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VEREINE - Berliner Behindertenzeitung

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Ausgabe Februar 2006<br />

17. Jahrgang 2006<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

BERLINER BEHINDERTEN-ZEITUNG<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ • ehemals BERLIN KONKRET •<br />

Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />

Aus dem Inhalt<br />

• Behindertenfahrdienst<br />

Seiten 1 – 3<br />

• Neue Gesichter<br />

Seite 4<br />

• Bilanz des BBV<br />

Seiten 6 – 7<br />

• Mobilität<br />

• Preisrätsel<br />

Seite 12<br />

Seite 16<br />

• Neue Projekte Seite 19<br />

D i e B B Z - A u s g a b e<br />

März 2006<br />

erscheint am 23.02.2006<br />

Redaktionsschluss 15.02.2006<br />

D e r B B V i m I n t e r n e t :<br />

www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

So, Frau<br />

Senatorin<br />

Knake-Werner,<br />

wollen Sie<br />

nun mit uns an<br />

einem Strang<br />

ziehen?<br />

BBV Tours GmbH<br />

Behindertenfahrdienst mit<br />

Mietwagen- und Omnibusbetrieb<br />

– Hilfe hat Vorfahrt<br />

Tel.: 030/ 92 70 36 30<br />

Fax: 030/ 92 70 36 31<br />

www.bbv-tours-berlin.de<br />

Mobilcabfahrten einschl. Taxi-Kontingent<br />

Arzt- und Behördenfahrten<br />

Stadtbesichtigungsfahrten und Fahrten zu Kultureinrichtungen<br />

Ausflugs-, Kur- und Urlaubsfahrten – europaweit – mit<br />

klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ und „Supersprinter“Bussen<br />

13088 Berlin-Weißensee, Bizetstraße 51-55


2 MOBILCAB<br />

BBZ – Februar 2006<br />

a n z e i g e<br />

Dauerbrenner Sonderfahrdienst<br />

Konkrete Erfahrungen für die<br />

Weiterentwicklungdes Dienstes nutzen<br />

In diesen Tagen machen sich viele<br />

behinderte Menschen Gedanken um<br />

den Sonderfahrdienst. Wie geht´s<br />

weiter?<br />

Das wollte die BBZ von der Sprecherin<br />

der Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner<br />

wissen: Roswitha Steinbrenner.<br />

In einem ausführlichen<br />

Telefongespräch<br />

nahm sie zu dem<br />

aktuellen Thema<br />

Stellung und reichte<br />

ergänzend eine Reihe<br />

von Dokumenten<br />

herein. Auf dieser<br />

Basis hat der Verfasser<br />

dieser Zeilen<br />

die Problemsicht der<br />

zuständigen Senatsverwaltung<br />

in drei<br />

Punkten kurz zusammengefasst:<br />

Punkt 1:<br />

Der Sonderfahrdienst für mobilitätsbehinderte<br />

Menschen ist und<br />

bleibt in seiner Gesamtheit gesichert.<br />

Das hat Senatorin Dr. Knake-Werner<br />

Dürerstr. 44, 12203 Berlin<br />

Tel.: 0 30/ 84 31 79 31<br />

Fax: 0 30/ 8 34 37 42<br />

Mobil: 01 73/2 48 56 98<br />

E-Mail: reha@pm-paramobil.de<br />

www.pm-paramobil.de<br />

Entscheidung<br />

der Vergabekammer<br />

in Bälde<br />

zu erwarten<br />

immer wieder betont. Dies gilt auch<br />

jetzt und für die Zukunft.<br />

Punkt 2:<br />

Mit der Entscheidung im Nachprüfungsverfahren<br />

durch die Vergabekammer<br />

ist Ende Januar zu rechnen.<br />

In einem besonders geregelten Verfahren<br />

hatte die Senatsverwaltung<br />

einen neuen Betrei-<br />

ber beauftragt, den<br />

Sonderfahrdienst<br />

durchzuführen.<br />

Gegen diese Auftragsvergabe<br />

hatten<br />

aber die unterlegenen<br />

Mitbewerber<br />

das Nachprüfungsverfahren<br />

bei der<br />

Vergabekammer<br />

beantragt. Einer von ihnen ist der<br />

gegenwärtig übergangsweise tätige<br />

Betreiber. Bereits vor der Entscheidung<br />

der Vergabekammer hat einer<br />

der Beschwerdeführer die Absicht<br />

geäußert, gegen eine für ihn ungünstige<br />

Entscheidung vor<br />

dem Kammergericht zu<br />

klagen.<br />

Der Durchführung<br />

des Fahrdienstes liegt<br />

gegenwärtig eine Übergangsregelung<br />

zu Grunde.<br />

Diese Regelung ist<br />

aus der Sicht der Senatsverwaltung<br />

nicht zu<br />

beanstanden. Sie führt<br />

als solche nicht zu Veränderungen<br />

für die Nutzer. Grundlegend<br />

für den Betrieb des Dienstes ist<br />

zurzeit und weiterhin die „Verordnung<br />

über die Vorhaltung eines besonderen<br />

Fahrdienstes“ aus dem Jahr 2001.<br />

Dienst<br />

in seiner<br />

Gesamtheit<br />

auch in<br />

Zukunft<br />

gesichert<br />

Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap<br />

Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz<br />

Cicerostr. 34<br />

10709 Berlin (Halensee)<br />

Tel.: 0 30/ 33 80 09-127<br />

Fax: 0 30/ 33 80 09-140<br />

E-Mail: torsten.frenz@autohaus-berolina.de<br />

www.autohaus-berolina.de<br />

Punkt 3:<br />

Von Anfang<br />

an legte die Senatsverwaltung<br />

großen Wert<br />

darauf, die Erfahrungen<br />

der<br />

Nutzer in die<br />

Weiterentwicklung<br />

des bundesweit<br />

einmaligen Angebots einzubeziehen.<br />

Dem entsprechend wurde<br />

in der erwähnten Verordnung festgelegt,<br />

eine Beschwerdestelle beim<br />

Betreiber und einen Fahrgastbeirat<br />

beim Büro des Landesbehindertenbeauftragten<br />

einzurichten.<br />

Um die Erfahrungen der Nutzer<br />

noch besser auswerten zu können,<br />

hatte die Senatsverwaltung sogar<br />

beabsichtigt, das neu eingeführte<br />

Dispositionssystem zunächst über<br />

einen bestimmten Zeitraum hin zu<br />

erproben. Dann kam aber ein Nachprüfungsantrag.<br />

Dem hat die Vergabekammer<br />

stattgegeben. Umso<br />

wichtiger ist es nun,<br />

aufgrund dieser neuen<br />

Lage, die Erfahrungen<br />

der Nutzer stetig in die<br />

Weiterentwicklung des<br />

Angebots einfließen zu<br />

lassen.<br />

Die jetzt mitgeteilten<br />

Überlegungen<br />

der Senatsverwaltung<br />

können eine Verständigung<br />

unter den Beteiligten<br />

darüber einleiten, wie die<br />

Ausgestaltung des Dienstes im Rahmen<br />

der gegebenen Möglichkeiten<br />

weiter optimiert werden kann.<br />

Klaus Meynersen<br />

Gemeinsam stark durch Beweglichkeit und Kompetenz<br />

City – Funk zieht<br />

Antrag zurück<br />

Der gegenwärtig tätige Betreiber<br />

des Sonderfahrdienstes für mobilitätsbehinderte<br />

Menschen, City-Funk<br />

hat seinen Antrag auf Überprüfung<br />

des Vergabeauftrages bei der Vergabekammer<br />

zurückgenommen. Das<br />

teilte die Pressestelle der Senatsverwaltung<br />

für Gesundheit, Soziales<br />

und Verbraucherschutz der BBZ mit.<br />

Diese Nachricht dürfte zur weiteren<br />

Entspannung der gegenwärtigen geführten<br />

Diskussion um die Zukunft<br />

des Sonderfahrdienstes beitragen.<br />

K. M.<br />

Und noch mal<br />

Probleme mit den<br />

Fahrdiensten<br />

Frau Grimme, gehörlos, hat erhebliche<br />

Problem mit ihren Bestellungen<br />

sowohl mit Mobil Cab als auch<br />

mit Eranus. Ihre Bestellung schickt<br />

sie immer per Fax – geht bei ihr ja<br />

nicht anders.<br />

Sie bekommt nie eine Rückantwort,<br />

weiß also nicht, ob sie überhaupt<br />

abgeholt oder später auch<br />

wieder nach Hause gebracht werden<br />

wird. Mobil Cab sie schon öfters<br />

ohne Rückmeldung hängen gelassen<br />

hat. Mit diesem Problem steht sie<br />

leider nicht allein, hat aber versucht,<br />

Kontakt zu den Betreibern aufzunehmen.<br />

Leider haben diese sich nie<br />

bei ihr gemeldet.<br />

A. Möller<br />

Übrigens:<br />

15% Nachlass auf alle Neuwagen<br />

für Schwerbehinderte<br />

Behinderungsgrad mind. 50%


BBZ – Februar 2006 CHAOS MOBILCAB<br />

Mündliche Anfrage der Abgeordneten<br />

Elfi Jantzen (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) aus der 77. Sitzung des Abgeordnetenhauses<br />

vom 24. November<br />

2005:<br />

„Alle Jahre wieder Ärger mit dem<br />

Sonderfahrdienst – müssen behinderte<br />

Menschen Weihnachten und<br />

Silvester Zuhause bleiben? Wie ist<br />

die Übergabe des Sonderfahrdienstes<br />

an den neuen Dienstleister zum<br />

1.1.2006 geplant; wie wird sichergestellt,<br />

dass der Sonderfahrdienst für<br />

Menschen mit Behinderungen zum<br />

Jahreswechsel durchgeführt werden<br />

kann?“<br />

Antwort: Der derzeitige Betreiber<br />

ist durch vertragliche Vereinbarung<br />

verpflichtet, die ordnungsgemäße<br />

Organisation des Sonderfahrdienst<br />

bis zum Abschluss des Vergabeverfahrens<br />

durchzuführen. Im Vergabeverfahren<br />

ist ein Bewerber ausgewählt<br />

worden, hier läuft derzeit<br />

die 14-tägige Schutzfrist für nicht<br />

berücksichtigte Bewerber, erst nach<br />

Ablauf dieser Frist kann ein Vertrag<br />

geschlossen werden. Im Vergabeverfahren<br />

wurde seitens der Bewerber<br />

erklärt, dass ein reibungsloser Übergang<br />

sichergestellt ist. Berlin, den 24.<br />

November 2005 Dr. Heidi Knake-<br />

Werner, Senatorin für Gesundheit,<br />

Soziales und Verbraucherschutz<br />

Warte, warte nur<br />

ein Weilchen ...<br />

Mit Verwunderung haben wir<br />

die Antworten zu den Anfragen an<br />

die Frau Senatorin bezüglich des<br />

Sonderfahrdienstes zur Kenntnis<br />

genommen. Wie von vielen Behindertenverbänden<br />

und Selbsthilfegruppen<br />

befürchtet, ist das Chaos<br />

und die Unzuverlässigkeit bei und<br />

durch den jetzigen Betreiber City-<br />

Funk eingetreten. Dazu zwei realistische<br />

Beispiele:<br />

1. Weihnachtsfeier des <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbandes am<br />

15.12.2005 in der Kiezspinne in<br />

Lichtenberg:<br />

Unser Vorstandsmitglied Herr<br />

Horst Lemke hat im Namen des BBV<br />

vorsorglich „Mobil cab“ daraufhingewiesen,<br />

dass zu dieser Veranstaltung<br />

viele Nutzer auf die Verlässlichkeit<br />

der Transporte – wie durch<br />

Frau Dr. Knake-Werner zugesichert<br />

– bauen. Leider war die Skepsis vieler<br />

damit belastet, letztendlich dieser<br />

Veranstaltung doch fern zu bleiben.<br />

Somit wurde der BBV als gemeinnütziger<br />

Verein finanziell zusätzlich<br />

belastet, da er in der Vorbereitung<br />

mit mehr Zuspruch gerechnet hatte<br />

Alles Bestens,<br />

meint die Senatorin<br />

und demzufolge höhere finanzielle<br />

Ausgaben für die Umrahmung der<br />

Veranstaltung und die Versorgung<br />

einer viel höheren Teilnehmerzahl<br />

eingesetzt hatte. Mit den wenigen<br />

Teilnehmern wurde eine erfolgreiche<br />

Veranstaltung (Weihnachtsfeier)<br />

durchgeführt. Leider musste der Mitorganisator,<br />

Herr Horst Lemke, die<br />

bittere Erfahrung machen, dass ausgerechnet<br />

er, der vorbeugend für alle<br />

anderen Teilnehmer wirksam wurde,<br />

von dieser Veranstaltung durch „Mobil<br />

cab“ nicht wieder gegen 21.15<br />

Uhr (lt. Vorbestellung) nach Hause<br />

transportiert wurde.<br />

Herr Lemke ist nach mehreren<br />

Fehlversuchen, Cityfunk telefonisch<br />

zu erreichen, selbstständig nach ca.<br />

einer Stunde bei stürmischem Wind<br />

und Kälte mit seinem E-Rollstuhl<br />

nach Hause (am Tierpark) gefahren.<br />

Er ist auf Umsetzhilfe angewiesen,<br />

da er zum Schlafen von seinem<br />

Rollstuhl auf eine Schlafcouch nicht<br />

selbstständig überwechseln kann.<br />

Somit verbrachte Herr Lemke die<br />

Nacht im Rollstuhl und hatte erst<br />

wieder am Morgen die erforderliche<br />

Hilfe durch seinen Pflegedienst.<br />

Ein unzumutbarer Zustand – ausgelöst<br />

durch die Unzuverlässigkeit von<br />

„Mobil cab“ und das Unvermögen<br />

der zuständigen Senatorin, den Behindertenfahrdienst<br />

uneingeschränkt<br />

anzubieten.<br />

2. Silvester mit Hindernissen<br />

Herr Wolfgang Hänsch, Mitglied<br />

des BBV, verbrachte mit seiner Lebenspartnerin<br />

den Silvesterabend bei<br />

seiner Familie in einem Einfamilienhaus<br />

in Wilhelmsruh (Stadtbezirk<br />

Pankow). Nach reichlicher Überlegung<br />

plante er diese Hin- und Rückfahrt<br />

mit „Mobil cab“. Seine Skepsis<br />

sollte sich bewahrheiten. Seine Vorbestellung<br />

für die Hinfahrt gegen<br />

19.15 Uhr ab Hellersdorf wurde mit<br />

einer 3/4-stündigen Verspätung noch<br />

realisiert. Die vorbestellte Rückfahrt<br />

gegen 1.45 Uhr fiel einfach aus.<br />

Nach mehrstündigen Versuchen sowohl<br />

über die Taxizentrale Cityfunk<br />

als auch über die Sonderrufnummer<br />

für den Behindertentransport konnte<br />

erst morgens gegen 7.30 Uhr überhaupt<br />

Kontakt hergestellt werden<br />

(ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />

der wie eine Seifenblase zerplatzte).<br />

Der Kollege in der normalen Taxi-<br />

zentrale gab sehr unfreundlich zu<br />

verstehen, dass er dafür nicht mehr<br />

zuständig ist. Nach weiteren Versuchen<br />

erreichte Herr Hänsch endlich<br />

die Frühschicht für den Behindertentransport<br />

bei „Mobil cab“. Diese<br />

Kollegin war seinem Problem gegenüber<br />

sehr aufgeschlossen. Sie konnten<br />

zwar nicht begründen, warum er<br />

in der Nacht nicht zu seiner bestellten<br />

Abholzeit transportiert wurde,<br />

versuchte jedoch sofort Fahrzeuge zu<br />

orten. Leider befanden sich morgens<br />

um 8.00 Uhr noch keine Behindertentransportfahrzeuge<br />

unter Mobil<br />

cab – Regie auf der Straße.<br />

So notierte sie sich die Rufnummer<br />

des Nutzers und bemühte sich,<br />

das erste Fahrzeug im Einsatz für<br />

die Rückfahrt des Nutzers zu beauftragen.<br />

Diese Kollegin ist eine<br />

Ausnahme im Mobil cab – Team,<br />

denn sie war sehr engagiert und löste<br />

diesen Problemfall. Herr Hänsch<br />

benötigte dort Treppenhilfe. Er verbrachte<br />

viele zusätzliche Stunden in<br />

einem relativ unbequemen Faltrolli<br />

(notwendig wegen dem Transport<br />

über die Treppen ins Haus), hatte<br />

dort auch keine Möglichkeit, sich<br />

vielleicht hinzulegen und musste<br />

unter großer Hilfestellung mehrerer<br />

Personen eine Toilette benutzen, die<br />

nicht behindertengerecht ist.<br />

Zwischenzeitlich hatte man sich<br />

informiert, wann ein behindertengerechter<br />

Bus von dort nutzbar wäre.<br />

Es wurden anwesende Personen<br />

geweckt, die erst wenige Stunden<br />

zuvor zur verdienten Nachtruhe gekommen<br />

waren. Mit deren Hilfe<br />

wurde Herr Hänsch die Treppe vor<br />

dem Haus (ca. 10 Stufen und bei<br />

Winterwetter) mit großen Risiken<br />

heruntertransportiert. Dann kam der<br />

von allem Stress befreiende Anruf<br />

der Kollegin von „Mobil cab“, dass<br />

sie ein Fahrzeug – unter Stornierung<br />

einer anderen Fahrt – beauftragt hat,<br />

Herrn Hänsch vorrangig nach Hause<br />

zu fahren (Zeitpunkt: 01.01.2006,<br />

8.30 Uhr). Das war 7 Sunden nach<br />

der Nichtrealisierung des bestellten<br />

Rückfahrauftrages durch „Mobil<br />

cab“– ein trauriger Rekord.<br />

Man könnte diese traurige Statistik<br />

dramatischer Ereignisse unendlich<br />

weiterführen. Denn uns wurden<br />

immer wieder Missstände, seit der<br />

Umstellung des Behindertenfahrdienstes<br />

im Jahr 2005 sowohl von<br />

gesellschaftlichen Aktivisten aus der<br />

3<br />

Behindertenszene als auch von privaten<br />

schwerbehinderten Nutzern,<br />

unter der Verantwortung des Betreibers<br />

von „Mobil cab“ bekannt.<br />

Seitens der Senatorin, Frau Knake-<br />

Werner, und des Betreibers, Herrn<br />

Döring, wird die Behindertenbeförderungssituation<br />

schöngeredet. Wobei<br />

Herr Döring im Beisein von der<br />

zuständigen Senatorin den schwerbehinderten<br />

Nutzern erklärt, „Zuverlässigkeit,<br />

dass Behinderte transportiert<br />

werden, werde seinerseits<br />

nicht garantiert. Wenn überhaupt,<br />

setzte ein Verlangen danach einen<br />

größeren finanziellen Aufwand voraus.“<br />

Auch dazu seitens der Senatorin<br />

– Schweigen im Walde. „Wo ist<br />

ihre soziale Stellung zu solcher Aussage?“<br />

oder anders gefragt: „Ist sie<br />

überhabt in der Lage, die Situation<br />

der Nutzer des jetzigen Pleiten-Pechund-Pannen-Behindertenfahrdienstes<br />

zu erfassen?“<br />

Welche Situation entsteht mit einem<br />

erneuten Betreiberwechsel?<br />

Auch die nach wie vor engagierten<br />

Fuhrunternehmen brauchen<br />

Planungs- und Umsatzsicherheiten<br />

– alle Betroffene dürfen unter einen<br />

schlecht geführten, von Sparzwängen<br />

gebeutelten Behindertenfahrdienst<br />

nicht weiter leiden.<br />

Uns liegen Schreiben zwischen<br />

dem Senat und der Bietergemeinschaft<br />

der gemeinnützigen Fahrdienste<br />

vor, in denen hervorgeht, wie<br />

diese systematisch ruiniert werden.<br />

So wurden z.B. das zugesagte Umsatzvolumen<br />

um über 35 Prozent<br />

unterschritten, das sind Beträge, die<br />

die Unternehmen an den Rand des<br />

Abgrundes treiben. So kam es sogar<br />

dazu, dass in der Weihnachtswoche<br />

Fahrzeuge wegen Auftragsmangel<br />

ihre Schicht abbrechen mussten und<br />

die zusätzlich bereitgestellten Fahrzeug-<br />

und Personalkapazitäten nicht<br />

genutzt werden konnten.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt sind nicht<br />

korrekt bezahlten Monatsabrechnungen<br />

an die Fuhrunternehmen durch<br />

Cityfunk. Völlig unverständlich ist<br />

für die Bietergemeinschaft, dass gefahrene<br />

Aufträge aus der Erfassung<br />

bei City Funk verschwinden. Bei<br />

City Funk wird dazu nur mit den<br />

Achseln gezuckt. Es sind immerhin<br />

223 Fahrten bis Ende November.<br />

Es ist fünf Minuten nach Zwölf<br />

und wir hoffen, dass der Senat nun<br />

endlich aufwacht. Man hat fast das<br />

Gefühl, dass es Absicht ist, den Behindertenfahrdienst<br />

in Berlin Stück<br />

für Stück zu zerstören.<br />

Angelika Möller


4 POLITIK<br />

BBZ – Februar 2006<br />

In seinem Glückwunschschreiben<br />

an die neue Behindertenbeauftragte<br />

der Bundesregierung hatte der BBV<br />

Kooperationsbereitschaft angeboten.<br />

Karin Evers-Meyer griff diesen<br />

Vorschlag auf. Schon bei der ersten<br />

persönlichen Begegnung der beiden<br />

Bundestagsabgeordneten – bei der<br />

Übergabe des Weihnachtsbaumschmucks<br />

der Lebenshilfe an das<br />

Parlament – sagte sie ihm, daß sie<br />

davon ausgehe, daß es genügend<br />

inhaltliche Gemeinsamkeiten für<br />

konstruktive Zusammenarbeit auch<br />

über Fraktionsgrenzen hinweg gäbe.<br />

Auf der zentralen Veranstaltung des<br />

DBR zum Welttag der Menschen mit<br />

Behinderungen wiederholte sie dies<br />

ausdrücklich.<br />

Ich freue mich darüber, daß Frau<br />

Evers-Meyer, die ja betonte, daß sie<br />

an vieles von dem anknüpfen wolle,<br />

was Karl-Hermann Haack begonnen<br />

habe, daß sie aber auch eigene Akzente<br />

setzen werde, z.B. in der fraktionsübergreifenden<br />

Zusammenarbeit,<br />

einen anderen Weg als ihr Vorgänger<br />

gehen will. Ich bin dazu gern bereit,<br />

wenn es tatsächliche Verbesserungen<br />

für die Lebens- und Teilhabebedingungen<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

und/oder die Sicherung<br />

unserer Selbsthilfearbeit bringt.<br />

Unter rot-grüner Regierung gab es<br />

solcherart Kooperationsangebot an<br />

die Opposition nicht. Allerdings will<br />

ich auch nicht verhehlen, daß ich als<br />

„Feigenblatt“ für die Kaschierung<br />

„Neue Kooperationsbereitschaft<br />

in der Behindertenpolitik?<br />

weiteren Stillstands oder gar offenen<br />

Rückschritts nicht zur Verfügung<br />

stehe. Frau Evers-Meyer weiß das,<br />

denn ich sagte es ihr ebenso offen ins<br />

Gesicht wie ich für die Einladung zur<br />

Zusammenarbeit dankte.<br />

Drei Punkte sollen die Prüfsteine<br />

bilden:<br />

– Das ADG (Kommt es überhaupt?<br />

Wann? Und, nicht zuletzt: Mit welchem<br />

Inhalt!?)<br />

– Nachteilsausgleiche (Sind sie<br />

überhaupt geplant? Wird es einen<br />

Paradigmenwechsel von der Bedürftigkeitsprüfung<br />

zur Bedarfsdeckung<br />

geben?)<br />

– Selbsthilfeförderung (Wird ehrenamtliche<br />

Arbeit Betroffener endlich<br />

als echte Arbeit anerkannt (und<br />

wenigstens mit Aufwandsentschädigungen<br />

abgesichert)? Gibt es endlich<br />

Anspruch auf institutionelle Förderung?)<br />

Daß selbstverständlich auch die<br />

Ausbildung und die Berufstätigkeit<br />

behinderter Menschen wesentlich<br />

verbessert und Assistenz in allen<br />

Lebensbereichen abgesichert werden<br />

muß, soll nicht vergessen werden.<br />

Alles in allem: Die neue Legislaturperiode<br />

kann aufregend werden!“<br />

Ilja Seifert<br />

a n z e i g e<br />

www.storch-beller.de<br />

Weitere technische Details über den Elektroantrieb<br />

können Sie bei Frau Heidi Michel<br />

erfragen und auch einen Erprobungstermin<br />

im häuslichen Umfeld vereinbaren. Sie erreichen<br />

uns unter der kostenfreien Tel. Nr.<br />

0800/199932.


BBZ – Februar 2006 POLITIK<br />

Antidiskriminierungsgesetz –<br />

nächster Versuch<br />

Ganz bis zum Ende hören konnte<br />

man, wegen der strengen Zeitregelung<br />

auf der Besuchertribüne, den<br />

Teil der Plenarsitzung der sich mit<br />

dem Antidiskriminierungsgesetz<br />

beschäftigte, zwar nicht, aber das<br />

Wichtigste bekam man durchaus<br />

mit. Über den erneut im Bundestag<br />

eingebrachten Entwurf des ADG<br />

von Bündnis 90/Die Grünen/ Die<br />

Linke.PDS – nämlich die bereits<br />

2005 im Bundesrat gescheiterte Fassung:<br />

sprach sich Frau Ewers-Meyer,<br />

Bundesbeauftragte für die Belange<br />

behinderter Menschen zwar weiterhin<br />

positiv aus, gab ihm jedoch<br />

auch diesmal keine Chance auf eine<br />

Mehrheit im Bundesrat. Der Entwurf<br />

sei gut und seine Umsetzung<br />

dringend, wichtig ist aber, dass die<br />

Regierungskoalition in Bälde einen<br />

eigenen Entwurf vorlegt.<br />

Die Spielräume sind nicht sehr<br />

groß und bereits die „Kohl“-Regierung<br />

hat 1997 auf dem Weg zu einem<br />

Es ist erfreulich, daß dem Europäischen<br />

Jahr der Menschen mit Behinderungen<br />

(2003) schon vier Jahre<br />

später ein Jahr der Chancengleichheit<br />

für alle“ folgt. Das weitet den<br />

Blick. Es wird unserm Kampf für ein<br />

u m f a s s e n d e s Antidiskriminierungsgesetz<br />

(ADG) starke zusätzliche<br />

Impulse geben. Die deutsche<br />

Politik hat sie dringend nötig. Und<br />

innerhalb der Behindertenbewegung<br />

hoffe ich, daß sich gewisse Separierungstendenzen<br />

– Motto: Hauptsache<br />

wir werden vom ADG geschützt –<br />

als kurzzeitiger Irrtum Weniger erweisen.<br />

„Chancengleichheit für alle“<br />

a n z e i g e n<br />

gemeinsamen Europa ein umfassendes<br />

Benachteilungsgesetz vorgelegt.<br />

Auch diese Sitzung des Bundestages<br />

war geprägt von Zwistigkeiten unter<br />

den Fraktionen. Während die CDU<br />

den Grünen vorwarf, sie würde die<br />

SPD, ihren früheren Koalitionspartner<br />

vorführen und durch das Antidiskriminierungsgesetz<br />

werde die Vertragsfreiheit<br />

aufgehoben, bemerkte<br />

auch die FDP, das vielerorts bereits<br />

Verträge bestehen, die eine Diskriminierung<br />

und Ungleichbehandlung,<br />

z.B. für ältere Arbeitnehmer im Arbeitsrecht<br />

oder Ethnische Minderheiten<br />

bei Versicherungsverträgen ausschließen.<br />

Somit bestehe bereits eine<br />

Harmonie im Angebot. Auch die<br />

FDP ist gegen eine Diskriminierung,<br />

zweifelt aber daran, dass das Antidiskriminierungsgesetz<br />

tatsächlich die<br />

Bürokratie abbaut, wie so oft gefordert.<br />

Außerdem begrüßt sie, dass der<br />

Entwurf jetzt dem Rechtsausschuss<br />

vorliegt, da die Diskussion jetzt weniger<br />

ideologisch geführt wird.<br />

Die SPD ist weiterhin stolz auf diesen<br />

Entwurf und findet den Vorwurf,<br />

dass er zu mehr Bürokratie führe,<br />

haltlos. Frauen können durch das Antidiskriminierungsgesetz<br />

mehr Rechte<br />

geltend machen, führt sie an und, dass<br />

Vertragsfreiheit oft nur dem Stärkeren<br />

dient. Bedauert werden auch hier<br />

die verengte Sicht und die politischen<br />

und juristischen Spitzfindigkeiten.<br />

Die Linke.PDS sprach von einer Notwendigkeit<br />

eines Schutzes vor Diskriminierung<br />

für alle in Deutschland lebenden<br />

Menschen, jedoch gehöre das<br />

Wort „Rasse“ nicht in ein deutsches<br />

Gesetz. Besser geregelt werden muss<br />

der Anspruch auf Schadenersatz im<br />

Antidiskriminierungsgesetz und Arbeitgeber<br />

sollten eine Schulung erhalten,<br />

die ihnen nicht-diskriminierendes<br />

Verhalten lehrt.<br />

Die Fraktionen sind uneins und<br />

man darf auf weitere Schritte gespannt<br />

sein.<br />

Franziska Littwin<br />

Nutzen-für-alle-Konzept zum<br />

(politischen) Prinzip machen<br />

ROLLSTUHLSERVICE<br />

Goics GmbH<br />

weißt uns den Weg: Haltet zusammen!<br />

Die Worte des tschechischen EU-<br />

Kommissars für Beschäftigung, Soziales<br />

und Chancengleichheit, Vladimír<br />

Špidla, „Europa muß sich um<br />

echte Gleichbehandlung im täglichen<br />

Leben bemühen. Das Europäische<br />

Jahr der Chancengleichheit für alle<br />

und die Rahmenstrategie werden<br />

einen neuen Impuls für die Anstrengungen<br />

zur uneingeschränkten Anwendung<br />

der Antidiskriminierungsvorschriften<br />

der EU bringen, die<br />

bislang allzu oft behindert und ver-<br />

Beratung, Vertrieb, Service<br />

von<br />

Rollstühlen und Rehabilitationsmitteln<br />

Hornetweg 6, 12685 Berlin<br />

Tel.: 030/ 5437 305 Fax: 030/ 5437 306<br />

zögert wurde. Grundrechte, Nichtdiskriminierung<br />

und Chancengleichheit<br />

bleiben Schlüsselprioritäten der<br />

Europäischen Kommission.“ gelten<br />

auch in der BRD uneingeschränkt.<br />

Wiederum rückt die Kommission<br />

vier Themen ins Zentrum. Diesmal<br />

lauten sie:<br />

– Rechte – für das Recht auf<br />

Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung<br />

sensibilisieren;<br />

– Vertretung – eine Debatte über<br />

Möglichkeiten anregen, die Teilnahme<br />

an der Gesellschaft zu stärken;<br />

– Anerkennung – Vielfalt würdigen<br />

und berücksichtigen;<br />

– Respekt und Toleranz – eine<br />

Gesellschaft mit stärkerem Zusammenhalt<br />

fördern.<br />

Das knüpft gut an das Motto des<br />

Europäischen Jahres der Menschen<br />

mit Behinderungen – nichts über uns<br />

ohne uns – an und gibt uns die Chance,<br />

das „Nutzen-für-alle-Konzept“<br />

zum durchgängigen Prinzip in Politik,<br />

Gesellschaft, Design, Städtebau,<br />

Verkehr, Verwaltung und allen anderen<br />

Bereichen zu machen.<br />

Ilja Seifert<br />

5<br />

Die Linke<br />

will ein starkes<br />

Antidiskriminierungsgesetz<br />

Die Linksfraktion<br />

kämpft für<br />

ein wirkungsvollesumfassendesAntidiskriminierungsgesetz<br />

(ADG).<br />

Der Vorstoß<br />

von Bündnis<br />

90/DIE<br />

GRÜNEN,<br />

das im Sommer<br />

durch den<br />

Bundesrat verhinderte Gesetz erneut<br />

in den Bundestag einzubringen, ist<br />

ein legitimes Mittel, um insbesondere<br />

die SPD-Abgeordneten mit ins<br />

Boot zu holen. Die Linke nutzt die<br />

erneute parlamentarische Befassung<br />

mit dem ADG, um wenigstens einige<br />

der – unübersehbaren – Schwächen<br />

des rot-grünen Gesetzes zugunsten<br />

der Betroffenen zu tilgen.<br />

Als unbedingt verbesserungsbedürftig<br />

sehen wir mindestens drei<br />

Punkte an:<br />

• Erstens dürfen so wenige Ausnahmebedingungen<br />

wie möglich zugelassen<br />

werden. Die bisherige Formulierung<br />

öffnet dem Mißbrauch<br />

Tür und Tor. Wir meinen, daß es<br />

außer Gefahr für Leib und Leben<br />

der/des Betroffenen und von Dritten<br />

keinen Ausnahmetatbestand geben<br />

sollte.<br />

• Zweitens müssen wirklich spürbare<br />

Sanktionen eingeführt werden.<br />

Solange Diskriminierungen als eine<br />

Art „Kavaliersdelikt“ gesehen werden,<br />

ist ihre Vermeidung auf den St.-<br />

Nimmerleins-Tag verschoben.<br />

• Drittens braucht ein solches<br />

Gesetz verbindliche Schadenseratz-<br />

(bzw. Schmerzensgeld-)Regelungen.<br />

Diskriminierer (ob als Person oder<br />

als Institution) müssen wissen, daß<br />

Ihre Taten nicht nur straf- und/oder<br />

disziplinarrechtlich geahndet, sondern<br />

auch mit empfindlichen Geldbußen<br />

(zugunsten der Diskriminierten)<br />

belegt werden. (Daß diese Schadensersatzansprüche<br />

– wie z.B. in<br />

den USA – z.T. in horrende Summen<br />

ausarten, ist allerdings nicht Ziel der<br />

Politik der Linkspartei.PDS.)


6 BBV<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Am Ende des Jahres 2005 zieht der Vorsitzende des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes „Für Selbstbestimmung und Würde e.V. (BBV), Ilja<br />

Seifert, in aller Öffentlichkeit eine<br />

Bilanz des BBV zum Jahreswechsel 2005/2006<br />

Das geradeablaufende<br />

Jahr 2005<br />

brachte etlicheÜberraschungen.<br />

Die vorgezogeneBundestagswahl<br />

war wohl<br />

eine der am wenigsten erwarteten.<br />

Bleibt die Frage: Eher überraschend<br />

gut oder eher überraschend schlecht?<br />

Der <strong>Berliner</strong> Behindertenverband<br />

„Für Selbstbestimmung und Würde“<br />

e.V. (BBV) betrachtet diese Frage<br />

alljährlich unter dem ganz spezifischen<br />

Blickwinkel: geht es am Ende<br />

diesen Jahres den Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen – in Berlin und<br />

deutschlandweit – eher schlechter<br />

oder eher besser? Und das sowohl in<br />

praktisch-materieller Sicht als auch<br />

in Bezug auf die Stimmung. Wir<br />

knüpfen damit an Bilanzen der vergangenen<br />

Jahre an, nehmen dortige<br />

Wertungen ein bißchen als Maßstab.<br />

2004 faßten wir unsern Gesamteindruck<br />

in den Sätzen zusammen:<br />

„Die „gefühlte“ Perspektivlosigkeit<br />

steigt proportional zur „erlebten“.<br />

Der rabiate Sozialabbau in allen<br />

Bereichen (weit über Menschen mit<br />

Behinderungen und chronischen<br />

Erkrankungen sowie unsere Angehörigen<br />

hinaus), die damit einhergehende<br />

zunehmende Erkaltung der<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

und immer weitere Reduzierung jedweder<br />

staatlichen und/oder sonstigen<br />

öffentlichen Förderung auf eine betriebswirtschaftliche<br />

Kosten-Nutzen-<br />

Rechnung hat die realen Lebens- und<br />

Teilhabebedingungen von Menschen<br />

mit Behinderungen voll erfaßt.“ Damit<br />

beschrieben wir eine Entwicklung,<br />

die schon im davor liegenden<br />

Jahr 2003 – das in Europa (offiziell)<br />

den Menschen mit Behinderungen<br />

gewidmet war – und die wir als „ernüchtern<br />

bis erschreckend“ bezeichnen<br />

mußten. Und zwar: „Nicht nur,<br />

daß uns das EJMB keinen nennenswerten<br />

Fortschritte in der Behindertenpolitik,<br />

unserer allgemeinen<br />

Akzeptanz als selbstverständlicher<br />

Bestandteil der Bevölkerung und/<br />

oder unserer sozialen und rechtlichen<br />

Sicherung brachte. Nein, wir müssen<br />

sogar erhebliche – strukturell weit in<br />

die Zukunft weisende – Rückschläge<br />

konstatieren.“<br />

Am Ende diesen Jahres bietet sich<br />

uns ein widersprüchliches Stim-<br />

mungsbild. Während die meisten<br />

Behindertenorganisationen eher<br />

mit warnenden Forderungen bzw.<br />

fordernden Warnungen an die neue<br />

Bundesregierung herantreten, verspüren<br />

wir unter den Betroffenen<br />

doch auch nicht zu übersehende<br />

Hoffnungen auf einen Neuanfang.<br />

Die Befürchtungen der Organisationen<br />

– nicht zuletzt am Welttag<br />

der Menschen mit Behinderungen<br />

(3. Dezember) geäußert – sehen sowohl<br />

weitere Verschlechterungen<br />

der materiellen Lage behinderter<br />

und chronisch kranker Menschen<br />

als auch der allgemeinen Einstellung<br />

ihnen gegenüber. So kritisieren sie<br />

die negativen Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen<br />

(Hartz I – IV),<br />

fehlende Klarheit über die Richtung<br />

der Gesundheits- und Pflegepolitik,<br />

Rentenkürzungen sowie zahlreiche<br />

Verschlechterungen unterhalb der<br />

gesetzlichen Ebene (neue Gebührenordnung<br />

der GEZ, Verschärfung von<br />

Zugangsbestimmungen für Schwerbehinderten-Rabatte,<br />

erhöhte Zuzahlungen<br />

für Fahrdienste usw.).<br />

Unabhängig davon – und durchaus<br />

im Widerspruch mit tatsächlichen<br />

eigenen Erfahrungen – verbinden<br />

nicht wenige Betroffene mit dem<br />

Regierungswechsel gewisse Hoffnungen<br />

auf Besserung. Das mag ein<br />

allgemeiner Neuanfangs-Bonus sein<br />

oder eine Reaktion auf durchaus<br />

publikumswirksame erste (internationale<br />

und nationale) Auftritte der<br />

neuen Kanzlerin. So unbestimmt<br />

diese Hoffnungen sein mögen: Sie<br />

sind vorhanden und spürbar. Ob sie<br />

eintreffen, wird sich zeigen.<br />

Bundespolitik<br />

Nach dem behindertenpolitischen<br />

Stillstand der letzten drei Jahre – den<br />

auch das persönliche Engagement<br />

des ehemaligen Behindertenbeauftragten,<br />

Karl-Hermann Haack, nicht<br />

verhindern konnte –, ist der Bedarf an<br />

bundespolitischer Entwicklung groß.<br />

Zwei gesetzgeberische Maßnahmen<br />

stehen bei den Behindertenverbänden<br />

– nicht zuletzt im BBV – als<br />

Wünsche/ Forderungen ganz oben<br />

auf der Liste: Umfassende, wirkungsvolle<br />

Diskriminierungsverbote<br />

und bedarfsdeckende Nachteilsausgleiche.<br />

Die Signale der neuen Bundesregierung<br />

sind zwiespältig, eher<br />

zurückhaltend bis ablehnend. Aber<br />

immerhin sprach sich die neue Behindertenbeauftragte,<br />

Karin Ewers-Mey-<br />

er, mehrfach und deutlich für ein Antidiskriminierungsgesetz<br />

(ADG) aus.<br />

Da voraussichtlich schon im Januar<br />

das im vergangenen Sommer im<br />

Bundesrat gescheiterte ADG erneut<br />

in 1. Lesung auf der Tagesordnung<br />

des Bundestages steht, werden wir<br />

voraussichtlich schon bald klarer erkennen<br />

können, was die neue Bundesregierung<br />

diesbezüglich tatsächlich<br />

tun will.<br />

Der BBV unterstützt selbstverständlich<br />

den Kampf um ein Diskriminierungsverbot.<br />

Dabei betonen<br />

wir aber, daß uns der im Sommer<br />

gescheiterte Gesetzentwurf in wesentlichen<br />

Punkten zu schwach<br />

war. Falls jetzt auch noch der Geltungsbereich<br />

(die gesetzlich geschützten<br />

Bevölkerungsgruppen)<br />

eingeschränkt werden sollte – wie<br />

einige Äußerungen führender CDU/<br />

CSU-Politiker/innen während des<br />

Wahlkampfs und danach befürchten<br />

lassen –, besteht zusätzlich noch die<br />

Gefahr, daß verschiedenen Minderheiten<br />

gegeneinander ausgespielt<br />

werden. Dem wird der BBV seinen<br />

Widerstand entgegen setzen. Aber<br />

Abwehr weiterer Verwässerungen<br />

des geplanten ADG reicht nicht aus.<br />

Deshalb erneuert der BBV seine Forderung,<br />

das ADG wirkungsvoller zu<br />

gestalten. Wir schließen uns diesbezüglich<br />

ausdrücklich den Forderungen<br />

unseres Bundesverbandes, des<br />

Allgemeinen Behindertenverbandes<br />

in Deutschland „Für Selbstbestimmung<br />

und Würde“ e.V. (ABiD) an.<br />

Mindestens an drei Punkten braucht<br />

das ADG Verstärkungen:<br />

• Erstens dürfen so wenige Ausnahmebedingungen<br />

wie möglich zugelassen<br />

werden. Die bisherige Formulierung<br />

öffnet dem Mißbrauch<br />

Tür und Tor. Wir meinen, daß es<br />

außer Gefahr für Leib und Leben<br />

der/des Betroffenen und von Dritten<br />

keinen Ausnahmetatbestand geben<br />

sollte.<br />

• Zweitens müssen spürbare<br />

Sanktionen eingeführt werden. Solange<br />

Diskriminierung als eine Art<br />

„Kavaliersdelikt“ gesehen wird, ist<br />

ihre Vermeidung auf den St.-Nimmerleins-Tag<br />

verschoben.<br />

• Drittens braucht ein solches<br />

Gesetz verbindliche Schadenseratz-<br />

(bzw. Schmerzensgeld-) Regelungen.<br />

Diskriminier (ob als Person oder als<br />

Institution) müssen wissen, daß Ihre<br />

Taten nicht nur straf- und/oder disziplinarrechtlich<br />

geahndet sondern<br />

auch mit empfindlichen Geldbußen<br />

(zugunsten der Diskriminierten) belegt<br />

werden.<br />

Was die Forderung nach bedarfsdeckenden<br />

Nachteilsaugleichen<br />

angeht, wissen wir, daß wir einer<br />

breiten Ablehnungsfront der Kosten-<br />

Nutzen-Rechner/innen gegenüber<br />

stehen. Unter dem Vorwand, daß<br />

kein Geld in den öffentlichen Haushalten<br />

sei und man auf Teufel heraus<br />

„sparen“ müsse, seien Leistungsausweitungen<br />

nicht möglich.<br />

Dem widersprechen wir ausdrücklich.<br />

Dabei berufen wir uns zunächst<br />

auf das Sozialstaatsgebot, das gleichwertige<br />

Lebensbedingungen für alle<br />

verspricht. Wir wollen also nicht<br />

mehr als andere, sondern nur, daß<br />

bestehende – behinderungsbedingte,<br />

also individuell nicht veränderbare –<br />

Nachteile dauerhaft ausgeglichen<br />

werden. Es muß das Prinzip gelten,<br />

daß ungleiche Bedingungen ungleich<br />

behandelt (also die Schwächeren<br />

„bevorzugt“) werden müssen, um<br />

annähernde Gleichheit herzustellen.<br />

Ansonsten reproduziert man nur die<br />

Ungleichheit.<br />

Neben diesem ethischen Ansatz –<br />

den wir für wichtig halten – bringen<br />

wir aber auch wirtschaftliche Argumente<br />

ins Spiel. In erster Linie sind es<br />

Arbeitsplätze, die dauerhaft geschaffen<br />

werden könnten. Arbeitsplätze<br />

im – sehr weit zu fassenden – Bereich<br />

der persönlichen Assistenz, die auch<br />

Pflege, Begleitung, Anleitung usw.<br />

einschließt.<br />

Auch in diesem Punkte unterstützen<br />

wir den konzeptionellen Ansatz<br />

des ABiD, den er schon 2003<br />

in seinem Eckpunktepapier für ein<br />

Nachteilsausgleichsgesetz mit Assistenzsicherungscharakter<br />

(NAGAS)<br />

formulierte. Inhaltliche Hauptkomponenten<br />

sind:<br />

• konsequente Umstellung auf das<br />

Finalitätsprinzip (gleiche Leistung<br />

bei vergleichbarer Beeinträchtigung;<br />

unabhängig von Art und Ursache der<br />

Behinderung)<br />

• bundesweit einheitlicher Rechtsanspruch<br />

auf die erforderlichen Leistungen<br />

(Bedarfsdeckungsprinzip)<br />

• Anspruch als Nachteilsausgleich,<br />

also unabhängig von Einkommen<br />

und Vermögen (keine Bedürftigkeitsprüfung)


BBZ – Februar 2006 BBV<br />

• Leistungsgewährung aus einer<br />

Hand<br />

• Bedarf wird von den Betroffenen<br />

benannt (Umkehr der Beweislast;<br />

bei Verdacht auf ungerechtfertigte<br />

Ansprüche muß die Behörde<br />

dies nachweisen)<br />

Es gäbe mehrere Wege, dieses Ziel<br />

zu erreichen. Einer davon wäre, die<br />

Eingliederungshilfe aus dem SGB<br />

XII heraus zu lösen, sie von der Bedürftigkeitsprüfung<br />

(SGB II) zu befreien<br />

und als Nachteilsausgleichs-<br />

Anspruch neu zu etablieren. Dazu<br />

soll es aus dem Etat der Kommunen<br />

in eine Bundesbehörde verlagert<br />

werden. Damit ginge eine – dringend<br />

erforderliche – Entlastung der<br />

kommunalen Haushalte einher, ohne<br />

daß Menschen mit Behinderungen<br />

weiter gegen andere kommunale<br />

Aufgaben – Kultur, Kinderbetreuung,<br />

ehrenamtliches Engagement,<br />

Migrant/innen-Hilfe, Straßenausbau<br />

usw. – ausgespielt würden.<br />

Ein anderer – noch besserer – Weg<br />

wäre, alle bisherigen Leistungen für<br />

Menschen mit Behinderungen und/<br />

oder chronischen und psychischen<br />

Erkrankungen (vom Bundesversorgungsgesetz<br />

über Eingliederungshilfe,<br />

Beamtenversorgung, Pflegeversicherung<br />

usw.) in einem neuen<br />

NAGAS zusammen zu fassen. Daß es<br />

durchaus schwierig ist, unterschiedliche<br />

Ansprüche (z.T. steuerfinanzierte,<br />

z.T. Versicherungs-, z.T. Schadensersatz-,<br />

z.T. Fürsorgeansprüche<br />

usw.) unter einen Hut zu bekommen,<br />

ist uns klar. Das verlangt politischen<br />

Willen, klare Konzepte, sinnvolle<br />

Übergangs- und Bestandsschutzregelungen<br />

sowie pfiffige Lösungen. Deshalb<br />

muß der in Behindertenorganisationen<br />

versammelte Sachverstand<br />

in allen Phasen der Erarbeitung, Diskussion,<br />

Erprobung und schließlich<br />

Anwendung dieses Gesetzes einbezogen<br />

werden. Der BBV bietet seine<br />

Mitarbeit ausdrücklich an. Das sollte<br />

bis dahin gehen, dauerhafte Begleit-<br />

und Unterstützungsangebote nach<br />

dem Prinzip „Betroffene helfen Betroffenen“<br />

zu etablieren.<br />

Neben diesen „großen“, gesetzgeberischen<br />

Maßnahmen zeigen<br />

unsere Erfahrungen allerdings, daß<br />

es auch unterhalb der Gesetzesebene<br />

zahlreiche Aufgaben zu lösen<br />

gilt. So stellen wir viele „kleine“<br />

Einzelmaßnahmen fest, die – in der<br />

Summe umso mehr – bestehende<br />

Nachteilsausgleichsregelungen unterlaufen,<br />

aushöhlen und/oder völlig<br />

beseitigen. Das beginnt bei der<br />

Neuregelung der Rundfunk-Gebührenbefreiung,<br />

geht über Zuzahlungserhöhungen<br />

bei Behindertenfahrdiensten,<br />

spart Einschränkungen<br />

beim Schwimmhallenbesuch nicht<br />

aus usw. Der BBV wird nach seinen<br />

Kräften dazu beitragen, solche<br />

schleichende Unterwanderung unseres<br />

Lebensstandards zunächst zu<br />

erkennen, sie öffentlich zu skandalisieren<br />

und – wo immer möglich –<br />

abzuwehren.<br />

Da sich die Bundesregierung bisher<br />

nicht festlegte, in welche Richtung<br />

sie die Gesundheits- und Pflegepolitik<br />

entwickeln will, können wir dazu<br />

momentan wenig sagen. Wir weisen<br />

aber darauf hin, daß weitere Leistungseinschränkungen<br />

immer schwerer<br />

verkraftbar werden. Erforderlich<br />

ist u.E. ein Ausbau der Leistungen,<br />

nicht zuletzt im Heil- und Hilfsmittelbereich.<br />

Der BBV hofft, daß sich<br />

die Einbeziehung von Behindertenvertretern<br />

– darunter des ABiD – in<br />

die Arbeit des Gemeinsamen Ausschusses<br />

zwischen Krankenkassen<br />

und Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

langfristig positiv auswirkt. Allerdings<br />

kritisieren wir nach wie vor,<br />

daß eine echte Gleichberechtigung –<br />

und Gleichstellung, was auch die materielle<br />

Basis beträfe – nicht gegeben<br />

ist. Das muß sich ändern.<br />

<strong>Berliner</strong> Politik<br />

Die allgemeine Klimaverschlechterung<br />

gegenüber Menschen mit<br />

Behinderungen, die auf das erbarmungslose<br />

Kosten-Nutzen-Denken<br />

zurückzuführen ist, das sich immer<br />

weiter ausbreitet, ging auch an Berlin<br />

nicht spurlos vorüber.<br />

Zwar war die TELEBUS-Frage<br />

immer ein Hauptthema der <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenpolitik, im gerade ablaufenden<br />

Jahr dominierte sie aber<br />

alles. Die Umstellung auf das Mobil-<br />

Cab-System fand im Sommer statt.<br />

Haltung des BBV war die ganze Zeit<br />

über, daß wir Veränderungen nicht<br />

grundsätzlich ablehnend gegenüber<br />

stehen. Aber unser Maßstab ist<br />

und bleibt die Beförderungs-Qualität.<br />

Nicht die Kosten-Einsparung.<br />

Zur Beförderungs-Qualität gehören<br />

sowohl Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit<br />

als auch Spontaneität und<br />

Freundlichkeit als auch zusätzliche<br />

Dienste (Treppenhilfe, An- und Ausziehhilfe,<br />

sonstige Begleitung usw.).<br />

Die Erfahrungen nach einem halben<br />

Jahr sind äußerst widersprüchlich.<br />

Dazu trägt die Unsicherheit über<br />

abermalige Trägerwechsel nicht unbeträchtlich<br />

bei. Zunächst äußerten<br />

sich die meisten BBV-Mitglieder eher<br />

positiv über das neue System. Das<br />

hielt aber nicht lange an. Inzwischen<br />

häufen sich Beschwerden. Insbesondere<br />

werden sehr lange Wartezeiten<br />

(bei der telefonischen Bestellung),<br />

z.T. sehr unfreundliche Bearbeitung<br />

und verhältnismäßig große Unzuverlässigkeit<br />

beklagt. Hinzu kommt<br />

die hohe finanzielle Belastung, die<br />

etliche Menschen wie „Hausarrest<br />

über die Geldbörse“ empfinden. Daß<br />

noch immer keine befriedigende<br />

Lösung der Kostenübernahme für<br />

Ehrenamtsfahrten gefunden wurde,<br />

ist (für den Senat) peinlich, für viele<br />

von uns unzumutbar.<br />

Der Umbau des Olympiastadions<br />

verzögerte sich – durch die Pleite der<br />

Walter Bau AG – weiter. Zwischenzeitlich<br />

faßten wir sogar ins Auge, eine<br />

Zwangsvollstreckung einzuleiten. Der<br />

Senat kam uns entgegen, so daß wir<br />

dieses Mittel (noch?) nicht anwenden<br />

mußten. Der BBV bleibt also zuversichtlich,<br />

daß das Olympiastadion<br />

zur Fußball-Weltmeisterschaft relativ<br />

barrierefrei umgebaut ist.<br />

a n z e i g e<br />

Der BBV<br />

Am 13. Januar d.J. beging der<br />

BBV seinen 15. Geburtstag. Es war<br />

ein schönes Fest, das wir am 15. Januar<br />

im Kleist-Haus feierten.<br />

Unsere Mitgliederzahl sank – erstmalig<br />

seit mehreren Jahren – nicht<br />

mehr. Es ist erfreulich, daß wir wieder<br />

Monat für Monat Neu-Eintritte<br />

zu verzeichnen haben. Das darf uns<br />

aber nicht bequem machen! Wir<br />

müssen weiter werben, um neue Mitglieder<br />

an uns zu binden und sie in<br />

unsere ehrenamtliche Arbeit einzubeziehen.<br />

Im Juli veranstaltete der BBV – gemeinsam<br />

mit dem Kompetenzzentrum<br />

„barrierefrei“ der TU Berlin –<br />

eine Sommer-Universität. Unter dem<br />

Motto „Sinne schärfen“ brachten wir<br />

Student/innen verschiedener Fachgebiete<br />

und Betroffene zusammen. Die<br />

Sommer-Uni, die von Aktion Mensch<br />

gefördert wurde, war ein großer Erfolg.<br />

Auch, daß in ihrem Rahmen<br />

erstmalig ein Erhard-Böttcher-Preis<br />

verliehen wurde, ist hocherfreulich.<br />

Immerhin ehrt dieser Preis den – leider<br />

verstorbenen – spiritus rector unserer<br />

Arbeitsgruppe BauRad.<br />

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Foto: M. Garling<br />

7<br />

Allerdings erwies es sich für den<br />

BBV als äußerst schwierig, den<br />

30%igen Eigenanteil der Mittel<br />

aufzubringen. Sollten wir es also<br />

schaffen, weitere Sommer-Universitäten<br />

durchzuführen – was sehr wünschenswert<br />

wäre –, müssen (auch)<br />

andere Träger gewonnen werden.<br />

Die BERLINER BEHINDER-<br />

TENZEITUNG (BBZ) erschien<br />

auch 2005 regelmäßig. Das war gar<br />

nicht so selbstverständlich. Mitten<br />

im Jahr mußten wir schwierige personelle<br />

und strukturelle Entscheidungen<br />

treffen, weil Ute Schnur,<br />

die langjährige verantwortliche<br />

Redakteurin, und kurz darauf auch<br />

Hannelore Bauersfeld, die wichtigste<br />

Autorin und zuletzt auch Layouterin<br />

der BBZ, ihre Kraft anderen Aufgaben<br />

zuwendeten. Ihnen sei an dieser<br />

Stelle nochmals für ihre Arbeit gedankt.<br />

Besonders zu loben sind aber<br />

Franziska Littwin, die die redaktionelle<br />

Verantwortung übernahm,<br />

und Angelika Möller, die sich den<br />

Finanzen, dem Vertrieb und dem<br />

„Drumherum“ widmet. Eine neue<br />

Layouterin brachte der BBZ ein neues<br />

Gesicht. Und uns viel Lob dafür.<br />

Im ablaufenden Jahr versuchte der<br />

BBV auch erstmalig, ein Journalismus-Projekt<br />

zu installieren. Es soll<br />

über drei Jahre Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Ehrenamt befördern und qualifizieren.<br />

Die enge Praxis-Anbindung<br />

an die BBZ soll beiden Seiten nutzen:<br />

der Zeitung und den Ehrenamts-Journalist/innen.<br />

Dafür ist ein<br />

Förderantrag bei Aktion Mensch gestellt.<br />

Wird er bewilligt – die Verzögerung<br />

liegt nicht in der Schuld des<br />

BBV –, wird der BBV erstmalig seit<br />

der Trennung vom Beschäftigungswerk<br />

wieder Arbeitgeber-Funktionen<br />

übernehmen. Mit dem Projekt<br />

schaffen wir zwei (Teilzeit)Stellen.<br />

Sie werden ausgeschrieben und sollen<br />

vorrangig behinderten Menschen<br />

offen stehen.<br />

Das Jahr 2005 war turbulent. Der<br />

BBV blieb stark. Wir machen weiter.<br />

Dr. Ilja Seifert, BBV-Vorsitzender


8 AKTUELLES<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Zusammen leben<br />

Das ist eine Kunst. Da gerät der<br />

Mensch schnell an seine Grenzen,<br />

fühlt sich eingeengt, bevormundet,<br />

übervorteilt oder Ähnliches. Es kann<br />

schnell die Haltung entstehen, das<br />

Single-Leben sei das einzig Wahre:<br />

jeder und jede kann tun und lassen,<br />

was er, bzw. sie will. Oder ist alles<br />

doch ein klein wenig anders?<br />

Diese Fragestellung beschäftigt<br />

auf die eine oder andere Weise jeden<br />

Menschen, folglich auch diejenigen,<br />

die mit Beeinträchtigungen bzw. Behinderungen<br />

leben. Hier möchte ich<br />

die Betrachtung noch weiter präzisieren<br />

und den Blick auf Menschen<br />

lenken, bei denen Multiple Sklerose<br />

diagnostiziert wurde und die ihre<br />

alltäglichen Verrichtungen nicht<br />

mehr ohne fremde Hilfe bewältigen<br />

können. Wie stellt sich die Frage<br />

nach dem „Zusammen leben“ für<br />

sie? Welche Komponenten kommen<br />

in der Überlegung hinzu?<br />

Eine verständliche Antwort kann<br />

natürlich nur dann gegeben werden,<br />

wenn im Wesentlichen klar ist, was<br />

Multiple Sklerose (MS) bedeutet: Es<br />

ist eine noch nicht heilbare entzündliche<br />

Erkrankung des zentralen Nervensystems.<br />

Die Nervenbahnen des<br />

Gehirns und des Rückenmarks sind<br />

davon betroffen. Vergleichbar einem<br />

Kabel, dessen Isolierungsschicht<br />

sich langsam zersetzt, so wird an<br />

den Nervenbahnen die so genannte<br />

Myelinschicht angegriffen. Eine MS<br />

verläuft chronisch, meist in Schüben<br />

und zeigt bei jedem Erkrankten äußerst<br />

unterschiedliche Symptome.<br />

Viele Aspekte der Krankheit sind<br />

noch ungeklärt, ebenso die Ursache.<br />

Zu den häufigsten Symptomen<br />

gehören Sensibilitäts-, Seh-, Sprech-<br />

und Gehstörungen. Eingeschränkte<br />

Leistungsfähigkeit, Depression sowie<br />

Stimmungsschwankungen können<br />

weitere Beeinträchtigungen sein. Bei<br />

ca. 40 Prozent der an MS erkrankten<br />

Menschen treten neben den körperlichen<br />

auch kognitive Probleme auf.<br />

Das wirkt sich auf Konzentration,<br />

Aufmerksamkeit, Gedächtnis, sowie<br />

komplexes Denken und Planen aus.<br />

Das alles sind sicher keine umfassenden<br />

Erläuterungen zum Krankheitsbild.<br />

Aber es sind deutliche<br />

Hinweise auf das, was im Zusammenleben<br />

in einer Wohngemeinschaft<br />

Auswirkungen hat – ganz<br />

gleich, ob zu zweit und in Beziehung<br />

lebend oder mit mehreren Bewohnern.<br />

Dennoch gilt: Nähe und Geborgenheit<br />

sind starke Argumente<br />

für ein Leben in Gemeinschaft - mal<br />

ganz abgesehen von der Überlegung,<br />

dass sich die individuellen Fähigkeiten<br />

dort ergänzen können. Davon<br />

profitieren alle Beteiligten.<br />

Wenn Menschen mit MS ein „Zusammen<br />

leben“ verwirklichen möchten,<br />

eröffnet Assistenzpflege einen<br />

Weg, ohne die Krankheit in den Mittelpunkt<br />

zu rücken. Pflegedienste,<br />

die Assistenzpflege anbieten, unterstützen<br />

bei der Bewältigung des Alltags,<br />

übernehmen die pflegerische<br />

Versorgung. Wie aber ist es bei der<br />

Suche nach einem passenden Pflegedienst<br />

möglich, zu erkennen, ob er<br />

über die notwendigen Spezialkenntnisse<br />

und das entsprechend geschulte<br />

Personal verfügt?<br />

In diesem Zusammenhang gibt es<br />

von der DMSG (Deutsche Multiple<br />

Sklerose Gesellschaft e.V.) geprüfte<br />

Pflegedienste. Sie garantieren gute<br />

Qualität und auf das Krankheitsbild<br />

abgestimmte Versorgungsleistungen<br />

sowie das erforderliche Fachwissen.<br />

Durch das Prüfsiegel der DMSG sind<br />

sie auch optisch zu erkennen.<br />

Oliver Spott<br />

Der Behindertenverband Interessenvertretung<br />

Selbstbestimmt Leben<br />

in Deutschland (ISL) hat im Vorfeld<br />

des Internationalen Tages der Menschen<br />

mit Behinderung am 3. Dezember<br />

einen Baustopp für “Heime”<br />

gefordert. Das Leben im sogenannten<br />

“Heim” sei nicht mehr zeitgemäß<br />

und menschenwürdig, ein selbstbestimmtes<br />

Leben in der Gemeinde sei<br />

das Gebot des 21. Jahrhunderts.<br />

„Wenn es die Bundes- und Landesregierungen<br />

ernst mit ihrem Bekenntnis<br />

,ambulant vor stationär‘<br />

meinen, ist es an der Zeit, dass dies<br />

auch endlich in der Praxis deutlich<br />

wird und nicht ständig neue ,Heime‘<br />

für behinderte Menschen gebaut<br />

oder ausgebaut werden. Deshalb fordern<br />

wir einen sofortigen Baustopp<br />

für ,Heime‘, denn davon haben wir<br />

mit über 4.000 Behindertenheimen<br />

in Deutschland schon mehr als genug“,<br />

erklärte die Bundesgeschäftsführerin<br />

der ISL, Barbara Vieweg.<br />

Während es einerseits immer mehr<br />

gelinge, vor Ort mehr Barrierefreiheit<br />

herzustellen, stiegen auf der<br />

anderen Seite die Zahlen derjenigen<br />

behinderten Menschen, die in sogenannten<br />

„Heimen“ leben müssen,<br />

ständig an. Das könne nicht sein und<br />

passe nicht mehr in die Zeit und zum<br />

Das Beste zum Feste:<br />

mehr Soziales am Kiosk<br />

MENSCHEN. das magazin, die<br />

Zeitschrift der Aktion Mensch, geht<br />

erstmals in den freien Verkauf. Im<br />

Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel<br />

sowie an ausgewählten Verkaufsstellen<br />

ist MENSCHEN. das<br />

magazin ab dem 23. Dezember zum<br />

Preis von 3,70 Euro erhältlich. Der<br />

Preis für das Jahresabonnement mit<br />

vier Ausgaben bleibt unverändert bei<br />

8,60 Euro. Titelthema des aktuellen<br />

Heftes ist „Anfang“: Menschen<br />

berichten, wie sie Neuanfänge in<br />

ihrem Leben gemeistert haben, Bücherfreunde<br />

können unter Beweis<br />

stellen, dass sie die Anfänge großer<br />

Werke der Literatur kennen, und in<br />

einem großen Essay wird die Frage<br />

erörtert, wie viel „Anfang“ die deutschen<br />

Bundeskanzler der Republik<br />

verordnen können.<br />

Weitere Themen dieser Ausgabe<br />

sind: Besser wohnen – überall in<br />

Deutschland entstehen alternative<br />

Gedanken eines selbstbestimmten<br />

Lebens behinderter Menschen. „Die<br />

Energie in der Behindertenpolitik<br />

muss vom einseitigen Sog in die<br />

Einrichtungen und deren ständige<br />

Sanierung und Ausweitung auf den<br />

konsequenten Ausbau von Angeboten<br />

zum selbstbestimmten Leben<br />

in der Gemeinde verlagert werden.<br />

Deshalb ist dringend ein eindeutiges<br />

Zeichen des Bundes und der Länder<br />

Wohn- und Lebensformen – wann<br />

gelingen sie, woran können sie scheitern?<br />

Familien unter Druck – was<br />

macht Familien mit Kindern das<br />

Leben schwer? Chimären – was Forscher<br />

fasziniert und Menschen Angst<br />

macht.<br />

Auf der neuen Website www.<br />

menschen-das-magazin.de können<br />

ausgewählte Beiträge der aktuellen<br />

Ausgabe kommentiert werden.<br />

Zudem sind einzelne Beiträge auch<br />

als Audioversion dort abrufbar und<br />

interessierte Leser können über die<br />

Website das Heft direkt online abonnieren.<br />

Quelle: www.menschen-das-magazin.de<br />

ISL fordert Baustopp für „Heime“<br />

a n z e i g e n<br />

Ihr Fachberater:<br />

Wolfgang Hänsch<br />

Adele-Sandrock-Strasse 44<br />

12627 Berlin<br />

Telefon: 030 - 99 33 585<br />

Mobil: 017 91 30 33 63<br />

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Beratung nur nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung.<br />

für einen Baustopp neuer Einrichtungen<br />

nötig”, so Barbara Vieweg.<br />

Die ISL werde daher ihre Bemühungen<br />

verstärken, um das Leben<br />

behinderter Menschen in der Gemeinde<br />

zu stärken und den Kampf<br />

gegen die Aussonderung behinderter<br />

Menschen zu intensivieren. Denn<br />

das sei das Gebot des 21. Jahrhunderts.<br />

H i l fsmit t elberat u ng<br />

(unter Verwendung von Erprobungs-<br />

und Beratungsmustern)<br />

Beratung bei<br />

– KFZ-Umrüstung<br />

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– Inkontinenz<br />

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Ein Fachberatungsangebot<br />

des <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbandes<br />

(BBV) „Für Selbstbestimmung<br />

und<br />

Würde“.


BBZ – Februar 2006 AKTUELLES<br />

In feierlicher Atmosphäre das<br />

Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens<br />

der Bundesrepublik<br />

von Gesundheitsministerin Ulla<br />

Schmidt überreicht. Einer der besten<br />

Adressen in Berlin, Unter den<br />

Linden 1. Die Hauptstadtrepräsentanz<br />

des Bertelmann-Verlages war<br />

wenige Tage vor Weihnachten der<br />

Ort, an den Ministerin Ulla Schmidt<br />

zur Ordensveranstaltung einlud. In<br />

jedem Jahr erhalten verdiente MitbürgerInnen<br />

den Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik Deutschland zu<br />

unterschiedlichsten Anlässen. Repräsentativ<br />

für alle veranstaltet das<br />

Ministerium eine zentrale Veranstaltung<br />

in feierlichem Rahmen.<br />

Vor 100 Jahren erhielt Robert<br />

Koch „In Anerkennung seiner Untersuchungen<br />

und Entdeckungen im<br />

Bereich Tuberkulose“ den Nobelpreis<br />

für Medizin. Die diesjährige<br />

Ordensveranstaltung lehnte sich an<br />

dieses geschichtliche Ereignis und<br />

ehrte Frauen und Männer, die sich<br />

wissenschaftlich oder durch soziales<br />

Engagement mit der Bekämpfung<br />

von Infektionskrankheiten beschäftigen.<br />

Hans-Joachim Wöbbeking ist seit<br />

sieben Jahren Vorsitzender des Bundesverbandes<br />

Poliomyelitis. Dem<br />

Vorstand gehört er bereits zwei<br />

Jahre länger an, dem Verband gar<br />

zehn Jahre. Grund genug für seine<br />

Verbandskollegen, ihn für diesen<br />

Verdienstorden vorzuschlagen. Aber<br />

nicht nur die Tätigkeit im Polio-Verband<br />

zeichnet den Geehrten aus.<br />

Sein sozialpolitisches Engagement<br />

ist umfangreicher.<br />

An der Basis fühlt er sich wohl und<br />

zu Hause. Es baut ihn auf Menschen<br />

zu treffen, die wie er Jahrzehnte<br />

später von der vermeintlichen Kinderkrankheit<br />

der 50er Jahre in Form<br />

des Post-Polio-Syndroms eingeholt<br />

werden – mit weit reichenden Folgen.<br />

Und da Polio nicht ausgerottet<br />

Hohe Auszeichnung für<br />

Hans-Joachim Wöbbeking<br />

ist, sondern an vielen Stellen dieser<br />

Erde wieder auftritt, ist für ihn die<br />

Aufklärungsarbeit ein wesentlicher<br />

Bestandteil seines Engagements.<br />

Die Auswirkungen des Post-Polio-<br />

Syndroms (PPS) sind vielfältig und<br />

nuancenreich. Hans-Joachim Wöbbeking<br />

lebt seit vielen Jahren im und<br />

mit dem Rollstuhl. Nicht alle „Polios“<br />

sind auf den Rollstuhl angewiesen.<br />

Vielen Betroffenen reicht eine Gehhilfe,<br />

andere leben mit einer Gehbehinderung.<br />

„Wichtig ist das wirkliche<br />

Akzeptieren der Behinderung“, sagt<br />

Wöbbeking. Es hilft, wenn Menschen<br />

offen darüber reden. Es hilft den Betroffenen,<br />

die sehen, dass sie nicht alleine<br />

mit den Einschränkungen leben.<br />

Es hilft aber vor allem Menschen, bei<br />

denen PPS noch nicht diagnostiziert<br />

ist. Die Früherkennung bietet mehr<br />

Möglichkeiten, auf das Syndrom zu<br />

reagieren und sich mit den kommenden<br />

Auswirkungen auseinander zu<br />

setzen. Es kann ja nur ein Ziel geben:<br />

Die Behinderung anzunehmen. Auch<br />

für diese Leistung steht die Ehrung<br />

durch den Bundespräsidenten.<br />

Während der Ordensveranstaltung<br />

erhielt man einen Eindruck von der<br />

Ausstrahlung Wöbbekings. Vorne,<br />

in der ersten Reihe mit weiteren Geehrten,<br />

sitzt er groß und kräftig in<br />

seinem Rollstuhl. Aber neben Kraft<br />

und Größe strahlt er vor allem eine<br />

Ausgeglichenheit und Ruhe aus, die<br />

auch seinem Umfeld gut tut. Dieser<br />

Mann hat es offensichtlich geschafft,<br />

aus einem körperlich aktiven und<br />

abwechslungsreichen (Berufs-)Leben<br />

in eine umfassende sozialpolitische<br />

Führungsaufgabe zu wechseln.<br />

Dabei ist er „einer von uns“ geblieben,<br />

der stolz auf seine Herkunft im<br />

Bergbau blickt.<br />

Seine zweite wichtige sozialpolitische<br />

Funktion bringt ihn dabei<br />

– mehr noch als das Amt als Vorsitzender<br />

des Polio-Verbandes – quer<br />

durch die Republik. Hans-Joachim<br />

Wöbbeking ist nämlich Mitglied im<br />

Kundenbeirat der Deutschen Bahn<br />

AG und seit einiger Zeit sogar Sprecher<br />

des Gremiums. Diese Tätigkeit<br />

trifft auf seine ausgewiesene Reiselust,<br />

gilt es doch, bei vielen Veranstaltungen<br />

präsent zu sein. Dabei teilt er<br />

unmissverständlich mit, dass es ihm<br />

ausgesprochenen Spaß bereitet, mit<br />

dem Rollstuhl Bahn zu fahren. Den<br />

Kritikern der Bahn, die auf Hindernisse<br />

für Rollstuhl fahrende Bahnkunden<br />

hinweisen, entgegnet er mit<br />

seinem umfangreichen Wissen und<br />

seiner großen Erfahrung nach vielen<br />

tausenden Bahnkilometern. Man<br />

muss die Chancen der Bahn sehen,<br />

ohne die vielen Vorteile des Individualverkehrs<br />

zu vergessen. Die Mobilitätshilfen<br />

der Bahn werden seiner<br />

Meinung nach zu wenig genutzt.<br />

Auch hier will er mithelfen aufzuklären.<br />

So steht er mit den zuständigen<br />

Stellen der Bahn AG in einem ständigen<br />

Diskussionsprozess und gibt als<br />

betroffener Kunde viele Anregungen<br />

und konstruktive Kritiken.<br />

Sein Bundesverband hatte ihn für<br />

Anzeige Berlin konret 22.09.2005 10:26 Uhr Se die Ehrung vorgeschlagen. Und so<br />

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9<br />

machten sich Schatzmeister Reiner<br />

Müller mit Frau auf den Weg nach<br />

Berlin, um seinen Freund bei dem<br />

freudigen Anlass zu begleiten. Ein<br />

Heimspiel hatte Beirat Heinz Pfingst,<br />

der erst kürzlich aus privaten Gründen<br />

nach Berlin übersiedelte. Er und<br />

die <strong>Berliner</strong> Repräsentantin Erika<br />

Bülow komplettierten die offizielle<br />

Delegation des BV Polio.<br />

Beim anschließenden gemütlichen<br />

Treff im Foyer stand allen Beteiligten<br />

die Freude und den frischen<br />

Trägerinnen des Verdienstordens<br />

der Stolz ins Gesicht geschrieben.<br />

Die Ministerin und ihr Staatssekretär<br />

Dr. Klaus Theo Schröder stellten<br />

sich den ca. 150 Gästen noch lange<br />

zum Gespräch. Jeder der Geehrten<br />

bietet ausreichend Stoff für eine ausführliche<br />

Reportage. Aber wie so oft<br />

holte sich auch an diesem Abend die<br />

Prominenz die meiste Aufmerksamkeit.<br />

In diesem Falle Schauspielerin<br />

Hannelore Elsner, die ihren eifrigsten<br />

Fan in der Mutter von Hans-<br />

Joachim Wöbbeking fand. Sichtlich<br />

erfreut zeigte sich die gesamte mitgereiste<br />

Familie von Hans-Joachim<br />

Wöbbeking vom Ambiente der<br />

Veranstaltung. Und so gingen auch<br />

zahlreiche Glückwünsche an Conny<br />

Wöbbeking, die ihren Mann tatkräftig<br />

und motivierend in seinen Aufgaben<br />

unterstützt.<br />

Weitere Informationen:<br />

Bundesverband<br />

Poliomyelitis<br />

e.V.<br />

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10 GESUNDHEIT<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Wie jedes Jahr öffnete auch dieses<br />

Jahr das Sonderpädagogische<br />

Förderzentrum von 10.00 – 15.30<br />

Uhr in Lichtenberg, die Carl-von<br />

Linné-Schule im letzten Dezember<br />

ihre Türen, um Besucher über die<br />

vielfältigen Aktivitäten mit behinderten<br />

Kindern und Jugendlichen<br />

zu informieren. Nach der Eröffnung<br />

durch Direktor Friedsam und der<br />

Begrüßung der Ehrengäste aus dem<br />

Rathaus Lichtenberg, Herrn Räßler-Wolf<br />

(Bezirksstadtrat) und Frau<br />

Ließsecke Lußky zeigten Schüler<br />

und Lehrer gemeinsam ein kreatives<br />

Im Rathaus Schöneberg fand<br />

am 18. und 19. 11.2005 fand zum<br />

11. Mal dieser Kongress unter der<br />

Schirmherrschaft der Ministerin für<br />

Gesundheit Ulla Schmidt und des<br />

Bürgermeisters von Berlin, Klaus<br />

Wowereit statt. Die Satellitenveranstaltung<br />

am 17.11. gab der Veranstaltung<br />

unter dem Motto „Mehr<br />

Gesundheit für alle – jetzt erst<br />

recht“ den Einstieg. 1995 aus einer<br />

studentischen Initative entstanden,<br />

fokussierte der Kongress über sozial<br />

bedingte Ungleichheit von Gesundheitschanchen.<br />

Seit einiger Zeit<br />

sind zwei entgegengesetzte Trends<br />

zu beobachten: Zum einem nimmt<br />

die Armut in Deutschland stetig zu<br />

(Armuts- und Reichtumsbericht und<br />

der Deutsche Ärztetag sprechen von<br />

13,5 Millionen Menschen, die unterhalb<br />

der Armutsgrenze leben). Zum<br />

anderen wird der Gesundheitsförderung<br />

in der öffentlichen Debatte<br />

sukzessive ein größerer Stellenwert<br />

eingeräumt. Da aber Armut und Gesundheit<br />

unmittelbar miteinander<br />

verknüpft sind, kommt die Frage<br />

nach der Politik automatisch.<br />

Tag der offenen Tür<br />

Carl-von Linné-Schule am 01.12.2005<br />

vorweihnachtlichesMusik- und Theaterprogramm<br />

(„Det war sein Milljöu“),<br />

das viel Beifall bei den Schülern<br />

und Gästen auslöste. Viel Erfolg<br />

brachten auch die selbstgebastelten<br />

Geschenke und Wettbewerbe, deren<br />

Bedarf höher war als der ursprüngliche<br />

Einsatz.<br />

Auch Sport wurde GROSS geschrieben:<br />

Die beiden Profifußballer<br />

Steffen Baumgart (Energie Cottbus)<br />

und Daniel Teixeira (1. FC Union<br />

Berlin) gaben Autogramme und<br />

beim Torwandschießen waren nicht<br />

11. Kongress<br />

Armut und Gesundheit<br />

Präventionsziele gegen Armut:<br />

Gesunde Lebenswelten gemeinsam gestalten<br />

An allen drei Tagen fanden nach<br />

den Eröffnungsreden gut besuchte<br />

Arbeitsgruppen und Workshops zum<br />

Thema statt, wo u.a. folgende Fragen<br />

diskutiert wurden:<br />

1. Wie sozialpolitisch muss Gesundheitsförderung<br />

(Prävention) werden?<br />

2. Welche Funktion hat Prävention,<br />

welche Sozialpolitik mit dem<br />

gemeinsamen Ziel, das Gesundheitsniveau<br />

der Bevölkerung unabhängig<br />

von der Krankenkassenzugehörigkeit<br />

zu heben?<br />

3. Gesunde Lebenswelten gemeinsam<br />

gestalten<br />

4. Armut macht krank<br />

Eine Arbeitsgruppe galt auch<br />

den Behinderten, doch hier lag der<br />

immer die Profis besser. Diese Schule<br />

weist mehrere Besonderheiten auf,<br />

wo einige <strong>Berliner</strong> Schulen nicht mit<br />

halten können: Sie ist die einzige<br />

Körperbehindertenschule in Berlin,<br />

die Unterricht in der Sekundarstufe<br />

I (Klassenstufe 7 - 10) als Gesamtschule<br />

anbietet. D.h. Schüler lernen<br />

entsprechend ihren Fähigkeiten und<br />

werden nach Abschluss der Prüfungen<br />

in der 10. Klasse entsprechend<br />

ihrer Leistungen (d.h. einfacher,<br />

mittlerer oder erweiterter Hauptschulabschluss<br />

bzw. mit Befähigung<br />

zum Besuch der gymnasialen Oberstufe)<br />

eingestuft. Außerdem ist diese<br />

Schule auch eine Ganztagsschule<br />

mit einer Cafeteria.<br />

Zur Carl - von Linne‘ - Schule gehört<br />

ebenfalls eine immer über 30-<br />

Grad - temperierte Schwimmhalle,<br />

hier kann Bewegung aktiv trainiert<br />

werden. Das Highlight war die feierliche<br />

schulinterne Eröffnung des<br />

zweiten sanierten Schulteiles. Nach<br />

der Wende wurde das zur Schule gehörende<br />

Internat immer weniger genutzt<br />

und aus Bedarfsmangel 2001<br />

geschlossen. Parallel dazu wurden<br />

die leerstehenden Räume zu Klassenräumen<br />

für steigende Schülerzahlen<br />

notdürftig eingerichtet. Das<br />

war auf Dauer nach DIN nicht haltbar.<br />

Deshalb mussten dringend För-<br />

Schwerpunkt auf einer mehr barrierefreieren<br />

Wohn- und Städteplanung,<br />

wo Berlin einen großen Nachholebedarf<br />

hat, doch über andere Probleme<br />

von Behinderten wurde während des<br />

gesamten Kongresses wenig diskutiert.<br />

Hauptthemen waren das durch den<br />

Wahlkampf gekippte Präventionsgesetz<br />

und seine Wiederaufnahme in<br />

den Koalitionsvertrag und der Notwendigkeit<br />

von Prävention.<br />

Dann gab es erschreckende Statistiken<br />

über die steigende Armut<br />

in Deutschland (z.B. leben Um der<br />

o.g. Statistik über die steigende Armut<br />

in Deutschland (13,5 Millionen<br />

Menschen unterhalb der Armuts-<br />

dermittel und Sponsoren gefunden<br />

werden, die die Schule unterstützten,<br />

die Räumlichkeiten zeit- und behindertengerecht<br />

umbauen würden. Das<br />

meiste Geld war schon für laufende<br />

Dach-, Fenster- und Terassenreparaturen<br />

weggeflossen.<br />

Der Weg über die Beantragung<br />

und Ämterhürden dauerte von den<br />

Anfängen der Planung bis zur Umsetzung<br />

länger als 10 Jahre. Ab<br />

01.12.2005 gibt es für Schüler und<br />

Lehrer mehrere PC-Räume, einen<br />

Orchesterraum, zwei Musikräume,<br />

Lernbüros und Teeküchen, Pausenräume<br />

getrennt für Schüler und Lehrer;<br />

die Waschbecken in Schränke in<br />

die Räume integriert und dies alles<br />

über vier Etagen.<br />

grenze) entgegenzuwirken, wurden<br />

Lösungsansätze vorgestellt, die erste<br />

Hilfe anbieten. Z.B. das Modellprojekt<br />

„BKK Lebenshilfe Online“, wo<br />

Ratsuchenden über Internet und Telefon<br />

anonyme Hilfe mit individueller<br />

Beratung gegeben wird und vor<br />

allem Unterstützung und Halt durch<br />

Selbsthilfegruppen, die fachlich und<br />

finanziell auch durch die Krankenkassen<br />

mitgetragen werden.<br />

Statistisch gesehen lebt der größere<br />

Teil der Behinderten in einkommenschwächeren<br />

Verhältnissen.<br />

Und Armut macht krank. Dabei sind<br />

Behinderte schon anerkannt krank<br />

(Ausweis). Eigentlich hätten wir<br />

als eine der ersten Zielgruppen und<br />

nicht nur als Randgruppe auf dem<br />

Kongress auftreten sollen! Primärprävention<br />

ist sehr wichtig, für zum<br />

Glück noch gesunde Menschen. Es<br />

ist wünschenswert, dass Sekundärpräventation<br />

und Rehabilation mit<br />

Berücksichtigung der Belange Behinderter<br />

Eingang auf dem nächsten<br />

Kongress findet!<br />

Bärbel Großmann


BBZ – Februar 2006 GESUNDHEIT<br />

Unter dem Motto „Psychiatrie in<br />

Berlin“ kamen im Rahmen der ersten<br />

„<strong>Berliner</strong> Psychiatrietage“ drei<br />

Tage lang Menschen aus allen Bereichen<br />

zusammen, die sich mit dem<br />

Psychisch-Kranksein in dieser Stadt<br />

befassen. Zweck des Treffens war<br />

es, Informationen auszutauschen,<br />

unterschiedliche Ansichten darzustellen<br />

und Vorurteile abzubauen. In<br />

zahlreichen Symposien gingen über<br />

50 Referenten und Moderatoren den<br />

Fragen nach: Wie leben Betroffene<br />

und Angehörige in Berlin? Welche<br />

Therapiemöglichkeiten gibt es? Wie<br />

wird an der Charité die Erkrankung<br />

erforscht? Das Themenspektrum<br />

reichte von den Möglichkeiten der<br />

Früherkennung der Schizophrenie<br />

über Zwangsbehandlungen bis zum<br />

„Weglaufhaus als Schutz vor psychiatrischer<br />

Gewalt“. Am ersten Tag wurden<br />

die nicht-universitären Bereiche<br />

Berlins vorgestellt: Krisendienste,<br />

Wohnprojekte, Selbsthilfegruppen,<br />

Reha-Einrichtungen und viele andere,<br />

die sich mit der Situation schizophreniekranker<br />

Menschen in Berlin<br />

auseinandersetzen und Unterstützung<br />

und Hilfe anbieten. An den beiden<br />

anderen Tagen standen die internationale<br />

Schizophrenieforschung und<br />

Wunsch und Wirklichkeit<br />

Fachgespräch zur Versorgung von Menschen mit<br />

schwerer Mehrfachbehinderung und Epilepsie<br />

Um mehr Lebensqualität für Menschen<br />

mit schwerer Behinderung und<br />

Epilepsie ging es beim Fachgespräch<br />

des Landesverbandes Epilepsie Berlin-Brandenburg<br />

e.V. und der Fördergruppen<br />

der Lebenshilfe Berlin.<br />

Erstmalig diskutierten im Rahmen<br />

der Veranstaltungsreihe des Epilepsieforums<br />

Berlin-Brandenburg Eltern,<br />

Betreuer und Fachleute gemeinsam.<br />

Sie suchten nach Lösungen,<br />

um die Lebens- und Versorgungssituation<br />

von Menschen mit schwerer<br />

Mehrfachbehinderung und Epilepsie<br />

zu verbessern.<br />

„Von 77 Klienten in unseren Fördergruppen<br />

sind 44 von Epilepsie<br />

betroffen“, stellte Gastgeberin D.<br />

Eggers bei ihrer Begrüßung fest. Die<br />

Lebenswirklichkeit von Menschen,<br />

die nicht für sich selber sprechen<br />

können, brachte M. Seifert in die<br />

Veranstaltung. Die Professorin der<br />

Katholischen Hochschule für Sozialwesen<br />

Berlin zeigte anhand konkreter<br />

Beispiele aus Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe und der stationären<br />

Pflege, was das Konzept Lebensqualität<br />

im Alltag bedeutet. Bei Menschen<br />

mit schwerer Mehrfachbehinderung<br />

habe das Wohlbefinden einen<br />

besonderen Stellenwert und hänge<br />

Schizophrenie in Berlin<br />

Ein breiter Themenfächer – Informative<br />

I. Psychiatrietage der Charité<br />

die einschlägige<br />

Forschung an der<br />

Charité auf dem<br />

Programm. Weltweit<br />

erkrankt<br />

rund 1% der Bevölkerung<br />

im<br />

Laufe ihres Lebens<br />

an Schizophrenie.<br />

In Berlin<br />

sind es etwa 600<br />

pro Jahr. Unter<br />

„Schizophrenie“<br />

sind bei genauem<br />

Hinschauen zwei<br />

Krankheiten zu<br />

verstehen. Das Geheimnis der einen<br />

ist bis heute nur annäherungsweise<br />

entschlüsselt. Die zweite besteht in<br />

dem Stigma, unter dem die Erkrankten<br />

und ihre Angehörigen leiden, aber<br />

auch alle, die sich um eine bessere<br />

Lebensqualität der schizophren erkrankten<br />

Menschen bemühen.<br />

sehr eng mit der Betreuung zusammen.<br />

Von zentraler Bedeutung sei neben<br />

dem erforderlichen Fachwissen<br />

die Achtung vor dem anderen, sagte<br />

Prof. Seifert, die auch Vorsitzende<br />

der Lebenshilfe Berlin ist. Medizinische<br />

Probleme der Epilepsie und<br />

die Wechselbeziehungen zwischen<br />

Epilepsie und geistiger Behinderung<br />

erläuterte der seit fast 20 Jahren im<br />

Epilepsie-Zentrum Bethel/Bielefeld<br />

tätige Arzt B. Huber, während K.<br />

Bohlmann, Oberärztin der Epilepsieklinik<br />

Tabor im Epilepsie Zentrum<br />

Berlin-Brandenburg in Bernau,<br />

systemische und psychodynamische<br />

Aspekte des Anfallsgeschehens beleuchtete.<br />

In der abschließenden<br />

Podiumsdiskussion wünschten sich<br />

Eltern wie Fachleute eine gemeinsame<br />

Sprache für Mediziner und Pädagogen<br />

und gegenseitiges Verständnis<br />

füreinander. Und wenn mehrfach behinderte<br />

Menschen akut krank werden?<br />

Immer noch stellen Allgemeinkrankenhäuser<br />

sich kaum auf ihre<br />

speziellen Bedürfnisse ein. Aus dem<br />

System der Fallpauschalen muss dieser<br />

Personenkreis dringend herausgelöst<br />

werden. Eine große Aufgabe für<br />

Ärzte und Behindertenverbände!<br />

Christiane Müller-Zurek<br />

Über dieses<br />

Stigma und seine<br />

Folgen hielt der<br />

weltläufige Psychiater<br />

Mathias<br />

C. Angermeyer<br />

den Hauptvortrag.<br />

Sein Weg<br />

führte ihn über<br />

Würzburg, Bern,<br />

Caen, Annaba,<br />

Honolulu, New<br />

York, Wien als<br />

Klinikdirektor<br />

nach Leipzig.<br />

Angermeyer unterscheidet<br />

drei Formen von Stigmatisierung<br />

schizophrener Menschen:<br />

Die individuelle zeigt sich in direkter<br />

Ablehnung der Kranken in sozialen<br />

Situationen und zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen. Die strukturelle<br />

umfasst die negativen Folgen, die sich<br />

aus gesellschaftlichen Einstellungen,<br />

politischen Entscheidungen und gesetzlichen<br />

Regelungen ergeben. Die<br />

dritte Form der Diskriminierung ist<br />

a n z e i g e<br />

11<br />

die Selbst-Stigmatisierung: Je mehr<br />

die Kranken mit negativen Reaktionen<br />

rechnen, desto stärker sind sie im<br />

Umgang mit anderen Menschen verunsichert<br />

und wählen für sich selbst<br />

nachteilige Bewältigungsstrategien.<br />

Angermeyer zeigte umfassende Möglichkeiten<br />

auf, wie der Stigmatisierung<br />

schizophren erkrankter Menschen<br />

begegnet werden kann.<br />

Für Anfang 2007 sind bereits die<br />

nächsten <strong>Berliner</strong> Psychiatrietage<br />

angesagt. Sie wenden sich wiederum<br />

einer belastenden Volkskrankheit<br />

zu: der Depression. In Berlin arbeitet<br />

an den Vorbereitungen bereits das<br />

erfolgreiche „Bündnis gegen Depressionen“.<br />

Dessen Geschäfte führt die<br />

Oberärztin Meryam Schoule-Ocak,<br />

Psychiatrische Klinik der Charité im<br />

St. Hedwigs-Krankenhaus.<br />

Klaus Meynersen<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Asmus Finzen: Psychose und<br />

Stigma, 200 Seien, PsychiatrieVerlag,<br />

Bonn<br />

Heinz Häfner: Das Rätsel Schizophrenie,<br />

415 Seiten, Verlag C. H.<br />

Beck, München<br />

Kissling/Pitschel-Walz: Mit<br />

Schizophrenie leben, 209 Seiten,<br />

Schattauer Verlag, Stuttgart


12 MOBILITÄT<br />

BBZ – Februar 2006<br />

„Schauertexte“ über die DB (auch<br />

in dieser Zeitung) gibt es viele. Da<br />

ist es umso verwunderlicher, dass<br />

sich die tatsächliche Anzahl an Beschwerden<br />

bei der DB nur auf 0,4<br />

Prozent beläuft. Das zu verdanken<br />

hat sie der 1999 eingeführten Mobilitätsservice-Zentrale<br />

in Schwerin.<br />

Von 36 speziell geschulten Mitarbeitern<br />

wird hier mit Hilfe einer gut gepflegten<br />

Datenbank die individuelle<br />

Reiseverbindung zusammengestellt.<br />

Die Datenbank gibt präzise Auskunft<br />

darüber, welche Bahnhöfe im<br />

Bundesgebiet über barrierefreie Zugänge<br />

zum Bahnsteig verfügen, wo<br />

es Hublifte zum Ein- und Aussteigen<br />

gibt und zu welchen Zeiten DB<br />

– Mitarbeiter vor Ort zur Verfügung<br />

stehen, um zu unterstützen. Auf dem<br />

neuesten Stand gehalten wird die<br />

Datenbank durch die 3-S-Zentralen.<br />

Dadurch behält die Mobilitätsservice-Zentrale<br />

den Überblick, ob beispielsweise<br />

in einem Bahnhof wegen<br />

Bauarbeiten ein barrierefreier Zu-<br />

Gegendarstellung DB AG<br />

Sehr geehrter Herr Gleiss,<br />

vielen Dank für Ihre Mail zum<br />

o.g. Thema. Gern leiten wir Ihnen<br />

hierzu aktuelle Informationen zu.<br />

Mit der Beschaffung der ersten Generation<br />

von mobilen Hubliften wurde<br />

eine Auslegung auf ein maximales<br />

Gesamtgewicht von 250 kg zunächst<br />

als ausreichend angenommen. Andere<br />

europäische SPV-Betreiber gehen<br />

bis heute von niedrigeren Grenzwerten<br />

aus und sind daher teilweise<br />

nicht in der Lage, Kunden, die einen<br />

Elektrorollstuhl benötigen, zu befördern.<br />

Die Entwicklung von leistungsstarken<br />

Elektrorollstühlen, die, wie<br />

Sie sicherlich wissen, in den letzten<br />

Jahren vermehrt eingesetzt werden<br />

und auch Menschen mit schwersten<br />

Behinderungen einen Teil ihrer Mobilität<br />

erhalten bzw. zurückgeben<br />

können, hat auch bei der Deutschen<br />

Bahn dazu geführt, dass neue Hubgeräte<br />

(Lifte und Rampen) grundsätzlich<br />

auf 320 kg maximaler Belastung<br />

ausgelegt werden. Auch, wenn in<br />

a n z e i g e<br />

gang nicht möglich ist. Aufgenommen<br />

werden auch Kundenhinweise,<br />

etwa über defekte Fahrstühle.<br />

Somit können die, auch durch eine<br />

Schulung in Bezug auf die Belange<br />

behinderter Menschen sensibilisierten,<br />

Mitarbeiter ihren Service von<br />

der Auswahl geeigneter Züge mit<br />

möglichst wenig Umsteigevorgängen,<br />

die gezielte Platzreservierung,<br />

beispielsweise für Rollstuhlfahrer,<br />

und die Ausstellung und Zusendung<br />

der Fahrscheine auf dem Postweg,<br />

bis zur Organisation benötigter Hilfen<br />

beim Ein-, Um- und Aussteigen<br />

in vollem Umfang anbieten. Von<br />

Montag bis Samstag sind die 18<br />

Teams der Mobilitätsservice-Zentrale<br />

über die Hotline 01805 – 512 512<br />

(12 ct/Min) erreichbar. Aber auch<br />

durch E-Mail, Fax oder die Post<br />

den meisten Fällen die älteren Bauarten<br />

ausreichen, entsprechen wir<br />

damit dem allgemeinen Trend. Fahrzeuggebundene<br />

Einstiegshilfen sind<br />

ebenfalls i.A. so konstruiert, dass die<br />

neuen Richtwerte für die Maximalbelastung<br />

eingehalten werden. Im Jahr<br />

2003 wurden im Produktkatalog der<br />

DB Station&Service AG 2 Fabrikate<br />

(Mirolift MA 12 und Herkules WG<br />

300) verbindlich vorgeschrieben, die<br />

mit maximal 320 kg belastet werden<br />

können. Durch die sukzessive Neubeschaffung<br />

sind inzwischen mehr<br />

als 1/3 aller Hublifte umgestellt<br />

worden. Dieser Prozess wird in den<br />

nächsten Jahren zum Ersatz aller<br />

Hublifte älterer Bauart führen.<br />

Bei Anmeldungen von Kunden mit<br />

Elektrorollstuhl über unsere Moblilitätsservice-Zentrale<br />

wird regelmäßig<br />

erfragt, ob eine Tragkraft von 250 kg<br />

ausreichend ist oder die benötigten<br />

Einstiegshilfen auf ein höheres Gewicht<br />

ausgelegt sein müssen. Nur im<br />

letzten Fall können wir vorab klären<br />

lassen, ob die örtlichen Einrichtungen<br />

den Anforderungen genügen. Falls im<br />

Fachgeschäft für Mode und Design<br />

Maßanfertigung behindertengerechter Bekleidung<br />

für Damen, Herren und Kinder<br />

in 10407 Berlin, Bötzowstraße 39 Tel./Fax: 4 25 45 15<br />

Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 11 – 19 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr<br />

DB – macht mobil<br />

kann man Verbindung aufnehmen.<br />

Durch die Möglichkeit Umsteigehilfen<br />

bereits einen statt drei Werktage<br />

vor Fahrtantritt vorzubestellen, wird<br />

die Chance zur Spontaneität verbessert.<br />

Spontaneität wird auch durch<br />

die 3-S-Zentralen teilweise gegeben,<br />

denn 55 Prozent der mobilitätsbehhinderten<br />

Reisenden unternehmen<br />

ihre Fahrt ohne Anmeldung. Hierbei<br />

ist entscheidend „von wo nach wo?“<br />

und „wann?“. Große Städte sind<br />

eher zu realisieren als kleine Orte,<br />

da nicht das Zugpersonal, sondern<br />

das Bahnhofspersonal informiert<br />

wird und von 9 – 17 Uhr werktags<br />

ist die Chance größer als außerhalb<br />

der Zeit und am Wochenende oder in<br />

der Saison.<br />

Beim Aufnehmen der Kundenwünsche<br />

durch die Mobilitätsser-<br />

Falle von Herrn Henning L. hier ein<br />

Missverständnis vorgelegen haben<br />

sollte, bedauern wir dies sehr. Selbstverständlich<br />

haben wir auch Verständnis<br />

dafür, wenn ein Kunde das<br />

voraussichtliche Gesamtgewicht zu<br />

niedrig eingeschätzt hat. Eine Überlastung<br />

der mobilen Lifte führt aller-<br />

vice-Zentrale am Telefon hat der<br />

Gruppenleiter die Möglichkeit mitzuhören.<br />

Das dient nicht etwa der<br />

Kontrolle, sondern bietet die Garantie<br />

besserer Schulungsergebnisse.<br />

Gleichzeitig werden die Kundendaten<br />

in die Datenbank aufgenommen<br />

und sind beim nächsten Anruf verfügbar,<br />

was z. Bsp. für eine Dauerauftragbestellung<br />

bei Pendlern hilfreich<br />

ist. Hierbei wird die Sicherheit<br />

im Umgang mit Kundendaten sehr<br />

groß geschrieben.<br />

Stetig steigende Kundenzahlen<br />

sprechen für die Zufriedenheit über<br />

den Service der DB. Nicht zu aller<br />

Zufriedenheit gehört jedoch das sich<br />

aus Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit<br />

ergebende Kapazitätsproblem<br />

für Rollstühle und die noch ungenügende<br />

Integration von DB-Regio in<br />

den Service. Unterschiedliche „Insellösungen“<br />

sollen die Wartezeit auf<br />

das Ziel der DB verkürzen.<br />

Franziska Littwin<br />

dings zu Beschädigungen bzw. dazu,<br />

dass ein Anheben nicht möglich ist.<br />

In der Hoffnung, dass Ihnen diese<br />

Hintergrundinformationen weiterhelfen<br />

konnten, verbleiben wir<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Ellen Engel, DB Fernverkehr AG


BBZ – Februar 2006 SELBSTHILFE<br />

Bundesverband für Körper- und<br />

Mehrfachbehinderte e.V. startet Initiative<br />

zur Stärkung der Selbsthilfe.<br />

Ziel der Initiative ist es, den Selbsthilfegedanken<br />

zu stärken. ICH BIN<br />

„In Deutschland engagieren sich<br />

über 23 Millionen Menschen freiwillig.“<br />

Auf mehr als 10.000 Plakaten<br />

verkündet zur Zeit Marietta Slomka<br />

diese gute Nachricht. Die beliebte<br />

ZDF-Moderatorin bekräftigt damit<br />

die Forderung nach mehr Anerkennung<br />

der vielen unbekannten Helferinnen<br />

und Helfer, die tagaus, tagein<br />

im Dienste einer guten Sache für andere<br />

Menschen tätig sind.<br />

„Danke!“ und „Respekt!“ steht in<br />

großen Buchstaben auf der Vorderseite<br />

von Postkarten, die von dankbaren<br />

Organisationen und einzelnen<br />

Bürgern an besonders engagierte<br />

ehrenamtlich wirkende Menschen<br />

verschickt werden können.<br />

Die Bundesministerin für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, Dr.<br />

Ursula von der Leyen sagte: „Die Bereitschaft<br />

zum bürgerschaftlichen En-<br />

„ICH BIN WIR.<br />

Gemeinsam stark mit Behinderung“<br />

WIR steht dafür, die eigene Sache<br />

gemeinsam mit anderen in die Hand<br />

zu nehmen. „Mit unserer Initiative<br />

möchten wir ermutigen und positive<br />

Beispiele geben“, so Aribert<br />

Reimann, Vorsitzender des Bundesverbandes.<br />

„Die Initiative hat nichts<br />

zu tun mit dem ´Hilf Dir selbst!´ bei<br />

knappen öffentlichen Kassen.“<br />

Menschen mit Behinderung und<br />

Eltern behinderter Kinder wissen<br />

am besten, wo der Schuh drückt.<br />

Manchmal reicht schon eine kleine<br />

Gruppe engagierter Menschen, um<br />

etwas zu bewegen, was für Einzelne<br />

unerreichbar ist: der Austausch mit<br />

anderen in ähnlichen Lebenssituationen,<br />

gegenseitige Unterstützung,<br />

gemeinsame Freizeitaktivitäten,<br />

Aufbau einer neuen Einrichtung für<br />

behinderte Kinder, mehr Barrierefreiheit<br />

in der Gemeinde, und vieles<br />

andere. Die Initiative ICH BIN WIR<br />

wird von verschiedenen Elementen<br />

getragen: Beratung, Arbeitshilfen,<br />

Engagement macht stark<br />

Institutionelle Förderung gemeinnütziger<br />

Vereine überfällig<br />

13<br />

regionale Treffen und Tagungen. Die<br />

beteiligten Gruppen planen zahlreiche<br />

Veranstaltungen und Aktionen.<br />

Postkarten, Plakate, Broschüren,<br />

Aufkleber und Aktionsmittel unterstützen<br />

sie dabei, auf sich aufmerksam<br />

zu machen und Eltern behinderter<br />

Kinder und behinderte Menschen<br />

zum Mitmachen zu bewegen. Alles<br />

auf einen Blick finden Interessierte<br />

unter: www.initiative-ichbinwir.de.<br />

Der Bundesverband für Körper-<br />

und Mehrfachbehinderte e.V. ist ein<br />

Zusammenschluss von rund 25.000<br />

Mitgliedsfamilien. Er vertritt u.a.<br />

die Interessen behinderter Menschen<br />

gegenüber Gesetzgeber, Regierung<br />

und Verwaltung.<br />

gagement ist nicht selbstverständlich.<br />

Sie muss sorgsam gepflegt werden.“<br />

Zu den vielen „Ehrenamtlichen“,<br />

die ein besonderes Lob verdienen,<br />

gehören auch zahlreiche überdurchschnittlich<br />

aktive Mitglieder des<br />

BBV. Die <strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung<br />

wird eine Auswahl von ihnen in<br />

den kommenden Ausgaben vorstellen.<br />

Zur Aufrechterhaltung der Freiwilligenarbeit<br />

ist neben einer stärkeren<br />

Anerkennung und Würdigung<br />

einzelner Personen freilich auch<br />

eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für diese Arbeit dringend<br />

notwendig. Dazu gehört auch ein<br />

Mindestmaß an institutioneller Förderung<br />

der gemeinnützigen Vereine,<br />

z.B. des BBV. Bleibt sie aus, wird<br />

unsere auf Selbsthilfe angewiesene<br />

Gesellschaft eines Tages nicht mehr<br />

funktionieren!<br />

Klaus Meynersen


14 REISEN<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Zwischenbilanz zum Internationalen Tag der Behinderten<br />

Anlässlich des Internationalen Tages<br />

der Behinderten, der alljährlich<br />

am 3. Dezember begangen wird, zog<br />

Nationalparkleiter Dr. Michael Vogel<br />

eine positive Zwischenbilanz des<br />

Projekts „Modell-Management-Plan<br />

zur Barrierefreiheit am Beispiel des<br />

Nationalparks Berchtesgaden“: „Es<br />

ist gelungen, regionale Partner für<br />

das Projekt zu gewinnen. So fahren<br />

im Sommer RVO-Niederflurbusse<br />

zum Hirschbichl; der Bahnhof Ber-<br />

Offenheit regionaler Kooperationspartner erleichtert<br />

behinderten Gästen barrierefreies Naturerleben<br />

chtesgaden wird mit einer Rampe am<br />

Eingang und einer Rollstuhltoilette<br />

ausgestattet; örtliche Sanitätshäuser<br />

verleihen Hilfsmittel an behinderte<br />

Gäste, um auch ihnen barrierefreies<br />

Naturerleben zu ermöglichen.“ Vogel<br />

bedankte sich für die Offenheit<br />

und Kooperationsbereitschaft der<br />

verschiedenen Partner.<br />

Da laut Vogel im Rahmen des<br />

Projekts ein Informationsdefizit<br />

Fünf Jahre Erfurter Hotel<br />

Grenzenlos<br />

Am Donnerstag, den 24.11., feiert<br />

das Erfurter Hotel „Grenzenlos“ seinen<br />

fünften Geburtstag. Das barrierefreie<br />

Haus mit dem persönlichen<br />

Flair ist ein Ergebnis des europäischen<br />

URBAN-Programms.<br />

„So ein Haus hat die Stadt Erfurt<br />

gebraucht“, schrieb eine Vertreterin<br />

eine Vereins bei der Eröffnung<br />

ins Gästebuch. „Wir waren bestens<br />

versorgt und umsorgt“, meinte der<br />

Körperbehindertenverein Reutlingen<br />

und Vertreter des Behindertenwerkes<br />

Spremberg würdigten<br />

den Service mit den Worten: „Wir<br />

wurden rundherum verwöhnt.“ Das<br />

barrierefreie Drei-Sterne-Hotel<br />

„Grenzenlos“ nahe der historischen<br />

Altstadt feiert nun seinen fünften<br />

Geburtstag. Nach Informationen der<br />

Grenzenlos gGmbH war es das erste<br />

barrierefreie Hotel Thüringens und<br />

ist ein Produkt der Gemeinschaftsinitiative<br />

der Europäischen Union<br />

URBAN. Das Programm half mit<br />

einem beträchtlichen Fördervolumen<br />

die Krämpfervorstadt, einen<br />

ehemals wenig attraktiven Stadtteil,<br />

zu revitalisieren, was zu einer spürbaren<br />

Verbesserung der Lebensqualität<br />

führte.<br />

Am 24. November 2000 eröffnete<br />

der Verband der Behinderten das<br />

Hotel. Das integrativ geführte Haus<br />

hat nach eigenen Angaben zehn komfortable<br />

Zimmer und Appartements<br />

für 24 Gäste, die behindertengerecht<br />

eingerichtet sind. Pflegebetten und<br />

Hilfsmittel sind vorhanden, Verhinderungspflege<br />

kann in Anspruch<br />

genommen werden, ein Raum für<br />

Tagungen und Familienfeiern steht<br />

zur Verfügung. Die MitarbeiterInnen<br />

des Hotels offerieren auch<br />

viele Zusatzangebote, die vom Abhol-<br />

über den Wäscheservice bis<br />

zur Vermittlung von barrierefreien<br />

Stadtführungen oder Ausflügen<br />

reichen. In das Haus integriert ist<br />

eine Begegnungs- und Kommunikationsstätte,<br />

die, wie das Hotel, für<br />

behinderte und nichtbehinderte Bürger<br />

da ist. Sie bietet Leistungen des<br />

Pflege- und Hauswirtschaftsdienstes<br />

an, organisiert „Essen auf Rädern“,<br />

und eröffnet allen Interessierten im<br />

Stadtteil die Möglichkeit, direkt vor<br />

Ort ein schmackhaftes preiswertes<br />

Mittagsessen einzunehmen.<br />

Dass die Jonny-Schehr-Straße 12<br />

auch eine gute Adresse für Bildungs-<br />

Informations- und Freizeitveranstaltungen<br />

ist, hat sich in der Krämpfervorstadt<br />

längst herumgesprochen.<br />

In Hotel und Begegnungsstätte entstanden<br />

sieben Arbeitsplätze, sechs<br />

davon wurden mit schwerbehinderten<br />

BürgerInnen besetzt. Das Hotel<br />

gehört zur gemeinnützigen Grenzenlos<br />

GmbH, die als Tochter des Behindertenverbandes<br />

Menschen mit<br />

Handicap und in sozialen Notlagen<br />

beschäftigt.<br />

Übrigens: Ab 5. Januar bis Ende<br />

April gibt es wieder Schnupperangebote<br />

im Erfurter Hotel „Grenzenlos“:<br />

Vier Tage Erfurt erleben, drei<br />

bezahlen, 3 Gang Menü und Stadtführung<br />

für 140 Euro.<br />

Infos unter: 0361/ 6013 2600.<br />

als Problem erkannt wurde, nimmt<br />

die Nationalparkverwaltung in das<br />

Sommer-Wander-Programm 2006<br />

Hinweise für behinderte Gäste auf.<br />

Außerdem soll ein Mitarbeiter der<br />

Nationalparkverwaltung fallweise bei<br />

Führungen des Nationalparkdienstes<br />

in Gebärdensprache dolmetschen.<br />

Ziel des Internationalen Tages der<br />

Behinderten ist es, die Lage behinderter<br />

Menschen zu verbessern, erläuter-<br />

Tropischer Urlaub in Brandenburg<br />

Nur 60 Kilometer südlich von<br />

Berlin lädt das „Tropical Islands<br />

Resort“ zu einem Kurzurlaub in<br />

tropischer Atmosphäre, einem Bad<br />

in der „Südsee“, zum Relaxen unter<br />

Palmen oder dem Spaziergang durch<br />

einen entstehenden „Regenwald“<br />

ein. Abends gibt es dann karibische<br />

Lebensfreude, die vom kubanischen<br />

Ensemble „Alma Latina“ präsentiert<br />

wird. Das Gelände des Ferienparks<br />

ist weitgehend eben und mittels<br />

Schrägen und Fahrstühlen insgesamt<br />

gut zugänglich. Lediglich der „Regenwald“<br />

ist ein hügeliges Gelände,<br />

das nur mit Schiebehilfe befahren<br />

werden sollte. Im Internet steht unter<br />

www.my-tropical-islands.com dazu<br />

mehr Information zur Verfügung.<br />

Detaillierte Auskunft ist erhältlich<br />

von: Tropical Islands Resort Berlin-<br />

Brandenburg, Tropical-Islands-Allee<br />

1 - 15910 Krausnick. Tel. 03547 760<br />

5050 / Fax 03547 760 6060. E-Mail:<br />

welcome@my-tropical-islands.com<br />

Speziell für Freunde des Motorradsport<br />

Wer sich für den Motorradsport<br />

begeistert, könnte sich schon jetzt<br />

den Besuch der Tourist Trophy, des<br />

größten Motorradrennens der Welt,<br />

das im Juni diesen Jahres auf der<br />

Isle of Man stattfindet, vormerken.<br />

„Süße Reisen“ hat dazu ein Angebot<br />

für eine Reise vom 2. bis 11.<br />

Juni 2006, welches die Unterkunft<br />

im Hotel Castle Mona in Douglas,<br />

einem Haus mit rollstuhlgängigen<br />

Zimmern, einschließt, und so auch<br />

für mobilitätseingeschränkte Motorradfreaks<br />

geeignet ist. Interessenten<br />

finden weitere Angaben dazu unter<br />

www.suesse-reisen.de Bei Rückfragen<br />

und Auskunft zu weiteren<br />

te Projektmanagerin Dr. Sigrid Arnade.<br />

Dazu gehöre die volle Teilhabe in<br />

allen Lebensbereichen, also auch bei<br />

Naturerleben und Umweltbildung.<br />

„Diesem Ziel ist der Nationalpark<br />

Berchtesgaden mit seiner Umgebung<br />

schon ein ganzes Stück näher gekommen,“<br />

freute sich Arnade und appellierte<br />

an alle lokalen Touristiker,<br />

weitere Angebote für die Zielgruppe<br />

behinderter Gäste zu schaffen.<br />

Günter Heiden (JoB.-Medienbüro)<br />

Eben erfahren<br />

Informationsblatt zum Thema „barrierefrei reisen“<br />

Details richten Sie sich bitte an:<br />

Mobiles Reisebüro, Süße-Reisen -<br />

56249 Herschbach. Tel. 02626 92 57<br />

11 / Fax 02626 92 53 72 / E-Mail;<br />

info@suesse-reisen.de<br />

„Anders sehen“ bietet sehbehindertengerechte<br />

Reisen<br />

Sehbehindertengerechte Reisen<br />

und Seminare in Deutschland und<br />

Europa bietet „anders-sehen“. Sehbehinderte<br />

mit viel Reiselust, die<br />

einmal Wien, Hiddensee oder den<br />

Nationalpark Eifel entdecken möchten,<br />

sich im Februar beim Schneeschuhwandern<br />

ausprobieren wollen<br />

oder eine gemütliche Runde bei<br />

Märchen und einer Tasse Tee vorziehen,<br />

werden in diesen Angeboten<br />

sicherlich etwas passendes finden.<br />

Weitere Informationen dazu bietet<br />

die Internetseite www.anders-sehn.<br />

de. Der aktuelle Kassettenkatalog<br />

für das Jahr 2006 ist kostenfrei zu<br />

erhalten bei: anders-sehn - Susanne<br />

Hahn - Urbanstr. 7a - 96047 Bamberg.<br />

Tel.: 0951/ 297 1080 - E-Mail:<br />

anders-sehn@web.de<br />

Tipps für den Urlaub an der<br />

Ostsee<br />

Obwohl der Winter 2006 eigentlich<br />

erst vor der Tür steht, denken<br />

viele bereits an ihren Urlaub bei einer<br />

leichten Brise und Sonnenschein<br />

am Strand. Wer dabei gleichzeitig<br />

die Ostseeküste von Schleswig-Holstein<br />

im Blickfeld hat, findet zur<br />

Reisevorbereitung im Internet unter<br />

www.ostsee-schleswig-holstein.de<br />

viele nützliche Tipps. Das entsprechende<br />

Informationsblatt mit dem<br />

Titel „Ferien für Menschen mit Handicap<br />

an der Ostseeküste Schleswig-<br />

Holstein“ ist erhältlich von: Ostsee-<br />

Holstein-Tourismus e.V., Strandallee<br />

75a - 23669 Timmendorfer Strand.


BBZ – Februar 2006 SPORT<br />

Aqua Integrale für Wasserratten<br />

Im Dezember 2005 wurde aus dem<br />

Integrationsschwimmen „Aqua Integrale“.<br />

Auch das ehemals helfende<br />

Bezirksamt Mitte konnte auf Grund<br />

der Finanzlage des Landes Berlin<br />

die Durchführung des Integrationsschwimmens<br />

nicht mehr garantieren.<br />

Auf der Suche nach einem neuen<br />

Träger, fand man beim <strong>Berliner</strong><br />

Behinderten-Sportverband Gehör.<br />

Er übernimmt die Trägerschaft und<br />

hat als Ziel: in Zusammenarbeit acht<br />

seiner Mitgliedsvereine die Kinder<br />

und Jugendlichen in den Sportverein<br />

zu integrieren. Die Kinder und Jugendlichen<br />

haben die Chance durch<br />

aktive Teilnahme am Vereinsleben<br />

sich sozial und gesellschaftlich zu<br />

integrieren. Dabei ist vor allem gedacht<br />

an Kinder und Jugendliche<br />

aus sozial schwachen Familien. Mit<br />

einem Mindestbeitrag monatlich<br />

von 4,60 Euro sicher machbar. Allen<br />

Kindern und Jugendlichen, die bisher<br />

am Schwimmen teilgenommen<br />

haben, wird mit dem Projekt „Aqua<br />

Integrale“ des Behinderten Sportverbandes<br />

Berlin e. V. die dauerhafte<br />

Teilnahme gesichert.<br />

Gesichert ist jedoch auch hier nicht<br />

die gesamte Finanzierung und man<br />

ist auf der Suche nach weiteren Sponsoren.<br />

In ARAL, der einen Spendencheck<br />

in Höhe von 16.900 Euro<br />

durch Frau Wortmann überreichen<br />

ließ, hat man bereits EINEN gefunden.<br />

Das Geld ist ein Teil dessen, das<br />

durch den Charity Walk 05 auf 1.600<br />

km erlaufen wurde – ARAL spendete<br />

für jeden gelaufenen Kilometer 10<br />

Euro. Mobilität ist das Stichwort für<br />

ARAL und ihr Engement für Mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen.<br />

Auf Grund ihrer Verpflichtung<br />

stellen die <strong>Berliner</strong> Bäderbetriebe<br />

den Vereinen die Schwimmbahnen<br />

entgeltfrei zur Verfügung. Über die<br />

Vertragsunterzeichnung am 19.12.05<br />

freute sich auch das zuständige Bezirksamt<br />

Mitte – ist eine Fortführung<br />

des Präventionsschwimmens so<br />

gesichert.<br />

Durchgeführt wird das Präventionsschwimmen<br />

seit Mitte der 90er<br />

Jahre. Zunächst unterstützt vom Bezirksamt<br />

Wedding und später auch<br />

vom <strong>Berliner</strong> Senat. Das Angebot<br />

richtet sich an körperbehinderte und<br />

von Behinderung bedrohte Kinder<br />

und Jugendliche bis 27 Jahre. Seit<br />

Anfang 2005 wird dieses Angebot<br />

nicht mehr von Landesseite unterstützt.<br />

Um ein „Aus“ zu vermeiden,<br />

übernahm das Bezirksamt Mitte<br />

2005 die Kosten, aber auch hier ist<br />

die Finanzlage desolat…<br />

Wichtig ist für die Kinder und<br />

Jugendlichen das Erlangen eines<br />

besseren Körpergefühls und einer<br />

deutlichen Steigerung der Leistungsfähigkeit,<br />

die den Umgang mit der<br />

Behinderung im Alltag erleichtert.<br />

Leider fehlt es an qualifizierten<br />

Übungsleitern, was zu einer langen<br />

Warteliste führt. Projektkoordinator<br />

ist Thomas Grimm, Tel.: 326 79 394,<br />

Fax: 300 99 674, jugend@bsberlin.<br />

de. Behinderten – Sportverband Berlin<br />

e.V., Hanns-Braun Str., Friesenhaus<br />

1, 14053 Berlin.<br />

Franziska Littwin<br />

a n z e i g e<br />

15<br />

Weihnachtsfeier<br />

des Behinderten-Sportvereins<br />

Köpenick e.V.<br />

für seine Kinder- und<br />

Jugendgruppen<br />

Am 09.12.05 veranstaltete der Behinderten-Sportverein<br />

Köpenick e.<br />

V. seine diesjährige Weihnachtsfeier<br />

mit den Kinder- und Jugendgruppen<br />

des Vereins. Nach Umfragen in den<br />

Übungsgruppen und bei den Eltern<br />

wurde diesmal bewusst auf den Auftritt<br />

des obligatorischen Weihnachtsmannes<br />

mit seinem Rucksack voller<br />

Geschenke verzichtet. Es sollte eine<br />

„sportliche Weihnachtsfeier“ werden<br />

und es wurde auch eine. Stellvertretend<br />

für den Weihnachtsmann<br />

übernahm Herr Adolph den ersten<br />

Teil der weihnachtlichen Feier. Herr<br />

Adolph ist uns bekannt aus dem<br />

DDR-Fernsehen unter dem Namen<br />

„ADI“ mit seiner Sendung „Mach<br />

mit – mach´s nach – mach´s besser“.<br />

Im sportlichen Wettstreit kämpften<br />

3 Mannschaften (jede Mannschaft<br />

war mit 10 behinderten Kindern und<br />

Jugendlichen gleich stark besetzt)<br />

um Plätze und Medaillen. Die vielseitigen<br />

Wettbewerbsvarianten stimulierten<br />

die Teilnehmer zu hohem<br />

persönlichen körperlichen Einsatz.<br />

„ADI´S“ gefühlvolles Eingehen auf<br />

die Teilnehmer und auf die Zuschauer<br />

machte diese Veranstaltung zu<br />

einem echten Höhepunkt für unsere<br />

jungen Sportlerinnen und Sportler,<br />

sowie auch auf deren Eltern. Nach<br />

dieser sportlichen Einlage wurde<br />

erst einmal gemeinsam Abendbrot<br />

(Büfett) eingenommen und dann<br />

begann die Disco. Die Teilnehmer,<br />

die anwesenden Eltern und der Vorstand<br />

waren gleicher Meinung: „Die<br />

Veranstaltung war ein voller Erfolg“.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle für<br />

die Unterstützung des Schulleiters<br />

der Albatrosschule, Herrn Hofer,<br />

und besonders beim Hausmeister,<br />

Herrn Ehrhardt, vielmals bedanken.<br />

Brückner<br />

Selbstbestimmt leben mit Assistentinnen Ihrer Wahl


16 TIPPS<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Die hier gesuchte Persönlichkeit –<br />

geboren im Jahr 1894, gestorben im<br />

Jahr 1963 – war eine bekannte Märchenerzählerin<br />

und Kinderbuchautorin.<br />

Noch zur Zeit des ersten Weltkriegs,<br />

Anfang 1918, machte sie sich<br />

in Thüringen – wohl auch angeregt<br />

von der damaligen Wandervogelbewegung<br />

– auf die Wanderschaft, um<br />

den Kindern und der Bevölkerung<br />

auf dem Lande die alten Märchen<br />

zu erzählen und so wieder näher zu<br />

bringen.<br />

Wie viel Unabhängigkeit sie damals<br />

dadurch zum Ausdruck brachte,<br />

zeigt sich darin, dass sie sich<br />

damit gegen ihre Eltern für eine<br />

selbstbestimmte Zukunft entschied.<br />

Diese hatten sie damals als Vagabundin<br />

angesehen und zur Rückkehr<br />

nach Hause aufgefordert; sie aber<br />

zog – mit Unterbrechungen – zunächst<br />

in Thüringen, dann in Schwaben<br />

und im Ruhrgebiet – umher und<br />

veröffentlichte 1919 ihr erstes Buch<br />

mit dem Titel „Vom Märchenerzählen<br />

im Volke“. Die mit dieser beruflichen<br />

Entscheidung verbundenen<br />

persönlichen Schwierigkeiten waren<br />

umso größer, als sie auch eine körperliche<br />

Beeinträchtigung beim Gehen<br />

umfassten.<br />

Im Alter von elf Jahren war sie<br />

an einer schweren Knochentuberkulose<br />

erkrankt; in Folge dessen<br />

bekam sie eine schmerzhafte Kniegelenksentzündung,<br />

was wiederum<br />

eine allmähliche Versteifung des<br />

linken Knies mit sich brachte. Nach<br />

drei Jahren im Krankenbett verhalf<br />

ihr ein Rollstuhl wieder zu neuer<br />

Bewegungsfreiheit; dann behalf sie<br />

sich mit Krücken, daraufhin mit einem<br />

Stock, bis sie, bereits eine junge<br />

Frau, für einige Jahre auch wieder<br />

ohne Hilfsmittel laufen konnte.<br />

Krankheit und Behinderung hatten<br />

für sie eine weitgehende Isolation<br />

von anderen Kindern mit sich<br />

gebracht; sie half sich mit Tagträumen:<br />

„Geht’s mir schlecht, bin ich<br />

mal müde und voll Schmerz, so hat<br />

mir die Natur eine sehr glückliche<br />

Veranlagung gegeben. Dann träum<br />

ich mir was, fliehe in den Traum<br />

und lüg’ mir dann einen schönen<br />

Ausgang vor. Denn das, was wir in<br />

Gedanken erleben, ist doch auch<br />

ein großer Bestandteil unsers Seins.<br />

Und wenn ich es glaube, so ist es<br />

für mich von Wert.“ Ihre späteren<br />

Wanderungen waren immer wieder<br />

von körperlichen Einbrüchen und oft<br />

auch von starken Schmerzen in den<br />

Gelenken begleitet. Doch ihre Erfolge<br />

als „wandernde Scheherezade“<br />

haben wohl ihr Selbstbewusstsein<br />

Preisrätsel<br />

und ihre Eigenständigkeit wachsen<br />

lassen.<br />

Aus der Bekanntschaft mit Kurt<br />

Kläber, einem der Mitbegründer des<br />

kommunistischen Schriftstellerverbandes,<br />

er veröffentlichte Bücher<br />

unter dem Pseudonym Kurt Held,<br />

erwächst eine Liebesbeziehung, die<br />

erst 40 Jahre später durch seinen<br />

Tod wieder getrennt wurde. Aus der<br />

Märchenerzählerin wird jetzt eine<br />

sozialkritische Jugendbuchautorin,<br />

die mit dem neunbändigen „Die<br />

Kinder aus Nr. 67“ einen Klassiker<br />

der antifaschistischen Jugendliteratur<br />

geschaffen hat.<br />

1933 musste das Paar vor den nationalsozialistischen<br />

Machthabern<br />

fliehen; es gelingt ihnen die Flucht<br />

in die Schweiz, nach Carona, ins<br />

Tessin. Hier war es der schlechte Gesundheitszustand<br />

der Jugendbuchautorin,<br />

der die Schweizer Behörden<br />

dazu veranlasste, dem Paar eine<br />

Aufenthaltserlaubnis und ihr auch<br />

eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. So<br />

konnten die beiden der Verfolgung<br />

durch die Nazis entkommen.<br />

In den fünfziger Jahren gehörte sie<br />

neben Erich Kästner zu den Gründern<br />

des „Internationalen Kuratoriums<br />

für das Jugendbuch“, korrespondierte<br />

sie in diesem Zusammenhang<br />

auch mit der damals noch relativ<br />

unbekannten Astrid Lindgren: „Sie<br />

haben da zweifellos ein köstliches<br />

Wesen (Pippi Langstrumpf) in die<br />

Welt gesetzt, und mit einem Funken<br />

Neid – er ist aber nur wie ein etwas<br />

schweres Atemholen – bedaure ich,<br />

daß es nicht mein Kind ist. Es wird<br />

uns beide lange, lange überleben.“<br />

Aber auch manche Figuren der hier<br />

gesuchten Autorin haben ihre Urheberin<br />

überlebt, sind noch bekannt,<br />

wie Anrufe in Buchhandlungen zeigen,<br />

wenn auch im Moment nicht<br />

sehr nachgefragt. Zum Beispiel der<br />

Clown Dick aus ihrem letzten Kinderbuch<br />

„Das Mädchen in der Glaskutsche“,<br />

der krumme Beine und<br />

einen Buckel hat. Tritt er vor einem<br />

Publikum auf, wird er bejubelt, bewundert<br />

und geliebt, doch in seinem<br />

Alltag wird er wegen seiner körperlichen<br />

Andersartigkeit verspottet.<br />

Habt Ihr es erraten?<br />

Sendet Eure Antwort an die Adresse<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

unter dem Stichwort: Rätsel.<br />

Zeit dazu habt Ihr bis zum 18.02.06<br />

und als Preis stellen wir einen kleiner<br />

Buchband zusammen.<br />

Viel Glück!<br />

a n z e i g e<br />

Neu entwickelt – der<br />

Multifunktions-Drehknopf<br />

von PETRI+LEHR<br />

Die Infrarotfernbedienung von<br />

PETRI+LEHR, dem Hersteller<br />

von PKW-Umrüstsystemen für<br />

Menschen mit Handicap, ist weiter<br />

entwickelt worden. Sie ist jetzt<br />

in einem abnehmbaren Drehknopf<br />

integriert. Diese innovative Kombination<br />

schafft praktische Vorteile<br />

für mobilitätseingeschränkte<br />

Autofahrer. Der Multifunktions-<br />

Drehknopf ist die Bedieneinheit<br />

für alle wichtigen Funktionen wie<br />

Blinker, Scheibenwischer, Licht<br />

usw., die damit sicher und intuitiv<br />

betätigt werden können. So<br />

können diese Funktionen auch<br />

in schwierigen Situationen ohne<br />

Loslassen des Lenkrades bedient<br />

werden (z.B. beim Fahren im<br />

Kreisverkehr).<br />

Selbstverständlich ist auch der<br />

Multifunktions-Drehknopf auf<br />

elektromagnetische Verträglichkeit<br />

geprüft und verfügt über das<br />

e-Prüfsiegel. Neben der Nutzung<br />

als Drehknopf am Lenkrad, kann<br />

Mit Multima 2<br />

haben Sie alle Vorteile in der Hand!<br />

• Weiterentwicklung des bewährten Handbediengerätes Multima<br />

• Innovatives und einfaches Funktionsprinzip<br />

• Ergonomischer Bewegungsablauf<br />

• Dynamisches Design für jeden Autotyp<br />

• Durch Teilegutachten vereinfachte Anbauabnahme beim TÜV<br />

• Problemlose Deinstallation<br />

• Optimale Umrüstmöglichkeiten bei Fahrzeugwechsel<br />

www.petri-lehr.de<br />

Multima 2 ist der neue Maßstab für mehr Mobilität.<br />

Wir sind für Sie da, damit Sie Ziele erreichen.<br />

PETRI+LEHR GmbH & Co. KG<br />

Bernardstraße 79 · 63067 Offenbach/Main<br />

Telefon 069 829793-0 · Telefax -30<br />

Wir bewegen Menschen.<br />

Die Unternehmensgruppe MEYRA<br />

der Multifunktions-Drehknopf<br />

auch als Bedienknopf für das<br />

neue Multima 2, die Ein-Hand-<br />

Bedienung für Bremse und Gas,<br />

eingesetzt werden.<br />

Der Multifunktions-Drehknopf<br />

überzeugt durch sein ansprechendes<br />

Design und die gute Funktionalität.<br />

Er kann ohne größeren<br />

Aufwand mit der seit Jahren<br />

bewährten PETRI+LEHR Infrarot-Fernbedienung<br />

eingesetzt<br />

werden.<br />

Fahren auf der sicheren Seite<br />

mit dem Multifunktions-Drehknopf<br />

von PETRI+LEHR.


BBZ – Februar 2006 BESCHÄFTIGUNGSWERK<br />

auf den<br />

punkt<br />

gebracht<br />

Nun war es soweit: eine der ältesten<br />

Bürger-Begegnungs-Zentren des beschäftigungswerk<br />

– arbeit für berlin<br />

e.V., das BBZ KIZ Marzahn ist an einem<br />

neuen Ort in neue Räume umgezogen.<br />

Damit hat sich auch der Standort<br />

dieser inzwischen traditionellen<br />

Einrichtung in Marzahn geändert.<br />

Das neue Haus befindet sich jetzt im<br />

Murtzahner Ring 15,<br />

12681 Berlin<br />

und ist – wie bisher – von 09.00<br />

Uhr bis 18.00 Uhr sowie – insbesondere<br />

Sonnabends – nach Vereinbarung<br />

geöffnet.<br />

Der Umzug war notwendig geworden,<br />

weil wir die alten Räume in der<br />

Bruno-Baum-Straße verlassen mussten.<br />

Dies wurde von uns genutzt, um<br />

ein vollkommen neues Objekt zu beziehen<br />

und dieses für die Bedürfnisse<br />

unserer Bürgerinnen und Bürger einzurichten.<br />

Dabei wurde das gesamte<br />

Objekt vollständig renoviert, so dass<br />

wir am 26.01.2006 in neuem Outfit an<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum LIBEZEM<br />

Veranstaltungen Februar 2006<br />

Mittwoch 01.02.<br />

15 – 17 Uhr Malzirkel mit Herrn<br />

Siegfried Gilgen<br />

Donnerstag 02.02.<br />

8 – 13 Uhr Computerlehrgang/<br />

Volkssolidarität mit Herrn Hübbe<br />

15 – 18 Uhr Spiele am Computer<br />

mit Anleitung (10 – 14 Jahre)<br />

Computer /pro Std. 0,75 Euro<br />

Freitag 03.02. Tag der Senioren<br />

12 –15 Uhr Eine gesellige Runde<br />

mit Mittagessen und Kaffee-Tafel<br />

Montag 06.02.<br />

13.30 – 13.30 Uhr Stuhlgymnastik<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

14 – 17 Uhr Offener Spieletreff<br />

15.30 Uhr Literaturnachmittag<br />

Anna Seghers „Die Rettung“ und<br />

das Jahr 1929. Buchbesprechung mit<br />

Evelyn Radczun<br />

Dienstag 07.02. Tag der Jugend<br />

15.30 – 20 Uhr Treff der Lichtenberger<br />

Gruppe des BBV e.V.<br />

15 – 16 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 6 – 10 Jahre)<br />

16.30 – 17.30 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 11 – 14 Jahre)<br />

Kreativer Gestalten (für Materialeinsatz<br />

0,75 Euro)<br />

18 – 20 Uhr Internet – Cafe,<br />

Computer /pro Std. 1 Euro<br />

Mittwoch 08.02.<br />

10 Uhr Tag der offenen Tür im<br />

LIBEZEM. „Vorstellung der Begegnungsräume<br />

im neuen Farben und<br />

unserer Programmstruktur für das<br />

Jahr 2006“<br />

15 – 17 Uhr Malzirkel mit Herrn<br />

Siegfried Gilgen<br />

17 – 19 Uhr Eröffnung der Fotoausstellung<br />

„Rosenfelder Ring<br />

60-ziger Jahre bis ins Jahr 2005“<br />

mit eingesandten Fotos des Kiezes<br />

19 Uhr Literarisches am Mittwoch-<br />

KIZ Marzahn – Neueröffnung<br />

seit 26.01.2006 an neuem Ort in neuen Räumen<br />

abend mit Hans-Ullrich Brandt<br />

und Jörg Milde mit ihrem musikalischem<br />

Programm „Wiedersehen<br />

macht Freunde“, Eintritt: 2 Euro<br />

Donnerstag 09.02.<br />

8 – 13 Uhr Computerlehrgang/<br />

Volkssolidarität mit Herrn Hübbe,<br />

15 – 18 Uhr Spiele am Computer<br />

mit Anleitung (10 – 14 Jahre)<br />

Freitag 10.02. Tag der Senioren<br />

12 –14 Uhr Eine gesellige Runde<br />

mit Mittagessen und Kaffee-Tafel<br />

14 – 15.30 Uhr Gedächtnistraining<br />

mit Frau Deinert<br />

Montag 13.02.<br />

9 – 11.30 Uhr Start: Französischkurs<br />

B1 für Senioren<br />

13.30 – 13.30 Uhr Stuhlgymnastik<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

14 – 17 Uhr Offener Spieletreff<br />

Dienstag 14.02. Tag der Jugend<br />

9 – 11.30 Uhr Start: Englisch A2<br />

für Senioren<br />

15.30 – 22 Uhr Treff der Lichtenberger<br />

Gruppe des BBV e.V.<br />

15 – 16 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 6 – 10 Jahre)<br />

16.30 – 17.30 Uhr Kreatives Gestalten<br />

( Kinder von 11 – 14 Jahre)<br />

Kreativer Gestalten (für Materialeinsatz<br />

0,75 Euro)<br />

18 – 20 Uhr Internet – Cafe, Computer<br />

/pro Std. 0,75 Euro<br />

Mittwoch 15.02.<br />

13– 15.30 Uhr Start: Englisch<br />

– Anfängerkurs A1, Li4.06-019<br />

VHS mit Frau Gisela Wittenburg<br />

15 – 17 Uhr Malzirkel mit Herrn<br />

Siegfried Gilgen<br />

16 – 18 Uhr Allgemeine Sozialberatung<br />

mit Frau Kwasnik<br />

Donnerstag 16.02.<br />

8 – 13 Uhr Computerlehrgang/<br />

Volkssolidarität mit Herrn Hübbe<br />

den Start gehen konnten. Hatte unser<br />

altes KIZ Marzahn nur zwei große<br />

Räume sind in der neuen Einrichtung<br />

insgesamt vier große Räume,<br />

von denen zwei behindertengerecht<br />

hergerichtet sind. Damit erweitern<br />

sich nicht nur die räumlichen Möglichkeiten<br />

des KIZ Marzahn für die<br />

Unterbreitung von Angeboten an die<br />

Bürgerinnen und Bürger erheblich.<br />

Es wurde auch eine neue Behindertentoilette<br />

eingebaut, so dass das unsere<br />

neue Einrichtung genauso behindertengerecht<br />

ist, wie die alte, die wir<br />

jetzt verlassen mussten.<br />

Wir bieten an unserem neuen<br />

Standort die bekannte und bewährte<br />

13.30 – 16 Uhr Start: Englischkurs<br />

A2/B1 für Senioren<br />

15 – 18 Uhr Spiele am Computer<br />

mit Anleitung (12 – 14 Jahre)<br />

18 – 20 Uhr Treff: Offizieller<br />

Fanclub Hertha-Rolli´s Berlin<br />

Freitag 17.02. Tag der Senioren<br />

12 –14 Uhr Eine gesellige Runde<br />

mit Mittagessen und Kaffee-Tafel<br />

14 – 15.30 Uhr Multimedia-Vortrag<br />

„Reiseansichten von Paris und<br />

Brüssel“ mit Herrn Döring<br />

17 – 21 Uhr Preisskat, Einsatz<br />

5,50 Euro<br />

13.30 – 13.30 Uhr Stuhlgymnastik<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

14 – 17 Uhr Offener Spieletreff<br />

Dienstag 21.02. Tag der Jugend<br />

9 – 11.30 Uhr Englisch A2 für<br />

Senioren<br />

15– 16 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 6 – 10 Jahre)<br />

16.30 – 17.30 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 11 – 14 Jahre)<br />

Kreativer Gestalten (für Materialeinsatz<br />

0,75 Euro)<br />

18 – 20 Uhr Internet – Cafe,<br />

Computer /pro Std. 1,00 Euro<br />

Mittwoch 22.02.<br />

13 – 15.30 Uhr Englisch –<br />

Anfängerkurs A1<br />

15 – 17 Uhr Malzirkel mit Herrn<br />

Siegfried Gilgen<br />

16 – 18 Uhr Allgemeine Sozialberatung<br />

mit Frau Kwasnik<br />

Donnerstag 23.02.<br />

8 – 13 Uhr Computerlehrgang/<br />

Volkssolidarität mit Herrn Hübbe<br />

13.30 – 16 Uhr Englischkurs<br />

A2/B1 für Senioren<br />

15 – 18 Uhr Spiele am Computer<br />

mit Anleitung (12 – 14 Jahre)<br />

19 Uhr „Alternative Heilverfahren<br />

– Bachblüten“ eine Veranstaltung in<br />

Zusammenarbeit mit der Central-<br />

Apotheke<br />

Freitag 24.02.<br />

12 –15.30 Uhr Faschingsveran-<br />

17<br />

Programmstruktur und werden auch<br />

neues im Programm haben. Wir freuen<br />

uns auf unsere Gäste und hoffen,<br />

dass uns viele Freunde die Treue halten<br />

und dass wir neue hinzugewinnen.<br />

In der nächsten Ausgabe werden<br />

wir ausführlich über die Eröffnung<br />

unseres neuen Hauses berichten und<br />

dazu auch ein paar Bilder zeigen.<br />

Die Kommunikationswege sind<br />

die alten gebliegen:<br />

Telefon: 545 41 48,<br />

FAX: 545 41 48,<br />

E-Mail: kizmarzahn@ beschaeftigungswerk.de<br />

und web über: www.<br />

beschaeftigungswerk.de.<br />

Und natürlich stehen wir auch für<br />

persönliche Gespräche jederzeit in unseren<br />

neuen Räumen zur Verfügung.<br />

Ute Wassmannsdorf, Leiterin<br />

des KIZ Marzahn<br />

staltung mit einem zünftigen<br />

Faschingsessen und närrischen<br />

Leckereien durch Programm führen<br />

G. Möller und Ch. Brandt „Die falschen<br />

Fuffziger“, Eintritt: 8,50 Euro<br />

Montag 27.02.<br />

9 – 11.30 Uhr Französischkurs B1<br />

für Senioren<br />

13.30 – 13.30 Uhr Stuhlgymnastik<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

14 – 17 Uhr Offener Spieletreff<br />

Dienstag 28.02. Tag der Jugend<br />

9 – 11.30 Uhr Englisch A2<br />

für Senioren<br />

15 – 16 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 6 – 10 Jahre)<br />

16.30 – 17.30 Uhr Kreatives Gestalten<br />

(Kinder von 11 – 14 Jahre)<br />

Kreativer Gestalten (für Materialeinsatz<br />

0,75 Euro)<br />

18 – 20 Uhr Internet – Cafe,<br />

Computer /pro Std. 1,00 Euro<br />

Wöchentliche Veranstaltungen in der<br />

Turnhalle / Rosenfelder Ring 39<br />

Montag<br />

14 – 15.30 Uhr Qi – Gong mit<br />

Frau Bärbel Schmeing<br />

18.30 – 20 Uhr Line Dance<br />

Dienstag<br />

20 – 22 Uhr Volleyball<br />

Mittwoch<br />

16 – 17 Uhr Seniorengymnastik I<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

17 – 18 Uhr Seniorengymnastik II<br />

mit Frau Bärbel Schmeing<br />

18 – 20 Uhr Volleyball<br />

Donnerstag<br />

16 – 18 Uhr Fussball – Kinder,<br />

mit Herrn Krause<br />

18 – 20.30 Uhr Fussball – Jugend,<br />

mit Herrn Krause<br />

Sonnabend<br />

11 – 14 Uhr Fussball, Fussballköppe<br />

e.V.<br />

14.30 – 17 Uhr Tischtennis für<br />

Familien. Unkostenbeitrag: 1,90 pro<br />

Platte und je ½ Std.


18 BUCH<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Wirkstoffe für die Seele<br />

ist der Untertitel einer sehr informativen<br />

und sehr konkreten Veröffentlichung<br />

über Psychiatrie und<br />

dort eingesetzte Medikamente. Sie<br />

richtet sich vor allem an Betroffene<br />

und deren Angehörige, kann aber<br />

auch sicherlich Professionellen im<br />

Gesundheitsbereich manche Zusammenhänge<br />

und Wirkungen verdeutlichen.<br />

Psychopharmaka sind<br />

biologisch aktive Wirkstoffe, die<br />

über den Gehirnstoffwechsel seelische<br />

Zustände verändern. In der Öffentlichkeit<br />

sind sie öfter umstritten<br />

bzw. mit der Aura des Unheimlichen<br />

umgeben. Tatsächlich können sie<br />

aber – von sachkundiger Hand des<br />

Arztes eingesetzt – eine echte Hilfe<br />

für Patienten sein. Um ihre Wirkung<br />

richtig beurteilen zu können, ist die<br />

Mitarbeit des mündigen Patienten<br />

wichtig, sein Verständnis über ablaufende<br />

Vorgänge. Das ist nicht<br />

einfach, denn seelische Krankheiten<br />

sind Erkrankungen des ganzen Menschen,<br />

bei denen auch das körperliche<br />

und das soziale Wohlbefinden<br />

beeinträchtigt werden.<br />

„Eine sachlich informierte Öffentlichkeit<br />

wird die Betroffenen künftig<br />

noch besser unterstützen können und<br />

auch selbst dadurch gewinnen...“<br />

schreibt die Autorin, selbst Fachärztin<br />

für Psychiatrie mit langjährigen<br />

Erfahrungen in Familientherapie,<br />

Drogenberatung und Homöopathie.<br />

Ihr Buch macht uns einführend<br />

mit den erstaunlichen Leistungen<br />

des menschlichen Gehirns vertraut,<br />

seinen Funktionen und den dort ablaufenden<br />

Vorgängen. Ein weiterer<br />

Abschnitt erläutert Besonderheiten<br />

bei psychiatrischen Leiden, bipolaren<br />

Erkrankungen und Schizophrenie<br />

und setzt sich mit ausgrenzenden<br />

Verhaltensweisen und Vorurteilen<br />

der Umwelt auseinander.<br />

Der Hauptteil befasst sich zunächst<br />

mit Alltagsdrogen wie Nikotin, Alkohol,<br />

Cannabis, anschließend mit<br />

Wirkstoffen in Schlaf- und Beruhigungsmitteln,<br />

Antihistaminen,<br />

Benzodiazepinen, Melatonin u.a.<br />

a n z e i g e<br />

Sie beschreibt Wirkstoffe bei Ängsten,<br />

Zwängen und Depressionen und<br />

andere, die bei psychotischen Zuständen<br />

eingesetzt werden wie Neuroleptika.<br />

Die einzelnen Wirkstoffe<br />

in den Medikamenten, ihre Vor- und<br />

Nachteile werden konkret benannt.<br />

Im Anhang antwortet die Verfasserin<br />

auf Fragen wie z.B. ob durch<br />

Psychopharmaka Abhängigkeiten<br />

entstehen, wie man sich schrittweise<br />

davon entwöhnen („ausschleichen“)<br />

kann, wenn keine Notwendigkeit<br />

der Einnahme mehr besteht; welche<br />

Bedeutung eine Selbsthilfegruppe<br />

hat; ob es Auswirkungen auf die<br />

Schwangerschaft und das Stillen<br />

gibt usw. Ein vorzüglicher Index und<br />

ein aktuelles Literaturverzeichnis<br />

beschließen den empfehlenswerten<br />

Wegweiser.<br />

Der ZENIT-Verlag hat zu dieser<br />

Veröffentlichung eine Internet-Seite<br />

eingerichtet, auf der man aktuelle<br />

Informationen zu neu auf den Markt<br />

kommenden Medikamenten und auf<br />

Fragen erhalten kann: www.wegweiser-psychopharmaka.de.<br />

Dr. Carola Burkhardt-Neumann<br />

„Wegweiser Psychopharmaka<br />

– Wirkstoffe für die Seele“<br />

ZENIT Verlag München 2005, 270<br />

S. br. ISBN 3-928316-23-0, 18 Euro<br />

Inkontinenz- und Sexualberatung<br />

bei Ulrike Boppel<br />

Inkontinenzfachberaterin, Sexualpädagogin<br />

Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />

Pro Familia Berlin, Tel.: 39 84 98 98<br />

blisse, Tel.: 8 47 18 70<br />

Buchtipps für die<br />

Erkältungszeit<br />

Husten, Schnupfen und Halsschmerzen<br />

begleiten viele in der<br />

kalten Jahreszeit. Diese Ratgeber informieren<br />

übersichtlich, umfassend,<br />

nach neuesten Erkenntnissen und<br />

gut verständlich:<br />

„Husten,<br />

Schnupfen, Heiserkeit“<br />

(Knaur<br />

Verlag) geht auch<br />

auf kranke Atemwege<br />

und Wege<br />

aus chronischen<br />

Verläufen ein.<br />

„Schnupfen,<br />

Husten, Heiserkeit“<br />

(Rowohlt<br />

TB) erläutert<br />

Vorbeugen, erste<br />

Anzeichen und<br />

Selbsthilfe.<br />

„Enders´<br />

Homöopathie<br />

bei<br />

Atemwegserkrankungen“<br />

(Haug)<br />

zeigt homöopathischen<br />

und biologischen<br />

Mittel<br />

gegen Erkältung, Heuschnupfen,<br />

Asthma und Allergien.<br />

„Heiltees“<br />

(Knaur) erklärt<br />

Wirkstoffe,<br />

Anwendung,<br />

neue und alte<br />

Rezepte.<br />

„Heiltees<br />

für Kinder“<br />

(Hugendubel)<br />

bietet sanfte Linderung.<br />

a n z e i g e<br />

LEBENSWEGE<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

Mobiles<br />

Service-<br />

Team<br />

„Fit durch<br />

gesunde Ernährung“<br />

(Südwest)<br />

mit Biostoffen<br />

und Essen<br />

zur Vorbeugung<br />

und<br />

Heilung.<br />

Haushandwerkliche Dienste • Bodenverlegearbeiten<br />

Umzüge • Wohnungsauflösungen • Trockenbau<br />

„Vitamin<br />

Drinks“ (Südwest)<br />

sind<br />

selbstgemachte<br />

Safte und<br />

Shakes mit<br />

Früchten, Gemüse,<br />

Aloe vera<br />

und Nonisaft.<br />

„Erholsamer<br />

Schlaf“ (Urania)<br />

hilft endlich wieder<br />

Kraft und Ruhe zu<br />

finden.<br />

„Gestärkt<br />

für den<br />

Winter“<br />

(Verlag<br />

55+) werden<br />

Abwehr- und<br />

Immunkräfte<br />

mit Rezepten mit Vitaminen, Mineralstoffen<br />

und Spurenelementen.<br />

„Vogelgrippe“ (Silberschnur ab<br />

März) will aufklären statt zu ängstigen.<br />

© Gabriele Becker<br />

www.lebenswege-berlin.de<br />

Unsere Service-Nummer: 44 68 72 44 / 45 · Funk: 0160 – 90 618 771 · Fax: 44 68 72 40


BBZ – Februar 2006 PROJEKTE<br />

MädchenAktivProjekt<br />

Willst du andere Mädchen und<br />

junge Frauen (zwischen 13 und 16<br />

Jahren) kennenlernen? Möchtest du<br />

zusammen mit ihnen nach der Schule<br />

quatschen, träumen, basteln, tanzen...?<br />

Wolltest du dich schon immer<br />

mal verkleiden, über das Verliebtsein<br />

quatschen, die Probleme mit deinem<br />

Eltern bereden, ...?<br />

In einem gemütlichen Raum im<br />

Jugendclub „Mahler 20“ in Weißensee<br />

gibt es die Möglichkeit. Wir,<br />

Katja Thäsler und Nadine Kutscher-<br />

Spohr vom Netzwerk behinderter<br />

Frauen Berlin e.V. wollen gemeinsam<br />

mit euch aufregende oder entspannte<br />

Nachmittage verbringen. In<br />

Berlin gibt es bisher nur sehr wenig<br />

Bildungs- und Freizeitangebote<br />

Wir, die<br />

Familie und<br />

das Team<br />

der Firma<br />

REHA mobil<br />

Berlin<br />

nehmen<br />

Abschied<br />

von unserem lieben Chef. Nach<br />

kurzer Krankheit verstarb am<br />

Heiligen Abend unser Firmengründer<br />

Karl-Heinz Medczinski<br />

im Alter von 61 Jahren.<br />

Im Jahr 1972 gründete er<br />

den KFZ-Meisterbetrieb „K.-<br />

H.Medczinski“. Vor ca. 20<br />

Jahren hat er sich dann auf den<br />

behindertengerechten Fahrzeugumbau<br />

spezialisiert und<br />

den Firmenzweig REHA mobil<br />

Berlin aufgebaut. Durch<br />

innovative Arbeit und großen<br />

persönlichen Einsatz machte er<br />

das Leben vieler unserer Kunden<br />

mobiler.<br />

Wir sind dankbar dafür, dass<br />

wir Ihn an unserer Seite wussten.<br />

Sein Tod ist für uns ein<br />

großer persönlicher Verlust und<br />

hinterlässt eine schmerzliche<br />

Lücke. Trotzdem oder gerade<br />

deshalb werden wir die Firma<br />

REHA mobil Berlin im Sinne<br />

unseres Chefs mit dem gleichen<br />

persönlichen Einsatz weiterführen,<br />

für unsere Kunden wie<br />

gewohnt da sein und damit sein<br />

Andenken in Ehren bewahren.<br />

In tiefer Trauer<br />

REHA mobil Berlin,<br />

Karin und Tanja Medczinski sowie<br />

das Team der Firma REHA mobil Berlin<br />

für Mädchen und junge Frauen mit<br />

Behinderung. Deshalb wollen wir<br />

außerdem mit euch überlegen, was<br />

ihr gerne in eurer Freizeit machen<br />

möchtet. Es soll eine kleine Broschüre<br />

mit euren Wünsche und Ideen<br />

entstehen. Diese schicken wir dann<br />

an verschiedene Jugendeinrichtungen<br />

in Berlin.<br />

Wenn ihr Interesse habt, dann<br />

meldet euch unter:<br />

maedchenaktiv@yahoo.de.<br />

Zeitraum:<br />

02.03.2006 – 26.10.2006<br />

Eine Weiterführung ist angedacht.<br />

Donnerstag: 15.00 – 17.00 Uhr<br />

(außer in den Ferien) + ein Kreativwochenende<br />

Ort: Jugendfreizeiteinrichtung<br />

„Mahler 20“<br />

Mahlerstr. 20, 13088 Berlin<br />

ACHTUNG: Die Veranstaltung<br />

wird unter Vorbehalt angekündigt,<br />

da eine Äußerung bezüglich der<br />

Kostenübernahme von der Aktion<br />

Mensch noch aussteht.<br />

a n z e i g e<br />

QUALIFIKATION FÜR BEHINDERTE<br />

UND REHABILITANDINNEN<br />

Das PRIVATINSTITUT HOGAN<br />

bietet als <strong>Berliner</strong> Bildungsträger eine<br />

interessante Qualifizierung für Behinderte<br />

und Rehabilitandinnen an.<br />

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen<br />

Sozialfonds gefördert und<br />

eröffnet Frauen mit Behinderung und<br />

/ oder Rehabilitationsstatus eine neue<br />

Chance für den beruflichen (Wieder-)<br />

Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Das Projekt beinhaltet eine kunstgewerbliche<br />

Qualifizierung in den<br />

Bereichen – Keramik – Holz – und<br />

Textil – mit dem Ziel eines späteren<br />

Einsatzes innerhalb der Rehabilitation<br />

und der Seniorenbetreuung. Aufgrund<br />

einer gestiegenen Bedeutung<br />

der Rehabilitation einerseits und der<br />

zunehmenden Lebenserwartung und<br />

der damit verbundenen Alterung der<br />

Gesellschaft andererseits resultiert<br />

ein wachsender Bedarf an Betreuungspersonal<br />

und dies nicht in weiter<br />

Ferne, sondern in naher Zukunft.<br />

Bereits schon heute sind „Beschäftigungsassistenten“<br />

gefragt, die in<br />

Einrichtungen für Senioren, Kinder,<br />

Behinderte und Rehabilitanden lange<br />

Genesungszeiten und reichhaltig vorhandene<br />

Freizeit der Betroffenen mit<br />

sinngebenden Tätigkeiten ausfüllen.<br />

19<br />

Durch die Aneignung<br />

von kunstgewerblichenFähigkeiten<br />

und Fertigkeiten in Bereichen<br />

wie Seidenmalerei, Textilgestaltung,<br />

Batik, Herstellung von Holzspielzeug,<br />

kreatives Gestalten von Produkten<br />

aus Ton sowie dem Erwerb entsprechender<br />

sozialer Kompetenzen im<br />

Umgang mit behinderten und pflegebedürftigen<br />

Menschen kann man sich<br />

mit dieser Qualifizierung ein neues<br />

berufliches Tätigkeitsfeld mit hohen<br />

Zukunftsaussichten erschließen.<br />

Der Kurs beginnt im Januar 2006<br />

(späterer Einstieg im Einzelfall noch<br />

möglich) und dauert 10 – 18 Monate.<br />

Für Teilnehmer entstehen keine<br />

Kosten. Es stehen noch einige Plätze<br />

im Kurs zur Verfügung. Beratungsgespräche<br />

werden täglich in der Zeit<br />

zwischen 15 und 17 Uhr durchgeführt.<br />

Zur Kontaktaufnahme mit dem PRI-<br />

VATINSTITUT HOGAN wählen<br />

Sie bitte zwischen Anruf 30 86 73<br />

19/10 Frau Dr. Auerbach oder E-mail:<br />

post@institut-hogan oder kommen<br />

Sie zu einem Beratungsgespräch in die<br />

Georgenstr. 25, 10117 Berlin (direkt<br />

neben dem Bahnhof Friedrichstre.)


20 <strong>VEREINE</strong>/ TERMINE<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Einige Impressionen von unserer Weihnachtsfeier für alle die,<br />

die sich nicht getraut haben, zu kommen<br />

Der Gebärdendolmetscher hatte es schwer, bei dem „<strong>Berliner</strong> Schandmaul“<br />

der Sängerin hinterherzukommen.<br />

In zahlreichen Bundesländern erhielten<br />

Heimbewohner zum letzten<br />

Weihnachtsfest nicht mehr die bisher<br />

übliche Weihnachtsbeihilfe in Höhe<br />

von 30 bis 35 Euro. Mit dieser hatten<br />

sie bislang immer rechnen können,<br />

rechnen müssen, als einem einmaligen<br />

Zuschuss zu ihrem monatlichen<br />

Barbetrag von 90 Euro, dem so genannten<br />

Taschengeld. Mit der Weihnachtsbeihilfe<br />

wurde für sie so der<br />

Kauf von kleinen Geschenken, von<br />

Weihnachtskarten, das Führen von<br />

Telefongesprächen und anderes möglich,<br />

also all das, was für viele anlässlich<br />

des Weihnachtsfestes immer<br />

noch selbstverständlich ist.<br />

Und diese Weihnachtsbeihilfe war<br />

seit der so genannten Gesundheits-<br />

Böse<br />

Weihnachtsüberraschung<br />

reform umso wichtiger geworden,<br />

denn von dem monatlichen Barbetrag<br />

mussten jetzt zusätzlich auch die<br />

Zuzahlungen bei Arztbesuchen, die<br />

Kosten für viele Medikamente und<br />

andere Zuzahlungen geleistet werden,<br />

was so schon oft wohl gar nicht<br />

mehr zu leisten war.<br />

In Bayern, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen,Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Thüringen und Bremen<br />

erhielten Heimbewohner zum zu-<br />

Es war eine schöne<br />

Feier, unser Dank<br />

gilt nicht nur den<br />

Organisatoren und<br />

Künstlern sondern<br />

auch dem Team<br />

der Kiezspinne, die<br />

uns wundervoll betreuten<br />

und für das<br />

leibliche Wohl sorgten.<br />

rückliegenden Weihnachtsfest jetzt<br />

keine Weihnachtsbeihilfe mehr. Die<br />

jeweils zuständigen Behörden begründeten<br />

dies mit der bundesweiten<br />

Pauschalierung der Sozialhilfe zum<br />

1.1.2005; der erhöhte (pauschale)<br />

Grundbetrag zum Lebensunterhalt<br />

enthalte bereits Beiträge für besondere<br />

Anlässe, die von den Betroffenen<br />

für diese Anlässe angespart<br />

werden sollten. Doch war eben bei<br />

den Heimbewohnerinnen und –bewohnern<br />

der monatliche Barbetrag<br />

von 30 auf 26 Prozent der Hartz-IV-<br />

Die Samuraishow mit den Berlin Samurais<br />

Spaß gab es für Groß und Klein<br />

Leistungen abgesenkt worden, weil<br />

die Ansparzulagen nicht berücksichtigt<br />

werden sollten.<br />

In den Ländern Hamburg, Niedersachsen,<br />

Berlin, Brandenburg,<br />

Schleswig-Holstein, dem Saarland<br />

und Rheinland-Pfalz war so auch<br />

entschieden worden, die Weihnachtsbeihilfe<br />

als freiwillige Leistung beizubehalten.<br />

Doch in den Ländern<br />

des Südwestens waren circa 50.000<br />

Menschen in Heimen der Behinderten-,<br />

Jugend-, Alten- und Wohnungslosenhilfe<br />

von dieser erneuten<br />

Kürzung betroffen. Die Wohlfahrtsverbände<br />

wollten nun den Heimen<br />

empfehlen, die Bewohner angesichts<br />

der Versagung dieser Hilfe rechtlich<br />

zu unterstützen.


BBZ – Februar 2006 <strong>VEREINE</strong>/ TERMINE<br />

RuT – Rad und Tat<br />

Offene Initiative Lesbischer<br />

Frauen e.V.<br />

Schillerpromenade 1<br />

12 049 Berlin-Neukölln<br />

E-Mail: radundtatberlin@<br />

compuserve.de<br />

www.LesbischeInitiativeRuT.de<br />

Programm FEBRUAR 2006<br />

Donnerstag, 2.2. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen.<br />

Freitag 3.2. 17 h – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit<br />

Klönschnack und 19 h Video.<br />

Sonntag 5.2. 15 – 18 h<br />

Spielenachmittag.<br />

Lieblingsspiele willkommen!<br />

Donnerstag 9.2. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen.<br />

Freitag 10.2. 17 h – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit Klönschnack<br />

und 19 h Video.<br />

Frauensport und Kampfkunst e.V.<br />

Selbstverteidigung<br />

für Mädchen (10-14 J.)<br />

Mo. 16.45 – 18.15 Uhr<br />

Selbstverteidigungswochenende<br />

für Mädchen (ab 12 J.)<br />

28.01. / 29.01.06<br />

Qi Gong / Tai Ji Quan<br />

Do. 20.15 – 21.45 Uhr<br />

Neu: Qi Gong / Tai Ji Quan<br />

für Mädchen<br />

Di. 16 – 17 Uhr<br />

Karate für Anfängerinnen<br />

mit und ohne Behinderungen:<br />

Mi. 10 – 11.30 und 18.30 – 20 Uhr<br />

Karate für Mädchen<br />

– Termine erfragen.<br />

Alle Kurse richten sich an Frauen<br />

und Mädchen mit und ohne Behinderungen.<br />

Workshop im Rollstuhltanz<br />

Das Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

veranstaltet vom<br />

17.03. bis 19.03.2006 einen Workshop<br />

im Rollstuhltanz.<br />

Nach dem Erfolg im letzten Jahr<br />

wird er wieder vom Rollstuhltanzpaar<br />

Christiane Fürll und Wolfgang<br />

Sonntag 12.2. 15 – 18 h<br />

Kaffeetrinken für ältere Frauenliebende<br />

Frauen... „aber bitte mit<br />

Sahne!“<br />

Donnerstag 16.2. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen.<br />

Freitag 17.2. 17 h – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit<br />

Klönschnack und 19 h Video.<br />

Dienstag 21.2. 19 – 21 h<br />

„Abenteuer: Älter Werden“.<br />

Gesundheit und Alter.<br />

Donnerstag 23.2. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen.<br />

Freitag 24.2. 17 h – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit<br />

Klönschnack und 19 h Video.<br />

Sonntag 26.2. 11 – 14 h<br />

Lesbenfrühstück.<br />

Selbstverteidigung nur<br />

für Frauen mit Behinderungen<br />

Do.: 16.15 – 17.45 Uhr<br />

Neu: Modern Arnis (Stockkampf)<br />

für Männer und Frauen mit und<br />

ohne Behinderungen<br />

Mi. 20.00-21.45 Uhr<br />

in der Sporthalle der Hausotter-<br />

Grundschule in Reinickendorf<br />

Der Einstieg in die laufenden Kurse<br />

ist jederzeit möglich. Abrechnung<br />

über die Krankenkasse ist möglich.<br />

Veranstaltungsort für alle Kurse:<br />

Reinickendorf, Amendestr. 79,<br />

13409 Berlin statt.<br />

Infos unter: Tel.: 495 08 82.<br />

Frauensport und Kampfkunst e.V.,<br />

Amendestr. 79, 13409 Berlin<br />

Tel. : 030 – 49 86 27 13<br />

Schneider geleitet. Er findet im<br />

HausRheinsberg Hotel am See der<br />

Fürst Donnersmarck-Stiftung statt.<br />

Für weitere Informationen oder<br />

zur Anmeldung:<br />

Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung,<br />

Blissestr. 12,<br />

10713 Berlin, Tel.: 030/ 821 11 29,<br />

www.fdst.de.<br />

21<br />

selbstbestimmt! – Leben mit Behinderung 12/2005<br />

Februar 2006<br />

25.2.2006 11.15 Uhr MDR<br />

27.2.2006 08.30 Uhr MDR<br />

04.3.2006 10.45 Uhr RBB<br />

09.2.2006 14.15 Uhr 3sat<br />

10.2.2006 03.30 Uhr 3sat<br />

Alexandra aus Neutrebbin (Brandenburg)<br />

ist seit der Geburt schwer<br />

behindert und hat eine nichtbehinderte<br />

Zwillingsschwester. Lange<br />

mussten die Eltern darum kämpfen,<br />

dass Alexandra in der selben Schule<br />

lernen kann wie ihre Schwester und<br />

nicht mehr in der Köperbehindertenschule.<br />

Ein „selbstbestimmt!“-Team erfuhr,<br />

wie schwer es ist, das Recht auf<br />

Integration durchzusetzen. In Templin<br />

dagegen geht man ganz neue<br />

Wege und hat 2003 mit einem einzigartigen<br />

Modellprojekt begonnen.<br />

Nach der Wende als Förderschule<br />

für geistig behinderte Kinder gegründet,<br />

setzen die Pädagogen der<br />

Waldhofschule nun auf Integration<br />

im Grundschulbereich. Jeweils 8 Regelschüler<br />

und 8 Förderkinder lernen<br />

gemeinsam in kleinen Klassen, be-<br />

In Netzwerkbüro behinderter Frauen eingebrochen.<br />

Vier Computer, zwei Flachbildschirme<br />

und ein Color-Laserdrucker<br />

im Wert von insgesamt rund 10.000<br />

Euro sind unter anderem gestohlen<br />

worden, als heute morgen in die<br />

Räume des Netzwerks behinderter<br />

Frauen Berlin e.V. in Neukölln eingebrochen<br />

wurde. „Außerdem sind<br />

Schränke aufgebrochen worden, und<br />

das ganze Büro wurde total verwüstet“,<br />

beschreibt Mitarbeiterin Dörte<br />

Gregorschewski den Schaden.<br />

Nicht nur die Verluste an sich, sondern<br />

auch die dadurch sichtbar werdende<br />

Rücksichtslosigkeit sind für<br />

die Netzwerkfrauen erschreckend.<br />

Sie habe immer gehofft, dass eindeutig<br />

soziale Projekte vor solchen<br />

kriminellen Taten verschont blieben,<br />

sagt Vorstandsfrau Daniela Reinhold:<br />

„Für mich ist dieser Einbruch<br />

auch ein Symptom für die zunehmende<br />

soziale Kälte“. Immerhin sei<br />

das Netzwerk das einzige Projekt in<br />

der Stadt, das sich behinderungsübergreifend<br />

für die Zielgruppe behinderter<br />

Frauen engagiert.<br />

Im Netzwerk geht erst einmal<br />

nichts mehr. Beratungen mussten<br />

gleitet von einer Grundschullehrerin,<br />

einer Sonderpädagogin und einer Erzieherin.<br />

Kann diese Brandenburger<br />

Schule ein Beispiel für andere sein?<br />

«selbstbestimmt!» ging dieser<br />

Frage nach. Rollstuhlfechten ist in<br />

jedem Nichtbehindertenverein möglich.<br />

Ein Team von «selbstbestimmt!»<br />

war beim Training in der Erfurter<br />

Domsporthalle dabei, stellt diese<br />

Sportart vor und sah dem jüngsten<br />

Fechter im Rollstuhl zu, der gerade<br />

mal 10 Jahre alt ist.<br />

Eine außergewöhnliche Familie<br />

besuchte «selbstbestimmt!» in<br />

Thüringen. Drei nichtbehinderte<br />

und zwei behinderte Kinder gehören<br />

dazu. Die 2-jährige Marlene mit<br />

Down-Syndrom lebt erst seit 1 Jahr<br />

als Pflegekind bei der Familie. J. und<br />

M. Münz haben sich zur Adoption<br />

entschlossen und erhalten Unterstützung<br />

im Rahmen der Frühförderung<br />

durch das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda<br />

e.V. Elke Bitterhof führt<br />

durch die Sendung mit Tipps für ein<br />

selbstbestimmtes Leben auch mit<br />

Handicap.<br />

Christa Streiber, Redaktion Kinder/Soziales<br />

Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V.<br />

abgesagt werden, geplante Veranstaltungen<br />

können vorläufig nicht<br />

stattfinden. Statt ihrer gewohnten<br />

Arbeit mit behinderten Frauen nachzugehen,<br />

müssen die beiden Netzwerkmitarbeiterinnen<br />

sich um neue<br />

Türen und Schlösser, neue Schränke<br />

und technische Geräte kümmern.<br />

Das Netzwerk behinderter Frauen<br />

Berlin bittet um Sach- und Geldspenden,<br />

um möglichst schnell wieder<br />

die gewohnte Arbeit aufnehmen<br />

zu können.<br />

Bankverbindung:<br />

Kontonr. 129 386 101<br />

Postbank Berlin<br />

BLZ 100 100 10<br />

Netzwerk behinderter<br />

Frauen Berlin e. V.<br />

Leinestr. 51, 12049 Berlin<br />

Tel. (030) 617 09 167/ 8,<br />

Fax (030) 617 09 167<br />

E-Mail: netzfrau-berlin@freenet.de<br />

www.netzwerk-behinderterfrauen-berlin.de


22 <strong>VEREINE</strong>/ TERMINE<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Theater RambaZamba Spielplan Januar – Februar<br />

KONTAKTANZEIGEN<br />

Ich, Clemens,<br />

42, 1,73 m, suche nette junge Frau<br />

zwecks Freizeitgestaltung (Schwimmen,<br />

Kino, ins Cafe gehen, Fahrrad<br />

fahren). Chiffre: 02/2006/01, <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>, c/o BBV<br />

e.V., Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Silke,<br />

39 Jahre, 1,53 m, verwitwet, Rollstuhlfahrerin,<br />

Bürogehilfin im öffentlichen<br />

Dienst, ist liebevoll, treu,<br />

verschmust, ehrlich und aufrichtig,<br />

möchte nicht mehr allein bleiben<br />

und sucht Partner bis 50 Jahre in<br />

Berlin. Zuschriften bitte unter Chiffre<br />

02/2006/02, <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong>,<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63<br />

D, 10117 Berlin<br />

Hallo junge Frau,<br />

hier sucht der 52jährige Harald<br />

Dich für eine feste Beziehung.<br />

Ich sitze im Rollstuhl, bin Raucher,<br />

unternehmungslustig, gesellig und<br />

Januar<br />

Freitag 06 /19.00 MEDEA – der tödliche Wettbewerb Ensemble<br />

Samstag 07 /19.00 MEDEA – der tödliche Wettbewerb Gisela Höhne<br />

Freitag 13 /19.00 Mongopolis – Fisch oder Ente Ensemble<br />

Samstag 14 /19.00 MEDEA – der tödliche Wettbewerb Gisela Höhne<br />

Samstag 21 /15.00 Circus SONNENSTICH Regie:<br />

Sonntag 22 /15.00 Circus SONNENSTICH Pigl/Lorenz<br />

Freitag 27 /19.00 SALTO! Ein Schiff wird kommen... Theatergruppe<br />

Samstag 28 /19.00 SALTO! Ein Schiff wird kommen... KALIBANI<br />

Februar<br />

Freitag 03/19.00 Orpheus ohne Echo Ensemble<br />

Samstag 04/19.00 Orpheus ohne Echo Gisela Höhne<br />

Freitag 10/19.00 Woyzeck(en) Theatergruppe<br />

Samstag 11/19.00 Woyzeck(en) KALIBANI<br />

Freitag 17/19.00 Macunaima Theatergruppe<br />

Samstag 18/19.00 Macunaima KALIBANI<br />

Freitag 24/19.00 Weiberrevue Ensemble<br />

Samstag 25/19.00 Weiberrevue Gisela Höhne<br />

Eingang, Karten & Information:<br />

Ort: Theater RambaZamba, (Haus J) der KulturBrauerei im Prenzlauer<br />

Berg. Eingang: Knaackstr. 97 (rollstuhlgeeignet)<br />

Ensemble Gisela Höhne & Theatergruppe KALIBANI:<br />

Karten: 11,00 Euro, Ermäßigt: 8,00 Euro<br />

Circus SONNENSTICH:<br />

Karten: 8,00 Euro, Ermäßigt: 7,00 Euro, Kinder: 5,00 Euro<br />

(Ermäßigung für Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfänger, Schüler und Studierende)<br />

Folgende Dienste stehen Ihnen zur Kartenvorbestellung<br />

und für weitere Auskünfte zur Verfügung:<br />

Tel.: 44 04 90 44 / 45, Fax: 442 71 60<br />

E-Mail: info@sonnenuhr-berlin.de<br />

Mehr Informationen finden Sie auch unter www.sonnenuhr-berlin.org.<br />

romantisch. Ich habe blonde Haare<br />

und blaue Augen. Wenn Du Dich angesprochen<br />

fühlst, melde Dich doch<br />

einfach unter: 345 40 546.<br />

Hallo.<br />

Ich (w, 21, seit 3 Jahren MS) suche<br />

Kontakt zu gleichaltrig männlich<br />

Interessierten (MS?) aus Berlin. Ich<br />

bin neugierig und begeisterungsfähig.<br />

Trotz der Krankheit mag ich<br />

das Leben und habe meinen eigenen<br />

Weg gefunden, fröhlich und zuversichtlich<br />

zu bleiben. Bei 1,67 m wiege<br />

ich 52 kg, obwohl ich Pizza und<br />

Joghurteis liebe. Noch „Fragen“?<br />

Dann meld dich! Zuschriften bitte<br />

unter Chiffre 02/2006/03, <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>, c/o BBV e.V.,<br />

Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Hallo Männer!<br />

Das Jahr geht zu Ende und ich<br />

sitze immer noch allein da. Gibt es<br />

auch eien Mann, der mich aus mei-<br />

Saisonauftakt im Reisebüro<br />

der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

Am Freitag, 31.03.2006 von 15.00<br />

bis 17.00 Uhr sind alle herzlich in<br />

das Reisebüro der Fürst Donnersmarck-Stiftung,<br />

Blissestr. 12, 10713<br />

Berlin eingeladen.<br />

Bei einem gemütlichen Beisammensein<br />

können Sie sich über das<br />

Programm 2006 informieren. Verschiedene<br />

Tagesfahrten werden angeboten,<br />

so beispielsweise in die<br />

Lutherstadt Wittenberg oder zur<br />

Landesgartenschau nach Rathenow.<br />

Kontakt- und Partnervermittlung<br />

für Menschen mit Behinderungen,<br />

hat seit kurzem die Arbeit aufgenommen.<br />

Unser Büro zieht ab Januar<br />

06 in den<br />

Stadtteilladen Tegel-Süd,<br />

Bernauer Str. 130a,<br />

13507 Berlin, (Bus 133, X33),<br />

Tel.: 030-9395 2444 oder<br />

Fax: 030-9395 2440.<br />

Die SCHATZKISTE BERLIN<br />

Dort nehmen wir Sie gerne in die<br />

Kartei auf. Das Büro ist behindertenfreundlich.<br />

Registrierung an weiteren<br />

Stellen in der Stadt ist möglich.<br />

ner Einsamkeit rausholen kann?<br />

Sylvia, 42 J, 54 kg, 1,55 m, tierlieb,<br />

Brillenträgerin, braune Haare. Zuschriften<br />

bitte möglichst mit Bild.<br />

02/2006/04, <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong>,<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin<br />

Sandro,<br />

23 Jahre, 164 groß, 69 kg aus Berlin<br />

Hohenschönhausen. Ich suche schon<br />

so lange eine nette und liebevolle<br />

Freundin. In meiner Freizeit fahre<br />

ich Rad und gehe gern ins Kino.<br />

Zurzeit arbeite ich in einer Werkstatt<br />

Bei den Reisen stellt eine Reise nach<br />

Lettland den Höhepunkt dieser Saison<br />

dar.<br />

Aber es steht noch viel mehr auf<br />

dem Programm, das wir Ihnen bei<br />

unserem Saisonauftakt gern vorstellen<br />

wollen. Wir freuen uns auf Ihr<br />

Kommen!<br />

Das Team des Reisebüros der Fürst<br />

Donnersmarck-Stiftung<br />

Tel.. 030/ 8211129<br />

Alle weiteren Nachfragen und<br />

Termine bei der Projektkoordinatorin:<br />

Heike Oldenburg, Tel.<br />

030/ 554 98 958 (AB), E-Mail:<br />

h2oldenburg@gmx.de. In Kooperation<br />

mit Albatros e.V.<br />

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen<br />

möchten, nutzen Sie bitte folgendes<br />

Konto:<br />

Kontoinhaber: Albatros e.V.<br />

Bank: Dresdner Bank<br />

BLZ: 10080000<br />

Konto: 0879908800<br />

Verwendungszweck: Schatzkiste<br />

(nicht vergessen!) Danke!<br />

für behinderte Menschen. Vielleicht<br />

traust Du Dich und meldest Dich auf<br />

meine Anzeige. 02/2006/05, <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>, c/o BBV<br />

e.V., Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Herz ist Trumpf!<br />

Netter Mann im E-Rollstuhl,37/10/<br />

NR/treu, fastbewegungsunfähig und<br />

beatmet wegen Muskelschwund<br />

möchte eine liebevolle, schlanke<br />

Frau mit Herz kennlernen, zw. 25-35<br />

J. für Beziehung oder Freundschaft.<br />

Andreas aus Tegel-Süd, Tel.: 030/<br />

432 41 76.<br />

Deine Kleinanzeige<br />

könnte in der nächsten Ausgabe stehen!<br />

Habt Ihr was zuviel, sucht Ihr wen oder was oder braucht Ihr Hilfe?<br />

Schickt Eure Texte einfach an den BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin.<br />

Bitte vergesst Eure Telefonnr. oder E-Mail nicht,<br />

damit wir evtl. mit Euch Kontakt aufnehmen können.


BBZ – Februar 2006<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung – BBZ<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

10117 Berlin;<br />

Jägerstraße 63 D<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin-Mitte,<br />

Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />

Fax: 030/ 20 45 00 67<br />

Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />

Franziska Littwin, flippflepp@yahoo.de<br />

Stellvertretende Redakteurin:<br />

Angelika Möller, Tel.: 030/ 993 35 85<br />

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E-Mailbearbeitung: Wolfgang Hänsch<br />

Abonnentenanfragen an Frau Schmidt<br />

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Satz und Layout: Marina Shaparenko,<br />

info@gra-fisch-studio.de<br />

Druck:<br />

G+J <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck GmbH:<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint<br />

monatlich, mindestens 10 x im<br />

Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,-<br />

EUR. Für Mitglieder des BBV ist der<br />

Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Zeichnungen und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Redaktion behält sich das<br />

Recht vor, Artikel zu kürzen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />

ist erwünscht. Belegexemplare<br />

bitte an die Redaktion schicken.<br />

Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />

Adressen und Sprechzeiten<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> c/o BBV<br />

Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Homepage im Internet:<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />

@berlin.de<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Sprechzeiten: mittwochs 12–17 Uhr<br />

E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />

@berlin.de<br />

KIB Sozialberatung<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Mo. 10 – 18 Uhr, Di. – Do. 9 – 15 Uhr<br />

Freitag nach Vereinbarung<br />

Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24<br />

E-Mail: kib@beschaeftigungswerk.de<br />

Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes<br />

des BBV e.V.<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />

LESERBRIEFE<br />

Mobil Cab<br />

Mit Interesse habe ich die Leserbriefe<br />

zum Mobil Cab in der November-<br />

Zeitung gelesen. So ist es<br />

mir gegangen: Mein Mann, 100%<br />

beschädigt, Pflegestufe 3. Er ist auf<br />

Treppenhilfe angewiesen, da er nicht<br />

mehr laufen kann und in dem Haus,<br />

in dem wir wohnen kein Fahrstuhl<br />

ist.<br />

Wir feierten seinen 94. Geburtstag<br />

mit 32 Personen in einem Lokal.<br />

Beizeiten bestellte ich für diesen Tag<br />

eine Hin- und Rückfahrt zu dem Ort,<br />

wo wir feiern wollten. Die Hinfahrt<br />

klappte.<br />

Als aber eine halbe Stunde nach<br />

der Abholzeit verstrichen war fragten<br />

wir nach. Die Antwort lautete:<br />

„Eine Rückfahrt ist nicht garantiert!“<br />

„Freundlicherweise“ wurden<br />

wir dann doch noch nach weiteren<br />

30Minuten Wartezeit nach Hause<br />

gefahren. Was das für einen Schwerbehinderten<br />

bedeutet, 1 Stunde zu<br />

warten, das kann wohl nur ein Betroffener<br />

beurteilen. Am 13.11. d.J.<br />

gab ich über Fax die Bitte durch,<br />

meinen Mann am 10.12. d.J. zu einer<br />

Adventsfeier vom Sozialbund zu<br />

fahren, (bei dem er seit Kriegsende<br />

Mitglied ist) und natürlich auch zurück.<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />

mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />

Vorstandssprechstunde jeden 2. u. 4. Mittwoch,<br />

16–18 Uhr in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

Ich möchte die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />

Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint 10x im Jahr.<br />

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Geschenk-Abo für<br />

IN EIGENER SACHE<br />

... und die Antwort? Sie ähnelt dem<br />

Beitrag von F.K. „Leider können wir<br />

Ihren gewünschten Fahrwunsch<br />

nicht entgegennehmen, da wir nicht<br />

wissen, ob unser Vertrag mit dem<br />

Senat verlängert wird. Wir haben bis<br />

zum 30.11. den Vertrag. Bitte versuchen<br />

Sie ca. 30 Minuten vor Ihrem<br />

Termin einen Wagen spontan zu bestellen.<br />

Ein Ding der Unmöglichkeit!<br />

Dreißig Minuten Zeit benötige ich,<br />

meinen Mann transportbereit zu machen.<br />

Dann rufe ich an, ob es klappt<br />

– und bekomme vielleicht eine Absage<br />

– und wenn es eine Zusage ist,<br />

dann ist „die Rückfahrt nicht garantiert“!<br />

Dass der Telebus im Schwarzbuch<br />

des Bundes der Steuerzahler<br />

steht, ist bedauerlich. Aber es hatte<br />

immer alles geklappt.<br />

Jetzt ist die Situation eingetreten,<br />

dass Menschen, die auf derartige<br />

Hilfe angewiesen sind, nie mehr die<br />

Wohnung verlassen können!<br />

Man kann nur wünschen, die für<br />

derartige Anordnungen zuständig<br />

sind, nicht einmal selbst Betroffene<br />

sind!<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

Margot Boehnke<br />

Aufruf<br />

zum Mitwirken<br />

an der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong><br />

Wir sind nur ein sehr<br />

kleines Team bei der BBZ.<br />

Daher brauchen wir immer<br />

Unterstützung. Wir können<br />

einfach nicht immer und<br />

überall sein, um über alle<br />

behindertenspezifischen<br />

Dinge zu informieren.<br />

Wer hat Interesse, sich<br />

selbst mal mit einem Artikel<br />

zu versuchen, wer ist in<br />

Vereinen, bei Veranstaltungen<br />

und anderen Events, zu<br />

denen wir einfach aus Zeitgründen<br />

nicht hinkommen?<br />

Berichtet darüber, lasst uns<br />

an den Freuden teilhaben<br />

und die Probleme aufdecken.<br />

Meldet euch bei uns, unsere<br />

Daten findet ihr im Impressum<br />

der Zeitung.<br />

23<br />

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Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort


24 ORTE<br />

BBZ – Februar 2006<br />

Unterwegs mit Mobidat:<br />

Auch und gerade in der trüben<br />

Jahreszeit ist der Britzer Garten<br />

an der Mohriner Allee einen Besuch<br />

wert. Die großzügige Parklandschaft,<br />

die 1985 anlässlich der<br />

Bundesgartenschau entstanden ist,<br />

hat noch mehr zu bieten als Pflanzenvielfalt,<br />

Blütenpracht und die<br />

Museumsbahn. „Im Winter ist der<br />

Britzer Garten ganz wunderbar“,<br />

schwärmt Pressesprecherin Marina<br />

Goertz. „Wenn das Eis eine gewisse<br />

Dicke hat, können die Besucher<br />

auf dem See Schlittschuhlaufen und<br />

sogar Langlauf ist möglich. Sobald<br />

der Schnee höher als 30 Zentimeter<br />

liegt, werden Loipen gezogen“. Vorbildlich<br />

und für Behinderte sehr erfreulich<br />

ist das seit 1985 bestehende<br />

integrative Leitsystem. Insbesondere<br />

Seheingeschränkten bietet es Orientierung<br />

und hilft, den Park in seiner<br />

ganzen Vielfältigkeit zu erfassen.<br />

Auf Tafeln, die durch Bodenschwellen<br />

an Wegkreuzungen kenntlich<br />

gemacht werden, stehen Hinweise<br />

in Brailleschrift und in tastbarer<br />

Normalschrift. Erhabene Symbole<br />

liefern ebenfalls Erklärungen oder<br />

dienen als Wegweiser.<br />

Im Winter – wenn die Natur<br />

schläft und der Besucherstrom nicht<br />

gar so mächtig fließt – kommen<br />

die kleinen Dinge zur Geltung, die<br />

die 90 Hektar große Anlage in sich<br />

birgt. Dinge, denen man sonst wenig<br />

Beachtung schenkt. Wie zum Beispiel<br />

der Äolusharfe. Eine Windharfe,<br />

die auf den ersten Blick wirkt wie<br />

eine ungewöhnlich gestaltete Bank.<br />

Sphärische, bisweilen geisterhaft<br />

anmutende Klänge entlockt Äolus,<br />

der griechische Gott der Winde, den<br />

langen Saiten, die zwischen rostigen<br />

Platten gespannt sind.<br />

Nimmt man Platz auf dieser eigentümlichen<br />

Sitzgelegenheit, wird<br />

der Blick auf eine freistehende Ulme<br />

gelenkt. Übrig geblieben aus längst<br />

vergangenen Zeiten. Vor hundert<br />

Jahren befand sich auf dem Areal<br />

einmal eine Baumschule. Zwischen<br />

Obstwiese und Hauptsee treibt der<br />

Wind auch sein Spiel mit einem<br />

meterhohen weißen Mobile. Eigentlich<br />

unscheinbar, aber plötzlich ins<br />

Blickfeld des Betrachters rückt der<br />

Katastrophenbrunnen am Pumpenhaus,<br />

den ein Künstler aus den Rohren<br />

einer früheren, nahe gelegenen<br />

Schokoladenfabrik schuf. Moderne<br />

Kunst, dezent platziert, verleiht dem<br />

Garten sein besonderes Flair. Sie<br />

fügt sich an vielen Stellen harmonisch<br />

in die künstlich geschaffene<br />

Hügellandschaft, deren drei höchste<br />

Erhebungen bis zu 18 Meter messen.<br />

Die Aussichtspunkte gestatten einen<br />

weiten Blick über die Anlage, die zu<br />

einem Zehntel aus Wasser besteht:<br />

dem Hauptsee mit Modellboothafen,<br />

Ostsee, Südsee und dem Irissee.<br />

barrierefrei planen<br />

Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)<br />

barrierefreie Gestaltung, Beratung und<br />

Planung<br />

Langhansstr. 63, 13086 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 71 51 45 oder 0 30/4 71 30 22<br />

Fax: 0 30/4 73 11 11<br />

Postvertriebsstück<br />

A 11 803<br />

Foto: R. Dehlke<br />

Berlins<br />

attraktivste Erholungsanlage<br />

Im Oktober und November entschlammt<br />

und von Fadenalgen und<br />

Sedimenten gereinigt wurde gerade<br />

der Ostsee. Er liegt am beeindruckenden<br />

Kalenderplatz mit Europas<br />

größter Sonnenuhr. Hier lässt sich auf<br />

fünf Minuten genau die Zeit bestimmen<br />

und auch das Datum ermitteln.<br />

Letzteres nicht ganz so exakt. Dahinter<br />

erhebt sich streng geometrisch die<br />

Orangerie. Sie steht optisch in starkem<br />

Gegensatz zu einem weiteren<br />

Gastronomie-Betrieb, dem Cafe am<br />

See. Das Cafe am See ist eigentlich<br />

ein Restaurant und wirkt von außen<br />

wie eine umgestülpte Tropfsteinhöhle.<br />

Ein echtes architektonisches Highlight,<br />

stark an den großen Spanier Antonio<br />

Gaudi erinnernd. Kühn ist auch<br />

die Brückenkonstruktion am anderen<br />

Ende des Hauptsees. Sie bildet den<br />

Knotenpunkt des weit verzweigten<br />

Netzes von Wegen und Sichtachsen.<br />

Spitzen Kirchtürmen gleich ragen<br />

metallbeschichtete Holzpfähle in den<br />

Himmel. Weithin sichtbar.<br />

Attraktionen wie der Rosengarten,<br />

der Rhododendronhain oder die<br />

Wechselblumenbeete an den Eingängen<br />

besitzen außerhalb der Saison<br />

natürlich nicht die Anziehungskraft<br />

wie in der Zeit zwischen März und<br />

Oktober. Ganzjähriger Anziehungspunkt<br />

ist aber beispielweise das<br />

Freilandlabor, welches ein spezielles<br />

Winterprogramm parat hält. Für<br />

Kinder gibt es unter anderem die<br />

Winterspaziergänge “Naturforscher<br />

unterwegs“. Interessierten Hobby-<br />

Botanikern wird am 22. Januar im<br />

Karl-Foerster-Pavillon die „Überlebensstrategie<br />

der Blattknospen“<br />

erläutert. Außerdem im Angebot:<br />

Führungen zum winterlichen Vogelleben.<br />

Rot- und Wacholderdrosseln,<br />

Bergfinken, Birken- und Erlenzeisige<br />

sowie einige Sperber gehören derzeit<br />

zu den Gästen des Britzer Gartens.<br />

Bei Frostwetter drängen sich mehrere<br />

Hundert Wasservögel auf den<br />

eisfreien Gewässerbereichen.<br />

Britzer Garten<br />

Sangerhauser Weg 1, 12349 Berlin<br />

Tel.: 030/ 700906 - 0<br />

FAX: 030/ 700906 - 70<br />

info@britzer-garten.de<br />

www.britzer-garten.de<br />

Öffnungszeiten: täglich von 9 Uhr<br />

bis zum Einbruch der Dunkelheit.<br />

Das Mitbringen von Hunden und<br />

Fahrrädern ist nicht erlaubt.<br />

Eintritt: Siehe Aushang<br />

Eingänge: Mohriner Allee – U6,<br />

Alt-Mariendorf, Bus 181<br />

Buckower Damm – S/U-Bhf.<br />

Hermannstr., Bus 144<br />

Tauernallee/Sangerhauser Weg<br />

– U6, Alt-Mariendorf, Bus 179<br />

Blütenachse (April – Oktober)<br />

– S/U-Bhf. Hermannstr., Bus 144<br />

Parken: Behindertenparkplätze<br />

vorhanden<br />

Zugang rollstuhlgerecht. Behinderten-WCs<br />

vorhanden<br />

Besonderheiten: Integratives<br />

Leitsystem! Pilotprojekt seit 1985.<br />

Kostenloser Rollstuhlverleih am<br />

Eingang Mohriner Allee<br />

Mobidat – Informationsdienst<br />

bei Albatros e. V.<br />

zur Barrierefreiheit öffentlich<br />

zugänglicher Gebäude in Berlin<br />

Mo – Fr 9 bis 16 Uhr<br />

Tel: 030 – 74 77 71 13/14/15<br />

FAX: 030 – 74 77 71 20<br />

www.mobidat.net<br />

E-Mail: a.pilawski@mobidat.net<br />

Die Mitarbeiter des Freilandlabors<br />

engagieren sich aber nicht nur im,<br />

sondern auch außerhalb des Britzer<br />

Gartens. Vom 13. bis 22.01 sind sie<br />

mit einem Stand auf der Internationalen<br />

Grünen Woche vertreten und am<br />

28.01 kann man den Info-Stand des<br />

Freilandlabors im Kulturforum bei der<br />

Langen Nacht der Museen besuchen.<br />

A. Gey-Hummels<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />

– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –

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