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REISEN - Berliner Behindertenzeitung

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Ausgabe Dezember 2006/Januar 2007<br />

17. Jahrgang 2006<br />

Postvertriebsstück A 11 803<br />

BERLINER BEHINDERTEN-ZEITUNG<br />

Herausgeber: <strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ • ehemals BERLIN KONKRET •<br />

Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO<br />

Der Vorstand des BBV<br />

e.V. musste handeln!<br />

Nachdem der ehemalige<br />

Stellvertretende Horst Lemke<br />

verstorben ist, der Schatzmeister<br />

Willi Wernerus nach Oldenburg<br />

verzogen ist und nun<br />

auch aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht mehr für uns tätig<br />

sein kann, wurde es mit der<br />

Aufgabenverteilung eng.<br />

Auf der letzten Vorstandssitzung<br />

wurden Uwe Hoppe und<br />

Oliver Paul durch Vorstandsbeschluss<br />

in den Vorstand<br />

kooptiert. (Siehe Seite 14)<br />

Aus dem Inhalt<br />

Problematik Pflege<br />

Seiten 2 – 3<br />

Weihnachten und<br />

Sonderfahrdienst<br />

Seite 6<br />

Stadtgespräche<br />

Seiten 12 – 13<br />

Reisen bildet<br />

Seiten 20 – 22<br />

Van Gogh – Blick<br />

in die Geschichte<br />

Seite 23<br />

Ball der Lebenshilfe<br />

Seite 24<br />

Mal schwarz –<br />

mal weiß<br />

Seite 27<br />

D i e B B Z - A u s g a b e<br />

Februar 2007<br />

erscheint am 25.01.2007<br />

Redaktionsschluss 15.01.2007<br />

D e r B B V i m I n t e r n e t :<br />

www.bbv-ev.de<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

4. Weihnachtsmarkt der Lebenshilfe Berlin<br />

am Samstag, dem 9. Dezember 2006<br />

Am 2. Adventswochenende findet<br />

wieder ein Adventssamstag der<br />

besonderen Art statt: Mit Erlebnistheater<br />

zum Staunen und Mitspielen,<br />

Weihnachtsliedern zum Mitsingen,<br />

Zinngießen, Malen und vielen weiteren<br />

Aktionen zum Mitmachen lädt<br />

die Lebenshilfe Berlin zum Weihnachtsmarkt<br />

ein. Dieser findet in der<br />

Freizeit- und Begegnungsstätte der<br />

Auch in diesem Jahr hat Brandenburg<br />

die weihnachtliche Tradition<br />

fortgesetzt und dem <strong>Berliner</strong> Parla-<br />

ment einen Tannenbaum geschenkt.<br />

Den Weihnachtsbaum-Schmuck haben<br />

auch in diesem Jahr wieder behinderte<br />

Menschen hergestellt, die in<br />

der Tagesförderstätte der Spastikerhilfe<br />

Berlin eG beschäftigt sind.<br />

Am Freitag, den 1. Dezember, um<br />

10.00 Uhr findet vor dem Abgeordnetenhaus<br />

die feierliche Übergabe<br />

mit Fototermin statt. Alle Interessenten<br />

sind herzlich eingeladen.<br />

Spastikerhilfe Berlin eG<br />

Tel. 030/ 22500/ 136<br />

Lebenshilfe Berlin e.V., Dohnagestell<br />

10, 13351 Berlin von 14 – 18<br />

Uhr statt.<br />

An den Marktständen wird eine<br />

bunte Auswahl von Weihnachtsgeschenken,<br />

die in den Einrichtungen<br />

der Lebenshilfe Berlin und anderen<br />

Trägern hergestellt wurden, präsentiert.<br />

Foto: Lebenshilfe Berlin<br />

Auch für das leibliche Wohl wird<br />

gesorgt: Bei Kaffee und selbstgebackenem<br />

Kuchen am Kaminfeuer, auf<br />

dem Gelände mit Glühwein, Waffeln<br />

und anderen Köstlichkeiten können<br />

die Besucher des Weihnachtsmarktes<br />

entspannen. Der Eintritt ist frei.<br />

Weitere Informationen: www.lebenshilfe-berlin.de<br />

Lichterglanz vor dem <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus<br />

Foto: A. Möller


2 SOZIALES<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

a n z e i g e<br />

Bundesregierung bagatellisiert Situation in Pflegeheimen<br />

Die Situation der Pflegeheime und<br />

die Betreuung der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner gehören auf die Tagesordnung<br />

des Bundestages“, das<br />

fordert der seniorenpolitische Sprecher<br />

der Linksfraktion im Deutschen<br />

Bundestag, Jörn Wunderlich. Dieser<br />

kritisiert, dass die Bundesregierung<br />

die Situation in Pflegeheimen bagatellisiere.<br />

„Die Bundesregierung kann sich<br />

nicht dahinter verstecken, dass sie<br />

nach der Föderalismusreform nicht<br />

mehr zuständig sei. Gerade weil die<br />

Situation bei weitem nicht so rosig ist,<br />

wie das Familienministerium suggeriert,<br />

muss der entsprechende Bericht<br />

dem Bundestag umgehend zugeleitet<br />

und im Parlament debattiert werden“,<br />

stellt der behindertenpolitische Sprecher<br />

der Fraktion, Ilja Seifert, klar.<br />

Dürerstr. 44, 12203 Berlin<br />

Tel.: 0 30/ 84 31 79 31<br />

Fax: 0 30/ 8 34 37 42<br />

Mobil: 01 73/2 48 56 98<br />

E-Mail: reha@pm-paramobil.de<br />

www.pm-paramobil.de<br />

Der Heimbericht, den die Bundesregierung<br />

jetzt vorgelegt habe,<br />

sei seit 2004 überfällig, die Weiterleitung<br />

an den Bundestag sei im<br />

Paragraphen 22 des Heimgesetzes<br />

vorgeschrieben. „Nach unseren Informationen<br />

war der Heimbericht<br />

bereits vor der Föderalismusreform<br />

fertiggestellt“, merkt Jörn Wunderlich<br />

an. „Wir werden prüfen, ob es<br />

sich bei unterlassener beziehungsweise<br />

verzögerter Weiterleitung des<br />

Berichts an den Bundestag um einen<br />

Gesetzesverstoß handelt.“<br />

„Der Umgang mit dem Bericht ist<br />

ein gewichtiges zusätzliches Argument<br />

für die rasche Einsetzung der<br />

von der Linksfraktion geforderten<br />

Enquête-Kommission ‚Ethik, Recht<br />

und Finanzierung des Wohnens<br />

mit Assistenz (Heim-Enquête)‘ des<br />

Neuer Beirat zur Überprüfung des<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

Ein neuer Beirat zur Überprüfung<br />

des Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat<br />

seine Arbeit aufgenommen. Dies<br />

teilt das Bundesministerium für<br />

Gesundheit in einer Presseinformation<br />

mit. Der Beirat wird für das<br />

Bundesministerium für Gesundheit<br />

Entscheidungsgrundlagen erarbeiten,<br />

damit der Begriff der Pflegebedürftigkeit<br />

neu definiert und das<br />

Begutachtungsverfahren geändert<br />

werden kann. Die Mitglieder des<br />

Beirats sind so ausgewählt, dass alle<br />

Interessenslagen und Kompetenzen<br />

des Handlungsfeldes „Pflege“ berücksichtigt<br />

werden, heißt es in der<br />

Presseinformation.<br />

Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium,<br />

Dr. Klaus<br />

Theo Schröder, sagte dazu: „Die<br />

Mitglieder des Beirats haben eine<br />

verantwortungsvolle Aufgabe übernommen,<br />

da sie bei ihrer Arbeit<br />

sowohl die Bedürfnisse der vielen<br />

pflegebedürftigen Menschen in<br />

Deutschland im Auge haben als auch<br />

die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

berücksichtigen müssen.<br />

Die Arbeit des Beirates greift inhaltlich<br />

wie zeitlich über die Vorbereitung<br />

der kommenden Pflegereform<br />

hinaus. Vor einer Entscheidung des<br />

Gesetzgebers über eine Änderung<br />

des geltenden Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

und des Begutachtungsverfahrens<br />

müssen Handlungsoptionen<br />

erarbeitet und erprobt werden. Dabei<br />

ist auch die Frage zu klären, wie sich<br />

die Änderung finanziell auf die Pflegeversicherung<br />

und andere Sozialleistungsbereiche<br />

auswirkt.“<br />

Quelle: Kobinet-Nachrichten<br />

Individuelle Lösungen für Menschen mit Handicap<br />

Ihr Ansprechpartner: Torsten Frenz<br />

Cicerostr. 34<br />

10709 Berlin (Halensee)<br />

Tel.: 0 30/ 33 80 09-127<br />

Fax: 0 30/ 33 80 09-140<br />

E-Mail: torsten.frenz@autohaus-berolina.de<br />

www.autohaus-berolina.de<br />

Bundestages,“ fordert Ilja Seifert.<br />

Analysen und Berichte mehrerer engagierter<br />

praxisnaher Vereine – die<br />

dem Bundestag großteils seit Jahren<br />

vorliegen – belegten, dass ein hoher<br />

Prozentsatz der Pflegeheimbewohner<br />

unterernährt oder verwahrlost ist.<br />

„Es liegen gravierende Verletzungen<br />

der menschlichen Würde vor“, meint<br />

Ilja Seifert.<br />

Das bestätige auch eine neue<br />

Studie des Deutschen Instituts für<br />

Menschenrechte. Die äußerst unbefriedigende<br />

Situation in deutschen<br />

Altenheimen kritisierten bereits<br />

mehrere internationale Menschenrechts-Ausschüsse.<br />

Schon 2001 äußerte der UN-Ausschuss<br />

für wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Rechte (CESCR) seine<br />

Der Allgemeine Behindertenverband<br />

in Deutschland „Für Selbstbestimmung<br />

und Würde“ e.V. (ABiD)<br />

unterstützt die von der Bundesbeauftragten<br />

für die Belange von Menschen<br />

mit Behinderungen vorgelegten<br />

„Empfehlungen für eine teilhabeorientierte<br />

Pflege“. Das beschloß der<br />

ABiD-Vorstand einstimmig.<br />

Am 10.11.2006 legte die Behindertenbeauftragte<br />

den von einem eigens<br />

zu diesem Zwecke einberufenen Arbeitskreis<br />

erarbeiteten Entwurf zur<br />

Abstimmung mit den Verbänden<br />

vor. In den nächsten Tagen geht ihr<br />

unsere offizielle Stellungnahme zu.<br />

Die Empfehlungen sind eine gute<br />

Grundlage für die gerade in Gang<br />

kommende Diskussion über eine<br />

Aktualisierung des SGB XI (Pflegeversicherung).<br />

Gemeinsam stark durch Beweglichkeit und Kompetenz<br />

„große Besorgnis über die menschenunwürdigen<br />

Zustände in Pflegeheimen“<br />

und forderte die Bundesrepublik<br />

auf, „Sofortmaßnahmen“ zur Verbesserung<br />

der Situation zu ergreifen.<br />

Bis heute dokumentierten aber soziale<br />

Verbände immer wieder, dass<br />

sich die Situation in den Heimen<br />

nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert.<br />

Gründe dafür lägen laut<br />

der Presseinformation der Linksfraktion<br />

unter anderem in der hohen Arbeitsbelastung<br />

des Personals. „Wenn<br />

Ursula von der Leyen die Lage dennoch<br />

anlässlich der Veröffentlichung<br />

des ersten Heim-Berichts bilanziert,<br />

die Lebensqualität der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner in den Heimen<br />

hat sich stetig verbessert‘, klingt das<br />

in den Ohren Betroffener wie blanker<br />

Hohn“, so Wunderlich. omp<br />

Teilhabeorientierte<br />

Pflege<br />

Insbesondere würdigt der ABiD<br />

die Einführung eines wesentlich erweiterten<br />

Pflegebegriffs, der die somatische<br />

Verrichtungsbezogenheit<br />

zugunsten eines teilhabebezogenen<br />

Gesamtansatzes überwindet.<br />

Der ABiD bereitet nunmehr um<br />

den 5. Mai 2007 eine bundesweite<br />

Fachtagung zu der Frage „Wie trägt<br />

eine neue (teilhabeorientierte) Pflegeversicherung<br />

zum Ausgleich behinderungsbedingter<br />

Nachteile und<br />

zu realer Teilhabe am Leben der<br />

Gesellschaft bei?“ (vorläufiger Arbeitstitel)<br />

vor. Damit will er seinen<br />

Beitrag zur weiteren Qualifizierung<br />

des Konzepts, zu seiner Verbreitung<br />

und Vertiefung sowie zu seiner Umsetzung<br />

in die Praxis leisten.<br />

Dr. Ilja Seifert<br />

Übrigens:<br />

15% Nachlass auf alle Neuwagen<br />

für Schwerbehinderte<br />

Behinderungsgrad mind. 50%


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 SOZIALES<br />

Am Donnerstag, den 26.10.2006<br />

fand im <strong>Berliner</strong> Kleisthaus zum<br />

Auftakt der so genannten „TeilhabeTage<br />

’06/’07“ ein Pressegespräch<br />

statt. Den Begriff „Teilhabe“ haben<br />

sich für diese ein Jahr dauernde<br />

Kampagne die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Werkstätten für<br />

behinderte Menschen, die Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe, die Caritas<br />

Behindertenhilfe und Psychiatrie,<br />

der Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe<br />

und der Verband für<br />

anthroposophische Heilpädagogik zu<br />

eigen gemacht. Sie wollen ihn dabei<br />

auf folgendes Problemfeld beziehen:<br />

„Werkstätten für behinderte Menschen<br />

haben eine besonders wichtige<br />

Aufgabe. Denn die Werkstattfachleute<br />

sind Fürsprecher gerade der Menschen<br />

mit schweren und schwersten<br />

Behinderungen. Teilhabe heißt Eingliederung<br />

– für alle Menschen ohne<br />

Unterschied, auch für jene mit hohem<br />

Unterstützungsbedarf.“<br />

Als zentrales Problem dahingehend<br />

wurde das folgende genannt: In<br />

drei Bundesländern, nämlich Berlin,<br />

Sachsen-Anhalt und Brandenburg,<br />

Bundesregierung plant<br />

Freistellung für Pflegezeit<br />

Die Bundesregierung plant pflegenden<br />

Angehörigen Erleichterungen<br />

für eine Pause im Beruf zu<br />

ermöglichen. Den Plänen zufolge<br />

sollen Arbeitnehmer zur Pflege eines<br />

Angehörigen künftig eine unbezahlte<br />

Auszeit nehmen oder Teilzeit<br />

arbeiten können.<br />

Die Einführung einer Pflegezeit<br />

würde konkret bedeuten, dass ein<br />

Anspruch auf Freistellung für sechs<br />

Monate verankert wird. Einmalig<br />

sollen Betroffene diesem Konzept<br />

zufolge die Pflegezeit um weitere<br />

sechs Monate verlängern können.<br />

Für diese Zeit sollen die Arbeitnehmer<br />

kein Gehalt bekommen, aber<br />

einen Anspruch, wieder eingestellt<br />

zu werden. Angehörige von Pflegebedürftigen<br />

sollen dem Konzept zufolge<br />

Anspruch auf Pflegezeit haben,<br />

wenn sie in häuslicher Umgebung<br />

nahe Angehörige, auch Schwiegereltern<br />

oder Lebenspartner, pflegen<br />

oder betreuen. Es muss demnach<br />

mindestens erhebliche Pflegebedürftigkeit<br />

(Pflegestufe 1) vorliegen.<br />

Die Überlegungen zielen insgesamt<br />

darauf ab, im akuten Pflege-<br />

oder Krankheitsfall oder zur Sterbe-<br />

Fürsorglich zur Teilhabe?<br />

werde es behinderten Menschen,<br />

die in einem Heim leben, derzeit<br />

nicht erlaubt, Tagesförderstätten zu<br />

besuchen, diese für sich als Station<br />

auf einem Weg zur Integration und<br />

Teilhabe zu nutzen. Als ein weiteres<br />

Integrationshemmnis wurde auch<br />

angesprochen, dass Außenarbeitsplätze<br />

der Werkstätten für behinderte<br />

Menschen zeitlich befristet<br />

sind: in der Regel für sechs Monate,<br />

nach möglicher Verlängerung für<br />

zwölf Monate; doch bestehe dabei<br />

von Bundesland zu Bundesland eine<br />

unterschiedliche Praxis. Mit dieser<br />

Kampagne solle es aber insbesondere<br />

um die Menschen gehen, die sich<br />

nicht selbst äußern können, um Menschen<br />

mit hohem Unterstützungsbedarf,<br />

denen oft nach der Schulzeit<br />

eine Berufsbildungszeit und der Zugang<br />

zu einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen verwehrt werde.<br />

Doch der Diskussion lag prägend<br />

eine Gegenüberstellung von sich-artikulieren-können<br />

und sich-nicht-artikulieren-können<br />

zugrunde, die den<br />

Blick nur auf die Fähigkeiten der<br />

oder des Einzelnen öffnete. Schade,<br />

begleitung die Möglichkeit flexibler<br />

Auszeiten zu schaffen, ohne den<br />

Arbeitsplatz zu gefährden. Einer<br />

breiten längerfristigen Übernahme<br />

der Pflege durch Angehörige – statt<br />

durch professionelle Pfleger oder<br />

Heime – soll durch die zeitliche Begrenzung<br />

vorgebeugt werden.<br />

Die Regelung soll für Betriebe mit<br />

mindestens 15 Mitarbeitern gelten.<br />

Die Betroffenen sollen zudem mindestens<br />

sechs Monate dem Betrieb<br />

angehören müssen. Bei dringenden<br />

betrieblichen Gründen sollen Arbeitgeber<br />

ablehnen können.<br />

Die Regierungsexperten rechnen<br />

Medienberichten zufolge mit rund<br />

45.000 Menschen, die wahrscheinlich<br />

Anspruch auf Pflegezeit erheben.<br />

Insgesamt gibt es 540.000 pflegende<br />

Angehörige, die vor Beginn der Pflegetätigkeit<br />

erwerbstätig waren. Die<br />

Hälfte von ihnen hat bereits die Erwerbstätigkeit<br />

mit Beginn der Pflege<br />

eingeschränkt oder aufgegeben.<br />

© Kooperation Behinderter im Internet e.V.<br />

Quelle: Kobinet-Nachrichten<br />

dass offenbar People First nicht eingeladen<br />

worden war, so niemand von<br />

den bei People First gesammelten<br />

Erfahrungen berichten konnte, wie<br />

man schon über veränderte, vereinfachte<br />

Kommunikationsformen, über<br />

veränderte Rahmenbedingungen<br />

für das Miteinander-Sprechen und<br />

-Schreiben bislang ausgeschlossene<br />

Gruppen und Einzelne in die Kommunikation<br />

einbeziehen kann. Schade<br />

auch, dass es mit der Einladung<br />

an andere Behindertenverbände offenbar<br />

nicht so recht geklappt hatte,<br />

so hier Einrichtungen der Fürsprache<br />

und Fürsorge nicht nur bei der<br />

Planung, sondern auch beim Auftakt<br />

zu diesen „TeilhabeTagen“ weitgehend<br />

unter sich geblieben waren.<br />

Die Gastgeberin, die Bundesbehindertenbeauftragte<br />

Frau Karin<br />

Evers-Meyer, versicherte im Rahmen<br />

dieses Pressegesprächs, dass für<br />

die Politik der Integrationsgedanke<br />

an erster Stelle steht. Wo eine Integration<br />

möglich sei, solle sie auch<br />

stattfinden, Sie wies auch auf den<br />

Anstieg der Werkstattbeschäftigtenzahl<br />

hin, darauf, dass es auch eine<br />

a n z e i g e<br />

3<br />

Quelle: PhotoCase.com<br />

große Zahl von schwerst- und mehrfachbehinderten<br />

Menschen gebe, die<br />

bereits einen Werkstattplatz gefunden<br />

haben, diesen auch nicht verlieren<br />

sollen. Sie habe bereits einen<br />

Auftrag zur Untersuchung der Zahl<br />

der Werkstattbeschäftigten gegeben,<br />

deren Ergebnisse in etwa einem Jahr<br />

vorliegen werden.<br />

Rainer Sanner


4 POLITIK<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Der Bundesverband evangelische<br />

Behindertenhilfe (BeB) kritisiert<br />

gemeinsam mit den anderen Verbänden,<br />

die das Institut Mensch, Ethik<br />

und Wissenschaft (IMEW) tragen,<br />

das von der Bundesregierung geplante<br />

Gesetz zur Einrichtung des<br />

Deutschen Ethikrats. Der BeB und<br />

die anderen Träger spreche n sich<br />

dagegen für ein transparent arbeitendes<br />

Gremium der medizin- und bioethischen<br />

Politikberatung aus, das<br />

direkt beim Deutschen Bundestag<br />

angesiedelt und durch diesen unmittelbar<br />

und vollständig legitimiert ist.<br />

Neue Entwicklungen in Medizin<br />

und Biologie führen immer wieder<br />

zu tief greifenden ethischen,<br />

rechtlichen und gesellschaftlichen<br />

Kontroversen, die den Gesetzgeber<br />

herausfordern. Deshalb ist es unbestritten,<br />

dass es einen großen Bedarf<br />

an Politikberatung in diesem Feld<br />

gibt. Dafür müssen natürlich auch<br />

die entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Mitte Juli brachte die Bundesregierung<br />

den Entwurf des Gesetzes zur<br />

Einrichtung eines Deutschen Ethikrates<br />

auf den Weg. Der BeB und die<br />

Als Kernstück der von der Europäischen<br />

Kommission präsentierten<br />

Rahmenstrategie gegen Diskriminierung<br />

findet 2007 das „Europäische<br />

Jahr der Chancengleichheit“ statt.<br />

Ziel ist die Förderung des Grundsatzes<br />

der Nichtdiskriminierung in<br />

der EU. Wie wichtig es der Bundesregierung<br />

mit diesem Ziel ist, lässt<br />

sich leicht an der im Bundeshaushalt<br />

eingestellten Summe zum Themenjahr<br />

messen: Der Betrag beläuft sich<br />

auf null Euro. Es gibt keinen Haushaltstitel<br />

zum Jahr der Chancen-<br />

Deutschen Ethikrat<br />

anderen Träger des IMEW üben daran<br />

aus verschiedenen Gründen Kritik.<br />

Die intensiven öffentlichen Debatten<br />

über medizin- und bioethische<br />

Fragen in den vergangenen Jahren<br />

haben gezeigt, dass tragfähige und<br />

demokratische Entscheidungen des<br />

Gesetzgebers nicht auf Empfehlungen,<br />

die ein Expertengremium hinter<br />

verschlossenen Türen erarbeitet hat,<br />

sondern auf den Ergebnissen transparenter,<br />

lebendiger und vielstimmiger<br />

Diskussionen in Beratungsgremien<br />

und in der Öffentlichkeit aufbauen<br />

müssen. Zudem ist tragfähige Gesetzgebung<br />

in diesem Bereich auf die<br />

intensive parlamentarische Auseinandersetzung<br />

mit medizin- und bioethischen<br />

Problemfeldern im Austausch<br />

mit der Öffentlichkeit angewiesen.<br />

Ein Ethik-Beratungsgremium kann<br />

daher nur an das direkt gewählte Parlament<br />

angebunden sein.<br />

Medizin- und bioethische Kontroversen<br />

durchziehen alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen und politischen<br />

Lager. Deshalb muss die Zusammensetzung<br />

eines Beratungsgremiums<br />

von allen im Parlament vertretenen<br />

Fraktionen bestimmt werden. Nur<br />

so kann der Vielfältigkeit von Posi-<br />

Bundesregierung gibt null Euro<br />

tionen, Perspektiven und Betroffenheiten<br />

in der Gesellschaft Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Weiterer Kritikpunkt: Betroffene<br />

und interessierte Bürgerinnen und<br />

Bürger wollen nicht lediglich informiert<br />

werden, sie wollen sich an den<br />

Diskussionen beteiligen. Ein Beratungsgremium<br />

muss daher in öffentlichen<br />

Veranstaltungen und Anhörungen<br />

dies ermöglichen. Außerdem<br />

vertreten sich betroffene Menschen<br />

über ihre zivilgesellschaftlichen Organisationen<br />

auch in europäischen<br />

und internationalen Zusammenhängen<br />

selbst. Ein „Deutscher Ethikrat“<br />

als reines Beratungsgremium ist<br />

nicht legitimiert, „deutsche Positionen“<br />

zu medizin- und bioethischen<br />

Fragen zu vertreten.<br />

Fazit des BeB: Ein beim Deutschen<br />

Bundestag angesiedeltes Beratungsgremium<br />

muss jederzeit<br />

transparent arbeiten, die vielfältigen<br />

Positionen in der Gesellschaft repräsentieren<br />

und Interessierte sowie<br />

Betroffene aktiv in die Beratungen<br />

einbeziehen.<br />

Bundesverband evangelische<br />

Behindertenhilfe e.V.<br />

Zur nationalen Vorbereitung des „Europäischen Jahres der Chancengleichheit“<br />

a n z e i g e<br />

LEBENSWEGE<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

Ambulanter P�egedienst:<br />

NORMALES LEBEN<br />

Assistenz & Pflege jederzeit, individuelle Betreuung<br />

im eigenen Wohnumfeld – in allen Bezirken<br />

gleichheit! Stattdessen beschränkt<br />

sich die Bundesregierung darauf, die<br />

recht bescheidene Summe von rund<br />

600.000 Euro EU-Mittel durch die so<br />

genannte nationale Durchführungsstelle<br />

zu verteilen und ihr eigenes<br />

„Engagement“ lediglich durch die<br />

Vergabe des Themenjahr-Labels –<br />

im Sinne einer ideellen Unterstützung<br />

– an bereits ausfinanzierte Projekte<br />

vorzutäuschen. Ich kritisiere<br />

die Form einer „beschränkten“ Ausschreibung<br />

als Verfahren zur Vergabe<br />

der EU-Mittel durch die nationale<br />

www.lebenswege-berlin.de · Gubener Straße 46 · 10243 Berlin · Tel: 44 68 72 53<br />

selbst. bestimmt.<br />

Foto: M. Garling<br />

Durchführungsstelle. Dahinter verbirgt<br />

sich eine Handhabung zur Vergabe<br />

öffentlicher Gelder, die weder<br />

einen zentralen Aufruf zur Einreichung<br />

von Projektvorschlägen, noch<br />

ein standardisiertes Bewerbungsverfahren,<br />

noch eine offizielle Bewerbungsfrist<br />

vorsieht.<br />

Auch auf Nachfrage der Linksfraktion<br />

zum aktuellen Stand der<br />

Planungen wurde von der Bundesregierung<br />

keine Auskunft gegeben.<br />

Dr. Ilja Seifert<br />

Das Ehrenamtsnetz ist unter der<br />

Adresse www.ehrenamt-berlin.de<br />

frisch im Internet gestartet. Berlinweit<br />

werden Projekte von sozialen<br />

Einrichtungen und Organisationen<br />

angeboten, in denen ehrenamtliche<br />

Unterstützung benötigt wird. Die<br />

Aktion Mensch fördert diese Internetplattform<br />

mit besonderer Blickrichtung<br />

auf Projekte im Behinderten- und<br />

Suchthilfebereich. In einer virtuellen<br />

Bibliothek gibt es eine gezielte Auswahl<br />

an Dokumenten zum Thema<br />

Behindertenverband<br />

fordert<br />

Aufwertung des<br />

Ehrenamtes<br />

Auf der Tagung der Vertreterversammlung<br />

des Bundesverbandes<br />

Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.,<br />

BSK, forderten die Teilnehmer eine<br />

Aufwertung des Ehrenamtes durch<br />

einkommensunabhängige Aufwandsentschädigungen.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Lebensqualität in unserer Gesellschaft<br />

leisten diejenigen, die für ihre<br />

Arbeit nicht bezahlt werden: ehrenamtlich<br />

tätige Mitarbeiter in Selbsthilfegruppen<br />

und Vereinen. Den<br />

volkswirtschaftliche Nutzen dieser<br />

Menschen verdeutlicht eine Erhebung<br />

des Statistischen Bundesamtes<br />

(2001): 96 Milliarden Stunden unbezahlte<br />

Arbeit wurde geleistet.<br />

Der BSK ist Interessenvertreter<br />

für Menschen mit Körperbehinderung<br />

in Deutschland. In rund 140<br />

Untergliederungen arbeiten betroffene<br />

Menschen ehrenamtlich für die<br />

Ziele und Aufgaben des Verbandes.<br />

Gerade in der Selbsthilfearbeit ist das<br />

Ehrenamt besonders gefordert, weil<br />

viele Menschen ihre Interessen nicht<br />

selbst vertreten können. Hier reichen<br />

nicht nur dankbare Worte an die Helfer<br />

und Mitarbeiter. Eine finanzielle<br />

Unterstützung ist erforderlich.<br />

Für Menschen mit Behinderung,<br />

die sich gerne für andere ehrenamtlich<br />

arrangieren möchten, gibt es<br />

noch zu viele Hindernisse: der öffentliche<br />

Personennahverkehr ist nicht<br />

flächendeckend barrierefrei ausgebaut<br />

und die technischen Hilfsmitteln<br />

für die Kommunikation (Computer)<br />

sind nicht finanzierbar. Menschen<br />

die kein eigenes Einkommen haben,<br />

bekommen keine finanzielle Unterstützung<br />

vom Staat, da sie es steuerlich<br />

nicht geltend machen können.<br />

Sie wollen sich engagieren…?<br />

Ehrenamt in deutscher und in englischer<br />

Sprache. Die geplante Vernetzung<br />

mit der Datenbank der Stiftung<br />

GuteTat www.gute-tat.de zum Anfang<br />

des Jahres 2007 verbindet erstmalig<br />

zwei Ehrenamtsportale miteinander.<br />

Ziel des Ehrenamtsnetzes ist es, die<br />

Wege zu freiwilligem Engagement zu<br />

erleichtern und zu erweitern und noch<br />

mehr Menschen zum Engagement<br />

zu bewegen. Infos unter: www.ehrenamt-berlin.de,<br />

Kontakt: Ina Kant,<br />

Tel.: 030/ 24 636 443.


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 BVG<br />

Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006<br />

Nur wenige Änderungen<br />

im Netz der BVG<br />

Zum diesjährigen „Großen Fahrplanwechsel“ am Sonntag, 10. Dezember 2006,<br />

ergeben sich im BVG-Liniennetz nur kleinere Änderungen. Im Mai dieses Jahres waren<br />

zur Eröffnung der neuen <strong>Berliner</strong> Bahnhöfe Hauptbahnhof, Südkreuz, Gesundbrunnen<br />

und Lichterfelde Ost weitaus umfangreichere Maßnahmen notwendig.<br />

Verglichen damit sind die Fahrplanänderungen im Dezember von eher geringem Umfang.<br />

An einigen wenigen Stellen im Netz werden kleine Anpassungen vorgenommen,<br />

fast alle davon betreffen die Buslinien der BVG. Dass die Zahl der Änderungen<br />

so gering ausfällt, ist für die BVG ein gutes Zeichen dafür, dass sich die umfangreichen<br />

Maßnahmen zum Fahrplanwechsel im Mai bewährt haben.<br />

Barrierefreie Verbindung<br />

Schöneweide Adlershof<br />

Der Groß-<strong>Berliner</strong> Damm ist inzwischen<br />

vollständig ausgebaut, deshalb entfällt<br />

die bisherige Endhaltestelle der Linie<br />

166, so dass der Bereich nun auch<br />

von der Adlershofer Seite bedient<br />

werden kann. Hierdurch ergeben sich<br />

Änderungen bei den Linien 163, 166<br />

und 260.<br />

Die Linie 163, die bisher zwischen dem<br />

Flughafen Berlin-Schönefeld und S-<br />

Bahnhof Adlershof verkehrte, fährt nun<br />

zwischen dem Bahnhof am Flughafen<br />

Berlin-Schönefeld und S Schöneweide.<br />

Ab der Haltestelle Normannenstraße<br />

fährt die Linie künftig über Köpenicker<br />

Straße, Adlergestell, Rudower<br />

Chaussee, Groß-<strong>Berliner</strong> Damm und<br />

Sterndamm bis zur Endhaltestelle S<br />

Schöneweide/Sterndamm und zurück.<br />

Im Groß-<strong>Berliner</strong> Damm wird eine neue<br />

Haltestelle Hans-Schmidt-Straße<br />

eingerichtet. Dieser Abschnitt wird<br />

montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit<br />

(ca. 6.00 bis 8.00 Uhr und<br />

ca. 14.00 bis 18.00 Uhr) bedient.<br />

Die Linie 166, bisher zwischen S<br />

Treptower Park und Groß-<strong>Berliner</strong><br />

Damm unterwegs, verkehrt dann nur<br />

noch bis S Schöneweide/Sterndamm.<br />

Den entfallenden Streckenabschnitt<br />

übernimmt die Linie 163.<br />

Die einzelnen Fahrten der Linie<br />

260 montags bis freitags früh und<br />

nachmittags über Adlergestell<br />

entfallen und werden über die Straße<br />

Am Studio geführt.<br />

Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) wünschen<br />

allen Leserinnen<br />

und Lesern der <strong>Berliner</strong><strong>Behindertenzeitung</strong><br />

angenehme<br />

Feiertage und eine<br />

gute Fahrt mit unseren<br />

Verkehrsmitteln<br />

in das Jahr 2007.<br />

Barrierefreie Angebote<br />

Straßenbahn<br />

Barrierefreie Straßenbahnen<br />

verkehren ab 10. Dezember auf<br />

folgenden Linien:<br />

Montag bis Sonntag:<br />

Tram M2, M10, 12, 27,<br />

Montag bis Sonnabend:<br />

Tram 16<br />

Sonnabend und Sonntag:<br />

Tram M1, M5, M6<br />

Sonntag:<br />

Tram 50<br />

Bei folgenden Linien sind einige<br />

Fahrten nicht barrierefrei. Beachten Sie<br />

bitte den Fahrplanaushang.<br />

Montag bis Sonntag:<br />

Tram M4, M8, M13, M17, 62<br />

Montag bis Sonnabend:<br />

Tram 50<br />

Montag bis Freitag:<br />

Tram M1, M5<br />

Omnibusse<br />

Die meisten der 209 Tages- und Nacht-<br />

Omnibuslinien werden barrierefrei<br />

bedient. Folgende Einschränkungen<br />

bitten wir zu beachten:<br />

Bedingt barrierefreie Linien<br />

Die Nutzung dieser Linien ist nur mit<br />

Hilfe einer Begleitperson möglich; die<br />

eingesetzten Fahrzeuge sind für E-<br />

Rollstühle nicht geeignet.<br />

Bus M27, M48*, M82, M85 (Nachtbetrieb)*,<br />

X10°, X21, X34, X49, 101, 181,<br />

186’, 222, 237’, 245’, 282, 285, 337<br />

N7, N9*, N10, N16, N71<br />

* Umstellung auf barrierefreien Einsatz<br />

im Laufe des Fahrplanjahres 2006/2007.<br />

° An Sonnabenden, Sonntagen und Fei-<br />

Nachts leichter nach Friedrichshain<br />

Das Szene-Viertel rund um den Boxhagener Platz in Friedrichshain und der Ostbahnhof<br />

rücken näher zusammen – jetzt auch nachts. Bislang fuhr der Nachtbus N40<br />

von U Turmstraße über S+U Hauptbahnhof, U Rosenthaler Platz, S Hackescher<br />

Markt, S+U Jannowitzbrücke und S Ostbahnhof bis U Hermannplatz.<br />

Ab 10. Dezember 2006 wird diese Linie ab S Ostbahnhof über Straße der Pariser<br />

Kommune, Rüdersdorfer Straße, Wedekindstraße und Grünberger Straße bis zum<br />

Wühlischplatz geführt. Dadurch wird der Ostbahnhof nachts besser an den Friedrichshainer<br />

Kiez rings um die Simon-Dach-Straße und die MetroLinien M10 und<br />

M13 angebunden. Für den bisher vom N40 bedienten Streckenabschnitt zwischen<br />

S Ostbahnhof und U Hermannplatz wird die neue Nachtbuslinie N47 eingerichtet.<br />

ertagen barrierefreier<br />

Fahrzeugeinsatz.<br />

´ An Sonntagen und Feiertagen Einsatz<br />

barrierefreier Fahrzeuge<br />

(außer verkaufsoffene Tage).<br />

Für folgende Linien können wir<br />

Ihnen leider keine barrierefreien<br />

Fahrzeuge anbieten:<br />

Bus 218’’’<br />

N35, N39, N47“, N52“, N53, N56“,<br />

N58“, N60, N62, N64, N68, N69,<br />

N90“, N91, N95, N97<br />

’’ In den Nächten Freitag/Sonnabend,<br />

Sonnabend/Sonntag und vor<br />

Feiertagen Einsatz barrierefreier<br />

Fahrzeuge<br />

’’’ nur Fahrten des Traditionsbus<br />

Ausgenommen sind Einzelfahrten,<br />

die an den Fahrplanaushängen<br />

an den Haltestellen gesondert<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Kiezlinie für Eichkamp<br />

Die BVG hat für die Bewohner<br />

im Siedlungsgebiet Eichkamp in<br />

Charlottenburg ab Dezember eine<br />

kleine Erleichterung im Programm:<br />

Die Kiezlinie 349 fährt ab dem<br />

Fahrplanwechsel zwischen S<br />

Grunewald und U Theoder-Heuss-<br />

Platz. Der neue Bus verkehrt montags<br />

bis freitags mit barrierefreien<br />

Fahrzeugen zwischen 8.00 und 18.00<br />

Uhr im 60-Minuten-Takt (zusätzliche<br />

Fahrt um 7.30 Uhr) und fährt vom<br />

S Grunewald über Eichkampstraße,<br />

Messedamm und Masurenallee bis<br />

zum U Theodor-Heuss-Platz und von<br />

dort über Heerstraße und Jafféstraße<br />

zurück zum S Grunewald.<br />

Bauarbeiten am Kurt-<br />

Schumacher-Damm:<br />

Informationen zum<br />

BVG-Verkehrsangebot<br />

BVG Call Center<br />

Tel. 030/19 44 9<br />

Internet<br />

www.BVG.de/mobilitaet<br />

Aufzugsstörungen der U-Bahn<br />

Tel. 030/256 22096<br />

www.BVG.de<br />

5<br />

Überqueren der Fahrbahn für<br />

mobilitätseingeschränkte Fahrgäste<br />

nicht möglich<br />

Anfang November 2006 begannen<br />

die Bauarbeiten zur Sanierung des<br />

Tegel-Tunnels. Das Überqueren des<br />

Kurt-Schumacher-Damms ist zwischen<br />

Weltlingerbrücke und Julius-Leber-<br />

Kaserne während der Bauarbeiten<br />

ca. 1,5 Jahre aus bautechnischen<br />

Gründen nicht möglich. Fußgänger<br />

können den Kurt-Schumacher-Damm<br />

in Höhe der Aristide-Briand-Brücke<br />

überqueren. Diese Brücke ermöglicht<br />

allerdings keine Überquerung für<br />

mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.<br />

Im Bedarfsfall fahren<br />

mobilitätseingeschränkte Fahrgäste<br />

mit den Buslinien M21, X21 oder 128<br />

bis Weltlingerbrücke bzw. Julius-Leber-<br />

Kaserne vor, steigen dann in einen Bus<br />

der Gegenrichtung um und fahren den<br />

gewünschten Abschnitt zurück.<br />

Für die Rückfahrt innerhalb des<br />

Abschnittes Weltlingerbrücke Julius-<br />

Leber-Kaserne muss kein neues Ticket<br />

gelöst werden.


6 MOBILES<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Im Oktober traf sich der vor kurzem<br />

vom <strong>Berliner</strong> Behindertenbeauftragten,<br />

Herr Martin Marquard,<br />

einberufene Fahrgastbeirat zum ersten<br />

Mal. Zu seinen Aufgaben gehört<br />

das Herantragen der Kritik – von<br />

Nutzern – durch Nutzer des Sonderfahrdienst<br />

(SFD) und das gemeinsame<br />

Finden von Lösungen zu deren<br />

Behebung.<br />

In den letzten acht Wochen eine<br />

Tendenz zur Besserung registrieren –<br />

beispielsweise bei der Pünktlichkeit<br />

oder der Zuverlässigkeit. Auch wurde<br />

keiner mehr ganz vergessen. Fahrten<br />

am frühen Morgen und späten Abend<br />

werden jetzt vordisponiert. Insbesondere<br />

die Einrichtung der Notrufnummer<br />

trug zur Verbesserung der Situation<br />

bei. Eine vorliegende Statistik<br />

zum SFD untermauert die positive<br />

Entwicklung. Aus dieser geht hervor,<br />

a n z e i g e<br />

Es hat sich einiges getan beim<br />

SonderFahrDienst (SFD)<br />

BBV Tours GmbH<br />

Behindertenfahrdienst mit<br />

Mietwagen- und Omnibusbetrieb<br />

dass noch im Juli 1500 Beschwerden<br />

(eben alles was an Anfragen usw.<br />

eingeht) an die WBT ausgesprochen<br />

wurden. Im August reduzierte sich<br />

diese Zahl auf 1100, im September<br />

waren es noch 500 Beschwerden und<br />

im Oktober ca. 220. Als ebenfalls<br />

erfreulich gilt die Nachricht, dass im<br />

November ein Mitarbeiter neu einestellt<br />

wurde und für das Weihnachtsgeschäft<br />

im Dezember 2 saisonale<br />

Kräfte. Auch stehen für die Weihnachts-<br />

und Sylvestertage 30% mehr<br />

Busse zur Verfügung.<br />

Wer sich beruhigt in das Weihnachtsgetümmel<br />

begeben möchte,<br />

kann bereits ab dem 4.12.06 seine<br />

Fahrtwünsche für die Feiertage registrieren<br />

lassen. Kritik wurde noch einmal<br />

daran laut, dass insbesondere so<br />

genannte freie Taxifahrer beispielsweise<br />

keine Anziehhilfe leisten.<br />

– Hilfe hat Vorfahrt<br />

Mobilcabfahrten einschl. Taxi-Kontingent<br />

Arzt- und Behördenfahrten<br />

Stadtbesichtigungsfahrten und Fahrten zu Kultureinrichtungen<br />

Ausflugs-, Kur- und Urlaubsfahrten – europaweit – mit<br />

klimatisierten Mercedes „Sprinter-“ und „Supersprinter“Bussen<br />

13088 Berlin-Weißensee, Bizetstraße 51-55<br />

Foto: A. Möller<br />

Der Grund dafür ist, legte ein verantwortlicher<br />

Mitarbeiter des Senats<br />

dar, dass die Busunternehmen derartige<br />

Hilfestellungen in Ihren Verträgen<br />

mit dem Senat verbindlich festgeschrieben<br />

haben und damit diese<br />

Leistung zu erbringen haben. Hingegen<br />

die Taxiunternehmen jedoch<br />

nicht vertraglich gebunden sind.<br />

Gern hätten wir von der Geschäftsleitung<br />

des WBT ein Stedman für<br />

unsere Zeitung bekommen leider<br />

waren Sie weder fernmündlich noch<br />

per E Mail zu erreichen. Vielleicht<br />

ist es nach den Feiertagen eher möglich,<br />

wenn Sie mit Stolz berichten<br />

können das Weihnachtsgeschäft ist<br />

besser gelaufen als im letzten Jahr. –<br />

In diesem Sinn bleiben wir optimistisch!<br />

Franziska Littwin<br />

Tel.: 030/ 92 70 36 30<br />

Fax: 030/ 92 70 36 31<br />

www.bbv-tours-berlin.de<br />

Führerscheinausbildung<br />

ohne<br />

Barrieren<br />

Eine Führerscheinausbildung ohne<br />

Barrieren bietet der Bundesverband<br />

Selbsthilfe Körperbehinderter im<br />

kommenden Jahr für Menschen mit<br />

Körperbehinderung.<br />

In Kooperation mit einer Fahrschule<br />

und einem Fahrzeugumrüster<br />

sollen die Prüflinge nach einer<br />

Ausbildungszeit von vier Wochen<br />

den Führerschein Klasse „B“ in den<br />

Händen halten.<br />

Ein Info-Flyer kann beim BSK<br />

e.V., Postfach 20, 74238 Krautheim<br />

angefordert werden.<br />

mobil-cab<br />

zu Weihnachten<br />

aktiv!<br />

Der Ihnen sicher noch bekannte<br />

Fahrdienst „mobil-cab“ wird zu den<br />

Feiertagen mit einigen Fuhrbetrieben<br />

für die Beförderung von Menschen<br />

mit Behinderung zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Es ist aber zu beachten, dass diese<br />

Fahrten von den Nutzern erst einmal<br />

gegen Quittung bezahlt und anschließend<br />

beim LaGeSo zur Abrechnung<br />

eingereicht werden müssen. Ob in allen<br />

Fällen eine Erstattung (wie beim<br />

Taxi-Konto bekannt) erfolgen kann,<br />

muss der jeweilige Nutzer vorher<br />

selbst klären!<br />

Damit wollen wir unseren Beitrag<br />

zu den Kapazitäts-Engpässen an den<br />

Feiertagen leisten, weil erfahrungsgemäß<br />

der Sonderfahrdienst des Senats<br />

aufgrund der hohen Auftragslage<br />

nicht ausreicht.<br />

Die Leitstelle ist unter der bekannten<br />

Nummer 212 97 – 200 (ab 1. Dezember<br />

2006) erreichbar. Wir bitten<br />

möglichst um Vorbestellungen für<br />

die Feiertage. Spontanbestellungen<br />

am Fahrtag werden wir versuchen<br />

entsprechend der Auslastung der<br />

dann vorhandenen Wagen zu bedienen.<br />

Bernd Döring, Taxi-Ruf GmbH „City-Funk“


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 MOBILES<br />

Optimierte<br />

Fahrplan-Info<br />

im Test<br />

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg<br />

(VBB) will im November<br />

eine erste Version seiner erweiterten<br />

Fahrplanauskunft testen. Das erfuhr<br />

kobinet von Robert Haack, der um<br />

Mithilfe beim Forschungsvorhaben<br />

„Barrierefreie Informationen zur Benutzung<br />

öffentlicher Verkehrsmittel<br />

für mobilitätseingeschränkte Menschen“<br />

gebeten hat. Das Ende 2005<br />

gestartete und vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

geförderte Projekt, kurz BAIM, hat<br />

zum Ziel, die Information über barrierefreies<br />

Reisen im Nahverkehr zu<br />

verbessern. Ursula Lehmann, Mitglied<br />

im VBB-Fahrgastforum, hat<br />

gegenüber kobinet das Forschungsprojekt<br />

sehr begrüßt, weil es darum<br />

geht, „die Mobilität behinderter<br />

Menschen zu optimieren“.<br />

Dabei soll die Berlin-Brandenburg-weite<br />

Fahrplanauskunft des<br />

Verkehrsverbunds um eine barrierefreie<br />

Suchfunktion erweitert<br />

werden. Durch die vorhandenen Informationen<br />

über den Einsatz von<br />

Niederflurfahrzeugen sowie die<br />

Ausstattung der Bahnhöfe mit Rampen,<br />

Rolltreppen und Aufzügen soll<br />

die Routenberechnung entsprechend<br />

den Suchvorgaben des in seiner Mobilität<br />

eingeschränkten Fahrgastes<br />

verbessert werden.<br />

„Nun haben wir das Ziel unserer<br />

ersten Stufe im Projekt BAIM erreicht<br />

und eine erste Version dieser<br />

erweiterten Fahrplanauskunft steht<br />

zum Test durch ausgewählte Nutzer<br />

bereit. Die ist im Internet und als automatische<br />

Sprachauskunft über Telefon<br />

verfügbar“, informierte Robert<br />

Haack. „Diesen Test, teilweise begleitet<br />

durch eine Befragung, wollen<br />

wir im November 2006 durchführen,<br />

um Nutzermeinungen über noch notwendige<br />

Veränderungen und Verbesserungen<br />

an den Auskunftssystemen<br />

zu erhalten.“ sch<br />

Interessenten für den Test können<br />

sich wenden an:<br />

Robert Haack<br />

Verkehrsverbund<br />

Berlin-Brandenburg GmbH<br />

Marketing und<br />

Fahrgastinformation<br />

Hardenbergplatz 2, 10623 Berlin<br />

Tel.: 030 - 254 14 285<br />

Fax: 030 - 254 14 315<br />

Robert.Haack@vbbonline.de<br />

© Kooperation Behinderter im Internet e.V.<br />

Quelle: Kobinet-Nachrichten<br />

Partner mobilitätseingeschränkter Reisender<br />

Nach auch von kobinet aufgegriffener<br />

Kritik über eine Ausgrenzung<br />

behinderter Bahnkunden sollen<br />

unkomplizierte und tragfähige Lösungen<br />

gefunden werden. Die Beauftragte<br />

der Bundesregierung für<br />

die Belange behinderter Menschen,<br />

Karin Evers-Meyer, hat sich an die<br />

Konzernleitung der Deutschen Bahn<br />

mit dem Vorschlag gewandt, einen<br />

Arbeitskreis aus Vertretern der Eisenbahnunternehmen<br />

und des Deutschen<br />

Behindertenrates ins Leben<br />

zu rufen. Auf seine kritische Eingabe<br />

erhielt der selbst behinderte Bochumer<br />

Bahnexperte Arnd Hellinger<br />

die Antwort, dass die Leistungen für<br />

mobilitätseingeschränkte Reisende<br />

„insbesondere durch bauliche, technische<br />

und personelle Maßnahmen“ sichergestellt<br />

würden. Im Rahmen des<br />

erwähnten Arbeitskreises sollte zwischen<br />

den Verbänden und der Deutschen<br />

Bahn „in einem partnerschaftlichen<br />

Bewusstsein“ diskutiert werden,<br />

wie die Leistungen „insbesondere bei<br />

kleinen und mittleren Bahnhöfen und<br />

Haltepunkten in der Fläche“ erbracht<br />

werden können – „selbstverständlich<br />

auch in Tagesrandlagen“.<br />

Die deutsche Diskussion um Einund<br />

Ausstiegshilfen wurde auch in<br />

a n z e i g e<br />

Nachbarländern aufmerksam verfolgt,<br />

wie in einschlägigen Mailinglisten<br />

nachzulesen ist. Die Idee, behinderten<br />

Menschen den Ein- und Ausstieg<br />

am neuen Jenaer Bahnhof Paradies<br />

mit Hilfe der Feuerwehr während der<br />

Servicelücken der Deutschen Bahn<br />

zu ermöglichen, fand BIZEPS-Verkehrsexperte<br />

Martin Ladstätter aus<br />

Wien einfach nur „peinlich“. Die<br />

Einschränkung solcher Dienstleistungen<br />

wäre „nach dem im wesentlichen<br />

konsumentenschutzrechtlich<br />

orientierten österreichischen Bundes-<br />

Behindertengleichstellungsgesetz“<br />

klar als Diskriminierung aufgrund<br />

der Behinderung durch ein großes<br />

Massenbeförderungsunternehmen zu<br />

bekämpfen, so der Wiener Behindertenrechtler<br />

Mag. Michael Krispl.<br />

Die Deutsche Bahn sollte sich<br />

vielleicht die Schweizerischen Bundesbahnen<br />

als Vorbild nehmen,<br />

meinte Beat Schweingruber von der<br />

Schweizerischen Fachstelle Behinderte<br />

und öffentlicher Verkehr. Da<br />

werden im Fernverkehr Fahrgäste im<br />

Rollstuhl vom ersten bis zum letzten<br />

Zug bedient. Wenn die sogenannten<br />

Mobi-Helfer nicht zur Stelle sind,<br />

übernimmt das Zugpersonal die Hilfe.<br />

Übrigens erhielt Schweingruber<br />

7<br />

noch den Hinweis, dass die Zugbegleiter<br />

der internationalen Züge<br />

der Deutschen Bahn in der Schweiz<br />

ebenfalls verpflichtet sind, die Ein-<br />

und Ausstiegshilfe für Fahrgäste<br />

im Rollstuhl zu gewährleisten. Dies<br />

gelte zum Beispiel für die Strecken<br />

Frankfurt-Zürich, Stuttgart-Zürich<br />

und München-Zürich.<br />

Als „kundenorientiertes, gesellschaftlich<br />

verantwortungsbewusstes<br />

Unternehmen“ sieht die Deutsche<br />

Bahn mobilitätseingeschränkte<br />

Menschen als eine wichtige Zielgruppe<br />

an. Und dies, so wurde in<br />

dem Schreiben an Arnd Hellinger<br />

betont, „nicht in einem karitativen,<br />

sondern einem partnerschaftlichen<br />

Bewusstsein“. Die Botschaft wird<br />

wohl gehört. Allein es fehlt mitunter<br />

noch der Glauben, dass diese rasch<br />

wachsende Kundengruppe wirklich<br />

ernst genommen wird. Übrigens<br />

dürfen auch in Deutschland nicht<br />

Kunden bei Massengeschäften wegen<br />

ihrer Behinderung oder wegen<br />

ihres Alters diskriminiert werden,<br />

nachdem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

nun schon mehr als<br />

einen Monat in Kraft ist.<br />

© Kooperation Behinderter im Internet e.V.<br />

kobinet-Korrespondent Franz Schmahl


8BBZ – März 2006 INTAGRATION AKTUELLES UND ARBEIT BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Mädchen Kein Aufschwung mit Courage für Schwerbehinderte Eltern behinderter Sozialverband Kinder<br />

sche Sprecher können des Behindertenver- Steuern sparen<br />

Ernüchterung Kathrin Schubert machte ist schwerstbe- sich beim<br />

arbeitsmarktpolitischen hindert, seit ihrer Geburt Sprecher leidet der sie<br />

Interessenvertretung an spastischer Tetraplegie, Selbstbestimmt sie sitzt im<br />

Leben Rollstuhl in und Deutschland ist bei der (ISL), Verrichtung Hans-<br />

Peter des Alltages Terno, nach auf Hilfe der Verkündung angewiesen.<br />

der Trotzdem Arbeitslosenzahlen versucht sie so vom gut wie Oktober mög-<br />

breit. lich Selbstständigkeit Es sei ein Skandal, zu bewahren dass sich<br />

trotz und beginnt des Rückgangs bereits am von frühen 180.000 MorArbeitslosengen gegen im 6 Uhr Oktober und das bei Schwerbe- seit vielen<br />

hinderten Jahren mit einfach einer kalten nichts Dusche. bewege. Am<br />

Vormittag wird Kathrin zur Arbeit in<br />

die Die Werkstatt Arbeitslosigkeit gefahren. Mittagessen schwerbehinderter<br />

gibt es aber Menschen bereits wieder sei zu vielmehr Hause<br />

sogar bei den seit Eltern. Mai 2006 Dabei um legt knapp die ganze über<br />

1.000 Familie weiter wert auf jetzt gesunde 167.000 Ernährung, gestiegen.<br />

viel Obst „Das und ist Gemüse die Bevölkerung stehen auf einer dem<br />

Großstadt”, Speiseplan. Nach schimpfte einer Mittagsruhe, Hans-Peter<br />

Terno. die ihr Der Körper Überschuss braucht, der mindestens Bundesagentur<br />

eine Stunde für Arbeit am Tag, sei wenn eindeutig das Wetdadurchter nicht zustande gar zu mies gekommen, ist, fährt dass sie mit die<br />

Bundesagentur dem Elektro-Rollstuhl ihrer spazieren. gesetzlichen In<br />

Rolle den Sommermonaten als Rehabilitationsträger geht so oft nicht wie<br />

möglich an den See, denn die junge<br />

Frau ist eine begeisterte Schwimmerin.<br />

In regelmäßigen Abständen erhält<br />

sie Physio- und Ergotherapie zur<br />

Hilfe und Unterstützung.<br />

Kathrin ist eine sehr offene Frau<br />

und Nach an den vielen von Dingen der Bundes-agen- interessiert.<br />

tur Als für Kind Arbeit wurde vorgelegten sie zunächst Arbeits- als<br />

losenzahlen nicht bildungsfähig für Oktober eingestuft. weist Doch der<br />

Beauftragte ihre Eltern machten der CDU/CSU-Bun-<br />

sich stark für<br />

destagsfraktion ihr Kind, so dass für sie die in Belange Berlin-Buch der<br />

Menschen eine Sonderschule mit Behinderungen, besuchen konnte Hubert<br />

und den Hüppe, späteren darauf Schulbesuch hin, dass schwer- in der<br />

behinderte Körperbehindertenschule Menschen nicht in von Neu- der<br />

gesunkenen brandenburg Arbeitlosigkeit fortsetzen konnte. profitiert Heu-<br />

haben. te arbeitet sie auf Grund von Mangel<br />

an anderen Möglichkeiten in den<br />

Werkstätten „Der Rückgang des der RehabilitätszentArbeitslosigkeitrum<br />

ist Neustrelitz sehr erfreulich. eine Arbeit, Die Arbeits- mit der<br />

losenzahlen sie sich unterfordert sind so niedrig fühlt. Glückli- wie seit<br />

vier cherweise Jahren sind nicht Kathrins mehr. Eltern Allerdings noch<br />

geht die Arbeitslosigkeit bei schwerbehinderten<br />

Menschen nicht zurück,<br />

wie THEATER<br />

man aufgrund des allgemeinen<br />

Aufschwungs hoffen könnte“, erklärte<br />

Hilda Hubert – „Ich Hüppe habe Hilda in einer befohlen, Presseerklärung.<br />

unter die Dusche So sei zu die gehen, Gesamtzahl weil ich<br />

der möchte, Arbeitslosen dass die seit Frau, Mai die von sich über um<br />

4,5 meine Millionen Kinder in kümmert, jedem Monat so sauber kontinuierlich<br />

ist, wie ich zurückgegangen, es bin. Ist das nicht bis sie eine im<br />

Oktober vollendete den Form erfreulichen von Demokratie, Tiefstand<br />

von Franck?“ 4,085 Millionen Hilda ist ein erreicht Zwei-Per- habe.<br />

sonen-Stück und in der Hauptrolle<br />

a n z e i g e<br />

a n z e i g e<br />

gerecht so fi t, dass werde die und heute langzeitarbeits-<br />

40jährige zu<br />

lose Hause Schwerbehinderte leben kann. In ihrer zwischen Freizeit<br />

den versucht Arbeitsgemeinschaften sie viel für ihre eigene und geis- der<br />

Bundesagentur tige Fitness zu tun. regelrecht zerrieben<br />

würden. Offenbar traue selbst<br />

das Von Bundesarbeitsministerium den drei Schuberts ist sie der die<br />

Arbeitsagentur Einzige, die mit nicht dem mehr Computer und desumhalbgehen würde kann. das Darauf neue ist Programm sie ganz stolz Job<br />

4000 und kann über alle die Integrationsämter Artikel ihres Vaters anstelle<br />

abschreiben. der Arbeitsagenturen Wenn es nicht geregelt. sofort<br />

„Knickt gelingt, beispielsweise da die Politik ein gegenüber Exel-Di-<br />

der agramm Arbeitsagentur zu erstellen, ein“, tüftelt fragt sie Ter- so<br />

no. lange, Schließlich bis es geschafft habe die ist. Agentur Ansonsten für<br />

Arbeit liest sie mehrfach gern, ist erklärt, am aktuellen dass sie Ta- die<br />

Rehabilitation gesgeschehen und Schwerbehinderter<br />

an den Berichten<br />

trotz über fremde Gesetzesauftrag Länder interessiert, nicht zu ihren hört<br />

Kernaufgaben klassische Musik. zähle. Gemeinsam „So entsteht mit<br />

eine den Eltern sozialpolitische besucht sie Konzerte Zeitbombe“, und<br />

bemerkt Theateraufführungen.<br />

Terno.<br />

Lösungsmöglichkeiten Oftmals ist sie in der Stadt sieht unter- der<br />

selbst wegs, die erblindete Stadt mit arbeitsmarktpoliti-<br />

den Augen einer<br />

Rollstuhlfahrerin zu erleben, ergab<br />

völlig neue Perspektiven. Gemeinsam<br />

mit ihrer Mutter und vielen Gleichgesinnten<br />

hat sie sich immer dafür stark<br />

gemacht, dass in Neustrelitz Belange<br />

Behinderter berücksichtigt werden.<br />

So ist seit einigen Jahren das The-<br />

Das ater entspreche problemlos einem für Behinderte Rückgang von zu<br />

einer erreichen. halben Trotz Million. vieler Verbesserungen<br />

im Stadtbild bleiben aber immer<br />

noch „Leider zahlreiche haben Einrichtungen schwerbehinderte für<br />

Menschen Behinderte von verschlossen, dieser positiven da sie Ent- gar<br />

wicklung nicht oder nicht nur mit profitiert. fremder So Hilfe ist die zu<br />

Zahl erreichen der arbeitslosen sind. Zu den Schwerbehin-<br />

Höhepunkten<br />

derten in Kathrins von Leben 166.000 gehören im Mai seit vielen sogar<br />

noch Jahren auf Reisen, knapp die über sie mit 167.000 der christ- im<br />

Oktober lichen Gemeinschaft angestiegen. der So Roller erfreulich und<br />

der Latscher Sparwille durchführt. der Bundesagentur<br />

Vier Tage im<br />

für Jahr Arbeit nehmen ist, sich muss die Eltern man eine dennoch Aus-<br />

konstatieren, zeit, um sich von dass dem die anstrengenden<br />

Rehabilitationsmaßnahmen<br />

Betreuungsalltag zugunsten zu erholen. Schwerbehinderter<br />

zurückgegangen Kathrin Schubert sind.<br />

Die Zahl der durch Rehabilitationsmaßnahmen<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

integrierten spielt die unverwechselbare Schwerbehinderten Heike<br />

sinkt, Kr. (Spastikerin). während die Hilda Zahl ist der ein in Stück den<br />

Behindertenwerkstätten von Marie Ndiaye und hat als BeschäfBerlitigtenner Erstaufführung steigt. Es muss am daher 08.03.06 geprüft um<br />

werden, 19.30 Uhr ob Premiere. die Bundesagentur Weitere Spiel- hier<br />

nicht termine: an der 09.03. falschen – 11.03. Stelle und spart“, 15.03.<br />

kritisiert – 18.03.06 Hubert um 19.30 Hüppe. Uhr. Spielort:<br />

Studiobühne © Kooperation Mitte, Behinderter HU im Berlin. Internet Kar- e.V.<br />

tenbestellung: Quelle: Hilda-Ticket@web.de<br />

Kobinet-Nachrichten<br />

oder 030/ 536 471 16.<br />

Schwerbehinderte profitieren nicht<br />

von gesunkener Arbeitslosigkeit<br />

Deutschland: Sinkende<br />

Nettorenten verhindern<br />

Neues Merkblatt hilft durch den Steuerdschungel<br />

bandes nur durch eine passgenaue<br />

Qualifikation Schwerbehinderter<br />

auf zukünftige Arbeitsplätze, bei sogenannten<br />

Frisch aus „weichen“ der Druckpresse Berufen, kommt wie<br />

Bürohelfer, das neue „Steuermerkblatt sei eine klare Branchen- 2005/<br />

bezogenheit 2006“. Es hilft notwendig, Eltern Bewerbungs- behinderter<br />

trainings Kinder, Familien als isolierte mit Maßnahme behinderten hingegen<br />

Angehörigen unnütz. oder „Unsere berufstätige Gesellschaft Er-<br />

kann wachsene es sich mit nicht einer länger Behinderung leisten,<br />

ausschließlich ihre möglichen auf Steuervorteile die gut vermittelgelbarentend zu Schwerbehinderten machen. Herausgegeben zu setzen und<br />

und jährlich den aktualisiert Rest in die wird Werkstätten der Ratge- für<br />

behinderte ber vom Bundesverband Menschen oder für in Körper- die Erwerbsminderungsrente<br />

und Mehrfachbehinderte zu e.V. schieben.<br />

Letztere Maßnahmen halten Schwerbehinderte<br />

Darin befi häufig nden in sich Armut zahlreiche und Abhängigkeit<br />

Tipps rund und um kommen die Steuererklärung. der Gesellschaft<br />

Das Merkblatt so nicht nur folgt finanziell Punkt für teuer Punkt zu<br />

stehen“, dem Aufbau so Terno. der Formulare für die<br />

Einkommenssteuer © Kooperation Behinderter 2005. im Internet Die For- e.V.<br />

mulare können Quelle: so Kobinet-Nachrichten<br />

schrittweise bearbeitet<br />

werden. Auch auf kritische<br />

oder strittige Fragen, Verfügungen<br />

und Erlasse der Finanzverwaltung<br />

Zwölf Jahre Benach-<br />

oder Entscheidungen des Bundesfi -<br />

nanzhofs teiligungsverbot<br />

geht das Steuermerkblatt<br />

ein. Wer diese Hinweise beachtet,<br />

kann Vor sich zwölf manche Jahren Streitigkeiten trat das Benach- mit<br />

teiligungsverbot für behinderte Menschen<br />

im Grundgesetz in Kraft. Am<br />

15.11.1994 war es soweit, die Gleichstellungsbewegung<br />

in Deutschland<br />

konnte auf einen ihrer ersten größeren<br />

Erfolg Wegen blicken. der In außergewöhnlichen<br />

Art. 3 des Grundgesetzes<br />

Belastungen, wurde der die Satz einem „Niemand behinderten darf<br />

wegen Menschen seiner unmittelbar Behinderung infolge benachteiseiligtner werden“ Behinderung aufgenommen. erwachsen, Für kann die<br />

Aufnahme er die Bemessungsgrundlage dieses Satzes in das auf- für<br />

grund seine der Einkommensteuer Vereinigung Deutschlands durch ei-<br />

überarbeitete nen Behinderten-Pauschbetrag Grundgesetz haben be- (§<br />

hinderte 33b EStG) Menschen vermindern. fast vier Mit Jahre dem hart seit<br />

gekämpft. 1975 nicht Was mehr mit erhöhten dem Initiativkreis und damit<br />

Gleichstellung faktisch abschmelzenden Behinderter Behinder- und dem<br />

Düsseldorfer tenpauschbetrag Appell sollen für die fi nanzielle Gleichstellung<br />

Belastungen behinderter ausgeglichen Menschen werden, begann,<br />

die durch gipfelte eine in Behinderung eine breit angelegte verur-<br />

Unterschriftensammlung, sacht werden. Protesttagen<br />

und vielen weiteren Aktionen der Behindertenbewegung.<br />

Behinderte Personen Vor allem erhalten gelang auf<br />

es Antrag damals, und die wenn verschiedenen sie keine höheren Strömungen<br />

Aufwendungen der Behindertenbewegung<br />

nachweisen, je nach<br />

und dem -selbsthilfe Grad der zu Behinderung dem gemeinsamen einen<br />

Ziel steuerfreien der Verfassungsänderung Behinderten-Pauschbe- und der<br />

Schaffung trag. Dieser von beträgt Gleichstellungsgeset-<br />

je nach Grad der<br />

zen Behinderung: zusammenzuführen. Was die Aufnahme<br />

des Benachteiligungsverbotes<br />

konkret für behinderte Menschen gebracht<br />

GdB hat, 25 darüber und 30 % gibt es 310 verschiede- EUR<br />

ne GdB Ansichten. 35 und Die 40 Aufnahme % 430 EUR des Benachteiligungsverbotes<br />

war aber auf<br />

GdB 45 und 50 % 570 EUR<br />

jeden Fall eine gute Ausgangslage um<br />

auf GdB die Notwendigkeit 55 und 60 % von 720 Gleichstel- EUR<br />

lungsgesetzen GdB 65 und auf 70 % den 890 unterschied- EUR<br />

lichen Ebenen hinzuweisen. So gibt<br />

GdB 75 und 80 % 1.060 EUR<br />

es heute nicht nur auf Bundesebene<br />

ein GdB Behindertengleichstellungsgesetz,<br />

85 und 90 % 1.230 EUR<br />

sondern GdB 95 auch und in 100 allen % Bundesländern<br />

1.420 EUR<br />

bis auf Niedersachsen.<br />

© Blind Kooperation / Hilfl Behinderter os 3.700 im Internet EURe.V.<br />

17<br />

Der Sozialverband Deutschland<br />

(SoVD) der Finanzbehörde hat von der Bundesregierung<br />

bereits im Vor-<br />

gefordert, feld ersparen. die sinkenden Zu dem wird Nettorenten erklärt,<br />

zu unter verhindern. welchen SoVD-Präsident Voraussetzungen Adolf El-<br />

Bauer tern erwachsener erklärte: „Jetzt behinderter haben wir Kin- es<br />

Schwarz der Anspruch auf Weiß: auf Kindergeld der Rentenver- haben.<br />

sicherungsbericht Berücksichtigt wird der dabei Bundesregieinsbesonrungdere die bestätigt, neue Rechtssprechung dass die Nettorenten des<br />

im Bundesfi nächsten nanzhofs Jahr zum sinken Kindergel- werden.<br />

Es danspruch wird auf bei Jahre teilstationärer hinaus NullrunUnterdenbringung. geben, die wegen der steigenden<br />

Gesundheitskosten dazu führen,<br />

dass Das die Merkblatt Rentner steht immer auf weniger der Inter- im<br />

Portemonnaie netseite des Bundesverbandes haben. Hinzu kommt (www.<br />

die bvkm.de) kräftige in Mehrwertsteuererhöhung<br />

der Rubrik „Recht und<br />

zum Politik“ 1.01.2007, kostenlos für zur die die Verfügung. Rentner<br />

anders Wer die als Arbeitnehmer gedruckte Version keine Entlas- des<br />

tung Steuerblattes erhalten. bestellen Dieses Abkassieren möchte, sen- bei<br />

den det Rentnerinnen bitte einen mit und 55 Rentnern Ct. frankier- muss<br />

ein ten und Ende an haben.“ sich selbst Als Ursache adressierten für<br />

die Rückumschlag sinkenden Nettorenten (DIN lang) nennt an den: der<br />

Rentenversicherungsbericht Bundesverband für Körper- die und Gesundheitsreform,<br />

Mehrfachbehinderte denn e.V., die Stichwort absehbar<br />

steigenden „Steuermerkblatt“, Krankenkassenbeiträge<br />

Brehmstr. 5-7,<br />

schmälern 40239 Düsseldorf. die Rente zusätzlich. „Die<br />

Bundesregierung stellt mit Qulle: dem Ren- BvKM<br />

tenversicherungsbericht ihrer eigenen<br />

Gesundheitsreform ein schlechtes<br />

Zeugnis aus“, so Bauer. Der Verband<br />

forderte die Bundesregierung auf,<br />

ihre missratene Gesundheitsreform<br />

von Der Grund Pauschbetrag auf zu überarbeiten. für Behinderte Eine<br />

Erhöhung steht auch der behinderten Krankenversicherungs-<br />

Kindern zu.<br />

beiträge müsse im Interesse aller gesetzlich<br />

Kann der Krankenversicherten Pauschbetrag von verhin- einem<br />

dert Kind werden. nicht in Die Anspruch Bundesregierung genommen<br />

habe werden, mit so der ist Kürzung er auf die des Eltern 2004 über- fest<br />

zugesagten tragbar, sofern Bundeszuschusses diese für das Kind aus ei-<br />

der nen Kinderfreibetrag Tabaksteuer selbst erhalten. die Löcher<br />

bei der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

Statt des aufgerissen. Pauschbetrages Nun müsse können sie<br />

hierfür die Aufwendungen, auch eine Lösung die unmittelbar finden, die<br />

nicht infolge auf der Kosten Behinderung der gesetzlich entstehen, Krankenversicherten<br />

auch in voller Höhe geht. geltend gemacht<br />

werden. © Kooperation Sie wirken Behinderter sich im jedoch Internet nur e.V.<br />

mit dem Teil steuermindernd Quelle: Kobinet-Nachrichten aus, der<br />

die so genannte „zumutbare Belastung“<br />

(Eigenbelastung) übersteigt.<br />

Der Behinderten-Pauschbetrag<br />

Ratgeber für Umgang<br />

mit blinden Menschen<br />

Die Höhe der Behinderten-Pauschbeträge<br />

wurde seit 28 Jahren nicht<br />

mehr Behinderungen den tatsächlichen in Zurückhaltung wirtschaft-<br />

üben, lichen weil Verhältnissen sie nicht wissen, angepasst. wie man Sie<br />

ihnen unterstellen gegenübertreten damit, dass sollte die Aufwen- und was<br />

dabei dungen, zu die beachten jemand wäre. heute Der auf handli- Grund<br />

che seiner Ratgeber Behinderung „Nicht aufbringen so - sondern muss, so.<br />

Kleiner denen des Ratgeber Jahres 1975 für den entsprechen. Umgang<br />

mit In dieser blinden Sache Menschen“ ist ein Verfahren hilft, dieses vor<br />

Problem dem Bundesverfassungsgericht zu lösen. Die Broschüre gibt an-<br />

Tipps hängig dazu (Az. 2 wie BvR1059/03). man blinden Menschen<br />

in Situationen des Alltags begegnen<br />

Tipp: und Achten helfen Sie könnte. darauf, Die Bro- dass<br />

schüre Steuerbescheide ist erhältlich mit von: diesen Deutscher nied-<br />

Blinden- rigen Pauschbeträgen und Sehbehindertenverband<br />

nicht rechts-<br />

e.V., kräftig Rungestr. werden. 19, 10179 Berlin. Tel.<br />

01805 666 456, Fax 030 28 53 87 20,<br />

E-Mail: info@dbsv.org.<br />

Sozialberater Werner Schuren


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 INTAGRATION UND ARBEIT<br />

„Morgenstund hat Gold im<br />

Mund.“… wie wahr… Denn der Besucherandrang<br />

wurde nachher zusehends<br />

größer. Zum Besuch seiner<br />

Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />

(WfB) lud am 10.11.2006<br />

Integral – Bürgerinitiative für Menschen<br />

mit Behinderung e.V. ein.<br />

Zu sehen gab es nicht nur die fl eißigen<br />

Mitarbeiter in den unterschiedlichsten<br />

Arbeitsbereichen des Hauses<br />

in der Hermann-Blankenstein-Straße,<br />

sondern auch die Außenstelle<br />

in der Storkower Straße, in der Lattenroste<br />

hergestellt werden. Zum<br />

Gespräch mit der Presse wurde Hr.<br />

Pansin „abgestellt“ und das nutzte<br />

ich, nach einer vorherigen Führung<br />

durchs Haus mit einer Gruppe anderer<br />

Interessierten, auch aus. Gefragt<br />

nach der Beschaffung der Aufträge<br />

für die Werkstatt sagte Hr. Pansin,<br />

dass mittlerweile 14 Werkstattträger<br />

in Berlin ansässig sind. Und um die<br />

Konkurrenz unter ihnen gering zu<br />

halten, gründete sich die Gesellschaft<br />

GAV. Sie bemüht sich um Aufträge<br />

und verteilt sie dann. Natürlich hat<br />

jede Werkstatt ihre Kontakte und oft<br />

treten außerdem Betriebe auch direkt<br />

an die Werkstätten heran.<br />

Immerhin, das Angebot ist vielfältig.<br />

Im Integral ist man für Maler-,<br />

Garten-, Tischler-, Metall- und<br />

Schlosserarbeiten gerüstet. Ebenso<br />

zuverlässig werden Botendienste<br />

verrichtet, Akten archiviert und<br />

vernichtet, Montage- und Verpackungsarbeiten<br />

ausgeführt, sowie<br />

Tätigkeiten in der Hauswirtschaft<br />

und Speisenversorgung erledigt.<br />

Eine reichliche Auswahl für die derzeit<br />

300 Beschäftigten. Kapazitäten<br />

bestehen für 320 Beschäftigte. 30<br />

Arbeitsplätze hat die Außenstelle<br />

Storkower Straße. Ziel ist der erste<br />

Arbeitsmarkt, aber zu realisieren ist<br />

es kaum. Gerade mal ein Beschäf-<br />

Integral – Tag der offenen Tür<br />

tigter konnte vermittelt werden.<br />

Allerdings fi ndet sich im oberen<br />

Stockwerk eine Tafel auf der verschiedenste<br />

Praktika auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt angeboten werden. Da<br />

nicht jeder gleich alle Anforderungen<br />

erfüllt, gibt es 21 Fördergruppen.<br />

Zunächst gibt es für beide Seiten<br />

die Möglichkeit, zu testen, ob Mann/<br />

Frau überhaupt für die Arbeit in einer<br />

Werkstatt geeignet ist. Gleichzeitig<br />

kann Mann/Frau austesten, ob DIE<br />

Werkstatt die geeignete ist oder doch<br />

eine andere in Frage kommt. Die<br />

„Testphase“, in der auch erste Kenntnisse<br />

vermittelt werden, dauert drei<br />

Monate und geht in eine 2-jährige<br />

Berufsausbildung über. Eine richtige<br />

Trennung zwischen Ausbildung und<br />

anschließender Arbeit fi ndet nicht<br />

statt. Gearbeitet werden 35 Stunden<br />

Anzeige Berlin konret 22.09.2005 10:26 Uhr Se<br />

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Körperbehinderte<br />

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Hausbesuche nach telefonischer Vereinbarung<br />

Verkauf | Beratung | Service<br />

in der Woche und es kann bis zur Altersrente<br />

gearbeitet werden.<br />

In der Hermann-Blankenstein-<br />

Strasse werden alle Behinderungsarten<br />

aufgenommen, auch schwer- und<br />

mehrfach Behinderte - deshalb ist<br />

der Montage- und Verpackungsbereich<br />

größer. Eine kleine Einschränkung<br />

gibt es leider bei Rolli-Fahrern,<br />

da nicht die gewünschte Anzahl von<br />

Rollstuhl-WC´s und Aufzügen zum<br />

Bau zugelassen wurden.<br />

Letztlich gilt für jeden die freie<br />

Werkstattwahl, fallen aber z. B. hohe<br />

Transportkosten an, kann diese aus<br />

Kostengründen vom Leistungsträger<br />

auch eingeschränkt werden. Die<br />

Schüler der letzten beiden Schuljahre<br />

haben bereits die Möglichkeit in<br />

Prakticas zu probieren, wo ihre Fä-<br />

a n z e i g e<br />

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9<br />

Foto:F. Littwin<br />

higkeiten und Wünsche liegen. Es<br />

wird Werbung in den Schulen durch<br />

die Werkstatt betrieben, Tage der<br />

offenen Tür ermöglichen einen Einblick<br />

in die Werkstatt und das Center<br />

der Agentur für Arbeit nimmt<br />

die Vermittlung vor. Vorliegen muss<br />

jedoch ein Antrag bei der Agentur<br />

für Arbeit auf Vermittlung in eine<br />

Werkstatt.<br />

Nun ja, arbeiten ist nicht alles. Im<br />

Integral werden neben der Arbeit<br />

auch Sport zum Ausgleich und ein<br />

Auffrischen der Schulkenntnisse<br />

angeboten. Langschläfer hatten die<br />

Gelegenheit sich von der Küche des<br />

Hauses zu überzeugen – Cordon Bleu<br />

an Rahmsauce, Mischgemüse, gebackene<br />

Kartoffelspalten (wahlweise<br />

auch für Diabetiker). Klingt lecker!<br />

Franziska Littwin


10 SOZIALPOLITIK<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Lebenshilfe: Keine Aufweichung des Solidaritätsprinzips<br />

durch die Gesundheitsreform zulassen!<br />

Bei einem Pressegespräch im<br />

Hauptstadtbüro der Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe wiesen Klaus<br />

Lachwitz, Justitiar und stellvertretender<br />

Geschäftsführer der Bundesvereinigung<br />

und Prof. Jeanne Nicklaus-<br />

Faust, Mitglied des Bundesvorstandes<br />

der Lebenshilfe auf aktuelle Schwerpunkte<br />

aus der Sicht von Menschen<br />

mit Behinderungen hin.<br />

Der Solidaritätsgrundsatz werde<br />

durch die Gesundheitsreform gefährdet.<br />

Das in den Bundestag eingebrachte<br />

GKV-Wettbewerbsstärkungs<br />

gesetz mit der Möglichkeit, Mitglieder<br />

mit günstigen Wahltarifen und<br />

Beitragsrückerstattungen zu werben<br />

gefährde die Leistungsstandards von<br />

Krankenkassen, die besonders viele<br />

alte, chronisch kranke und behinderten<br />

Mitglieder haben (z.B. AOK).<br />

Chronisch kranke und behinderte<br />

Menschen müssten auch weiterhin<br />

alle medizinisch notwendigen Leistungen<br />

erhalten können. Schon jetzt<br />

gebe es Beispiele, dass Eltern mit<br />

schwerstbehinderten oder chronisch<br />

kranken Kindern Schwierigkeiten<br />

haben, in eine Krankenkasse ihrer<br />

Wahl einzutreten. Diese Tendenz<br />

werde nehme zunehmen, wenn der<br />

Solidaritätsgrundsatz durch die Gesundheitsreform<br />

aufgeweicht wird.<br />

Bei der Hilfsmittelversorgung drohen<br />

große Einbrüche, da zukünftig<br />

soll nur noch Hilfsmittel mit dem<br />

niedrigsten Preis zur Verfügung<br />

gestellt werden sollen, in der Regel<br />

Mit einem Kongress - mit internationaler<br />

Beteiligung - im Haus der<br />

Bremischen Bürgerschaft unter dem<br />

Motto „Visionen 2020 – Behinderte<br />

Menschen setzen Meilensteine für<br />

die Behindertenpolitik“ wollen behinderte<br />

Menschen am 20./21. November<br />

ihre Vorstellungen für eine<br />

zukunftsweisende Behindertenpolitik<br />

entwerfen und diskutieren. Der<br />

vom Bundesministerium für Gesundheit<br />

geförderte Kongress wird<br />

vom Behindertenverband Interessenvertretung<br />

Selbstbestimmt Leben<br />

in Deutschland (ISL) organisiert.<br />

Neben der Bundesbehindertenbeauftragten,<br />

Karin Evers-Meyer, werden<br />

auch Referenten aus Schweden und<br />

der Schweiz am Kongress teilnehmen.<br />

Die Visionen von Uwe Frevert vom<br />

Vorstand der ISL zielen beispielsweise<br />

darauf ab, dass behinderte Menschen<br />

zukünftig wie alle anderen<br />

Fertigprodukte, während meisten behinderten<br />

Menschen bedarfsgerechte<br />

Hilfsmittel benötigen, die individuell<br />

angepasst werden. Für die Krankenkassen<br />

würden daher diese Personen<br />

zu unwillkommenen und teuren Patienten,<br />

da sie „unrentabel“ sind.<br />

Auch in den Lebensorten Pflege-<br />

und Wohnheim müsste „häusliche<br />

Krankenpflege“ muss auch in Wohnheimen<br />

möglich sein. Der Begriff der<br />

„Häuslichkeit“ müsse deshalb überdacht<br />

und den neuen Lebensformen<br />

alter, chronisch kranker und behinderter<br />

Menschen angepasst werden.<br />

Reform der Eingliederungshilfe:<br />

Während kranke Menschen Leistungen<br />

der Krankenkassen erhalten,<br />

müssten pflegebedürftige Personen<br />

auf die Leistungen der sozialen Pflegeversicherung<br />

zurückgreifen. Zu<br />

wenig bekannt sei, dass Menschen<br />

mit geistiger Behinderung oft lebenslang<br />

auf die Leistungen der Eingliederungshilfe<br />

Menschen angewiesen<br />

sind. Hier drohe auf Grund der wachsenden<br />

Zahl von alt werdenden Menschen<br />

mit geistiger Behinderung eine<br />

Kostenexplosion für die Kommunen.<br />

Während diese eine Beteiligung des<br />

Bundes an der Finanzierung der Eingliederungshilfe<br />

verlangen, strebe<br />

die Bundesregierung an, den Kostenanstieg<br />

in der Eingliederungshilfe<br />

zu drosseln. Lachwitz: „Der Staat<br />

kann nicht aus der Verantwortung<br />

entlassen zu werden, dafür Sorge zu<br />

tragen, dass Menschen mit geistiger<br />

Behinderung auch in Zukunft flächendeckend<br />

ausreichend gefördert,<br />

betreut und versorgt werden können.<br />

Die geplante Reform der Eingliederungshilfe<br />

muss deshalb viel mehr<br />

als bisher in das Licht der Öffentlichkeit<br />

gerückt werden. Nur dann kann<br />

es gelingen, auch Menschen mit geistiger<br />

Behinderung als gleichwertige<br />

Bürger anzuerkennen, die mitten in<br />

der Gesellschaft leben können.“<br />

Die Große Koalition habe eine<br />

Reform der sozialen Pflegeversicherung<br />

angekündigt. Es ist dringend<br />

erforderlich, die Höhe der seit 1995<br />

unveränderten Beträge an die Kostenentwicklung<br />

anzupassen und die<br />

inzwischen offenkundigen Mängel<br />

der Pflegeversicherung zu beseitigen.<br />

Bestimmte Gruppen pflegebedürftiger<br />

Menschen sind bisher in<br />

der Pflegeversicherung benachteiligt,<br />

vor allem an Demenz erkrankte<br />

alte Menschen und um Menschen<br />

mit schwerer geistiger Behinderung.<br />

Sie seien zwar oft noch körperlich<br />

mobil, können sich selber an- und<br />

auskleiden, essen und trinken, aber<br />

bedürften dazu der ständigen Beaufsichtigung,<br />

da sie vergesslich<br />

oder orientierungslos sind. Der Beaufsichtigungsbedarf<br />

wird in der<br />

sozialen Pflegeversicherung völlig<br />

unzureichend berücksichtigt. Viele<br />

Demenzerkrankte oder Menschen<br />

mit geistiger Behinderung erhalten<br />

deshalb gegenwärtig kein Pflegegeld<br />

oder sonstige Pflegeleistungen.<br />

Dr. Rudolf Turber<br />

Behinderte setzen in Bremen<br />

Meilensteine für Behindertenpolitik<br />

auch und mit der Unterstützung, die<br />

sie brauchen, in der Gemeinde statt<br />

in Sondereinrichtungen leben und<br />

arbeiten können. „Die Hoffnung,<br />

dass sich der Grundsatz einer barrierefreien<br />

und diskriminierungsfreien<br />

Umwelt zunehmend durchsetzt<br />

und vor allem, der Glaube, dass die<br />

Entfaltung der großen Energie und<br />

der vielen Ideen, die in der Selbsthilfe<br />

behinderter Menschen stecken,<br />

unsere Gesellschaft positiv prägen<br />

kann“, sind nach Auffassung von<br />

Uwe Frevert weitere Visionen, die<br />

während dem Kongress zur Sprache<br />

kommen werden.<br />

Neben Vorträgen, wie zum Beispiel<br />

von der Bundesbehindertenbeauftragten,<br />

Karin Evers-Meyer, dem<br />

Bremer Sozialrichter Horst Frehe<br />

und Dr. Adolf Ratzka aus Stockholm<br />

steht die Arbeit in einer Reihe von<br />

Arbeitsgruppen, sowie Talkrunden<br />

auf dem Programm. Mit einer Abschlussaktion<br />

sollen die während der<br />

Tagung entwickelten Meilensteine<br />

dargestellt und deren Umsetzung in<br />

Gang gebracht werden. „Vor allem ist<br />

für uns bei diesem Kongress wichtig,<br />

dass wir einmal den Blick von den<br />

Problemen des Alltags in die Weiten<br />

der Möglichkeiten richten, die<br />

behinderten Menschen erschlossen<br />

werden können. Dabei werden uns<br />

sicherlich die internationalen Referenten<br />

die richtige Inspiration geben“,<br />

so Uwe Frevert. Interessant an<br />

diesem Kongress sei vor allem, dass<br />

am Eröffnungstag die Vorträge von<br />

Die Sozialsenatorin<br />

Dr. Heidi Knake-Werner<br />

zur Zukunft der Behindertenpolitik<br />

in Berlin<br />

Anlässlich des Internationalen Tages<br />

der Menschen mit Behinderungen<br />

lädt die Landesvereinigung Selbsthilfe<br />

Berlin e.V. in Zusammenarbeit<br />

mit der Arbeitsgruppe der <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbände und -initiativen<br />

zu einer Diskussion mit der kürzlich<br />

wieder benannten Sozialsenatorin,<br />

Dr. Heidi Knake-Werner, ins <strong>Berliner</strong><br />

Rathaus ein. Sie wird ihre Vorstellungen<br />

über die Behindertenpolitik in<br />

Berlin in den nächsten Jahren – insbesondere<br />

im Europäischen Jahr der<br />

Chancengleichheit 2007 – darlegen.<br />

Bürgerinnen und Bürger mit und<br />

ohne Behinderung haben dann die<br />

Gelegenheit, brisante Fragen zur Zukunft<br />

der Behindertenpolitik in der<br />

Bundeshauptstadt an die Leiterin der<br />

zuständigen Senatsverwaltung selbst<br />

zu richten. Im Mittelpunkt werden<br />

voraussichtlich Themen wie der Sonderfahrdienst,<br />

das Landespflegegeld<br />

sowie die Situation behinderter Menschen<br />

auf dem Arbeitsmarkt stehen.<br />

Veranstaltungstermin ist Mittwoch,<br />

der 6. Dezember 2006 in der<br />

Zeit von 17 bis 19 Uhr im <strong>Berliner</strong><br />

Rathaus, Ferdinand-Friedensburg-<br />

Saal (Raum 338). Weitere Informationen<br />

unter 030/ 27 59 25 25 und<br />

auf www.lv-selbsthilfe-berlin.de.<br />

Jürgen Friedrich, Landesvereinigung<br />

Selbsthilfe Berlin e.V.<br />

Littenstr. 108, 10179 Berlin. Tel.:<br />

2759 2525, Fax: 2759 2526. juergen.<br />

friedrich@lv-selbsthilfe-berlin.de,<br />

www.lv-selbsthilfe-berlin.de<br />

Horst Frehe und der Bundesbehindertenbeauftragten<br />

aus der Perspektive<br />

des Jahres 2020 gehalten werden.<br />

„Diese Perspektive erlaubt es<br />

den ReferentInnen einmal frei von<br />

Zwängen auf die Zukunft sperspektiv<br />

en für unsere Gesellschaft und für<br />

behinderte Menschen zu blicken“, so<br />

Uwe Frevert.<br />

Nähere Informationen gibt‘s im<br />

Internet unter www.isl-ev.de und<br />

gibt Ihnen gerne Ottmar Miles-Paul,<br />

Tel. 0179-235 1063.<br />

Interessenvertretung<br />

Selbstbestimmt Leben<br />

in Deutschland e.V. – ISL<br />

Kölnische Straße 99<br />

34119 Kassel<br />

Tel. 0561/ 99 77 172<br />

Handy: 0179-235 10 63<br />

Fax: 0561/ 72 885-29<br />

E-Mail: ottmar.miles-paul@<br />

bifos.de, www.isl-ev.de


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Die Gründung des Vereins „BAG<br />

Phase F e.V.“ am 19. Oktober 2006<br />

zeigt den Willen, die Zusammenarbeit<br />

über die Form der Arbeitsgemeinschaft<br />

hinaus zu intensivieren.<br />

Die Gründungsversammlung der<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG)<br />

Phase F zum eingetragenen Verein (e.<br />

V.) fand im Rahmen der REHACA-<br />

RE im Congresscentrum Düsseldorf<br />

statt. Durch die Vereinsgründung<br />

und die bindende Satzung erhält die<br />

BAG einen rechtlichen Rahmen.<br />

Als Interessenvertretung der Phase<br />

F-Einrichtungen kann sie wirkungsvoller<br />

als bisher agieren. Ihre Gesprächspartner<br />

erkennen leichter die<br />

Kompetenz und Expertise. Die BAG<br />

Phase F stellt fest: Menschen mit<br />

schweren und schwersten neurologischen<br />

Schädigungen sind Menschen,<br />

die leben, fühlen und spüren. Es sind<br />

kranke Menschen, die nicht der Versorgung<br />

mit Spenderorganen dienen,<br />

sondern ein Recht auf Leben, Rehabilitation<br />

und ausreichende Versorgung<br />

in allen Stadien ihrer Krankheit<br />

haben. Dies gilt insbesondere<br />

auch für die Rehabilitationsphase<br />

F. Die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft<br />

sprechen sich deshalb<br />

für das Recht auf Leben und Rehabilitation<br />

von Menschen mit schweren<br />

und schwersten neurologischen<br />

Schädigungen und gegen Nahrungsentzug<br />

und das Verhungern lassen<br />

dieser Menschen aus.<br />

Zwei Ziele stehen im Mittelpunkt<br />

der künftigen Arbeit: Erstens ist<br />

für die stationäre und die ambulante<br />

Versorgung der Betroffenen ein<br />

einheitlicher Qualitätsstandard zu<br />

schaffen. Zweites Ziel ist die politische<br />

Umsetzung, insbesondere die<br />

Klärung der Finanzierung der Phase<br />

F. Bundesgesetze sollen die Sonderposition<br />

der betroffenen Menschen<br />

berücksichtigen.<br />

a n z e i g e<br />

Selbstbestimmt Leben. Wir unterstützen Sie – zuverlässig.<br />

AMBULANTER DIENST der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern: Tel.: 030/ 40 60 58 0<br />

Eichhorster Weg 25 • 13435 Berlin<br />

amb.dienst@fdst.de • www.fdst.de<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Träger schließen sich fester zusammen<br />

Ihr Ziel: bessere Lobbyarbeit für Menschen mit schweren und schwerstneurologischen Störungen<br />

Neue Strukturen ermöglichen eine<br />

deutlich bessere Effizienz in der Arbeit.<br />

Die BAG agiert auf der Bundesebene.<br />

Sie erarbeitet bundeseinheitliche<br />

Rahmen- und Qualitätsrichtlinien<br />

und Konzeptionen. Durch den Sitz<br />

der Geschäftsstelle in Potsdam ist sie<br />

nahe an den bundespolitischen Entscheidern.<br />

Hier kann sie Lobbyarbeit<br />

leisten und Stellung beziehen zu aktuellen<br />

Entwicklungen im Bereich<br />

der Phase F in Deutschland.<br />

Die (LAGs), Landesarbeitsgemeinschaften<br />

übernehmen diese<br />

Aufgaben auf Landesebene. Eine<br />

Mitgliedschaft in der BAG Phase F<br />

führt automatisch zur Mitgliedschaft<br />

in der jeweiligen LAG. Einrichtungen<br />

in einem Bundesland ohne LAG<br />

können entsprechend der Satzung<br />

in der LAG des Nachbarlandes mitarbeiten.<br />

Die LAGs setzen die bundeseinheitlichen<br />

Richtlinien um. Die<br />

neue Möglichkeit zur Vernetzung<br />

und Mitgestaltung spiegelt die Zusammensetzung<br />

des neuen Vorstands<br />

wieder. Der jetzige Vorstand setzt<br />

sich zusammen aus sechs gewählten<br />

Mitgliedern aus der Mitgliederversammlung<br />

heraus und den Vertretern<br />

der Landesarbeitsgruppen. Folgende<br />

Personen wurden für die Dauer von<br />

zwei Jahren gewählt: Aus dem Kreis<br />

der Mitgliederversammlung: Rudolf<br />

Bauer, Ingrid Brandstädter, Irmgard<br />

Eickhoff, Ralf Schmutz- Macholz,<br />

Hortense Tegatz und Rainer Wolf.<br />

Für die LAGs: LAG Bayern: Walter<br />

Schetter, LAG Berlin: Christian<br />

Paelecke, LAG Brandenburg: Hartmut<br />

Liesegang, LAG Hessen: Bernd<br />

Lautenbach, LAG Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Veronika Nelißen, LAG<br />

Niedersachsen: Heiko Harms-Ensink,<br />

LAG Nordrhein-Westfalen: Elke<br />

Feuster, LAG Thüringen: Constanze<br />

Rückert, LAG Schleswig-Holstein:<br />

Wolfhart Walde.<br />

Aus dem Kreis dieser 15 Vorstandsmitglieder<br />

wurde in der anschließenden<br />

konstituierenden Vorstandssitzung<br />

der geschäftsführende<br />

Vorstand gewählt. Er setzt sich zusammen<br />

aus: Rudolf Bauer (1. Vorsitzender),<br />

Wolfhart Walde (stellver-<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Phase F e.V. (BAG Phase F e.V.) ist<br />

ein Zusammenschluss von 97 Facheinrichtungen,<br />

deren Aufgabe in der<br />

dauerhaften Versorgung von Menschen<br />

mit schweren und schwersten<br />

neurologischen Schädigungen<br />

besteht. Sie setzen sich die dauerhafte<br />

Unterstützung und Begleitung<br />

von Menschen mit schwerstneurologischen<br />

Störungen zum Ziel. Im<br />

ersten Schritt bemühen sie sich um<br />

Wiedererlangung grundsätzlicher,<br />

„basaler“ Fähigkeiten. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Phase F e.V.<br />

strebt eine enge Zusammenarbeit<br />

mit betroffenen Menschen, deren<br />

Angehörigen und deren Verbänden<br />

an. Die Erfolgsaussichten der Langzeittherapie<br />

wurden durch Studien<br />

Anfang der 90-er Jahre klar bejaht.<br />

a n z e i g e<br />

11<br />

tr. Vorsitzender) und Elke Feuster (2.<br />

stellvertr. Vorsitzende). Der die Veranstaltung<br />

begleitende Rechtsanwalt<br />

Jörg-Bernhard Tietz gratulierte dem<br />

neuen Verein, dessen Voraussetzungen<br />

zur Eintragung ins Vereinsregister<br />

nun geschaffen sind.<br />

Rudolf Bauer, 1. Vorsitzender BAG Phase F<br />

1998 schlossen sich 45 Einrichtungen<br />

mit rund 750 Betten zur BAG<br />

Phase F zusammen, um den Erfahrungsaustausch<br />

und die Qualitätssteigerung<br />

zu fördern.<br />

Phase F ist die Bezeichnung innerhalb<br />

des Phasenmodell der Rehabilitation.<br />

Es reicht von den Phasen A<br />

(Akutbehandlung) bis E (berufliche<br />

Reha nach Abschluss der medizinischen<br />

Rehabilitation). Für schwer<br />

Hirngeschädigte, insbesondere im<br />

Wachkoma, stellt die neurologische<br />

Rehabilitation innerhalb der Phase F<br />

Leistungen zur Verfügung, die dauerhaft<br />

unterstützend, betreuend und/<br />

oder zustandserhaltende sind. Bei<br />

Befundbesserung ist die Rückkehr<br />

in andere Phasen der Rehabilitation,<br />

insbesondere B oder C, möglich.


12 STADTGESPRÄCHE<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Zukunftssicherung geistig Behinderter<br />

e.V. eröffnet einen Treffpunkt<br />

und eine Beratungsstelle für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung. Engagierte<br />

Eltern haben vor 33 Jahren<br />

den Elternverein Zukunftssicherung<br />

geistig Behinderter e.V. Berlin mit<br />

dem Ziel gegründet, ihren geistig behinderten<br />

erwachsenen Kindern eine<br />

lebenslange, qualitativ hochwertige<br />

Betreuung in familiärer Atmosphäre<br />

zu gewährleisten. Die kleine Initiative<br />

ist mittlerweile zu einem mittelständigen<br />

Unternehmen herangewachsen.<br />

In 3 Wohnstätten, 4 Wohngemeinschaften<br />

und im Betreutem Einzelwohnen<br />

werden 88 Bewohner von ca.<br />

100 Mitarbeitern betreut. Heute sieht<br />

sich der Verein erweiterten Anforderungen<br />

bei der Unterstützung älterer<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

gegenübergestellt. Auch dem neuen<br />

Selbstbewusstsein der jungen Generation<br />

mit ihrem Bedürfnis nach Beratung<br />

und Unterstützung, Gruppenarbeit<br />

und Freizeitaktivitäten muss<br />

angemessen begegnet werden.<br />

Die Geschäftsführerin Irit Kulzk<br />

erkannte diesen Bedarf und baute ei-<br />

Treffpunkt und Beratungsstelle für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

nen Treffpunkt und eine Beratungsstelle<br />

für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung und ihre Angehörige<br />

auf. Ihre Idee wurde vom Dachverband<br />

des Vereins, dem Diakonischen<br />

Werk Berlin-Brandenburg-schlesische<br />

Oberlausitz e.V. unterstützt.<br />

Schnell wurden geeignete Räume<br />

gefunden und mit finanzieller Hilfe<br />

der Ruth und Christian Bruhn<br />

Stiftung und mit Zuwendungen aus<br />

Stiftungsmitteln des Landes Berlin<br />

behindertengerecht umgebaut.<br />

Der treffpunkt wurde am 11. November<br />

2006 offiziell eingeweiht.<br />

Vertreter der Diakonie, des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes, der<br />

Senatsverwaltung für Gesundheit,<br />

Soziales und Verbraucherschutz, der<br />

Lebenshilfe e.V., SEKIS, die Behindertenbeauftragten<br />

von Charlottenburg<br />

und Zehlendorf sowie zahlreiche<br />

Vertreter von anderen Vereinen<br />

sind zur Eröffnung gekommen. Das<br />

Eine Geschichte aus dem Theater<br />

des Lebens<br />

Im September des Jahres 2001 fand<br />

auf einer kleinen Bühne in Berlin<br />

zum wiederholten Male eine Aufführung<br />

der Theatergruppe „Die Ratten“<br />

statt. Ihre Mitglieder liehen sich den<br />

Namen bei den intelligenten und in<br />

Nischen lebenden Tierchen, mit denen<br />

sie eben diese Eigenschaften verbindet.<br />

Es sind wache, außerhalb der<br />

Normen lebende junge Menschen,<br />

die die Lust am Leben und Spielen<br />

vereint. Das Stück kommt witzig und<br />

kraftvoll daher, ebenso der inszenierte<br />

Faustschlag, der den Mimen Th.P.<br />

wie schon so oft am Kopf trifft. Nur<br />

diesmal anders. In der Nacht erleidet<br />

Th.P. eine schwere cerebrale Blutung.<br />

Am nächsten Morgen lebt er in<br />

einer anderen Welt. In der Klinik die<br />

Folge-Diagnose: schwere spastische<br />

Tetraparese, Sprachstörung etc. ein<br />

Leben in Windeln im Rollstuhl. Es<br />

folgt ein Reha-Aufenthalt und Rundum-die-Uhr-Betreuung.<br />

Der ehemalige<br />

„Vollblutmann“ ist nicht in der<br />

Lage zu sprechen, zu trinken, zu essen...<br />

er dämmert im Rollstuhl...<br />

Im Mai 2002 wird er zum Probetag<br />

in die Tagesstätte „Pflege mit Herz“<br />

gefahren. Diese in Berlin einmalige<br />

Einrichtung betreut an 5 Tagen in der<br />

Woche Menschen mit neurologischen<br />

und rheumatoiden Krankheitsbildern<br />

im Sinne einer Dauer-Reha. Hier<br />

werden die Betroffenen mit allen<br />

notwendigen Therapien wie Physi-<br />

otherapie, Ergotherapie, Logopädie,<br />

Kunst- und Musiktherapie behandelt,<br />

angeregt und vor allem durch ein sehr<br />

warmherziges und engagiertes Personal<br />

in ein familiäres soziales Umfeld<br />

„gebettet“. Th.P. allerdings ist zu<br />

apathisch, zu hilflos, um sich hier zu<br />

diesem Zeitpunkt einzupassen.<br />

Ein Jahr später, nach einer weiteren<br />

wochenlangen Reha-Maßnahme wird<br />

er erneut vorgestellt. Sein Zustand ist<br />

etwas besser. Seine Augen schauen<br />

neugierig um sich, essen und trinken<br />

sind mit viel Hilfe möglich, er ist kein<br />

Schwerstpflegefall mehr. Fortan bewilligt<br />

ihm das Bezirksamt 2 Tage in<br />

der Woche zum geselligen Aufenthalt<br />

und zur therapeutischen Versorgung<br />

in der Tagesstätte „Pflege mit Herz“.<br />

Zusammen mit der engagierten ambulanten<br />

Dauerbetreuung, der Zuwendung<br />

durch die guten Freunde wurde<br />

es geschafft, Th. P. aus der Rolle des<br />

hilflosen Statisten ins wieder eigene<br />

Agieren zu bringen. Er äußert verbal<br />

klar seine Wünsche, trinkt, isst selbständig,<br />

löst mit der ihm eigenen und<br />

erhaltenen Intelligenz schwere Knobelaufgaben,<br />

kann Arme und Beine<br />

wieder gut koordiniert bewegen, ja,<br />

er ist in der Lage, sich kurzzeitig mit<br />

wenig Hilfe hinzustellen ...und er<br />

spielt wieder Theater...mit den “Ratten“.<br />

Vorhang auf!<br />

J.M., Physiotherapeutin, Tagesstätte „Pflege<br />

mit Herz“, Kühnemannstr. 22-26, Berlin<br />

Grußwort sprach Frau Kirchenrätin<br />

Kahl-Passoth Direktorin des DWBO.<br />

Der treffpunkt Zukunftssicherung<br />

bietet Menschen mit geistiger Behinderungen<br />

und deren Angehörigen<br />

Beratung in Themen, wie z.B. Partnerschaft,<br />

Rollenverständnis, Missbrauch,<br />

Gewalt und Sucht an. Im<br />

treffpunkt werden künftig Gruppen<br />

und Veranstaltungen für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung organisiert.<br />

„Single-Treff“<br />

in der „Weißen Rose“<br />

Veranstaltet von der AG Behinderung<br />

und Sexualität der Spastikerhilfe<br />

eG hat am 10. November 2006<br />

in der „Weißen Rose“ wieder einmal<br />

ein „Single-Treff“ stattgefunden, der<br />

im Laufe des Abends und der Nacht<br />

mehr und mehr zu einer Party wurde.<br />

Angefangen habe es in der AG<br />

Behinderung und Sexualität mit allen<br />

möglichen theoretischen Überlegungen.<br />

Dabei habe sich aber immer<br />

wieder die Frage gestellt, wo sich<br />

denn Menschen mit Behinderungen<br />

eigentlich treffen können, wenn es<br />

um die Liebe gehen soll.<br />

So sei die Idee zu einem solchen<br />

„Single-Treff“ entstanden; und mit<br />

der Schöneberger „Weißen Rose“<br />

habe sich dafür (endlich) auch ein<br />

günstiger Ort finden lassen. Dort soll<br />

eine solche Party (mit Disco, Partnerspielen,<br />

Auftrittsmöglichkeiten<br />

für noch versteckte Talente und unzähligen<br />

Gelegenheiten, jemanden<br />

kennen zu lernen) auch in Zukunft<br />

zwei mal pro Jahr veranstaltet werden,<br />

wenn die Kräfte für den doch<br />

großen Vorbereitungsaufwand weiterhin<br />

reichen.<br />

Am 10. November öffneten sich<br />

also wieder einmal die Türen und<br />

Rampen, die Räume und eben auch<br />

die Tanzfläche der „Weißen Rose“<br />

Älteren Menschen mit geistiger Behinderung<br />

kann im treffpunkt durch<br />

eine kreative Tagestruktur ermöglicht<br />

werden, aktiv ihr Leben zu gestalten.<br />

Für Angehörige werden Informationsveranstaltungen<br />

zu vielen<br />

lebensrelevanten Themen wie z.B.<br />

Erbschafts- und Betreuungsrecht organisiert.<br />

Treffpunkt Zukunftssicherung<br />

Cauerstr. 34, 10587 Berlin – Charlottenburg,<br />

Tel. 395 00 400, treffpun<br />

kt@zukunftssicherung-ev.de, www.<br />

zukunftssicherung-ev.de<br />

Renate Henning, Mitglied im Vorstand<br />

Katarina Schneider, Projektleiterin<br />

Foto: Treffpunkt Zukunftssicherung<br />

für zahlreiche Rollstuhltänzerinnen<br />

und -tänzer, für jüngere und ältere,<br />

kleinere und größere, manche versuchten<br />

es auch mit dem Rollator<br />

oder zu Fuß.<br />

Und als DJ Boris (von Integral)<br />

das Musik- und Tanzprogramm eröffnet<br />

hatte, schwangen die einen<br />

den Rollstuhl, andere die Arme,<br />

andere die Wimpern, wieder andere<br />

die Beine, wieder andere den Kopf,<br />

manche schneller und manche langsamer<br />

– manche auch gar nicht, das<br />

soll nicht verschwiegen werden.<br />

Vielleicht weil er sich, während<br />

die meisten tanzten, etwas aufgeschrieben<br />

hatte, vielleicht, weil er<br />

doch schon etwas älter als die meisten<br />

anderen Partygäste war, wurde<br />

auch der Verfasser dieses Berichts<br />

einmal – offenbar neugierig – angesprochen:<br />

„Wohnst du auch in einem<br />

Heim?“<br />

Bei all dem, was sich bei so einer<br />

Single-Party für Menschen mit Behinderung<br />

öffnet, war es doch schade,<br />

dass hier das Heim als Wohnort<br />

so fast selbstverständlich vorausgesetzt<br />

wurde, so nahe zu liegen schien<br />

Es wird Zeit, dass sich auch dahingehend<br />

die Gesellschaft mehr öffnet,<br />

höchste Zeit.<br />

Rainer Sanner


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 STADTGESPRÄCHE<br />

Berlin, 27.11.2006 Der Forschungspreis<br />

der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />

zu Berlin ging am 24. November<br />

2006 zu gleichen Teilen an Prof. Dr.<br />

Martin Lotze, Universität Greifswald<br />

und Dr. Claudia Weiand vom Neurologischen<br />

Zentrum in Magdeburg.<br />

Der mit 30.000 Euro dotierte Forschungspreis<br />

honoriert zukunftsweisende<br />

Arbeiten, welche die Wiedereingliederung<br />

von Menschen nach<br />

Schlaganfällen und Schädel-Hirn-<br />

Traumata zum Thema haben. Bruce<br />

Dobkin, Professor für Neurologie an<br />

der University of California, wurde<br />

mit einem Sonderpreis über 10.000<br />

Euro für sein umfassendes Lebenswerk<br />

ausgezeichnet. Der Forschungspreis<br />

der Fürst-Donnermarck-Stiftung<br />

ist weltweit der erste Preis, der<br />

sich der neurologischen Rehabilitation<br />

widmet. In einem Festakt im Konzerthaus<br />

am Gendarmenmarkt ehrte<br />

das Kuratorium der <strong>Berliner</strong> Stiftung,<br />

vertreten durch Guidotto Fürst von<br />

Donnersmarck die drei anwesenden<br />

Preisträger. Dr. Heidi Knake-Werner,<br />

Senatorin für Gesundheit, Soziales<br />

und Verbraucherschutz unterstrich in<br />

einem Grußwort der Stadt Berlin die<br />

Bedeutung der zweitgrößten privaten<br />

Stiftung der Stadt und des von ihr ins<br />

Leben gerufenen Forschungspreises.<br />

Forschung mit Praxisbezug<br />

„Der Preis bestärkt mich und<br />

a n z e i g e<br />

Barrie re freie Erholung<br />

Ein ganz besonderer Preis<br />

Weltweit herausragender Forschungspreis<br />

auf dem Gebiet der neurologischen<br />

Rehabilitation verliehen<br />

Professor Schönle (Juryvorsitzender), Dr. Weiand (Preisträgerin), Fürst von Donnersmarck (Kuratoriums<br />

vorsitzender), Professor Dobkin (Preisträger), Professor Lotze (Preisträger) (stehend v.l.n.r.), in der ersten<br />

Reihe: Prof. Wegscheider (Jurymitglied), Foto: Enno Hurlin<br />

ist eine wertvolle Unterstützung<br />

für meine künftige Arbeit“, so Dr.<br />

Martin Lotze. Er betreibt nicht nur<br />

Grundlagenforschung, sondern, wie<br />

er sagt, „reha-relevante“ Forschung.<br />

Seine Methode kombiniert die funk-<br />

Weihnachtsbäckerei im Advent<br />

Speziell von unserem Küchenchef für unsere Gäste: Gemeinsam Weihnachtsgebäck backen.<br />

Vor Ort verkosten oder als Mitbringsel für zu Hause.<br />

01.12.-03.12.2006 Pfefferkuchenhäuslein fein – Plätzchen und Weihnachtsduft<br />

Abendessen im Kerzenschein am 02.12.2006<br />

15.12.-17.12.2006 Pfefferkuchenhäuslein fein – Plätzchen und Weihnachtsduft<br />

Abendessen im Kerzenschein am 16.12.2006<br />

2 Übernachtungen inkl. Halbpension pro Person 135 €<br />

� jeweils Freitag bis Sonntag inkl. Motto-Büffet<br />

� Vornächte und/oder Verlängerungsnächte 60 € inkl. Halbpension pro Person je Nacht<br />

� Kinderermäßigung 6-16 Jahre 50%<br />

tionelle Kernspintomographie und<br />

die transkrantielle Magnetstimulation.<br />

Mittels beider Verfahren kann<br />

untersucht werden, welche Areale<br />

im Gehirn stärker aktiv sind als andere<br />

und ob diese Areale Funktionen<br />

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am <strong>Berliner</strong> Hauptbahnhof ab.<br />

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ab 5 Personen 25 EUR pro Fahrt<br />

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Donnersmarckweg 1<br />

16831 Rheinsberg<br />

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13<br />

übernehmen können, die sie vorher<br />

nicht hatten. Dr. Claudia Weiands<br />

eingereichte Arbeit hat unmittelbaren<br />

Praxisbezug. Sie entwickelte ein<br />

spezielles Word-Programm und wies<br />

nach, dass beide Therapiemethoden,<br />

also die ‚labortechnische’ mit RehaCom-Verfahren<br />

wie auch die alltagsnahe<br />

mittels speziell abgestimmtem<br />

MS-Word-Kurs für Patienten<br />

zum Erfolg führt. „Jetzt kann ich<br />

die Wahl der therapeutischen Mittel<br />

gut an die Bedürfnisse anpassen“,<br />

so Weiand. Mit einem Sonderpreis<br />

ehrte die Stiftung das Lebenswerk<br />

des kalifornischen Professors Bruce<br />

H. Dobkin: „Für mich ist der Fürst<br />

Donnersmarck Preis ein ganz besonderer<br />

Forschungspreis und eine<br />

besondere Ehre“, unterstrich Dobkin<br />

die Bedeutung des Stiftungspreises,<br />

„denn er ist die einzige Auszeichnung,<br />

die direkt aus dem Bereich der<br />

Rehabilitation kommt und nicht von<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen.“<br />

Das Besondere an Dobkins Arbeiten<br />

ist die Verbindung von Forschung<br />

und Patientenversorgung auf hohem<br />

methodischem Niveau.<br />

Kontakt: Thomas Golka, Fürst<br />

Donnersmarck-Stiftung zu Berlin,<br />

Dalandweg 19, 12167 Berlin. Tel.:<br />

030-769 700 27, Fax: 030-769 700<br />

30, Mobil: 0172-308 88 71, Golka.<br />

fdst@fdst.de, www.fdst.de.


14 BBV<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Man merkt erst, wenn jemand<br />

nicht mehr da ist, was so auf dessen<br />

Schultern lastete und welche Aufgaben<br />

er übernommen hatte. Wie viele<br />

Sachen so nebenbei realisiert wurden<br />

und wie viele Kontakte jemand<br />

hatte, um große und kleine Probleme<br />

anzufassen. Und so ging es dem<br />

Vorstand des <strong>Berliner</strong> Behindertenverband<br />

e.V. in den vergangenen<br />

Wochen und Monaten. Bereits auf<br />

der letzten Mitgliederversammlung<br />

im Sommer berichtete Ilja Seifert,<br />

unser Vorsitzender bei der Rechenschaftslegung<br />

von den personellen<br />

Problemen. Doch da lebte Horst<br />

Lemke noch – wobei damals schon<br />

absehbar war, dass er krankheitsbedingt<br />

zurücktreten muss – und wir<br />

hatten auch noch unseren Schatzmeister<br />

Willi Wernerus – der zwar<br />

war schon zu der Zeit nicht mehr in<br />

Berlin, jedoch ging es ihm gesundheitlich<br />

viel besser. Dank moderner<br />

Datennetze kann man heute ja vieles<br />

auch aus der Ferne abarbeiten. Doch<br />

jetzt ist auch er nicht mehr für den<br />

Verband aktiv. Gesundheitliche Probleme<br />

zwangen ihn zum Rücktritt.<br />

Der Vorstand wünscht seinem Willi<br />

alles Gute – vor allem viel Gesundheit<br />

– für die Zukunft.<br />

Doch jetzt wird es im Vorstand<br />

langsam eng, zumal auch schon seit<br />

Monaten unser Vorstandsmitglied<br />

Günter Schwedler krankheitsbedingt<br />

nicht mehr aktiv sein kann. Wir sind<br />

dadurch nur noch ein kleines Häufchen<br />

von vier Vorstandsmitgliedern.<br />

Und wenn auch nur einer davon mal<br />

nicht da ist, sind wir laut Satzung<br />

des BBV e.V. noch nicht einmal beschlussfähig.<br />

Da Ilja Seifert durch seine Arbeit<br />

im Bundestag auch oft keine Zeit<br />

hat, unsere Chefredakteurin Franziska<br />

Littwin für die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

von einem Termin<br />

zum anderen hastet und ich selbst<br />

auch gerade ins Land Brandenburg<br />

gezogen bin – eine alles andere als<br />

barrierefreie Gemeinde mit viel Arbeit<br />

in der Behindertenszene – ist die<br />

anfallende Arbeit kaum im Vorstand<br />

zu schaffen. Allein in den Bezirken<br />

gibt es genügend Gremien, die früher<br />

Horst besetzte, oder bei der Arbeit<br />

in der Geschäftsstelle vor allem<br />

im buchhalterischen Bereich klafft<br />

eine große Lücke.<br />

Personelle Veränderungen im<br />

Vorstand des BBV e.V.<br />

Es musste etwas passieren. Dabei<br />

ist es gar nicht so einfach, ehrenamtliche<br />

und aktive Mitstreiter zu<br />

finden, die es vor allem gesundheitlich<br />

bewältigen können. Heute fragt<br />

man immer zuerst, was kann man<br />

dabei Verdienen: Wir sind da ehrlich,<br />

nichts außer der Anerkennung<br />

der Betroffenen und unsere Erfolge<br />

in der Behindertenpolitik.<br />

Wir haben zwei neue Mitstreiter<br />

für den Vorstand gefunden! Um die<br />

personellen Probleme bewältigen zu<br />

können, hat zur letzten Vorstandssitzung<br />

am 20.11.2006 der aktive<br />

Uwe Hoppe<br />

Vorstand einen Beschluss gefasst. Es<br />

wurde einstimmig beschlossen, unseren<br />

ehrenamtlichen Geschäftsführer<br />

Uwe Hoppe und den durch den<br />

ehemaligen BauRat und die Sommer-Uni<br />

2006 bekannten und aktiven<br />

Oliver Paul in den Vorstand zu kooptieren.<br />

Gemeinsam mit den restlichen<br />

Vorstandsmitgliedern und unseren<br />

beiden ebenfalls ehrenamtlichen<br />

Helferinnen Heike Kositz und Heike<br />

Prescha – auch Mittwochs- und Freitags-Heike<br />

genannt – werden wir die<br />

nächsten Monate bis zu den Neuwahlen<br />

bei der Mitgliederversammlung<br />

2007 hoffentlich überstehen.<br />

Oliver Paul<br />

Diese Situation ist schon nicht einfach<br />

und sollte auch gleich ein Aufruf<br />

an alle Mitglieder sein, sich bei uns zu<br />

melden, selbst etwas aktiver zu werden<br />

und uns bei der Arbeit im Vorstand<br />

und auch bei der BBZ zu unterstützen.<br />

Vieles sind keine hochkomplizierten<br />

Aufgaben, oft reicht es, wenn<br />

wir bei Kleinigkeiten unterstützt werden.<br />

Allein die Email-Bearbeitung in<br />

der Geschäftsstelle – das Löschen der<br />

Spams, das Weiterleiten der redaktionellen<br />

Beiträge an die Redaktion der<br />

BBZ oder einfach mal verschiedene<br />

Kopierarbeiten halten sehr auf. Da ist<br />

jede Hilfe gefragt, außerdem braucht<br />

Franzi jemanden, der ihr seine Augen<br />

am Computer leiht. Wichtig sind natürlich<br />

auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

in den Bezirken und Einrichtungen.<br />

Wir können unsere Augen und Ohren<br />

nicht überall haben, wir suchen<br />

EUCH als rasende Reporter. Kommt<br />

zu uns und macht mit!<br />

Angelika Möller<br />

Fotos: A. Möller


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 BRANDENBURG<br />

Ereignisreiche Tage<br />

Ende September gab es viele Ereignisse<br />

für die Mitglieder des Behindertenverbandes<br />

Niederer Fläming<br />

e.V. Am 26. September schlossen<br />

wir mit dem Behindertenverband<br />

Dahme einen Freundschaftsvertrag<br />

über Zusammenarbeit und gegenseitige<br />

Hilfe. Bei der Unterzeichnung<br />

war auch Ina Landmann, die Behindertenbeauftragte<br />

des Landkreises<br />

Teltow-Fläming, zugegen.<br />

Zwei Tage später, am 28. September,<br />

traf auf Einladung des Behindertenverbandes<br />

Jüterbog eine Delegation<br />

des Behindertenverbandes<br />

„Promyk“ aus Gniezno im Luckenwalder<br />

Kreishaus ein. Nach einer<br />

kurzen Begrüßung durch Frau Landmann<br />

fuhren wir nach Jüterbog. Im<br />

Fürstenzimmer des Rathauses empfing<br />

uns unser Ehrenmitglied, Bürgermeister<br />

Bernd Rüdiger. Die polnischen<br />

Gäste wollten sehr viel über<br />

die Geschichte von Jüterbog, aber<br />

auch über Kommunalpolitik und<br />

Militärgeschichte der Umgebung<br />

wissen. Verspätet kamen wir zu der<br />

verabredeten Führung im Quellenhof<br />

an. Die Leiterin dieser Einrichtung,<br />

Frau Schumann führte uns.<br />

Die Gäste waren vom Zusammenleben<br />

geistig behinderter Menschen<br />

unterschiedlicher Geschlechter beeindruckt.<br />

Solche Verhältnisse kennt<br />

man in Polen nicht. Eine Feuershow<br />

und Erbsensuppe am Lagerfeuer beendeten<br />

diesen ereignisreichen Tag.<br />

Der nächste Tag war der kulturellen<br />

Bildung vorbehalten. Nach<br />

einem reichhaltigen Frühstück im<br />

Seniorenpflegeheim ProVita begann<br />

unser Reise nach Potsdam. Der Kaiserbahnhof,<br />

die Schlösser und Gärten<br />

Sanssouci, Cecilienhof und eine<br />

katholische Kirche standen auf dem<br />

Besichtigungsprogramm. Eine Fahrt<br />

über die Glienicker Brücke gehörte<br />

ebenfalls noch zum Potsdam Besuch.<br />

Im Alten Lager besichtigten<br />

wir die Fotoausstellung und den<br />

Shelter der Familie Stark. Der historische<br />

Schlachtort Dennewitz, das<br />

Museum sowie die Kirche bildeten<br />

den Schluss unserer ausgiebigen Besichtigungstour.<br />

Im Gasthaus „Zum<br />

Grafen Bülow“ ließen wir bei einem<br />

gemeinsamen Essen dieser Tag noch<br />

einmal Revue passieren.<br />

Am folgenden Samstag ging es<br />

nach Berlin zur REHA-fair, auf der<br />

die unterschiedlichsten Hilfs- und<br />

Heilmittel gezeigt wurden. Unsere<br />

Gäste waren sehr beeindruckt von<br />

dem, was es alles für Menschen<br />

Mitgliederversammlung des ABB am 21. Oktober 2006<br />

Foto: Behindertenverband Jüterbog<br />

mit Behinderungen gibt. Viele dieser<br />

Produkte sind allerdings nicht<br />

nur für polnische Behinderte unerschwinglich.<br />

Der Vorsitzende des<br />

Behindertenverbandes, Eugeniusz<br />

Górniak, konnte auf der REHA zu<br />

unserem Landesverband und zum<br />

Verein „Hilfe für behinderte Menschen“<br />

Kontakte knüpfen. Unsere<br />

beiden Verbände unterzeichneten<br />

dazu auch einen Partnerschaftsvertrag<br />

über Zusammenarbeit und<br />

gegenseitige Hilfe. Auf dem Vierseithof<br />

in Werder ließen wir diesen<br />

Tag ausklingen. Am Sonntag hatten<br />

wir etwas Pech mit dem Wetter. Es<br />

Kontakt:<br />

15<br />

regnete, als wir unsere Kremserfahrt<br />

durch Jüterbog mit Stadtführung<br />

durch Herrn Fasterding begannen.<br />

Unsere Gäste waren von unserer<br />

mittelalterlichen Stadt sehr beeindruckt<br />

und hatten natürlich auch viele<br />

Fragen. Dank der Dolmetscherin<br />

Renata war das kein Problem. Unsere<br />

Mitglieder hatten vor unserer<br />

Begegnungsstätte noch einmal den<br />

Grill angezündet und nach einem<br />

herzhaften Essen verabschiedeten<br />

wir unsere Gäste mit dem Versprechen,<br />

uns gegenseitig bald wieder zu<br />

besuchen.<br />

Volker Andreß<br />

Grundpositionen beschlossen Im Themenpark Gesundheit, Prä-<br />

„Menschen mit Behinderungen<br />

sind gleichberechtigte Mitglieder<br />

der Gesellschaft. Sämtliche Lebensbereiche<br />

sind so zu gestalten, dass<br />

Sonderlösungen so weit als möglich<br />

vermieden werden. Lösungen, die<br />

gleichermaßen für Menschen mit<br />

und ohne Behinderungen geeignet<br />

sind, verdienen den Vorzug vor einer<br />

Teilung in jeweils Gesonderte.“<br />

So sind die Grundpositionen des<br />

Allgemeinen Behindertenverbandes<br />

Land Brandenburg (ABB) e. V. überschrieben.<br />

Nach zweijähriger Diskussion<br />

beschlossen die Delegierten<br />

aus 20 Mitgliedsvereinen und acht<br />

Einzelmitglieder auf der Mitgliederversammlung<br />

am 21. Oktober in<br />

Potsdam ohne Gegenstimme die 17<br />

Thesen zum Selbstverständnis und<br />

zur weiteren Arbeit des ABB. Zuvor<br />

standen der Bericht des Arbeitspräsidiums,<br />

der Finanzbericht und der<br />

Bericht der Kassenprüfer auf der Tagesordnung.<br />

In seinen Ausführungen<br />

konnte der Vorsitzende, Karl-Heinz<br />

Lauterbach, insgesamt eine positive<br />

Bilanz der letzten zwei Jahre ziehen.<br />

Obwohl sich der Rückgang der Mitgliederzahlen<br />

seit Mitte der 90er Jahre<br />

weiter fortsetzte, ist das Leben in<br />

den Mitgliedsvereinen engagiert und<br />

vielgestaltig auf die Förderung der<br />

Behindertenselbsthilfe ausgerichtet.<br />

Die soziale Beratung und juristische<br />

Hilfe durch den Landesverband hatten<br />

wieder einen hohen Stellenwert.<br />

Seit seiner Gründung setzt sich der<br />

ABB für die Herstellung von Barrierefreiheit<br />

in allen Lebensbereichen<br />

ein. Der Beratungsbedarf zu<br />

diesem Thema sowohl von Nutzern<br />

als auch von Bauherren wächst ständig.<br />

Stellungnahmen zum Entwurf<br />

der neuen DIN 18030 und zum BBI<br />

Schönefeld gehören ebenfalls dazu.<br />

Die jährlichen Integrationsfreizeiten<br />

für behinderte und nicht behinderte<br />

Kinder und Jugendliche sind in der<br />

angebotenen Form einmalig und<br />

das wichtigste soziale Projekt des<br />

ABB. Im Mittelpunkt der Arbeit des<br />

ABB steht die soziale Integration<br />

von Menschen mit Behinderungen.<br />

So fordert er nach wie vor eine Novellierung<br />

des Brandenburgischen<br />

Behindertengleichstellungsgesetzes.<br />

Die Grundpositionen, die neu gestalteten<br />

Diskussionsforen mit Landespolitikern<br />

und die Betonkopfverleihung<br />

bilden eine neue Qualität der<br />

Interessenvertretung.<br />

Der neugewählte Vorstand des ABB:<br />

Arbeitspräsidium (AP): Karl−Heinz Lauterbach (Vorsitzender), Andrea Peisker, Karl−Heinz Lehmann,<br />

Thomas Kroop (stellv. Vorsitzende), Rita Hennrich (Schatzmeisterin)<br />

Weitere Vorstandsmitglieder: Brigitte Scholz (Erkner), Volker Andreß (Jüterbog), Ursula Zeugner<br />

(Rathenow), Frank Hentschel (Jüterbog), Gerhard Stuchlick (Frankfurt/O), Barbara Lehmann (Eisenhüttenstadt),<br />

Klaus Körner (Einzelmitglied), Dieter Polchow (Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf), Marianne<br />

Sawall (Potsdam), Viola Berger (Vertreterin LV des DRK)<br />

Kassenprüfer: Klaus Morgenstern (Eberswalde), Nadine Heckendorn (Schwedt)<br />

REHAfair<br />

vention & Pflege präsentierte sich<br />

der Allgemeine Behindertenverband<br />

Land Brandenburg (ABB) e. V. vom<br />

28. bis 30. September auf der REHA<br />

fair BERLIN 2006. Allerdings war<br />

diesmal Improvisationstalent gefragt.<br />

Statt des gewohnten Messestandes<br />

erwartete uns diesmal in der<br />

Messehalle 22 nur ein leerer Platz.<br />

Zwei Malerböcke, eine Holzplatte,<br />

unsere Fotostellwand, Prospektständer<br />

und dekoratives Geschick „zauberten“<br />

ansehnliche Bedingungen.<br />

Die Besucherresonanz belohnte uns.<br />

Beratungsgespräche zu den Integrationsfreizeiten,<br />

zum barrierefreien<br />

Bauen und Reisen und zu sozialen<br />

Fragen brachten auch Anregungen<br />

für unsere künftige Arbeit.<br />

Hegelallee 8<br />

Haus 2<br />

14467 Potsdam<br />

Tel.: 0331/<br />

280 38 10 &<br />

270 69 80<br />

Fax: 280 3811<br />

E-Mail: abb-lv.org@t-online.de<br />

www.abbev.de


16 BESCHÄFTIGUNGSWERK BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Nachdem wir in der letzten Ausgabe<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

unsere Stuhlgymnastik mit der Heilpraktikerin<br />

Bärbel Schmeing im LI-<br />

BEZEM vorgestellt haben, möchten<br />

wir in dieser Ausgabe auf ein weiteres<br />

Angebot für aktive Freizeitgestaltung<br />

im LIBEZEM aufmerksam machen,<br />

das auch sehr für Menschen mit Behinderungen<br />

jeder Art geeignet ist.<br />

In März 2006 wurden wir von<br />

der Lach-Yoga-Lehrerin, Frau Kerrin<br />

Köpnick, angesprochen, die in<br />

Lichtenberg eine Lach-Yoga-Gruppe<br />

aufbauen wollte. Frau Köpnick<br />

informierte uns ausführlich, klärte<br />

uns über das Lach-Yoga auf und wir<br />

wurden uns einig. Seit Mai 2006<br />

haben wir im LIBEZEM nun einen<br />

Lach-Yoga-Treff, der sich entwickelt<br />

und den wir gern ausbauen möchten.<br />

Am Anfang stand aber die Frage,<br />

was ist eigentlich Lach-Yoga? Auch<br />

hier hat uns Frau Köpnick mit ihrem<br />

Informationen geholfen, auf denen<br />

auch dieser Artikel beruht.<br />

Natürlich wissen wir, dass jeder<br />

gerne Lacht, jeder kann es auch und<br />

jeder mag das Lachen. Muffel sind<br />

dabei nicht angesagt. Vor allem, Lachen<br />

stärkt das Immunsystem, baut<br />

Stress ab, entspannt und befreit den<br />

Körper und wirkt auch antidepressiv.<br />

Es stärkt das soziale Miteinander,<br />

hilft Konflikte zu lösen, fördert die<br />

Kreativität und schafft ein friedliches<br />

Miteinander. Wer viel lacht, ist<br />

glücklich, gesünder und geht auch<br />

gelassener mit den Dingen des Alltags<br />

um. Das Lachen relativiert Probleme<br />

und macht das Leben leichter.<br />

a n z e i g e<br />

Eine sportliche Betätigung einmal ganz anders:<br />

Lach-Yoga-Treff im LIBEZEM<br />

Und – Lachen kostet nicht einmal<br />

Geld, wir haben es ganz umsonst.<br />

Lach-Yoga wurde als Kombination<br />

von Yoga und Lachen 1995 von dem<br />

indischen Arzt Dr. Madan Kataria<br />

aus Mumbai entwickelt. Als er einen<br />

Artikel mit dem Titel „Lachen ist<br />

die beste Medizin“ verfassen wollte,<br />

kam ihm die Idee eine Lach-Club zu<br />

gründen. Zunächst erzählte er Witze,<br />

aber als deren Vorrat erschöpft<br />

war, ließ das Interesse der Leute<br />

nach. Deshalb ließ sich Dr. Kataria<br />

etwas Neues einfallen, um die Leute,<br />

die weggeblieben waren, wieder<br />

zurückzuholen und zum Lachen zu<br />

bringen. Ihm kam der Gedanke das<br />

Lachen mit Yoga zu verbinden. Er<br />

entwickelte dazu verschiedene Lachübungen,<br />

die hauptsächlich auf der<br />

Tiefenatmung des Yoga basieren.<br />

Da jeder Mensch Lachen kann,<br />

sind keine besonderen Vorkenntnisse<br />

für einen Einstieg notwendig. Es<br />

werden auch keine besonderen Utensilien<br />

benötigt. Lach-Yoga-Übungen<br />

sind leicht zu erlernen, einfach in<br />

der Anwendung und effektiv in ihrer<br />

Wirkung. Jede Übung hat ihren<br />

eigenen tieferen Sinn und spricht<br />

verschiedene Organe des Körpers an.<br />

Ein gut durchbluteter und mit viel<br />

Sauerstoff versorgter Organismus ist<br />

das Resultat. Die Übungen bleiben im<br />

Gedächtnis, sind damit jeder Zeit abrufbar<br />

und können immer und überall<br />

im Alltag angewandt werden. Somit<br />

ist jeder für das Lach-Yoga geeignet,<br />

der Lachen sowie etwas für seine körperliche<br />

und geistige Fitness Geist<br />

tun will. Und jeder sollte bedenken:<br />

häufiges intensives Lachen verändert<br />

unser Denken und macht uns rundum<br />

zu einem positiv gestimmten Menschen,<br />

der sorgsamer mit sich und<br />

seinen Menschen umgeht.<br />

Unser Gruppe freut sich auch auf<br />

Menschen mit Handykap; denn die<br />

Übungen können von allen Menschen<br />

durchgeführt werden. Frau<br />

Kerrin Köpnick ist ausgebildete<br />

Lach-Yoga-Lehrerin und steht damit<br />

für eine kompetente und fachkundige<br />

Begleitung der Gruppe. Da des<br />

Lachen für Frau Köpnick nicht nur<br />

Berufung sondern auch Beruf ist,<br />

müssen wir für dieses Angebot einen<br />

kleinen Kostenbeitrag erheben,<br />

der pro Veranstaltung bei nur 3,50<br />

Euro liegt. Wir wissen, dass dies<br />

für viele eine Menge Geld ist, aber<br />

es sollte jeder bedenken, was ihm<br />

dafür geboten wird. Wir denken, es<br />

ist bezahlbar und es bringt jedem<br />

Teilnehmer etwas für seine gesamtes<br />

Wohlbefinden in einer Zeit, die für<br />

viele sehr schwer genug ist.<br />

Wer Fragen hat oder mitmachen<br />

will, kann sich gern an das LIBE-<br />

ZEM wenden oder er kommt einfach<br />

zum Übungstermin. Die Gruppe<br />

trifft sich<br />

jeden Mittwoch in der Zeit von<br />

17.30 Uhr bis 18.30 Uhr<br />

im LIBEZEM in der Rhinstraße 9<br />

10315 Berlin-Friedrichsfelde<br />

Tel. 522 92 00, Fax: 522 92 020<br />

oder E-Mail: libezem@<br />

beschaeftigungswerk.de.<br />

Wir freuen uns auf jeden, der mitmacht<br />

bei einer völlig neuen Art,<br />

körperlich und geistig fitt zu bleiben.<br />

Sprechen Sie uns an! Bei uns<br />

im Haus wird seit Mai 2006 mehr<br />

gelacht und schon dies ist ein großer<br />

Gewinn nicht nur für die Teilnehmer<br />

sondern auch für das LIBEZEM.<br />

Andreas Svojanovsky, Leiter des LIBEZEM<br />

Foto: LIBEZEM


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Am 19. Oktober 2006 veranstaltete<br />

die Laurentiusschule Cöthen<br />

(Märkisch Oderland) die zweite<br />

Brandenburger Landesmeisterschaft<br />

im Crosslauf. Eingeladen zu diesem<br />

Wettbewerb waren alle Kinder und<br />

Jugendlichen der Brandenburger Förderschulen<br />

für geistig Behinderte.<br />

Der Schulleiter der Laurentiusschule,<br />

Maik Stiebitz, hatte schon in der<br />

Einladung zum Crosslauf von einem<br />

anspruchsvollen Profil mit einem langen<br />

Anstieg geschrieben: „Da heißt<br />

es: auf die Zähne beißen. Aber ein<br />

Landesmeistertitel will schließlich<br />

verdient sein.“ Und so ist auch Lutz<br />

Kunze vom Schulamt Cottbus beeindruckt:<br />

„Hut ab vor der Leistung der<br />

Kinder und Jugendlichen. So mancher<br />

Erwachsener hätte mit der Strecke<br />

Probleme bekommen.“ Doch die<br />

160 Läufer aus 14 Förderschulen für<br />

geistig Behinderte haben sich nicht<br />

von dem Auf und Ab der Strecke in<br />

Falkenberg bei Bad Freienwalde abschrecken<br />

lassen. Die Schülerinnen<br />

und Schüler bis 16 Jahre müssen eine<br />

zwei Kilometer lange Strecke bewältigen,<br />

für die älteren Jugendlichen ist<br />

der Vier-Kilometer-Kurs abgesteckt.<br />

Die mehrfachen Paralympics-Sieger<br />

Verena Bentele und Gerd Schönfelder<br />

sowie die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft<br />

der Damen<br />

wurden auf der Benefiz-Gala Paralympic<br />

Night des Deutschen Behindertensportverbands<br />

heute in Hamburg<br />

als Sportler des Jahres geehrt.<br />

Vor 350 Gästen in den Börsensälen<br />

der Handelskammer Hamburg<br />

erhielten sie die nicht dotierten Auszeichnungen.<br />

An der vom Medizin-<br />

SPORT<br />

Auf die Zähne beißen<br />

Und so ist die 2. Crosslauf-Landesmeisterschaft<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

mit geistiger Behinderung vor<br />

allem eins: normal. Dazu gehört die<br />

Spannung vor dem Start. Manchen<br />

Teilnehmer wie Christian Strege von<br />

der Templiner Waldhofschule packte<br />

schon am Vorabend die Nervosität<br />

gepackt. Franziska Hartwig bekam<br />

beim Frühstück kaum einen Bissen<br />

herunter. Die Schülerin der Laurentiusschule<br />

war im letzten Jahr in ihrer<br />

Alterskasse die Schnellste gewesen.<br />

Für sie gilt es, den Titel zu verteidigen.<br />

Schulische Wettbewerbe im Crosslauf<br />

haben in Brandenburg eine Tradition.<br />

Für Lutz Kunze als Berater<br />

für Integrationssport im Schulamt<br />

sind natürlich gemeinsame Wettkämpfe<br />

für alle – ob mit oder ohne<br />

Behinderung – das Ziel. Auf dem<br />

Weg dahin freut er sich aber schon<br />

über diese Landesmeisterschaft:<br />

„Bis vor einigen Jahren gab es überhaupt<br />

keine Vergleichswettkämpfe<br />

dieser Art für Schüler mit geistiger<br />

Behinderung.“ Und die Leistung sei<br />

vergleichbar mit der von Schülern<br />

ohne Handicap.<br />

Nach 13 Minuten kommen die<br />

ersten Läufer ins Ziel. Abgekämpft<br />

fallen sie den Betreuern in die Arme.<br />

Die Zeitmessung geschieht elektronisch<br />

mit einem Elektrochip in den<br />

Startnummern der Läufer. Die Auswertung<br />

am Computer ist nach wenigen<br />

Minuten abgeschlossen und die<br />

Siegerehrung beginnt direkt nach<br />

dem Lauf.<br />

Franziska Hartwig hat es wieder<br />

geschafft. Sie kann es kaum fassen.<br />

Vor der Ehrung war sie noch davon<br />

ausgegangen, Zweite zu sein. Mit einer<br />

Zeit von 15:43 min gewinnt sie<br />

die Landesmeisterschaft der 12 bis<br />

13jährigen Mädchen.<br />

Für die Laurentiusschule ist die<br />

Crosslauf-Landesmeisterschaft<br />

nicht die erste sportliche Veranstaltung.<br />

Die Förderschule für geistig<br />

Behinderte der Hoffbauer gGmbH<br />

organisierte im Frühjahr schon die<br />

Schwimm-Landesmeisterschaft.<br />

82 Schüler und Schülerinnen aus<br />

den Kreisen Märkisch-Oderland und<br />

Barnim besuchen die Ganztagsschule.<br />

Sie ist eine von 40 Förderschulen<br />

für geistig behinderte Kinder<br />

und Jugendliche im<br />

Land Brandenburg. Unter<br />

dem Motto „Distanz überwinden“<br />

initiiert die Schule<br />

schon seit einigen Jahren<br />

Projektwochen, Musikworkshops<br />

und Sportveranstaltungen.<br />

Immer in<br />

Kooperation mit anderen<br />

Schulen wird versucht, über<br />

das eigene Schultor hinaus<br />

zu denken und zu unterrichten.<br />

Landesweite Sportwettbewerbe<br />

der Schulen<br />

mögen in Brandenburg<br />

eine Tradition haben. Für<br />

die Schüler mit geistiger<br />

Behinderung werden sie<br />

langsam zur Normalität.<br />

Jens Schmitz<br />

Sportler des Jahres <strong>Berliner</strong> Sitzvolley-<br />

technik-Unternehmen Otto Bock<br />

unterstützten Sportlerwahl hatte das<br />

Publikum per Abstimmung im Internet<br />

teilgenommen.<br />

Für seine Sendung im Südwestfernsehen<br />

„Guildo und seine Gäste“<br />

bekam der Musiker und Unterhaltungskünstler<br />

Guildo Horn den von<br />

den Berufsgenossenschaften gestifteten<br />

Medienpreis.<br />

© Kooperation Behinderter im Internet e.V.<br />

Quelle: Kobinet-Nachrichten<br />

baller erstmals<br />

Deutscher Meister<br />

(FTH) Der ewige Zweite im Sitzvolleyball<br />

der Herren hat es im achten<br />

Anlauf endlich geschafft: Die<br />

Mannschaft des SV <strong>Berliner</strong> Brauereien<br />

besiegte in einem packenden<br />

Endspiel in der Lilli-Hennoch-Halle<br />

in Berlin-Hohenschönhausen am 8.<br />

Oktober den TSV Bayer 04 Leverkusen<br />

mit 3:2 in Sätzen.<br />

17<br />

Ich war dabei!<br />

Foto: privat<br />

Anzeigentafel Flughafen Berlin –<br />

Tegel am 28.09.06, 4.00 Uhr mitteleuropäischer<br />

Zeit, Flug nach Rom.<br />

Es ist Wirklichkeit geworden!<br />

Kevin Heumann ist im Juni 2006 18<br />

Jahre alt geworden. Kevin ist geistigbehindert.<br />

Er ist ein aufgeschlossener,<br />

ehrgeiziger und zuverlässiger junger<br />

Mann. Seit 10 Jahren ist Kevin Mitglied<br />

im Behinderten-Sportverein Köpenick<br />

e. V. Seine regelmäßige Teilnahme<br />

an den Trainingsstunden und<br />

die vielen Teilnahmen an verschiedenen<br />

Schwimmwettkämpfen zeigten<br />

sein Können. Er belegte bei den Internationalen<br />

Deutschen Meisterschaften<br />

für Behinderte im Schwimmen<br />

immer vordere Plätze. Aus diesem<br />

Grund erhielt er die Akkreditierung<br />

zur Teilnahme an den Europäischen<br />

Jugendspielen für geistigbehinderte<br />

Menschen in Rom. In verschiedenen<br />

Sportarten, u. a. auch Schwimmen,<br />

starteten deutsche Jugendliche. Kevin<br />

war ein Teilnehmer von 8 Schwimmern<br />

(4 Mädchen und 4 Jungen). Das<br />

Schwimmstadion war unter freiem<br />

Himmel und für die warme südliche<br />

Sonne sehr angenehm. Kevin startete<br />

in drei Disziplinen. In den Einzeldisziplinen<br />

(50 m Freistil, 100 m Brust)<br />

er schwamm er sich jeweils die bronzene<br />

Medaille, In der 4x50 m Freistilstaffel<br />

holte die deutsche Mannschaft<br />

mit Kevin die Goldmedaille.<br />

Während den Wettkämpfen waren<br />

sehr viele italienische Fans im<br />

Schwimmstadion und umjubelten die<br />

Wettkämpfer. Kevin und seine Sportfreunde<br />

mussten sogar Autogramme<br />

geben. Dies hinterließ bei Kevin großen<br />

Eindruck. Eine große Ehre für die<br />

Schwimmer war die Einladung in die<br />

Deutsche Botschaft in Rom und die<br />

Möglichkeit, sich in das Kondolenzbuch<br />

der Stadt eintragen zu dürfen.<br />

Der Rückflug nach Berlin – Tegel<br />

war am 06.10.06. Die Erlebnisse<br />

wird Kevin sein ganzes Leben nicht<br />

vergessen!!! Kevin Heumann sagt<br />

Danke, dass ich das erleben durfte.<br />

Behinderten-Sportverein Köpenick e. V.,<br />

Karl-Heinz Brückner


18 GESUNDHEIT<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Vorbemerkung<br />

Die nachfolgenden Ausführungen<br />

wurden durch die AG Chronisch<br />

Kranke in Beratung mit Mitarbeitern<br />

von Beratungsstellen unter Einbeziehung<br />

Betroffener erarbeitet.<br />

Sie sollen die spezifischen Probleme<br />

chronisch Kranker verdeutlichen.<br />

Wir warten und hoffen, dass die Öffentlichkeit<br />

durch diese Problemdarstellung<br />

mehr Verständnis für unsere<br />

Forderungen für ein selbstbestimmtes<br />

Leben aufbringt.<br />

Zunehmend spüren wir, dass in<br />

Gesetzen und Verordnungen die spezifischen<br />

Probleme chronisch Kranker<br />

gar nicht eindeutig oder gar zum<br />

Nachteil der Kranken geregelt sind,<br />

so dass entsprechende Nachbesserungen<br />

in langwierigen Widerspruchsverfahren<br />

einzeln erfolgen müssen.<br />

Um in der Zukunft schon im Vorfeld<br />

diese Probleme zu beachten, soll eine<br />

entsprechende Problemdarstellung<br />

als Diskussionsgrundlage im gesundheitspolitischen<br />

Bereich dienen.<br />

Nachfolgende Auflistung stellt nicht<br />

den Anspruch auf Vollständigkeit<br />

und die Reihenfolge beinhaltet keine<br />

Bewertung. Die folgende Gliederung<br />

unter sozialen und medizinischen Aspekten<br />

soll die jeweils spezifischen<br />

Probleme aufzeigen. Die Verfasser<br />

gehen aber von einem engen Zusammenhang<br />

beider Aspekte aus.<br />

Soziale Problemdarstellung<br />

Das System sozialer Hilfen ist sehr<br />

unübersichtlich. In den gesetzlichen<br />

Bestimmungen werden chronisch<br />

Kranke unter dem allgemeinen Begriff<br />

der Behinderung subsummiert,<br />

das bedeutet für chronische Erkrankungen<br />

mit schubweisem Verlauf<br />

„Kann-Bestimmungen“ (BSHG §39)<br />

oder Benachteiligungen (BSHG §68,<br />

SGB XI §14).<br />

Chronisch Kranke haben bedingt<br />

durch die anfänglich oft unklare Diagnose<br />

und später unsichere Prognose<br />

mit unvorhersehbarem Krankheitsverlauf<br />

geringe Chancen auf dem<br />

a n z e i g e<br />

Arbeitsmarkt. Arbeitslosigkeit und<br />

Sozialhilfeabhängigkeit sind oft die<br />

Folge. Bei vorzeitiger Berentung erfolgen<br />

Rentenabschläge. Die soziale<br />

Ansicherung ist gefährdet, da eine<br />

Vorsorge über private Versicherungen<br />

entweder gar nicht oder durch<br />

Risikoabschläge nicht finanzierbar<br />

ist. Das bedeutet finanzielle Nöte bei<br />

absehbar zunehmenden Versorgungskosten<br />

infolge der fortschreitenden<br />

Erkrankung (erhöhter Hilfebedarf,<br />

Pflege, Medikamente, Ernährung).<br />

Bei berufstätigen chronisch Kranken<br />

ergeben sich Schwierigkeiten in der<br />

Vereinbarung von Arbeitszeiten und<br />

notwendigen Therapien. Durch die<br />

oft schubhaften Krankheitsverläufe<br />

bedingte Ausfallzeiten wirken sich<br />

ebenfalls negativ auf die berufliche<br />

Situation aus.<br />

Ein fortschreitender Krankheitsverlauf<br />

hat infolge der fortschreitenden<br />

Behinderung eine zunehmende<br />

Mobilitätseinschränkung zur Folge,<br />

die wiederum die sozialen Kontakte<br />

und die berufliche Flexibilität zunehmend<br />

einschränkt. Aus unvorhersehbarer,<br />

zum Teil plötzlich eintretender<br />

Verschlechterung ergeben<br />

sich Probleme bei der Beschaffung<br />

behindertengerechten Wohnraums.<br />

Ebenfalls schwierig gestaltet sich die<br />

langfristige Planung. Sind die Vergabekriterien<br />

für Wohnraumvergabe,<br />

obwohl zukünftig absehbar, zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt nicht erfüllt,<br />

führt dies oft zu Ablehnungen.<br />

Medizinische Problemdarstellung<br />

Chronische Erkrankungen sind<br />

nicht heilbar. Das bedeutet günstigstenfalls<br />

eine Stagnation des Gesundheitszustandes.<br />

Daraus ergibt<br />

sich ein ständiger Bedarf an medizinischer<br />

(ambulanter, stationärer)<br />

Betreuung, z.B. Medikation, Pflege,<br />

Rehabilitation.<br />

Selbstbestimmt leben mit Assistentinnen Ihrer Wahl<br />

Positionspapier: „Problemlagen<br />

chronisch Kranker“<br />

Die ständige Belastung durch den<br />

fortschreitenden Krankheitsverlauf<br />

ist mit entsprechender psychischer<br />

Belastung verbunden. Diese kann<br />

den Gesundheitszustand ebenfalls<br />

negativ beeinflussen. Die unsichere<br />

Prognose einer chronischen Erkrankung<br />

beeinflusst die individuelle<br />

Lebensplanung. Häufig sind Existenzfragen<br />

und Ängste in privater,<br />

beruflicher und finanzieller Hinsicht.<br />

Durch die medikamentöse Dauerbehandlung<br />

hervorgerufene Nebenwirkungen<br />

und Sekundärerkrankungen<br />

beeinträchtigen zusätzlich den<br />

Gesundheitszustand und bedürfen<br />

ebenfalls der Behandlung.<br />

Hohe Behandlungskosten besonders<br />

bei seltenen, schwer zu behandelnden<br />

Erkrankungen führen bei<br />

dem behandelnden Arzt zu hohen<br />

Budgetbelastungen. Dies kann zu<br />

Einschränkungen in der Verordnung,<br />

„Verweisung“ an andere Ärzte<br />

und einer Belastung des Arzt-Patientenverhältnisses<br />

führen. In Einzelfällen<br />

kann mit Medikamenten, die<br />

eigentlich zur Behandlung anderer<br />

Erkrankungen entwickelt und zugelassen<br />

wurden, eine Linderung von<br />

Beschwerden und Schmerzen erreicht<br />

werden. In solchen Fällen drohen<br />

dem verschreibenden Arzt trotz<br />

erfolgreicher Therapie Regressforderungen<br />

seitens der Krankenkassen.<br />

Kostenübernahmeerklärungen<br />

seitens der Krankenkassen stellen<br />

eine seltene Ausnahme dar.<br />

Fazit<br />

Die beschriebenen Probleme stehen<br />

untereinander in Wechselwirkung<br />

und beeinflussen den Gesundheitszustand<br />

des chronisch Kranken.<br />

Bei zunehmenden Schwierigkeiten<br />

in den Bereichen Krankheitsbewältigung,<br />

individuelle Lebensgestaltung,<br />

soziale Beziehungen und finanzielle<br />

Situation können psychische Erkrankungen<br />

wie Depressionen, Ängste<br />

oder Schlafstörungen ausgelöst werden.<br />

Folgende Forderungen ergeben<br />

sich aus unserer Sicht zur Her-<br />

a n z e i g e<br />

Inkontinenz- und/ oder Sexualberatung<br />

bei Ulrike Boppel<br />

Inkontinenzfachberaterin, Sexualpädagogin<br />

Anmeldungen für Einzelberatungen unter<br />

blisse, Tel.: 8 47 18 70<br />

stellung einer gleichgestellten und<br />

selbstbestimmten Lebenssituation<br />

für chronisch Kranke:<br />

1. Klare gesetzliche Regelungen,<br />

die chronische Krankheiten mit<br />

schubhaftem Verlauf als Behinderung<br />

ohne Einschränkung einstufen.<br />

2. Soziale und psychologische Betreuung<br />

durch Förderung von Beratungsangeboten<br />

und der Selbsthilfebewegung.<br />

3. Ökonomische Absicherung<br />

durch Bereitstellung und Sicherung<br />

von Arbeitsplätzen und flexible Arbeitsgestaltung<br />

(Ort und Zeit).<br />

4. Langfristige und kurzfristige<br />

Gewährleistung von behindertengerechtem<br />

Wohnraum entsprechend<br />

der gesundheitlichen Bedingungen.<br />

5. Gewährleistung der Mobilität<br />

entsprechend der sich verändernden<br />

Erfordernisse (Telebus, öffentlicher<br />

Nah- und Fernverkehr, Hilfsmittel,<br />

Rehabilitation, ...)<br />

6. Absicherung der selbständigen<br />

Lebensführung entsprechend dem<br />

jeweiligen Krankheitsverlauf (Haushaltshilfe,<br />

Kinderbetreuung, Pflege,<br />

persönliche Assistenz, ...).<br />

7. Sicherung der fachärztlichen<br />

Betreuung (Finanzierung, Ausbildung)<br />

und Ausbau eines Netzwerkes<br />

Hausarzt – Facharzt – Klinik.<br />

8. Sicherung der Finanzierung<br />

von zugelassenen Medikamenten<br />

und Heilversuchen über den festgelegten<br />

Indikationsrahmen hinaus in<br />

begründeten Einzelfällen.<br />

9. Kontinuierliche Therapieangebote<br />

zur Prävention: Funktionstraining,<br />

Physiotherapie, Patientenschulung,<br />

Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

10. Sicherung der stationären<br />

Behandlung unter Beachtung der<br />

jeweils besonderen persönlichen Voraussetzungen<br />

und gesundheitlichen<br />

Einflussfaktoren wie Alter und Begleiterkrankungen.<br />

11. INTEGRIERTE VER-<br />

SORGUNG: Sicherung der kontinuierlichen<br />

und abgestimmten Zusammenarbeit<br />

aller an der Versorgung<br />

chronisch Kranker Beteiligten: Patienten,<br />

Ärzte, Therapeuten, Beratungsstellen,<br />

Kostenträger.<br />

Horst-Dieter Ladewig,<br />

Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V., Landesbeirat,<br />

Arbeitsgruppe Chronisch Kranke


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 GESUNDHEIT<br />

Berlin - Das „Gesetz zur Stärkung<br />

des Wettbewerbs in der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung“ hält nicht,<br />

was sein Name verspricht. Bei der<br />

Versorgung der Patienten mit Hilfsmitteln<br />

wird das genaue Gegenteil<br />

erreicht, nämlich eine Konzentration<br />

auf wenige Anbieter. Daher müssen<br />

sich rund sechs Millionen Menschen<br />

in Deutschland auf gravierende Änderungen<br />

bei ihrer Versorgung mit<br />

Gehhilfen, Inkontinenzartikeln oder<br />

Atmungshilfen einstellen. Mehrere<br />

tausend Sanitätshäuser, Orthopädiehandwerksfirmen<br />

und Homecare-<br />

Unternehmen mit weit über 100.000<br />

Mitarbeitern fürchten um ihre Existenz.<br />

Darauf hat das „Aktionsbündnis<br />

Qualität in der Hilfsmittelversorgung“<br />

in Berlin aufmerksam gemacht.<br />

Hintergrund dieser Warnungen<br />

ist eine Neuregelung im Gesund-<br />

Ob schwere Erkrankung oder altersbedingtes<br />

Nachlassen der körperlichen<br />

und geistigen Kräfte – viele<br />

Menschen sind irgendwann auf ständige<br />

Betreuung angewiesen. Dann<br />

wird die Belastung für die Angehörigen<br />

oft so groß, dass die Familie<br />

daran zu zerbrechen droht. Für die<br />

temporäre oder dauerhafte Entlastung<br />

gibt es nun eine preisgünstige<br />

Lösung unter www.pflegeagentur24.<br />

de. Wer einen pflegebedürftigen Angehörigen<br />

zu Hause rund um die Uhr<br />

betreuen lassen wollte, hatte bisher<br />

mit immensen Kosten zu rechnen.<br />

Bis zu 5.000 Euro monatlich waren<br />

für die Hilfe aufzubringen – für die<br />

meisten unbezahlbar. Dank der möglich<br />

gewordenen Entsendung hoch<br />

qualifizierter und berufserfahrener<br />

Pflege- und Betreuungskräfte aus<br />

osteuropäischen EU-Beitrittsländern<br />

ist die gleiche Leistung nun ab 2.000<br />

Euro zu haben. Pflegeagentur24.<br />

de hat sich darauf spezialisiert, solche<br />

Pflege- und Betreuungskräfte in<br />

deutsche Privathaushalte zu vermitteln.<br />

Sie werden von zurzeit meist<br />

polnischen Unternehmen im Rah-<br />

Nützliche Tipps und Ratschläge<br />

zu den Festlegungen der Heilmittelrichtlinien<br />

gibt die vom Bundesverband<br />

Selbsthilfe Körperbehinderter<br />

e.V. jetzt veröffentlichte Broschüre<br />

ABC Heilmittelrichtlinien. Die Broschüre<br />

ist in fünf Kapitel gegliedert:<br />

alphabetische Auflistung und Erläuterung<br />

von Begriffen der Heilmittelversorgung,<br />

Gesetzestexte der Heil-<br />

Ausschreibungsverfahren für Hilfsmittel<br />

gefährdet Mittelstand und wohnortnahe Versorgung<br />

heitsreformgesetz. Demnach sollen<br />

die Krankenkassen die Versorgung<br />

ihrer Versicherten mit Hilfsmitteln<br />

ausschreiben und nur das Unternehmen<br />

beauftragen, das das günstigste<br />

Angebot vorgelegt hat. Alle anderen<br />

Anbieter haben das Nachsehen.<br />

Da die Krankenkassen für die meist<br />

regional tätigen Sanitätshäuser, Orthopädiehandwerker<br />

und Homecare-<br />

Unternehmen oft der dominierende<br />

Abnehmer sind, würden diese Firmen<br />

in ihrer Existenz gefährdet.<br />

Der Vorsitzende des Bundesinnungsverbands<br />

Orthopädietechnik,<br />

Frank Jüttner, betonte: „Durch derartige<br />

K.o.-Ausschreibungen werden<br />

zwangsläufig die Strukturen<br />

der mittelständischen Unternehmen<br />

zugunsten einiger Großanbieter<br />

zerstört. Leistungserbringern, die<br />

nicht den Zuschlag erhalten, wird<br />

Häusliche Pflege und Betreuung:<br />

Durch Fachkräfte aus Osteuropa kräftig sparen<br />

men der Dienstleistungsfreiheit entsandt<br />

und bringen mindestens ausreichende,<br />

meist sogar gute bis sehr<br />

gute Deutschkenntnisse mit. Während<br />

ihrer Tätigkeit in Deutschland<br />

bleiben sie in ihrem Heimatland sozialversicherungspflichtig<br />

angestellt.<br />

Hohe Qualität<br />

mit Gewährleistung<br />

Insbesondere die Qualität der<br />

vermittelten Pflege wird großgeschrieben.<br />

Dazu gehören die genaue<br />

Analyse des Pflegebedarfs,<br />

die eingehende Beratung sowie die<br />

sorgfältige Auswahl der geeigneten<br />

Betreuungskraft. Bärbel Jahrke, Geschäftsführerin<br />

von Pflegeagentur24.<br />

de: „Wir berücksichtigen schließlich<br />

auch die zwischenmenschlichen Aspekte.<br />

Eine hingebungsvolle Begleitung<br />

und individuelle Zuwendung<br />

sind uns wichtig.“ Pflegeagentur24.<br />

de erhebt keinerlei Vermittlungs-<br />

Neue Ratgeber-Broschüre: ABC Heilmittelrichtlinien<br />

mittelrichtlinien, Auszüge aus dem<br />

Heilmittelkatalog, Verwendung der<br />

gesetzlich festgelegten Vordrucke<br />

und aktuelle Gerichtsurteile zur Gesundheitsreform.<br />

Der Ratgeber ist für eine Schutzgebühr<br />

von 2,50 Euro (einschließlich<br />

Porto und Versand) beim BSK<br />

erhältlich. Tel.: 062 94 4281-0<br />

der Zutritt zum Markt verwehrt mit<br />

der Konsequenz, innerhalb kürzester<br />

Zeit ein Insolvenzverfahren einleiten<br />

zu müssen.“<br />

Das von verschiedenen Verbänden<br />

des Sanitätshandels, des orthopädischen<br />

Handwerks und der Hilfsmittelhersteller<br />

getragene Aktionsbündnis<br />

fordert den Gesetzgeber<br />

daher auf, auf diese Neuregelung<br />

zu verzichten. Andernfalls würden<br />

nicht nur die mittelständischen Anbieterstrukturen<br />

zerstört, sondern<br />

auch die wohnortnahe Versorgung<br />

der Versicherten gefährdet. Denn<br />

den Versicherten werde das Recht<br />

genommen, Hilfsmittel von einem<br />

Leistungserbringer ihres Vertrauens<br />

zu beziehen.<br />

Das „Aktionsbündnis Qualität in<br />

der Hilfsmittelversorgung“ fordert<br />

gebühren. Weiterer Pluspunkt: Die<br />

entsandten Pflege- und Betreuungskräfte<br />

stehen auf Wunsch bis zu<br />

drei Monate zur Verfügung. In allen<br />

Fällen, in denen eine Pflege- und<br />

Betreuungskraft sofort gebraucht<br />

wird oder eine bereits eingesetzte<br />

Kraft unerwartet ausfällt, werden<br />

Pflege und Betreuung auf Wunsch<br />

mit deutschen, freiberuflich tätigen<br />

Fachkräften sichergestellt.<br />

Über Pflegeagentur24.de<br />

Pflegeagentur24.de ist das Online-Angebot<br />

der Pflegeagentur 24<br />

a n z e i g e n<br />

Ihr Fachberater:<br />

Wolfgang Hänsch<br />

Bötzseestraße 99<br />

15345 Eggersdorf<br />

Telefon: 03341/ 30 20 79<br />

Mobil: 0179/ 1 30 33 63<br />

hippihaensch@aol.com<br />

Beratung nur nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung.<br />

19<br />

daher Bundestag und Bundesrat auf,<br />

den vorliegenden Gesetzentwurf zu<br />

ändern. Anders seien eine qualitätsgesicherte,<br />

individuelle Versorgung<br />

der Patienten sowie eine uneingeschränkte<br />

Aufrechterhaltung des<br />

Patientenwahlrechts nicht möglich.<br />

K.o.-Ausschreibungen verhinderten<br />

sie.<br />

Als generelle Vertragsoption werden<br />

Ausschreibungen daher vom<br />

Aktionsbündnis abgelehnt. Stattdessen<br />

sollten die Krankenkassen selbst<br />

entscheiden, welche der gesetzlich<br />

möglichen Vertragsoptionen für<br />

die Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern<br />

für sie und ihre Patienten<br />

sinnvoll sind. In jedem Falle<br />

müsse gewährleistet werden, dass<br />

qualifizierte Leistungserbringer abgeschlossenen<br />

Verträgen beitreten<br />

können.<br />

GmbH mit Sitz in Essen, die sich<br />

auf die deutschland- und europaweite<br />

Vermittlung von Pflegeleistungen<br />

für die häusliche Rund-umdie-Uhr-Betreuung<br />

spezialisiert hat.<br />

Kooperationspartner sind sowohl<br />

freiberufliche Pflegekräfte und<br />

Haushaltshilfen aus Deutschland als<br />

auch osteuropäische Pflegeunternahmen<br />

aus EU-Beitrittsländern, die das<br />

bei ihnen angestellte Pflegepersonal<br />

nach Deutschland entsenden.<br />

Pflegeagentur 24 GmbH<br />

Bärbel Jahrke, Geschäftsführerin<br />

Dumberger Str. 16, 45289 Essen<br />

Tel.: 0201-4360010<br />

E-Mail: presse@pflegeagentur24.<br />

de, www.pflegeagentur24.de<br />

Quelle: prdienst.de<br />

H i l fsmit t elberat u ng<br />

(unter Verwendung von Erprobungs-<br />

und Beratungsmustern)<br />

Beratung bei<br />

– KFZ-Umrüstung<br />

– Wohnungsumbau sowie<br />

– Inkontinenz<br />

R o l l s t u h l t r a i n i n g<br />

für Hilfspersonen<br />

Ein Fachberatungsangebot<br />

des <strong>Berliner</strong><br />

Behindertenverbandes<br />

(BBV) „Für Selbstbestimmung<br />

und<br />

Würde“.


20 <strong>REISEN</strong><br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Call-Center-Agenten und Produktmanager mit Know-How im barrierefreien<br />

Tourismus mit „IHK/ IMB-Zertifikat“ ausgezeichnet<br />

Erster Durchlauf der Weiterbildungen<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

und andere auf dem Arbeitsmarkt<br />

Benachteiligte erfolgreich<br />

abgeschlossen<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

haben seit dem Startschuss der<br />

Maßnahme am 21. August in der IHK<br />

Potsdam eine Menge gelernt: Neben<br />

Grundkenntnissen aus verschiedenen<br />

touristischen Bereichen wie z.B.<br />

Marketing, Produktentwicklung,<br />

Servicequalität und Reiserecht wurden<br />

Detailinformationen zu den Ansprüchen<br />

mobilitätseingeschränkter<br />

Reisender vermittelt. Während die<br />

Call-Center-Agenten die Themen<br />

Kommunikation, Rhetorik und Beschwerdemanagement<br />

vertieften,<br />

erhielten die Produktmanager das<br />

Rüstzeug, um durch kompetente Beratung<br />

touristische Akteure für das<br />

Thema barrierefreier Tourismus zu<br />

sensibilisieren sowie touristische<br />

Angeboten und Pauschalen zu entwickeln.<br />

Am 30.10.2006 erfolgte im Rahmen<br />

der feierlichen Abschlussveranstaltung<br />

im HausRheinsberg, Hotel<br />

am See, die Übergabe der bundeseinheitlichen<br />

IHK-Zertifikate an 18<br />

Produktmanager und 8 Call-Center-Agenten.<br />

René Kohl, Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Potsdam und<br />

Raimund Jennert, Geschäftsführer<br />

des Landestourismusverband Brandenburg<br />

überreichten die Zertifikate<br />

an die stolzen Absolventen. Steffen<br />

Ziems, Sales Manager<br />

der IMB Business<br />

Academy<br />

GmbH und kooperierenderBildungsträger<br />

der Maßnahme,<br />

betonte, dass<br />

die Qualifizierungen<br />

eine solide Grundlage<br />

für die weitere<br />

beruflichen Zukunft<br />

der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

darstellt.<br />

Im Anschluss an<br />

die 400 Unterrichtsstunden<br />

absolvieren<br />

die zertifizierten<br />

Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer vom<br />

01. bis 28.11.2006<br />

ein Praktikum in<br />

verschiedenen Betrieben<br />

in Brandenburg und Berlin.<br />

„Seit ich den Lehrgang besucht<br />

habe, gehe ich mit ganz anderen Augen<br />

durch den Alltag. Abgesenkte<br />

Bordsteine und Blindenleitsysteme<br />

sind mir früher nie aufgefallen. Jetzt<br />

merke ich erst, an welchen Stellen es<br />

überall noch hapert, um allen Menschen<br />

einen Zugang zu ermöglichen“<br />

sagt Maria Grotthoff-Schmitz aus<br />

dem Produktmanagerlehrgang. Das<br />

neu erlernte Wissen möchte sie im<br />

Rahmen eines Praktikums bei der<br />

Stiftung Preußische Schlosser und<br />

Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam<br />

einbringen.<br />

Reiseinfos für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

Erholung auf den Kanarischen<br />

Inseln<br />

Wenn nun in Mitteleuropa der<br />

Winter kommt, gibt es auf den Kanarischen<br />

Inseln noch schöne Tage.<br />

Wer sich entschließt, jetzt dorthin<br />

zu reisen, für den könnte das Hotel<br />

Dunas Canteras. Das 4-Sterne-Hotel<br />

liegt unmittelbar am Strand von<br />

Las Canteras. Bis zum Stadtzentrum<br />

von Las Palmas ist es nicht weit.<br />

Von den 89 Zimmern des Hauses<br />

sind fünf speziell für Gäste mit Behinderungen<br />

ausgestattet. Sie verfügen<br />

über befahrbare Duschen sowie<br />

im Sanitärbereich über zusätzliche<br />

Haltegriffe und höhenverstellbare<br />

Toilettenbecken. Weiter 29 Zimmer<br />

sind teilweise barrierefrei. Mehr Informationen<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.hotelsdunas.com und telefonisch<br />

von 0034 928 44 53 00 oder<br />

0034 928 14 28 28.<br />

Busreisen zu den schönsten Zielen<br />

Reisen mit Rollstuhl ist oft eine<br />

Fahrt ins Ungewisse. Wer es als<br />

Rollstuhlnutzer dennoch einmal<br />

versuchen möchte, oder seinen Urlaub<br />

mit jemandem verbringen will,<br />

der überall ebenerdige Bedingungen<br />

benötigt, findet im Angebot<br />

des VbA Reisedienst gute Voraussetzungen<br />

für einen unbeschwerten<br />

und erholsamen Urlaub. Hier gibt<br />

es eine breite Auswahl möglicher<br />

Reiseziele und die Fahrt erfolgt mit<br />

einem Reisebus der Komfortklasse:<br />

Er bietet nicht nur Klimaanlage und<br />

Bordküche sondern auch eine variable<br />

Bestuhlung, eine Einstiegshilfe<br />

für Reisgäste mit Rollstuhl und die<br />

Möglichkeit, auch Elektrorollstühle<br />

zu verladen. Weitere Auskünfte<br />

dazu finden Interessenten im Internet<br />

unter www.vba-reisen.de. Fragen<br />

zu weiteren Details und zur Reise-<br />

Die Weiterbildungen wurden im<br />

Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative<br />

EQUAL „FAIRWAY – Neue<br />

Wege zu selbstbestimmtem ErwerbsLeben<br />

durch mehr Barrierefreiheit“<br />

durchgeführt. Auch für<br />

das nächste Jahr sind wieder Qualifizierungen<br />

geplant: vom 19.02. bis<br />

02.05.2007 werden Reiseleiter/Gästeführer<br />

(IHK) sowie Regionale Berater<br />

(IHK) ausgebildet, vom 07.05.<br />

bis 17.07.2007 erfolgt ein weiterer<br />

Durchlauf des Call-Center-Agent<br />

(IHK) Lehrgangs. Bei allen drei<br />

Maßnahmen steht der barrierefreie<br />

Tourismus wieder im Vordergrund.<br />

buchung können gerichtet werden<br />

an: VbA – Selbstbestimmt Leben<br />

e.V. – Reisedienst, Westendstraße<br />

93, 80339 München. Tel. 089 54 03<br />

46 83, Fax 089 54 03 46 85. E-Mail:<br />

reisedienst@vba-muenchen.de.<br />

Das neue Jahr zwischen Heidelberg<br />

und Sinsheim beginnen<br />

Die Gegend zwischen Heidelberg<br />

und Neckargemünd sowie Sinsheim<br />

gehört zu den schönsten Deutschlands.<br />

Mitten in dieser Region liegt<br />

auch Lobbach. Hier bietet die Manfred-Sauer-Stiftung<br />

auch Unterkünfte<br />

für mobilitätseingeschränkte<br />

Reisende, welche die Region einmal<br />

besuchen und erleben möchten. Besucher<br />

können hier eines der modern<br />

eingerichteten Gästezimmer<br />

buchen. Alle Gästezimmer verfügen<br />

über Telefon, Fernseher und Inter-<br />

FAIRWAY will dazu beitragen, das<br />

Land Brandenburg auf dem Gebiet<br />

der Barrierefreiheit und insbesondere<br />

des „Barrierefreien Tourismus für<br />

Alle“ zu einer Vorbildregion in Europa<br />

zu entwickeln. Der Landestourismusverband<br />

Brandenburg ist Träger<br />

von zwei Teilprojekten dieser Initiative,<br />

die neben Qualifizierungen auch<br />

Veranstaltungen zur Sensibilisierung<br />

von Touristikern anbietet. Weitere<br />

Informationen erhalten Sie im Internet<br />

unter: www.ltv-brandenburg.de<br />

bzw. bei Kerstin Tangermann unter<br />

Tel.: 0331-275 28-26.<br />

Doreen Heinze<br />

netanschluss sowie ein ebenerdiges<br />

Bad. Selbstverständlich ist auch die<br />

Anlage insgesamt auf Besucher mit<br />

Rollstuhl eingerichtet. Für die Weihnachtszeit<br />

2006 und den Jahreswechsel<br />

gibt es preisgünstige Schnupperangebote<br />

mit drei Übernachtungen<br />

und Frühstück. Weitere Angaben<br />

finden potentielle Besucher unter<br />

www.msstiftung.de oder bekommen<br />

Antwort auf ihre Fragen von: Manfred-Sauer-Stiftung,<br />

Neurott 20,<br />

74931 Lobbach. Tel.: 06266 960 250,<br />

E-Mail: info@msstiftung.de<br />

Informationsplattform Österreich<br />

Eine gute Quelle für das Beschaffen<br />

von Informationen zur Vorbereitung<br />

eines Urlaubes in Österreich ist<br />

die Informationsplattform Barrierefreier<br />

Tourismus. Sie ist im Internet<br />

unter der Adresse www.infoplattform.at<br />

in deutscher und (nun auch<br />

in) englischer Sprache zu erreichen.<br />

Foto: Landestourismusverband Brandenburg e.V.


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 <strong>REISEN</strong><br />

Faszinierende Gebäude der Renaissance<br />

und des Barock, historische<br />

Handelshöfe und Passagen erstrahlen<br />

im neuen Glanz. Kirchen,<br />

Museen und Zoo laden zum Besuch<br />

ein. In den letzten Jahren ist die Zahl<br />

der behindertengerechten Kultureinrichtungen<br />

und Gastronomiebetriebe<br />

ständig gewachsen. Bestens geeignet<br />

für einen Bummel ist die überschaubare<br />

fußgänger- und rollifreundliche<br />

Innenstadt. Innerhalb eines 3,5 km<br />

langen Promenadenringes sind viele<br />

Sehenswürdigkeiten gut erreichbar.<br />

Im einzigartigen geschlossene System<br />

der Passagen und Durchgangshöfe<br />

kann man die historischen Häuser<br />

(Geschäfte und Restaurants) fast<br />

barrierefrei und wetterunabhängig<br />

durchwandern. Am bekanntesten ist<br />

die Mädler Passage mit Auerbachs<br />

Keller.<br />

Zur Vorbereitung eines Leipzigbesuches<br />

sollte man mit dem Leipzig<br />

Tourist Service (Tel. 0341/7104<br />

255) Kontakt aufnehmen und deren<br />

Infos anfordern. Die Broschüre<br />

„Barrierefrei Leipzig“ informiert<br />

Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer,<br />

Blinde, Hör- und Sehbehinderte<br />

über Zugangsmöglichkeiten, Fahr-<br />

stuhlausstattung, Parkplätze, WC<br />

und Öffnungszeiten von touristischen<br />

Sehenswürdigkeiten, Museen,<br />

Musik und Theater, Cafes, Gaststätten,<br />

Kinos und Kultureinrichtungen.<br />

Hotels werden im Heft „Leipzig Hier<br />

liegen Sie richtig“ auch hinsichtlich<br />

behindertengerechter Einrichtungen<br />

beschrieben.<br />

Die „Leipzig Card“ bietet freie<br />

Fahrt im Nahverkehr und Ermäßigungen<br />

in Museen, Geschäften und<br />

Gastronomie. Die meisten Museen,<br />

Kirchen, das Gewandhaus, die Oper<br />

und das Schauspiel und die bekanntesten<br />

Gaststätten sind barrierefrei.<br />

Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten<br />

sollte man sich das Cafe/<br />

Restaurant „Zum arabischen Coffee<br />

Baum“ (Kleine Fleischergasse<br />

4) nicht entgehen lassen. Das älteste<br />

erhaltene Cafe Europas besteht<br />

seit 1711und hat außer gemütlichen<br />

Gaststuben auch das interessante<br />

Kaffeemuseum. Viele Spezialitäten<br />

und auch „Leipziger Lerchen“<br />

(Marzipangebäck) werden hier ge-<br />

Urlaub in Deutschland für Rollstuhlfahrer<br />

und Menschen mit anderer Behinderung<br />

ist der Untertitel des nun schon in<br />

der 18. Auflage erscheinenden Reisehandbuchs<br />

„HANDICAPPED-REI-<br />

SEN“ von Ivo Escales. Wer diesen<br />

beliebten Reiseführer länger kennt,<br />

kann beurteilen, welcher Qualitätssprung<br />

sich seit der ersten Ausgabe<br />

1984 – damals noch in Heftform –<br />

vollzogen hat. Er wurde einfach von<br />

Jahr zu Jahr umfangreicher, besser,<br />

informativer und hat seine Ratgeberfunktion<br />

für alle Reiselustigen voll<br />

unter Beweis gestellt. Mittlerweile<br />

hat die Tourismuswirtschaft mitbekommen,<br />

dass auch Menschen mit<br />

Behinderung gern unterwegs sind<br />

und eine durchaus interessante Klientel<br />

sind – und entsprechende Angebote<br />

für diese Gruppe nehmen zu,<br />

wenn auch mitunter mit Unzulänglichkeiten<br />

behaftet.<br />

Dass unangenehme Überraschungen<br />

möglichst ausbleiben, da sei Yvo<br />

Escales vor! Hier können sich die<br />

Interessierten ganz aktuell informieren,<br />

wie breit die Türen sind, ob<br />

es stufenlose Eingänge gibt, ob die<br />

Waschbecken mit dem Rollstuhl unterfahren<br />

werden können, wie es um<br />

die anderen sanitären Einrichtungen<br />

steht und vieles andere mehr. Farbfotos<br />

zeigen Außen- und oft auch Innenansichten<br />

und vervollständigen<br />

den Eindruck, Angaben zu Über-<br />

Leipzig ohne Barrieren erleben<br />

nachtungskosten und anderen Leistungen<br />

machen Vergleiche möglich.<br />

Insgesamt werden 430 ausgewählte<br />

Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen,<br />

Ferienbauernhöfe, Ferienhäuser<br />

u.a. detailliert vorgestellt. Mit der<br />

neuen Auflage ist dem Verlag ein<br />

großer Wurf gelungen.<br />

„HANDICAPPED-<strong>REISEN</strong>“<br />

zeigt deutlich, dass sich ein Paradigmenwechsel<br />

in der Tourismuswirtschaft<br />

gegenüber Menschen mit Behinderung<br />

vollzogen hat, bei teuren<br />

Edelhotels allerdings nur zögerlich,<br />

wo von hundert und mehr Zimmern<br />

meist nur 1-2 als „geeignet“ angegeben<br />

werden. Mir scheint, bei den<br />

Verantwortlichen solcher Nobelherbergen<br />

könnte im Denken noch etwas<br />

„nachgebessert“ werden.<br />

Dr. Rudolf Turber<br />

Yvo Escales<br />

„HANDICAP-<br />

PED-<strong>REISEN</strong>“,<br />

Deutschland. 18.<br />

vollständig überarbeitete<br />

Auflage<br />

Ausgabe 2007.<br />

Verlag FMG<br />

Fremdenverkehrs-Marketing<br />

GmbH Meerbusch.<br />

ISBN 978-3-926191-28-1, ISBN 3-<br />

926191-38-7, 400 S., 14,80 Euro.<br />

boten. Hannelore Stingl, Autorin<br />

des Buches „Der Kaffeebaum zu<br />

Leipzig“ (Lehmstedt Verlag), bietet<br />

Sonderangebot für unser<br />

Thermenhotel auf<br />

Djerba / Tunesien<br />

Gültig für einen Aufenthalt vom:<br />

01.11. – 21.12.2006<br />

04.01 – 28.02.2007<br />

Eine Woche Aufenthalt ohne<br />

Thermalanwendungen. Preis: Euro<br />

322,00 pro Person im Doppelzimmer<br />

mit Halbpension. Jede weitere<br />

Woche Euro 300,00 pro Person im<br />

Doppelzimmer mit Halbpension.<br />

Einzelreisende im Doppelzimmer:<br />

Zuschlag Euro 74,- pro Tag. Alle<br />

Preise inklusive rollstuhlgeeignetem<br />

Transfer Flughafen – Hotel – Flughafen.<br />

Nicht inkludiert: Flug – diesen<br />

bieten wir gerne gesondert an.<br />

Dieses Thermenhotel verfuegt ueber<br />

eine eigene Therme. Die Kuranwendungen<br />

finden in einem separaten<br />

Gebaeude innerhalb der Anlage<br />

statt. Wie Sie unserer Homepage<br />

entnehmen koennen ist die Anlage<br />

auch fuer koerperbehinderte Menschen<br />

bestens geeignet.<br />

Der Traum von Sonne, Strand,<br />

Erholung, Thermalbaeder und Meer<br />

wird wahr – nur 2 Flugstunden von<br />

Österreich entfernt. Es stehen den<br />

Gaesten Hallen- und Thermalbad,<br />

21<br />

auch öffentliche Führungen (Tel.<br />

0341/9651315) an. Leider fehlt im<br />

historischen Gebäude ein Fahrstuhl.<br />

Wer die oberen Stockwerke nicht besuchen<br />

kann findet im Buch neben<br />

Infos auch viele Fotos.<br />

Der 1878 gegründete Zoo mit seinen<br />

900 Tierarten ist sehenswert und<br />

barrierefrei. Im neuen Elefantentempel<br />

Ganesha Mandir informieren<br />

Interaktive Stationen über die grauen<br />

Riesen. Asiatische Pagoden mit<br />

Sitzplätzen gewährleisten gute Aussichten<br />

auf die großen Badebecken<br />

im Freigelände. Mit dem Fahrstuhl<br />

geht es in den Tempelkeller, wo man<br />

durch Glasscheiben den Elefanten<br />

beim Schwimmen zusehen kann.<br />

Pongoland ist die weltgrößte begeh-<br />

und Rolli-befahrbare Menschenaffenanlage.<br />

Zur Kiwara Savamme gehört<br />

auch eine Lodge mit exotischen<br />

Speisen im Angebot. Im Safari-Shop<br />

werden Artikel zur beliebten MDR-<br />

Fernsehserie „Elefant, Tiger & Co“<br />

sowie ein toller Zooführer angeboten.<br />

Leipzig bietet so viel, dass man<br />

bei jedem Besuch Neues entdecken<br />

kann!<br />

Reisen für behinderte Menschen<br />

Sauna, verschiedene Sport- und<br />

Tennisplätze zu Verfügung. Im Kurzentrum<br />

werden zahlreiche Behandlungen<br />

unter aerztlicher Betreuung<br />

angeboten: Kinesietherapie, Relaxmassagen,<br />

Hydrotherapie, CO2<br />

Baeder, Elektrogalwanische Bäder,<br />

Unterwassermassagen, Schlammpackungen,<br />

HNO-Behandlungen und<br />

Inhalationen. Damit koennen Ihre<br />

Begleiter auch einmal ausspannen.<br />

NEU:<br />

Hilfestellung gegen Kostenersatz<br />

direkt vor Ort (gegen Voranmeldung<br />

bei Buchung)! Leihgeraete wie Rollstuhle,<br />

Hebelifter gegen einen geringen<br />

Unkostenbeitrag. Die Anlage ist<br />

ausserdem durchgehend behindertenfreundlich<br />

ausgestattet (siehe unsere<br />

homepage).<br />

Sie finden die Beschreibung des<br />

Hotels unter www.behindertenreisen.at<br />

Afrika / Tunesien / Insel Djerba.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage<br />

Mit freundlichen Grüßeen<br />

Georg W. Freund<br />

Aktion Gemeinsam Reisen<br />

Tel / Fax: +43 1 974 13 91<br />

Mail: agr.reisen@<br />

behindertenreisen.at


22 <strong>REISEN</strong><br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Die Begegnung mit Tieren bei einem<br />

Besuch im Tierpark, Zoo oder<br />

einem Wildgehege sind immer wieder<br />

Momente bei denen interessante,<br />

lehrreiche und erlebnisreiche Stunden<br />

garantiert sind. Nur wenige Parks<br />

bieten jedoch die Möglichkeit, sich<br />

von einer Tierart ein so umfassendes<br />

Bild zu verschaffen wie der Vogelpark<br />

Walsrode. Mit etwa 4.600 Vögeln in<br />

750 verschiedenen Arten bietet er eine<br />

einzigartige Möglichkeit, die Vogelwelt<br />

der Kontinente unserer Erde und<br />

ihrer Klimazonen kennen zu lernen.<br />

Das Interesse am Markt für Rehabilitation,<br />

Gesundheit und Reisen<br />

wächst stetig. runa reisen aus Steinhagen<br />

konnte diese Entwicklung<br />

jetzt am eigenen Messestand auf Europas<br />

größter Messe für Pflege und<br />

Rehabilitation bestätigen. Insgesamt<br />

51.000 Besucher kamen vom 18.<br />

bis 21. Oktober 2006 zur internationalen<br />

Fachmesse nach Düsseldorf,<br />

um sich einen Überblick über Reisen,<br />

Rehatechnik und Hilfsmittel zu<br />

verschaffen. 846 Aussteller aus 32<br />

Ländern stellten ihre Angebote der<br />

Öffentlichkeit vor.<br />

Reisebegeisterte Standbesucher<br />

interessierten sich speziell für die<br />

individuellen Reiseangebote und<br />

begutachteten den barrierefreien Internetauftritt<br />

des Reiseveranstalters.<br />

Großen Zuspruch fand zudem ein<br />

attraktives Reisegewinnspiel.<br />

Reisetipp: Vogelpark Walsrode<br />

Nach dem Eingangsbereich und<br />

in der Umgebung der Windmühle<br />

gibt es Abschnitte mit geringen Steigungen,<br />

beziehungsweise Gefälle.<br />

Abgesehen davon ist das Gelände<br />

des Vogelpark eben. Lori-Atrium,<br />

Papageienhaus, Paradieshalle, Freiflughalle,<br />

Tropenwaldhalle und auch<br />

das Deutsche Vogelbauer-Museum<br />

sind ebenso wie die beiden Gaststätten<br />

auf dem Parkgelände ebenerdig<br />

zugänglich. An den Toiletten-Standorten<br />

gibt es zugleich Toiletten für<br />

Besucher mit Rollstuhl.<br />

Erfolgreiches Messedebüt in Düsseldorf<br />

runa reisen mit Zuspruch auf Rehacare 2006 sehr zufrieden<br />

„Es war für uns faszinierend, live<br />

zu erleben, wie viele Menschen mit<br />

Behinderungen sich für integrative<br />

Urlaubsangebote interessieren. Mit<br />

soviel Interesse an unseren Angeboten<br />

haben wir im Vorfeld der Messe<br />

nicht gerechnet“, fasst Nils Wend,<br />

Geschäftsführer der runa reisen<br />

GmbH, das Ergebnis zusammen.<br />

Neben zahlreichen Beratungen<br />

von potenziellen Gästen am Messestand<br />

wurden auf der Rehacare<br />

auch erste Gespräche mit möglichen<br />

Kooperationspartnern geführt. „Wir<br />

sind sehr zuversichtlich, hier in den<br />

nächsten Monaten konkrete Ergebnisse<br />

präsentieren zu können“, so<br />

Wend weiter.<br />

Die nächste REHACARE findet<br />

in Düsseldorf vom 3. bis 6. Oktober<br />

2007 statt.<br />

Der Vogelpark<br />

Walsrode<br />

ist mit dem Auto<br />

über die Abfahrt<br />

„Fallingbostel“<br />

(BAB 7; Abfahrt<br />

47) oder die Abfahrt<br />

„Walsrode<br />

West“ (BAB<br />

27; Abfahrt 27)<br />

über die Bundesstraße<br />

209<br />

gut zu erreichen.<br />

Der Park-<br />

Über runa reisen:<br />

platz des Vogelpark<br />

ist von der<br />

Bundesstraße<br />

209 aus gut<br />

ausgeschildert.<br />

Im Bereich des<br />

Zugangs zum<br />

Vogelpark stehen<br />

reservierte<br />

Parkplätze für<br />

Besucher mit<br />

Behindertenparkkarte<br />

zur<br />

Verfügung.<br />

Der Weg in<br />

den Vogelpark<br />

führt von hier<br />

aus über eine<br />

Bogenbrücke<br />

auf die andere<br />

Straßenseite<br />

zum Vogelpark.<br />

Diese Brücke<br />

ist stark ge-<br />

Ende Juli 2006 hat der Reiseveranstalter<br />

„runa reisen“ seine Geschäftstätigkeit<br />

aufgenommen. Das<br />

Unternehmen wird von den drei<br />

Vollbluttouristikern Dipl.-Kfm.<br />

(FH) Karl Bodo Bock, Dipl.-Kfm.<br />

(FH) Patrick Nitsche und Dipl.-Kfm.<br />

(FH) Nils Wend geführt. Das Unternehmen<br />

hat seinen Sitz in Steinhagen<br />

(Westfalen) und bietet integrative<br />

Reisen für „Reisende mit Behinderung“<br />

und „Gäste im besten Alter<br />

an“. Den Schwerpunkt im Bereich<br />

der Übernachtungen bilden Unterkünfte<br />

ab der 3-Sterne-Kategorie<br />

aufwärts. Von der Anreise, über die<br />

reine Unterkunftsvermittlung bis hin<br />

zu komplexen Pflegedienstleistungen<br />

verfügt der Spezialreiseveran-stalter<br />

über ein Full-Service Angebot für<br />

seine Gäste.<br />

Fotos: Autor<br />

wölbt und ist nur durch Überwinden<br />

von Steigungs- und Gefällestrecken<br />

von mehr als 10 Prozent Neigung<br />

zu überwinden. Besucher mit Rollstuhl,<br />

denen das nicht möglich ist,<br />

sollten sich telefonisch in der Verwaltung<br />

des Vogelpark anmelden.<br />

Mit Erlaubnis der Verwaltung kann<br />

ein eigentlich für den öffentlichen<br />

Verkehr gesperrter Wirtschaftsweg<br />

befahren werden, welcher gegenüber<br />

der Einfahrt zum Parkplatz direkt<br />

zum Eingangsbereich des Vogelpark<br />

führt.<br />

Weitere Information zum Vogelpark<br />

Walsrode findet sich im Internet<br />

unter www.vogelpark-walsrode.<br />

de oder unter:<br />

Vogelpark Walsrode<br />

Postfach 1549, 29655 Walsrode<br />

Tel.: 05161 60 440<br />

H. Smikac<br />

Quelle: runa reisen<br />

Weiterführende Informationen:<br />

runa reisen<br />

GmbH<br />

Carl-Benz-Str. 12<br />

33803 Steinhagen<br />

Pressesprecher: Nils Wend<br />

Tel.: 05204 – 88 83 16, Fax: 05204 –<br />

88 83 17, wend@runa-reisen.de<br />

www.runa-reisen.de


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 KULTUR<br />

Vincent van Gogh (1853 – 1890)<br />

zählt heute wohl zu den bekanntesten<br />

Malern der europäischen Welt. Doch<br />

zu seinen Lebzeiten hat er nur ein einziges<br />

seiner Gemälde verkaufen können,<br />

begleiteten den gebürtigen Niederländer<br />

nahezu beständig Armut<br />

und auch ein rastloses Suchen nach<br />

einer ihm gerechten Lebensform.<br />

Nach Meinungsverschiedenheiten<br />

mit seiner Geschäftsführung und seiner<br />

Kündigung im Beruf des Kunsthändlers<br />

(1869 – 1876) war er, arm<br />

wie die Grubenarbeiter, als Prediger<br />

im Kohlerevier von Borinage tätig,<br />

begann damals, den rauen Alltag<br />

der Menschen dort in Zeichnungen<br />

festzuhalten. Ab 1880 besuchte er<br />

Vincent van Gogh, Stilleben mit Sonnenblumen<br />

die Kunstakademie in Brüssel, nach<br />

dem Tod seines Vaters im Jahre 1885<br />

die Kunstakademie in Antwerpen.<br />

1882 hatte er in Den Haag zusammen<br />

mit der früheren Prostituierten<br />

Sien eine Wohnung bezogen, was<br />

eine weitgehende Ächtung in seinem<br />

Bekanntenkreis zur Folge hatte.<br />

Von 1886 bis 1888 lebte er in Paris,<br />

wohnte dort bei seinem Bruder Theo,<br />

einem Kunsthändler (und Freund),<br />

der zeitlebens seinen Unterhalt bezahlte.<br />

Paris war im 19. Jahrhundert<br />

das Zentrum der modernen Kunst,<br />

für van Gogh die „Heimat der Bilder“,<br />

und auf vielen Gebieten die<br />

Wiege der Avantgardisten, der kulturellen<br />

Vorreiter. In Paris traf er Henri<br />

de Toulouse-Lautrec, viele wichtige<br />

Vertreter des Impressionismus und<br />

lernte dort auch Paul Gauguin kennen,<br />

mit dem es wegen ihrer unter-<br />

Bekannte Persönlichkeiten<br />

mit Behinderung<br />

Ein Blick in die Geschichte<br />

schiedlichen künstlerischen<br />

Auffassungen zu langen, hitzigen<br />

Diskussionen kam.<br />

Wie zuvor in Den Haag<br />

und Antwerpen waren es<br />

auch in Paris oft sehr einfache<br />

Motive, die er für seine<br />

Gemälde wählte, wie das<br />

Paar alter, mit Schlamm beschmutzter<br />

Kutscherstiefel,<br />

die er auf einem Flohmarkt<br />

gekauft hatte. Van Gogh<br />

dazu: „Plumpe Schuhe und<br />

Rosen können auf die gleiche<br />

Weise gut sein.“ Im<br />

Februar 1888 verließ er Paris<br />

in Richtung Süden, zog<br />

nach Arles in die Provence,<br />

„dort gibt es noch mehr Farbe<br />

und noch mehr Sonne“.<br />

Dort angekommen, malte<br />

er zunächst Winterbilder,<br />

später blühende Obstgärten<br />

und Blumen, vor allem Sonnenblumen,<br />

die einfachen<br />

Menschen, ein Paar Holzschuhe<br />

und immer wieder<br />

Landschaften. Er malte in<br />

einer Art rasender Arbeitswut,<br />

zeichnete und malte oft<br />

bis zur Erschöpfung, bis hin<br />

zu Krisen. In Arles mietete<br />

er für 15 Francs monatlich<br />

sein „gelbes Haus“, das ihm<br />

Caféterasse bei Nacht<br />

eigentlich zum Ort für eine Künstlerkolonie<br />

mit den Pariser Freunden werden sollte.<br />

Doch nur Paul Gauguin sagte zu und kam.<br />

Schon bald wurden aber wieder unvereinbare<br />

Auffassungen deutlich. Im Zuge eines sehr<br />

heftigen Streits mit Gauguin im Dezember<br />

1888 verletzte van Gogh sich selbst am Ohr;<br />

der Arzt berichtete seinem Bruder Theo aber<br />

auch von mehreren Schüben nicht näher definierter<br />

Anfälle.<br />

Nach heftigen Anfeindungen durch Nachbarn<br />

in Arles begab sich van Gogh in eine<br />

Nervenheilanstalt, doch auch dort wiederholten<br />

sich schwere Anfälle mit optischen<br />

und akustischen Halluzinationen. Er selbst<br />

hat diese Anfälle in Briefen als epileptische<br />

Anfälle benannt. Doch auch sein starker<br />

Konsum von Absinth, dem grünen Wermutschnaps,<br />

könnte zu seinem Krankheitsbild<br />

beigetragen haben. Einige Ärzte halten<br />

heute die so genannte Menière-Krankheit<br />

23<br />

Vincent van Gogh, Paris, Frühjahr 1887:<br />

Selbstbildnis (Öl auf Karton, 42 x 33,7 cm)<br />

Chicago, The Art Institute of Chicago<br />

für die wahrscheinlichste Ursache<br />

seiner Symptome, für die häufigen<br />

Schwindel-Attacken, verbunden mit<br />

Übelkeit und einem Tinnitus. Vielleicht<br />

war ein Tinnitus ja auch die<br />

Ursache für seine Selbstverletzung<br />

am Ohr im Dezember 1888.<br />

Im Mai 1890 verließ er das Hospital,<br />

fuhr nach Auvers-sur-Oise, eine<br />

Stunde von Paris entfernt, wo er sich<br />

wieder in die künstlerische Arbeit<br />

stürzte, aber auch über eine „maßlose<br />

Einsamkeit“ klagte. Als er am<br />

27. Juli 1890 mit starken Schmerzen<br />

nach Hause zurückkehrte, entdeckten<br />

Ärzte eine Pistolenkugel in seiner<br />

Brust. Vincent van Gogh starb<br />

wenige Tage später im Beisein seines<br />

Bruders Theo; dieser starb selbst<br />

sieben Monate nach seinem Bruder.<br />

Erst nach dessen Tod hat sich sein<br />

Anspruch einer Kunst für alle an seinem<br />

eigenen Werk erfüllt. Vincent van<br />

Goghs Kunstwerke brachten nicht nur<br />

bei Auktionen Millionen-Summen<br />

ein, sondern konnten auch als Vorlagen<br />

für zahllose Reproduktionen dienen<br />

und so tatsächlich „etwas Licht in<br />

die Häuser der Armen“ bringen.<br />

Vincents Schlafzimmer


24 KULTUR<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

17. Ball der Lebenshilfe Berlin e.V. am 23. Februar 2007<br />

Wie in jedem Jahr lädt die Lebenshilfe<br />

e.V. Berlin zum Ball für nichtbehinderte<br />

und behinderte Menschen in<br />

das Sport- und Freizeitzentrum Siemensstadt<br />

ein. Hier können Sie das<br />

Tanzbein schwingen, eine tolle Stimmung<br />

miterleben und sich mitreißen<br />

lassen von der Reinhard Stockmann<br />

Band. Diese präsentiert sich erstmalig<br />

mit der Frontsängerin Stefanie<br />

Haak. Gunnar Carino begleitet den<br />

Abend äußerst unterhaltsam mit<br />

PAPPERLAPAPP III Menschen & MenschenMassen<br />

Sonnenuhr-Künstler und Studenten<br />

der Hochschule Weißensee laden<br />

zum Freien Kunstprojekt ein.<br />

Eröffnung der Ausstellung: 17. November<br />

2006 um 18.30 Uhr mit der<br />

Papp- Performance nach dem dadaistischen<br />

Stück von Pablo Picasso<br />

„Wie man Wünsche beim Schwanze<br />

packt“. Ort: Atelier-Galerie RambaZamba<br />

in der KulturBrauerei.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

seit Wochen werden von Sonnenuhrkünstlern<br />

und Studenten der<br />

Hochschule Berlin-Weißensee mit<br />

dem Material Wellpappe Versuche<br />

gemacht. Die Kunststudentin Bettina<br />

Geyer beschreibt ihre Figurengruppe:<br />

„Entgegen dem Trend zur<br />

Spaltung, Fragmentierung, Zerstörung,<br />

Individualisierung, oder gar<br />

Isolierung steht diese Gruppe in Verbindung<br />

miteinander. Die einzelnen<br />

Figuren haben nicht nur die gleiche<br />

Grundform… sondern sie sind voneinander<br />

abhängig. Sie stehen zu<br />

einander, beziehungsweise miteinander<br />

in Beziehung…“ Bettina Geyer<br />

beschreibt gelingt damit den inneren<br />

Zusammenhang von Produktionsweise,<br />

Wirksamkeit des Einzelnen –<br />

seiner Moderation und „Zaubereien“.<br />

Eine Überraschungstanzshow<br />

der Extraklasse sorgt für frischen<br />

Wind auf der Tanzfläche und neuen<br />

Bewegungsansporn. Ballkarten zum<br />

Preis von 25 Euro können ab dem 16.<br />

Oktober 2006 beim Veranstaltungsmanagement<br />

der Lebenshilfe bestellt<br />

werden. Das Bestellformular finden<br />

Sie unter www.lebenshilfe-berlin.de<br />

zum Herunterladen unter Aktuelles/<br />

Veranstaltungsvorschau.<br />

ALLET PAPPE ODER WAT?<br />

Sonnenuhrkünstlern wie Kunststudent<br />

– im gemeinsamen schöpferischen<br />

Prozess und in dem Ausdruck,<br />

die Ästhetik der Werke treffend zu<br />

fassen. Doch für die Künstlergruppe<br />

bedeutet das allerdings nicht, dass<br />

der Einzelne unbedingt zu „gleichen<br />

Grundformen“ kommt. Mit Marina<br />

Kähn, Kira Walter, Andreas Braun,<br />

Marco Born, Sascha Jahrke, um nur<br />

einige der Sonnenuhr-Künstler zu<br />

nennen. Sie besitzen radikal andere<br />

Erfahrungen im Leben. Dies und<br />

ihre besondere Persönlichkeit lassen<br />

unter ihren Händen vielfältige, verschiedenartige<br />

Grundformen entstehen.<br />

Es sind Visionen, Ängste, die zu<br />

geballten Gruppen von Menschen,<br />

Menschenmassen, Familien, zu einem<br />

Ereignis bersten, fliegen, stehen,<br />

vielleicht kippen. Manches erinnert<br />

im Ausdruck an Kunst aus dem afrikanischen<br />

Raum. Das hat uns dazu<br />

angeregt, die Ausstellung mit einer<br />

Papp – Performance, die von Werken<br />

Pablo Picassos und seinem dadaistische<br />

Stück „Wie man Wünsche beim<br />

Schwanze packt“, zu eröffnen.<br />

Im Anschluss an die Vernissage<br />

wird um 20.00 Uhr die Aufführung,<br />

Fotos: Lebenshilfe Berlin<br />

aus Pappe und Wellpappe, „Die Schöne<br />

und das Monster“ nach einer einjährigen<br />

Pause mit Maxim Neuhäusel,<br />

dem neuen Monster-Darsteller,<br />

wieder aufgenommen. Wir bedanken<br />

uns bei unserem Sponsor Jürgen<br />

Peschel von smurfit Kappa Europa<br />

Karton – Wellpappewerk Waren. Das<br />

Material Wellpappe ist aus recyceltem<br />

Papier. Marco Born und Werner<br />

Ahring zeigen neue Metallskulpturen<br />

als Sonderschau in der Ausstellung,<br />

die durch eine weiterführende Teilausbildung<br />

zum Schweißer, die Herr<br />

Peschel finanzierte, Unser Sponsor<br />

sorgt für die spezielle Förderung des<br />

Talentes Marco Born. Mit Werner<br />

Ahring hat er ihm einen Assistenten<br />

zur Seite gestellt.<br />

In der Ausstellung können Interessenten<br />

Arbeiten kaufen. Weihnachten<br />

rückt näher. Ausstellung:<br />

v. Fr. 17.11. – So 26.11.06<br />

Sonntag, 26.11.06, 15 – 18 Uhr<br />

Versteigerung von Arbeiten<br />

Die Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch, Donnerstag: 18 – 20 Uhr<br />

Freitag und Samstag: 18 – 21 Uhr<br />

Sonntag: 15 – 18 Uhr<br />

Galerie-Telefon: 4404 9044<br />

Veranstaltungsort:<br />

Sport- und Freizeitzentrum<br />

Siemensstadt,<br />

Rohrdamm 61-64, 13629<br />

Berlin.<br />

Frau Heuer, Veranstaltungsmanagement,<br />

Tel.:<br />

030/ 829 998 149, Fax:<br />

030/ 829 998 199, E-Mail:<br />

events@lebenshilfe-berlin.<br />

de. Weitere Informationen:<br />

www.lebenshilfe-berlin.de<br />

Wir machen<br />

Musik<br />

mit geistig und mehrfach behinderten<br />

Kindern und Erwachsenen<br />

Unsere Musiktherapeuten singen,<br />

unterrichten und musizieren mit<br />

Gruppen:<br />

• In Behindertenwerkstätten<br />

und Fördergruppen<br />

• Wohnstätten und Heimen<br />

• In Alten- und Pflegeheimen.<br />

Wir unterrichten einzeln und in<br />

der Gruppe:<br />

• Klavier und Orgel<br />

• Holzblasinstrumente<br />

• Gehörbildung<br />

• Stimmschulung und<br />

Atemtechnik.<br />

Wir bieten Teilnahme am Chor mit<br />

Behinderten und Nichtbehinderten,<br />

Integrations- und Kommunikationstraining,<br />

öffentliche Auftritte.<br />

Anmeldung und Auskunft unter:<br />

Telefon: 030/ 302 20 93 und<br />

0172/ 32 444 58<br />

Fax: 030/ 306 26 61<br />

<strong>Berliner</strong> behinderte Kinder e.V.<br />

Karolingerplatz 9, 14052 Berlin


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 KULTUR<br />

„Ich möchte in einer Gesellschaft<br />

leben, die unter ihren Mitgliedern<br />

das Verständnis sucht, anstatt sich<br />

gegenseitig zu verurteilen“, erklärte<br />

Julia Bossmann, Gewinnerin des<br />

Gesellschafter art.award und mit<br />

19 Jahren jüngste Teilnehmerin des<br />

Wettbewerbs, im Rahmen der Preisverleihung<br />

am 5. November auf der<br />

Kunstmesse art.fair in Köln.<br />

Über 250 Künstler hatten sich seit<br />

Mitte Juli mit der Frage „In was für<br />

einer Gesellschaft wollen wir leben?“<br />

beschäftigt und ihre Arbeiten<br />

eingereicht. Eine Jury wählte zehn<br />

Malereien und Fotografien aus. Das<br />

Besondere am Gesellschafter art.<br />

Foto: Michael Jaugstetter/art.fair<br />

a n z e i g e<br />

Verständnis, Geborgenheit und Solidarität<br />

Gewinner des Gesellschafter art.award formulieren Visionen<br />

award: Die breite Öffentlichkeit war<br />

aufgerufen im Internet und auf der<br />

Kunstmesse art.fair die Gewinner<br />

zu ermitteln. Rund 1500 Menschen<br />

beteiligten sich an der Abstimmung<br />

und setzten sich mit der Frage nach<br />

der Zukunft des Gemeinwesens auseinander.<br />

„Zur Auswahl standen<br />

sechs Malereien und vier Fotografien,<br />

die sich auf beeindruckende Art<br />

und Weise mit den Themen Arbeit,<br />

Behinderung, Bürokratie, Einsamkeit,<br />

Frau/Mann, Nachbarschaft,<br />

Obdachlosigkeit, Städtebau und Zusammenleben<br />

auseinandersetzten“,<br />

so Heike Zirden, Pressesprecherin<br />

der Aktion Mensch.<br />

„Ich möchte in einer angstfreien Gesellschaft<br />

leben“, so lautete die Antwort<br />

von Alexandra Medilanski, die<br />

auf den zweiten Platz gewählt wurde.<br />

Der dritte Preis ging an Ute Latzke,<br />

die in einer Gesellschaft leben möchte<br />

in der es selbstverständlich ist, ein<br />

Heim zu haben, das schützt und in<br />

dem man sich geborgen fühlen kann.<br />

Walter Gehlen, Direktor der art.fair<br />

überreichte an Julia Bossmann einen<br />

Gutschein für den Druck eines eigenen<br />

Künstlerkataloges im Wert von<br />

10.000 Euro. Alexandra Medilanski<br />

erhielt von Beate Reifenscheid-Ronnisch<br />

vom Museum Ludwig Koblenz<br />

4.000 Euro für die Gestaltung einer<br />

Foto: Yassa Berenjkoub/art.fair<br />

Website zur eigenen Präsentation.<br />

Ute Latzke darf sich über einen Gutschein<br />

für Künstlerbedarf im Wert<br />

von 1.500 Euro freuen, ausgehängt<br />

vom Künstler Jim Avignon.<br />

Der Gesellschafter art.award forderte<br />

Künstler und Laien auf, sich<br />

in Form von Malerei und Fotografie<br />

25<br />

Foto: Michael Jaugstetter/art.fair<br />

mit der Frage „In was für einer Gesellschaft<br />

wollen wir leben?“ auseinander<br />

zu setzen. Aus den über 250<br />

Einsendungen hat eine fachkundige<br />

Jury eine Vorauswahl getroffen.<br />

Diese zehn Kunstwerke standen<br />

im Internet unter www.dieGesellschafter.de<br />

und www.art-fair.de zur<br />

Wahl. Außerdem waren sie vom 1.<br />

bis 5. November auf der Kunstmesse<br />

art.fair zu sehen.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter:<br />

dieGesellschafter.de<br />

und<br />

www.art-fair.de


26 KULTUR<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Mondscheinkinder<br />

Ein Film von Manuela<br />

Stackes<br />

Family-Entertainment vom Feinsten:<br />

hochemotional und unterhaltend<br />

erzählt Manuela Stackes die Geschichte<br />

von Paul und Lisa.<br />

Für Paul ist immer Nachmittag,<br />

denn er lebt in einer vollkommen<br />

abgedunkelten Wohnung. Nie von<br />

einem Sonnenstrahl berührt zu werden,<br />

ist die einzige Überlebenschance<br />

für den kleinen Jungen mit der seltenen<br />

Hautkrankheit. Aber welches<br />

Kind versteht das? Vielleicht, sagt<br />

die Schwester ihrem Bruder, bist du<br />

von einem anderen Planeten auf die<br />

Erde gekommen. Deshalb kannst du<br />

nicht sein wie andere Kinder, Weil<br />

du nur zu Besuch bist, ein verirrter<br />

Raumschiffkapitän. Das versteht<br />

Paul schon besser, doch als Lisa sich<br />

zum ersten Mal verliebt, wird ihr eine<br />

andere Verabredung wichtiger. Die<br />

Geschwister müssen lernen, mit der<br />

neuen Realität zurechtzukommen.<br />

„Und ist er nicht melodramatischer<br />

als jedes Hollywood-Melodram? Ja,<br />

man möchte sich wehren, aber – alles<br />

stimmt (in diesem Film)“<br />

Quelle: Der Tagesspiegel<br />

a n z e i g e<br />

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Eine bemerkenswerte Ausstellung<br />

ist noch bis zum 19. Dezember 2006<br />

in der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallklinik in Tübingen zu sehen:<br />

Drei Künstler, die ihre farbenfrohen<br />

Bilder mit dem Mund oder Fuß malen,<br />

stellen ihre Arbeiten aus.<br />

Lars Höllerer, Antje Kratz und<br />

Thomas Kahlau, die der Vereinigung<br />

der mund- und fußmalenden Künstler<br />

in aller Welt e.V. angehören, wollen<br />

mit ihren Bildern Mut machen,<br />

ein Leben trotz starker Behinderung<br />

zu meistern.<br />

PHÖ.888 Anzeige BBZ (neu) 7<br />

2006-06-08, 15:55 Uhr<br />

Eine bemerkenswerte Ausstellung<br />

Gemeinsam mit meinem Mann<br />

singen schon einige Jahre im Chor<br />

der Fürst Donnersmarck Stiftung –<br />

ein Chor für Menschen mit und ohne<br />

Behinderung.<br />

Unser Reportoire umfasst Werke<br />

und Lieder von Bartholdy, Brahms,<br />

Weber bis weniger bekannte Meister.<br />

Wir sind gutgelaunte Menschen<br />

und suchen natürlich Verstärkung.<br />

Wer Lust am Singen hat, ist herzlich<br />

Singen macht Happy<br />

eingeladen, sich unserer mehrstimmigen<br />

Chorgruppe anzuschließen.<br />

Wir proben jeden Montag von<br />

17.00 – 19.00 Uhr in der Villa Donnersmarck<br />

(Berlin-Zehlendorf, Schädestr.<br />

9-13).<br />

Etwas Notenkenntnis wäre von<br />

Vorteil, aber unsere ganz tolle Chorleiterin<br />

Christine inspiriert jeden<br />

zum Singen. Bei Anruf überzeugt<br />

RÄUME GESTALTEN im Café<br />

promenade13 vierte Staffel<br />

Im November und Dezember präsentieren<br />

wir Ihnen die vierte Staffel<br />

unserer integrativen Kulturreihe<br />

RÄUME GESTALTEN im Café<br />

promenade13 in Berlin-Hellersdorf.<br />

Wiederum haben wir Künstlerinnen<br />

und Künstler eingeladen, unsere<br />

Bühne zu bespielen.<br />

Die Schauspielerin Gabi Herz liest<br />

MAXIE WANDER. Die Theatergruppe<br />

HOCH/TIEF Balance beschreibt<br />

Lebensträume, die in Callcentern entstehen,<br />

JUDITH KUCKART stellt ihren<br />

Roman Kaiserstraße vor und DAS<br />

THEATER ZUM WESTLICHEN<br />

STADTHIRSCHEN bringt Gespräche<br />

mit ihren Kollegen vom Thikwa-<br />

Theater auf die Bühne.<br />

Lesen Sie mehr im Programmflyer<br />

anbei! Und lassen Sie sich überraschen<br />

von dem kreativen Potential<br />

der eingeladenen Künstlerinnen und<br />

Künstler! Veranstaltungsort ist das<br />

Café promenade13 in Hellersdorf,<br />

das von Dienstag bis Sonntag von<br />

11 bis 19 Uhr geöffnet ist. Ab dem<br />

9. November stellen hier Mitglieder<br />

des ATELIERS GALERIA PINEL-<br />

LA Abstrakte Landschaften in Ma-<br />

sie jeden Zweifler. Im Oktober gaben<br />

wir in der Schädestraße 9-13 auch<br />

wieder ein erfolgreiches Konzert.<br />

Interessierte können bei Christine<br />

Hermann–Wewer, Tel.: 030/ 812 02<br />

02 oder in der Villa Donnersmarck,<br />

Tel.: 030 / 847 18 70 anrufen.<br />

Wie gesagt: Singen macht Happy.<br />

Inge und Werner Prestel<br />

lereien aus. Die Vernissage findet im<br />

Rahmen des Maxie Wander-Abends<br />

statt. Unser Programm richtet sich<br />

an Kunst- und Kulturbegeisterte und<br />

an alle, deren Anliegen die Integration<br />

und Gleichstellung von Menschen<br />

mit Behinderungen und psychischen<br />

Erkrankungen ist. Kommen Sie vorbei,<br />

nehmen Sie teil! Und helfen Sie<br />

uns, RÄUME GESTALTEN bekannter<br />

zu machen. Ausführlichere<br />

Informationen finden Sie auch unter<br />

www.promenade13.de www.promenade13.de,<br />

oder kontaktieren Sie<br />

uns unter 030 29 34 13 28 bzw. cara.<br />

wuchold@promenade13.de.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung.<br />

Vielen Dank!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Cara Wuchold, Projektleitung<br />

Verein für Rehabilitation Behinderter e.V.<br />

DIE REHA –<br />

WOHNEN UND FREIZEIT<br />

Cara Wuchold<br />

Weydemeyerstr. 2/2 a, 10178 Berlin,<br />

Tel.: 030 29 34 13 28, Mobil:<br />

0160 909 278 68, Fax: 030 29 34 13<br />

10. eMail: cara.wuchold@vereindie-reha.de


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 KULTUR<br />

Im Jahre 2007 findet die Bundesgartenschau<br />

in Thüringen statt. Das<br />

bereits entstandene Ausstellungsareal<br />

in Ronneburg ist nicht barrierefrei<br />

gestaltet. Auf meine Anfrage im<br />

Bundestag antwortete die Bundesregierung:<br />

„Bundesgartenschauen sind<br />

Veranstaltungen des gärtnerischen<br />

Berufsstandes und der durchführenden<br />

Kommunen. ... Der Bund ist<br />

grundsätzlich nicht an der Planung,<br />

Organisation und Durchführung einer<br />

BuGa beteiligt und hat somit keinerlei<br />

Einfluss auf inhaltliche oder bauliche<br />

Gegebenheiten“. Dazu erklärt der<br />

behindertenpolitische Sprecher der<br />

Fraktion DIER LINKE., Ilja Seifert:<br />

Das Wetter versprach strahlenden<br />

Sonnenschein. Da konnte diesmal,<br />

der Termin war wegen starken Regenfällen<br />

vor einigen Wochen, schon<br />

einmal verschoben worden, absolut<br />

nichts dazwischen kommen. Da<br />

spielte auch die Fußball-WM keine<br />

Rolle. Also los nach Rathenow zur<br />

Landesgartenausstellung.<br />

Auf Grund der besseren Auslastung<br />

der Pkws und der hohen<br />

Spritkosten fuhren wir in Fahrgemeinschaften<br />

ins Brandenburgische,<br />

dort trafen wir uns am Eingang der<br />

LAGA. Dabei muss festgestellt werden,<br />

dass die Ausschilderung ab der<br />

Autobahn bis nach Rathenow sehr<br />

gut ist, innerhalb der Stadt jedoch<br />

hinsichtlich der Parkplätze die kleinen<br />

Schildchen fast zu übersehen<br />

waren. Jedoch fand jeder einen Parkplatz,<br />

uns wiesen Ordner nebenan in<br />

einem Einkaufsbereich einen entsprechend<br />

großen Parkplatz zu.<br />

Doch nun ging es los. Eine gelungene<br />

Ausstellung auf einem relativ<br />

kleinen Territorium – kein Vergleich<br />

mit der Größe der Ausstellung vor<br />

einigen Jahren in Eberswalde – man<br />

schwelgte in der Farbenvielfalt und<br />

den Düften vor allem der wunderschönen<br />

Rosen. Gelegentlich liefen<br />

einem die drei Maskottchen, die<br />

Biber Havi, Opti und Flori über den<br />

Weg. Schließlich konnte man auch<br />

nicht übersehen, dass Rathenow die<br />

Optikerstadt schlechthin ist. Auch in<br />

den Bauten und den Blickmöglichkeiten<br />

durch verschiedene Linsen<br />

war dies nicht zu übersehen.<br />

MAL SCHWARZ, MAL WEISS<br />

Bundesregierung darf behindertenfeindliche Gestaltung<br />

der Bundesgartenschau nicht akzeptieren<br />

Wenn eine Veranstaltung bundesweiten<br />

Anspruch hat, sollte sich die<br />

Bundesregierung doch wohl zumindest<br />

insoweit „zuständig“ fühlen,<br />

als sie auf der Einhaltung geltender<br />

Gesetze besteht. Das Bundes-<br />

Behindertengleichstellungsgesetz<br />

(BBG) von 2002 und das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

aus dem Sommer dieses Jahres sind<br />

hier einschlägig. Sie schreiben Barrierefreiheit<br />

vor und verbieten Diskriminierungen.<br />

Wieso sollten diese<br />

Vorschriften weder für die BuGa<br />

GmbH noch für die durchführende<br />

Kommune, also die Stadt Ronneburg,<br />

gelten?<br />

Es gibt keine Veranlassung, „topographische<br />

Gegebenheiten“ als<br />

Vorwand dafür zu nehmen, im Eingangsbereich<br />

zur BuGa Treppen zu<br />

bauen und ein Informationszentrum<br />

im oberen Stockwerk eines Gebäudes<br />

ohne Aufzug unterzubringen.<br />

Vielmehr sollte die natürliche Landschaft<br />

als Herausforderung an pfiffige,<br />

ggf. unkonventionelle, also innovative<br />

Lösungen zur Schaffung von<br />

Barrierefreiheit verstanden werden.<br />

So würde die BuGa ihrer bundesweiten<br />

– und sogar internationalen<br />

– Vorbild- und Orientierungsfunktion<br />

gerecht.<br />

Blumen für jeden Geschmack<br />

Schade ist, dass die angebotenen<br />

Floßfahrten nicht von Rollifahrern<br />

zu nutzen sind. Ansonsten waren alle<br />

Wege ohne Komplikationen zu begehen<br />

oder befahren. Auch ein Behinderten-WC<br />

wurde nicht vergessen,<br />

dieses wurde leider, wie auch anderswo<br />

schon oft erlebt, als Abstellraum<br />

für irgendwelche Stapelkisten<br />

verwendet. Damit war der Wendekreis<br />

doch sehr eingeschränkt.<br />

Es war insgesamt ein gelungener<br />

Ausflug des Motorclub für Versehrte<br />

Berlin e.V., eine der monatlichen<br />

Touren. Der MCV hat diesbezüglich<br />

schon etliche Kilometer in den<br />

Rädern der teils behindertengerecht<br />

umgebauten Kraftfahrzeuge und<br />

auch in den Rädern der Rollifahrer.<br />

Doch nicht nur Rollifahrer sind Mitglied<br />

im Verein, jeder der gern etwas<br />

mehr über uns wissen möchte, kann<br />

27<br />

Solange die Bundesregierung tatenlos<br />

zulässt, dass Veranstaltungen mit<br />

bundesweitem Anspruch derart dreist<br />

geltende Gesetze ignorieren können,<br />

bleibt ihr Bekenntnis zur Teilhabeförderung<br />

behinderter Menschen bloßes<br />

Lippenbekenntnis in Sonntagsreden.<br />

Und ihre tollen Gleichstellungsgesetze<br />

bleiben Makulatur. Das Mindeste<br />

ist, dass die Vergabe von Fördermitteln<br />

an die Schaffung von Barrierefreiheit<br />

gebunden wird. Wenn die<br />

BuGa so behindertenfeindlich bleibt,<br />

wie sie jetzt konzipiert ist, sollte Minister<br />

Seehofer ein Zeichen setzen<br />

und von einem Besuch absehen.<br />

F.d.R. Hendrik Thalheim<br />

Foto: A. Möller<br />

sich jeden 2. Donnerstag im Monat<br />

zu unserem Treffen im KIZ Marzahn,<br />

Murzahner Ring 15 in der Zeit<br />

von 16.00 – 19.00 Uhr sehen lassen<br />

oder uns unter mcversehrte@aol.<br />

com kontaktieren. Wir freuen uns<br />

immer über neue Gesichter, die<br />

schließlich auch neue Ideen in die<br />

Aktivitäten des Vereines bringen.<br />

Angelika Möller


28 KULTUR<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Wo das wichtigste im Kleisthaus,<br />

Mauerstrasse 53, 10117 Berlin ist,<br />

weiß ich allmählich. Wie es jedoch<br />

im Sitz der Bundesbehindertenbeauftragten<br />

aussieht, ist immer wieder<br />

eine Überraschung.<br />

Seit Anfang August hingen an den<br />

Wänden Bilder des Künstlers Christopher<br />

Lewis.<br />

Wie manches Mal wurde auch<br />

diesmal ein Workshop angeboten.<br />

Aus den angekündigten zwei Workshoptagen<br />

wurde wegen der hohen<br />

Nachfrage eine ganze Woche.<br />

„Was gab es denn nun zu sehen auf<br />

den Bildern?“ und „Was war Thema<br />

des Workshops?“ Ganz schlicht- wie<br />

sie selbst- Piktogramme, oder nur<br />

Piktos wie sie der Künstler abkürzt,<br />

waren auf den Bildern. Die Bezeichnung<br />

als Künstler ist Christopher<br />

Lewis auch wichtig, denn leicht wird<br />

Randfiguren selbst gemacht<br />

er als Graphiker betrachtet. Christopher<br />

Lewis jedoch schafft keine<br />

neuen Piktogramme im eigentlichen<br />

Sinn, er setzt bereits vorhandene<br />

und eigens geschaffene zusammen<br />

und trifft so eine Aussage. Oft ist es<br />

eine politische, eine provozierende,<br />

eine irritierende. Piktos eignen sich<br />

dazu bestens. Kritik wird anonym<br />

ausgedrückt, keiner persönlich angegriffen,<br />

doch fühlt sich jeder angesprochen<br />

und die sachliche Ebene<br />

bleibt. Ganz so sachlich ging es im<br />

Workshop natürlich nicht zu. Beginnend<br />

mit den Fragen: „Wo kommen<br />

wir her?“, „Wo wollen wir hin?“ und<br />

„Wo stehen wir?“ und dem Aufruf<br />

zum Mitraten bei den gezeigten Piktogrammen,<br />

tastete sich Christopher<br />

Lewis an die unterschiedliche Gruppe<br />

heran.<br />

Trotz der Unterschiede – lernbehindert,<br />

Hauptschulschüler, geistig<br />

behindert –<br />

wurden viele<br />

Inhalte der gezeigten<br />

Piktos<br />

von den Schülern<br />

aufgelöst.<br />

Auch die<br />

Aufgabe der<br />

Piktos wurde<br />

klar: einfache,<br />

möglichst für<br />

jeden verständliche,<br />

oft länderübergreifende,<br />

Fotos: F. Littwin<br />

immer schlichter werdende Verhaltensanweisungen<br />

im öffentlichen<br />

Raum. Auch werden Gefahren durch<br />

sie dargestellt. Es gibt leider auch<br />

schwer verständliche, die der Erklärung<br />

bedürfen.<br />

Manchmal war die Motivation der<br />

Teilnehmer des Workshops nicht<br />

leicht, aber mit Hilfe der Betreuerinnen<br />

kam keine Langeweile bei<br />

den Kids auf. Richtig munter wurde<br />

es, als z. Bsp. eigene Vorstellungen<br />

mit eigenen Piktos dargestellt<br />

werden sollten. Anschließend lagen<br />

vorgefertigte, verschiedene, bereits<br />

bekannte Piktos aus. Daraus konnte<br />

sich jeder das eine oder andere aussuchen<br />

um etwa seine vorherige Idee<br />

zu vervollständigen oder sie erneut<br />

zu versuchen darzustellen.<br />

Die Darstellung des Einfachen<br />

bei der Aufgabe, ein Pikto selbst zu<br />

gestalten, war für einige Kids nicht<br />

leicht – sie wollten eine ausführliche<br />

Zeichnung anfertigen. Rund 120 Bilder<br />

wurden nach einer Woche Workshop<br />

erwartet und auf der Finisage<br />

am Freitag, den 17.11.06 gezeigt, mit<br />

der dann auch die Ausstellung zu<br />

Ende ging.<br />

Wozu diente der Workshop? Sich<br />

zu fragen, ob es tatsächlich genug<br />

Piktogramme gibt?! Ob sie tatsächlich<br />

allen gesellschaftlichen Gruppen<br />

gerecht werden, besonders sogenannten<br />

„Randfiguren“?!<br />

Franziska Littwin<br />

100 Jahre<br />

Biesalski-Schule<br />

Ehemaligentreffen<br />

Am Freitag<br />

dem 22. Juni 2007<br />

feiert die Biesalski-Schule<br />

(Hüttenweg 40, 14195 Berlin)<br />

ihr 100jähriges Bestehen.<br />

Im Organisationsteam der Schule<br />

sind wir ehemaligen Schüler (Maria,<br />

Isa, Stefan) mit an den Vorbereitungen<br />

des Festes beteiligt. Wir übernehmen<br />

die Gestaltung des Klassenraumes,<br />

der uns für ein Wiedersehen<br />

zur Verfügung gestellt wird. Wer<br />

von euch ehemaligen Schülern der<br />

Biesalski-Schule hat Zeit und Freude<br />

uns bei den Vorbereitungen und<br />

der Ausschmückung des Raumes zu<br />

helfen? Zur Belebung von Erinnerungen<br />

würden wir uns freuen, wenn<br />

ihr uns mit Fotos, Filmen, Schülerzeitungen,<br />

etc. unterstützen könntet.<br />

Vielleicht ist auch jemand unter<br />

euch, der eine kleine Anekdote aus<br />

Schulzeiten erzählen kann und diese<br />

aufschreiben möchte. Wenn ihr interessiert<br />

seid, meldet euch bitte bis<br />

zum 31.01.2007.<br />

Unsere E-Mail Adresse lautet:<br />

biesalski2007@web.de. Falls<br />

ihr nicht online seid, ruft bitte im<br />

Schulsekretariat (90299-6474) an<br />

und hinterlasst euren Namen, eure<br />

Telefonnummer und eine Nachricht<br />

(Kennwort: 100 Jahre Biesalski-<br />

Schule / Ehemaligentreffen), damit<br />

wir euch anrufen können.<br />

SUCHE<br />

Suche Interviewpartner für Diplomarbeit:<br />

Welche Paare möchten<br />

mir von ihren Erfahrungen mit<br />

einem Leben mit Persönlicher Assistenz<br />

bei erworbener Körperbehinderung<br />

eines Partners erzählen?<br />

Kontakt: stefanie.schulz.1@gmx.de<br />

oder 030-61659987.<br />

Aufruf zum Mitwirken an der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong><br />

Wir sind nur ein sehr kleines<br />

Team bei der BBZ. Daher brauchen<br />

wir immer Unterstützung.<br />

Wer hat Interesse, sich selbst<br />

mal mit einem Artikel zu versuchen,<br />

wer ist in Vereinen, bei<br />

Veranstaltungen und anderen<br />

Events, zu denen wir einfach aus<br />

Zeitgründen nicht hinkommen?<br />

Meldet euch bei uns, unsere Daten<br />

findet ihr im Impressum der<br />

Zeitung.


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 VEREINE/ TERMINE<br />

RuT – Rad und Tat<br />

Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V.<br />

Schillerpromenade 1, 12049 Berlin-Neukölln<br />

E-Mail: radundtatberlin@compuserve.de<br />

www.LesbischeInitiativeRuT.de<br />

Programm DEZEMBER 2006<br />

Freitag, 1.12. 17 – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit Info-Café<br />

und 19 h Video<br />

Samstag, 2.12. 17 – 21 h<br />

Gehörlose und hörende Frauen<br />

gebärden in Café-Atmosphäre<br />

Sonntag, 3.12. 15 – 18 h<br />

Spielenachmittag. Lieblingsspiele<br />

willkommen!<br />

Dienstag, 5.12. 18 – 20 h<br />

Weltenwechsel XII:<br />

Gegenseitiges Vorlesen mitgebrachter<br />

Frauentexte. Lieblingstexte<br />

willkommen!<br />

Donnerstag, 7.12. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen<br />

Donnerstag, 7.12. 19 – 21 h<br />

Doppelkopf-Lerngruppe<br />

Freitag, 8.12. 17 – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit Info-Café<br />

und 19 h Video<br />

Dienstag, 12.12. 18 h<br />

Lesung “coming again<br />

and again”. sexstorys<br />

(Milena Verlag) liest<br />

Martina Marie Liertz<br />

Donnerstag, 14.12. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen<br />

Freitag, 15.12. 17 – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit Info-Café<br />

und 19 h Video<br />

Samstag, 16.12. 19 h<br />

Ausstellungseröffnung “Blühendes<br />

Leben – Lebensblüte“. Zeichnungen<br />

auf Papier von Gabriele Michalak<br />

Mittwoch, 20.12. 16 – 19 h<br />

„Zeit für Dich“ Offenes Café des<br />

Besuchsdienstes<br />

Donnerstag, 21.12. 18.30 – 21 h<br />

Doppelkopfspielen<br />

Freitag, 22.12 17 – 21 h<br />

Start ins Wochenende mit Info-Café<br />

und 19 h Video<br />

Netzwerk behinderter Frauen Berlin e. V.<br />

Info-Café<br />

Termin: Jeden 2. Freitag im Monat,<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Nächste Termine: 8. Dezember<br />

und 12. Januar<br />

Selbstkostenbeitrag 2 Euro<br />

Anmeldeschluss: Mittwoch davor<br />

Frühstück für behinderte und<br />

nicht behinderte Frauen<br />

Termin: jeden 4. Sonnabend im<br />

Monat von 11-14 Uhr im Netzwerk<br />

Nächster Termin: 27. Januar<br />

Kostenbeitrag 3 Euro<br />

Bitte anmelden bis zum Mittwoch<br />

vorher!<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen<br />

mit Multipler Sklerose<br />

Anteil nehmen am Leben der anderen,<br />

Erfahrungen austauschen, Solidarität<br />

erleben, Verzweiflung teilen,<br />

lachen, Kontakte genießen, Neues<br />

entwickeln: Eine sehr lebendige<br />

Gruppe unterschiedlichster Frauen,<br />

die ihren eigenen Weg mit der MS<br />

suchen, trifft sich einmal im Monat<br />

im Netzwerkbüro. Bei Interesse bitte<br />

vorab anrufen. Bärbel Schweitzer,<br />

Psychologin und selbst MS-betroffen,<br />

begleitet die Gruppe.<br />

Nächste Termine: 6. Dezember<br />

und 10. Januar<br />

Weitere Termine: Jeden 1. Mittwoch<br />

im Monat<br />

Ort: Netzwerkbüro<br />

Schachgruppe<br />

Anleiterin: Sabine-Ines Höppner,<br />

weitere Infos unter 606 98 45 oder<br />

hoeppner87@aol.com<br />

Termin: Jeden 3. Donnerstag im<br />

Monat, 18.30 bis 20.30 Uhr<br />

Nächster Termin: 21. Dezember<br />

und 18. Januar<br />

Ort: Netzwerkbüro<br />

Netzwerk behinderter Frauen<br />

Berlin e. V., Leinestr. 51, 12049<br />

Berlin. Tel. (030) 617 09 167/ -8, Fax<br />

(030) 617 09 167.<br />

E-Mail: netzfrau-berlin@freenet.<br />

de, www.netzwerk-behinderter-frauen-berlin.de<br />

selbstbestimmt! – Leben mit Behinderung<br />

am:<br />

16.12.2006 11.15 Uhr MDR<br />

18.12.2006 08.30 Uhr MDR<br />

6.01.2007 10:45 Uhr RBB<br />

Querschnitt durchs Rückenmark –<br />

Querschnitt im Leben: „Dass ich<br />

nie wieder Tanzen kann, das ist das<br />

Schlimmste“, sagt Christine Fischer<br />

im ersten Interview nach ihrem Autounfall.<br />

Getanzt hatte sie über zehn<br />

Jahre, das Auto hatte sie drei Tage.<br />

Christine Fischer hat sich auf dem<br />

Weg Zurück ins Leben filmen lassen:<br />

Unfallklinik, Rehabilitation, die erste<br />

eigene Wohnung – behindertengerecht!<br />

Und dann passiert für die 24-<br />

Jährige ein kleines Wunder. Sie fühlt<br />

wieder etwas in ihren Beinen, kann<br />

sogar mit Unterstützung stehen und<br />

mittlerweile einige Meter an Gehhilfen<br />

laufen. Fürs Tanzen wird es nicht<br />

mehr reichen, für ein weitgehend<br />

selbständiges Leben schon.<br />

Programm für<br />

Dezember 2006/Januar 2007<br />

DEZEMBER 2006/ JANUAR 2007<br />

„Zurück ins Leben“<br />

29<br />

Behindertenvereinigung Berlin-Prenzlauer Berg e.V.<br />

Englischkurs<br />

dienstags, 11.00 – 12. 30 Uhr<br />

außer am 02.01.07<br />

Formen und Gestalten für behinderte<br />

und nichtbehinderte<br />

Kinder, vorherige Anmeldung ist<br />

erwünscht.<br />

dienstags, 9.30 Uhr<br />

außer am 02.01.<br />

Offener Nachmittag: Formen<br />

und Gestalten für jedermann<br />

dienstags, 13.00 Uhr<br />

außer am 02.01.<br />

Spielenachmittag<br />

donnerstags, 12.00 Uhr<br />

Aquarellkurs<br />

Donnerstag, 4. Jan. 2007, 13.00 Uhr<br />

Schwimmen und anschl. Sauna<br />

für Frauen (Interessenten melden<br />

sich bitte im KOMM)<br />

freitags, 8.00 bis 11.00 Uhr<br />

Diskussionsveranstaltung mit der<br />

Sozialsenatorin, Dr. Heidi Knake-<br />

Werner. Thema ist die Zukunft der<br />

Behindertenpolitik in Berlin.<br />

Auch Bauarbeiter Horst Uhlig hat<br />

sich filmen lassen. Aus acht Metern<br />

Höhe stürzte er vom Gerüst. Zunächst<br />

lag er wochenlang im künstlichen<br />

Koma, damit die Knochenbrüche<br />

verheilen konnten. Erst dann<br />

begann für ihn die Therapie. Langsam<br />

ging es voran, Horst Uhlig ist<br />

Mitte Vierzig.<br />

Zurück ins Leben begleitet eineinhalb<br />

Jahre drei Unfallopfer, die eine<br />

Querschnittlähmung erlitten haben.<br />

Neben Christine Fischer und Horst<br />

Uhlig ist da noch Marcel Rockoff.<br />

Der Berufssoldat verunglückte<br />

schwer mit dem Motorrad. Die Folgen:<br />

Querschnitt, zahlreiche Knochenbrüche,<br />

innere Verletzungen,<br />

Beinamputation, halbseitige Erblindung.<br />

Marcels Kampfgeist – kaum<br />

vorstellbar. In seinem ersten Interview,<br />

drei Wochen nach dem Unfall,<br />

sagte er: „Hauptsache Leben“.<br />

Frühstück im KOMM<br />

Donnerstag, 11. Jan.. 2007, 14.00<br />

Uhr (der Unkostenbeitrag beträgt<br />

2,50 Euro bzw. 3,00 Euro)<br />

Weihnachtsfeiern im KOMM<br />

Donnerstag, 7. und 14. Dezember.<br />

2006, 14.00 Uhr (Unkostenbeitrag:<br />

2,50 Euro bzw. 3,00 Euro)<br />

Geburtstagsfeier im KOMM<br />

Donnerstag, 25. Jan. 07 14.00 Uhr<br />

(Für Nichtgeburtstagskinder beträgt<br />

der Unkostenbeitrag 2,50 Euro bzw.<br />

3,00 Euro)<br />

Behindertenvereinigung Berlin-<br />

Prenzlauer Berg e.V. Pasteustr. 16,<br />

10407 Berlin. Tel.: 4 25 11 23<br />

www.Behindertenvereinigung-komm.<br />

de, E-Mail: Behindertenvereinigung-komm@gmx.de<br />

Ansprechzeiten der Vereinigung:<br />

montags bis donnerstags von 9.00<br />

Uhr bis 16.00 Uhr, freitags ist geschlossen<br />

<strong>Berliner</strong> Sozialsenatorin<br />

zur Diskussion im Roten Rathaus<br />

Termin: 6. Dezember 2006,<br />

17.00 bis 19.00 Uhr, <strong>Berliner</strong> Rathaus<br />

(Eingang Jüdenstraße), Ferdinand-Friedensburg-Saal<br />

(Raum 338)


30 VEREINE/ TERMINE<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Erkundungen in Berlin<br />

machen Sie mit Harry Bader kleine<br />

Wanderungen (ca. 5 km) durch<br />

unserer Stadt und lernen Sie Ecken<br />

und Sehenswertes kennen, die Sie<br />

so noch nicht gesehen haben. Es ist<br />

auch Gelegenheit andere Menschen<br />

kennen zu lernen und miteinander<br />

zu sprechen. Wir treffen uns jeden<br />

ersten und dritten Donnerstag im<br />

Monat um 10 Uhr am LIBEZEM.<br />

Wir freuen uns auf jeden Teilnehmer.<br />

Kostenbeitrag 1 Euro, Fahrschein<br />

AB erforderlich.<br />

Lachtreff im LIBEZEM<br />

Lach-Yoga mit der Lach-Yoga-<br />

Lehrerin Kerin Köpnick. Ein erstaunliches<br />

Fitnessprogramm für<br />

Körper und Seele (der Einstieg ist<br />

jederzeit möglich): jeden Mittwoch<br />

von 17.30 – 18.30 Uhr im LIBE-<br />

ZEM. Kostenbeitrag: 3,50 Euro<br />

Kiezfrühstück im LIBEZEM<br />

Montag bis Freitag in der Zeit von<br />

8.30 Uhr bis 12.00 Uhr. Wir laden<br />

alle Bürgerinnen und Bürger, die<br />

sich mit anderen Treffen wollen oder<br />

die einfach Lust und Zeit haben oder<br />

in angenehmer Atmosphäre frühstücken<br />

wollen zu einem Preis von 1,30<br />

Euro zum Kiezfrühstück (2 Brötchen,<br />

Wurst, Käse, Marmelade und<br />

1 Tasse Kaffee; weitere Angebote<br />

gegen einen kleinen Aufpreis) ein.<br />

Robert Metcalf<br />

am: Fr 1. Dez. um 20:30 Uhr<br />

Titel: „Metcalf & more…“ Lyrisch,<br />

ironisch, humoristisch, melancholisch<br />

– manchmal einfach englisch.<br />

So sind die „songs in zwei Sprachen“<br />

des Engländers Robert Metcalf.<br />

Chansonschule Berlin<br />

am: So 10. Dez. 19:00 Uhr<br />

Titel: „Stars shining bright…“<br />

Erleben Sie Schüler und Schülerinnen<br />

unterschiedlichsten Alters von<br />

Arnold Krohne in witzigen, melancholischen<br />

bis hin zu skurrilen Interpretationen<br />

und kaberattistischen<br />

Darstellungen von bekannten und<br />

weniger bekannten Chansons, Jazz-<br />

Standards und Popsongs.<br />

Playbacktheater Berlin<br />

Am: Di 12. Dez. 06 um 20:30<br />

Titel: „Weihnachten steht vor<br />

der Tür“. Weihnachten rückt näher<br />

– und bei jedem von uns werden<br />

ganz unterschiedliche Gedanken<br />

und Gefühle dazu wach.<br />

Das Peperoni Impro-Theater<br />

am: Do 14. Dez. um 20:30<br />

Titel: „Wir können immer…“, ein<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum LIBEZEM Veranstaltungen Dezember 2006<br />

Regelmäßiger Seniorensport im<br />

LIBEZEM. Das LIBEZEM bietet<br />

regelmäßig wöchentlich fünf Seniorensportangebote<br />

mit der Heilpraktikerin<br />

Bärbel Schmeing (der Einstieg<br />

ist jederzeit möglich):<br />

montags 12.30 – 13.30 Uhr<br />

Stuhlgymnastik für alle, die nicht<br />

mehr so gut können und trotzdem<br />

Sport machen wollen, besonders<br />

auch für Rollstuhlfahrer geeignet<br />

(Kostenbeitrag 5 Euro /monatlich);<br />

montags 14 – 15.30 Uhr Qi-Gong<br />

in der Turnhalle Rosenfelder Ring 39<br />

(Kostenbeitrag 10 Euro /monatlich);<br />

mittwochs 10 – 12 Uhr, 16 – 17<br />

Uhr und 17 – 18 Uhr Seniorengymnastik<br />

in der Turnhalle Rosenfelder<br />

Ring 39 (Kostenbeitrag 7,50<br />

Euro / monatlich).<br />

Besondere Veranstaltungen im<br />

Dezember<br />

Anmeldungen bitte Tel.: 522 920-<br />

0, Fax: 522 920 20. Ansprechpartnerin/ner:<br />

Frau Kollwitz oder Herr<br />

Svojanovsky.<br />

4. Dezember – Großes Keksebacken,<br />

15.00 – 17.00 Uhr. Die Kinder<br />

der „Falkenburg“ aus der Gensinger<br />

Str. besuchen uns. Auch laden wir<br />

alle anderen Kinder zwischen 6 und<br />

14 Jahre, die Freude am Backen haben<br />

ein. Wir backen heute gemeinsam<br />

Kekse für den Weihnachtsteller.<br />

Natürlich werden wir diese Kekse<br />

auch verkosten. Alle Eltern, Omas<br />

und Opas, sowie Freunde des LI-<br />

BEZEM sind herzlichst aufgerufen<br />

mitzumachen und ihre Ideen einzubringen.<br />

Kostenbeitrag: 2,00 Euro<br />

für Erwachsene, Kinder kostenfrei.<br />

Anmeldungen bitte bis 1.12.06<br />

5. Dezember, 19.00 Uhr. Zu einem<br />

Gläschen Wein und kleinen<br />

Snacks Lieder zur Advents- und<br />

Weihnachtszeit – dargeboten auf der<br />

Konzert-Zither von dem Musiker<br />

Herrn Leonhard Krämer. Die Zither<br />

– schon in der griechischen Sagenwelt<br />

kann man von der „Erfindung“<br />

der Zither lesen: Als Apollon eines<br />

müßigen Tages an einem See umherspazierte,<br />

entdeckte er einen leeren<br />

Schildkrötenpanzer, über den er einige<br />

Bogensehnen spannte und so feststellte,<br />

dass sich damit verschiedene<br />

Töne erzeugen ließen. Kostenbeitrag:<br />

4,50 Euro (inkl. 1 Glas Wein oder ein<br />

anderes Getränk). Vorbestellung bitte<br />

bis 4.12.06 im LIBEZEM. Hinweis:<br />

Wir bieten den Seniorinnen und Senioren,<br />

die im Kiez Rosenfelder Ring<br />

wohnen, einen Begleitservice für den<br />

Hin- bzw. Heimweg an. Bitte bei der<br />

Anmeldung mit angeben!<br />

8. Dezember – Weihnachtsfeier,<br />

12.00 – 16.00 Uhr mit unserem<br />

jährlichen Weihnachtsmenü, und<br />

Charlottchen Theater–Kabarett-Restaurant<br />

DEZEMBER 2006<br />

überraschendes Zusammenspiel – nur<br />

für heute Nacht. Großes und kleines<br />

Schauspiel. Alltägliches und Ungewöhnliches,<br />

laute und leise Töne mit<br />

Klavier, zum Lachen und zum Weinen.<br />

Kurz: Alles kann passieren!<br />

Kabarett Lampenfieber<br />

Am: Fr 15. Sa 16./ Fr 22. Sa 23./ Mi<br />

27. Do 28. Fr 29. Sa 30. Dez. jew: 20:30<br />

Titel: „Alles wird wie es bleibt“.<br />

Was müssen wir uns nicht alles umstellen.<br />

Die Ernährung zum Beispiel.<br />

Oder dass der Kanzler jetzt Kanzlerin<br />

heißt, oder dass die ehemals vier<br />

vom Kabarett Lampenfieber jetzt die<br />

DREI vom Kabarett Lampenfieber<br />

heißen. Alles ist anders, aber ändern<br />

tut sich nichts.<br />

Sabra Lopez<br />

am: So 17. Dez. um 20:30<br />

Titel: „Geliebte Rivalin”, eine szenische<br />

Lesung. Erleben Sie den musikalisch-literarischen<br />

Schlagabtausch<br />

dreier sehr unterschiedlicher Frauen<br />

nach Motiven des Romans „Eifersucht“<br />

von E. Vilar. 12/ erm. 10 Euro.<br />

Kindertheater<br />

Dez. 06 im Charlottchen<br />

Robert Metcalf<br />

Am: Sa 2. Dez 16:00 / So 3. 11:30<br />

+ 15:30, Titel: „Veronika und der<br />

Weihnachtsmann“ ab 3 Jahre<br />

Theater Jaro<br />

Am: Mi 6. Dez 10:30 + 16:00 / So<br />

10. Dez 11:30 + 15:30, Titel: „Mario,<br />

der Eismann und der Pinguin“<br />

Puppen – und Schauspiel für<br />

Kids ab 3 Jahre<br />

Theater Jaro<br />

Am: Fr 8. Dez. 10:30 / Sa 16. Dez.<br />

16:00 / So 17. Dez. 11:30 / Sa 23.<br />

Dez. 16:00. Titel: „Frau Schaum<br />

und ein Dinosaurier unterm Weihnachtsbaum“<br />

Puppen- und Schauspiel<br />

für Kinder ab 3 Jahre<br />

Kindertheater Vagabunt<br />

Am: Mi 13. Dez. 16:00. Titel:<br />

„Der Weihnachtshase“ Puppenspiel<br />

ab 3 Jahre<br />

ab 14.00 Uhr – eine musikalische –<br />

weihnachtliche Veranstaltung mit<br />

dem Moderator und Sänger Herrn<br />

Horst Dittmann und seinem Pianisten<br />

Harry Heinze und die Kinder aus<br />

der KITA – Rosenfelder Ring stellen<br />

sich mit Weihnachtsliedern bei uns<br />

vor. Natürlich gibt es noch andere<br />

weihnachtliche Überraschungen –<br />

die nicht verraten werden, sowie eine<br />

Tombola. Kostenbeitrag: 9,90 Euro.<br />

Anmeldung bitte bis 6.12.06 (Für<br />

Menü + Veranstaltung)<br />

12. Dezember, 19.00 Uhr „Eine<br />

Reise ins Teeparadies Darjeeling“.<br />

Ein Dia-Vortrag von Herrn<br />

Dr. Fritz Langner mit Teeverkostung<br />

und dazu gibt es aus eigener Weihnachtsbäckerei<br />

Gebäck. Kostenbeitrag:<br />

3,50 Euro. Anmeldung bitte bis<br />

11.12.06. telefonisch oder persönlich<br />

im LIBEZEM. Hinweis: Wir bieten<br />

den Seniorinnen und Senioren, die<br />

im Kiez Rosenfelder Ring wohnen,<br />

einen Begleitservice für den Hin-<br />

bzw. Heimweg an. Bitte bei der Anmeldung<br />

mit angeben!<br />

15. Dezember, 17.00 – 21.00 Uhr<br />

Preisskat Einsatz 5,00 Euro<br />

Bürger-Begegnungs-Zentrum<br />

LIBEZEM, Rhinstr. 9, 10315 Berlin.<br />

Tel.: 522 92 00, Fax: 522 92 020<br />

Theater Brausepulver<br />

Am: So 17. Dez 15:30 / Mi 20.<br />

Dez. 16:00. Titel: „Nix wie Weihnachten”<br />

Clownesker Theaterstück<br />

für Kids ab 3 Jahre<br />

Theater Brausepulver<br />

Am: Mo 18. + Di 19. Dez. jew:<br />

10:30. Titel: „Let´s get ready“ in<br />

englischer Sprache für 3. und 4.<br />

Klasse<br />

Kindertheater Mobil<br />

Am: Mo 25. Dez. 16:00. Titel:<br />

„Kasper und der Funkelstein“<br />

Puppenspiel ab 3 Jahre<br />

Mobile Märchenbühne<br />

Am: Di 26. Dez 11:30 + 16:00. Titel:<br />

„Renntier Rudi“ ab 3 Jahre<br />

Theater Jaro<br />

Am: Mi 27. und Do 28. Dez. jew:<br />

16:00. Titel: „Das fliegende Kamel“<br />

eine wundersame Reise durch<br />

die Wüste ab 3 Jahre<br />

Theater Jaro<br />

Am: Fr 29. + Sa 30. Dez. jew:<br />

20:30 Uhr. Titel: „Ein Dinosaurier<br />

im Kühlschrank“


BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007 IN EIGENER SACHE<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>Berliner</strong> Behinderten-Zeitung – BBZ<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

10117 Berlin;<br />

Jägerstraße 63 D<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D,<br />

10117 Berlin-Mitte,<br />

Tel.: 030/ 2 04 38 47<br />

Fax: 030/ 20 45 00 67<br />

Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.):<br />

Franziska Littwin, flippflepp@yahoo.de<br />

Stellvertretende Redakteurin:<br />

Angelika Möller<br />

bbvangelika@aol.com<br />

E-Mailbearbeitung: Wolfgang Hänsch<br />

Abonnentenanfragen an Frau Schmidt<br />

Tel./Fax: 030/ 663 27 69,<br />

sybilleschmidt3@alice-dsl.de<br />

Anzeigenaufträge:<br />

Bitte z.Zt. direkt an Frau Möller<br />

Satz und Layout: Marina Shaparenko,<br />

info@gra-fisch-studio.de<br />

Druck:<br />

BVZ <strong>Berliner</strong> Zeitungsdruck<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint<br />

monatlich, mindestens 10 x im<br />

Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,-<br />

EUR. Für Mitglieder des BBV ist der<br />

Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Zeichnungen und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Redaktion behält sich das<br />

Recht vor, Artikel zu kürzen.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe)<br />

ist erwünscht. Belegexemplare<br />

bitte an die Redaktion schicken.<br />

Auflage dieser Ausgabe: 10.000<br />

Adressen und Sprechzeiten<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> c/o BBV<br />

Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Homepage im Internet:<br />

www.berliner-behindertenzeitung.de<br />

E-Mail: berliner-behindertenzeitung<br />

@berlin.de<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.<br />

Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Tel.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67<br />

Sprechzeiten: mittwochs 12–17 Uhr<br />

E-Mail: bbvev.b@berlin.de<br />

KIB Sozialberatung<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Mo. 10 – 18 Uhr, Di. – Do. 9 – 15 Uhr<br />

Freitag nach Vereinbarung<br />

Tel.: 92 4 0 05 14, Fax: 92 4 0 05 24<br />

E-Mail: kib@beschaeftigungswerk.de<br />

Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes<br />

des BBV e.V.<br />

Bizetstraße 51-55, 13088 Berlin<br />

Tel.: 9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24<br />

LESERBRIEFE<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

da ich einen Kurs an der Volkshochschule<br />

belegen wollte und um<br />

Ermäßigung nachsuchte, weil ich<br />

schwerbehindert bin, wurde dieses<br />

Ersuchen sehr vehement abgelehnt.<br />

Sehr viele Gruppen können Ermäßigungen<br />

in Anspruch nehmen, nur<br />

Schwerbehinderte nicht. Ich finde,<br />

dass hiermit die Schwerbehinderten<br />

diskriminiert werden. Da ich als<br />

Einzelperson nichts ausrichten kann,<br />

bitte ich Sie, sich dieses Problems<br />

annehmen zu wollen. Es wird vermutet,<br />

dass Schwerbehinderte Geld<br />

wie Heu haben, was nicht der Wahrheit<br />

entspricht. Bitte, helfen Sie mir,<br />

diese Diskriminierung abzustellen.<br />

Für Antwort wäre ich dankbar.<br />

BIETE<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist<br />

mittwochs von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung.<br />

Vorstandssprechstunde jeden 1. und 3. Montag,<br />

16 – 18 Uhr in der Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />

Ich möchte die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> abonnieren (Bitte ankreuzen!)<br />

Abonnement für 15 EURO im Jahr<br />

Förderabonnement für 25 EUR/Jahr oder 50 EUR/Jahr oder . . . . . . . EUR/Jahr<br />

Solidar-Abo für ALG II-Empfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen 7,50 EUR/Jahr<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> erscheint 10x im Jahr.<br />

Konto-Nummer: 7083705021<br />

Bankeinzug<br />

BLZ: 10090000 <strong>Berliner</strong> Volksbank eG möglich!<br />

Datum/Unterschrift des Abonnenten<br />

Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin<br />

per Fax: 0 30/20 45 00 67, oder abonnieren Sie telefonisch: 0 30 / 2 04 38 47.<br />

Sie können auch ein Abonnement der <strong>Berliner</strong> <strong>Behindertenzeitung</strong> für ein Jahr verschenken.<br />

Geschenk-Abo für<br />

Gerda Klugmann<br />

Ermäßigung für<br />

Schwerbehinderte<br />

Sehr geehrte Frau Klugmann,<br />

haben Sie recht herzlichen Dank für<br />

Ihre Zuschrift. Sie macht uns wieder<br />

einmal auf ein Problem aufmerksam,<br />

das viele Menschen mit Behinderun-<br />

Gerne würde ich (ausgebildeter<br />

Arbeitassistent mit handwerklicher<br />

Ausbildung) Ihnen z. B. auf Reisen,<br />

bei der Wohnungsrenovierung oder<br />

bei anderen alltäglichen Angelegenheiten<br />

wie Ämtergängen, Antragsfor-<br />

gen betrifft. Es ist eben leider nicht<br />

so, wie viele Werbesprüche – z.B. in<br />

manchen Fernsehsendern – suggerieren,<br />

daß anerkannt schwerbehinderte<br />

Menschen überall hohe Rabatte und<br />

andere Sondervergünstigungen in<br />

Anspruch nehmen können. Insbesondere<br />

private Betreiber von Kinos,<br />

Schwimmhallen und vielen anderen<br />

Freizeit- und Erholungsstätten weigern<br />

sich, Ermäßigungen zu geben.<br />

Anders war es bisher vielerorts bei<br />

öffentlichen Einrichtungen. Wenn Ihnen<br />

jetzt die Volkshochschule – noch<br />

dazu „vehement“ – einen Preisnachlaß<br />

verweigert, liegt sie damit nur<br />

in einem allgemeinen „Trend“. Man<br />

meint, alles müsse „sich rechnen“.<br />

Allerdings müssen wir dem nicht widerstandslos<br />

zusehen. Deshalb bitte<br />

ich Sie, uns die VHS (möglichst mit<br />

genauer Adresse) und den Kurs (einschließlich<br />

Preis) zu nennen, den Sie<br />

belegen wollten. Wir würden dann<br />

direkt dort anfragen, wieso man keine<br />

Schwerbehinderten-Ermäßigung<br />

gewährt.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Ilja Seifert<br />

mularen und Sonstigem meine Unterstützung<br />

anbieten. Auf Ihren Anruf<br />

freut sich Thomas (45 Jahre), Tel.:<br />

521 35 342 (rufe zurück).<br />

Hausreparaturen erledigt schnell<br />

und preiswert facility – service 030/<br />

304 66 54 Mitglied der Lazarushilfe.<br />

Leserbrief<br />

VERK AUFE<br />

31<br />

Im Jahre 2003 bekam ich im<br />

Reha Zentrum Grünheide einen neuen<br />

Rollstuhl verordnet. Die Firma<br />

OTB sollte den Rollstuhl besorgen.<br />

Bis jetzt sind 5 Reha-Berater an<br />

diesem Projekt beteiligt, der zuerst<br />

gelieferte Rollstuhl war für mich<br />

unbrauchbar. Der 2. Rollstuhl wurde<br />

nicht meiner Behinderung entsprechend<br />

ausgeführt. Er war unfahrbar,<br />

bis heute wurden ca. 15 Nachbesserungen<br />

vorgenommen (einige stehen<br />

noch aus). Auf Grund der nicht bedarfsgerechten<br />

Ausführung (dieses<br />

macht die Kasse mir zum Vorwurf),<br />

hat der Rollstuhl Schaden genommen<br />

(verzogen, verbogen). Die Reparatur<br />

dieses Mangels kostet ca. 800 Euro.<br />

Keiner ist zuständig, können Sie mir<br />

helfen???<br />

M. Heeseler<br />

KONTAKTANZEIGE<br />

Gehbehinderter <strong>Berliner</strong>, 29, 150<br />

cm, teils Rollstuhlnutzer, sucht eine<br />

nette Sie für gemeinsame Abende,<br />

Bekanntschaft oder gerne auch mehr.<br />

Bei Interesse: o.mahnke@gmx.de<br />

E-Mobil S500 F Fb. Rot incl.<br />

Ladegerät, evtl. Plane 07/2002, wenig<br />

benutzt, NP 6.200,00 Euro, VB<br />

1.500,00 Euro. Tel. 030/2010455<br />

Werden Sie Mitglied im BBV!<br />

Name/Vorname des Abonnenten Straße/Hausnummer PLZ/Wohnort<br />

Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort


32 ORTE<br />

BBZ – Dezember 2006/ Januar 2007<br />

Ein Projekt von Albatros e.V.<br />

Als Kurfürst Johann Georg 1573<br />

auf die Idee kam, einen Reitweg<br />

von seinem <strong>Berliner</strong> Stadtschloss<br />

zum Tiergarten anzulegen, ahnte er<br />

bestimmt nicht, dass er damit den<br />

Grundstein für eine der bekanntesten<br />

Straßen der Welt legte. Heute – über<br />

430 Jahre später – ist Unter den Linden<br />

der Prachtboulevard der deutschen<br />

Hauptstadt. Jedes der historischen<br />

Gebäude kann viele große und<br />

kleine Geschichten erzählen, so wie<br />

das alte und neue Pflaster der Straße.<br />

Bis Unter den Linden die Flaniermeile<br />

der <strong>Berliner</strong> wurde, verging<br />

einige Zeit. Die ersten 1000 Nussbäume<br />

und 1000 Linden wurden,<br />

gut 75 Jahre nachdem der Reiterweg<br />

entstanden war, auf Geheiß<br />

des Kurfürsten Friedrich Wilhelm<br />

angepflanzt. Der Grundstein zum<br />

<strong>Berliner</strong> Zeughaus wurde 1695 gelegt.<br />

Die Fertigstellung zog sich bis<br />

1730 hin. Das Gebäude, das heute<br />

das Deutsche Historische Museum<br />

beheimatet, diente zwischenzeitlich<br />

dem preußischen Militär als Waffenarsenal.<br />

Zeughaus und die Alte<br />

Kommandantur – erbaut 1653 – und<br />

heute Hauptstadt-Repräsentanz der<br />

Bertelsmann AG und Sitz der Bertelsmann-Stiftung<br />

bilden den östlichen<br />

Beginn der Prachtstraße.<br />

Geht man auf der Seite des Zeughauses<br />

weiter und schaut über die<br />

unterwegs<br />

Unter den Linden, 1900. Quelle: Bibliothek des US-Kongress/wikipedia.org<br />

Straße, dann fällt der Blick auf das<br />

Kronprinzenpalais und das Prinzessinnenpalais.<br />

An der Neuen Wache<br />

vorbei – heute die Zentrale Gedenkstätte<br />

der Bundesrepublik für die Opfer<br />

der Kriege und Gewaltherrschaft –<br />

sieht man auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite die Deutsche<br />

Staatsoper, die zu ihrer Gründung<br />

noch „Lindenoper“ genannt wurde.<br />

Sie wurde am 7. Dezember 1742 im<br />

Beisein von Friedrich dem Großen<br />

eröffnet. Zeitgenössischen Berichten<br />

zufolge illuminierten mehrere tausend<br />

Kerzen das Foyer der Oper. Die<br />

Eröffnung war das gesellschaftliche<br />

Ereignis in Berlin.<br />

Der „olle Fritz“ hatte so seine Probleme<br />

mit den <strong>Berliner</strong>n. Sein aus<br />

heutiger Sicht amüsanter „Kleinkrieg“<br />

mit der Stadtbevölkerung<br />

trieb mancherlei skurrile Blüten. So<br />

verbot seine Majestät das Buhen und<br />

Pfeifen in der Oper. Der <strong>Berliner</strong>,<br />

nicht dumm, fand ein anderes Mittel,<br />

um seinen Unmut gegenüber schlechten<br />

Künstlern und Aufführungen zu<br />

zeigen. Bei solchen Vorstellungen<br />

ergriff die Zuschauer dann regelmäßig<br />

ein Reizhusten. Dagegen konnten<br />

selbst Majestät nichts tun.<br />

Aber nicht nur der „Große“ König<br />

hatte so seine liebe Not mit den <strong>Berliner</strong>n.<br />

Auch der Herr von Goethe lernte<br />

sie kennen, als er 1778 Berlin besuchte<br />

und Gast im<br />

Palast des Prinzen<br />

Heinrich (Bruder<br />

Friedrich des Großen)<br />

– heute Humboldt<br />

Universität –<br />

war. Goethe über die<br />

<strong>Berliner</strong>: „Es lebt…<br />

ein so verwegener<br />

Menschenschlag<br />

beisammen… dass<br />

man Haare auf den<br />

Zähnen haben und<br />

mitunter recht grob<br />

sein muß, um sich<br />

barrierefrei planen<br />

Dipl.-Ing. Heino Marx (ehemals Movado)<br />

barrierefreie Gestaltung, Beratung und<br />

Planung<br />

Langhansstr. 63, 13086 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 71 51 45 oder 0 30/4 71 30 22<br />

Fax: 0 30/4 73 11 11<br />

Postvertriebsstück<br />

A 11 803<br />

Unter den Linden – Es begann<br />

alles mit einem Reitweg<br />

über Wasser zu halten.“ – Tja lieber<br />

Herr von Goethe, der <strong>Berliner</strong> lässt<br />

sich selbst von einem Dichterfürsten<br />

nicht die Butter vom Brot nehmen.<br />

Von der Staatsoper gelangen wir<br />

auf den August-Bebel-Platz (den<br />

früheren Opernplatz), der zu den<br />

bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten<br />

Berlins gehört. Eine in<br />

den Boden eingelassene Bibliothek<br />

mit leeren Regalen, die durch eine<br />

Kunststoffscheibe von oben betrachtet<br />

werden kann, erinnert an einen<br />

unrühmlichen Zeitabschnitt in der<br />

deutschen Geschichte.<br />

Pünktlich zur Weihnachtszeit erstrahlen<br />

die Linden wieder festlich<br />

im Lichterglanz und verbreiten eine<br />

feierliche Stimmung. Rund um das<br />

Opernpalais lädt der nostalgische<br />

Weihnachtsmarkt ein. Besinnlichkeit<br />

verbreiten Stände mit Schmuck, Glaskunst<br />

und Keramik. Traditionelles<br />

Kunsthandwerk und antikes Spielzeug<br />

und lassen das Herz von Groß und<br />

Klein höher schlagen. Verführerisch<br />

duftet es nach Weihnachtsbäckerei.<br />

Vorfreude auf das Weihnachtsfest. In<br />

diesem Sinne wünschen wir allen besinnliche<br />

Stunden zum Weihnachtsfest<br />

und ein gutes Jahr 2007.<br />

Sven Przibilla<br />

Quelle: wikipedia.org/ Nath el Biya/Niels<br />

Da wir uns in dieser Folge mit<br />

einer Straße befassen, finden sie<br />

an dieser Stelle eine Kurzzusammenfassung<br />

der erwähnten Gebäude<br />

(welche der Öffentlichkeit<br />

zugänglich sind) und über ihre<br />

Zugänglichkeit:<br />

Deutsches Historisches Museum<br />

Zeughaus<br />

Unter den Linden 2, 10117 Berlin<br />

Tel.: 20 30 40, Fax: 20 30 45 43<br />

Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Do,<br />

Fr, Sa, So: 10:00 – 18:00 Uhr<br />

Montag Eintritt frei.<br />

Für Blinde und sehbehinderte Personen<br />

Merkmale vorhanden. Für<br />

Personen mit Lernschwierigkeiten,<br />

geistig behinderte Menschen<br />

oder Analphabeten. Rollstuhl geeignet.<br />

Rollstuhl geeignet WC.<br />

Staatsoper „Unter den Linden“<br />

Deutsche Staatsoper Berlin<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

Tel.: 20 35 44 38<br />

Fax: 20 35 44 80<br />

Bedingt Rollstuhl geeignet. Parkmöglichkeiten<br />

vorhanden.<br />

Humboldt-Universität<br />

Unter den Linden 6, 10117 Berlin<br />

Tel.: 20 93 29 46<br />

Fax: 20 93 21 07<br />

Eingang ins Gebäude behinderten<br />

gerecht. Parkmöglichkeiten vorhanden.<br />

Rollstuhl geeignetes WC.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.mobidat.net<br />

Mobidat – Informationsdienst<br />

bei Albatros e.V. zur Barrierefreiheit<br />

öffentlich zugänglicher<br />

Gebäude in Berlin<br />

Langhansstraße 64, 13086 Berlin<br />

(Mo – Fr 9 bis 16 Uhr)<br />

Tel: 030 – 74 77 71 - 15<br />

FAX: 030 – 74 77 71 - 20<br />

www.mobidat.net<br />

E-Mail: kontakt@mobidat.net<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin<br />

<strong>Berliner</strong> Behindertenverband e.V.:<br />

– Ihre Interessenvertretung in Berlin! –

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