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Februar - Berliner Behindertenzeitung

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Ausgabe <strong>Februar</strong> 2008<br />

19. Jahrgang 2007<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

BERLINER BEHINDERTEN-ZEITUNG<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ • ehemals BERLIN KONKRET •<br />

Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />

Bundespräsident Horst Köhler engagiert<br />

sich für Behindertensport<br />

Olympiakandidaten für Peking erhalten wirkungsvolle Unterstützung<br />

Schwimmweltrekordler Thomas Grimm, vom Paralympischen SportClub Berlin (PSC), gehört zu einem<br />

der aussichtsreichsten <strong>Berliner</strong> Goldmedailienhoffnungen in Peking 2008.<br />

Bundespräsident Horst Köhler<br />

hat sich gleich zu Beginn des<br />

Olympiajahres 2008 für eine wirksamere<br />

Unterstützung der Athletinnen<br />

und Athleten im Behindertensport<br />

ausgesprochen. Vor einem<br />

Millionenpublikum warb er im<br />

„ZDF-Sportstudio“ für ein stärkeres<br />

Miteinander von behinderten<br />

und nichtbehinderten Sportlern.<br />

„Das Wichtigste ist, dass behinderte<br />

Sportler so viel wie möglich<br />

gemeinsam mit nicht behinderten<br />

Sportlern machen können“, so der<br />

erste Mann im Staat.<br />

In diesem Zusammenhang stellte<br />

der sportbegeisterte Politiker eine von<br />

ihm selbst initiierte Aktion vor. Köhler<br />

hatte bei den letzten Paralympics in<br />

Turin 2006 die Initiative ergriffen und<br />

hochgradige Manager aus der Wirtschaft<br />

eingeladen mit ihm gemeinsam<br />

die Wettkämpfe der Behinderten-<br />

D i e B B Z - A u s g a b e<br />

März 2008<br />

erscheint am 28.02.2008<br />

Redaktionsschluss 14.02.2008<br />

D e r B B V i m I n t e r n e t :<br />

www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

sportler zu verfolgen. Ziel war es nach<br />

seiner Auskunft am eigenen Leibe<br />

mitzuerleben, was die Behindertensportler<br />

im Stande sind, zu leisten.<br />

Die persönlichen Eindrücke von<br />

der Leistungsfähigkeit, den erzielten<br />

Ergebnissen und die tolle Atmosphäre<br />

in den Stadien, den Hallen und am<br />

Rande des Wettkampfgeschehens<br />

haben den Allianz und Telekom-<br />

Chef überzeugt. So ist auf Initiative<br />

des Bundespräsidenten eine Partnerschaft<br />

zwischen Wirtschaft und Behindertensport<br />

zustande gekommen<br />

mit dem Ziel, dass diese der Förderung<br />

Behindertensportler dient. Eine<br />

sechsstellige Summe wurde für den<br />

Zeitraum von zwei Jahren zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Im „German Paralympic Top<br />

Team“ sind mittlerweile 40 Frauen<br />

und Männer aufgenommen worden.<br />

BBV-Vorsitzender zieht<br />

Bilanz 2007 Seite 2<br />

Erfahrungen im Umgang mit dem<br />

„Persönlichen Budget“ Seite 5<br />

Behindertenfreizeitklub droht<br />

die Schließung Seite 6<br />

Fotos: Uwe Gieche<br />

Alle erhalten eine differenzierte Unterstützung.<br />

Von der Grundförderung<br />

bis zu einer berufsbezogenen Förderung,<br />

die gar monatlich 1.500 Euro<br />

betragen kann. Im Gegensatz zu ihren<br />

„gesunden“ Sportkollegen können<br />

die meisten Behindertensportler<br />

jedoch keinesfalls von ihrem Sport<br />

leben. Ein erhöhter Trainingsaufwand<br />

ist zudem zu absolvieren, der<br />

das körperliche Handicap mit sich<br />

bringt.<br />

Auch in Berlin gibt es intensive<br />

Bestrebungen aussichtsreiche Medailienkandidaten<br />

zu unterstützen. Hier<br />

bedarf es jedoch noch mehr Engagement<br />

aus der <strong>Berliner</strong> Wirtschaft.<br />

Noch all zu oft kümmern sich die<br />

Athleten selbst um das Sponsoring<br />

und gehen Klinken putzen.<br />

Nicht nur die Speerwurfweltrekordlerin<br />

Claudia Biene vom Paralympischen<br />

Sportklub kann davon<br />

ein Lied singen. Weitsprungweltmeister<br />

Matthias Schröder ist da<br />

schon in einer besseren Position. Sein<br />

Arbeitgeber, die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe,<br />

sorgen für entsprechende<br />

Rahmenbedingungen und stellen ihn<br />

jederzeit für Training, Trainingslager<br />

und Wettkämpfe von der Arbeit<br />

frei. Rollstuhlrugbynationalspieler<br />

André Leonhardt hat es da schon<br />

mit mehr Problemen zu tun. Er muss<br />

neben dem Sport, wie viele andere<br />

auch, noch mit einer Arbeitstätigkeit<br />

seinen monatlichen Lebensunterhalt<br />

verdienen.<br />

Und gerade diese Leistungen verdienen<br />

deshalb mehr denn je Respekt<br />

und Anerkennung. Es wäre zu wünschen,<br />

dass dieser Ruf nach besserer<br />

Aus dem Inhalt<br />

Biesenthaler Autoprofis<br />

kümmern sich um Mobilität<br />

Seite 9<br />

Neues von der BVG Seite 10<br />

Assistenz im Krankenhaus<br />

Seite 12<br />

finanzieller und materieller Unterstützung<br />

für aussichtsreiche <strong>Berliner</strong><br />

Medailienkandidaten auch von mehr<br />

<strong>Berliner</strong> Unternehmen, die zweifelsohne<br />

dazu in der Lage wären, erhört<br />

wird.<br />

Immerhin sind diese Sportler auch<br />

Imageträger. Und in Peking ist doch<br />

die gesamte Welt vertreten. Berlin<br />

zeigt sich all zu gern weltoffen, tolerant,<br />

„sexy“ und sportbegeistert.<br />

Das sollte auch in der Unterstützung<br />

für den Behindertensport zum Ausdruck<br />

kommen. Schwimmer Lucas<br />

Ludwig, Radsportler Pierre Senska,<br />

Leichtathlet Thomas Ulbricht und<br />

viele weitere hoffnungsvolle <strong>Berliner</strong><br />

Olympionike werden es mit Podiumsplätzen<br />

und Höchstleistungen bei<br />

den Spielen in Peking 2008 danken.<br />

Uwe Gieche<br />

Matthias Schröder und Thomas Ullbricht (AC<br />

Berlin) wollen nicht nur mit der 4x100m-Staffel in<br />

Peking eine Medaille erringen. Beiden Athleten<br />

werden auch Chancen in den Einzeldisziplinen<br />

(Weitsprung, Mehrkampf) haben.<br />

„Initiative Berlin gegen<br />

Darmkrebs“ Seite 13<br />

Lucas Ludwig – Juniorsportler<br />

2007 Seite 14<br />

Dresden und Meissen sind immer<br />

eine Reise wert Seite 17


2 BBV<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Traditionell hat der Vorsitzende<br />

des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes,<br />

Dr. Ilja Seifert, zum Jahresende<br />

eine Bilanz gezogen. Die<br />

Bilanz 2007 fiel wie folgt aus, die<br />

wir nachfolgend in Auszügen veröffentlichen:<br />

Ende März des gerade ablaufenden<br />

Jahres unterschrieb die<br />

Bundesregierung in New York die<br />

UN-Menschenrechtskonvention<br />

„Übereinkommen über die Rechte<br />

von Menschen mit Behinderungen“.<br />

Das ist ein Dokument, dessen praktischer<br />

Wert sich in den kommenden<br />

Jahren und Jahrzehnten beweisen<br />

muss. Genauer gesagt: Wir, die Menschen<br />

mit Behinderungen, also auch<br />

unsere Selbsthilfeorganisationen wie<br />

der BBV „Für Selbstbestimmung<br />

und Würde“ e.V. und der Allgemeine<br />

Behindertenverband in Deutschland<br />

„Für Selbstbestimmung und Würde“<br />

e.V. (ABiD), unser Bundesverband,<br />

müssen dafür sorgen, dass dieses<br />

Menschenrechtsabkommen seine positiven<br />

Wirkungen rasch und nachhaltig<br />

entfalten kann! Diese Konvention<br />

hebt die Behindertenpolitik von der<br />

Ebene der sozialen Fürsorge auf die<br />

Menschenrechtsebene. Endlich ist<br />

unsere „volle Teilhabe“ an allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen erklärtes<br />

Ziel der internationalen Politik. Der<br />

ABiD wird sich dafür einsetzen, dass<br />

das deutschlandweit umgesetzt wird.<br />

Soziale Fürsorge wird dadurch nicht<br />

überflüssig, sondern sie wird auf das<br />

Ziel der Teilhabeermöglichung ausgerichtet.<br />

Der BBV sieht sich in der<br />

Pflicht, in der Hauptstadt entsprechend<br />

initiativ zu bleiben. Menschen<br />

mit Behinderungen werden zu selbstbestimmten<br />

Subjekten ihrer eigenen<br />

Lebensgestaltung, unsere Wünsche<br />

erhalten Nachdruck. Und jede und<br />

jeder Einzelne von uns sollte an ihrem/seinem<br />

Platz alles ihr/ihm Mögliche<br />

dafür tun.<br />

Fernsehturm im Fokus<br />

Deshalb beschloss der BBV-Vorstand,<br />

intensiv darum zu kämpfen,<br />

dass auch der <strong>Berliner</strong> Fernsehturm<br />

für Rollstuhlfahrer/innen nutzbar<br />

wird. Wir wissen, dass es symbolträchtiger<br />

Beispiele bedarf, um die<br />

ganze Tragweite der Menschenrechtsdimension<br />

der UNO-Konvention<br />

tief ins öffentliche Bewusstsein zu<br />

graben. Um das Ziel zu erreichen, ist<br />

nicht nur viel Aufklärung nötig. Es<br />

Vorsitzender des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes:<br />

„Menschenrechtsdimension tief ins öffentliche<br />

Bewusstsein graben“<br />

muss nicht nur viel Geld aufgetrieben<br />

werden. Wir brauchen nicht nur<br />

innovative Lösungen, sondern vor<br />

allem die Sympathie und Unterstützung<br />

vieler Nicht-Betroffener. Nur so<br />

können die Ideen der UNO-Konvention<br />

im Alltagsleben Platz greifen.<br />

Wir können nicht jede einzelne<br />

Bauzeichnung begutachten, nicht<br />

jede Baustelle überwachen und auch<br />

nicht nach jeder „leider doch unterlaufenen“<br />

Barriere große Protestaktionen<br />

organisieren. Bei diesem Wettlauf<br />

wären wir immer nur die Hasen,<br />

die rennen und rennen, nie die Igel,<br />

die schon da sind. Deshalb müssen<br />

wir an bekannten Bauwerken zeigen,<br />

was wir unter „voller Teilhabe“<br />

verstehen. Wir müssen es sein, die<br />

definieren, was gut für uns ist. Nicht<br />

andere. Und nicht die Finanzierbarkeit.<br />

Das ist eben der Unterschied<br />

zwischen sozialer Fürsorge und menschenrechtlichem<br />

Anspruch.<br />

Noch weit von „voller Teilhabe“<br />

entfernt<br />

Noch sind wir nämlich weit von<br />

„voller Teilhabe“ entfernt. Da hilft<br />

auch das Gerede, dass wir einen Paradigmenwechsel<br />

vollzogen hätten, wenig.<br />

Noch immer dominieren Regeln<br />

und Verhaltensweisen fremdbestimmender<br />

Institutionen, Behörden und<br />

Gewohnheiten den Alltag der meisten<br />

Menschen mit Behinderungen (und<br />

ihrer Angehörigen). Weder übersehen<br />

wir, dass wir in einigen Punkten –<br />

z.B. der Barrierenbeseitigung –<br />

durchaus Erfolge aufzuweisen haben,<br />

noch dass auch in der deutschen Gesetzgebung<br />

neue Töne Einzug fanden.<br />

Doch noch ist beispielsweise in<br />

der Bildungspolitik Aussonderung<br />

die Regel. Anders als in vielen anderen<br />

Ländern bleibt inklusive Bildung<br />

hierzulande eher als akademischer<br />

Diskussionsgegenstand interessant<br />

als dass sie zur selbstverständlichen<br />

Regel würde. Und auch, wenn Berlin<br />

innerhalb Deutschlands den höchsten<br />

Anteil an integrativen Schulplätzen<br />

inne hat, kann uns dieser relative<br />

Vorsprung keinesfalls befriedigen.<br />

Besonders wichtig an dieser<br />

UNO-Konvention ist, dass sie sich<br />

ausdrücklich an die Staaten wendet.<br />

Also der Politik den Auftrag<br />

erteilt, alle Voraussetzungen dafür<br />

zu schaffen, dass Menschen mit den<br />

verschiedensten Beeinträchtigungen<br />

sich ebenso frei entfalten und ebenso<br />

an allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

teilhaben können, wie das jeder<br />

nicht-behinderte Mensch auch kann.<br />

Erstmalig hält ein verbindliches völkerrechtliches<br />

Dokument fest, dass<br />

nicht die behinderten Menschen sich<br />

den Verhältnissen anpassen müssen,<br />

sondern umgekehrt: die Verhältnisse<br />

so umzugestalten sind, dass sie auch<br />

für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

selbstbestimmt und zweckentsprechend<br />

nutzbar sind. Die sofortige<br />

Verhinderung der Schaffung neuer<br />

und die systematische Beseitigung<br />

bestehender Barrieren – ob baulicher,<br />

kommunikativer oder kognitiver<br />

Art –, also die Herstellung von<br />

Barrierefreiheit (auch in den Köpfen)<br />

ist da nur e i n e von vielen<br />

Voraussetzungen. Aber selbst davon<br />

sind wir – bei allen Fortschritten –<br />

noch weit entfernt.<br />

Keine Ausgrenzung für das<br />

Naturkundemuseum<br />

Als Beispiel mag die Aktion des<br />

BBV dienen, gegen den nachträglichen<br />

Einbau eines Aufzugs bei der<br />

Rekonstruktion des <strong>Berliner</strong> Naturkundemuseums<br />

zu protestieren. Am<br />

3. November demonstrierten wir unter<br />

dem Motto: „Kein Einlass nach<br />

Gewicht!“ vor dem im Juli wiedereröffneten<br />

Museum, weil der Aufzug<br />

für Rollstuhlfahrer/innen nicht<br />

gleichzeitig mit der sonstigen Einrichtung<br />

fertig wurde. Und wir protestierten<br />

dagegen, dass wir durch<br />

einen Nebeneingang geführt werden.<br />

Das erschien der Museumsleitung<br />

unangemessen, gar anmaßend<br />

von uns. Wir informierten vor dem<br />

Haupteingang die Besucherinnen<br />

und Besucher darüber, dass wir nicht<br />

damit einverstanden sind, dass ein<br />

so großer Umbau als „fertig“ gelten<br />

kann, obwohl wir nicht ungehindert<br />

hinein können. Und wir beschwerten<br />

uns lautstark und mit Flugblättern,<br />

dass wir auf einen „Dienstboteneingang“<br />

verwiesen werden. „Volle<br />

Teilhabe“ heißt eben auch, dass wir<br />

den Vordereingang benutzen (können)<br />

wollen. Wenn wir aber nicht<br />

auf voller Gleichstellung bestehen,<br />

bekommen wir gar keine. Die Reaktion<br />

der Besucher/innen war übrigens<br />

durchgehend positiv.<br />

Der BBV wird also jede Aktivität<br />

unterstützen, die dazu beiträgt, eine<br />

fortschrittliche deutsche Version des<br />

Konventionstextes zu erarbeiten und<br />

den dann umgehend zu ratifizieren.<br />

Es wäre gut, wenn Deutschland einer<br />

der zwanzig Staaten wäre, die der<br />

Konvention zur Gültigkeit verhelfen.<br />

BBV-Arbeit wird schwieriger<br />

Die Arbeit des BBV – das müssen<br />

wir offen bekennen – wird schwieriger.<br />

Wir haben schmerzlich spürbare<br />

personelle Probleme. Darauf wiesen<br />

wir bereits im Sommer zur Mitgliederversammlung<br />

hin. Seither geht<br />

es uns kaum besser. Zwar glaubten<br />

wir, einen fähigen Schatzmeister<br />

gefunden zu haben, doch er trat von<br />

seinem Amt zurück, bevor er die Geschäfte<br />

richtig übernommen hatte.<br />

Seine beruflichen Verpflichtungen<br />

erlaubten ihm nicht, sich so intensiv<br />

diesem Ehrenamt zuzuwenden, wie<br />

er selbst es für erforderlich gehalten<br />

hätte. Zwar übernahm Uwe Hoppe<br />

diese verantwortungsvolle Aufgabe,<br />

aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass uns diese Entwicklung<br />

schwächte. Uwe fehlt jetzt an<br />

anderer Stelle. Auch seine Kräfte<br />

sind nicht unerschöpflich.<br />

Anderseits wuchs uns mit Bärbel<br />

Reichelt, einer „alten“ Sponti-Kämpferin,<br />

eine wichtige neue Kraft im<br />

Vorstand zu. Daß sie – als Uwe die<br />

Schatzmeister-Funktion übernahm –<br />

sich als stellvertretende Vorsitzende<br />

zur Verfügung stellte, ist großartig.<br />

Aber auch das ist alles andere als ein<br />

Ruhekissen. Erstens bleibt damit die<br />

zweite Stellvertreterposition immer<br />

noch unbesetzt. Zweitens ist auch<br />

Bärbel nicht ganzjährig verfügbar.<br />

Franziska Littwin blieb verantwortliche<br />

Redakteurin unserer<br />

BERLINER BEHINDERTEN-ZEI-<br />

TUNG (BBZ), obwohl ihr diese Aufgabe<br />

– behinderungsbedingt – große<br />

Schwierigkeiten bereitet. Der Vorstand<br />

versucht, ihr jede mögliche Hilfe<br />

zu organisieren, aber auch da sind<br />

unsere Kapazitäten begrenzt. Wir<br />

fanden eine junge Frau, die ehrenamtlich<br />

mit Franzi arbeitet. Aber ob das<br />

reicht, wissen wir nicht. Und unsere<br />

Finanzsituation ist nicht so, dass wir<br />

Assistenz „einkaufen“ könnten.<br />

Ich wiederhole also abermals,<br />

was schon am Ende unserer letzten<br />

Rechenschaftsberichte stand:<br />

Unsere Aufgaben werden – wen<br />

wundert´s? – nicht kleiner…


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 SOZIALES<br />

a n z e i g e<br />

Kurzurlaub zum Kräfte tanken Gewinnspiel<br />

Sie möchten dem Alltagsstress entfliehen, die Seele baumeln lassen?<br />

Genießen Sie entspannte Tage in unserem Haus.<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Hunde im therapeutischen Einsatz für Demenzkranke<br />

Engagement des Vereins der Therapiehunde fand große Beachtung<br />

Sie sind seit sechs Jahren Woche<br />

für Woche im Einsatz. Und<br />

die Schäferhunde, Zwergschnauzer,<br />

Dackel oder Bobtails stehen<br />

immer im Mittelpunkt. Seit 2001<br />

kümmert sich der Verein der Therapiehunde<br />

e.V. aus Marzahn-Hellersdorf<br />

in Pflegeeinrichtungen<br />

und Heimen um Demenzkranke.<br />

Die Vierbeiner gehören in der<br />

Mehrzahl fast schon zu den Patienten.<br />

Sie sind aus der Therapie<br />

kaum noch wegzudenken.<br />

Einblicke in das ehrenamtliche Engagement<br />

der 46 Frauen und Männer<br />

erhielten jüngst die Besucher und<br />

Gäste der stattgefundenen Gesundheitstage<br />

im <strong>Berliner</strong> Einkaufstempel<br />

„eastgate“. Gesundheitsförderung<br />

mit Kompetenz stand im Mittelpunkt<br />

der 5-tägigen Veranstaltung.<br />

Seit mehreren Jahren organisiert<br />

das Netzwerk der Internationalen<br />

Gesellschaft für Prävention (IGP)<br />

in deutschen Städten diese Gesundheitsmessen.<br />

„Wir wollen den Blick<br />

bei der Bevölkerung für präventive<br />

und therapeutische Maßnahmen<br />

schärfen. Gesundheit geht alle an.<br />

3 Übernachtungen<br />

3 x Frühstücksbuffet<br />

Kostenfreie Nutzung des Schwimmbades, der Saunen<br />

und der hauseigenen Sport- und Freizeitprogramme<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

HausRheinsberg<br />

Hotel am See<br />

Donnersmarckweg 1<br />

16831 Rheinsberg<br />

Fragen Sie nach unserem<br />

besonderen Osterangebot!<br />

Tel. (03 39 31) 344 0<br />

Fax (03 39 31) 344 555<br />

post@hausrheinsberg.de<br />

www.hausrheinsberg.de<br />

Barri e re f re i e E r h olung<br />

Bei Jung und Alt“, erörtert<br />

IGP-Manager Reinhard<br />

Roeder das Anliegen der<br />

Veranstaltung. Die Organisatoren<br />

legen Wert<br />

auf die Einbeziehung von<br />

vorwiegend regionalen<br />

Gesundheitsunternehmen<br />

und caritative Einrichtungen.<br />

Am Stand des Vereins<br />

der Therapiehunde<br />

kommt Vorsitzende, Dr.<br />

Brigitte Seifert, kaum zum<br />

Luft holen. Sie selbst ist<br />

seit 16 Jahren im Einsatz.<br />

Vor sechs Jahren gründete<br />

sie mit weiteren Hundeliebhabern<br />

und Hundeinteressenten<br />

diesen Verein.<br />

46 Frauen und Männer im<br />

Alter von 17 bis 72 Jahren<br />

sind wöchentlich in unterschiedlichenEinrichtungen<br />

anzutreffen. Bevor<br />

jedoch der Therapieeinsatz erfolgt,<br />

müssen Besitzer und Hund gemeinsam<br />

eine Prüfung absolvieren. „Die<br />

sogenannte Begleithundeprüfung ist<br />

unabdingbare Voraussetzung dafür,<br />

dass das Vereinsmitglied aktiv wer-<br />

177,- €<br />

inkl. Halbpension 234,- €<br />

Pro Person im EZ<br />

oder DZ<br />

Buchungszeitraum<br />

02.01 – 27.04.2008<br />

ausgenommen Ostern<br />

Dr. Brigitte Seifert (re) und Angelika Milert sind mit<br />

ihren Bobtails wöchentlich im Therapieeinsatz.<br />

den kann“, so die 71-Jährige. Im Verlauf<br />

der Zeit hat sich so manch eine<br />

Hundefreundschaft zwischen Patienten<br />

und den Vierbeiner entwickelt.<br />

Nicht selten werden die Besucher<br />

schon sehnsüchtig erwartet.<br />

�<br />

Foto: Uwe Gieche<br />

Wir verlosen einmal<br />

2 Übernachtungen inkl.<br />

Halbpension für 2<br />

Personen in unserem<br />

Haus. Einfach Ei ausmalen,<br />

ausschneiden,<br />

abschicken.<br />

Viel Glück!<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Eine Einsendung pro Person.<br />

Preis wird verlost.<br />

Einsendeschluss 25.03.2008.<br />

Preis wird nicht ausbezahlt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

3<br />

Während des einstündigen Einsatzes<br />

erlernen die Demenzpatienten<br />

wieder das Kommunizieren. Streicheln,<br />

ansprechen und anfassen sorgen<br />

zudem für eine Bindung. „Vor<br />

allem wird das Erinnerungsvermögen<br />

der Frauen und Männer wieder<br />

trainiert. Sie können ihren Namen<br />

wieder aussprechen. Reflektieren Erlebnisse<br />

aus der Vergangenheit und<br />

sind so in der Lage, selbst für eine<br />

Verbesserung der eigenen Lebensqualität<br />

zu sorgen“, so Gründungsmitglied<br />

Angelika Milert. Sie selbst<br />

ist mit zwei Bobtails im Therapieeinsatz<br />

und freut sich über jeden kleinen<br />

Fortschritt. Oft wird sie sogar<br />

mit „Unser Hund kommt“ begrüßt.<br />

„Ein sichtbares Anzeichen für Erwartung<br />

und Freude auf die nächste<br />

Stunde“, gibt die Hundeenthusiastin<br />

zu verstehen.<br />

Obwohl die Vorbereitung und der<br />

Einsatz selbst viel Zeit in Anspruch<br />

nehmen, wollen die Mitglieder dieses<br />

ehrenamtliche Engagement nicht<br />

mehr missen. Schon gar nicht ihre<br />

Patienten.<br />

Uwe Gieche


4 SOZIALES<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Horst Frehe ist 1951 geboren, also<br />

jetzt schon in einem Alter, wo einer<br />

eine kleine Glatze haben kann.<br />

Ein alter Bremer, aber hochdeutsch<br />

sprechend. Wir sprechen über Menschenwürde<br />

– seit Schiller und noch<br />

heute, jeden Tag: Würde des Menschen/<br />

Nichts mehr davon, ich bitt‘<br />

euch. / Zu essen gebt ihm, zu wohnen;<br />

/ Habt ihr die Blöße bedeckt,<br />

/ gibt sich die Würde von selbst.<br />

(Schiller) Menschenwürde ist eine<br />

zentrale Kategorie, die mensch niemand<br />

nehmen darf. Achtung vor<br />

a n z e i g e<br />

Ein „Alter Hase“ in der Behinderten-Szene wird vorstellig<br />

Horst Frehe engagiert sich in der Hansestadt Bremen für die behinderten Menschen.<br />

dem Leben des anderen, zugleich vor<br />

der Verschiedenheit muss sein. Auch<br />

ohne Leistung im klassischen Sinne<br />

erbringen zu können, muss jedem/jeder<br />

das Recht am Leben teilzuhaben,<br />

zugestanden werden. Außerdem: JedeR<br />

hat etwas zu geben, jedeR.<br />

Bereits mit 15 Jahren (1966, für<br />

uns Jüngere schwer zu denken) hatte<br />

Horst Frehe einen Unfall, der zu einem<br />

inkompletten Querschnitt führte.<br />

Dieser führte zum Auszug aus<br />

dem Elternhaus, in dem er als jüngs-<br />

Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig.<br />

AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: 030/ 40 60 58 0<br />

Eichhorster Weg 25 • 13435 Berlin<br />

amb.dienst@fdst.de • www.fdst.de<br />

tes Kind von Fünfen in einem Haushalt<br />

in der Mittelschicht aufwuchs.<br />

Seine Eltern waren als Kaufleute tätig.<br />

Bereits in der Schule hatte Frehe<br />

sensibel das ganze soziale Spektrum<br />

unter den MitschülerInnen in seiner<br />

Klasse wahrgenommen. Der Unfall<br />

riss ihn dort heraus und führte<br />

zu einem einjährigen Aufenthalt in<br />

Rehabilitationskliniken, in dem die<br />

Wiederherstellung der körperlichen<br />

Fähigkeiten so weit gelang, dass Frehe<br />

heute im Alltag fast alles alleine<br />

bewältigen kann.<br />

Der berufliche Weg war zuerst<br />

beschränkt durch die Möglichkeiten<br />

im Rehabilitationswesen. Die Perspektive,<br />

ab jetzt für 40 Jahre Körbe<br />

zu flechten, war für Frehe nicht vorstellbar.<br />

Er machte stattdessen eine<br />

Ausbildung zum Kaufmann, worauf<br />

eine Fachhochschulausbildung zum<br />

Betriebswirt folgte, hierauf ein Studium<br />

als Volkswirt. Ihn interessierten<br />

die größeren Zusammenhänge,<br />

insbesondere die Bildungs- sowie<br />

die Gesundheitsökonomie, auch Entwicklungsländer.<br />

Zeitgleich bildete<br />

Frehe sich autodidaktisch im Recht<br />

fort. Mit langer Beratungserfahrung<br />

folgte die berufliche Fundierung, ein<br />

Studium als Jurist. Von 1991 bis Mai<br />

2007 arbeitete Frehe mit einer dreijährigen<br />

Unterbrechung am Sozialgericht<br />

Bremen als Richter.<br />

Horst (das ist dort, wo Adler zuhause<br />

sind) Frehe kämpft auf vielen<br />

Ebenen. Er hat mit einem Freund<br />

zusammen im Jahre 1978 die erste<br />

Krüppelgruppe in Bremen gegründet,<br />

um Positionen zu entwickeln, eigene<br />

Werte und ein Bezugssystem. (Es hat<br />

sich später eine parallele Krüppelfrauengruppe<br />

gebildet.) Zudem hat<br />

Frehe vor über 20 J. als einer der ersten<br />

in Deutschland den Bremer Verein<br />

Selbstbestimmt Leben e.V. sowie<br />

die Bremer Assistenzgenossenschaft<br />

mitbegründet. Es muss ein beeindruckendes<br />

Gefühl sein, hier strukturell<br />

etwas mitgeschaffen zu haben, was<br />

einer bei Bedarf (Operation o.ä.) für<br />

sich selbst einsetzen kann. Darüber<br />

a n z e i g e<br />

hinaus ist er heute für die Interessengemeinschaft<br />

Selbstbestimmt Leben<br />

e.V. im Aktionsbündnis Deutscher<br />

Behinderten Rat, den es seit dem<br />

3.12.1999 gibt. Für Selbstbestimmt<br />

Leben e.V. macht er Rechtsberatung<br />

sowie den Stammtisch. Frehe war<br />

konkret bei Protestaktionen gegen<br />

die „Feierlichkeiten“ im UNO-Jahr<br />

der Behinderten 1981 beteiligt und<br />

engagierte sich bei der Formulierung<br />

des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes<br />

(2002). Er war Koordinator<br />

im Europäischen Jahr der<br />

Menschen mit Behinderung 2003.<br />

Des Weiteren ist Frehe Grüner Politiker,<br />

Parteimitglied seit 1984 mit einer<br />

längeren Pause. Seit Mai 2007 ist er<br />

MdBB, d.h. Mitglied der Bremischen<br />

Bürgerschaft. Als erstes nach Amtsantritt<br />

reinstitutionalisierte er den<br />

Taxi-Fahrdienst für Behinderte. Das<br />

alles ist/tut Frehe als Rollinutzer, als<br />

Peer. Er rollt auf dem Marathon in<br />

Berlin als Handbiker mit.<br />

Horst Frehe lebte 30 Jahre in einer<br />

WG, ist erst kürzlich in eine eigene<br />

Wohnung umgezogen. Er besitzt ein<br />

Auto, nutzt dieses jedoch kaum.<br />

Wie sieht ein so vielfältig aktiver<br />

Mensch die Veränderbarkeit der Verhältnisse?<br />

Was für Theorien hat er<br />

hierzu im Kopf? „Es gibt Leute, die<br />

sich klügere Gedanken machen als<br />

ich“, sagt Frehe. Heute sollte mensch<br />

den Jüngeren das Feld überlassen,<br />

die haben andere Schwerpunkte. Die<br />

kennen bereits nur den Niedrigflurbus,<br />

den radikalen Spruch „Besser<br />

arm dran als Arm ab!“ verstehen<br />

die Jugendlichen heute gar nicht<br />

mehr. Erinnert an das Testament<br />

einer Mitbegründerin der deutschen<br />

Atem- und Stimmforschung von<br />

1957: „Eine jede Generation unserer<br />

Schüler muss unsere Gedanken auf<br />

ihre eigene Weise neu in sich leben<br />

und gestalten.“ (H. Andersen)<br />

Ein Lebenswerk? Schon jetzt?<br />

Horst Frehe wirkt zufrieden mit sich<br />

und dem Leben.<br />

Heike Oldenburg


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 SOZIALES<br />

Im letzten Jahr war das „Persönliche<br />

Budget“ in aller Munde. Es<br />

wurden Broschüren gedruckt, eine<br />

Informationstour von der Bundesbehindertenbeauftragten<br />

durch ganz<br />

Deutschland und viele andere Veranstaltungen<br />

zum Thema durchgeführt.<br />

Seit dem 1.1.08 hat (nun) jeder<br />

Mensch mit Behinderung das Recht<br />

auf ein „PB“.<br />

In den letzten Tagen des Dezembers<br />

2007 habe ich Viktor Eisele zu<br />

seinen Erfahrungen im „<strong>Berliner</strong><br />

Modellprojekt“ befragt. Seit einer<br />

Veranstaltung 2005 ist er Budgetnehmer<br />

als Arbeitgeber. Viktor ist<br />

wohnhaft in Spandau und hat den<br />

Antrag auf „PB“ beim dortigen Bezirksamt<br />

gestellt.<br />

Es war zwar kein Zuckerschlecken,<br />

aber der Umzug, zudem ihm die Beratung<br />

von asl geraten hatte, wäre<br />

unnötig gewesen. Der dortige medizinische<br />

Dienst war sogar der Meinung,<br />

Herrn Eisele stehen sogar 15<br />

Stunden statt der beantragten 11 Std.<br />

Assistenz zu. 11 Std. Assistenz hat<br />

Herr Eisele gewählt und beibehalten,<br />

um nicht als gläserner Mensch seine<br />

Eigenständigkeit zu verlieren.<br />

Ein Drittel, das sind 110 Std. im<br />

Monat, wird vom ad übernommen.<br />

Und ad ist für Viktor in erster Linie<br />

ein zuverlässiger Partner. Für den<br />

Rest der Leistung hat er zwei Leute<br />

eingestellt. Einer davon ist sogar<br />

sozialversicherungspflichtig. Beide<br />

wohnen bei ihm ganz in der Nähe.<br />

Das war für ihn sehr wichtig, denn<br />

die meisten Arbeitnehmer von ad<br />

stammen aus Kreuzberg-Friedrichshain<br />

oder Prenzlauer Berg. Eine flexible<br />

Einsetzung in Spandau wäre da<br />

schwierig.<br />

Für Viktor war es nicht wichtig,<br />

dass die beiden neu eingestellten<br />

Assistenten aus dem Pflegebereich<br />

kamen. Diese wissen meistens alles<br />

besser und lassen sich nicht mehr so<br />

gut formen. Nun hat er einen früheren<br />

Dachdecker (jetzt studentische<br />

Kraft) und einen Büromensch (VS<br />

Vers.pflichtig). Diese leisten Viktor,<br />

Tetraplegiker ab dem 6. Wirbel, Assistenz<br />

im Haushalt, bei der Pflege<br />

oder beim Kochen. Die Leistungen<br />

vom ad sind eingekauft. Darüber<br />

gibt es einen Vertrag, ad schreibt<br />

eine Rechnung und Herr Eisele überweist.<br />

Die andere Abrechnung lässt<br />

er von einem Lohnbüro erledigen.<br />

Im „PB“ enthalten ist auch Geld<br />

für die Ausbildung der Assistenz.<br />

Victor Eiseles Erfahrungen im Umgang<br />

mit dem „Persönlichen Budget“<br />

Davon hat Herr Eisele Gebrauch gemacht<br />

und beide Assistenten jeweils<br />

10 Tage bei ad ausbilden lassen. Auf<br />

dem Stundenplan standen Themen,<br />

wie „Heben und Tragen“, „Pflegen“<br />

und der „Umgang mit dem Roll-<br />

a n z e i g e<br />

Victor Eisele hat seit drei Jahren gute Erfahrungen mit dem „Persönlichen Budget“ gemacht.<br />

stuhl“. Jederzeit werden auch Auffrischkurse<br />

angeboten.<br />

Das „PB“ bietet auch die Möglichkeit<br />

für die Zeit des Urlaubs oder bei<br />

Erkrankung der eingestellten Assis-<br />

Foto: F. Littwin<br />

5<br />

tenten mehr Leistung bei ad einzukaufen.<br />

Dadurch ist die ganze Situation<br />

entspannter.<br />

Seit 2003 hat Viktor mit ad schon<br />

Erfahrungen sammeln können, der/<br />

die ihm von Freunden empfohlen<br />

wurde/n. Und das war für ihn eine<br />

gute Schule. Bis dahin übernahm<br />

die Mutter und eine Sozialstation die<br />

Assistenz. Das „PB“ ist zwar eine<br />

Herausforderung, weil man selbst<br />

die Planung machen muss, Leute<br />

einstellen und entlassen, Bürokram<br />

sorgfältig erledigen muss etc. Zwar<br />

ist es mit der Neubeantragung immer<br />

etwas stressig, aber mit dem<br />

Bezirksamt Spandau hat er gute Erfahrungen<br />

gemacht. Volle Verantwortung<br />

für das Team, für die eigene<br />

Assistenz ermöglichen ihm ein gutes<br />

Klima im Team zu schaffen und eine<br />

flexible Bewältigung des Alltags.<br />

Ich bin gespannt, wie sich seine<br />

Situation mit der neuen Rechtslage<br />

entwickelt und in ca. einem Jahr<br />

wird Herr Eisele mir wieder Rede<br />

und Antwort stehen.<br />

Franziska Littwin


6 STADTGESPRÄCHE<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Friedrichshagener Behindertenfreizeitklub droht das Aus<br />

Bezirksamt Treptow-Köpenick will finanzielle Beihilfe nicht mehr leisten<br />

17 Jahre lang war es ein Treff<br />

für behinderte Menschen. Alt und<br />

Jung, Groß und Klein gaben sich<br />

hier die Klinke in die Hand. So<br />

manch ein Schnack wurde hier gemacht.<br />

Nicht nur die Geselligkeit<br />

stand in dem Club an der Friedrichshagener<br />

Bölschestraße 124<br />

hoch im Kurs. Basteln, Singen<br />

gehörten genauso zum vielfältigen<br />

Programmangebot wie das Erlernen<br />

mit dem PC, Ausflüge in Museen<br />

oder die Hilfe beim Schreiben<br />

und Rechnen. Nun soll nach dem<br />

Willen von Sozialstadträtin Ines<br />

Feierabend tatsächlich in der „Remise“<br />

ein für alle Mal Feierabend<br />

sein. Betroffene und Klubleitung<br />

sind in heller Aufregung.<br />

Die „Remise“ ist im Verlauf des Bestehens<br />

für viele ein zweites Zuhause<br />

geworden. In den ordentlich ausgestatteten<br />

Räumen finden wöchentlich<br />

zwischen dienstags und donnerstags<br />

Veranstaltungen unterschiedlichen<br />

Genres statt. „Hier werden Kontakte<br />

geknüpft und sich auch untereinander<br />

a n z e i g e<br />

ausgetauscht“, so Klubchefin Margarete<br />

Bastian. Diese Art der Kommunikation<br />

hält die Pädagogin für äußerst<br />

wertvoll, zumal die Betroffenen<br />

schon Probleme in der Teilnahme am<br />

gesellschaftlichen Leben haben. Ein<br />

vergleichbares Angebot für geistig<br />

behinderte Menschen in dieser Art,<br />

Umfang und Intensität ist in Berlin<br />

kaum anzutreffen. Die „Remise“ hat<br />

sich weit über die Bezirksgrenzen<br />

hinaus einen Namen gemacht und<br />

wird nicht nur von Einheimischen<br />

besucht. Ständig nutzen mehr als<br />

100 Frauen, Männer und Jugendliche<br />

die Wochentagsveranstaltungen<br />

als auch die Zusatzangebote über das<br />

Wochenende. Anfang der 90er Jahre<br />

ist extra für die Arbeit des Klubs ein<br />

denkmalgeschütztes Domizil umgebaut<br />

worden. Offenbar scheint das<br />

überdurchschnittliche ehrenamtliche<br />

Engagement der Mitglieder für den<br />

Bezirk nicht mehr auszureichen. Das<br />

gesamte Projekt soll an 12.000 Euro<br />

Mietunterstützung durch den Bezirk<br />

scheitern. Margarete Bastian ist sauer.<br />

Sie fragt sich zurecht:<br />

„Woran orientieren sich eigentlich<br />

unsere gewählten Volksvertreter?<br />

An der durch Misswirtschaft verursachten<br />

Einsparungspolitik oder an<br />

den Bedürfnissen der betroffenen<br />

Bürger?“ Der jährliche Zuschuss<br />

des <strong>Berliner</strong> Senats in Höhe von<br />

24.000 Euro reicht jedoch nicht aus,<br />

um das Fortbestehen der „Remise“<br />

zu gewährleisten. Erhebliche Angebotskürzungen<br />

stehen zur Debatte,<br />

die die Weiterführung der Freizeiteinrichtung<br />

mehr als in Frage stellen.<br />

„Wir wollen unseren Klub nicht<br />

schließen. Eine solche eigene Heimstatt<br />

werden geistig behinderte Menschen<br />

nicht wieder bekommen“, ist<br />

sich nicht nur die Klubchefin sicher.<br />

Hier sollte doch eine Lösung mög-<br />

a n z e i g e<br />

Der Freizeitclub für geistig behinderte Menschen „Remise“<br />

lich sein. Will denn tatsächlich die<br />

Sozialstadträtin ihrem Namen alle<br />

Ehre machen?<br />

Uwe Gieche<br />

Der Freizeitclub<br />

für geistig behinderte Menschen<br />

„Remise“<br />

ist von der Schließung bedroht<br />

Wer helfen kann, auch finanzieller<br />

Art, wendet sich an:<br />

Remise Köpenick e. V.<br />

Tel./Fax: 030- 641 88 80<br />

oder:<br />

remise-koepenick@gmx.de<br />

Foto: Verein


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 STADTGESPRÄCHE<br />

Agil – große und kleine Dienste für alte Menschen<br />

Sicher stimmt es, dass eine Wohnung<br />

etwas über den Menschen aussagt,<br />

der darin wohnt. Kommt man<br />

in Ilse Blitvas Wohnung, wird man<br />

zuerst (zumindest ging es mir so)<br />

von einer imposanten Bildergalerie<br />

auf blauer Wand eingenommen, von<br />

einem schnurrenden Kätzchen, in<br />

Wärme und Ordnung ausstrahlenden<br />

Zimmern umgarnt und einem angenehmen<br />

Duftstäbchengeruch umhüllt.<br />

Ilse Blitva gehört zu den ersten<br />

sieben bundesweiten Homemanagerinnen<br />

(IHK) und hat sich im Juni<br />

2007 selbstständig gemacht. Nach 6<br />

Wochen Akquise setzt sich ihr fester<br />

Kundenstamm aus drei Personen zusammen.<br />

Die beiden ersten Klienten,<br />

ein Ehepaar, kamen über den „pme<br />

Familienservice“, eine Agentur, die<br />

mit großen Unternehmen kooperiert<br />

und ihren Angestellten Betreuungspersonal<br />

vermittelt. Auch amtlich<br />

bestellte Betreuer und pflegende Angehörige<br />

nutzen die Angebotspalette<br />

von Frau Blitva.<br />

Die regelmäßige, wöchentliche<br />

Betreuung und Begleitung alter Menschen<br />

durch ihren Alltag ist das Herzstück<br />

von Frau Blitvas Arbeit. Aber<br />

es gab auch schon Wünsche nach<br />

Anschubversorgung Rekonvaleszenter,<br />

nach Besuchen in Pflegeheimen<br />

und sogar Anfragen zu Sterbebegleitung<br />

außerhalb Berlins. Vorstellbar<br />

ist Vieles und möglich auch.<br />

Behilflich ist Frau Blitva bei der<br />

Vorbereitung von Besuchen auswärts<br />

wohnender Angehöriger oder<br />

als Begleitung zum Schoppen. Ist<br />

die Beratung in Behördendingen<br />

gefragt, macht sie sich sachkundig<br />

oder vereinbart einen Termin bei der<br />

erforderlichen Beratungsstelle und<br />

begleitet. Die Palette ihrer Hilfsangebote<br />

ist umfangreich, abgefragt<br />

wurden bisher viele praktische Dinge,<br />

wie z.B. Entrümpeln des Hauses,<br />

a n z e i g e<br />

Gartenarbeit, Grabpflege, Reinigung<br />

und Einkauf und natürlich psychosoziale<br />

Betreuung und Körperarbeit,<br />

wie Atemübungen, Stuhlgymnastik<br />

und Fußmassage. Für alte Menschen,<br />

ihre jüngste Klientin ist 70 Jahre alt,<br />

sind schon Behördenbriefe – meist<br />

unverständlich geschrieben, eine<br />

scheinbar nicht zu lösende Sorge.<br />

Frau Blitva nimmt ihren Klienten<br />

zwar Arbeit ab, denn diese verlassen<br />

sich darauf, dass eine Lösung gefunden<br />

wird. Gleichzeitig handelt sie<br />

unterstützend, um die Selbstständigkeit<br />

ihrer Klienten zu fördern und zu<br />

bewahren. Zu Klienten, die Tierliebhaber<br />

sind, nimmt Frau Blitva auch<br />

manchmal ihre Katze „Romy“ mit ,<br />

das lockert die Atmosphäre zusätzlich<br />

auf. Die von einem Ehepaar gebuchte<br />

Zeit, wir unter anderem auch<br />

für die Entrümpelung ihres Hauses<br />

genutzt. Diese 2 – 3 Stunden in der<br />

Woche gleichen jedes Mal einer entspannten<br />

Zeitreise, denn jedes Stück,<br />

das angefasst wird, erzählt seine eigene<br />

Geschichte.<br />

Selbstverständlich stellte sich Frau<br />

Blitva auch den bezirklichen Koordinierungsstellen<br />

„Rund ums Alter“<br />

vor und wurde mit ihrem Angebot in<br />

die Internet-Datei „ Der Hilfelotse“.<br />

Aufgenommen. Interessanterweise<br />

machte Frau Blitvas Unternehmensberaterin,<br />

die auch als Dozentin an<br />

der Universität tätig ist, ihre Studenten<br />

auf das Unternehmen „agil“ aufmerksam.<br />

Diese fanden „Stoff“ für<br />

ihre Semesterarbeit.<br />

Hier erkennt der Leser, dass „agil“<br />

auf festem Fundament steht. Es<br />

gibt einen ausführlichen Businessplan<br />

mit inhaltlicher Konzeption,<br />

Marktanalyse und Finanzplanung.<br />

Frau Blitva erhält z. Zt. noch einen<br />

Zuschuss vom Arbeitsamt für ihre<br />

Existenzgründung und erhält in die-<br />

sem Rahmen auch noch fachliche<br />

Beratung. Neben dem betriebswirtschaflichen<br />

Coaching, nimmt Frau<br />

Blitva auch regelmäßig Supervision<br />

bei einem Dozenten ihrer Ausbildungsstätte<br />

(Caritasverband), denn<br />

die Fallbesprechung und der Blick<br />

von außen sind für diese Arbeit unentbehrlich.<br />

Auch wenn es enttäuschend ist, dass<br />

eine Abrechnung über die Kranken-<br />

und Pflegekassen nicht möglich ist –<br />

eine Reform des Pflegegesetzes muss<br />

her, ist Frau Blitva auch froh, dass sie<br />

unabhängig arbeiten kann. Sie ist nur<br />

ihren Klienten und sich selbst verpflichtet.<br />

Es wäre jedoch einen Versuch<br />

wert, für die Inanspruchnahme<br />

der Leistungen von „agil“ Geld bei<br />

den Sozialbehörden zu beantragen<br />

(§57 Sozialgesetzbuch, Persönliches<br />

Budget zur Integration behinderter<br />

Menschen). Und ab 2008 haben Demenzkranke<br />

Anspruch auf die Erstattung<br />

einer jährlichen Summe von<br />

bis zu 2400 Euro aus der Pflegekasse<br />

für Betreuungsleistungen. Frau Blitvas<br />

Honorar-Rechnungen sind von<br />

der Mehrwertsteuer befreit.<br />

Schön ist auch der Name des Unternehmens<br />

von Frau Blitva. „agil“.<br />

ist aussprechbar, kein zusammengesetztes<br />

Kunstwort, er hat eine einprägsame<br />

Bedeutung und stammt aus<br />

einer Generation, die noch über einen<br />

größeren Sprachschatz verfügte.<br />

Zuversichtlich blickt Frau Blitva<br />

in die Zukunft.<br />

Franziska Littwin<br />

a n z e i g e<br />

Gesellschaft für soziale Dienste mbH<br />

Wir führen Ihre<br />

Arbeits-, Dialyse- und<br />

Therapiefahrten durch.<br />

7<br />

Anhörung B90/Die Grünen<br />

Die Anhörung versteht sich als<br />

Ausgangspunkt einer differenzierten<br />

Arbeitsmarktstrategie für Menschen<br />

mit Behinderungen. Folgende Zielsetzungen<br />

stellen dabei das Fundament<br />

dieser Strategie dar: Erstens sollte<br />

die vorrangige Orientierung auf den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt Grundlage<br />

für jede arbeitsmarktpolitische Intervention<br />

sein, die das Ziel verfolgt, die<br />

Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.<br />

Gleichzeitig stellen die Diskriminierungsfreiheit<br />

und die Barrierefreiheit<br />

Grundvoraussetzungen für<br />

die Öffnung von Zugängen dar. Zweitens<br />

müssen Menschen statt Institutionen<br />

unterstützt werden; und zwar in<br />

dem Maße, wie es zum Ausgleich der<br />

mit einer Behinderung verbundenen<br />

Leistungsveränderung notwendig ist.<br />

Drittens bleibt anzuerkennen, dass für<br />

Personen mit besonders hohem Unterstützungsbedarf,<br />

die nicht im Rahmen<br />

des allgemeinen Arbeitsmarktes integriert<br />

werden können, ein geschützter<br />

Arbeitsmarkt zunächst sehr wichtig<br />

bleibt. In drei Panels werden Disability<br />

Management in Unternehmen,<br />

Existenzgründung für Menschen mit<br />

Behinderungen und das Persönliche<br />

Budget für Arbeit behandelt. Die Bereitstellung<br />

von Gebärdensprach- und<br />

Schriftdolmetschern sowie von mobilen<br />

Induktionsanlagen garantiert eine<br />

barrierefreie Teilnahme.<br />

Ort und Zeit: 10.03.2008, 10 –<br />

15 Uhr, Marie-Elisabeth-Lüders<br />

Haus, Anhörungssaal, 10117 Berlin.<br />

Anmeldung: Personalausweis,<br />

Pass oder ein gleichwertiges Ausweisdokument,<br />

eine namentliche<br />

Anmeldung mit Angabe des Geburtsdatums<br />

sind erforderlich.


8 MOBILITÄT<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

„Das ist ein Rückschritt in die<br />

80er Jahre“ kommentiert Karl Finke,<br />

BSK-Vorstandsmitglied und Behindertenbeauftragter<br />

in Niedersachsen,<br />

die Situation vieler Rollstuhlfahrer<br />

in Bussen des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV), die künftig<br />

nur noch einen Rollstuhlfahrer in<br />

ihren Bussen befördern wollen.<br />

Die EU-Richtlinie 2001/85/EG<br />

besagt, dass Busse im ÖPNV mindestens<br />

einen Platz für Rollstühle<br />

vorhalten müssen. Dieser Platz hat<br />

Mindeststellflächen und technischen<br />

Anforderungen zu entsprechen. Im<br />

Jahre 2005 wurde diese EU-Richtlinie<br />

in nationales Recht umgesetzt. Es<br />

erfolgte eine Änderung der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />

(StV-<br />

ZO) im § 34a, der dazu festschreibt,<br />

dass in Bussen nicht mehr Personen<br />

befördert werden dürfen, als im jeweiligen<br />

Fahrzeugschein Plätze eingetragen<br />

sind. Verstöße werden mit<br />

Bußgeldern sowie einem Punkt in<br />

der Flensburger Kartei geahndet.<br />

a n z e i g e<br />

Ausgebremst<br />

Falsche Umsetzung einer EU-Richtlinie und<br />

der StVZO durch kommunale Verkehrs-<br />

betriebe im öffentlichen Personenverkehr Anlässlich der Veröffentlichung<br />

Verkehrsbetriebe haben aufgrund<br />

der unklaren Formulierung im §<br />

34a StVZO von vornherein nur die<br />

Mindestforderung – einen Rollstuhlplatz<br />

– im Fahrzeugschein ausgewiesen.<br />

Das wollen sie künftig auch<br />

nicht ändern. Das ist so nicht nur<br />

einfacher! Das ist vor allem billiger!<br />

Für die Verkehrsbetriebe, versteht<br />

sich. Die Rollstuhlfahrer bleiben<br />

sprichwörtlich auf der Strecke. Es ist<br />

nicht nur scheinheilig, wenn sich Verkehrsbetriebe<br />

auf die EU-Richtlinie<br />

oder auf die StVZO berufen. Wenn<br />

Verkehrsbetriebe sich generell weigern,<br />

in ihren Bussen mehr als einen<br />

Rollstuhlplatz anzubieten, bedeutet<br />

das einen Verstoß gegen das Allgemeine<br />

Gleichstellungsgesetz (AGG).<br />

Auf diese Weise werden Rollstuhlfahrer<br />

eindeutig diskriminiert.<br />

Dass es auch anders geht, zeigen<br />

Beispiele aus Sachsen, Niedersachsen<br />

und Bayern.<br />

Karl Finke<br />

Hüppe: Reisen von Rollstuhlfahrern<br />

in Europa nicht zwischen Surfbrettern,<br />

Skiern und Fahrrädern<br />

der Verordnung der Europäischen<br />

Union über die Rechte und Pflichten<br />

der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr<br />

im Amtsblatt der Europäischen<br />

Union erklärt der Beauftragte der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion für<br />

die Belange der Menschen mit Behinderungen,<br />

Hubert Hüppe MdB:<br />

„Rollstuhlfahrer müssen nicht befürchten,<br />

Europa in sogenannten<br />

„Mehrzweckräumen“ in Fernverkerszügen<br />

bereisen zu müssen“.<br />

Die nun veröffentlichte Verordnung<br />

der Europäischen Union verpflichtet<br />

die Eisenbahnunternehmen nicht,<br />

Fernverkehrszüge mit derartigen Räumen<br />

auszustatten. Ursprünglich hatte<br />

das Europäische Parlament gefordert,<br />

Mehrzweckräume in Zügen einzurichten.<br />

In den Räumen sollten nach<br />

Uschi Lehmann von der <strong>Berliner</strong><br />

Rolligruppe TouringWandern wollte<br />

sich über den Schutz vor Blitzschlag<br />

erkundigen. Von kompetenter Stelle<br />

eines führenden Unternehmens auf<br />

diesem Gebiet musste sie erfahren,<br />

dass es weder eine Untersuchung der<br />

Gefährdung noch einen Lösungsansatz<br />

für Blitzschutz an Rollstühlen<br />

gibt. Nach längerer Recherche hat<br />

der Blitzschutzkomponenten-Hersteller<br />

mit einer „fast 100-jährigen<br />

Praxiserfahrung“ keinen Produktvorschlag<br />

finden können, der auch<br />

a n z e i g e<br />

Ihr Fachberater:<br />

Wolfgang Hänsch<br />

Bötzseestraße 99<br />

15345 Eggersdorf<br />

Telefon: 03341/ 30 20 79<br />

Mobil: 0179/ 1 30 33 63<br />

hippihaensch@aol.com<br />

Beratung nur nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung.<br />

Da schägt<br />

doch der Blitz ein<br />

dem Willen des Parlaments neben<br />

Fahrrädern und Sportgeräten auch<br />

Rollstühle mitgenommen werden.<br />

Sozialverbände äußerten Bedenken,<br />

dass Rollstuhlfahrer bei Fernreisen<br />

als „Fahrgäste 3. Klasse“<br />

zwischen Skiern, Surfbrettern und<br />

sperrigem Gepäck reisen müssen.<br />

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

hatte sich daraufhin erfolgreich<br />

beim Bundesjustizministerium dafür<br />

eingesetzt, dem Vorschlag des Europäischen<br />

Parlaments nicht zu folgen.<br />

Es ist gut, dass die missverständliche<br />

Forderung des Europäischen<br />

Parlaments nicht in die Verordnung<br />

übernommen wurde. Rollstuhlfahrer<br />

müssen die Möglichkeit haben,<br />

gleichberechtigt mit anderen Fahrgästen<br />

zu reisen.<br />

nur annähernd den Schutz der Person<br />

im Rollstuhl ermöglichen könnte.<br />

„Unsere Empfehlung lautet daher:<br />

Mit dem Rollstuhl so schnell als<br />

möglich in den Schutzbereich eines<br />

Gebäudes kommen“, wurde der <strong>Berliner</strong>in<br />

geraten. Lehmann, die mit<br />

ihrer Gruppe bei Wind und Wetter<br />

unterwegs ist, kann nur darauf hoffen,<br />

dass bei Gefahr der Zugang<br />

zu einem rettenden Gebäude nicht<br />

durch Stufen versperrt ist.<br />

H i l fsmit t elberat u ng<br />

(unter Verwendung von Erprobungs-<br />

und Beratungsmustern)<br />

Beratung bei<br />

– KFZ-Umrüstung<br />

– Wohnungsumbau sowie<br />

– Inkontinenz<br />

R o l l s t u h l t r a i n i n g<br />

für Hilfspersonen<br />

Ein Fachberatungsangebot<br />

des <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbandes<br />

(BBV) „Für Selbstbestimmung<br />

und<br />

Würde“.


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 MOBILITÄT<br />

Mehr Sicherheit und Mobilität<br />

können seit wenigen Monaten mobilitätseingeschränkteAutofahrerInnen<br />

rund um Biesenthal erfahren.<br />

Die Traditionsautowerkstatt<br />

Pascal Dobberkau aus Barnim<br />

hilft nun auch jenen Personenkreis,<br />

die in ihrer Mobilität erheblich<br />

eingeschränkt sind. Die Firma<br />

hat ihren Geschäftsbereich um die<br />

Serviceleistungen des Um- und<br />

Einbaus von Handykaplösungen<br />

für jeden Behinderungsgrad und<br />

für alle Fahrzeugtypen erweitert.<br />

Dafür hat sie einen Marktführer –<br />

die PARAVAN GmbH – ins Boot<br />

geholt.<br />

Fortan kümmert sich Michael Kopitzki<br />

um alle Fragen des Fahrzeu-<br />

Biesenthaler Autoprofis kümmern<br />

sich um mehr Mobilität<br />

Autofahrer mit Behinderungen bei Dobberkau in besten Händen<br />

a n z e i g e<br />

René H. hat sich für den Einbau einer Verladehilfe der Autowerkstatt Dobberkau aus Biesenthal<br />

entschieden und wird fortan ohne fremde Hilfe zurechtkommen.<br />

gumbaus. „Service aus einer Hand<br />

ist bei ihm keine leere Worthülse.<br />

Kompetente Fachberatung und die<br />

Suche nach der optimalen, individuellen<br />

Lösung kennzeichnen die Arbeitsweise<br />

des Fachmannes.<br />

Renè H. ist seit fünf Jahren auf den<br />

Rollstuhl angewiesen. Die heimtückische<br />

MS-Krankheit hat ihn auch<br />

in der Mobilität erheblich eingeschränkt.<br />

Auf das Autofahren will<br />

er nicht verzichten. Ist aber immer<br />

auf wesentliche Hilfe seiner Familie<br />

oder Mitmenschen beim Autofahren<br />

angewiesen. „Ein Rollstuhl steht immer<br />

in der Garage und ein Zweiter ist<br />

immer im Fahrzeug von Nöten. Es<br />

ist sehr, beschwerlich mit allem klarzukommen.<br />

Ich benötige jederzeit<br />

Kostenloser Hol- und Bringservice bei möbus!<br />

Foto: U. Gieche<br />

jemand, der mir beim ein- oder aussteigen<br />

hilft“, so der gelernte Bautischler.<br />

René fährt nun bereits seit<br />

über zehn Jahren einen Opel Caravan.<br />

Auch dieses Fahrzeug ist in die<br />

Jahre gekommen. Durch einen Zufall<br />

lernt er Michael Kopitzki kennen.<br />

Kopitzki informiert auf einer Veranstaltung<br />

der MS-Selbsthilfegruppe<br />

über das neue Serviceangebot der<br />

Biesenthaler Autowerkstatt. Der Inhalt<br />

überzeugt den verheirateten Familienvater<br />

eines Sohnes und suchte<br />

die Werkstatt vor Ort auf. Hier werden<br />

all seine Fragen bezüglich des erforderlichen<br />

Umbaus ausführlich beantwortet.<br />

„Herr Kopitzki kümmert<br />

sich nicht nur um technische Details,<br />

sondern hilft auch bei den erforderlichen<br />

Antragsverfahren bei den Ämtern.<br />

Das ist Service“, freut sich der<br />

gebürtige <strong>Berliner</strong> und seit 35 Jahren<br />

in Bernau beheimatete Opelfahrer.<br />

Er hat sich im Zusammenarbeit mit<br />

Kopitzki für eine seitliche Verladehilfe<br />

für den Rolli entschieden. Diese<br />

wird vom Cockpit aus dem Kofferraum<br />

heraus ferngesteuert zu der<br />

Fahrerseite befördert. Ohne Komplikationen<br />

kann er nun ohne fremde<br />

Hilfe in seinen Rolli steigen. „Eine<br />

tolle Erleichterung, die die Mobilität<br />

sichtbar erhöht“, so René. Die Werkstatt<br />

aus Biesenthal hilft nicht nur<br />

behinderten Menschen die Mobilität<br />

zu erhöhen. „Auch Senioren helfen<br />

wir. Beispielsweise durch Einstiegshilfen<br />

oder orthopädische Sitze“, so<br />

Kopitzki.<br />

Uwe Gieche<br />

<strong>Berliner</strong> Senat regelte<br />

Fragen für<br />

Behinderte<br />

zur Umweltzone<br />

9<br />

Seit dem ersten Januar dieses Jahres<br />

müssen Fahrzeugführer für das<br />

Befahren des Innenstadtringes (S-<br />

Bahninnenring) in der Hauptstadt im<br />

Besitz der so genannten Umweltplakette<br />

(rot, gelb, grün) sein. Hier gab<br />

es auch noch erheblichen Klärungsbedarf<br />

für Behindertenfahrdienste<br />

und mobilitätseingeschränkte<br />

Fahrzeugführer. Der <strong>Berliner</strong> Senat<br />

hat nun dazu Regelungen getroffen.<br />

Mehrere Behindertenfahrdienste benötigen<br />

keine Plakette. Sie müssen<br />

lediglich im Besitz eines EU-Parkausweises<br />

sein, um ihren Service<br />

nachzuweisen.<br />

Schwerbehinderte benötigen für<br />

ihr Fahrzeug auch keine Umweltplakette.<br />

Hier reicht ebenfalls der<br />

EU-Parkausweis oder das Schwerbehindertendokument.<br />

Bürger, die<br />

im Schwerbehindertenausweis das<br />

Merkzeichen „G“ besitzen, müssen<br />

eine Ausnahmegenehmigung beantragen,<br />

falls ihr PKW nicht nachrüstbar<br />

ist oder ein Neukauf unzumutbar<br />

erscheint.<br />

Behinderte sind von der erforderlichen Umweltplakette<br />

befreit.<br />

Unser Hol- und Bringservice sorgt dafür, dass Ihr Fahrzeug zu einem Werkstattbesuch,<br />

z. B. wegen Reparaturen, oder des Einbaus von Fahrhilfen vor Ihrer<br />

Haustür abgeholt und auch dorthin wieder zurückgebracht wird. Dieser Service<br />

ist für Kunden mit Handicap natürlich kostenlos.<br />

Mobil mit möbus – Service ist unsere Leidenschaft!<br />

Ihr Team der möbus-gruppe freut sich auf Sie!<br />

möbus-gruppe<br />

Hansastraße 202-211 · Berlin-Weißensee<br />

Tel.: 030/962 762 - 0 · Fax: 030/962 762-304<br />

www.moebus-gruppe.de


10 AKTUELL<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Da die BVG ein großes Unternehmen<br />

ist, sind wir mit unserer im letzten<br />

Jahr angefangenen Serie noch<br />

lange nicht am Ende. Auch in diesem<br />

Jahr öffnen sich die Türen einiger<br />

BVG-Abteilungen für die BBZ-Leser.<br />

Diesmal haben wir (Frau Lichtenberg<br />

und ich) uns mit Herrn Tegetmeier<br />

von der BVG getroffen.<br />

Herr Tegetmeier ist verantwortlich<br />

für das Kommunikationsmanagement,<br />

also auch für fahrinfo<br />

online. In diesem Zusammenhang<br />

hat er uns mit den Herren Franzen<br />

und Müer von der IVU Traffic Technologies<br />

AG bekannt gemacht, die<br />

die BVG in allen Belangen rund um<br />

die elektronische Fahrplanauskunft<br />

beraten und betreuen. Die von der<br />

IVU gelieferte fahrinfo-Software<br />

wurde so weiterentwickelt, dass es<br />

nun möglich wird, fahrinfo online<br />

künftig barrierefrei nutzen zu können.<br />

Hierzu waren umfangreiche<br />

Erweiterungen sowohl an den Programmoberflächen<br />

hinsichtlich Gestaltung<br />

und Bedienbarkeit als auch<br />

bei den Dateninhalten hinsichtlich<br />

der Ausstattung von Haltestellen,<br />

Bahnhöfen und Fahrzeugen nötig.<br />

Die besonders aufwendige Erhebung<br />

der detaillierten Informationen an<br />

möglichen Umsteigepunkten wurde<br />

flankiert von dem parallel laufenden<br />

Forschungsprojekt BAIM (Barrierefreie<br />

ÖV – Informationen für<br />

mobilitätseingeschränkte Personen),<br />

das seit 2005 in einem Konsortium<br />

verschiedener Partner aus Technik<br />

und Verkehr, zu denen unter anderem<br />

auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg<br />

VBB und die IVU<br />

gehören, ähnliche Fragestellungen<br />

bearbeitet.<br />

Die Gestaltung der neuen Benutzeroberfläche<br />

von BVG-fahrinfo<br />

musste mehreren Vorgaben genüge<br />

tun. Veränderungen gegenüber der<br />

Fahrplan-Info bei der BVG<br />

aktuellen Version sollten nur behutsam<br />

vorgenommen werden, um den<br />

gewohnten Ablauf bei der Benutzung<br />

nicht völlig zu verändern. Die<br />

Gestaltung musste darüber hinaus<br />

soweit wie möglich gemäß BITV<br />

(Barrierefreie Informationstechnik –<br />

Verordnung) durchgeführt werden.<br />

Echtzeitinfos zum Status von Aufzügen<br />

werden integriert, und nach<br />

und nach erfolgt die gemeinsame<br />

Nutzung des Datenbestandes für<br />

eine barrierefreie Auskunft durch<br />

VBB und BVG. Erweiterungen im<br />

BVG – Stadtplan visualisieren z.B.<br />

aktuelle Aufzugs- und Verkehrsstörungen<br />

direkt aus der zentralen<br />

Leitstelle der BVG. Die Bau- und<br />

Sanierungsmaßnahmen auf und um<br />

U-Bahnhöfen in 2005/6 nutzend,<br />

wurden des weiteren zahlreiche Daten<br />

im Hinblick auf Mobilitätseinschränkungen<br />

nacherhoben, ergänzt<br />

und korrigiert. Die Testphase unter<br />

Einbeziehung der Zielgruppe soll<br />

demnächst beendet werden.<br />

Allerdings wurde in dieser Phase<br />

auf die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer<br />

besonders eingegangen. Kostengründe<br />

erlauben nur eine step<br />

by step – Verbesserung, z.B. die<br />

Ergänzung um Detailinformationen<br />

für Sehbehinderte. Leider wurde die<br />

Datenerhebung nicht von tatsächlich<br />

mobilitätseingeschränkten Personen<br />

durchgeführt, wodurch der vom<br />

System kalkulierte Zeitbedarf beim<br />

Umsteigen sich im Praxistest erst<br />

noch bewähren muss.<br />

Die aufgestellten Daten machen es<br />

möglich, eine durchgängig barrierefreie<br />

Reisekette zwischen Start- und<br />

Zielhaltestelle inklusive aller benötigten<br />

Umsteigevorgänge in Fahrzeugen<br />

(Rampen) und Umsteigebauwerken<br />

(Aufzüge, mobile Hublifte)<br />

anzuzeigen.<br />

Um diesen hohen Detaillierungsgrad<br />

der Auskunft zu erreichen,<br />

wurde eine umfangreiche Datenerhebung<br />

durchgeführt. Umsteigewege<br />

wurden ausgemessen und Zwischenpunkte<br />

festgelegt. An denen<br />

kann ggf. eine Richtungsänderung<br />

erfolgen, um die Möglichkeit der<br />

Barriereüberwindung (Treppe, Rolltreppe,<br />

Lift) zu wählen. Der Nutzer<br />

selbst trifft seine individuellen<br />

Vorgaben und lässt sich so die für<br />

ihn passende Routeninformation<br />

berechnen. Diese Information wird<br />

aber nur bei Bedarf ausgegeben, damit<br />

Nicht-Mobilitätseingeschränkte<br />

nicht unnötig belastet werden. Auch<br />

hier gilt: Weniger ist mehr, um keine<br />

weiteren Barrieren aufzubauen. Für<br />

einen weiteren Erfolg des barrierefreien<br />

Routings mit der BVG gibt<br />

es mehrere Voraussetzungen: eine<br />

aktuelle Auskunft über Fahrzeug-<br />

und Bauwerksausstattung, funktionierende<br />

Meldeprozesse hinsichtlich<br />

Baumaßnahmen, Sperrungen, Treppensanierung<br />

sowie Echtzeitinfos<br />

zum Status von Aufzügen.<br />

Weiteres Erfolgskriterium ist die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen<br />

VBB, S-Bahn und BVG zur optimalen<br />

Datennutzung. Natürlich verschließt<br />

sich auch die BVG nicht den<br />

technischen Neuerungen, die Info<br />

über defekte Aufzüge ist auch per<br />

Handy mit Internetnutzung abrufbar.<br />

Konzepte zum Ausbau der mobilen<br />

Auskunft existieren bereits und<br />

könnten sukzessive im Nachgang der<br />

BVG-fahrinfo-Erweiterungen umgesetzt<br />

werden.<br />

Franziska Littwin<br />

Verleihung des <strong>Berliner</strong>-FreiwilligenPasses<br />

Berlins Sozialsenatorin Heidi<br />

Knake-Werner und die <strong>Berliner</strong><br />

Beauftragte für bürgerschaftliches<br />

Engagement, Monika Helbig, haben<br />

Ende November 2007 zum sechsten<br />

Mal Freiwilligenpässe an 74 ehrenamtliche<br />

und sozial engagierte <strong>Berliner</strong>/innen<br />

aus 25 Organisationen<br />

überreicht.<br />

Während dieser Veranstaltung<br />

wurde auch ein Engel der Stiftung<br />

Gute-Tat.de mit dem Freiwilligen-<br />

Pass ausgezeichnet. Frau Kaufmann<br />

engagiert sich seit über 3 Jahren in<br />

unterschiedlichen Projekten, überwiegend<br />

im Bereich der Kinderbetreuung/-begleitung.<br />

Der <strong>Berliner</strong> FreiwilligenPass<br />

dient der Anerkennung des freiwilligen<br />

Engagement von Bürgerinnen<br />

und Bürgern dieser Stadt und trägt<br />

die Unterschrift des Regierenden<br />

Bürgermeisters von Berlin.<br />

Mit dem Dokument wird der Einsatz<br />

im sozialen Bereich anerkannt<br />

und besonderen Fähigkeiten ausgewiesen.<br />

Knake-Werner kündigte bei<br />

der Veranstaltung an, dass auch ein<br />

Schüler-Freiwilligenpass eingeführt<br />

werden solle. „In einer sich stetig<br />

ändernden Wirtschafts- und Arbeitswelt<br />

sind nicht nur die schulischen<br />

Leistungen für den Berufseinstieg<br />

relevant.<br />

Die Bereitschaft und die Fähigkeit,<br />

sich weiter zu entwickeln und<br />

über den Tellerrand zu schauen sind<br />

mehr denn je Voraussetzungen für<br />

eine gelungene Erwerbsbiografie“,<br />

so die Senatorin.<br />

Lucas Maeding, Projektkoordinator<br />

<strong>Berliner</strong><br />

Sonderfahrdienst<br />

verbesserte<br />

Management<br />

Kritikpunkte gründlich<br />

analysiert/ Bessere<br />

Arbeitsorganisation<br />

sorgt für mehr<br />

Effektivität<br />

Verspätungen, nicht Erfüllung<br />

der Fahrtenwünsche des <strong>Berliner</strong><br />

Sonderfahrdienstes im Vorjahr<br />

riefen bei den Betroffenen helle<br />

Aufregung und ständigen Ärger<br />

hervor. Seit mehreren Monaten<br />

scheint der Sonderfahrdienst wieder<br />

auf Kurs zu sein. Die Kritiken<br />

wurden ernst genommen und entsprechende<br />

Schlussfolgerungen<br />

gezogen. Ein verbessertes Management<br />

sorgt nun für den reibungsloseren<br />

Behindertentransport auf<br />

Berlins Straßen.<br />

Täglich sind bis zu 55 Fahrzeuge im<br />

Einsatz. Sie bewerkstelligen zwischen<br />

500 und 550 Einsätze durch die Millionenmetropole<br />

Berlin. Mehr als 120<br />

Fahrer der beiden beauftragten Sonderfahrdienste<br />

kümmern sich in der<br />

Zeit zwischen fünf Uhr am Morgen<br />

bis ein Uhr nachts um den Transport<br />

der behinderten Menschen. Hier ist<br />

Pünktlichkeit, Logistik, Koordination<br />

und Zeitmanagement gefragt. Diese<br />

Aufgabe nimmt die Wirtschaftsgenossenschaft<br />

der <strong>Berliner</strong> Taxibesitzer<br />

eG wahr. Sie hat, ausgehend von den<br />

beiden Hauptkritikpunkten, die gesamten<br />

Abläufe auf den Prüfstand<br />

gestellt und entsprechende Veränderungen<br />

vorgenommen. „So haben wir<br />

den Schwerpunkt auf die Wünsche<br />

der Betroffenen gelegt und Sofortmaßnahmen<br />

ergriffen, die diesen Bedürfnissen<br />

entsprechen“ informiert<br />

Michael Hübner, Regieleiter des Sonderfahrdienstes.<br />

Die Einsatzkapazitäten<br />

wurden in den Haupttransportzeiten<br />

verstärkt. Zwischen 12 und 20<br />

Uhr rollen vor allem die Doppelbusse.<br />

Immerhin ist die gesamte Hälfte<br />

des Transportaufkommens in dieser<br />

Kernzeit zu sichern. „Das verlangt<br />

auch eine bessere Koordination und<br />

ständige Abstimmung zwischen uns<br />

und den beauftragten Unternehmen“,<br />

so Hübner. Eine effektive Transportlogistik<br />

ist auch gefragt. Die finanziellen<br />

Zuwendungen des <strong>Berliner</strong> Senats<br />

sind in der Vergangenheit nicht<br />

erhöht worden. Standen 2006 noch 10<br />

Mio. zur Verfügung waren es im Vorjahr<br />

und 2008 nur noch 7 Mio. Euro.<br />

Uwe Gieche


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 AKTUELL<br />

Hundebesitzer<br />

trotz<br />

Behinderung<br />

Vielen ist er schon ein Begriff<br />

geworden: der Behinderten-Begleithund.<br />

Er hilft Menschen mit Mobilitätseinschränkungen<br />

ihren Alltag<br />

selbständiger zu bewältigen. Der<br />

Hund übernimmt Aufgaben, zu denen<br />

der Halter selbst nicht mehr in<br />

der Lage ist. Die Hunde können für<br />

ihre Halter Türen öffnen und schließen,<br />

verschiedenste Gegenstände<br />

apportieren, Schalter betätigen,<br />

Packtaschen tragen, Handrollstühle<br />

ziehen oder auch Hilfe holen. Der<br />

Hund gibt dem behinderten Menschen<br />

damit mehr Sicherheit und er<br />

wird unabhängiger gegenüber anderen<br />

Hilfspersonen.<br />

Viele Menschen mit Mobilitätseinschränkung<br />

bewerben sich für<br />

einen Hund, der auf Ihre Bedürfnisse<br />

hin ausgebildet wurde, aber was,<br />

wenn der behinderte Mensch schon<br />

einen Hund besitzt oder sich vorstellen<br />

kann einen Hund selbst groß zu<br />

ziehen. Hier gibt es in dem Verein<br />

`Hunde für Handicaps` (HfH) in Berlin-Buch<br />

die Möglichkeit sich Hilfe<br />

zu holen und unter fachkundiger<br />

Anleitung seinen Hund selbst zum<br />

Behinderten-Begleithund auszubilden.<br />

Seit 2008 hat der Verein HfH<br />

nun eine weitere Ausbildungsmöglichkeit<br />

geschaffen. Er gibt für die<br />

Selbstausbildung geeignete Hunde<br />

an behinderte Menschen ab. Diese<br />

Hunde verbrachten ihr 1.Lebensjahr<br />

in sog. Patenfamilien, die durch die<br />

Trainer des Vereins betreut wurden.<br />

Dieser Ausbildungsweg hat den Vorteil,<br />

dass es viele Bewerber gibt, die<br />

ihren Hund zum Teil gerne selbst<br />

ausbilden würden, sich aber die Welpenzeit<br />

mit der Stubenreinheit und<br />

der Grunderziehung nicht zutrauen,<br />

bzw. diese aufgrund ihrer Behinderung<br />

auch nicht leisten können.<br />

Der erste Hund von `Hunde für<br />

Handicaps` der diesen Ausbildungsweg<br />

gehen soll, ist die schwarze<br />

Labradorhündin Ira. Für diese Hündin<br />

wird zur Zeit ein Bewerber aus<br />

Berlin oder Umgebung gesucht, da<br />

die Ausbildung zum Behinderten-<br />

Begleithund mehrere Monate dauern<br />

und zum großen Teil auf dem Trainingsgelände<br />

des Vereins in Berlin-<br />

Buch stattfinden wird.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Hunde für Handicaps, Wiltbergstr.<br />

29G, 13125 Berlin. E-mail:<br />

info@servicedogs.de, www.servicedogs.de.<br />

Es war nur ein „Klick“… und unser<br />

Leben hat sich verändert!<br />

ONEWORLD-BERLIN.DE<br />

Medienfest zum Thema Menschenrechte<br />

Alle Jahre wieder – und das nun<br />

schon seit vier Jahren – bietet dieses<br />

Festival eine Vielfalt internationaler<br />

Film-, Video- und Medienkunstprogramme<br />

dar, die verschiedene<br />

Aspekte der Menschenrechtsdiskussion<br />

beleuchten, Rechtsverletzungen<br />

aufdecken, sowie mutmachende Beispiele<br />

von Menschen zeigen, die die<br />

Wahrnehmung dieser Rechte einfordern.<br />

Vierzig Filme/Videos – jeweils<br />

mit dem Angebot anschließender<br />

Diskussion mit kompetenten Fachvertretern<br />

– wurden vom 14. – 23.<br />

November 2007 an sieben Spielstätten<br />

(Kleisthaus, ACUD Kino, Kino<br />

Arsenal, Kino in der Brotfabrik,<br />

Haus der Demokratie und Menschenrechte,<br />

Tschechisches Zentrum<br />

Berlin, KATO) offeriert.<br />

Die thematische Schwerpunkte in<br />

diesem Jahr waren: Chancengleichheit<br />

für / & Integration von Menschen<br />

mit Behinderung; Lateinamerika:<br />

Menschenrechte und Globalisierung;<br />

Der Krieg gegen den Terror; Afrika:<br />

Folgen des Kolonialismus und Entwicklung;<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit;<br />

Neue Tschechische Dokumentationsfilme;<br />

Medienkunst und<br />

Menschenrechte; Specials.<br />

Aus der Perspektive einer Helferin<br />

im Kleisthaus genoß ich Einblicke<br />

auch ‚hinter die Kulissen’ und war<br />

beeindruckt von dem Herzblut, das<br />

in die Organisation und Durchführung<br />

eines solchen Festivals fließt,<br />

fasziniert von der Menge an guten<br />

Bist Du Single? Hast Du ein Handicap?<br />

Wir haben uns damals bei einer<br />

Freundschaftsbörse im Internet kennen<br />

gelernt und sind mittlerweile<br />

schon über drei Jahre verheiratet. So<br />

eine Chance möchten wir auch gerne<br />

anderen anbieten. Daher haben wir<br />

eine Community im Internet gegründet.<br />

Unsere frische Plattform ist für<br />

Menschen, die mit Behinderungen<br />

jeglicher Art leben müssen, aber auch<br />

für Menschen ohne Behinderungen.<br />

Wir machen in dieser Hinsicht keine<br />

Ausgrenzung und freuen uns über<br />

Jeden, den wir bei uns begrüßen<br />

dürfen. Wir möchten jedem gerne<br />

einen Platz in einer – noch aufbauenden<br />

– Community bieten, die für<br />

alle Mitglieder frei von Kosten ist.<br />

Im Idealfall möchten wir, dass man<br />

mit handicap-for-love.de einfach und<br />

Geistern, die sich größtenteils ehrenamtlich<br />

engagieren – sei es als<br />

Moderator bei Podiumsdiskussionen,<br />

oder als Informanten und Gesprächspartner<br />

seitens Organisationen<br />

wie BUND, Deutsches Institut<br />

für Menschenrechte und UNICEF.<br />

Alle Veranstaltungen, die im Kleisthaus<br />

stattgefunden haben, waren<br />

darüber hinaus kostenfrei, was der<br />

Beauftragten der Bundesregierung<br />

für die Belange behinderter Menschen,<br />

Frau Karin Evers-Meyer und<br />

dem Kleishaus zu verdanken ist.<br />

Zu den persönlichen Eindrücken,<br />

die ich von den Filmen/Videos und<br />

Diskussionen mitnahm, zählt die Erkenntnis,<br />

dass so mancher Film das<br />

Potenzial hat, einen eher nachdenklich<br />

zu entlassen – so mir geschehen<br />

bei ‚INVISIBLE’, der Inuitmütter in<br />

der Antarktis zeigt, die Auswirkungen<br />

von Umweltverschmutzungen<br />

auszubaden haben, die auf ganz anderen<br />

Erdteilen verursacht werden.<br />

Dienstag lief ‚NUR EINE EIN-<br />

ZIGE TABLETTE’ und Mittwoch<br />

wurde ‚MURDERBALL’ gezeigt.<br />

So verglich ich im Anschluss die, von<br />

mir als sehr angenehm empfundene,<br />

Atmosphäre der Contergan-geschädigten<br />

Gruppe mit der Stimmung, in<br />

die ich während dem Film mit den<br />

amerikanischen, Rugby-spielenden<br />

Rolli-Fahrer eintauchte. Spannend<br />

fand ich auch das Thema ‚Genie &<br />

Wahnsinn’ bzw. die künstlerischen<br />

Möglichkeiten die sich vielleicht erst<br />

durch eine nicht-Mainstream-Aus-<br />

schnell seinen zukünftigen Traumpartner<br />

findet! Gerne kann man sich<br />

auch einfach nur anmelden und mit<br />

anderen Leuten quatschen. Im Folgenden<br />

beschreiben wir alle Funktionen,<br />

die auf handicap-for-love.<br />

de möglich sind: Die Partnersuche<br />

über eine interne Suchmaschine. Die<br />

Abfrage erfolgt über verschiedenste<br />

Suchkriterien. Ein internes Forum<br />

ist auch vorhanden. Ebenso wie ein<br />

internes E-Mail Nachrichtensystem.<br />

Besonders einfallsreich ist die Funktion<br />

der Versendung von Amorpfeilen.<br />

Hier kann man seinen persönlichen<br />

Favouriten Pfeile zuschießen.<br />

Erstellen eines eigenen Profils, ganz<br />

einfach durch schon vorhandene<br />

Vorgaben. Man muss einfach nur<br />

noch auswählen. Sehr interessant<br />

ist das Fotoalbum, wo man bis zu<br />

zehn Bildern hochladen kann. Hilfreich<br />

ist, dass man sofort nach dem<br />

11<br />

drucksform ergeben; sie erschienen<br />

mir z.T. sehr frei, originell und höchst<br />

individuell. Ob es sinnvoller ist,<br />

heutzutage produzierte ‚WAHNSIN-<br />

NIGE KUNST’ getrennt/geschützt<br />

zu zeigen, oder ob sie möglichst<br />

gut auf dem Gesamt-Kunst-Markt<br />

integriert werden sollte, vermag ich<br />

für mich indes immer noch nicht zu<br />

beantworten. Interessant war auch<br />

die unterschiedliche Wirkungsweise<br />

der beiden Filmteile ‚Wahnsinnige<br />

Kunst’. Ein Teil zeigte Werke aus der<br />

Sammlung Prinzhorn, die von Frauen,<br />

ein anderer Teil zeigte Werke, die<br />

von Männern geschaffen wurden.<br />

Wem ‚DIE TÖDLICHE DORIS’<br />

ein Begriff ist, wird meine erste<br />

Assoziation ‚gewöhnungsbedürftig’<br />

vielleicht verstehen. Nach einer gewissen<br />

‚Eingewöhnungszeit’ zogen<br />

mich aber die künstlerischen Brücken,<br />

die der Regisseur Wolfgang<br />

Müller baute und mit denen er spielt,<br />

in den Bann – fast so sehr, wie seine<br />

traumhaften Elfensagen.<br />

Bleibt zu hoffen, dass die vielen<br />

Sponsoren/Partner, Unterstützer und<br />

Helfershelfer es ONEWORLD-Berlin<br />

ermöglichen, in gut neun Monaten<br />

das fünfte Filmfestival stattfinden<br />

zu lassen. Mit steigendem<br />

Bekanntheitsgrad finden vielleicht<br />

noch mehr Interessierte den Weg<br />

u.a. zum Kleisthaus, in die etwas<br />

versteckt liegende Mauerstrasse und<br />

bereichern die Auseinandersetzung<br />

mit diesen Themen.<br />

Einloggen sieht, welches Profil die<br />

gleichen Interessen etc. eingegeben<br />

hat. Der Event-Kalender hilft keine<br />

Geburtstage zu vergessen!<br />

Wir freuen uns, wenn viele diese<br />

Möglichkeit nutzen! Und sind gespannt<br />

auf witzige, interessante und<br />

spannende Gespräche! Das sind wir:<br />

Nina und Michael Höhnle und Björn<br />

Franke, der unser Team unterstützt,<br />

als unser Webmaster.<br />

www.handicap-for-love.de


12 GESUNDHEIT<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Der bundesweite Pflegestützpunkt Seniorplace<br />

kritisiert die Pläne der Koalition<br />

Für Geschäftsführerin Nicole<br />

Böwing sind weder die Vorschläge<br />

der SPD noch die Alternativen<br />

der CDU praxisgerecht. Nach den<br />

Plänen von Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt (SPD) sollen<br />

in Deutschland mit Tausenden<br />

von Pflegestützpunkten neue Beratungsstellen<br />

für Pflegebedürftige<br />

und deren Angehörige entstehen.<br />

Geplant ist ein Stützpunkt je<br />

20.000 Einwohner.<br />

Nach Meinung der CDU-Gesundheitsexperten<br />

Annette Widmann-<br />

Mauz und Willy Zylajew seien<br />

diese Einrichtungen weder organisatorisch<br />

noch finanziell ausgegoren.<br />

Nicole Böwing, Geschäftsführerin<br />

von Seniorplace, einem bundesweiten<br />

Beratungsservice für Pflege-und<br />

Wohnformen im Alter, schließt sich<br />

dieser Einschätzung an:<br />

„Mit unserem Unternehmen erbringen<br />

wir seit nunmehr fünf Jahren<br />

eine kompetente und kundenfreundliche<br />

Pflegeberatung, die weder den<br />

Pflegebedürftigen noch dessen Angehörigen<br />

und schon gar nicht den<br />

Steuerzahler finanziell belasten. Die<br />

massenhafte Installation von ‚Pflegestützpunkten‘<br />

ist weder notwendig<br />

noch finanzierbar. Das Geld sollte<br />

besser unmittelbar in die Pflege gesteckt<br />

werden.“<br />

a n z e i g e<br />

„Pflegereform lenkt Geld in die falsche Richtung“<br />

Normalerweise wird im Krankenhaus<br />

die Versorgung des Patienten<br />

gesichert – nicht nur medizinisch,<br />

sondern auch personell bzw. pflegerisch.<br />

Was aber, wenn beim Patienten<br />

erhöhter Assistenzbedarf auf<br />

Grund seiner Behinderung besteht?<br />

Daran möchte die betroffene Gruppe<br />

gar nicht erst denken. Weitergedacht<br />

sind sie schnell bei Verschlechterung<br />

ihres Zustandes auf Grund nicht bezahlter<br />

Assistenz im Krankenhaus.<br />

Am 4. Dezember 2007 fand dazu im<br />

Kleisthaus, Mauerstr. 4, eine Fach-<br />

Inkontinenz- und/ oder Sexualberatung<br />

bei Ulrike Boppel<br />

Inkontinenzfachberaterin, Sexualpädagogin<br />

Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />

blisse, Tel.: 8 47 18 70<br />

Nach dem Gesetzentwurf sind zunächst<br />

1600 Stützpunkte vorgesehen,<br />

für deren Finanzierung 80 Millionen<br />

Euro bereitgestellt werden sollen.<br />

Laut Expertenkreisen der CDU handele<br />

es sich dabei aber lediglich um<br />

eine Anschubfinanzierung.<br />

Denn nach dem von Schmidt geplanten<br />

Einwohner-Schlüssel wären<br />

4000 Pflegestützpunkte notwendig,<br />

die jährliche Kosten von rund 800<br />

Millionen Euro verursachen würden.<br />

Nicole Böwing: „Mit dieser Menge<br />

Geld, die allein in den Aufbau von<br />

Parallelstrukturen fließen soll, ließe<br />

sich in der direkten Betreuung von<br />

Pflegebedürftigen sehr viel mehr<br />

erreichen. Die Pflegereform ist für<br />

mich deshalb in dieser Beziehung<br />

völlig indiskutabel.“<br />

Für die Sozialwissenschaftlerin<br />

Böwing ist aber auch das Gegenmodell<br />

der CDU nicht der Weisheit<br />

letzter Schluss: „Mit den von den<br />

Unionspolitikern statt dessen vorgeschlagenen<br />

Beratungsschecks würde<br />

ebenfalls das Geld in die falsche<br />

Richtung fließen. Warum belässt es<br />

die Koalition nicht bei sich selber<br />

finanzierenden Beratungsdiensten<br />

wie unserem Service Seniorplace?<br />

Im Bundesgesundheitsministerium<br />

verfügt man offenbar über zu viel<br />

Geld ...“<br />

tagung statt. Mit finanzieller Unterstützung<br />

durch den Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband, Landesverband<br />

Berlin organisierte das Bündnis für<br />

ein selbstbestimmtes Leben behinderter<br />

Menschen in Kooperation mit<br />

der AG „Persönliche Assistenz“ des<br />

<strong>Berliner</strong> Landesbehindertenbeirats,<br />

dem „ambulante Dienste“ e.V. und<br />

der Lebenswege für Menschen mit<br />

Behinderungen GmbH Berlin die-<br />

Über Seniorplace:<br />

Seniorplace ist ein in der Bundesrepublik<br />

in dieser Form bislang einmaliges<br />

Unternehmen, das Senioren<br />

oder deren Angehörige kostenlos<br />

und neutral über das Angebot, Leistung<br />

und Preise von Senioreneinrichtungen<br />

berät.<br />

Zu erreichen ist Seniorplace über<br />

die gebührenfreie Pflege-Hotline<br />

0800 22 30 800 oder im Internet<br />

unter www.seniorplace.de. Die Beratung<br />

erfolgt rund um die Uhr und<br />

berücksichtigt neben grundlegenden<br />

Fragen wie beispielsweise den<br />

Pflege- und Betreuungsbedarf der<br />

Senioren, die geeignete Wohnform<br />

oder Kosten auch die individuellen<br />

Bedürfnisse und Wünsche.<br />

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse<br />

(DAK) vertraut seit zwei<br />

Jahren dem Know-how und der Erfahrung<br />

von Seniorplace. Für Versicherte<br />

und deren Angehörige ist<br />

Seniorplace die empfohlene erste<br />

Anlaufstelle.<br />

Seniorplace GmbH<br />

Brunnenstr. 181, 10119 Berlin. Telefon<br />

030/ 856 214 60, Fax 030/ 856<br />

214 89, www.seniorplace.de.<br />

Ansprechpartner für die Presse:<br />

Katrin Falkenhahn.<br />

Assistenz im Krankenhaus<br />

se Veranstaltung. Auf dem Podium<br />

fanden sich Vertreter aus Krankenhäusern,<br />

der Politik, der Betroffenen<br />

und Rechtsexperten ein.<br />

Der Widerspruch zwischen Krankenhäusern,<br />

die aus personellen<br />

Gründen nicht in der Lage sind behinderte<br />

Menschen mit einem erhöhten<br />

Hilfsbedarf adäquat zu versorgen<br />

und der Weigerung der Leistungsträger<br />

die Kosten für diese individuelle<br />

Unterstützung zu tragen, gaben Anlass<br />

nach Lösungen zu suchen.<br />

Eine mögliche Lösung wäre eine<br />

Änderung des § 39 SGB 5. In diesem<br />

ist die umfassende Sicherstellung<br />

der pflegerischen Versorgung durch<br />

das Krankenhaus festgeschriebener<br />

Grundsatz und selbst für „Normalos“<br />

oft eine Fiktion. Eine Änderung<br />

des Paragraphen würde eine Finanzierung<br />

von Assistenz im Kranken-<br />

Schnellsuche nach<br />

Arzt und Zahnarzt<br />

Die Arzt-Auskunft bietet einen<br />

neuen Service: die Schnellsuche. Direkt<br />

auf der Startseite der Homepage<br />

können Nutzer ein Stichwort oder eine<br />

Therapieform plus Stadt/Postleitzahl<br />

eingeben und finden so ganz einfach<br />

den passenden Arzt. Das System<br />

lernt kontinuierlich: bei der Suche<br />

nach „Allergie“ bietet es auch verwandte<br />

Kriterien wie Heuschnupfen,<br />

Asthma und Hyposensibilisierung;<br />

beim Stichwort „Schmerz“ beispielsweise<br />

werden Migräne, Schmerztherapie,<br />

Chirotherapie und weitere<br />

mehr angeboten. Die Adressredaktion<br />

analysiert dafür kontinuierlich die<br />

Eingaben und pflegt die dahinter liegende<br />

Systematik. „Das ist ein weiterer<br />

kleiner Beitrag zur Barrierefreiheit,<br />

weil sich auch User ohne genaue<br />

Sprachkenntnisse zurechtfinden“,<br />

sagt Dr. P. Müller, Vorstand der Stiftung<br />

Gesundheit. Die Arzt-Auskunft<br />

ist bei den wesentlichen Gesundheits-<br />

Portalen eingebunden. Auch viele<br />

Krankenversicherungen nutzen das<br />

Verzeichnis zur Patienteninformation.<br />

Das gesamte Verzeichnis umfasst<br />

rund 390.000 Ärzte, Zahnärzte, Psychologische<br />

Psychotherapeuten, Kliniken<br />

und Notfalleinrichtungen. Der<br />

Service der gemeinnützigen Stiftung<br />

Gesundheit ist seit 1997 kostenlos<br />

und werbefrei unter www.arzt-auskunft.de<br />

oder der gebührenfreien<br />

Rufnummer 0800/ 7 39 00 99<br />

(Mo – Fr: 9 –17 Uhr) verfügbar.<br />

Stiftung Gesundheit, Vorsitzender des<br />

Vorstands Dr. Peter Müller<br />

www.stiftung-gesundheit.de<br />

haus erleichtern. Momentan haben<br />

die Leistungsträger keinen praktischen<br />

Ermessensspielraum, um erforderliche<br />

Hilfen im Krankenhaus<br />

zu finanzieren. Wichtig ist die Berücksichtigung,<br />

dass keine zusätzlichen<br />

Kosten anfallen.<br />

Die Kosten für die Finanzierung<br />

von Assistenz würde der Leistungsträger<br />

anstandslos übernehmen,<br />

wenn die behinderte Person gesund<br />

in ihrer Wohnung leben würde. Assistenzkräfte<br />

sind „lebende Hilfsmittel“,<br />

ähnlich einer Brille, die einem<br />

im Falle eines Klinikaufenthaltes<br />

auch nicht weggenommen wird.<br />

Selbst der Vertreter des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit will<br />

dazu beitragen, dass der Versorgungsanspruch<br />

des Krankenhauses<br />

in Frage gestellt wird. Das lässt auf<br />

eine erforderliche Gesetzesänderung<br />

hoffen.<br />

Franziska Littwin


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 GESUNDHEIT<br />

„Initiative Berlin – gegen Darmkrebs“: Vorsorge bringt Sicherheit<br />

2. Hellersdorfer Früherkennungstage mit beachtlicher Resonanz<br />

Berlin hat dem Darmkrebs<br />

schon längst den Kampf angesagt.<br />

Dennoch erkranken immer<br />

noch jährlich 50.000 Frauen und<br />

Männer in Deutschland an diesem<br />

Karzinom. 11.000 enden gar<br />

tödlich. Diesem Geschwür hat seit<br />

Jahren schon die „<strong>Berliner</strong> Initiative<br />

gegen Darmkrebs“ den Kampf<br />

angesagt. Sprecher Dr. Rolf Drossel<br />

ist davon überzeugt, dass<br />

durch Vorbeugeuntersuchungen<br />

und permanente Aufklärungsarbeit<br />

das Krebsgeschwür verbannt<br />

werden kann. Bei den jüngst stattgefundenen<br />

Hellersdorfer Früherkennungstagen<br />

konnte er eine<br />

optimistische Bilanz dem interessierten<br />

Publikum präsentieren.<br />

Der engagierte Gastroenterologe,<br />

Dr. Rolf Drossel, versteht es seine<br />

Zuhörer in den Bann zu ziehen. Kein<br />

Wunder, seit mehr als 30 Jahren beschäftigt<br />

sich der heute niedergelassene<br />

Arzt mit dem Darmkrebs. Vor allem<br />

die Männer im Alter ab 50 Jahren<br />

haben in der Vergangenheit das Karzinom<br />

zu spüren bekommen. „Die Einstellung<br />

zur Vorbeugeuntersuchung<br />

hat sich jedoch verändert“, so Drossel.<br />

Dennoch nutzten in den vergangenen<br />

fünf Jahren nur 170.000 männliche<br />

Personen in dieser Altersstruktur in<br />

Berlin die kostenlose Vorsorgeuntersuchung.<br />

Hier sieht der Facharzt<br />

nach wie vor ein Informationsdefizit.<br />

Obwohl sich die Zahl im Vergleich zu<br />

Großstädten wie Hamburg und Mün-<br />

Der Birghan-Preis der <strong>Berliner</strong><br />

Multiple Sklerosegesellschaft<br />

des Jahrganges 2007 wurde an<br />

den Direktor des Institutes für<br />

Medizinische Mikrobiologie der<br />

Martin- Luther Universität Halle-Wittenberg,<br />

Professor Dr. Dr.<br />

S. Alexander Kekulé, verliehen.<br />

Kekulé erhielt den mit 2.500 Euro<br />

dotierten Journalistenpreis für<br />

seinen herausragenden journalistischen<br />

Beitrag mit dem Titel „Angriff<br />

von innen“, der im <strong>Berliner</strong><br />

Tagesspiegel veröffentlicht wurde.<br />

Der Autor und Journalist verschiedener<br />

medizinischer Fachbeiträge, der<br />

u.a. auch in der „Zeit“, Spiegel, „Züricher<br />

Zeitung“ sowie weiteren namhaften<br />

deutschen Tageszeitungen pu-<br />

chen sehen lassen kann, lässt Drossel<br />

nicht locker. Diese Krebsart lässt<br />

sich verhindern, wenn rechtzeitig das<br />

Geschwür erkannt wird. Untersuchungen<br />

belegen nachhaltig, dass bei<br />

<strong>Berliner</strong> MS-Gesellschaft verlieh Journalistenpreis<br />

Birghan-Preis geht an Hallenser Institutsdirektor<br />

bliziert und für die Bundesregierung<br />

als Berater tätig ist, setzt sich in der<br />

Veröffentlichung mit den Ursachen<br />

der MS auseinander. Er bezeichnet<br />

diese Krankheit selbst als „eine der<br />

mysteriösesten erblichen Krankheit“.<br />

Dennoch vermag es auch ihm nicht<br />

gelingen, die eigentlichen Ursachen<br />

zu definieren. „Es ist als würde man<br />

nach einer einheitlichen Ursache für<br />

Verkehrsunfälle suchen: Überfahrenes<br />

Rotlicht, Trunkenheit und hohe<br />

Geschwindigkeit sind häufige Unfallursachen-<br />

aber keineswegs jeder, der<br />

betrunken über eine rote Ampel rast<br />

verursacht einen Unfall“, beschreibt<br />

der international anerkannte Wissenschaftler<br />

die Situation zur Ursachenforschung.<br />

Er weist in diesem Zusammenhang<br />

darauf hin, dass beliebte<br />

Dr. Rolf Drossel ist der Sprecher der Initiative Berlin- gegen Darmkrebs.<br />

Vorsorgemaßnahmen die Sterblichkeit<br />

unter 90 Prozent liegt. Er weist<br />

in diesem Zusammenhang darauf hin,<br />

dass jedoch der Krebs zu 80 Prozent<br />

sporadisch auftritt. „Hier liegt die<br />

Hausmittel das MS-Risiko zumindest<br />

senken können. Sonnenlicht und Vitamin<br />

B wirken der Nervenzerstörung<br />

entgegen und auch der all abendliche<br />

Löffel Lebertran ist nach Kekulés<br />

Überzeugung zu empfehlen.<br />

Der MS-Birghan Preis für Journalismus<br />

wird bereits seit dem Jahr<br />

2000 verliehen und ist nach der<br />

Stifterin- Ursula Birghan- benannt.<br />

So teilte das Vorstandsmitglied der<br />

<strong>Berliner</strong> MS-Gesellschaft und ehemaligeCDU-Abgeordnetenhausmitglied<br />

im <strong>Berliner</strong> Parlament bei der<br />

Preisverleihung mit, dass sie sich<br />

noch mehr solcher Veröffentlichungen<br />

wünsche, die den Umgang mit<br />

der Krankheit thematisiert.<br />

Uwe Gieche<br />

Foto: Uwe Gieche<br />

Foto: Uni Halle<br />

13<br />

eigentliche Gefahr. Gerade deshalb<br />

kommt der Vorsorgeuntersuchung so<br />

große Bedeutung bei. Wir wollen hier<br />

einen Beitrag zur Aufklärung leisten“,<br />

unterstreicht der Mediziner. Die Voruntersuchungen<br />

sind teilweise länger<br />

und umfangreicher als der eigentliche<br />

Eingriff. Die Darmspiegelung ist leider<br />

immer noch mit einem negativen<br />

Image behaftet.<br />

Zu unrecht meint Drossel, denn<br />

hier hat auch die Medizin erhebliche<br />

Fortschritte gemacht. „Zwei von drei<br />

Patienten würden die Untersuchung<br />

immer wieder machen lassen“. So<br />

auch Harald Meier. Der 63-jährige<br />

geht regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung<br />

und hat so ein sicheres Gefühl.<br />

„Zuerst war ich damals auch<br />

skeptisch. Man weiß ja nie, wie das<br />

Ergebnis aussieht. Da kommt man<br />

schon ins Grübeln. Dennoch kann<br />

ich nur jedem raten, ab jenseits der<br />

50 die Vorsorgeuntersuchung durchführen<br />

zu lassen. Man hat auf jeden<br />

Fall ein sicheres Lebensgefühl“, so<br />

der Marzahner. Neben der Vorsorge<br />

nimmt auch eine gesunde Lebensweise<br />

einen nicht zu verkennenden<br />

Einfluss auf die Senkung des Krebsrisikos<br />

ein. Rauchen, übermäßiger<br />

Alkoholgenuss und Übergewicht<br />

befördern den Prozess, der sich im<br />

Inneren des Körpers abspielt. „Von<br />

Außen eben nicht sichtbar, deshalb<br />

hilft nur eine Untersuchung“, so abschließend<br />

Dr. Drossel.<br />

Uwe Gieche<br />

Arzt und Chemiker, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />

Alexander S. Kekulé, ist ständiger Gastkolumnist<br />

des <strong>Berliner</strong> Tagesspiegel.


14 SPORT<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Zwei erfolgreiche Behindertenathleten unter<br />

den Top Ten der <strong>Berliner</strong> Sportlerwahl 2007<br />

Leichtathletin Marianne Buggenhagen und Radsportler<br />

Pierre Senska belegten Platz drei und vier<br />

Bei der <strong>Berliner</strong> Sportlerwahl des<br />

Jahres 2007 konnten sich auch zwei<br />

erfolgreiche Behindertensportler ganz<br />

vorn platzieren. Bei den Frauen belegte<br />

nach Britta Steffen (Schwimmen)<br />

und Claudia Pechstein (Eisschnell-<br />

Marianne Buggenhagen belegte bei der <strong>Berliner</strong><br />

Sportlerwahl 2007 den 3. Platz<br />

Foto: Heike Werner<br />

lauf) die Behindertenleichtathletin<br />

Marianne Buggenhagen einen hervorragenden<br />

3. Platz. Immerhin konnte<br />

die erfolgreichste deutsche Paralympicteilnehmerin<br />

aller Zeiten die Eisflitzerin<br />

Jenny Wolf auf Platz 4 verweisen.<br />

Auch die Vizeweltmeisterin<br />

im Rudern, Britta Oppelt, landete noch<br />

hinter Marianne Buggennhagen auf<br />

Platz sechs. Marianne Buggenhagen<br />

war während der letzten Leichtathletikweltmeisterschaften<br />

im Vorjahr<br />

in Taipeh die überragende <strong>Berliner</strong><br />

Behindertensportlerin. Mit drei Goldmedaillen<br />

kehrte die querschnittsgelähmte<br />

54-Jährige nach Berlin zurück.<br />

Sie konnte jeweils in den Disziplinen<br />

Kugel, Diskus und Speerwerfen den<br />

Wettbewerb klar für sich entscheiden<br />

und ließ der Konkurrenz nicht die<br />

Spur einer Chance. Auch Marianne<br />

Buggenhagen ist erneut aussichtsreiche<br />

<strong>Berliner</strong> Medailienkandidatin für<br />

die Spiele in Peking.<br />

Bei den Männern konnte der 19jährige<br />

TSC-Radsportler, Pierrre<br />

Pierre Senska verfehlte nur knapp den<br />

Podestplatz mit Rang vier.<br />

Senska, einen beachtlichen 4. Platz<br />

erringen. Er musste nur Arthur Abraham<br />

(Boxen), Arne Friedrich<br />

(Fußball), Jens Vogt (Radsport) den<br />

Vortritt lassen. Ganze 99 Punkte<br />

fehlten dem in Berlin-Hellerdorf<br />

Wohnenden zum Podiumsplatz. Der<br />

errungene WM-Titel im Straßenradsport<br />

im Jahre 2007 sowie mehrere<br />

Saisonsiege sollten für diese hervorragende<br />

Platzierung verantwortlich<br />

sein. Auch Senska macht sich berechtigte<br />

Medailienhoffnungen für<br />

die Paralympics in diesem Jahr.<br />

Uwe Gieche<br />

Berlins Meisterteam will Titel verteidigen<br />

Rollstuhlhockeyteam „Berlin Raptors“ live zu erleben<br />

Das Rollstuhlhockeymeisterteam<br />

der „Berlin Raptors“ aus Marzahn-<br />

Hellersdorf ist Anfang <strong>Februar</strong><br />

Gastgeber des 2. Spieltages in der 1.<br />

Bundesliga. Die Jungs um Kapitän<br />

Michael Fiddeke haben in den letzten<br />

Monaten eifrig trainiert, um das<br />

Saisonziel Titelverteidigung zu realisieren.<br />

Der Teamstamm hat sich nur<br />

unwesentlich gegenüber dem Vorjahr<br />

verändert. Zu den Stützen der Meistermannschaft<br />

zählt u. a. natürlich<br />

Nationalspieler André Leonhard. Er,<br />

als auch der langjährige Kapitän beeindrucken<br />

die Gegner durch sicheres<br />

und blindes Passspiel. Trickreiche<br />

und variantenreiche Spielzüge lassen<br />

die Zuschauer ein um das andere<br />

Mal ins Staunen kommen. Die Spieler<br />

beherrschen ihre Spezialrollis im<br />

Schlaf und es geht auch akustisch<br />

ganz schön zur Sache. Gäste und Zuschauer<br />

sind bei freiem Eintritt zum<br />

zweiten Spieltag der „Berlin Raptors“<br />

herzlich willkommen und sollten den<br />

Weg ins oberhavelländische Hennigsdorf<br />

nicht scheuen. Hier wird<br />

Spitzensport der Extraklasse geboten!<br />

Fürs Catering ist gesorgt.<br />

Uwe Gieche<br />

Foto: Verein<br />

Foto. Verein<br />

Die „Berlin Raptors“ hoffen auf zahlreiche Zuschauer bei dem 2. Spieltag in Hennigsdorf.<br />

Sporthalle des Gymnasium „Alexander S. Puschkin“<br />

Rathenaustr. 43, 16761 Hennigsdorf<br />

Samstag, der 09.02.2008<br />

11:30 – 13.00 Berlin Raptors –<br />

Hannover Neckbreakers<br />

13:00 – 14:30 Heidelberg Lions –<br />

Koblenz Speedos<br />

14:30 – 16:00 Hannover Neckbreakers<br />

– Greifswalder Rollmöpse<br />

16:00 – 17:30 Berlin Raptors –<br />

Koblenz Speedos<br />

17:30 – 19:00 Heidelberg Lions –<br />

Greifswalder Rollmöpse<br />

Sonntag, der 10.02.2008<br />

10:00 – 11:30 Hannover<br />

Neckbreakers – Koblenz Speedos<br />

11:30 – 13:00 Berlin Raptors –<br />

Heidelberg Lions<br />

13:00 – 14:30 Greifswalder<br />

Rollmöpse – Koblenz Speedos<br />

14:30 – 16:00 Hannover Neckbreakers<br />

– Heidelberg Lions<br />

16:00 – 17:30 Berlin Raptors –<br />

Greifswalder Rollmöpse<br />

Berlins<br />

hoffnungsvoller<br />

Medailienkandidat<br />

für Peking 2008<br />

geehrt<br />

Lucas Ludwig – Berlins<br />

Juniorsportler<br />

des Jahres 2007<br />

Lucas Ludwig (PSC) ist bei der <strong>Berliner</strong><br />

Sportlergala Ende 2007 als bester Juniorsportler<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Berlins hoffnungsvoller Medailienkandidaten<br />

bei den Paralympics<br />

in Peking 2008, Lucas Ludwig<br />

vom Paralympischen Sportklub<br />

Berlin (PSC), ist Ende Dezember<br />

07 als bester <strong>Berliner</strong> Juniorsportler<br />

geehrt worden.<br />

Das Schwimmtalent vom PSC hat<br />

im vergangenen Jahr durch außergewöhnliche<br />

Leistungen über die Freistilstrecken<br />

seine Medailienanwartschaft<br />

für Peking 2008 untermauert.<br />

Bei den Internationalen Deutschen<br />

Meisterschaften der Behindertenschwimmer<br />

im Mai 2007 hatte er in<br />

seiner Kategorie mehrere nationale<br />

Rekorde aufgestellt.<br />

Der gebürtige Cottbusser konnte in<br />

der Folgezeit die erforderliche Olympianorm<br />

durch jeweils drei Welt- und<br />

Europarekorde über die 50m, 100m<br />

und 400m Freistil bedeutend unterbieten.<br />

Der 17-jährige Sportgymnasiast,<br />

der seit frühester Kindheit<br />

durch einen Klumpfuß gehandicapt<br />

ist, wird von Matthias Ulm betreut.<br />

Ulm räumt seinem Schützling reale<br />

Medailienchancen über die 400m-<br />

Freistil ein. „Wenn Lucas weiter so<br />

eifrig trainiert, sollte es mit dem<br />

Podestplatz bei Olympia klappen.<br />

Die Sportauszeichnung wird zudem<br />

noch mehr Motivation geben“.<br />

Uwe Gieche<br />

Foto: R. Tank


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Körper und Beine sind am Stuhl<br />

festgezurrt. Die Handschuhe werden<br />

noch mit Klebeband getaped.<br />

Beim Griff in die Reifen sollen sie<br />

nicht abrutschen oder die Hände<br />

verletzt werden. Die Rollstuhl-<br />

Rugbyspieler bereiten sich auf<br />

ihren Einsatz vor. Sechzehn Aktive<br />

gibt es in Argentinien. Heute<br />

ist Spieltag, acht sind gekommen.<br />

„Das reicht für zwei Mannschaften,“<br />

sagt Juan.<br />

Juan, Rodrigo, Daniela und Matthias<br />

drehen ihre ersten Aufwärmrunden.<br />

Rugby-Amnistad – Rugby-<br />

Freundschaft steht auf den Trikots.<br />

„Nenn uns Quad-Rugby Argentina,“<br />

meint Juan. Alle Spieler kommen<br />

aus der Hauptstadt Buenos Aires und<br />

nur hier wird in Argentinien Quad-<br />

Rugby gespielt. „Leider“ bedauert<br />

Juan, „aber so sind wir identisch mit<br />

einer Nationalmannschaft.“ Von einem<br />

Turnier mit Mannschaften aus<br />

anderen Landesteilen, oder gar einer<br />

organisierten Liga, sind sie am Río<br />

de la Plata noch weit entfernt.<br />

Die Bezeichnung Quad-Rugby<br />

kommt aus den USA. Quad ist abgeleitet<br />

von Quadriplegiker. In Deutschland<br />

ist mehr der Name Tetraplegiker<br />

geläufig. Quadriplegiker sind an<br />

mindestens drei Gliedmaßen eingeschränkt.<br />

Kenner des Sports bezeichnen<br />

es als eine Mischung aus Rugby,<br />

Autoscooter und Schach. Anpfiff<br />

zum ersten Viertel. Juan rollt in Stellung.<br />

Das Abspiel klappt nicht. „Da<br />

muss der Ball hin,“ ruft der Coach.<br />

Schon rollt der Gegenstoß. Vor dem<br />

Tor kracht Aluminium auf Aluminium,<br />

ein gutes Abspiel, den Verteidiger<br />

umrundet. 1:0 leuchtet es auf der<br />

Anzeigetafel. Gespielt werden viermal<br />

acht Minuten. Jede Mannschaft<br />

a n z e i g e<br />

stellt vier Spieler. Wer den Ball führt,<br />

muss ihn nach zehn Sekunden abspielen<br />

oder dribbeln. Körperkontakt ist<br />

verboten und wird bestraft.<br />

Quad-Rugby kennen in Argentinien<br />

nur wenige. Juan ist Spieler und<br />

Organisator der ersten Stunde. Vor<br />

acht Jahren hatte er einen Unfall.<br />

Während seiner Rehabilitation hatte<br />

er Kontakt zu einer Klinik in der<br />

Schweiz. Von dort brachte jemand<br />

ein Video über Quad-Rugby mit.<br />

„Das hat mich sofort in Beschlag<br />

genommen,“ sagt der 29-jährige<br />

Bankangestellte.<br />

2005 kam Unterstützung aus den<br />

USA. Ein Spieler, ein Techniker<br />

und einer, der die Spieler nach dem<br />

Grad ihrer Behinderung einteilt,<br />

veranstalteten in Buenos Aires eine<br />

fünftägige Schulung. Juan war dabei.<br />

Am Ende wurde die erste Partie<br />

gespielt. Gespielt wird mit speziellen<br />

Sportrollstühlen. Die sechzehn Aktiven<br />

in Buenos Aires müssen sich die<br />

Stühle teilen. Derzeit verfügen sie<br />

über elf Stühle. Bisher wurden alle<br />

Stühle importiert. Einige kamen als<br />

Unterstützungsgeschenke aus den<br />

USA. Demnächst wird eine kleine<br />

Werkstatt in der Provinz Buenos Aires<br />

die Aluminiumstühle herstellen.<br />

Ein Stuhl aus dem Ausland kostet<br />

umgerechtet rund 1.200 Euro. Bald –<br />

Hecho en Argentina – soll er zwischen<br />

500 und 800 Euro kosten.<br />

Matthias ist gerade vom Platz geflogen.<br />

Mit Schmackes war er auf seinen<br />

Gegenspieler geprallt. „Körperkontakt,<br />

eine Strafminute, g grinst<br />

er. „Ja, wir liegen hinten. Der Gegner<br />

hat neun Punkte auf dem Platz,<br />

wir haben sieben. Daher die Überlegenheit.“<br />

Jeder Spieler wird nach<br />

SPORT<br />

Beitrag über „Raptors“ in <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

gab Anregung: Rollstuhl-Rugby in Argentinien<br />

seinen körperlichenVoraussetzungen<br />

in<br />

ein Punktesystem<br />

eingestuft.<br />

Die vier<br />

Spieler auf<br />

dem Feld<br />

dürfen zusammen<br />

8 Punkte<br />

nicht überschreiten.<br />

„Wir versuchen<br />

uns<br />

daran zu<br />

halten, aber wenn nur acht kommen,<br />

dann geht es manchmal nicht.“ Mit<br />

zwei Punkten spielt Matthias im Angriff.<br />

Am Schluss leuchtet es jedoch<br />

38:16 von der Anzeigetafel.<br />

2008 wird es noch kein argentinisches<br />

Quad-Rugbyteam bei den Paralympics<br />

in Beijing geben. „Davon<br />

träumen? Na, logisch. Aber das bedeutet,<br />

Training, Training und noch<br />

a n z e i g e<br />

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PHÖ.888 Anzeige BBZ (neu) 7<br />

2006-06-08, 15:55 Uhr<br />

15<br />

Foto: J. Vogt<br />

Wettkampfvorbereitungen werden auch bei den argentinischen Playern sehr ernst<br />

genommen.<br />

mal Training.“ Vielleicht gelingt es<br />

den Aktiven bald zu einem regionalen<br />

Turnier in die argentinische<br />

Hauptstadt einladen zu können. „Wir<br />

wachsen langsam, aber sicher,“ sagt<br />

Juan und dreht mit Rodrigo, Daniela<br />

und Matthias noch ein paar Ausrollrunden.<br />

„Ach ja, viele Grüße an die<br />

Berlin Raptors und viel Erfolg bei<br />

der Titelverteidigung“.<br />

Jürgen Vogt


16 REISEN<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Der aufmerksame Leser der BBZ<br />

hat vielleicht noch den Artikel über<br />

die Auftaktveranstaltung der special<br />

guides in Erinnerung. Special guides<br />

nennt sich eine Gruppe von behinderten<br />

und nicht behinderten Menschen,<br />

die Stadtführungen in Berlin und anderswo<br />

anbieten. Projektziel ist es,<br />

durch die Methode der Stadtführung<br />

für Behinderungen und Barrieren<br />

zu sensibilisieren. Ihr neuestes Programm<br />

dazu heißt: Mitte (n) – Drin<br />

in Berlin – Barrierefreiheit in Mitte –<br />

Vision und Wirklichkeit ...<br />

Vorgestellt wurde dieses bereits<br />

am 23.11.2007 vor leider nur wenig<br />

Zuhörern. Denn es ist schon mit Interesse<br />

verbunden historische Orte,<br />

Stadtlandschaften und Einrichtungen<br />

des öffentlichen Lebens neu zu entdecken<br />

und bisher unbekannte Ecken<br />

der Hauptstadt kennen zu lernen. Wie<br />

auch im letzten Jahr oder besser im<br />

letzten Programm finden zwei der<br />

Touren in Berlin und eine in Potsdam<br />

statt. Beide <strong>Berliner</strong> Touren wurden<br />

im November vorgestellt. An zahlreichen<br />

konkreten Orten rund um die<br />

Zionskirche beleuchtet Ulrike Wolter<br />

auf der Route 1 die Unterschiede im<br />

Umgang mit Behinderungen in Ost-<br />

und Westdeutschland wie auch während<br />

des „Dritten Reiches“. Nicht nur<br />

beim Ausarbeiten der Tour machte<br />

sich Ulrike Wolter viel Mühe, auch<br />

die Vorstellung des Konzeptes zeigte<br />

ihren Einfallsreichtum – es wurde in<br />

Gedichtform vorgetragen. Trotzdem<br />

es Ziel ist, Barrieren nicht nur aufzuzeigen,<br />

sondern auch zu vermeiden,<br />

ist die Auswahl der Zionskirche ein<br />

Kompromiss. Sie ist nur über eine<br />

Stufe erreichbar. Auf dieser Tour<br />

sind die Bedürfnisse von Blinden und<br />

Sehbehinderten Besuchern noch nicht<br />

restlos bekannt. Manches ist tastbar,<br />

Skiabenteuer für „Rollis“: MonoSki Adventure 2008<br />

Dieser Winter bringt für<br />

Rollstuhlfahrer ein ganz neues<br />

Schneeabenteuer: Beim MonoSki<br />

Adventure 2008 des Christlichen<br />

Jugenddorfwerkes Deutschlands<br />

(CJD e.V.) können querschnittsgelähmte<br />

Jugendliche erfahren, wie<br />

es ist, auf einem Monoski durch<br />

den Schnee zu schwingen.<br />

Der Winter ist bei Rollstuhlfahrern<br />

wenig beliebt. Schnee und Eis halten<br />

sie oft zu Hause fest, während andere<br />

sich bei den verschiedensten Wintersportarten<br />

vergnügen. Das muss<br />

nicht so sein: Selbst „Rollis g können<br />

die Ski-Pisten für sich erobern. Mit<br />

einer einmaligen Aktion will darauf<br />

das CJD Berchtesgaden aufmerksam<br />

machen. Bei einem dreitägigen<br />

Training können sich querschnittsge-<br />

Special guides<br />

Berlin-Brandenburg-Europa<br />

empfehlenswert ist es eine Assistenz<br />

oder Begleitung dabei zu haben. Wie<br />

auf allen Touren, werden Pausen nach<br />

Wunsch eingelegt und je nach Länge<br />

der Diskussion dauert eine Tour 1½<br />

bis 2 Stunden. Zu allen drei Touren<br />

ist eine Audioversion geplant.<br />

lähmte Jugendliche in Berchtesgaden<br />

von dem querschnittsgelähmten Alpinweltmeister<br />

Karl Lotz in die Kunst<br />

des Skifahrens einführen lassen.<br />

Zum krönenden Abschluss starten<br />

die frischgebackenen Pistenspezialisten<br />

zusammen mit prominenten Behindertenleistungssportlern<br />

bei den<br />

CJD Winterspielen als „Vorläufer“.<br />

Bei diesem Großevent treffen sich<br />

gesunde und behinderte Jugendliche<br />

aus ganz Deutschland in Berchtesgaden<br />

zu einem Dreikampf mit den<br />

Disziplinen Alpin-Slalom, Langlauf<br />

und Rennrodeln. Das Spezialtraining<br />

für die „Rollis“ findet vom 19. bis<br />

22. <strong>Februar</strong> 2008 statt. Als Lohn<br />

für die Mühe locken neue sportliche<br />

Erfahrungen, ein Mobilitätsgewinn<br />

für die Winterzeit und der Zugang zu<br />

einem ganz neuen Naturerlebnis. Um<br />

Route 2 macht uns mit der Geschichte<br />

des Reichstages bekannt.<br />

Anschaulich vermittelt Nic Röhner<br />

durch Details über die Entstehung<br />

und Sanierung des Reichstages die<br />

Zusammenhänge zwischen Gesellschaft,<br />

Politik, Behinderung und<br />

eine Teilnahme können sich querschnittsgelähmte<br />

Jugendliche zwischen<br />

14 und 18 Jahren bewerben.<br />

Barrieren. Hier sind tastbare Modelle<br />

für Blinde und Sehbehinderte vorgesehen.<br />

Auch bei dieser Tour gilt die<br />

Mitnahme einer Assistenz für ungeübte<br />

Rollstuhlfahrer, denn auch ein<br />

Besuch von Dachterrasse und Kuppel<br />

sind im Programm enthalten.<br />

Auf Spurensuche nach Barrieren in<br />

der Vergangenheit begibt sich Beate<br />

Dienemann in Potsdam, auf Route 3.<br />

Beginnend an der Glienicker Brücke<br />

geht es durch schöne Parkanlagen<br />

zum Neuen Garten, von dort weiter<br />

in die Nauener Vorstadt und die hier<br />

gelegene Gedenkstätte „Ehemaliges<br />

KGB-Gefängnis“. Durch Kultur, Natur<br />

und Geschichte werden räumliche<br />

Barrieren aus der Zeit der Deutschen<br />

Teilung spürbar. Das Bestreben der<br />

special guides ist es europaweit Touristen<br />

anzulocken – ihr Internetauftritt<br />

ist beispielsweise auch in polnisch<br />

und englisch verfasst. Noch immer<br />

schrecken die Themen „Barriere“<br />

und „Behinderung“ in Zusammenhang<br />

mit einer Stadtführung ab. Nur<br />

ein langsamer Fortschritt ist spürbar.<br />

Hilfreich ist hier die Zusammenarbeit<br />

vom ABSV und „Hotel Mit-Mensch“.<br />

Um das Projekt besser zu vermarkten,<br />

sind Infobroschüren und Flyer<br />

gedruckt worden. Den Großteil der<br />

Druckkosten trug die Jugend- und<br />

Familien Stiftung des Landes Berlin.<br />

Ein Eigenanteil ist dennoch erforderlich<br />

– dieser wird versucht durch<br />

Teilnehmerentgelte und Spenden zu<br />

erwirtschaften. Die Gruppenstärke<br />

je Tour beträgt etwa 15 Personen inclusive<br />

Betreuer, lässt sich bei einer<br />

Schulklasse aber erhöhen.<br />

Neugierig geworden? Unter www.<br />

berlins-spg.de finden sich Termine<br />

und Infos. Tel.: N. Röhner 030/ 612<br />

842 97, U. Wolter 03362/ 888 429.<br />

Franziska Littwin<br />

Die Teilnahmebedingungen und das<br />

Bewerbungsformular gibt es unter<br />

www.cjd-berchtesgaden.de.


Quelle: wikipedia.org/ Foto: Deslizer<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 REISEN<br />

Menschen mit Handicap werden<br />

gezielt von Dresden und Meissen,<br />

weltberühmten Elbstädten mit unvergleichlichen<br />

Sehenswürdigkeiten und<br />

Freizeitangeboten eingeladen. Alles<br />

ist gut mit Auto und Bahn erreichbar,<br />

Bahnhöfe und Dresdner Verkehrsmittel<br />

sind barrierefrei. Tipp: Der<br />

Elbradweg fast durchgehend asphaltiert<br />

und für Rollis geeignet.<br />

Die Broschüre „Sachsen barrierefrei“<br />

stellt 90 Unterkünfte, 280 Kultur-<br />

und Freizeiteinrichtungen sowie<br />

zwei Pauschalprogramme detailliert<br />

hinsichtlich Zugänglichkeit etc und<br />

Angebote für Gäste mit Sinneseinschränkungen,<br />

Lern- und Geistesbehinderung<br />

vor. „Dresden ohne Barrieren“<br />

enthält Infos und in „Dresden<br />

Days 2008“ gibt es Pauschalangebote,<br />

deren Hotels fast alle über Rolli-Zimmer<br />

verfügen. Die diversen<br />

„Dresden-Cards“ bieten freie Fahrt<br />

im Nahverkehr, Freien Eintritt und<br />

Ermäßigungen. Tipp: Innenstadtplan<br />

für Körperbehinderte benutzen.<br />

In Dresden wird beim barrierefrei<br />

Bereits seit Ende 2007 ist der Urlaubskatalog<br />

2008 von runa reisen<br />

erhältlich. Auf insgesamt 48 Seiten<br />

präsentiert der Spezialreiseveranstalter<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

seine Urlaubsangebote für<br />

Individualreisende. Speziell für pflege-bedürftige<br />

Reisegäste werden sieben<br />

betreute Reisen zu festen Terminen<br />

angeboten. Unbedingt ausbauen<br />

möchte runa reisen die Zusammenarbeit<br />

mit Reisebüros. „Mit unserem<br />

qualitativ hochwertigem Produkt<br />

können sich Reisebüros im Nischenmarkt<br />

Behindertenreisen ein eigenes<br />

Profil schaffen und diese Zielgruppe<br />

endlich adäquat bedienen“, ist sich<br />

Agenturbetreuer Nils Wend sicher.<br />

Partnern zahlt der Reiseveranstalter<br />

eine Provision in Höhe von 8%. Ein<br />

Mindestumsatz ist derzeit nicht er-<br />

Dresden und Meissen barrierefrei erleben<br />

geführten Stadtrundgang über das<br />

Renaissanceschloss, sowie das barocke<br />

Elbflorenz mit Zwinger, Semperoper,<br />

Hofkirche, Frauenkirche,<br />

Neumarkt, Brühlsche Terrassen und<br />

Dresdner Fürstenzug der Wettiner<br />

informiert. Tipp: Im Miniatur-Buch<br />

„Der Dresdner Fürstenzug“ wird<br />

das 120 m lange Porzellangemälde<br />

auf 25.000 Meissner-Fliesen auf<br />

320 Seiten vorgestellt. Die mit viel<br />

Einfühlungsvermögen wieder aufgebaute<br />

Frauenkirche bietet neben Besichtigungen<br />

auch Gottesdienste und<br />

Konzerte. Tipp: Das Buch „Dresdner<br />

Frauenkirche“ ist die Fotodokumentation<br />

des Wideraufbaus. Das barrierefreie<br />

Historische Grüne Gewölbe<br />

ist das prächtigste Schatzkammermuseum<br />

in Europa. August der Starke<br />

drückte seinerzeit mit dem (nun<br />

originalgetreu wiederhergestellten)<br />

barocken Gesamtkunstwerk aus Räumen<br />

und Kunstschätzen Reichtum<br />

und absolute Macht aus. Zutritt nur<br />

mit zeitgebundenen Tickets, jedoch<br />

im Neuen Grünen Gewölbe (Präsentation<br />

einzelner Ausstellungstücke)<br />

Urlaubskatalog 2008 von „runa reisen“ erschienen<br />

forderlich. Interessierte Reisebüros<br />

können den Reisekatalog unter der<br />

Rufnummer 05204/ 888 316 oder unter<br />

verkauf@runa-reisen.de ordern.<br />

wend@runa-reisen.de, www.runa-reisen.de<br />

a n z e i g e<br />

BBV Tours GmbH<br />

Behindertenfahrdienst mit<br />

Mietwagen- und Omnibusbetrieb<br />

jederzeit möglich. Tipp: Der Kabarettist<br />

Uwe Steimle führt durch das<br />

Historische Grüne Gewölbe auf der<br />

CD „Der Zauberer von Ost“ unterhaltsam<br />

und informativ. Das Hygiene-Museum<br />

zeigt in der Dauerausstellung<br />

„Der Mensch“ klassische<br />

Exponate und bietet eigenständiges<br />

Lernen und aktives Ausprobieren<br />

auch für Hör- und Sehbehinderte.<br />

Das Kindermuseum thematisiert die<br />

fünf Sinne.<br />

Meissen wurde durch die Entdeckung<br />

des weißen Goldes, dem<br />

Porzellan (1709) mit den gekreuzten<br />

Schwertern, weltberühmt. Europas<br />

erste Manufaktur zeigt in Schauwerkstätten<br />

das Drehen/Formen, die<br />

Figurenfertigung sowie Auf- und Unterglasurmalerei.<br />

Das Sortiment umfasst<br />

ca. 180.000 Artikel. Im Museum<br />

„Schauhalle“ sind ca. 3000 Exponate<br />

chronologisch geordnet zu sehen:<br />

Meissen – Porzellanmalen<br />

17<br />

Infos:<br />

www.sachsen-tourismus.de<br />

Tel.: 0351/ 491 700, (Broschüre<br />

Sachsen barrierefrei)<br />

www.dresden-tourist.de<br />

Tel.: 0351/ 491 921 00, (Innenstadtplan<br />

für Behinderte, Dresden<br />

ohne Barrieren, Dresden Days<br />

2008, CD: Dresden Hören und Erleben,<br />

Dresden Cards)<br />

www.DHMD.de, Tel:. 0351/<br />

484 64 00, (Hygiene-Museum)<br />

www.skd.de, Tel.: 0351/ 491<br />

922 85, (Historisches und Neues<br />

Grüne Gewölbe)<br />

www.meissen.de<br />

Tel.: 03521/ 4680<br />

– Hilfe hat Vorfahrt<br />

Tel.: 030/ 92 70 36 30<br />

Fax: 030/ 92 70 36 31<br />

www.bbv-tours-berlin.de<br />

Taxi-Kontingent<br />

Arzt- und Behördenfahrten<br />

Stadtbesichtigungsfahrten und Fahrten zu Kultureinrichtungen<br />

Ausflugs-, Kur- und Urlaubsfahrten – europaweit – mit<br />

klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ und „Supersprinter“Bussen<br />

13088 Berlin-Weißensee, Bizetstraße 51-55<br />

Dresden Zwinger<br />

Fingerhüte, Miniaturen, Serviceteile<br />

z.B. vom berühmten Schwanenservice,<br />

feinste Höroldt-Malereien,<br />

Kändlers große Tierfiguren und der<br />

3,5 m hohe Tafelaufsatz von 1749.<br />

Sonderaustellungen, eine Cafeteria<br />

und der gut sortierte Shop ergänzen<br />

die barrierefreien Besuchereinrichtungen.<br />

Tipp: Die Manufaktur bietet<br />

Mal- und Kreativseminare an.<br />

Die Stadt mit einigen steilen Kopfsteinpflastergassen,<br />

sowie Albrechtsburg<br />

mit Meissner Dom ist nur bedingt<br />

barrierefrei. Dresden und Meissen<br />

bieten so viel, dass man bei jedem<br />

Besuch Neues entdecken kann!<br />

Gabriele Becker


18 DIES UND DAS<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Vorstandsmitglied feierte 85. Geburtstag<br />

Und das muss auch einmal an die<br />

Öffentlichkeit!<br />

Die Mitglieder des Behinderten-<br />

Sportvereins Köpenick e.V. möchten<br />

sich bei ihren Sponsoren „Baumpflege<br />

Brewing“ und „Haus- und Gebäudedienste<br />

Pegasus“ für die jährlichen<br />

finanziellen und materiellen Unterstützungen<br />

des Kinder- und Jugendsport<br />

für geistig behinderte Menschen<br />

bedanken. Diese finanziellen Zuwendungen<br />

wurden nur für unsere jungen<br />

Sportler eingesetzt. Drei sportliche<br />

Veranstaltungen konnten mit Hilfe<br />

der Sponsoren finanziell abgesichert<br />

werden. Das erste „Großereignis“<br />

war unser Vereinsschwimmfest mit<br />

Gästen aus Potsdam, Zehlendorf und<br />

Lichtenberg. Jeder Teilnehmer erhielt<br />

am Schluss der Veranstaltung aus<br />

den Händen des „Hauptmann von<br />

Köpenick“ eine Medaille. Unsere<br />

Teilnehmer erhielten zusätzlich ein<br />

neues T-Shirt mit dem Aufdruck des<br />

Namens des Sponsors und des Vereinslogos.<br />

Die zweite Großveranstaltung<br />

war das „Sportlager der Jugend“<br />

Wir sind eine Gruppe von Menschen,<br />

die zwischen 30 und 60 Jahre<br />

alt sind und an unterschiedlichen<br />

Formen von Muskelkrankheiten erkrankt<br />

sind.<br />

Wir sind berufstätig und stehen<br />

aktiv im Leben, und wir treffen uns<br />

regelmäßig, um uns über unsere Erfahrungen<br />

auszutauschen und uns<br />

gegenseitig zu unterstützen.<br />

Dank an unsere Sponsoren<br />

Foto: Karl-Heinz Brückner<br />

in der 2. Osterwoche und die dritte<br />

Veranstaltung, die mit Sponsorengelder<br />

durchgeführt werden konnte, war<br />

die Weihnachtsfeier in der Turnhalle<br />

der 3. Sonderschule in Köpenick.<br />

Wir möchten uns noch einmal<br />

für die hilfreiche Unterstützung bei<br />

Neue Gesprächsgruppe<br />

von Menschen mit Muskelkrankheiten<br />

Treffpunkt:<br />

Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e. V.<br />

in der Holsteinischen Straße 30<br />

(Ecke Fregestraße)<br />

12161 Berlin-Friedenau<br />

Zeit:<br />

Jeden dritten Mittwoch<br />

im Monat<br />

in der Zeit von 20 – 21.30 Uhr.<br />

Foto: Uwe Gieche<br />

Das langjährige Mitglied des Vorstandes<br />

des <strong>Berliner</strong> Behindertenverbandes,<br />

Erika Richter, feierte am 19.<br />

12.2007 ihren 85. Geburtstag. Die studierte<br />

Wirtschaftswissenschaftlerin<br />

arbeitete u.a. in der Gewerkschaft und<br />

zuletzt in einer Bibliothek in Rostock.<br />

Der Gastaufenthalt an der Ostsee<br />

wurde mit der Rückkehr an die Spree<br />

1992 beendet. Seit dieser Zeit lebt die<br />

seit der Kindheit an Kinderlähmung<br />

erkrankte Jubilarin wieder in Berlin<br />

und mischt sich kräftig in die Belange<br />

der behinderten Menschen ein.<br />

BBV-Vorstand und die Redaktion<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

gratulieren nachträglich und<br />

wünschen ihr für die Zukunft alles<br />

Gute!<br />

unseren Sponsoren bedanken. Damit<br />

konnten wir unseren behinderten<br />

Kindern und Jugendlichen viel<br />

Freude und viele schöne Stunden bei<br />

Sport und Spiel schaffen. Eine Zusage<br />

liegt vor, dass beide Firmen uns<br />

auch im kommenden Jahr hilfreich<br />

zur Seite stehen.<br />

Nächste Termine:<br />

20. <strong>Februar</strong> und 19. März<br />

Kontakt: über das Nachbarschaftsheim<br />

Schöneberg e.V.<br />

Tel.: 030/ 859951-30<br />

oder 859951-33<br />

Mo. 16 – 19 Uhr;<br />

Di., 15 – 18 Uhr und<br />

Mi./Do. 10 – 13 Uhr<br />

Baupraxiszentrum<br />

barrierefrei<br />

planen und bauen<br />

auf der<br />

bautec2008<br />

in Berlin<br />

Vom 19. – 23. <strong>Februar</strong> 2008 findet<br />

in Berlin die Internationale<br />

Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik<br />

bautec 2008 auf dem Messegelände<br />

am Funkturm statt. Wie<br />

bereits 2006 wird die Umsetzung<br />

neuester Erkenntnisse und bautechnischer<br />

Entwicklungen zu aktuellen<br />

Themen der Baupraxis in speziellen<br />

Baupraxiszentren von Fachexperten<br />

behandelt. nullbarriere.de wird in<br />

diesem Rahmen das Thema Barrierefreies<br />

Bauen mit der Veranstaltung<br />

des „Baupraxiszentrum barrierefrei<br />

planen und bauen“ präsentieren. In<br />

Halle 22a/138 können sich Messebesucher<br />

an allen fünf Messetagen<br />

zum Thema Barrierefrei Planen und<br />

Bauen umfassend informieren. Das<br />

BaupraxisZentrum umfasst eine Seminarreihe<br />

mit täglich wechselnden<br />

Schwerpunkten. Eine Infothek stellt<br />

Anforderungen an das barrierefreie<br />

Bauen und konkrete Lösungen dar.<br />

An mehreren Infoständen können<br />

sich Besucher von nullbarriere.de<br />

über aktuelle Fachfragen und/oder<br />

direkt von Anbietern über deren<br />

Produkte und Lösungen informieren<br />

und beraten lassen.<br />

An allen Messetagen halten Experten<br />

aus Architektur und Bauwesen,<br />

aber auch Vertreter gemeinnütziger<br />

Organisationen Fachvorträge.<br />

Die Tagesschwerpunkte sind Barrierefreie<br />

Ausstattung, barrierefrei<br />

Planen, barrierefrei Bauen, barrierefreie<br />

Lebensumwelt und barrierefrei<br />

Wohnen. Die Teilnahme an<br />

den Vorträgen ist für Messebesucher<br />

selbstverständlich kostenlos, eine<br />

Voranmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Die Vorträge barrierefrei Wohnen<br />

am Samstag, 23.02.2008 richten sich<br />

vor Allem an Mieter, Vermieter und<br />

Häuslebauer, welche die Verbesserung<br />

von bestehendem oder geplantem<br />

Wohnraum anstreben.<br />

Um das Seminarforum präsentieren<br />

ca. 15 Anbieter Ihre Lösungen zu<br />

den Anforderungen des barrierefreien<br />

Bauens. nullbarriere.de freut sich,<br />

gemeinsam mit seinen Partnern dem<br />

Thema Barrierefrei Planen, Bauen<br />

und Wohnen ein angemessenes Forum<br />

auf der bautec 2008 bieten zu<br />

können. Info: nullbarriere.de/messe-berlin-bautec-2008.htm.


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 DIES UND DAS<br />

Schub als Phänomen<br />

Mich verwundert seit kurzem die<br />

ausgesprochen widersprüchliche<br />

Nutzung des Wortes Schub, und ich<br />

mache mir dazu ein paar Gedanken.<br />

Zuerst die Basis, der Ursprung: Was<br />

hat der etymologische Duden zu<br />

„Schub“ zu sagen?<br />

Das Wort „Schub“ (mhd. schup,<br />

schub) geht auf das Verb ´schieben´<br />

zurück, dieses auf lit. skùbti „eilen“,<br />

dieses wiederum auf die idg. Wurzelform<br />

„dahinschießen; werfen,<br />

schieben“ (vgl. schießen).<br />

Schub ist eine nur deutsche (wollen<br />

wir jetzt hier gleich Kapitalismuskritik<br />

anbringen? Was sagt uns das<br />

über die deutsche Seele? sic) Substantivbildung<br />

mit der Bedeutung<br />

„Aufschub, aufschieben der Schuld<br />

auf andere“. Ursprünglich kommt es<br />

aus der Rechtssprache. Erst im Neuhochdeutschen<br />

wird es in Zusammensetzungen<br />

wie Schubkarre (16.<br />

Jh.) und Schublade gebraucht.<br />

Im 15. Jh. entsteht militärisch:<br />

Nachschub. Vor allem steht es für<br />

„etwas, was auf einmal geschoben<br />

wird“ (z.B. ein Schub Brot in den<br />

Backofen).<br />

In der technischen Sprache ist der<br />

Begriff aber positiv besetzt: Schub<br />

steht hier für Schubkraft. Was nicht<br />

im Duden steht: Nahrungszufuhr<br />

kann einen Energieschub auslösen.<br />

Beim Lernen spricht mensch von<br />

einem Schub, wenn mensch etwas<br />

plötzlich begriffen hat und es so<br />

scheint, als sei auf einmal ganz viel<br />

Wissen da. Ein Anschub ist ebenfalls<br />

gut. Also positive Verbindungen im<br />

Kopf.<br />

Mit HANDICLAPPED – Kultur<br />

barrierefrei wollen wir eine Reihe<br />

von Veranstaltungen konzipieren<br />

und organisieren, die auch auf Menschen<br />

mit Einschränkungen und ihre<br />

Lebensumstände Rücksicht nimmt.<br />

Dabei sollen Künstler mit und ohne<br />

Behinderung für Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen Veranstaltungen<br />

gestalten. Menschen mit Behinderungen<br />

sind sehr seltene Gäste in<br />

Kulturveranstaltungen. Besonders<br />

auf Pop- und Rockkonzerten ist diese<br />

Bevölkerungsgruppe stark unterrepräsentiert.<br />

Das gilt insbesondere<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung.<br />

Es gibt Heimbewohner, die<br />

Ebenfalls nicht im Duden steht<br />

die negative Verwendung in der<br />

Medizin. Es gibt Schübe sowohl<br />

im psychischen als auch im körperlichen<br />

Bereich, bei der Multiplen<br />

Sklerose (MS) oder anderen Krankheiten<br />

z.B.. Bei MS oder bei einigen<br />

Rheumaarten (es gibt ca. 400 davon)<br />

spricht mensch vom schubförmigen<br />

Verlauf. Bei internistischen Krankheiten<br />

wie Lungen- und Rheumaschub,<br />

Darmerkrankungen wie Morbus<br />

Crohn und Colitis Ulcerosa und<br />

der entzündlichen Nervenerkankung<br />

GBS (nach Guillain-Barré) heißt der<br />

Schub das „Rezidiv“. Hierbei bekommen<br />

krankhafte Kräfte plötzlich<br />

die Oberhand und lösen einen Schub<br />

aus. Wenn jemensch einen Schub<br />

hat, fühlt die/der PatientIn sich echt<br />

richtig schlecht. Da geht es innerlich<br />

richtig stark abwärts und führt äußerlich<br />

zu einer deutlich wahrnehmbaren<br />

Verschlechterung.<br />

In einer Psychose werden die kritischen,<br />

sehr angespannten Phasen im<br />

Volksmund ebenfalls „Schub“ genannt<br />

(Fachjargon: „Exazerbation“).<br />

Diese Schübe finden aber nicht alle<br />

Betroffenen immer unangenehm,<br />

die können im Gegenteil durch ihre<br />

Erlebnisdichte auch sehr angenehm<br />

sein. Ein Schub im psychischen Bereich<br />

dauert oft länger. Es ist jeweils<br />

wichtig, den Sinn einer solchen Krise<br />

zu begreifen. Vor allem die Umwelt<br />

ist oft eher stärker schockiert.<br />

So weit zu einem Phänomen. Es<br />

wäre spannend, die Entstehung dieser<br />

unterschiedlich besetzten Verwendungen<br />

des Wortes je nach Zeiten<br />

bzw. Jahrhunderten noch einmal<br />

genauer auseinander zu fleddern.<br />

Heike Oldenburg<br />

noch niemals auf einem Rock / Pop /<br />

Schlager… Konzert waren.<br />

Für HANDICLAPPED – Kultur<br />

barrierefrei ist besonders wichtig:<br />

– Gemeinsames Erleben von Kultur<br />

von Menschen mit und ohne Behinderung<br />

(Integration)<br />

– Ermöglichung eines respektvollen<br />

Miteinanders<br />

– Zugänglichkeit für möglichst<br />

alle Interessierten im Sinne der Inclusion.<br />

Keine Aussonderung!<br />

Die Auftaktveranstaltung dieser<br />

Reihe fand am 24.1.08 in der Alten<br />

Neue Sprechzeiten<br />

ab Januar 2008<br />

Die Deutsche Rheuma-Liga hat im<br />

November die Räumlichkeiten in der<br />

Kursverwaltung neu und kundenfreundlicher<br />

gestaltet.<br />

Den Kunden steht jetzt ein kleiner<br />

Aufenthaltsbereich zur Verfügung,<br />

um Wartezeiten zu überbrücken. Um<br />

die telefonische Erreichbarkeit weiter<br />

zu verbessern, sind die telefonischen<br />

Sprechzeiten erweitert worden.<br />

Neue telefonische Sprechzeiten:<br />

Täglich von 9 – 13 Uhr<br />

Zusätzlich Donnerstag 14 – 17 Uhr<br />

030/ 32 290 29 24<br />

Persönliche Sprechzeiten:<br />

Nach telefonischer Vereinbarung<br />

Schützenstr. 52, 12165 Berlin<br />

Neuer kostenloser<br />

Service für<br />

Sehbehinderte und<br />

Blinde<br />

Die Gemeinschaft der deutschen<br />

Blindenfreunde bietet ab sofort einen<br />

neuen Service an. Blinde und<br />

sehbehinderte Menschen haben die<br />

Möglichkeit, das „Sehmobil“ in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Betroffene erhalten durch Mitarbeiter<br />

der Einrichtung Hilfe bei<br />

Behördengängen, Arztbesuche, Einkaufen<br />

und weiteren wichtigen Botengängen.<br />

Der Service kann kostenlos unter<br />

der Telefon-Nr.: 0151-54 70 24 67<br />

bestellt werden.<br />

HANDICLAPPED – Kultur barrierefrei<br />

Veranstaltungen für Menschen auch mit besonderen Bedürfnissen<br />

Feuerwache Berlin-Friedrichshain<br />

(barrierefrei) statt.<br />

Weitere Termine (1 x monatlich):<br />

15.2.08 und 14.03.08<br />

jeweils um 18 Uhr.<br />

Der Eintritt beträgt 5 Euro.<br />

Für den Sommer wird ein Open-<br />

Air geplant.<br />

PM-Veranstaltungsservice<br />

Peter Mandel<br />

Maximilianstr. 33, 13187 Berlin<br />

Tel.: 030/ 47 48 61 08, Mobil:<br />

0162-1617061, Email: pm-veranstal<br />

tungsservice@email.de<br />

19<br />

Hannas Erlebnisse:<br />

„Meine kleinen<br />

Geschichten“<br />

In der MÄDCHENGRUPPE des<br />

Netzwerks behinderter Frauen Berlin<br />

e.V. entstand ein Comic über<br />

besondere Situationen aus dem Lebensalltag<br />

von Mädchen und jungen<br />

Frauen mit Lernschwierigkeiten.<br />

Über mehrere Wochen trafen sich<br />

die Teilnehmerinnen der Gruppe im<br />

FREIRAUM, einer Jugendfreizeiteinrichtung<br />

für Mädchen und junge<br />

Frauen in Pankow, um sich über<br />

ihre Alltagserlebnisse, Wünsche und<br />

Träume auszutauschen und diese in<br />

Form von kleinen Bildergeschichten<br />

und Texten festzuhalten. So entstand<br />

die fiktive Erzählung über die dreizehnjährige<br />

Hanna Burkhard, die mit<br />

ihren Freundinnen so einiges erlebt.<br />

Mit Mut und Witz meistern die Vier<br />

auch schwierige Situationen. Wenn<br />

sie neugierig auf den Comic sind,<br />

können Sie sich gern im Netzwerk<br />

melden. Der Comic ist unentgeltlich.<br />

Das Projekt wurde im Rahmen von<br />

respectABel dem <strong>Berliner</strong> Förderprogramm<br />

für Demokratie und Toleranz<br />

gegen Gewalt und Rechtsextremismus<br />

finanziert.<br />

Kontakt: Netzwerk behinderter<br />

Frauen Berlin e.V., Tel.: (030) 617<br />

091 67 / 68, E-Mail: info@netzwerkbehinderter-frauen-berlin.de<br />

Die MÄDCHENGRUPPE trifft<br />

sich immer Mittwochnachmittag<br />

(15-17 Uhr) außerhalb der Schulferien<br />

im FREIRAUM, Mahlerstraße 4<br />

in 13088 Berlin. Neue Teilnehmerinnen<br />

sind herzlich willkommen!<br />

Anne Will<br />

mit Untertiteln<br />

Live-Untertitel der Fernsehsendungen<br />

im Ersten wird es weiter bei<br />

den wichtigsten Sportübertragungen<br />

und 2008 auch für die sonntägliche<br />

Diskussionsrunde mit der aus Köln<br />

stammenden Journalistin Anne Will<br />

geben.<br />

Die Talksendung „Anne Will“<br />

wird sonntags von 21.45 bis 22.45<br />

Uhr ausgestrahlt. Die Live-Untertitelung<br />

wurde am 6. Januar gestartet.<br />

Im Jahr 2008 wird ARD Text 45<br />

Ausgaben untertiteln.


20 BESCHÄFTIGUNGSWERK<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

In unserer Stadt leben heute mehr<br />

als 540.000 behinderte und schwerbehinderte<br />

Mitbürger. Das heißt, fast<br />

jeder/e sechste <strong>Berliner</strong>/in führt ein<br />

Leben mit Handicap.<br />

Für sie und ihre Familien bietet<br />

die Stadt Berlin in fast allen Bezirken<br />

verschiedene Möglichkeiten zur<br />

Gestaltung der Freizeit, für Begegnung<br />

und Bildung. Sie sollen ihren<br />

Alltag gleichberechtigt und ohne<br />

Ausgrenzung leben können, insbesondere<br />

dort, wo das Leben »mittendrin«<br />

ist – also direkt am Wohnort,<br />

in gewohnter Umgebung.<br />

Jüngere und ältere Menschen können<br />

sich an verschiedenen Gruppen<br />

beteiligen, zu Unternehmungen oder<br />

Freizeitclub aktion-weitblick,<br />

Treitschkestr. 16, 12163 Berlin. Fon:<br />

7929242, Fax: 7921253<br />

<strong>Berliner</strong> Freizeitprojekte<br />

für Menschen mit Behinderung stellen sich vor<br />

16.02.2008, 15.00 – 19.00 Uhr<br />

Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg, Zossener Straße 65<br />

Projekten treffen und dabei auf erfahrene<br />

Betreuer vertrauen. Sie können<br />

sich künstlerisch betätigen, andere<br />

Menschen treffen, Freundschaften<br />

bilden oder auch Rat und Hilfe erhalten.<br />

Jede Aktivität schafft Kontakte,<br />

fördert Gesundheit und macht Spaß,<br />

ob spielerisch oder leistungsorientiert.<br />

Dies ist vor allem dem Engagement<br />

zahlreicher behinderter und<br />

nichtbehinderter Menschen zu verdanken,<br />

die sich zusammengetan haben,<br />

um Lebensqualität und Integration<br />

behinderter Menschen im Alltag<br />

entscheidend zu verbessern.<br />

Mit den Freizeitprojekten ist in unserer<br />

Stadt ein dichtes soziales Netzwerk<br />

entstanden. Das Land Berlin<br />

unterstützt die aktive Lebensgestaltung<br />

und Kommunikation für Menschen<br />

mit Behinderungen, um ihnen<br />

ein normales alltägliches Leben mit<br />

ähnlichen Möglichkeiten, wie sie<br />

nichtbehinderten Menschen zur Verfügung<br />

stehen, zu ermöglichen.<br />

lin, Fon: 522920-0, Fax: 522920-20<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum<br />

KIZ Marzahn, Murtzaner Ring 15,<br />

12681 Berlin, Fon: 5454148, Fax:<br />

5454148<br />

Zwischen dem Land Berlin, der<br />

Senatsverwaltung für Integration,<br />

Arbeit und Soziales und der LIGA<br />

der Spitzenverbände der freien<br />

Wohlfahrtspflege in Berlin wurde<br />

der LIGA-Vertrag zur Finanzierung<br />

und Weiterentwicklung von überbezirklichen<br />

Projekten zur sozialen<br />

und gesundheitlichen Versorgung<br />

geschlossen. Der aktuelle Vertrag<br />

läuft bis zum 31. Dezember 2010.<br />

Zur Verbesserung ihrer Arbeit haben<br />

die Freizeitprojekte in den vergangenen<br />

anderthalb Jahren ein Referenzhandbuch<br />

für Standards des<br />

Qualitätsmanagements erarbeitet,<br />

das nunmehr der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

werden soll.<br />

Die geförderten Projekte für die<br />

Freizeitgestaltung Behinderter sind<br />

auf dieser Seite mit den telefonischen<br />

Kontakten aufgeführt. Einen<br />

aktuellen Überblick über die Einrichtungen,<br />

ihre speziellen Angebote<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

Integral-Begegnungszentrum<br />

Marchlewskistr. 25c, 10243 Berlin,<br />

Fon: 2960968, Fax: 29663733<br />

AWO Treffpunkt Thomasstraße,<br />

Rehabilitationszentrum Berlin<br />

Thomasstr. 69, 12053 Berlin. Fon:<br />

Ost e.V. Freizeitclub, Archenhold-<br />

6254066, Fax: 62720548<br />

str. 102, 10315 Berlin, Fon: 5252123,<br />

Cocas e.V. Berlin, Friedrichsbrun- Fax: 5418122<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum<br />

LIBEZEM, Anzeige Rhinstr. Berlin 9, 10315 konret Berner<br />

Str. 9, 12347 Berlin, Fon: 62573 8,<br />

22.09.2005 Fax: 28831584 10:26 Uhr SeVfJ<br />

Freizeitclub, Grenzallee 53,<br />

12057 Berlin, Fon: 68281528, Fax:<br />

a n z e i g e<br />

68281520<br />

Freizeitklub Remise Köpenick<br />

e.V. Bölschestraße124, 12587 Berlin,<br />

und ihr Programm sind auf der Website<br />

www.freizeit-behinderte.de zu<br />

finden.<br />

Die von der LIGA geförderten<br />

Freizeitprojekte für Menschen mit<br />

Behinderungen stellen sich unter<br />

dem Motto „Vorhang auf!“ in einer<br />

gemeinsamen Veranstaltung am<br />

16.02.2008 von 15.00 Uhr bis 19.00<br />

Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in<br />

Berlin-Kreuzberg, Zossener Straße<br />

65, mit Tanz, Theater, Tumult und<br />

Musik sowie Informationen zu ihrer<br />

Arbeit vor. Gleichzeitig wird das Referenzhandbuch<br />

der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Speisen und Getränke<br />

sind reichlich vorhanden.<br />

Wir laden alle Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen ein, sich an<br />

diesem Tag zu informieren aber auch<br />

Spaß und Unterhaltung zu haben.<br />

Andreas Svojanovsky<br />

Leiter des BBZ LIBEZEM<br />

beschäftigungswerk – arbeit für berlin e.V.<br />

Von der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrt Berlin<br />

geförderte Freizeitprojekte für Menschen mit Behinderungen in Berlin<br />

Servicebetrieb für<br />

Körperbehinderte<br />

tel 030 47411246<br />

fax 030 47411247<br />

MEDICAR<br />

Reha-Technik für Behinderte<br />

Rollstuhlverleih- und Reparatur, Notdienst<br />

13127 Berlin · Pankstraße 8-10<br />

info@medicar.de · www.medicar.de<br />

Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung<br />

Verkauf | Beratung | Service<br />

a n z e i g e<br />

LEBENSWEGE<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

Ambulanter P�egedienst:<br />

NORMALES LEBEN<br />

Assistenz & Pflege jederzeit, individuelle Betreuung<br />

im eigenen Wohnumfeld – in allen Bezirken<br />

Fon: 6418880, Fax: 6418880<br />

Kunstwerkstatt Sonnenuhr e.V.,<br />

Schönhauser Allee 36-39 (auf dem Gelände<br />

der Kulturbrauerei), 10435 Berlin,<br />

Fon: 4404904-4/-7, Fax: 4427160<br />

Spastikerhilfe Berlin e.V., Lindenstr.<br />

20-25, 10969 Berlin, Fon:<br />

25937562, Fax: 25937561<br />

Zukunftssicherung geistig Behinderter<br />

e.V., Onkel-Tom-Str. 80,<br />

14169 Berlin, Fon: 8134031, Fax:<br />

8139433<br />

www.lebenswege-berlin.de · Gubener Straße 46 · 10243 Berlin · Tel: 44 68 72 53<br />

selbst. bestimmt.<br />

Foto: M. Garling


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 VEREINE/ TERMINE<br />

Netzwerk behinderter Frauen Berlin e. V. FEBRUAR 2008<br />

Alle Veranstaltungen finden im<br />

Netzwerk statt – Ausnahmen werden<br />

angekündigt. Weitere Info: www.netzwerk-behinderter-frauen-berlin.de.<br />

Info-Café. Freitag, 8. <strong>Februar</strong>,<br />

16.00 – 18.00 Uhr. KB 2 Euro. Anmeldeschluss:<br />

Mittwoch davor<br />

Frühstück für behinderte und<br />

nicht behinderte Frauen. 23. <strong>Februar</strong>,<br />

11.00 – 14.00 Uhr. Kostenbeitrag<br />

3 Euro. Bitte anmelden bis zum<br />

Mittwoch vorher!<br />

Doppelkopf-Treff. 4. <strong>Februar</strong>,<br />

18.00 – 21.00 Uhr. Bitte anmelden<br />

bis Donnestag davor<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen<br />

mit Multipler Sklerose. Bärbel<br />

Schweitzer, Psychologin und selbst<br />

MS-betroffen, begleitet die Gruppe.<br />

6. Feb., 16.30 – 18.30 Uhr. Bei Interesse<br />

bitte vorab anrufen.<br />

Gesprächskreis für Frauen mit<br />

Lernschwierigkeiten. Leitung: Angelika<br />

Kruschat, Diplom-Sozialpädagogin,<br />

Supervisorin; Monika Schwendt,<br />

Diplom-Pädagogin, Supervisorin. 14.<br />

+ 28. Feb., 18.30 – 20.00 Uhr.<br />

„Nur wer einen Verstand besitzt,<br />

kann ihn auch verlieren“. Gruppe<br />

für Frauen mit psychischen Beeinträchtigungen.<br />

Bei Interesse bitte im<br />

Netzwerkbüro melden.<br />

INFO<br />

Umfangreiches Angebot<br />

Nachdem das persönliche Budget<br />

von Juli 2004 bis Ende 2007 in 14<br />

Modellregionen erprobt wurde, besteht<br />

seit 1. Januar 2008 ein Rechtsanspruch<br />

auf diese Leistungsform.<br />

Das bedeutet, dass alle Leistungen,<br />

auf die mensch aufgrund der Sozialgesetzgebung<br />

einen Anspruch hat,<br />

und die bisher als so genannte „Sachleistung“<br />

bewilligt wurde, jetzt auf<br />

Antrag als persönliches Budget gewährt<br />

werden muss. Leider gibt es<br />

eine Ausnahme: Die Pflegeversicherung<br />

(SGB XI) „spielt“ leider nicht<br />

mit! Wegen der dortigen Unterteilung<br />

in Sach- und Geldleistung, die in der<br />

Höhe verschieden sind, weigern sich<br />

die Pflegekassen, die Sachleistung<br />

als persönliches Budget auszuzahlen.<br />

Allerdings soll es angeblich möglich<br />

sein, einen Gutschein in Höhe der<br />

Pflegesachleistung zu bekommen, um<br />

diesen dann bei einem von den Pflegekassen<br />

anerkannten Pflegedienst<br />

der Wahl einlösen zu können. (Ich<br />

habe noch keinen gesehen).<br />

Wir schrecken vor nichts zurück:<br />

stricken@netzwerk. Wer<br />

hat Lust, sich einmal monatlich zur<br />

Handarbeit im Netzwerk zu treffen?<br />

Wir freuen uns auf weitere Interessentinnen.<br />

10. Feb., 16.00 – 18.00<br />

Uhr.<br />

Karneval ohne Kostümzwang.<br />

Tanzfest. Auch in der Südberliner<br />

Tiefebene ist der Karneval angekommen.<br />

Auch unverkleidete Frauen sind<br />

eingeladen zum Tanzen, Kostümeraten<br />

und Plaudern. Samstag, 2.<br />

<strong>Februar</strong> 2008, 19.00 _ 22.00. Uhr.<br />

KB: 2 Euro für Getränke, leckere<br />

Sachen für´s Büffet bitte selbst mitbringen.<br />

Anmeldeschluss: Mittwoch,<br />

30. Januar 2008.<br />

„Ganz schön stark“. Filmabend.<br />

Die Journalistin Dr. Sigrid Arnade<br />

zeigt ihre Filme „Ganz schön stark“<br />

und ein Portrait der Juraprofessorin<br />

Theresia Degener. Anschließend laden<br />

wir ein zu Gespräch und Diskussion.<br />

Dienstag, 12. <strong>Februar</strong> 2008,<br />

19.00 – 21.00 Uhr. KB: 2 Euro.<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 8. <strong>Februar</strong><br />

2008.<br />

„Jahrhundertfrauen“. Dorothea<br />

Buck und Margarete Mitscherlich.<br />

Vortrag mit Diskussion. Referentin:<br />

Heike Oldenburg. Samstag, 16. <strong>Februar</strong><br />

2008, 14.00 – 17.00 Uhr. KB:<br />

2 Euro. Anmeldeschluss: Mittwoch,<br />

13. <strong>Februar</strong> 2008.<br />

Beispiel: Wer assistenzbedürftig<br />

ist, bekommt neben den Leistungen<br />

aus der Pflegeversicherung meistens<br />

auch noch ergänzende Leistungen<br />

der Hilfe zur Pflege nach dem SGB<br />

XII. Bisher hat das Sozialamt des<br />

Bezirks direkt mit dem Leistungserbringer<br />

(dem Assistenzdienst oder<br />

der Sozialstation) abgerechnet. Jetzt<br />

ist es möglich, dass das Sozialamt<br />

den dafür bewilligten Geldbetrag direkt<br />

auf das Konto des behinderten<br />

Menschen überweist. Damit kann er<br />

Leistungen eines Assistenzdienstes<br />

einkaufen und/oder selbst gewählte<br />

Personen bezahlen, die ihn unterstützen.<br />

Der Assistenzdienst „ambulante<br />

dienste e. V.“ hat für BudgetnehmerInnen<br />

eine breite Angebotspalette<br />

entwickelt. Wir bieten Beratung,<br />

Begleitungs- und Unterstützungsleistungen<br />

sowie Qualifizierungsangebote:<br />

– Beratung kann notwendig werden<br />

bzw. sinnvoll sein, wenn Sie Hilfe<br />

bei sozialrechtlichen Fragen benötigen,<br />

eine psychosoziale oder eine<br />

pflegerische Beratung erforderlich<br />

„Getanzte Leidenschaft“. Argentinischer<br />

Tango. Kursleiterin:<br />

Sigrid Kwella, tanzt seit 2002 argentinischen<br />

Tango. Jeweils freitags<br />

18.30 – 20.00 Uhr. 22. und 29. <strong>Februar</strong>,<br />

7., 14. und 28. März, 4. April<br />

2008. Teilnehmerinnen: 6-12 Frauen<br />

mit Behinderungen und/ oder chronischen<br />

Erkrankungen. Teilnahmebeitrag:<br />

45 Euro (erm. 40 Euro). Anmeldeschluss:<br />

Mittwoch davor.<br />

„Mit den Ohren sehen“. Vortrag<br />

mit Diskussion. Pamela Pabst ist die<br />

erste von Geburt an blinde Strafverteidigerin<br />

Deutschlands und die erste<br />

blinde Rechtsanwältin in Berlin.<br />

Sie erzählt von ihrer Schulzeit unter<br />

Sehenden, ihrem Studium, dass sie<br />

mit Hilfe von AssistentInnen und<br />

technischen Hilfsmitteln abschloss<br />

und gibt ihre Erfahrungen als behinderte<br />

Existenzgründerin weiter.<br />

Termin, Samstag, 1. März 2008,<br />

14.00 bis 17.00 Uhr. Kosten: 2 Euro.<br />

Anmeldeschluss: Mittwoch, 27. <strong>Februar</strong><br />

2008.<br />

Netzwerk<br />

behinderter<br />

Frauen Berlin e.V.,<br />

Leinestr. 51<br />

12049 Berlin<br />

Tel.: 030/ 617 09 167/ -8<br />

Fax (030) 617 09 167<br />

E-Mail: netzfrau-berlin@freenet.<br />

de, www.netzwerk-behinderter-frauen-berlin.de<br />

ist bzw. bei Konfliktmanagement<br />

oder Personalakquise unterstützt<br />

werden wollen. Dafür stehen SozialarbeiterInnen<br />

und Sozialpädagogen,<br />

examinierte Pflegefachkräfte und<br />

ein Jurist zur Verfügung.<br />

– Begleitungs- und Unterstützungsleistungen<br />

können Sie dann in Anspruch<br />

nehmen, wenn Sie Ihre Assistenz<br />

nicht selber organisieren wollen<br />

bzw. können. In diesem Falle übernehmen<br />

wir Einsatzplanung, Einsatzorganisation,<br />

Einsatzbegleitung und<br />

ggf. pflegerische Begleitung.<br />

– Wenn Sie von unserer über 20<br />

Jahre Erfahrung in der Qualifizierung<br />

von AssistentInnen im Bereich<br />

der persönlichen Assistenz profitieren<br />

wollen, bieten wir Ihnen für Ihre<br />

AssistentInnen bzw. für die anderen<br />

Menschen, die Sie unterstützen,<br />

Module zu folgenden Themen an:<br />

Transfertechniken, Rollstuhltraining,<br />

Pflege, Nähe und Distanz, Hygiene<br />

und Arbeitsschutz, Erste Hilfe-Kurs,<br />

Gesprächsführung und Konfliktmanagement.<br />

Die Preise sind unter www.adberlin.com<br />

einsehbar<br />

Martin Seidler, ambulante dienste e. V.<br />

Bürger-Begegnungs-<br />

Zentrum LIBEZEM<br />

FEBRUAR 2008<br />

SUCHE<br />

21<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum LI-<br />

BEZEM, Soziokulturelles Zentrum<br />

in Friedrichsfelde-Nord. Rhinstr. 9,<br />

10315 Berlin. Tel.: 52 29 20 0. Ansprechpartner:<br />

Andreas Svojanovsky.<br />

<strong>Berliner</strong> Freizeitprojekte für<br />

Menschen mit Behinderung stellen<br />

sich vor<br />

Sa., 16.02., 15 – 19 Uhr. Ort: Heilig-Kreuz-Kirche<br />

in Berlin-Kreuzberg,<br />

Zossener Str. 65. Wir laden alle<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

ein, sich an diesem Tag über die<br />

von der LIGA der Spitzenverbände<br />

der freien Wohlfahrt Berlin geförderten<br />

Freizeitprojekte für Menschen<br />

mit Behinderungen zu informieren<br />

und unter dem Motto „Tanz, Theater,<br />

Tumult und Musik“ Spaß und Unterhaltung<br />

zu haben.<br />

Preisskat. Fr, 21.02.,17 – 21 Uhr<br />

(Einsatz 5 Euro)<br />

Beratung. Mi., 27.02. 16 – 18 Uhr<br />

Allgemeine Sozialberatung mit<br />

der Sozialarbeiterin M. Kwasnik.<br />

Ständig: mittwochs<br />

13 – 14 Uhr. Hüft-Rücken-Schule<br />

mit Henriette van der Wall. KB:<br />

5 Euro<br />

17:30 – 18:30 Uhr. Lachtreff mit<br />

der LachYoga-Lehrerin Kerrin Köpnick.<br />

KB: 3,50 Euro. Auch geeignet<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

19 Uhr. Salsa mit der Tanztrainerin<br />

Silvia Andres. KB: 2,50 Euro<br />

Ständig für Senioren:<br />

montags 12.30 – 13.30 Uhr.<br />

Stuhlgymnastik im LIBEZEM<br />

mit der Heilpraktikerin Bärbel<br />

Schmeing. Besonderes geeignet für<br />

Menschen mit Behinderungen insbesondere<br />

Rollstuhlfahrer<br />

montags 13.30 – 15.00 Uhr. Qi-<br />

Gong im LIBEZEM mit der Heilpraktikerin<br />

Bärbel Schmeing<br />

dienstags 16 – 18 Uhr, mittwochs<br />

9 – 10 Uhr. Seniorengymnastik im<br />

LIBEZEMmit der Heilpraktikerin<br />

Bärbel Schmeing.<br />

freitags 12 – 15.30 Uhr. Seniorentag<br />

im LIBEZEM mit Mittagstisch,<br />

Kaffeerunde und Veranstaltung<br />

speziell für Senioren<br />

montags und mittwochs 14 –<br />

17.30 Uhr. Spieletreff<br />

„Spenden ohne Geld“ Behinderter<br />

sammelt Briefmarken aller Art,<br />

besonders abgestempelte für behinderte<br />

Menschen in Bethel! Bitte helfen<br />

Sie mit! Stefan Fliß, Lechtenberg<br />

4, 48720 Rosendahl-Darfeld.


22 VERSCHIEDENES<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Ordentliche<br />

Mitgliederversammlung<br />

des PARITÄTISCHEN –<br />

Wohlfahrtsverbandes<br />

Landesverband<br />

Berlin 2007<br />

Am 21. November 2007 fand<br />

die Mitgliederversammlung des<br />

Paritätischen in den Räumen des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) statt. Die Verbandsvorsitzende<br />

Frau Barbara John<br />

begrüßte die rund 150 Vertreter/innen<br />

Paritätischer Mitgliedsorganisationen.<br />

Als Gastrednerin sprach<br />

die stellvertretende Chefredakteurin<br />

des „Tagesspiegel“, Ursula Weidenfeld.<br />

Dann folgten Grußworte des<br />

Vorsitzenden des Gesamtverbandes<br />

Eberhard Jüttner und Herrn Andreas<br />

Kaczynski, Vorstandsvorsitzender<br />

des Paritätischen Brandenburg. Danach<br />

begann Oswald Menninger der<br />

Geschäftsführer des Paritätischen<br />

Berlin seinen ausführlichen Bericht.<br />

Nach einer kurzen Aussprache verabschiedete<br />

die Vorstandsvorsitzende<br />

Barbara John die Anwesenden.<br />

Weitere Informationen: www.paritaet-berlin.de<br />

2. Kollagenose-Tag<br />

in Berlin<br />

am Samstag, 19. April 2008<br />

von 10.00 bis 16.30 Uhr<br />

Charité Berlin Campus Mitte<br />

Luisenstr. 65, 10117 Berlin<br />

Großer Hörsaal Neubau<br />

Unter der Krankheitsgruppe der<br />

Kollagenosen wird die große Gruppe<br />

entzündlicher Bindegewebserkrankungen<br />

zusammengefasst.<br />

Wir bieten Ihnen Vorträge zu: Kollagenosen<br />

und Immunsystem, Kollagenosen<br />

und Herz-Kreislauf, Kollagenosen<br />

und Niere, Kollagenosen und<br />

Gehirn. Wir bieten Seminare zu: Sport<br />

bei Kollagenosen, Kinderwunsch bei<br />

Kollagenosen, Soziale Hilfen/ Patientenschulung,<br />

Sjögren-Syndrom, Dermatomyositis,<br />

Systemische Sklerosen.<br />

Wissenschaftlichen Leitung: Prof. Dr.<br />

Erika Gromnica-Ihle.<br />

Eine Anmeldung ist unbedingt<br />

erforderlich! Information und Anmeldung:<br />

Deutsche Rheuma-Liga<br />

Berlin e.V., Schüztenstr. 52, 12165<br />

Berlin. Tel. 030/ 32 290 29 32. Teilnehmerbeitrag:<br />

5 Euro für Mitglieder,<br />

10 Euro für Nichtmitglieder, incl.<br />

Imbiss.<br />

LESERBRIEF<br />

Beispielhaft<br />

Winterzeit ist bei uns traditionell<br />

Theaterzeit. Wir begannen diesmal<br />

bereits im September mit einem<br />

Besuch im Wintergarten. Das<br />

Programm versprach im wahrsten<br />

Sinne „Zauberhaftes“ und es wurde<br />

zwei Stunden auf der Bühne gezaubert<br />

was das Zeug hält. Die besten<br />

Magier aus vielen Ländern gaben ihr<br />

Bestes.<br />

Was den Abend aber zum besonderen<br />

Erlebnis machte, war der Service<br />

uns Rollstuhlfahrern gegenüber.<br />

Kaum war unser Behindertenbus<br />

vorgefahren, kam ein Page in Livre<br />

herangerannt, machte die Seitentür<br />

auf und fragte: „Was brauchen Sie<br />

für Hilfe?“ Wir deuteten auf eine erkennbare<br />

Stufe am Eingang hin und<br />

der Page rief uns im davonlaufen zu:<br />

„Warten Sie bitte es wird sich gleich<br />

jemand um sie kümmern!“ und schon<br />

standen zwei Angestellte des Hauses<br />

mit einem Brett als Rampe da und<br />

im Nu waren wir im Vorraum.<br />

Dort standen wir wieder vor einer<br />

ziemlich steilen Schräge, aber der<br />

Hausfotograf schob uns mit Bravour<br />

und freundlichen Worten hinauf.<br />

Nun rollten wir durch die Eingangstür<br />

in den Theatersaal. Man<br />

sitzt dort an Tischen und die Reihen<br />

KONTAKTANZEIGEN<br />

Ich bin 64 Jahre, Nichtraucherin.<br />

Für eine kleine WG in Friedrichshain<br />

suche ich einen Mitbewohner.<br />

Er oder sie sollte eine lebensbejahende<br />

Einstellung haben; zwischen<br />

55 und 65 Jahre alt sein.<br />

Bei Interesse bitte schriftlich an:<br />

Chiffre: 01/02/2008, <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong>,<br />

Jägerstr. 63D,<br />

10117 Berlin.<br />

Klaus, 52 Jahre und 1.72m,<br />

schlank, sucht etwas jüngeren, verständnisvollen<br />

Partner für gemeinsame<br />

Unternehmungen und alles,<br />

was Freude macht.<br />

Telefonkontakt täglich ab 17.30<br />

Uhr unter 030/ 94 79 48 92.<br />

Clemens, 45 Jahre, sucht nette<br />

Freundin zur Freizeitgestaltung.<br />

Meine Hobbys sind Schwimmen,<br />

Musikhören, ins Cafe gehen.<br />

Chiffre: 02/02/2008, <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>, Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin.<br />

Ich suche einen Freund, der<br />

sprachbehindert ist. Er sollte im<br />

Alter von 50 – 60 Jahren sein, und<br />

sind stufenweise erhöht, so dass man<br />

auch von hinten eine gute Sicht hat.<br />

Unser Tisch befand sich in der Mitte<br />

des Raumes, das hieß drei Stufen abwärts<br />

zu müssen. Bevor wir mit unseren<br />

Überlegungen zu Ende waren<br />

wie wir dies wohl anstellen könnten,<br />

waren schon wieder die zwei Helfer<br />

mit dem Brett zur Stelle.<br />

Im Handumdrehen waren wir an<br />

unserem Tisch. Die Bedienung kam<br />

prompt und die Preise für Speisen<br />

und Getränke dem Hause angemessen.<br />

Wir genossen das Programm<br />

und wurden wirklich zwei Stunden<br />

lang verzaubert. Ein bisschen spukte<br />

natürlich in unserem Kopf der<br />

Gedanke wie wird es mit herauskommen<br />

klappt, wenn hunderte Zuschauer<br />

gleichzeitig durch die recht<br />

schmalen Ausgänge drängten. Unsere<br />

Sorgen waren unbegründet. Kaum<br />

war das Programm beendet standen<br />

wieder zwei Helfer mit dem Rampenbrett<br />

da, baten das übrige Publikum<br />

zu warten und genau so schnell<br />

wie wir rein gekommen sind, waren<br />

wir auch wieder draußen. Dort wartete<br />

bereits unser Bus und wir hatten<br />

einen wirklich zauberhaften Abend<br />

erlebt. Beispielhaft der Service für<br />

uns und zur Nachahmung empfohlen.<br />

Wir haben uns per E-mail beim<br />

Wintergarten bedankt.<br />

Horst und Helga Stammert<br />

wenn möglich im Besitz eines Autos<br />

sein (jedoch nicht Bedingung). Ich<br />

selbst bin auch sprachbehindert, 60<br />

Jahre alt und heiße Monika.<br />

Bei Interesse bitte unter 030/ 664<br />

54 33 melden!<br />

Ich suche eine liebevolle und zuverlässige<br />

Partnerin. Die Partnerin<br />

sollte bis 40 Jahre alt sein. Meine<br />

Hobbys sind Schwimmen, Sauna<br />

und wandern. Ich höre viel Musik<br />

und gehe gern in ein Cafe. Ich bin<br />

Nichtraucher und würde mich freuen<br />

wenn die Partnerin ebenfalls nicht<br />

raucht. Ich bin sehbehindert und arbeite<br />

in einer Integralwerkstatt für<br />

Behinderte. Über eine Antwort würde<br />

ich mich freuen.<br />

Viele Grüße Andreas.<br />

Chiffre: 03/02/2008, <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Behindertenzeitung</strong>, Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin.<br />

Weibl. 60 J., mobil, gehbehindert<br />

suche netten Herrn bis 65 J.<br />

für gemeinsame Unternehmungen<br />

bei getrenntem Wohnen. Bevorzugt<br />

Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg<br />

und Köpenick. Schön wäre PKW.<br />

Warte auf Ihren Anruf. Tel.: 030 /<br />

54 39 66 60 ab 18.00 Uhr.<br />

SUCHE/BIETE<br />

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter<br />

Herr,<br />

erneut möchte ich mich mit einen<br />

Anliegen an Sie wenden. Aufgrund<br />

meiner körperlichen Behinderung<br />

benutze ich zeitweise Unterarmgehstützen.<br />

Wegen der dadurch entstehenden<br />

Belastungen in den Hand-,<br />

Ellenbogen- und Schultergelenken<br />

bin ich auf die Benutzung von Gehstützen<br />

mit ergonomischen und verstellbaren<br />

Handgriffen umgestiegen.<br />

Leider werden solche Gehstützen<br />

nicht mehr produziert. Vielleicht<br />

gibt es einen Betroffenen, der dieses<br />

Hilfsmittel noch hat und nicht mehr<br />

braucht. Deshalb bitte ich Sie ein<br />

Gesuch in Ihrer Zeitung zusetzen.<br />

Die genauen Angaben der speziellen<br />

Gehstütze sind:<br />

Firma Camy, Unterarmgehstütze<br />

mit drehbaren anatomischen<br />

Handgriff aus Hartschaum, unterschiedlich<br />

verstellbar, Eigengewicht<br />

535g, höhenverstellbar, Tragkraft bis<br />

100 kg, Artikel-Nr. GH-103 oder GH<br />

104.<br />

Ferner möchte ich eine Schaukelschale<br />

für Kinder bis 6-8 Jahren<br />

zum Verkauf anbieten. Meine<br />

Tochter hatte in diesem Alter psychomotorische<br />

Störungen und benutzte<br />

dieses Gerät mehrmals. Es ist<br />

in einem guten Zustand. Durchmesser<br />

ist ca. 76 cm mit 4 Griffen. Sie<br />

besteht aus rotem stabilen Plastik.<br />

Vetreiber ist Sport Thieme.<br />

Für Ihre Mühe bedanke ich mich<br />

herzlich und verbleibe<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Doris Raths<br />

Kontakt:<br />

Doris Raths<br />

Heimsbrunner Str. 14a<br />

12349 Berlin<br />

KONTAKTANZEIGEN<br />

Wer wünscht sich ein dauerhaftes<br />

Glück? Ich 57, 167 cm, NR/NT,<br />

etwas gehbehindert, aber mobil.<br />

Wünsche mir nach großer Enttäuschung<br />

einen verständnisvollen, netten<br />

Partner bis 63 J., NT mit leichter<br />

Behinderung für gemeinsame Unternehmungen<br />

alles was zu zweit Spaß<br />

macht. Wenn möglich mit PKW, aber<br />

nicht Bedingung. Bei getrenntem<br />

Wohnen. Bevorzugt Marzahn- Hellersdorf,<br />

Lichtenberg und Köpenick.<br />

Hoffentlich bis bald.<br />

Ich würde mich freuen. Tel: 030/<br />

54 98 55 25 ab 18.00 Uhr


BBZ – <strong>Februar</strong> 2008 IN EIGENER SACHE<br />

I M P R E S S U M LESERBRIEFE<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung – BBZ<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

10117 Berlin;<br />

Jägerstraße 63 D<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin-Mitte,<br />

Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />

Fax: 030/ 20 45 00 67<br />

Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />

Franziska Littwin<br />

Redaktion: Uwe Gieche, uwe.gieche@<br />

freenet.de, Tel.: 0177-2942 922<br />

Angelika Möller, bbvangelika@aol.com<br />

E-Mailbearbeitung: Wolfgang Hänsch<br />

Abonnentenanfragen an Frau Schmidt<br />

Tel./Fax: 030/ 663 27 69<br />

Anzeigenaufträge:<br />

Bitte z.Zt. direkt an Frau Möller<br />

Satz und Layout: Maryna Shaparenko,<br />

info@gra-fisch-studio.de<br />

Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck,<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint<br />

monatlich, mindestens 10 x im<br />

Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,-<br />

EUR. Für Mitglieder des BBV ist der<br />

Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Zeichnungen und Fotos wird keine<br />

Haftung übernommen. Die Redaktion<br />

behält sich das Recht vor, Artikel<br />

zu kürzen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />

ist erwünscht. Belegexemplare<br />

bitte an die Redaktion schicken.<br />

Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />

Adressen und Sprechzeiten<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> c/o BBV<br />

Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Homepage im Internet:<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />

@berlin.de<br />

Homepage des BBV e.V.: bbv-ev.de<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Sprechzeiten: mittwochs 12–17 Uhr<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

KIB Sozialberatung<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Mo. 10 – 18 Uhr, Di. – Do. 9 – 15 Uhr<br />

Freitag nach Vereinbarung<br />

Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24<br />

E-Mail: kib@beschaeftigungswerk.de<br />

Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes<br />

des BBV e.V.<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />

Die Redaktion erhielt per mail<br />

eine Wortmeldung aus Fürstenberg.<br />

Tim schrieb uns:<br />

„Ich bin 23 Jahre alt und Rollstuhlfahrer<br />

und verfolge schon seit<br />

längerer Zeit die <strong>Behindertenzeitung</strong>.<br />

Ich wollte euch mitteilen, dass<br />

ich die Zeitung super toll finde. Besonders<br />

freut mich, dass die Zeitung<br />

über die Internetseite in digitaler<br />

Form erhältlich ist, da ich diese so<br />

mit meiner Behindertensoftware (logox)<br />

bearbeiten und lesen kann. Vielen<br />

Dank dafür.<br />

Zum Beitrag „Neue Wege in die<br />

Straßenbahn“, (BBZ Nov. 2007, S.<br />

9) erreichte uns eine Reaktion von<br />

Herrmann Brandt, MBB LIFTSYS-<br />

TEMS AG aus Delmenhorst.<br />

„Wesentliche Ziele bei der Entwicklung<br />

und Einführung von vollautomatischen<br />

Hubliften für Straßenbahnen<br />

waren einmal die Umsetzung<br />

der gesetzlich verbrieften Rechte für<br />

Rollstuhlfahrer, nämlich auf die normal<br />

übliche Weise und ohne fremde<br />

Hilfe den Fahrzeugeinstieg zu bewältigen<br />

sowie zum anderen die Einhaltung<br />

möglichst kurzer Taktzeiten<br />

zu gewährleisten.<br />

Beides ist mit einer vom Fahrer<br />

bedienten manuellen Klappe nicht<br />

möglich. Wenn diese Voraussetzun-<br />

gen jedoch nicht mehr gelten sollen,<br />

dann können auch andere Systeme<br />

als bewährte Hublifte eingesetzt<br />

werden. Automatische Hublifte sind<br />

wegen ihres hohen Sicherheitsstandards<br />

teurer als Klapprampen und<br />

benötigen Service und Wartung, um<br />

Störungen zu vermeiden. Sie sind<br />

aber insgesamt eine zeitgemäße, gesetzeskonforme<br />

und für den betroffenen<br />

Rollstuhlfahrer eine optimale<br />

Lösung für die barrierefreie Mitreise“.<br />

Zur Thematik: „Rollstuhlfahrer<br />

will auf den Fernsehturm“ (BBZ<br />

Dez./Jan. 2008, S. 27 erreichte die<br />

Redaktion eine mail von Dr. Michael<br />

Burghardt. Darin heißt es u. a.:<br />

„In Ihrem Beitrag wird der Eindruck<br />

erweckt, das behindertenunfreundliches<br />

Verhalten der Grund<br />

für den Ausschluss der Rollstuhlfahrer<br />

vom Besuch der Aussichtsplattform<br />

sind und dies durch eine<br />

Klage erzwungen werden kann. Der<br />

tatsächliche Grund dürften nicht<br />

fehlender Brandschutz der Aufzüge<br />

sein, sondern die Unmöglichkeit einen<br />

Rollstuhlfahrer beim Ausfall der<br />

Aufzüge zu evakuieren.<br />

Der Hinweis auf das Allgemeine<br />

Gleichstellungsgesetz hilft m.E. hier<br />

nicht weiter. Beim Fernsehturm kann<br />

m.E. schon aus Gründen der praktischen<br />

Realisierbarkeit ein behindertengerechter<br />

Ausbau kaum verlangt<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />

mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />

Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

Ich möchte die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint 10x im Jahr.<br />

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BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

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Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

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Geschenk-Abo für<br />

Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort<br />

23<br />

werden. Der behindertengerechte<br />

Zugang zur Kasse ist doch nicht das<br />

Problem, sondern die Nottreppe.<br />

M.E. wäre in solchen Angelegenheiten<br />

eine differenziertere Berichterstattung<br />

anzuraten. Andernfalls<br />

sehe ich die Gefahr, das berechtigte<br />

Anliegen, wie z.B. der behindertengerechte<br />

Zugang zum Naturkundemuseum,<br />

in Misskredit geraten. Dort<br />

ließe sich mit vertretbarem Aufwand<br />

eine akzeptable Lösung schaffen.<br />

Ob das immer im Haupteingang sein<br />

muss, würde ich bei historischen<br />

Bauwerken bezweifeln.<br />

Auch in anderen Museen ist der<br />

Behinderteneingang nicht immer<br />

mit dem Haupteingang identisch. Ich<br />

sehe darin eher einen Vorteil, da bei<br />

starkem Besucherandrang der bevorzugte<br />

Einlass Gehbehinderter so viel<br />

besser gesteuert werden kann“.<br />

Wir suchen einen Rollstuhlbenutzer<br />

für unsere neuen Wohngemeinschaften<br />

(jeweils 3 Zimmer,<br />

91qm) in Berlin-Spandau. Jedem<br />

Bewohner steht ein großes Zimmer<br />

zur Verfügung. In jeder Wohngemeinschaft<br />

leben zwei Personen,<br />

eine Rund um die Uhr Betreuung ist<br />

gewährleistet. Die Wohnungen sind<br />

ebenerdig und rollstuhlgerecht nach<br />

DIN 18025. Bei Interesse wenden<br />

Sie sich bitte an Herrn Kohl unter<br />

Telefon: 030-351 31 527.<br />

Werden Sie Mitglied im BBV!<br />

Name/Vorname des Abonnenten Straße/Hausnummer PLZ/Wohnort


24 BBZ – März 2006 AKTUELLES ORTE<br />

BBZ – <strong>Februar</strong> 2008<br />

Kathrin Schubert ist schwerstbehindert,<br />

seit ihrer Geburt leidet sie<br />

an<br />

Ein<br />

spastischer<br />

Projekt von<br />

Tetraplegie,<br />

Albatros<br />

sie<br />

e.V.<br />

sitzt im<br />

Rollstuhl und ist bei der Verrichtung<br />

des Alltages auf Hilfe angewiesen.<br />

Trotzdem versucht sie so gut wie möglich<br />

Selbstständigkeit zu bewahren<br />

und beginnt bereits am frühen Morgen<br />

gegen 6 Uhr und das seit vielen<br />

Jahren mit einer kalten Dusche. Am<br />

Vormittag wird Kathrin zur Arbeit in<br />

die Werkstatt gefahren. Mittagessen<br />

gibt es aber bereits wieder zu Hause<br />

bei den Eltern. Dabei legt die ganze<br />

Familie wert auf gesunde Ernährung,<br />

viel Obst und Gemüse stehen auf dem<br />

Speiseplan. Nach einer Mittagsruhe,<br />

die ihr Körper braucht, mindestens<br />

eine Stunde am Tag, wenn das Wetter<br />

nicht gar zu mies ist, fährt sie mit<br />

dem Elektro-Rollstuhl spazieren. In<br />

den Sommermonaten geht so oft wie<br />

möglich Was halten an den Sie See, davon, denn wenn die junge wir<br />

heute Frau ist mal eine ins begeisterte Theater Schwimme- gehen? Ich<br />

lade rin. In Sie regelmäßigen zu einem Besuch Abständen in den er-<br />

„Admiralspalast“ hält sie Physio- und ein, Ergotherapie auch als „Me- zur<br />

tropoltheater2 Hilfe und Unterstützung. bekannt.<br />

Ein Kathrin Haus ist mit eine Tradition sehr offene und Frau Geschichte.<br />

und an vielen Das Haus Dingen zählt interessiert. zu den<br />

wenigen Als Kind noch wurde erhaltenen sie zunächst „Vergnü- als<br />

gungstempeln“ nicht bildungsfähig aus eingestuft. den „Goldenen Doch<br />

20er ihre Eltern Jahren“ machten von Berlin, sich stark als die für<br />

Friedrichstraße ihr Kind, so dass noch sie in die Berlin-Buch Amüsiermeile<br />

eine Sonderschule von Europa war. besuchen Der „Admi- konnte<br />

ralspalast“ und den späteren ist für Schulbesuch die <strong>Berliner</strong> in noch der<br />

heute Körperbehindertenschule ein Stück des vergangenen in Neu-<br />

Berlin, brandenburg hier fortsetzen schlug einst konnte. das Heu- Herz<br />

der te arbeitet Stadt. sie Besonders auf Grund nach von 1923, Mangel als<br />

die an anderen seit damals Möglichkeiten berühmten Revuen in den<br />

und Werkstätten Operetten des aufgeführt Rehabilitätszent- wurden<br />

und rum Walter Neustrelitz Kollo eine noch Arbeit, selbst mit am Di- der<br />

rigentenpult sie sich unterfordert stand. Begonnen fühlt. Glückli- hatte<br />

alles cherweise mit der sind Erbohrung Kathrins einer Eltern „arte- noch<br />

sischen Solequelle“ 1873. Es wurde<br />

das „Admiralsbad“ eröffnet, eine<br />

Badeanstalt, THEATER zu der wenig später<br />

noch eine Eislaufbahn hinzukam.<br />

Nach Hilda dem – „Ich Abriss habe 1910 Hilda öffnete befohlen, ein<br />

Jahr unter später die Dusche der 2Admiralspalast“ zu gehen, weil ich als<br />

„Eisrevue möchte, dass – Theater“ die Frau, seine die sich Türen. um<br />

Schnell meine Kinder wurde er kümmert, durch seine so sauber ideale<br />

Lage ist, wie zu ich einem es bin. Magnet Ist das in der nicht Fried- eine<br />

richstraße. vollendete Ein Form erneuter von Umbau Demokratie, 1923<br />

machte Franck?“ aus Hilda dem Palast ist ein das, Zwei-Per- was er<br />

noch sonen-Stück heute ist und – in ein der Revuetheater. Hauptrolle<br />

a n zz eei ig ge e<br />

Mädchen mit Courage<br />

unterwegs<br />

so fi t, dass die heute 40jährige zu<br />

Hause leben kann. In ihrer Freizeit<br />

versucht sie viel für ihre eigene geistige<br />

Fitness zu tun.<br />

Von den drei Schuberts ist sie die<br />

Einzige, die mit dem Computer umgehen<br />

kann. Darauf ist sie ganz stolz<br />

und kann alle Artikel ihres Vaters<br />

abschreiben. Wenn es nicht sofort<br />

gelingt, beispielsweise ein Exel-Diagramm<br />

zu erstellen, tüftelt sie so<br />

lange, bis es geschafft ist. Ansonsten<br />

liest sie gern, ist am aktuellen Tagesgeschehen<br />

und an den Berichten<br />

über fremde Länder interessiert, hört<br />

klassische Musik. Gemeinsam mit<br />

den Eltern besucht sie Konzerte und<br />

Theateraufführungen.<br />

Oftmals ist sie in der Stadt unterwegs,<br />

die Stadt mit den Augen einer<br />

Bei Rollstuhlfahrerin seiner Neueröffnung zu erleben, wurde ergab Walter<br />

völlig Kollos neue <strong>Berliner</strong> Perspektiven. Revue Gemeinsam „Drunter<br />

und mit ihrer Drüber2 Mutter gespielt, und vielen mit Gleichge- dem unvergesslichensinnten<br />

hat sie sich Evergreen immer dafür „Solang stark<br />

noch gemacht, unter’n dass Linden...“ in Neustrelitz Belange<br />

Behinderter berücksichtigt werden.<br />

So Der ist seit „Admiralspalast“ einigen Jahren entwickel- das Theteater<br />

sich problemlos zu dem <strong>Berliner</strong> für Behinderte Revue- und zu<br />

Operettentheater, erreichen. Trotz vieler wo sich Verbesserun- bis zu seinergen<br />

im Schließung Stadtbild 1933 bleiben die aber Stars immer der<br />

damaligen noch zahlreiche Zeit die Einrichtungen Klinke in die für<br />

Hand Behinderte gaben. verschlossen, Die <strong>Berliner</strong> da erlebten sie gar<br />

hier nicht Gustaf oder nur Gründgens, mit fremder Hilde Hilfe Hilde- zu<br />

brand, erreichen Käthe sind. Dorsch Zu den oder Höhepunkten auch Gitta<br />

Alpár in Kathrins als „Madame Leben gehören Dubarry“ seit vielen von<br />

Karl Jahren Millöcker. Reisen, die 1935 sie wurde mit der der christ„Admiralspalast“lichen Gemeinschaft wieder eröffnet. der Roller Unter und<br />

der Latscher Regie durchführt. des unvergessenen Vier Tage Walter im<br />

Felsenstein Jahr nehmen kam sich es die zu Eltern den noch eine heute Aus-<br />

bekannten zeit, um sich Aufführungen von dem anstrengenden von „Frau<br />

Luna“ Betreuungsalltag oder der „Fledermaus“.<br />

zu erholen.<br />

Kathrin Schubert<br />

Damals fand auch ein Herr aus<br />

Holland die Rolle seines Lebens.<br />

In spielt Frack, die Zylinder, unverwechselbare weißem Heike Schal<br />

und Kr. (Spastikerin). mit seiner klaren Hilda Tenorstimme ist ein Stück<br />

war von Marie er der „Danilo“ Ndiaye und in hat der als Operette Berli-<br />

„Die ner Erstaufführung lustige Witwe“. am Heute 08.03.06 ist er 104 um<br />

Jahre 19.30 alt Uhr und Premiere. tritt noch Weitere immer Spiel- auf<br />

den termine: Brettern, 09.03. die – die 11.03. Welt und bedeuten, 15.03.<br />

auf. – 18.03.06 Sein Name um ist 19.30 Johannes Uhr. Spielort: „Joopi“<br />

Heesters. Studiobühne Später Mitte, wurde HU Berlin. der „AdKarmiralspalast“tenbestellung: mit Hilda-Ticket@web.de<br />

dem „Metropoltheater“<br />

oder 030/ vereinigt. 536 471 16. Bis zur erneuten<br />

Eltern behinderter Kinder<br />

Was aus<br />

können<br />

einer Solequelle<br />

Steuern sparen<br />

werden<br />

kann – Der Admiralspalast<br />

Neues Merkblatt hilft durch den Steuerdschungel<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

17<br />

Schließung Frisch aus und der Druckpresse Umwandlung kommt in ein besten der Finanzbehörde Wege, wieder bereits zu seinem im alten Vor-<br />

Kino, das neue 1944, „Steuermerkblatt war das Theater 2005/ einer Glanz feld ersparen. und Ruhm Zu zu dem gelangen, wird erklärt, so wie<br />

der 2006“. wenigen Es hilft Orte, Eltern an dem behinderter die Ber- es unter ihm welchen gebührt. Voraussetzungen Nun, wie wäre El- es<br />

liner Kinder, den Familien Kriegsalltag mit in behinderten der Haupt- für tern Sie erwachsener mit einem Besuch behinderter von einem Kinstadt<br />

Angehörigen vergessen oder konnten. berufstätige Er- Stück der Anspruch <strong>Berliner</strong> auf Theatergeschichte?<br />

Kindergeld haben.<br />

wachsene mit einer Behinderung<br />

ihre Wie möglichen durch ein Steuervorteile Wunder blieb gel- das<br />

Berücksichtigt wird dabei Sven insbeson- Przibilla<br />

dere die neue Rechtssprechung des<br />

Haus tend zu vom machen. Bombenhagel Herausgegeben so gut und wie<br />

verschont, jährlich aktualisiert während wird alles der drum Ratgeherumber vom in Schutt Bundesverband und Asche für fiel. Körper- Nach<br />

dem und Mehrfachbehinderte Krieg, 1946, wurde im e.V. „Admiralspalast2<br />

auch Deutsche Geschichte<br />

geschrieben. Darin befi Hier nden wurde sich der zahlreiche Vereini-<br />

Bundesfi nanzhofs zum Kindergeldanspruch<br />

Admiralspalast<br />

bei teilstationärer Unterbringung.<br />

Friedrichstraße 101<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

Das<br />

Telefon:<br />

Merkblatt<br />

47 9974<br />

steht<br />

99<br />

auf der Internetseite<br />

www.admiralspalast.de<br />

des Bundesverbandes (www.<br />

gungsparteitag Tipps rund um der die KPD Steuererklärung. und der SPD<br />

aus Das der Merkblatt Sowjetisch folgt Punkt Besetzten für Punkt Zone<br />

zur dem SED Aufbau abgehalten der Formulare mit den bekann- für die<br />

ten Einkommenssteuer gravierenden Folgen, 2005. der Die späteren For-<br />

bvkm.de) in der Rubrik „Recht und<br />

Politik“<br />

Öffnungszeiten<br />

kostenlos<br />

Kasse:<br />

zur Verfügung.<br />

Mo – Sa<br />

Wer<br />

12:00<br />

die<br />

– 19:00<br />

gedruckte<br />

Uhr, So<br />

Version<br />

und Feier-<br />

des<br />

Steuerblattes<br />

tags 12:00 –<br />

bestellen<br />

17:00 Uhr<br />

möchte, sen-<br />

Teilung mulare Deutschlands können so schrittweise und Berlins. bearbeitet<br />

werden. Auch auf kritische<br />

oder Bis strittige 1955 war Fragen, der Admiralspalast<br />

Verfügungen<br />

det bitte einen mit 55 Ct. frankierten<br />

Parken:<br />

und an<br />

Parkmöglichkeit<br />

sich selbst adressierten<br />

vorhan-<br />

Rückumschlag<br />

den<br />

(DIN lang) an den:<br />

mit und dem Erlasse „Metropoltheater2 der Finanzverwaltung dann der Bundesverband für Körper- und<br />

Ersatzspielort oder Entscheidungen für das des Ensemble Bundesfi der - Mehrfachbehinderte<br />

Anfahrt:<br />

e.V., Stichwort<br />

„Deutschen nanzhofs geht Staatsoper das Steuermerkblatt Unter den „Steuermerkblatt“,<br />

S-Bahn: Haltestelle:<br />

Brehmstr.<br />

Friedrichstr.<br />

5-7,<br />

Linden“. ein. Wer Danach diese Hinweise wurde es beachtet, wieder 40239<br />

S1, S2,<br />

Düsseldorf.<br />

S25, S5, S7, S9, S75, Auf-<br />

ein kann Operetten- sich manche und Streitigkeiten nun auch Musi- mit<br />

zug vorhanden. U-Bahn: Qulle: Halte- BvKM<br />

caltheater. Wie auch schon vor dem<br />

stelle: Friedrichstr., U6, Aufzug<br />

Weltkrieg gab es wieder unvergess-<br />

vorhanden.<br />

liche Aufführungen. In der Erin-<br />

Bus: Haltestelle S + U Friedrichnerung<br />

Der der <strong>Berliner</strong> Behinderten-Pauschbetrag<br />

sind besonders<br />

str., Linie: 147, rollstuhlgeeignet.<br />

die Broadway-Musicalaufführungen<br />

Tram: Haltestelle S + U Fried-<br />

geblieben: Wegen Von der 2My außergewöhnlichen<br />

Fair Lady“ über<br />

richstr., Linien: 12, rollstuhlgeeig-<br />

Der Pauschbetrag für Behinderte<br />

„Alexis Belastungen, Sorbas“ die bis einem hin behinderten zu „Hello,<br />

net, M1, Sa + So barrierefrei, Mo<br />

steht auch behinderten Kindern zu.<br />

Dolly!“ Menschen und unmittelbar der „West Side infolge Story“.<br />

– Fr teilweise barrierefrei<br />

sei-<br />

Das ner Behinderung Vorderhaus wurde erwachsen, 1953 kann die<br />

Heimstadt er die Bemessungsgrundlage für eines der bekanntes- für<br />

ten seine Kabaretts Einkommensteuer in Berlin – „Die durch Diseitel“nen und Behinderten-Pauschbetrag ist es noch bis heute. Das (§<br />

Kann der Pauschbetrag von einem<br />

Gebäudezugang: Rollstuhlgeeig-<br />

Kind nicht in Anspruch genommen<br />

net, lichte Türbreite 162 cm, Glas-<br />

werden, so ist er auf die Eltern übertür,<br />

kontrastreich markiert<br />

tragbar, sofern diese für das Kind ei-<br />

inzwischen 33b EStG) vermindern. sehr marode Mit geworde- dem seit<br />

ne 1975 Haus nicht überlebte mehr erhöhten die Wende und damit um 8<br />

Jahre faktisch bis abschmelzenden zu seiner Schließung Behinder- 1997.<br />

nen Kinderfreibetrag erhalten.<br />

Aufzug: Aufzug erforderlich für<br />

Foyer 101 und Theatersaal 3. OG<br />

Statt des Pauschbetrages können<br />

Über tenpauschbetrag 1400 Sitzplätze sollen verwaisten fi nanzielle nun<br />

für Belastungen fast 10 Jahre ausgeglichen bis zum 11. werden, August<br />

2006. die durch Nach eine Umbau- Behinderung und Rekonverur- die Aufwendungen, die unmittelbar<br />

Sanitär/WC für Behinderte, ge-<br />

infolge der Behinderung entstehen,<br />

schlechterneutral, Etage: EG<br />

auch in voller Höhe geltend gemacht<br />

struktionsmaßnahmensacht werden. wurde das<br />

Theater wieder unter seinem alten<br />

Namen Behinderte eröffnet. Personen Der Zuschauerraum erhalten auf<br />

fasst Antrag nun und 1700 wenn Sitzplätze, sie keine darunter höheren<br />

auch Aufwendungen 4 Plätze nachweisen, für Rollstuhlfahrer. je nach<br />

Über dem Grad der nahezu der Behinderung originalgetreuen einen<br />

Innenausstattung steuerfreien Behinderten-Pauschbe-<br />

erstrahlt der riesigetrag.<br />

Kronleuchter Dieser beträgt wie je nach damals Grad 1923. der<br />

Der Behinderung: „Admiralspalast“ ist auf dem<br />

werden. Sie wirken sich jedoch nur<br />

mit Mobidat dem Teil – Informationsdienst steuermindernd aus, bei der<br />

die Albatros so genannte e.V. zur „zumutbare Barrierefreiheit Belastung“<br />

öffentlich (Eigenbelastung) zugänglicher übersteigt. Gebäude<br />

in Berlin, Langhansstr. 64, 13086<br />

Berlin Die Höhe (Mo der – Fr Behinderten-Pausch-<br />

9 bis 16 Uhr).<br />

beträge Tel: 030/ wurde 74 77 seit 71 - 15, 28 FAX: Jahren 030/ nicht<br />

mehr 74 77 den 71 - 20, tatsächlichen www.mobidat.net, wirtschaftlichen<br />

kontakt@mobidat.net<br />

Verhältnissen angepasst. Sie<br />

unterstellen damit, dass die Aufwendungen,<br />

die jemand heute auf Grund<br />

GdB 25 und 30 % 310 EUR seiner Behinderung aufbringen muss,<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

GdB 35 und 40 % 430 EUR denen des Jahres 1975 entsprechen.<br />

GdB 45 und 50 %<br />

GdB 55 und 60 %<br />

570 EUR<br />

720 EUR<br />

In dieser Sache ist ein Verfahren vor<br />

dem Bundesverfassungsgericht anhängig<br />

(Az. 2 BvR1059/03).<br />

GdB 65 und 70 %<br />

GdB 75 und 80 %<br />

890 EUR<br />

1.060 EUR<br />

Tipp: Achten Sie darauf, dass<br />

Steuerbescheide mit diesen nied-<br />

GdB 85 und 90 % 1.230 EUR rigen Pauschbeträgen nicht rechts-<br />

GdB 95 und 100 <strong>Berliner</strong> % 1.420 Behindertenverband EUR kräftig werden. e.V.:<br />

Blind / Hilfl – Ihre os Interessenvertretung 3.700 EUR<br />

in Berlin! –<br />

Sozialberater Werner Schuren

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