (1,4%) stellten sich als Patienten anderer Fachgebiete heraus.<br />

In Grafik 1 beziehen sich die Prozentangaben auf die 149 nicht erfassten Patienten<br />

als Bezugsgröße gleich 100%.<br />

Erfassung Patienten Häufigkeit Prozent (%)<br />

Erfasst 413 73,5<br />

Nicht erfasst 149 26,5<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 1: Erfassung Patienten<br />

Grafik 1: Grund der Nichterfassung von Patienten<br />

4.1.1 Geschlechterverteilung<br />

Von den 413 Patienten waren 296 (71,7%) männlichen und 117 (28,3%) weiblichen<br />

Geschlechts.<br />

9<br />

9


Grafik 2: Geschlechterverteilung<br />

4.1.2 Zustandskennung (letzter Kontakt) und Todesursache<br />

Die Zustandskennung ist der Status, den der Patient bei seinem letzten Kontakt bzw.<br />

der letzten <strong>Dokument</strong>ation in der Akte aufweist. Die folgende Tabelle und Grafik<br />

geben eine Übersicht darüber.<br />

Zustandskennung Häufigkeit Prozent (%)<br />

lebt 258 45,9<br />

verstorben 138 24,6<br />

fehlende Angaben 166 29,5<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 2: Zustandskennung Patient beim letzten Kontakt<br />

Grafik 3: Übersicht Zustandskennung Patient<br />

Für die 138 verstorbenen Patienten werden im Folgenden die Todesursachen<br />

aufgelistet:<br />

10<br />

10


Todesursache Häufigkeit Prozent (%)<br />

Gesamt 138 100<br />

tumorabhängig 33 23,9<br />

tumorunabhängig 12 8,7<br />

interkurrent 14 10,1<br />

therapiebedingt 6 4,4<br />

Zweitmalignom im HNO-Bereich 24 17,4<br />

Zweitmalignom außerhalb des HNO-Bereichs 1 0,7<br />

fehlende Angaben 48 34,8<br />

Tab. 3: Todesursachen<br />

Grafik 4: Todesursachen<br />

4.1.3 Sterbealter<br />

Für die verstorbenen Patienten wurde aus der Differenz von Sterbe- und<br />

Geburtsdatum das Alter zum Todeszeitpunkt bestimmt. Es zeigte sich ein Mittelwert<br />

von 60,1 Jahren. Der jüngste verstorbene Patient war 31 Jahre alt, der älteste Patient<br />

90 Jahre. Die Standardabweichung betrug ± 12,4 Jahre.<br />

Sterbealter in Jahren<br />

Gültig 138<br />

Mittelwert 60,1<br />

Median 59,0<br />

Standardabweichung 12,4<br />

Minimum 31<br />

Maximum 90<br />

Tab. 4: Sterbealter in Jahren<br />

11<br />

11


4.1.4 Blutgruppeneigenschaften der Patienten<br />

Die Aufschlüsselung der Blutgruppeneigenschaften ergab, dass Blutgruppe A1 mit<br />

36,0% (155 Fälle) und Blutgruppe 0 mit 36,3 % (153 Fälle) der erfassten Fälle am<br />

häufigsten vertreten waren. Dass in einigen Fällen lediglich die Blutgruppe „A“<br />

ohne weitere Untergruppen-Differenzierung diagnostiziert wurde, ist dadurch<br />

bedingt, dass in den neunziger Jahren zum Teil noch Blutgruppenbestimmungen<br />

durch das klinikeigene Hauslabor der HNO-Klinik durchgeführt wurden. Die genaue<br />

Aufschlüsselung der Blutgruppenverteilung ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.<br />

Hier sind zudem auch die fehlenden Befunde mit in die Prozentzahlberechnung<br />

eingegangen (dies gilt auch für Rhesusfaktor, Rhesusformel sowie Kellformel).<br />

Blutgruppe Patienten Häufigkeit Prozent (%)<br />

A1 155 27,5<br />

A2 40 7,1<br />

0 156 27,7<br />

B 43 7,7<br />

A1B 15 2,7<br />

A2B 8 1,4<br />

A 5 0,9<br />

fehlender Befund 140 24,9<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 5: Blutgruppen Patienten<br />

Der Rhesusfaktor war bei 60,7% der erfassten Fälle positiv (341 Fälle), in 72 Fällen<br />

(12,8%) negativ. In 5 Fällen (0,9%) war der Rhesusfaktor nicht bestimmbar – hier<br />

lag vermutlich eine Vortransfusion des Patienten vor, aufgrund derer eine<br />

laborchemische Bestimmung nicht möglich war.<br />

Rhesusfaktor Patient Häufigkeit Prozent (%)<br />

Positiv 341 60,7<br />

fehlende Angaben 144 25,6<br />

negativ 72 12,8<br />

nicht bestimmbar - vortransfundiert 5 0,9<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 6: Rhesusfaktor Patienten<br />

12<br />

12


Der folgenden Tabelle ist die genaue Verteilung der Rhesusformeln der untersuchten<br />

Patienten zu entnehmen.<br />

Die häufigsten Vertreter sind CcD.ee mit 30,5% der Fälle (131 Patienten), CCD.ee<br />

mit 19,1% (82 Fälle), ccddee mit 16,3% (70 Fälle) und CcD.Ee mit 12,8% (55<br />

Fälle).<br />

Rhesusformel Patient Häufigkeit Prozent (%)<br />

fehlende Angaben 144 25,6<br />

CcD.ee 131 23,3<br />

CCD.ee 82 14,6<br />

ccddee 70 12,5<br />

CcD.Ee 55 9,8<br />

ccD.Ee 41 7,3<br />

ccD.EE 11 1,9<br />

ccD.ee 7 1,3<br />

CwcD.ee 6 1,1<br />

CwCD.ee 4 0,7<br />

nicht bestimmbar, da vortransfundiert 3 0,5<br />

Ccddee 2 0,4<br />

CwcD.Ee 2 0,4<br />

nicht bestimmbar aufgrund Mischfeldagglutination 2 0,4<br />

CCwD.ee 1 0,2<br />

CcDweakee 1 0,2<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 7: Rhesusformel Patienten<br />

Der Kellfaktor war bei 9,8% der Bestimmungen positiv (42 Fälle), in 378 Fällen<br />

(87,9%) negativ. In einem Fall war der Kellfaktor nicht bestimmbar.<br />

Kellfaktor Patient Häufigkeit Prozent (%)<br />

negativ 378 67,3<br />

fehlende Angaben 141 25,1<br />

positiv 42 7,5<br />

nicht bestimmbar 1 0,2<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 8: Kellfaktor Patienten<br />

13<br />

13


4.1.5 Irreguläre Antikörper und ihre Spezifität<br />

In 36 Fällen (6,4% aller Fälle) konnten irreguläre Antikörper nachgewiesen werden,<br />

davon in drei Fällen erst im Verlauf.<br />

Nachweis irreguläre Antikörper Patienten Häufigkeit Prozent (%)<br />

negativ 526 93,6<br />

positiv 33 5,9<br />

anfangs negativ, im Verlauf positiv 3 0,5<br />

Gesamt 562 100<br />

Tab. 9: Irreguläre Antikörper<br />

Die Spezifität der irregulären Antikörper wurde im Einzelnen erfasst. Von den 36<br />

Fällen wiesen 8 Patienten zwei verschiedene Antikörper auf und 1 Patient wies<br />

sogar drei verschiedene Antikörper auf (insgesamt 45 Nennungen der Spezifität).<br />

Spezifität irregulärer Antikörper Häufigkeit Prozent (%)<br />

Wärmeauto-AK 10 22,2<br />

erythrozytär gebundene Anti-IgG-AK 6 13,3<br />

Anti-IgG-AK 3 6,7<br />

Anti-K-AK 3 6,7<br />

antierythrozytäre IgG-Auto-AK 2 4,5<br />

Kälteautoagglutinine 2 4,5<br />

Anti-E-AK 2 4,5<br />

Auto-anti-N-AK 2 4,5<br />

Auto-anti-I-AK 2 4,5<br />

Anti-A1-AK 1 2,2<br />

Anti-C-AK 1 2,2<br />

Anti-D-AK 1 2,2<br />

Anti-M-AK 1 2,2<br />

Auto-anti-M-AK 1 2,2<br />

Anti-JK(a)-AK 1 2,2<br />

Anti-I-AK 1 2,2<br />

lymphozytotoxische Anti-I-AK 1 2,2<br />

Anti-HI-AK 1 2,2<br />

Anti-Le(a)-AK 1 2,2<br />

Anti-Le(b)-AK 1 2,2<br />

V.a. irreguläre erythrozytäre AK, nicht näher<br />

spezifizierbar<br />

1 2,2<br />

nicht klärbar 1 2,2<br />

Gesamt 45 100<br />

Tab. 10: Spezifität irregulärer Antikörper<br />

14<br />

14


Führend war die Gruppe der Wärmeautoantikörper mit einem Anteil von 22,2% (10<br />

Fälle) (vgl. Tabelle).<br />

4.1.6 Medikamenteneinnahme bei stationärer Aufnahme<br />

In diesem Abschnitt wurden die Medikamente, welche die Patienten zum Zeitpunkt<br />

der stationären Aufnahme einnahmen, erfasst. Dabei handelt es sich um die<br />

stationären Aufenthalte, während derer Transfusionen verabreicht wurden.<br />

Die Medikamente, die potentiell unerwünschte Wirkungen auf Blutbild und/oder<br />

Gerinnung haben, wurden zusätzlich gesondert betrachtet.<br />

Für die 413 erfassten Fälle ergab sich eine durchschnittliche Zahl eingenommener<br />

Medikamente bei Aufnahme von 3,6 (Minimum = 0, Maximum = 16) bzw. 1,8 für<br />

Medikamente mit potentiell unerwünschten Nebenwirkungen auf Blutbild und/oder<br />

Gerinnung (Minimum = 0, Maximum = 9).<br />

Anzahl eingenommener<br />

Medikamente Medikamente<br />

allgemein<br />

Prozentanteil Patienten (%)<br />

15<br />

Medikamente mit<br />

UAW auf<br />

Blutbild/Gerinnung<br />

keine<br />

Medikamenteneinnahme<br />

18,4 34,6<br />

1 16,2 21,1<br />

2 12,8 12,6<br />

3 7,7 9,9<br />

4 11,6 10,2<br />

5 8,7 4,1<br />

6 4,6 4,1<br />

7 7,3 1,2<br />

8 2,9 1,7<br />

9 3,4 0,5<br />

10 2,2 -<br />

11 1,2 -<br />

12 1,5 -<br />

13 0,5 -<br />

14 0,5 -<br />

15 0,2 -<br />

16 0,2 -<br />

Tab. 11: Anzahl eingenommener Medikamente bei stationärer Aufnahme<br />

(Prozentanteil der Patienten)<br />

15


Grafik 5: Medikamenteneinnahme bei stationärer Aufnahme<br />

4.1.6.1 Medikamente mit potentiell unerwünschten Wirkungen auf<br />

Blutbild /Gerinnung<br />

Im Folgenden sind alle Medikamentengruppen, die potentiell unerwünschte<br />

Nebenwirkungen mit Blutbild und/oder Gerinnung aufweisen, und die Häufigkeit<br />

ihrer Einnahme bei stationärer Aufnahme aufgeführt.<br />

Führend ist die Gruppe der Antihypertensiva (insgesamt 39,7%) und Medikamente<br />

zur Behandlung koronarer Erkrankungen (7,1%), gefolgt von Analgetika (5,4%),<br />

Arzneimittel zur Regulation der Serumlipide (5,4%), Digitalisglykoside (5,1%),<br />

Thrombozytenaggregationshemmer (3,9%) und schließlich Antidiabetika (3,8%)<br />

und Immunsuppressiva (3,8%).<br />

Aufgrund der möglichen Mehrfachnennung ergibt sich eine Summe von insgesamt<br />

799 Medikamentennennungen.<br />

16<br />

16


Medikamente mit UAW auf<br />

Blutbild/Gerinnung<br />

17<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

ACE-Hemmer 75 9,4<br />

Diuretikum 71 8,9<br />

ß-Blocker 62 7,8<br />

Calciumkanalantagonist 62 7,8<br />

Koronarmedikamente 57 7,1<br />

Analgetika (NSAR, Antiphlogistika) 43 5,4<br />

Endokrin - Fettstoffwechsel 43 5,4<br />

Digitalisglykoside 41 5,1<br />

Thrombozytenaggregationsinhibitoren 31 3,9<br />

Immunsuppressiva 30 3,8<br />

Endokrin - Diabetes 30 3,8<br />

Antibiotika 25 3,1<br />

Eisenpräparate 21 2,6<br />

fehlende Angaben 21 2,6<br />

Heparinderivate 19 2,4<br />

Kombipräparat Diuretika 16 2,0<br />

Antikonvulsiva 15 1,9<br />

ACE-Hemmer+Diuretikum 12 1,5<br />

Cumarinderivate 11 1,4<br />

zentrale alpha2-Rezeptoragonisten 11 1,4<br />

Neuroleptika 11 1,4<br />

Rheologika 9 1,1<br />

H2-Rezeptoren-Blocker 9 1,1<br />

AT-II-Blocker 8 1,0<br />

Erythropoetin-Präparate 7 0,9<br />

AT-II-Blocker+Diuretikum 7 0,9<br />

Antiarrhythmika 7 0,9<br />

Endokrin - Schilddrüse 7 0,9<br />

Antimykotika 6 0,8<br />

Folsäurepräparate 5 0,6<br />

Eisenpräparat + Folsäure 4 0,5<br />

Sympathomimetika 3 0,4<br />

alpha-Rezeptorenantagonist 3 0,4<br />

Tuberkulostatika 3 0,4<br />

ß-Blocker+Diuretikum 2 0,3<br />

Virostatika 2 0,3<br />

Antiparkinsonmittel 2 0,3<br />

alpha-Liponsäure 2 0,3<br />

zentrale alpha2-Rezeptoragonisten + Diuretikum 2 0,3<br />

Zytostatika 1 0,1<br />

Gerinnungsfaktoren 1 0,1<br />

Antimigränemittel 1 0,1<br />

Antiemetika/Antivertiginosa 1 0,1<br />

Gesamt 799 100<br />

Tab. 12: Einnahme von Medikamenten mit UAW bzgl. Blutbild und/oder Gerinnung<br />

17


4.1.6.2 Einnahme von Heparin-, Cumarinderivaten und<br />

Thrombozytenaggregationshemmern<br />

Die Verabreichung gerinnungshemmender Substanzen ist im Zusammenhang mit<br />

Blutungsereignissen oder auch präoperativ von gesteigertem Interesse.<br />

Im Folgenden finden sich Übersichten in Form von Tabellen und Grafiken, die die<br />

Häufigkeit der Einnahme durch Patienten bei stationärer Aufnahme widerspiegeln.<br />

Grafik 6: Einnahme gerinnungshemmender Substanzen<br />

6 Patienten (1,5%) standen unter Therapie mit normal fraktioniertem Heparin, 13<br />

Patienten (3,2%) erhielten zum Zeitpunkt ihrer stationären Aufnahme eine Therapie<br />

mit einem niedermolekularen Heparin.<br />

Einnahme von Heparin/Heparinderivat Häufigkeit Prozent d.F.(%)<br />

Heparin 6 1,5<br />

NMH - Certoparin (Mono-Embolex ® ) 2 0,5<br />

NMH - Dalteparin (Fragmin ® ) 3 0,7<br />

NMH - Enoxaparin (Clexane ® ) 6 1,5<br />

NMH - Tinzaparin (Innohep ® ) 2 0,5<br />

Tab. 13: Einnahme Heparin/Heparinderivate<br />

Insgesamt 19 Patienten (4,6%) nahmen Marcumar ® ein bzw. pausierten die<br />

Langzeittherapie mit Marcumar ® aufgrund eines geplanten operativen Eingriffs.<br />

Einnahme von Cumarinderivaten Häufigkeit Prozent d.F.(%)<br />

Marcumar ® 11 2,7<br />

Marcumar ® , pausiert zur OP 8 1,9<br />

Tab. 14: Einnahme Cumarinderivate<br />

18<br />

18


Die Einnahme von Präparaten, die der Thrombozytenaggregationshemmung dienen,<br />

erfolgte weitaus häufiger. Insgesamt 43 Patienten (10,4%) nahmen<br />

Acetylsalicylsäure ein, davon 20 Patienten (4,8%) regelmäßig, 4 Patienten (1,0%)<br />

gelegentlich und 19 Patienten (4,6%) pausierten die Einnahme aufgrund eines<br />

geplanten operativen Eingriffes.<br />

Clopidogrel wurde von insgesamt 4 Patienten eingenommen, 3 (0,7%) nahmen<br />

Clopidogrel noch bei Aufnahme ein, 1 Patient (0,2%) pausierte das Medikament<br />

bereits präoperativ.<br />

Ticlopidin wurde nur von einem Patienten (0,2%) eingenommen.<br />

Eine Kombination mehrerer Thrombozytenaggregationshemmer wurde von 3<br />

Patienten (0,7%) eingenommen.<br />

Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmer Häufigkeit<br />

19<br />

Prozent<br />

d.F.(%)<br />

ASS (Aspirin ® , Godamed ® ) 20 4,8<br />

ASS, pausiert zur OP 19 4,6<br />

ASS, gelegentlich 4 1,0<br />

Clopidogrel (Plavix ® , Iscover ® ) 3 0,7<br />

Kombination mehrerer Thrombozytenaggregationshemmer 3 0,7<br />

Clopidogrel, pausiert zur OP 1 0,2<br />

Ticlopidin (Tiklyd ® ) 1 0,2<br />

Tab. 15: Einnahme Thrombozytenaggregationshemmer<br />

4.1.7 Grunderkrankungen bei stationärer Aufnahme<br />

In diesem Abschnitt wird die Anzahl der Grunderkrankungen der Patienten zum<br />

Zeitpunkt der stationären Aufnahme sowie die Verteilung auf einzelne<br />

Organsysteme dokumentiert. Es handelt sich hierbei um Erkrankungen, die<br />

außerhalb des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches liegen. Letztere werden gesondert im<br />

Abschnitt „Stationärer Aufenthalt“ aufgeführt.<br />

Die Grunderkrankungen beinhalten auch maligne Erkrankungen anderer<br />

Fachgebiete, Malignome des HNO-Bereiches sind auch hier ausgenommen.<br />

Bei Aufnahme wiesen die Patienten im Mittel 2,91 Grunderkrankungen auf; der<br />

Maximalwert an Grunderkrankungen eines Patienten betrug 13 Erkrankungen.<br />

13,5% (58 Patienten) hatten bei stationärer Aufnahme keine anderen Erkrankungen<br />

außerhalb des HNO-Bereiches, 19,6% (84 Patienten) waren an einer anderen<br />

Grunderkrankung erkrankt, 17% (73 Patienten) an 2 Grunderkrankungen usw. (siehe<br />

Grafik).<br />

19


Grafik 7: Anzahl Grunderkrankungen bei stationärer Aufnahme<br />

Die Gesamtverteilung der Grunderkrankungen auf verschiedene Rubriken<br />

(Organsysteme, Z.n. RT, RCT oder ChTh, besondere Situationen wie Z.n.<br />

Reanimation oder Dialysepflichtigkeit) ist in der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />

Durch die Möglichkeit der Mehrfachnennung ergab sich hier eine Summe von 1251<br />

Nennungen.<br />

Grunderkrankungen bei stationärer<br />

Aufnahme<br />

20<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

Herz/Kreislauf 429 34,3<br />

GI-Trakt+Leber,Milz 178 14,2<br />

Respiratorisches System 114 9,1<br />

Blut/Knochenmark 107 8,6<br />

Nervensystem/Vegetativum/Sinnesorgane/Psyche 105 8,4<br />

Endokrines System/Stoffwechsel 74 5,9<br />

Z.n. Radiatio/Chemotherapie/RCT 73 5,8<br />

Urogenitalsystem 67 5,4<br />

Infektionen/Sepsis 30 2,4<br />

Haut 21 1,7<br />

Dialysepflicht 12 1,0<br />

Bewegungsapparat/Skelett 10 0,8<br />

Z.n. Unfall/OP/Amputation 10 0,8<br />

Autoimmunerkrankungen 9 0,7<br />

Z.n. Reanimation 4 0,3<br />

Sonstiges 3 0,2<br />

Polytrauma 3 0,2<br />

Chromosomenaberrationssyndrom 2 0,2<br />

Gesamt 1251 100<br />

Tab. 16: Grunderkrankungen bei stationärer Aufnahme<br />

20


Führend sind hier eindeutig die Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 34,3%, gefolgt<br />

von Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (14,2%). In 73 Fällen (5,8%) der<br />

Patienten bestand ein Zustand nach erfolgter Radiatio, Chemotherapie oder<br />

Radiochemotherapie. 107 Patienten (8,6%) litten unter Erkrankungen des Blutes<br />

bzw. des blutbildenden Systems und des Knochenmarks. In 30 Fällen (2,4%) lag<br />

eine Infektion oder sogar Sepsis vor. 12 Patienten (1,0%) waren dialysepflichtig. In<br />

3 Fällen (0,2%) handelte es sich um Patienten, die aufgrund eines<br />

polytraumatisierenden Ereignisses behandlungspflichtig wurden.<br />

4.1.7.1 Maligne Erkrankungen<br />

Die malignen Erkrankungen sind bereits in den „Grunderkrankungen bei stationärer<br />

Aufnahme“ enthalten. Sie beinhalten jedoch keine malignen Erkrankungen des<br />

HNO-Gebietes.<br />

Im Mittel bestanden bei Aufnahme 0,15 maligne Erkrankungen (Minimum = 0,<br />

Maximum = 5 maligne Erkrankungen). 45 Patienten (10,9%) wiesen eine maligne<br />

Erkrankung auf, 3 Patienten (0,7%) zwei maligne Erkrankungen, ebenfalls 3<br />

Patienten (0,7%) drei Erkrankungen dieser Art und 1 Patient wies anamnestisch fünf<br />

maligne Erkrankungen auf.<br />

4.1.7.2 Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems<br />

Insgesamt wurde in 428 Fällen eine Erkrankung des Herzens oder des<br />

Kreislaufsystems bei stationärer Aufnahme angegeben. In 36,2% der Fälle handelte<br />

es sich um einen arteriellen Hypertonus. Eine koronare Herzkrankheit wurde in<br />

10,7% der Fälle angegeben, Herzrhythmusstörungen in 9,6% der Fälle sowie eine<br />

bekannte Herzinsuffizienz in 9,6% aller Fälle.<br />

Die Details sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.<br />

21<br />

21


Erkrankungen Herz/Kreislauf Häufigkeit Prozent (%)<br />

arterieller Hypertonus 155 36,2<br />

KHK 46 10,7<br />

Herzrhythmusstörungen 41 9,6<br />

Herzinsuffizienz 33 7,7<br />

Z.n. Bypass-OP/Stentimplantation/PTCA/Y-Prothese 33 7,7<br />

pAVK 26 6,1<br />

Sonstiges 23 5,3<br />

Z.n. Myokardinfarkt 22 5,1<br />

Herzklappeninsuffizienz/-stenose/Z.n. Herzklappenersatz 12 2,8<br />

Z.n. Schrittmacherimplantation 11 2,6<br />

Gefäßanomalien/-veränderungen (Teleangiektasien,<br />

Aneurysma)<br />

7 1,6<br />

Karotisstenose(n) 7 1,6<br />

M. Osler 5 1,2<br />

Kardiomyopathie 4 0,9<br />

Vaskulitis (inkl. Morbus Wegener) 3 0,7<br />

Gesamt 428 100<br />

Tab. 17: Erkrankungen von Herz und Kreislauf<br />

4.1.7.3 Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, der Leber und der Milz<br />

Insgesamt wurde in 179 Fällen eine Erkrankung des Gastrointestinaltraktes, der<br />

Leber oder der Milz bei stationärer Aufnahme angegeben.<br />

Hinsichtlich eventueller Gerinnungsstörungen bei Syntheseeinschränkung der Leber<br />

ist die Leberzirrhose, welche insgesamt in 34 Fällen angegeben wurde (8,2% aller<br />

Patienten), besonders hervorzuheben. Alle weiteren Details sind der Tabelle zu<br />

entnehmen.<br />

Erkrankungen GIT/Leber/Milz Häufigkeit Prozent (%)<br />

Sonstiges 67 37,6<br />

Leberzirrhose 34 19,0<br />

Malignom 11 6,1<br />

Hepatitis, infektiös 10 5,6<br />

Ösophagusvarizen 10 5,6<br />

Ulcus ventriculi/duodeni 10 5,6<br />

GI-Blutungen 9 5,0<br />

Pankreatitis 9 5,0<br />

Z.n. Hepatitis (onA) 8 4,5<br />

Steatosis hepatis 5 2,8<br />

Hepato-/Splenomegalie 5 2,8<br />

Hämochromatose 1 0,6<br />

Gesamt 179 100<br />

Tab. 18: Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, der Leber und der Milz<br />

22<br />

22


4.1.7.4 Erkrankungen von Blut und Knochenmark<br />

Insgesamt wurde in 107 Fällen eine Erkrankung des Blutes oder des Knochenmarkes<br />

bei stationärer Aufnahme angegeben.<br />

Den Anämien kommt hierbei der Hauptanteil zu: in 46 Fällen wurde eine Anämie<br />

angegeben (43,0% der angegebenen Erkrankungen von Blut/Knochenmark bzw.<br />

11,1% aller erhobener Patienten).<br />

In 9 Fällen (8,4%) wurde eine bekannte Thrombozytopenie angegeben, eine<br />

Gerinnungsstörung ohne nähere Angaben in 6 Fällen (5,6%), in einem Fall (0,9%)<br />

ein bekannter Gerinnungsfaktorenmangel und in ebenfalls einem Fall eine bekannte<br />

Hämophilie A (0,9%). Eine bekannte Subhämophilie B (0,9%) bestand in einem<br />

Fall.<br />

Bei der Häufigkeitsverteilung der neoplastischen Erkrankungen (insgesamt 25<br />

Nennungen und somit 23,4% aller angegebenen Erkrankungen von<br />

Blut/Knochenmark bzw. 6,1% bezogen auf alle erhobenen Patienten) waren<br />

myelodysplastische Syndrome mit einem Vorkommen von 8 Fällen (7,5%) führend.<br />

In 5 Fällen (4,7%) lag ein Plasmozytom vor, in 3 Fällen (2,8%) eine chronisch<br />

lymphatische Leukämie (CLL), in einem Fall (0,9%) eine chronisch myeloische<br />

Leukämie (CML). Eine akute myeloische Leukämie (AML) wurde in einem Fall<br />

(0,9%) genannt, Lymphome in 6 Fällen (5,6%), eine Polyzythämia vera (PV) in<br />

einem Fall (0,9%).<br />

Grafik 8: Erkrankungen von Blut und Knochenmark<br />

Weitere Einzelheiten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen.<br />

23<br />

23


Erkrankungen Blut/Knochenmark Häufigkeit Prozent (%)<br />

Anämie (onA) 46 43<br />

Sonstiges 14 13,2<br />

Thrombozytopenie 9 8,4<br />

myelodysplastisches/-proliferative Erkrankung 8 7,5<br />

Gerinnungsstörung (onA) 6 5,6<br />

Lymphome 6 5,6<br />

Plasmozytom 5 4,7<br />

Panzytopenie 4 3,7<br />

CLL 3 2,8<br />

Gerinnungsfaktor-Mangel 1 0,9<br />

Hämophilie A 1 0,9<br />

Subhämophilie B 1 0,9<br />

CML 1 0,9<br />

AML 1 0,9<br />

Polyzythämia vera 1 0,9<br />

Gesamt 107 100<br />

Tab. 19: Erkrankungen von Blut und Knochenmark<br />

4.1.7.5 Gerinnungsfaktorenmangel<br />

Insgesamt lag bei 3 Patienten (0,7%) ein Mangel eines Gerinnungsfaktors vor. Im<br />

ersten Fall handelte es sich um einen Faktor VII-Mangel, im zweiten Fall um einen<br />

Faktor VIII-Mangel und im dritten Fall um einen Faktor IX-Mangel.<br />

4.1.7.6 Infektionserkrankungen bei Aufnahme (Hepatitis B, Hepatitis C,<br />

HIV-Infektion)<br />

In 2 Fällen bestand eine bekannte Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus, in einem<br />

weiteren Fall bestand bei Aufnahme der dringende Verdacht. Eine Hepatitis-C-<br />

Infektion bei stationärer Aufnahme bestand in 8 Fällen, in einem Fall bestand bei<br />

Aufnahme der Verdacht auf eine vorliegende Infektion. In keinem der Fälle war bei<br />

stationärer Aufnahme eine Infektion mit dem HI-Virus bekannt.<br />

Zu diesem Thema ist anzumerken, dass bezüglich der präoperativen Diagnostik von<br />

Hepatitis B bzw. C und HIV seit ca. 2002 keine Routinetestungen mehr durchgeführt<br />

werden.<br />

24<br />

24


4.1.7.7 Nikotin- und Alkoholabusus<br />

In 243 Fällen (43,2%) bestand ein Nikotin-, in 171 Fällen (30,4%) ein<br />

Alkoholabusus.<br />

4.1.7.8 Einflussfaktor Begleiterkrankungen<br />

Hinsichtlich transfusionsrelevanter Begleiterkrankungen (Anämie,<br />

Thrombozytopenie, hämatologisch-onkologische Erkrankungen, Leberzirrhose, M.<br />

Osler, Panzytopenie, Gerinnungsstörung und Hämophilie) und deren<br />

Kombinationen, konnte aufgrund eines Abgleichs mit der durchschnittlich<br />

verabreichten Anzahl von Transfusionen ermittelt werden, dass eine über dem<br />

Durchschnitt liegende Anzahl an Erythrozytenkonzentraten vor allem von Patienten<br />

mit folgenden Begleiterkrankungen benötigt wurde:<br />

• Anämie in Kombination mit Panzytopenie<br />

• hämatologisch-onkologische Erkrankung in Kombination mit Anämie<br />

und Gerinnungsstörung<br />

• Morbus Osler<br />

• hämatologisch-onkologische Erkrankung in Kombination mit<br />

Panzytopenie.<br />

Es wurde ebenfalls ein Abgleich der o.g. Erkrankungen und deren Kombinationen<br />

mit der Dauer des stationären Aufenthaltes/ Liegedauer durchgeführt. Über der<br />

durchschnittlichen Dauer für einen stationären Aufenthalt lagen Patienten mit den<br />

zusätzlichen Krankheitsbildern:<br />

• Anämie mit Thrombozytopenie<br />

• bekannte Gerinnungsstörung.<br />

25<br />

25


4.2 Daten zum stationären Aufenthalt mit Transfusion<br />

Im Folgenden sind alle Daten zusammengetragen worden, die im Zusammenhang<br />

mit dem stationären Aufenthalt eines Patienten in Kombination mit einer<br />

Bluttransfusion standen.<br />

Zunächst folgt eine Übersicht über die Gesamtanzahl der stationären Aufenthalte pro<br />

Patient, bei denen transfundiert wurde. Im Mittel handelte es sich um 1,18 stationäre<br />

Aufenthalte pro Patient, bei denen eine Transfusion verabreicht wurde (Minimum =<br />

1, Maximum = 4).<br />

Insgesamt konnten 474 stationäre Aufenthalte mit in diesem Zeitraum erfolgter<br />

Transfusion gezählt werden. In 416 Fällen (87,8%) fanden Transfusionen im<br />

Rahmen eines stationären Aufenthaltes statt, in 41 Fällen (8,6%) kam es zu zwei<br />

stationären Aufenthalten mit Transfusion, in 9 Fällen (1,9%) zu drei stationären<br />

Aufenthalten und in 8 Fällen (1,7%) zu vier stationären Aufenthalten, während derer<br />

transfundiert wurde.<br />

Grafik 9: Anzahl stationärer Aufenthalte mit Transfusion<br />

4.2.1 Grund des stationären Aufenthaltes<br />

Der Grund für eine stationäre Aufnahme war in 61,5% der Fälle (291 Fälle absolut)<br />

ein geplanter therapeutischer operativer Eingriff. In 18,4% (87 Fälle) handelte es<br />

sich um eine Notfallbehandlung, die zur stationären Aufnahme führte. In 11,2% (53<br />

Fälle) diente der stationäre Aufenthalt der Überwachung des Patienten. Die übrigen<br />

Daten sind der Tabelle und Grafik zu entnehmen.<br />

26<br />

26


Grund stationärer Aufenthalt Häufigkeit Prozent (%)<br />

therapeutischer operativer Eingriff 291 61,5<br />

Notfall 87 18,4<br />

Überwachung 53 11,2<br />

diagnostischer operativer Eingriff 24 5,1<br />

Diagnostik/Abklärung 16 3,4<br />

fehlende Angaben 2 0,4<br />

Gesamt 473 100<br />

Tab. 20: Grund des stationären Aufenthaltes<br />

Grafik 10: Grund des stationären Aufenthaltes<br />

4.2.2 Dauer des stationären Aufenthaltes<br />

Im Mittel dauerte ein stationärer Aufenthalt mit Transfusion 19,76 Tage. Der längste<br />

stationäre Aufenthalt, während dessen es zur Transfusion von Blutprodukten kam,<br />

dauerte 143 Tage, beim kürzesten Aufenthalt verließ der Patient am gleichen Tag<br />

der Aufnahme die Klinik wieder. Die Standardabweichung betrug ±16,62 Tage, der<br />

Median 16 Tage.<br />

27<br />

27


Grafik 11: Dauer stationärer Aufenthalt in Tagen (d)<br />

Grafik 12: Histogramm Dauer stationärer Aufenthalt<br />

4.2.3 HNO-Erkrankung bei Aufnahme<br />

Der folgenden Tabelle ist die detaillierte Aufteilung der HNO-Erkrankungen<br />

(insgesamt 601 Nennungen) bei stationärer Aufnahme zu entnehmen. Erkrankungen<br />

im Bereich der Mundhöhle waren bei einer Häufigkeit von 93 (19,7% der Fälle)<br />

führend, gefolgt von Hypopharynx (absolut 83; 17,5% d.F.), Larynx (absolut 79;<br />

16,8% d.F.) und Oropharynx (absolut 67, 14,2% d.F.).<br />

28<br />

28


Grafik 13: Lokalisation HNO-Erkrankung<br />

Lokalisation HNO-<br />

Erkrankung<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

29<br />

Prozent der<br />

Fälle (%)<br />

Mundhöhle 93 15,5 19,7<br />

Hypopharynx 83 13,8 17,5<br />

Larynx 79 13,1 16,8<br />

Nase 78 13,0 16,6<br />

Oropharynx 67 11,1 14,2<br />

Hals 55 9,2 11,7<br />

Trachea 27 4,5 5,7<br />

NNH 26 4,3 5,5<br />

Speicheldrüsen 25 4,2 5,3<br />

Ohr 14 2,3 3,0<br />

Gesicht 9 1,5 1,9<br />

Ösophagus 8 1,3 1,8<br />

Paragangliom 8 1,3 1,7<br />

Trauma 7 1,2 1,5<br />

Nasopharynx 6 1,0 1,3<br />

Schilddrüse 5 0,8 1,1<br />

Hirnnerven 5 0,8 1,1<br />

Polytrauma 4 0,7 0,8<br />

Gefäße 2 0,3 0,4<br />

Gesamt 601 100 127,6<br />

Tab. 21: Lokalisation HNO-Erkrankung<br />

Nun werden die Lokalisationen der HNO-Erkrankungen im Einzelnen<br />

aufgeschlüsselt:<br />

29


Ohr Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom der Ohrmuschel 2 14,3<br />

Otitis media 2 14,3<br />

maligne Otitis externa 2 14,3<br />

Malignom des Gehörgangs 1 7,1<br />

Rezidiv Malignom Gehörgang 1 7,1<br />

Otitis externa 1 7,1<br />

Hörsturz mit Vertigo 1 7,1<br />

Rezidiv Malignom der Ohrmuschel 1 7,1<br />

Menière'scher Symptomenkomplex 1 7,1<br />

Benignom des Gehörgangs 1 7,1<br />

Mastoiditis 1 7,1<br />

Gesamt 14 100<br />

Tab. 22: HNO-Erkrankungen im Bereich des Ohres<br />

Im Bereich „Nase“ fielen von 78 Diagnosen 73 (93,6%) in den Bereich Epistaxis.<br />

Die detaillierte Unterteilung für dieses Krankheitsbild findet sich in der Tabelle und<br />

der folgenden Grafik.<br />

Nase Häufigkeit Prozent (%)<br />

Epistaxis nasi (onA) 40 51,3<br />

Epistaxis bei art. Hypertonie 11 14,1<br />

Epistaxis unter Einnahme gerinnungshemmender<br />

Medikamente<br />

30<br />

9 11,5<br />

Epistaxis bei M. Rendu-Osler (Teleangiektasien) 8 10,3<br />

Epistaxis bei Trauma 3 3,8<br />

Malignom der Nase 2 2,6<br />

Trauma (z.B. Nasenbeinfraktur) 2 2,6<br />

Epistaxis (Hypertonus und<br />

gerinnungshemmendes Medikament)<br />

1 1,3<br />

Septumperforation 1 1,3<br />

Epistaxis bei Z.n. RCT/RT/ChTh eines<br />

Malignoms im HNO-Bereich<br />

1 1,3<br />

Gesamt 78 100<br />

Tab. 23: HNO-Erkrankungen im Bereich der Nase<br />

30


Grafik 14: Ursachen von Epistaxis bei Aufnahme<br />

Im Bereich der NNH fanden in 30,8% der Fälle (8 Fälle) Transfusionen im Rahmen<br />

von Malignomerkrankungen statt. Zweithäufigste Ursache war die Blutung bei Z.n.<br />

NNH-Operation (4 Fälle = 15,4%).<br />

NNH Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom der NNH 8 30,8<br />

Blutung bei Z.n. NNH-OP 4 15,4<br />

Rezidiv Malignom 3 11,5<br />

invertiertes Papillom 3 11,5<br />

Mukozele 2 7,7<br />

Akute Sinusitis paranasales (inkl. orbitale<br />

Komplikationen)<br />

31<br />

2 7,7<br />

Polyposis nasi /Chronische Sinusitis 1 3,8<br />

Blutung bei Metastase 1 3,8<br />

Rezidiv Malignom bei Z.n. RCT/RT/ChTh 1 3,8<br />

Pilzsinusitis 1 3,8<br />

Gesamt 26 100<br />

Tab. 24: HNO-Erkrankungen im Bereich der NNH<br />

Im Bereich des Gesichtes entfielen 8 von 9 (88,9%) Erkrankungen auf<br />

Krankheitsbilder im Zusammenhang mit neoplastischen Veränderungen ( Malignom,<br />

Rezidiv Malignom, Hautmetastasen).<br />

31


Gesicht Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom im Bereich des Gesichtes 5 55,6<br />

Osteomyelitis des Kiefers 1 11,1<br />

Hautmetastasen 1 11,1<br />

Rezidiv Malignom 1 11,1<br />

Blutung bei Z.n. Tumorresektion 1 11,1<br />

Gesamt 9 100<br />

Tab. 25: HNO-Erkrankungen im Bereich des Gesichtes<br />

Im Bereich der Mundhöhle entfielen 57% (53 Fälle) der Diagnosen auf Malignome.<br />

In 4 Fällen (4,3% der Erkrankungen im Bereich der Mundhöhle) kam es zu einer<br />

Blutung bei Z.n. Tonsillektomie, in einem Fall (1,1%) bei Z.n. Adenotonsillektomie.<br />

Mundhöhle Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 53 57,0<br />

Osteoradionekrose (inkl. Radionekrose Weichteile) 4 4,3<br />

Rezidiv Malignom 4 4,3<br />

Blutung bei Z.n. Tonsillektomie 4 4,3<br />

Tumorarrosionsblutung bei Malignom 3 3,2<br />

Tumorarrosionsblutung bei Tumor-Rezidiv 3 3,2<br />

Tumorarrosionsblutung bei Z.n. primRCT bei Malignom 3 3,2<br />

Z.n. primRCT bei Malignom 3 3,2<br />

Sonstiges 3 3,2<br />

Blutung bei Z.n. Tumor-OP 2 2,2<br />

Blutung 2 2,2<br />

Tonsillitis 2 2,2<br />

Schussverletzung (suizidal) 1 1,1<br />

Ulcus bei Z.n. Tumor-OP 1 1,1<br />

Bissverletzung 1 1,1<br />

chronisch rezidivierende Tonsillitis 1 1,1<br />

Peritonsillarabszess 1 1,1<br />

Tumorarrosionsblutung unter laufender RT/RCT/ChTh 1 1,1<br />

Blutung bei Z.n. ATE 1 1,1<br />

Gesamt 93 100<br />

Tab. 26: HNO-Erkrankungen im Bereich der Mundhöhle<br />

Im Bereich des Nasopharynx lag in 3 Fällen (50%) ein juveniles Angiofibrom vor.<br />

32<br />

32


Nasopharynx Häufigkeit Prozent (%)<br />

juveniles Angiofibrom 3 50,0<br />

Adenom (inkl. Rezidiv) 1 16,7<br />

Z.n. Adenotomie 1 16,7<br />

Z.n. primRCT bei Malignom 1 16,7<br />

Gesamt 6 100<br />

Tab. 27: HNO-Erkrankungen im Bereich des Nasopharynx<br />

Im Bereich des Oropharynx entfielen 67,2% (45 Fälle) der Diagnosen auf<br />

Malignome. Tumorarrosionsblutungen in diesem Bereich bildeten mit 9% (6 Fälle)<br />

die zweitstärkste Gruppe.<br />

Auch die meisten anderen Diagnosen standen im Zusammenhang mit einer malignen<br />

Grunderkrankung im Bereich des Oropharynx.<br />

Oropharynx Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 45 67,2<br />

Tumorarrosionsblutung 6 9,0<br />

Rezidiv Malignom 5 7,5<br />

Blutung 2 3,0<br />

Benignom 1 1,5<br />

radiogenes Ulcus 1 1,5<br />

Tumorarrosionsblutung unter laufender RT/RCT/ChTh 1 1,5<br />

Fistel bei Z.n. primRCT bei Malignom 1 1,5<br />

Tumorarrosionsblutung bei Z.n. primRCT bei Malignom 1 1,5<br />

Tumorarrosionsblutung bei Rezidiv Malignom 1 1,5<br />

Fistel bei Rezidiv Malignom bei Z.n. RCT/RT/ChTh 1 1,5<br />

Blutung bei Z.n. Malignom 1 1,5<br />

Sonstiges 1 1,5<br />

Gesamt 67 100<br />

Tab. 28: HNO-Erkrankungen im Bereich des Oropharynx<br />

Dies ist auch auf den Hypopharynx übertragbar: 66,3% (55 Fälle) Malignome, 9,6%<br />

(8 Fälle) Tumorarrosionsblutungen (s. Tabelle für Details).<br />

33<br />

33


Hypopharynx Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 55 66,3<br />

Tumorarrosionsblutung 8 9,6<br />

Rezidiv Malignom bei Z.n. primRCT 5 6,0<br />

Tumorarrosionsblutung bei Rezidiv Malignom<br />

und Z.n. RCT<br />

3 3,6<br />

Divertikel 3 3,6<br />

Benignom (inkl. Valleculazyste) 2 2,4<br />

Dysphagie 2 2,4<br />

Rezidiv Malignom 1 1,2<br />

Z.n. primRCT bei Malignom 1 1,2<br />

Fistel bei Z.n. Rezidiv Malignom 1 1,2<br />

Fistel bei Z.n. Tumor-OP 1 1,2<br />

Tumorarrosionsblutung unter laufender primRCT 1 1,2<br />

Gesamt 83 100<br />

Tab. 29: HNO-Erkrankungen im Bereich des Hypopharynx<br />

Im Bereich des Larynx entfielen 70,9% (56 Fälle) der Diagnosen auf Malignome<br />

bzw. deren Rezidive (10 Fälle = 12,7%). Tumorarrosionsblutungen waren in diesem<br />

Bereich seltener zu verzeichnen (2 Fälle = 2,5%).<br />

In 2 Fällen (2,5%) wurde versucht, den Larynx in suizidaler Absicht zu<br />

durchtrennen.<br />

Larynx Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 56 70,9<br />

Rezidiv Malignom 10 12,7<br />

Versuch der Durchtrennung (suizidal) 2 2,5<br />

Rekurrensparese (ein- od. beidseitig) 2 2,5<br />

Tumorarrosionsblutung 2 2,5<br />

Rezidiv Malignom bei Z.n. primRCT 2 2,5<br />

Benignom (z.B. Papillom, Hämangiom) 1 1,3<br />

Leukoplakie 1 1,3<br />

Tumorarrosionsblutung bei Rezidiv Malignom 1 1,3<br />

Rezidiv Malignom bei Z.n. RCT/RT/ChTh 1 1,3<br />

Sonstiges 1 1,3<br />

Gesamt 79 100<br />

Tab. 30: HNO-Erkrankungen im Bereich des Larynx<br />

Im Trachealbereich lag in 6 Fällen (22,2%) eine Trachealstenose vor.<br />

34<br />

34


Trachea Häufigkeit Prozent (%)<br />

Dyspnoe (z.B. bei Aspirationspneumonie) 13 48,1<br />

Trachealstenose 6 22,2<br />

Versuch der Durchtrennung (suizidal) 2 7,4<br />

Perforation (iatrogen) 2 7,4<br />

Blutung (auch parastomal) 2 7,4<br />

Malignom 1 3,7<br />

geplante Langzeitbeatmung 1 3,7<br />

Gesamt 27 100<br />

Tab. 31: HNO-Erkrankungen im Bereich der Trachea<br />

Im Bereich des Ösophagus lag in 3 Fällen (37,5%) eine ösophagotracheale Fistel<br />

vor. In einem Fall (12,5%) handelte es sich um eine Ösophagusvarizenblutung, in 2<br />

Fällen (25,0%) um eine obere gastrointestinale Blutung.<br />

Ösophagus Häufigkeit Prozent (%)<br />

ösophagotracheale Fistel 3 37,5<br />

gastrointestinale Blutung 2 25<br />

Malignom 1 12,5<br />

Ösophagusvarizenblutung 1 12,5<br />

Ösophagusstenose 1 12,5<br />

Gesamt 8 100<br />

Tab. 32: HNO-Erkrankungen im Bereich des Ösophagus<br />

Die Verteilung der Diagnosen im Bereich der Schilddrüse sind der Tabelle zu<br />

entnehmen.<br />

Tab. 33: HNO-Erkrankungen im Bereich der Schilddrüse<br />

Im Bereich der Speicheldrüsen handelte es sich in 40% der Fälle (absolut 10<br />

Patienten) um Malignome, in 16% (4 Patienten) um metastatische Veränderungen. In<br />

3 Fällen (12%) lag ein Abszess vor.<br />

Schilddrüse Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 3 75<br />

Struma (inkl. Rezidiv) 1 25<br />

Gesamt 4 100<br />

35<br />

35


Speicheldrüsen Häufigkeit Prozent (%)<br />

Malignom 10 40<br />

Metastase 4 16<br />

Rezidiv Malignom 4 16<br />

Abszess 3 12<br />

Benignom 2 8<br />

Sialadenitis 1 4<br />

Blutung bei Z.n. Tumor-OP 1 4<br />

Gesamt 25 100<br />

Tab. 34: HNO-Erkrankungen im Bereich der Speicheldrüsen<br />

Im Bereich des Halses lag in 26 Fällen (47,3%) eine Lymphknotenmetastasierung<br />

vor, davon entfielen 27,3% (15 Fälle) auf eine Filiarisierung bei CUP-Syndrom.<br />

In 25,4% der Fälle (14 Fälle) lag ein Weichteilabszess vor.<br />

Hals Häufigkeit Prozent (%)<br />

LK-Metastase(n) bei CUP-Syndrom 15 27,3<br />

Weichteilabszess/-phlegmone (inkl.<br />

Retropharyngealabszess)<br />

14 25,4<br />

Lymphknotenfiliae/LK-Metastase(n) 11 20,0<br />

Tumorarrosionsblutung 2 3,6<br />

nekrotisierende Fasciitis 2 3,6<br />

Blutung bei Z.n. Tumor-OP 2 3,6<br />

Rezidiv LK-Metastase(n) bei CUP-<br />

Syndrom<br />

1 1,8<br />

cervikale Lymphadenopathie bei<br />

Lymphom<br />

1 1,8<br />

Madelung'sche Lipomatose 1 1,8<br />

Hautfiliae 1 1,8<br />

Schussverletzung 1 1,8<br />

Benignom (inkl. Hämangiom) 1 1,8<br />

Rezidiv LK-Metastase(n) bei Z.n.<br />

RCT/RT/ChTh<br />

1 1,8<br />

Radiodermatitis mit ausgeprägter<br />

Wundheilungsstörung<br />

1 1,8<br />

Blutung 1 1,8<br />

Gesamt 55 100<br />

Tab. 35: HNO-Erkrankungen im Bereich des Halses<br />

36<br />

36


Im Bereich der Hirnnerven lag in 4 Fällen (80%) eine Parese und in einem Fall ein<br />

Neurinom (20%) vor. In 3 Fällen war der HN VII = N. facialis betroffen, in 2 Fällen<br />

HN XII = N. hypoglossus.<br />

Hirnnerven Häufigkeit Prozent (%)<br />

Parese 4 80<br />

Neurinom 1 20<br />

Gesamt 5 100<br />

Tab. 36: HNO-Erkrankungen im Bereich Hirnnerven<br />

Hirnnerv Nr. Häufigkeit Prozent (%)<br />

VII = N. facialis 3 60<br />

XII = N. hypoglossus 2 40<br />

Gesamt 5 100<br />

Tab. 37: Von Erkrankung betroffener Hirnnerv<br />

Im Bereich traumatologisch bedingter Erkrankungen lagen insgesamt 7 Fälle vor.<br />

Hiervon waren 4 (57,1%) Nasenbeinfrakturen; in 3 Fällen (42,9%) handelte es sich<br />

um Mittelgesichtsfrakturen.<br />

Nasenbeinfraktur 4 57,1<br />

Mittelgesichtsfraktur 3 42,9<br />

Gesamt 7 100<br />

Tab. 38: Traumatologische HNO-Erkrankungen<br />

4.2.4 Akute Blutung bei stationärer Aufnahme<br />

In 132 Fällen bestand bei stationärer Aufnahme eine akute Blutung. Bezogen auf die<br />

413 erhobenen Fälle sind dies 31,9%.<br />

Trauma Häufigkeit Prozent (%)<br />

4.2.5 Anzahl Operationen<br />

Im Mittel wurden bei den transfundierten Patienten 1,62 Operationen während des<br />

stationären Aufenthaltes durchgeführt. Die maximale Anzahl von Operationen, die<br />

bei einem Patienten im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt wurden,<br />

betrug 6 operative Eingriffe.<br />

Die detaillierte Verteilung ist der Grafik zu entnehmen.<br />

37<br />

37


Grafik 15: Anzahl operative Eingriffe<br />

4.2.6 Anzahl intensivstationäre Aufenthalte und Verweildauer<br />

Im Mittel kam es zu 1,14 Aufenthalten auf der Intensivstation pro Patient<br />

(Maximum = 5 Aufenthalte auf Intensivstation).<br />

Die detaillierte Verteilung ist der Grafik zu entnehmen.<br />

Grafik 16: Anzahl intensivmedizinische Aufenthalte<br />

Die durchschnittliche Verweildauer auf der Intensivstation betrug 3,9 Tage<br />

(Minimum = kein Aufenthalt auf der Intensivstation, Maximum = Verweildauer von<br />

33 Tagen).<br />

38<br />

38


4.2.7 Versorgung mit PEG/PEJ, Tracheostoma und Pharyngostoma<br />

62 Patienten (15%) wurden passager mit einer PEG/PEJ versorgt, in 146 Fällen<br />

(35,4%) erfolgte eine permanente Versorgung mittels PEG/PEJ.<br />

Eine Tracheotomie erfolgte in 80 Fällen (19,4%) passager, in 140 Fällen (33,9%) als<br />

permanente Lösung. Ein Pharyngostoma wurde in 11 Fällen (2,7%) passager, in<br />

einem Fall (0,2%) permanent angelegt.<br />

4.2.8 Durchgeführte operative Eingriffe, plastische Rekonstruktionsverfahren<br />

In 25 Fällen wurde kein operativer Eingriff durchgeführt.<br />

Ansonsten wurden 1.491 operative Eingriffe bei dem betrachteten Patientenkollektiv<br />

durchgeführt.<br />

Davon entfielen auf Tumorresektionen zusammen 10,4% (155 Eingriffe); in 46<br />

Fällen (3,1%) wurde eine Laryngektomie durchgeführt.<br />

Tonsillektomien bzw. Adenotonsillektomien wurden in 16 bzw. 7 Fällen (1,1% bzw.<br />

0,5%) durchgeführt.<br />

Im Bereich der Blutstillung wurde in 4 Gruppen unterteilt (siehe Tabelle):<br />

Insgesamt erfolgte in 203 Fällen (13,6% aller operativer Eingriffe) eine operative<br />

Blutstillung, die meisten davon (125 Fälle = 8,4%) in Intubationsnarkose.<br />

Gefäßunterbindungen wurden in immerhin 58 Fällen (3,9%) durchgeführt. Eine<br />

Embolisation erfolgte in 17 Fällen (1,1%).<br />

13,1% der operativen Eingriffe (Anzahl: 196) waren Lymphadenektomien des<br />

Halses (Neck dissection).<br />

Tracheotomien wurden in 142 Fällen (9,5%) durchgeführt.<br />

Die Exstirpation eines Paraganglioms erfolgte in 10 Fällen (0,7% aller Operationen).<br />

Eine Tracheaquerresektion nach Pearson wurde in 4 Fällen durchgeführt (0,3%).<br />

Alle weiteren Details sind der nachfolgenden Übersichtstabelle zu entnehmen.<br />

39<br />

39


Operative Eingriffe Häufigkeit Prozent (%)<br />

Panendo,PE (inkl. Kontroll-Panendo nach RT/RCT/ChTh) 203 13,6<br />

Neck dissection (onA) 196 13,1<br />

Sonstige OP 151 10,1<br />

Tracheotomie (inkl. Revision)<br />

Tumorresektion (enorale/transorale/transnasale,<br />

142 9,5<br />

transorale/transzervikale, transfazial, endonasal, transzervikaltranskraniell,<br />

transoral-transpalatinal)<br />

135 9,1<br />

Blutstillung in ITN (Koagulation, Umstechung, Übernähung) 125 8,4<br />

PEG-Anlage 91 6,1<br />

Blutstillung in ITN (Gefäßunterbindung) 58 3,9<br />

Laryngektomie 46 3,1<br />

Revisions-OP / Nachresektion 44 2,9<br />

Defektdeckung 33 2,2<br />

laterale Pharyngektomie 24 1,6<br />

Provox-Prothese 18 1,2<br />

Blutstillung (Embolisation) 17 1,1<br />

Tonsillektomie 16 1,1<br />

Fistelverschluss 15 1,0<br />

Unterkieferteilresektion 15 1,0<br />

Nekrosektomie / Wunddebridement 14 0,9<br />

Block-OP mit Unterkieferspaltung 12 0,8<br />

Parotidektomie ohne Fazialisresektion 12 0,8<br />

Gesichtszügelung 12 0,8<br />

OP der NNH (endonasal) 12 0,8<br />

Septumkorrektur 11 0,7<br />

Parotidektomie mit Fazialisresektion 10 0,7<br />

Exstirpation Paragangliom 10 0,7<br />

palliative Tumorausräumung (Debulking) 8 0,5<br />

Adenotonsillektomie 7 0,5<br />

Pharyngostomaanlage 7 0,5<br />

Submandibulektomie (ein- u. beidseitig) 7 0,5<br />

Teilparotidektomie 5 0,3<br />

Resektion/Exstirpation Benignom 5 0,3<br />

Hemimaxillektomie 5 0,3<br />

Kehlkopfteilresektion nach Alonso 4 0,3<br />

Exenteratio orbitae 4 0,3<br />

Tracheaquerresektion nach Pearson 4 0,3<br />

vertikale Kehlkopf-Teilresektion von außen 3 0,2<br />

Blutstillung in LA (Koagulation) 3 0,2<br />

Kehlkopfteilresektion nach Leroux-Robert 2 0,1<br />

Fremdkörperentfernung 1 0,07<br />

OP bei Mittelgesichtsfraktur 1 0,07<br />

Abtragung / Schwellendurchtrennung bei Divertikel 1 0,07<br />

Ablatio nasi 1 0,07<br />

Ablatio auris 1 0,07<br />

Gesamt 1491 100<br />

Tab. 39: Operative Eingriffe<br />

40<br />

40


Bei den plastischen Rekonstruktionsverfahren war die Rekonstruktion mittels<br />

Pectoralis-major-Lappen mit einer Häufigkeit von 49 vertreten; dies sind 40,2% aller<br />

Rekonstruktionsplastiken. Danach folgt der Radialis-Lappen mit 11,5% (14 Fälle).<br />

Details zu den anderen Rekonstruktionsverfahren lassen sich der nachfolgenden<br />

Tabelle entnehmen.<br />

Plastische Rekonstruktion Häufigkeit Prozent (%)<br />

Lappenplastik mit Pectoralis-major-Lappen 49 40,2<br />

Lappenplastik mit Radialis-Lappen 14 11,5<br />

sonstige Rekonstruktion 10 8,2<br />

Lappenplastik mit Deltopectorallappen 8 6,6<br />

Platysmalappen 8 6,6<br />

Verschiebelappen 8 6,6<br />

Rotationslappen 7 5,7<br />

Lappenplastik mit Latissimus-dorsi-Lappen 4 3,3<br />

Nervenplastik 4 3,3<br />

Duraplastik 4 3,3<br />

Defektdeckung mit Fascia lata 3 2,5<br />

Nahlappen 1 0,8<br />

Orbitarekonstruktion 1 0,8<br />

Rekonstruktion Verbindung Larynx zu Trachea 1 0,8<br />

Gesamt 122 100<br />

Tab. 40: Plastische Rekonstrukrionsverfahren<br />

4.2.8.1 Operationsdauer<br />

Die durchschnittliche OP-Dauer betrug 199,36 min., d.h. ~3 Stunden und 20<br />

Minuten (Minimum = 15 min., Maximum = 881 min.).<br />

4.2.8.2 Postoperative Nachblutungen<br />

Im Mittel kam es zu 0,27 Nachblutungen postoperativ (Minimum = 0; Maximum =<br />

3) pro Fall mit operativem Eingriff (in 25 Fällen fand keine Operation statt).<br />

Anzahl postoperative<br />

Nachblutung<br />

Häufigkeit<br />

41<br />

Prozent der<br />

Fälle (%)<br />

1 70 16,0<br />

2 14 3,2<br />

3 6 1,4<br />

Tab. 41: Anzahl postoperative Nachblutungen<br />

41


Grafik 17: Anzahl postoperative Nachblutungen<br />

In 90 Fällen kam es zu Nachblutungen (23,3% d.F. nach Abzug derjenigen, die<br />

keiner Operation unterzogen wurden). Von wiederum diesen 90 Fällen kam es in 70<br />

Fällen (77,8% bzw. 16% bezogen auf alle transfundierten Patienten) zu einer<br />

Nachblutung, in 14 Fällen (15,6% bzw. 3,2%) zu zwei Blutungen und in 6 Fällen<br />

(6,7% bzw. 1,4%) sogar zu drei postoperativen Blutungen (vgl. Grafik und Tabelle).<br />

Insgesamt kam es also zu 116 Nachblutungen. Diese verteilten sich wie folgt auf die<br />

postoperativen Tage (s. Grafik und Tabelle):<br />

Tag der Nachblutung postoperativ Häufigkeit Prozent (%)<br />

Nachblutung am Tag der Operation 23 19,8<br />

1 27 23,3<br />

2 18 15,5<br />

3 11 9,5<br />

4 10 8,6<br />

5 2 1,7<br />

6 2 1,7<br />

7 1 0,9<br />

8 6 5,2<br />

9 1 0,9<br />

10 1 0,9<br />

11 4 3,4<br />

12 4 3,4<br />

13 1 0,9<br />

14 1 0,9<br />

16 1 0,9<br />

18 2 1,7<br />

21 1 0,9<br />

Gesamt 116 100<br />

Tab. 42: Tag der postoperativen Nachblutung<br />

42<br />

42


Gehäuft traten die postoperativen Nachblutungen vor allem am Tag der Operation<br />

selbst und in den Folgetagen bis zu Tag 4 auf. An Tag 8, 11 und 12 lagen kleinere<br />

Häufungen vor.<br />

Grafik 18: Tag der postoperativen Nachblutung<br />

4.2.8.3 Postoperative Komplikationen<br />

Es kam durchschnittlich zu 1,12 postoperativen Komplikationen pro Patient.<br />

Minimum = 0, d.h. keine postoperativen Komplikationen, der Maximalwert für<br />

postoperative Komplikationen betrug 9.<br />

Anzahl postoperativer<br />

Komplikationen<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

0 169 40,9<br />

1 114 27,6<br />

2 64 15,5<br />

3 42 10,2<br />

4 11 2,7<br />

5 7 1,7<br />

6 3 0,7<br />

7 1 0,2<br />

8 1 0,2<br />

9 1 0,2<br />

Gesamt 413 100<br />

Tab. 43: Anzahl postoperative Komplikationen<br />

169 Fälle (40,9%) verliefen ohne postoperative Komplikation. 244 Fälle waren mit<br />

postoperativen Komplikationen assoziiert. Die Anzahl der Komplikationen lag<br />

insgesamt bei 489. Die Verteilung der Häufungen (Anzahl Komplikationen) ist der<br />

folgenden Grafik zu entnehmen.<br />

43<br />

43


Grafik 19: Anzahl postoperative Komplikationen<br />

In 27,6% der Fälle kam es zu einer Komplikation (114 Fälle), in 15,5% (64 Fälle) zu<br />

zwei Komplikationen und in 10,2% der Fälle (42 Fälle) zu drei Komplikationen im<br />

postoperativen Verlauf. In Einzelfällen kam es bis zu 9 Komplikationen<br />

postoperativ.<br />

Die Differenzierung der einzelnen Komplikationen in Kategorien – wie zum<br />

Beispiel Wundheilungsstörung oder Blutung – ist der nachfolgenden Tabelle zu<br />

entnehmen.<br />

Häufigkeiten aufgetretende<br />

Komplikationen<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

Sickerblutung/Blutung 73 15,9<br />

Wundheilungsstörung 68 14,8<br />

Sonstige Komplikationen 60 13,1<br />

Fistelbildung 38 8,3<br />

(Aspirations-) Pneumonie 31 6,8<br />

Gefäßarrosionsblutung 30 6,5<br />

Nervenläsion 30 6,5<br />

neurologisch 30 6,5<br />

respiratorisch 29 6,3<br />

Aspiration, Schluckstörung 25 5,4<br />

kardial 24 5,2<br />

Sepsis/Infektion 13 2,8<br />

Lappennekrose 8 1,8<br />

Gesamt<br />

Tab. 44: Häufigkeit auftretender Komplikationen<br />

459 100<br />

Komplikationen in Form von Blutungen waren mit 15,9% (73 Fälle) vertreten. Fast<br />

ebenso häufig kam es zu Wundheilungsstörungen (14,8% bzw. 68 Fälle).<br />

Gefäßarrosionsblutungen kamen in 6,5% der Fälle (30 Fälle) vor.<br />

In 20 Fällen kam es im weiteren postoperativen Krankheitsverlauf zum Exitus<br />

letalis.<br />

44<br />

44


4.2.9 Korrelation Risikofaktoren<br />

Bei der Korrelation der insgesamt bei einem Patienten transfundierten Blutprodukte<br />

mit den Parametern „Dauer stationärer Aufenthalt/ Liegedauer“, „Anzahl der<br />

Grunderkrankungen“, „Patientenalter“, „Anzahl der eingenommenen Medikamente,<br />

welche potentiell Wechselwirkungen mit Blutbild und Gerinnungsstatus haben“ und<br />

„Anzahl der Operationen während eines stationären Aufenthaltes“, ließen sich die<br />

folgenden Ergebnisse ermitteln:<br />

Für die Parameter „Anzahl der Grunderkrankungen“ ergab sich keine signifikante<br />

Korrelation zur Anzahl der insgesamt verabreichten Blutprodukte (p=0,57;<br />

Korrelation -0,29). Ebenso gilt dies für das „Patientenalter“ (p=0,07; Korrelation -<br />

0,86) und die „Anzahl der eingenommenen Medikamente, welche potentiell<br />

Wechselwirkungen mit Blutbild und Gerinnungsstatus haben“ (p=0,42; Korrelation -<br />

0,39).<br />

Für die Parameter „Dauer stationärer Aufenthalt/ Liegedauer“ (p


Grafik 21: Korrelation Anzahl Transfusionen gesamt zu Anzahl Operationen<br />

46<br />

46


4.3 Transfundate (fallbezogen)<br />

In diesem Abschnitt werden die Transfusionen fallgebunden aufgearbeitet. Im<br />

weiteren Text wird der Begriff der „Transfusionssequenz“ häufiger benutzt. Als<br />

„Sequenz“ ist ein Zeitraum benannt, in dem eine oder mehrere Gaben von<br />

Blutprodukten erfolgten. Der gewählte Zeitraum entspricht hierbei der Dauer eines<br />

stationären Krankenhausaufenthaltes.<br />

Zunächst soll ein Überblick über die Transfusionssequenzen und die Transfusionen<br />

im Allgemeinen erfolgen.<br />

Im Mittel kam es pro Patient zu 1,1 Transfusionssequenzen (Maximum 4<br />

Sequenzen); Transfusionen erhielten die Patienten im Schnitt 4,03, wobei das<br />

Maximum an transfundierten Blutprodukten in einem Fall bei 29 liegt. 89,8% der<br />

Patienten (494 Fälle) wurden im Rahmen einer Sequenz transfundiert. Die sonstige<br />

Verteilung ist der Tabelle zu entnehmen.<br />

Übersicht Anzahl<br />

Transfusionssequenzen<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 494 89,8<br />

2 47 8,5<br />

3 8 1,5<br />

4 1 0,2<br />

Gesamt 550 100<br />

Tab. 45: Übersicht Anzahl Transfusionssequenzen<br />

In den meisten Fällen (205 bzw. 37,0%) wurden zwei Transfusionen verabreicht. In<br />

82 Fällen (14,8%) wurden 4 Transfusionen gegeben, in 75 Fällen (13,5%) eine.<br />

10 Transfusionen wurden immerhin in 2,7% der Fälle (15) verabreicht.<br />

Die sonstige Verteilung ist der Tabelle zu entnehmen, wobei hier nicht zwischen den<br />

einzelnen Blutprodukten unterschieden wird, sondern alle Blutprodukte zusammen<br />

betrachtet werden.<br />

47<br />

47


Übersicht Anzahl Transfusionen<br />

(alle Blutprodukte)<br />

48<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 75 13,5<br />

2 205 37,0<br />

3 46 8,3<br />

4 82 14,8<br />

5 23 4,2<br />

6 36 6,5<br />

7 14 2,5<br />

8 9 1,6<br />

9 8 1,4<br />

10 15 2,7<br />

11 9 1,6<br />

12 6 1,1<br />

13 2 0,4<br />

14 8 1,4<br />

15 5 0,9<br />

16 1 0,2<br />

17 2 0,4<br />

18 1 0,2<br />

19 1 0,2<br />

20 1 0,2<br />

22 1 0,2<br />

23 1 0,2<br />

24 1 0,2<br />

29 1 0,2<br />

Gesamt 553 100<br />

Tab. 46: Übersicht Anzahl Transfusionen<br />

4.3.1 (Externe) Vortransfusion<br />

In 25 Fällen hatten Patienten in anderen Kliniken bereits Transfusionen erhalten,<br />

bevor sie in der HNO-Klinik transfundiert wurden. In 391 Fällen lag keine<br />

Vortransfusion vor. In den restlichen Fällen wurden keine Angaben gemacht.<br />

4.3.2 Verteilung der Transfusionsanzahl der unterschiedlichen Blutprodukte<br />

in Zusammenschau der Sequenzen<br />

Die folgenden Tabellen und Grafik stellen die Verteilung der einzelnen<br />

Blutproduktgruppen in der Reihenfolge F-EK, E-EK, F-GFP, E-GFP und TTF dar.<br />

48


Anzahl F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 83 14,0<br />

2 268 45,2<br />

3 58 9,8<br />

4 95 16,0<br />

5 24 4,0<br />

6 30 5,0<br />

7 9 1,5<br />

8 12 2,0<br />

9 3 0,5<br />

10 3 0,5<br />

11 2 0,3<br />

12 2 0,3<br />

13 1 0,2<br />

15 1 0,2<br />

17 1 0,2<br />

18 1 0,2<br />

Gesamt 593 100<br />

Tab. 47: Übersicht Anzahl F-EK<br />

Grafik 22: Verteilung F-EK (Zusammenfassung aller Transfusionssequenzen)<br />

Anzahl E-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 1 33,3<br />

2 1 33,3<br />

3 1 33,3<br />

Gesamt 3 100<br />

Tab. 48: Übersicht Anzahl E-EK<br />

49<br />

49


Anzahl F-GFP Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 3 2,8<br />

2 27 25,9<br />

3 23 22,1<br />

4 28 26,9<br />

5 1 1,0<br />

6 12 11,5<br />

7 1 1,0<br />

8 2 1,9<br />

9 2 1,9<br />

10 4 3,8<br />

12 1 1,0<br />

Tab. 49: Übersicht Anzahl F-GFP<br />

50<br />

104 100<br />

Anzahl E-GFP Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 1 100<br />

Tab. 50: Übersicht Anzahl E-GFP<br />

Anzahl TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 21 61,8<br />

2 12 35,3<br />

3 1 2,9<br />

Gesamt 34 100<br />

Tab. 51: Übersicht Anzahl TTF<br />

4.3.3 Verteilung der Transfusionen im Zeitraum von 1994 bis 2006 (ohne<br />

Unterteilung der unterschiedlichen Blutprodukte)<br />

Transfusionsjahr<br />

Häufigkeit<br />

Transfusionen<br />

Prozent (%)<br />

1994 4 0,7<br />

1995 23 3,8<br />

1996 11 1,8<br />

1997 7 1,2<br />

1998 37 6,1<br />

1999 56 9,3<br />

2000 86 14,2<br />

2001 79 13,1<br />

2002 61 10,1<br />

2003 63 10,4<br />

2004 65 10,8<br />

2005 81 13,4<br />

2006 31 5,1<br />

Tab. 52: Verteilung Transfusionen im Betrachtungszeitraum<br />

50


Es zeigt sich ein Anstieg der Transfusionshäufigkeit vor allem ab dem Jahr 1998 bis<br />

zum Höhepunkt der Transfusionshäufigkeit im Jahr 2000 (14,2% aller Transfusionen<br />

im angegebenen Zeitraum) und 2001 (13,1%). Für 2002 bis 2004 zeigt sich ein<br />

Rückgang auf stabilem Niveau (zwischen 10,1% und 10,8%).<br />

2005 ist ein erneuter Höhepunkt an Transfusionen zu verzeichnen (13,4%).<br />

Grafik 23: Verteilung aller Transfusionen von 1994 bis 2006<br />

Das Jahr 2006 ist ebenso wie das Jahr 1994 nur zum Teil erfasst.<br />

4.3.4 Blutgruppenidentische Transfusion<br />

Im Großteil der erfassten Fälle (88,1%) wurde blutgruppenidentisch (bezogen auf<br />

das AB0-System) transfundiert, was im Hinblick auf eventuelle Komplikationen von<br />

Bedeutung ist. In 17 Fällen (4,1%) wurden nicht blutgruppenidentische und in 7,7%<br />

d. F. (32 Fälle) nur zum Teil blutgruppenidentische Transfusionen verabreicht.<br />

Blutgruppenidentische<br />

Transfusion (AB0-System)<br />

51<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

ja 364 88,1<br />

zum Teil 32 7,7<br />

nein 17 4,1<br />

Gesamt 413 100<br />

Tab. 53: Blutgruppenidentische Transfusion (AB0-System)<br />

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass im Falle eines medizinischen Notfalles die Gabe<br />

von Erythrozytenkonzentraten mit der „Blutgruppe 0 – Rhesusfaktor negativ“ aus<br />

51


medizinischer Sicht gerechtfertigt und keinesfalls als „Fehltransfusion“ zu<br />

bemängeln ist. Jedoch wurde die Verabreichung solcher Blutprodukte in einem<br />

solchen Fall (bei Vorliegen einer anderen Blutgruppe des Patienten) auch als „nicht<br />

blutgruppenidentische Transfusion“ gezählt.<br />

Gleiches gilt für TTF und GFP und deren Kompatibilitäten hinsichtlich des AB0-<br />

Systems in Notfallsituationen.<br />

4.3.5 Leukozytendepletion<br />

Die Leukozytendepletion wird im Kapitel 4.4 mit abgehandelt.<br />

4.3.6 Komplikationen bei Transfusion<br />

Zu den Komplikationen einer Transfusion von Blutprodukten gehören einerseits<br />

Sofortreaktionen (z.B. Exantheme, Übelkeit, Schwindel) und andererseits die<br />

sogenannten Transfusionszwischenfälle (z.B. Hämolyse, TRALI).<br />

In einem Fall (0,2%) wurde eine Sofortreaktion in Form eines Exanthems<br />

beobachtet. Transfusionszwischenfälle wurden nicht beobachtet.<br />

4.3.7 <strong>Dokument</strong>ation Gabe von Blutprodukten<br />

Die Durchführung und <strong>Dokument</strong>ation des Bedside-Tests vor Transfusion von<br />

Blutprodukten wird im Kapitel 4.4 abgehandelt.<br />

4.3.8 Indikation zur Transfusion von Blutprodukten<br />

In der folgenden Grafik sind die Indikationen zur Transfusion dargestellt. Betrachtet<br />

wurden hier die Fälle, die ausgewertet werden konnten (nicht alle Fälle mit<br />

Transfusion, die durch die Blutbank übermittelt wurden), weswegen die Anzahl der<br />

Transfusionen insgesamt (keine Unterteilung in Untergruppen der einzelnen<br />

Blutprodukte) etwas niedriger ist (1649).<br />

52<br />

52


Grafik 24: Transfusionsindikation<br />

Der Hauptteil (39%) entfällt auf die intraoperative Verabreichung der Blutprodukte.<br />

Die postoperative Transfusion (27%) – hier unterteilt in „allgemeine“ postoperative<br />

Verabreichung (343 Transfusionen = 21%) (z.B. bei niedrigem Hb-Wert<br />

postoperativ) und Indikation bei Nachblutung (97 Transfusionen = 6%) – tritt an<br />

zweite Stelle der Indikationshäufigkeit. Danach folgen die Notfallsituationen (24%)<br />

und schließlich die Transfusion ohne Zusammenhang mit einem operativen Eingriff<br />

(10%).<br />

4.3.9 <strong>Dokument</strong>ation über Aufklärung der Transfusionsrisiken<br />

In 17,6% der Fälle war in der Krankenakte des Patienten keine schriftliche<br />

Aufklärung über die Risiken einer Transfusion zu finden. In 2 Fällen war die<br />

Aufklärung unvollständig. In den übrigen Fällen lag eine schriftlich dokumentierte<br />

Aufklärung über die Transfusion von Blutprodukten und ihre Risiken vor.<br />

4.3.10 Blutproduktbegleitschein<br />

Insgesamt waren 1552 Begleitscheine von Transfusionen in der Patientenakte<br />

hinterlegt (92,5%). 126 Begleitscheine (7,5%) fehlten in den entsprechenden<br />

Patientenakten.<br />

In 185 Fällen war/en der/die Begleitschein/e einer Patientenakte komplett (alle<br />

verabreichten Blutprodukte des jeweils betroffenen Patienten) unvollständig<br />

53<br />

53


ausgefüllt (11,0%). In 99 Fällen (5,8%) galt dies nur zum Teil für die in einer<br />

Patientenakte befindlichen Begleitscheine.<br />

Die Ausfertigung des Begleitscheines, der an die Blutbank zurückgeht, war in 1533<br />

Fällen (91,4%) korrekterweise nicht in der jeweiligen Patientenakte zu finden. In<br />

106 Fällen (6,3%) fanden sich jedoch eben diese Scheine, die eigentlich als<br />

Rückmeldung an die Blutbank gedacht sind, in der Patientenakte.<br />

4.3.11 Verabreichung von Hyper-HAES ® vor Transfusion<br />

In 6 Fällen wurde vor der Transfusion von Blutprodukten Hyper-HAES ® verabreicht<br />

(1% d.F.).<br />

Hyper-HAES ® ist eine hyperonkotische Lösung, die auch als Plasmaexpander<br />

bezeichnet wird (theoretische Osmolarität: 2464 mosmol/l).<br />

Sie zeichnet sich durch eine 7,2%-Natriumchloridlösung als Trägersubstanz aus.<br />

Desweiteren enthält sie 6% Hydroxyethylstärke. Indiziert ist die Anwendung bei<br />

Volumenmangelschock, zum Beispiel bei starkem Blutverlust. Hyper-HAES ® kann<br />

einen bis zu 400%-igen intravasalen Volumenzuwachs bewirken und somit einem<br />

Volumenmangelschock entgegenwirken. Maximale Tagesdosis sind 4ml/kg<br />

Körpergewicht.<br />

Problematisch ist das potentielle Auslösen einer anaphylaktischen Reaktion<br />

(Hydroxyethylstärkeanteil) sowie einer Koagulopathie durch die hyperosmolare<br />

Wirkung auf die Zellen des Blutes. Dies bedeutet einerseits ggf. eine zusätzliche<br />

Blutungsneigung, andererseits aber auch einen zweifelhaften Nutzen einer zeitlich<br />

nahen Kombination der Verabreichung von Hyper- HAES ® und Blutprodukten [14,<br />

24, 25].<br />

4.3.12 Verabreichung von Humanalbumin<br />

In 30 Fällen (7,3% der Fälle) wurde Humanalbumin verabreicht. Die maximale<br />

Anzahl der Humanalbumingaben lag bei 7 Gaben. In 14 Fällen (46,6%) wurden 2<br />

Einheiten Humanalbumin verabreicht, in 8 Fällen (26,6%) eine<br />

Humanalbumineinheit.<br />

Ab etwa 2002 wurde die Gabe von Humanalbumin klinisch nicht mehr angewendet.<br />

54<br />

54


4.3.13 Verabreichung von Eisenpräparaten<br />

In 107 Fällen (25,9%) erhielten Patienten eine Eisensubstitution. In den meisten<br />

Fällen (74; 18%) wurde Ferrosanol ® als Tropfen verabreicht. Am Zweithäufigsten<br />

(16 Fälle; 3,9%) wurde Ferrosanol ® als Tablette eingenommen. In 5 Fällen (1,2%)<br />

erfolgte die Gabe von Eisen als intravenöse Substitution.<br />

Die Einnahme bzw. Verabreichung der Eisenpräparate erfolgte sowohl vor als auch<br />

nach Transfusion. Häufig bestand die Einnahme von Eisenpräparaten bereits schon<br />

anamnestisch.<br />

Die restlichen Details sind der nachstehenden tabellarischen Übersicht zu<br />

entnehmen:<br />

Verabreichte Eisenpräparate Häufigkeit<br />

55<br />

Prozent der<br />

Fälle (%)<br />

Ferrosanol ® -Tropfen 74 18,0<br />

Ferrosanol ® - Drg./Tbl. 16 3,9<br />

Ferrolecit ® i.v. 5 1,2<br />

Ferrosanol duodenal ® 5 1,2<br />

Cosmofer ® 1 0,2<br />

Eryfer ® 100 1 0,2<br />

Ferrum Verla ® -Tbl. 1 0,2<br />

Vitaferro ® -Trpf. 1 0,2<br />

Ferro Folsan ® -Tbl. 1 0,2<br />

Kendural ® -Tbl. 1 0,2<br />

Präparatname fehlt 1 0,2<br />

Keine Einnahme Eisenpräparat 306 74,3<br />

Gesamt 413 100<br />

Tab. 54: Verabreichte Eisenpräparate<br />

4.3.14 Verabreichung von Antithrombin III (AT III)<br />

In 11 Fällen (2,7%) wurde Antithrombin III verabreicht. Minimale Anzahl war die<br />

Einmalgabe von AT III (9 Fälle), maximale Verabreichungsanzahl war dreimal (1<br />

Fall). In einem Fall wurde zweimal AT III gegeben.<br />

55


4.3.15 Verabreichung von Gerinnungsfaktoren<br />

In fünf Fällen (1,2%) wurden Gerinnungsfaktoren an Patienten verabreicht.<br />

Der folgenden Tabelle ist zu entnehmen, welcher Gerinnungsfaktor substituiert<br />

wurde:<br />

Gerinnungsfaktor Häufigkeit Prozent<br />

Faktor VII 1 20<br />

Faktor VIII 1 20<br />

Faktor IX 1 20<br />

Kombination aus Faktoren II, VII, IX,X 2 40<br />

Gesamt 5 100<br />

Tab. 55: Verabreichte Gerinnungsfaktoren<br />

Die Anzahl der Gerinnungsfaktorengabe variierte dabei von einmaliger<br />

Verabreichung bis zu 26-facher Verabreichung des jeweiligen Faktors. In den<br />

anderen 3 Fällen kam es zu vier, fünf und sieben Gaben von Gerinnungsfaktor.<br />

56<br />

56


4.4 Transfundate (Blutprodukt-bezogen)<br />

Im folgenden Abschnitt werden alle Blutprodukt-bezogenen Daten wie z.B.<br />

Lagerungsdauer in der Blutbank von der Herstellung bis zur Transfusion oder<br />

überschrittene Haltbarkeitsdaten sowie Blutgruppenmerkmale der Blutprodukte<br />

abgehandelt. Die Betrachtung erfolgt unabhängig vom jeweiligen klinischen Fall.<br />

4.4.1 Betrachtungszeitraum und Verteilung der Transfusionen im<br />

Betrachtungszeitraum<br />

Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich vom 15.08.1994 bis zum 31.05.2006. In<br />

diesem Zeitraum wurden 2248 Blutprodukte an die HNO-Klinik ausgegeben. In der<br />

Tabelle wird keine Differenzierung zwischen den einzelnen Blutproduktgruppen<br />

vorgenommen.<br />

Jahr der Transfusion Häufigkeit Prozent (%)<br />

1994 16 0,7<br />

1995 79 3,5<br />

1996 100 4,4<br />

1997 23 1,0<br />

1998 105 4,7<br />

1999 179 8,0<br />

2000 369 16,4<br />

2001 324 14,4<br />

2002 218 9,7<br />

2003 276 12,3<br />

2004 227 10,1<br />

2005 242 10,8<br />

2006 90 4,0<br />

Gesamt 2248 100<br />

Tab. 56: Jahr der Transfusion (alle Blutprodukte)<br />

57<br />

57


Grafik 25: Verteilung Ausgabe Blutprodukte von 1994 bis 2006 (alle Blutprodukte)<br />

4.4.1.1 Verteilung von Fremdblut-Erythrozytenkonzentraten (F-EK) im<br />

Betrachtungszeitraum<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt 1.782 F-EK ausgegeben. Der folgenden<br />

Tabelle und Grafik sind die Verteilung im Betrachtungszeitraum zu entnehmen.<br />

Jahr der Ausgabe F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

1994 7 0,4<br />

1995 61 3,4<br />

1996 74 4,1<br />

1997 19 1,1<br />

1998 76 4,3<br />

1999 144 8,1<br />

2000 272 15,3<br />

2001 262 14,7<br />

2002 191 10,7<br />

2003 215 12,1<br />

2004 181 10,1<br />

2005 200 11,2<br />

2006 80 4,5<br />

Gesamt 1782 100<br />

Tab. 57: Jahr der Transfusion für F-EK<br />

58<br />

58


Im Jahr 2000 und 2001 wurden die meisten F-EK ausgegeben (zusammen 30%).<br />

Nach 2001 bis 2005 war der Trend tendenziell rückläufig.<br />

Grafik 26: Verteilung Ausgabe F-EK<br />

4.4.1.2 Verteilung von Eigenblut-Erythrozytenkonzentraten (E-EK) im<br />

Betrachtungszeitraum<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt 9 E-EK ausgegeben. 3 E-EK wurden<br />

1995 ausgegeben, 5 E-EK 2003 und 1 E-EK im Jahr 2005.<br />

Jahr der Ausgabe E-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

1995 3 33,3<br />

2003 5 55,6<br />

2005 1 11,1<br />

Gesamt 9 100<br />

Tab. 58: Jahr der Transfusion für E-EK<br />

4.4.1.3 Verteilung von Fremd-Frischplasma (F-GFP) im Betrachtungszeitraum<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt 405 F-GFP ausgegeben. Der folgenden<br />

Tabelle und Grafik sind die Verteilung im Betrachtungszeitraum zu entnehmen.<br />

59<br />

59


Jahr der Ausgabe F-GFP Häufigkeit Prozent (%)<br />

1994 6 1,5<br />

1995 11 2,7<br />

1996 26 6,4<br />

1997 4 1,0<br />

1998 28 6,9<br />

1999 31 7,7<br />

2000 85 21,0<br />

2001 52 12,8<br />

2002 24 5,9<br />

2003 52 12,8<br />

2004 40 9,9<br />

2005 36 8,9<br />

2006 10 2,5<br />

Gesamt 405 100<br />

Tab. 59: Jahr der Transfusion für F-GFP<br />

21% aller F-GFP wurden im Jahr 2000 ausgegeben. In den Jahren danach war<br />

die Ausgabetendenz rückläufig.<br />

Grafik 27: Verteilung Ausgabe F-GFP<br />

4.4.1.4 Verteilung von Eigen-Frischplasma (E-GFP) im Betrachtungszeitraum<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt 3 E-GFP ausgegeben. 2 E-GFP wurden<br />

im Jahr 2001 ausgegeben, 1 E-GFP im Jahr 1995.<br />

Jahr der Ausgabe E-GFP Häufigkeit Prozent (%)<br />

1995 1 33,3<br />

2001 2 66,7<br />

Gesamt 3 100<br />

Tab. 60: Jahr der Transfusion für E-GFP<br />

60<br />

60


4.4.1.5 Verteilung von Thrombozytenkonzentraten (TTF) im<br />

Betrachtungszeitraum<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden insgesamt 49 TTF ausgegeben. Der folgenden<br />

Tabelle und Grafik sind die Verteilung im Betrachtungszeitraum zu entnehmen.<br />

Jahr der Ausgabe TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

1994 3 6,1<br />

1995 2 4,1<br />

1996 1 2,0<br />

1998 1 2,0<br />

1999 4 8,2<br />

2000 11 22,4<br />

2001 8 16,3<br />

2002 3 6,1<br />

2003 4 8,2<br />

2004 7 14,3<br />

2005 5 10,2<br />

Gesamt 49 100<br />

Tab. 61: Jahr der Transfusion für TTF<br />

Im Jahr 2000 wurden die meisten TTF ausgegeben (22,4%). Im Jahr 2001<br />

waren es 16,3% aller ausgegebenen TTF. In den Folgejahren war der<br />

Ausgabetrend rückläufig. Im Jahr 2004 gab es noch einmal eine Spitze mit<br />

14,3% ausgegebener TTF.<br />

Grafik 28: Verteilung Ausgabe TTF<br />

61<br />

61


4.4.2 Fallzahlen (Anzahl und Gruppen der Blutprodukte)<br />

Die von der Blutbank ausgegebene Listung aller seit 1994 an die HNO-Klinik<br />

ausgeteilten Blutprodukte beinhaltete insgesamt 2309 Blutprodukte. Die Verteilung<br />

auf die einzelnen Untergruppen ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:<br />

Art des Blutproduktes Häufigkeit Prozent (%)<br />

F-EK 1832 79,3<br />

E-EK 10 0,4<br />

F-GFP 413 17,9<br />

E-GFP 3 0,1<br />

TTF 49 2,1<br />

unklar (fehlende Unterlagen) 2 0,1<br />

Gesamt 2309 100<br />

Tab. 62: Anzahl Art der ausgegebenen Blutprodukte im Betrachtungszeitraum<br />

Grafik 29: Verteilung Art der ausgegebenen Blutprodukte im Betrachtungszeitraum<br />

4.4.3 Eigenschaften der Blutprodukte<br />

In diesem Abschnitt wurde keine gruppenspezifische Betrachtung durchgeführt,<br />

sondern alle Blutprodukte wurden zusammengefasst. Die gruppenspezifische<br />

Betrachtung ist gesondert aufgeführt.<br />

Die Verteilung der Blutgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. 44,8% der<br />

Blutprodukte besaßen die Eigenschaft der Blutgruppe A, die Blutgruppe 0 traf in<br />

43,1% der Fälle zu.<br />

62<br />

62


Blutgruppe des Blutproduktes Häufigkeit Prozent (%)<br />

A1 13 0,8<br />

A2 7 0,4<br />

0 681 43,1<br />

B 124 7,8<br />

A2B 3 0,2<br />

A 690 43,6<br />

AB 61 3,9<br />

Gesamt 1579 100<br />

Tab. 63: Blutgruppen der Blutprodukte<br />

Die Verteilung hinsichtlich der Eigenschaft „Rhesusfaktor“ ist ebenfalls der<br />

nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Von den gültigen 1301 Fällen waren 64,5%<br />

Rhesusfaktor positiv.<br />

Rhesusfaktor des Blutproduktes Häufigkeit Prozent (%)<br />

positiv 1018 64,5<br />

negativ 283 17,9<br />

entfällt, da kein EK/TK 278 17,6<br />

Gesamt 1579 100<br />

Tab. 64: Rhesusfaktor der Blutprodukte<br />

Bei den Rhesusformeln am Häufigsten vertreten waren (1301 gültige Fälle): CcD.ee<br />

(24,3%), CCD.ee (20,6%) und ccddee (17,9%). Hinsichtlich der Kategorie „fehlende<br />

Angaben“ war auf dem Begleitschein kein Aufdruck einer Rhesusformel vorhanden.<br />

Rhesusformel des<br />

Blutproduktes<br />

63<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

CcD.ee 384 24,3<br />

CCD.ee 326 20,6<br />

ccddee 283 17,9<br />

ccD.Ee 142 9,0<br />

CcD.Ee 82 5,2<br />

ccD.EE 62 3,9<br />

ccD.ee 17 1,1<br />

ccDweakEe 1 0,1<br />

CwcD.ee 1 0,1<br />

entfällt, da kein EK/TK 278 17,6<br />

Fehlende Angaben 3 0,2<br />

Gesamt 1579 100<br />

Tab. 65: Rhesusformel der Blutprodukte<br />

63


Der Kellfaktor war in 10 Fällen (0,6% der gültigen Fälle) positiv. Den folgenden<br />

Tabellen sind weitere Details bezüglich Kellfaktor und Kellformel zu entnehmen:<br />

Kellfaktor des Blutproduktes Häufigkeit Prozent (%)<br />

negativ 1313 83,2<br />

entfällt, da kein EK/TK 256 16,2<br />

positiv 10 0,6<br />

Gesamt<br />

Tab. 66: Kellfaktor der Blutprodukte<br />

1579 100<br />

Kellformel des Blutproduktes Häufigkeit Prozent (%)<br />

kk 1313 83,2<br />

entfällt, da kein EK/TK 256 16,2<br />

Kk 7 0,4<br />

KK 3 0,2<br />

Gesamt 1579 100<br />

Tab. 67: Kellformel der Blutprodukte<br />

4.4.3.1 Eigenschaften von Fremdblut-Erythrozytenkonzentraten (F-EK)<br />

Die Verteilung der Blutgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. 44,4% der<br />

F-EK waren Blutgruppe „0“, 44,8% Blutgruppe „A“. Blutgruppe „B“ als<br />

Eigenschaft hatten 7,4% der F-EK, Blutgruppe „AB“ 3,3%.<br />

Blutgruppe F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

0 551 44,4<br />

A 549 44,2<br />

B 92 7,4<br />

AB 39 3,1<br />

A2 5 0,4<br />

A1 3 0,2<br />

A2B 3 0,2<br />

Gesamt 1242 100<br />

Tab. 68: Blutgruppenverteilung F-EK<br />

Die Verteilung hinsichtlich der Eigenschaft „Rhesusfaktor“ ist ebenfalls der<br />

nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Von den gültigen Fällen waren 78,1%<br />

Rhesusfaktor positiv.<br />

64<br />

64


Rhesusfaktor F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

positiv 971 78,1<br />

negativ 271 21,8<br />

Gesamt<br />

Tab. 69: Rhesusfaktor F-EK<br />

1242 100<br />

Bei den Rhesusformeln am Häufigsten vertreten waren: „CcD.ee“ (29,1%),<br />

„CCD.ee“ (26,0%) und „ccddee“ (21,8%).<br />

Rhesusformel F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

CcD.ee 361 29,1<br />

CCD.ee 323 26,0<br />

ccddee 271 21,8<br />

ccD.Ee 131 10,5<br />

CcD.Ee 79 6,4<br />

ccD.EE 59 4,8<br />

ccD.ee 17 1,3<br />

ccDweakEe 1 0,1<br />

Gesamt 1242 100<br />

Tab. 70: Rhesusformel F-EK<br />

Der Kellfaktor war in 7 Fällen (0,6% der gültigen Fälle) positiv. Den folgenden<br />

Tabellen sind weitere Details bezüglich Kellfaktor und Kellformel zu<br />

entnehmen:<br />

Kellfaktor F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

negativ 1235 99,4<br />

positiv 7 0,6<br />

Gesamt 1242 100<br />

Tab. 71: Kellfaktor F-EK<br />

Kellformel F-EK Häufigkeit Prozent (%)<br />

kk 1235 99,4<br />

Kk 4 0,3<br />

KK 3 0,2<br />

Gesamt 1242 100<br />

Tab. 72: Kellformel F-EK<br />

65<br />

65


4.4.3.2 Eigenschaften von Eigenblut-Erythrozytenkonzentraten (E-EK)<br />

Alle 10 E-EK hatten die Blutgruppe „0“. 8 der 10 E-EK (80%) waren Rhesusfaktor<br />

positiv. In 5 Fällen (50%) lautete die Rhesusformel „CcD.ee“, in 3 Fällen (30%)<br />

„ccD.Ee“ und in 2 Fällen (20%) „ccddee“. Der Kellfaktor war in allen Fällen<br />

negativ, so dass die Kellformel „kk“ lautete.<br />

4.4.3.3 Eigenschaften von Fremd-Frischplasma (F-GFP)<br />

Die Verteilung der Blutgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. 35,0% der<br />

F-GFP waren Blutgruppe „0“, 47,2% Blutgruppe „A“. Blutgruppe „B“ als<br />

Eigenschaft hatten 10,5% der F-GFP, Blutgruppe „AB“7,3%.<br />

Blutgruppe F-GFP Häufigkeit Prozent (%)<br />

A 135 47,2<br />

0 100 35,0<br />

B 30 10,5<br />

AB 21 7,3<br />

Gesamt 286 100<br />

Tab. 73: Blutgruppenverteilung F-GFP<br />

Die Verteilung hinsichtlich der Eigenschaft „Rhesusfaktor“ ist wie folgt: von den<br />

gültigen 286 Fällen waren 2,1% (6 F-GFP) Rhesusfaktor positiv.<br />

In 9 Fällen (3,0%) war eine Rhesusformel angegeben. In 3 Fällen (1%) lautete die<br />

Rhesusformel „CcD.ee“, in 3 Fällen (1%) „ccD.Ee“ und in weiteren 3 Fällen (3%)<br />

„ccddee“. Der Kellfaktor war in einem Fall (0,3%) positiv, die Kellformel lautete in<br />

diesem einen Fall „Kk“.<br />

4.4.3.4 Eigenschaften von Eigen-Frischplasma (E-GFP)<br />

Von 3 E-GFP lagen nur in einem Fall die Eigenschaften des Blutproduktes vor:<br />

Blutgruppe „A“, Rhesusfaktor positiv, Kellfaktor negativ, Kellformel demnach „kk“.<br />

66<br />

66


4.4.3.5 Eigenschaften von Thrombozytenkonzentraten (TTF)<br />

Die Verteilung der Blutgruppen ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. 52,6% der<br />

TTF waren Blutgruppe „0“, 39,5% Blutgruppe „A“. Blutgruppe „B“ als Eigenschaft<br />

hatten 5,3% der TTF, Blutgruppe „AB“2,6%.<br />

Blutgruppe TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

0 20 52,6<br />

A1 10 26,3<br />

A 3 7,9<br />

A2 2 5,3<br />

B 2 5,3<br />

AB 1 2,6<br />

Gesamt<br />

Tab. 74: Blutgruppenverteilung TTF<br />

38 100<br />

Die Verteilung hinsichtlich der Eigenschaft „Rhesusfaktor“ ist ebenfalls der<br />

nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Von den gültigen Fällen waren 81,6%<br />

Rhesusfaktor positiv.<br />

Rhesusfaktor TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

positiv 31 81,6<br />

negativ 7 18,4<br />

Gesamt<br />

Tab. 75: Rhesusfaktor TTF<br />

38 100<br />

Bei den Rhesusformeln am Häufigsten vertreten waren: „CcD.ee“ (36,8%), „ccddee“<br />

(18,4%), „ccD.Ee“ (13,2%) und CCD.ee (10,5%). In einem Fall war keine<br />

Rhesusformel auf dem Begleitschein vermerkt.<br />

Rhesusformel TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

CcD.ee 14 36,8<br />

ccddee 7 18,4<br />

ccD.Ee 5 13,2<br />

CCD.ee 4 10,5<br />

CcD.Ee 3 7,9<br />

ccD.EE 3 7,9<br />

CwcD.ee 1 2,6<br />

fehlende Angaben 1 2,6<br />

Gesamt 38 100<br />

Tab. 76: Rhesusformel TTF<br />

67<br />

67


Der Kellfaktor war in 2 Fällen (5,3% der gültigen Fälle) positiv. Den folgenden<br />

Tabellen sind weitere Details bezüglich Kellfaktor und Kellformel zu entnehmen:<br />

Kellfaktor TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

negativ 36 94,7<br />

positiv 2 5,3<br />

Gesamt 38 100<br />

Tab. 77: Kellfaktor TTF<br />

Kellformel TTF Häufigkeit Prozent (%)<br />

kk 36 94,7<br />

Kk 2 5,3<br />

Gesamt 38 100<br />

Tab. 78: Kellformel TTF<br />

4.4.4 CMV-Status und Leukozytendepletion der Blutprodukte<br />

Von allen Blutprodukten waren 434 (27,4%) explizit als CMV-negativ (auf<br />

Cytomegalievirus negativ getestet) gekennzeichnet; dabei handelte es sich um 375<br />

F-EK (86,4%), 37 F-GFP (8,5%) und 22 TTF (5,1%).<br />

Bei den 10 E-EK und den 3 E-GFP fehlten entsprechende Angaben.<br />

Der Status der Blutprodukte hinsichtlich Leukozytendepletion soll zunächst<br />

gruppenunspezifisch für alle Blutprodukte und danach gruppenspezifisch für die<br />

unterschiedlichen Blutproduktgruppen betrachtet werden.<br />

Die Hälfte der Blutprodukte war leukozytendepletiert.<br />

Status Leukozytendepletion Häufigkeit Prozent (%)<br />

nein 789 49,9<br />

ja 790 50,0<br />

Gesamt 1579 100<br />

Tab. 79: Status Leukozytendepletion<br />

In der Gruppe der F-EK waren 666 F-EK (53,6%) leukozytendepletiert.<br />

68<br />

68


Leukozytendepletion<br />

F-EK<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

ja 666 53,6<br />

nein 576 46,4<br />

Gesamt 1242 100<br />

Tab. 80: Leukozytendepletion F-EK<br />

In der Gruppe der E-EK waren 6 E-EK (60,0%) leukozytendepletiert.<br />

Leukozytendepletion<br />

E-EK<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

ja 6 60,0<br />

nein 4 40,0<br />

Gesamt 10 100<br />

Tab. 81: Leukozytendepletion E-EK<br />

In der Gruppe der F-GFP waren 101 F-GFP (35,3%) leukozytendepletiert.<br />

Leukozytendepletion<br />

F-GFP<br />

69<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

nein 185 64,7<br />

ja 101 35,3<br />

Gesamt 286 100<br />

Tab. 82: Leukozytendepletion F-GFP<br />

In der Gruppe der E-GFP war kein E-GFP leukozytendepletiert.<br />

In der Gruppe der TTF waren 17 TTF (44,7%) leukozytendepletiert.<br />

Leukozytendepletion TTF Häufigkeit Gültige Prozente<br />

nein 21 55,3<br />

ja 17 44,7<br />

Gesamt 38 100<br />

Tab. 83: Leukozytendepletion TTF<br />

Zum 01.10.2001 wurde die Leukozytendepletion verpflichtend eingeführt. Die<br />

vergleichende Betrachtung der Komplikationsraten vor und nach diesem Datum<br />

erbringt keinen signifikanten Unterschied. Sowohl hinsichtlich postoperativer<br />

Komplikationen (p = 0,35) als auch hinsichtlich postoperativer Nachblutungen (p =<br />

0,49). Die absoluten Zahlen finden sich in den nachstehenden Tabellen:<br />

69


Leukozytendepletion<br />

ja nein<br />

Komplikation eingetreten 125 106<br />

keine Komplikation 99 93<br />

p = 0,35<br />

Tab. 84.a: Postoperative Komplikationen vor und nach dem 01.10.2001<br />

Leukozytendepletion<br />

ja nein<br />

Nachblutung 48 38<br />

keine Nachblutung 167 156<br />

p = 0,49<br />

Tab. 84.b: Postoperative Nachblutungen vor und nach dem 01.10.2001<br />

4.4.5 Lagerungsdauer in der Blutbank<br />

Die Lagerungsdauer der einzelnen Blutprodukte ist definiert als der Zeitraum<br />

zwischen Herstellungsdatum und Transfusionsdatum.<br />

Für die F-EK (Anzahl 1216) ergab sich eine mittlere Lagerungsdauer von 21 Tagen<br />

(Minimum 3 Tage, Maximum 48 Tage).<br />

In der folgenden Grafik ist das entsprechende Histogramm für die F-EK zu sehen:<br />

Grafik 30: Histogramm Lagerungsdauer F-EK in der Blutbank<br />

70<br />

70


Für die E-EK (Anzahl 9) ergab sich eine mittlere Lagerungsdauer von 37 Tagen<br />

(Minimum 14 Tage, Maximum 47 Tage).<br />

Für die F-GFP (Anzahl 283) ergab sich eine mittlere Lagerungsdauer von 313 Tagen<br />

(Minimum 201 Tage, Maximum 512 Tage).<br />

In der folgenden Grafik ist das entsprechende Histogramm für die F-GFP zu sehen:<br />

Grafik 31: Histogramm Lagerungsdauer F-GFP in der Blutbank<br />

Für die E-GFP (Anzahl 1) lag eine Lagerungsdauer von 307 Tagen vor.<br />

Für die TTF (Anzahl 38) ergab sich eine mittlere Lagerungsdauer von 3 Tagen<br />

(Minimum 0 Tage, Maximum 5 Tage).<br />

4.4.6 Überschrittene Verfallsdaten<br />

Von insgesamt 1699 Blutprodukten wurde das Verfallsdatum zum Zeitpunkt der<br />

Transfusion kontrolliert. In 54 Fällen (3,2%) entfiel die Überprüfung, da diese<br />

Blutprodukte nicht transfundiert wurden. In 1545 Fällen (90,9%) wurde das<br />

Verfallsdatum bei Transfusion nicht überschritten. In 42 Fällen (2,5%) war die<br />

Aktenlage unklar, in 55 Fällen (3,2%) fehlten Unterlagen oder entsprechende<br />

Angaben.<br />

In 3 Fällen (0,2%) war das Verfallsdatum bei Transfusion an den Patienten<br />

überschritten. Hierbei handelte es sich um 3 F-EK. 2 F-EK davon wurden einen Tag<br />

nach Verfallsdatum transfundiert, ein F-EK 13 Tage nach Verfallsdatum.<br />

71<br />

71


4.4.7 Bedside-Test<br />

Die Durchführung und <strong>Dokument</strong>ation des Bedside-Tests, das heißt der<br />

Überprüfung der Blutgruppe des Patienten direkt am Krankenbett unmittelbar vor<br />

einer Transfusion, gehört zu den ärztlichen Pflichten. Er wird durchgeführt vor<br />

Transfusion von Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentraten.<br />

In 68,6% der Fälle (952 Fälle), in denen ein Bedside-Test hätte durchgeführt werden<br />

müssen, wurde dieser auch dokumentiert. In den übrigen 31,4% der Fälle (436 Fälle)<br />

war in der jeweiligen Patientenakte keine <strong>Dokument</strong>ation des Bedside-Tests zu<br />

finden.<br />

Von diesen dokumentierten Bedside-Tests in 952 Fällen war in 768 Fällen (80,7%)<br />

auch das Ergebnis dieses Tests vermerkt.<br />

In 32 Fällen (3,4% aller dokumentierten Bedside-Tests) fand sich für alle bei dem<br />

Patienten verabreichten Blutprodukte in der Patientenakte die Medtro ® - bzw.<br />

Serafol ® -Testkarte, welche zur Durchführung eines Bedside-Tests verwendet wird.<br />

Die Testkarten selbst sollten jedoch nicht in der Patientenakte abgeheftet sein, da<br />

sich (potentiell infektiöses) Patientenblut auf den Testfeldern (Serafol ® -Test) bzw. in<br />

den Testkammern (Medtrokarte ® ) befindet.<br />

In 10 Fällen (1,1%) war nur von einem Teil der Blutprodukte, die einem Patienten<br />

verabreicht wurden, Testkarten in der jeweiligen Patientenakte zu finden.<br />

4.4.8 Ausgabestatus gemäß Blutbank bzw. HNO-Klinik<br />

Die Auflistung der Blutbank beinhaltete insgesamt 2.309 Blutprodukte. Für jedes<br />

Blutprodukt gibt es ein Merkmal zum Status: z.B. „transfundiert“, „ausgegeben“,<br />

„verworfen“ oder „verfallen“. Diese Merkmale zum Status wurden mit den<br />

Patientenakten abgeglichen. In 1.754 Fällen (75,9%) konnte ein Status gemäß<br />

Patientenakte bzw. HNO-Klinik erhoben werden, in 555 Fällen (24,1%) war dies<br />

nicht möglich.<br />

Zunächst folgt die Auflistung für den Transfusionsstatus gemäß Blutbank. In 69,1%<br />

der Fälle lag die Rückmeldung über die erfolgte Transfusion des Blutproduktes vor.<br />

In 22,8% der Fälle war das Blutprodukt von der Blutbank ausgegeben worden, es lag<br />

jedoch keine Rückmeldung vor (Blutprodukt-Begleitschein), der eine tatsächlich<br />

erfolgte Transfusion bestätigt hätte. In 4 Fällen (0,2%) wurde das Blutprodukt<br />

72<br />

72


verworfen, in einem Fall (0,04%) war es verfallen. In 170 Fällen (7,4%) wurde von<br />

Seiten der Blutbank kein Eintrag zum Transfusionsstatus des Blutproduktes<br />

vorgenommen.<br />

Transfusionsstatus laut Blutbank Häufigkeit Prozent (%)<br />

T (transfundiert, Rückmeldung liegt vor) 1596 69,1<br />

A (ausgegeben) 480 20,8<br />

kein Eintrag 170 7,4<br />

D (ausgebucht = ausgegeben) 47 2,0<br />

R (reserviert, wurde wahrscheinlich nicht<br />

transfundiert)<br />

8 0,3<br />

U (verworfen) 4 0,2<br />

externe Konserve 3 0,1<br />

X (verfallen) 1 0,04<br />

Gesamt 2309 100<br />

Tab. 85: Übersicht Transfusionsstatus Blutprodukte laut Blutbank<br />

Zum Transfusionsstatus gemäß HNO-Klinik konnte nur in 75,9% der Fälle (s.o.)<br />

eine Aussage getroffen werden. Hiervon waren 91,1% aller Blutprodukte als<br />

„transfundiert“ dokumentiert, 3,3% (57 Blutprodukte) wurden nicht verabreicht.<br />

Von diesen 57 Blutprodukten wurden 2 verworfen (0,1%) und 1 Blutprodukt war<br />

verfallen. In 99 Fällen (5,6%) blieb der Status unklar.<br />

Transfusionsstatus laut HNO-Akte Häufigkeit Prozent (%)<br />

T, transfundiert 1598 91,1<br />

kein Eintrag 71 4,0<br />

NT = nicht transfundiert (onA) 54 3,1<br />

unklar 28 1,6<br />

NT, verworfen 2 0,1<br />

NT, verfallen 1 0,1<br />

Gesamt 1754 100<br />

Tab. 86: Übersicht Transfusionsstatus Blutprodukte laut HNO-Klinik<br />

4.4.9 Zuordnung Anforderung Blutprodukte<br />

Anhand der folgenden Tabelle und Grafik lässt sich nachvollziehen, wer<br />

Blutprodukte von der Blutbank angefordert hat:<br />

73<br />

73


Anforderer Blutprodukte Häufigkeit Prozent (%)<br />

HNO Intensiv 579 25,1<br />

HNO OP 465 20,1<br />

HNO 200 409 17,7<br />

HNO 300 367 15,9<br />

HNO 100 194 8,4<br />

Anforderer unbekannt / unklar (z.B. Pädiatrie, IOI) 168 7,3<br />

HNO 400 122 5,3<br />

Externes Blutprodukt 5 0,2<br />

Gesamt 2309 100<br />

Tab. 87: Übersicht Anforderer Blutprodukte<br />

Führend ist vor allem die Intensivstation der HNO-Klinik mit 25,1% aller<br />

Anforderungen. Danach folgen HNO-OP (20,1%), HNO-Station 200 (17,7%) und<br />

HNO-Station 300 (15,9%).<br />

Grafik 32: Anforderer Transfundate<br />

4.5 Transfundate (nicht zuzuordnen)<br />

Die Liste der Blutbank beinhaltete auch solche Blutprodukte, die an die HNO-Klinik<br />

ausgegeben wurden, aber keinem Patienten namentlich zugeordnet werden konnten.<br />

Insgesamt handelte es sich hierbei um 282 Blutprodukte: 261 F-EK (92,6%), 2 E-EK<br />

(0,7%), 17 F-GFP (6,0%) und 2 Thrombozytenkonzentrate (0,7%).<br />

Der Transfusionsstatus des jeweiligen Blutproduktes, der der Blutbank bekannt war,<br />

ist in der folgenden Tabelle aufgelistet.<br />

74<br />

74


Transfusionsstatus gem. Blutbank Häufigkeit Prozent (%)<br />

X (verfallen) 233 82,6<br />

U (verworfen) 46 16,3<br />

A (ausgegeben) 3 1,1<br />

Gesamt 282 100<br />

Tab. 88: Transfusionsstatus nicht zuzuordnender Blutprodukte laut Blutbank<br />

Die Blutprodukte können natürlich der anfordernden Abteilung – in diesem Falle<br />

den einzelnen Stationen, dem OP-Bereich und dem intensivstationären Bereich der<br />

HNO-Klinik – zugeordnet werden. Die Aufstellung ist aus der nachfolgenden Grafik<br />

und Tabelle ersichtlich:<br />

Anfordernde Abteilung Häufigkeit Prozent (%)<br />

HNO 300 68 24,1<br />

HNO 200 65 23,0<br />

HNO Intensivstation 46 16,3<br />

HNO OP 45 16,0<br />

HNO 100 36 12,8<br />

HNO 400 22 7,8<br />

Gesamt 282 100<br />

Tab. 89: Anfordernde Abteilung nicht zuzuordnender Blutprodukte<br />

Grafik 33: Anfordernde Abteilung nicht zuzuordnender Blutprodukte<br />

Für 6 Blutprodukte (2,1%) konnte nachträglich eine Zuordnung zu einem Fall bei<br />

Durchsicht der Patientenakten erfolgen. Es handelte sich dabei auch um sechs<br />

unterschiedliche Fälle.<br />

75<br />

75


Im Folgenden wird die Verteilung der Ausgabe der nicht zuzuordnenden<br />

Blutprodukte im Betrachtungszeitraum dargestellt.<br />

Vor allem zwischen 1998 und 2002 bewegt sich der Großteil dieser Blutprodukte<br />

(86,6%, das entspricht 244 Blutprodukten).<br />

Ausgabejahr Blutprodukt gem. Blutbank Häufigkeit Prozent (%)<br />

1995 2 0,7<br />

1996 7 2,5<br />

1997 1 0,4<br />

1998 35 12,4<br />

1999 67 23,8<br />

2000 56 19,9<br />

2001 47 16,7<br />

2002 39 13,8<br />

2003 11 3,9<br />

2004 9 3,2<br />

2005 5 1,8<br />

2006 3 1,1<br />

Gesamt 282 100<br />

Tab. 90: Ausgabejahr nicht zuzuordnender Blutprodukte<br />

Grafik 34: Verteilung Ausgabejahr nicht zuzuordnender Blutprodukte<br />

Für die einzelnen Blutprodukte ergibt sich für den Zeitraum von 1995 bis 2006<br />

folgende Verteilung:<br />

76<br />

76


Grafik 35: Verteilung nicht zuzuordnender Blutprodukte in den einzelnen Jahren nach Gruppen<br />

77<br />

Anzahl Blutprodukte<br />

Ausgabejahr F-EK E-EK F-GFP E-GFP TTF<br />

1995 2 0 0 0 0<br />

1996 7 0 0 0 0<br />

1997 1 0 0 0 0<br />

1998 35 0 0 0 0<br />

1999 60 0 6 0 1<br />

2000 55 0 0 0 1<br />

2001 46 0 1 0 0<br />

2002 33 0 6 0 0<br />

2003 10 0 1 0 0<br />

2004 9 0 0 0 0<br />

2005 0 2 3 0 0<br />

2006 3 0 0 0 0<br />

Tab. 91: Verteilung einzelne Gruppen nicht zuzuordnender Blutprodukte von 1995 bis 2006<br />

77


4.6 Laborwertveränderungen durch Transfusion<br />

Im Durchschnitt wird der Hämoglobin-Wert durch die Verabreichung eines<br />

Erythrozytenkonzentrates um 1,34g/dl angehoben (Minimum -2,3g/dl; Maximum<br />

4,3g/dl).<br />

Durch die Verabreichung von gefrorenem Frischplasma werden die<br />

Gerinnungsparameter wie folgt beeinflusst:<br />

Der Quick steigt im Mittel um 5,92 Einheiten pro verabreichter GFP-Einheit an<br />

(Minimum -3 Einheiten; Maximum 35 Einheiten).<br />

Der INR sinkt im Mittel um 0,10 Einheiten pro verabreichter GFP-Einheit ab<br />

(Minimum +0,03 Einheiten; Maximum -0,77 Einheiten).<br />

Die partielle Thromboplastinzeit (PTT) sinkt im Mittel um 1,58 Sekunden pro<br />

verabreichter GFP-Einheit ab (Minimum +5,8 sec; Maximum -56 sec).<br />

Die Thrombozytenanzahl wird durch die Verabreichung einer Einheit<br />

Thrombozytenkonzentrat im Mittel um 16,8 Tsd/µl angehoben (Minimum -22<br />

Tsd/µl; Maximum 55 Tsd/µl).<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind die Werte noch einmal im Überblick<br />

zusammengestellt. Ergänzend sind die Standardabweichung und das 95%-<br />

Konfidenzintervall aufgeführt.<br />

Mittelwert<br />

Veränderung<br />

Minimalwert<br />

78<br />

Maximalwert <br />

Standardabweichung<br />

95%-<br />

Konfidenzintervall<br />

Hämoglobin (g/dl) 1,34 -2,3 4,3 +/- 0,89 0,07<br />

Quick (E) 5,92 -3 35 +/- 6,69 1,93<br />

INR (E) -0,1 0,03 -0,77 +/- 0,19 0,07<br />

PTT (sec) -1,58 5,8 -56 +/- 8,56 2,47<br />

Thrombozytenzahl<br />

(Tsd/µl)<br />

16,8 -22 55 +/- 23,17 11,73<br />

Die gegenläufigen Werte unter der Verabreichung von Blutprodukten (z. B.<br />

Minimumwert -2,3g/dl bei Veränderung des Hämoglobinwertes oder -22 Tsd/µl bei<br />

Veränderung der Thrombozytenzahl) kommen durch die Erhebung der Laborwerte<br />

zu unterschiedlichen Zeitpunkten zustande.<br />

78


Die uneinheitliche Erhebung der Laborwerte – einerseits intraoperativ (bei weiter<br />

anhaltendem Blutverlust) und andererseits postoperativ oder am Tag nach der<br />

Operation – lassen nur eine sehr begrenzte Aussagekaft der errechneten Werte zu.<br />

Desweiteren ist zu bedenken, dass in einigen Fällen auch Blutprodukte<br />

unterschiedlicher Gruppen (EK, GFP) in kürzerer Zeit verabreicht wurden. Hierbei<br />

kommt es beispielsweise zu einem Absinken des Hämoglobinwertes durch<br />

Verdünnung bei gleichzeitiger Gabe von gefrorenem Frischplasma. In solchen<br />

Fällen ist eine genauere Differenzierung der einzelnen Veränderungen der<br />

Laborparameter nicht möglich.<br />

79<br />

79


4.7 Patienten mit Tumorerkrankung<br />

In diesem Abschnitt wird ein Überblick über transfundierte HNO-Patienten mit<br />

Tumorerkrankung gegeben. Häufigkeit, Art und Lokalisation der malignen<br />

Erkrankung sowie Überlebenszeiten im Vergleich zu nicht-transfundierten<br />

Tumorpatienten sind Gegenstand der Erhebung.<br />

Zunächst soll eine Zusammenstellung die Häufigkeit von Tumorerkrankungen im<br />

Allgemeinen und im Speziellen die malignen Erkrankungen im HNO-Bereich im<br />

betrachteten Patientenkollektiv darstellen.<br />

Die folgenden Tabellen geben einen Überblick. Bei der Betrachtung aller maligner<br />

Erkrankungen (auch aus anderen Fachdisziplinen als der HNO) ergab sich ein<br />

Mittelwert von 1,1 (Minimum = 0, Maximum = 7maligne Erkrankungen), bei den<br />

Tumorerkrankungen im HNO-Bereich lag der Mittelwert bei 0,99 (Minimum = 0,<br />

Maximum = 6).<br />

Gesamtanzahl<br />

Tumorerkrankungen<br />

80<br />

Anzahl HNO-<br />

Tumorerkrankungen<br />

Gültig 436 438<br />

Mittelwert 1,10 0,99<br />

Median 1,00 1,00<br />

Minimum 0 0<br />

Maximum 7 6<br />

Tab. 92: Tumorerkrankungen – Gesamtanzahl und HNO-Malignome<br />

Bei der Betrachtung aller Tumorerkrankungen waren in 69,8% der Fälle die<br />

Patienten an einem Malignom erkrankt, in 21,5% d. F. an zwei malignen<br />

Erkrankungen und in 6% der Fälle an drei verschiedenen Malignomen erkrankt.<br />

Gesamtanzahl<br />

Tumorerkrankungen<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 231 69,8<br />

2 71 21,5<br />

3 20 6,0<br />

4 3 0,9<br />

5 3 0,9<br />

6 1 0,3<br />

7 2 0,6<br />

Tab. 93: Gesamtanzahl an Tumorerkrankungen<br />

80


Bei der Betrachtung der HNO-Tumorerkrankungen waren in 73,3% der Fälle die<br />

Patienten an einem Malignom erkrankt, in 19,4% d. F. an zwei malignen<br />

Erkrankungen und in 5,1% der Fälle an drei verschiedenen HNO-Malignomen<br />

erkrankt.<br />

Anzahl HNO-<br />

Tumorerkrankungen<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 231 73,3<br />

2 61 19,4<br />

3 16 5,1<br />

4 3 1,0<br />

5 2 0,6<br />

6 2 0,6<br />

Tab. 94: Anzahl an HNO-Tumorerkrankungen<br />

4.7.1 Art und Vorkommen anderer Tumorerkrankungen<br />

Die Art und das Vorkommen anderer Tumorerkrankungen bei HNO-Patienten mit<br />

Malignom ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Am Häufigsten in der<br />

Komorbidität ist das Lungenkarzinom (9 Fälle), danach folgen Lymphome (8 Fälle)<br />

und dann das Plasmozytom (5 Fälle) und das Prostatakarzinom (4 Fälle).<br />

Andere Tumorerkrankung bei<br />

HNO-Tumorpatienten<br />

81<br />

Häufigkeit Prozent (%)<br />

Lungen-Ca. 9 22,0<br />

Lymphom 8 19,5<br />

Plasmozytom 5 12,2<br />

Prostata-Ca. 4 9,8<br />

Leukämie 3 7,3<br />

Mamma-Ca. 2 4,9<br />

Colon-Ca. 2 4,9<br />

Magen-Ca. 2 4,9<br />

Myelodysplastisches Syndrom 2 4,9<br />

Osteomyelosklerose 1 2,4<br />

Rektum-Ca. 1 2,4<br />

Urothel-Ca. 1 2,4<br />

Nierenzell-Ca. 1 2,4<br />

Gesamt 41 100<br />

Tab. 95: Manifestation anderer Tumorerkrankungen<br />

81


4.7.2 Manifestation des HNO-Malignoms<br />

Bei den HNO-Malignomen selbst wurde unterschieden zwischen Erst- und Rezidiv-<br />

Tumor; Zweitmalignome wurden ebenfalls erfasst. Die unterschiedlichen<br />

Konstellationen sind der folgenden Tabelle und Grafik zu entnehmen:<br />

Tumorart Häufigkeit Prozent (%)<br />

Ersttumor 212 67,5<br />

Ersttumor mit Rezidiv(en) 44 14,0<br />

Ersttumor mit Zweitmalignom 27 8,6<br />

fraglicher Primarius 13 4,1<br />

Erstmalignom, Zweitmalignom und weitere<br />

Malignome<br />

82<br />

6 1,9<br />

Ersttumor mit Zweitmalignom und Rezidiv 5 1,6<br />

Erstmalignom mit Residualtumor bei Z.n.<br />

primRCT/RT/ChT<br />

5 1,6<br />

Rezidiv bei fraglichem Primarius 2 0,6<br />

Gesamt 314 100<br />

Tab. 96: Manifestationsform des HNO-Malignoms<br />

In 212 von 314 Fällen (67,5%) lag ein Malignom als Ersttumor vor, in 44 Fällen<br />

(14%) als Ersttumor mit Rezidiv.<br />

Grafik 36: Manifestationsform HNO-Malignom<br />

82


4.7.3 Lokalisation der HNO-Tumorerkrankung<br />

Die Lokalisation der HNO-Tumorerkrankungen beim Patientenkollektiv der<br />

transfundierten Patienten zeigt folgende Verteilung: Oropharynx 21,8% der Fälle,<br />

Larynx 15,2%, Mundhöhle 13,5% und Hypopharynx 11% der Fälle.<br />

Lokalisation HNO-Tumor Häufigkeit Prozent (%)<br />

Oropharynx 79 21,8<br />

Larynx 55 15,2<br />

Mundhöhle 49 13,5<br />

Hypopharynx 40 11,0<br />

Hals 24 6,6<br />

Hypopharynx-Larynx-übergreifend 17 4,7<br />

Gesicht 15 4,1<br />

Speicheldrüsen 15 4,1<br />

NNH 12 3,3<br />

Oropharynx-Hypopharynxübergreifend<br />

12 3,3<br />

Paragangliom 12 3,3<br />

Ohr 7 1,9<br />

Nasopharynx 6 1,7<br />

Schilddrüse 6 1,7<br />

Ösophagus 5 1,4<br />

Oropharynx-Hypopharynx-Larynxübergreifend<br />

3 0,8<br />

Nase 2 0,6<br />

Hirnnerven 2 0,6<br />

Trachea 1 0,3<br />

Gesamt 362 100<br />

Tab. 97: Lokalisation des HNO-Tumors<br />

4.7.4 Histologie der HNO-Tumorerkrankung<br />

Bei der histologischen Aufarbeitung der operativ gewonnenen Gewebeproben ergibt<br />

sich folgende Verteilung:<br />

In 76,7% der Fälle handelte es sich bei den Tumorerkrankungen um<br />

Plattenepithelkarzinome. In 10 Fällen (2,8%) handelte es sich um Basaliome, in 12<br />

Fällen (3,3%) um Paragangliome. Andere Tumorentitäten waren nur vereinzelt<br />

vertreten.<br />

Insgesamt lag in 318 Fällen (88,1%) eine Histologie maligner Dignität vor.<br />

83<br />

83


Histologie HNO-Tumor Häufigkeit Prozent (%)<br />

Plattenepithelkarzinom 277 76,7<br />

Sonstige (maligne) 23 6,4<br />

Paragangliom 12 3,3<br />

fehlende Angaben 12 3,3<br />

Basaliom 10 2,8<br />

Hämangiom 4 1,1<br />

Sonstige (benigne) 4 1,1<br />

juveniles Angiofibrom / Nasopharynx-Fibrom 4 1,1<br />

Adenokarzinom 3 0,8<br />

invertiertes Papillom 3 0,8<br />

Mukoepidermoid-Karzinom 3 0,8<br />

pleomorphes Adenom 2 0,6<br />

adenoidzystisches Karzinom 2 0,6<br />

Neurinom 1 0,3<br />

Schwannom 1 0,3<br />

Gesamt 361 100<br />

Tab. 98: Histologie des HNO-Tumors<br />

4.7.5 Erkrankungsalter<br />

Beim Erkrankungsalter der Tumorpatienten ergibt sich ein Mittelwert von 58,5<br />

Jahren. Das Minimum des Erkrankungsalters lag bei 8 Jahren (juveniles<br />

Angiofibrom), das Maximum bei 93 Jahren. Die folgende Grafik zeigt die<br />

Verteilung:<br />

Grafik 37: Histogramm Erkrankungsalter bei HNO-Tumorerkrankung<br />

84<br />

84


4.7.6 TNM-Klassifikation<br />

Die Stadieneinteilung nach TNM-Klassifikation soll im Folgenden differenziert<br />

betrachtet werden: einerseits hinsichtlich der klinischen Einschätzung der<br />

Tumorerkrankung anhand der TNM-Klassifikation und andererseits hinsichtlich des<br />

endgültigen histologisch-pathologischen Befundes.<br />

T, N und M sind zudem getrennt aufgeführt.<br />

Von 70 klinisch eingeschätzten Fällen der Primärtumorausbreitung (T), wurden 50%<br />

in die T4-Kategorie eingestuft, 24,3% als T3-Kategorie und 10% als T2.<br />

cT-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

cT1 2 2,9<br />

cT2 7 10,0<br />

cT3 17 24,3<br />

cT4 35 50,0<br />

cT4a 5 7,1<br />

cTx 4 5,7<br />

Gesamt 70 100<br />

Tab. 99: cT-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

Von 121 klinisch eingeschätzten Fällen des Lymphknotenbefalls (N), wurden 20,6%<br />

in die N2c-Kategorie eingestuft, 19,0% als N2b-Kategorie und 16,5% als N0.<br />

cN-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

cN0 20 16,5<br />

cN1 2 1,7<br />

cN2 3 2,5<br />

cN2b 23 19,0<br />

cN2c 25 20,6<br />

cN3 8 6,6<br />

cNx 2 1,7<br />

fehlende Angaben 38 31,4<br />

Gesamt 121 100<br />

Tab. 100: cN-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

Von 86 klinisch eingeschätzten Fällen der Fernmetastasierung (M), wurden 46,5% in<br />

die M0-Kategorie eingestuft, 46,5% als Mx-Kategorie und 7,0% als M1.<br />

85<br />

85


cM-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

cM0 40 46,5<br />

cM1 6 7,0<br />

cMx 40 46,5<br />

Gesamt 86 100<br />

Tab. 101: cM-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

Von 248 histopathologisch beurteilten Fällen der Primärtumorausbreitung (T),<br />

wurden 26,7% in die T2-Kategorie eingestuft, 18,2% als T3-Kategorie und 16,1%<br />

als T4. 13,3% wurden der Kategorie T1 zugeordnet.<br />

pT-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

pTis 3 1,2<br />

pT1 33 13,3<br />

pT2 66 26,7<br />

pT3 45 18,2<br />

pT4 40 16,1<br />

pT4a 14 5,6<br />

pT1b 1 0,4<br />

pT2b 1 0,4<br />

pT4b 1 0,4<br />

pTx 10 4,0<br />

fehlende Angaben 34 13,7<br />

Gesamt 248 100<br />

Tab. 102: pT-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

Von 197 histopathologisch beurteilten Fällen des Lymphknotenbefalls (N), wurden<br />

32,4% in die N0-Kategorie eingestuft, 22,3% als N2b-Kategorie und 16,0% als N1.<br />

13,2% wurden der Kategorie N2c zugeordnet.<br />

pN-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

pN0 64 32,4<br />

pN1 32 16,3<br />

pN2 5 2,5<br />

pN2a 7 3,5<br />

pN2b 44 22,3<br />

pN2c 26 13,2<br />

pN3 11 5,6<br />

pNx 8 4,0<br />

Gesamt 197 100<br />

Tab. 103: pN-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

86<br />

86


Von 183 histopathologisch beurteilten Fällen der Fernmetastasierung (M), wurden<br />

71,0% in die Mx-Kategorie eingestuft, 10,9% als M0-Kategorie und 4,4% als M1.<br />

pM-Klassifikation Häufigkeit Prozent (%)<br />

pM0 20 8,6<br />

pM1 8 3,4<br />

pMx 130 56,0<br />

fehlende Angaben 74 31,9<br />

Gesamt 232 100<br />

Tab. 104: pM-Klassifikation des HNO-Malignoms<br />

Die Summe der Gesamtfallzahlen der jeweiligen „c“- und „p“-Kategorie (T, N, M)<br />

ergibt jeweils die Gesamtanzahl der 318 als maligne beurteilten Tumorerkrankungen.<br />

4.7.7 Chemotherapie<br />

In 117 von 314 Fällen (37,3%) wurde eine oder mehrere Chemotherapie(n) (=<br />

ChTh) durchgeführt. Die maximale Anzahl pro Patient beträgt 4 Chemotherapien.<br />

Der Mittelwert liegt bei 1,2 Chemotherapien pro Patient.<br />

Die Häufigkeiten bei Mehrfach-Chemotherapie sind der folgenden Tabelle zu<br />

entnehmen:<br />

Anzahl ChTh gesamt Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 103 88,0<br />

2 10 8,5<br />

3 1 0,9<br />

4 3 2,6<br />

Gesamt 117 100<br />

Tab. 105: Anzahl der Chemotherapien<br />

Die durchschnittliche Dauer einer Chemotherapie betrug 44,1 Tage (Angaben von<br />

112 Fällen).<br />

Im Folgenden Abschnitt werden Einzelheiten zur Chemotherapie-Methode und zum<br />

Chemotherapie-Schema sowie zu extern erfolgten Transfusionen im Rahmen einer<br />

Chemotherapie betrachtet. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Chemotherapien<br />

nicht in der HNO-Klinik selbst, aber zeitnah im Zusammenhang mit der Aufnahme<br />

erfolgen.<br />

87<br />

87


Hinsichtlich der gewählten Methode wurde unterschieden in alleinige<br />

Chemotherapie und palliative Chemotherapie. Im Falle einer kombinierten<br />

Anwendung von Chemotherapie und Radiatio (Radiochemotherapie = RCT) wurde<br />

unterteilt in simultane, primäre, adjuvante und palliative Radiochemotherapie. Unter<br />

primärer Radiochemotherapie ist ein Therapieansatz bei primär inoperablen<br />

Tumorerkrankungen oder beabsichtigtem Organerhalt zu verstehen.<br />

Der folgenden Tabelle ist die Verteilung der Anwendung der unterschiedlichen<br />

Methoden zu entnehmen. Am Häufigsten wurde mit 53,1% (62 Fälle) der<br />

Therapieansatz der simultanen Radiochemotherapie gewählt, danach folgt die<br />

primäre Radiochemotherapie mit 20,5% (24 Fälle). Ein palliativer Therapieansatz<br />

wurde insgesamt in 16 Fällen (13,6%) gewählt, davon entfielen 8,5% (10 Fälle) auf<br />

eine alleinige palliative Chemotherapie, 5,1% (6 Fälle) erhielten eine kombinierte<br />

palliative Radiochemotherapie.<br />

Methode ChTh Häufigkeit Prozent (%)<br />

simultane RCT 62 53,1<br />

primäre RCT 24 20,5<br />

alleinige Chemotherapie 11 9,4<br />

palliative Chemotherapie 10 8,5<br />

palliative RCT 6 5,1<br />

Adjuvante RCT 4 3,4<br />

Gesamt 117 100<br />

Tab. 106: Angewandte Therapiemethoden (ChTh/RCT)<br />

Die chemotherapeutischen Substanzen, die Anwendung fanden, sind unter dem<br />

Stichwort Chemotherapie-Schema im Folgenden aufgelistet:<br />

Schema ChTh Häufigkeit Prozent (%)<br />

Platin/5-FU 56 47,9<br />

Carboplatin/5-FU 11 9,4<br />

fehlende Angaben 10 8,5<br />

Sonstige 9 7,7<br />

Mitomycin/5-FU 8 6,8<br />

Cisplatin 7 6,0<br />

Taxol 5 4,3<br />

Carboplatin 5 4,3<br />

Platin/Taxol 4 3,4<br />

Platin/5-FU/MTX 1 0,8<br />

5-FU 1 0,8<br />

Gesamt 117 100<br />

Tab. 107: Angewandte Chemotherapieschemata<br />

88<br />

88


Die Kombination einer Platinverbindung mit 5-FU ist mit 47,9% der<br />

Chemotherapien (56 Fälle) führend. Alle anderen Chemotherapeutika oder<br />

Chemotherapeutika-Kombinationen wurden deutlich seltener angewandt.<br />

Die Verabreichung von Blutprodukten im Zusammenhang mit der Durchführung<br />

einer Chemotherapie ist im Folgenden erfasst: In 55 Fällen (47%) erfolgte die Gabe<br />

von Blutprodukten vor der Durchführung der Chemotherapie. In 8 Fällen (6,8%)<br />

erfolgten die Transfusionen der Blutprodukte teils vor und teils nach Durchführung<br />

der Chemotherapie. In den übrigen Fällen erfolgte eine Blutproduktgabe nicht vor<br />

Durchführung der chemotherapeutischen Maßnahme.<br />

In 15 Fällen (12,8%) wurden die Patienten, welche sich einer Chemotherapie<br />

unterzogen, extern (in anderen Kliniken) vortransfundiert (meist Gabe von<br />

Erythrozytenkonzentraten).<br />

4.7.8 Radiatio und interstitielle Radiatio<br />

In 147 von 314 Fällen (46,8%) wurde eine Radiatio (= RT) durchgeführt.<br />

Die maximale Anzahl durchgeführter Radiotherapien beträgt 3 Radiotherapien. Der<br />

Mittelwert liegt bei 1,2 Radiotherapien pro Patient.<br />

Die Häufigkeiten bei Mehrfach-Radiatio sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:<br />

RT gesamt Häufigkeit Prozent (%)<br />

1 126 85,7<br />

2 18 12,2<br />

3 3 2,1<br />

Gesamt 147 100<br />

Tab. 108: Anzahl durchgeführte Radiatio<br />

Die durchschnittliche Dauer einer Radiatio betrug 44,3 Tage.<br />

Die Verabreichung von Blutprodukten im Zusammenhang mit der Durchführung<br />

einer Radiatio ist im Folgenden erfasst: In 45 Fällen (30,6%) erfolgte die Gabe von<br />

Blutprodukten vor der Durchführung der Radiatio. In 10 Fällen (6,8%) erfolgten die<br />

Transfusionen der Blutprodukte teils vor und teils nach Durchführung der Radiatio.<br />

89<br />

89


In den übrigen Fällen erfolgte eine Blutproduktgabe nicht vor Durchführung der<br />

radiotherapeutischen Maßnahme.<br />

In 4 Fällen (2,7%) wurden die Patienten, welche sich einer Radiatio unterzogen,<br />

extern (in anderen Kliniken) vortransfundiert (meist Gabe von<br />

Erythrozytenkonzentraten).<br />

In 12 von 314 Fällen (3,8%) wurde eine interstitielle Radiatio durchgeführt.<br />

Die Dauer der interstitiellen Radiatio betrug im Minimum 1 Tag, Maximum waren 9<br />

Tage. Der Mittelwert liegt bei 3,4 Tagen.<br />

In 6 der 12 Fälle (50%) erhielten die Patienten Blutprodukte vor Beginn der<br />

interstitiellen Radiatio, in 2 Fällen (16,7%) erfolgten die Transfusionen der<br />

Blutprodukte teils vor und teils nach Durchführung der interstitiellen Radiatio.<br />

In der Gruppe der Patienten mit interstitieller Radiatio erhielt kein Patient extern<br />

Vortransfusionen.<br />

4.7.9 Operationen und Komplikationen<br />

Minimum der Anzahl durchgeführter Operationen über den gesamten<br />

Erkrankungsverlauf bei Patienten mit HNO-Tumorerkrankung und Transfusion von<br />

Blutprodukten in der Epikrise beträgt 0, die maximale Anzahl durchgeführter<br />

Operationen bei einem Patienten beträgt 20. Der Mittelwert liegt bei 3,7 Operationen<br />

pro Tumorpatient, der Median bei 3.<br />

In der folgenden Grafik ist die Verteilung der Häufigkeiten visualisiert:<br />

Grafik 38: Anzahl Operationen bei Tumorpatienten<br />

90<br />

90


In der Häufigkeitsverteilung zeigt sich, dass in 23,7% der Fälle zwei Operationen bei<br />

den Tumorpatienten durchgeführt wurden, in 21,5% drei Operationen und in 16,6%<br />

der Fälle vier Operationen. Eine Operation wurde nur in 9,8% der Fälle<br />

durchgeführt.<br />

Die Anzahl der Operationen, die erforderlich waren, um den Status „R0“ =<br />

„Resektatrand histologisch tumorfrei“ zu erreichen, liegt mit der minimalen Anzahl<br />

bei 1, mit der maximalen Anzahl von Operationen bei 14. Der Mittelwert beträgt<br />

2,3, der Median 2 Operationen.<br />

In der folgenden Grafik ist die Verteilung der Häufigkeiten dargestellt:<br />

Grafik 39: Anzahl Operationen bis Status „R0“ erreicht<br />

In der Häufigkeitsverteilung sind zwei Operationen in 42,7% der Fälle erforderlich,<br />

um den Status „R0“ zu erreichen. Dabei ist zu beachten, dass bei den operativen<br />

Eingriffen auch die diagnostischen Eingriffe (z.B. Panendoskopie) mitgezählt<br />

wurden.<br />

Bezüglich der R-Klassifikation hinsichtlich des Primärtumors bei Operation lässt<br />

sich folgende Verteilung aufzeigen: In 70,1% der Fälle (89 Fälle) ließ sich ein „R0“-<br />

Ergebnis erzielen, d.h. histologisch tumorfreie Resektatränder. In 15% der Fälle (19<br />

Fälle) kam es zu einem „R1“-Resektatergebnis, d.h., dass histologisch nicht<br />

tumorfrei reseziert wurde. In 3,9% der Fälle (5 Fälle) wurde mit dem Ergebnis „R2“<br />

reseziert, d.h. makroskopisch sichtbare Tumormasse bei Beendigung des operativen<br />

Eingriffs. In 7,1% der Fälle (9 Fälle) konnte der R-Status nicht sicher bestimmt<br />

werden, er lautete „RX“.<br />

91<br />

91


Bei den (postoperativen) Komplikationen zeigt sich ein Minimalwert von 0, der<br />

Maximalwert liegt bei 10 und der Mittelwert beträgt 1,6 Komplikationen pro<br />

Patient. Der Median beträgt 1 Komplikation.<br />

Grafik 40: Anzahl Komplikationen bei Tumorpatienten<br />

In der Häufigkeitsverteilung der Komplikationen bei Tumorpatienten ist „keine<br />

Komplikation“ mit 35,4% führend, danach folgen in absteigender Reihenfolge eine<br />

(24,4%), zwei (14,9%) und drei Komplikationen (12,7%).<br />

Hierbei entfielen 30,4% der Komplikationen (Mehrfachnennung möglich) auf<br />

Wundheilungsstörungen und 27,8% auf Blutungen/Nachblutungen. Infektionen<br />

traten in 12,7% der Fälle auf. Auf die Kategorie „Sonstige“ entfielen 29,1%.<br />

In der folgenden Abbildung ist diese Verteilung graphisch dargestellt:<br />

Grafik 41: Komplikationart bei Tumorpatienten<br />

92<br />

92


4.7.10 Neck Dissection und R-Klassifikation<br />

Die operative Ausräumung der Halslymphknoten (= Neck Dissection oder<br />

Lymphadenektomie) wurde insgesamt beim betrachteten Patientenkollektiv 398 Mal<br />

durchgeführt. In 166 Fällen (41,7%) wurde sie auf nur einer Seite, in 116 Fällen<br />

(29,1%) beidseitig durchgeführt.<br />

In 149 Fällen (27,5%) erfolgte die Neck Dissection als modifiziert-radikale Neck<br />

Dissection, in vier Fällen (1,0%) als selektive Neck Dissection und in 47 Fällen<br />

(11,8%) als radikale Neck Dissection. In den übrigen Fällen fehlten nähere Angaben.<br />

Bezüglich der R-Klassifikation hinsichtlich der Neck Dissection lässt sich folgende<br />

Verteilung aufzeigen: In 67,5% der Fälle (106 Fälle) ließ sich ein „R0“-Ergebnis<br />

erzielen. In 11,5% der Fälle (18 Fälle) kam es zu einem „R1“-Resektatergebnis. In<br />

2,5% der Fälle (4 Fälle) wurde mit dem Ergebnis „R2“ reseziert. In 6,4% der Fälle<br />

(10 Fälle) konnte der R-Status nicht sicher bestimmt werden, er lautete „RX“. In den<br />

übrigen Fällen (13,1%) wurde keine Neck Dissection durchgeführt oder es fehlten<br />

entsprechende Angaben.<br />

Bezüglich der R-Klassifikation im Gesamten (Primärtumor und Neck Dissection)<br />

lässt sich folgende Verteilung aufzeigen: In 67,0% der Fälle (130 Fälle) ließ sich ein<br />

„R0“-Ergebnis erzielen. In 6,7% der Fälle (13 Fälle) kam es zu einem „R1“-<br />

Resektatergebnis. In 2,1% der Fälle (4 Fälle) wurde mit dem Ergebnis „R2“<br />

reseziert. In 7,2% der Fälle (14 Fälle) konnte der R-Status nicht sicher bestimmt<br />

werden, er lautete „RX“. In den übrigen Fällen (17%) wurde keine Neck Dissection<br />

durchgeführt oder es fehlten entsprechende Angaben.<br />

4.7.11 Rezidive und rezidivfreies Überleben<br />

Minimum bei der Anzahl der Rezidive ist „kein Rezidiv“, die maximale Anzahl von<br />

Rezidiven bei einem Patienten beträgt sieben Rezidive. Der Mittelwert liegt bei 0,4<br />

Rezidiven pro Tumorpatient.<br />

Im Folgenden soll die Betrachtung der rezidivfreien Überlebenszeit aller<br />

Tumorpatienten erfolgen.<br />

In Monaten betrachtet ergibt sich ein mittleres rezidivfreies Überleben von 26,1<br />

Monaten, der Median liegt bei 11 Monaten. Die minimale rezidivfreie<br />

Überlebenszeit in Monaten liegt unter einem Monat (null), die maximale (dieser<br />

93<br />

93


Wert ergibt sich durch das Ende des Beobachtungszeitraumes) rezidivfreie<br />

Überlebenszeit beträgt 203 Monate.<br />

In Jahren betrachtet ergibt sich ein mittleres rezidivfreies Überleben von 1,7 Jahren.<br />

Bei Auftreten eines Rezidives können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen<br />

werden, zum Beispiel erneute Operation, Durchführung einer Chemotherapie oder<br />

einer Radiatio. In 75,2% der Fälle wurde eine erneute operative Intervention<br />

durchgeführt. In 17,8% wurde eine Radiatio durchgeführt und in 26,7% der Fälle<br />

eine chemotherapeutische Intervention bevorzugt.<br />

4.7.12 Metastasierung<br />

Bei insgesamt 138 Patienten wurden metastatische Veränderungen im Rahmen ihrer<br />

Malignomerkrankung diagnostiziert.<br />

Bei der Anzahl der Metastasen (bei vorliegendem TNM-Status „M1“) beträgt die<br />

minimale Anzahl 1, die maximale Anzahl 43 Metastasen. Der Mittelwert beträgt 1,2<br />

Metastasen.<br />

In 20,4% der Fälle (38 Patienten) lag eine Metastase vor, in 11,8% der Fälle (22<br />

Patienten) lagen zwei Metastasen vor. In 79 Fällen (42,5%) lag eine multiple<br />

Metastasierung vor (in der Grafik nicht mit aufgeführt).<br />

Grafik 42: Anzahl Metastasen<br />

Hinsichtlich der Lokalisation der Metastasierung erfolgt diese vor allem ins<br />

lymphatische System (68,7%). Pulmonale Metastasen liegen in 7,7% der Fälle vor,<br />

94<br />

94


eine kutane Metastasierung in 4,3% der Fälle. Die anderen<br />

Metastasierungslokalisationen und ihre Häufigkeit sind dem Diagramm zu<br />

entnehmen.<br />

Grafik 43: Lokalisation der Metastasierung<br />

4.7.13 Überlebenszeiten<br />

Im Folgenden soll die Überlebenszeit aller Tumorpatienten betrachtet werden. Eine<br />

Unterteilung und Betrachtung einzelner Gruppen nach Tumorlokalisation erfolgt<br />

gesondert.<br />

Es ergibt sich eine mittlere Überlebenszeit von 32,5 Monaten, der Median liegt bei<br />

15 Monaten. Die minimale Überlebenszeit liegt unter einem Monat (null), die<br />

maximale Überlebenszeit beträgt 273 Monate (bedingt durch das Ende des<br />

Beobachtungszeitraumes).<br />

In Jahren betrachtet ergibt sich ein mittleres Überleben von 2,3 Jahren.<br />

In der folgenden Tabelle sind die mittleren Überlebenszeiten der unterschiedlichen<br />

Gruppen nach Tumorlokalisation und Tumorstatus bei letztem Kontakt (tumorfrei /<br />

mit Tumor) aufgeführt.<br />

95<br />

95


96<br />

Mittleres Überleben (in Monaten)<br />

Lokalisation Tumor Tumorstatus Kontrollgrp. (nicht transfundiert) Patientengrp. (transfundiert)<br />

Mundhöhle<br />

Oropharynx<br />

Hypopharynx<br />

Larynx<br />

Nasennebenhöhlen<br />

mit Tumor 31,1 20,8<br />

tumorfrei 104,4 104,1<br />

mit Tumor 21,5 16,8<br />

tumorfrei 104,8 91,5<br />

mit Tumor 27,4 17<br />

tumorfrei 113,9 69,2<br />

mit Tumor 34,3 43,1<br />

tumorfrei 151 165,5<br />

mit Tumor 34,1 20,7<br />

tumorfrei 113,9<br />

Speicheldrüsen<br />

mit Tumor 34,6 10,5<br />

tumorfrei 65,3<br />

Tab. 109: Mittleres Überleben nach Tumorstatus und Tumorlokalisation<br />

19,2<br />

Generell lässt sich feststellen, dass die Patienten, die beim letzten Kontakt tumorfrei<br />

waren, eine längere mittlere Überlebenszeit aufweisen. Die Gruppe „Mundhöhlen-<br />

Karzinom“ zeigt mit der Vergleichsgruppe sehr ähnliche Werte; dies gilt auch für<br />

die Gruppe „Larynx-Karzinom“ und „Oropharynx-Karzinom“. In der Gruppe<br />

„Hypopharynx-Karzinom“ ist die mittlere Überlebensdauer der transfundierten<br />

Patienten deutlich geringer als die der Kontrollgruppe. Die Gruppen<br />

Nasennebenhöhlen-Karzinom und Speicheldrüsen-Karzinom weisen eine nur<br />

geringe Patientenzahl auf, so dass hier statistische Aussagen kaum zu tätigen sind.<br />

4.7.13.1 Survival bei Patienten mit Mundhöhlen-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Mundhöhlen-Karzinom zeigte sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen der Patientengruppe, welche im Rahmen der Behandlung<br />

Blutprodukte erhielt und der nicht-transfundierten Kontrollgruppe (p = 0,64). Die 1-,<br />

3- und 5-Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe betragen 87%,<br />

39,1% und 21,7%; die entsprechenden Jahresüberlebensraten für die Kontrollgruppe<br />

betragen 88,1%, 44,1% und 28,8%.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

96


Grafik 44: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Mundhöhlen-Karzinom, Vergleich aller transfundierter und<br />

nicht-transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Mundhöhlen-Karzinom<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 88,1 44,1 28,8<br />

Patientenkollektiv 87 39,1 21,7<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 79,2 29,2 20,8<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 94,3 54,3 34,3<br />

Patientengruppe mit ChTh 81,8 36,4 27,3<br />

Patientengruppe ohne ChTh 91,7 41,7 16,7<br />

Tab. 110: Jahresüberlebensraten bei Mundhöhlen-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh<br />

Auch der Prognosefaktor Chemotherapie erbrachte keine signifikanten<br />

Gruppenunterschiede hinsichtlich der Überlebensraten. Anhand der Überlebensraten<br />

könnte sogar gemutmaßt werden, dass ein Patient mit Chemotherapie bei zusätzlicher<br />

Transfusion während des Verlaufes ein besseres Outcome aufweist als ein<br />

chemotherapierter Patient ohne Transfusion.<br />

97<br />

97


Grafik 45.a: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Mundhöhlen-Karzinom, nicht-transfundierte<br />

Kontrollgruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Grafik 45.b: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Mundhöhlen-Karzinom, transfundierte<br />

Patientengruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Die Überlebensanalyse hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeit zeigt keine<br />

Signifikanz für einen prognostisch ungünstigen Einfluss der Transfusion.<br />

Der 5-Jahres-Survival Estimate beträgt für die transfundierten Patienten 0,68; für die<br />

Gruppe der nicht transfundierten Patienten ergab sich ein Wert von 0,52.<br />

98<br />

98


Grafik 46: Rezidivfreie Überlebenszeit nach Kaplan-Meier, Gruppe Mundhöhlen-Karzinom, Vergleich transfundierter<br />

und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ergibt sich die in der<br />

folgenden Grafik dargestellte Überlebenskurve. Auch hier ließ sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten Patienten erkennen<br />

(5-Jahres-Survival Estimate für transfundierte Patientengruppe 0,48 und für die nicht<br />

transfundierte Kontrollgruppe 0,52).<br />

Grafik 47: Überlebenszeitkurven bei tumorbedingtem Tod nach Kaplan-Meier, Gruppe Mundhöhlen-Karzinom,<br />

Vergleich transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

99<br />

99


4.7.13.2 Survival bei Patienten mit Oropharynx-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Oropharynx-Karzinom zeigte sich ein signifikanter<br />

Unterschied zu Gunsten der transfundierten Patienten im Vergleich zur Gruppe der<br />

nicht-transfundierten Patienten (p = 0,0287).<br />

Die 1-,3- und 5-Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe<br />

betragen 82,5%, 40,4% und 22,8%; die entsprechenden Jahresüberlebensraten für die<br />

Kontrollgruppe betragen 69,9%, 33,1% und 22,6%.<br />

Der Prognosefaktor Transfusion in Kombination mit einer Chemotherapie erbrachte<br />

deutliche Unterschiede zugunsten von Transfusionen bei chemotherapierten<br />

Patienten (1-, 3- und 5-JÜR für transfundierte chemotherapierte Patienten 77,4%,<br />

41,9% und 29,0%; nicht-tranfundierte chemotherapierte Patienten wiesen<br />

Überlebensraten von 68,4%, 30,3% und 19,7% auf). Die höchste 5-<br />

Jahresüberlebensrate weist hier die Gruppe der transfundierten/ chemotherapierten<br />

Patienten mit 29,0% auf.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

Grafik 48: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Oropharynx-Karzinom, Vergleich aller<br />

transfundierten und nicht-transfundierten Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

100<br />

100


Oropharynx-Karzinom<br />

101<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 69,9 33,1 22,6<br />

Patientenkollektiv 82,5 40,4 22,8<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 68,4 30,3 19,7<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 71,9 36,8 26,3<br />

Patientengruppe mit ChTh 77,4 41,9 29,0<br />

Patientengruppe ohne ChTh 88,5 38,5 15,4<br />

Tab. 111: Jahresüberlebensraten bei Oropharynx-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh<br />

Grafik 49.a: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Oropharynx-Karzinom, nicht-transfundierte<br />

Kontrollgruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Grafik 49.b: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Oropharynx-Karzinom, transfundierte<br />

Patientengruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

101


Die Überlebensanalyse hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeit zeigt Hinweise<br />

für einen prognostisch günstigen Einfluss der Transfusion.<br />

Der 5-Jahres-Survival Estimate beträgt für die transfundierten Patienten 0,70; für die<br />

Gruppe der nicht transfundierten Patienten ergab sich ein Wert von 0,44.<br />

Grafik 50: Rezidivfreie Überlebenszeit nach Kaplan-Meier, Gruppe Oropharynx-Karzinom, Vergleich<br />

transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ergibt sich die in der<br />

folgenden Grafik dargestellte Überlebenskurve. Hier ließ sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten Patienten erkennen<br />

(5-Jahres-Survival Estimate für transfundierte Patientengruppe 0,49 und für die nicht<br />

transfundierte Kontrollgruppe 0,45).<br />

102<br />

102


Grafik 51: Überlebenszeitkurven bei tumorbedingtem Tod nach Kaplan-Meier, Gruppe Oropharynx-<br />

Karzinom, Vergleich transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

4.7.13.3 Survival bei Patienten mit Hypopharynx-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Hypopharynx-Karzinom zeigte sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen der Patientengruppe, welche im Rahmen der Behandlung<br />

Blutprodukte erhielt und der nicht-transfundierten Kontrollgruppe (p = 0,66). Die 1-,<br />

3- und 5-Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe betragen<br />

66,7%, 26,7% und 20%; die entsprechenden Jahresüberlebensraten für die<br />

Kontrollgruppe betragen 60,6%, 37,7% und 29,5%.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

103<br />

103


Grafik 52: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Hypopharynx-Karzinom, Vergleich aller<br />

transfundierten und nicht-transfundierten Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Hypopharynx-Karzinom<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 60,6 37,7 29,5<br />

Patientenkollektiv 66,7 26,7 20<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 66,7 33,3 22,2<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 52 44 40<br />

Patientengruppe mit ChTh 70 30 20<br />

Patientengruppe ohne ChTh 65 25 20<br />

Tab. 112: Jahresüberlebensraten bei Hypopharynx-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh<br />

Auch der Prognosefaktor Chemotherapie erbrachte keine signifikanten<br />

Gruppenunterschiede hinsichtlich der Überlebensraten. Die höchste 5-<br />

Jahreüberlebensrate weist hier die Gruppe der nicht transfundierten/ nichtchemotherapierten<br />

Patienten mit 40% auf.<br />

104<br />

104


Grafik 53.a: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Hypopharynx-Karzinom, nicht-transfundierte<br />

Kontrollgruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Grafik 53.b: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Hypopharynx-Karzinom, transfundierte<br />

Patientengruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Die Überlebensanalyse hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeit zeigt keine<br />

Signifikanz für einen prognostisch ungünstigen Einfluss der Transfusion.<br />

Der 5-Jahres-Survival Estimate beträgt für die transfundierten Patienten 0,75; für die<br />

Gruppe der nicht transfundierten Patienten ergab sich ein Wert von 0,49.<br />

105<br />

105


Grafik 54: Rezidivfreie Überlebenszeit nach Kaplan-Meier, Gruppe Hypopharynx-Karzinom, Vergleich transfundierter<br />

und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ergibt sich die in der<br />

folgenden Grafik dargestellte Überlebenskurve. Auch hier ließ sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten Patienten erkennen<br />

(5-Jahres-Survival Estimate für transfundierte Patientengruppe 0,55 und für die nicht<br />

transfundierte Kontrollgruppe 0,50).<br />

Grafik 55: Überlebenszeitkurven bei tumorbedingtem Tod nach Kaplan-Meier, Gruppe Hypopharynx-Karzinom,<br />

Vergleich transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

106<br />

106


4.7.13.4 Survival bei Patienten mit Larynx-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Larynx-Karzinom zeigte sich kein signifikanter Unterschied<br />

zwischen der Patientengruppe, welche im Rahmen der Behandlung Blutprodukte<br />

erhielt und der nicht-transfundierten Kontrollgruppe (p = 0,63). Die 1-, 3- und 5-<br />

Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe betragen 90%, 50% und<br />

30%.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

Grafik 56: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Larynx-Karzinom, Vergleich aller transfundierten<br />

und nicht-transfundierten Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Larynx-Karzinom<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 81,4 62,9 44,3<br />

Patientenkollektiv 90 50 30<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 100 60 60<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 80 63,1 43,1<br />

Patientengruppe mit ChTh 90,9 54,5 27,3<br />

Patientengruppe ohne ChTh 89,5 47,4 31,6<br />

Tab. 113: Jahresüberlebensraten bei Larynx-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh<br />

107<br />

107


Auch der Prognosefaktor Chemotherapie erbrachte keine signifikanten<br />

Gruppenunterschiede hinsichtlich der Überlebensraten. Die höchste 5-<br />

Jahreüberlebensrate weist hier die Gruppe der nicht transfundierten, aber<br />

chemotherapierten Patienten mit 60% auf.<br />

Grafik 57.a: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Larynx-Karzinom, nicht-transfundierte<br />

Kontrollgruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Grafik 57.b: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Larynx-Karzinom, transfundierte<br />

Patientengruppe, Vergleich Chemotherapie vs keine Chemotherapie (Überlebenszeit in Monaten)<br />

108<br />

108


Die Überlebensanalyse hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeit zeigt keine<br />

Signifikanz für einen prognostisch ungünstigen Einfluss der Transfusion.<br />

Der 5-Jahres-Survival Estimate beträgt für die transfundierten Patienten 0,49; für die<br />

Gruppe der nicht transfundierten Patienten ergab sich ein Wert von 0,71.<br />

Grafik 58: Rezidivfreie Überlebenszeit nach Kaplan-Meier, Gruppe Larynx-Karzinom, Vergleich transfundierter<br />

und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ergibt sich die in der<br />

folgenden Grafik dargestellte Überlebenskurve. Auch hier ließ sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten Patienten erkennen<br />

(5-Jahres-Survival Estimate für transfundierte Patientengruppe 0,57 und für die nicht<br />

transfundierte Kontrollgruppe 0,72).<br />

109<br />

109


Grafik 59: Überlebenszeitkurven bei tumorbedingtem Tod nach Kaplan-Meier, Gruppe Larynx-Karzinom, Vergleich<br />

transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

4.7.13.5 Survival bei Patienten mit Nasennebenhöhlen-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Nasennebenhöhlen-Karzinom zeigte sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen der Patientengruppe, welche im Rahmen der Behandlung<br />

Blutprodukte erhielt und der nicht-transfundierten Kontrollgruppe (p = 0,61). Die 1-,<br />

3- und 5-Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe betragen<br />

83,3%, 50% und 16,7%; die entsprechenden Jahresüberlebensraten für die<br />

Kontrollgruppe betragen 60%, 53,3% und 33,3%.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

NNH-Karzinom<br />

110<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 60 53,3 33,3<br />

Patientenkollektiv 83,3 50 16,7<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 100 100 0<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 57,1 50 35,7<br />

Patientengruppe mit ChTh 100 33,3 33,3<br />

Patientengruppe ohne ChTh 66,7 66,7 0<br />

Tab. 114: Jahresüberlebensraten bei NNH-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh und Tumorstatus<br />

110


Grafik 60: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe NNH-Karzinom, Vergleich aller<br />

transfundierten und nicht-transfundierten Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Auch die Prognosefaktoren Chemotherapie oder rezidivfreies Überleben erbrachten<br />

keine signifikanten Gruppenunterschiede hinsichtlich der Überlebensraten, wobei zu<br />

berücksichtigen ist, dass die betrachteten Vergleichsgruppen sehr klein sind. Auf<br />

eine Darstellung in Form von Grafiken wurde deshalb verzichtet.<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ließ sich auch hier kein<br />

signifikanter Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten<br />

Patienten erkennen (5-Jahres-Survival Estimate für transfundierte Patientengruppe<br />

0,33 und für die nicht transfundierte Kontrollgruppe 0,51).<br />

Die folgende Grafik zeigt den Verlauf der Überlebenszeitkurven hinsichtlich des<br />

tumorbedingten Versterbens.<br />

111<br />

111


Grafik 61: Überlebenszeitkurven bei tumorbedingtem Tod nach Kaplan-Meier, Gruppe NNH-Karzinom, Vergleich<br />

transfundierter und nicht transfundierter Patienten (Überlebenszeit in Jahren)<br />

4.7.13.6 Survival bei Patienten mit Speicheldrüsen-Karzinom<br />

Bei den Patienten mit Speicheldrüsen-Karzinom zeigte sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen der Patientengruppe, welche im Rahmen der Behandlung<br />

Blutprodukte erhielt und der nicht-transfundierten Kontrollgruppe (p = 0,41).<br />

Die 1-, 3- und 5-Jahresüberlebensraten für die transfundierte Patientengruppe<br />

betragen 57,1%, 14,3% und 14,3%; die entsprechenden Jahresüberlebensraten für die<br />

Kontrollgruppe betragen 80%, 60% und 30%.<br />

Die betrachteten Vergleichsgruppen weisen eine nur geringe Patientenzahl auf.<br />

Auch die Prognosefaktoren Chemotherapie oder rezidivfreies Überleben können<br />

deshalb nicht hinreichend hinsichtlich signifikanter Gruppenunterschiede bezüglich<br />

der Überlebensraten beurteilt werden.<br />

Bezüglich des tumorbedingten Versterbens der Patienten ließ sich auch kein<br />

signifikanter Unterschied zwischen transfundierten und nicht transfundierten<br />

Patienten erkennen.<br />

In der folgenden Tabelle und Abbildung sind die Überlebensraten nach Kaplan-<br />

Meier dargestellt sowie die einzelnen Jahresüberlebensraten der verschiedenen<br />

Vergleichsgruppen ersichtlich.<br />

112<br />

112


Grafik 62: Überlebenskurven nach Kaplan-Meier, Gruppe Speicheldrüsen-Karzinom, Vergleich aller<br />

transfundierten und nicht-transfundierten Patienten (Überlebenszeit in Monaten)<br />

Speicheldrüsen-Karzinom<br />

1-JÜR (%) 3-JÜR (%) 5-JÜR (%)<br />

Kontrollgruppe 80 60 30<br />

Patientenkollektiv 57,1 14,3 14,3<br />

Kontrollgruppe mit ChTh 100 100 0<br />

Kontrollgruppe ohne ChTh 78,9 57,9 31,6<br />

Patientengruppe mit ChTh 50 50 50<br />

Patientengruppe ohne ChTh 60 0 0<br />

Tab. 115: Jahresüberlebensraten bei Speicheldrüsen-Karzinom unter Berücksichtigung ChTh und Tumorstatus<br />

113<br />

113


4.7.14 Status letzter Kontakt<br />

Bei Erfassung des Status der Tumorpatienten beim jeweils letzten Kontakt zeigt sich<br />

folgende Verteilung:<br />

Grafik 63: Verteilung Status Tumorpatienten bei letztem Kontakt<br />

53,1% der Patienten sind tumorfrei, bei 34,3% ist eine Tumorerkrankung vorhanden,<br />

6,1% sind an einem Zweitmalignom im HNO-Bereich erkrankt und 3,9% sind an<br />

einem Zweitmalignom außerhalb des HNO-Bereiches erkrankt. In wenigen Fällen ist<br />

der letzte Status des Patienten unklar oder es fehlen entsprechende Angaben.<br />

114<br />

114


5. Diskussion / Schlussfolgerungen<br />

5.1 Allgemeines, rechtliche Grundlagen<br />

Das als Zielgruppe identifizierte Patientenkollektiv mit n=562 gehört mit seiner<br />

Patientenzahl, obwohl von den 562 Patienten aus verschiedenen Gründen nur 413<br />

(73,5%) ausgewertet werden konnten, mit zu den größten betrachteten Gruppen im<br />

Vergleich zur vorhandenen Literatur.<br />

Ergeben haben sich eine Reihe von Daten, welche auch zu weiteren Untersuchungen<br />

herangezogen werden können, da eine solche Datenzusammentragung hinsichtlich<br />

HNO-Patienten mit erfolgter Transfusion für die HNO-Klinik <strong>Erlangen</strong> bislang nicht<br />

existierte.<br />

„Das Transfusionswesen wird auf rechtlicher Ebene durch das Transfusionsgesetz<br />

geregelt. Die konkrete Umsetzung der Vorschriften geht aus den Hämotherapie-<br />

Richtlinien und Leitlinien der Bundesärztekammer hervor, die teilweise sehr<br />

detailliert festlegen, wie die einzelnen Handlungsschritte von der Auswahl des<br />

Spenders bis zur Überwachung des Empfängers zu erfolgen haben.<br />

Einrichtungen der Krankenversorgung im stationären und ambulanten Bereich, die<br />

Blutprodukte anwenden (z. B. Krankenhäuser, Arztpraxen usw.), sind durch § 15<br />

Transfusionsgesetz zur Einrichtung eines Systems der Qualitätssicherung<br />

verpflichtet. Qualitätssicherung umfasst die Gesamtheit der personellen,<br />

organisatorischen, technischen und normativen Maßnahmen, die geeignet sind, die<br />

Qualität der Versorgung der Patienten zu sichern, zu verbessern und gemäß dem<br />

medizinisch-wissenschaftlichen Kenntnisstand weiter zu entwickeln (§§ 135a, 136<br />

und 137 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V)).<br />

Im Rahmen des Qualitätssicherungssystems sind die Qualifikationen und die<br />

Aufgaben der verantwortlichen Personen festzulegen.<br />

Gesetzlich vorgeschrieben für alle Einrichtungen, die Blutprodukte anwenden, ist die<br />

Bestellung eines<br />

• Transfusionsverantwortlichen<br />

Einrichtung),<br />

(für die gesamte<br />

• Transfusionsbeauftragten (für jede Behandlungseinheit /<br />

Abteilung) sowie<br />

• Qualitätsbeauftragten (für die gesamte Einrichtung).<br />

115<br />

115


Einrichtungen mit Akutversorgung müssen darüber hinaus eine Kommission für<br />

transfusionsmedizinische Angelegenheiten (Transfusionskommission) bilden.“ 2<br />

5.2 Historie der Bluttransfusion 3<br />

„[...] Das Blut galt seit jeher als Sitz des Lebens und des Bewusstseins. Seine Zufuhr<br />

bedeutete Kraft und Gesundheit, sein Verlust dagegen Krankheit und Tod.<br />

Die Geschichte der Blutübertragung lässt sich aufgrund altägyptischer<br />

Tempelinschriften bis in das Altertum verfolgen – wenn auch hier das Blut nicht in<br />

die Blutgefäße eingebracht, sondern als Trank verabreicht wurde. [...]<br />

Erst nach der Entdeckung des Blutkreislaufs durch den englischen Gelehrten William<br />

Harvey (1628) wurde das notwendige Verständnis für Infusionen und Transfusionen<br />

geschaffen. Als erster hat der Brite Richard Lower 1666 Blut von einem lebenden<br />

Hund auf einen anderen übertragen. [...]<br />

Ein Jahr später wurde bereits durch die Franzosen Jean B. Denis und Pièrre Emmerez<br />

die erste Tierblutübertragung – etwa von Schafen – bei kranken Menschen<br />

vollzogen. Die zahlreichen Fehlschläge (Todesfälle) brachten die Chirurgia<br />

transfusoria bald in Verruf.<br />

Als „Vater der modernen Transfusion“ machte der englische Geburtshelfer James<br />

Blundell von sich reden, der erst 1825 menschliches Blut mit Erfolg auf eine<br />

Wöchnerin zu übertragen wagte. Auch wenn anfänglich lediglich jede zweite<br />

Transfusion glücklich verlief, die Transfusion von menschlichem Blut als<br />

Behandlungsmaßnahme bei akutem Blutverlust war fortan unstrittig.<br />

Im 19. Jahrhundert begann die intensive naturwissenschaftliche Erforschung des<br />

Blutes. Erst als der Wiener Arzt Karl Landsteiner und seine Mitarbeiter in den Jahren<br />

1901 und 1902 die Blutgruppen A, B, 0 und AB entdeckten, war der Grundstein für<br />

die verträgliche Blutübertragung und somit für die moderne Transfusionsmedizin<br />

gelegt. Von der direkten Transfusion von Mensch zu Mensch kam man bald zum<br />

indirekten Weg über die Blutkonserve, nachdem man 1914 durch den Zusatz von<br />

Natriumcitrat die Gerinnung des Blutes außerhalb des Körpers verhinderte, [...].<br />

2<br />

Informationen von der Homepage Wikipedia, Rubrik „Bluttransfusion – Rechtliche Grundlagen“, Stand 02/2010<br />

3<br />

Geschichtliche Informationen von der Homepage des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes, Stand 2008<br />

116<br />

116


Zum ersten großen Einsatz gelangten Blutkonserven – bei ca. 20.000 Transfusionen<br />

– im Spanischen Bürgerkrieg.<br />

Der erste Bluttransfusionsdienst wurde in London im Oktober 1921 gegründet –<br />

schon damals mit Hilfe freiwilliger und unbezahlter Spender. [...] Weitere<br />

„Blutbanken“ wurden unter anderem in den USA, Paris, Rom, in der Sowjetunion,<br />

Australien etc. gegründet.<br />

Die Entdeckung weiterer Blutgruppensysteme, aber vor allem des Rhesus-Merkmals<br />

um 1940 durch amerikanische Forscher, brachte zusätzliche Fortschritte im Hinblick<br />

auf die Sicherheit der Bluttransfusion. Mit der Aufteilung des Blutes in seine<br />

Bestandteile ermöglichte ab 1941 das von Cohn entdeckte und bis heute vereinfachte<br />

Verfahren die gezielte und bestmögliche Ausnutzung einer Blutspende für die darauf<br />

angewiesenen Patienten. Die Glasflasche wurde vom Mehrfach-Kunststoffbeutel<br />

abgelöst und die „Hämotherapie nach Maß“ mit Blutkomponenten etablierte sich<br />

weltweit. 1959 wurde die heutige Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin<br />

und Immunhämatologie gegründet.“<br />

5.3 Organisationsform des Transfusionswesens 4<br />

„Jährlich werden in der Bundesrepublik Deutschland 4 Millionen Blutspenden<br />

entnommen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) trägt einen Anteil von etwa 80 % an<br />

der Versorgung mit Blutkonserven in Deutschland. Der Rest wird von<br />

staatlichkommunalen und universitären Blutbanken sowie von<br />

kommerziellen/industriellen Einrichtungen aufgebracht.<br />

Experten rechnen mit einem steigenden Bedarf aufgrund des medizinischen<br />

Fortschritts und der steigenden Zahl älterer Menschen, für deren medizinische<br />

Behandlung Blutpräparate benötigt werden. [...] Insofern hat sich die Bundesrepublik<br />

Deutschland wie alle europäischen Mitgliedstaaten aufgrund einer Richtlinie der<br />

Europäischen Gemeinschaft dazu verpflichtet, die notwendigen Maßnahmen zur<br />

Selbstversorgung mit Blut und Blutbestandteilen auf der Basis der freiwilligen und<br />

unentgeltlichen Spende zu ergreifen.<br />

4 Informationen von der Homepage des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus den Rubriken<br />

Organisation des Blutspendewesens in Deutschland, Struktur der Blutspendedienste sowie Organisation des<br />

Blutspendewesens weltweit, Stand 2009<br />

117<br />

117


Die Verwirklichung der nationalen Selbstversorgung ist notwendig, da Hepatitis-<br />

und HIV-Infektionen in vielen Ländern Europas und in Übersee weitaus häufiger<br />

anzutreffen sind als in Deutschland. Damit beinhaltet importiertes Blut oder<br />

Blutplasma ein deutlich höheres Risiko für Patienten als in Deutschland gespendetes<br />

Blut.<br />

Die Europäische Gemeinschaft hat bereits vor Jahren ihre Mitgliedsstaaten dazu<br />

aufgefordert, die notwendigen Maßnahmen zur Selbstversorgung auf der Basis der<br />

freiwilligen und unentgeltlichen Spende zu ergreifen.<br />

Seit Neuordnung des Arzneimittelrechts vom 24.08.1976 sind sämtliche<br />

Blutprodukte Arzneimittel und unterliegen somit dem Arzneimittelgesetz. Alle<br />

Hersteller von Blutpräparaten sind pharmazeutische Unternehmen.<br />

Die derzeitigen rechtlichen und fachlichen Grundlagen des Blutspende- und<br />

Transfusionswesens in der Bundesrepublik Deutschland sind:<br />

• das Transfusionsgesetz (TFG)<br />

• das Arzneimittelgesetz (AMG)<br />

• Richtlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts zur<br />

Blutgruppenbestimmung und Bluttransfusion<br />

• Richtlinien der Länder für die Überwachung der Herstellung und des Verkehrs<br />

mit Blutzubereitungen<br />

• EG-Richtlinien<br />

• Betriebsverordnung für pharmazeutische Unternehmer<br />

• Leitlinien der Bundesärztekammer zur Therapie mit Blutkomponenten und<br />

Plasmaderivaten.“<br />

Am Beispiel des größten Versorgers mit Blutprodukten im Bundesgebiet – des<br />

Deutschen Roten Kreuzes – soll die Organisation des Blutspendedienstes näher<br />

betrachtet werden:<br />

„In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Blutspendedienst des DRK im Jahr<br />

1952 gegründet. Heute gibt es ein flächendeckendes Netz von Blutspendediensten<br />

und zahlreichen Blutspendeinstituten in allen Regionen Deutschlands. [...]<br />

118<br />

118


Die Menschen, die beim Deutschen Roten Kreuz Blut spenden, tun dies auf<br />

freiwilliger und unentgeltlicher Basis. Sie helfen damit anderen, die dringend Blut-<br />

bzw. Blutbestandteilpräparate benötigen und sind somit das wichtigste Glied in der<br />

Kette zur Blutversorgung.<br />

Jährlich werden mehr als 40.000 Blutspendeaktionen, überwiegend durch mobile<br />

Entnahmeteams, durchgeführt.<br />

Über 200.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, [...], sind dabei im Einsatz.<br />

Neben den Ehrenamtlichen sind mehr als 3.800 hauptberufliche Mitarbeiter (z.B.<br />

Ärzte, Chemiker, Biologen, ärztliches Hilfspersonal, Laborkräfte, Kaufleute,<br />

Techniker und Verwaltungsfachleute) im DRK für die Blutversorgung der<br />

Bevölkerung tätig.<br />

Unterstützt werden die DRK-Blutspendedienste durch die Bereitstellung von<br />

Räumlichkeiten und Organisationshilfen durch Betriebe, Schulen, Verwaltung sowie<br />

kostenlose Spendenaufrufe in den Medien.<br />

Alle DRK Blutspendedienste stehen täglich 24 Stunden bereit, um Blut- und<br />

Blutbestandteilkonserven an Krankenhäuser auszuliefern. Das Netz der<br />

Blutversorgung schließt neben Verteilerfahrten auch die Unterhaltung von Depots<br />

und Auslieferungslagern für Blutkonserven in DRK-eigenen Einrichtungen und<br />

Krankenhäusern ein. In vielen Instituten gibt es Tag und Nacht einen ärztlichen<br />

Bereitschaftsdienst, um Blutgruppenbestimmungen und Verträglichkeitsprüfungen<br />

sowie transfusionsmedizinische Beratung durchzuführen.“<br />

„Weltweit sind drei Organisationen um den Ausbau des Blutspendewesens bemüht:<br />

• das Rote Kreuz - vertreten durch die Internationale Föderation der Rotkreuzund<br />

Rothalbmond-Gesellschaften in Genf<br />

• die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und<br />

• die Internationale Gesellschaft für Bluttransfusion (ISBT).<br />

119<br />

119


Grundlage ihrer Tätigkeit sind gemeinsam festgelegte ethische Normen:<br />

1. Die Blutspende muss unter allen Umständen freiwillig sein; auf den<br />

Spender darf keinerlei Druck ausgeübt werden.<br />

2. Der Spender soll über alle Risiken aufgeklärt werden, die mit der<br />

Blutentnahme zusammenhängen; die Gesundheit und Sicherheit müssen<br />

ständig im Auge behalten werden.<br />

3. Finanzieller Nutzen darf weder für den Spender, noch für denjenigen ein<br />

Beweggrund sein, der für die Blutentnahme zuständig ist. Die freiwillige,<br />

unentgeltliche Blutspende soll stets gefördert werden.<br />

4. Die Anonymität des Spenders und des Empfängers muss - von Sonderfällen<br />

abgesehen - gewahrt bleiben.<br />

5. Bei der Blutspende darf keine nachteilige Unterscheidung aufgrund von<br />

Rasse, Staatsangehörigkeit oder Religion gemacht werden.<br />

In den meisten Ländern befindet sich das Blutspendewesen entweder in staatlicher<br />

Trägerschaft oder in Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen. In einigen<br />

Ländern gibt es auch kommerzielle Blutspendedienste.<br />

In mehr als 20 Ländern - darunter Australien, Belgien, Finnland, Japan, Schweiz -<br />

ist das Blutspendewesen vollständig der dortigen nationalen Rotkreuz-Gesellschaft<br />

übertragen.<br />

In 35 weiteren Ländern hat das Rote Kreuz den überwiegenden Teil des<br />

Versorgungsauftrages zu erfüllen, z.B. in den Vereinigten Staaten, Österreich und<br />

auch in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

In mehr als 60 weiteren Ländern ist das Blutspendewesen überwiegend in das<br />

staatliche Gesundheitswesen integriert bzw. sind die Krankenhäuser selbst Träger<br />

des Blutspendedienstes. [...] “<br />

120<br />

120


5.4 Gerinnungshemmende Dauermedikation bei stationärer Aufnahme<br />

Bei der Medikation bei stationärer Aufnahme sollten vor allem die<br />

gerinnungshemmenden Medikamente Berücksichtigung hinsichtlich einer eventuell<br />

höheren Transfusionsbedürftigkeit finden. Diese werden in nicht zu unterschätzender<br />

Häufigkeit eingenommen:<br />

4,7% der Patienten erhielten bereits zum Zeitpunkt ihrer stationären Aufnahme eine<br />

Therapie mit Heparin oder einem niedermolekularen Heparin. Insgesamt 19<br />

Patienten (4,6%) nahmen Marcumar ® ein bzw. pausierten die Langzeittherapie mit<br />

Marcumar ® aufgrund eines geplanten operativen Eingriffs.<br />

Die Einnahme von Präparaten, die der Thrombozytenaggregationshemmung dienen,<br />

erfolgte weitaus häufiger. Insgesamt 43 Patienten (10,4%) nahmen<br />

Acetylsalicylsäure ein. Hinzu kommen etwa weitere 1% der Patienten, welche<br />

Präparate wie Clopidogrel oder Ticlopidin einnehmen.<br />

Hier kann bereits bei Aufnahme ein erhöhtes Blutungsrisiko abgeschätzt werden und<br />

ggf. unnötige Bluttransfusionen vermieden werden.<br />

5.5 Blutungsrelevante Vorerkrankungen bei stationärer Aufnahme<br />

Nicht unerheblich in der Betrachtung des Blutungsrisikos sind auch die relevanten<br />

Vorerkrankungen der Patienten.<br />

In 73 Fällen (5,8%) der Patienten bestand ein Zustand nach erfolgter Radiatio,<br />

Chemotherapie oder kombinierter Radiochemotherapie.<br />

Hinsichtlich eventueller Gerinnungsstörungen bei Syntheseeinschränkung der Leber<br />

ist die Leberzirrhose zu nennen, welche insgesamt in 34 Fällen als bekannt<br />

angegeben wurde (8,2% aller Patienten). Beim betrachteten Patientenklientel ist<br />

jedoch davon auszugehen, dass eine Leberzirrhose deutlich häufiger vorlag als<br />

tatsächlich diagnostiziert war. Allerdings ist ebenso festzuhalten, dass eine<br />

Gerinnungsstörung durch verminderte Syntheseleistung der Leber oft erst in<br />

fortgeschrittenem Stadium einer Leberzirrhose auftritt.<br />

107 Patienten (8,6%) litten unter Erkrankungen des Blutes bzw. des blutbildenden<br />

Systems. Den Anämien kommt hierbei der Hauptanteil zu:<br />

in 46 Fällen wurde eine Anämie angegeben (43,0% der angegebenen Erkrankungen<br />

von Blut/Knochenmark bzw. 11,1% aller erhobener Patienten).<br />

121<br />

121


Hinsichtlich transfusionsrelevanter Begleiterkrankungen (Anämie,<br />

Thrombozytopenie, hämatologisch-onkologische Erkrankungen, Leberzirrhose, M.<br />

Osler, Panzytopenie, Gerinnungsstörung, Hämophilie) und deren Kombinationen<br />

konnte mittels einer Verteilungsdarstellung bezogen auf die durchschnittlich<br />

verabreichte Anzahl an Erythrozytenkonzentraten gezeigt werden, dass eine über<br />

dem Durchschnitt liegende Anzahl an Erythrozytenkonzentraten vor allem von<br />

Patienten mit folgenden Erkrankungskombinationen benötigt wurde:<br />

• Anämie in Kombination mit Panzytopenie<br />

• hämatologisch-onkologische Erkrankung, welche mit Anämie und<br />

Gerinnungsstörung einhergeht<br />

• hämatologisch-onkologische Erkrankung kombiniert mit Panzytopenie<br />

• Morbus Osler<br />

Dies zeigt, dass das alleinige Vorliegen eines Risikofaktors – wie zum Beispiel<br />

Anämie allein – nicht zwingend einen erhöhten Bedarf an Transfusionen bedingt,<br />

sondern erst die Kombination mehrerer Faktoren die Transfusionsbedürftigkeit<br />

steigert.<br />

Die durchgeführte Verteilungsdarstellung der oben genannten Erkrankungen bezogen<br />

auf die Dauer des stationären Aufenthaltes/ Liegedauer des Patienten ergab einen<br />

über der durchschnittlichen Dauer liegenden stationären Aufenthalt für Patienten mit<br />

den folgenden Erkrankungen:<br />

• Anämie mit Thrombozytopenie<br />

• bekannte Gerinnungsstörung<br />

Zur Einschätzung eines Patienten im klinischen Alltag und des jeweiligen<br />

Krankheitsverlaufes sind dies hilfreiche Aspekte.<br />

Meyer et al [38] zeigten in ihrer Arbeit über „Incidence and clinical background of<br />

posttonsillectomy bleeding related blood transfusion over 12 years“, dass das<br />

Vorhandensein bestimmter Grunderkrankungen der Patienten mit ausschlaggebend<br />

122<br />

122


für die Indikation zur Transfusion sind. So wurde beobachtet, dass „... end stage<br />

renal disease and hypertension combined with a preoperatively decreased Hb and Hct<br />

were the risc factors ... leading to a transfusion.“ [38]. Hier wurden zudem speziell<br />

hohe Risiken für eine Transfusionsbedürftigkeit für Patienten mit Hämophilie,<br />

Anämie und Leukämie identifiziert.<br />

Es empfiehlt sich also, im anamnestischen Aufnahmegespräch vor geplantem<br />

operativem Eingriff nach Blutungsanomalien, gehäuftem oder länger andauerndem<br />

Bluten beispielsweise nach Bagatellverletzungen, ungewöhnlichen Lokalisationen<br />

von Blutungen (z.B. Hämarthros) oder speziell bei Frauen nach Hypermenorrhoe zu<br />

fragen. So können erste Hinweise für eine Gerinnungsstörung oder ein abnorm<br />

erhöhtes Blutungsrisiko in Zusammenschau mit vorbestehenden Erkrankungen<br />

erkannt werden.<br />

Ebenfalls Meyer et al. postulieren, dass arterieller Hypertonus allein wohl kein<br />

erhöhtes Risiko für eine Transfusion bedeute [38].<br />

Dies unterstützt die eigenen Ergebnisse, welche nahe legen, dass erst die<br />

Kombination mehrerer Erkrankungen das Risiko einer Transfusionsbedürftigkeit<br />

steigert.<br />

5.6 Grund der stationären Behandlung, HNO-Erkrankung<br />

Der Grund für eine stationäre Aufnahme war in 61,5% der Fälle ein geplanter<br />

operativer Eingriff. In 18,4% (87 Fälle) handelte es sich um eine Notfallbehandlung.<br />

Bei etwa einem Drittel aller transfundierten Patienten (31,9%) bestand bei Aufnahme<br />

eine akute Blutung.<br />

Im Mittel dauerte ein stationärer Aufenthalt mit Transfusion 19,7 Tage.<br />

Die meisten Patienten, die eine Transfusion erhielten, waren Tumorpatienten.<br />

Im Bereich der Nasennebenhöhlen liegt der Anteil der Patienten mit<br />

Malignomerkrankung bei 30,8% der Transfusionsfälle, im Bereich der Mundhöhle<br />

bei 57%, im Hypopharynx-Bereich bei 68,8% und im Larynx-Bereich sogar bei<br />

70,9% (mit Rezidiven 83,6%). Im Bereich der Speicheldrüsen handelte es sich in<br />

40% um maligne Erkrankungen, unter Einbeziehung metastastischer Veränderungen<br />

um 56%.<br />

123<br />

123


Dies zeigt eindrücklich die eher untergeordnete Rolle akuter Blutungen bezüglich der<br />

Transfusionsbedürftigkeit. Hier dominieren Tumorerkrankungen bzw. die damit<br />

einhergehenden umfangreichen operativen Vorgehen. Auch die folgenden Zahlen<br />

belegen dies:<br />

So handelte es sich in nur 5,4% der Erkrankungen im Bereich der Mundhöhle um ein<br />

Blutungsgeschehen (bei Zustand nach Tonsillektomie bzw. Adenotonsillektomie).<br />

Dies sind in absoluten Zahlen 5 Fälle im Betrachtungszeitraum von 1994 bis 2006.<br />

Auch Blutungen bei Zustand nach Nasennebenhöhlen-Operationen machten nur etwa<br />

15% der Transfusionsgründe in dieser Gruppierung aus.<br />

In der Gruppe der Blutungen, welche jedoch abermals tumorassoziiert auftraten, sind<br />

im Bereich Oropharynx 6 Fälle (9%), im Bereich Hypopharynx 8 Fälle (9,6%) und<br />

im Bereich Larynx 3 Fälle (3,8%) zu verzeichnen.<br />

Ausnahmen der oben aufgestellten These bilden die Gruppen „Nasopharynx“ und<br />

„Nase“. Hier stehen eindeutig Blutungen im Vordergrund. In der erstgenannten<br />

Gruppe waren mit 50% die juvenilen Angiofibrome führend als Ursache für<br />

Transfusionen. Im Bereich „Nase“ entfielen 93,6% der Diagnosen auf den Bereich<br />

Epistaxis.<br />

Generell kam es in 90 Fällen zu Nachblutungen (23,3% der Fälle nach Abzug<br />

derjenigen Patienten, die sich keiner Operation unterzogen). Von wiederum diesen<br />

90 Fällen kam es in 70 Fällen (77,8% bzw. 16% bezogen auf alle transfundierten<br />

Patienten) zu einer Nachblutung, in 14 Fällen (15,6% bzw. 3,2%) zu zwei Blutungen<br />

und in sechs Fällen (6,7% bzw. 1,4%) sogar zu drei postoperativen Blutungen.<br />

Gehäuft traten die postoperativen Nachblutungen vor allem am Tag der Operation<br />

selbst und in den Folgetagen bis zu Tag 4 auf. Somit sind sie am Ehesten als Folgen<br />

unzureichender intraoperativer Blutstillung oder schlecht haltender intraoperativ<br />

gesetzter Ligaturen zu deuten.<br />

An den postoperativen Tagen 8, 11 und 12 gab es zusätzlich Häufungen, die<br />

allerdings sehr viel geringer ausfielen.<br />

Durchschnittlich kam es zu 1,12 postoperativen Komplikationen pro Patient. 169<br />

Fälle (40,9%) verliefen ohne postoperative Komplikationen. Die übrigen 244 Fälle<br />

waren mit postoperativen Komplikationen assoziiert - Blutungen waren mit 15,9%<br />

vertreten, Gefäßarrosionsblutungen kamen in 6,5% der Fälle vor, so dass die<br />

124<br />

124


Blutungen immerhin etwa ein Fünftel aller postoperativen Komplikationen<br />

ausmachen.<br />

5.7 Risikofaktoren erhöhter Transfusionsbedürftigkeit<br />

Um die Bewertung von Risikofaktoren für eine erhöhte Transfusionsbedürftigkeit<br />

eines Patienten zu konkretisieren, wurde eine Korrelation der insgesamt bei einem<br />

Patienten transfundierten Blutprodukte mit den Parametern „Dauer stationärer<br />

Aufenthalt/ Liegedauer“, „Anzahl der Grunderkrankungen“, „Patientenalter“,<br />

„Anzahl der eingenommenen Medikamente, welche potentiell Wechselwirkungen<br />

mit Blutbild und Gerinnungsstatus haben“ und „Anzahl der Operationen während<br />

eines stationären Aufenthaltes“ durchgeführt.<br />

Für den Parameter „Anzahl der Grunderkrankungen“ ergab sich keine signifikante<br />

Korrelation zur Anzahl der insgesamt verabreichten Blutprodukte (p=0,57;<br />

Korrelation -0,29). Ebenso gilt dies für das „Patientenalter“ (p=0,07; Korrelation -<br />

0,86) und die „Anzahl der eingenommenen Medikamente, welche potentiell<br />

Wechselwirkungen mit Blutbild und Gerinnungsstatus haben“ (p=0,42; Korrelation -<br />

0,39).<br />

Für die Parameter „Dauer stationärer Aufenthalt/ Liegedauer“ (p


führend. Danach folgen HNO-OP (20,1%), HNO-Station 200 (17,7%) und HNO-<br />

Station 300 (15,9%).<br />

Es zeigt sich ein Anstieg der Transfusionshäufigkeit vor allem ab dem Jahr 1998 bis<br />

zum Höhepunkt der Transfusionshäufigkeit im Jahr 2000 (14,2% aller Transfusionen<br />

im angegebenen Zeitraum) und 2001 (13,1%). In diesen beiden Jahren wurden etwa<br />

30% aller im Betrachtungszeitraum verabreichten Fremdblut-<br />

Erythrozytenkonzentrate „verbraucht“. Ab 2001 war die Entwicklung der<br />

Transfusionszahlen tendenziell rückläufig, wobei zu berücksichtigen ist, dass das<br />

Jahr 2006 ebenso wie das Jahr 1994 nur zum Teil erfasst wurde.<br />

5.9 Blutprodukte / Blutprodukteigenschaften, Transfusionskomplikationen<br />

1782 der ausgegebenen Blutprodukte waren Fremdblut-Erythrozytenkonzentrate<br />

(79,3%), 9 Eigenblut-Erythrozytenkonzentrate (0,4%), 405 Plasmakonzentrate aus<br />

Fremdblut (F-GFP) (18,0%), 3 Plasmakonzentrate aus Eigenblut (0,1%) und 49<br />

Thrombozytenkonzentrate (2,1%).<br />

Da die am häufigsten transfundierte Blutkonservenart die der<br />

Fremdbluterythrozytenkonzentrate ist, soll an dieser Stelle noch einmal ein<br />

besonderes Augenmerk darauf gelenkt werden. In den meisten Fällen wurden zwei<br />

F-EK verabreicht (43,3%), in 15,4% vier F-EK. Ein F-EK wurde in 13,4% der Fälle<br />

verabreicht, drei F-EK in 9,4% der Fälle.<br />

Die Verteilung der Blutgruppen bei den F-EK ist wie folgt:<br />

• 43,7% Blutgruppe „0“<br />

• 44,1% Blutgruppe „A“<br />

• 7,3% Blutgruppe „B“<br />

• 3,3% Blutgruppe „AB“<br />

Dies entspricht grob der Häufigkeitsverteilung der Blutgruppen in der Bevölkerung<br />

[29]. Der erhöhte Anteil an Verabreichung der Blutgruppen „0“ erklärt sich durch die<br />

universale Transfusionsmöglichkeit hinsichtlich der Kompatibilität mit allen<br />

Patientenblutgruppen. Insbesondere in Notfallsituationen finden sie ihre Anwendung.<br />

Von allen Transfusionen, die als Eigenschaft die Blutgruppe „0“ aufwiesen, wurden<br />

151 Transfusionen abweichend von der Blutgruppe des Patienten transfundiert<br />

126<br />

126


(22,3%). In 14,2% der Transfusionen mit den Merkmalen Blutgruppe „0“ und<br />

Rhesusfaktor „negativ“ bestand Kompatibilität mit der Blutgruppe des Patienten<br />

(ebenfalls Vorliegen der Blutgruppe „0“, Rhesusfaktor „negativ“).<br />

Lediglich in 53 Transfusionsfällen (7,8% der Blutpräparate mit der Blutgruppe „0“)<br />

wurde – unabhängig davon, welche Blutgruppe der Patient aufwies – im Rahmen<br />

einer Notfallsituation mit der Indikation vitale Gefährdung des Patienten die<br />

Transfusion mit einer Blutkonserve der Merkmale Blutgruppe „0“, Rhesusfaktor<br />

„negativ“ durchgeführt.<br />

Trotzdem sollte stets versucht werden, blutgruppenidentisch zu transfundieren, um<br />

die Bildung von Antikörpern und somit spätere Komplikationen – zum Beispiel bei<br />

erneut erforderlicher Transfusion – zu vermeiden. Im Großteil der Fälle (62%) wurde<br />

dies auch praktiziert. In nur 2,7% der Fälle wurden komplett nicht<br />

blutgruppenidentische Transfusionen verabreicht; nur teils blutgruppenidentische<br />

Transfusionen wurden etwa doppelt so häufig durchgeführt (also zum Beispiel<br />

Übereinstimmung Rhesusfaktor, jedoch nicht der Blutgruppe).<br />

Wie bei jedem anderen Arzneimittel kann es auch bei Blutprodukten zu<br />

unerwünschten Reaktionen und Nebenwirkungen kommen.<br />

Eine schwerwiegende Ursache für einen Transfusionszwischenfall ist die<br />

Verwechslung von Blutkonserven. Durch Transfusion von AB0-inkompatiblem Blut<br />

kann es zur akuten hämolytischen Transfusionsreaktion kommen.<br />

Daher ist unmittelbar vor der Transfusion der Bedside-Test am Patientenbett zur<br />

Testung der (AB0-)Blutgruppe des Empfängers auf einer Testkarte vorgeschrieben.<br />

Es wird die akute hämolytische Transfusionsreaktion von der verzögerten<br />

hämolytischen Transfusionsreaktion unterschieden.<br />

Zu den nichthämolytischen Transfusionsreaktionen zählen allergische Reaktionen bis<br />

zur Anaphylaxie sowie das transfusionsassoziierte akute Lungeninsuffizienzsyndrom<br />

(Transfusion related acute lung injury, TRALI). Dieses stellt eine der gefährlichsten<br />

Transfusionsreaktionen dar (Häufigkeit 1:2500 bis 1:100.000). Eine Schädigung der<br />

Lungengefäße durch Trauma, Operation oder Entzündung mit massiver<br />

Flüssigkeitsüberladung der Lunge führt letztendlich zum akuten Lungenversagen.<br />

Die Sterblichkeit beträgt bis zu 15 %.<br />

127<br />

127


Die transfusionsassoziierte Komplikationsrate, zu welcher eben einerseits<br />

Komplikationen wie Sofortreaktionen (z.B. Exantheme, Übelkeit, Schwindel) und<br />

andererseits die so genannten Transfusionszwischenfälle (z.B. Hämolyse, TRALI)<br />

gehören, zeigt über den gesamten Betrachtungszeitraum von 1994 bis 2006 nur eine<br />

dokumentierte Transfusionsreaktion (0,2%) als Sofortreaktion in Form eines<br />

Exanthems. Transfusionszwischenfälle wurden nicht beobachtet.<br />

Leichtere Komplikationen wie Fieber nach einer Transfusion werden vor allem im<br />

postoperativen Verlauf häufig übersehen [24].<br />

Garant für möglichst geringe Komplikationen sind unter anderem die sorgfältige<br />

Indikationsstellung und die korrekte Abwicklung des mit einer Transfusion<br />

verbundenen administrativen Kontrollaufwandes.<br />

5.10 Transfusionsindikation<br />

Hinsichtlich der Indikation zur Transfusion entfällt in einem operativen Fach wie der<br />

HNO selbstverständlich der Hauptteil (39%) auf die intraoperative Verabreichung<br />

der Blutprodukte. Die postoperative Transfusion (27%) – unterteilt in „allgemeine“<br />

postoperative Verabreichung (21%) (z.B. bei niedrigem Hämoglobin-Wert<br />

postoperativ) und Transfusionsindikation bei Nachblutung (6%) – tritt an zweite<br />

Stelle. Danach folgen erst die Notfallindikationen mit 24%.<br />

Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten hat gerade in chirurgischer Hinsicht einen<br />

nicht zu unterschätzenden Stellenwert. So ist davon auszugehen, „...dass dadurch die<br />

Sauerstoffversorgung des Wundgebietes verbessert wird, was einen positiven Effekt<br />

auf die Wundheilung hat.“ [24].<br />

Allgemein betrachtet, werden Blutkomponenten eingesetzt bei:<br />

• akutem Blutverlust und hämorrhagischem Schock (z. B. Unfall, Operation)<br />

• chronischen Blutkrankheiten im Sinne einer Blutbildungsstörung (Anämien,<br />

Agranulozytose, Neoplasien von Blut / Knochenmark)<br />

128<br />

128


Zur Beurteilung der Transfusionsbedürftigkeit wird als objektivierbarer Parameter<br />

der Hämoglobin-Wert (Hb) herangezogen, wenn es um die Gabe von<br />

Erythrozytenkonzentraten geht.<br />

Die Hb-Normwerte für Männer sind 14-18g/dl, für Frauen 12-16g/dl. Natürlich gibt<br />

es auch hier wieder Ausnahmen, wie zum Beispiel seltene Formen von angeborenen<br />

Blutbildungsstörungen, bei denen die Patienten von Geburt an einen sehr niedrigen<br />

Hb-Wert haben, an diesen aber gut adaptiert sind. Andererseits können Menschen<br />

mit ausgeprägter Herzinsuffizienz und anderen kardialen Vorerkrankungen wie der<br />

koronaren Herzkrankheit schon bei Hb-Werten unter 9,0g/dl Symptome wie Luftnot<br />

u.a. bekommen.<br />

Wann eine Transfusion zu erfolgen hat, sollte demnach also stets individuell<br />

entschieden werden. Grundsätzlich ist zudem zu beachten, dass eine langsam<br />

entstandene Anämie vom Patienten für gewöhnlich besser toleriert wird als eine, die<br />

beispielsweise durch eine massive Blutung innerhalb von Stunden entsteht.<br />

Die Leitlinien zur Indikation einer Transfusion von Blutprodukten sind den<br />

Querschnittsleitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten [8] zu<br />

entnehmen.<br />

Im Folgenden sind die hierbei stets zu berücksichtigenden Faktoren noch einmal<br />

zusammengefasst (Erythrozytenkonzentrate):<br />

• individuelle Transfusionsindikation<br />

• Ursache, Dauer und Schweregrad der Anämie<br />

• Ausmaß der Geschwindigkeit des Blutverlustes<br />

• Individuelle Fähigkeit, den verminderten O2-Gehalt des arteriellen Blutes zu<br />

kompensieren<br />

• Vorbestehende Erkrankungen, die die Kompensationsfähigkeit bei akuter<br />

Anämie limitieren (kardial, pulmonal, vaskulär etc.)<br />

• Aktueller klinischer Zustand des Patienten<br />

• Symptome, die auf das Vorliegen einer anämischen Hypoxie hinweisen<br />

können.<br />

129<br />

129


Es gibt keinen absoluten unteren Grenzwert für Hb/Hkt, ab dem transfundiert werden<br />

sollte, aber der „kritische Hkt“ der absoluten Indikation zur Erythrozytenkonzentrat-<br />

Gabe wird bei 15% (Hb 4,5-5,0g/dl) angenommen [37].<br />

Der kritische Hb-Wert bei „kritisch Kranken“ (Sepsispatienten etc.) ist etwa bei 7g/dl<br />

anzusiedeln. Das mindest Therapieziel eines Hb-Wertes zwischen 7-9g/dl ist zudem<br />

durch Hebert et al [21] gut belegt.<br />

Bei frischem Myokardinfarkt oder instabiler KHK sollte der Hb mindestens<br />

zwischen 10-11g/dl gehalten werden. Bei chronischer Anämie ist das Anstreben<br />

höherer Hb-Zielwerte akzeptabel.<br />

Nicht vergessen werden sollte, dass die akute Anämie bzw. der akute Blutverlust<br />

einen Sonderfall darstellen, bei dem zunächst die Herstellung der Normovolämie im<br />

Vordergrund steht.<br />

Bei der Indikationsstellung zur Gabe von Thrombozytenkonzentraten sind folgende<br />

Werte anzustreben [37]:<br />

• vor invasiven diagnostischen Eingriffen sind Thrombozytenwerte > 50.000/µl<br />

wünschenswert, bei Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern sollte<br />

der Ausgangswert bei > 100.000/µl liegen.<br />

• perioperativ und posttraumatisch mindestens 50.000 Thrombozyten/µl<br />

Bei der Indikationsstellung zur Gabe von Gefrorenem Frischplasma sollte stets<br />

bedacht werden, dass es sich hierbei in erster Linie um ein Gerinnungstherapeutikum<br />

handelt. Außerdem wird es eingesetzt im Rahmen einer Plasmaaustauschbehandlung.<br />

Es findet seine Anwendung nicht im Rahmen einer Volumensubstitution.<br />

Eine durchdachte Indikationsstellung zur Transfusion hat zugleich nicht<br />

unerheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Behandlung. An dieser Stelle<br />

sei auch auf die mit einer Transfusion einhergehenden finanziellen Sachkosten<br />

verwiesen, welche einerseits durch präzise präoperative Abwägung deutlich gesenkt<br />

werden können, ohne eine Gefährdung für den Patienten zu bedeuten. Im Falle einer<br />

notfallmäßigen Bereitstellung von Blutkonserven ohne vorherige Planung, ist der<br />

finanzielle und personelle Aufwand um ein Vielfaches höher [24] .<br />

130<br />

130


5.11 <strong>Dokument</strong>ation der Transfusion<br />

Hinsichtlich des administrativen Aufwandes besteht sicherlich Verbesserungsbedarf.<br />

So fand sich in 17,6% der Fälle in der Krankenakte des Patienten keine schriftliche<br />

Aufklärung über die Risiken einer Transfusion. In den übrigen Fällen lag eine<br />

schriftlich dokumentierte Aufklärung über die Transfusion von Blutprodukten und<br />

ihre Risiken vor.<br />

Das Transfusionsgesetz (TFG) regelt seit 1998 in der Bundesrepublik Deutschland<br />

die Gewinnung von Blut, Blutbestandteilen und Blutprodukten sowie deren<br />

Anwendung am Menschen bei Bluttransfusionen. Es enthält außerdem umfassende<br />

<strong>Dokument</strong>ationspflichten. Das Transfusionsgesetz regelt damit einen Sonderfall der<br />

Organspende, für den das Transplantationsgesetz keine Anwendung gemäß § 1 Abs.<br />

2 S. 2 TPG findet. Dies legt § 29 S. 2 TFG ausdrücklich fest.<br />

Insgesamt waren 1552 Begleitscheine von Transfusionen in der Patientenakte<br />

hinterlegt. 126 Begleitscheine fehlten in den entsprechenden Patientenakten. In 185<br />

Fällen war/en der/die Begleitschein/e einer Patientenakte alle unvollständig<br />

ausgefüllt. In 99 Fällen galt dies nur zum Teil für die in einer Patientenakte<br />

befindlichen Begleitscheine.<br />

Die Ausfertigung des Begleitscheines, der an die Blutbank zurückgeht, war in 1533<br />

Patientenakten korrekterweise nicht zu finden. In 106 Fällen fanden sich jedoch eben<br />

diese Scheine, die eigentlich als Rückmeldung an die Blutbank gedacht sind.<br />

Auch die <strong>Dokument</strong>ation des so genannten Bedside-Tests, welcher die Überprüfung<br />

der Blutgruppe des Patienten direkt am Krankenbett unmittelbar vor einer<br />

Transfusion darstellt und zu den ärztlichen Pflichten gehört, weist noch<br />

Verbesserungspotential auf. In 68,6% aller dokumentationspflichtigen Fälle wurde<br />

dieser ordnungsgemäß durchgeführt. In den übrigen 31,4% der Fälle war in der<br />

jeweiligen Patientenakte keine <strong>Dokument</strong>ation des Bedside-Tests auffindbar. Von<br />

den als durchgeführt dokumentierten Bedside-Tests wurde in 80,7% der Fälle auch<br />

das Ergebnis des Tests vermerkt.<br />

In 42 Fällen (4,5% aller dokumentierten Bedside-Tests) fand sich die Medtro ® - bzw.<br />

Serafol ® -Testkarte, welche zur Durchführung des Tests als Testsysteme verwendet<br />

131<br />

131


werden im Original in der Patientenakte. Die Testkarten selbst sollten jedoch nicht in<br />

den Patientenakten abgeheftet werden, da sich (potentiell infektiöses) Patientenblut<br />

auf den Testfeldern (Serafol ® -Test) bzw. in den Testkammern (Medtrokarte ® )<br />

befindet.<br />

Die Sorgfaltspflicht bei Transfusion beinhaltet auch das Überprüfen des Verfalls-<br />

/Haltbarkeitsdatums der jeweiligen Blutkonserve. In 90,9% der Fälle wurde das<br />

Verfallsdatum bei Transfusion nicht überschritten. In 2,5% der Fälle war die<br />

Aktenlage unklar, in weiteren 3,2% der Fälle fehlten Unterlagen oder entsprechende<br />

Angaben.<br />

In 3 Fällen (0,2%) war das Verfallsdatum bei Transfusion überschritten.<br />

Hierbei handelte es sich um 3 F-EK. 2 F-EK davon wurden einen Tag nach<br />

Verfallsdatum transfundiert, ein F-EK sogar 13 Tage nach Verfallsdatum.<br />

Auch wenn es sich nur um eine sehr geringe Anzahl in dem langen<br />

Betrachtungszeitraum handelt, so ist die Beachtung dieser simplen Aspekte doch von<br />

enormer Bedeutung, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und ein<br />

bestimmtes Qualitätsniveau zu sichern.<br />

5.12 Transfusion und Hyper-HAES ®<br />

In 6 Fällen wurde vor der Transfusion von Blutprodukten Hyper-HAES ® verabreicht<br />

(1% d.F.).<br />

Hyper-HAES ® ist eine hyperonkotische Lösung, die auch als Plasmaexpander<br />

bezeichnet wird (theoretische Osmolarität: 2464 mosmol/l).<br />

Sie zeichnet sich durch eine 7,2%-Natriumchloridlösung als Trägersubstanz aus.<br />

Desweiteren enthält sie 6% Hydroxyethylstärke. Indiziert ist die Anwendung bei<br />

Volumenmangelschock, zum Beispiel bei starkem Blutverlust. Hyper-HAES ® kann<br />

einen bis zu 400%-igen intravasalen Volumenzuwachs bewirken und somit einem<br />

Volumenmangelschock entgegenwirken. Maximale Tagesdosis sind 4ml/kg<br />

Körpergewicht.<br />

Problematisch ist das potentielle Auslösen einer anaphylaktischen Reaktion<br />

(Hydroxyethylstärkeanteil) sowie einer Koagulopathie durch die hyperosmolare<br />

Wirkung auf die Zellen des Blutes. Dies bedeutet einerseits ggf. eine zusätzliche<br />

132<br />

132


Blutungsneigung, andererseits aber auch einen zweifelhaften Nutzen einer zeitlich<br />

nahen Kombination der Verabreichung von Hyper- HAES ® und Blutprodukten [16,<br />

27, 28].<br />

Indiziert ist die Gabe von Hyper-HAES ® somit nur, wenn Zeichen eines<br />

Volumenmangelschocks vorliegen und Blutprodukte noch nicht verfügbar sind.<br />

5.13 Leukozytendepletion und Komplikationsrate<br />

Auch die zum 01.10.2001 eingeführte verpflichtende Leukozytendepletion von<br />

Blutprodukten sollte einen entscheidenden Beitrag zur Verminderung von<br />

Komplikationen in Assoziation mit Transfusionen darstellen [4].<br />

Die Leukozytendepletionspflicht für Vollblutpräparate, Erythrozytenkonzentrate und<br />

Thrombozytenkonzentrate wurde auch eingeführt, um eine mögliche Graft-versus-<br />

Host-Reaktion (GvH-Reaktion), welche durch vermehrungsfähige weiße<br />

Blutkörperchen bei der Übertragung an immungeschwächte Patienten hervorgerufen<br />

werden kann, zu verhindern. Das Risiko für eine GvH-Reaktion kann auch durch die<br />

Bestrahlung von Blutprodukten reduziert werden.<br />

Insgesamt war die Hälfte der Blutprodukte leukozytendepletiert. In der Gruppe der<br />

F-EK 53,5%, in der Gruppe der E-EK 60,0%, bei den F-GFP 35,3%, in der Gruppe<br />

der E-GFP 0% und schließlich in der Gruppe der TTF 44,7%.<br />

Die vergleichende Betrachtung der Komplikationsraten vor und nach diesem Datum<br />

erbringt in dem betrachteten Patientenkollektiv jedoch keinen signifikanten<br />

Unterschied; und dies sowohl hinsichtlich postoperativer Komplikationen (p=0,35),<br />

als auch hinsichtlich postoperativer Nachblutungen (p=0,49).<br />

Eine ähnliche Beobachtung haben auch Szakmany et al gemacht, die in ihrer Studie<br />

keine „... significant differences in the clinical outcome of patients before and after<br />

leucocyte depletion policy was implemented...“ [51] finden konnten.<br />

133<br />

133


5.14 Nicht zuzuordnende Blutprodukte<br />

Um noch einmal auf die <strong>Dokument</strong>ationsproblematik hinzuweisen, sei hier ein<br />

weiteres Beispiel angeführt. Die Liste der Blutbank beinhaltete auch solche<br />

Blutprodukte, die an die HNO-Klinik ausgegeben wurden, aber keinem Patienten<br />

namentlich zugeordnet werden konnten. Insgesamt handelte es sich hierbei um 282<br />

Blutprodukte: 261 F-EK (92,6%), 2 E-EK (0,7%), 17 F-GFP (6,0%) und 2 TTF<br />

(0,7%). Vor allem zwischen 1998 und 2002 bewegt sich der Großteil der Freigabe<br />

dieser Blutprodukte (86,6%, das entspricht 244 Blutprodukten).<br />

Für 6 Blutprodukte (2,1%) konnte nachträglich eine Zuordnung zu einem Fall bei<br />

Durchsicht der Patientenakten erfolgen. Es handelte sich dabei um sechs<br />

unterschiedliche Fälle.<br />

5.15 Transfusionseffekt hinsichtlich Laborwertveränderungen<br />

Im Folgenden soll auf die medizinischen Auswirkungen von Transfusionen<br />

eingegangen werden. Von Interesse ist selbstverständlich die Wirkung bzw. der<br />

Effekt eines Blutproduktes. Auf Komplikationsraten wurde bereits in den<br />

vergangenen Abschnitten eingegangen. Nun sollen die Laborwertveränderungen<br />

durch Transfusionen noch einmal näher betrachtet werden. Im Durchschnitt wird der<br />

Hämoglobin-Wert durch die Verabreichung eines Erythrozytenkonzentrates um<br />

1,34g/dl angehoben. Die Thrombozytenanzahl wird durch die Verabreichung einer<br />

Einheit Thrombozytenkonzentrat im Mittel um 16,8 Tsd/µl angehoben.<br />

Durch die Verabreichung von gefrorenem Frischplasma werden die<br />

Gerinnungsparameter wie folgt beeinflusst: Der Quick steigt im Mittel um 5,92<br />

Einheiten pro verabreichte GFP-Einheit an. Der INR sinkt im Mittel um 0,10<br />

Einheiten pro verabreichte GFP-Einheit ab. Die partielle Thromboplastinzeit (PTT)<br />

verkürzt sich im Mittel um 1,58 sec pro verabreichte GFP-Einheit.<br />

Zu bedenken bleibt allerdings, dass laborchemische Kontrollwerte nicht zu<br />

einheitlichen Zeitpunkten im Behandlungsablauf, sondern beispielsweise<br />

intraoperativ unter noch anhaltendem Blutverlust, erhoben werden. Dies kann<br />

selbstverständlich zu einer nicht unerheblichen Verfälschung der Ergebnisse führen.<br />

Desweiteren ist zu bedenken, dass in einigen Fällen auch Blutprodukte<br />

unterschiedlicher Gruppen (EK, GFP) in kürzerer Zeit verabreicht wurden. Hierbei<br />

kommt es beispielsweise zu einem Absinken des Hämoglobinwertes durch<br />

134<br />

134


Verdünnung bei gleichzeitiger Gabe von gefrorenem Frischplasma. In solchen Fällen<br />

ist eine genauere Differenzierung der einzelnen Veränderungen der Laborparameter<br />

nicht möglich.<br />

Im Zusammenhang dieses Abschnittes sollte eine ebenfalls in der Fachliteratur<br />

häufig kontrovers diskutierte Frage Berücksichtigung finden. Nämlich die Frage, ab<br />

welchem Hämoglobin-Wert eine Bluttransfusion indiziert ist.<br />

Aufgrund der individuellen Situation des Patienten gibt es hierzu keine generelle<br />

Empfehlung. Jecker et al stellen in ihrer Veröffentlichung von 2005 fest, dass der<br />

Hb-Wert somit nur einen groben Anhalt bieten könne, „...wobei einige Autoren<br />

bereits eine Gabe von EK bei einem symptomatischen Hb-Wert um 10g/dl sowie bei<br />

einem Abfall unter 6-8g/dl auch ohne Symptome empfehlen.“ [47].<br />

Somit kann der Hb-Wert allein kein Maßstab für eine Substitutionsnotwendigkeit<br />

sein, insbesondere nicht in Notfallsituationen [24].<br />

5.16 Transfusion bei Malignompatienten, Überlebensraten<br />

Besondere Aufmerksamkeit wurde der Gruppe der Tumorpatienten, welche<br />

transfundiert wurden, geschenkt. Die Verteilung der Häufigkeiten hinsichtlich der<br />

Lokalisation der Malignome war im Patientenkollektiv wie folgt:<br />

Oropharynx 21,8% der Fälle, Larynx 15,2%, Mundhöhle 13,5% und Hypopharynx<br />

11% der Fälle.<br />

In 37,3% der Fälle erhielten die Patienten eine Chemotherapie. In 46,8% der Fälle<br />

wurde eine Radiatio durchgeführt. Der Mittelwert durchgeführter Operationen liegt<br />

bei 3,7 Operationen pro Tumorpatient, der Median bei 3. In der<br />

Häufigkeitsverteilung sind zwei Operationen in 42,7% der Fälle erforderlich, um den<br />

Status „R0“ zu erreichen (diagnostischer Eingriff mit eingerechnet).<br />

Bei den (postoperativen) Komplikationen beträgt der Mittelwert 1,6<br />

Komplikationen.<br />

Hierbei entfielen 30,4% der Komplikationen (Mehrfachnennung möglich) auf<br />

Wundheilungsstörungen und 27,8% auf Blutungen/Nachblutungen. Infektionen<br />

traten in 12,7% der Fälle auf.<br />

In der Literatur wird die Inzidenz der postoperativen Wundinfektion nach<br />

Erythrozytenkonzentrat-Substitution kontrovers diskutiert [24, 54]. Ob sie mit einer<br />

135<br />

135


Steigerung der Rezidivrate bei Malignomen einhergeht, wird ebenso widersprüchlich<br />

diskutiert [26, 49].<br />

Die Frage danach, ob die Verabreichung von Blutprodukten bei Patienten,<br />

insbesondere Tumorpatienten, einen prognostischen Einfluss hat, erbrachte kein<br />

einheitliches Ergebnis.<br />

Die nach Tumorlokalisation unterteilten Patientengruppen (Mundhöhle, Oropharynx,<br />

Hypopharynx, Larynx, Nasennebenhöhlen, Speicheldrüsen) wiesen in der Mehrzahl<br />

keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Überlebensraten im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe (nicht-transfundierte Patienten) auf. Dies würde bedeuten, dass die<br />

Verabreichung von Blutprodukten weder einen positiven, noch einen negativen<br />

Effekt auf das Überleben der Patienten hat.<br />

Dies gilt auch hinsichtlich der rezidivfreien Überlebenszeiten sowie der<br />

Überlebensraten des tumorbedingten Versterbens der Patienten.<br />

Eine Ausnahme stellt die Gruppe der Patienten mit Oropharynx-Karzinom dar. Hier<br />

zeigte sich ein signifikanter Unterschied (p=0,0287) im Überleben zu Gunsten der<br />

transfundierten Patienten. Bei dieser Gruppe handelt es sich um die größte der<br />

untersuchten Gruppen.<br />

Vor allem in den Gruppen von Mundhöhlen- und Oropharynx-Karzinom-Patienten<br />

zeigt der Vergleich erfolgter zu nicht erfolgter Chemotherapie innerhalb der<br />

Kontroll- bzw. Patientengruppe anhand der 1-, 3- und 5-Jahresüberlebensraten, dass<br />

die Patienten mit Chemotherapie zwar ein besseres Kurzzeitüberleben (1-JÜR)<br />

aufweisen, jedoch im langfristigeren Überleben (3- und 5-JÜR) niedrigere Raten als<br />

die Patienten ohne chemotherapeutische Intervention aufzeigen.<br />

Interessanterweise zeigte der Vergleich der transfundierten Patienten untereinander<br />

(Chemotherapie erfolgt oder nicht), dass die höhere Überlebensrate nach 5 Jahren die<br />

chemotherapierte Fraktion aufwies.<br />

In der Gruppe der Patienten mit Oropharynx-Karzinom hatte die Untergruppe der<br />

transfundierten und chemotherapierten Patienten sogar die höchste 5-<br />

Jahresüberlebensrate (29,0%).<br />

136<br />

136


Die Gruppen der Patienten mit Nasennebenhöhlen- oder Speicheldrüsen-Karzinom<br />

müssen aufgrund der geringen Patientenzahl als statistisch nicht aussagekräftig<br />

betrachtet werden.<br />

Zu diskutieren ist die Tatsache, dass es bei der Verteilung der transfundierten<br />

Patienten vor allem im Zeitraum von 1970-1990 (Zeitraum Diagnosedatum) im<br />

Vergleich zur nicht transfundierten Kontrollgruppe zu einem die Anzahl betreffenden<br />

Missverhältnis kommt. Das Verhältnis von nicht transfundierten zu transfundierten<br />

Patienten ist in dem o.g. Zeitraum deutlich höher, als in den Jahren danach.<br />

Statistische Verzerrungen sind deshalb nicht auszuschließen.<br />

Szakmany et al [51] stellten in ihrer Arbeit von 2006 fest, dass es nur geringfügige<br />

Unterschiede zwischen transfundierten und nicht transfundierten Patienten<br />

hinsichtlich der Überlebensraten gab. Jedoch vermerkten sie zugleich, dass dies nur<br />

im Bereich bis 2 verabreichte Transfusionen gilt. Ab einer Anzahl von 3<br />

Transfusionen und mehr zeigte sich eine deutliche verminderte Überlebensrate der<br />

transfundierten Tumorpatienten (in diesem Fall Patienten mit Oropharynxkarzinom)<br />

[51].<br />

Auch die Rezidivrate zeigte sich in dieser Gruppe deutlich erhöht. Als zusätzliche<br />

Risikofaktoren wurden hierbei vor allem der Status maligne befallender<br />

Lymphknoten im Halsbereich, das Alter des Patienten sowie eine vorliegende lokale<br />

perineurale Tumorinvasion identifiziert.<br />

Das Overall-Survival wird nach Szakmany et al [51] vor allem durch die Faktoren<br />

UICC-Stadium, Resektionsergebnis und chronische systemische Erkrankungen<br />

bestimmt.<br />

Die Studie legt nahe, dass sowohl die lokale als auch systemische Rezidivneigung<br />

bei Tumorerkrankung deutlich erhöht ist ab einer Transfusionszahl von 3 oder mehr.<br />

Diese Beobachtung passt auch zu der im folgenden Diskussionsabschnitt noch näher<br />

beschriebenen „dosisabhängigen“ Erhöhung von Komplikationen im Rahmen von<br />

Transfusionen und unterstreicht zudem die Studie von Gascon et al [18] .<br />

137<br />

137


5.17 Risiken und Nutzen von Bluttransfusionen<br />

Die im letzten Abschnitt beschriebenen Sachverhalte wurden in ähnlicher Form<br />

bereits in verschiedenen Arbeiten diskutiert. Dass der Faktor Rezidiv (auch in Form<br />

von Lymphknotenmetastasen) eine Signifikanz im Bezug auf die Überlebensraten<br />

besitzt, zieht sich durch alle diesbezüglichen Untersuchungen.<br />

Ob der Faktor Bluttransfusion jedoch einen ebenso signifikanten prognostischen<br />

Aspekt darstellt, wurde und wird kontrovers diskutiert.<br />

Auf den Seiten 141 und 142 findet sich eine tabellarische Zusammenfassung der<br />

diesbezüglich zitierten Literatur der Kapitel 5.16 und 5.17.<br />

In verschiedenen Arbeiten wird diese sich prognostisch ungünstig auf das Überleben<br />

auswirkende Signifikanz nachgewiesen. Hier seien Studien von Johnson et al „Blood<br />

transfusion and outcome in stage III head and neck carcinoma“ (1987, [25]), Jackson<br />

et al „Blood transfusion and recurrence in head and neck cancer“ (1989, [23]) und<br />

Jones et al „Blood transfusion and other risk factors for recurrence of cancer of the<br />

head and neck“ (1990, [26]) genannt.<br />

Andere Studien zeigten, dass es keinen ungünstigen prognostischen Einfluss der<br />

Bluttransfusionen gibt (Böck et al „Influence of blood transfusion on recurrence,<br />

survival and postoperative infections of laryngeal cancer“ [6] sowie Von Doersten et<br />

al „Transfusion, recurrence and infection in head and neck cancer surgery” [54]),<br />

sondern dass andere Faktoren wie intraoperativer Blutverlust und Operationsdauer<br />

sowie Rezidivstatus oder präoperativer Hämoglobinwert prognostisch entscheidende<br />

Faktoren sind.<br />

Dass Transfusionen einen immunmodulierenden Effekt aufweisen, ist unbestritten.<br />

Bereits 1985 schrieben Lenhard et al: “…transfusions increase T cell suppressor<br />

activity for at last 12 weeks following transfusion.“ [33]. Ebenso zeigten Lenhard et<br />

al in einer weiteren Studie, dass der Serumspiegel von Prostaglandin E – unter<br />

anderem ein potenter immunsuppressiver Faktor – nach Transfusion deutlich<br />

ansteigt. Dieser Effekt war umso stärker ausgeprägt, je mehr Transfusionen der<br />

Patient erhalten hatte.<br />

Gascon et al [18] zeigten, dass die Aktivität der natürlichen Killerzellen sofort nach<br />

Transfusion signifikant unterdrückt wird. Dieser Effekt wurde auch „Dosis-bezogen“<br />

138<br />

138


– also in Abhängigkeit von der Anzahl der verabreichten Transfusionen –<br />

nachgewiesen und konnte bis zu 3 Monate nach Transfusion anhalten.<br />

In der Arbeit von Woolley et al [58] werden die entscheidenden Faktoren zur<br />

Tumorkontrolle diskutiert. Hier heißt es, dass drei klinische Faktoren entscheidend<br />

sind: Patient, Tumor und die Art der vorgenommenen Behandlung.<br />

Als entscheidender Faktor des Aspektes „Patient“ wurde hier der präoperative<br />

Hämatokrit-Wert ermittelt, hinsichtlich des Faktors „Tumor“ handelte es sich um das<br />

Vorhandensein metastatisch befallener Lymphknoten und als entscheidenden<br />

“Behandlungsfaktor“ identifizierte man die Anzahl verabreichter Bluttransfusionen.<br />

Auch eine aktuellere Studie von 2008 von Upile et al [53] empfiehlt,<br />

Bluttransfusionen in onkologischen Situationen möglichst im Behandlungsverlauf zu<br />

vermeiden. Hier wird zusätzlich auch die Gabe von Thrombozytenkonzentraten<br />

problematisiert, da diese eine hohe Anzahl bioaktiver Substanzen beinhalten, welche<br />

ein Tumorwachstum zusätzlich beschleunigen können.<br />

Nicht vergessen werden darf zudem, dass mit einer Blutkonserve potentiell Bakterien<br />

(z. B. Treponema pallidum) und Viren (HIV, HCV, HBV) sowie selten Protozoen<br />

und Prionen übertragen werden können. Es handelt sich also generell um mögliches<br />

infektiöses Material, das dem Patienten transfundiert wird.<br />

Heutzutage ist dank sorgfältiger Spenderauswahl und der Einführung entsprechender<br />

molekularbiologischer Testmethoden die Gefahr der Übertragung von HBV, HCV<br />

und HIV sehr gering (jeweils unter 1:1 Million). Die häufigsten Virusübertragungen<br />

betrifft das Zytomegalie- (1:10 bis 1:30) und Epstein-Barr-Virus (1:200). Dies ist vor<br />

allem bei immunsupprimierten Patienten relevant.<br />

Bakterielle Infektionen betreffen ansonsten fast ausschließlich<br />

Thrombozytenpräparate, da diese bei Raumtemperatur gelagert werden müssen.<br />

Weitere mögliche Nebenwirkungen stellen eine Hämosiderose bei langfristiger<br />

Transfusionstherapie sowie Auswirkungen des enthaltenen Citrates, Hypothermie<br />

und Volumenüberlastung des Körpers bei großen Transfusionsvolumina dar.<br />

139<br />

139


Diskutiert wurde auch immer wieder, ob Blutspenden von Patienten mit einer bis<br />

dato subklinischen Krebserkrankung für den Empfänger der Blutkonserve ein<br />

erhöhtes Risiko bergen, im weiteren Verlauf selbst an Krebs zu erkranken.<br />

Eine 2007 publizierte Studie von Edgren et al [15] („Risk of cancer after blood<br />

transfusion from donors with subclinical cancer: a retrospective cohort study“)<br />

konnte nachweisen, dass dem nicht so ist:<br />

Selbst wenn der Blutspender zu einem späteren Zeitpunkt seines Lebens an einer<br />

Malignomerkrankung erkrankt, bringt eine Bluttransfusion für den Empfänger kein<br />

erhöhtes Erkrankungsrisiko einer Malignomerkrankung mit sich [15].<br />

In einer epidemiologische Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

Heidelberg wurde im September 2009 hingegen nachgewiesen, dass verabreichte<br />

Bluttransfusionen die Wahrscheinlichkeit, an einem Malignom des Lymphsystems zu<br />

erkranken, steigern [13].<br />

Die eigenen erhobenen Daten legen nahe, die Gruppe der Oropharynx-Karzinom-<br />

Patienten genauer zu untersuchen. Welche Faktoren dazu führen, dass sich hier ein<br />

prognostisch begünstigender Einfluss von Transfusionen auf das Überleben der<br />

Patienten zeigt, ist bislang unklar. Hinsichtlich der anderen Tumorlokalisationen<br />

konnte kein signifikanter Unterschied im Survival zwischen transfundierten und<br />

nicht-transfundierten Patienten gezeigt werden.<br />

Wohl wissend, welche Einflüsse Transfusionen auf das Immunsystem eines<br />

Patienten haben können, sollte aber stets eine genaue Indikationsprüfung bezüglich<br />

der Gabe von Transfusionen unter Berücksichtigung der individuellen medizinischen<br />

Konstellation des jeweiligen Patienten stattfinden. Auch Szakamany et al schrieben:<br />

„Therefore, every effort should be made to limit the amount of blood transfused to<br />

the minimum requirement.“ [51].<br />

140<br />

140


Autor Jahr Lit.-<br />

Nr.<br />

Böck et al 1990 6<br />

Dt. Krebsforschungszentrum<br />

Heidelberg<br />

2009 13<br />

Edgren et al 2007 15<br />

Gascon et al 1984 18<br />

Jackson et al 1989 23<br />

Johnson et al 1987 25<br />

Jones et al 1990 26<br />

141<br />

Studiendesign Ergebnis<br />

retrospektiv (1979-1985), 174 Patienten mit<br />

Larynxkarzinom nach initialer operativer<br />

Intervention mit (n = 141) und ohne (n = 33)<br />

Transfusion; 5-JÜR, Rezidivrate,<br />

postoperative Infektionsrate<br />

prospektiv, 200.000 Patienten;<br />

Risikofaktoren, die Erkrankung an Non-<br />

Hodgkin-Lymphom begünstigen<br />

retrospektiv (1968-2007), 888.843<br />

tranfundierte Patienten, Inzidenz von<br />

Malignomerkrankungen nach Transfusion<br />

experimentell, Untersuchung der Funktion<br />

der natürlichen Killerzellen bei vielfach<br />

transfunsierten Patienten<br />

retrospektiv, 100 Patienten, 5-JÜR und<br />

Rezidivrate<br />

retrospektiv, 179 Patienten mit Karzinom im<br />

HNO-Bereich, UICC-Kategorie III; 3-JÜR<br />

retrospektiv (1983-1986), 92 Patienten mit<br />

Karzinom im HNO-Bereich, UICC-<br />

Kategorie III und IV; Überlebens- und<br />

Rezidivraten<br />

141<br />

Kein ungünstiger prognostischen Einfluss der Bluttransfusionen, aber<br />

andere prognostisch entscheidende Faktoren (intraoperativer<br />

Blutverlust, Operationsdauer, Rezidivstatus, präoperativer Hb-Wert).<br />

Verabreichte Bluttransfusionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an<br />

einem Malignom des Lymphsystems zu erkranken.<br />

Kein erhöhtes Erkrankungsrisiko einer Malignomerkrankung durch<br />

Bluttransfusion für den Empfänger, wenn der Spender subklinisch an<br />

einer malignen Erkrankung leidet.<br />

„Dosisabhängige“ – also in Abhängigkeit von der Anzahl der<br />

verabreichten Transfusionen – Erhöhung von Komplikationen durch<br />

Transfusion durch Unterdrückung der Aktivität der natürlichen<br />

Killerzellen sofort nach Transfusion und bis zu 3 Monate nach<br />

Transfusion.<br />

Transfusion als prognostisch ungünstiger Faktor für das Überleben<br />

von Tumorpatienten nachgewiesen. Rezidivrate für<br />

Larynxkarzinompatienten: 14% bei Nichttransfundierten, 65% der<br />

Transfundierten. Rezidivrate bei Patienten mit Karzinomen der<br />

Mundhöhle, des Pharynx, der Nase und der Nasennebenhöhlen: 31%<br />

ohne Transfusion, 71% mit Transfusion.<br />

Transfusion als prognostisch ungünstiger Faktor für das Überleben<br />

von Tumorpatienten nachgewiesen. 73% 3-JÜR für Patienten ohne<br />

Transfusion; 47% 3-JÜR für Patienten, die 3 oder 4<br />

Erythrozytenkonzentraten erhielten. 40% 2-JÜR für Patienten, die 5<br />

oder mehr Erythrozytenkonzentrate erhielten.<br />

Transfusion als prognostisch ungünstiger Faktor für das Überleben<br />

von Tumorpatienten nachgewiesen.


Autor Jahr Lit.-<br />

Nr.<br />

Lenhard et al 1983 33, 34<br />

Szakamany et al 2006 51<br />

Upile et al 2008 53<br />

Von Doersten et al 1992 54<br />

Woolley et al 1992 58<br />

142<br />

Studiendesign Ergebnis<br />

experimentell, Beeinflussung der Aktivität<br />

von T-Zellen und Prostaglandin E-Spiegel<br />

durch Transfusion<br />

retrospektiv (1992-2002), 559 Patienten mit<br />

Karzinom der Mundhöhle und des<br />

Oropharynx; krankheitsspezifische sowie<br />

Gesamt-Mortalität<br />

experimentell, extrazelluläre Akkumulation<br />

bioaktiver Faktoren in Blutprodukten<br />

retrospektiv, 104 Patienten mit Larynx-,<br />

Mundhöhlen- und Oropharynx-Karzinom;<br />

Rezidiv- und Infektionsrate<br />

retrospektiv (1975-1984), 143 Patienten mit<br />

Larynxkarzinom (supraglottisch) oder<br />

Hypopharynxkarzinom, UICC-Kategorie II<br />

bis IV; 5-JÜR und Rezidivrate nach initialer<br />

operativer Intervention<br />

Nachweis des immunmodulierenden Effektes durch Transfusion -<br />

insbesondere Erhöhung der T-Zell-Suppressor-Aktivität und Anstieg<br />

des Prostaglandin E-Spiegels.<br />

Für Oropharynxkarzinompatienten kaum Unterschied der<br />

Überlebensraten zwischen transfundierten/nicht transfundierten<br />

Patienten bei einer maximalen Anzahl der Transfusionen von 2. Ab<br />

einer Anzahl von 3 Transfusionen und mehr deutlich verminderte<br />

Überlebensrate der transfundierten Tumorpatienten. Auch Rezidivrate<br />

in dieser Gruppe deutlich erhöht. Overall-Survival durch UICC-<br />

Stadium, Resektionsergebnis und chronische systemische<br />

Erkrankungen bestimmt.Lokale und systemische Rezidivneigung bei<br />

Tumorerkrankung deutlich erhöht ab einer Transfusionszahl von 3<br />

oder mehr.<br />

Bluttransfusionen in onkologischen Situationen möglichst vermeiden.<br />

Gabe von Thrombozytenkonzentraten problematisch aufgrund hoher<br />

Anzahl bioaktiver Substanzen, die Tumorwachstum begünstigen<br />

können.<br />

Kein ungünstiger prognostischer Einfluss der Bluttransfusionen.<br />

Drei klinische Faktoren entscheidend: Patient (präoperative Hkt-<br />

Wert), Tumor (Vorhandensein metastatisch befallener Lymphknoten)<br />

und Art der Behandlung (Anzahl verabreichter Bluttransfusionen).<br />

Tab. 116: Literaturübersicht bezüglich Auswirkungen von Bluttransfusionen und der Prognose für den Patienten (Zusammenfassung aus Kapitel 5.16 und 5.17)<br />

142


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K.B.; Goldenberg, J.L.:<br />

Effect of blood transfusion on recurrence of head and neck carcinoma<br />

Ann Otol Rhinol Laryngol 101 (1992): 724-730<br />

59. Zimmermann, R.; Eckstein R.:<br />

Qualitätsmanagementhandbuch für die Hämotherapie am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong><br />

Version 04 – 2006<br />

151<br />

151


7. Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzung Erläuterung<br />

5-FU 5-Fluoruracil, Chemotherapeutikum<br />

AML Akute myeloische Leukämie<br />

AT III Antithrombin III, Gerinnungsfaktor<br />

BB Blutbild<br />

ChTh Chemotherapie<br />

CLL Chronisch lymphatische Leukämie<br />

CML Chronisch myeloische Leukämie<br />

CUP Cancer of unknown primary<br />

d.F. der Fälle<br />

DRK Deutsches Rotes Kreuz<br />

E-EK Eigenblut-Erythrozytenkonzentrat<br />

E-GFP Gefrorenes Frischplasma aus Eigenblut<br />

F-EK Fremdblut-Erythrozytenkonzentrat<br />

F-GFP Gefrorenes Frischplasma aus Fremdblut<br />

GIT Gastrointestinaltrakt<br />

Hb Hämoglobin<br />

HBV Hepatitis B-Virus<br />

HCV Hepatitis C-Virus<br />

HIV Humanes Immundefizienz-Virus<br />

Hkt Hämatokrit<br />

HN Hirnnerv(en)<br />

HNO Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde<br />

HNO 100 HNO-Station 100<br />

HNO 200 HNO-Station 200<br />

HNO 300 HNO-Station 300<br />

HNO 400 HNO-Station 400<br />

HNO-Intensiv Intensivstation HNO<br />

HNO-OP Operationssaal HNO<br />

IE<br />

Internationale Einheiten, dient<br />

Mengenangaben bei Wirkstoffen<br />

der Umrechnung der<br />

ITN Intubationsnarkose<br />

ITS Intensivstation<br />

JÜR Jahresüberlebensrate<br />

LA Lokalanästhesie<br />

MTX Methotrexat, Chemotherapeutikum<br />

ND Neck dissection = cervikale Lymphadenektomie<br />

NNH Nasennebenhöhlen<br />

onA ohne nähere Angaben<br />

OP Operation<br />

PEG Perkutane endoskopische Gastrostomie<br />

PEJ Perkutane endoskopische Jejunostomie<br />

PTT<br />

Partielle Thromboplastinzeit, zur Überprüfung der endogenen<br />

Gerinnung<br />

PV Polyzythämia vera<br />

RCT Kombinierte Radiatio mit Chemotherapie<br />

152<br />

152


Abkürzung Erläuterung<br />

RT Radiatio<br />

TRALI<br />

„transfusion related acute lung injury“; lebensbedrohliche<br />

Transfusionskomplikation<br />

TS Tracheostoma<br />

TTF Thrombozytenkonzentrat<br />

UAW Unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

UICC International Union Against Cancer<br />

Übersicht Abkürzungen Konservenstatus:<br />

T transfundiert, Rückmeldung liegt vor<br />

A ausgegeben<br />

D ausgebucht = ausgegeben<br />

U verworfen<br />

NT nicht transfundiert<br />

X verfallen<br />

R reserviert, wurde vermutlich nicht transfundiert<br />

Übersicht TNM-Klassifikation<br />

T Tumor; Beschreibung von Ausdehnung und Verhalten des<br />

Primärtumors.<br />

N Nodes = Lymphknoten; Fehlen bzw. Vorhandensein von regionären<br />

Lymphknotenmetastasen<br />

M Metastasen; Fehlen bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen<br />

c Wird das Staging durch klinische Untersuchung ermittelt, spricht man<br />

von einem klinischen TNM, auch cTNM für c = clinical genannt.<br />

p Wird das Staging aufgrund der Erkenntnisse aus einem chirurgischen<br />

Eingriff und aus histopathologischer Untersuchung vorgenommen,<br />

wird es als pTNM für pathologische Klassifikation oder auch<br />

postoperative histopathologische Klassifikation bezeichnet.<br />

153<br />

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8. Danksagung<br />

Herrn Prof. Dr. med. H. Iro, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf- und<br />

Halschirurgie des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, danke ich für die Möglichkeit der<br />

Erstellung dieser Dissertation in seiner Klinik.<br />

Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. med. F. Waldfahrer, Oberarzt der Hals-Nasen-<br />

Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, für die<br />

Überlassung des Themas. Ohne seine fachliche Unterstützung und Anregung wäre<br />

diese Arbeit in dieser Form nicht zustande gekommen.<br />

Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. med. V. Weisbach, Oberarzt der<br />

Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, für die Zusammenstellung und Überlassung der<br />

Patientendaten.<br />

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9. Lebenslauf<br />

Name, Vorname: Sinzenich, Katharina<br />

Geboren am: 19.05.1982<br />

Geburtsort: Wilhelmshaven<br />

Vater: Helmut Peter Sinzenich, geboren am 15.09.1939<br />

Mutter: Barbara Sinzenich, geb. Tietze, geboren am 25.02.1949<br />

Geschwister: Martin Sinzenich, geboren am 18.03.1981 und Thomas<br />

Sinzenich, geboren am 06.09.1984<br />

Familienstand: ledig, keine Kinder<br />

1988-1992: Grundschule Altengroden in Wilhelmshaven<br />

1992-1994: Orientierungsstufe (5. und 6. Klasse) Altengroden in Wilhelmshaven<br />

1994-2001: Gymnasiums am Mühlenweg in Wilhelmshaven<br />

Erlangung des Großen Latinums Mitte 2000 mit Abschluss des 12.<br />

Jahrganges.<br />

Teilnahme „Jugend forscht“ im Bereich Geo- und Raumwissenschaften<br />

(Beste Arbeit auf Landesebene)<br />

05/2001: Abitur mit der Note 1,0<br />

07/2001: Eintritt in die Bundeswehr als Sanitätsoffizieranwärter<br />

07/2001 bis 03/2002: Absolvieren verschiedener Lehrgänge der Bundeswehr,<br />

wie z.B. Militärische Grundausbildung, Seemännische<br />

Grundausbildung, Offizierlehrgang an der<br />

Sanitätsakademie der Bundeswehr in München<br />

(bestanden mit der Note „sehr gut“) und Aufbaulehrgang<br />

an der Marineschule Mürwik<br />

04/2002 bis 09/2002: Beurlaubung vom Dienst zum Studium der<br />

Humanmedizin an der Johannes-Gutenberg-<strong>Universität</strong><br />

in Mainz<br />

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09/2002 bis 10/2008: Studium der Humanmedizin an der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<br />

<strong>Universität</strong> in <strong>Erlangen</strong><br />

04/2004: Physikum nach alter Approbationsordnung an der FAU<br />

<strong>Erlangen</strong>-Nürnberg mit der Note 3,0 (befriedigend)<br />

10-12/2008: Staatsexamen nach neuer Approbationsordnung mit der<br />

Note 2,5 (gut)<br />

12/2008 Beförderung zum Stabsarzt (Sanitätsoffizier - Arzt)<br />

01/2009: Aufhebung der Beurlaubung vom Dienst zum Studium,<br />

postuniversitäre Lehrgänge an der Sanitätsakademie der<br />

Bundeswehr in München<br />

Seit 03/2009: Versetzung Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Tätigkeit<br />

als Assistenzärztin der Abteilung für Innere Medizin im<br />

Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt für<br />

Arbeitsmedizin<br />

Aktuelle Projekte: Assistenzärztliche Betreuung Spiroergometrie,<br />

Qualitätsmanagement: Projekt „Wartezeitenverbesserung<br />

ambulante Patienten“,<br />

Erwerben Zusatzqualifikation „Ärztliches<br />

Qualitätsmanagement“<br />

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